Telegramm⸗Adreſſe: Mannheim.“ n der Poſtliſte zingetragen un Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inuſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (104. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. liger (Mannheimer Volksblatt.) Zerontwortlt 7 für den polit. und ale Theil: Chef⸗Redakteur Herm. Meher. ür den lok. und prov. Theil: fũ 5 8 Lerctenthen r den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). Das„Mannheimer Journal“ ſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 302.(Gelephon⸗Ar. 218.) Politiſche Wochenrundſchau. Die erſchütternde Trauerkunde aus Livadia ſteht gegenwärtig ſo ſehr im Vordergrunde des geſammten politiſchen Intereſſes, daß alles Andere darüber zurück⸗ treten muß. Die Blätter ſehen wir gefüllt mit ſpalten⸗ langen Artikeln, in denen neben der Regiſtrirung des Thatſächlichen in mehr oder minder bedeutſamen Combi⸗ nationen das Menſchenmögliche geleiſtet wird, die Höfe hüllen ſich in Trauer, die Diplomaten ſind auf dem Poſten und über einige Tage werden an der Newa Trauerfeier⸗ lichkeiten in Seene gehen, über deren gewaltigen Ein⸗ druck und Pomp die Zeitungen noch lange zu berichten haben werden. Doch Alles dies, ſo glänzend und bedeutſam es auch ſein mag, iſt nur die Hülle, das Aeußere eines Keens, der ungleich höhere Wichtigkeit beanſprucht. Aus dem ganzen großen Wuſt der Ereigniſſe ſchält ſich doch eigent⸗ lich als die Hauptſache nur die eine Frage heraus, wie wird es in Zukunft mit Rußland werden, welche Rolle wird es fernerhin unter ſeinem neuen Herrſcher im euro⸗ päiſchen, im Welt⸗Völkerkonzerte ſpielen? Wenn man auf dieſe Frage ſchon jetzt eine Antwort geben will, ſo muß man ſich auch faſt ausſchließlich mit Vermuthungen begnügen. Denn was weiß man Zuver⸗ läſſiges vom Kaiſer Nikolaus II.? Er iſt ein junger 26jähriger Mann. Wohl wird ihm nachgeſagt, daß er eine ausgezeichnete Bildung auf den verſchiedenſten Ge⸗ bieten des Staatslebens genoſſen, daß er ſpäter auf wei⸗ ten Reifen, von denen ihn bekanntlich eine um die ganze Welt brachte, ſeinen Blick geſchärft und ſeine Anſchau⸗ ungen vertieft hat. Was aber noch mehr ins Gewicht fällt: der junge Monarch hat die ernſte Ab⸗ ſicht, ſein Reich auf den bisherigen Bahnen einer friedlichen Entwicklung weiter zu führen. Dieſe Abſicht hat er durch ſein Manifeſt kund⸗ gegeben und iſt natürlich überall, ſowohl innerhalb der Grenzen des unermeßlichen Zarenreiches, als auch in der übrigen geſammten Welt mit der größten Befriedigung aufgenommen worden und dem innigſten Wunſch, daß ſich der Wille des Zaren in den ſicheren Glanz fried⸗ licher Thatſachen umſetzen möge. Eine nicht unerhebliche Kräftigung erfährt die Frie⸗ densverſicherung des Zaren durch den neulich ſchon von uns gekennzeichneten Umſtand, daß eine d eutſche Prin⸗ —ägn;—;—;—:᷑̃— Teuilleton. — Bismarck's Schweſter. Das Verhältniß des Fürſten Bismarck zu ſeiner zwölf Jahre jüngeren Schweſter, Frau Malwine v. Arnim, die am Dienſtag das Feſt der goldenen Hochzeit gefeiert hat, war ſtets überaus zärtlich. In ſeinen Briefen nannte er ſie ſtets„mein Schatz, mein Herz, Dein eigen kor ewer“, und nur ungern ſah er ſie deshalb aus dem Vaterhauſe ſcheiden.„Nach Eurer Abreiſe,“ ſo klagte er in einem ſeiner köſtlichen Briefe an die Neuvermählte,„habe ich das Haus natürlich ſehr einſam gefunden, ich habe mich an den Ofen geſetzt, geraucht und Betrachtungen darüber ange⸗ ſtellt, wie unnatürlich und ſelbſtſüchtig es iſt, wenn Mädchen, die Brüder haben, und obenein unverehelichte, ſich rückſichts⸗ los verheirathen und thun, als wenn ſie nur in der Welt wären, um ihren fabelhaften Neigungen zu folgen, eine Selbſt⸗ ſucht, von der ich unſer Geſchlecht und mich perſönlich glück⸗ frei weiß.. Das 0 5 Band, das die Geſchwiſter ſchon ſeit der Kindheit aneinander feſſelte, wurde ſpäter durch einen zweiten Ehebund noch feſter geſchlungen. Am 6. Juli 1885 vermählte ſich Sibylle v. Arnim, die Tochter Frau Mal⸗ winen's, mit ihrem Vetter, dem jüngeren Sohn des Kanzlers, Grafen Wilhelm Bismarck. — Caprivis Umzug. Bei dem Umzuge des Grafen Caprivi ſind faſt alle bedeutenden Möbeltransport⸗Geſchäfte Berlins arg myſtifizirt worden. Sie erhielten Poſtkarxten des Inhalts, das Geſchäft möge Nachmittags um 6 Uhr zwei epolſterte Möbelwagen zum Reichskanzlerpalaſt ſenden, um öbel, Koffer u. ſ. w. auf Lager zu nehmen. Unterzeichnet war die Karte mit Ebm., was auf den Adjutanten des bis⸗ herigen Reichskanzlers ſchließen ließ. Zur feſtgeſetzten Stunde fand ſich nun nach und nach ein ganzer Park von Möbel⸗ wagen der verſchiedenen Firmen ein, die alle die gleiche Aufforderung erhalten hatten. Die Karten wurden dem Major Ebmeyer übergeben, welcher die Polizei benachrichtigte, um den Urheber ermitteln zu laſſen. — Eine unheimliche Statiſtik bringt das Central⸗ Verkehrsbureau zu Luzern, wonach die Zahl der in dieſem verfloſſenen Sommer verunglückten Bergfexe ſich auf 78 Todte beläuft, ferner auf 20 erheblich Verwundete, von denen noch nicht bekannt, ob ſie je wieder geneſen werden, und endlich auf 4 Vermißte, von denen bis jetzt keinerlei Spur aufzufinden war. Das Gros der Betroffenen waren übrigens Deutſche. — Ein Gefängniß in Sibirien. Von einem ſibiriſchen Gefängniß machte in der Petersburger„Geſellſchaft zur Wahrung der Volksgeſundheit“ der Arzt Dr. Suſchinski folgende Mittheilungen: Durch das Gefängniß in Tjumen gehen jährlich gegen 20,000 Sträflinge, die dort erſt auf die verſchiedenſten Gegenden Sibiriens vertheilt werden. Aus dem Gefängnißbericht für 1892 iſt erſichtlich, daß es dem Geleſenſtt und verbreiteine Zeitung in Mauuhrim und Amgebnng. zeſſin ihm als Gemahlin zur Seite ſtehen wird. Die junge Zarin iſt in der Sphäre nur auf den Frieden ge⸗ richteter Beſtrebungen aufgewachſen und wird auch in dieſem Sinne unzweifelhaft wirken. Man ſagt ihr nach, ſie habe ſich um Politik niemals gekümmert. Wohl ihr, wenn dem ſo iſt. Dann wird ſie, frei von jeglicher politiſcher Aſpiration, lediglich den Werken der Liebe und Barmherzigkeit ſich zuwenden können und damit ſich die 1 der Ruſſen zu frieblicher Mitarbeiterſchaft er⸗ obern. So leitet uns von der Trauer am ruſſiſchen Kaiſerhofe ein ſchönes Band hinüber nach Deutſch⸗ land, wo das Intereſſe für das Schickſal des Zaren⸗ reiches aufrichtigen und warmen Widerhall findet. Freilich haben wir Deutſche gegenwärtig ſelbſt viel mit uns zu thun. Die Schatten der Kanzlerkriſis und der mit dieſer in engſter Verbindung ſtehenden Ver⸗ änderungen im preußiſchen Miniſterium ſind noch nicht vollſtändig verflogen. Wohl ſind die vakanten Poſten wieder beſetzt, und zwar in beſter Weiſe, mit den rich⸗ tigen Perſonen beſetzt— die noch unerledigten ſind von minderer Bedeutung für Geſammt Deutſchland— aber, wie vor dem neuen Kaiſer in Rußland, ſo ſtehen wir auch vor unſern„neuen Männern“ mit der Frage: „Wie wird der Kurs ſein? Und auch hier läßt ſich poſitiv noch nicht ſagen, ſo und ſo wird er ſein, aber das läßt ſich doch ſchon mit aller Beſtimmtheit vorausſehen, wie er in vielen wichtigen Fragen nicht ſein wird, und damit iſt ſchon viel geholfen. In dieſer Hinſicht, meinen wir, ſollte man es gerade jetzt in keiner Weiſe an der nöthigen Deullichkeit fehlen laſſen. Alle national und liberal geſinnten Kreiſe im deutſchen Volke haben es unter dem Caprivi'ſchen Kurs ſehr ſchmerzlich empfunden, daß Vieles im Reich und in Preußen geſchehen konnte, das nicht mehr den Ausdruck national, noch viel weniger liberal verdiente. Wir denken hier in erſter Linie an das Verhalten der Regie⸗ rung den Ultramontanen gegenüber. Auf dieſem Gebiete iſt durch eine völlig verfehlte und auf falſchen Grundanſchauungen beruhende Nachgiebigkeit ſehr viel geſündigt worden. Wenn wir im Hinblick hierauf den jetzigen Reichskanzler Fürſten Hohenlohe prüfend betrachten, ſo kann man mit aller Beſtimmtheit ſagen, ſo wird es ——.——..:ͤ ͤ—— Luftinhalt nach für nur 290 Menſchen berechnet iſt, während im Hauptgebäude im Auguſt 969, im Mai ſogar 2430 Menſehen lagen. Dieſe Anhäufungen wären entſtanden, weil aus Mangel an Kleidung die Gefangenen im Winter nicht rechtzeitig hatten weiter befördert werden können. Als Folge der Anhäufungen traten heftige anſteckende Krankheiten mit großer Sterblichkeit auf. Das Krankenhaus genugte nicht; das ganze Haupt⸗ gebäude des Gefängniſſes mußte als Krankenhaus dienen. Die Gefangenen wurden in Seitenkammern eingeſchloſſen, aber anſtatt zehn in jeder Mann untergebracht. Die Enge daſelbſt iſt derartig, daß häufig Nachts die Gefangenen ſich nicht auf die Diele niederlegen konnten, ſondern dicht an⸗ einander gedrängt ſtehen mußten. In Verzweiflung erwarten ſie den herannahenden Morgen, um friſche Luft zu ſchöpfen, denn tagsüber werden ſie entgegen der Geſetzesvorſchrift herausgelaſſen, ſonſt würden ſie in den Kammern erſticken. Die Waſſerverſorgung iſt ſo mangelhaft, daß Sträflinge manchmal Tage lang ohne Waſſer bleiben. Was die Ver⸗ pflegung betrifft, ſo genügt die Mittheilung, daß trotz der Beſchränktheit der für die Sträflinge ausgeworfenen Ver⸗ pflegungsmittel die Gefängnißverwaltung in zehn Jahren doch noch Erſparniſſe von 89,000 Rubel machte. Zum Unterhalt des Gefängniſſes werden jährlich 50,000 bis 60,000 Rubel ausgeworfen; 20,000 Rubel werden davon für Krankenpflege ausgegeben. Während der Jahre 1888—1892 ſchwankte die Bewegung der Sträflinge zwiſchen 17,000 und 20,000 jährlich. Vorherrſchende Krankheiten ſind Typhus, Maſern, Tuberku⸗ loſe; am wenigſten ſtarben 1955 am meiſten Kinder, ſo in fünf Jahren von 3829 Sträflingen 824 Kinder. 1892 erlagen von 5000 Sträflingen 295 der Cholera. Regelrechte ärzt⸗ iſt bei dem Mangel an ärztlichem Perſonal un⸗ enkbar. — Neue Eutdeckungen in Mittel⸗Afrika. Zur Zeit iſt die einzige deutſche private orſchungs⸗Expedition in Afrika die des Lieutenants Graf Götzen, welche, von Oſten vordringend, bis in die Grenzgebiete zwiſchen unſerer oſt⸗ afrikaniſchen Colonie und dem Congoſtaate gelangte. Graf Götzen hatte im Jahre 1891 in Begleitung von Dr. Erhard ſchon einmal eine erfolgreiche Expedition in Oſtafrika durch⸗ geführt, welche der Erforſchung des Umba⸗Fluſſes galt. Seine jetzige Reiſe war in einem weit größeren Stile ange⸗ legt und in wiſſenſchaftlicher Beziehung auch viel ergiebiger vorbereitet. Dem entſprechend liegen als Ergebniß anſcheinend nicht unerhebliche Entdeckungen vor in Gegenden, die vorher noch kein Weißer betreten hatte, Ergebniſſe, die ein neues Licht werfen auf die intereſſante Geſtaltung des gewaltigen Seengebietes in Mittel⸗Afrtka. Graf Götzens Bericht, der vor wenigen Tagen hier eintraf, iſt datirt vom 18. Juni 1894 und kommt von Kivu⸗See im Kongoſtaate. Der Be⸗ richt lautet;„Meine Reiſe arſih nunmehr ihren Ful⸗ Sonntag 4. November 1894. unter dem„dritten Kurs“ ſicherlich nicht ge⸗ macht wer den. Und woraus ſchöpfen wir dieſe Gewißheit? Ein⸗ fach aus der politiſchen Vergangenheit des Fürſten. Er iſt es geweſen, wie wir ſchon neulich hervorge⸗ hoben haben, der am 9. April 1869 das berühmte Rund⸗ ſchreiben an die europäiſchen Regierungen richtete, in welchem zu einer Zuſammenkunft behufs Be⸗ rathung von Maßregeln gegen die Abſichten der vatikaniſchen Jeſuitenpartei aufgefor⸗ dert wurde. Und immer wieder, ſo lange er als Miniſter in jener bewegten Zeit die bayeriſche Politik leitete, iſt er in dieſem, wenn auch vergeblichen Kampfe gegen Jeſuitismus und Ultramontanismus der erſte Vorkämpfer geweſen, und wir ſehen ihn, den Katholiken in ejnem weitaus katho⸗ liſchen Staate in ärgſter Fehde mit dem Ultramon⸗ tanismus, dem er wohl ſeinen Miniſterpoſten, nicht aber ſeine liberale Geſinnung geopfert hat. Fürſt Hohenlobhe iſt daher ein durchaus liberal denkender Mann und er müßte mit ſeiner ganzen politiſchen Vergangenheit brechen, wollte er jetzt als Kanzler anders denken, denn als bairiſcher Miniſter. Wenn auch von Rom Stimmen in ſchmeichleriſcher Tonart erſchallen, die ſeinen Amtsantritt ſympathiſch begrüßen und den Mann, der einen Kardinal zum Bruder hat, gewiſſermaßen für ſich reklamiren wollen, ſo iſt das nichts als ein Sirenengeſang, der bereits