Telegramm⸗Adreffe: Mannheim.““ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2509. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſevate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pig. Die Reklamen⸗ Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Amts⸗ und Kr r Stadt Maunheim und Umgebung. eimer Jo (104. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. (Mannheimer Volksblatt.) urnal. eisverkündigungsblatt Verantworklich: für den polit. und allg. Theiſ: Chef⸗Redakteur Herm. Meher. für den lok. und prov. Theil: .: Herm. Meyer. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). (Das„Mannheimer Journatl“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 224.(Celephon⸗Ar. 218.) Geleſenſte and gerkrei Das Verdammungsurtheil über den Genoſſen Stegmüller hat nun der ſozialdemokratiſche Offenburger„Volksfreund“ in ſeiner geſtern erſchienenen Nummer mit einer Derb⸗ heit geſprochen, die nichts zu wünſchen übrig läßt. Damit liegt wieder einmal vor Aller Augen ein klaſſiſches Dokument für die innere Zerſetzung, die ſich innerhalb der Sozial⸗ demokratie vollzieht, und für die völlige Unfähigkeit ihrer Führer, auch nur einen Schatten von den Phantaſtereien in Wirk⸗ lichkeit umzuſetzen, womit ſie die Maſſen ſeit Jahr und Tag an der Naſe herumge⸗ führt haben. Die Art und Weiſe, mit welcher der„Volksfreund“ mit dem Genoſſen Stegmüller ins Gericht geht, iſt ſo charakteriſtiſch, daß wir einige Kraftſtellen unſern Leſern nicht vorenthalten wollen. So ſchreibt das Blatt zu Aufang des„Die neueſte Stegmüller' ſche Haus⸗ wurſtiade“ betitelten Artikels Folgendes: 5 Wer bisher noch daran zweifelte, daß der Vertreter für Lörrach im badiſchen Landtag, Herr Stegmüller, kein Sozialdemokrat iſt, der wird jetzt hoffentlich eines Beſſeren belehrt ſein. Die am Samſtag Abend im oberen Krokodilſaale zu Lörrach abgehaltene Parteiverſammlung hat auf das Unzweideutigſte dargethan, daß Stegmüller weder von ſozialdemokratiſcher Disziplin, noch von unſern Prinzipien eine Ahnung hat. Stegmüller iſt ein„Wilder“ in des Wortes verwegenſter Bedeutung. Nachdem auf dieſe Weiſe dem armen Stegmüller ſeine ſozialdemokratiſche Seele abgeſprochen worden, wo⸗ zu der Verſammlungsbericht der„Frankf. Ztg.“ als Unterlage benutzt wird, fährt das ſozialdemokratiſche Organ fort, dem exmittirten Genoſſen einen Keulenſchlag nach dem andern zu verſetzen. Es ſchreibt: Wir unterlaſſen es, eine ausführliche Kritik an der Hand⸗ lungsweiſe Stegmüllers zu üben. Durch dieſes Benehmen hat ſich der„Abgeordnete für Lörrach“ in den Augen jedes rechtlich denkenden Sozialdemokraten ſelbſt gerichtet. Nur einen Punkt wollen wir richtig ſtellen, das iſt der„Fall Sus⸗ kof“.„Iſt es ſchon recht bezeichnend, daß Stegmüller dieſen 55 überhaupt in die Debatte zog, um gegen den Genoſſen eck zu polemiſiren, ſo iſt es noch viel trauriger, wie er das gethan hat. Die Angelegenheit Suskof wurde bekanntlich vom Karlsruher Arbeikertag mit noch einer anderen Sache einer Kommiſſion zur Erledigung überwieſen. In einer Sitz⸗ ung dieſer Kommiſſion fungirte Stegmüller als Zeuge; er be⸗ kam dadurch Kenntniß von der Angelegenheit Suskof, und nun benutzt er dieſe Kenntniß, um eine ganz interne Partei⸗ angelegenheit auszuplaudern und für ſeine unehrenhaften Pläne auszubeuten. Einen größeren Mißtrauensbruch (Soll wohl heißen Vertrauensbruch. Die Red. d. Gen.⸗Anz.) haben wir noch nicht kennen gelernt. Noch flegel⸗ hafcer aber iſt die Art, wie Stegmüller die Sache ver⸗ dreht.„Genoſſe Geck ſoll mit ſeiner ganzen Beredtſamkeit ftir Suskof eingetreten ſein“. Das iſt thatſächlich eine ganz infame Lüge. Weder Genoſſe Geck perſönlich, noch der „Volksfreund“ haben für Suskof eine Lanze gebrochen. Das werß jeder Parteigenoſſe, der nur einigermaßen in die Ver⸗ Felmiſſe eingeweiht iſt. Was Geck gethan hat, beſteht darin, daß er in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender der Landesor⸗ ganiſation ſich weigerte, den Beſchluß der Kommiſſion auf Ausſchluß Suskof's zu publiziren, da der Landesvorſtand dazu nicht kompent war. Und hier handelte Genoſſe Geck nicht nach eigenem Willen, ſondern nach einem Beſchluß des Ge⸗ ſammtvorſtandes der Landesorganiſation. Gibt es nun eine größere Niederträchtigkeit, als den klaren Sach⸗ verhalt ſo auf den Kopf zu ſtellen, nur um einen mißliebigen Menſchen zu diskreditiren? Wir haben ſchon einmal geſagt, der einzige Milderungsgrund für das Verhalten Stegmüller's Ait der, daß dieſer Mann kein Sozialdemokrat iſt und nicht weiß, was er ſpricht und thut. Wie kann ein Mann mit klarem Verſtande ſich hinſtellen und ſagen:„Wenn alle meine Wahlmänner gegen mich ſtimmten, würde ich mein Mandat doch nicht niederlegen, denn ich bin Vertreter der Das zeugtdoch voneinemgeiſtigen efekt. Nun, Stegmüller hat heute ſchon ſeine politiſche Rolle ausgeſpielt. Das bischen Krakehl, das er vielleicht jetzt noch in Lörrach machen wird, iſt nicht von Bedeutung. Die Mehr⸗ zahl der Lörracher Arbeiter hat ſich bereits von ihm abge⸗ wendet und die, welche heute noch zu ihm halten, ſind keine Sozialdemokraten. Am Sonntag wurde ein neuer ſozial⸗ demokratiſcher Verein gegründet, dem ſofort 80 Mitglieder beitraten. So vollzieht ſich ſchneller, als wir erwartet hatten, die reinliche Scheidung zwiſchen„Chriſtlich⸗Sozialen“ und Sozialdemokraten. Dem Parteitag in Frankfurt als höchſter Inſtanz wird wenig zu thun übrig bleiben. Angeſichts der 55 Sachlage kann er nur den Offenburger Konferenz⸗ Peſchluß beſtätigen und Stegmüller zu allem Ueberfluß offiziell aus der Partei ausſchließen. Dann mag Stegmüller ruhig noch zwei weitere Jahre als„Vertreter der Stadt Lörrach“ im Landtag auftreten. Wir beneiden ihn nicht um das Ver⸗ gnügen und die Stadt Lörrach nicht um die Ehre. Jedes Parlament hat ſeinen Hanswurſt, warum ſoll die badiſche Zweite Kammer nicht auch ihren Spaßmacher haben. Jeder blamirt ſich eben, ſo gut er kann Selten wohl iſt ein Zwiſt in einer Partei kraſſer zum Ausdruck gekommen. Um ſa draſtiſcher ſpringt die Lehre in die Augen, welche dem Volke dieſer ganze Bruderſtreit gibt, nämlich die, ſich nicht länger von Lleuten an der Naſe herumführen zu laſſen, die ſich gegenſeitig„Hanswurſtiaden“ und „geiſtigen Defekt“ vorwerfen. —— Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 18. Auguſt. Wie die„Staatsbürger⸗Zeitung“ erfahren haben will, hat der Kaiſer ſein tiefſtes Mißfallen über die von der„Nordd. Allgem. Ztg.“ gegen einen ſeiner Miniſter eröffnete Hetze in ſehr energiſchen Worten zum Ausdruck gebracht. Im Anſchluß hieran ſei die Mit⸗ theilung eines Dresdener Blattes erwähnt, der zufolge der erſt ſeit Kurzem die Redaction der„Nordd. Allg. Ztg.“ leitende Dr. Grieſemann am 1. October wieder von ſeinem Poſten zurücktreten will. Der in dieſen Tagen erſcheinende Bericht der Natio⸗ nalliberalen über die Thätigkeit des preußiſchen Ab⸗ geordnetenhauſes in der erſten Seſſion der 19. Legislaturperiode(1894) bringt in einem Anhang eine dankenswerth einfache Ueberſicht der preußiſchen Finanzen ſeit 1874. Es iſt zum Vergleich herangezogen das Jahr 1874 als dajenige, das die verſchleierte Defieitwirthſchaft jener Periode am beſten kennzeichnet, dann das Jahr 1880/81 als der Wendepunkt in Folge der Eiſenbahn⸗ verſtaatlichung, ſodann die drei Jahre 1890/91 bis 1892/93, in denen ſich die Ruͤckkehr von der Ueberſchuß⸗ zur Deficitwirthſchaft vollzieht, endlich die beiden Jahre 1893/94 und 1894/95. Letztere beiden ſind wieder charakteriſtiſch dafür, wie die Eiſenbahnfinanzen ſich nach einer erheblich ungünſtigen Schwankung erholen, ſo daß die Urſache des Deficits ſeit 1891 beſeitigt ſein köunte, wenn nicht in den Anforderungen des Reiches an die Einzelſtaaten eine neue und ſchwerlich vorübergehende Urſache erſchienen wäre. Nun hat auch die Reichshauptſtadt Berlin ihre Anarchiſten. Mit der bereits gemeldeten Ver⸗ haftung einer ganzen Bande ſolcher edler Individuen ſoll die Polizei einen guten Fang gemacht haben. Die Hausſuchungen nahmen bereits um 5 Uhr Früh ihren Anfang. Einzelne Anarchiſten wurden auf ihrer Arbeits⸗ ſtelle verhaftet. Bei einem Mechaniker ſollen Schriftſtücke gefunden worden ſein, die darthun, daß die Berliner Anarchiſten in regſter Verbindung mit den in Frankreich lebenden Genoſſen ſtehen. Die Polizei ſoll von der be⸗ abſichtigten Verwendung des Sprengſtoffes unterrichtet geweſen ſein. Weiter heißt es, daß bei einem der ver⸗ hafteten Anarchiſten zwei angefüllte Granaten unbekannten Herſtellungsortes aufgefunden und bei verſchiedenen Ver⸗ hafteten dieſe bloßſtellenden Schriftſtücke entdeckt wurden. Die Anarchiſten pflegten ihre Zuſammenkünfte auf einem Gartengelände in der Nähe des Centralviehhofes abzuhalten. So bedeutſam dieſer Anarchiſtenfang iſt, Berlin ſcheint ſich nicht ſonderlich aufzuregen. Die geſtern verbreitete Nachricht— ſo ſchreibt eine Correſpondenz aus der Reichshauptſtadt— über die Entdeckung einer anarchiſtiſchen Verſchwörung, die Auffindung von Bomben u. ſ.., machen hier natürlich ein beträchtliches Auf⸗ ſehen, werden aber doch mit verhältnismäßig großer Ruhe aufgenommen. Es ſcheint, daß die Berliner Be⸗ völkerung zu den Anarchiſten ſich etwa ebenſo ſtellen will, wie zu der ſeinerzeit von Hamburg aus drohenden Choleragefahr, die ebenfalls nicht die Gabe hatte, die Berliner Bevölkerung ſehr zu erſchrecken. Man iſt ſich der Größe der Gefahr vollauf bewußt, aber man iſt auch überzeugt, daß alles geſchehen iſt und geſchehen wird, um ſie ſoweit als möglich abzuwenden. Bisher galten unſere Anarchiſten für eine gelindere Gattung, als ihre ſpaniſchen und franzöſiſchen Collegen, und es hat ſich deshalb aus dieſem Grunde auch noch nicht der laute Ruf nach beſonderen Maßnahmen gegen ſie erhoben. In ihren Verſammlungen hat man ſie ziemlich unbehelligt gelaſſen und ſich auch ſonſt nicht viel mit ihnen beſchäftigt. Das würde allerdings mit einem Schlage anders werden, wenn ſich die Nachricht beſtätigt, daß auch die hieſigen Anarchiſten Bombenattentate vor⸗ bereitet haben und Anſtalten machen, in die Fußſtapfen ihrer franzöſiſchen Genoſſen zu treten. Schon heute beſitzt der Staat ſehr bedeutende Machtvollkommen⸗ heiten, die man ja auch noch, wenn ſich die Nothwendigkeit herausſtellen ſollte, verſchärfen kann. Einſtweilen iſt es jedenfalls gut, die größte Ruhe zu bewahren und vor Allem auch abzuwarten, ob tettte Zeitung in Raunheim und Amgebung. Samſtag 18. Auguſt 1894. ſich die Nachricht mit dem geplanten Bombenattentat be⸗ ſtätigen wird. Von anderer Seite wird behanptet, daß man keineswegs gefüllte Bomben, ſondern zwei noch nicht gefüllte Granaten gefunden habe; auch ſollen in der Wohnung des Anarchiſten Schewe neben dieſen Granaten noch Einbrecherwerkzeuge gefunden worden ſein. Mög⸗ licherweiſe könnte die Granate dann aus einem Diebſtahl herrühren und nur den Zweck gehabt haben, als altes Eiſen verkauft zu werden. In Wiener politiſchen Kreiſen verlautet, daß anläßlich der Anweſenheit des Grafen Taprivi in Karlsbad eine Begegnung zwiſchen ihm und dem Grafen Kalnoky ſtattfinden werde. Ort und Zeit ſeien aber noch nicht beſtimmt. Kaum hat der Präſidentenmörder Caſerio ſein ſcheußliches Verbrechen mit dem Tode geſühnt, ſo tauchen neue anarchiſtiſche Mordanſchläge auf, deren Zielpunkt dieſes Mal der Miniſterpräſident Dupuy iſt. Derſelbe weilt zur Zeit zur Kur in den Oſtpyrenäen. Die Präfektur jenes Departements hat außerordentliche Vorſichtsmaßregeln getroffen, um eine angebliche Ver⸗ ſchwörung zu vereiteln, über deren Vorbereitung ihr aus Spanien Meldung zugegangen iſt. Die Anarchiſten von Barcelona ſollen beſchloſſen haben, einen Sendboten nach Frankreich zu entſenden, mit dem Auftrage, den Miniſter⸗ präſidenten Charles Dupuy, der augenblicklich ſchwer er⸗ krankt iſt, zu ermorden. Wie gerüchtweiſe verlautet, hat ein verdächtiger Menſch Barcelona am Dienſtag in der Morgenfrühe verlaſſen und in einer Fiſcherbarke die Fahrt nach der franzöſiſchen Küſte angetreten. Die franzöſiſchen Grenz⸗ und Hafenbehörden fahnden auf ihn. Waren dies bisher lediglich unſichere Vermuthungen, ſo ſtellt ſich der Mordanſchlag als thatſächlich geplant heraus. Es verlautet zuverläſſig, daß Verſchwörungen gegen das Leben des Miniſterpräſidenten entdeckt worden ſeien. Drei Anarchiſten in Barcelona ſeien beſtimmt, Dupuy mittels Dynamit zu Vernet⸗les⸗Bains zu tödten. Die ſpaniſche Polizei benachrichtigte die franzöſiſche Re⸗ gierung und gab das Signalement der Verſchworenen an. Die Polizei erkundete, daß ein zweiter Verſuch, Dupuy in Vernet⸗les⸗Bains zu tödten, in Frankreich vorbereitet werde. Der Urheber iſt der Polizei bekannt. Zu Vernet⸗les⸗Bains werden umfaſſende Schutzmaßnahmen getroffen. Wie die„World“ mittheilt, hat die Königin Victoria ihrem Enkelſohn, dem Kaiſer Wilhelm, be⸗ dingungsweiſe verſprochen, im nächſten Frühjahr, wahr⸗ ſcheinlich in der zweiten Woche des Mai, den preußiſchen Hof zu beſuchen. Es ſei der Herzenswunſch des Kaiſers, ſeine bejahrte Großmutter in Potsdam begrüßen zu können, und habe er ſich verpflichtet, daß keinerlei Hof⸗ feierlichkeit oder dergleichen ohne die vorherige Billigung der Königin ſtattfinden ſoll. Der Beſuch ſolle einen privaten Charakter tragen. Trotzdem man wußte, daß die Lords die Bill zu Gunſten der vertriebenen iriſchen Pächter nicht genehmigen würden, fehlte es der Oberhausſitzung am 14. d. Mts. nicht an Intereſſe. Selten ſind die dort gehaltenen Reden ſo leidenſchaftlich geweſen, wie am Dienſtag. Ueber den Verlauf der Sitzung theilt die „Allg. Corr.“ folgendes Nähere mit: Der Helg von Devonſhire gilt ſonſt für das Mufter der Langweiligkeit, geſtern aber wurde er Feuer und Flamme, als er gegen die zwangsweiſe Wiedereinſetzung der Pächter ſprach. Lord Aſhbourne, der frühere Lordkanzler von Irland, Verfaſſer der nach ihm benannten Landakte, iſt zwar ſtets etwas erregt; geſtern aber wurde ſein Ton faſt ſchreiend, als er die„ſchändlichen Vorſchläge“, wie er ſie nannte, kritiſirte. Der jetzige Lordkanzler, Lord Herſchell, erhitzte ſich ebenſo. Es kam zu merkwürdigen Scenen. Die Pairs des Reiches ſprangen von ihren Sitzen auf und ballten die Neue Garl Spencer wurde immer heftiger. Die langen Aermel ſeiner Amtstracht rollten wie Windmühlenflügel durch die Luft. Gin Sturm des Hohnes erſtickte den Beifall ſeiner wenigen libe⸗ ralen Freunde. Endlich hatte er ſich erſchöpft und ſchloß: „Ich will meinen Athem nicht weiter vergeuden.“ Nach der Eſſenszeit fand dann der Zweikampf zwiſchen Lord Roſebery und Lord Salisbury ſtatt. Der Letztere erklärte, Carl Her⸗ ſchell habe ſeine Rede nach den bekannten Tu quoque gemodelt. Das ſei keine Rechtfertigung. Die Bill würde ſchlimme Folgen haben. Warum ſollten die Pächter ihre Pachtzinſen zahlen, wenn ſie wüßten, daß ſie auch ohne Zahlung ihre Stellen wieder erhalten könnten? Auf dieſe Weiſe würde die agrariſche Frage in Irland nicht gelöſt werden. Das Schluß⸗ ergebniß der Debatte war nicht überraſchend. Für die zweite Leſung ſtimmten nur 30, dagegen 249 Lords; die Sitzung hatte 8 Stunden gedauert. Das iſt für das Oberhaus eine erſtaunliche Leiſtung. Nach verſchiedenen Andeutungen, die über den letzten Unfall des ruſſiſchen Großfürſtenpaares nachträglich in der Preſſe gemacht werden, muß man 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 125 e — us: 5 einen Drück auf den Silberknopf der oberen Kartuſche geöffnet Freihe von Bodman und Gemahlin mit ihren beiden Söhnen doch woßl mit einem nihiliſtiſchen e werden. Oeffnet man die Thlten der Vorderſeite, 0 zeigt] Freiherr von Stotzingen und Herr und Frau von Wylle zu rechnen. So ſchreibt ein Wiener Blatr: ngeblich]das Innere bes Schreines das Reliefbild des Großherzogs, Mittagstafel geladen. um 5 Uhr Nachmittags traf, de ſtürzte der Wagen, der das neuvermählte Paar von Großherzog von Oldenburg, begleitet von dem Kammerherrr Peterhof, wo das Hochzeitsmahl ſtattgefunden, nach Schloß Ropſcha bringen ſollte, in einen tiefen Graben, weil die Brücke, über welche er fahren mußte, mitten entzwei geſägt worden war. Großfürſtin Kenia brach den rechten Arm; der Großfürſt wurde ſchwer am Kopfe verwundet, der Kutſcher blieb mit zerſchmettertem Schädel todt liegen, Die ruſſiſche Cenſur hat den Blättern ver⸗ boten, den wahren Sachverhalt zu berichten. Da letzteres Verbot ſchon öfters gegen die ruſſiſche Preſſe ergangen iſt, erſcheint die ganze Sache nicht un wahrſcheinlich. Endlich liegt vom oſtaſiatiſchen Kriegsſchau⸗ pflatze eine Nachricht vor, die einiges Licht auf die letzten Ereigniſſe wirft. Wie das„Central News“ aus Shanghai meldet, iſt der Kaiſer von China in krie⸗ geriſcher Stimmung und beſteht auf täglicher Vorlegung der geplanten Bewegungen; er erkundigte ſich, nachdem er den amtlichen Bericht über den jüngſten japaniſchen Seeangriff geleſen hatte, weshalb der Befehlshaber die Schiffe entſchlüpfen ließ. Das gemeldete Seegefecht am Samſtag ſoll eine Erfindung ſein. Während des japa⸗ niſchen Angriffs vom Freitag waren nur zwei kleine chineſiſche Kanonenboote in Port Arthur zugegen. Der Bicekönig verheimlicht aus ſtrategiſchen Rückſichten den Standort der Peiyangflotte. Am Dienſtag wurden acht japaniſche Kriegsſchiffe auf der Hoͤhe von Tſchifu, weſtwärts fahrend, bemerkt, wahrſcheinlich auf der Suche nach der chineſiſchen Flotte. Die japaniſche Rührigkeit ſpornt die Chineſen an; ſie vermehren ihre Seeminen, ſperren die Hafenmündungen, löſchen die Signallichter, belegen alle Dampfpinaſſen und Zollſchiffe für den Kundſchaftsdienſt mit Beſchlag. Gar keine Nachricht iſt aus Korea ein⸗ getroffen. Viele chineſiſche Offtziere begeben ſich angeblich nach Korea, ſtatt auf dem Landwege, an Bord von Handelsſchiffen unter neutraler Flagge, meiſt als Kauf⸗ leute verkleidet. Heute beginnt eine amtliche Anter⸗ ſuchung über den Verluſt des„Kau⸗Schung“, vobei Capitän Galsworthy und Lieutenant Tamplin perſönlich Zeugniß ablegen werden, während Hannekens vereidigte Ausſgge verleſen werden wird. Aus Stadt und Land. Manuheim, 18. Auguſt 1894. Mie Jubiläume⸗Feſtgabe der badiſchen Stüdte und Gemeinden. Als bei der 795 des vierzigjährigen Regierungs⸗Jubi⸗ läums des Großherzogs am 29. April 1892 durch die Vertrster der babiſchen Städte und Gemeinden die Huldig⸗ ungsadreſſe des Landes im 1255 Schloſſe feierlich überreicht würde, konnte der als Feſtgabe beſtimmte Kunſtſchrein, welcher die Adreſſenbände auffehmen ſollte, nur in dem künſtleriſchen Entwurfe vorgelegt werden. Nach zweijähriger Thätigkeit der hierbei betheiligten Kräfte iſt dieſe reiche Arbeit nunmehr fertig geſtellt und im Auftrage der badiſchen Städte und Ge⸗ meinden dem Großherzog durch den Direktor der Großh. Kunſtgewerbeſchule Karlsruhe, Profeffor Hermann Götz am letzten Montag auf Schloß Mainau übergeben worden. Der Schrein hat eine Höhe von 1 Mtr., eine Breite von 98 Ctm., eine Tiefe von 76 Etm. Als Material ſind für das Aeußere Kiachente und Silber, für das Innere farbige Relief⸗ und kachintarſten nebſt Broncen angewendet. An den Langſeiten des Schreines befinden ſich jeweils zwei Thüren, die durch ———— VTTTTTT Feuilleton. — Elſaß⸗Lothringen und Krouprinz„Fritz“. In der „Deutſchen Revue“ gibt Heinrich v. Poſchinger Mittheilungen über die Beziehungen des Fürſten Bismarck zu hervorragenden Abgeordneten. Unter den deutſchen Reichstagsabgeordneten gibl es nicht viele, die ſich rühmen können, mit dem Fürſten in ſo eingehende und— man darf wohl noch hinzuſetzen— in ſo fruchtbringende Verhandlungen getreten zu ſein, wie der reichsländiſche Abgeordnete Schneegans. Dieſer war mit einer der Begründer der ſogenannten autonomiſtiſchen Partei, die es ſich zur Aufgabe ſetzte, praktiſche elſaß⸗lothringiſche Politik zu treiben und ſich offen und ehrlich auf den Boden der ge⸗ gebenen Thatſachen zu ſtellen, um für Elſaß⸗Lothringen das u erreichen, was erreicht werden konnte, ein ſelbſtſtändig im zande befindliche Regierung. Von befonderer Bedeutung iſt, was Herr Schneegans über das Eingreifen Bismarcks in die Stalthalterfrage erzählt. Fürſt Bismarck war der Anſicht, daß die beſte Löſung der Frage darin beſtehe, daß der jewei⸗ lige Kronprinz des Deutſchen Reiches dort die„Suveränität“ im Namen des Kaiſers ausübe; der Kanzler ſtelle anheim, die elſaß⸗lothringiſche Verfaſſungsfrage in dieſer Richtung zur Sprache zu bringen. Das„Kronprinzenprojekt“ ſchien in den höchſten Berliner Kreiſen feſten Fuß zu ſaſſen. Es wurde in mehreren Zeitungen berichtet, der Kronprinz habe mit den Herren von Roggenbach und Stauffenberg des Näheren zarüber berathen. Man wollte wiſſen, daß dieſe Herren der einer von ihnen als Miniſter nach Elſaß⸗Lothringen zerufen werde. Anfang Mai wurde dem Abgeordneten Schneegans durch Stauffenberg mitgetheilt, daß das„Kron⸗ zrinzenland fertig ſei“, als plötzlich die am 14. Mai und 2. Juni erfolgten Attentate auf den Kaiſer eine unerwartete Wendung herbeiführten; denn am 6. Juni wurde der Kron⸗ brinz mit der Wahrnehmung der Geſchäfte und Stellver⸗ retung des Kaiſers betraut, und am 13. Juni wurde der Reichstag aufgelöſt. Als der Reichstag im nächſten Jahre pieder einberufen war, erklärte der Reichskanzler Herrn Schneegans:„Das Projekt des Kronprinzenlandes hak bei em Kaiſer(der von vornherein dagegen war) nunmehr noch veniger Ausſicht, da der bejahrte hohe Herr, zumal nach den Uttentaten, ſeinen Sohn in der Nähe zu behalten wünſcht. Mau muß daher eine andere Löſung ins Auge faſſen.