Telegramm⸗Adreffe: 1 5 Mannheim.“ n der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2509. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtanf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. JInſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. GBadiſche Volkszeitung.) M 5 I. 5 vr 2 5 annheimer Journal“ Amts und Kreisverkündigungsblatt feege der Stadt Maunheim und Um gebung. * (104. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. imer Journal. — (Mannheimer Volksblatt.) Verantwortlich: für den polit. und allg. Theik: Chef⸗Redakteur Herm. Meyer. für den lok. und prov. Theil: .: Herm. Meyer. den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Maungelt⸗ Anſtalt). 0 ſämmtlich in Mannheim. Nr. 232.(Gelephon⸗Ar. 218.) Politiſche Wochenrundſchau. Immer tiefer verſinkt nunmehr die Politik in den Sommerſchlaf, und nur matt ſind die Reflexe der großen Begebenheiten, welche gegenwärtig die Welt be⸗ wegen. Der Krieg um Korea, der ſo ſchneidig begann, will gar nicht recht vom Fleck, da die Chineſen, wie es ſcheint, in den bekannten Bahnen des Fabius Cunctator, altrömiſchen Angedenkens, zu wandeln belieben. Und an dieſem mehr paſſiven Widerſtande wird dann ſchließlich auch wohl die Energie Japans zerſchellen. Uebrigens hat Deutſchland an dem ganzen oſtaſiatiſchen Konflikt kein allzu großes Intereſſe. Das Nächſte iſt, daß den Deutſchen, die in jenen Gegenden wohnen und Handel treiben, der nöthige Schutz zu Theil wird. Um dieſen gewähren zu können, iſt bereits ein deutſches Kreuzer⸗ geſchwader unterwegs, welches demnächſt dort eintreffen dürfte. Die Kontroverſe darüber, ob die beorderten Schiffe in ausreichender Weiſe das deutſche Reich den beiden kriegführenden Staaten gegenüber zu repräſentiren vermögen, iſt in der Preſſe mehr und mehr verſtummt, nachdem von offizisſer Seite dargethan worden, daß in Anbetracht der geſammten Marineverhältniſſe des Reiches das eventuelle Eingreifen in die oſtaſiatiſchen Ereigniſſe in Form einer förmlichen kriegeriſchen Aktion nicht in Betracht kommen könne. Unſere Schiffe haben dort ledig⸗ lich den Zweck, zu zeigen, daß auch Deutſchland auf dem Plane iſt, wenn es gilt, die eigenen durch fremde unter ſich Krieg führende Staaten bedrohten Intereſſen zu ſchutzen. Dann aber auch muß Deutſchland, ja ganz Europa den Ereigniſſen in Oſtaſien gegenüber noch in anderer Beziehung die Augen offen halten, nämlich in Bezug auf den Ausgang des Krieges. Es liegen ſichere Anzeichen dafür vor, daß, falls z. B. für China die Würfel des Kampfes ungünſtig fallen, Rußland und England ihre ſchwere Fauſt auf Oſtaſien legen und dort ſtaatliche Ver⸗ aͤnderungen hintertreiben werden, die ihren eigenen Inter⸗ eſſen zuwiderlaufen. Ein übermächtiges Rußland aber, das in ſeinem gegenwärtigen Beſtande ſchon ein beſtändig drohender Koloß, wenn auch auf thönernen Füßen iſt, würde für Europa eine entſchiedene Gefahr involviren. Es muß daher die europäiſche Politik bei Zeiten dahin arbeiten, daß ſich Rußland, ebenſowenig wie England, bei den oſtaſiatiſchen Wirren bereichert. In Deutſchland hat ſich in den letzten Tagen die öffentliche Meinung, inſofern ſie von der Preſſe ge⸗ macht wird, faſt ausſchließlich mit den Beſtrebungen be⸗ ſchäftigt, welche auf Verſchärfung der Vereinsgeſetze und Maßnahmen gegen den Anarchis mus abzielen. Die ganze extrem links ſtehende Preſſe erhebt demgegen⸗ über ein wahres Zetergeſchrei, als wenn ruſſiſche Zenſur und ruſſiſche Knute bei uns demnächſt zur Einführung kommen ſollte. Nichts iſt thörichter als ſolches Gebahren, nichts aber auch bezeichnender. Denn es lauert hinter demſelben doch eigentlich nichts anderes, als das Gefühl, jene politiſchen Richtungen, die in ihrer Extremität ge⸗ wiſſermaßen nur auf dem Boden einer zügelloſen Preſſe gedeihen können, könnten durch Eindämmung der Schranken⸗ loſigkeit an Anhang verlieren und den Nimbus einbüßen, welchen ſie beim Volke mit der ſtereotypen Redensart: Wir ſind allein die Hüter wahrer Freiheit! künſtlich aufrecht zu erhalten ſtreben! Auf der anderen Seite, wo man ſich mit Recht ſagt, es muß etwas gegen die Ausſchreitungen der anarchiſtiſchen Propaganda geſchehen, ſind die Anſichten über das rechte Mittel ungeheuer verſchieden. Es wiederholt ſich auch hier der Vorgang, den man z. B. bei der Krankheit des hoch⸗ ſeligen Kaiſers Friedrich zu beobachten Gelegenheit hatte, daß nämlich unzählige Vorſchläge auftauchen, die zur Bekämpfung des Uebels empfohlen werden. Selbſt die abenteuerlichſten Mittel werden angeprieſen. Bevor man ſich indeſſen für irgend eine Maßnahme einzutreten an⸗ ſchickt, ſollte man abwarten, was die preußiſche Regie⸗ rung, die ja bekanntlich mit der Abſicht umgehen ſoll, geſetzgeberiſche Vorſchläge in dieſer Richtung zu machen, für Maßnahmen empfehlen zu müſſen glaubt. Bis da⸗ hin iſt alſo jede Ereiferung unnöthig. Als ein Vorſpiel zu den im Herbſt beginnenden Tagungen der Parlamente in der Reichshauptſtadt ſind gewiſſermaßen die Gerüchte anzuſehen, welche über ein bevorſtehendes neues Kartell zwiſchen den Kon⸗ ſervativen und Nationalliberalen die Blätter durchſchwir⸗ ren. Doch ſo ſehr ſich auch freiſinnige Organe bemühen, bereits düſtere Bilder auf dem Hintergrunde einer ſolchen Aianz zu malen, die Sache ſelbſt gewinnt dadurch nicht Geleſenſte und nerbreitetſte Zeitung in Mannheim und Angebung. an Wahrſcheinlichkeit. Die Kreuzzeitungsmänner wan⸗ deln denn doch zu reaktjonäre Bahnen, als daß die Na⸗ tionalliberalen ſich zu ihnen beſonders hingezogen fühlen ſollten. Was die nächſte Tagung des Reich stages betrifft, ſo iſt für die Eröffnung desſelben, wie es heißt, ein früherer Termin, als gewöhnlich feſtgeſetzt worden, um die Arbeiten, namentlich die auf den Reichshaushalt bezüglichen einem frührren Abſchluſſe entgegenzuführen. In der letzten Zeit iſt es immer mehr zur Thatſache geworden, daß es in verſchiedenen unſrer gegenwärligen politiſchen Parteien bedenklich kriſelt. In erſter Linie iſt da die ſozialdemokraſtiſche zu nennen. Der Bruderſtreit unter den badiſchen Genoſſen, der für den Augenblick freilich verſumpft zu ſein ſcheint, hat tief⸗ greifende Gegenſätze unter denſelben offen gelegt, und es iſt gar keine Frage, daß damit für den Rückgang der ſozialdemokratiſchen Bewegung ein ſtarker Beweis erbracht iſt. Derſelbe Ruckgang wird auch aus anderen Gegenden Deutſchlands gemeldet, ſo namentlich aus dem Induſtrie⸗ zentrum Weſtfalens, aus Bochum, woſelbſt in einer ſozialdemokratiſchen Generalverſammlung der Parteivor⸗ ſtand zahlenmäßig den Rückgang konſtatirte. Die Maſſen kommen eben immer mehr zu der Einſicht, daß ſie von ihren Führern lediglich genasführt und zu Wahlzwecken mißbraucht werden. Das Kriſeln und Abbröckeln in der Zentrums⸗ partei gehört jetzt ebenfalls zu den alltäglichen Er⸗ ſcheinungen. Die beiden antagoniſtiſchen Richtungen in derſelben, die adeliche und die demokratiſche, ſtoßen immer feindlicher auf einander, und Dr. Lieber bemüht ſich ver⸗ geblich, die verſchiedenen Riſſe und Brüche welche der Zentrumsthurm aufweiſt, zu ver leiſtern. Auch der nahe bevorſtehende Katholikentag, dieſe ultramontane General⸗ muſterung, womit demnächſt Köln beglückt werden ſoll, iſt im eigenen Lager ein noch viel umſtrittenes Ding und dürfte noch mancherlei Ueberraſchungen bringen. Nicht geringes Aufſehen hat auch letzter Tage eine Interviewung des Finanzminiſters Miquel gemacht. Der Ausfrager war ein Mitarbeiter des Petersburger „Herold“, welcher in der thüringiſchen Sommerfriſche Ober⸗ hof eine Unterredung mit dem Miniſter hatte. Derſelben iſt im Weſentlichen Folgendes zu entnehmen: Dr. Miquel berührte den deutſch⸗ruſſiſchen Handelsvertrag, deſſen ſegensreiche Folgen für beide Contrahenten ſich freilich noch nicht ſo bemerkbar machten, als man anfangs zu erwarten berechtigt war. Das habe hüben und drüben eine gewiſſe Enitäuſchung hervorgerufen, durch die man ſich jedoch nicht irre machen laſſen dürfe. Im Intereſſe der Cultur und des Friedens könne man ſich über das Zuſtandekommen des Vertrages nur freuen. Im Grunde genommen ſtänden ja zwiſchen Rußland und DBeutſchland keine zwingenden Gründe, die zu einem Zuſammenſtoß Veranlaſſung geben könnten. Die etlichen Reibungen, die ſich hie und da bemerkbar gemacht hätten und denen man eine übertriebene Bedeutung beigemeſſen habe, ſeien im Erunde genommen untergeordneter, geringfügiger Natur und nur durch Mißverſtändniſſe aufgebauſcht worden. Sehr anerkennend ſprach ſich Miquel üͤber den ruſſiſchen Finanzminiſter aus.„Ich habe zwar nicht die Ehre,“ ſagte er unter Anderem,„Herrn Witte perſönlich zu kennen, aber aus ſeinen Handlungen zu ſchließen muß er ein tüchtiger Staatsmann ſein, der die Intereſſen ſeines Landes kräftiglichſt vertritt. Man muß auch den Verdienſten des Gegners Gerechtigkeit widerfahren laſſen. Und dank dem Himmel hat dieſe Gegnerſchaft aufgehört, und man kann jetzt offen ſagen, daß Herr Witte die finanziellen, commerciellen und induſtriellen Intereſſen Ruß⸗ lands folgerichtig und thatkräftig gewahrt hat. In dieſem Jahre werden die Folgen des ruſſiſch⸗deutſchen Handels⸗ vertrages für Rußland nicht ſo vortheilhaft ſein, weil bei uns die Ernte eine ſehr befriedigende iſt, ſo daß der Getreideexport aus Rußland nach Deutſchland kaum ein bedeutender ſein dürfte. Rußland wird jedoch ſicherlich ſeinem Namen„die Kornkammer von Europa“ zu ſein, Ehre machen, beſonders jetzt, wo ſeine Verbindungswege ſich ſo ungewöhnlich raſch entwickeln.“ Der Bericht⸗ erſtatter fährt ſodann fert:„Ich hatte in Paris vielfach die Verwunderung äußern hören, daß Deutſchland ſich ſo abwehrend in Bezug auf die Seitens Frankreichs angeregten gemeinſchaftlichen Maßregeln gegen den Anarchismus verhalte, und ich geſtattete mir, dem Miniſter geradezu die Frage über die Urſache zu ſtellen. Dr. Miquel verhielt ſich anfangs ziemlich zugeknöpft und erwiderte auf meine geradeaus geſtellte Frage mit einer gewiſſen leicht begreiflichen Zurückhaltung:„Ich bin blos preußiſcher Finanzminiſter, habe alſo auf die Ange⸗ Sonntag, 26. Auguſt 1894. legenheiten des Reiches keinen Einfluß, ich glaube jedoch daß dieſe Zurückhaltung Deutſchlands in Bezug auf gemeinſchaftliche Maßregeln gegen den Anarchismus ſich dadurch erklärt, daß bei uns die Verhältniſſe ganz anders ſind als jenſeits der Vogeſen. Deutſchland bedarf keiner außerordentlichen Maßregeln gegen den Anarchismus, der bei uns überhaupt nicht denkbar iſt.“—„Aber Nobiling und Hödel?“ wandte ich ein.—„Das ſind Abnormi⸗ täten, die ſich kaum wiederholen dürften. Der Germane entflammt ſich nicht für abſtrakte oder deſtruktive Ideen, die den Gallier oder Slaven hinreißen. Wir ſind mehr Phlegmatiker, während der Franzoſe und Ruſſe mehr Sanguiniker ſind.“ Man ſieht, Dr. Miquel hat da über ganz interef⸗ ſante Dinge geplaudert und hat, was bei ſolchen Inter⸗ views nicht immer vorkommt, die Publikation des„Herold“ im Allgemeinen beſtätigt, intem er in der„Nat.⸗Ztg.