Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2509. (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Jnuſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. annheimer Journal. (104. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſtieben Mal. Anzeiger (Mannheimer Volksblatt.) Saaine für den polit. und 1 Theil: J..: Ernſt Müller. für den lok. und prov. Then: „Ernſt Müller. für den i Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Er ſte Mannheimer Anſtalt). Das„Mannheimer Journal“ ſt Eigenthum des katholifchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 199.(Celtphon⸗Ar. 218.) Politiſche neberſicht. Mannheim, 24. Juli. Ueber die Delegirten⸗Verſammlung der badiſchen Sozialdemokratie, welche am Sonntag in Offenburg ſtattfand, liegen bis jetzt nur ſehr karge Mittheilungen vor. Die Parteikonferenz war zahlreich beſucht. Eine Reſolution wurde angenommen, daß das Verhalten der ſozialdemokratiſchen Abgeordneten im Land⸗ tage inſofern eine Rüge verdiene, als ſie trotz des Be⸗ ſchluſſes des letzten Parteitages ſich über ihre Abſtimmung in der kirchenpolitiſchen Frage nicht einigten. Eine weitere Reſolution erklärt Stegmüller nicht mehr für einen Sozialdemokraten und fordert ihn auf, ſein Mandat niederzulegen. Stegmüller war nicht erſchienen, ſondern hatte, laut„Frkf. Ztg.“, ein malitiöſes Schreiben geſchickt, demzufolge ihm das Reiſe⸗ geld zu theuer ſei, um ſich dem Scherbengericht zu unter⸗ werfen. Rüdt ebenſo wie Dreesbach vertheidigten jeder ſeinen Standpunkt in ſtundenlangen Reden, deren Inhalt nach der ſchon genannten demokratiſchen Quelle bewies, daß beide ſchwerlich zugleich dauernd in der Partei bleiben können. Der hieſigen ſozialdemokratiſchen„Volksſtimme“ ſcheint der Verlauf der Delegirtenverſammlung derartig in die Glieder gefahren zu ſein, daß ſie bis geſtern früh noch nicht die Sprache wieder gefunden hat, denn ſelt⸗ ſamerweiſe erwähnt ſie die Offenburger Verſammlung in ihrer geſtrigen Nummer auch nicht mit einem Wort. Der„Reichsanzeiger“ ſchreibt; Der Reich s⸗ kanzler theilte kürzlich den verbündeten Regierungen den Entwurf der vom Bundesrathe zu erlaſſenden Aus⸗ nahmebeſtimmungenfürdie Saiſon⸗Induſtrie an. Der Entwurf ſieht Ausnahmen für die Präſerven⸗ und Conſervenfabriken vor, ferner für Anlagen zur Her⸗ ſtellung von Schlittſchuhen und Schlittſchuhtheilen, An⸗ lagen zur Herſtellung von Chocolade⸗ und Zuckerwaaren, Honigkuchen, Bisquit, Chriſtbaumſchmuck und Spielwaaren. Für andere Saiſon⸗Induſtrieen erkennt der Entwurf ein berechtigtes Bedürfniß nach Ausnahmebeſtimmunzen nicht an. Der preußiſche Handelsminiſter erſuchte die Regie⸗ rungspräſidenten, etwaige Wünſche auf Abänderung oder Ergänzung dieſes Entwurfes, die aus den Kreiſen der Betheiligten vorgebracht werden, ſpäteſtens bis zum 15. Auguſt vorzulegen. Gegenüber einer Bemerkung der„Frankf. Ztg.“, daß Fürſt Bismarck ſich andauernd, und zwar gerade rend der Herrſchaft des jetzt ſo vermißten Sozialiſten⸗ Oeſetzes, in der Vorſtellung befunden habe, daß er per⸗ ſönlich gefährdet ſei, weshalb er ſtets durch eine Schaar eheimer Poliziſten bewacht geweſen, bemerken die„Ham⸗ r Nachrichten“: iefe en war vom Kaiſer aus eigenem Antriebe befohlen worden. Wir haben vom Fürſten Ae gehört, daß er ſich perſönlich gefährdet fühlte, als er im ienſte war, wozu er nach den bekannten beiden Attentaten und ungezählten Drohbriefen alle Veranlafſung gehabt hätte. Daß Katſer Wilhelm I. für die Sicherheit ſeines Kanzlers nach ſolchen Vorkommniſſen ſorgte, erſcheint als ein nicht un⸗ rlicher Ausfluß ſeines monarchiſchen Berufsgefühls, elches ihm die Vorſorge für die Erhaltung der perſönlichen den ſeiner Diener nicht allein, ſondern jedes ſeiner Unterthanen nahelegte. Daß gegenwärtig kein Bedürfniß für liche Ueberwachungen vorliegt, erklärt ſich leicht aus der ache, daß Attentate der Regel nach nur von politiſchen Sti ausgehen, welche gegen⸗ WDärtig für Stützen des neuen gelten und nach einer Aenderung in der Staatsleitung nden. Ueber die Lage in Deutſch⸗Südweſtafrika außert ſich die„Deutſche Kolonialztg.“ in einem Artikel wie folgt: Wis der Entſendung des Majors Leutwein nach Süd⸗ weſtafrika ſcheint unſere Regierung einen glücklichen Griff gethan zu haben. Von vornherein hat der neue Landeshaupt⸗ mann durch ſein perſönliches Auftreten— darin ſtimmen alle Nachrichten überein— den beſten Eindruck gemacht; er hat opäern und Eingeborenen Vertrauen und Achtung einge⸗ ßt. Er hat den Stamm der Khauas⸗Hottentotten, nachdem er treuloſe Häuptling Andries Lambert durch kriegsgericht⸗ liches Urtheil wegen verſchiedener Verbrechen zum Tode ver⸗ urtheilt und das Urtheil vollſtreckt worden, der deutſchen Schutzherrſchaft unterworfen. Er hat dann mit dem Häupt⸗ ling eines anderen Hottentottenſtammes, der ſich ebenfalls der deutſchen Schutzherrſchaft bisher ablehnend gegenübergeſtellt hatte, dem apitän Simon Kopper von den Franzmanns⸗ Hottentotten, einen Schutzvertrag abgeſchloſſen. So blieb nur noch Gibeon, das Stammland H. Witbois, als das einzige, der deutſchen Schutzherrſchaft noch nicht unterworfene Gebiet im Großnamalande übrig. Auch hier hat Major Leutwein kurzen Prozeß gemacht. Er nahm Gibeon für das Reich in 25 Durch Vertheilung der Schutztruppe auf die wichtig⸗ Seleſeue und nerbreiteite Zeitung in Maunheim und Anmgrbung. Betganien und die anderen ſüdlichen Namaſtämme nicht mehr in Verſuchung gerathen, der deutſchen Sache untreu zu wer⸗ den und ſich, weil der deutſche Schutz fern war, dem H. Wit⸗ boi anzuſchließen. Dem Letzteren wird zugleich vermittelſt der Vertheilung der Schutztruppe auf verſchiedene Plätze die Zufuhr von Lebensmikteln und Munition nach Möglichkeit abgeſchnitten, und dies wird ſicherer zum Ziele ſeiner Unter⸗ werfung führen, als wenn die Schutztruppe ihn Schritt für Schritt, von Schlucht zu Schlucht in einem Gelände verfolgt, wo alle Vortheile auf Seite des Gegners ſind. hat H. Witboi zu Anfang Mai dieſes Mein einen neuen Raub⸗ zug, und zwar diesmal gegen die Rehobother Baſtards, aus⸗ geführt. Er hat dort ungefähr tauſend Stück⸗ Groß⸗ und Kleinvieh geraubt, und es iſt nicht gelungen, ihm die Beute wieder abzujagen, weil die dort zurückgebliebene Mannſchaft der Schutztruppe dazu nicht ſtark genug war. Dies wird ſich jedoch ändern, ſobald die um Mitte Juni abgegangene Verſtärkungsmannſchaft von ungefähr 200 Mann im Schutzgebiete eintrifft. Mit ilfe dieſer Verſtärkung werden die Maßnahmen des Majors Leutwein gewiß binnen kurzer Zeit dem Raubkrieg Witbois ein Ende machen. Sobald aber Ruhe und Sicherheit wieder hergeſtellt ſein werden, läßt ſich ſicher darauf rechnen, daß auch die wirthſchaftliche Ent⸗ wicklung des Landes von Neuem Ad macht, Das Syndikat für die füdweſtafrikaniſche tedelung, welches wegen der herrſchenden Unrnhen in der letzten Zeit keine Anſiedler mehr hinausſchickte, wird dieſe ſeine Thätigkeit in geſteigertem Umfang wieder aufnehmen können. Auch andere Privatunter⸗ nehmungen, welche in's Stocken gerathen waren, werden wieder aufleben. Die Deutſche Kolonialgeſellſchaft für Südweſtafrika hat ihren Bevollmächtigten G. Hermann mit den nöthigen Geldmitteln verſehen, um in Lüderitzbucht, wo ſich jetzt auch ein kleiner Poſten der Schutztruppe befindet, die Anſtalten zur Bereitung des Trinkwaſſers zu vermehren, die Landungsein⸗ richtungen zu verbeſſeru u. ſ. w. Wir zweifeln nicht, daß, ſo⸗ bald der Friede hergeſtellt iſt, auch die landwirthſchaftliche Station Kubub und das damit verbundene Schäfereiunter⸗ nehmen wieder in's Leben gerufen wird. Eine Hauptaufgabe für die Privatthätigkeit aber wird darin beſtehen, daß mit Unterſtützung der Regierung bei der Landungsſtelle am Swa⸗ kopmund die nöthigen Vorrichtungen angebracht werden, um auch bei ungünſtiger Witterung das Entladen der Schiffe und das Landen von Perſonen und Gütern ſicherzuſtellen. Und daran muß ſich dann die Verbeſſerung der Verkehrswege von Swakopmund nach dem Innern anſchließen. Pläne und! oſten⸗ voranſchläge für eine Schienenverbindung in dieſer Richtung liegen bereits vor. Informationen von gut unterrichteter Seite beſtäti⸗ gen das hier gefällte günſtige Urtheil für die Weiterent⸗ wickelung der Kolonie. Erfreulich iſt, daß Major Leut⸗ wein das allgemeine Vertrauen ſich errungen hat; die Thätigkeit des Majors v. Frangois hat ſich weſentlich in Folge des Mißtrauens, das ihm ſchließlich von Euro⸗ päern und Einheimiſchen in gleicher Weiſe entge ge⸗ bracht wurde, ſo wenig fruchtbringend geſtaltet. Geraht dieſer Umſtand wird auch für ſeinen Rücktritt ausſchlag⸗ gebend geweſen ſein, mehr noch als ſeine ſchließlich im⸗ mer mehr angezweifelte Leiſtungsfähigkeit. Die Anarchiſten werden nach ihrer eigenen Ankün⸗ digung in abſehbarer Zeit keine Volksverſamm⸗ lungen mehr einberufen, dagegen ſich mit lebhaftem Eifer auf die Gewerkſchaftsbewegung werfen. Ueber das Bedenken, daß die Gewerkſchaften eine autoritäre centraliſtiſche Organiſation haben, werden ſich die deutſchen Anarchiſten hinfortſetzen, gleichwie es die engliſchen gethan baben, die ja auch die Anſicht ver⸗ fechten, daß die Gewerkſchaftsbewegung, der ökonomiſche Kampf, die beſte Gelegenheit biete, die Maſſen mit revolutionärem Geiſte zu erfüllen. Daß die Anarchiſten in den deutſchen Gewerkſchaften viel Freunde haben, iſt bekannt; denn trotz der ſchärfſten Achtandrohung von Seiten der ſozialdemokratiſchen politiſchen Führer laſſen einzelne Berliner Gewerkſchaften, wie die der Schneider, Schuhmacher, Sattler, Klempner ihre Verſammlungs⸗ Ankündigungen regelmäßig in dem anarchiſtiſchen Blatt erſcheinen. Es iſt ſchon vor Wochen der Verſuch gemacht worden, in der Gewerkſchaftsbewegung der Metallarbeiter eine beſondere revolutionäre(anarchiſtiſche) Gruppe ins Leben zu rufen: zwar darf der Verſuch im Allgemeinen als geſcheitert gelten; aber es treten doch für die Anarchiſten viel Sympathien zu Tage, ſo daß erſtere den Verſuch wiederholen dürften. In dem Schußmacherſtreik in Berlin hatten, wie auch der Abg. Bock erfahren mußte, die Anarchiſten die Führung; und bei dem Schuhmacherſtreik in Burg ſpielten ebenfalls die anarchi⸗ ſtiſchen Elemente die erſte Geige; alſo die Ausſichten, auf dem gewerkſchaftlichen Gebiete Lorbeeren zu pflücken, ſind für die Anarchiſten nicht gering; und weil ſie dies wiſſen, darum haben ſie jetzt die Parole ergehen laſſen: Suchet Euch der gewerkſchaftlichen Organiſationen zu bemächtigen. In der vorgeſtrigen Sitzung des Anarchiſten⸗ geſetzausſchuſſes der franzöſiſchen Kammer theilte Juſtizminiſter Guͤsrin mit, daß die Regierung Plä e des Großnamalandes hat Major Leutwein ferner daß die Bewohner von Berſsba, Koetmanshop, Uin der beutigen Kammexſitzung durch eine förmliche Ex⸗ Dienſtag 