durch die deutſchen Centrumsblätter desavouirt worden iſt. Wohl drängt man ſich auch von dieſer Seite mit den bekannten Paritäts⸗Wünſchen an den Kanzler heran, aber im Allgemeinen haben auch unſere Ultramontanen das richtige Gefühl, daß Fürſt Hahulohe nicht zu ihnen gehört. Wohl werden Diejenigen Recht haben, die meinen, der neue Kanzler werde ſich ſtreng über den Parteien Das aber iſt ſicher, daß er auch im wieder die deutſche Politik auf nationalen und liberalen Bahnen führen wird und daß an ſeinem Kanzlerſeſſel alle die reaktionären Gelüſte zerſchellen werden, die uns aus den Begriffen des Ultramontanismus und Jeſuitismus ent⸗ gegen tönen. minations⸗ und zugleich ihren Wendepunkt wieder nach Oſten und der Heimath zu, und ich will Ihnen daher von dieſem Punkte aus kurz einige Nachrichten ſenden. Ich bin ſo ziemlich an der Weſtgrenze Ruandas angelangt und batte das Glück, dies ganze Land, das die Stanleyſche Expebition ſeiner Zeit ſorgſam mied und das auch von den Arabern als unzugänglich betrachtet wird, zu durchziehen. Obwohl meine Expeditions⸗Truppe nur eine recht kleine war⸗ ſo flößte ſie doch dem Kigere(d. h. König) dieſes Landes, Luabugiri, ſo⸗ viel Reſpekt ein, daß er mich ruhig gewähren ließ. Luabugiri iſt eine merkwürdige Perſönlichkeit und wohl einer der mäch⸗ tigſten, jedenfalls einer der gefürchteſten Monarchen in Wittel⸗ Afrika. Er iſt gut ſteben Fuß groß, mit ſchönen g Zügen, die unwillkürlich an römiſche Imperatorenduaſte innern. Er reſidirt nur auf hohen Vergen, und mit dieſen ſtolzen Sitzen wechſelt er ſtets ſeinen Aufenthalt. Alles zittert vor ihm, und ähnlich wie der Sultan von Marokko treibt er ſeine Steuern und Einkünfte bei, indem er alljährlich einen meiſt wechſelnden Theil ſeines Landes verwüſtet. Ich traf 115 2500 Meter hoch auf den Höhen, die nicht weit von den irunga⸗Bergen liegen. So heißen die Mfumbiro⸗Vulkane. Der weſtliche von dieſen Vulkanen, der Virunga⸗tſcha⸗ gongo, iſt thätig. Schon aus weitefter Ferne gewahrten wir ſeinen gewaltigen Feuerſchein. Ich habe ihn be⸗ ſtiegen und Formatſonen und Eruptionsformen gefunden, die in ihrer Eigenart und Großartigkeit den Veſuv und den Aetna weit hinter ſich laſſen. So viel ich weiß, iſt dies der erſte Feuerberg, der in Afrika eonſtatirt iſt. Dicht vom Fuße dieſes Vulkans aus erſtreckt ſich nach Süden der Kivn⸗See. Er mag nicht viel kleiner ſein als der Albert⸗ Edward⸗See und ſoll durch den Rufiſi mit dem Tanga nika⸗ See in Verbindung ſtehen. Ich vermuthe, daß ſer ſchöns Kivn⸗See mit dem Oſo⸗See identiſch iſt. Seine überaus ma⸗ Wten Ufer ſind ſchön felſig, ähnlich denen der Rivieca. Im Weſten des Sees wohnen die Walegga, die ich noch zu be⸗ ſuchen gedenke. Ruanda iſt durchaus Hochplateau mit herr⸗ lichem Klima und vollkommen geſund. Der auf dem deutſchen Gebiete liegende Theil iſt der bei Weitem werthdolere, denn der zum Congoſtaat gehörige trägt einen meiſt n virthlichen ochgebirgscharakter. Das mir hierüber und aucg ſonſt vor⸗ Hegende geographiſche Material iſt ſehr ergiebig und umfang⸗ reich und ſoll ſyſtematiſch bearbenel werden; ich habe daher noch keine weiteren Details fertig. Ich beſchränke mich in Folge deſſen darauf, nur noch mitzutheilen, daß der Niava⸗ rongo offenbar der größte Quellfluß des Kagera⸗Nils iſt; derſelbe entſpringt an den Urundi⸗Bergen und macht dann einen großen Bogen faſt bis an die Virunga⸗Vulkane. In Oſt⸗Ruanda liegt ein zweiter großer See, der Mohazi⸗See genannt wird. Da ich mich bald der Heimath wieder zu⸗ wende, werde ich weitere Einzelheiten ſpäter berichten.“ halten. Innern 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 4. November. Gerade für Baden ſſt dieſe Frage von allergrößter us dem Großheragthum In Stuttgart fand am Donnerſtag die Balletpantomime Bedeutung, da der Anſturm dieſer düſtern Elemente bei* Se N nhernogig, 7 goldene Hochget von Hofmuſikus W. Abert und dem uns jetzt und in der nächſten Zukunft am wuchtigſten inſzenirt wird, und es iſt eigentlich ſehr zu bedauern, daß in offtziöſen Preßſtimmen, welche wir letzter Tage in unſerm Großherzogthum über den Kanzlerwechſel ver⸗ nommen haben, neben der Betonung der nationalen Ge⸗ ſinnung des Fürſten Hohenlohe ſeine liberale und antiultramontane vergeſſen wurde. Möͤgen die ſo denkenden Kreiſe ſowohl bei uns in Gaden als auch in Alldeutſchland zu der Ueberzeugung zommen, daß der neue Kanzler Fürſt Hohenlohe in der That zu ihnen gehört. Aus Stadt und Land. Mannheim, 4. November 1894. Falſche 30⸗Markſcheine. In neueſter Zeit kurſiren n verſchiedenen Gegenden Süddeutſchlands falſche 50⸗Mark⸗ ſcheine, Die Falſiftkate ſind ſo gut angefertigt, daß dieſelben im Privatverkehr ſehr leicht als ächt kurſiren können, bei einer Bank jedoch wohl kaum angenommen werden dürften, da ſie bei näherer Befichtigung verſchiedene Ahweichungen von den ächten zeigen. Das Papter fühlt ſich weicher an und iſt viel leichter zerreißbar. Der ganze Druck iſt viel weniger ſcharf und eintönig, die ſcharfen tiefen Schatten der ächten Scheine fehlen ganz. Die in der Mitte der Scheine befind⸗ liche große 50 iſt nicht deutlich und die Strafandrohung nicht leſerlich, Auf der Rückſeite iſt die rothe Farbe des Aufdrucks weniger lebhaft und in's Gelbe gehend; die auf den ächten Scheinen beſfindlichen blauen Fafern, welche deut⸗ licher ſind und herausgezogen werden können, ſind auf den falſchen Scheinen nur mit Farbe blaß angedeutet, ein Merk⸗ an welchem hauptſächlich die Fälſchung erkannt werden ann. Der Präſident des Reichsverſicherungsamts Herr Dr. Bödiker wohnte der Vorſtandsſitzung der„Deutſchen Nahrungsmittel⸗Induſtrie⸗Berufsgenoſſenſchaft“ nicht im Auf⸗ krage der Reichsregierung an, ſondern derſelbe war aus eigener Initigtive nach Mannheim gekommen, um ſich zu informiren Über den Gang der Geſchäfte und über verſchiedene wichtige ſein Reſſort betreffende feofſſab Heute früh ſtattete Herr Dr. Bödiker der Zellſtofffabrik auf dem Waldhof einen Beſuch ab. „Elektriſche Ausſtellung in Karlsruhe im Jahre 5. Vom Gewerbeverein Karlsruhe geht uns das Pro⸗ gramm zu für eine Elektriſche Ausſtellung, welche im Sep⸗ tember 1895, mit beſonderer eee ung des Kleinge⸗ werbes und der in der ſadlicchen Ausſtel⸗ lungshalle nahe beim Bahnhof in Karlsruhe abgehalten werden ſoll. Unternehmer iſt der Gewerbeverein mit Unterſtützung des Staates und der Stadtgemeinde, von welcher die Errichtung eiuer elektriſchen Central⸗Anſtalt in Ausſicht genommen iſt. Für das Kleingewerbe ſoll eine möglichſt vollſtändige Sammlung aller in ſeinen verſchiedenartigen Berufszweigen verwendeten Werkzeug⸗ und Arbeits⸗Maſchinen zur Ausſtellung gelangen, für deren Be⸗ trieb die elektriſche Kraft geeignet erſcheint und durch die Ruldtcheitigz Vorführung von hauswirthſchaftlichen Bedarfs⸗ mitteln und von Beleuchtungsgegenſtänden ſoll das Intereſſe des größeren Publikums gewonnen werden. Die Wärme⸗ und Waſſerkraftmaſchinen ſind in den Bereich der Ausſtellung aufgenommen, ſoweit ſie beſonders für Dynamobetrieb einge⸗ richtet ſind. Telegraphie⸗ und ausgeſchloſſen. Im Uebrigen ſind die Ausſtellungsgegenſtände in folgende zwölf Klaſſen eingetheilt: J) Dampf⸗, Gas⸗ Petroleum⸗, Benzin⸗ und Waſſer⸗Motoren, ſoweit ſie für den Ausſtellungs⸗Betrieb erwünſcht ſind. 2) Dynamomaſchinen und Transformatoren im Betrieb. 8) Elektromotoren zum Betrieb kleinerer Werkſtätten oder ein⸗ zelner Arbeitsmaſchinen. 4) Elektriſch betriebene Hebezeuge, Werkzeug⸗ und Arbeitsmaſchinen, insbeſondere auch Vor⸗ führung von elektriſch betriebenen Werkſtätten des Kleinge⸗ werbes. 5) Batterien, Accumulatoren, Thermoſäulen, Gal⸗ vanoplaſtiſche Werkſtätten. 6) Leitungen, Sicherheits⸗ und Blitzſchutzvorrichtungen unter Ausſchluß der Blitzableiter. Inſtallationswerkzeuge. 7) Meßinſtrumente, Kontrolapparate, Anlaß⸗ und Regulir⸗Apparate für Elektromotoren. 8) Be⸗ ſoweit ſie zu einer ausgiebigen Be⸗ leuchtung der e dienen, Heiz⸗ und Koch⸗Apparate. 9) Haus⸗Telegraphie un Uhren. 16) Anwend⸗ ung der Elektrieität in der Heilkunde. 11) Demonſtrationen. Elektriſche Schulapparate. J2) Literatur über Ele rotechnik, in beſonderem Leſezimmer. Die Ausſtellungsgegenſtände ſollen thunlichſt im Betriebe vor eführt werden. Die Platz⸗ miethe iſt eine beſcheidene, ebenſo werden die Betriebs oſten auf's Niedrigſte geſtellt. Eine Prämiirung der Ausſtellungs⸗ Gegenſtände wird nicht ſtattfinden, Aagegen ſind mög⸗ lichſt eingehende Berichte von Sachverſtändigen in Ausſicht enommen, ebenſo die Vornahme von Verſuchen mit Aus⸗ tellungsgegenſtänden, deren Ergebniß den Ausſtellern mit⸗ Fee und mit deren Zuſtimmung veröffentlicht werden ſoll. ormulare zu Anmeldungen ſind vom Schriftführeramt des ewerbevereins in Karlsruhe(Friedrichsplatz 3) zu beziehen, auch zu weiterer Auskunfts⸗Ertheilung jeder Zeit be⸗ xeit iſt. Guſtav⸗ Adolf⸗Feſtſpiel in Neckargemünd. Wir machen auch an dieſer Stelle nochmals darauf aufmerkfam, daß heute, Sonntag, Nachmittags 4 Uhr, die erſte Aufführung obigen Feſtſpiels in der Thoma'ſchen Bearbeitung ſtattfindet. AUfrika⸗Verein deutſcher Katholiken. Herr Amandus Acker, Provinzial der Geſellſchaft der Väter vom hl. Geiſt aus Sanzibar, Oſtafrika, welcher ſich zur Zeit hier befindet, hält heute Sonntag, 4. Nov., Nachmittags 3 Uhr, nach Be⸗ endigung der Veſper, in der Jeſuitenkirche einen Vortrag. Da laut Beſchluß des Bundesrathes die Redemptoriſten als nicht verwandt mit den Jeſuiten erklärt wurden, kam ge⸗ nannter Herr nach Deutſchland, um mit dem Herrn Reichs⸗ zanzler, ſowie dem Herrn Kultusminiſter behufs Gründung einer Niederlaſſung in Deutſchland zu unterhandeln und reiſt bis zur Erledigung der nöthigen Formalitäten nach dem Elſaß. Der Beitrag zu dem hieſigen Zweig⸗Verein des großen Afrika⸗Vereins deutſcher Katholiken beträgt pro Jahr nur M..20. Anmeldungen können jederzeit im Bürean G 4, 17 gemacht werden. Betreffs der Behandlung von Diphterie⸗Kranken hat der Stadrrath den Betrag von M. 1000 für Anſchaffung des Behring' ſchen Heilſerums zum Gebrauche für die freie Krankenpflege, ſowie im allgemeinen Krankenhauſe und in der Kinderheilanſtalt bewilligt. In Beziehung auf die Beſchäftigung Arbeitsloſer während der Froſtzeit haben die ſtädtiſchen Aemter ihre Be⸗ richte dem Stadtrath erſtattet. Darnach wird ſtädtiſcherſeits, wie im vorigen Jahre, nur das Tiefbauamt vorzugsweiſe Gelegenheit zur Beſchäftigung zu bieten vermögen. Auch will der Stadtrath wiederholt mit den betr. ſtagtlichen Behörden 05 Vermittelung von Arbeitsgelegenheit ins Benehmen eten. Eiſenbahnſignalweſen ſind können, welches in Amerika und En artigem Erfolg 15 0 iſt. weicht man Die im Bau befindlichen Neben⸗ bahnen Weinheim⸗Fürth und Bickenbach⸗Seeheim werden im Laufe des Sommers 1895 in Betrieb genommen und der Ver⸗ waltung der Main⸗Neckarbahn unterſtellt werden. Konſtanz, 3. Nov. Die Weinleſe iſt ſehr lautlos am See vorübergegangen, entſprechend dem Erträgniß, der Güte und dem Wetter; in befferen Lagen iſt die Qualität zwar als zu erwarten war, 100000 dürfte die bekannte Er⸗ fahrung, daß der Seewein im dritten Jahre am beſten wird, Manchen veranlaſſen, den Wein noch zu halten, um die ge⸗ ringe Menge durch Güte noch werthvoller zu machen. Die Wikterung wird jetzt wieder beſſer ohne Kälte, allein an den Regentagen in der Bodenſeegegend hat es auf den be⸗ nachbarten Tyroler⸗ und Schweizerbergen Schnee geworfen, ſo daß die Berge bis weit hinunter in herrlichſtem Schnee⸗ kleid erglänzen und ein prächtiges Alpenpanorama darbieten. Kleine Mittheilungen. In Eichſtetken ſtürzte der verheirathete Handelsmann Hofelter die Treppe herunter, wobei er ſo unglücklich ſtel, daß er einen Schädelbruch erlitt und verſtarb.