“ gleich darauf erklärte, die Unterhaltung ſei im Allge⸗ meinen nicht unrichtig wiedergegeben, nur mit der Aus⸗ nahme, daß ihm der Correſpondent Manches in den Mund lege, was nicht er(Miquel), ſondern der Corre⸗ ſpondent ſelbſt ausgeführt habe. Bei uns in Baden iſt es ſeit der Verſumpfung des ſozialdemokratiſchen Bruderſtreites politiſch ziemlich ſtill geworden. Nur der geiſtliche Rath Wacker und ſeine getreue ultramontane Preſſe rühren tüchtig die Werbetrommel und ſuchen eifrigſt das Gegentheil von dem zu beweiſen, was einige Politiker ſich als Früchte des Entgegenkommens, das dem Zentrum im letzten Landtage namentlich von Seiten der Regierung bewieſen wurde, verſprochen haben mochten. Daneben iſt die ul⸗ tramontane Preſſe des Lobes voll von dem neuen Ri⸗ tual, das der Erzbiſchof ſoeben verkündet. Danach iſt die lateiniſche Sprache wieder bei allen kirchlichen Handlungen(Taufe, Beerdigung ꝛc.) eingeführt. In dem Hirtenbrief wird dies damit begründet, daß ohne die Einheit im Ritus die Einheit in den heiligen Ge⸗ bräuchen überhaupt geſchädigt würde. Das bisher ein⸗ geführte Rituale habe ſich zu weit von den Anforde⸗ rungen, die an ein katholiſch⸗kirchliches Rituale geſtellt werden müßten, entfernt. Der Gebrauch der deutſchen Sprache ſoll an ſolchen Orten erlaubt ſein, wo die plöͤtz⸗ liche und unvermittelte Anwendung des Lateiniſchen Mißſtände zur Folge haben könnte. Ein ſachlicher Grund für die Einführung des Lateiniſchen iſt doch wohl nur künſtlich konſtruirbar. Man ſollte in Deutſch⸗ land doch vor Allem deutſch denken, deutſch ſingen und deutſch beten! Kaiſer Wilhelm I und Feldmarſchall v. Mantenffel. Mit Recht iſt in Deutſchland der Mangel einer politiſchen Denkwürdigkeiten⸗Literatur beklagt worden, aber einigermaßen wurde dieſem abgeholfen durch bruchſtück⸗ weiſe Veröffentlichungen, die geeignet waren, die intimen Seiten gewiſſer politiſcher Borgänge klarzulegen und die Charaktere unſerer großen Maͤnner in einem Lichte zu zeigen, das ſie uns menſchlich näher rückt und uns einen Einblick in ihr Wirken und ihre Anſchauungen geſtattet, der kennzeichnender und lehrreicher iſt als ihre für die Oeffentlichkeit beſtimmten Thaten und Kundgebungen. Vor uns liegt eine Sammlung von Schriftſtücken, zumeiſt aus dem Anfang der ſechziger Jahre, die ein helles Licht werfen auf die Beziehungen zwiſchen dem erſten deutſchen Kaiſer und dem Maryſchall v. Manteuffel. Der Inhalt derſelben trägt dann ferner noch in ganz hervorragender Weiſe zur Charakteriſtik Kaiſer Wilhelms bei. Die Actenſtücke bringen keine neuen Züge, denn daß Dankbarkeit und Pflichttreue zu ſeinen hervorragendſten Eigenſchaften ge⸗ hörten, iſt bekannt, die Art aber, wie ſie zum Ausdruck kamen, ſind in hohem Grade intereſſant, daß man die Schriftſtücke als einen werthvollen Beitrag betrachten kann zu den Monumenten, die dem erſten deutſchen Kaiſer be⸗ reits durch viele Veröffentlichungen errichtet worden ſind. Die parlamentariſchen Kämpfe um die Reorganiſation des Heeres, an denen General v. Manteuffel ſich ſo ener⸗ giſch betheiligte, führten am 27. Mai 1861 zu einem Duell zwiſchen ihm und dem fortſchrittlichen Abgeordneten Karl Tweſten, dem dabei der rechte Arm zerſchmettert wurde. König Wilhelm war durch das Ereigniß tief erregt und in einem Brief an den Kriegsminiſter v. Roon ſchrieb er, dieſer Tag habe das Maß ſeiner Leiden voll gemacht. General v. Manteuffel hatte nach dem Zweikampf dem König einen ausführlichen Bericht überreicht und zugleich eine Denkſchrift die er für den Tall eines unallücklichan 2 Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 25. Auguft. Ausgangs verfaßt hatte. Er erhielt zwei Tage ſpäter folgendes Schreiben Wilhelms.: Ich bin ganz mit der in Ihrem Schreibeu von geſtern enthaltenen Anſicht einverſtanden, daß, nachdem die Duell⸗ angelegenheit völlig ſtadtkundig iſt und der Kriegsminiſter mir Anzeige von derſelben machte, ich die Initiative er⸗ greife und die Unterſuchung ſofort befehle. Die desfallſige von Generalauditeur Fleck aufgeſetzte Ordre werde ich heute vollziehen, nachdem auch der Kriegsminiſter ſie ge⸗ billigt hat. eigenen Schaden— der aber in Vortheil ſich umkehren wird— rathen, iſt ein neuer Beweis, wie Sie immer nur das Allgemeine Recht und Beſte und ſomit das des Königs im Auge haben, wofür ich Ihnen wieder meine ganze Anerkennung und Dankbarkeit ausſpreche. Ihr W. In die Tage nach dem Abſchluß des Waffenſtill⸗ ſtandes, der dem däniſchen Krieg ein Ende machte, fällt ein Briefentwurf Manteuffels vom 12. Auguſt 1864. Er weilte damals mit Bismarck und Roon im Gefolge König Wilhelms in Gaſtein und es handelte ſich um die zu⸗ künftige Geſtaltung der Verhältniſſe der Elbherzogthümer. Das Schriftſtück zeigt auch, wie vertrauliche diplomatiſche Briefe entſtehen. Zunächſt geben wir eine Anfrage Man⸗ leuffels an den König: Eure Königliche Majeſtät wiſſen, daß Miniſter Bis⸗ marck mich gebeten hat, wegen der in Wien ſich verwickeln⸗ den Verhältniſſe einen vertraulichen Brief an Graf Crenne⸗ ville zu ſchreiben. Ich habe das Concept Miniſter Bis⸗ marck vorgeleſen, der damit einverſtanden iſt. Darf ich den Brief ſo fortſchicken? gez. Manteuffel. Gaſtein, 12. Auguſt 1864. Graf Crenneville war General⸗Adjutant des Kaiſers Franz Joſeph. Der Brief ſelbſt oder vielmehr das von Manteuffel geſchriebene, vielfach corrigirte Concept des⸗ ſelben lautet: Graf Crenneville in Wien. Gaſtein, 12. Auguſt 1864. Das Reſultat meiner innern Kämpfe, deren ich in der Nachſchrift meines heutigen Briefes erwähnte, iſt, — daß ich Ihnen, lieber und verehrter Herr Graf, einen vertraulichen Herzensergruß vorlege. Hier iſt er. Miniſter Bismarck war heute früh bei mir, und ich fand ihn gegen ſeine eigentliche Natur niedergeſchlagen. Auf meine Frage ſagte er mir, die neueſten Nachrichten hätten ihm den Eindruck gegeben daß das Wiener Cabinet beginne, ſich dem mittelſtaatlichen Lager zuzuneigen. Auf dieſem Wege könne Preußen nicht folgen. Ein Trinmpf der Politik des Herrn v. Beuſt, eine ſchiedsrichterliche Stellung der deutſchen Mittelſtaaten, ihre Gleichberechtigung bei der vorläufigen Verwaltung der Länder, die Oeſter⸗ reich und Preußen mit dem Blute ihrer Soldaten erkämpft, greife in das Lebensfundament Preußens. Er blicke be⸗ ſorgt in die Zukunft. Eure Excellenz können denken, welchen Eindruck dieſe Eröffnungen auf mich gemacht haben. Meine eigene diplomatiſche Thätigkeit iſt gewiſſermaßen identificirt mit dem öſterreichiſch⸗preußiſchen Bunde. Seit dem Jahre 1850 habe ich in den verſchiedenſten Sendungen dieſes Princip als Ideal vor Augen gehabt und habe es endlich erlebt, beide Mächte nebeneinander kämpfen und ſiegen zu ſehen. Und jetzt, wo die europaiſchen Cabinette die Macht der vereinigten Monarchen von Oeſterreich und Preußen anerkannt haben und die Ohnmacht mittelſtaat⸗ licher Intriguen vor dieſer zerſchellt iſt, ſoll bei dem zweiten Acte des großen Dramas, wie Eure Excellenz in Karls⸗ bad die Entwicklung der Situation bezeichneten, wieder Alles in Frage geſtellt ſein? Ich kanns und wills nicht glauben. Als ich im Februar d. J. in Dresden war, ſagte mir Herr v. Beuſt, wenn Oeſterreich und Preußen einig ſind, iſt meine Politik vernichtet— aber werben ſie einig bleiben? In dieſem Ausſpruche liegt eine große Lehre. Oeſterreich kann nicht beſtehen ohne Deutſchland, Preußen liegt mitten in ihm drin mit allen ſeinen Lebensfaſern. Dieſe Verhältniſſe waren Kaiſer Franz und König Friedrich Wilhelm III. ſehr klar. Sie betrachteten Deutſchland nicht als ein Schlachtfeld, auch dann, wenn ſie gegen⸗ einander zu kämpfen hätten, ſondern ſie ſtellten ſich als ———— Feuilleton. — Bismarcks⸗Augen. An Bismarck iſt offenbar ein Beichtvater verloren gegangen. Wenigſtens hat der Poſthalter non K. im Schwabenlande, nachdem er den Kanzler in Kiſſingen geſehen hatte, bei ſeiner Rückkunft ſeinen Lands⸗ leuten erzählt:„Ond i ſag äch, an Aug' hot er, wenn mer en des nei guckt, no fallet oim älle alte Sende wieder ei.“ — Eine verſinkende Stadt. Eisleben, der Geburtsort Martin Luther's, die alte, im neunten gegründete Hauptſtadt des Mansfelder Seekreiſes, gleicht gegenwärtig infolge der ſeit dem Vorjahre dort eingetretenen Erdſtürze einer von einem Erdbeben ſchwer heimgeſuchten Ortſchaft, und die von den gewaltigen Erderſchütterungen betroffenen Stadttheile bieten ein Bild der Zerſtörung durch elementare Gewalt. Die erſten Erſcheinungen wurden im Jahre 1892 in der Zeiſingſtraße beobachtet, doch legte man ihnen zunächſt kein Gewicht bei. Anfangs vorigen Jahres begann ſich plötz⸗ lich die Erdoberfläche der unteren Zeiſingſtraße zu ſenken, anfangs mäßig, dann aber ſo bedeutend, daß die Thüren und Fenſter der betreffenden Gebäude abgeſteift werden mußten. Von da an nahmen die Erſchütterungen ſtändig zu. Brand⸗ mauern wurden auseinander geriſſen, die Steinfugen aus⸗ einander getrennt, und im Januar 1894 brach plötzlich der obere Theil einer Staßenmauer ab. Die Erſchütterungen traten immer häufiger auf, immer mehr Schaden verurſachend, ſie griffen immer weiter um ſich und erſtreckten ſich bald bis zur„Böſen Sieben“, einem gewöhnlich ſehr ſeichten, bei Hochwaſſer jedoch außerordentlich reißenden Bach. In Häuſern der Zetſingſtraße wurden die Fenſterſcheiben geſprengt und die Fenſterrahmen derartig verſchoben, daß kein Fenſter zu ſchließen iſt. Ein Haus wurde durch die Erſchütterung völlig demolirt, die Brandmauern zweier Häuſer ſind klaffend aus⸗ einander geſpalten, ſo daß man am Giebel der Häuſer in die etwa 12 Centimeter breite, durch die ganze Tiefe des Hauſes hindurchgehende Spalte eine Fauſt ſtecken kann; die Sand⸗ ſtenſtufen eines Gebäudes ſind völlig zertrümmert. In die Sangerhauſenerſtraße einbiegend, erblickt man ein völlig demo⸗ lirtes Haus; kaum ſteht noch ein Stein des Gebändes auf dem andern. Ueberhaupt exiſtirt in der Sangerhauſenerſtraße kaum noch ein Haus, das nicht zollbreite Spalten aufweiſt. Gegen⸗ Daß Sie ſelbſt zu dieſer Initative zu Ihrem Schutz⸗ und Schirmherren Deutſchlands hin, und der deutſche Bund betrachtete die beiden Mächte als ſolche und ſchloß ſich ihren Eutſcheidungen in der großen Politik an. Seit der Revolution im Jahre 1848 wurde es anders. Beide Staaten erlagen momentan den revolutionären Einflüſſen und kämpften gegeneinander um die erſte Stelle in Deutſch⸗ land und um die Gewinnung von Stimmen am Bundes⸗ tage für ihre iſolirt geſtellten Anträge. Ihr allergnädigſter Kaiſer und mein hochſeliger König Friedrich Wilhelm IV. machten verſchiedene Verſuche, dieſem unglücklichen Verhält⸗ niſſe ein Ende zu machen. Beiden erlauchten Souveränen war es klar, daß die Mittelſtaaten aus ihrem Zwiſte nur Nahrung zögen und Oeſterreichs und Preußens Macht dadurch geſchwächt würde. Aber alle Bemühungen blieben vergeblich. Niemand als ich weiß es vielleicht genauer, wie treu Ihr Kaiſer und mein hochſeliger König es gemeint haben. Die Macht der Verhältniſſe war zu groß, das Mißtrauen in Oeſterreich und Preußen gegeneinander hatte zu ſehr um ſich gegriffen, die revolutionären Kammer⸗ Majoritäten und die von ihnen abhängige Preſſe ließen kein wahres und offenes Verhältniß zwiſchen beiden Staaten zu Stande kommen. Der Erfolg war, daß die Mittelſtaaten ſich immer mehr einigten und wirklich begannen, eiue dritte Macht in Deutſchland zu bilden. Aber dieſe dritte Macht wurde nicht geleitet von ſelbſt⸗ ſtändigen Fürſten, ſondern von den alle und jede wahre Fürſtenmacht vernichtenden Kammer⸗Majoritäten. Dieſen ordneten ſich die deutſchen Fürſten theils aus Schwäche, theils in dem Irrwahne vollſtändig unter, dadurch Schutz gegen öſterreichiſches oder preußiſches Uebergewicht zu er⸗ halten. Dieſe ſich herausgebildet habende ſogenannte Trias wurde dem Kaiſer von Oeſterreich und dem Könige von Preußen nicht allein dadurch gefährlich, daß die alten und wahren Machtverhältniſſe in Deutſchland verrückt wurden, ſondern auch dadurch, daß die Kammer⸗Major⸗ itäten in einem großen Theile Deutſchlands zur Herr⸗ ſchaft gelangten. So lagen die Verhältniſſe, als die däniſche Kriſe eintrat. Die revolutionäre Partei bemächtigte ſich derſelben ſofort. Nicht bloß in den Kammern der Mittelſtaaten, ſondern auch in denen des Kaiſerſtaates und Preußens fanden ihre Anſichten Anklang und Unter⸗ ſtützung. Es iſt das große, für alle Zukunft unberechen⸗ bare Verdienſt Ihres Kaiſers und meines Königs, daß beide Monarchen dieſe Sache ſelbſtſtändig, gewiſſermaßen im Gegenſatze gegen ihre Kammer⸗Majforitäten in die Hand nahmen. Die ſouveräne Macht des Herrſchers trat nach langer Zeit wieder einmal in voller Kraft hervor. 