“ Der un 2. Juni 1879 dem Reichstag vorgelrgte Entwurf eines Beſetzes, betreffend die Verfaſfung und Verwaltung Elſaß⸗ zothringens wurde nach viertägiger Bergthung mit großer Mehrheit angenommen. Damit war das lang erſtrebte Ziel lücklich erreicht. Im ſpäteren Verlauf der elſaß⸗lothringiſchen Angelegenheit trak Fürſt Bismarck weniger hervor; die Ver⸗ theidigung der zuletzt erwähnten Verfaſſungsvorlage überließ er dem Unterſtgatsſelretär Herzog. Dagegen berührte der Reichskanzler zin und wieder auf den parlamenariſchen Geſellſet un die ſchwebenden Fragen im Geſpräch mit dem Abgeordneten Schnesegans. Eines Abends krat der Kanzler an die Tafelrunde, die Jener mit verſchie⸗ denen Beamten des Auswärtigen Amtes bildete, heran, indem er ſcherzend äußerte, dort(am großen Tiſche) umgeben von reicher allegoriſcher Umrahmung, während beim Deffnen der Rückſeite die Adreſſentruhe mit den Rücken der gold⸗ epreßten Lederbände ſichtbar wird. Jede der betheiligten Gemein⸗ 55 iſt durch ein Adreſſenblatt vertreten, welches durch den je⸗ weiligen Gemeinderath unterzeichnet iſt. Unter dem Fache des Deckels befindet ſich eine Kapſel, in welcher die Adreſſe in künſtleriſcher Ausſtattung enthalten iſt. Den äußeren Hauptſchmuck des Schreines bilden die figürlichen Gruppen des Deckels und der vier Ecken, ſowie die Reliefeinlagen der Thüren⸗ und Seitenwände. Dieſe figürlichen Kompoſttionen, wie auch die übrigen ornamentalen Dekorationsmotive, nehmen alle Bezug auf die Jubelfeier, indem ſie die Huldi⸗ ung des Landes, die Regententuzenden des fürſtlichen Fubilars, oder wichtige Momente der Regierungszeit ſym⸗ boliſch zur Anſchauung bringen. Die Figurengruppe, welche den Deckel bekrönt, eine Badenia umgeben von den drei Ständen: dem Wehr⸗, Lehr⸗ und Nährſtand, ſtellt die 1 10 ung des Landes dar, darunter befinden ſich ibiſchen mit den Jubiläumsdaten, während die als Spangen nach den Ecken auslaufenden Füllhörner die Segnungen der vierzigjährigen Regierung andeuten. Die vier ſitzenden Eckfiguren verſinnbildlichen:„Die Weisheit“ mit Fackel und Buch,„die Gerechtigkeit“ mit Schwert und Waage,„die Milde“ mit den Symbolen der Mäßigung und des Friedens und„die Stärke“ mit den Symbolen der raft: dem Löwenfell und Eichenſtamme. Ueber dieſen Gruppen iſt als Eckverzierung das badiſche Wappenthier„der Greif“ an⸗ gebracht. Die als Silberreliefs behandelten Einlagen der Thüren und Seitenwände beziehen ſich auf wichtige Momente aus dem Leben und Wirken des hohen fürſtlichen Jubilars. Dieſelben ſtellen dar: Den Regierungsantritt, die Vermählung, die Kaiſerproklamation, die Silberhochzeit, die Pflege von Kunſt und Wiſſenſchaft, die Förderung von Handel und Induſtrie. Je⸗ weils ſind in der archikektoniſchen Umrahmung dieſes Reliefs das Landeswappen, die entſprechenden Daten oder Embleme ange⸗ bracht. Die mit Palmen und e geſchmückten Schilde des Sockelfrieſes enthalten den Namenszug des Großher⸗ zogs und der Großherzogin und die auf einem Marmorſockel ruhenden Füße die Widmungeſchrift. Dieſelbe lautet: Seiner Königlichen Hoheit dem Groß⸗ en von Baden zum vierzigjäh⸗ rigen Regierungsjubiläum ehrfurchts vollſt von den badiſchen Gemeinden gewidmet.“ Der Schrein iſt auf einem Unterſatze von ſchwarzem Holz aufgeſtellt, der mit reicher Plüſchdraperie dekorirt iſt. Der Feſtgabe iſt zugleich ein mit koſtbarem Prachteinbande aus⸗ Pelanen Werk beigegeben, welches die von Direktor Götz herausgegebene reich illuſtrirte Publikation des Adreſſen⸗ ſchreines nebſt ſeiner Einzelheiten enthält. Während der Entwurf, ſowie ſämmtliche Detail⸗ und Werkzeichnungen von Direktor 5 Götz gefertigt wurden und demſelben zugleich auch die Leitung der Ausführung anvertraut war, ſind bei der Anfertigung des Schreines folgende Kräfte betheiligt: für die geſammte Silberarbeit und Montirung: Juwelier Ludwig Bertſch; die Ciſelirung der Reliefs und des Portraitmedaillons: obele Ru d. Mayer; die ſigürlichen und ornamentalen Modelle: Die Bildhauer C. Welßenfels und F. Dietſche; die Eifelirung der Figurengruppen: Profeſſor Karl Weiblen; die Intarſten und 5 nitzerarbeiten: Bildhauer Heinr. Maybach; die Tiſchlerarbeit: Schreinermeiſter Gerſtenhauer; die Ausführung des Rupp u. Mölker; die Adreſſenbände: Ed. Scholl; die Gravierungen: Hofgraveur ranz Marmorſockels: M. Mayer. Die Beſichtigung der Feſtgabe wird den weiteſten Kreiſen des Landes ermöglicht werden, indem der Großherzog genehmigt hat, daß das Kunſtwerk in den größeren Städten des Landes ausgeſtellt wird. Jede der bekheiligten Gemeinden erhält demnächſt eine in der A eee von J. Schober in Karlsruhe hergeſtellte Abbildung des Schreines nebſt Beſchreibung. * Hofbericht. Donnerſtag Vormittag von 10 Uhr an ertheilte der Großherzog an eine große Anzahl Perſonen aus Konſtanz und der weiteren Umgegend Audienzen. Zur Tafel waren der Großh. Amtsvorſtand von Pfullendorf, Forſtmeiſter Kinzinger von Könſtanz und Oberſt Engler von Stockach ſowie mehrere andere Perſonen geladen. Geſtern waren Freiherr ———.......———.'.....bbbb——————bB—bbcbccc— werde es jetzt zu ſteif, er komme lieber mal hierher. Ein anderes Mal näherte ſich der Hausherr wiederum der von Schneegans und anderen Herren gebildeten Tiſchgeſell⸗ ſchaft, welche eben die Frage der künftigen Statthalterſchaft erörterte.„Um was handelt ſichs denn hier?“ fragte der ürſt lächelnd.—„Durchlaucht“, erwiderte der Legationsrath reiherr von Richthofen mit ſcherzhaftem Ernſt,„wir ſind gerade dabei, den Statthalter von Elſaß⸗Lothringen zu er⸗ nennen.“—„So? und wer ſoll das ſein?“—„Der Feld⸗ marſchall von Manteuffel!“„Ei! davon ließe ſich ja weiter ſprechen!“ meinte der Fürſt und entfernte ſich. In der par⸗ lamentariſchen Geſellſchaft vom 17. Mai 1879 kheilte Fürſt Bismarck dem Abgeordneten Schneegans mit, daß in der That der Feldmarſchall von Manteuffel kaiſerlicher Statt⸗ halter, der Unterſtaatsſekretär Herzog Staatsſekretär in Straß⸗ burg und der Abgeordnete von Puttkamer Unterſtaatsſekretär (für Juſtiz) werden würden. Dieſes Kapitel ſchließt mit folgendem Faher der ſich auf einer„parlamentariſchen Sofree“ im Jahre 1878 ereignete. Es war Bier herumge⸗ reicht worden, und zwar aus einem friſch von München an⸗ gelommenen, im Saale aufgeſtellten Faß, als der Fürſt mit gefülltem Humpen zu dem von Schneegans und ſeinen Freunden ebildeten Kreiſe herantrat und fragte:„Nun, wie fühlen ich die Elſäſſer in Deutſchland?“—„Durchlaucht“, ant⸗ wortete Schneegans,„wir gehen eine Vernunftehe ein, das gibt oft die beſten Ghen.“ Der Fürſt lachte und erwiderte: „Liebe und gegenſeitige Achtung ſtellen ſich im Zuſammen⸗ leben ein; darauf ſtoßen wir an!“ Und es wurde angeſtoßen. — Einer von deuen, die nicht ausſterben. Ein Land⸗ mann im Münſterland las, wie der Magdebg. Ztg. geſchrieben wird, vor Kurzem in ſeinem Kreisblatte fegende Anzeige: „Für 5 Mark erhält jeder Landwirth eine Anweiſung, ſein Naun innerhalb zwöl) Stunden gut und ſchnell zu trocknen. uch bei Regenwetter kann das Verfahren angewandt werden. Gegen Einſendung des obigen Betrages an M Zomali, poſt⸗ lagernd Peſt, wird Anweiſung ertheilt.“ Der Landmann, der ſich über die vielen Regentage geärgert haben mochte, ſandte 5 Mark ein. Nach einiger Zeit erhielt er aus Peſt einen umfangreichen Brief. Er öffnete ihn und entnahm ihm einen großen Bogen Strohpapier, dem ein weißes gedrucktes Zettelchen entfiel mit den lakoniſchen Worten:„Setze deinen Backofen gut in Brand und breite das Heu auf dem Gewölbe gut auseinander, jedoch nicht zu dick, und nach zwölf Stunden wird es krocken ſein.“ Man kann ſich das lange Geſicht des Bauern denken, als er den Schwindel erkannte. — Vom Erzherzog Wilhelm von Oeſterreich. Ueber den am 29. Juli ſo plötzlich geſtorbenen Erzherzog Wilhelm von Oeſterreich bringt die„Tägl. Rundſch.“ folgende charak⸗ teriſtiſche Mittheilung: Nach dem Niederwerfen des Aufſtan⸗ des der Magyaren im Jahre 1850 wurden die Führer der Aufſtändiſchen hingerichtet oder eingekerkert, die magyariſchen Honvedofficiere aber als Gemeine in das öſterreichiſche Heer eingereiht. Damals war es geſtattet, daß auch dieſe„Ge⸗ meinen! bei dem geringfügigſten Vergehen mit Stockſtreichen beſtraft werden konnten. Kein magyariſcher Offteier aber hätte dieſe Strafe überlebt, und ſo hatten diezenigen von ihnen von Frieſen, auf Schloß Mainau ein und heute werden, eine Einladung folgend, der Miniſter von Brauer mit Gemahli: daſelbſt ankommen. *Au Wechſelſtempelſteuer ſind im Karlsruher Ober poſtdirektionsbezirke während des vergangenen Monats 21,83, Mark 40 Pf. eingenommen worden. Seit dem Beginn de⸗ Rechnungsjahres im Reiche, ſeit dem 1. April, ſind im hie ſigen Oberpoſtdirektionsbezirke insgeſammt 79,168 M. 80 Pf eingenommen worden, was gegenüber dem gleichen Zeitraum; des Vorjahres eine Mindereinnahme von 9,639 M. 10 Pf beträgt. Im Konſtanzer Oberpoſtdirektionsbezirke betrug dit Einnahme an Wechſelſtempelſteuer während des Monats Jul 6,755 M. 60 Pf. und im ganzen Zeitraum vom 1. April bis Ende Juli 26,151 M. 40 Pf. oder 888 M. 60 Pf. mehr alk in der gleichen Periode des Jahres 1893. *Das Körpergewicht der Kinder. Man wendet dem Körpergewicht der Kinder im Allgemeinen viel zu wenig Aufmerkſamkeit zu, denn aus dem Gewicht eines Kindes und ſeiner Zu⸗ oder Abnahme läßt ſich genau erkennen, ob das Kind ſich wohl befindet oder nicht, und die ſorgfältige Be obachtung dieſes Kennzeichens iſt um ſo wichtiger, als das Kind nicht im Stande iſt, über ſein Befinden Auskunft 3¹ eben, ſo daß die Gewichtsbeobachtung vielfach den einzigen nhalt gibt, um zu beurtheilen, ob die angewandte Diät 3. B. dem Kinde bekömmlich oder ob eine Aenderung noth wendig iſt. Nun iſt ja allerdings in jüngſter Zeit eine Ver⸗ beſſerung in ſo weit eingetreten, als ein Kind im erſten Lebensjahr vielfach allwöchentlich gewogen wird, um zu er⸗ kennen, ob das Gewicht regelmäßig zunimmt, was bei einem geſunden Kinde der Fall ſein muß, aber man ſollte doch auch die kleine Mühe nicht ſcheuen, das Gewicht der Kinder bis etwa zur Vollendung des fünfzehnten Lebensjahres in jedem Vierteljahre einmal feſtzuſtellen. Das normale Ge⸗ wicht von Knaben beträgt bei der Geburt 3,20 Kilogramm, nach Vollendung des erſten Lebensjahres 9,45 Kilogramm und bei weiterem Steigen des Lebensalters um je ein Jahr 11,34; 12,47; 14,28; 15,77; 17,24; 19,10; 20,76; 22,65; 24,52; 27,10; 29,82; 34,38; 88,76; 43,62 Kilogramm; für Mädchen lauten die enkſprechenden Normalzahlen: 2913 8,79; 10,67; 11,79; 13,00; 14,36; 16,00; 17,4; 19,00; 21,86; 28,52; 25,65; 29,82; 82,94; 36,70; 40,73 Kilogramm. Eine ſchlechte Angewohnheit. Eine recht ſchlechte Angewohnheit der Ladenverkäufer iſt das Aufblaſen der Düten. Tritt ein Käufer in ein Geſchäft und verlangt irgend einen Artikel, den er in einer Düte verabfolgt bekommt, ſo greift der Geſchäftsinhaber, Gehilfe oder Lehrling nach den papiernen Hüllen, bläſt eine derſelben kunſtgerecht auf, wobei er womöglich noch ſeinen Mund mit dem Papier in Berührung bringt, und gibt in die ſo präparirte Düte das Gewünſchte. Will man ſich einmal überzeugen, welche Spuren ein der⸗ artiges Aufblaſen hinterläßt, ſo braucht man nur in ſolcher Weiſe in ein reines Glas hineinzuhauchen, man wird ſofort an den Wänden des Glaſes den Niederſchlag ſehen. Was würde der Gaſt ſagen, wenn der Kellner oder Zapfer im Wirthshauſe ihm derartig in ſein Bierglas hineinblaſen würde? In den Läden aber läßt ſich das Publikum die Blaſerei ruhig gefallen, jedenfalls weil es die Spuren bei den Papierdüten nicht bemerkt. Wer aber bedenkt, aus wie übel⸗ riechendem Munde oft geblaſen wird, ganz abgeſehen von den Krankgheitsſtoffen, die auf ſolche Weiſe übertragen werden können, der wird die Forderung berechtigt finden, daß dieſe Blaſerei aufhören möge. Vorſicht bei Bienenſtichen. Faſt überall findet man unter den Imkern die Anſicht verbreitet, daß der Bienenſtich nicht lebensgefährlich ſei und häufig werden deßhalb die nöthigen Vorſichtsmaßregeln in der Nähe des Bienenhauſes außer Acht gelaſſen. Ein Geiſtlicher im badiſchen Schwarz⸗ wald mußte kürzlich dieſe Unvorſichtigkeit mit dem Tode bü⸗ ßen. Er hatte die gewöhnliche Vorſicht, Korb und Schutz⸗ handſchuhe zu nehmen, außer Acht gelaſſen, eine Biene ſtach ihn derart in eine Halsader, daß der ſehr kräftige Mann eine 51 5 5 ſpäter in ſeinem Gartenhäuschen als Leiche gefunden wurde, Dem Erbauer des hieſigen Waſſerwerks, Herrn Ingenieur O. Smrecker, iſt neuerdings auch die Bau⸗ leitung des zu Boppard./Rh. zu errichtenden ſtädtiſchen Waſſerwerks übertragen worden. die von böswilligen Vorgeſetzten geplagt wurden, den Tod beſtändig vor Augen. So auch Graf Nikolaus Bethlen, der aus jener Zeit jetzt in ungariſchen Blättern zur Erinnerun an den verſtorbenen Erzherzog Wilhelm folgendes Ergebniß erzählt. In ſeiner fortwährenden Befürchtung, Stockſtreiche zu erhalten, ktrug er eine geladene Piſtole bei ſich verborgen und wußte nie am Morgen, ob er am Abend noch leben werde. Er klagte ſein Schickſal einem Freunde in Ungarn und erhielt eines Tages auf ſeinen Brief folgende Antwort: Du biſt von Deiner Todesangſt erlöſt und alle eingereihten Honvedofftieiere desgleichen; dieſes Glück verdankt Ihr dem edlen, großmüthigen Erzherzog Wilhelm. Aber ich muß Dir den Vorfall erzählen, der das Einſchreiten des Erzherzogs veranlaßte. In ein Hu⸗ ſaren⸗Regiment eingereiht, war der junge. y, Sohn eines reichen Grundbeſitzers aus Südungarn, unter der Mann⸗ ſchaft und den Unteroffteieren ſehr beliebt; ſein Unſtern wollte, daß er in die Escadron des Barons W. eingetheilt wurde. Dieſer Rittmeiſter iſt im ganzen Regiment verhaßt. Beim Grafen Grünne aber iſt er gut angeſchrieben, weil er die ein⸗ gereihten Honvedoffieiere als„Rebellen“ behandelt. Dem Ritt⸗ meiſter Baron W. war die Beliebtheit unſeres jungen Honved⸗ offieters ein Dorn im Auge. Er verfolgte ihn auf Schritt und Tritt. Eines Morgens, als der Rittmeiſter beſonders übel gelaunt und mit dem Reiten des jungen..y nicht zu⸗ frieden war, ließ er ihn vom Pferde abſteigen und befahl dem Wachtmeiſter, daß nach dem Exerciren. zehn Stockſtreiche erhalte. Alles war entſetzt. Der Lieutenant flüſterte dem Rittmeiſter etwas ins Ohr, worauf Letzterer ihn ſtreng an⸗ fuhr und rief:„Scheeren Sie ſich nicht um mich, ich weiß, was ich thue, der Mann bekommt zehn Stockſtreiche.