— In Gppingen hatte der ledige Adam Hen⸗ rich von Grombach vor einigen Wochen anläßlich der Hochzeit eines Freundes durch einen Revolverſchuß derart eine ſeiner Seidel verletzt, daß er in das akademiſche Krankenhaus in eidelberg verbracht werden mußte. Nunmehr iſt er ſeinen ſchweren Heiden erlegen. Pfälziſch-Helſtſche Nachrichten. Laudau, 3. Nov. Geſtern hat ſich hier in ſeiner Woh⸗ nung der 36 Jahre alte Buchhalter Georg Zirkelbach er⸗ ſchoſſen. Man fand die Leiche angekleidet, mit einem Schuß im Kopf im Bette liegend. Zwei Abſchiedsbrieſe, die er hin⸗ terließ, ſind von Nachts 2 Uhr datirt. Er ſoll in letzter Zeit wiederholt geäußert haben, daß ſeine Geiſteskräfte nachlaſſen. »Pirmaſens, 3. November. Letzthin ſind zwei Wirthe von hier verſchwunden. Der eine derſelben ver⸗ duftete mit Hinterjaſſung verſchiedener Hinterbliebenen und ſein Kollege hat ihm hierin ein Beiſpiel gegeben, nur hat er dies etwas ſchlauer gemacht. Er brauchte angeblich 300 M. zur Bezahlung eines Wechſels. Der Hauseigenthümer wurde darum angegangen, dieſer muſterte mit Kennerblick die vor⸗ handenen Schätze und er dachte, ſchlimmſten Falls iſt ja nichts verloren; da oben ſitzen ja eine Maſſe Kiſtchen mit Eigarren und im Keller liegen noch ſo und ſo viele Flaſchen Deidesheimer. Er gab alſo Geld, andern Morgens war der Wirth aus ſeiner„ſchlauen Gaſſe“ verſchwunden.„Du dummer Kerl“, ſchmunzelte der Hauseigenthümer, läßt alle Genüſſe im Stich! Er ſteckt ſich eine Cigarre von den auf dem Brett ſtehenden an, doch— alle Kiſtchen waren wohl ſchön zu, aber leer! Nun in den Keller:„Gott ſei Dank, die Flaſchen ſind noch voll und ſchön zugeſiegelt; ich will doch mal ſehen, was für'n Tropfen das iſt!“ Hell und klar ergoß ſich das köſtliche Naß ins Glas, ein kräftiger Zug: brr, es war das reinſte Waſſer, wie es das Waſſerwerk liefert. Unſer Hauseigenthümer war gefoppt und hat nun zum Schaden aüch noch den Spott zu tragen. Zweibrücken, 8. Nov. Die ſenfationelle e der„Neuſt. Bgztg.“, daß Secondelieutenant Koch in etz, Sohn des Herrn Bahningenieurs Koch hier, ſich erſchoſſen habe, beruht auf Unwahrheit. Laut ärztlicher Beſcheinigung iſt er an Schlagfluß eines natürlichen Todes geſtorben. Wir fügen dieſer Mittheilung noch folgende, dem„Pf. Vb.“ ent⸗ nommene nähere Angaben bei: Lieutenant Koch, der über⸗ haupt öfters kopfleidend war, befand ſich Abends mit einigen Kameraden auf der Kegelbahn und fühlte ſich unwohl, klagte insbeſondere auch über Kopfſchmerzen. Er ging dann in Begleitung eines Kameraden nach Hauſe. Am nächſten Morgen fand ihn ſein Burſche todt vor dem Bette, wobei ſein Arm noch die Stuhllehne feſt umklammert hielt. Ein Schlagfluß hatte ihn beim Entkleiden etroffen. Pirmaſens, 3. Nov. Dem bieſtgen Fabrikrathe wurde zur Aufbringung der Mittel für die Erbauung einer neuen kath. Kirche die erbetene Bewilligung zur Veranſtaltung von zwei Geldlotterien mit der Befugniß zum Loosabſatze im Lolben Königreiche ertheilt. Es ſollen in jeder der beiden otterien 200,000 Loofe zu je 2 Mark ausgegeben werden, wobei 138,000 M. für Gewinne beſtimmt ſind. Aus der Südpfalz, 3. Nov. Zur 1 herrſcht große Flauheit im Weingeſchäft; von abgeſchloſſenen Käufen ver⸗ lautet gar nichts. Die Weinbauer glauben höhere Preiſe als bisher— 220 Mark— zu erzielen, da der„Neue“ nichi ſo ſchlecht zu gerathen ſcheint, als man anfänglich angenommen. Größere Quantitäten 93er lagern immer noch, doch finden ſich auch hier zu den geforderten Preiſen, 350—380 Mark, weniger Käufer ein. ſchelechh ilicger. Heute iſt Waſchtag! Ein Schreckenswort in mancher Familie! Im Intereſſe aller unſerer ausfrauen freut es uns daher, auf ein neues Waſchmittel au merkſam machen zu land bereits mit groß⸗ Es iſt Karol Weil's Seifen⸗ 1 8 welches das Waſchen an ſich vereinfacht, abſolut keine übelriechenden Dünſte erzeugt und— weil frei von ätzenden Beſtandtheilen— die Gewebefaſern nicht angreift. Abends die Wäſche in lauem Waſſer, worin Karol Weil's Seifenextraet aufgelöſt iſt, ein und läßt dieſelbe ſtehen. Am andern Tage macht man ſich eine friſche Lauge aus Karol Weil's Seifenextract, wäſcht gut durch und ſpült 2 bis 3 Mal gründlich aus. Die Wäſche iſt dann blitzſauber und hat 1 gelitten. In allen Theilen Deutſchlands hat ſich dieſes Waſch⸗ mittel überraſchend ſchnell eingeführt, und beſagen alle uns von dort zugegangenen Mittheilungen über Verſuche mit Karol Weil's Seifenextract übereinſtimmend, daß bei der Anwendung deſſelben Zeit, Geld und Mühe erſpart werde. jede Hausfrau in ihrem eigenen Intereſſe einen Verſuch machen. Thleater, Kitttt 11 d WMiffertfrttaft. Spielplan des Groſth. Hof⸗ und Nationaltheaters in Maunheim vom 4. bis 11. November. Sonntag, 4. Nov.: (Y J. Hans Sachs⸗Feier:„Die Meiſterſinger von Montag,.:(B) II. Hans Sachs⸗Feier: Zum erſten Male: Keſpert⸗„Frau Wahrheit will Niemand beherbergen“,„Der krämerkorb“,„Alt⸗Nürnberg“,„Der todte Mann“. Dienſtag, .:(4) Dasſelbe wie Montag. Mittwoch,.:(5)„Der Waffenſchmied“. Donnerſtag,.:(Aufgeh. Abonn., Verpfl. B) Chor⸗Benefiz:„Die Stumme von Portiei“.(Frau Praſch⸗ Grevenberg, Herr 15 Minner als Gäſte.) I e⸗.:() Neu einſtudirt:„Wallenſteins Lager“,„Die Piccolomini“. Sonntag, 11.:(5)„Die Meiſterſinger von Nürnberg“. Spielplaun des Gr. Hoftheaters Karlsruhe für die Zeit vom 4. bis mir 11. Nopbr. a. Im Hoftheater in Karlsruhe: Sonntag,.: Hans Sachs⸗Feier, Vorſpiel zu „Die Meiſterſinger von Nürnberg“; Hans Sachfens poetiſche Sendung von Goethe(mit lebenden Bildern); zum erſtenmale: „Die junge Wittfrau Franziska“; zum erſtenmale:„Der Bauer im Fegefeuer“;„Die Meiſterſinger von Nürnberg“(III. Akt, Feſtwieſe).— Dienſtag,.:„Der Tugendwächter“;„Poſt ſeſtum“.— Donnerſtag,.:„Die beiden Geizigen“;„Dja⸗ mileh“.— Freitag,.:„Die Braut von Meſſina“.— Sonn⸗ tag, 11.:„Der Liebestrank“:„Die Puppenfee“.— d. Im Theater in Baden: Montag,.: Hans Sachs⸗Feier, Vorſpiel zu Die Meiſterſinger von Nürnberg“; Hans Sachſens poetiſche Sendung von Goethe(mit lebenden Bildern); zum erſtenmale:„Die junge Wittfrau Franziska“; zum erſtenmale: „Der Bauer im Fegefeuer“;„Die Meiſterſinger von Nürn⸗ berg“(III. Akt).— Mittwoch,.:„Ein Millionär a. „Nioba“, Deutſche Verlagsgeſellſchaft in Stuttgart, 75 Pf.). Möge daher egiſſeur Herrn v. Hoxar rauſchenden Beifall. Der„Talisman“, Ludwig Fulda's bekanntes Märchen⸗ Drama, dürfte im Laufe dieſer Saiſon am königl. Schauſpiel⸗ haus in Stockholm zur Aufführung gelangen. Die Ueberſetz⸗ ung rührt von Daniel Fallſtröm, einem hervorragenden Lykiker im jungen Schweden“, her und gibt vortrefflich den friſchen Duft der bilderreichen Sprache wieder. Der Abgeordnete Eugen Richter hat begonnen, Reichstagsmemoiren zu ſchreiben. Sie ſollen den Titel haben:„Im alten Reichstage, Erinnerungen von Eugen Richter“ und Schilderungen aus den erſten Seſſionen des alten Reichstages bis 1877 im Anſchluſſe an die 1892 heraus⸗ gegebenen„Jugenderinnerungen“ desſelben Verfaſſers ent⸗ halten. Eugen Richter gehört zu den elf Reichstagsabgeord⸗ neten, die von der erſten Sitzung im alten Gebäude an bis jetzt ununterbrochen Mitglieder des Reichstags geweſen ſind. Der alte Cicero ſoll nun auch ein Denkmal erhalten. Wie der„N. Z. Ztg.“ geſchrieben wird, geht die Bürgerſchaft von Arpino(Arpinum) damit um, ihrem berühmten weiland Mitbürger Mareus Tullius Cicero ein Denkmal zu ſetzen. An der Spitze des betreffenden Comités ſtehen der Bürger⸗ meiſter Caſſa und der Gymnaſial⸗Director Profeſſor Tentori, der wohl mit Stolz des Umſtandes gedenken mag, daß der große Römer ſeinerzeit die Lehranſtalten von Arpino beſucht und dort vielleicht gar ſein Abiturienten⸗Examen gemacht hat. Da nun das Comits zwar viel Enthuſiasmus, aber nur wenig Mittel beſitzt, ſo wird wohl demnächſt eine Bitte an alle Gymnaſiaſten und Lehrer Europas um„freiwillige Spenden“ erlaſſen werden. Ob der gute Cieero ihnen dann vielleicht den Gefallen erweiſen wird, ſeine ſämmtlichen Reden aus dem lateiniſchen Unterricht zurückzuziehen? Eleonore Duſe beginnt ihre diesmalige durch ihren Impreſario M. Täncer arrangirte Tournse in Deutſchland am 3. November ds. Is. mit einem Gaſtſpiel am kgl. Hof⸗ theater in Stuttgart, ſodann ſpielt ſie am Hoftheater in Karls⸗ ruhe, an den Stadttheatern in Frankfurt a.., Bremen, Hannover, Hamburg und Breslau und beſchließt die Tournee vorläufig vor Weihnachten am Hoftheater in Dresden, Ueber ein eventuelles Gaſtſpiel am Hoftheater zu München ſchweben 191 150 Unterhandlungen; hoffentlich gelangen ſie zum Ab⸗ uß. Arueſie Aachrichten unz Felegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) Berlin, 3. Nov. Wie die„Berliner Neueſten Nachrichten“ hören, dürfte der Zuſammentritt des Reichs⸗ tages, der bekanntlich auf den 15. November zuſammen⸗ berufen iſt, in Folge des an der leitenden Stelle einge⸗ tretenen Perſonenwechſels um ungefähr drei Wochen ver⸗ ſchoben werden. Berlin, 3. Nov. Gutem Vernehmen nach wird der Reichstag am 5. Dezember einberufen. Berlin, 3. Nov. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ theilt mit: Die Vorlage gegen die Umſturzpropaganda iſt in der letzten Staatsminiſterialſitzung in weſentlichſten Punkten gutgeheißen, nachdem ſie noch im Einzelnen überarbeitet iſt, wird die Ermächtigung des Kaiſers zur Eiubringung des Geſetzentwurfs als Präſidialvorlage im Bundesrath eingeholt werden. Wien, 3. Nov. Aus Altauſſee, wo die Gemahlin des Reichskanzlers Fürſten Hohenlohe gegenwärtig weilt, wird gemeldet: Die Fürſtin widerſtrebe angeſichts des hohen Alters des Fürſten der angebahnten Berufung auf den verantwortungsvollen Poſten und beauftragte den Prinzen Alexander nach Berlin zu reiſen, um ihre Be⸗ denken beim Fürſten geltend zu machen. Auf dem Bahn⸗ hof, wo der Prinz vom Fürſten erwartet wurde, äußerte dieſer auf die vorgebrachte Bitte, ſeine Geſundheit zu ſchonen:„Ich kann nicht anders.“ Am 30. Oktober telephirte das deutſche Kaiſerpaar an die Fürſtin; ihr Gemahl bringe ein Opfer für das ganze Reich. Literariſches. „Was ſeh' ich, welch leuchtendes Menſchenkind“— dieſes charakteriſche, mit Humor gewählte Notencitat aus der ſoeben vollendeten neuen Operette„Jabuka oder das Aepfelfeſt“ von Meiſter Strauß ſchmückt das Knieſtück⸗Porträt des Walzer⸗ königs auf der Eröffnungsſeite des dritten Heftes der trefflichen tuſtrirten Halbmonatsſchrift Vom Fels zum Meer“(Unſon reis des Heftes nur Ludwig Heveſt, der beliebte Wiener Feuilletoniſt, hat den Meiſter in ſeinem Heim aufgeſucht und plaudert in feſſelnd⸗ ſter Weiſe von dem Menſchen Strauß, ſeiner originellen Arbeits⸗ weiſe und ſeinen vielen kleinen Eigenheiten. Den belletriſtiſchen Theil füllt der Roman von F. von Zobeltitz„Ein Schlagwort der Zeit“ und Der kleine Finger“, eine Novelle von Paul Lindau, aus. Neben intereſſanten Kunſtbeilagen feſſelt die dritte Station der„Hochzeitsreiſe um die Welt“: I deend das Auge des Beſchauers. Die Vorzüge von„Vom Fels zum Meer“ als modernſte und reichhaltigſte Familienzeitſchrift treten auch in dieſem Hefte wieder in glänzender Weiſe zu Tage. Preußiſche Central⸗Bodeneredit⸗Actien⸗Geſellſchaft. im Anſchluß an den in unſerem Blatt bereits mehrfach ver⸗ öffentlichten Convertirungs⸗Proſpect machen wir darauf auf⸗ merkſam, daß die Convertirungsfriſt am 29. v. M. begonnen hat und mit dem 18. d. M. ihr Ende erreicht. Um etwaigen Zweifeln zu begegnen, bemerken wir noch, daß die Conver⸗ tirung nicht auf 70,000,000 M. beſchränkt iſt, daß ſich viel⸗ mehr die Convertirungsofferte auf den Geſammtbetrag der von den Emiſſionen 1880, 1881, 1882, 1883, 1884, 1884 II und 1885 noch umlaufenden ApCt. Central⸗Pfandbriefe er⸗ ſtreckt und event. die Auslooſung der geſammten nicht econ⸗ vertirten Pfandbriefe obiger Emiſſton zu gewärtigen iſt. AAAf·f Dom ruſſiſchen Aliſerhof. Dem Herrſcher, der ſo viel Schmerzliches erleben mußte, iſt doch häusliches Glück beſchieden geweſen. Es iſt bekannt, daß Alexander III. mit ſeiner Gemahlin, die ihm in inniger Liebe zugethan war, das ſchönſte Ehe⸗ leben geführt hat. Kaiſerin Maria Feodorowna, wie die ehemalige Prinzeſſin Dagmar ſeit ihrer Vermählung genannt wird, hat in die politiſche Sphäre niemals über⸗ gegriffen. Dagegen hat ſie durch die Heiterkeit ihres Gemüthes und durch die Kraft, mit der ſie n Stunden ihre eigene Sorge niederkämpfte, ihren Ge den rauhen Lebensweg unabläſſig zu ebnen gewi die Kataſtrophe von Borki ſoll auch ihr Gleichgewicht nachhaltiger erſchüttert haben, In Kopenhagen hatte ſie drehen. Mannheim, 4 November. General⸗Anzeiger. 