24. Juli 1894. klärung die unveränderte Annahme des zwiſchen ihr und dem Ausſchuſſe vereinbarten Wortlautes des Entwurfes fordern würde. Alle noch nicht beſprochenen Beſſerungs⸗ anträge ſollen von der Reglerung abgelehnt werden. Im Einverſtändniß mit dem Miniſter gab der Ausſchuß noch dem Abſchnitt 2 des Artikels 2 einen Zuſatz, wonach die Strafen, die in dem vorhergehenden Abſatz ausge⸗ ſpro hen werden, ſelbſt in denjenigen Fällen anwendbar ſind, in denen die Aufreizung keinen anarchiſtiſchen Cha⸗ rakter hat; in dieſen Fällen jedoch kann die im folgen⸗ den Artlkel ausgeſprochene Nebenſtrafe der Verſchickung nicht verfügt werden. Auf Verlangen des Miniſters ward Artikel 3 folgendermaßen umgeändert:„Die Strafe der Verſchickung kann nebenbei gegen die kraft Artikel 1 und 2 dieſes Geſetzes zu einer längeren als einjährigen Ge⸗ fängnißſtrafe Verurtheilten ausgeſprochen werden, die in den vorhergehenden 10 Jahren(u. ſ. w. wie oben) ver⸗ urtheilt worden ſind. Demnach nur gegen Rück⸗ fällige ſoll die Verſchickung ausgeſprochen werden. Zu Artikel 5 hat der Ausſchuß eine Aenderung vorge⸗ ſchlagen, wonach die Veröffentlichung oder Verbreitung von Actenſtücken oder Verfahrensacten nur dann ſtrafbar ſein ſoll, wenn ſie eine Gefahr fuͤr die öffentliche Ord⸗ nung bietet. Der italieniſche Senat hat die Finanzreform⸗ vorſchläge der Regierung nunmehr ebenfalls angenommen, ſodaß dieſelben jetzt unter Dach und Fach ſind. Dava⸗ leto dankte dem Vorſitzenden für ſeine umſichtige Leitung und wünſchte Crispi, deſſen Leben dem Vaterlande ge⸗ weiht ſei, Kraft und Geſundheit für lange Zeit. Crispi ſchloß ſich Namens der Regierung der Kundgebung für den Präſidenten des Senats an und dankte mit warmen Worten für die ſeiner Perſon dargebrachten Wünſche, be⸗ ſonders für die in der letzten Zeit gewährte Unterſtütz⸗ ung, ohne welche das Werk nicht vollendet worden wäre, welches lange vergebens angeſtrebt ſei. Der Senat habe Anſpruch auf den lebhaften Dank der Regierung; Italien könne ſtolz ſein auf König und Parlament.(Langanhal⸗ tender, lebhafter Beifall.) Das Haus erhebt ſich von den Sitzen. Nach warmen Worten des Dankes ſchloß der Präſident die Sitzung unter lebhaften Kundgebun der Ergebenheit für den König und die Dynaſtie. Ber Senat vertagte ſich auf unbeſtimmte Zeit. Der Berichterſtatter der Petersburger„Nowoje Wremja“ läßt den Fürſten Ferdinand den Ausſpruch thun:„Ohne Verſöhnung mit Rußland kann Bulgarien ſchwer beſtehen.“ Wenn der Berichterſtatter den Fürſten richtig verſtanden hat, woran kaum zu zweifeln iſt, ſo kann Rußland auf dieſes Wort ſtolz ſein. Der PFürſt Alexander ſagte noch im Dezember 1889 dafſelbe, und nun, nach ſiebenjähriger Erfahrung im Regieren ſeines Landes, wiederholt es Bulgariens zweiter Fürſt. Erſlerer äußerte ſich in kleinem Kreiſe, ſein Wort war nicht für die Oeffentlichkeit beſtimmt; Letzterer ſagte es einem ruſſiſchen Zeitungsſchreiber, von dem er wiſſen mußte, daß er grade dieſes Wort nicht verſchweigen würde. Daß Fürſt Alexander aufrichtig ſprach, hat ſeine Geſchichte bewieſen; ohne an der Aufrichtigkeit des Fürſten Ferdinand zweifeln zu wollen, iſt ſein Wort hier nicht gleichwerthig mit demſelben Ausſpruche ſeines Vorgängers. Fürſt Alexander ſprach unter dem Eindruck vergeblicher Kämpfe mit dem übermächtigen Zarenreiche; mehr als drei Jahre waren ſeit ſeiner unfreiwilligen Abdankung verfloſſen; ſein Nachfolger ſchien ihm wegen der mangelnden ruſſt⸗ ſchen Anerkennung noch weniger feſt auf dem Throne zu ſitzen, als jemals er ſelbſt geſeſſen hatte, und ſein Herz war erfüllt von dankbarer Erinnerung an die Ge⸗ ſtalt des Zar⸗Befreiers Alexander II. und von Dank für die ruſfſſchen Lehrmeiſter, die ihm ein Heer hinterlaffen hatten, an deſſen Spitze er die jungen bulgariſchen Feldzeichen mit immergrünem Lorbeer umwinden durfte. Perſönliche Gefühle waren an ſeinem Ausſpruche mehr betheiligt als politiſche Erwägungen. Anders Fürſt Ferdinand. Man kann darüber ſtreilen, welcher der beiden bulgariſchen Jürſten ſich über größere perſönliche Beleidigungen durch Rußlaud zu beklagen hat, der als unwürdig aus der ruſſiſchen Heeresliſte geſtrichene Battenberger oder der „Uſurpator, der Krouendieb Coburg.“ Jedenfalls gibt es kein perſönliches Element, das den zweiten Fürſten die erlittenen Kränkungen vergeſſen machen kann,— nicht einmal eine nachträgliche Anerkennung. Wenn trotzdem Fürſt Ferdinand die Verſöhnung mit Rußland faſt als eine Lebensbedingung für Bulgarien erklärt, ſo mũſſen es allein politiſche Erwägungen ſein, die dieſem Aus⸗ ſpruche als Grundlage dienen. Aber alle diefe Erwägungen laliem ſich am beſten in ban Sinn 2. Seite. 74 General⸗Anzeiger. zuſammenfaſſen: wir werden Nußland nicht herausfordern! Denn daß die ſogenannte Verſöhnung — eine aufrichtige wird es nur geben, ſobald in Ruß⸗ zand„eine Verfaſſung eingeführt iſt“, wie das Blatt der Regierung des Fürſten Ferdinand verſichert— thatſächlich ceine Lebensbedingung für Bulgarien iſt, das haben die ſieben Regierungsjahre des Fürſten bewieſen. Bei Lichte betrachtet, ſchrumpft alſo die Verſicherung des Fürſten zu einer höflichen Liebenswürdigkeit zuſammen, die Zeit und Ort und der Wunſch, den herausfordernden Grundſätzen Stambulows einen bis nach Petersburg ſchallenden Tadel zu ertheilen, geboren haben. Das Miniſterium des Fürſten hat ſich über die gegen Rußland zu beobachtende Haltung vorſichtig und zurückhaltend ausgeſprochen. Das Miniſterium hatte eben in ſeiner Zeitung ein Programm entworfen; der Fürſt aber ſpeiſte den ruſſiſchen Zeitungs⸗ mann mit geiſtreich⸗höflichen Plaudereien, die zu nichts verpflichteten. In einem uns geſtern nach Schluß der Redaktion zugegangenen Telegramm war mitgetheilt worden, daß der Krieg zwiſchen China und Japan wegen Koreas erklärt worden ſei. Demgegenüber wird heute aus London berichtet, daß die dortige Hongkong⸗ und Shanghaibank, die eine tägliche telegraphiſche Verbindung mit Shanghai beſitzt, noch keine Beſtätigung von der Kriegserklärung Japans an China erhalten hat. Jedenfalls dauern augenblicklich noch die Verſuche der Mächte um eine friedliche Beilegung fort. Dem Londoner Reuterſchen Bureau wird vom 23. Juli aus Shanghai gemeldet: Von Ta⸗Ta ſind am 20. d. M. nach Korea 12,000 Mann chineſiſche Truppen in Begleitung von 8 Kanonenbooten abgegangen, welche den Befehl haben, falls ſich die Japaner der Landung widerſetzen ſollten, das Feuer zu eröffnen. Außerdem werden Truppen nach den Luychen⸗Inſeln geſandt werden. Für den Ausbruch von Feindſeligkeiten ſollen die Flotten von Nanking und Kanton nach den japaniſchen Küſten abgehen. Jede chineſiſche Provinz ſoll 20,000 Mann ſtellen. Dem Doyen der fremden Konſuln wurde mitgetheilt, daß die Chineſen Vorbereitungen treffen, gegebenenfalls alsbald die Barre Wufung zu ſchließen. Aus Stadt und Land. Mannheim, 24. Juli 1894. Galeriedirector Karl Roux T. oe. Die Nachricht von dem geſtern früh ½8 Uhr er⸗ olgten Tode des bekannten Künſtlers und Directors der hie⸗ en Großh. Gemäldegallerie wird überall aufs Schmerzlichſte haben, da noch keinerlei Kunde von deſſen Er⸗ krankung an einem lebensgefährlichen typhöſen Fieber in weitere Kreiſe gedrungen war. Obwohl elbe trotz ſeines Alters n N uang war, konnte doch ſeine Nater 550 kteverzehrenden Kran 85 nicht 0 Widerſtand 0— d ſo wurde er denn einer Fami 1* Krpiſg er erſt kürzlich feine ſilberne een Wirken nach verhältnißmäßig kurzem ankenlager entriſſen— wenige Wochen vör Vollendung es 68. Jebensjahres. Galertediredtor Karl Roux iſt am 14. Auguſt 1826 in ie, in deren Hochzeit feierte, idelberg geboren. Seinen Bater, Jacob Chriſtian Wikhelm Keux, ebenfalls Vane 0 er 15 15 ahre Do eruf ſpäter zu gleicher Thätig⸗ an. gſuchte zuerft die Kunſtſchule zu Düfſelderf, Teuilleton. — Noon und Bismarck. In dem neueſten Heft der 9 85 Zeitſchrift“ theilt Profeſſor Otto Perthes in Biele⸗ ſeld zwei Auszüge aus Briefen des Kriegsminiſters v. Roon an ſeinen Vaker, den Profeſſor Clemens Perthes in Bonn, mit, die ſich auf den Gintritt v. Bismarck's in das im Jahre 1862 bezieheg. 1 7 hatte Roon oft ſein Bedenken er das Auftreken Bismarcks rochen und darauf er⸗ ert Roon in einem Briefe aus aſtein am 27. Juli 1864: hre Gerechtigkeit in Betreff.'s ſcheint mir noch immer Aicht gerecht zu ſein. Daß Sie meinen, ohne die Mitwirkung ves morſchen Freundes(Roon) ſei doch Alles anders ge⸗ n, will ich in dem Sinne nicht beſtreiten, als das Miniſtertum ein e es Ganzes iſt, deſſen Wirkſamkeit natürkich von der Beſchaffenheit der einzelnen Räder und dern der abhängig ſein muß. Aber B. iſt doch ein außerordentlicher Mann, dem ich wohl helfen, den ich er⸗ jänzen und hie und da korrigiren, aber nicht erſetzen konnte; 0 er wäre nicht auf dem Platze, auf dem er ſteht, ohne mich, as iſt ein hiſtoriſches Faktum, aber bei alledem iſt er Er ſelbſt! Das wird er hoffentlich auch jetzt in Wien beweiſen, wo die Dinge gut zu gehen ſcheinen, wiewohl die Freunde, nicht der Feind, mir einige Bedenken einflößen.(Bismarck war damals mit dem König in Karlsbad; es war aber ſchon beſtimmt, daß er demnächſt nach Wien gehen ſollte zur gemein⸗ ſamen Friedensunterhandlung mit Dänemark.) Es iſt ein dis⸗ parates Geſpann B. und.“(Rechberg?) Ferner am 16. Dezember 1864 aus Verlin: „Gott der Herr wolle aber auch gnädig ſchützen vor Nebermuth. Dies Gebet kann ich für mich aber ebenſo gut brauchen wie unſer vortrefflicher., ohne den wir nun und nimmer in die gegenwärtige anſtändige Poſition gekommen wären. Wenn Sie zuweilen dem Affen meiner Eitelkeit Zucker Pbedez indem Sie meine Einwirkung auf den Gang der inge überſchätzten, ſo vindieire ich mir dagegen in aller Beſcheidenheit das Stückchen(Zucker nämlich), daß B. ohne mich, ohne mein unermüdliches Wollen und Wirken in dieſer Richtung gewiß nicht an den Platz gekommen wäre, den er mit ſo viel Erfolg ausfüllt. Ihnen, mein alter und treuer ien war dieſe Selbſtverherrlichung um dieſes Mannes illen immer bedenklich.