85 habe es immer bewundert, wie Ihr Kaiſer dieſen edanken groß und ganz aufgefaßt hat. Das Geſchrei, daß Preußen Annectirungsgelüſte habe, die wichtige Com⸗ mandofrage, eine Menge anderer Puncte erachtete Ihr allergnädigſter Herr als Detail gegen den großen Geſichts⸗ punct, daß beide Souveräne eug vereint, die Mittel⸗ europälſche Macht gegen„England und Frankreich“[dieſe drei Worte ſind von Bismarcks Hand durchgeſtrichen und durch„das Ausland“ erſetzt], das monarchiſche Princip gegen den um ſich greifenden falſchen Conſtitutionalismus, und die Stellung der deutſchen Mächte gegen die An⸗ maßung der Mittelſtaaten aufrecht erhalten müßten. Mein König hat dem Kaiſer hier offen und ehrlich die Hand gereicht. Es gibt wohl in der Geſchichte noch kein Beiſpiel, daß zwei Armeen in ſo guter Waffenbrüderſchaft, in ſo richtiger Ambition ohne jede Jalouſie gegeneinander, eine ganze Campagne hindurch gekämpft haben. Es iſt dies der Triumph der innern Einigkeit der Souveräne. Die Armeen fühlten es durch, daß ſte nicht allein gegen die Dänen, ſondern daß ſie auch gegen die Revolution und für das monarchiſche Princip kämpften. Der glor⸗ reichſte Friede iſt dem Abſchluß nahe, und ſein Preis ſollte hingeworfen werden, weil die Mittelſtaaten einen letzten Verſuch machen, ihre angemaßte Stellung gegen die beiden deutſchen Mächte behaupten zu wollen! Mißverſtehen Sie mich ntcht, lieber und verehrter Herr Graf, ich meine unter dem Preiſe des Sieges nicht die drei Herzzgthümer, ich meine die gewonnene Stellung des vereinigten Oeſter⸗ reichs und Preußens, Europa, den Mitteſtaaten und ————— wärtig tritt die Erdſpaltung bei der„Böſen Sieben“ auf; vor drei Wochen wurde das Bett des Baches zerriſſen und bei den letzten Erderſchütterungen am vorigen Freitag haben die am Ufer der„Böſen Sieben“ gelegenen Gebäude ſolchen Schaden gelitten, daß ihre ſchleunige Abſteifung erforderlich geworden iſt. Die Hauptſenkungen des Erdbodens treten im Umkreiſe von 300 Metern im Quadrat auf, doch ſind die Spaltungen bis in die Altſtadt hinein zu beobachten. Seitens der Behör⸗ den von Eisleben ſind Erhebungen über die Urſachen der angeſtellt, doch haben dieſe noch kein abſchließen⸗ des Reſultat ergeben. Im Allgemeien glaubt man, daß das Unglück durch die Flachlegung des bei Eisleben gelegenen, 4000 Morgen großen Salzſees eeee iſt. Dieſer See iſt von der Mansfelder Bergbau⸗Aktiengeſellſchaft angekauft worden, weil unter dem Bette des Gewäſſers bedeutende Koh⸗ lenlager vorhanden ſind. Mit Beginn der Trockenlegung des Salzſees haben die Erſchütterungen in Eisleben begonnen. — Wackere Zecherinnen. Der Syndieus Wiedemann, ein Chroniſt des 16. Jahrhunderts, ſchreibt in ſeinen Annalibus:„In dem 1544. Jahre gingen drei Weiber, ſo Schweſtern zuſammen geweſen, die Friedrichinnen benamſet und von Ettenheim bürtig, von Halle an einem Tage nach Windheim(Kreis Minden). Allda 05 ſie in des Mühlen⸗ Michels Hauſe 32 Maß des beſten Weines ausgetrunken, als⸗ dann die Zeche treulich bezahlet und ſind noch felbigen Abend geruhig vor Nacht wieder auf Halle heimgekommen. — Eine neue Schiffskataſtrophe hat ſich in Rußland ereignet. Der Dampfer„Uspech“ iſt am./17. Auguſt auf der Scheksna, einem Nebenfluſſe der Wolga, Ein Augenzeuge berichtet darüber in der„Nowoje Wremja“: Der Damspfer fank in höchſtens zehn Minuten. Der Kapitän und der Maſchiniſt ſchliefen; oben war nur der Gehilfe des Kapitäns geblieben, der ſich vor dem Ausbruch des Unwetters in Geſellſchaft eines Frauenzimmers niedergelaſſen hatte, um Thee zu trinken. Dieſes Theetrinken dauerte ziemlich lange und ich ſagte meinem Nachbar im Scherze, ich würde zum Sprachrohr gehen und„Stop“ rufen, um ihn zu erſchrecken und auf dieſe Weiſe vor der unvermeidlichen„Mariage“ zu retten. Da ag es an zu regnen, ein Wind erhob ſich und am Himmel bildeten ſich plöglich zwei ſchwarze Wolken; es wurde dunkel. Das Publikum eilte nach unten; ich begab und ihren revolutionären Kammer⸗Majoritäten gegenüber. Dieſe Stellung wird gefährdet, wenn nach geſchloſſenem Frieden Oeſterreich und Prenßen es geſtatten, daß die Mittelſtaaten bis zu der Zeit, wo uber die Erbfrage [hier Correctur von Bismarck, der ſtatt„Erbfrage“ das Wort„Herzogthümer“ ſetze] entſchieden iſt, einen gleich⸗ berechtigten Einfluß auf die Verwaltung der mit ſchweren Opfern erkämpften Herzogthümer erhalten. In dieſer Frage liegt die Zukunft. Vereinigt ſie Oeſterreich und Preußen noch enger, ſo iſt deren ganze Machtſtellung, eine conſervative Politik, die Stärkung des monarchiſchen Prineips geſichert. Ich erwähne der andern Seite nicht. Gott wird ihren Eintritt verhüten. Auf das Detail der vorliegenden Fragen, die Herrn v. Bismark heute früh ſo betrübten, gehe ich nicht ein. Ebenſo habe ich mir nicht erlaubt, an Graf Rechberg zu ſchreiben, trotz ſeiner vielen Güte für mich. Das Alles würde mich zu weit von meinem Princip entfernen. Aber Euer Excellenz in dieſem wichtigen Augenblick meine principielle Auffaſſung auszu⸗ ſprechen, habe ich mich gedrungen gefühlt. Sie werden, ich bitte Sie, lieber und allverehrter Herr Graf, recht herzlich darum, dieſes Schreiben als ein ganz vertrauliches und nur an Ihre Perſon gerichtetes freundlich aufnehmen. Ob dieſer Beief abgegaugen iſt, ſcheint indeſſen fraglich, denn auf dem Anſchreiben Manteuffels ſtehen folgende Vermerke: Bismarcks Auffaſſung war nur Combination bis jetzt, die durch heure Abend ang' kommenen(Name un⸗ leſerlich) ſich nicht beſtätigt, ſondern das Gegentheil. Daher zeigen Sie Ihren Brief von C. an Bismarck nochmals. W. 12 /8. 64. Und darunter: Hiernach ſcheine ich ja ums Ab⸗ ſchreiben kommen zu können, was ſehre ſchöne wäre. E. Manteuffel. Dabei aber liegt ein Zettel von Bismarcks Hand⸗ ſchrift: Noch iſt in der Hauptſache keine Sinnesänderung erkennbar, wenn auch die Beuſtiſchen Schlechtigkeiten in der von uns gewünſchten Richtung mitwirken. Ich würde es unter allen Umſtänden bedauern, wenn ein ſo über⸗ zeugend geſchriebener Brief nicht an die Adreſſe gelangte. 5. B. Die Actenſammlung enthält auch die Erzählung eines bisher in ſeinen Cinzelheiten ganz unbekannten Vor ganges, der nahezu zu einem Duell zwiſchen dem damaligen Obercommandirenden der deulſchen Beſatzungs⸗ armee in Frankreich, General v. Manteuffel, und dem damaligen Obercommandirenden der Armee von Ver⸗ ſailles, Marſchall Mac Mahon, geführt hätte, aber in einer für beide Theile ehrenvollen Weiſe beigelegt wurde⸗ Armée de Versailles. 5C Versailles, le 10. Septembre 1871. Monsieur le Général en chef! Monsieur le Général de Cissey, ministre de la guerre, vient de me faire connaitre, que vous aviez été peinè de ce qui'est passe hier entre nous. Je le regrette; je'avais qu'a me louer des sentiments que vous'aviez exprimés, et Je declare que dans cette circonstance mon intention'etait nullement de vous offenser. Veuillez bien agréer, Monsieur le Général en chef, Vassurance de ma haute considèration M. de Mac Mahon, Due de Magenta. Die Erklärung zu dieſem Briefe gibt uns eine auf demſelben Bogen in theilweiſe ſchwer zu entziffernder Schrift mit Bleiſtift geſchriebene eigenhändige Rand⸗ bemerkung des Generals v. Manteuffel. Sie lautet: Marſchall Mac Mahon hatte mir, als ich ihm am 9. September einen Beſuch gemacht, verweigert, die Hand zu gehen. Ich ging am andern Morgen zu General Eiſſey, erzählte ihm die Sache und ſagte ihm, daß ich Herrn Thiers nicht davon geſprochen, weil dieſer Civiliſt und in einer officiellen Stellung ſei, welche ſeiner Ein⸗ miſchung einen andern Charakter gegeben haben würde. Ich wende mich an ihn, den General, und bitte ihn, dem Marſchall Mac Mahon zu ſagen, daß ich mich verletzt fühle und ihn bitten müuſſe, mir zu erklären, daß er durch die Verweigerung ſeiner Hand den preußiſchen General nicht habe beleidigen wol⸗ ——ñ——H— ̃— mich in meine Kajüte 1. Klaſſe, wo zwei Paſſagiere zu ſchlafen ſchienen, und wollte die Fenſter ſchließen, als ſich der Dampfer plötzlich auf die Seite legte und ſtehen blieb. Aus der oberen Kajüte hörte man Frauenſtimmen:„Der Dampfer iſt ganz auf der Seite.“ Ich rannte auf das Verdeck und überzeugte mich, daß dem wirklich ſo war. Der Lärm und das Geſchrei waren unbeſchreiblich. Inſtinktiv verſuchten wir Alle auf die Kom⸗ mandobrücke zu klettern. Frauen und Kinder, die Hände zum Himmel erhoben, ſtanden verzweifelt auf dem Verdeck. Der „Kommandeur“ lief auf dem Verdeck hin und her und rief: „Seid ohne Sorge! Boot her!“ Seine verzweifelten Rufe vergrößerten noch den Schrecken und die Angſt. Inzwiſchen hatte ſich die Spitze des Dampfers dem Ufer genähert, die Matroſen warfen ſich ins Waſſer, befeſtigten ein Tau und ogen die Schiffbrücke hinüber. Ein neuer Windſtoß und die chiffbrücke wurde fortgeriſſen, wobei die auf ihr befindlichen Paſſagiere ins Waſſer ſielen, das Tau riß und der Dampfer vom Üfer abtrieb. Alles drängte zur Spitze des Schiffes, die jetzt auch zu ſinken begann. Auf der Schiffbrücke befanden ſich 15 Perſonen, unter ihnen auch ich, verſehen mit einem Schwimmgürtel. Der„Kommandeur“ war irgend wo ver⸗ ſchwunden. Wir geriethen auch ins Waſſer. Ich ſchwamm dem nächſten Ufer zu, wurde aber vom Strom ergriffen und an das andere Ufer getrieben, wobei mir die Wellen über den Kopf gingen. Um mich herum ſchwammen Säcke, verſchiedene Sachen, rechts und links tauchten Köpfe auf, die Laute von ſich gaben, wie ich ſie früher nie gehört habe. Die Kräfte begannen mich ſchon zu verlaſſen, als es mir endlich gelang, ein großes abgeriſſenes Stück eines Floſſes zu erfaſſen. Ich rettete mich auf dasſelbe, zitternd vor Kälte. Der Wind ließ allmählich nach, ich hörte, wie am Ufer und im Waſſer Hilfe gerufen wurde. Am Ufer entkleidete ſich Jemand und ſtürzte ins Waſſer; wie ich ſpäter hörte, war es ein junger Bauer geweſen, der Mehrere gerettet hat. Da erſchien der Dampfer „Pjaty“ und gleich 8 ihm der Dampfer„Ptitſchka“. Wir wurden ſchließlich fünf Mann von einem Boote aufgenommen, das uns nach dem Dorfe Wolsk brachte. Nach einem Tele⸗ gramm aus Rybinsk ſollen im Ganzen gegen hundert Per⸗ ſonen gerettet worden ſein. Vermißt werden außer dem Kommandeur zwei Perſonen der Mannſchaft und drei Paſſagiere. —— Mannheim, 26 Auguſt. Seneral⸗Anzeiger. 3. Seite. len. Ich hielte es den Verhältniſſen entſprechender, wenn ich ihm den General Ciſſey, der am Orte wäre— und in ſolchen Sachen gäbe es ja Kameradſchaft zwiſchen allen Offizieren, abgeſehen von der Armee, zu der ſie gehörten, als wenn ich am andern Morgen preußiſche Generäle zu dem Marſchall ſchickte. General Ciſſey nahm das ſehr freundlich auf, ging gleich zu Mac Mahon, kam dann zu mir und ſagte, Mac Mahon werde mir ſchreiben, und er(Ciſſey) ſei froh (hier einige Worte nicht zu entziffern). Darauf bekam ich im Augenblick der Abfahrt von Verſailles dieſen Brief, den...(einige Worte unleſerlich) und fuhr fort. Von der Sache habe ich nur mit dem Chef des Generalſtabes geſprochen und dieſem dieſen Brief gezeigt. Erſt nach der Räumung von Frankreich habe ich Sr. Majeſtät eine allgemeine Mittheilung von dieſem Vorfalle gemacht. Aus neuerer Zeit haben wir noch ein Telegramm des Fürſten Bismarck an Manteuffel, welches die übrigens bekannte Thatſache beſtätigt, daß Bismarck ſein Verbleiben im Amte vom Abſchluß des deutſch⸗öſterreichiſchen Bünd⸗ niſſes abhängig machte. Das am 7. September 1879 an Manteuffel nach Gaſtein gerichtete Telegramm lautet: Ihren Brief mit Dank erhalten. Gelingt es, die Fühlung mit Oeſterreich zu erhalten und ſicher zu ſtellen, wofür mir noch die Genehmigung Sr. Majeſtät des Kaiſers fehlt, ſo hat Alles, was zur Pflege unſerer Freundſchaft mit Rußland geſchehen iſt, meinen Segen als politiſch nützlich. Gelingt mir aber erſteres nicht, dann werde ich nicht Miniſter Meiben können. gez. von Bismarck. Die Worte„Fühlung“ und„Genehmigung“ ſind in der Depeſche mit Bleiſtift unterſtrichen und neben „Genehmigung“ mit Bleiſtift in der Handſchrift des Kaiſers hinzugefuͤgt: Iſt erfolgt. W. Aus Stadt und Land. Manuheim, 26. Auguſt 1894. Kheinſchifffahrts⸗Verkehr im Jahre 1895. Dem kürzlich erſchienenen Jahresbericht der Central⸗ kommiſſion für die Rheinſchifffahrt entnehmen wir über den allgemeinen Berkehr nachfolgende intereſſante Stellen: Für Strombauten wurden in dem Berichtsjahre auf den konventtonellen Stromſtrecken einſchließlich der Ver⸗ zweigungen des Rheines bis Rotterdam M. 9 325 338.97 verausgabt und zwar von Elſaß⸗Lothringen M. 1 058 111, Baden M. 2 825 472.14, Bayern M. 430 026.70, Heſſen M. 895 588.32, Preußen 2 653 109.15 und Niederlande M. 1 533 08.66. Der Geſammtverkehr ſämmtlicher Häfen von Straß⸗ burg, bezw. Verkehrsplätzen des Rheines incl. der hollän⸗ diſchen, beträgt 21 337 301.2t gegen 20 793 310.8t des Jahres 1892, ſomit eine Zunahme von 543 990,4 t. Auf die einzelnen Verkehrsplätze vertheilt ſich der Verkehr wie folgt, wobei wir bemerken, daß die in Klammern angegebenen Zahlen ſich auf das Jahr 1892 beziehen. Straßburg 24 606.5; Speyer 67 782(61 5380); Ludwigshafen 898 547.7(833 843); Mannheim 3 289 385 (3 080 387); Worms 146 584(139 784); Mainz 226 808.1(212 656.). Der Schiffsbeſtand Ende 1892 war folgender: 694 Dampfſchiffe, 1774 Schleppkähne, 4809 hölzerne Schiffe, zuſammen 7277; im Jahre 1898 kamen noch hinzu 12 Dampfſchiffe, 91 eiſerne Kähne und 28 höͤl⸗ zerne Schiffe, ſo daß der Beſtand ſich auf 7393 Fahr⸗ zeuge beziffert, inel. der 19 Motorboodte von 1¼ bis 8 HP éſtark. Ueber den Geſchäftsbetrieb der einzelnen Geſell⸗ ſchaften und größeren Reedereien ſind folgende Angaben zu machen: Die Mannheimer Dampf⸗Schleppſchiff⸗ fahrts⸗Geſellſchaft beförderte mit 6 Räder⸗ und 5 Schraubenbooten 1280 Kähnen, darunter 782 eignen und 498 Miethſchiffen 516 812 t Guͤter. Hierbei iſt nicht mitgerechnet, daß durch die Schraubendampfer dieſer Geſellſchaft in 45 Fahrzeugen noch ca. 300 000 Etr. nach Reuburgweier in den Oberrhein befördert wurden. Aktien⸗Geſellſchaft für Handel und Schifffahrt H. A. Diſch in Mainz. Von dieſer Geſellſchaft wurden in 798 Schiffen von Duisburg⸗ Hochfeld 398 370 t Güter befördert und von Rotterdam 29 692 t. Der Mainzer Schleppdampfſchifffahrts⸗ Berein in Mainz hatte einen Geſammtumſchlag zu Berg und Thal von niederländiſchen und belgiſchen Häfen nach Mainz, Guſtavsburg und Mannheim von 287 052 t. Die Kölniſche Dampfſchleppſchifffahrts⸗ Geſellſchaft beförderte durch 4 Schlepper mit 23 eignen und 5 je für eine Reiſe gemietheten Schiffen 88 478 t. Die Firma Mathias Stinnes in Mül⸗ heim a. d. R. hatte 5 Rad⸗ und 2 Schraubendampfer im Betriebe; beförderte in 37 eiſernen Kähnen und 14 Holzſchiffen meiſtentheils Kohlen nach dem Mittel⸗ und Ober⸗Rhein 288 827 t; in fremden Schiffen noch 158 317 t zuſammmen 447 144 t. Die Firma Gbr. Kannengießer zu Mül⸗ heim a. d. R. hatte 33 Kähne, 4 Rad⸗ und 4 Schrau⸗ bendampfer im Dienſte, welche mit weiteren engagirten Mieihſchiffen 829 Reiſen ausführten und dabei zu Berg 451 906 t Kohlen beförderten. Die vereinigten Köln⸗Düſſeldorfer Per⸗ ſonen⸗Dſa m p FSchifffahrts⸗Geſellſch aften beförderten mit 36 Dampfſchiffen in der Strecke zwiſchen Mannheim und Rotterdam 1 668 188 Perſonen und 5 570.6. Gater. Mosbach, als Schulverwalter 1. September! die Weiterführung ſeines Amtes unmöglich machen. Herr Die Dampfer der beiden Geſellſchaften machten im Ganzen 3961 Fahrten und legten zuſammen 872 090 km zurück. Es kommt mithin auf je 100 km zurückgelegte Fahrſtrecke eine Beförderung von 123 Perſonen und 7,5 t Guter. Während des Winters 1893/94 ſuchten die Fahrzeuge gegen Eisgefahr in 48 Sicherheitshäfen Schutz. So überwinterten u. A. in dem Hafen zu Mannheim 30 Dampfer, 367 Kähne und 38 ſonſtige Fahrzeuge, zu⸗ ſammen 430. Der Flächeninhalt des Hafens iſt 165.9 ha. „Mittheilungen aus dem Bereiche des Schulweſens. A. Mittelſchulen. Verſetzungen und Ernennungen: Dinges Heinrich, Realſchulkandidat an der Höheren Bürger⸗ ſchule in Bühl, wird Reallehrer an dieſer Anſtalt.