“ Der Befehl wurde vollzogen. Der junge... legte ſich auf die Bank; ſeitwärts in geringer Enkfernung ſtand der höhniſch lächelnde Rittmeiſter. Die Stockſchläge ftelen nieder— es war ſchon der fünfte— kein einziger Klagelaut.— Todes⸗ ſtille.—„Was iſt das!“ rief der Rittmeiſter.„Ihr müßt etwas gemacht haben. Er ſchreit ja nicht.“ Und der Ritt⸗ meiſter näherte ſich und ſtieß.. von der Bank. Da ſchrie Alles auf. Der junge Huſar war kodt. Er hatte ſich, als er ſich auf die Bank legte, ein ganz kleines ſcharfes Federmeſſer in das Herz geſtoßen. Dem Schrei der Entſetzten folgte von Seiten der Huſaren ein Schrei der Entrüſtung, und der Ritt⸗ meiſter fand es für rathſam, zu— verſchwinden. Die Eltern des jungen. ey haben den Vorfall ihrem langjährigen Freunde, dem Oberſthofmeiſter des Erzherzogs Wilhelm, mit⸗ getheilt. Auf dieſem Wege erhielt der genaue Mit⸗ theilung über das Ergebniß. Er war darüber entrüſtet und ſagte:„Die Hended efegeg muß ein Ende nehmen oder ich quittire meine Charge und gehe ins Ausland.“ Wilhelm eilte zum Kaiſer⸗König und berichtete ihm über die Behand⸗ lung, die den eingereihten Honvedofftzieren widerfuhr. Zwei Tage darauf würde durch Reſervatbrief verordnet, daß künftighin die zur Strafe eingereihten„Gemeinen“ nur wegen gemeiner Verbrechen und zwar auf Urtheil eines Kriegs⸗ gerichtes mit Stockſtreichen beſtraft werden dürften. Mannheim, 18 Auguſt. Seneral⸗Anzeiger. 8. Seite in Pferdemarkt wird am kommenden Montag, den 20.., Vormittags 9 Uhr, auf dem ſtädtiſchen Viehmarkte abgehalten. *Im Zirkus Schumann findet heute Abend eine Benefiz⸗ Vorſtellung für den beliebten Clown Herrn Little Fred ſtatt. Für dieſe Vorſtellung iſt ein äußerſt reichhaltiges Pro⸗ gramm vorgeſehen, von welchem der größere Theil durch den Benefizianten ſelbſt ausgeführt wird. Herr Little Fred, welcher allabendlich die Zirkusbeſucher durch ſeine drolligen Witze ergötzt, wird eine ganze Anzahl neuer Sachen aus ſeinem reichhaltigen Repertoir bringen und ſteht deshalb für heute ein äußerſt genußreicher Abend in Ausſicht. Der Geſangverein„Lyra“ feiert morgen ſein zehn⸗ tes Stiftungsſeſt, verbunden mit Fahnenweihe. Die Feier ſelbſt findet im„Badner Hofe“ ſtatt. Um 3 Ahr wird ſich der Feſtzug, an welchem ſich auch eine große Anzahl anderer hieſiger Vereine betheiligen„vom Platze des Friedrichsſchul⸗ hauſes nach dem„Badner Hofe“ bewegen, woſelbſt ſodann der eigentliche Feſtact ſeinen Anfang nimmt, beſtehend aus einem Geſammtchor ſämmtlicher am Feſte theilnehmenden Vereine, Begrüßungs⸗ und Feſtrede, Ueberreichung der ge⸗ ſtifteten Fahne ſowie einer Ehrengabe der Feſtjungfrauen. Hieran ſchließt ſich ein Feſtbankett mit Specig chören der verſchiedenen Geſangvereine; ein Feſtball wird Abends die Feier beſchließen. „„Im Stadtpark coneertirt morgen Mittag und Abend die Städtiſche Jugendcapelle aus Pforzheim, unter Leitung ihres Dirigenten, Herrn Aſſch.— Die auf heute Abend an⸗ geſagte Italieniſche Nacht fällt der ungünſtigen Witterung Vecee Die flberne pochzeit fe Die filberne Hochzeit feiern morgen Herr Zimmermann Georg Reinmuth und deſſen Shefean W8 15 Extrazüge. Aus Anlaß des Ladenburger Kirchweih⸗ feſtes läßt die Mannheim⸗Heidelberger Nebenbahn am Sonntag Abend 12 Uhr einen Extrazug ab Neckarhauſen nach Mann⸗ heim gehen, welcher um 12.35 Nachts hier eintrifft.— Die Badiſche Staatsbahn hat aus Anlaß des Neckarauer Kirch⸗ weihfeſtes für Sonntag und Montag eine ganze Anzahl Extra⸗ züge vorgeſehen, deren Fahrplaß aus dem Inſeratentheil er⸗ e 61. 6 Diebſtahl. inem Metzgerburfchen, welcher heute früh ſeinen mit Fleiſch beladenen Kar in 5 1 des Quadrates D 8 geſtellt hatte, entwendete ein Individuum ein Stück Fleiſch von etwa 4 Pfd. Der Diebſtahl wurde von Hausbewohnern bemerkt, welche hinzueilten, den Kerl faßten und in den Keller ſperrten, bis ein Schutzmann den⸗ ſelben in Empfang nahm. Feuer. Geſtern Abend gegen 10 Uhr brach in der Scheuer des Feldſchützen Hornig in Altripp Feuer aus, welches ſich auch auf die benachbarte Scheuer des Landwirths Hartmann ausdehnte. Beide Gebäulichkeiten, welche mit Frucht gefüllt waren, brannten total nieder. Die Entſteh⸗ ungsurſache des Feuers iſt bis jetzt unbekannt, doch darf ſehr wahrſcheinlich Selbſtentzündung angenommen werden. „Muthmaßliches Wetter am Sonntag, 19. Aug. Der angekündigte Hochdruck aus Weſten kommt ſehr raſch heran und hat mit ſeinen Vorpoſten in Norddeutſchland die Elbe und in Süddeutſchland die öſterreichiſche Grenze bereits über⸗ ſchritten. Auch im nordweſtlichen Rußland ſteigt das Baro⸗ meter raſch, weshalb der letzte Luftwirbel über Skandinavien unter gleichzeitiger Abflachung nordoſtwärts abzieht. Demge⸗ mäß iſt für Sonntag und Montag trockenes, mehr und mehr aufheiterndes Wetter zu erwarten. — Aus dem Grofherzogthum. *Heidelberg, 16. Aug. Wie der„Bad. Landeszeitung“ aus Mosbach geſchrieben wird, iſt das von dem verſtorbenen Galleriedirektor Roux dem hieſigen Kunſtverein vermachte, von ſeinem Vater auf eine eigene, von ihm ſelbſt erfundene Weiſe gemalte Bild des Kirchenraths Paulus nicht das einzige, das in dieſer Weiſe hergeſtellt iſt. Im Beſitze eines Mosbacher Herrn befinde ſich ein auf gleiche Weiſe von Roux dem Aelteren gemaltes Bild eines andern Heidelberger Kirchenrathes. Auch auf dieſem Bilde leuchte die Farbe noch hell und friſch. Es möge etwa im Jahre 1835 gemalt worden ſein. Gengenbach, 16. Aug. Anläßlich des Geburtsfeſtes des Altreichskanzlers Fürſten Bismarck am 1. April ds. Irs. ſandte Herr Adolf Mayer„zur Sonne“ hier dem Fürſten eine von ihm konſtruirte„Schildkrotglocke“ nebſt Glückwunſch⸗ ſchreiben. Dieſer Tage erhielt Herr Mayer ein eigenhändiges Dankſchreiben des Fürſten folgenden Inhaltes: Friedrichsruh, 6. April 1894. Mit verbindlichem Danke habe ich Ihre freund⸗ liche Gabe und Ihre Glückwünſche zum Geburtstag erhalten. v. Bismarck. Erbach im Odenwald, 15. Auguſt. Eine empörende Blutthat hat geſtern die hieſige Einwohnerſchaft in große Aufregung verſetzt. Der Gaſtwirth Schüllermann wurde von dem ſtellenloſen, ſocialiſtiſchen, 22jährigen Adam Reinhard non hier durch einen Revolverſchuß lebensgefährlich ver⸗ wundet. Reinhard und ein Wirlh Namens Niederhöfer von hier, benahmen ſich in der Wirthſchaft ſehr ungebührlich, weshalb Schüllermann ihnen Vorhalt machte und ſte entfernte. Reinhard kehrte alsbald mit Niederhöfer zurück, und als ſte gegen Schüllermann eine drohende Haltung annahmen, holte Schüllermann im Hofe einen Prügel. Kaum bemerkte dies Original⸗Roman von Adolphe Belöt. (Rachbruck verbsten.) 4(Fortſotzung.) 1 9 5 lo e keine Schulden, war unverheirathet, deſaß— welchen Grund zur Spar⸗ ſamkeit konnte es für ihn geben? Die Comteſſe, welche ihn bemerkte, trat raſch auf ihn zu und begrüßte ihn. „So einſam hier, Fürſt?“ ſagte ſie im Tone einer beichten Befangenheit, die ſte nicht ganz zu verbergen ver⸗ mochte.„Suchen Sie Jemand?“ „Das nicht ſowohl, meine Gnädige,“ erwiderte er, ſein Auge ſofort wieder der Treppe zuwendend.„Ich erwarte — einen Bekannten.“ „Darf man wiſſen, wer es iſt?“ „Baron v. Msrieux, Comteſſe. Ich ſagte Ihnen, daß er mmen werde, und bat um die Erlaudniß, Ihnen meinen Freund vorſtellen zu dürfen.“ Die Comteſſe war bei dem Namen unmerkbar zuſammen⸗ gezuckt und eine leichte Röthe überfluthete ihr Geſicht. „Ah, ganz recht ich vergaß!“ ſagte ſie mit ertütftelkem Gleichmith„Nun, und iſt Herr v. Msrieux gicht gekommen?“ „Ich ſuchte ihn bis jetzt vergeblich.“ Die Stirn der Dame runzelte ſich unmerklich und ihre ſchönen Zähne biſſen einen Augenblick ungeduldig auf die Unterlippe. „Baron de Merieux iſt, wie ich höre, ein ſehr geſuchter Geſellſchafter,“ ſagte die Comteſſe.„Eine andere Abend⸗ unterhaltung mag ihn in Anſpruch nehmen und ihn auf das eringfügige Vergnügen verzichten laſſen, mir vorgeſtellt zu verden.“ „Ich glaube nicht, daß der Baron ſo ungalant ſein eite, erwiderte Orſtloff zerſtreut. Dann fügte er, wie zu In Bam geheimer Müchte. ſb Reinhard, ſo zog er einen Revolver aus der Taſche und ſchoß dem Wirth Schüllermann eine Kugel in die Eingeweide, ſo daß deſſen Zuſtand hoffnungslos iſt. Der Thäter wurde ſo⸗ fort verhaftet. Hauſach, 16. Auguſt. Vergangenen Sonntag Nacht entſtand im hieſigen Löwenwirthshauſe zwiſchen dem Müller⸗ burſchen Ludwig Friedrich Roos und dem Fabrikarbeiter Robert Meng ein Wortwechſel, welcher in Thätlichkeiten und ſchließlich durch Beihilfe einer ganzen Anzahl Kollegen des Meng in eine große Rauferei, namentlich auf der Straße vor enannter Wirthſchaft ausartete, wobei Biergläſer eine große olle ſpielten und ſchließlich auch eine Schußwaffe gebraucht wurde. Roos erhielt einen Schuß in den Rücken. Die Ver⸗ letzungen des Roos, namentlich diejenige durch den Schuß, ſollen zwar ſchwer, doch nicht lebensgefährlich ſein. Vier der Thäter, die Fabrikarbeiter Meng, Tröps, Stölzel und Müller wurden verhaftet und nach Wolfach abgeführt, woſelbſt die drei letzteren inzwiſchen wieder auf freien Fuß geſetzt, der Hauptthäter Meng aber hinter Schloß und Riegel behalten wurde. Diejenige Perſon, welche den Schuß auf Roos abge⸗ geben hat, konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. St. Blaſien, 17. Aug. Der nationalliberale Abge⸗ ordnete und Vicepräſident des preuß. Abgeordnetenhauſes, Geh. Rath Dr. Graf, befindet ſich zur Zeit hierſelbſt und ſchrit die Erholung von ſeiner Krankheit erfreuliche Fort⸗ ſchritte. *Vom Bodenſee, 16. Aug. Die beiden Ulanen, ein Wachtmeiſter und ein Unteroffizier, welche einen Diſtanzritt von Saarburg nach Mainau machten, ſind am Samſtag früh wieder zurückgeritten. Erſterer erhielt von dem Großh. Paar eine Uhr mit Kette, Letzterer eine Uhr. Hocherfreut über die große Ehre, die ihnen zu Theil wurde, kehrten ſie in ihre Garniſon zurück,. Dfälziſch⸗Heſſiſche Nachrichten. Frankeuthal, 16. Aug. Aus verſchiedenen Orten unſeres Bezirks wird über maſſenhaftes Auftreten der Hamſter berichtet. Die Gemeinden laſſen dieſe ſchädlichen Thiere gegen Bezahlung abfangen. Aus Mörſch erfahren wir, daß dort innerhalb zwei Tagen 2487 Stück Hamſter abgeliefert wurden; da aus der Gemeindekaſſe pro Stück 10 Pfennig bezahlt werden, hatte dieſelbe alſo innerhalb dieſer