“ Dieſe beiden Briefe ergänzen, wie die Redaction der betont, in wünſchenswerther Weiſe die von dem rafen Waldemar v. Roon(Denkwürdigkeiten aus dem Leben Roons II, 80 ff.) veröffentlichte Correſpondenz Bis⸗ marcks und Roons aus dem Jahre 1862. An der Thatſache, daß Roon das weſentliche Verdienſt um die Ernennung Bis⸗ marcks an Miniſter gebührt, iſt jetzt kein Zweifel mehr möglich, ſo weniger, als auch Fürſt Bismarck, dem dieſe Briefe porgelegen haben, die Richtigkeit des Inhalts ohne Einſchränkung beſtätigt hat. — Ein Skandalprozeß. Vor den Pariſer Geſchworenen ſtand dieſer Tage jene Gräfin de Thoury, welche am 7. März dem Grafen Horace de Choiſeul, ehemaligen Botſchafter in Wien, vor ſeinem Hauſe in der Rue de Rivoli auflanerte und zwei Kugeln aus einem Revolver auf ihn abfeuerte. Die war jung aus Auguſſon nach Paris gekommen, hatte S deben aübi und war von einem Herrn de Mannheim, 24. Jukt. wurde dort Schüler Karl Hübners und vollendete ſchließ⸗ lich ſeine künſtleriſchen Studien in München, Antwerpen und Paris. Bald folgte er einem Ruf an die Kunſtſchule zu Karlsruhe, wo er einige Jahre als Lehrer thätig war. Er entſchloß ſich ſodann, angezogen von der mächtigen künſtleri⸗ ſchen Entfaltung der großen ſüddeutſchen Kunſtmetropole München, dahin überzuſtedeln. Allein nach dem Tode des früheren hieſigen Galeriedirectors Weller wurde er zu deſſen Nachfolger ernannt und er trat auch am 1. Mai 1881 ſeine neue Stellung im hieſigen Großh. Schloſſe an. Als Künſtler entfaltete er beſonders auf dem Gebiete der Thiermalerei eine rege Thätigkeit. Seine Erſtlingswerke waren eine Reihe von landſchaftlichen Reiter⸗ und Kriegs⸗ ſcenen in der Art und Weiſe Wouvermanns, in denen er hauptſächlich auf die naturgetreue Wiedergabe der Pferde Gewicht legte. Dann ging er auf das von ihm hauptſächlich epflegte Gebiet, auf das des idylliſchen Thierſtückes auf andſchaftlichem Grunde über. Zu den beſten Werken gehören hier: Das 1868 in der Kunſthalle zu Karlsruhe ausgeſtellte Gemälde„Die Goethe'ſche Dorothea, das Ochſengeſpann lenkend“,„Das Pflügen am frühen Morgen“,„Der ungebildete Alpenſohn“(einen Stier darſtellend),„Heimkehrende Kühe bei aufſteigendem Gewitter“,„Thal des Oberengadin“,„Die Heuernte“,„Viehmarkt des Münchener Oktoberfeſtes“,„Ufer des Achenſees mit Viehherde“,„Gelagerte Herde in den Alpen“ und das letztere größere Gemälde„Weidende Kühe“, das ſich in der vorjährigen internationalen Kunſtausſtellung im Münchener Glaspalaſt ſo vorzüglich ausnahm. Gerade dieſes letztere Bild bekundete ſo recht die außerordentliche Begabung und das gediegene Können dieſes Künſtlers, deſſen vereinſamte Stellung allerdings ſeinem Schaffen nicht immer ünſtig war. Nicht felten haftete ſeiner Schaffensweiſe etwas xperimentelles an, das ſich in dem zu häufigen Ummalen 1 55 Bilder bekundete. Daher auch der nglelhan e Werth ſeiner Schöpfungen, die neben manchem weniger Gelungenen ganz Vorzügliches und Meiſterhaftes bieten. Sein gegenwärtig noch im Kunſtvereinsſgale ausgeſtelltes Gemälde„Abend“ iſt jedenfalls der landſchaftlichen Stimmung nach den beſten Werken des Künſtlers beizuzählen. Gerade auch im Land⸗ ſchaftlichen bezeugte er ſehr oft ein ungewöhnliches Können. So wußte er mit kleinen Landſchaftsbildern nach Motiven aus der nächſten Umgebung unſerer Stadt der heimathlichen Natur ganz eigene coloriſtiſche Reize abzu⸗ gewinnen. Es ſei hier nur an die n am Neckar und an das Bild des Rheines von Ludwigshafen erinnert. Vorübergehend beſchäftigte er ſich auch mit der Portrait⸗ malerei, 15 B. iſt da Bildniß des Herrn Conſul Reiß im Jägerkoſtüm auf einem waidmänniſchen Genreſtück vorzüglich ausgeführt. Einem anderen Kunſtbereiche 5 die dekora⸗ tiven Wandmalereien im hieſigen Tatterſall zu, die gleichfalls 2a0 der Hand des unermüdlich ſchaffenden Künſtlers her⸗ rühren. Als Direktor der hieſigen Großh. Gemäldegalerie waltete er ſeines Amtes mit außerordentlicher Gewiſſenhaftigkeit. Er unterzog ſich der mühevollen Arbeit, die Sammlung in recht glücklicher Weiſe vollſtändig neu zu arrangiren und alle Ge⸗ mälde neu zu Dasſelbe bewirkte er ebenſo für die ſtädtiſche Gemäldeſammlung, die übrigens eines ſeiner beſten Bilder(„Morgen auf der Alm“) enthält. Außerdem war er dem hieſigen Kunſtverein ein aufopferungsvoll thätiges Mitglied. Nicht geringe Anerkennung verdient auch ſeine Thätigkeit als Lehrer. Wie manchem unſerer Stadt entſtammten Talente hat er den rechten Weg gewieſen. Und heute werden ſeine Schüler Schülerinnen um ihren allzeit freundlichen und hilfsbere Lehrer tiefſte Trauer im Herzen tragen. Erfreulicher Weiſe ſind dem Künſtler die ehrenvollſtez aden e r u Theil geworden. So verlieh im vor zwei Jahren der 0 das Ritterkreuz I. Claſſe vom Zäh⸗ ringer— und im Jahre 1879 wurde eines ſeiner Ge⸗ mälde auf der großen Ausſtellung in Melbourne preisgekrönt. Wer ein ſo ehrenvolles, der Kunſt gewidmetes, ſchaffensreiches Leben hinter ſich hat, der konnte getroſt den Tod an ſich herankommen laſſen, getroſt der ewigen Ruhe entgegenſehen. Unſere Stadt aber verliert in Karl Roux einen trefflichen aunſler und ausgezeichneten Menſchen, deſſen Tod auch aus⸗ wärts größtes Bedauern erregen wird. Ueber die 225 des geſtrigen 70. Geburtstags des berühmten Gelehrten Kun o Fiſcher inHeidelberg ſchreibt uns unſer dortiger O⸗Korreſpondent: Morgens wurde ihm vom ſtädtiſchen Orcheſter ein Ständchen gebracht. Der Stadt⸗ rath hat den Jubilar zum Ehrenbürger ernannt und ihm dies durch eine Deputation mitgetheilt. ie Univerſttät, die Stu⸗ dentenſchaft, der Amtsvorſtand als Vertreter der Zivilbehörden und der Bezirkskommandeur im Namen des Offizierkorps brachten ihm Glückwünſche. Aus allen Welttheilen liefen tele⸗ graphiſch und ſchriftlich die Gratulationen ein. Die Wohnung des Gefeierten glich einem wahren Blumengarten. Herr Staatsminiſter Dr. Nokk ſandte ein herzliches Glückwunſch⸗ ſchreiben, während von der Frau Großherzogin ſchon in den frühen Morgenſtunden eine längere Glückwunſchdepeſche einlief. Der Großherzog ſandte ein äußerſt ſchmeichel⸗ haftes e Daſſelbe hat folgenden Wortlaut: ein lieber Geheimerath Prof. Dr. Kuno Fiſcher! Empfangen Sie meine herzlichen Glückwünſche zum Ein⸗ tritt in ein neues Lebensjahr, von dem ich hoffe, daß es eine weitere Reihe geſegneter Jahre eröffnen möge, in denen Sie ſich mit ganzer Kraft dem ſchönen Beruf widmen können, der Ihr bisheriges Leben zierte. Die reichen Schätze Ihres Wiſſens und die hervorragende Gabe der Lehre und Darſtellung haben Ihre Thätigkeit an der ehrwürdigen Ruperto⸗Carola zu einer ſo ſegens⸗ reichen geſtaltet, daß ich nur eine Pflicht der Dankbar⸗ keit erfülle, wenn ich die Gelegenheit Ihres Eintritts in das 70. Lebensjahr ergreife, um Ihnen öffentlich kund⸗ zugeben, für wie werthvoll Ihr Wirken von mir geſchätzt wird. Ich thue das, indem ich Ihnen die goldene Kette zum Großkreuz des Zähringer Löwenordens ver⸗ leihe, eine Auszeichnung, welche nur für beſondere Ver⸗ dienſte verliehen wird. Wohl wiſſend, daß ſolch äußeres Zeichen der Anerkennung nur unvollkommen zum Aus⸗ druck bringt, was Geiſt und Herz bewegt beim Aufblick zu einer ſo langjährigen, hervorragenden Wirkſamkeit wie die Ihrige, lieber Herr Geheimerath, fühle ich mich um ſo mehr gedrungen, zu ſagen, daß meine Dankbarkeit nur noch von meiner Befriedigung übertroffen wird, mit welcher mich das Bewußtſein erfüllt, Sie der Univerſttät ſc die ſch angehören zu wiſſen. Dieſer Empfindung ſchließen ich die ſchönſten und theuerſten Erinnerungen an, von denen wir— Sie und ich— als von werthen Erlebniſſen gerne noch in ſpäter Zeit Zeugniß geben werden— Ich aber, mit dem Gefühle unvergänglicher Dankbarkeit für Alles, was Sie bei dieſen Erlebniſſen an Liebe, Fürſorge und bedeutungsvoller Arbeit geleiſtet haben. Gott ſegne Sie und Ibre Wirkſamkeit auch ferner! Mit dieſem Wunſch verbleide ich Ihr ſehr wohlgeneigter Friedrich. Abends brachte die Studentenſchaft einen impoſanten Fackel⸗ zug. Geh. Rath Fiſcher dankte mit einer kurzen Rede, worin er hervorhob, daß er die akademiſche Laufbahn aus innerſtem Herzensdrang ergriffen habe, daß er glücklich ſei, auf Herz und Verſtand der Wan wirken zu dürfen, und daß er eine unſagbare Befriedigung empfinde, wenn er ſich im Colleg ſagen dürfe:„Da ſeh ich manches Auge glänzen“. 8 0 8 galt der akademiſchen Jugend, in der und für die er lebe. *Im Oberpoſtdirektionsbezirke Karlsruhe haben während des zweiten Vierteljahres 1894 folgende Perſonal⸗ veränderungen ſtattgefunden:(Schluß.) Verſetzt ſind: a) Die Poſtſekretäre: Huber von Mannheim nach Karlruhe, Geißinger von Karlsruhe nach Erfurt, Birnbaum von Mannheim nach Konſtanz, Weber und Stürzenacker von Berlin nach Karlsruhe, Rüdt von Elberfeld nach Karlsruhe, Scholer von Diedenhofen nach Karlsruhe, Schörlin von Mülhauſen(Elſaß) nach Mannheim; b) der Telegraphenſekretär Deimling von Konſtanz nach Karlsruhe; c) die Oberpoſtaſſiſtenten: Blun von Raſtatt nach Appenweier und Jacobi von Bühl(.) nach Karlsruhe; d) die Poſtverwalter: Flegler von Ziegel⸗ hauſen nach Flehingen, Friedlein von Flehingen nach Ziegel⸗ hauſen, Mang von Malſch(Amt Ettlingen) nach Heidelberg und Gleißle von Rheinbiſchofsheim 171 Malſch(Amt Ett⸗ lingen); e) die Telegraphen⸗Aſſiſtenten: Hege von Mannheim nach Raſtatt und Eiſendraht von Baden nach Thourr—5 ſeinem Todtenbette geheirathet worden. Sie hatte, wie ſich aus der Gerichtsverhandlung ergibt, ſiebzehn Jahre mit dieſem gelebt, ihn aber ſeit fünfzehn Jahren mit dem Grafen de Montalembert betrogen. Als de Thoury ge⸗ ſtorben war, ging ſte ein öffentliches Verhältniß mit dieſem ein, der Femilienvater war, und ließ ſich von ihm einmal 150,000, ein anderes Mal, 15 8 0 ſeinem Tode, im Dezember 1887, in Nizza wieder 100, ranes verſchreiben. Die Erben Montalembert's beſtritten die Giltigkeit dieſer letzt⸗ willigen Schenkungen und ſtrengten gegen Frau de Thoury einen Prozeß wegen Erpreſſung und Erbſchleicherei an. Graf Fane de Choiſeul, als der Schwager des Verſtorbenen, war ormund eines Minderjährigen und hatte als ſolcher der Dame ſcharf dugeſedg, egen ihn wandte ſich der ganze Zorn und da alle ihre teſuche, die Familien de Montalembert und de Choiſeul⸗Praslin durch Schmähſchriften in der Achtung ihres Bekanntenkreiſes herabzufetzen, fruchtlos geblieben waren, 05 aber durchaus einen öffentlichen Skandal haben wollte, o verübte ſte das Attentat, das ſie vor die Geſchworenen führte. Die ziemlich freche Perſon ſagte wahrſcheinlich vor Gericht die Wahrheit, als ſie verſicherte, ſie habe dem Grafen de 0 nicht nach dem Leben getrachtet, ſondern nur Gelegenheit geſucht, ihre Sache vor der Oeffentlichkeit zu verfechten. So faßten die Geſchworenen die Sache auf und ſprachen die Angeklagte des Mordverſuches für nichtſchuldig. Die ehemalige Schöne knixte dankend und wollte ſich ent⸗ fernen, wurde aber bedeutet, ſie bleibe in Haft und werde wegen Erpreſſungsverſuchs gegen die Jamilie Montalembert vor dem Zuchtpolizeigerichte zu erſcheinen haben. — Ein Senſationsprozeß, in dem ein Bürgermeiſter, ein Stadtaſſeſſor und drei Stadträthe als Angeklagte figuriren, gelangt gegegwärtig vor dem Schwurgerichte in Terama (Italien) zur Verhandlung. Der Bürgermeiſter, der Beiſitzer und drei Stadträthe von Farindola ſind beſchuldigt, den früheren Bürgermeiſter des Städtchens erdroſſelt zu haben. arindolh hat etwa 3500 Einwohner und liegt auf einem erge der Teramaniſchen Abruzzen; das Städtchen iſt ebenſo berühmt wegen ſeines