5 3. Seite. eine ſchöne Jugend verlebt, und der ſchleswig⸗holſtein'ſche Krieg, deſſen Verlauf die hauptſtädtiſchen Maſſen ſo er⸗ regte, daß ſelbſt die Prinzeſſinnen von den Ausbrüchen des Volksunwillens nicht verſchont blieben, brachte ihr vielleicht den erſten großen Kummer. Sie war damals ſchon mit dem ruſſiſchen Thronfolger, Großfürſt Nikolaus verlobt, und deſſen Tod bereitete ihr den tiefſten Schmerz. Im November 186 heirathete ſie, neunzehn Jahre alt, den zum Thronerben vorgerückten Großfürſten Alexander, und ſie kam nun an einen glänzenden Hof, der zu jener Zeit noch nicht von den Gefahren umgeben war, die ſpäter aus dem Boden Rußlands aufſtiegen. Sie war anmuthig, liebenswürdig, frohſinnig und ungemein taktvoll, und ihr geſelliges Weſen zog den Gemahl, auch nachdem er Kaiſer geworden war und der Ernſt immer weniger von ihm weichen wollte, oft genug zu Zerſtreuungen hin, um ihn aufzuheitern und ihn ſeine Sorgen für einige Stunden vergeſſen zu laſſen. Die glücklichſten Tage verbrachte das kaiſerliche Ehe⸗ paar ſtets in Schloß Fredensborg bei Kopenhagen, wo alljährlich mehrere Wochen der Erholung im Familien⸗ kreiſe gewidmet wurden. Dort fand der Czar die ganze Freudigkeit ſeiner Jugendjahre wieder, dort nahm er un⸗ befangen an den Spielen des weiten Familienkreiſes theil. Es machte ihm zuweilen Vergnügen, von ſeiner außer⸗ ordentlichen Körperkraft Proben abzulegen, die Alles in Staunen verſetzte; er konnte Hufeiſen brechen und ohne ſonderliche Anſtrengung aus einem ſilbernen Teller eine Düte Er hatte die Statur und die Herkulesmuskeln ſeines Großvaters Nikolaus geerbt; er war einer der ſtärkſten Männer ſeines Reiches. Dieſe gewaltige Con⸗ ſtitution aber vermochte den Stürmen, die hereinbrachen, nicht ganz zu widerſtehen. Das Nervenſyſtem litt unter den ſeeliſchen Erſchütterungen, die bis zum Ende nicht aufhörten. In den letzten Jahren hatte der Kaiſer den Kummer, ſeinen zweiten Sohn, den Großfürſten Georg, in ein Bruſtleiden verfallen zu ſehen, das zuweilen nicht unbedenklich ſchien. Der Großfürſt⸗Thronfolger wurde, als er auf ſeiner Weltreiſe in Japan war, von einem Fanatiker mit dem Schwerte angefallen. Anfangs Auguſt dieſes Jahres vermählte ſich die Lieblingstochter des Czaren, kenia, mit dem Großfürſten Alexander Michailowitſch, ſeinem Vetter; als das junge Paar nach dem Hochzeits⸗ mahle von Peterhof zu Wagen nach Ropſcha fuhr, ſtürzte der Wagen— wie man ſagt, weil eine Brücke entzwei geſägt war, in einen tiefen Graben, die Großfürſtin brach den rechten Arm, der Großfürſt wurde am Kopfe ſchwer verwundet. Niemals fehlte es an Hiobspoſten in der vierzehnjährigen Regierungszeit des Kaiſers. Solcher Ueber⸗ fülle furchtbarer Eindrücke konnten die ſtärkſten Nerven nicht Stand halten. Heftige Zornesausbrüche zeigten hie und da, wie erregbar der Monarch geworden war; aber auch der weiche gütige Zug ſeiner Natur, der er nur in Fragen der Poltitik grundſätzlich keinen Einfluß auf ſeine Entſchließungen geſtattet, die allein auf ſeine Ueberzeugung gegründet waren, machte ſich bis zuletzt geltend. Dem Nihiliſten Tichomirow, der verdächtig war, einer der Ver⸗ ſchworenen vom Mai 1881 geweſen zu ſein, wurde, als er von Paris aus, im Elend darbend, um Gnade bat, die ſtraffreie Rückkehr nach Rußland geſtattet. Drei Sträflinge, die aus Sibirien entflohen und nach Peters⸗ burg gekommen waren, wo ſie ſich dem Stadthauptmanne ſtellten und um Fürbitte beim Czaren baten, wurden be⸗ gnadigt, mit der Begründung, daß ſie auf der Flucht ſo viel gelitten hätten, daß ſie geſtraft genug ſeien. Ein ruſſiſcher Schriftſteller, Canin, ſagt, der Kaiſer habe den Muth eines Helden und die Hingebung eines Mäxrtyrers beſeſſen. Er hat dieſe Hingebung auch am Arbeitstiſche bewieſen. Jeden Bericht, jedes Aktenſtück prüfte er mit äußerſter Genauigkeit, ehe er mit den Miniſtern darüber ſprach. Bei der ungeheueren Ausdehnung des Reiches war die Laſt, die ihm aus dieſer Gewiſſenhaftigkeit er⸗ wuchs, eine ungeheuere. Nun iſt dieſes mühevolle, ſorgen⸗ reiche, von Gefahren umgebene Leben zu Ende; es war ein Leben im ſtrengen Dienſte der Aufgabe, die ſich der Czar geſtellt hatte, ein Leben auch zum Beſten des europäiſchen Friedens, den zu erhalten ſein vornehmlichſtes Beſtreben war. Aus der Vorgeſchichte der Verbindung des Groß⸗ fürſten⸗Thronfolgers mit Prinzeſſin Alice von Heſſen er⸗ halten wir von beſtunterrichteter Seite folgende Mit⸗ theilungen. Im Winter 1888/89 war der verſtorbene Großherzog von Heſſen mit ſeiner damals ſechzehnjährigen Tochter viele Wochen zum Beſuch am Petersburger Hofe, bei ſeinem Schwiegerſohn, dem Großfürſt Sſergei Alexan⸗ drowitſch, vorfüngſtem Bruder des Zaren. Damals war es in eingeweihten Kreiſen offenes Geheimniß, daß eine Verbindung zwiſchen dem Thronfolger und der jungen Prinzeſſin im Werke ſei; beſonders gewandte Höflinge huldigten ihr bereits als der zukünftigen Zarewna. That⸗ ſache war, daß Kaiſer Alexander III. eine frühe Vermählung des Thronfolgers zwar wünſchte, ihm jedoch völlig freie Hand ließ. Vornehmlich begünſtigte Großfürſt Sſergei und ihm näherſtehende, ehrgeizige Perſönlichkeiten die Ver⸗ bindung. Der Großfürſt ſtand mit dem Thronfolger in demſelben Regiment als deſſen Vorgeſetzter, hatte vielen Einfluß auf ihn und hoffte, wenn er ſein Schwager würde, dieſen zu vergrößern und dauernd zu ſichern. Was nur irgend möglich war, wurde ſeitens des Sſer⸗ geiſchen Hofes verſucht, um die beiden jungen Leute ſich nahe zu führen; ſie ſahen ſich auch täglich, vergnügten ſich in harmloſer Weiſe und hatten ſich auch wohl ganz gern; es war aber, wenigſtens von ſeiten des Thronfolgers, nur ein etwa geſchwiſterliches Verhältniß. Zweimal fragte der Zar ſeinen Sohn, ob er die Prinzeſſin heirathen wolle, das letzte Mal am Abend vor deren Abreiſe, und beide Male verneinte der Thronfolger, wohl auch, weil er ſich noch zu jung fühlte. In der Petersburger Geſellſchaft herrſchte große cundülgung, wel ats der Ses aihes waebe en Viele hatten daraufhin ehrgeizige Pläne geſchmiedet. Man ſah ſich nun nach anderen Bräuten für den Thronfolger um. Eine deutſche Prinzeſſin kam weiter nicht in Frage, um ſo weniger, als ſich in jener Zeit das Verhältniß Rußlands zu Deutſchland verſchlechterte. An die Tochter eines katholifchen Fürſtenhauſes, etwa Oeſterreich oder Bourbon, war nicht zu denken, da eine ſolche niemals dem Glaubenswechſel zugeſtimmt haben würde. In England wäre wahrſcheinlich dasſelbe Hinderniß geweſen, außerdem war dort die Verwandtſchaft zu nahe. Der hohe ruſſiſche Adel war nach den Hausgeſetzen der Romanows ausgeſchloſſen. So blieb nur Montenegro und Griechenland. Erſteres Fürſtenthum war durch zwei Töchter mit dem ruſſiſchen Kaiſerhauſe verbunden und würde ſehr gern die Verwandtſchaftsbande vermehrt haben. Aber der Thronfolger wollte nicht.„Sie ſind mir Alle zu ſchwarz,“ äußerte er einmal ſcherzend über die ihm zugedachten Fürſtentöchter der ſchwarzen Berge. Anders ſtand es mit dem griechiſchen Königshauſe. Dort war Prinzeſſin Marie, die der Thronfolger ſpäter ſehr gern zur Gattin genommen hätte. Indeſſen hier fand ſich Widerſtand von einer Seite, von der man ihn am wenigſten vermuthet hätte, nämlich von der Königin von Griechenland, einer ruſſiſchen Großfürſtin, die ihre ruſſiſche Heimath und den Thronfolger zärtlich liebt. Aber aus einer religiöſen Gewiſſensfrage gab ſie dieſe Verbindung nicht zu. Ihre älteſte Tochter Alexandra hatte ſich mit dem Großfürſten Paul vermählt, wobei die ruſſiſche Geiſtlichkeit nur un⸗ gern ihre Zuſtimmung gegeben, da eine Verbindung in ſo naher Verwandtſchaft gegen die Satzungen der Kirche ver⸗ ſtieß. Nach zweijähriger Ehe ſtarb die junge Großfürſtin und die Königin Olga brachte dieſen frühzeitigen Tod mit jenem Verſtoß gegen die Glaubenslehren in Verbindung. Die Verwandtſchaft ihrer Kinder mit dem Thronfolger war aber noch näher, als die vorgenannte, und ſo ver⸗ weigerte ſie ſchweren Herzens ihre Zuſtimmung. Der Thronfolger trat nun ſeine große Reiſe an und es vergingen einige Jahre, ohne daß an eine Heirath ge⸗ dacht wurde, bis endlich im vorigen Winter die Er⸗ krankung des Zaren die Frage wieder aufbrachte. Das Weitere iſt bekannt. Die Amme des Zaren. Von James Creelman(Kopenhagen). (Nachdruck verboten.) Vor vier Jahren war ich in Petersburg, gerade zu der Zeit, als Mrs. Strutton, die engliſche Amme des Zaren, im Winterpalais verſtarb. Es war ein rauher, düſterer Tag, der Schnee fiel in dichten Flocken vom wolkenſchweren Himmel, und ein kalter Wind peitſchte über die zugefrorene Newa durch die Straßen hin. Alexander III. iſt kein empfindſamer Mann. Die Milde ſeines Vaters fehlt ihm, die Liebe aber, die er für ſeine Amme hegte, war unbegrenzt.„Kitty“ nannte er ſie, die er wie ſeine zweite Mutter liebte, ſein Herz ſchlug ihr entgegen, und ſein Geſicht erhellte ſich bei dem Laut ihrer Slimme. 5 Nun war ſie kodt, der Zar fuhr durch Sturm und Schneegeſtöber zum Winterpalais und trat in das düſtere! Gemach, in dem die Frauen die Todte angekleidet hatten. Er ließ ſich neben der Leiche auf die Kniee nieder und nahm ihre erkaltete Hand in die ſeinige. Die Anweſenden entfernten ſich mit ehrfurchtsvollem Schweigen und ließen den Herrſcher mit ſeinem Schmerz allein. Der aber nahm die Leiche behutſam auf ſeine ſtarken Arme und bettete ſie vorſichtig in den Sarg, ordnete die Blumen zu Häupten der Todten, faltete ihre Hände über der Bruſt und küßte das bleiche Antlitz. Lange Zeit blieb er in ſtillem Gebet verſunken in dem Sterbezimmer. Als er heraustrat, lag ein bis dahin fremder Ausdruck auf ſeinem Geſicht. Mrs. Strutton war gegen ihn ſtets wie eine Mutter geweſen und er zu ihr wie ein Sohn. Schon in früherer Zeit, während ſein älterer Bruder noch lebte, war Alexander, der damals ziemlich vernachläſſigte Junge, immer ihr Liebling und dieſer erwiderte ihre Zärtlichkeit in vollem Maße. Sein Bruder war der Erbe des Thrones, und er deshalb weniger der Gegenſtand allgemeiner Auf⸗ merkſamkeit. Man erzog ihn ganz und gar als Soldat, da er einſt das Kommando der kaiſerlichen Garde über⸗ nehmen ſollte. Während ſein begünſtigterer Bruder in die Regierungs⸗ angelegenheiten eingeweiht wurde, lernte er den Offtziers⸗ ſtand lieben. Körperlich war er kräftiger, als irgend einer ſeiner Kameraden. Seinen ernſten, ſtrengen Charakter bildete ſeine Umgebung. Er war ſo recht der geborene Soldat, willenskräftig, überlegen und beherzt. Dabei verſtand er zu gehorchen und brauchte das Befehlen nicht erſt zu erlernen. Schon ſeine ernſte Natur und ſein willenskräftiges Auftreten flößten jedem Reſpekt ein, der mit ihm in Berührung kam. Für ſeine Amme war er immer„Saſcha“— der ruſſiſche Koſename für Alexander— und bis zu ihrem Tode nannte ſie ihn nie anders. Als er nach mehr⸗ jähriger Abweſenheit als ſiegreicher General ans dem Kriege zurückkehrte, ſuchte er zu allererſt Mrs. Strutton auf. Er ſchlang die Arme um die bleiche Frau, die ihn genährt hatte, kuͤßte ſie und ſah auf ihr ſtrahlendes Antlitz nieder. „Was hälſt Du nun von mir, Kitty?“ rief er fröhlich.„Habe ich Dir Schande gemacht?“ „O, Sie ſind ein tapferer Soldat und ein würdiger Sohn Ihres Vaters, Gott ſei gelobt!“ ſagte ſie.„Ich bin ſtolz auf Sie, Saſcha, Sie haben ſich mit Ruhm bedeckt.“ Da hob der junge Fürſt die Amme auf ſeinen kräftigen Armen hoch empor und hielt ſie umſchlungen, was ſie ſeitdem oft mit Stolz erzählte, denn er war ſchon damals der ſtärkſte Mann in Rußland. Nachdem Alexander die Nachricht von der Ermordung ſeines Vaters erhalten batte, ging er zu ſeiner Amme und legte, wie ein Kind, ſeinen Kopf auf ihre Schulter. „Haſt Dus gehört, Kitty?“ ſtöhnte er,„ſie haben mir meinen Vater getödtet.