— B. Volks⸗ ſchulen, Verſetzungen und Ernennungen: Bender, Hch., Schulkandidat, als nterlehrer nach Hardheim, A. Buchen. Brauch, Wilhelm, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Ueffingen, A. Tauberbiſchofsheim. Dahl, Heinrich, Schul⸗ kandidat, als Unterlehrer nach Mudau, A. Buchen. Diemer, Heinrich, Unterl., von Waldſtetten nach Auerbach, A. Mosbach. Ditter, Wilhelm, Unterlehrer in Mudau, als Hilfslehrer nach e A. Tauberbiſchofsheim. Erenberger, Eugen, Schulkandidat, als Unterl. nach Külsheim, A. Wert⸗ heim. Frey, Hermann, Schulverwalter von Immenſtaad nach Bankholzen, A. Konſtanz. Fröhlich, Romuald, als Schulverwalter nach Immenſtaad, A. Ueberlingen. Glock⸗ ner, Max, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Prinzbach, Amt Lahr. eizmann, Karl, Unter⸗ lehrer, von Külsheim na Waldſtetten, Amt Buchen. Sae Eduard, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Hundheim, A. Wertheim. Klin gler, Dionys, Schul⸗ kandidat, als Unterlehrer nach Riedöſchingen, A. Donau⸗ eſchingen. Römer, Otto, Unterlehrer in Auerbach, Amt nach Kühlsheim, A. Weinheim. Rothermel, Foſef, Unterlehrer in Oberhauſen, A. Emmen⸗ dingen, als Schulverwalter nach Hecklingen, A. Emmendingen. Speth, Franz, Unterlehrer in Furtwangen, als Unterlehrer nach Oberhaufen, A. Emmendingen. Springmann, 10 1 5 Schulkandidat, als Hilfslehrer nach Mauenheim, A. ngen. Trabold, Martha, Schulkandidatin, als Unter⸗ lehrerin nach Furtwangen, A. Triberg.— Geſtorben: Bansbach, Karl, Hauptlehrer in Küsheim, A. Wertheim. Keßler, Karl, penſ. Hauptlehrer in Hürrlingen, A. Vonn⸗ dorf, Rieſterer, Theodor, Hauptlehrer in Merdingen, A. Breiſach. Sedanfeier. Dem ſchönen patriotiſchen Brauche anderer Jahre folgend, wird auch heuer die hieſige national⸗ liberale Partei die Erinnerungsfeier des Schlachttages von Sedan feſtlich begehen. Und wo feiern ſich wohl ſolche Tage, an denen einſt unter Gottes fretem Himmel auf blutigem Plane geſtritten wurde, beſſer, als ebenfalls draußen iu der Natur, da ungehindert Feſtesklänge und brauſende Toaſte unter dem freien Himmelsdach erſchallen! Von dieſem Ge⸗ danken ausgehend, beſchloß das Feſtkomitee, die diesjährige Feier nicht in einem der Säle der Stadt abzuhalten, ſondern hinauszugehen in die liebliche Umgebung Mannheims, um damit zugleich den patriotiſchen Damen und ſonſtigen Sedan⸗ freunden das Vergnügen eines Ausfluges, wie ihn die natio⸗ nalliberale Partei allſommerlich zu machen pflegt, zu bereiten. Im vorigen Jahre war der Zielpunkt des Ausfluges Secken⸗ heim, heuer iſt die Wahl auf Edingen gefallen, woſelbſt am Samſtag den 1. September Abends das Feſt gefeiert wird, und zwar im Garten und in den Lokalitäten der dortigen Aktienbierbrauerei. Jeder Mannheimer kennt den prächtigen teraſſen⸗ förmigen Garten des genannten Etabliſſements am Neckar als einen höchſt angenehmen Aufenthalt, nicht minder rühmlichſt bekannt iſt auch die von Herrn Fiedler geführte Reſtau⸗ ration und das Edinger Bier ift ein gern getrunkener Stoff. Außerdem aber bietet das Etabliſſement mit ſeinem oberen großen Saal und den geräumigen unteren Lokalitäten ſo viel Platz, daß ſämmtliche Feſttheilnehmer auch bei ungünſtiger Witterung Unterkunft finden. Die Abfahrt von Mannheim wird Abends 6io mit Extrazug bewerkſtelligt, wozu Rück⸗ fahrkarten für 50 Pf. ausgegeben werden. Dieſelben haben auch Giltigkeit für alle folgenden Kurszüge der Mannheim⸗ Heidelberger Nebenbahn. Für die Rückfahrt iſt mit reichlichen Zugsgelegenheiten Sorge getragen. Aus dem reichhaltigen Programm des Feſtes wollen wir heute ſchon hervorheben, daß der redneriſche Theil in den beſten Händen liegt, daß die Petermann ſche Kapelle die Muſik ausführt und daß auch ein Feuerwerk und zum Schluß ſein Tänzchen vorgeſehen iſt. Alle Patrioten in Stadt und Land, alle Freunde unſrer nationalen Sache in Mannheim und den benachbarten Ort⸗ ſchaften ſind zum Sedansfeſte herzlich willkommen, beſonders wird den Seckenheimer Freunden durch Halten des Extrazuges Gelegenheit geboten werden, ſich am Feſte recht zahlreich zu betheiligen. Wenn vielleicht der Eine oder der Andere von Fern und Nah den Wunſch gehegt hat, dieſes Jahr in Mannheim ein großes badiſch⸗pfälziſch⸗heſſiſches Sedanfeſt beſuchen zu können, ſo muß er ſich für dieſes Jahr beſcheiden. Verſchiedene Umſtände ſprechen dafür, eine Feier in größerem Stil für dieſes Jahr weniger opportun erſcheinen zu laſſen · Einmal haben wir hier demnächſt aus Anlaß der Kaiſer Wilhelms⸗Denkmal⸗Enthüllung ein größeres patriotiſches Feſt, ſodann hat Heidelberg und Umgegend bereits neulich auf der Minneburg eine größere Zuſammenkunft unter den Geſinnungsgenoſſen abgehalten und ſchließlich wird vor allen Dingen die nächſtjährige 25jährige Wiederkehr des 2. September Veranlaſſung zu einer großen Sedanfeier bieten. Nichts deſto weniger wird Alles aufgeboten, die diesjäbrige Sedanfeier in Edingen zu einer glänzenden zu geſtalten, wozu hoffentlich auch der Himmel mit gutem Wetter ſeinen Segen gibt. Sollte er aber, wie in den letzten Tagen ſo oft, auch ein trübes Geſicht machen, das Feſt findet unter allen Umſtänden und bei jedem Wetter ſtatt. Darum auf nach Edingen am *Serr Stadtpfarrer Winterroth hierſelbſt wird, wie das„N. Mannh. Volksbl.“ mittheilt, am 1. November d. J. ſein Pfarramt niederlegen und in ein ſüdlicheres Klima über⸗ ſiedeln. Es haben den beliebten und allgemein geachteten Geiſtlichen nach obigem Blatte lediglich ſeine Geſundheits⸗ verhältniſſe zu dieſem Schritt veranlaßt, die ihm, wie er ſelbſt bei der letzten Sitzung des Stiftungsraths erklärte, Winterroth hat die St. Sebaſtiansgemeinde über 24 Jahre als Seelſorger geleitet. Die Katholiken Mannheims, insbe⸗ ſondere ſeine Pfarrkinder und weite Kreiſe der hieſigen Be⸗ Vorſtadtbühnendirektor, Loewengard, in Pacht. Dies bändern Röhre annehmende Rinne, wobei der eine Rand ſtreifens vor dem Eintritt in die Röhre durch eine rotirende Scheibe mit Klebſtoff beſtrichen wird. Der endloſe Leiuen ⸗ völkerung, die mit dem humanen Mann in Berührung gekom⸗ men ſind, werden ſeinen Abſchied von Mannheim ſehr be⸗ dauern. * Zur Warnung! Durch Tätowiren mit giftigen Far⸗ ben hat ſich der 18jährige Sohn des Schiffsführers Schneider in Berlin eine Blutvergiftung ocegſenz der er in vergange⸗ ner Nacht erlegen iſt. Gegen den Rath ſeines Vaters hatte er ſich auf der Bruſt ein Herz mit Lack⸗ und Anilinfarbe ein⸗ tätowirt. Bald darauf ſtellte ſich eine Entzündung ein; als ärztliche Hilfe beigezogen wurde, war es bereits zu ſpät. Aus dem Grofherzogthum. * Wiesloch, 24. Aug. Dem 10 Jahre alten Sohn des Glaſermeiſters Lamerdin von Mannheim, welcher hier auf Beſuch weilt, paſſirte am Mittwoch Nachmittag ein be⸗ dauerlicher Unfall. Derſelbe kam mit einem Bein unter die Räder eines Wagens und erlitt dadurch ſtarke Verletzungen. * Freiburg, 24. Aug. Die hieſige Volksbibliothek erregt in hohem Maße das Intereſſe anderer Städte, wie die wieder⸗ holten Anfragen beweiſen, die von auswärts über die Ein⸗ richtungen u. dgl. einlaufen. In letzter Zeit wurde der Katalog nach Frankfurt, Jena, Waldkirch, Mannheim ver⸗ ſandt, wo die Gründung von Volksbibliotheken nach Freiburgs Muſter bevorſteht. In Mannheim nimmt der Dieſterweg⸗ Verein mit werkthätiger Hilfe des Stadtraths die Sache in die Hand. Der hieſige Volksbibliothek⸗Verein kann voll Be⸗ friedigung auf die in kurzer Zeit lebensfähig und lebens⸗ kräſtig gewordene Schöpfung einer kleinen Zahl opferwilliger und bildungsfreundlicher Mitbürger blicken. Lahr, 24. Juli. Die neu erſtellte ſtädtiſche Telephon⸗ leitung wird wahrſcheinlich am 26. ds., ſicher aber am 1. September dem Betrieb übergeben werden. Bis jetzt iſt für 22 Abonnenten die Leitung fertiggeſtellt, fünf weitere werden in den nächſten Tagen den Anſchluß erhalten. Das Werk, das gut funktionirt, iſt mit den neueſten Apparaten ausge⸗ ſtattet. Die Abonnenten können die Leitung auch benützen, um Telegramme dem Poſtamte zuzuſprechen oder vom Poſt⸗ amte ſich eingelaufene Telegramme zuſprechen zu laſſen. Theater, Rititſt nird Milfenſchaft. Spielplan des Groſth. Hof⸗ und Nationaltheaters in Mannheim vom 2. bis 9. September. Sonntag, 2. Sept.: („Margarethe“. Montag,.:(B) Zum erſten Male: „Brave Leut' vom Grund“. Mittwoch,.:(A)„Carmen“, Donnerſtag,.:(B)„Zwei glückliche Tage“. Freitag,.:(4) „Die Afrikanerin“. Sonntag,.:(B)„Die lüſtigen Weiber von Windſor“. Theater⸗Notiz. Herr 8 101 Baſſermann, welcher vor Schluß der abgelaufenen Spielzeit als Raoul und Sieg⸗ mund hier gaſtirte, iſt von Seiten der Intendanz für das Mannheimer Hoftheater vom 1. September d. J. ab engagirt worden. Herr Adolf Baſſermann wird ſein Engagement als Don Joſé in Carmen antreten. Das Berliner Opernhaus eröffnet heute Abend die neue Saiſon mit einer Aufführung des„Lohengrin“, in welcher Herr Hofopernſänger Ernſt Kraus aus Mannheim die Titelrolle ſingt. Leitung der Hamburgiſchen Bühnen. Aus Hamburg ſchreibt man: Nachdem der Direktor der durch Perſonal und Leitung vereinigten Stadttheater von Hamburg und Altapa das Thaliatheater und das Neue Theater durch Kauf erwarb und ſtiller Theilhaber des Karl Schultze⸗Theaters wurde, war es allgemeine Annahnte, Pollini werde vom 1. September 1894 ab die Leitung der genannten fünf Bühnen allein übernehmen. Ich erfahre jetzt zuverläſſig, daß dieſer 9 5 nicht eintritt. Pollini leitet wie bisher nur die Stadttheater⸗ und Altonaer Bühne, überläßt die künſtleriſche Aineng des Thaliatheaiers ſeinem Freunde, dem Wiener Theater⸗ direktor Nirekte tritt vom Schultze⸗Theater zurück, das der frühere Direktor, der ehemalige Sänger Ferenezy, allein weiter dirigirt; das Neue Theater gibt Vollint einem Hünler eaten wechſelt auch wieder einmal(vor einem Jahre Beſ es noch Theater der Zentralhalle) den Namen und ſeine Be 1 es wird und heißt„Volkstheater“, fordert entſprechen e Preiſe, nachdem der Verſuch, dieſe Bühne, deren aunaig ee, eſitzer nie Seide ſpannen, zu heben, abermal eiterte. Verſchiedenes. — Etwas über Cigarettenfabrikation. Nachdem v etwa 45 Jahren in Rußland die Fabrikation von Cigaretten für den abendländiſchen Markt begonnen hatte, iſt die Eiga⸗ rette bei uns zu einem beliebten, unter allen Bevölkerungs⸗ kreiſen verbreiteten Genußmittel geworden. Ueber ihre Fabri. kation iſt aber im Publikum ſo gut wie nichts bekannt uß es werden deshalb die folgenden Mittheilungen über die Eigarettenfabrikation, welche wir dem Patentbureau von Otto Wolff in Dresden verdanken, für unſere Leſer nicht uninter. eſſant ſein. Bekanntlich gibt es zwei Arten von Eigaretten, ſolche mit und ohne Mundſtück. Es iſt bisher nicht gelungen, Mundſtückeigaretten auf maſchinellem Wege zufriedenſtellend anzufertigen; man hat zwar vielfach Verſuche gemacht, ohne indeſſen zu einem günſtigen Reſultat zu gelangen. Man fabri⸗ zirt deshalb die Mundſtückeigaretten noch heute mit der Hand. Dies geſchieht durch Arbeiterinnen, welche ſich einer aufklappbaren Röhre bedienen, die, mit Tabak gefüllt, in die vorher fertiggeſtellte Papierhülſe eingeführt wird, worauf mit einem Kolben der Tabakſtrang in die Hülſe hinüber geſchoben wird. Der an den Enden der Hülſe hervortretende Tabak wird mit einer Scheere abgeſchnitten. Auf dieſe Weiſe fertigt eine geübte Arbeiterin pro Stunde, je nach dem Format, 100 bis 200 Eigaretten. wird auch klarer