heilſamen Klimas, als wegen des ewigen Haders ſeiner politiſchen Parteien. Vor einigen Jahren kam der aus Brescia ſtammende Ingenieur Vincenzo Barbieri nach Teramo. Barbieri war ein unternehmender Mann, der bald in der Politik eine Rolle ſpielte und geiſtvolle Bücher, Flug⸗ ſchriften und Zeitungsartikel ſchrieb. Von Teramo ging er nach Farindola, wo er ſich bald ſo bemerkbar machte, daß er ſchon nach kurzer Zeit zum Sindaco gewählt wurde. Seine Bürgermeiſterſchaft verlief jedoch ſehr ſtürmiſch, da er als Mann von Talent und Charakter allen Amtshandlungen ſein eigenes Gepräge aufdrücken wollte, was ihm ſehr verübelt wurde und ihm viele Feinde ſchuf. Er wurde gezwungen, ſein Amt niederzulegen, und ließ ſich nun als ivatmann in Farindola nieder. Am Abend des 6. Auguſt 1893 wurde er in dem Flurgange ſeiner Wohnung erdroſſelt aufgefunden. Ein Schrei der Entrüſtung ging durch die ganze Provinz und die Erbitterung wurde noch größer, als die eingeleitete Un⸗ terſuchung ergab, daß der gegenwärtige Sindaco, ein Beiſitzer und drei Räthe von Farindola die muthmaßlichen Urheber des Verbrechens ſeien. Sie waren politiſche Gegner und Todt⸗ feinde Barbieris geweſen, weil dieſer während ſeines—— Dieats mehrere angeſehene Bürger von Farindola wegen ——— terſchlagung hatte laſſen. Der Sindaco Jelle Monache ſoll den Mordplan erdacht und in ſeinem Privat⸗ bureau mit ſeinen Getreuen die Erdroſſelung des unglücklichen Barbieri, der dem Stadthauſe gegenüber wohnte, beſchloſſen haben. Die Verhandlungen dürften, da 130 Zeugen geladen ſind, nicht weniger als 14 Tage dauern. — Ueber arge Skandalſcenen bei einer Velocipediſten⸗ Wettfahrt geht dem„Berl..⸗C.“ aus Mailand unterm 17. Juli folgender Bericht zu:„Der hieſige e hatte für Aaern eine große Velocipediſten⸗ 0 8 20.1975 und ein ſehr anziehendes Programm aufgeſtellt. Aber die Ausführung deſſelben war herzlich ſchlecht und erregte unter dem Publikum einen gewaltigen Sturm der Entrüſtung. Die Rennen, denen eine ſehr elegante, zahlreiche Zuſchauerſchaft beiwohnte, wurden mit einer Wettfahrt eröffnet, die ausſchließ⸗ lich für Advokaten und Doktoren der Rechte reſervirt war, Nur zwei Herren fuhren, aber ſchlecht und pedantiſch, als wenn ſie auf dem Corpus juris herumritten. Die zweite Wett⸗ fahrt war für Künſtler und Dramatiker offen. Zwei Maler und der Luſtſpieldichter Macchi gaben ſich preis; ein Maler ging unterwegs verloren und der Dichter erregte ein ſo un⸗ bändiges Gelächter, wie es noch keiner ſeiner Poſſen beſchieden war. Die dritte Rundfahrt war den berufsmäßigen Journa⸗ liſten vorbehalten. Faſt jedes Blättchen hatte ſeinen Mann geſtellt. Sie holperten und ſtolperten beim Fahren in einer Weiſe, daß man an den ungefügen Satzbau und die Magen⸗ krampf erzeugenden Perioden mancher Leitartikel denken 55 Der Reporter Ballerio hatte die Führung übernommen, aber bald lag er unter ſeiner Maſchine und über ihm in maleriſcher Unord⸗ nung die Herren von der„Lega Lombarda“, dem„Corriere della Sera“, dem„Commercio“, dem„Vita Moderua“ u. ſ. w. Conſervativ und liberal, monarchiſch und republikaniſch, Locales und Vermiſchtes brüderlich umſchlungen. Einen ſtürmiſchen Verlauf nahm die vierte Wettfahrt, die für Fahres aller italien. Provinzen frei war. Bei der Preisvertheilung kam es Angeſichts der Jury zwiſchen zwei Fahrern, die ſich egenſeitig den Preis ſtreitig machten, zu einer ſolennen Pel elei, welche von dem Publikum anfangs muſikaliſch- durch Pfeifen und Johlen— begleitet wurde. Bald nahmes die Herren von der Tribüne und von der Galerie aber au⸗ aktiven Antheil an der großen Schlacht, indem ſie mit Stöcken bewaffnet, in die Bahn hinabſtiegen und gegen Fahrer zu Felde zogen. Es herrſchte ein ſolches Tohuwabohu, daß die Polizei die größte Mühe hatte, Ordnung zu ſchaffen. Einem Radfahrer wurde ſein Zweirad zerſtückelt; die Trüm⸗ mer trug man im Triumph zur Jury. Die aufgeregten Ge⸗ müther beruhigten ſich erſt wieder, als die fünfte Fahrt— Damenrennen— begann. Es fuhren nur zwei Damen, die durch ihre Häßlichkeit berechtigtes Aufſehen erregten. Fidel verlief die ſechſte Fahrt„Falſtaffpreis“— Handicap Fahrer von mehr als 85 Kilogramm Gewicht. Das hätten Sie ſehen mögen! Es fuhren acht Dicke ſpazieren, ſo lan ſam und bedächtig, als wenn ſie im Leichenwagen lägen un ſich begraben laſſen wollten. Der Dünnſte 5 ſeine 89 Kilo auf dem Rücken, während der König der meerbäuche nahe an 3 Centner mit ſich herumradelte. Das war kein Vergnügen mehr, das war eine mittelalterliche Tortur, aber das Publikum amüfirte ſich köſtlich. Mannheim, 24. Jult. Seneral Anzeiger⸗ 3. Seite. Magdeburg;) die Poſtpraktikanten: Büchner von Karlsruhe nach Berlin, Dalitz von Mannheim nach Metz, Graf von Halle(Saale) nach Mannheim, Ehemann von Karlsruhe nach Mannheim, Scheich II. von Darmſtadt nach Mannheim Meyer von Baden nach Mannheim, Schroeder von Mannheim nach Karlsruhe, Brackebuſch von Baden nach Sand(Amt Bühl), Olbrich von Mannheim nach Griesbach und Scheich I. von Karlsruhe nach Bretten; g. die Poſtaſſiſtenten: Joſ. Grimm von Frankfurt(Main) nach Karlsruhe, Eisner von Bretten nach Karlsruhe, Fleck von Baden nach Bühl(Baden), Störger von Appenweier nach Nidda, Simons von Mannheim nach Cöln(Rhein), Faßbender von Pforzheim nach Cöln(Rh.) Ehrenfeld, Rheinbold von Berlin nach Baden, Reichwein von Karlsruhe nach Heidelberg, Huber von Cöln(Rh.) nach Pforzheim, Schönberger von Darmſtadt nach Pforzheim, Schreck von Karlsruhe nach Mannheim, Steiler von Hagen(Weſtf.) nach Karlsruhe, 91 00 Schilling von Rheinau nach Mannheim, Nicklas von aldhauſen(.) nach Karlsruhe, Blüm von Kehl nach Karlsruhe, Merkel von Pforzheim nach Bruchſal, Seeger von Baden nach Mannheim, Weihrich von Karlsruhe nach Weißenbach, Löffler von Mannheim nach Karlsruhe, Klempp von Mannheim nach Karlsruhe, Link von Raſtatt nach Karlsxuhe, Scheid von Mannheim nach Frankfurt(Main) Seitz von Heidelberg nach Gernsbach, Kohlhaſe von Frankfurt (Main) nach Mannheim, Müſſig von Karlsruhe nach Bruchſal, Hemberger von Mannheim nach Bretten, Huber von Bretten nach Heidelberg, Heiß von Leopoldshafen nach Karlsruhe, Rüger von Wieſenthal nach Mannheim, Scheer von Malſch (Amt Ettlingen) nach Karlsruhe, Keller von Achern nach Ba⸗ den, Gaßner von Neuhauſen(Amt Pforzheim) nach Kehl, Beuerle von Bruchſal nach Mannheim, Klotter von Mann⸗ heim nach Bühl(.), Frey von Mannheim nach Heidelberg, Friedrich Grimm von Karlsruhe nach Bruchſal, Herold von Mannheim nach Karlsruhe, Stather von Mannheim nach Karlsruhe, Schmitt von Mannheim nach Karlsruhe, Dehmann von Mannheim nach Karlsruhe, Sandhaas von Mannheim nach Karlsruhe, Kircher von Mannheim nach e Wilhelm Zimmermann von Heidelberg nach aſtatt, Betz von Karlsruhe nach Mannheim, Blatz von Karlsruhe nach Mannheim, Schleckmann von Heidelberg nach Neibsheim, Götzelmann von Schwetzingen nach Heidelberg, Diemer von Mannheim nach Bruchſal, Hohenſtein von Darm⸗ ſtadt nach Mannheim, Senft von Mannheim nach Achern, aiſt von Offenbach(Main) nach Karlsruhe, Buſch von ffenbach(Main) nach Karlsruhe, Helmling von Karlsruhe nach Schwetzingen, Wimmer von Karlsruhe nach Wiesloch, Kling von Heidelberg nach Pforzheim, Becker von Karlsruhe nach Rheinbiſchofsheim, Achtmann von Malſch(Amt Ett⸗ lingen) nach Karlsruhe, Maſſoth von Mannheim nach Heidel⸗ berg, Vollweiler von Karlsruhe⸗Mühlburg nach Bruchſal, Enderle von Karlsruhe nach Mannheim und Max Schilling von Mannheim nach Mosbach. Patent⸗Liſte badiſcher Erfinder. Angemeldet von: L. Dautzenberg in Karlsruhe: Kolbenſchieberſteuerung mit beweglich gelagertem Doppelantriebhebel und ebenen Abſchlußkanten der Grund⸗ und Expanſionsſchieber.— J. Mayer in Schönenbach: Signaluhr mit Stunden⸗ und Minutenwecker.— Ertheilt an: C. H. Fuchs in Pforz⸗ heim: Eine Ausführungsform des durch das Patent Nr. 58619 geſchützten Rollladens.— Brinck& Hübner in Mann⸗ heim: Scheerenbrecher. Saatenbericht aus der Pfalz von Mitte Juli. Die Roggenernte hat begonnen und iſt im Körnerertrag, ſo⸗ wie im Etroh ſehr befriedigend. Kartoffeln, Futter, Zucker⸗ rüben, ſowie Futterpflanzen gut; die Heuernte ſiel im allge⸗ meinen recht gut aus. Erſter Wieſenſchnitt ſehr gut, Klee ut bis mittel. Der Regen läßt einen guten zweiten Futter⸗ f0 nitt hoffen. Tabak und Hopfen gut. Kartoffel gut bis mittel. Sämmtliche Halmfrüchte verſpre n eine mehr als mittlere Ernte. Der Wein hat durchſchnitklich gut verblüht. Zu ſeinem Ehrenmitglied hat bekanntlich der„Neue Medizinal⸗Verein“ Herrn Bürgermeiſter Klotz ernannt. Das Ehrendiplom wurde von Herrn 1 8585 el in uncigennütziger Weiſe angefertigt. Wir hatten geftern Gelegenheit, die Arbeit des Herrn Fröbel in Augenſchein zu nehmen. Die Ausführ⸗ ung des Diploms iſt eine äußerſt geſchmackvolle und ſinn⸗ reiche und gereicht dem geſchickten Verfertiger zu hoher Ehre. Wir ſind überzeugt, daß Herrn Klotz dieſes Diplom eine an⸗ genehme Erinnerung an Mannheim ſein wird. Der„Maunheimer Dieſterweg⸗Verein“ ſchloß am vergangenen Donnerſtag ſein durch eine General⸗ verſammlung, die ſich eines großen Beſuches zu erfreuen hatte. Aus dem umfangreichen Thäkigkeitsberichte, den der erſte Vor⸗ itzende erſtattete, war vor Allem die große Rührigkeit des eins zu erſehen, wodurch die immenſen Erfolge, die der Verein erzielte, erklärlich werden. Der Mannheimer Dieſter⸗ weg⸗Verein erfreut ſich ſonach auch der allſeitigſten Beliebt⸗ und der erfreulichſten Aufmerkſamkeit aller Kreiſe der rgerſchaft. Von allgemeinſtem Intereſſe iſt aus den Mit⸗ theilungen des Thätigkeitsberichts zu erwähnen, daß der Verein die Gründung einer Volksbibliothek in die Hand nehmen gedenkt und zur Realiſirung ſeines Vorhabens chon Schritte gethan hat. Wir dürfen wohl ſagen, daß durch teſen Vereinsbeſchluß der Vorſtand, wie man ſagt,„den Vogel abgeſchoſſen hat“; er darf verſichert ſein, daß er die regſte Betheiligung zur Verwirklichung ſeines Vorhabens und Don Vedros Brautfahrt. Erzählung aus dem mexikaniſchen Kriege von Max Say. (Nachbruck verboten.) 18(Fortſetzung.) „Das läßt ſich nun nicht ändern,“ ſagte Dupain,„geſchehen 55 aaſcede— müſſen ſich die Frauenzimmer denn ſtets da mmiſchen, wo ſie nichts zu thun haben!