zwei Tage 248 Mk. 70 Pf. zu leiſten. Ein einziger Mann, der einen guten Hund mitnahm, tödtete in wenigen Stunden 87 Hamſter. Schaidt, 16. Aug. Der erſte Neue pro 1894 wurde hier getrunken. Der Bäckermeiſter Karl Martin hatte ein kleines Quantum ſeiner Frühreifen geheroſtet und den Moſt, der 76 Grad wog, zum beſten gegeben. »Worms, 16. Aug. Die geſtern Vormittag im Rheine geländete Leiche war, wie wir richtig vermuthet haben, die⸗ jenige des Ludwig Gilbert, 16 Jahre alt, aus Handſchuchs⸗ heim, welcher ſeit 9. d. als vermißt ausgeſchrieben war. Der⸗ ſelbe war in Heidelberg als Handlungslehrling in Stellung, aus der er plötzlich entlaſſen wurde, was er ſich derart zu Herzen nahm, daß er ſich entſchloß, ſich das Leben zu nehmen. Er ſchrieb an ſeinen Vater eine Poſtkarte, daß er ſich er⸗ tränken werde, was er dann auch bewerkſtelligte. Gerichtszeitung. Gera, 15. Aug. Wegen fahrläſſiger Tödtung hatte ſich vor der Strafkammer der Handelsmann und Heilkünſtler Friedrich Albin Gebauer aus Greiz zu verantworten. Er be⸗ handelte im letzten Winter den vierjährigen Sohn des Bäcker⸗ meiſters Pfeifer in Cuba auf einen leichten Hautausſchlag hin mit einer gelben Flüſſigkeit und gelber Salbe. Am 6. Febr. ließ er das Kind, nachdem er es eine Viertelſtunde lang in einem 26 Grad warmen Bade gebadet und wieder mit Salbe beſchmiert, bis ans Geſicht einpacken und das Bett an den überheizten Ofen ſtellen. Dieſes Verfahren wiederholte er dreimal. Noch in der Nacht ſtarb der Knabe. Es wurde ärztlich feſtgeſtellt, daß der Tod durch Unterdrückung der en dee eingetreten und unmittelbar auf das Heilver⸗ fahren des Angeklagten zurückzuführen ſei. Auf die Frage des Präſidenten, wie Angeklagker dazu komme, das Heilver⸗ fahren auszuüben, erklärte er,„daß Jeſus Chriſtus, ſein Herr und Gott, ihm den Befehl gegeben habe, ſeinen Mitmenſchen zu helfen. Den menſchlichen Körper habe er ebenfalls bei Jeſus Chriſtus, ſeinem Herrn und Gott, ſtudirt.“ Die Salbe beſtand aus mit Kohlenpulver gefärbter Schmierſeife. Medi⸗ zinalrath Häuber in Gera ſagte aus, daß der Tod durch das Verfahren des Angeklagten herbeigeführt worden ſei. Die Urſache des Todes war die infolge der Entwicklung des Körpers entſtandene Eintrocknung der inneren Organe der Haut. Das Urtheil lautete auf 2½ Jahre Gefängniß und fogeg 9 Cour.) New«⸗PYork, I4. Aug. In Ohio iſt kürzlich ein Mann zu lebenslänglicher Juchthaus ſtrafe verurtheilt worden, weil er drei Hühner geſtohlen hatte. Die anſtändigern Bürger in jenem Staate haben ſich nämlich gegen die üppig empor⸗ wuchernde Verbrecherwelt nicht anders helfen können als durch den Erlaß eines Geſetzes, wonach ein gewerbsmäßiger Ver⸗ brecher, wenn er zum dritten Male ins Zuchthaus komme, auf Lebenszeit eingeſperrt werden ſollte. Der Betreffende er⸗ hielt ſeine erſte Strafe wegen Angriffs auf die Perſon mit der Abſicht, zu rauben, ſeine zweite wegen Hehlerei; die dritte erfolgte wegen Hühnerdiebſtahls. ſich ſelbſt gewandt, hinzu:„Hm, ich wäre jede Wette darauf eingegangen, daß er ſein mir gemachtes Anerbieten, zu kommen, erfüllt.“ „Und Sie würden Ihre Wette verloren haben, wie Sie ehen,“ e die Comteſſe mit vor Unmuth blitzenden ugen.„Man ſagte, Merieux ſei ein ein Glückskind bei den Damen. Vielleicht hält ihn ein galantes Abenteuer zurück.“ „Ah— fragen Sie ihn ſelbſt! Da iſt er!“ Orſiloff's Augen glänzten, indem er dies ausrief, und ein Lächeln des Triumphs ſchlich über ſein ernſtes, ent⸗ ſchloſſenes Geſicht. Auf der Treppe zu dem Vorſaale, deſſen Eingang ſoeben einen freien Blick auf dieſelbe geſtattete, zeigte ſich die Geſtalt des Barons. Auch über die Züge der Comteſſe zuckte es wie raſche Freude. Sie faßte ſich indeß ſchnell. „Vortrefflich,“ ſagte ſie;„empfangen Sie ihn, und machen Sie mir das Vergnügen, mir Ihren Freund vor⸗ zuſtellen. Ich erwarte Sie im Salon.“ Und haſtig rauſchte ſie von ihm hinweg in das Gewühl der hinein⸗ und hinauswogenden Gäſte. Orſiloff trat auf den Baron zu und begrüßte ihn. „Gnt, daß ich Sie hier begrüßen kann; wir find alſo einig,“ ſagte er kurz.„Folgen Sie mir, die Comteſſe erwartet uns.“ Wenige Augenblicke ſpäter wurde Meérieux der Comteſſe Sophie durch den Fürſten vorgeſtellt. Er verbeugte ſich 10 5 dann flog ſein Blick forſchend auf Sophie hin. Sie erröthete und nahm das Spiel ihres Fächers zu Hilfe, um ihre Be⸗ fangenheit zu verbergen. „Sie kommen ſpät, Herr Baron“, ſagte ſie,„indeß müſſen wir uns als Fremde ſchon bei dieſer Verzögerung beſcheiden. Wir haben nicht das Recht, uns eine gewiſſe Anziehungskraft auf den vielbegehrten Baron Merieux an⸗ zumaßeu.“ „Weshalb ſollte die Gräfin Sophie Laviſine dieſes Recht nicht haben?“ „Ich? Ah bah, Sie, Herr Baron, flattern ja nur den Tagesneuigkeiten. — Königsberg, 16. Aug. Heute Nachmittag um%½ Uhr fand in dem Berſchereckſchen Feuerwerkslaboratorium in Vorderhufen eine Exploſion ſtatt; die Frau des Beſttzers zwer Kinder wurden getödtet, Berſchereck wurde lebensgefär⸗ lich, ſechs andere Perſonen wurden mehr oder minder erheb⸗ lich verletzt. — Königsberg i. Pr., 17. Aug. Geſtern— 0 9 fand eine Schlagentzündung in Berſcherecks Feuerwerkskabo⸗ ratorium zu Borderhuſen ſtatt. Eine Frau und zwei Kinder wurden getödtet, Berſchereck iſt lebensgefährlich, ſechs andere Perſonen ſind mehr oder minder erheblich verletzt. — Berlin, 17. Aug. Im Anſchzuß an die Hinrichtung Caſerios erinuert die„Nat⸗Ztg.“: Vor 16 Jahren an 99 ſelben Tage iſt Hödel in Berlin hingerichtet worden; b waren politiſche Verbrecher, beide richteten ihre Mordan⸗ ſchläge gegen Staatsoberhäupter, bei beiden ließ ſich hero⸗ ſtratiſche Ruhmſucht erkennen. — Tromſoe, 16. Auguſt. Die Theilnehmer an der Wellmann'ſchen Expedition ſind geſtern hier an Bord eines Walfiſchfängers eingetroffen. Wellmann beabſichtigt, im nächſten Sommer wieder zu verſuchen, Spitzbergen zu erreichen. — Aus Italien, 16. Aug. Aus Sietlien verlautet, daß der Aetna mit einem neuen Ausbruch drohe. — Aus Afrika, im Auguſt. Der als Richter im füd⸗ weſtafrikaniſchen Schutzgebiete fungirende Regierungsaſſeſſor v. Lindenquiſt in Windhoek macht bekannt, daß am 18. Juni d. J. über das Vermögen des Anſtedlers Richard Stoß zu Klein⸗Windhoek das e eröffnet worden iſt. Als Concursverwalter iſt der Anſiedler Moritz Kürften in Klein⸗Windhoek beſtellt worden. Die erſte Gläubigerver⸗ ſammlung hat ſchon am 22. Juli ſtattgefunden, d. h. zu einer Zeit, in der die vorgeſchriebene Bekanntmachung im „Reichs⸗Anz.“ noch nicht erfolgt war. Dieſe hat erſt am 14. Auguſt bewirkt werden können; den Intereſſen etwaiger Gläubiger in Deutſchland wird aber dadurch Rechnung getragen, daß die Friſt zur Anmeldung der Forderungen bis zum 12. Dezember erſtreckt und der Prüfungstermin auf den 22. Dezember anberaumt worden iſt. Es iſt das der erſte Konkurs in den deutſchen Schutzgebieten. — New⸗Pork, 15. Aug. Setzmaſchinen ſind nach der„New⸗York Handelszeitung“ in Nordamerika in faſt 200 Zeitungsdrückereion eingeführt. Von den größten deutſchen Zeitungen Amerikas, welche die Setzmaſchinen angeſchafſt haben, ſind zu erwähnen:„Staatszeitung“,„Deutſcher Herold“ und„Morgen⸗Journal“ in 00e Me 5 Preſſe“ und„Abendpoſt“ in Chieago;„Weſtliche Poſt“ und Anzeiger“ in Sk. Louis;„Freie Preſſe“ und„Volksfreund in Eineinnati; „Herold“ in Milwaukee;„Volksblatt“ und„Beobachter“ in Pittsburg;„Anzeiger“ und„Wächter“ in Cleveland;„Freie 0 in Newark und„Demokrat“ in San Franzisko. Von 100 weiteren Zeitungen, darunter 16 deutſche, ſind ebenfalls Setzmaſchinen beſtellt worden. Theuater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Auswärtige Blätter ſchreiben: Im Mannheim er Theater gelangt im nächſten Oktober ein Trauerſpiel zur erſten Aufführung, das die Friedensfrage auf die Bühne ban Das Stück heißt„Der ewige Friede“ und hat das tragiſche Geſchick eines Königs zum Gegenſtande, der von dem Wunſche beſeelt wird, den Krieg abzuſchaffen, daran aber durch ſeine verhindert wird. 2 5 Pus der Tod Dr. Otto Die Guſtav⸗Adolf Feſtſpiele. Der Guſtav⸗Adolf⸗Feſtſpiele, welcher durch den Devrient's in Frage geſtellt war, iſt durch ein Uebereinkommen zwiſchen der Familie des Berſtorbenen und Herrn Dr. Auguft Baſſermann, früher Oberregiſſeur des Hof⸗ und National⸗ theaters in Mannheim, nunmehr geſichert. Das Feſtſpiel wird zunächſt in Darmſtadt bei Gelegenheit der Verſammlung des Guftav⸗Adolf⸗Vereins Anfang September zur Aufführun kommen; dann folgt Gotha, im Oktober Landsberg a. d. W. und im November Stettin. Unterhandlungen mit andeven Städten ſchweben. An den genannten Orten wird Herr Dr. Baſſermann das Feſtſpiel in Szene ſetzen und ſelbſt die Rolle des Guſtav Adolf darſtellen. In Darmſtadt wird Frl. Gündel vom Stadttheater in Frankfurt a. M. in den anderen Städten Frau Dr. Hauſer⸗Burska die Rolle der Königin ſpielen. Spielplau des Süddeutſchen Euſembles in Baden. Montag, 20. Aug.:„Charley's Tante.“ Dien⸗ ſtag, 21.:„Der Schuß.“ Mittwoch, 22.:„Gewitterſchauer“, eenge d öge von Frl. Karina. Frauenleben, vorgetr. von Ottilie Gense.„Sein altes Conto.“ Donnerſtag, 28.„Ca⸗ valleria rusticana.“„Hannele.“ Freitag, 24.:„Heimkehr.“ (Erſtaufführung in Deutſchland.) Samſtag, 25..„Bruve Leut' von Grund“. Gotha, 17. Aug. Oberbürgermeiſter Liebetreu, Senator Freund und die Stadtverordneten Soller und Eichel hatten in der Theaterfrage geſtern eine Audienz beim Herzog in Reinhardtsbrunn. In der halbſtündigen Unterredung ſprach der zog die Hoffnung aus, daß ſich ein Arrangement das Fortbeſtehen des Theuters finden laſſen werde. Etat müſfe in begrenztem Rahmen gehalten werden. Denkmal für den Herzog von Koburg. Aus Koburg wird vom 15. d. berichtet: Geſtern weilten Oberpräſident von Bennigſen und Guſtay Freytag in unſerer Stadt. Ihre An⸗ Doch genug von diefen Thor⸗ wo ich es bedauern könnte. heiten. Tanzen Sie Walzer?“ Es wäre ungalant, mit einer Gegnerin über die Begrißfe der Schönheit ſtreiten zu wollen, wo..“ „Wo der Streitende dieſer Gegnerin bereits geſchlagen gegenüberſteht, weil Reſpekt und Ort, Safoiton aun Eelette ihm die Worte nehmen, die Reize herzuzählen, die für ſeine Anſicht ſprechen.“ Die Gräfin erröthete tief. Der Fächer verrichtete aber⸗ mals lebhaft ſein Amt, um ihre Verkegenheit, das freudtge Aufzucken in ihrem Geſicht zu decken.„Wie thöricht wir ſchwatzen,“ ſagte ſie lächelnd.„Sie ion meine Frage vorhin nicht beantwortet: Tanzen Sie Walzer?“ „Wenn ich Comteſſe Sophie um eine Tour N bitten darf, deſſen Klänge ich ſoeben höre. nicht.“ „Kommen Sie!“ Die Comteſſe reichte ihm mit halb abgewandtem, erröthetem Antlitz den Arm. führte ſte zum Tanz. erfeur war ein ausgezeichneter Tänzer und wußte auch, welch' dämoniſche Macht einem feurigen, liebenden Mädchen gegenüber in ſolch' einem Tanze liegt, daher ent⸗ faltete er heute ſeine ganze Kunſt. Wie im Wirbelwinde dahin geführt, alle andexen Paare der 9 e überflügelnd, ſauſten die Beiden durch die Reihen dähin und ſchwebten dann wieder, wie ſich auf den Wellen der Muſtk ſchaukelnd und wiegend, in kleinem Kreiſe, iſch langſam, graziös entzückend auf und nieder. Sie rüßte mehr in ſeinen Armen als er ſie führte, mehr von ihm getragen als ſich im* fortbewegend. Die berauſchende Tour endete erſt, als Mufik ſchwieg, der letzte Ton des Orcheſters begleitete den letzten Schritt des Walzers, in welchem Merieux mit ſeiner Tänzerin dahinſchwebte. „Wohin ſoll ich Sie führen, Comteffe?