“ Sie ſchlang den Arm um ihn und ſprach ihm lieb⸗ reich und zärtlich zu. Nach Verlauf von einer Stunde war er ruhig geworden, ſtreichelte ihre Wange und ſprach mit ihr von der Zukunft. Er ſagte ihr, daß ſie ihn immer Saſcha nennen ſolle und ſtets bedenken müſſe, daß er für ſie nicht der Kaiſer ſei. Es war zwei Tage nach ihrem Tode; während ich in dem amerikaniſchen Legationshotel ſaß, nach den Schnee⸗ flocken blickend, die aus der kalten Luft herniederwirbel⸗ ten, und dabei den Erzählungen über den Zaren und ſeine Amme lauſchte, bemerkte ich, daß das Volk ſich längs der Häuſerreihen anſammelte, als ob man eine Prozeſſion erwarte. Ein rother Koſak ritt am Hauſe! vorüber, rief einem Polizeikonſtabler eine Weiſung zu, worauf dieſer ſich eiligſt entfernte. Bald begannen Poliziſten auf der Straße ſich zu ſammeln. Ich wollte mich gerade erheben, als unſer Legationsjäger in's Zimmer ſtürzte und mit⸗ theilte, daß der Zar den Quai entlang komme und zu Fuß hinter der Leiche ſeiner Amme ſchreite. Ich ſprang die Treppe hinunter, merkte aber als⸗ bald, daß ich nichts anderes würde ſehen können, als die hin und her ſchwankenden Federbüſche des Leichenwagens und ein Kruzifix, das ſich über der barhäuptigen, mur⸗ melnden Menge fortbewegte. Der Jäger ſchaffte indeſſen Rath. Nachdem er einen Iswoſchtſchik angerufen hatte, ſprang ich in den Schlitten uno verſprach dem Führer zwei Rubel, wenn er mich durch weniger belebte Straßen ſo fahren könne, daß ich noch der Spitze der Prozeſſion begegnete. Nach wenigen Minuten ſtand ich inmitten der Menge in dem Schlitten und ſah den feierlichen Zug vorüber⸗ ziehen. Zuerſt kam der griechiſch⸗katholiſche Prieſter mit ſeinem Kruzifix, nach ihm mehrere ſchwarz gekleidete Männer, welche brennende Lampen auf Stangen trugen. Dann folgte der Leichenwagen und unmittelbar dahinter Alexander III. mit ſeinen beiden Brüdern. Die umſtehende Menge machte das Zeichen des Kreuzes. Einige fielen auf die Knie und berührten den Schnee mit ihrer Stirn. Der Zar ragte über ſeine Brüder hervor, ſein grauer Reitermantel war feſt zuſammengeknöpft, den Kopf be⸗ deckte eine Pelzmütze und die Sporen klirrten bei jedem Schritte an den hohen Stiefeln. Die drei Leidtragenden ſchritten Seite an Seite. Sie hatten mit eigenen Händen den Sarg aus dem Schloſſe getragen. Der Zar war ſehr bleich und ſeinen Augen konnte man anſehen, daß er geweint hatte. Während er hinter dem Leichenwagen ging, war ſein Blick zur Erde gerichtet. Ich ſtand kaum zehn Schritte von ihm entfernt und konnte bemerken, daß er ſtark bewegt war. Hinter dem Zaren ging eine Gruppe von Mrs. Struttons per⸗ ſönlichen Freunden, darunter mehrere Damen der kaiſer⸗ lichen Familie. Darauf folgte eine Reihe Equipagen, deren Kutſcher großfürſtliche Livree trugen. Die Wagen waren aber alle leer; die Heriſchaſten gingen zu Juß. Einige wenige Kavalleriſten ſchloſſen den Zug. 5 5 Es war weit bis zum Kirchhof; der Zar aber ging den ganzen Weg zu Fuße mit. Kein Pomp, keine Pracht umgab die feierliche Scene. Der Zar war hier nur ein einfacher Mann, der demüthig und ehrerbietig der Leiche einer alten Frau folgte, die er geliebt hatte. Eine einzige Glocke läutete in der ihr Ton kam uns in der feuchten ſchneeerfüllten Luft nur ſchwach zu Ohren. Mein Kutſcher beugte das Knie im Schnee und be⸗ gann zu beten. Ein leiſes Murmeln ging von Mund zu Mund.„Der Kaiſer Da iſt er: „Saſcha...“ Aber der Zar ſah weder zur Rechten noch zur Linken. Der wolkige Himmel wurde dunkler, der Schnee legte ſich auf den federgeſchmückten Leichen⸗ wagen, der Wind jagte um die Straßenecke, und der Prieſter ſang ſeine eintönige Weiſe.—— —— Der neue deutſche Reichstagspalaſt. Im November ſchon ſollen die Reichstagsboten den neuen Palaſt am Königsplatze in Berlin beziehen, über den bereits, noch bevor er fertig war, ſchier unendlich viel geſprochen und geſchrieben wurde. Anfangs führten die Freunde und Verehrer Wallot's, des Erbauers, ſo ziemlich allein das Wort; ſie konnten ſich kaum genug thun an Lobpreiſungen über das ſchlechterdings grandioſe Bauwerk und ſeinen zweifellos genialen Schöpfer. Dann ließen ſich auch andere, weniger befangene Leute verneh⸗ men; und als der Kaiſer eines Tages das im Voraus über den grünen Klee gerühmte Monumentalwerk mit der Schutzmarke„Gipfel der Geſchmackloſigkeit“ verſah, meinte jeder Dummkopf, über das jüngſte Juwel der Reichs⸗ hauptſtadt witzeln zu dürfen. Ich habe von Anfang an dem Werke Wallot's kühl gegenübergeftanden und bin deßhalb weder durch die Lobpreiſungen der Wallotiſten, 3 ſchönes, unſere Hauptſtadt zierendes Bauwerk iſt; aber ich habe mich auch nie damit befreunden können, daß das Pallamentshaus des deutſchen Volkes gerade ſo geworden iſt, wie es Herr Baurath Wallot in Erinnerung an herrliche Bauten der Spätrenaiſſance ſich dachte. Die Aufgabe, welche der Baumeiſter in dieſem Falle ſich geſtellt hat, war allerdings nicht leicht. Ein Palaſt ſollte entſtehen, der nicht nur nach außen monumental in die Erſcheinung zu treten, ſondern auch innen recht com⸗ plicirten practiſchen Bedürfniſſen zu genügen hatte. Bis zu einem gewiſſen Grade war dem Künſtler alſo der Weg vorgezeichnet, den er unter allen Umſtänden ein⸗ halten mußte. Damit aber war freilich keineswegs dis noch durch abſprechende Aeußerungen aus dem Gleich? gewicht gebracht worden. Ich habe nie zu beſtreiten ges⸗ wagt, daß die Schöpfung Wallots an und für ſich einn 28 4. Seite. General⸗Anzeiger. Bedingung geſtellt, daß der Palaſt in einem beſtimmten alten Stil erbaut werden müſſe. Die Findung der ge⸗ eignetſten Form blieb dem Künſtler überlaſſen, und Wallot hätte ſo frei ſchalten und ſchaffen können, wie kaum je ein Baumeiſter vor ihm. Aber Wallot iſt leider auch nur einer von den vielen Baumeiſtern, welche mit allen einmal modern geweſenen Bauſtilen der Welt vertraut ſind, denen aber gerade deßhalb nichts einfällt, was auch nur von fern an einen neuen, erſprießlichen Bauſtil er⸗ innern könnte; und weil für ihn nur etwa der romaniſche Stil, der Renaiſſanzeſtil, die Gothik und der Roccoco in Frage kamen, ſo entſchied er ſich für die Formenſprache der Spätrenaiſſance und beſchränkte ſich darauf, dort und hier dem Feſtüberlieferten durch kleine Abänderungen eine Art individuellen Gepräges zu geben. Dabei iſt auch, wie geſagt, etwas recht Schönes herausgekommen, das uns, da wir au die Formenſprache der Renaiſſance ge⸗ wöhnt ſind, wirklich ſehr wohl gefallen kann; das uns aber kalt und inhaltslos gegenüberſteht, ſobald wir daran denken, daß wir es mit einem Symbol der Reichseinheit zu thun haben, Das Haus ſieht jetzt ſogut wie vollendet vor uns; es kann von allen Seiten frei angeſchaut werden; und die Zeit iſt gekommen, ein(ſubjectiv) abſchliefendes Urtheil über das Werk zu fällen. Als characteriſtiſch für den Eindruck, den das fertige Haus macht, möchte ich es bezeichnen, daß es die Erin⸗ nerung zu den Wiener Neubauten hinleitet. Das Haus rückte für mich in die unmittelbare Nachbarſchaft jener Prachtbauten, welche der kunſtſinnige Kaiſer Franz Joſeph am Burg⸗ und Schottenring der VBonauſtadt hat errichten laſſen. Das klingt wie ein Compliment— iſt es aber doch nur in ſehr bedingtem Sinne. Oeſterreich beſitzt als Staat keine Nationalität; es iſt ein Conglomerat von Staaten und Völkerfragmenten, kann alſo ſchon aus dieſem Grunde keine nationale Kunſt und keinen natio⸗ nalen Stil haben. Für Oeſterreich iſt der künſtleriſche Eclecticismus eine Naturnothwendigkeit, und ſeine Bau⸗ meiſter leiſten ihr Beſtes, wenn ſie ſich als vornehme Copiſten geben oder allenfalls Variationen auf bekannte Themen liefern. Deutſchland aber iſt nicht nur ein Staat, es umſchließt auch eine Nation, die ihr eigenes Leben lebt und es auch künſtleriſch leben ſollte. Leider befinden wir uns jedoch in Deutſchland ohne Nalurnothwendigkeit ziemlich in derſelben Lage, wie die Herren in Oeſterreich. Wir bauen in den verſchiedenſten alten Stilen; und wenn augenblicklich auch die altdeutſche Bauweiſe nach⸗ ahmend von einigen Architecten bevorzugt wird, ſo gilt uns die Formenſprache der Renaiſſance doch immer als beſonders edel und vornehm; und weil das Reichstags⸗ gebäude edel und vornehm wirken ſollte, ſo wählte Wallot eben die Spätrenaiſſance, zum Entzüͤcken aller Stilgebil⸗ deten, die gewiß ſehr glücklich wären, wenn die 5 oder 6 Monumentalbauten der Wiener Ringſtraße auch in Ber⸗ lin ſtänden. Daß ſie nicht in die Hauptſtadt des modernen deutſchen Reiches hineinpaſſen, wird ſie ebenſowenig kümmern, wie ſie an dieſem Berliner Reichstags⸗Renaiſ⸗ ſaneebau Anſtoß nehmen.— Doch wir haben nun einmal dieſen Bau und wollen ſehen, wie er ſich im Herzen der Reichshauptſtadt ausnimmt. Betrachten wir zunächſt die dem Königsplatz zuge⸗ kehrte Hauptfront. Sie beſteht aus dem reichen Haupt⸗ portal(mit ſechsſäuliger Vorhalle), den zwei ſchlichten von drei(zum Theil mit Schlußſtein⸗Masken verſchenen) Fenſterreihen durchbrochenen Seitenflächen und links und rechts je einer Eckthurm⸗Silhouette. Zu der Vorhalle des Portals führt eine breite Freitreppe, die oberhalb der ſie durchſchneidenden Rampe zwiſchen Wangen aufſteigt. Im Giebel der Vorhalle erblicken wir eine allegoriſche Reliefdarſtellung von Schaper; ſie zeigt in der Mitte das Reichswappen mit der Kaiſerkrone, an den beiden Seiten Vertreter der Wiſſenſchaft, Kunſt und Induſtrie, von Bewaffneten geſchützt; ganz rechts wird an einer Büuͤſte Kaiſer Wilhelm J. gearbeitet. Das Relief ge⸗ hört nicht gerade zu den glücklichen Arbeiten Schapers. Intereſſanter ſind immerbin die zwei hochgeſtreckten Reliefs links und rechts an der Hinterwand der Vorhalle. Links ruht neben einem hochaufſtrebenden mit Wappen⸗ ſchildern geſchmückten Eichbaum Vater Rhein; dazu ſind wappenhaltende Jünglinge über die Fläche vertheilt und oben ſchwebt ein die Krone haltender Adler. Die rechte Seite iſt ähnlich angeordnet, nur vertritt hier den Valer Rhein die Mutter Weichſel. Hoch über dem Giebel der Vorhalle erhebt ſich, auf der Mauer ruhend, die Coloſſal⸗ gruppe der Germania. Germania ſitzt in gothiſcher Rüſtung wie ein Mann auf dem Roſſe; ſie hält in der rechten Hand die Reichsfahne, in der Linken einen Schild mit dem Reichsadler. Das Roß der Germania wird rechts von einem Krieger geführt, der auf der rechten Schulter Schwert und Friedenspalme trägt; links hält eine, Sleg und Frieden durch die Poſaune verkündete Victoria die Zügel des Roſſes. Hinter der Gruppe ſteigt dann die aus Eiſen und Glas conſtruirte reich vergoldete Kuppel auf, die in einer Reichskrone gipfelt. Die Silhouetten der Eckthürme geben ſich edel gegliedert und zeigen an jeder Seite drei zu einer Gruppe vereinigte Putten, welche die Reichskrone tragen. Die Hinterfront iſt ſchlichter gehalten. Die Rampe, die hier als Einfahrt für den Hof und den Bundesrath dient, wird durch einen Vorbau gedeckt; über der Einfahrt und Ausfahrt ſind coloſſale, von geharniſchten Rittern flankirte Wappen angebracht. Die Mauer des Vorbaues iſt dreimal durchbrochen. Darüber lieſt man die Namen der drei Kaiſer: Friedrich III., Wilhelm I. und Wilhelm II. Unten ſind Poſtamente vorgeſehen, auf denen ſpäterhin die ſitzenden Statuen Bismarcks, Moltkes und Roons Platz finden ſollen. Seitenflächen und Silhouetten der Eckthürme geben ſich hier ebenſo wie an der Hauptfront und an den Seitenfaſſaden, welche einfache Portale haben, deren Thurmſtange mit ſeparatem Schmuck ausgeſtattet Maanheim, 4. November. ſind. In ihren Giebeln erblicken wir je einen Adler mit weitausgebreiteten Flügeln und den Symbolen des Adler⸗ ordens. Die Pilaſter, welche das untere Geſimſe jedes Giebels ſtützen, ſind oben vorgekragt und die Vorkrag⸗ ungen mit den Wappen der deutſchen Fürſtenhäuſer ge⸗ ziert. Die Seitenfronten und die Hinterfront ſind eben⸗ falls dreigeſchoſſig. Die Fenſter ſind von einfach provi⸗ lirten Rahmen umſchloſſen; im zweiten Stock zeigen ſich in der Mitte des oberen Abſchluſſes die Wappen der Bundesſtaaten, im dritten Stock nur ein ſchmuckloſer Giebel. Beſondere Aufmerkſamkeit erzwingen ſich die Eck⸗ thürme, die mit außerordentlicher Liebe durchcomponirt ſind. Ueber dem als Fundament behandelten Erdgeſchoß erhebt ſich zunächſt ein großes dreigeſchoſſiges Bogen⸗ fenſter, das unterhalb des Geſimſes abſchließt. Zwei, von einem Giebel belaſtete Säulen halten die zwei un⸗ teren Geſchoſſe zuſammen, während ein dreitheiliges Fenſter im dritten Geſchoß den Bogen ausfüllt; ein anmuthiger Einbau mit Wappen markirt die Grenze zwiſchen dem unteren und oberen Geſchoß. Die Seiten des Bogen⸗ fenſters flankiren