— Lieutenant del Patio,“ fuhr er fort, 9 erhebend und auf den Angeredeten Sie dand⸗„nehmen Sie ſich die Sache nicht ſo ſehr zu erzen; ie haben ja als braver Soldat nur Ihre Pflicht gethan! Im Grunde genommen hatte der Mexikaner gar keine Veranlaſſung zur Verzweiflung, derartige Gemüthsanwandlun⸗ gen waren es auch nicht, die ihn ſo ſtill und ſtumpf gemacht, aber da er ſeine eigentlichſten Gedanken preiszugeben keine —— verſpürte, ſo ließ er die Leute in ihrem guten Glauben und ſchüttelte zu allem Zureden nur mit dem Kopfe. ch muß ja zufrieden ſein, wenn Sie mir ſagen, daß meine Pflicht gethan habe,“ 8 er ſchließlich mit eigen⸗ thümlich trübem Lächeln und ging davon wie ein Träumen⸗ „hinaus in den Hof. 5 An einen Pfeiler gelehnt, der die den Hof umgebenden Gallerien trug, ſaß der Schwarze, Don Pedros Diener, und 19815 eifrig ein Paar große Revolver. Er ſchien außerordent⸗ ch guter Laune; ſein dunkelglänzendes Geſicht war zu brei⸗ tem Lächeln verzogen. Die weißen Augäpfel ſchimmerten wie Perlmutter und die zurückgezogenen wulſtigen Lippen ließen ein Gebiß frei, ſchöner und regelmäßiger als alle Erzeugniſſe maderer Zahntechnik. 8 Stolz betrachtete er den Erfolg ſeiner Bemühungen und ließ bedachtſam die wohlgeölten Hähne knacken. 5 5 „Sennor viel zufrieden mit ſchwarzem M murmelte daten laufen 5. 7 er vor ſich hin,„Kna Knall und So fort, alle vor dun 2— Dieſer Geda en dem Schwarzen wirklich gar zu komiſch vorzukommen. Er warf den wolligen Kopf ins Ge⸗ mick und lachte aus vollem Halſe. Der Widerhall ſeiner eige⸗ die ungetheilteſte Unterſtützung aller Derfenſgen erfahren wird, denen das Volkswohl am Herzen liegt, oder, um mit t Dr. Meuſer zu ſprechen, die Worte Dieſterweg's realiſirt zu ſehen wünſchen:„Volkswohlfahrt durch Volksbildung“. 8 lich wird auch der verehrl, Stadtrath, an den ſich der Vor⸗ ſtand um Unterſtützung wandte, dem Verein die möglichſte Förderung zur Ausführung ſeines Projektes angedeihen laſſen. Aus der vorgenommenen Neuwahl des Vorſtandes gingen die beiden bisherigen bewährten Vorſitzenden, Dr. Meuſer und B. Weber, wieder hervor; beide Herren bieten die Gewähr, daß der Verein auch fernerhin die aufſteigende Aichneng feſt⸗ häll. Die Mitgliederzahl erfreute ſich eines bedentenden Zu⸗ wachſes. Wir unſererſeits ſprechen dem Verein für ſeine bis⸗ herige uneigennützige, edle Thätigkeit beſten Dank aus, werden, ſo viel wir vermögen, ihn fördern helfen und wünſchen ihm für die Zukunft eine reich geſegnete Weiterentfaltung. Liedertafel. Das Kinderfeſt, welches die Kkedertafel am Samſtag Nachmittag im Schützenhausgarten veranſtaltete, verlief in der ſchönſten Weiſe. Heiterer Sonnenſchein, lachende vor Freude erglühende Kindergeſichter, fröhliches Jauchzen und Jubeln der Kleinen bei den zahlreichen hübſchen und ſinnigen Kinderſpielen vereinigten ſich zu einem Ganzen, welches auch den die Rolle der vergnügten Zuſchauerſpielenden Erwachſe⸗ nen einige recht heiterefrohbewegte Stunden bereitete, die ſie ſelbſt wieder zürückverſetzten in die lachende, ſorgenloſe Kinderzeit. Der rührige Vorſtand der Liedertafel hatte es an Nichts fehlen laſſen, was das Kinderherz erfreut und ergötzt und dadurch wieder bewieſen, daß er es verſteht, einen Bürgerverein zu leiten und zu führen. War der Nachmittag für die zukünftigen Lieder⸗ täfler beſtimmt, ſo gehörte der Abend den jetzigen Angehörigen des Vereins. Der Schützenhausgarten war durch ampions erleuchtet. Eine Muſikkapelle ſpielte flotte Weiſen, die tüchtige Aktivität unter der Leitung des nie ermüdenden auf dem Gebiete des Geſanges immer kampfbereiten Herrn Muſik⸗ direktors Bie ling erfreute die übrigen Anweſenden durch einige herrliche Chorlieder. Selbſtverſtändlich fehlte auch das Tänzchen nicht trotz der tropiſchen Hitze. Ein brillantes Feuer⸗ werk vervollſtändigte das Programm. Ein Fernrohr iſt ge enwärtig in den Abendſtunden auf der Neckarbrücke aufgeſtellt, welches Herrn Joh. Krapp dahier gehört und in Folge ſeiner ganz vorzüglichen moder⸗ nen Konſtruktion einen großen Fernblick geſtattet, der nament⸗ lich nach der Bergſtraße hin für jeden Freund der ſchönen Natur ſehr dankbar iſt. Wir empfehlen das Fernrohr zu recht fleißiger Benützung. Eine faſt tropiſche Hitze herrſcht ſeit einigen Tagen. 5 Früh gegen 5 Uhr hakte es den Anſchein, als ob ein ewitter die ſo erwünſchte Abkühlung bringen würde, jedoch hat ſich dieſe Hoffnung leider als eine vergebliche erwieſen und die Luft iſt noch eine viel ſchwülere und drückendere als vorher geworden. Brand. Geſtern Mittag gerieth die am Hauſe H 8, 1 befindliche Marquiſe plötzlich in Flammen. Raſch herzugeeilte Paſſanten riſſen dieſelbe herab und erſtickten das Feuer. Die Urſache des Brandes dürfte in dieſem Fall auf den Reflex der Sonnenſtrahlen zurückzuführen ſein. In einem ärgernißerregenden geſtern Nachmittag im Villenviertel ein zweifelhaftes be⸗ trunkenes Frauenzimmer umher. Dasſelbe war außerdem noch im Geſicht mit allen möglichen Carricaturen bemalt. Polizeibericht. Aus Fahrläſſigkeit übergoß geſtern Abend ein Schuhmachergeſelle im Hauſe 64, 21 den 8 Jahre alten Sohn des Schuhmachers Kinkel derart mit brennendem Spiritus, daß er am Kopf und dem Geſicht ſchwere Brandwunden erhielt. — Auf der Friedrichsbrücke wurde geſtern Mittag der verh. Schuhmacher Bubeck, der einen Handkarren ſchob, von einem raſch fahrenden Metzgerfuhrwerk erfaßt und derart an ein anderes Fuhrwerk geſchleudert, daß er an der Bruſt verletzt wurde.— An dem Neubau der Mannheimer Del⸗ fabrik ſtürzte 5 Vormittag der 21 Jahre alte ledige Maurer Joſef Bordne aus einer Höhe von 4 Meter vom Gerüſte herab und erlitt eine Verletzung am rechten Auge. Derſelbe fand im Allgem. Krankenhaus Aufnahme. Geſtern Nachmittag ſtürzte an einem Neubau der Gontard⸗ 853 50 der 24 Jahre alte Maurer Gg. Steitz vom Gerüſte es II. Stockwerks herab, wodurch er am Kopf und rechten uß erheblich verletzt wurde. Dem Verletzten wurde durch das Mitglied der Sanitätscolonne, Herrn Reiß, ein Verband Haſe. und fand er fodann Aufnahme im Allg. Kranken⸗ hauſe. Konkurſe in Baden. Konſtanz. Ueber das Ver⸗ mögen des Schneidermeiſters Franz Joſeph Keßler in Kon⸗ ſtanz; Konkursverwalter Rechksagent Friedrich Schildknecht in Konſtanz; Freitag, 24. Auguſt. Schopf⸗ heim. Ueber das Vermögen des Nachlaſſes des Holzboden machers Hermann Pfefferle in Hauſen; Konkursverwalter Schmitt in Lörrach; Prüfungstermin Montag, 27. Auguſt. Muthmaßliches Wetter am Mittwoch den 25. Juli. m Nordweſten Guropas entwickelt ſich der angekündigte zuftwirbel nunmehr deutlicher, weshalb nur noch über Deutſch⸗ land rechts vom Rhein, Oeſterreich⸗Ungarn und Rußland das Barometer etwas über mittel ſteht; auch im Golf von Bis⸗ kaya iſt bereits ein Luftwirbel von 755 mm eingetroffen. In Süddeutſchland ſind die gewitterigen Vagteinfen ungen in all⸗ mählicher Zunahme begriffen. Die durch den Luftwirbel im Südweſten bedingten Oſtwinde laſſen aber größere Gewitter Zuſtande trieb ſich Jemand in der Nähe, nahm er dann ſeine unterbrochene Ar⸗ beit wieder auf. Vor Lauſchern war er übrigens ſicher. Die alles Leben niederdrückende Mittagsgluth hatte die Reiter nach dem anſtrengenden Ritt in ihre Quartiere getrie⸗ ben. Dieſe lagen in den Räumen, welche im oberen Stock⸗ werk an die Gallerie ſtießen, die den weiten, viereckigen Gar⸗ tenhof von drei Seiten umgab. Seit Wochen oief das Lager unter freiem Himmel, auf den Erdboden angewiefen, fühlten ſie ſich in den hohen kühlen Räumen des ehemaligen Kloſters recht behaglich. In den früheren Mönchszellen und auf den Gallerien ſeloſt, überall lagen ſie auf der weichen Streu und ruhten von den Strapazen der letzten Tage. Die ſtarken Holzgeländer, die Pfeiler und Wände prang⸗ ten unter den buntfarbigen Kleidungsſtücken und den blanken Waffen der Reiter, eine ſeltſame Dekoration, wie ſie wohl noch niemals die grauen Mauern des Hauſes geſchmückt, wo ſelbſt in der Zeit vor der jahrelangen Verödung des alten Steinbaues nur die frommen Brüder in ihren dunklen, wal⸗ lenden Gewändern ſtill und ernſt ihre Pfade gewandelt. Hier und dort ſchläfriges Geplauder, auch wohl einiges Schnarchen und in der 8 hinter dem Gebäude im Viehhofe das Schnau⸗ ben der Roſſe— ſonſt war alles ſtill. In tiefem Frieden lag der Hof mit ſeinem niedergetretenen Graswuchs. Dichles Gebüſch und einige hochaufragende, ſchlanke Cy⸗ preſſen umgaben in der Mikte des Platzes eine kreisrunde Brunnenſchale, die aus einem Kupferrohr von einem kräftigen Quell ſo viel Waſſer erhielt, daß das kühlende Naß über den Rand lief und ſich im feuchten Raſen verlor. Zwiſchen den ans Licht gedrängten Wurzeln eines der Stämme am Brun⸗ nen hatte ſich Don Pedro einen Platz ausgeſucht, um nach den Anſtreng und Aufregungen des Tages eine wohl⸗ erſchreckt haben. Scheu nach allen Seiten. ob thuende Sieſta zu halten. Die Hände am Hinterkopfe verſchränkt, träumeriſch dem aren Waſſerſtrahl zuſehend, der plätſchernd in das Becken rikaner die Ereignif verfloſſenen Mor⸗ an m geiſtigen Auge vorü en. Immer von Neuem trat ihm das liebliche Bild des geängſtigten Mädchens entgegen, wie ſie die großen, dunklen Augen mit banger Frage vorerſt nicht zum Ausbruch gelangen. Für Mittwoch und Donnerſtag iſt eende bei fortgeſetzt ſehr 0 Tem⸗ peratur noch größtenkheils trockenes und heiteres Wetter zu erwarten. Aus dem Grofherzogthum. 2. Heidelberg, 22, Juli. Acht Mitglieder des hieſigen Radlerklub unternahmen am heutigen Sonntag früh eine Diſtanz⸗Fahrt von hier nach Sachſenhauſen⸗Frankfurt und zurück und vollendeten dieſe Fahrt in 8¼ tunden; eine recht anerkennenswerthe Leiſtung. Die Tour verlief, einige kleine Unfälle abgerechnet, zur vollen Zufriedenheit der Theil⸗ nehmer, die noch recht rüſtig an ihrem Ziel anlangten. Früh um 4 Uhr ſtarteten 8 Mann ab Kronengarten⸗Neuenheim und trafen nach kurzer Raſt in Frankfurt hier wieder um 12˙6 ein. Als 1. Sieger am Ziel trafen ein: 1. Scherrer; 2. Krümenel; 3. Korken; etwa 20 Minuten ſpäter folgten: Kiſſel, Schnitzer, Schooth, Wollthan, Manen. Zahlreiches Publikum begrüßte die tapferen Fahrer, die ſich im kühlenden Schatten von ihrer ſtrapaziöſen Fahrt hier ausruhten und ihre Erlebniſſe mittheilten. Karlsruhe, 21. Juli. Der Verein badiſcher Bahnärzte hielt hier ſeine Jahresverſammlung ab. Auf derſelben wurde beſchloſſen, zu dem internationalen Congreß für Hygiene und Demographie in Peſt Herrn Dr. Blume, den Vorfitzenden des Vereins, als Delegirten zu entſenden. Die nächſte Jahresver⸗ ſammlung wird Ende Juli 1895 in Freiburg ſtattfinden. Beſonderes Intereſſe, auch für nicht ärztliche Kreiſe, bot ein Vortrag des hieſigen Augenarztes Dr. Gelpke über„die Far⸗ benſinnsprüfung bei den Eiſenbahnbeamten.