Tabak in die dicht neben einander in einem Rahmen geſtellten Hülſen geſchüttet; man bezeichnet dieſelben als„geſchüttete“ oder„geſtopfte“ Eigaretten. Auch mund⸗ ſtückloſe Cigaretten werden in größeren Fabriken mit der Hand hergeſtellt, ſofern es ſich um beſondere, minder ſtark begehrte, theuere Marken handelt. Dagegen werden gangbare runde Formate mundſtückloſer Cigaretten von den größeren Ciga⸗ rettenfabriken heute ausnahmslos auf maſchinellem Wege hergeſtellt. Man bedient ſich hierzu einer ſehr Maſchine, welche den Namen ihres Erfinders, des Amerikaners Bonſack, trägt. Wenn man bedenkt, daß nach der obigen Angabe eine geübte Cigarettenarbeiterin in einer Stunde nicht mehr denn eirea 100 bis 200 Cigaretten anzufertigen vermag, ſo erſcheint die Leiſtung der Bonſackmaſchine, welche in einer Stunde 10⸗ bis 12000 Cigaretten anfertigt und da⸗ bei nur der Beaufſichtigung durch zwei Perſonen bedarf, als eine erſtaunliche. Die vollkommen automatiſch arbeitende Maſchine iſt natürlich ſo eomplizirt, daß ſie hier nur in ihren Grundzügen beſchrieben werden kann. Der aufgelegte Tabak wird durch Walzen bandförmig zuſammengepreßt und gelangt an eine ſchnell rotirende Nadelwalze, welche Faſer für Faſer erfaßt und in eine, von drei über Scheiben laufenden Stahl⸗ gebildete U⸗förmige Rinne wirft. Die Rinne verengt ſich nach und nach, ſodaß der Tabal ſchon annähernd ſtrang⸗ förmig dieſelbe verläßt. Der Tabak wird nun von einem von einer Rolle ablaufenden Papierſtreifen, welcher durch ein unter⸗ gelegtes, mitlaufendes Leinenband rinnenförmig gehalten wird, aufgenommen. Dieſer Papierſtreifen iſt vorher durch den an der Maſchine angebrachten, in ſeiner Conſtruktion an die Tiegel⸗ druckpreſſe erinnernden Druckapparat mit den üblichen Ab⸗ zeichen bedruckt worden. Papierſtreifen, Leinenband und Tabakſtrang laufen jetzt vereint durch eine ſich immer mohr verengende, nach und nach die Form einer geſchloſſenen des Bei billigeren Sorten ſinnreichen Papier- 4. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 26. Auguſt ſtreifen verläßt am Ausgang der Röhre den nun entſtandenen Eigarettenſtrang. Letzterer durchläuft noch einen Trichter, welcher in der Richtung des Stranges hin⸗ und hergeht; in dem Moment, wo der Trichter mit dem Eigaretten⸗ ſtrang vorwärts geht, ſchneidet eine kreisförmige Meſſer⸗ ſcheibe, in einen ſeitlichen Einſchnitt des Trichters ein⸗ tretend, ein Stück des Stranges, welches die nun fertige Eigarette bildet, ab. Man vergegenwärtige ſich die ungeheure Geſchwindigkeit, mit welcher die Maſchine arbeitet: Dieſelbe fertigt die Cigaretten einzeln nach einander an und liefert doch in der Sekunde drei Stück und darüber. Die größeren Eigaretten⸗Fabriken arbeiten mit mehreren ſolcher Maſchinen, z. B. hat die bekannte Compagnie Laferme in Dresden deren vier im Betriebe. Dieſe vier Maſchinen würden, wenn ſie bei einer 10 ſtündigen Arbeitszeit ununterbrochen in Gang wären, die reſpektable Zahl von etwa 440,000 Eigaretten pro Tag anfertigen. In neueſter Zeit iſt übrigens der Bonſack⸗ maſchine in der Elliotmaſchine ein intereſſanter Konkurrent entſtanden. Der Hauptſitz der deutſchen Cigarettenfabrikation iſt Dresden, wo zur Zeit 33 Fabriken beſtehen. Die Pro⸗ duktion geht weit über den inländiſchen Bedarf hinaus und es findet ein bedeutender Export nach faſt allen Ländern, be⸗ ſonders ſolchen Ländern ſtakt, wo kein Tabakmonopol beſteht. —— Aeueſle Aachrichten unz Telegramme. Stuttgart, 25. Aug. Das Sedanfeſt wird hier ch in dieſem Jahre in der üblichen Weiſe durch allgemeines igelänte, Todtenfeier an denKriegergräbern, Gottesdienſte 5 bankett gefeiert werden. Die bürgerlichen Kollegien und der Feſtausſchuß erlaſſen heute gemeinſam einen Aufruf zu zahl⸗ reicher Betheiligung.— Unter dem Vorſitz des Kommerzienraths Collenbuſch(Dresden) treten morgen hier Tabakfabrikanten Bamberg, Bingen, Darmſtadt, Nürnberg, Offenburg, Regensburg, Ulm und anderen Städten zuſammen, um zu der vom kaiſerlichen Patentamte geſtellten Anfrage, welche Waarenzeichen als Freizeichen zu erachten ſeien, Stellung zu nehmen. „ Danzig, 24. Aug. Der Staatscommiſſar für das Weichſelgebiet theilt mit: Cholera iſt bakteriologiſch feſtge⸗ ſtellt bei einem Mann in Klein⸗Plehnendorf und einer Frau in Gollub. »Bern, 24. Auguſt. Der Bundesrath genehmigte grund⸗ ſätzlich den Plan der Jura⸗Simplonbahn zur Durchbohrung des Simplon und übermittelte den Plan der italieniſchen Regierung. Brüſſel, 24. Aug. Dem Vernehmen nach iſt die Mel⸗ dung von der bevorſtehenden Einrichtung eines unterſeeiſchen Telephon⸗Kabels zwiſchen London und Oſtende ohne jede Be⸗ gründung. Zwiſchen den Regierungen von England und Belgien ſeien keine Verhandlungen über ein derartiges Vor⸗ haben eingeleitet worden. *Ravenna, 24. Aug. Auf Grund von Mittheilungen der verhafteten Anarchiſten nahm die Polizei geſtern, von einer größeren Truppenmacht begleitet, Durchſuchungen be⸗ nachbarter Ortſchaften vor, wo anarchiſtiſche Vereine beſtan⸗ den. Waffen, Munition und wichtige Correſpondenzen wur⸗ den gefunden und 5 Anarchiſten verhaftet. In Florenz wurden 9 Anarchiſten, darunter eine Frau, die die eifrigſte anar⸗ ciſthch ropaganda betrieb, verhaftet. *Nokohama, 24. Aug. Die japaniſche Regierung ſetzt die militäriſchen Rüſtungen eifrig fort und ſendet ſtets neue Verſtärkungen ab. Nach hier eingegangenen Nachrichten find 10 000 Mann chineſiſche Truppen in Ping⸗Jang im Begriffe nach Süden vorzudringen, ſo daß ein Zuſammenſtoß in nächſter Zeit zu erwarten ſein dürfte. iſt einzig und allein die Kneipp Kur Kur, welche jedem Kranken, ſelbſt in hartnäckigſten Fällen, Hilfe bringt. Verlangen Sie unge⸗ ſäumt Proſpekt der herrl. Kneipp⸗Kur⸗Anſtalt„Stahlbad Weinheim, Bergſt.“ 31097 Billige Penſionspreiſe. Aerztl. Behandlung. Auf Hofphotograph, 12 Auszeichnungen 1 2. 7. HMannheim. Telephon 709. f. künſtl. Leiſtungen Schowalter's Aepfelweine 0 überall äußerſt beliebt wegen ihrer vorzüglichen reinen ualität und Haltbarkeit bei billigem Preiſe. 46169 H. Schowalter, Ladenburg a. Neckar. „Aähmaſchinen nur allein zu haben bei Martin Decker A.4 45897 * 12 2 1 2 ‚ 2 — UIa H. Haas Lde Duchdfückefe Erste Mannbeimer Typographische Anstalt. Buch-, Kunst- u. Accidenzdruckerei LIthographische Austalt* Buchbinderel. —— Anfertiguns von Druckarbeiten aller Art für Gewerbe, Handel u. 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Noch fühl ich mich mitten im Lärm und Geräuſch der Stadt, noch ver⸗ nehme ich das Raſſeln des eiligſt dahinſauſenden Eiſen⸗ bahnzuges, ich ſehe die Lichter der vielen kleinen Stat'onen, au denen das Dampfroß vorbeijagt, ich ſchaue auf den bedeutenderen Haltepunk en das Haſten der ſchnell ein⸗ ſteigenden Menſchen— Alles ein unruhiges, verworrenes, laules Bild— und dann plötzlich eine tiefe, tiefe Stille, wie wenn man vom geräuſchvollen Markt in eine Kirche tritt— ich bin in Waldkirch. Doch nur zu kaapp bemeſſener Raſt. Nur wie im Fluge durchwandere ich die freundlichen Straßen, werfe einen Blick auf die ſich rings hinziehenden waldigen Höhen, von denen zur Linken die Ruinen der Kaſtelburg herniederwinken, und ſteige rechts durch den Hohlweg den Berg hinan, immer fol⸗ gend den trefflichen Wegweiſern, welche hier der Schwarz⸗ waldverein zu Nutz und Frommen der Bergpilger auf⸗ gerichtet hat. Und ich bin gar nicht böſe, daß auch bald der Wald mich in ſeinen Schutz nimmt. Denn die Sonne beginnt trotz der frühen Morgenſtunde ſchon kräftig zu brennen, und die erſten von der Stirne tropfenden Schweißperlen künden mir an, daß ich noch von manchem unnöthigerweiſe getrunkenen Glas Bier werde bittere Rechenſchaft ablegen müſſen und daß der Ruckſack mir noch recht ſchwer werden wird, bis ich mein Ziel, den Gipfel des Kandel, erreicht habe. Majeſtätiſch liegt der Gewaltige vor mir. Ich habe ihn ſchon ſo oft geſehen. Zuerſt auf der Karte, als ich Pläne ſchmie⸗ dend mit dem Finger darüber hinſtrich, als wenn ſeine 1243 Meter nur ſo gar nichts wären. Dann erſchaute ich ihn von der Eiſenbahn in bläulicher Ferne und jetzt krebſe ich als mühſeliger Wanderer unten auf ſeinen breiten Füßen herum mit dem Bewußtſein, in den nächſten drei Stunden lediglich nichts anderes als ein aufwärts wan⸗ dernder Punkt auf einer ſchiefen Ebene zu ſein. Doch bald werde ich von ſolchen Gedanken abgebracht. In freundlicher Abwechslung führt der Weg bald durch präch⸗ tigen Hochwald, bald über Lichtungen hinweg, welche ent⸗ zückende Fernſichten dem Auge darbieten. Da liegt zu meinen Füßen das ganze liebliche Elzthal, von grünen Waldbergen umgeben und belebt von zahlreichen Ort⸗ ſchaften und Gehöften. Doch zum Weitermarſch mahnt die empfindlicher brennende Sonne. Das Rauſchen eines wilden Bergwaſſers ſchlägt an mein Ohr und erquickende Kühle ſteigt aus einem engen grünen Thale zu mir auf. Ich ſtehe an einem Kreuzwege. Wohl fehet es nicht an Wegweiſern, aber ihre Angaben machen die Entſcheid ung ſchwer, welchen Pfad man einſchlagen ſoll. Ich war weniger glücklich als Herkules an ſeinem berühmten Scheidewege. Statt den bequemeren und ſchöneren Auf⸗ ſtieg durch das Altersbachthal zu wählen, nehme ich den andern über die ſogenannte lange Ecke. Wie ich dazu kam? Sehr einfach. Auf dem Weiſer für den Thalweg waren reichlich 1000 Meter mehr angeſchrieben, als auf dem andern. Natürlich nehme ich den kürzeren, wozu mich auch noch die ſchnell in die Gedanken kommende, oft ſelbſt erprobte Erfſahrung anſpornte, daß ſolche ſogenannte bequemeren und längeren Wege ucht ſelten von einer geradezu bandelwurmförmigen Weitſchweifigkeit ſind und die Geduld des Wandrers auf eine harte Probe ſtellen. Und dann mochte auch wohl ein wenig Bergfexerei, welche im Anfangsſtadium des Wanderns dem Stallmuth der Pferde ſehr ähnlich ſieht, mit unterlaufen. Kurz, ich ging über die lange Ecke. Manchmal war der Weg recht ſteil, manchmal führt er auf ſchmalem Fußſteig vorbei an pittoresken Felsparthien, manchmal windet er ſich durch prächtigen Hochwald, ich ſtieg und ſtieg, aber lange wollte das Ende nicht kommen, immer noch lag vor meinen Blicken ein höherer Bergrücken, zu dem ich mich noch emporringen mußte. Und dann in glühender Mittags⸗ hitze kamen die letzten Serpentinen, eine ſtattliche Zahl, und als ich aus der ſchatt'gen Waldumdachung der letzten heraustreſe, bin ich plötzlich hoch oben auf dem höchſten Gipfel des Kandel. Vergeſſen iſt alle Mühe und Arbeit des Aufſtiegs, vergeſſen Hunger und Durſt, leichten Fußes eile ich über die weichen Matten, athme mit vollen Zügen die herrliche Bergluft ein und laſſe mit Entzücken die Augen ſchweifen über die gewaltige Rundſicht, welche ſich hier oben den Blicken darbietet. Da liegen ſie vor mir, die Schwarzwaldberge mit ihren dunkeln Wäldern und bunten Feldern, dort ragt der Thurm eines Kloſters, dort glitzern in der Sonne die Schindeldächer eines Dörſchens und dort zur Rechten liegt, impoſant hingeſtreckt wie ein gewaltiger Rieſe, die Maſſe des Feldbergs, daneben der Erzkaſten und im Hintergrunde das kecke Haupt des Belchen. Und weiter dringen die Blicke bis in die Ferne, wo bläu⸗ licher Duft neidiſch die Alpen verhüllt. Nur die Berg⸗ köpfe des ſagenreichen Hegaus erſcheinen in ſüdöſtlicher Richtung, während nach Norden die Hornisgrinde, im Weſten der Kaiſerſtuhl und im Süd⸗Weſten die Vo⸗ geſen ſichtbar werden. Unſtreitig gehört die Ausſicht vom Kandel zu den ſchönſten im ganzen Schwarzwald, da ſie nicht allein eine völlige Rundſicht in die Ferne, auf die Alpen und hinab in die Rheinebene gewährt, ſondern auch die nähere Umgebung Kuppe für Kuppe und Thal für Thal überſchauen läßt. Nachdem ich eine reichliche Doſis Ausſicht zu mir welches der Kandelverein in dankenswerther Weiſe auf dieſer luftigen Höhe erbaut hat und ſeit Jahren von der Familie Hertenſtein trefflichſt bewirehſchaftet wird, und habe dort in verſchiedene Dinge Einſicht genommen. Doch das ſind individuelle Sachen, wofür der Leſer wohl kaum Intereſſe haben kann. Mancher liebt ein Beefſteack mit zwei Eiern, Maucher verplempert ſich nach einer Bergtour bei großer Hitze gern den Magen mit. Selterwaſſer und ähnlichem Zeug, Ma cher huldigt auch erſt Gott Morpheus, ehe er an die Auſfbeſſerung ſeines inneren Menſchen herantritt. Doch von ſo ma⸗ teriellen Dingen ſollte man 1200 Meter über dem Meere gar nicht reden, höchſtens inken as eine erheblich ätheriſchere Beſchäftigung das dürfte erlaubt ſein. Und wenn ich in dieſem Punkte Jemand„Deſſin löffeln darf, ſo möchte ich ihm, falls er eine Vorliebe für blonde Weine hat, das Wörtchen„Glotterthäler“ recht warm ans Herz legen. Es iſt das ein netter Tropfen, der leicht und glatt die Kehle hinab⸗glottert, das Männerhirn auch unbehelligt läßt, und