“ fragte er mit leiſer, von der Anſtrengung faſt unbewegter Stimme die Athemloſe. des Sonft (Jortſetzung folgt.) Schöliheiten zu und ich bin keine Schönheit. Es gibt Zeiten, 4. Sefte, General⸗Anzeiger. weſenheſt hängt mit der Frage eines Denkmals für den ver⸗ ſtorbenen zog Ernſt II. zuſammen. Man plant nämlich, demſelben hier ein großes Denkmal zu errichten. Zu dieſem Zweck foll ein Comite, an deſſen Spitze die beiden genannten Herre eten werden, einen Aufruf erlaſſen. de Opern. Aus Graz ſchreibt man:„Der bekannte iſche Baritoniſt Fumagalli hat ein Libretto vollendet, ges eine Epiſode aus der Geſchichte Garibaldis behandelt und den Titel„Amen“ erhalten wird. Die Muſik hierzu ſchreibt ugo Dallandee aus Bologna, der mit ſeiner Oper Nozze“ in Venedig gemeinſam mit Coronaro, dem oniſten der„Feſta Marina“, den Sonzogno⸗Preis er⸗ ang. Dallanoce weilt gegenwärtig in Graz, um an eine ein⸗ aktige Oper, die er für Fumagalli geſchrieben hat, die letzte Hand anzulegen. Dieſe Oper, deren Libretto Max Kalbeck geſchrieben hat, führt den Titel„Franz Moors Ende“. Die Oper wird zum erſten Male in Graz am 20. September aufgeführt werden.“— Sir Arthur Sullivan wird dem⸗ nächſt eine neue Oper im Savoy⸗Theater vor die Lampen bringen. Der Librettiſt iſt diesmal F. C. Burnaud, einer der Haupt beiter des„Punch“. ücklicher Autor. In Kopenhagen hat ein Schrift⸗ ch eine große Summe(100,000 Kronen) unter ichen Umſtänden geerbt. Er ſchrieb verſchiedene ein religiöſes Wochenblatt, und dieſe machten einen ſo tiefen Eindruck auf eine ältere Dame, daß ſie beſchloß, dem Verfaſſer die erwähnte Summe zu teſtiren. Auf ihrem Todtenbette ließ ſie ihn rufen, um ihm ihren Beſchluß mitzu⸗ theilen. Vor einigen Tagen ſtarb ſie und der junge Mann iſt nun plötzlich und unerwartet reich geworden. Aehef 3 71 eneſle Aachrichten und Celegramme. Berliſ, 17. Aug. Die grundſätzliche Beſchränkung der freien Advokatur, ſo daß für jeden Ort nur eine beſtimmte Anzahl von Rechtsanwälten zugelaſſen werde, haben die Vorſtände der preußiſchen Anwaltskam⸗ mern in einem Gutachten mit 11 gegen 2 Stimmen ab⸗ gelehnt.— Wie die„Poſt“ erfährt, trat heute bei der Diskontogeſellſchaft das bekannte große Konſortium, welchem die meiſten erſten Bankfirmen angehören, zu⸗ ſammen, um über die Uebernahme einer chineſiſchen Auleihe zu unterhandeln. Es handelte ſich zuerſt um einen kleineren Betrag, doch ſoll derſelbe in den letzten Tagen nicht unweſentlich erhöht worden ſein. Wahr⸗ ſcheinlich wird die Anleihe in Gemeinſchaft mit engliſchen Firmen übernommen werden. Kiel, 17. Aug. Der Kaiſer iſt heute Mittag 12¼ Uhr nach Potsdam abgereiſt. Wien, 17. Aug. Der morgen ſtattfindende Mini⸗ ſterrath ſoll u. A. auch über den Prager Ausnahmezuſtand entſcheiden. Er iſt nun nahezu ein Jahr alt und das Geſetz erklärt, daß wenigſtens die Wirkſamkeit des Schwur⸗ gerichts nicht länger als ein Jahr ſuspendirt bleiben dürfe. Die Regierung wird alſo einen Beſchluß faſſen müſſen, ob trotz der nun in Prag wieder auflebenden Jury die übrigen Ausnahmeverfügungen, die das Ver⸗ eins⸗ und Verſammlungsrecht, ſowie die Preßfreiheit be⸗ treffen, aufrechterhalten bleiben ſollen. London, 17. Aug.„Times“ meldet aus Lima von geſtern: Caceres entſandte Verſtärkungen gegen die Aufſtändiſchen in den nördlichen Provinzen. Die Provinz Trujillo ſteht auf Seiten der Aufſtändiſchen, von denen gegen 1000 bewaffnet, jedoch mit geringer Munition verſehen ſind. Der Anfuͤhrer der Aufſtändiſchen, Solar, ſoll beabſichtigen, ſich zu unterwerfen. In dem Gefecht bei Oroca am Samſtag wurden 70 Aufſtändiſche ge⸗ tödtet oder verwundet. Der Verluſt der Regierungs⸗ truppen beträgt 50. London, 17. Aug. Das Exekutivkomite der Anar⸗ chiſten ſoll beſchloſſen haben, eine Reihe von Attentaten in den Vorſtädten zu verüben, da die innere Stadt zu ſcharf bewacht iſt. Belgrad, 17. Aug. Kabinets iſt heute Nachmittag[definitiv erfolgt. Annahme derſelben iſt aber noch nichts entſchieden. 17. Aug. Bei den Berathungen, die der Altkönig Milan und der Miniſterpräſident Nikolgjewitſch mit dem Grafen Kalnoky hatten, gewannen ſie die Ueberzeugung, Deſterreich⸗Ungarn wolle auf die jeweiligen Strömungen in Serbien keinerlei Einfluß nehmen, beſchränke ſich nur auf die Wahrung der Würde und der eigenen Intereſſen. Kalnoky ſoll geäußert haben, für Wien ſei es gleichgiltig, welche Partei in Serbien das Ruder fügre. ita wWe rang. Die Demiſſion des geſammten Ueber die Choleranachrichten. Berlin, 17. Aug. Der Vorſitzende der Commiſſion zur Vorberathung der Maßregeln gegen die Cholera, Director Dr. Köhler, hat, obgleich er ſich augenblicklich auf Urlaub befindet, die Commiſſton zu einer Sitzung auf den 20. Auguſt zuſammenberufen. Dr. Köhler wird perſönlich erſcheinen und den Vorſitz übernehmen. Außerdem werden in der Sitzung portragende Räthe aus dem Reichs⸗Geſundheitsamt und dem Cultusminiſterium ſowie die offiziellen Vertreter der andern Einzelſtaaten theilnehmen. Danzlg, 17. Auguſt, Der Staatscommiſſär für das Weichſelgebiet meldet: Aſiatiſche Cholera iſt durch die bak⸗ teriologiſche Unterſuchung feſtgeſtellt worden bei einem Kätner in Gollub, bei dem am 10. Auguſt in Draulitten verſtorbenen Schiffer, bei dem in Joſephowo verſtorbenen Mann und der in Paulina verſtorbenen weiblichen Kranken. Nakel, 17. Aug. Im hieſigen Kreiſe ſind von neuem drei Todesfälle und mehrere Erkrankungen an Cholera erfolgt. Wien, 17. Aug. Die„Neue Freie Preſſe“ bringt Mel⸗ dungen aus Oeſterreichiſch⸗Schleſien, die beweiſen, daß die Cholera ſich gegen Weſten ausbreitet: Riga, 17. Aug. Hier iſt das Auftreten der Cholera feſt⸗ geſlellt. Bisher ſind zehn Erkrankungen vorgekommen. London, 17. Aug. Den Abendblättern zufolge iſt in der Londoner Vorſtadt Batterſea ein tödtlich verlaufener Eholerafall feſtgeſtellt worden. Gegen die Ausbreitung der Seuche ſind umfaſſende Vorkehrungen getroffen worden. erbam, 17. Aug. In Amſterdam kamen drei Er⸗ wankungen an Cholera und ein Todesfall, in Rotterdam eine Erkrankung vor. 5 Maſtricht ſtarb eine Perſon, in zwei andern Städten erkrankte und ſtarb je eine Perſon an der Cholera. Bukareſt, 17. Aug. Infolge der amtlichen Meldung, baß die Cholera in Beſſarabien ſich ausbreitet, hat das Miniſterium angeordnet, daß ein Militärcordon an der cuſſiſchen Grenze gezogen werde. Verſchiedenes. — Von Friedrich dem Großen. Als 1742 in Pots⸗ vam eine Predigerſtelle zu beſetzen war,„reſolvirten Seine Königliche Majeſtät, daß Ihnen aus Halle einige Candidaten ſollten verſchrieben werden, die von gutem Anſehen wären, zute Studia hötten und womöglich eigene Haare trügen.“ Die Mannheim, 18. Auguſt vom König geſtellte Forderung eigenen Haares für die zu ſendenden Candidaten erklärt ſich aus dem Widerwillen II. gegen die Perrücke. Dieſe war von ſeinem Broßvater, dem erſten König in Preußen, am Berliner Hofe eingeführt. Der ganze Hof, vom Miniſter und Leibmedicus an bis zum geringen Lakaren, erſchien damals mit den unge⸗ heuren Perrücken à Ja Fontange, die bis zu den Hüften herab⸗ wallten und oft viele Pfund wogen. Sie wurden erſt mit manchem Anderen durch Friedrich Wilhelm J. aus der Welt geſchafft. Er entließ bei ſeiner Thronbeſteigung 88 perrücken⸗ tragende Kammerherren und noch viel mehr Bediente und Lakaien. Dann warf er ſelbſt die Perrücke in die Ecke. Beamte und Militär begannen nun, nach dem Beiſpiele des einfachen und geſtrengen Landesherrn, ihr eigenes Haar mit einem ſchwarz umwundenen Zopf zu tragen. Es iſt bemerkenswerth, daß es grade der damals noch kleine preußiſche Hof war, der dieſe Revolution in der Haartracht der Männer zuerſt anregte und durchführte. Die Perrücke blieb auch unter König Friedrich dem Großen beſeitigt und ſelbſt die Sächſiſchen Muſiker, die Friedrich aus Dresden kommen ließ, legten dem Könige zur Liebe die mächtigen Perrücken ab, nur der berühmte Muſiker Mara that dies nicht, wofür ihm aber auch Friedrich, als das Spiel beendet war, ſagte:„Er accompagnirt excellent, aber ich fürchte mich vor ſeiner Perrücke!“ Im ganzen übrigen ge⸗ bildeten Europa herrſchte jedoch damals die Perrücke noch unumſchränkt, und die Tracht der preußiſchen Könige machte im Volke ſo viel Aufſehen, daß die preußiſchen Ducaten, auf denen Friedrich Wilhelm J. und ſpäter Friedrich II. mit einem einfachen Zopfe dargeſtellt waren, allgemein„Schwanzducaten“ genannt wurden. An Stelle des Zopfes trat dann ſpäter der zierlichere Haarbeutel, bis auch dieſer im Anfang unſeres Jahrhunderts verſchwand. — Die Erbin eines unermeßlichen Vermögens, Miß Helene Carol aus Boſton, die ſich bekanntlich gegenwärtig zum Beſuche der Feſtſpiele in Bayreuth aufhält und dort wie eine Sehenswürdigkeit erſten Ranges angeſtaunt wird, geht in den nächſten Tagen nach Berlin. Miß Carol, die erſt neun⸗ zehn Jahre zählt, hat in Bayreuth einen mehr als fürſtlichen Luxus entfaltet und dadurch beinahe den Verdacht erweckt, daß man es mit einer— Hochſtaplerin zu thun habe. Dieſer Verdacht war nun vollſtändig unbegründet, denn die jugend⸗ liche Amerikanerin iſt die Tochter des kaliforniſchen Eiſen⸗ bahnkönigs Mr. Carol, der mehr Mill. Dollars beſitzen ſoll, als der Frankfurter Rothſchild Mill. Mark. Miß Helene Carolhat ſich auf ihrer Reiſe nach Bayreuth von einigen Freundinnen begleiten laſſen, die einem amerikaniſchen Millionärinnen⸗ Penſionat angehörten, in dem ſie ſelbſt ihre Erziehung genoſſen hat. Die Koſten des Unterhaltes ihrer Freundinnen beſtreitet ſie aus eigenen Mitteln, und daß dieſe Koſten nicht gering ſind, erhellt aus der Thatſache, daß Miß Carol für jede Vorſtellung im Feſtſpielhauſe acht Logenbillets zu je 40 Mark bezieht. Hierzu kommt eine gleiche Anzahl von Parquet⸗ billets zu je 20 Mark für das„Gefolge“. Aber dieſer Poſten zählt zu den geringfügigſten im Reiſebudget der transatlantiſchen Muſikfreundin. Da ſich in der kleinen Mainſtadt ſelbſt kein ganz geeigneter Wohnſitz für die höheren Anſprüche der höheren Töchter Amerikas fand, hat Miß Carol das eine Stunde von Bayreuth entfernte„Schloß Fantaſie“ für wöchentlich tauſend Mark auf die Dauer von ſechs Wochen gepachtet. Dieſes romantiſch belegene Schloß⸗ ut iſt eine ehemalige Beſitzung des verſtorbenen Herzogs Alexander von Würkkemberg und ſein Schloßgebäude zählt unter den mannigfachſten Einrichtungen für den Komfort etwa ſechszig möblierte Zimmer. In dem Muſikzimmer befindet ſich ein Slügel⸗ den Miß Carol eigens aus Amerika mitgebracht hat und der zu den koſtbarſten gehört, die je ebaut worden ſind. Aus Berlin hat die junge Aie eage ür ſich und ihre Freundinnen eine Anzahl Equipagen mit den nöthigen Kutſchern kommen laſſen und ein Reitinſtitut in der Nürnbergerſtraße wurde beauftragt, einige Reitpferde in Be⸗ gleitung tüchtiger Reitknechte nach„Schloß Fantaſie“ zu ſchicken. Die ſechswöchigen Pacht⸗ und Erhaltungskoſten des Pferde⸗ und Wagenmateriels und ſeiner Bedie⸗ nung ſollen etwa 20,000 Mark betragen. Die Ge⸗ ſpanne dienen auch dazu, den Amerikanerinnen, die auf „Schloß Fantaſie“ von dem eigenen Küchenperſonal be⸗ reiteten Speiſen nach dem Feſtſpielhauſe zu überbringen, wo ſie in den Zwiſchenpauſen ſerviert werden.— Man ſchätzt den Betrag, der Miß Carol für ihre täglichen Be⸗ dürfniſſe zur Verfügung ſteht, auf rund 10,000 Mark. Auf ihrer Reiſe nach Berlin wird die amerikaniſche Erbin von ihren Freundinnen begleitet ſein, die ſelbſt zu den reichſten Töchtern des Landes gehören. Maunheimer Handelsblatt. Manunheimer Effektenbörſe vom 17. Auguft. Die heutige Börſe verlief ſehr ſtill. Geſucht blieben Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrt zu 114, Bad. Rück⸗ und Mitverſiche⸗ rung 170, ſonſt notiren Unionbank 86.50, Anilin 384.50, Waghäuſel 62, ſämmtlich Geld. Eoursblatt der Mannheimer Börſe vom 17. Auguſt. Obligationen. 