“ Die Unter⸗ ſuchungen auf Farbenblindheit des im äußeren Eiſenbahn⸗ dienſte beſchäftigten Perſonals geſchehen gewöhnlich alle 10 Jahre. Nun iſt aber nachgewieſen, daß Farbenblindheit inner⸗ halb kurzer Zeit erworben werden kann z. B. durch Nerven⸗ krankheiten, Rückenmarksleiden, ſtarkes Rauchen oder Trinken. Redner glaubt deshalb daraufhin wirken zu müſſen, daß ent⸗ weder farbige Signale im Eiſenbahndienſte überhaupt in Wegfall kommen, wie dies bei den„Weichenſignalen“ bereits der Fall iſt, oder daß wenigſtens alle Jahr eine eingehende Unterſuchung des in Betracht kommenden Eiſenbahnperſonals auf Farbenſinn und Sehvermögen vorgenommen werde. Karlsruhe, 23. Juli. In Schapbach(Schwarzwald) erſchoß der Jagdaufſeher Vetter aus einem Hinterhald den Hofbauern Bühler aus Eiferſucht. Der Mörder, der Gift nahm, wurde durch Gensdarmerie in das Spital trans⸗ portirt. Kouſtanz, 23. Juli. Vor einiger Zeit trieb ſich hier ein gewiſſer Karl Werner aus Stuttgart herum; er gab an, Kaufmann zu ſein und in der Couvertfabrik in Kondition zu ſtehen. Werner miethete ſich nobel ein, aß und trank fein, ohne zu zahlen, hatte überhaupt noble Paſſionen. Als 14 Tage herum waren, gingen ihm die„Erſparniſſe“ aus, wie er ſagte, er pumpte ſeine Freunde an und verſchwand unter Mitnahme verſchiedener brauchbarer Gegenſtände, ohne an die Regelung ſeiner Miethe, des Koſtgeldes und der übrigen Pump⸗ und Zechſchulden zu denken. Die St. Galliſche Behörde nun nahm ſich des Hochſtaplers, der übrigens von anderen Seiten her wegen ähnlicher Prellereien verfolgt iſt, an und ſandte ihn auf Veranlaſſung der hieſigen Polizeibehörde mit Freibillet hierher. Pfälziſch-Helſiſche Machrichten. Oggersheim, 23. Juli. Der 24 Jahre alte Karl Schmitt von hier verunglückte im Lagerhaus der Firma Wein⸗ gart u. Kaufmann zu Ludwigshafen dadurch, daß ihm die Axt ausrutſchte und der Hieb den rechten Fuß traf. Die Verwundung iſt glücklicherweiſe keine gefährliche. Franukenthal, 23. Juli. Geſtern Abend meldete 5 bei der hieſigen Polizei der etwa 46 Jahre alte Tagner Phil. Schäfer aus Eußerthal und gab an, er werde verfolgt unter dem Verdacht, in Oggersheim ein Mädchen und in axdorf eine Frau angepackt zu haben. Er habe dies nicht gethan und wolle den betreffenden Perſonen gegenübergeſtellt werden, Schäfer wurde einſtweilen ins Verwahrungslokal aufgenommen. Dürkheim, 21. Juli. Dem Jahresberichte der hieſi⸗ gen Bärmann'ſchen Realſchule entnehmen wir: Die Anſtalt gliedert ſich konform den kgl. bayeriſchen Realſchulen in 6 Jahreskurſe. Auch ihr Lehrſtoff und der Organiſationsplan ſtimmt völlig mit demjenigen der ſtaatlichen Realſchulen überein. An der Bärmann'ſchen Anſtalt wirken acht ſtändige Lehrkräfte und fünf Hilfslehrer. Sie war im Schuljahr 1893,94 von 146 Schülern beſucht, von welchen am Ende des Schuljahres 125 verblieben. Hiervon gehören dem 1. Kurſe 30, dem 2. Kurſe 31, dem 3. 21, dem 4. 17, dem 5. 18 und dem 6. 8 Schüler an. Der Konfeſſton nach zählte die An⸗ ſtalt 85 Proteſtanten, 43 Israeliten, 17 Katholiken und 1 Mennonit. Die Reſultate der Anſtalt im laufenden Schul⸗ jahre ſprechen abermals für eine fleißige und gediegene un⸗ terrichtliche Arbeit; denn 11 Schüler erhielten den Berechtig⸗ ungsſchein für den einjährig⸗freiwilligen Militärdienſt. Vier derſelben erwarben ihn ſich durch Beſtehen der einjährig⸗frei⸗ willigen Prüfung in Speyer, die übrigen 7 betheiligten 15 jüngſthin mit beſtem Erfolg am Abſolutorium der Real⸗ ſchulen Ludwigshafen und Neuſtadt. Die dem Jahresberichte angehängten Schulnachrichten enthalten für Eltern und Er⸗ zieher eine Reihe werthvoller, pädagogiſcher Winke. Die Art und Weiſe, in welcher in der Anſtalt und insbeſondere im ſtark frequentirten Penſionate des Anſtaltsvorſtehers die Er⸗ ——— 555 5 — BBBBB BB————b8————————— nen Stimme in den weiten gewölbten Hallen mußte ihn wohl auf ihn richtete. Und ſie hatte ihn erkannt, ſie wußte ſeinen Namen und wußte jedenfalls auch, welche Projekte die bei⸗ derſeitigen Väter für die Zukunft geſchmiedet. Das Heirathen auf väterliche Empfehlung hatte nie große Anziehungskraft auf ihn ausgeübt. Er hatte ſich deshalb bisher keine allzu roße Mühe gegeben, die ihm zugedachte Dame kennen zu ernen. Ja, wenn er ſie gekannt hätte, wenn es ihm früher vergönnt geweſen wäre, in dieſe tiefen, glückverheißenden Au⸗ gen zu ſchauen. Nun, das ließe ſich nachholen, wenn der Krieg zu Ende und die Parteien im eigenen Lande ſich nicht mehr mit den Waffen in der Hand gegenüber ſtanden. Das konnte aber noch lange dauern, vorläufig ſchien der Feldzug ſich erſt recht blutig entwickeln zu wollen und in nächſter Zeit mußten die feindlichen Hesre im Nordoſten des weiten mexikaniſchen Län⸗ dergebiets auf einander ſtoßen. Dieſe Ausſicht, früher ein neues Reizmittel für ſeine un⸗ ruhige, nach Abenteuern jagende Natur, hatte jetzt alle An⸗ ziehungskraft verloren. Sie, nach der ſein Herz mit allen 855 verlangte, war ja mit ihrem Vater auf gegneriſcher eite, und er, als geborener Mexikaner aus edlem Blute, ſtand unter der Botmäßigkeit der Franzoſen, die dem Kaiſer zum Trotz ſein Vaterland als Domäne betrachteten und darin ſchalteten und walteten, wie es ihre Intereſſen erheiſchteg, Sonderbar, daß ihm das jetzt erſt eunel! Er ertappte ſich auf merkwürdig warmen Sympathieen für die Rebellen, die Republikaner, die zu haſſen und zu verfolgon ſein Vater ihn elehrt. Ja, das war es eben, ſein Vater, der als Staats⸗ ſekretär ein eifriger Anhänger des edel geſinnten Kaiſers war, hatte ihm den Weg gewieſen und ſeine Pflicht war es, un⸗ weigerlich auf ſeinem Poſten auszuharren, bis die Zeitlaufe den Krieg in Frieden verwandelten. Das Wort Friede hatte nie eine ſolche Anziehungskraft für ihn gehabt als jetzt, wo er damit die kühnſten Träume von Glück und Seligkeit an der Seite ſeiner Lueinde verband. Die Erfüllung dieſer ausſchweifenden Phantaſien ſtand aber noch in weiter, weiter Ferne. Wochen vergingen, ohne daß Dupains Korps von der Stelle rückte. Fortſetzung folgt.) 4. Seſte. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 24. Juli. ziehung der Zöglinge bethätigt wird, darf gewiß auf die Zu⸗ ſtimmung aller derer, die unſere Zeit verſtehen und den Segen einer ernſten und ſtrengen Erziehung zu würdigen wiſſen, Anſpruch erheben. Eltern, welche darauf bedacht ſind, ihren Söhnen eine höhere, bürgerliche Bildung zu ge⸗ währen, ſie insbeſondere für den Gewerbe⸗ Kaufmanns⸗, Landwirths⸗ und Handelsſtand vorzubereiten, ſei beſagte Bär⸗ mann'ſche Anſtalt beſtens empfohlen. Kaiſerslautern, 20. Juli. Die bereits erwähnte Ver⸗ ſammlung des kathol. Volksvereins für die Pfalz ſoll am 2. September l. J. Nachmittags im großen Saale der Frucht⸗ halle dahier ſtattfinden. Kleine Mittheilungen. In Speyer kam der an einer Dreſchmaſchine beſchäftigte Arbeiter Jünger, welcher das Einlegen der Garben zu beſorgen hatte, mit dem linken Bein ſo unglücklich in die Maſchine, daß ihm daſſelbe voll⸗ ſtändig herausgeriſſen wurde.— Der vermißte Kaufmanns⸗ lehrling Alexander Hübſſch von Münſterappel, welcher bei Kaufmann G. L. Müller in Alſenz in der Lehre war und ſich von da entfernte, hat ſich bei ſeinem Onkel, Ackerer Rapp in Kriegsfeld, wohin er ſich von Alſenz aus begeben hatte, durch einen Schuß tödtlich verwundet. Sport. Heidelberg, 23. Juli. In Gießen hat geſtern der hieſige Ruderelub Alber den akadem. 8 5 Renn⸗ plan geſiegt, nachdem ein Kaſſeler und ein Verein durch Vorrennen ausgeſchieden waren. Er hat damit ſeine Mannheimer Scharte ausgewetzt. BBelocipedſport. Bei dem am Sonntag, 22. Juli, in Darmſtadt abgehaltenen Rennen des Radfahrervereins erhielt Herr Karl Jörns von Ludwigshafen einen 2. und 3. Preis, die Herren Julius Piſter und Anton Gonizianer von Mannheim je einen 3. Preis. Die Concurrenz war eine ſehr große, es lagen zu ſämmtlichen Rennen 30 bis 40 Nennungen vor, wovon der größere Theil ſtartete. örns wurde im Verlauf des Hauptfahrens Erſter gegen Fritz Opel. Bei dem am Sonntag in Homburg ſtattgehabten Veloci⸗ ped⸗Rennen errang ſich Herr Karl Zimmermann, Mannheim, wieder 1 erſten und 2 zweite Preiſe gegen be⸗ deutende Konkurrenz. Tagesneuigkeiten. Wiesbaden, 23. Juli. Das hieſige Gymnaſſum wird Dienſtag, 14. Auguſt d. J. das Jubiläum ſeines 50fäh⸗ rigen Beſtehens feiern und zwar durch Gottesdienſte in der evangeliſchen und der katholiſchen Fapee und durch einen Feſtaktus im großen Saale des Kurhauſes. Am vorhergehenden Abend wird als Feſtvorſtellung im Königlichen Theater Sophokles' Antigone“ in der Ueberſetz⸗ ung von Karl Bruch mit den 90 nach der Compoſition von Mendelsſohn⸗Bartholdy durch Schüler der zur Aufführung gelangen. Als Feſte für die Schüler werden abgehalten ein Turn⸗ und Spielfeſt für die unteren und mitt⸗ lexen Klaſſen Samſtag den 11. Auguſt 3¼ Uhr unter den Eichen und eine geſellige Vereinigung der oberen Klaſſen mit Auffübsungen verſchiedener Art Sonntag den 12. Auguſt 6 Uhr in den oberen Räumen der Kafinogeſellſchaft. m nun für die zahlreichen früheren Schüler, die bei dieſer Ge⸗ legenheit der Anſtalt ihre Anhänglichkeit bekunden wollen, die Feier zu einem freudigen Erinnerungsfeſte an die einſtige Schulzeit auszugeſtalten, hat ſich ein Feſtausſchuß gebildet und beſchloſſen, folgende Feſtlichkeiten der eigentlichen Schul⸗ 5 anzureihen: 1) ein Aeſlen Dienſtag, 14. Auguſt 3 Uhr m Gaſthof zum„Adler“, 2) einen Feſteommers an demſelben Tage, Abends 966 Uhr, im großen Saale der Kaſtnogeſell⸗ „ ine einfahrt nach dem Niederwalddenkmal ittwoch den 15. Auguſt. Auch iſt nach der„Antigone“⸗ Aufführung am 13. Auguſt eine freie geſellige Vereinigung bei Concert und Feuerwerk im Kurgarten in Ausſicht ge⸗ nommen. Zur Theilnahme an dieſen Feſtlichkeiten ſind die rüüheren Sahrer und Schüler des Gymnaſiums, die Gltern er Schüler, ſowie alle Gönner und Freunde der Anſtalt eingeladen. Es werden dazu Mitgliedkarten zum Preiſe von Mark ausgegeben. Anmeldungen zur Theilnahme unter Einzahlung von M. 3,05 werden an 11 Fritze(Rhein⸗ 5 e 28) möglichſt bald erbeten. Bei der Anmeldung iſt er Zuſatz erforderlich, ob die Theilnahme am Feſteſſen und an der Rheinfahrt beabſichtigt wird. Anfragen und Wünſche wegen Wohnungen nimmt Dr. Flach(Rhein⸗ Fefite 15) entgegen. Ausdrücklich wird bemerkt, daß bei den eſtlichketten die Theilnahme der Damen erwünſcht ſein wird. Ein Empfangsbureau wird eröffnet ſein Samſtag, Sonntag und Montag im Gymnaſium(Louiſenplatz) und Dienſtag, 14. Auguſt bis zum 5 5 im Kurhauſe. — Peſt, 21. Juli. Ein unerhörter, geradezu ans Mittel⸗ alter erinnernder e Pferd ereignete ſich in der Ortſchaft Dragojeſt. Mehrere Pferde und Fohlen waren aus unbe⸗ kannten Gründen verendet, und das Volk verdächtigte nun eine Jöjährige Greiſin Namens Marianczu Stanka, die Thiere mit ihren 5 umgebracht zu haben. Die fanatiſchen Leute zündeten der armen, hilftoſen Frau das Haus über dem Müe an, und der Richter ſowie die Geſchworenen hatten alle Mühe, die mit Brandwunden bedeckte Greiſin vor dem Flammentode zu retten. — Nizza, 20. Juli. Geſtern um 4¼ Uhr Morgens wurden hier drei leichte Erderſchütterungen, ſtärkere in Men⸗ tone und in Ventimiglia verſpürt. Tlleater, Kunſt und Wiffenſchaft. Drei deutſche Theater wird New⸗Pork in der nächſten Saiſon haben und ſo jedes Genre dort vertreten ſein: Oper, Schauſpiel und Operette. Allen Unglücksſtimmen zum Trotz kommt nämlich die deutſche Oper unter Walter Damroſch, der lücklich nach Amerika zurückgekehrt iſt, zu Stande und ver⸗ pricht geradezu glänzend zu werden. Wenigſtens äußerte ſich Damroſch einem eer gegenüber 115 befriedigt über ie deutſche Reiſe. Wie er mitktheilt, iſt es ihm gelungen, olgende Kräfte für ſein Unternehmen zu gewinnen: Roſa Sucher, Max Alvary, Nikolaus Rothmühl, 1 Ober⸗ hauſer, ferner Frl. Brema, die Ortrud der diesjährigen Bay⸗ reuther Feſtſpiele, Franz Schwarz, den Bariton des Weima⸗ riſchen Hofthegters, Herrn Lange vom Münchener 1 und die Baſſiſten Fiſcher und Behrens. Als Regiſſeur wird Baumann wirken. Das Repertoire ſoll die ganze Nibe⸗ ungen⸗Tetralogie, dann den„Tannhäuſer“,„Lohengrin“ und zTriſtan und Iſolde“ umfaſſen.