aur, wenn man ſich zu intim mit ihm einläßt, eine etwas„hinreißende“ Wirkung auf die Gangwerkzeuge auszuüben pflegt. Deſto ſicherer iſt dann der Schlaf. Und das iſt ein wichtiger Punkt dort oben. Denn jede enge Zelle des hölzernen Raſthauſes iſt gewiſſer⸗ maßen der Reſonanzboden für das kleinſte Geräuſch, in Folge deſſen ein unſanft hingeworfener Stiefel einen Mord⸗ ſtandal erzeugt und kein Schlaf aufkommen läßt. Der Mangel an Glotterthäler waresübrigens bei mir nicht, was mich keine rechte Ruhe finden ließ, ſondern ein außer⸗ halb des Raſthauſes inſzenirter Lärm, aus welchen ſich die die Töne einer nicht mehr ganz kapitelfeſten Ziehharmonika vernehmen ließen. Von Ae getrieben, welcher Keck⸗ ling es unternehmen könne, die friedliche Stille dieſes Berggipfels zu ſtören, verließ ich meine Zelle und kam gerade noch früh genug, um mit der freundlichen Wirthin und einem andern Fremden zu dem einen Büchſenſchuß tiefer gelegenen Kandelhof zu gehen, welcher der Schau⸗ platz des abendlichen Lärmens war. Dort bot ſich denn auch bald ein intereſſanter Anblick. Die Bauern der Um⸗ gegend, namentlich das junge Volk, hatte ſich verſammelt, um den ſogenannten„Hammeltanz“, einen alten Schwarzwälder Volksgebrauch, zu veranſtalten. Ein prächtig geſchmückter Hammel war auch zur Stelle. Wenn man aber meinen ſollte, denſelben würde dasjenige Paar, welches am ſchönſten miteinander tanzte, als Preis erhalten, ſo wird man ſich ſehr irren. Früher ſoll das ſo geweſen ſein. Aber mit der Zeit ſtellten ſich immer größere Schwierig⸗ keiten für die„Jury“ heraus, ſo daß man die Geſchichte abänderte, und zwar in folgender Weiſe: Man hängt eine Laterne, in welcher eine Stearinkerze aufgerichtet iſt, in mäßiger Höhe auf und ſpannt einen Bindfaden derge⸗ ſtalt durch die letzteren hin, daß er einige Zentimeter von oben die Kerze hart berührt und mit ſeinem einen Ende herabhängt. An dieſes wird eine volle große Bierflaſche gehängt und in einiger Entfernung unter letztere ein umge⸗ ſtülpter Suppenteller geſtellt. An ſämmtliche Theilnehmer der Fefllichkeit giebt man nun Loosnummern in beträcht⸗ licher Anzahl. Sind ſo die Vorbereitungen beendet, nimmt die eigentliche Komödie ihren Anfang. Die Kerze wird angezündet und in demſelben Moment beginnt ein Chorus von einigen älteren Leuten von Eins anfangend monoton zu zählen. Es dauert oft ziemlich lange, bis der mit immer größerer Spannung erwartete Augenblick eintritt, bis nämlich die Kerze ſo weit herabgebrannt iſt, daß der Bindfaden verſengt wird, reißt und mit mächtigem Knall die Bierflaſche auf den Teller herabfallen läßt. Diejenige Nummer nun, welche ausgerufen wurde, als der Knall erfolgt', gewinnt den Hammel. Und dann ging's los das Tanzen, wild durcheinander, mit Springen und Juch⸗ zern, und endete erſt, als der Tag ſchon oben die kahle Trift auf dem Kandel begrüßte. Ich aber bineinige Stunden ſpäter, noch immer in GGedanken über den merkwürdigen Brauch und die kindliche, naive Lebens⸗ art der Schwarzwälder, nach Süden zu hinabgeſtiegen, wohl wiſſend, daß ich manch herrlichen Punkt in nächſter Nähe und manch liebliches Thal ungeſehen liegen ließ, getrieben von dem Drange, weiter zu kommen zu anderen Gipfeln und überwältigt auch von dem, was der Kandel an Großartigkeit mir geboten. Bald hatte ich das obere Glotterbachthal überſchritten und ging auf St. Peter zu, welches hinter einem Wäldchen mit ſeinen weitläufigen Kloſteranlagen und glitzernden Thürmen hervortrat. Im „Hirſchen“ fand ich bei freundlichen Leulen gutes Eſſen und trefflichen Wein und wanderte bald, nicht ohne „kulturkämpferiſche“ Gedanken, zum Thor hinaus den Weg zum Ibenthal, deſſen romantiſche Parthien ich bei herrlichſtem Weſter abwärts durchwanderte. Hoch Mittag hatte ich die Höllenthalbahn in Kirchzarten erreicht, beſtieg dort den nächſten Zug und fuhr langſam das mit den großartigſten Fels⸗ und Waldſzenerien über⸗ reich von der Natur bedachte Thal hinauf uach Titiſee. Lieblich liegt der langgeſtreckte Bergſee da, von ſchön be⸗ waldeten Ufern bekränzt, an denen ſich aus grünen Park⸗ anlagen hübſch gebaute Hotels erheben. Aber auch im „Bären“, direkt am Bahnhof, iſt's gut ſein. Jatereſſant iſt dort der beſtändig durchfluthende Strom der Reiſenden und Touriſten, welche hier theils weiter fahren nach Neuſtadt, Schluchſee und St. Blaſien, oder abwärts nach Freiburg, oder auch hinauf zu den Höhen des Feldbergs. det Jichter. Skizze von Königsbrun Schaup(Dresden). (Nachdruck verboten). Das Haus meiner Jugend war kein freundliches Haus. Es gehörte der Tante Lori und lag in einer winkeligen Seitengaſſe des nralten Städtchens. Es war wohl nicht ſo alt wie das Städtchen ſelbſt, mochte aber genommen, bin ich weiter zum nahen Raſthaus gegangen, ſeine dreihundert Jahre auf dem ſteilen Dachgiebel tragen. Mannheim, 26. Auguſt. Ach, dieſes kleine alte Haus ſah genau ſo aus wie eines jener kleinen alten Häuſer, von denen die Dichter ſo gerne alte, kleine Geſchichten erzählen. Dies kommt wohl daher, weil die Dichter zumeiſt aus ſolchen unfreund⸗ lichen Häuſerchen hervorgehen. Wenn mich die Tante in irgend eines der Zimmer ſchickte, um irgend Etwas zu holen, ſo ſagle ſie nicht etwa, wie andere Tanten zu kleinen Neffen zu ſagen pflegen; Geh' in die blaue Stube, oder geh' in den grünen Salon. — Meine Tante ſagte: Paul, geh' in das Sterbezim⸗ mer des Onkels Soundſo oder: Paul, geh' in das Sterbezimmer der Muhme Soundſo. Das kleine Haus enthielt eben nur Sterbezimmer. Mein Kämmerchen, deſſen einziges Fenſter auf den öden, mit großen Steinen bepflaſterten Hof hinausging, hieß das Sterbezimmer der„egyptiſchen Mimi“. Ein Schattenriß der egyptiſchen Mimi zierte die Wand über meinem Arbeitstiſche. Die Dame, deren hartes Proftl mir unvergeßlich geblieben iſt, war auf einem außer⸗ ordentlich verſchlungeuen Lebenspfade bis ins Land der Pharaonen und von dort in unſer Haus gekommen, wo auch ſie ihr Sterbezimmer gefunden hatte. General⸗Anzeiger. Vormittag mochte ich hier ſchalten und walten nach Be⸗ lieben als alleiniger Herr dieſes kleinen Paradieſes. Von allen vier Seiten begrenzten hohe Mauern den mäßigen Raum. Aber was dieſe Mauern einſchloſſen! Das war ein ewiges Sprießen, Blühen und Duften vom früheſten Frühling an. In den erſten Märzwochen, wenn die Erde noch feucht und ſchwarz da lag, da keimten die appetitlichen hellgrünen Salatblätter aus den buchs⸗ umfriedeten Beeten, und die Spargeltöpfe ſtanden ſo ver⸗ heißungsvoll umher. Dort im Mauerwinkel, wo ſich die Sonne recht hineinlegen konnte, da blühten allerbereits die Veilchen und gelben Narziſſen, und auch der Kirſchbaum, der einzige große Baum des Gartens, war ſchon über und über mit Blüthen bedeckt. Noch hatten die Reben an der Mauer nur Knoſpen angeſetzt, und kein wuchern⸗ des Blattwerk verdeckte den Römerſtein mit ſeinem ver⸗ waſchenen Relief, das zwei alte Leute darſtellte, einen helte und eine Frau, die die Hände innig verſchlungen ielten. Ueber dem Allen lachte der blaueſte Himmel und die Schwalben ſchoſſen zwitſchernd durch die Luft. Und ſpäter —. wenn das eigentliche Lenzwunder ſich voll entfaltete, 5. Seite. Noch einmal rief der Papagei den Namen meiner Tante, dann ſuchte er ſich zu erheben; plötzlich verdrehte er den Hals, zog die Fluͤgel an, wandte ſich auf die Seite und ſtreckte die Beine von ſich. „Iſt er todt?“ Eine fremde zitternde Stimme, die non oben herab kam, riß mich aus meiner Betäubung⸗ Ich blickte hinauf. Im Fenſter, dem der unglückliche Vogel entflogen war, ſtand jetzt ein Mann mit einem eisgrauen wallenden Barte. Er hielt die Hand ſchützend über die Augen und beſchattete ſo das Geſicht. Das alſo war der Dichter. Sein Aublick verſetzte mich in ein noch größeres Erſtaunen als der des fremdländiſchen, redenden Wunderthieres. Da ich ſtumm blieb, wieder⸗ holte er ſeine Frage freundlich, aber ſeine Stimme war dabei kaum noch hörbar. Er beugte ſich ein wenig vor, wie um beſſer zu ſehen. Und eben als ich antworten wollte, legte ſich eine Hand ſchwer auf meine Achſel. Ich wandte mich entſetzt um und ſtarrte in das zorngeröthete Geſicht des Lieute⸗ nants.— Ohne einen einzigen Laut von mir zu geben, rannte meinte er darunter die militäriſche Befähigung. Nach ſtört Man merkte es den Zimmern auch gleich an, von welcher Art ſie waren. Dieſe jämmerlich knarrenden Dielen, dieſe dünnbeinigen Kanapees, die ſo menſchlich ſeufzen konnten, dieſe florverhangenen Spiegel und ge⸗ heimnißvoll verſchloſſenen Schränke! Dazu ein Duft von Kampher und Lawendel“ der wahrhaft betäubend wurde, wenn die Tante einmal einen der Schränke er⸗ ſchloß, und das geſchah, ſobald ſie gnter Laune war. Dann ſagte ſie:„Ich muß heute doch nachſehen ob die böͤſen Schaben wieder Unheil geſtiftet haben“; und ich folgte ihr, ein dünnes Rohrſtäbchen und zwei Bürſten nachtragend. Wie hätten die armen Schaben bei ſo viel Kampher und Lawendel an Böſes denken ſollen! Die Sorge der Tante war rein überflüſſig, aber ſie hatte eine ſtille Sucht, vor mir mit ihren Schätzen zu prunken und in Erinner⸗ ungen zu ſchwelgen. Buntgeblümte ſteife Taffetkleider, Hüte mit wallen⸗ den Straußenfedern, wunderlich geformte Sammet⸗Mantillen wurden vor meinem ſtaunenden Blicke enthüllt, leiſe an⸗ geblaſen, gebürſtet oder beklopft, oder nur zärtlich gerüttelt. Die Tante gerieth in eine ſanfte Rührung bei dieſer pietätvollen Arbeit. Gelegentlich drapirte ſie ſich mit einem der vor⸗ weltlichen Kleidungsſtücke und zog ſolchergeſtalt fantaſtiſch geſchmückt mit dem lauſchenden Knaben durch die ſtillen Gemächer, von Schrank zu Schrank, und mit den ver⸗ gilbten Sachen kramte ſie ihre alten unmodiſchen Ge⸗ ſchichten aus. Was die Tante damals erzählte, habe ich vergeſſen, aber van der Jugend an blieb mir eine Vor⸗ liebe für das Unmodiſche. Ich hatte keine Geſpielen, und mein Lehrer, der „Lieutenant“, war noch älter als die Tante. Er roch nicht nach Kampher und Lawendel, dafür aber ſehr ſtark nach Schnupftabak, trug das Leipziger Kreuz im Knopf⸗ loch und eine rabenſchwarze Perruͤcke auf dem viereckigen Schaͤdel. Ich liebte ihn nicht, denn er war ſehr ſtrenge und ſprach mir rundweg jede Befähigung ab; freilich ſeiner eigenartigen Pädagogik glaubte er mir die Kriegs⸗ wiſſenſchaften noch vor der Regeldetri beſbringen zu müſſen, und ſo war denn in den Unterrichtsſtunden faſt ausſchließlich von den grauſigen Einzelheiten der Leip⸗ ziger Schlacht die Rede. Ich kann nicht ſagen, daß ich bei dieſem äußerlich trübſel gen Leben mit den alten Leuten etwas vermißt hätte, ich konnte nichts Anderes, und dann hatle ich ja ein Plätzchen, wohin wir weder die Tante Lori noch der Lieutenant nachfolgten. Hinter dem Hauſe meiner Tante lag ein kleiner alimodiſcher Garten. Um in den Garten zu gelangen, mußte man über den Hof gehen, wo Jakob, der Kutſcher, der noch älter war als der Lieutenant, Tag für Tag die zeiſiggrüne Staatskutſche wuſch, obgleich dieſe nur des Sonntags zur Kirchfahrt benützt wurde. Jakobh verwünſchte ſein Ge⸗ ſchäft, denn ſeine Liebhaberei war mein Garten. Aber den Garten liebte die Tante nicht, weil ſie die friſche Luft haßte; dafür hing ihr Herz an der Zeiſiggrünen und den beiden Schimmeln. Der Lieutenant war auch in dieſem Punkte, wie in allen übrigen, eines Sinnes mit der Tante und als eine Art geheimer Oberſtall⸗ meiſter dem brummigen Kutſcher vorgeſetzt. Die beiden Männer haßten ſich grimmig; ſie hatten in einem Regi⸗ mente gedient. Jakob wollte ſeinem Lieutenaut die „Fünfundzwanzig“, die ihm dieſer während der Dienſt⸗ zeit halte aufzählen loſſen, nicht weiter nachtragen, aber den blauen Pferdekraflgeiſt, den konnte er ihm niemals verzeihen, das erklaͤrte er feierlich. Ich erinnere mich, daß wir eines Tages mit blaugeſtreiften Pferden zur Kiſche fuhren, zum Geſpötte der biederen Pfahſbürger. Die Pferde blieben Monate lang blaugeſtreift von der famoſen Einreibung, aber in die Kirche mußte doch ge⸗ fahren werden. Jakob verwahrte den Gartenſchlüſſel. Trat ich in den Hof, ſo wandte er ſich brummig von ſeiner Kutſche ab und begann unter ſeiner Schürze in den Taſchen herum⸗ zuſuchen.„Alle Wetter,“ ſagte er dabei,„ich muß den Schlüſſel irgendwo verlegt haben.“ Er irrte ſich ſtets, ich wußte es; er trug das Inſtrument in ſeiner linken Hoſentaſche. Hatte er den Schlüſſel endlich dort gefunden, dann ging es in den Stall, an den Schimmelſtänden vor⸗ über, zu der kleinen knarrenden Pforte. 1 Sobald das Pförtchen hinter mir ins Schloß fiel, mete ich hoch auf. Hier im Garten war ich unge⸗ Die Tante kam nie heraus, nie ſah ich wie — Jakob verrichtete ſeine ei 10 taugt, er iſt ſozuſagen Nichts und darum überflüſſig und der verabſcheuungswürdig war— ein Dichter! prächtige und doch ſo ſchreckliche Weſen ſchien ſich auf mich rief mit einem Male das Wunderthier,„Lori!