3½ Badiſche Obligat. 101.70;3½ Rhein. Hup⸗Pfanddrieſe 97 v0 bz 4 Bad Obltg. Mart 105. böſi R Pyp.⸗Pfdor. S. 4449 53/101 bz 5 1 1886 106 3/4 9 1„ 92—85 102 50 bz 4„ 5 fl. 102 90 654„ unkündfhar bis 1902104 5z 4 T. 190 Loofe 137.80 böſs½ Mannheimer Obl. 1888 99.60 G 8 Reichzanleiße 91.60 05/ 53„ 18885 102 45 bz 373 75 102 60 5304 55„ 1890(08 25 53 4 0 106.— böſa Heldelberg 201.25 bz 8 Preuß. Conſo!s 92.— oßſ Freiburg i. B. Obl. 102 80 P 3½„ 75 102 90 bl 2„ 5 28.25 6 4 20 105.60 bz4½ Ludwigshafen Mk 103.— 4 Baher, Qbligationen Mi. e6 25 bsſ 5 75 142.— bz 4 Pfälz. Zudwigsbahn Mk. 104.50 b34½ Wagh. Zuderfabrit 99.25 K 4„ Ludwigsbahn fl. 101 80 bſs Oggersheimer Spinnerei%.— P 4„ Maxbähn 104.50 b55 Verein Chem Fabriken 101.— 83z „„ Nordbahn 104.80 bzſs Weſteregeln Alkalftwerke 104.20 5 3½„ ͤ Eſſenbahnen 10½20 b34½ H. Pr.⸗O. d. Spey. 1 100.— P 4½ Zellſtofffabrik Waldho 105.— bz Aktien. Babdiſche Ban;! 113 75 6J Erauerei g. Storch 109.50 b Rheiniſche Creditbank 127 25 6Heidelberger Aktiencrauerei 133.— Abein. oyv.⸗ do pet. E 67.80 8 Sraueiei Schwartz 94.— 5 Pfälz. Hyp.⸗Bauk 144 75 bzSinner Brauere⸗, 218 6 neue 148 25 6 Werger'ſche Brauerei 61.75 bz färziſche Bayk 121.20 bz Badiſche Brauerei—— Wtannhrimer Bank 125.— EGanter, Brauerei Freiburg 101.50 b: Deutſch: Unionbaut„uß Brouerei z. Sonne Waätz 118 50 6 Köſter's Bank.⸗G. 111 50 b5 Maunh Dampfſchreppſchiff. 116.— 6 Gewervevant Speyer 5cooK 120— Cbin. Raein-u. Seeſch ſahrt—. Sandauer Vollsbank 60 E— oz Lad. Schifffabrt⸗Aſſecuranz 680.— P Pfälz ſche Lurwigsbahn 283— e Bad Rück⸗ u Mitterſich. 170.— 6 „ Maxbabn 149.50 C Maunheime: Verſich rung 645— Nardoahn 120— o Mannheimer Rückverfich. 39˙.— K Heide verg Spegerer SBahn—. Württ. Transportverſich. 820.— 8 Vorzugs⸗At.(.Ber ch. Favr. 171 50 6 Sderrheſn. Verſ.⸗Geſellſchaft 300.— 5 Dapiſee Anilin⸗ u. Soda 384 50 6 Sggersbeimecr Spinnerei 36.— Weſteregeln Alkaltwerke 154 Ektlinger Spixgerei 108.— P Tbem, Fabrit Gold noerg 115.50 b3 Manngeimer Sagerhauz 94.75 K Hofmann u. Schötenſalt Mannh. Gum. u. Asbfbrk. 114— 6 Beren D. Oelfaeriken.80 GKarlsruher Mafaiuendau 184.— 8 Wagbäusler Zuckerfabrit 62.— 6 Spinnere! 59.— P Mannbeimer Zugerraffin 19.— b Karlsr. Nähmf, Laid n. Men Mannbeimer Uktienbrauerei 137.—— 6Verein Speyerer Ziegelwerke 75.— bz Eichbaum-Braueret 116.50&Pfälz Preßh. u Spritfabr.—.— Lupwigsgafenes Braue ei 206.— bz Portl-Jementwk. Heidelberg 184.— 6 Schweßinger Hrauere—.— 6Zellſtofffabrik Saldhef 228.— b; Emaillirwerke Maikammer 109.— 6 Frankfurter Mittagsbörſe vom 17. Auguſt. Die feſte Tendenz des geſtrigen Tages übertrug ſich auch voll auf den heutigen Geſchäftsverkehr. Wenngleich die chine⸗ ſiſche Anleihe noch nicht einmal abgeſchloſſen iſt, und ein Bedarf für Silber noch von keiner Seite vorliegt, 97795 doch der als Echo von den geſtrigen europäiſchen Börſen aus New⸗Mork herüberſchallende höhere Silberpreis, um auch für Mexicaner weſentlich böbere Courſe hervorzurufen. Mit mehr Recht als auf dieſe rein ſpeculativen Regungen kann jedoch die feſte Haltung der Weſtbörſen und von New⸗Pork als Urſache des heute wieder ſehr günſtigen Börſenverlaufs angeſehen werden. In der Nachbörſe war die Tendenz auf beginnende Wochenſchkuß⸗Realiſirungen etwas ſchwächer, auch verſtimmte die ungünſtige Haltung der Wiener Börſe und von dort kommende größere Abgaben von Crxeditactien. Am Montanmarkte blieben die geſtrigen Courſe unter leichten Schwankungen behauptet. Privatdiskonto 1⅜ pCt. Fraukfurter Effekten⸗Sveietät v. 17. Aug., Abds. 6 ¼ Uhr. Oeſterreich. Kredit 296½¼, Diskonto⸗Kommandit 194.40, Nationalbank f. Deutſchl. 118, Berliner Hand elsgeſellſchaft 142.20, Darmſtädter Bank 143.80, Dresdner Bank 146.30, Effektenbank 112.80, BanqueOttomane 126.10, Oeſterr.⸗Ung. Bankaktien 830, Länderbank 207⅝, Lombarden 93¼, Böhm. Nordbahn 232, Mittelmeer 84.10, Meridionalaktien 113, Marienburger 85.80, Pfälz. Maxbahn 151.10, Schuckert Elektr. Akt. 159.70, Ung. Goldrente 99.80, Zproz. Portugieſen 25.30, 5proz. Argentinier 48.50, ½proz. do. innere 40, do. äußere 40.60, 6proz. Mexikaner 62.80, Zproz. do. 20.40, Nordd. Lloyd 98.80, La Veloce 63, Bochum 135.80, Concordia 96.50, Gel⸗ ſenkirchen 161.40, Harpener 137, Hibernia 133.50, Laura 125.80, Türkenlooſe 34.50, Gotthard⸗Aktien 170.60, Schweizer Central 137.50, Schweizer Nordoſt 124.70, Jura Simplon St.⸗Aktien 75.80, Union 92.50, 5proz. Italiener 81.80. Maunheimer Vieh⸗ und Pferdemarkt am 17. Aug. Es waren beigetrieben und wurden verkauft per 100 Ko. Schlachtgewicht zu Mark:— Ochſen J. Qual.—, II. Qual. —— Schmalvieh l.—, II.—, III.—.— Farren I.—, II.—. 142 Kälber I. 170, II. 165, III. 160. 380 Schweine I. 124, II. 120.— Luxuspferde und Arbeitspferde——— —.— Milchkühe———. 308 Ferkel 18—13—. 20 Schafe 30.—— Lämmer—.— Ziegen—.— Zicklein——. Zuſammen 850 Stück. Mannheimer Produktenbörſe vom 17. Aug. Weizen per Nov. 13.80, März 13.45Roggen per Nov. 12.10, März 11.70, Hafer per Nov. 12.50 März 12.00, Mais per Nov. 11.60, März 11.10 M. Tendenz: duhiger. Ueber die aus⸗ wärtige Tendenz läßt ſich nichts Günſtiges berichten. Das Angebot von Weizen aus allen Produktionsgegenden über⸗ ſchreitet den Bedarf, wodurch die Unternehmungsluſt an der hiefigen Börſe lahm gelegt wird. Der Verkehr in ſämmt⸗ lichen Artikeln blieb heute null. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 17. Aug. New-Hork Chicago Monat cgeizen Mats Schmalz Caſſee Weizen Mais Schmalz März—————.————— Jebruar————.—.———————.— Aprtf——— 8—— Mai———— en Juni—————.————— Jul:————.——.———— Auguſt 575 60⁰ͤ([—.——.— 531½ 53⁰⁸.47 September 575% 591/.85 14.25 54½—.50 Oktober———.— 13.50—— 53—.4⁵ November————.——.——.————.— Dezember 61— 56——.— 12.65—— eee ee Januar—————.——.—————.— März———.— 12.55 ²w Mannheimer HPafen⸗Verkehr vom 16. Auguſt. Schiffer es. Kap. Schiff Kommt von Ladung Etr. Hafenmeiſterei II. Beſch[Jof Johannes Rotterdam[chetreide 1047⁰ Kern D A. cHeſ 4 4 Letroleum 20276 Breuer Runbeurtvaart 8 7 Stückgüter 7632 Stel Maria 8 8 14820 We ler Mercator 15 5 2502 Eſer Friebrich Jagſtfeld Steinſalz 1864 Emm g Ferbinand 75 1232 Mubiag Herm. d. D üulſche 670 Wemmers St. Emmerich Autwerven Raps 1892 Anſtatt Anna Biebrich Cement 8196 Ruffler Fiſchhaber Jagſtfeld Steinſalz 988 Hafenmeiſterei IV Retnarz Ave Maria Hochfeld Kohlen 750⁰ Höhr Katharing Duisburg 1 8726 os Friebrich 5 2 Ae Schneidler St. M. Magbdalene Ruhrort 0 189⁸ Kettler Eriuz Wilh. v. P. 16800 Schrec Schreck Heilkronn Salz 975 Kappes Ferdinand 5 5 796 Hammersdorf Margarethe— 15 968 Vorreutber Gett mi! uns 75 1316 Senftleber Hoffnung 85 Borde 100⁰ Veith Sui e 05 5²⁰ Sckhweickert[Seir. Baumann 5 Steine 80⁰⁰ Ooot Gebr. Baumann 2 75 5 300 Herrmann 89.-Zegelei?2 Mundenheim 2 8⁰⁰ Floßbolz: 420 Cbm. a gekommen—— obm. abgesangen. Vom 17. Auguſt: Haſenmeiſterei 1 v. Wyngarten Emma Rotterdam Stückgüſer— Blum Bismarck 5 75— Nußda um Hohenſtaufen 185 Koͤln 12 Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Auguſt. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 13. 14. 15. 16. 17.18. Bemerkungen ————— m——ĩ Konſtanz 4,05 4,07 4,11 4,11 4,20 Hüningen 2,98 2,99 3,04 3,60 Abds. 6 U. 3,11 38,12 3,17 3,27 3,27 N. 6 U. Lauterburg. 4,39 4,40 4,48 4,51 4,56 Abds. 6 U. Maxan 4,62 4,56 4,58 4,87 4,68 2. Germersheim 444 44 4,58 4,55.P. 12 u. Mannheim 4,44 4,39 4,38 4,42 4,50 4,54 Mgs. 7 U Mainz 240 2,88 2,87 2,39 2,46.-P. 12 U. Bingen 2,17 2,192,17 2,18„20 10 U. Kaub 22,3 2,42 2,41 2,44 2⸗45 Koblenz 2,50 2,52 2,502,53 2,52 10 U. Köln 2,58 2,69 2,702,86 2,70 2 U. Ruhrort. 2,06 2,08 2,27 2,28 9 U. vom Neckar: Mannheim 4,39 4,34 4,36 4,35 4,45 4,48 V. 7 U. Heilbronn 0,75 0,60 0,68 0,65 0,64 V. 7 U. Die Fabrikate der Firma Otto Herz& Cie., Schuh⸗ fabrik Frankfurt a.., überkreffen die beſte Maaßarbeit in Bezug auf Haltbarkeit und Elegauz und ſind nur Weniges theurer als andere minder gute Waare. Für Maunheim und Ludwigshafen Alleinverkauf bei Georg Hartmann, Schuh⸗ geſchäft E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Ecke eeeee 4233 —* „Aähnaſhinen nur allein zu haben bek 2 ebaärtin Decker A.4 45697 G rfolg Annoncen meſſen ausgeſtattet ſind, ferner die rich⸗ tige Wahl der geeigneten Zeitungen getroffen wird. Uum dies zu erreichen, wende man ſich an die Annoncen⸗Expedition Rudolf Mosse, Frankfurt a.., Roßmarkt 20, oder Mannheim O, 4, ö am Stroh⸗ markt und an den Planken; von dieſer Firma werden die zur Erzielung eines Exfolges erforderlichen Auskünfte koſtenfrei ertheilt, ſowie Zuſeraten⸗Entwärfe zur Anfſicht geliefert. Berechnet werden lediglich die Original⸗Zeilenpreiſe der Zeitungen unter Bewilligung höchſter Rabatte bei größeren Aufträgen, ſo daß durch Benutzung dieſes Jnftituts neben den ſonſtſgen großen B. Se en dſgalebe atd e e, erziert man nur, wenn die Annoncen zweck⸗ S müßig abgefaßt und tpographiſch ange⸗ Geueral⸗Anzeiger. 5. Sette. ußtermins Der 8 f wuürde heute das über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Julins Ohnhaus in Mannheim einge⸗ leitete Konkursverfahren wieder en. 45869 im, 16. Auguſt 1894. Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Beutel. Hofkursverfahren. Nach Abhaltung des Schluß⸗ termins und nach Vornahme der Schlußvertheilung wurde das über das Vermögen des Mecha⸗ nikers Georg Schweinfurth hier eingeleitete Konkursverfahren wieder aufgehoben. 45864 Mannheim, 16. Auguſt 1894. Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Beutel. Vermögensabſonderungen. Nr. 42774. Durch Urtheil Gr. Amtsgerichts I. hierſelbſt vom 14. Auguſt 1894 wurde die Ehefrau des Bäckers Karl Haberkern, Katharina geb. Boſſert, in Mannheim für berechtigt erklärt, ihr Vermögen von demzenigen ihres Ehemannes abzuſondern. Mannheim, 15. Auguſt 1894. Gerichtsſchreiberei Großh. Amtsgerichts. Galm. 45863 Bekauntmachung. Nr. 13579,. Die Wittwe des Tünchers Johann Brehm von e hat beantragt, ſie in Beſitz und Gewähr des Nachlaſſes ihres Ehe⸗ mannes einzuweiſen. Dieſem Antrage wird entſprochen werden, wenn nicht innerhalb 4 Wochen Einſprachen dagegen er⸗ hoben werden. 45755 Mannheim, 13. Auguſt 1894. Der Gerſchtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts I. Müller. Konkursberfahren. No. 43019. In dem Konkurs⸗ verfahren übes das Vermögen des Kaufmanns gudwig Pfaden⸗ haur in Mannheim iſt Termin zur Prüfung der nachträglich an⸗ gemeldeten Forderungen auf Mittwoch, 29. Auguſt 1894, Vormittags 10 Uhr vor dem Gr. Amtsgericht Abth. 3 beſtimmt. 45868 Mannheim, 17. Auguſt 1894. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts. Moöhr. Gr. Bad. Stagtskiſenbahnen. Vergebung von Banarbeiten. Die Herſtellung der Fundation und des Steinbaues zur Ver⸗ längerung der Sgalbachbrücke auf der weſtlichen Seite des Bahnhofs Bruchſal um das Maß von 5s Meter ſoll öffentlich vergeben werden. Pläne, Bedingungen und der Verdingungsanſchlag liegen zur Einſichtnahme auf der Kanzlei des Unterzeichneten auf, wo auch die Formulare, in die die Ange⸗ bote nach Einzelpreiſen einzuſetzen ſind, abgegeben werden. 45797 Die Angebote ſind verſchloſſen mit der Aufſchrift„Saalbach⸗ brückenbau“ verſehen, bis längſtens Montag, den 3. September, Vormittags 11 Uhr, einzureichen. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 14 age. Bruchſal, 16. Auguſt 1894. Der Großh. Bahnbaniuſpektor. — 271 Skkauntmachung. Die Erhebung der Ver⸗ brauchsſteuern betr. Nr. 22097. Unter Bezugn ahme auf unſere Bekanntmachung vom 6. Juli l. Js. bringen wir hier⸗ mit zur öfſentlichen Kenntniß, daß die Erhebung der Verbrauchs⸗ ſteuern auf die über die Secken⸗ heimer⸗Straße in hieſige Stadt zur Einfuhr gelangenden ver⸗ brauchsſteuerpflichtigen Gegen⸗ ſtände, ſowie die Erhebung von Marktgeld vom 1. September l. Is. ab an der neu errichteten Hebeſtelle Seckenheimer⸗Straße No. 170,„Wirthſchaft zur Jägerluſt“ zu jeder Tages⸗ und Nachtzeit ſtattfindet und daß auf gleichen Tag die Erheberſtelle am Biehhof aufgehoben wird. 45834 Mannheim, 18. Auguſt 1894. Der Stadtrath. Bränunig. Lemp. Bekaunkmachung. Am kommenden 45859 MNontag, den 20. ds. Mis., BVormkttags 9 Uhr wird auf dem Viehhof ein Pferde⸗ markt abgehalten. Mannheim, 17. Auguſt 1894. Städt. Schlucht⸗ und Viehhof. Der Dixector: Fuchs. — 5 7 5 Oel⸗Verſteigerung Dienſtag, den 21. dſs. Mts., Vormittags 10½ Uhr, verſteigere ich im Auftrag, bei der ünuüßeimer Lagerhausgeſell⸗ ſchaß dahier lagernde 5 Faß Schmieräl und zwar 4 Faß Vulcan⸗Oel Faß Cylinder⸗Oel nach Dieſelben können bet Unterzeichneten ſofort in 4 3, 3 oder ½ Sinnde vor der Zerſteigerung am Platz einge⸗ jehen werden. 25856 Auſtelt, Auctionator Fahrulß⸗Verſleigerung. Im Auftrag werden p 2, 14, 3. Stock, 4580 Dien Vormitkags 9 uh en baare Zahlung ve 9e Ve dene Hausge zellan r, ein Caffeſervice, 1 dto. füͤ r, 1 Parthie Bücher, Frauen⸗Kleidung, Vorhänge, Fenſtermäntel, Läufer, zwei Roßhaarmatratzen, Federbettung, Spiegel, Bilder, Lampen, ein Kanape, 1 Ausziehtiſch, 1 Bücher⸗ ſchrank, ein tann. Schrank, ein Waſchtiſch, 1 Toilette, 1 Eisſchrank, 1 gute Mange, 1 Badewanne mit Ofen ꝛc. Daſelbſt verkäuflich: 1 großer antiker Kleiderſchrauk. A. Gros, Waiſenrichter. Liegenſchafts⸗Jerſteigerung. In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung werden am 48258 Samſtag, 1. September 1894, Naächmittags 3 Uhr auf dem Rathhauſe zu Neckarau die nachbeſchriebenen Liegenſchaf⸗ ten der Taglöhner Philipp Moſer Eheleute in Neckarau öffentlich zu Eigenthum verſteigert. Der endgiltige Zuſchlag erfolgt, wenn der Schätzungspreis erreicht wird. Die übrigen Verſteigerungsge⸗ dinge können beim Unterzeichneten eingeſehen werden. Beſchreibung der Liegenſchaft. Gemarkung Neckarau. Lgb. 3, S. 1. 5 a 69 m Hof⸗ raithe und Hausgarten im Orts⸗ ekter(Chauſſeegärten), neben Ph. Peter Rieſerjung einerſeits und Adam Brenk und Gemeinde Neckarau anderſeits. Auf der Hof⸗ raithe ſteht: a. Ein einſtöckiges Wohnhaus mit gewölbtem Keller, b. ein einſtöckiger Stall, 0. ein einſtöckiger Abtritt, Anſchlag 5,700 M. Fünftauſend ſiebenhundert Mark. Mannheim, den 31. Juli 1894. Großh. Notar: Knecht. Heffentliche Berſteigerung. Donnerſtag, 23. Auguſt d.., Vormittags 10 Uhr, werde ich im Auftrage des Kon⸗ kursverwalters Herrn Rechts⸗ anwalt Dr. Katz im Gr. Haupt⸗ zollamtsgebäude Lagerhalle. am alten Rheinhafen dahier, tranſitlagernd 40 Ballen Tabak, nämlich: 45861 25 Ballen diberſe Braſtl 11„ 75 Domingo 3 5„ Vorneo 1 57 Sumatra und 1 dJans gegen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ſteigern. Die näheren Beding⸗ ungen werden vor Beginn der Verſteigerung bekannt gegeben werden. Mannheim, den 18. Aug. 1894. Ebuer, Gerichtsvollzieher, N 4, 4. Ereiwillige Verfeigerung. Am Montag, 20. Auguſt d.., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Auſftrage der O. Hägel Wwe. im Pfandlokal G 4, 5: 147 Pagar Herren⸗ und Damen⸗ Winterſchuhe, Zeugſtiefel, Kinder⸗ ſchuhe, Leder⸗ u. Filzpantoffel und Spazierſtöcke gegen Baarzahlung öffentlich nerſteigern, 45874 Mannheim, 17. Auguſt 1894. Futterer, Gerichtsvollzieher, Q 4, 5. Jwangsverſteigerung. Montag, den 20. Auguſt, Nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5: 2 Pianino, 1 Plüſchgarnktur, 1 Bücherſchrank, 1 Splegelſchrank, 1 Divan, 1 Ausziehtiſch, 6 Kom⸗ moden, 2 Seeretäre, 1 großer polirter Schrank, 1 langer Tiſch, 3 Kanapee, 1 Ovaltiſch, verſchied. Bilder und Spiegel, 3 Vorhang⸗ gallerien, 1 Regulateur, 1 Näh⸗ maſchine, 3 Nachttiſche, 1 vier⸗ rädriger Handwagen, 150 feuer⸗ feſte Ofenplatten, 2 Chiffoniere, 1 Kaſſenſchrank, 1 großer Eis⸗ ſchrank,400 Stck verſch Schwämme im Vollſtreckungswege gegen Baar⸗ zahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 17. Auguſt 1894. Hibſcheuberger, 45868 Gerichtsvollzieher, A 1, 9. Iwangs⸗Jerſteigerung. Am Monkag, 20. Anguſt d.., Vormittags 11 Uhr werde ich mit Zuſammenkunft beim Brauſebad an der Aheinhäuſer⸗ ſtraße hiex: 2 Läuferſchweine und Nachm. 2 Uhr im Pfandlokol& 4, 5: 45875 Ca. 11 Mtr. Herrenkleiderſtoff, 600 Stück ſog. Neger⸗Cigarren, 2 Tiſche, 2 Nachttiſche, mehrere Bilder, 2 Vaſen, 1 Kommode, 2 Spiegel, 3 Käſig mit 4 Kanarien⸗ vögel, 2 Bettſtatten mit Stroh⸗ ſäcke und Bettrücher, 1 Ziehhar⸗ moni ka. 1 Kanapee, 1 Waſchkom⸗ mode mit Marmorplatte, 1 Näh⸗ maſchine. 1 Klavier u. 1 Billard im Vollſtreckungswege gegen Baar⸗ zablung öffentlich verſteigern. Mannheim, 17 Auguſt 1894. Futterer, Gerichtsvollzieher Von einem Beamten in ſicherer Stellg. wird ein Darlehen von 2800 Mark 5888 gegen Sicherheit und gute Zinſen bei mor Nlick; eb, gegen Accept Yt. Gefl Off. unter K. 465838 at die Exped. 45838 Auf⸗ de Unter ſtrengſter enheit bei Frau 38306 Damen Hebevolle Verſchwie Schmiedel, Hebamme, Weinheim „Por⸗ im hieſigen Rathhauſe die nach⸗ Niegenſchafts⸗Verſteigerung. Auf Antrag der Betheiligten und mit öbervormundſchafticher Genehmigung verſteigern wir am Donnerſtag, 30. Auguſt 1894, Vormittags 11 Uhr beſchriebene zum Nachlaß der Eduard Killian Ehefrau, Ka⸗ tharing Philippine geb. Schuſter, von Philippsburg gehörige Lie⸗ genſchaft zum Eigenthum an den Meiſtbietenden, wobei der Zuſchlag guch unter dem Schätzungspreis erfolgt, nämlich: 45870 Lagerbuch Nr. 6617a. Plan Nr. 35. Sieben Ar 58 qm. Hofraithe und Hausgarten im Großfeld bei den Chauſſegärten, an der Schul⸗ ſtraße, neben der Landſtraße und Georg Roos, Kaufmann. Auf der Hofraithe ſteht: Ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit Riſolitt, Schienenkeller, Dachwoh⸗ nung, angebautem Stall und Ab⸗ tyitt, taxirt zu 15000 Mk. (Fünfzehntauſend Mark). Neckarau, den 16. Auguſt 1894. eee Mayfarth. WUrd %„ Englische 5 Waterproofs mit unſichtbarer 7 Gummirung c ſehr ſöolid und + elegantes Tragen , waſſerdichte Jagdröcke, 41849 B. Oppenheimer, Mannheim, 9 Gummi⸗Bazar, E 3, 1. eutſche Generalfechtſchule Lahr. Verband Mannheim. 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Aug. er. noch ein Sonderzug, Abfahrt Neckarhauſen 1200 Nachts, Ankunft in Mannheim(Stadt) 1235 Nachts.—— Mannheim, den 18. Auguſt 1894. Betriebs-Inspection. Badi W̃ ſche Geſellſchaft für Zutkerfabrikation. ir machen hiermit bekannt, daß gegeu Einreichung und Abſtempelung der Aktien, welchen nach der Nummernfolge geordnete Verzeichniſſe beizulegen ſind, von jetzt ab die neuen Dividenden⸗Conponsbogen bei dem Bankhauſe W. H. Ladenburg& Söhne in Mannheim bezogen werden können. 44719 Mannheim, den 31. Juli 1894. Der Aufſichtsrath: Carl Ladeuburg. Bekauntmachung. Die Ansſtellung von Apparaten zu Koch⸗ und Heizzwecken, welche ſeitens der Herren Carl Achilles Herm. Barber F. H. Esch Alex. Heberer Joseph Leonhardt Georg Boos Carl Wotzlra beſchickt, befindet ſich in den Pasterrelokalitäten des Herrn Bildhauers Korwan, C 1, 14, Eingang rechts. Wir laden zu zahlreichem Beſuche derſelben ergebenſt ein. 38505 Mannheim, den 16. Februar 1894. Dirertion der ſtädt. Gas⸗ und Waſſerwerke. 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Jedermann willkommen Euangeliſcher Ränner⸗ und Jünglingsverein. Schriftbetrachtung Montag Abend 8¼ Uhr. Jüngere Ab theilung Donnerſtag Abend. Sonnta Altkatholiſche Gemeinde. 90 den 19. Auguſt, kein Gottesdienſt wegen Aus hilfe in Heidelberg. Gemeinde der biſch. lethodiſtenkirche U 6, 28, Hinkerh Sonntag Nachmittag ½2 Uhr Kindergottesdienſt. 3 Uh Predigt. Dienſtag Abend ½9 Uhr Bibelſtunde. Jedermam Todes-Anzeige. Verwandten und Freunden die traurige Nachricht, daß unſer Herr 45823 Valentin Reisser Wir bitten um ſtille Theilnahme. Die trauernden Hinterbliebenen. Etwa beabſichtigte Blumenſpenden dankend abgelehnt. Mannheim, den 17. Auguſt 1894. Die Beerdigung findet heute Samſtag, 18. ds. Mts, Nachmittags 4½ Uhr vom Trauerhauſe K J, 2 aus ſtatt 18857 Dies ſtatt jeder beſonderen Anzeige. 4 Tanzkeſr⸗Jaßſſtut Streſb. angenom General⸗Anzeiger. itag, den 19. Auguſt Fren-Ausflug iesbaden⸗Platte⸗Neroberg. Wie ährt? Uhr vom Haupthahnhof. . Der Ausflug findet bei jeder Witter⸗ ung ſtatt Schützengeſellſchaft Sonutag, 19. Auguſt 1894 n Kranſſchießen 5 auf Feld⸗ und Standſcheike. Aufang 3 Uhr. Schluß ½7 Uhr. * 46628 Der Vorſtand. heimer Ruderverein„Imicitia⸗. Wir beehren uns, unſere verehrl. Mitglieder zu der am Samſtag, den 1. September, Abends 9 Uhr im Local„Bootshaus“ ſtattfindenden aufterordentlichen 8 S, ergebenſt einzuladen. Tagesordnung: Umbau und Vergrößerung des Bootshauſes. 45880 Der Vorſtand. AMedhzinalgaſe der kathol. Vereine 568 (G 4, 17.) Die Mitgliever unſerer Kaſſe können ihren Kohlenbedarf für den Winter während der Monate Auguft, September und Oktober zu ermäßigten Preiſen beziehen. Nüheres auf dem Bureau. 45297 Der Vorſtand. Titisee nen 334 Schwarzwald-ETotel u. Pioension. Neues vorzüglich eingerichtetes Haus in bevorzugter Eage am See, 2 Min. vom Bahnhof; 72 Fremdenzimmer u. Salons, elegante Sble, gedeckte Verauda, grosse Garten- u. Parkanlagen, schatt ige Terasse mit herrlicher Aussicht auf den See. 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Auguft, Abends 8 Uhr Große Clomn⸗ u. Beneſiz⸗Vorſtellung für den beliebten Clown Little Fred. In dieſer Vorſtellung verſchenke ich mein lebendes ſingendes Schwein. Hente Abend Alles neu!! 5 Mein Schwein„Hans“, vorgeführt vom Beneſtztant.— Auftreten des kleinſten Clown der Welt,„Mimi“, genannt Däumling.— Der Benefiziant als„Amme“.— Dexr engliſche ockeh, dargeſtellt vom Beneſtzianten auf dem Eſel„Rigolo“.— Einzig daſtehend:„Der Pudel Mohr“ als Strickſpringer, aus⸗ führend Saltomortale, vor⸗ und rückwärts.— Außerdem iſt das Programm zuſammengeſetzt aus den beſten Repertoir⸗Nummern, Damen und Herren.— Vorführen und Neiten der beſten Schul⸗ und Freiheitspferde.—„Das boxende Känguruh“, das größte Wunder des 19. Nan9. erts. 45880 Sonntag, den 19. Auguſt finden 2 Vorſtellungen ſtatt; die erſte Nachmittags 4 Uhr, die zweite Abends 8 Uhr.— Neues ausgewähltes 17 J— Nachmittags kann ein jeder Erwachſene ein Kind unter 10 Jahren gratis mitnehmen. Die Eiſenbahn⸗Verwaltungen haben genehmigt, daß die Abendzüge wie an den Theaterabenden verkehren, reſp. Schluß der Vorſtekung abwarten. Alles Nähere durch Plakate und Austragzettel. Hochachtungsvoll G. Schumann, Director. Maun ſeſner Parfzeſclſhuft. Sonntag, 19. Auguſt, Nachm.—6 Uhr u. Abends—11 Uhr Zwei große Concerte der ſtädt. Ju geud⸗Kapelle aus unter Leitung ihres Muſikdirigenten Herrn K. Aſch. Entree 30 Pfg. Kinder 20 Pfg. 45843 Abounnenten frei. Der Vorſtand. Michel. Heute Samſtag, 18. Auguſt 1894 45878 GONCEERRT von den beſten Kräften der Kapelle Petermann. Anfang 8 Uhr. Morgen Sonntag, den 19. Auguſt 1894, Grosse CONCERTE der Kapelle des Kgl. Bad. Feld⸗Art.⸗Regts. Nr. 14. Anfang früh 11 Uhr, ſowie Nachmittags 3 Uhr u. Abends 8 Uhr. Delp. 54, 12 Großer Mayerhof B4, 12. Morgen Sonntag von Mittags 3 Uhr an vom jugendl. Trompetercorps Waldhof. 45860 Zahlreichem Beſuche ſehe entgegen. Otto Epp. Geſchäftsverlegung u. Empfehlung. 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