Säulen, welche das vorſpringende Ge⸗ ſimſe tragen, auf dem Steinfiguren angebracht ſind, welche der Profilwirkung der Ecken dienen. Aus dieſem Unter⸗ bau ragt nur der eigenthümliche Thurm auf, der an jeder Seite drei durch kleine Säulen getrennte Bunt⸗ fenſter zeigt. Ueber dem ſo gebildeten Geſchoß befindet ſich ein mit Löwenköpfen profilirtes Geſimſe, das eine mit Marken verzierte Altika trägt, während oben in jeder Ecke die drei, ſchon erwähnten Putten mit der hochgehobenem Kaiſerkrone Stellung gefunden haben. So lange dieſe Thürme bei dem, durch Größe verſteckten Bau mehr für ſich wirkten, erſcheinen ſie allzuſehr überladen durch ornamentalen Steinkram; ſie wirken auch jetzt noch etwas bunt, fließen aber doch mit den einfacher gehal⸗ tenen Haupttheilen des Baues harmoniſch zuſammen. Immerhin wäre es vielleicht vortheilhaft für den Ge⸗ ſammteindruck geweſen, wenn das Ornament entweder mehr beſchränkt oder einfacher gehalten worden wäre. Die vielen Wappen, Kronen, Löwenköpfe, Masken, die oben um den ganzen Bau herum angebrachten Namen der Fürſten und Freien Städte u. ſ. w. wirken etwas kleinlich, und namentlich das Kokettiren mit der Kaiſer⸗ krone erſcheint der Würde des Ganzen nicht angemeſſen zu ſein. Wenn ich mich nicht irre, ſo tritt dieſe Krone hier als Relief, dort in plaſtiſcher Ausführung und ſchließlich als goldene Kuppelkrönung etwa 24 Mal auf — und ich meine, das iſt des Guten zu viel. Doch dem ſei wie ihm wolle— das Haus iſt nun einmal ſo wie es iſt und man muß ſich mit ihm abfinden. Ein ſchönes, ſtattliches, der Monumentalität nicht entbehrendes Haus iſt es ohne Zweifel, und die Reichsboten werden ſich's in ihm wohl ſein laſſen koͤnnen. Nachdenkliche Köpfe aber werden ſich fragen, warum das deutſche Par⸗ lamentshaus gerade ſo hat werden müſſen. Für eine Gemäldegallerie möchte man den Palaſt halten, wenn die vielen Kaiſerkronen und Fürſtenwappen nicht ver⸗ rlethen, daß er eine Art Schloß vorſtellen ſoll. An ein Parlamentshaus und zumal an ein Haus, in welchem die politiſchen Vertreter des deutſchen Volkes wohnen, wird man allerdings beim Anſchauen dieſes edlen Ge⸗ bäudes kaum denken könuen; denn das ſtellt man ſich denn doch etwas anders vor. Wie aber ſtellt man ſich's vor? Einige, denen das Werk Wallots auch nicht ſon⸗ derlich zuſagt, haben gemeint, ein Haus im altdeutſchend Stil wäre paſſender geweſen. Ich weiß nicht, ob dabei in der Hauptſache etwas Beſſeres herausgekommen wäre. Ein anderer Stil, ein deutſcher Stil— das gewiß; aber doch ſchwerlich etwas, das dem Weſen dieſes Hauſes beſſer entſprochen hätte. Nein, ich meine, das deutſche Parlamentshaus dürfte weder im Renaiſſance⸗ noch im altdeutſchen Stil, ſondern es müßte in einem Stil er⸗ baut werden, der neu zu erfinden geweſen wäre und die Geſchichte des deutſchen Volkes, ſein Ringen nach Einheit und ſein Einigungswerk widerſpiegelte. Hier wäre jedem Künſtler freie Hand gegeben, und jeder hätte das Werk auf ſeine Weiſe urſchöpferiſch geſtalten können. Aber wir haben in Deutſchland oder in Preußen kein rechtes Glück mit Denkmälern und öffentlichen Bauten— und ſo müſſen wir denn auch den Reichstagsbau Wallots als etwas Unabänderliches hinnehmen und noch froh ſein. daß das Reichstagsgebäude nicht im preußiſchen Caſernenſtil erbaut worden iſt.(Hamb. Nachr.) Hans Hachs. Zur vierhundertſten Wiederkehr ſeines Geburtstages. (6. November 1494.) Von H. J. Dieckmann. (Nachdruck verboten.) Die Stadt Nürnberg, gegen Ausgang des Mittel⸗ alters zweifellos an Reichthum und Anſehen der erſten eine in deutſchen Landen, zählte im Reformationszeitalter eine überraſchend große Anzahl erleuchteter Geiſter unter ihren Kindern: Albrecht Dürer, Peter Viſcher, Martin Behaim, der große Seefahrer, Will bald Pirkheimer, der ausgezeichnele Humaniſt, und viele andere Namen ver⸗ breiteſfen den Ruhm ihrer Vaterſtadt durch alle Lande und ſind noch heute weltbekannt. Ihnen ſteht Haus Sachs ebenbürtig zur Seite; ja das Kullurbild aus Nürnbergs Glanzzeit erſchiene unfertig und lückenhaft, wenn wir darauf dieſen treuherzigen biederen Handwerks⸗ meiſter, das Haupt der Nürnberger Meiſterſinger, ver⸗ miſſen müßten. Dieſes wahrhaft deutſchen Mannes, der in zahlloſen Liedern, Sprüchen und dramatiſchen Dicht⸗ ungen deutſche Art, Zucht und Sitte zu Ehren gebracht hat, haben wir am 5. November dieſes Jahres voll⸗ giltigen Anlaß beſonders zu gedenken ds an ihm vier⸗ hundert Jahre verfloſſen ſind, ſeitd das Licht der Welt rblickt hat. In der Kotgaſſe, der heutigen Brunnengaſſe, lag das Haus, worin in jenem Jahre dem Schneidermeiſter Jörg Sachs ein Sohn geboren wurde, der ſein einziger bleiben ſollte. Weil damals eine verheerende Seuche, „die geſchwinde Krankheit“, in Nürnberg wüthete, wurde das Kind ſchon am Tage der Geburt auf den Namen Hans getauft. Mit ſieben Jahren kam der Knabe in die Schule vom Neuen Spital zum Heiligen Geiſt, eine der vier Lateinſchulen Nürnbergs; er ſollte lernen, was die Knaben ſeines Standes lernten, nicht der Sache ſelbſt wegen, ſondern weil es bei den Wohlhaben deren einmal dazu gehörte, durch die lateiniſche Schule gegangen zu ſein. Denn der Knabe war von voruherein dazu be⸗ ſtimmt, ein Handwerk zu erlernen; er ſelbſt hat niemals höher hinaus gewollt, trotzdem er ſich frühzeitig durch einen hellen Kopf und große Lernbegier auszeichnele. Die Schule gab ihm eine tüchtige Grundlage in den Wiſſen ſchaften für das ganze Leben. In den Jahren 1505 bis 1511 treffen wir ihn bei einem Schuhmacher in der Lehre. Schon während der Lehrzeit wurde er auch in Meiſtergeſang unterwieſen; es bildete ihn der Leineweber Leonhard Nunnenbeck, ſelbſt ein eifriger Meiſterſänger. für die edle Kunſt vor. Mit ſiebzehn Jahren begab ſich der junge Schuh⸗ machergeſelle, wie es der Zeiten Brauch erforderte, auf die Wanderſchaft. Welche Orte er in den fünf Jahren ſeiner Wanderung aufgeſucht hat, erfahren wir aus dem Spruchgedichte„Summa all meiner Gedicht vom M. D. XIIII. Jar bis ins 1567 Jar“, auch wohl unter dem Titel„Valete“ citirt. Für ſeinen Entwicklungsgang als Dichter ſind unter den zahlreichen Städten, die er auf ſeiner Wanderung berührt hat, Wels und München von Wichtigkeit. In Wels entſchloß er ſich, wie er in einem artigen Gedicht erzählt, weil das Handwerk ſeinem geiſtigen Leben nicht genügte, ſich der Poeſie als Kurz⸗ weil zuzuwenden. Wie er ſchier verzagen will, ob er zu dieſer hohen Kunſt begabt ſei, erſcheinen die Muſen, die„Kunſtgöttinnen“, und ſtatten ihn mit dem aus, was zum Dichten nöthig iſt. Zeit ſeines Lebens hat er dieſer Weihe der Muſen Ehre gemacht. In München dichtete er ſein erſtes Meiſterlied„gloria patri: lob und er“, und zwar in fremdem, in des Marners langem Ton; doch da er ſchon damals einen eigenen Ton,„die Silber⸗ weis“ aufweiſen konnte, die in die Singbücher der Schule aufgenommen wurde, ſo anerkannte man ihn als Meiſter und ließ ihn an der Verwaltung der Schule theilnehmen. Als er 1516 heimkehrte, betrat er die Vaterſtadt wieder, durch eine Fülle von Anſchauungen bereichert; ein vielfach bewegtes Leben hatte er an ſeiner Quelle kennen gelernt; mit dem Volke in den verſchiedenſten Schichten, den fahrenden Leuten, Bauern, Bürgern großer und kleiner Städte und der verſchiedenſten Landſchaften, ſelbſt mit den höheren Ständen war er in Berührung ge⸗ kommen. Daraus hatte zunächſt ſein eigenes Weſen Ge⸗ winn gezogen, ſeine ſittliche Lebensanſchauung eine feſte Grundlage gewonnen. Wie in den mannigfaltigen Reizen und Genüſſen, mit denen die Welt dem jungen Manne entgegentrat, er nie ſich ſelbſt verlor, ſo zeigte er ſich auch in ſeinen Gedichten frei von der zügelloſen Unge⸗ bundenheit, die bei ſeinen Vorgängern zu finden iſt, und das Beſtreben, gegen die Uebelſtände und Gebrechen der Zeit in Lied und Spruch den Kampf aufzunehmen. Dieſer lehrhafte Gehalt, wie er der allgemeinen Richtung er Zeit entſpricht, iſt auch der Grundzug ſeiner poetiſchen Thätigkeit. In der Heimath erwuchs dem jungen Mann zunächſt die Aufgabe, ſich für ſein geachtetes Handwerk die Meiſterſchaft zu erwerben. Ohne eine Frau Meiſterin gab es nach der Zunftordnung keinen Meiſter. Auch dieſe fand er 1519 in Kunigund, der einzigen Tochter und Erbin Peter Kreuzers zu Wendelſtein, nahe bei Nürnberg. Kunigunde ſtand ihm als treue Lebensgefährtin zur Seite, ſie hat ihm ſieben Kinder geboten, Glück und Ungemach gleichmäßig mit ihm getragen; unter letzterem war der Tod aller Kinder das ſchwerſte, ſo daß, als ſie 1560 aus dem Leben ſchied, nur vier Enkelkinder, von der ver⸗ ſtorbenen erſten Tochter, das vereinſamte Haus belebten. Hans Sachs hat ſeinem Schmerze um die entſchlafene Gattin und ihrem Werthe ein ſchönes Denkmal in dem Spruchgedichte„Der wunderliche traum von meiner abge⸗ ſchiden lieben gemahel, Kunegund Sechſin“ errichtet. Bei ſeiner Vereinſamung entſchloß er ſich, trotz hohen Alters, im Jahre 1561, eine neue Ehe mit der jugendlichen Barbara Harſcherin einzugehen. Mit ihr kehrte ein Nachfrühling des Liebesglücks in ſein Haus ein, das ihm bis an ſein Ende treu geblieben iſt; er beſchloß ſein reiches Leben in der Nacht vom 19. zum 20. Januar 1576. Die Nürnberger Meiſterſängerſchule war während ſeiner Wanderjahre ſehr zurückgegangen; ſie wieder zul heben, war ſein eifrigſtes Bemühen. Während die Meiſtei bei ihren Dichtuugen ſich in ſcholaſtiſchen Grübeleien und Spitzfindigkeiten gefielen, gab er der Dichtung einen neuen Inhalt, ohne jedoch mit religiöſen Stoffen ganz zu brechen Schon auf der Wanderſchaft war er mit der alten Stein⸗ höwelſchen Ueberſetzung des Boccaccio bekannt geworden In dieſem Werke ließ ihn das Schlüpfrige unberührt, was ihn reizte, war die Führung der Intrigue oder die durchbrechende Gewalt der Leidenſchaft. Boccacctos Schriften gaben ihm ſein ganzes Leben reichen Stoff für Sprüche und Lieder. Bald jedoch ſollten ihn andere Dinge erfüllen, als die friedliche Beſchäfligung mit der Poeſie in Spruch und Lied. Sehr früh hatten die reformatoriſchen Beſtrebunge der Zeit in Nürnberg Einlaß gefunden. Auch Hans Sachs wurde von der Bewegung auf das lebhafteſte be⸗ rührt, ſo lebhaft, daß von 1520 bis 1523 ſein Geſan faſt völlig verſtummte und er ſeine Mußeſtunden vol! ſtändig zum Studium der Schriften Luthers verwerthete. Und ſehr bald trat er mit einem glänzenden Zeugniß für — eeeeeeeee Mannheim/ 4. November. Senernl⸗Anzeiger. 5. Seite. Luther vor die Oeffentlichkeit. 