“ und blüthenlos! und Rechen herumzuhantiren. Ich hatte vollauf zu thun, wenn ich nur ſchauen wollte. und träumte. Und doch war es nicht das Lenzwunder allein, das mich aus dem grauen Hauſe herauszog, ſondern noch etwas anderes, Räthſelhaftes,— mit einem Worte— das Zauberſchloß. Drüben über der ſüdlichen Mauer ſtieg es auf, weiß und ſchimmernd mit ſeinen grünen Fenſterläden, die ſtets offen ſtanden. Niemals zeigte ſich Jemand in den Fenſtern des Zauberſchloſſes. Dann und wann aber klangen Stimmen zu mir herüber, fremdartige und doch ſo freund⸗ liche Stimmen. Dann und wann erklang im Schloſſe ſüße, liebliche Muſik. Alles was ich zu Hauſe nicht fand, verlegte ich in das weiße Schloß mit den grünen Fenſterläden. Drüben keit herrſchte dort, und ich zweifelte nicht, daß es gütige Feen waren die dort muſizirten. Ich weiß nicht, was ich mir alles in das Zauberſchloß hineindachte. Eines Tages— die Muſik im Zauberſchloſſe war heute wieder beſonders verlockend erklungen— faßte ich mir ein Herz und fragte Jakob nach dem Eigner des weißen Hauſes.„Es gehört Herrn Karl,“ ſagte der Kutſcher unwirſch,„was kümmert Sie das übrigens, junger Herr?“ Ich ging niedergeſchlagen weg. waren, die dort hauſten, wollte ich doch wiſſen, wie Herr meinem Penſum, und daher fand ich genug Dreiſtigkeit, um meine Frage nach Herrn Karl vorzubringen. Der Lieutenant ſah mich eine Weile wie verſteinert an.„Um Gottes Willen“, rief er endlich aufſpringend, „ſprechen Sie dieſen Namen nicht laut aus. Wenn ihn das Fräulein hörte!“ Er ſah ſich ſcheu nach der Thüre um, dann wandte er ſich ſtrenge zu mir:„Warum fragten Sie mich?“ Ich ſtammelte:„Iſt Herr Karl ein böſer Menſch?“ „Er iſt ein Dichter“, ſagte der Lieutenant,„nennen Sie nie ſeinen Namen“ Ein Dichter! Auf dem Ofeu meines Zimmerchens ſtand die Büſte eines Dichters. Ein lockenumwalltes Haupt mit großen ins Weite ſtarrenden Augen. Daß Dichter heutigen Tages noch leben könnten, ſchien mir rein unmöglich. Ich hatte ſie für übermenſchliche, heroiſche Weſen gehalten. Und Herr Karl war ein Dichter. „Was iſt eigentlich ein Dichter?“ wagte ich nach einer langen Pauſe zu fragen. Der Lieutenant ſah mich drohend an, nahm Hut und Stock und ſagte, ſich zur Thür wendend:„Ein Dichter iſt ein Menſch, der zu Nichts verabſcheuungswerth. Laſſen Sie ſich das ein⸗ für allemal geſagt ſein“. 12 Ich ließ mir's geſagt ſein. Als ich des nächſten Tages wieder in den Garten ging, getraute ich mir kaum ein paar Blicke nach dem weißen Hauſe hinüber zu werfen, Ich ſetzte mich auf die Steinbank unter dem Kirſchbaum und blätterte in irgend einem Buche. Ich hätte weinen mögen, daß dort im„Zauberſchloſſe“ ein Mann wohnte und keine Fee, noch dazu ein Mann, der zu Nichts taugte, Es war ein überaus ſchwüler Junitag. Die Bienen drang ein gellender Schrei. Ein zweiter Schrei gellte. Ich ſprang angſterfüllt auf und ließ mein Buch fallen. In dieſem Augenblicke zeigte fich oben im Fenſter ein großer, ſcharlachfarbener Vogel mit ausgebreiteten Flügeln. Das ſtürzen wollen. Ich ſchloß die Augen. Schon rauſchte der Flügelſchlag über mir. 1 Aber der Vogel hatte ſein Ziel verfehlt. Scheu auf⸗ blickend gewahrte ich ihn, er lag immer noch mit ausge⸗ breiteten Flügeln in einem Reſedabeet. Er hob den Kopf, öffnete den gewaltigen krummen Schnabel und keuchte hörbar. „Ich wagte einige Schritte näher zu treten.„Lori!“ aue ua eue ſgen Mir Er konnte ſprechen! Flieder und Schneeball blühten, die bunteſten Stauden nur ſo aufſchoſſen und man den Buchs nicht mehr begriff, der allein inmitten dieſer Herrlichkeit ſteif bleiben konnte Nie wandelte mich die Luſt an, ſelbſt mit Spaten Und ich ſchaute, ſtaunte I Begleitung der Tante. Ich mußte den Hergang mit dem gab es ſicher keine Sterbezimmer, eine friedliche Luſtbar⸗ Da es nicht Feen Karl ausſehe und ob er die ſchöne Muſik machte. Zum Glücke war am ſelben Tage der Lieutenant zufrieden mit ſummten, und ein paar zudringliche Kohlweißlinge kamen immer wieder herangeflattert und wollten ſich auf mein Buch ſetzen. Ich haſchte nach ihnen. Plötzlich fuhr ich zuſammen. Oben, aus einem Fenſter des Dichterhauſes war. Haben uns von früher her gut gekannt. das neben ragte heller und höher, wirklich anzuſchauen wie kleines Schloß, das Haus des todten Dichters. Die grünen Fenſterlcden waren f ich fort, zum Garten hinaus, durch den Stall, über den Hof, ſchnurſtracks die Treppe empor in meine Kammer. Der Lieuteuant hat mich mit dem Dichter überraſcht, mit dem Manne, denn er ſo ſehr verabſcheute! Der Lieutenant, der ſonſt nie in den Garten kam, juſt heute hatte er kommen müſſen. Ich dachte, daß er mir auf dem Fuß folgen, mich furchtbar beſtrafen werde. Aber er ließ lange auf ſich warten. Endlich kam er und zwar in Vogel genau berichten. Ich that es zitternd und be⸗ theuerte, daß ich den Papagei nicht angerührt, daß ich unſchuldig an ſeinem Tode ſei. Ich brach in Thränen aus. Die Tante, ach, die gute Tante! Sie war ſo milde heute, und ich glaube, auch ſie hatte Thränen in den Augen, als ſie darauf tröſtend meine Wangen 0 ſtreichelte.„Lieber Paul,“ ſagte ſie zu mir,„faſſe Dich!“ Und ſich zum Lieutenant wendend, bemerkle ſie:„Sie müſſen ihm heute Ruhe gönnen. Er iſt zu aufgeregt, der arme Kleine.“ Bald nach dem Abenteuer mit dem Papagei des Dichters zog ich aus dem Hauſe der Tante ins Gymna⸗ ſium der Hauptſtadt. Viele, viele Jahre vergingen. Ich habe Tante Lor im Leben nicht wiedergeſehen. Auf eſner Reiſe traf mich die Nachricht vom plötzlich erfolgten Tode der Greiſin Die Gute war längſt begraben, als ich endlich die Stätte meiner Jugend wieder betrat. Auf dem Bahnhof des Städtchens erwartete mic, der alte Jakob, der mittlerweile ein uralter Jakob ge worden war. Ich gab mich ihm zu erkennen. Er ſprack zuerſt von ſeinen Schimmeln. Der letzte war vor fünß zehn Jahren eingegangen. Er bemerkte, daß es ſolch. Prachtpferde heutzutage nicht mehr gebe. Das ließ ich gerne gelten. Ich drückte ihm die knochige Hand und ſagte:„Lieber Jakob! Die Seelige hat an Ihnen ei treuen Diener gehabt, ich danke Ihnen!“ „Ach,“ erwiderte er,„ſie war treu, nicht ich, ſie war die treueſte Seele. Ich war nur ein ſchlechter Dienſt bote, hab' alle Monat ein Mal gekündigt und bin doch vierzig Jahre lang im Hauſe geblieben. Wär' auch elendig lich verkommen, wenn ſie mich fortgejagt hätte. Na. gehen wir zu ihr hinüber, junger Herr? Es iſt wohl ſchon, Abend, aber der Friedhof liegt ja nicht weit von hier. Jazakob war mein Führer. Bald ſtanden wir vor dem Grab der Tante Lori. Das ſteinerne Monument war noch nicht errichtet, nur ein ſchlichtes Holzkreuz be zeichnete ihre Ruheſtätte. Dafür aber blühte und duftete es gar herrlich auf dem Grabe. Mein ganzer kleinet Garten mit ſeinen altmodiſchen Blumen war, ſo ſchien es, hierher verpflanzt worden. » dDas habe ich gemacht“, ſagte Jakob auf die Blumen deutend,„den Hausgarten habe ich dabei vernachläſſigen müſſen, den dürfen Sie jetzt nicht anſchauen, junger Herr Die zwei Gräber hier machen mir genug zu ſchaffen 9 ich bin alt.“ 5 „Zwei Gräber?“ 1 9 7 „Nun ja, freilich, nickte Jakob,„zwei Gräber; dort liegt Herr Karl, dem das Fräulein nachgeſtorben iſt.“ „Nachgeſtorben?“ Ich blickte in Sinnen und Staunen verloren auf das nachbarliche Grab, das ebenſo reich mir Blumen geſchmückt war, wie das meiner Tante. Ja, ja nachgeſtorben,“ wiederholte der Alte und ging zum Grabe des Herrn Karl und machte ſich dort mit den Blumen zu ſchaffen. 2Sie wiſſen es nicht?“ ſprach er zu mir herüber zes iſt eine alte Geſchichte und gar nicht mehr wahr. Sie ſind Brautleute geweſen. Nachher hat ſich's zerſchl Von wegen des Lieutenants glaub' ich, dem nun auch ſeit Langem kein Bein mehr weh thut. Ja, der Herr Karl hat dem Fräulein wegen des Lieutenants Uurecht gethan Und der Herr Karl war doch ſonſt die gute Stunde ſelbſt, hat mir zu Neujahr jedesmal ein Trinkgeld ſchickt. Auch zum letzten Neujahr, obgleich er ſchon k Fräulein zur Hochzeit fahren ſollen. Nun, und jetzt iſt ſie ihm nachgeſtorben und jetzt ſind ſie bei einander. Gott gebe ihnen die ewige Ruh!“ Ich pfluͤckte mir ein Sträußlein von den Gräbe⸗ der alten Brautleute. Drüben im Abendſcheine lag die Stadt. Ich ſa den wohlbekannten grauen Giebel jenes Hauſes, wo die Tage meiner Kindheit verlräumt hatte,— und d waren geſchloſſen. Morgenſtunden—; den ganzen langen en Papageier daß er gerade die o Sette⸗ Seneral-Anzeiger. Mäaunhbeim, 26. Auguſt. iel 55 Atwilſtandsregiſter der Aazt Maunhein. e Auguſt. Verkündete. EU§C E Mon⸗ AR Handelsregiſtereinträge. 17. Karl Gottlieb Roth, Fabrikarb. u. Kath. Fiſcher. 85 gregiſt 17. Chriſtof Molle, Tagl. u. Kath. Bender geb. nex. 25 17. Karl Hoffſtätter, Uhrm. u. 5 Chri II Mannheim und Frankfurt à. M. Zu.8. 38 Geſ.⸗Reg. Bd. 1 1 17. Nee Kaufm. u. Anna Barb. Imhoff. Wir eröffnen provislonspflichtige laufende Reenungen VII. 5 5 2. Jordun&. Franz“ 17. Adam Frey, Kutſcher u. Marg. Heckmann. provisionsfreile Check-RBechnungen. weignieder⸗ 18. Franz Doll, Maurer u. Marg. Wolf. Wir kaufen und verkaufen Wechsel und Cheeks auf das In- laſſung in Triet 9905 N hei 18. Peter Stumm, Tagl. u. Kath. Kreider. und Ausland und gestatten unsern CHenten nach Vereinbarung Rideria ung n annheim. 18. Aug. Härer, Tagl. u. Roſine Wollmershäuſer. auf unsere— Freunde direkt für unsere Rechnung 2z0 gehoben. De Geſelſchet iſ durch] Abtbeilung: Handelsſchule. be. Wilh. Laßlan, Tagl u. Kath. Steaub. trassiren. 44170 das Au ſcheiden Albert Jordan 1155 1594005 105 117. Septür 215 91551 andſch 9 05 15 Braun. 00 Wechsel, Checks und Acoreditive auf alle Handels- 10 1 Agel* jahre 4½%5(am„Septbr. ol. Hambſch, Tagl. u. Kath. 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Chriſtian Stelzen⸗ müller in Mannheim iſt als Pro⸗ euriſt beſtellt. 4. Zu.⸗Z. 315 Firm.⸗Reg. Bd. III Firma:„Katharina Wiemer“ in Mannheim. DieFirma iſt erloſchen. 8 5. Zu.⸗ Z. 87 Firm. ⸗Reg. Bd. 1. Firma:„Hans Geyer & Cie.“ in Mannheim. Der Fir⸗ meninhaber Johann Geyer hat ſeiner Ehefrau Bertha Geyer geb. Weiß in Mannheim Procura er⸗ theilt. 6. Fy.⸗Z. 448 Firm.⸗Reg. Bd. IV. Firma:„Th. Jenne⸗ mann“ in Mannheim. Inhaberin iſt Thereſig Stumpf geborene Jennemann, Ehefrau des Kauf⸗ manns Alois Stumpf in Mann⸗ heim, der ſeine Ehefrau zum (Handelsbetrieb ermächtigt hat. Alois Stumpf in Mannheim iſt als Procuriſt beſtellt. Der am 14. Juni 1894 zwiſchen Alois Stumpf und Thereſig Jennemann in Mannheim errichtete Ehever⸗ trag beſtimmt den Ausſchluß der fahrenden Habe aus der Güter⸗ gemeinſchaft gemäß.⸗R.⸗S. 1500 bis 1504 bis zum Betrage von je 100., die jeder Theil zur Ge⸗ meinſchaft einwirft. Mannheim, den 24. Aug. 1894. Gr. Amtsgericht III. Herrmann. Ir Fnd.Staalstiſenbahnen Das Zollhallengebäude auf dem Bahnhof Heidelberg ſoll auf den Abbruch, zu Eigen⸗ thum vergeben werden. Der Plan des Gebäudes ſowie die Bedingungen für die Vergeb⸗ ung liegen auf diesſeitigem Hoch⸗ baubüreau zur Einſicht auf, und 4 155 Angebote, mit entſprechender ufſchrift verſehen, längſtens bis Mittwoch, den 29. Auguſt d.., Morgens 9 Uhr 46178 bei mir einzureichen. e 0 14 Tage. eidelberg, 20. Auguſt 1894. Der Gr. Bahnbauinſpektor xx. Ankündigung. In Folge richterlicher Perfüg⸗ ung wird der Barbara Hantſch ledig hier die nachverzeichnete Liegenſchaft am 45421 Feeiten 7. September 1894, achmittags 2 Uhr im Rathhauſe öffentlich verſteigert, wobei der endgiltige Zuſchlag er⸗ Ffolgt, wenn der Schätzungspreis oder mehr geboten wird. Beſchreibung der Liegenſchaft. Das Wohnhaus Schwetzinger⸗ ſtraße 79e ſammt liegenſchaftlicher Zugehör im Maße von 3 Ar 36 am. neben Adam Lamerdin Ehe⸗ leute und Friedrich Keller— 3 und 2 ſtöckig—, angeſchlagen zu Mk. 38000. Achtunddreißigtauſend Mark. Mannheim, den 7. Auguſt 1894. Der Vollſtreckungsbeamte. Gr. Notar: Eſchbach. Sthafweide⸗Herpachlung. Montag, 3. September d.., Vormittags ½12 Uhr, wird die hieſige Winterſchafweide pr. 1894/95, welche mit 200 Stück Schafen befahren merden kann, im Rathhauſe hier öffentlich ver⸗ pachtet. 46871 RNeckarhauſen, 24. Auguſt 1894. Mrgermeberam Zieher. * 4 7 Sekauntmacung. Das diesjährige Kirchweihefeſt findet am 46313³ Sonntag, den 2. u. Montag, den 8. September l. J. ſtatt. Die Verſteigerung der Buden⸗ ze. Plätze wird am Mittwoch, 29. I. Is., Vormittags 10 Uhr auf der Schloßſtraße abgehalten. Ilvesheim, 23. Auguſt 1894. Das Bürgermeiſteramt: Hoefer. Die weltbekannte Bettfedern-Fabrik Guſtap Luſtig, Berlins., Prinzen ſtraße 46, verſendet gegen Nachnahme (micht unter 10.) garant. neue vorzügl. füllende Bettfedern, daß Pfd. 55 Pf. Halbhaunen, das Pid. M. 1,25, Hh.weiße Halbdaunen, d. pfd. M. 175, Lorzügl. Daunen, das Pfd. M. 2,85. VBondieſ. 