„Die größte Mühe,“ ſagte Direktor Damroſch,„hat es gekoſtet, für Frau Sucher den nachgeſuchten Urlaub vom Kaiſer zu erlangen; mit dem En⸗ der Frau Sucher ſtand und ſiel das Unternehmen, ſe Saiſon wird am 25. Februar 1895 beginnen und es ſollen wöchentlich vier Vorſtellungen gegeben werden. Graf Tolſtoi hat einen Operntext geſchrieben, worin er ſeinen bekannten Anſichten über die Branntweinpeſt Ausdruck übt. Das Stück führt den Namen„Der Branntweinbrenner“. ine Dame hat die Muſik dazu verfaßt. Akueſle Aachrichten und Felegramme. Charlottenburg, 23. Juli. Der„Charlotleu⸗ burger Zeitung“ zufolge iſt ein Schiffer im dortigen Krankenhaus als choleraverdächtig geſtorben. Die Unter⸗ ſuchung über den Fall iſt noch nicht abgeſchloſſen. »Wernigerode, 23. Juli. General Graf Boſe iſt geſtern Schleswig, 23. Juli. Heute Mittag fand die Prundſteinlegung des Chemnitz⸗Bellmann⸗Denkmals ſtatt, welches zu Ehren des Dichters und des Componiſten des Aiedes„Schleswig⸗Holſtein meerumſchl ungen“ aus frei⸗ willigen Belträgen errichtet werden wird. Paris, 23. Juli. In Toulon werden die Unter⸗ ſuchungen über Wuͤhlereien einiger Anarchiſten eifrig betrieben. Bei vielen in der Induſtrie und auf den ſtaatlichen Anlagen beſchäftigten Arbeitern, die durch ihren Umgang in Verdacht gekommen, wurden Hausſuchungen abgehalten. * Oſtende, 23. Juli. General v. Winterfeld iſt lt.„Frftr. Ztg.“ in Folge eines Schlaganfalls plötzlich geſtorben. Maſſa, 23. Juli. In Pontremoli wurde durch ein Erdbeben eine Panik hervorgerufen; es ſind keine Verluſte zu verzeichnen. Mannheimer Handelsblatt. Das Komite der Vereinigung von Beſitzern Nor⸗ thern Pacific 6 pEt. General III. Mortgage Gold⸗ Bonds macht im nſergtentheile bekannt, daß der Vereini⸗ gong die abſolute Majorität ſämmtlicher ausſtehenden Bonds eigetreten iſt und daß in Folge deſſen die koſtenfreie An⸗ nahme von Bonds am 15. Auguſt enden wird. Nach dieſem Tage kann die Annahme von Bonds entweder über⸗ haupt abgelehnt oder von der Zahlung eines noch feſtzu⸗ ſetzenden Koſtenbeitrags abhängig gemacht werden. Mannheimer Effektenbörſe vom 23. Juli. Heute notirten: Verein chem. Fabriken Aktien 176 bez., Anilin⸗Aktien 380.25., Oelfabrik 95.50., Oggersheimer Spinnerei 30 bez. Eoursblatt der Mannheimer Börſe vom 23. Juli. bligationen. 3½ Babiſche Obligat. 101.60;(8% Rhein. Hup⸗Pfiandprieſe 97.60 Ez 4 Bab. Obiig. Mark 104 90 bzſa R. Hyp.⸗Pfdbr. S. 44—49 58101. bö „ 1886 105 90 bz04 75„„ 52—85 102.50 bz 5 5 fl. 102.95 b4„unkündbar bis 1902108.80 bz 4 T. 100 187 80 bz8½ Nannbeimer Obl. 1888 98 70 bů 8 Reichsameihe 91.80 bz4 10„ 1885 102 45 bz 8⁰ 35 102 55 bz4 7„ 1890(108 25 53 4 75 106.— 634 Heidelberg 101.25 63 8 Preuß. Conſols 91.60 Gſ4 Freivurg i. DB. Obl. 102.80 P 55 0 102.60 bö31„ 8 88.25 8 77 105.40 534½ Zubwigshofen Mt. 106.— 8 4 Baber. Qbligationen Mk. 706.15 b3 1 2 108.— bz 4 Pfälz. Zudwigsbahn Mk. 194.50 534½ Wagh. Zudlerfabrit 99.25 G 4„ Lubwigsbahn fl. 101.60 bz5 Oggersheimer Spinnerei 100.— P 4„ Maxrbahn 104.0 bz Verein Chem Fabriken 100.50 öz 4„ Nordbahn 104.80 5635 Weſteregeln Alkaliwerke 104 20 b5 3½„ Giſenbahnen 100,20 b3[4¼ H. Pr.-O, d. Spey. 8. 100.— P 4½ Zellſtefffabrik Waldhof 105.— bz Aktien. Badiſche Bant 113 50 6 Brauerei z. Storch 108.— P Rheinſſche Creditbank 12660 6Heidelberger Aktiendrauerei 133.— 8 Mbein. Hyp.-⸗B. 89 pät. E 162.— G Brauerei Schwartz 94.— P Pfälz. Oyp.⸗Bank 144— 6] Sinner Brauerei⸗, 816—8 7 5 neue 143.— 6 Werger'ſche Brauerti 60.— 55 Pfälziſche Bant 120.40 öbz Badiſche Brauerei 19 50 P Mannheimer Bank 125.— PGauter, Brauetei Freiburg 101.— 6 Deutſche Unionbank 79.— 6 Brouerei z. Sonne Weltz 115— bz Köſter's Bank.⸗G. 111.— bz Maunh Dampfſchleppſchiff. 109.75 G Gewerbebant Speyer ö0e%k 120— FCöln. Rzein⸗-u. Seeſch ffſahrt—.— Jandaner Volksbank 80% E 126— 6 Vab. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 630.— Pfätziſche urwigsbahn 233— öz Bad. Rück⸗ u Mitverſich. 160— bz 5 Maxbabhn 149.50 6 Maurheimer Berſich rung 582.50 G „ Nordbahn 118— P] Mannheimer Rückverſich. 390.— 6 Heide berg-Speyerer Bahn 43 80 bz Württ. Traunsportverſich. 820.— 8 Vorzugs⸗Alt. b. Ber ch. Fabr. 176— ozJ Oberrhein. Berſ.-Geſellſchaft 300.— P Dadiſckhe Anikn⸗ u. Soda 3825 6 Oggersbeimer Spennerct 30.— bz Weſteregeln Ataliwerke 153— 03 Ettlinger Spinmerei 108.— F Ehem, Fabril Bold nberg 112.— 6] Mannsgeimer Lagerhauz 95.— bz Hofmann u. Schötenſack—.— Mannh. Gum. uU. Asbibrek. 110— bz Berenn D. Oelfäbreken 95.50 6 Karlsruher Maſdinenbau 134.— Wagdäusler Zuckerfabrit 64.— PHüttenbeimer Spinneret 59.— P Mannheimer Zucerraffin. 19.— bz Karlsr. Nähmf, Laid n. Keu. Maunbeimer Akttenbrauerei 181.— PVerein Speherer Ziegelwerke 75.— bz Eichbaum⸗Braueret 108 80 6Pfälz. Preßh. u. Spritfabr.—.— Sudwigsafener Braue ei 206.— bz Portk⸗Fementwk. Heibelberg 134— 8 Schweßinger Brauere⸗—.— 6Bellſtoſſfabrik Galdbef 215— bz Emaillirwerke Maflammer 106.— E Mittagsbörſe vom 23. Juli. ie Börſe ſegelte zu Beginn der neuen Woche im vollſten ahrwaſſer der Hauſſe. All' der vorangegangenen Monate ange Peſſimismus iſt vergeſſen, dem ruhigen Beobachter will es ſcheinen, als trüge die Bewegung bereits jetzt den Cha⸗ rakter einer gewiſſen Ueberſtürzung an ſich, zumal ſich aus dem Publikum vorerſt nur wenig Theilnahme zeigt. Man eröffnete auf ſtark geſtiegene Wiener Courſe ſehr weſentlich über Samſtag. Im Laufe des Geſchäfts, das ſich auf allen Gebieten ſehr lebhaft geſtaltete, konnten noch weſentlich höhere Courſe durchgeſetzt werden. Von Bergwerks⸗ und Hütten⸗ Aktien gewannen Laura und Bochum ca. 1 pt., Hibernia 1½ PpCt., Gelſenkirchener und Harpener etwa 1¼ pet. Bad. Anilin ſtiegen 7 pct., Höchſter 6¼ pCt., Mannheimer Fa⸗ briken 1 pCt. Nordd. Lloyd befeſtigt. Privatdiskonto 1% pCt. Frankfurter Effekten⸗Societät v. 23. Juli, Abds. 6¼ Uhr, Oeſterreich. Kredit 295¼, Diskonto⸗Kommandit 189.85, Berliner W e 139.70, Darmſtädter Bank 139.80, Dresdner Bank 143.60, Banque Ottomane 123.60, Wiener Bankverein 112⅜, Oeſterr.⸗Ung. Staatsbahn 284, Lombarden 92½¼ PBöhm. Nordbahn 227¼, Buſchtehrader 399 ¼, Eſaka⸗ thurn Agram 59è,„ Dux⸗Bodenbach 53¼, Graz⸗Köflacher 204½, Nordweſt 189, Elbthal 223½, Raab⸗Oedenburger 52%, Lemberger 231, Liſſabonner 65.20, Pfälz. Bank 120.20, Oeſterr. Goldrente 100.20, Zproz. Portugieſen 24.15, 4½proz. do. 35.25, 4½proz. port. Tabak 83, 6proz. Mexikaner 58.20, Aſchersleben 156, Bad. Anilin 381, Höchſter Farbwerke 396.100, Chem. Fabrik Mannheim 176.50, Chem. Fabril Griesheim 247.25, Nordd. Lloyd 91.60, Waldhof 216, Courl 78, Bochum 181.90, Concordia 85.90, Gelſenkirchen 156.50, Poſe 183.95, Hibernia 129.20, Laura 124.80, Türken⸗ voſe 35.20, Gotthard⸗Aktien 167.80, Schweizer Central 184, Schweizer Nordoſt 118.40, Jura Simplon St.⸗Aktien 75.60, Union 91.10, 5proz. Italiener 77.70. Maunheim, 23. Juli.(Mannh. Börſe). Produkten⸗Markt. Schlachtgewicht ſu Mark: 80 Ochſen f. Qual, 154, II. Quaf 150, 419 Schmalvieh 1. 150, II. 144, III. 115. 10 Farren 1. 128 II. 124. 91 Kälber I. 160, II. 158, III. 150. 273 Schweine I. 122, II. 118.— Luxuspferde—.— Arbeitspferde—— ——. 56 Milchkühe 450—250.— Ferkel——. 5 Schafe 30.—— Lämmer—.— Ziegen—.— Zicklein—— Zuſammen 934 Stück. Bei hohen Preiſen ausverkauft. Der Geſammtumſatz der vorigen Woche betrug 1673 Stück. Mannheimer Produktenbörſe vom 23. Juli. Weizen per Juli 13.35, Nov. 13.55, März 14.00, Roggen per Juli 12.00, Nov. 11.75, März 12.25, Hafer per Juli 18.70, Nov. 12.20, März 12.60, Mais per Juli 10.20, Nov. 10.50, März 10.75 M. Tendenz: flauer. Die beſten Ernteberichte werden von allen Seiten anhaltend aviſirt, wodurch die Preiſe für Weizen und Roggen weiter entwerthet wurden. Hafer und Mats folgten dem Getreidemarkt. Umſätze waren in allen Artikeln recht lebhaft und belangreich. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 23. Juli. New. Hork Chicag o Monat Weizen Mais Schmalz Caſſee Weizen Mais Schmalz März„ Februar———— eee April—————.—————.— Mai——— 55—— 5— Juni————.———— Juli 546/ 48⁵,5.2⁰—.— 517——.80 Auguſt 547 48½—.— 14.56—————— Seprember 56¼ 48¼.20 18 70 5857/6 48%.80 Oktober—— 48%/8jʒ6ſ—.——.————..— November—————.——.——————— Dezember 60————.— 12.70—————.— Januar———.——.—————.— März———.— 12 60————.— Schifffahrts⸗Nachrichten. Mannbeſgaen; Dafen Verkehr vom 21. Juli. Schiffer ev. Kap. Kommt von Ladung Etr Haſenmeiſterei III 8 Penning Amſterdam 9 Amſterdam Se 4060 Waibel Joſepeine Heilbronn Steiuſalg 942 5 E. Seelig f 85 1288 Holler 8 Brüder Jagſifeld 7 110⁰ Böyringer Friedrich Heilbronn 834 1 Leuf 75 285 19188 B5 tsbur ſen Stead aſe 35 Hochfelde 955 12000 Vom 23. Juli: Hafenmeiſterei I. Kempers Wilhelmine Rorterdam Stücgütee— Nußbaum Victoria 1 5— Müslen Drachenfels Röln E— Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Juli. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 19. 20. 21. 22. 23. 24. Bemerkungen Konſtaunz 4,18 4,20 . 288 2798 455.78 Abds. 6 U. 2,96 2,99 3,18 3,07 3,01 N. 6 U. Lauterburg 4,29 4,37 4,50 4,386 Abds. 6 U. Maxau 4,36 4,41 4,584,58 4,44 2 U. Germersheim 4,24 4,2537(87 B. P. 12 U. Mannheim 4,19 4,18 4,20 4,39 4,37 4,25 Mgs. 7 U. Mainzz; 2,18 2,19 2,19 2,28 282.-P. 12 U. Biugen l,96 1,99 1,99 2,02 2,04 10 U. ai 2,20 2,20 2,22 2,29 2,36 2 N. Koblenz 2,30 2,80 2,85 2,88 2,44 10 U. Köln J2,14 2,19 2,25 2,28 2,36 Nuhrort. ,411,55 1,66 1,70 9 U. vom Neckar: Mannheim 4,14 4,15 4,19 4,35 4,31 4,20 B. 7 U. Heilbronn 0,69 0,69 0,43 0,48 0,72 V. 7 U. Mannheim, 24. Juli. Nach Peilung vom 28. Juli 1894 beträgt die kleinſte Fahrwaſſertiefe: bei Stand des kl. 115 Rheinſtrecke ̃ Pegels in waſſer⸗ 5 km. Stein om tiefe in om 138, 50 Straßburg Straßburg⸗Lauterburg 154,180 278 21⁰0 Lauterburg⸗Maxau 192, bad. Maxau 9,8 bayer. 448 220 Maxau⸗Leopoldshafen 196,2 bad. Maxau 14, bayer. 448 235 Leopoldshafen⸗Speyer 206, bad. Maxau 2555 hayer 4⁴ 305⁵ 1 Geld⸗Sorten. Dulgten Mk.——9 70 Ruſſ. Imperials Mt. 16.67—68 20 Fr.