1523 erſchien das Gedſcht „die wittembergiſch nachtigal, die man iez höret überal“. Der Eindruck des Gedichtes war ganz außerordentlich. Ihm vor allen verdankt Hans Sachs ſeine große Popu⸗ larität. Um ſo mehr waren die Gegner erbittert: ſie ſuchten die Dichtung als das Machwerk eines ungelehrten Laien zu verunglimpfen, eines tollen Schuſters, der von der Sache unmöglich etwas verſtehen könne und beſſer thäte, mit Schwärze und Leder umzugehen. Meiſter Hans blieb die Antwort nicht ſchuldig. In ſieben Geſpraͤchen widerlegte er oft mit treffendem Witze die gegneriſchen Angriffe; dabei handhabte er die Sprache Luthers mit großer Meiſterſchaft. Hier, wie ſpäter, ſtellt ſich der einfache Bürger als kraftiger Vermittler zwiſchen Gelehrte und Ungelehrte, und aus den Geſprächen ſelbſt läßt ſich unſchwer erkennen, daß unſer Dichter in Nurnberg eine bedeutende Rolle ſpielte und als Stimmführer der öffent⸗ lichen Meinung galt. Auch die politiſchen und kriegeriſchen Begebenheiten der Zeit boten ihm manchen werthvollen Stoff. Je aus⸗ gebreiteter aber ſeine Literaturkenntniß wurde, ſe mehr Schriften bibliſcher und profaner Geſchichte, Ueberſetzungen griechiſcher und römiſcher Klaſſiker u. ſ. w. ihm zu Gebote ſtanden, um ſo mehr gelangte er zu der Erkenntniß, daß die einſeitige Pflege bibliſchen Geſanges in der Schule auf Abwege führen und die Freude an der Kunſt verleiden müſſe. Deshalb war er unermüdlich, ſo lange er lebte, im Aufſpüren neuer poetiſcher Stoffe. Erſtaunlich iſt die Menge von Schriften, die er gekannt und geleſen haben muß. Wenn wir uns vergegenwärtigen, daß er allmählich zu nicht geringem Wohlſtande gelangt iſt, den er nur den Erträgniſſen ſeines Handwerks verdankte, ſo moͤgen wir uns wohl üͤber die Zahl der von ihm geleſenen Werke verwundern. Allerdings grenzte ſein Leſeeifer aus Fabelhafte und wurde durch das trefflichſte Gedächt⸗ niß unterſtützt. Dabei bewahrte er in ſeinen Werken, mochte der Gang der Handlung ſich noch ſo treu den Quellen anſchließen, ſich in einzelnen Zügen und in der Motivirung volle dichteriſche Freiheit, und man kann wohl ſagen, daß jede Aenderung meiſt eine Verbeſſerung des Ueberlieferten bedeutete. Ein Beiſpiel ſtatt vieler. Der Stoff zu dem Faſtnachtsſpiel„Der fahrende Schüler im Paradies“, den er in Paulis„Schimpf und Ernſt“ fand, ändert er dahin um, daß die Frau, nicht wie beim Vorbilde, um den Tod ihres Sohnes klagt, ſondern um ihren erſten Mann. Dadurch gewinnt der Humor der Sache und wird zugleich dem lebenden und ihr unfreund⸗ lichen Manne gegenüber eine wahrhaft komiſche dramatiſche Gerechtigkeit erzielt. Wie die Menge des Geleſenen, ſo grenzt auch die Zahl ſeiner Gedichte ans Wunderbare. In„Valete“ zieht er die Summe aller ſeiner Dichtungen. Im Ganzen findet er 6048 heraus,„eh mehr denn minder“, darunter 4275 Meiſterſänge in 275 Meiſtertönen, von denen 13 ſeine eigene Erfindung waren, 208 Schauſpiele und an 1700 Fabeln, Sprüche, Schwänke u. ſ. w. Wie ein treuer Hausvpater ſein Beſitzthum inventariſirt, ſo hat er ein Generalregiſter aller ſeiner Dichtungen angefertigt, das noch jetzt auf der Zwickauer Rathsbibliothek in einem Foliobande zu finden iſt. Wie war es möglich, ſo fragt man billig, daß ein Mann neben einem anſtrengenden Tagewerke lediglich in ſeinen Mußeſtunden eine ſo erſtaun⸗ liche Menge Dichtungen hat verfaſſen können! Es konnte nur geſchehen bei der Herrſchaft, die er über Sprache und Reim beſaß; was er ſchrieb, geſtaftete ſich ihm unwill⸗ kürlich zu Reimen. Dieſe wunderbare Gewandtheit im Dichten, neben der allerdings auch des öftern eine naive Sorgloſigkeit in der Reimbildung ſtörend auffällt, erklärt, wie die Menge ſeiner Gedichte, ſo auch die zahlreichen argen Mißgriffe in der Wahl ſeiner Stoffe. Was er geleſen hatte, gleichviel, ob es ſich zu poetiſcher Geſtaltung eignete oder ihr widerſtrebte, wurde verfizirt, und daß dabei nicht ſelten gereimte Proſa mit unterlief, iſt wohl erklärlich. Wollen wir ſeiner Bedeutung voll gerecht werden, ſo müſſen wir ihn an ſeinen Vorgängern und Zeitgenoſſen meſſen. Alle übertrifft er an Fülle und Umfang des Stoffes, an ſittlicher Tiefe und glücklicher Geſtaltung. Alles, was die Dichtung der Zeit auszeichnet, findet ſich bei ihm gereinigter und geläuterter wieder. Und wenn unſerem Empfinden die jeder ſeiner Dichtungen ange⸗ ſchloſſene Moral widerſtrebt, ſo wollen wir nicht vergeſſen, daß Hans Sachs bei allen ſeinen Vorzügen doch eben ein Kind ſeiner Zeit war. Was für ſeine glänzende dichteriſche Veranlagung und Beobachtungsgabe ſpricht: unter ſeinen Werken ſtehen poetiſch am höchſten und haben auch heute noch die beſte Wirkung die Dichtungen, die ihren Stoff dem Volksleben entlehnen: ſo ſeine Schwänke, die in ihrer herzgewinnen⸗ den Naivetät und Schalkhaftigkeit von keinem Dichter der Welt übertroffen werden, ſo ſeine Faſtnachtsſpiele, die noch heute nicht ohne Genuß geleſen werden. In richtiger Bearbeitung verfehlen ſie, wie„das heiß Eiſen“ in Rudolf Genses Bearbeitung zeigt, auch heute ihre Wirkung nicht, und nicht wenige, wie der, Krämerkorb“ für den Schwank „Gott ſei Dank, der Tiſch iſt gedeckt“, haben neueren Stücken als Fundgrube gedient. 5 Allerdings haben ſeine größeren dramatiſchen Dich⸗ tungen, Tragödien wie Komödien, mehr epiſchen als dramatiſchen Stil. Die Akte ſind ganz äußerlich und willkürlich abgetheilt; von einer Vertiefung der Charakkere, einer Entwicklung der Handlung oder der Löſung eines Problems findet ſich bei ihm kaum ein Anlauf. Doch auch das iſt wieder ein Mangel, den er mit ſeiner Zeit theilt. Seine kleineren Dichtungen zerfallen in Meiſtergeſänge und in Spruchgedichte. Für jene war genaue ſtrophiſche Gliederung in anerkannten Tönen Vorſchrift, ſie wurden geſungen. Ein über das Handwerksmäßige in der Kunſt himausgehender Dichter, wie Hans Sachs, mußte ſich durch die oft überaus kunſtliche Form ſehr beengt fühlen und nach einer Form trachten, die dem Gedanken freiere Be⸗ wegung geſtattete. Als ſolche erſchien unſerem Dichter das Spruchgedicht, das meiſt in kurzen Reimpaaren ver⸗ faßt wurde und nicht für den Gefang beſtimmt war. Stofflich iſt bei Sachs der Unterſchied zwiſchen beiden Arten nicht gar groß. Man kann eine ſtattliche Reihe von Sprüchen aufzählen, die ſich inhaltlich mit Meiſtergeſängen decken. Bemerkenswerth muß erſcheinen, daß Hans Sachs ſeine Meiſtergeſänge, d. h. zwei Brittel aller ſeiner Dich⸗ tungen von der Veröffentlichung hat ausgeſchloſſen wiſſen wollen. Man hat daraus irrthümlich ſchließen wollen, er habe ſte ſelbſt als minderwerthig bezeichnet. Doch davon abgeſehen, daß bei Dichtungen beider Gattungen, die ſich ſtofflich decken, der Vergleich möglich iſt und durchaus nicht zu Ungunſten der Meiſtergeſänge ausfällt, wollte der Dichter nachweislich letztere als Eigenthum der Singſchule angeſehen wiſſen,„um ſie mit zu zieren und zu erhalten.“ Von ſeinen Zeitgenoſſen als der ausgezeichnetſte Meiſter ſeiner Kunſt geprieſen, wurde er noch lange nach ſeinem Tode in den Meiſterſchulen im Gedächtniß erhalten, und wäre das Elend des dreißigjährigen Krieges nicht auf den Bürgerſtand hereingebrochen und hätte in dieſer unſeligen Zeit nicht Gelehrtheit und Fremdländerei die Oberhand gewonnen, ſo würden ſeine Dichtungen noch länger fortgewirkt haben. Nur ſo lonnte es geſchehen, daß man eine Zeit lang verächtlich auf unſeren Meiſter herabſah. Aber die Folgezeit hat den Dichter wieder zu Ehren gebracht; kein Geringerer als Goethe hat ihm in der köſtlich nach ſeinem Geiſte verfaßten Dichtung„Hans Sachſens poetiſche Sendung“ ein ſo ſchönes Denkmal errichtet, daß die Zeiten hoffentlich fuͤr immer vorüber ſind, wo es heißen muß: In Froſchpfuhl all das Volk verbannt, Das ſeinen Meiſter je verkannt! 39893 e ee. aee, eued, lc, ee, e, Se., ee ZedeeeeeK, be-He, Le. Kirchen⸗Anſagen. Evangeliſcher Ränner⸗ und Jünglingsverein. Schriftbetrachtung Montag Abend 8 Uhr. Jüngere Ab⸗ theilung Donnerſtag Abend. Altkattoliſche Gemeinde Sonntag, den 4 November um 10 Uhr Gottesdienſt, Um 2 Uhr Firmungsunterricht. Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. Sonntag, den 4. Nopbr. 6 Uhr Früh⸗ meſſe, 8 Uhr Militärgottesdienſt. ½10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr hl. Meſſe. 2 Uhr Chriſtenlehre. ½3 Uhr Vortrag des hochwürd. Paters Amanduß eker über oſtafrikaniſche Miſſionen. Darnach Verſammkung der Sammlerinnen des Bonifaziusvereins im Saal des obern Pfarrhauſes. 6 Uhr Allexſeelenandacht. Kathol. Bürgerhoſpital. Sonntag, 4. Novbr. 8 Uhr Amt. 4 Uhr Andacht. Schulkirche. 9 Uhr Kindergottesdienſt. ½11 Uhr Gottes⸗ dienſt für die Schüler der Mittelſchulen. Untere kath. Pfarrei. Sonntag, 4. November. 6 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. /10 Uhr Amt mit Predigt, 11 Uhr hl. Meſſe. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Knaben der 2 letzten Jahre. ½98 Uhr Oktavandacht Magni⸗ fikat S. 435. Laurentiuskirche. Sonntag, den 4. Nopbr. 6 Uhr Beicht. 7 Uhr Frühmeſſe%9 Uhr Kisdergottesdienſt mit Predigt. %10 Uhr Predigt und Amt. 2 Uhr Chriſtenlehre für die Knaben. 8 Uhr Allerſeelenandacht. Montag bis mit Don⸗ nerſtag: Täglich Abends 6 Uhr: Allerſeelenandacht. 2 85 780 5 Freireligiöſe Gemeinde. Sonntag, 4 November, Vormittags 10 Uhr, im großen Saale des Caſino, R 1, 1, Vortrag des Herrn Predigers Schneider über das Thema:„Diaube und Zweifel au den Gräberu unſerer Verſtorbenen,“ Hierzu ladet Jedermann freundlichſt ein Der Vorſtaud. Bei Sterbefällen halte mein größtes und reichhaltigſtes Lager in Sterbekleidern für jedes Alter und in allen Preiſen, 50432 Bonquets, Kranzſchleifen, Arm⸗ und Hutflor, Blech-, Laub- und Perlkränzen ſowie Friedhofkrenzen in allen Größen beſtens empfohlen, Bei der Maßnahme für den Sarg können alle Beerdigungsgegenſlände beſtellt werden und liefere dieſe mit dem Sarge in das Trauerhaus. J2.4, Eried. Vock.. dnmgeat 2,. Grab-Denkmäler reichhaltiges Lager. Bruno Wolff, Bildhauer. 40274 7 0 6 7, 23. Mannheim 6 7, 23. Civilſtandsregifer der Stadt Maunheim. Okto ber Verkündete. 27. Mich. Gaßmann, Eiſeng. u. Anng Galmbacher. 24, Kaſpar Kanzler, Fabrikarb. u. Anna Heizmann. 27. Florian Nübling, Sergeant u. Eliſabeth Rimler. 27. Wilh. Faigle, Gußputzer u. Eliſab. Hamm. 29. Wilh. Krauß, Kutſcher u. Kath. Odenwälder. 29. Adam Blatz, Schneider u. Bertha Leis. 30. Ludw. Kohler, Mechan. u. Kath. Karcher. 30. Otto Heckler, Schuhm. u. Barb. Schneckenberger. 30. Jaſ. Müller, Spengler u. Barb. Lenz. Val. Thomas, Fabrikarb. u. Magdal. Haaſe geb. Leiſer. 30. Johs. Herweck, Tagl. u. Luiſe Hofmann. 30. Wilh. Mohr, Hilfsſchaffn. u. Chriſtine Heſter. 30. Oskar Wettich, Kellner u. Frzska. Hotz. 31. Theovor Lucan, Ingenieur u. Elif. Keſſelheim. 31. Eugen Moritz, Zuſchläger u. Eliſab. Blank. 31. Heinr. Matheis, Krankenw. u. Karol. Buſch. 27. Adolf Muſcheler, Schloſſer u. Marg. Bordne. 27. Gg. Knorr, Bäcker u. Wilhe. Schwarz. 27. Karl Schäfer, Ingenieur u. Am. Henr. Schöneberger. 28. 1 Hettich, Kaufm. u. Karol. Wilhe. Schmitt. Joh. Jak. Pfeiffer, Maurer u. Ver. Sbenkand. 30. Karl Schmidt, Schreiner u. Eliſ. Karol. Bolz. 31. Gg. Hch. Hanauer, Techniker u. Wilhe. Haffner. 31. Frdr. Rühl, Kellner u. Sofie Sorg. November. 2. Neinhold Katz, Metzger u. Luiſe Leitz. 2 Ail Phil. Würzburger, Kaufm. u. Marg. Scheid. 2. Jul. Mart. Sickinger, Kaufm. u. Anna Barb. Moos. Oktober. Getber 55 Mae n e 27. Heinr. Gerber, Obermüller m. Apoll. Lofink geb. Diffinger⸗ 27. Konr. Weber, Mag.⸗Arb. m. Kath. 10 55 1927 27. Aug. Dolch, Rangirer m. Soſie Kuhn. 27. Emil Brenner, Tapezier m. Wilhe. Schaubel. 27. Ernſt Hörner, Steinh. m. Luiſe Volk. 27. Georg Rieg, Bäcker m. Anna Nurdörber 27. Friedr. Groskopf, Pianiſt m. Marg. Diſtler. 27. Adolf Gramlich, Wagner m. Aurelia Sobeck. 27. Mich. Butterwei, Glaſer m. Auguſte Roth. 27. Joh. Leutz, Hausb. m. Mathilde Brütſch. 27. Karl Sperber. Tagl. m. Eliſab. Höflein. 30. Sigm. Simons, Kaufm. m. Floxeſtina Tüteur. 31. Abr. Kaufmann, Kaufm. m. Roſg Liebhold. 31. Joh. Dubs, Friſeur m. Emma Engert. 81. Eduard Stößer Fabrikarb. m. Maria Cbel. 31. Johs. Höfling. Maurer m. Eliſab. Hecker. 31J. Frz. Serrer, Wirth m. Johg. Brauch. Oktober. Geburten. 22. d. Wagenw. Wilh. Gilbert e. D. Hilda. 2. 22. d. Steuermaun Jak. Andres e. S. Wilh. 24. d. Conditor Herm. Lederer e. S. Ludw. Herm. 24. d. Kaufm. Moritz Gundersheimer e. S. Friedr. 24. d. Magaz. Martin Moſer e. T. Luſſe. 25. d. Kaufm. Gg. Gräber e. T Babette Eliſab. 28. d. Schuhm. Jak. Rieger e. T. Hil da Maria. 24. d. Wagner Joſ. Wundling e. T. Alwine. 5 5 en e. ſte Ma rie Johg. 26. d. utzm. Kilian Langenſtein gen. Ströbel e. S. Frieds. 24. d. Schloſſer Jakob Koob e. S. Johs. 24. d. Schriftſ. Karl Littig e. S. Rarl. 24., d. Fabrikarb. Gg. Ludw. Leipold e. S. Rudolf. 21. d Handlungsreiſ Joſ. Hübner e. T. Anng. 24, d. Kaufm. Karl Hch. Schwendemann e. S. Maz Joſef. 26. 5 deie e e. Nichard dle 7. N 24. d. Friſeur Peter äfer e. S. Richard u. e. T. Ming Chriſting. 26. d. Math. Epting e. T. Anna. 1 8. 5 85 Joh. Gg. Bender e. T. Anna Maria. 26. d. Gärtner Joh. Gg. Wellenreuther e. T. Marie Barb. 28. d. Müller Gg Nickel e. S. Friedr. Wilh. 27. d. Schloſſer Karl Kaiſer e. T. Charl. Magdal. Pauline. 26. d. Maſtzer Gottlieb Kälble e. S. Johann. 24. d. Muſiker Heinr, Rehm e. S. Heinr. Erich. 27. d. Schuhmachermſtr. Johs. Thumm e. T. Karoline. 25. d. Verbrauchsſteuercontroleur Guſt. Demoll e. S. Hans Otto. 29. d. Tagl. Wilh. Gottfr. Hanemann e. S. Ernſt Wilh. 28. d. Telegr.⸗Aſſ. Rich. Haack e. T. Melitta Gertrud. 29. d. Mechan. Friedr. Schießler e. T. Emilie Thereſta. 5 80 J Schneider e. S. Larl. 5 29, d. Schloſſer Folix Hoffmann e. S. Haro.e 30. d. Handelsm. Taddeo Pivirotte e. 8. Andr. Humbert. 20. d. Gummiarb. Jul. Bruch e. T. Eliſah. Frieda. 31. d. Kaufm. Karl Böſch e, T. Emma Thereſia. 