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Walker, Bäcker u. Emma Luiſe Koch. Auguſt. Eheſchließungen. 18. Wendelin Schimpf, Hauptlehrer m. Eliſab. Schneider. 18. Wilh. Röſchel, Tapezier m. Helene Bärenklau. 18. Adolf Eckert, Schreiner m. Joſefine Mannebach. 18. Anton Brecht, Bäcker m. Anfia Meyer⸗ 18. Georg Gebhardt, Glanzwaſcher m. Kath. Rode. 18. Wilh. Mart. Ullrich, Fabrikarb. m. Roſine Laiſt. 18. Kaſpar Bauder, Schmied m. Anna Kuhn. 18. Aug Neigenfind, Sel m. Maria Lederle. 18. Stefan Horſchler, Inſtall. m. Wilhe. Weiß. 18. Wilh. Kadel, Dreher m. Kath. Bley. 18. Karl Heck, Mag.⸗Arb. m. Eva Elif. Schmitt. 18. Karl Aug. e Kaufm. m. Soſte Künzler. 21. Joſ. Hölle, Taglöhner m. Marie Behrens. 21. Joh. Geropp, Gummiarb. m. Philippine Weiler. 28. Joſ, Schlipper, Metzger m. Anna Volz. 28. Guſtav Wellenreiter, Schriftſ. m. Emilie Wilſer. Auguſt. Geburten. 12, d. Buxeaugeh, Karl Jäſchke e. T. Bertha Emilie. 18. d. Kaufm. Ferd. Battlehner e. T. Albertine Gertrude. 9. d. Schneider Jul, Wilh. Schüßler e. T. Ling Roſa. 13. d. Hauptamtsaſſ. Frdr. Kaufmann e. S. Friedrich. 16. d. Tagl. Jul. Fichter e. T. Bertha. 16. d. Maurer Karl Leberecht Haſerodt e. T. Marie. .Tramb.⸗Schaffn. Guſt. Kumpf e. T. Anna Kath. „Keſſelſchm. Heinr. Wegmann e. T. Eliſabeth. Kaufm. Wilh. Rau e. T. Maria Eliſab. .Schloſſer Karl Frdr. Aſſenheimer e. S. Adolf Heinrich. Kutſcher Gg. Karl Meile e. S. Gg. Frdr. Karl. Lehrer Kark Strohbach e. T. Clara Joſefine. Jeierd Heinr. Ihrig e. S. Heinrich. Techniker Eugen Saur e. S. Eugen Johann. Bierbr. Md Reimann e. T. Joſefine Marie. Maurer Wilh. Trautmann e. S. Gg. Jak; ak. 19. abrikarb. Wilh. Balleyer e. S. Heinr. Wilh. 18. agl Jak. Weiß e. S. Jakob. 18. Ta rikärb. Joh. Bauer e. T. Eliſe Zina Johanna. 19. agl. Rud. Schöpperle e. T. Marie. 16. d. Gaſtwirth Frdr. Reith e. S. Wilhelm. 2 19. d. Gärtner Chr ſtof Scharpf e. T. Lina Joha. Marig. 17. Kieſel e. S. Joh. Aug. 5 Fabrite Bal .Fabrikarb. Ludw. Sutter e. S. Karl Ludw. „Spengler Heinr. Stier e. S. Hans Heinr. Oluf. „Eiſenhobler Karl Adolf Gehring e. S. Friedrich. „Bierbr. Karl Kilthau e. S. Chriſtian Friedr. Werkmſtr. Albert Jahn e. T. Aam Luiſe. „Gaſtwirth Mich. Adler e. T. Anng Marig Ther. +. Tagl. Chriſtian Gehrig e. S. Wilh. Chriſtian. „Schreiner Heinr. Scharpf e. S. Heinr. Wilh. Eiſendr. Gg. Sperber e. T. Kath. Bahnarb. Paul Schnabel e. T. Elſa. Fuſſer Jak. Rauſchkolb e. T. Helene. „Kutſcher David Haas e. T. Suſanna. .Maſchinenf. Jak. Arnold e. T. Sofie Luiſe. Adam Michel e. T. Marg. Eliſ. Kath. agerhausarb. Karl Kuhn e. T. Emilie Marie. „Werkmſtr. Karl Gg. Buſch e. T. Ther. Kath. einr. Henn e. T. Juliane. chreiner Gg. Rauſcher e. S. Hermann. „Kaufm. Ludw. Altſchul e. T. Elſa. 5 Tüncher Joh. Karl Roßnagel e. S. Gg. Severin. Rangirer Joh. Ludw. Bellen e. S. Emil Franz. Bahnhofverw. Frdr. Jacki e. S. Friedr. Karl. Schmied Jak. Kempf e. T. Luiſe Eliſe. „Maſchinenf. Mathäus e. T. Maxie Eliſab. Bäcker Joſ. Mantel e. T. Philippine Luiſe. „Fabrikmſtr. Karl Rohlfſen e. S. Gduard Karl. Tagl. Laurentius Frauenſchuh e. T. Marie Frieda. FFCCCCCCCCCCCCCC gggggggggggggggggggggggsg . Fahrikarb. Ernſt Zieſer e. T. Ling Kath. abrikarb. Gg. Morr e. S. Gg. Friedr. 17. ngenieur Rob. Naſerowsky e. T. Emma Soſie Eliſab. 22. d. Schieferdeckermſtr. Gg. Stohner e. T. Lina. 22. riſeur Seb. Hörner e. T. Anna Eljſe. 28. d. Damenſchneider Karl Sekyrka e. T. Erzska. Joſefine. 28. d. Baddee Irdr. Hobel e. T. Marie. 19. d. Bahnarb. Joh. Nohe e. S. Frdr. Wilh. 19. d. Kaufm. Herm. Gellert e. S, Phil. Emſi Herm. Jakob Aug. Sterbfälle. 0 5 d⸗* 80 8.„ Joh. Val, Reißer, d. ſa Vabelte,.5 Lörterich 18. 1 M. „Kath. geb. Koch, Ehefr. d. Tagl. Mathäus Weinröther, 28 J. 4 Marie Lina, T. d. Küblers u. Wirths Joh. Adolf Bauer, 15 . d. ledige Kaufm. Heinr. Genzlinger, 22 J. 11 M. a. Anna, T. d. Güterbeſt.⸗Geh. Karl Travelot, 11 M. a. „Mina Karol., T. d. Milchhdlrs. 50 2 J. 9 M. a. ſ. Frdr., S. d. Metzgers Andr. Köhler, 2 J. 10 M. a. 3 1 geb. Röſer, Wwe. d. Wirths Frz. Joſ. Mayer, 62 J. 10 M. a. „Eliſab. geb. Ernſt, Wwe. d. Sängers Jak. Paul Klötzl, 24 J. a 18 18. Wilh. Jak., S. d. Tagl. Jak. Mühle, 25 Tg. a. 19. d. 980 Bremſer Karl Bleſch, 47 J. 9 M. a. 20. Kath., T. d. Schreiners Frz. Joſ. Zimmermann, 2 M. a. 12. d. led. Metzger Adolf Friedr. Biſſinger 20 J. a. 19. Wilh. Aug., S. d. Schreinermſtrs. Wilh. Oehler 2 M. 16 Tg. a. 20. Adolf, S. d. Conditors Karl Phil. Berger, 1 M. 15 Tg. a. 21. d. verh. Platzaufſeher 55 Adam Deck, 46 J. 4 M. a. 21. Kath. Soſie, T. d. Formſt. Theobald n 20. d. led. Tagl. Karl Heinr. Grab, 32 J. 1 M. a. 21. Guſtav, S. d. Schloſſers Jak. Frdr. Waibel, 3 M. a. 21. Pauline geb. Simon, Ehefr. d. Schreiners Ludw. Karl Beſt, 88 J. a. . d. verh. Schloſſer Herm. Albert Groll, 27 J. 22 ad. 22. Joſcz Chark. Poroth., T. d. Schloſſers Aug. Müller, 2 M. a. 22. ö. led. Koch Gg. Jak. Mohr, 34 J. 3 M. a. 22. d. led. Näherin Chriſtine Riehl, 32 J. 3 M. a. 23. Karl Fror. S. d. Bäckermſtrs. Wittmann, 4 M. 28 Tg. a. 28. d. verw. Wirth Sebaſtian Rupp, 58 J. 8 M. a 24. Anna, T. d. Bureaudieners Karl Koncad, 1 M. 2 Tg. a. DasKnabenpensionatsenH. Büchler, Rastatt übernimmt wie seit Jahren schwächliche, schwer zu erzieh- ende, geistig schlecht veranlagte, in Schulen mit starken Klassen nicht mitkommende, einer strengen Aufsicht bedürft. EKnaben. Dem Einzelnen wird besöndere Rücksicht gewidmes. NB. Die Anstalt ist durch Neubzu bedeutend vergrössert. Prospskte. 4421¹0 erloosungen von Werthpapieren, deren Nummern uns mitgetheil sind; auch liegen die Ziehungslisten zur Bedienung unserer Olienten an unseren Cassen auf. Wir übernehmen unter voller Haftung nach den Bestimmungen des Gesctzes die Aufbewahrung von Werthpapieren in Ver- schlossenem Zustande und die Aufbewahrung und Verwaltung von Werthpapieren jeder Art in offenem Zustande und besorgen alle damit zusammenhängenden Obliegenheiten. Die hinterlegten Werthe werden in unseren feuerfesten Cassengewölben aufbewahrt. Die Direction. Gr. Bad. Hof und Aational⸗Theaker in Mannheim. Einladung zum Abonnement. Während des Theaterjahres 189495— 1. September 1894 bis Ende Auguſt 1895— werden 200 Abonnement⸗ Vorſtellungen und zwar 100 in Abtheilung 4 und 100 in Abtheilung B ſtattfinden. 46408 Anmeldungen zum Abonnement werden an der Hof⸗ theater⸗Hauptkaſſe, woſelbſt auch die Abonnements⸗Preiſe und ſonſtige Beſtimmungen zu erfahren ſind, täglich von 10 bis 12 Uhr Vormittags entgegengenommen. Mannheim, 31. Juli 1894. Die Hoftheater-Intendanz. Großh. Baugewerkeſchule Karlsruhe. Das Winterſemeſter 1894½95 beginnt am Samſtag, den 3. September d. J. An dieſem Tage finden die Aufnahmsprüfungen ſowie die Einweiſungen ſämmtlicher Schüler in die einzelnen Ab⸗ theilungen und Klaſſen ſtatt. 46183 Die Schule beſteht aus folgenden 4 Abtheilungen: I. Hochbautechniſche Abtheilung. Dieſelbe hat die Aufgabe, durch ſyſtematiſch geordneten Unterricht für ihren Beruf auszubilden: Baugewerkmeiſter(Maurer⸗, Steinhauer⸗ u. Zimmermeiſter) Bau⸗ handwerker(Schreiner, Glaſer, Schloſſer ꝛc.), ſtaatlich geprüfte daſen Bauführer und Zeichner.— Der Unterricht wird in 6 Klaſſen ertheilt; die ſechste Klaſſe iſt hauptſächlich für die⸗ jenigen hinzugefügt, welche ſich dem ſtaatlichen Werkmeiſter⸗Examen unterziehen wollen. Dieſelbe wird nur im Winter geführt. Die Kurſe ſind halbjährig. VBahn⸗ und Tiefbautechniſche Abtheilung. Dieſelbe be⸗ zweckt zunächſt die Ausbildung von Techntkern des mittleren Bahn⸗ und iefbautechniſchen Dienſtes. Ferner können Bahnmeiſter, Straßen⸗ und Dammmeiſter, ſowie Bauführer und Zeichner, ſobald praktiſche Thätigkeit bereits vorausgegangen iſt, geeigneten Unterricht zu ihrer beruflichen Ausbildung erhalten. Dieſe Abtheil⸗ ung beſteht aus 6 aufeinanderfolgenden Klaſſen mit ſe albjähriger Dauer. balbhr 9e ſchinentechniſche Abtheilung. Dieſe bat in gleicher Weiſe Schloſſer, Mechaniker, Maſchinentechniker und Werk⸗ führer heranzubilden. Der Unterricht wird hier in 4 Klaſſen mit ebenfalls halbjähriger Untexrichtszeit ertheilt. IV. Abtheilung für Heranbildung der Gewerbelehrer. Die dieſes Lehrberüfs haben 7 Semeſter die Anſtalt zu eſuchen. Dasz Schulgeld beträgt für ſämmtliche Abtheilungen pro Se⸗ meſter 30 Mk.; außerdem hat ein jeder neu eintretende Schüler eine Aufnahmstaxe von 5 Mk. zu entrichten. Das Unterrichtsmaterial hat der Schüler ſelbſt zu beſchaffen. 8 5 Ueber die Aufnahmebedingungen in die verſchiedenen Abtheil⸗ ungen gibt das Programm nähere Auskunft. Die Anmeldungen können jederzeit ſchriftlich erfolgen, doch ſollen dieſelben ſpäteſtens 8 Tage vor Beginn des Semeſters ſtatt⸗ gefunden haben. 8 um Beſuche eines Semeſters betragen die Logis und Bedienung in Privathäuſern Die Abgabe der Programme und unentgeldlich. arlsrͤhe, im März 1894. Die Direktion. Kircher. Erziehungsanstaltvon Dr. Plähn. Realschule zu Waldkirch i. Br. Beginn des neuen Schuljlahrs: 24. September 1894. In der Anstalt waren im letzten Schuljahr 20 Interne,— Da sämmtliche 30 Schüler der Klasse I mit dem Zeugniss für den einfähr.-frelw. Dienst amsSchlusse dieses Schuljahrs entlassen wurden, ist eine grössere Zahl von Plätzen für Interne frei. 45048 Auf sittliche Erziehung und gleichmässige Entwiek⸗ 1 Geist& Körper wWird das Hauptaugenmerk oh ee zat dle Schole gett 1078 Ausgaben für Koſt, 30 Mk. —2 Anmeldeformulare erfolgt Durch Erxlass des Reichskanzleramts hat das Recht Zeugnisse über die wissensch. Befähigung ihrer S0 zum einjähr.-freiw. Dienst auszustellen. Aufnahmebedingungen durek die Direetion. Grab-Denkmäler reichhaltiges Lager. Bruno Wolff, Bildhauer. 40274 6 7, 23. Mannheim 7, B. Kirchen⸗Anſagen. Katholiſche Gemeinde. eſuitenkirche. Sonntag, den 26. Auguſt. 6 Uhr. 85 8 Uhr zweiter Gottesdienſt. /10 Ahr Prebin und Amt. 11 Uhr fl. Meſſe. ½3 Uhr Vesper. Kathol. Bürgerhoſpital. Sonntag, 26. Auguſt. 8 Uhr Singmeſſe. 4 Uhr Predigt und Andacht. Untere kath. Pfarrei. Sonntag, 28. Auguſt. 6 113 rühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Vorleſung des Erbiſchs irtenſchreibens. ½10 Uhr Amt mit Vorleſung des Erzbiſchöfl. Hirtenſchreibens. 11 Uhr hl. Meſſe. ½3 Uhr Vesper. Laurentiuskirche. Sonntag, den 26. Auguft. 6 Uhr Beicht. 7 Uhr Frühmeſſe mit Communion. ½9 Uhr Kinder⸗ gottesdienſt. ½10 Uhr Predigt und Amt. ½38 Uhr Mutter⸗ gottesandacht. Hernach Jungfrauencongregation mit Anſprache⸗ Mannbeim, 26. Auguſt. Heirathen vermittelt ſicher, raſch, reell und discret. 46370 Bureau 0 2, 4, 2. Stock. Central-Anstalt für unentgeltlichen Arbeits⸗Nachweis gegr. von hieſigen gemeinnützigen Vereinen u. der ſtädt. Behörde. Mannheim. 8], Teleph. 818. Stellen finden sofort: Bürſtenbinder, Steindrucker, Eiſendreher, gel. Mechaniker, Fri⸗ ſeure, Barbiere, Glaſer, Rahmen⸗ macher, Monteure a. electr. Licht, Maler, Anſtreicher, Tüncher, Stuhl⸗ macher, Eiſenpolirer, Schneider, Schreiner, Schuhmacher a. Sohlen u. Fleck, Spengler, Wagner, Aus⸗ 19 1 für Schuhfabrik. ehrlinge für: Bäcker, Buch⸗ binder, Buchdrucker, Friſeur, Gärtner, Glaſer, Goldarbeiter, Kellner, Konditor, Lackirer, Maler, Maurer, Mechaniker, Graveur Sattler,„chloffer⸗ Schmied, Schneider, S ene Schreiner, Spengler, Tapezier, Lehrling für Schäftenmacherei. Schweizer, landwirthſchaftl. Ar⸗ beiter. Dienſtmädchen, bürgerlich koch., Hausarb., Spülmädchen für Hotel, Reſtaurationsköchin( ehrmädchen) 1. Rockarbeiterin, Vorarbeiterin für Lumpenſortiren, Maſchinen⸗ ſtrickerin, Ladnerin, Kleider⸗ macherin, Fabrik⸗Arbeiterinnen, Bretzelträgerinnen. Stellen suchen: Buckhbinder, Buchdrucker, In⸗ ſtallationstechniker Monteur,Satt⸗ ler, Schloſſer auf Bau, Maſchinen⸗ ſchloſſer, Schmied, Möbel⸗ und Zimmer⸗Tapezierer. Hausburſche, Haus⸗„Herrſchafts⸗, Bureaudiener, Ausläufer, Ein⸗ kaſſirer, Krankenwärter, Fabrikar⸗ beiter, Maſchinenarbeiter, Heizer, Aufſeher, Taglöhner, Erdarbeiter. ee für Herrſchaft, Kindermädchen, Kellnerin I, II, Weinwirthſchaft, Bierwirthſchaft, Büglerin. Wäſcherin, Lauffrauen, Monatsfrauen. Reflektanten wollen ſich an unſere Anſtalt wenden. 46344 Vom General⸗Commando des 14. Armeecorps wurden uns fol⸗ gende Mannſchaften, welche nach dem diesjährigen Manöver(Ende September) zur Reſerve über⸗ treten, zur Placirung überwieſen: 1 Ausläufer, 2 Bäcker, 2 1 5 arbeiter, 1 Bauſchloſſet, 4 Com⸗ mis, Reiſende, Comptoriſt,d Lageriſt Expedient, 2 E reher, 1 Haus⸗ b8 ht, 1 Holz⸗ worunter Maſchinen⸗ 1 Müller, der, 1 Schreiner, Schriftſetzer, 1 Schuhmacher, 1 Spengler. Eintritt nach dem Manöver(Ende September). Wir erſuchen die hierauf reflek⸗ tirenden Ae e ſich baldigſt an unſere Anſtal wollen. ——— r Skoßen Sieſich nicht an dem billigen Preis. Die Kirſchbergsgetten . die billigſten, i. 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