⸗Stücke 16.25—27 Dollars in Golt„ 419—16. Eigl. Souvereigns 20 86 81 1200 deutſche Profeſſoreu und Aerzte haben Apotheker A. Flügge's rrhen-Créme eprüft, ſich in 1½ jährigen eingehenden Verſuchen von deſſen außergewöhn⸗ ficher Wirkſamkelt üherzeugt und daher ſelbigen warm empfohlen. Derſelbe iſt unter No. 63 592 in Deulſchland pateſttirt und hat ſich als ein überaus raſch, ſicher wirkendes und dabei abſolut unſchädliches cosmerlſches Mittel 1 5 ane — Zur Hautpflege vorzüglich und beſſer als Vaſelin, Glycerin⸗, Bor⸗ Carbol⸗ Zink. ꝛc. Salben bewährt. Flügge& Co. in Frankfurt a. M. die Broſchüüre mit den ärztlichen Zeugniſſen gratis und franko. Apolheker ne Myrrhen⸗ Creme iſt in Tuben à Mk..— und zu 50 Pfg. in den Apotheken erhältlich. Die Verpackung muß die Patentuammer 68 892 tragen. Miueralwaſſer⸗ und Brauſelimonade⸗Fabrik, Feld⸗ mann& Schneider Mannheim, Schwetzingerſtr. 191(Haſen⸗ hütte.) Specialität: Kugelflaſchen. Fernſprecher 857. 38890 Pf„Aähmaſchinen nur allein zu haben bei Martin Decker 4.4 Gegründet 1865. IaKOb J. Reis vaesb. Nr. 718. 144˙7 Möbel-Fabrik, G 2 No. 22 und 23. Größtes Lager eleganter und einfacher 38952 9 Weizen pfälz. neu. 14.75—15.— Gerſte rum. Brau——— „ Pommer.—.———.—Hafer, bad. 14.50—14.75 „ ruſſ. Azima 14.50——.—]„ ruſſiſcher 14.——15.— „ Theodoſia 14.75—15.—]„ württ. Alr „ Girka 14.——14.25„ rumäniſcher 14.——15.— „ Taganrog 13.50—14.— Mais amer.Mixed11.50—11.75 „rumäniſcher 14.——14.75„ Donau 107511. „amerik. Winter 14.50—14.75„ La Plata—.— „ Milwaukee—.———.—Kohlreps, deutſch. 22.—.—.— „ Walla⸗Walla 14.50—14.75 55 ungar.—..— „ La Plata 14.——14.25 Wicken—.—.— „Kanſas Il. 14.50—14.75 Kleeſamen dſch..—. Kernen 14.50——.— 75„ II.—.—.— Roggen, pfälz. alt. 13.25—.—„Luzerne—.——. 75„neuer 12.50——.—„Provene.—.————.— „rumäniſcher 12.50—13.—„ Eſparſette———.— „norddeutſcher—.———.—Leinöl mit Faß 49.50——. Gerſte, hierländ.—.——.—Rüböl„„ 56.——.—.— „ Pfälzer—.———.— Petroleum Faß fr. „ ungariſche—.———.— mit 20% Tara 17.25—-—. „ ruſſ. Brau—.———.—5oer Rohſprit, Inl. 101.50.— 5 10.25——.— 170er do. unverſteuert 18.——.— FF 2 eh 2775 2175 22.78 21•78 20.25 15.25 Roggenmehl Nr. 0 21.25 1) 18.25 Weizen und Roggen niederer. Braugerſte noch unent⸗ wickelt. Hafer preishaltend. Mannheimer Vieh⸗ und Pferdemarkt am 23. Juli. Es waren beigetrieben und wurden verkauft per 100 Ko. Holz- und Polster-Möbel. Uebernahme ganzer Einrichtungen. Teppiche Möbelſtoffe, Vorhänge, Decorationsarbeiten. Verkaufslokalitäten: G 2, 22/3.— Fabrik:& 7, 38. Gelegenheitskauf. Da ich wegen baülicher Veränderung meines Ladens etwas räumen muß, ſo verkaufe ich von heute ab mit ganz geringem Nutzen, darunter auch Einiges zum Einkaufspreiſe, wie: 2 große Patent⸗Tiſche mit 3 Ausziehplatten 6 Lederſtühle, eichene Buffets, ſeine Polſter⸗ garuitur für Salon, Divan und noch Ver⸗ ſchiedenes. 43966 Jean Lotter, M 4, 1. Mannheim, 24. Juli. Kliche Bekaunimachung. No. 12,320. Die Ehefrau des Stuhlmachers Philipp Beierle, Emma geb. Müller in Sandhofen, wurde durch Urtheil der Civil⸗ kammer IV des Großh. Landge⸗ richts Mannheim vom 5. Juli 1894 für berechtigt erklärt, ihr Ver⸗ mögen von dem ihres Ehemannes abzuſondern. 44344 Dies wird zur Kenntnißnahme andurch veröffent⸗ licht. Mansbein, den 12. Juli 1894. Gerichtsſchreiberei des Großh. Landgerichts Schulz. Vergebung von Bau⸗Arbeiten. Die Maurer⸗, Steinhauer und Schmiedarbeiten zur Renovation ver dem Schloßhof zugekehrten Fagaden des Mannheimer Schloſſes ſollen im Wege ſchriftlichen An⸗ gebotes in Accord gegeben werden. Die Pläne und Uebernahms⸗ bedingungen können wöhrend der üblichen Geſchäftsſtunden bei der unterzeichneten Stelle eingeſehen werden, woſelbſt auch die An⸗ gebotsformulare erhältlich ſind. Die Submiſſionseröffnung fin⸗ det Dienſtag, den 7. Auguſt, mittags 9 Uhr ſtatt. 44355 Mannheim, den 21. Juli 1894. Gr. Bezirksbau⸗Inſpection. Lekaunknacung. Zur Fortführung der Vermeſſ⸗ ungswerke und der Lagerbücher nachfolgender Gemarkungen iſt im Einverſtändniß mit den Ge⸗ meinderäthen der betheiligten Ge⸗ meinden Tagfahrt jeweils auf dem Rathhauſe er betreffenden Gemeinde anberaumt. Für die Gemarkung 44283 1. Mannheim, Donnerſtag, den 2. 8 d.., Vormittags 9 1 „Neckarau, Montag, den 6. 155 d.., Vormittags 9 Uhr „Sandhofen mit Schaarhof, Kirſchgartshauſen und Sand⸗ torf, Donnerſtag, den 9. Au⸗ guſt d.., Vormittags 9 Uhr. Feudenheim, Montag, den d.., Vormittags r. 8 Uhr. „Käferthal, Donnerſtag, den 16. Auguſt d.., Vormittags 9 Uhr. Neckarhauſen, Gamſtag, den 5 d.., Vormittags b. Ladenburg, Montag, den e d.., Vormittags 9* 8. Schriesheim, den 23. mittags 8 Uhr Die Grundeigenthümer werden hiervon mit dem Anfügen in Kenntniß iſe daß das Ver⸗ niß der ſeit der letzten Fort⸗ ührung eingetretenen, dem Ge⸗ meinderath bekannt gewordenen Veränderungen, im Grundeigen⸗ thum während 8 Tagen vor dem Jortführungstermin zur Einſicht der Betheiligten auf dem Rath⸗ haufe aufliegt; etwaige Einwend⸗ ungen gegen die in dem Verzeich⸗ niß vorgemerkten Veränderungen in dem Grundeigenthum und deren Beurkundung im Lagerbuch ſind dem Fortführungsbeamten in der Tagfe vorzutragen. Die Grundeigenthümer werden geechegtei aufgefordert, die ſeit er letzten Forfführung in ihrem Grundeigenthum eingetretenen, aus dem Grundbuch nicht erſicht⸗ lichen Veränderungen dem Fort⸗ führungsbeamten in der offegde neten Tagfahrt anzumelden. Ueber die in der Form der Grundſtücke eingetretenen Veränderungen ſind die vorgeſchriebenen Handriſſe u. Meßurkunden vor der Tagfahrt bei dem Gemeinderath oder in der Tagfahrt bei dem Fortführ⸗ ungsbeamten abzugeben, widrigen⸗ falls dieſelben auf Koſten der Betheiligten von Amtswegen be⸗ ſchafft werden müßten. Auch merden in der Tagfahrt e Grundeigenthümer wegen Wtederbeſtimmung verloren nee Grenzmarken an ihren kundſtücken entgegen genommen. Mannheim, den 23. Juli 1894. Det Großh. Bezirksgeometer: Leipf. — Donnerſtag, Vor⸗ Submiſſion. r. 2849. Nachſtehende Arbeiten für den Bauzweier Gewächshäuſer und eines Kulturbeets der ſtädt. Gürtnerei ſind zu vergeben: Maurer⸗ u. Steinhauerarbeit, „Glaſerarbeit, Zimmerarbeit, Schloſſerarbeit, „Schreinerarbeit, „Dachdeckerarbeit, Tüncherarbeit, „ Heizungsanlage, Angebote ſind mit der ent⸗ Asewenden Aufſchrift verſehen, is zum 44897 ttwoch, 1. Auguſt er., Vorm. 10 Uhr bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichem woſelbſt auch inzwiſchen läne und Koſtenanſchläge einge⸗ ehen und Angebotsformulare ge⸗ gen der Vervielfältig⸗ ungskoſten in Empfang genommen werden können. Mannheim 21. Juli 1894. Tiefbapamt: Kaſten. E. H. V. Mittwochs Uhr dort, bitte ab.gewiß. 20— ο 2 — + 7— Gr. Sad. Iiaakskiſenbahnen. Der Unterzeichnete hat die Liefer ung von ungefähr 4426 11,3 kbm eichener Brückenſchwellen, 940 qm forlener Gedeckflöcklinge u. 525 Ifdm. eichener Leiſten zur Be feſtigung der letzteren zu vergeben. Lieferungsbedingungen u. Holz⸗ verzeichniſſe können im Geſchäfts⸗ aimmer desſelben eingeſehen oder auch gegen Einſendung von 60 Pfg. in Briefmarken bezogen werden. Angebote auf die ganze oder theilweiſe ſpäteſtens Donnerſtag, 2. Auguſt d.., Vormittags 10 Uhr portofrei und mit entſprechender Aufſchrift verſehen einzureſchen. Heidelberg, den 20. Juli 1894. Der Gr. Bahnbauinſpektor I. Hekauntmachung. Die Wahl eines zweiten Bürgermeiſters für die Stadt Mannheim betr. No. 21,082. In der heutigen Tagfahrt wurde Herr Amtmann Paul Martin in Heidelberg zum zweiten Bürgermeiſter den Stadt Mannheim gewählt. „Ich bringe dies mit dem An⸗ fügen zur öffentlichen Kenntniß, daß die Wahlakten während acht Tagen zu Jedermanns Einſicht auf der dieſſeitigen Regiſtratur offen liegen und etwaige Ein⸗ ſprachen oder Beſchwerden gegen die Wahl binnen acht Tagen von der Bekanntmachung an bei dem Bürgermeiſteramt oder dem Be⸗ zirksamt ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll mit ſofortiger Be⸗ eichnung der Beweismittel ange⸗ racht werden müſſen. 44384 Mannheim, den 23. Juli 1894. Der Beck. Winterer. Brkauntmachung. No. 20,071. Es iſt in der letzten Zeit häufig beobachtet worden, daß Röhren aus Eiſen, Zink und Blei für Haus⸗Entwäſſerungs⸗ Anlagen weniger als die vorge⸗ ſchriebenen Stärken beſaßen und 5 in Folge deſſen die betreffen⸗ den Baumaterialien wieder von der Bauſtelle entfernt werden mußten. 44358 Es wird nochmals darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß ſolche Ma⸗ terialien nicht zum Bau verwen⸗ det werden dürfen und daß die in der Haus⸗Entwäſſerungs⸗Ord⸗ nung vom 11. Juli 1892 ange⸗ gebenen Mgaße und Gewichte die minimale Stärke bezw. Gewichte für die betr. Fülle bedeuten. Männheim, den 17. Juli 1894 Der Stadtrath. Beck. Seeger. Erriwilige Verſteigerung. Im Auftrag der Firma Walliſer Lelbach in Mannheim werde ich am 44340 Donnerſtag, 26. 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In dringenden Fällen bei Verletzungen und 8 Erkrank⸗ ungen wird ſtets allen Hilfeſuchenden Rath 1 180 N ehandlung iſt werden; fortgeſetzte und regelmäßige ambulatoriſche hier jedoch ausgeſchloſſen. 4. Ambulatorium für Hals-, Nasen- u, Ohren-Krankheiten: Dienſtag und Vorm. von—9 Uhr. r.* 5. Ambulatorium für Augenſeiden; a. Montag und Vormittägs von 89 Uhr. ei. b. Mittwoch und Sangs Baßr tss von—8 uge +. ühr. 6. Ambulatorium für Haut- u. Geschlechtskrankheiten: Dienſtag und Frgeee dcßonas von—9 Uhr Dosb. T. Mannheim, den 14. Juli 1894. Krankenhaus⸗Commiſſion. Section für Krankenpflege. K 1, 2. Deutscher Michel K I. X Dienſtag, den 24. und Mittwoch, den 25. d. M. Grosses Concert der nt beßder Durch⸗ reiſe befindenden Künstler-Ensemblés Margot. Anfang 8 Uhr Abends. NB. Es finden nur dieſe zwei Vorſtellungen ſtatt. elp. 44866 Geſchäfts⸗Verlegung und Empfehlung. 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August dieses Jahres e Artikel 2 ungerer Statuten. Nach diesem Tage behalten wir uns vor, terer Bonds entwedef überhaupt lung eines noch festzusetzenden Kostenbeitrages abhängig zu machen. Berlin, den 23. Juli 1894. 44311 Das Comité der Vereinigung von Besitzern 6% General Il. Mortgage Gold Bonds. Arthur GyWInner. Max Richter. 10 Annahme wel⸗ oder von der Zah- Maunheimer Parkgeſelſchaft. Mittwoch, den 25. Juli, Abends—11 Uhr: Grosses CONCERT der Kapelle des Königl. Bayr. Inf.⸗Rgts. Nr. 18 aus Landau Junter Leitung des Herrn Muſikmeiſter Löwe. Entree 50 Pfg. Kinder 20 Pfg. Abonnenten frei. 44328 Der Vorstand. Daß ſchönſte Geſchenk für 40550 Herren u. Damen. Einzig in ſeiner Art. Haupt⸗Niederlage Karl Komes u1, 1. Kaufßaus N 1, l. Prelscourante gratis und franco. Helißelt erslen fangoes! Triumplisluil eil uberlroſſen durcꝶ 5, c cbee eeeee,. WeigAn- Abhängen de Belnstützal 8 5 2232 1 5 —— 5S4Aerste Preise erhielten auf der Chicag. Welt-Ausstellung die Original-Singer-Nähmaschinen. N. 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