31. d. Zimmerm. Phil. Schlegel e. S. Johann. 30. d. Wagenw⸗Geh. Adam Bärmaier e. T. Amalie Marg. 30. d. Kaufm. Simon Wertheimer e. S. Karl. 31. d. Dreher Anton Breu e. S. Eugen. 25. d. Maurer Phil. Werner e. S. Chriſtian. 25. d. Bäckermſtr. Guſt. Adolf Röhm e. T. Wilhe. Dora. 31. d. Schloſſer Fridolin Roggenſtein e. S. Karl Frdr. 28. d. Schreiner Stefan Heusler e. S. Heinr. Theod. 26. d. Schuhmachermſtr. Johs. Egly e. T. Marie Eliſab, 26. d. Fabrikdirector Dr. Wilh. Haſenbach e. S. Wilh. Herm Maz. 29. d. Bäckermſtr. Anton Mann e. S. Anton. 31. d. Maurer Leonh. Kübler e. T. Anng Marg. 31. d. Maſchiniſt Jak. Krieger e. S. Karl. 30. d. Buchbdr. Val. Chriſt e. S. Friedr. 31. d. Eiſendr. Joſ. Dürr e. S. Anton. 28. d. Eiſenbohrer Chriſtian Schoch e. S. Karl. 81. d. Schuhm. Kaſpar Bähr e. S. Adam. 28. d. Bahumſtr. Frz Rebmann e. T. Luiſe Bertha. 30. d. Tagl. Lorenz Horn e. S. Herm. Joſef. Oktober. Sterbfälle. 25. d. verh. Kaufm. David Neuſchäfer, 65 J. 7 M. 8 Tg. a. 24. d. ledige Tagl. Joſef Schwarz, 18 J. 7 M. a. 26. d. ledige Tagl. Jak. Kuhn, 30 J. 8 M. a. 26. d. verh. Klaviermacher Eugen Edmund Müller, 57 J. 92 Tg. a. 26. Mathilde, T. d. Tagl. Nikol. Schönbein, 8 J. 6 M. d. 26. Ernſt Oskar, S. d. Aufſ. Joſef Baro, 15 5 a. 275 Ehefr. d. Fabrikarb. Gg. Ludw. Leipold, 1 d. 27. d. verh. Tagl. Heinr. Blum, 26 J. 4 M. a. 27. d. ledige Dienſtmagd Kath. ter 20 J. a. 27. Anng, T. d. Bahnbed. Jakob Würkhwein, 2 J. 10 M. a. 23, d ledige Schiffer Wilh. Dölger, 24 J. 3 M. a. 28. Karl Robert, S. d. Auslfrs. Karl Beck, 1 M. 24 Tg. a. 29. Barb. T. d. Tagl. Fror. Müßig, 11 M. 13 Tg. a. 28. Max, S. d. Kaufm. Heinr. Bär, 1 J. 4 M. a. 28. Kath. T. d. Kaufm, Gg. Müller, 2 J. 1 M. a. 27. d. verh. Reſtaurateur Karl Nikol. Averkamp, 42 J. a. 29. Chriſtiane Frzska. Frieda, T. d. Tagl. Karl Frank, 1 J, 4.a 29. d. verw. penſ. Schutzmann Johann Baro, 75 J. 4 M. a. 29. d. verh. Theateragent Heinr Schreckenberger, 52 J. 4 M. a. 28. Anna Kath., T. d. Wirths Joh. Gg. Baſtian, 2 J. 8 M. a. 30. Leopoldine, T. d. Schneiders Wilh. Feßner, 15 J. 9 M. a. 30. 10505 Herb, S. d. penſ. Wachtmſtrs. Joh. Gg. Sahner, 1 M. 5 0 12 Tg. a. 31. Kath., T. d. Cementarb. Mich. Lörch, 5 J. 5 M. a. 30. Karol., T. d. Monteurs Guſt. Schmoll, 10 Tg. a. 31. Karl, S. d. Tagl. Wilh. Schneider, 2 Tg. a. 30. die ledige Fabrikarb. Marie Weis, 61 F. 4 M. a. 31. Heinrich, S. d. Krankenw. Ant. Hunecke, 12 Tg. a. November. J. 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Berlin. 8.., 19. 50840 Wie hat der ſceme Mann an der Börse Vortheile? Kleinen Kapitalisten wird auf ern Auskunft gegeben, wie dieselben dürch die Benutzung einôr b Einrichtung an den von einer gutsituirten B ubemn für gemeinschaftliche Rechnung unternommenen Börsenoperationen sich betheiligen o, Ausnutzung ohwankungen ist Grundsatz. Nur i ass mit einer Einlage von 50 Mark jähr- ark verdient werden können. Mozatllche Ap⸗ Hoehfeine Beferenzen. Auff en sub 219 D. K. der kleinsten Cour nmung. 48389 FFFFFFCCC Leinen-Reste von 80 Pfg. per Meter an empflehlt 51347 D 3,6 Max Wallach D 3, 6 chäft. HeneneeeBeeesesen ene 2 Weltartikel! In allen Ländern bestens eingeführt. Man verlange ausdrücklich SARG'“S A Anerkannt bestes, unentbehrliches Zahnputzmittel. Erfunden und sanitätsbehördlich geprüft 1887(Attest Wien, 3. Juli). Sehr praktisch auf Belsen.— Aromatisch erfrischend. Per Stück 60 Pfg. Anerkennungen aus den höchsten Kreisen liegen jedem Stücke bei. 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November, Abends 7 Uhr, findet 195 Sälen des Ballhaues eine 5 muſikal.⸗theatr. Abendunterhaltung mit därauffolgendem Wun naLE ſtatt, wozu wir verehrl. Mitglieder mit Familienangehörigen, ſowie Freunde Vereins höfl. einladen. Der Vorſtand. 10 1. 105 D 1, 10. Hof-Seifen⸗& Lichterfabrik Jos. Brunn. FTelephon 330. Telephon 830. Ia. Stearinkerzen, in allen Packungen und Größen, auch 155 vor⸗ gewogene und vollwichtige, als: Salonkerzen. Klavierkerzen, Lüſter⸗ und Tafelkerzen, Wagen⸗ Lichter. 50088 Ich wohne jett in Hauſe der Frau Decker(Nähmaſchinenfabrik) A3 Nr. 4, 2. Stock. Medicinalrath Winterwerber. enegeseseeesseseenenen ———— —————-——— eeee geeneeene Mannheim, 4. November. Um einem größeren Theil unſerer Darle in ihren Zinsverpflichtungen zu verſchaffen, f 1 e 2 2 General⸗Anzeiger. ſalcfedtt.Aeffengeselt Convertirung lhiger Central-Pfandbriefe der Preußiſchen Central⸗Bodeneredit⸗Actiengeſellſchaft und zwar der Emiſſionen vom Jahre 1830, 1881, 1832, 1883, 1884, 1334* und 1885 Seeige Central-Pfandbriefe. briefe am folgenden 1. Oktober bezahlt. Der Gefellſchaft bleibt jedoch vom 1. März 1900 ab das Recht vorbehalten, die Auslooſung zu verſtärken oder 4% gen Central⸗Pfandbriefe durch 3½% ige zu erſetzen. wir hiermit die hnsſchuldner eine dauernde Erleichterung ehen wir uns genöthigt, unſere älteren Mit Rückſicht hierauf bieten Convertirung unſerer%igen Central⸗Pfandbriefe der Emiſſionen vom 1883, 1884, 18841l und 1885 unter f Pfandbriefe an. Jahre 1880, 1881, 1882, olgenden Bedingungen in 3½¾ge Central⸗ 1. Die ausſtehenden Pfandbriefe der oben bezeichneten Emiſ⸗ ſionen werden Behufs Rückzahlung am 1. Juli 1895 mindeſtens inſoweit zur Auslooſung gebracht, als die Tilgung auf Höhe des Betrages von etwa 70000 000 Mark im Wege der Conver⸗ tirung nicht erreicht wird. 2. Die Convertirung erfolgt in der Zeit vom 29. October bis einschliesslich 13. Novbr. 1894 in Berlin bei der Preußiſchen Central⸗Bodeneredit⸗Actiengeſellſchaft, * 7 15 71 bei der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft und bei Herru S. Bleichröder, n Frankfurt a. M. bei den Herren M. A. v. Rothſchild& Söhne, „ Cöln bei den Herren Sal. Oppenheim jun.& Co. und zwar bei jeder Stelle in den bei derſelben üblichen Geſchäftsſtunden. Es wicd vorbehalten, die Convertirung von jeder einzelnen Emiſſion oder von allen Emiſſtonen ſchon vor Ablauf des vorgenannten Termines zu ſchließen. 5 An Stelle der zur Convertirung angemeldeten Stücke werden 3¼%/ige Central⸗Pfandbriefe der im Mai 1894 begonnenen Emiſſion vom Jahre 1894 ausgegeben. Für dieſe Pfandbriefe gelten die nachſtehend wiederholten Beſtimmungen: Die Pfandbriefe werden auf den Inhaber ausgeſtellt und in Stücken zu 5000, 3000, 1000, 500, 300, 100 Mark ausgefertigt. Sie ſind von Seiten der Inhaber unkündbar und werden mit 3½% fuͤr's Jahr in halb⸗ jährlichen Terminen am 1. Apri. und 1. Oktober bis zum Tage ihrer Til⸗ gung verzinſt. Die Anleihe wird zum Nennwerthe im Wege der Verlooſung getilgt. Zu dieſem Behufe hat die Geſellſchaft jährlich wenigſtens/ 9% des Nominal⸗ Betrages der Anleihe nebſt den aus den eingelöſten Pfandbriefen erſparten Zinſen zu verwenden, dergeſtalt, daß die Tilgung längſtens in 71 Jahren, vom 1. Januar 1900 ab gerechnet, vollendet ſein muß. Die Auslooſung geſchieht im März jeden Jahres, zuerſt im Jahre 1900, und werden nach vorgängiger Bekanntmachung in den Geſellſchaftsblättern die verlooſten Pfand⸗ Anmeld ungen für die Convertirung entgegenzunehmen iſt ermächtigt: in Mannheirm die Manmnheirnmer Bank. Preussische Central-Botlencredit-Actiengesellschaft. auch ſämmtliche noch im Umlaufe befindlichen Pfandbriefe auf einmal mit ſechsmonatlicher Friſt zu kündigen. Die Zinskoupons werden ebenſo wie die ausgelooſten oder gekündigten Pfandbriefe nach Wahl der Inhaber bei den unter No. 2 bezeichneten und bei den ſonſt bekannt zu machenden Stellen eingelöſt. 4. Die zur Convertirung gelangenden Pfandbriefe müſſen mit Coupons über die vom Januar 1895 ab laufenden Zinſen nebſt Talons eingeliefert werden, während der halbjährliche Coupon über die Zinſen bis 1. Januar 1895 Der Inhaber erhält den gleichen Nennwerth 3½ iger Pfandbriefe mit Coupons über die vom 1. April 1895 ab laufenden Zinſen nebſt ſofortiger baarer Zuzahlung von Ereungent zurückbehalten wird. und zwar 1¾8¾ pPrämie, Vorausbezahl ung von 4% Jahres⸗ zinſen für das erſte Kalenderquartal 1895 mit 1% und ½0% Differenz der Zinſen von 4% Quartal 1895. zu 3/⁰% für das zweite Bei der Einlieferung der Pfandbriefe muß der Betrag der etwa fehlenden nach dem 1. Januar 1895 fällig werdenden Coupons baar beigefügt werden. 5. Den Pfandbriefen, welche zur Convertirung eingereicht werden, iſt ein doppeltes, mit deutlicher Namensunterſchrift und genauer Wohnungsangabe des Ein⸗ ſenders verſehenes, nach den Jahrgängen, Littera und Nummern geordnetes Verzeichniß beizufügen. Formulare hierzu können bei den obengenannten Stellen koſtenfrei in Em⸗ pfang genommen werden. Ueber die zur Convertirung eingereichten Pfandbriefe ertheilt die Anmel deſtelle eine Quittung, gegen deren Rückgabe in kürzeſter Friſt 3/% ige Central⸗ Pfandbriefe vom Jahre 1894 von entſprechendem Betrage ausgehändigt werden, wobei vorbehalten bleibt, durch Zuſammenlegung den gleichen Betrag in 3½% igen Pfandbriefen zu gewähren. Die Pfandbriefe können behufs der Anmeldung jeder der unter No. 2 genannten Stellen mit der Poſt eingeſandt werden, und erfolgt die Gegenleiſtung unter Das Porto für die Einſendung und Rückſendung trägt die Preußiſche Central⸗Bodencredit⸗Actiengeſellſchaft. Berlin, den 20. October 1894. Preussische Central-Bodencredit-Actiengesellschaft voller Werthangabe. EKlingemann. Schmiedeck. Ruhfus. 51447 Den Vollzug der Gewerbe⸗ Ordnung betr. An fämmtliche Bürgermeiſter⸗ ämter des Landbezirks! (801) No. 54,515 J. Unter Be⸗ 0 auf die diesſeitige Ver⸗ ügung vom 4. Juli 1892(Amts⸗ blatt Nr. 183) wird hiermit an⸗ eordnet, daß die ordentliche achſchau über die Durchführung der Arbeitsbücher und die Be⸗ ſchäftigung der Arbeiterinnen und jugendlicher Arbeiter in den in 148 der.⸗V.⸗Ordg. zur Gew.⸗ rdg. in der Faſſung vom 24. März 1893(Geſ⸗ und..⸗Bl. S. 39 ff.) bezeichneten Betrieben im Laufe des Monats Juni l. J. ſtattzufinden hat. Dabei ſind die in§ 159 Ziff. —12 der.⸗V.⸗Ordg. zur Gew.⸗ Ordg. bezeichneten Punkte feſtzu⸗ ſtellen, das Ergebniß zu beurkun⸗ den zund Ordnungswidrigkeiten womöglich ſofort abzuſtellen. Die 97505§ 160 der.⸗V.⸗Ordg. zur Gew⸗Ordg. vorgeſchriebenen N9 ſind alsbald in die Ver⸗ Leichniſſe„ u..“(Geſ.⸗ u..⸗ Bl. vom Jahr 1892 S. 85 u. 87 zu bewirken und iſt ſodann ſpäteſtens bis 1 Juli d. J. aus leſen Berzeichniſſeneine Ueberſicht B58 ormular 2(Geſ.⸗ und.⸗ „Bl. 1892 S. 93) anher vorzu⸗ behene in welcher für jeden der aſelbſt bezeichneten Induſtrie⸗ zweige II bis XIV und außerdem für ſämmtliche Induſtriezweige zu⸗ ſammen, nach dem bei der letzten Nachſchau vorgefundenen wirk⸗ lichen Stande die Zahl der Be⸗ triebe, in welchen Arbeiterinnen und jugendliche Arbeiter beſchäftigt werden und die Anzahl der in jedem Induſtriezweig beſchäftigten Arbeiterinnen zwiſchen 16 und 21 Jahren, Kinder unker 14 Jahren anzugeben iſt. 51440 Mannheim, 2. November 1894. Großh. Bezirksamt: Steiner. (301) Gefunden und bei Gr. Fahndung. Dahier wurde Folgendes ent⸗ wendet: 51446 1. Am 21. v. Mts. in der Jeſuitenkirche ein ſchwarzſeidener Damenregenſchirm. 2. Am 24. v. Mts. auf der Straße zwiſchen U 5 und 8 zwei Kannen Milch. 3. In der Nacht vom 24.½25. v. Mts, in der 7. Querſtraße vor dem Hauſe No. 18 drei Zentner Letten. 51446 4. Am 25. v. Mts. im Hauſe F g, 13, 16 Paar grauwollene Socken und 1 Paar graue und 1 Paar ſchwarze Strümpfe. 5. Am 27. v. Mts. im Hauſe F 7, 21, 1 Milchkanne mit 8 Liter Milch. 5 b. Hun 23. v. Mis. im Hauſe K 4, 13, 1 goldener Ring mit blauem Stein. 7. Am 26. v. Mts. in der Bis⸗ maärckſtraße, 1 braun⸗ und gelbge⸗ ſtreifte Juppe. 8. Am 28. v. Mts in der Wirth⸗ ſchaft J 5, 6, 1 ſilberne Cylinder⸗ uhr(No. 1051), worauf ein Pferd eingravirt iſt. 9. Am 28. v Mts. auf der Ringſtraße bei T 6 1 Kanne mit 17 Liter Milch, 1 8 5FFFFFFRFFE. 10. In der Nacht vom 29/30 v. Mts. im Binnenhafen 30 Mark baares Geld und ein goldener Siegelring, deſſen Stein fehlt. 11. Am 30. v. Mts. im Hauſe E 8, 8, 8 Pfd. Rindfleiſch. Um ſachdienliche Mittheilungen wird erſucht. Mannheim, 2. November 1894 Criminalpolizei: Meng, Polizei⸗Commiſſär. 1 1 Wir haben 32 Stück verſch. Strickmaſchinen billigſt abzu⸗ geben. 51417 Heinrich Gfrörer 8 Co,, Manufakturwaaren en gros, Kaiſerring 40. 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