Tekegramm⸗Adreſſe: lin Mannheim.“ n der Poſtliſte eingetragen unter 9 Ne. 2509. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Qnartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (104. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Seleſenſtt und nerbreitettt Zeitung in Mannheim nud Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Geranttw für den polit, und allg Theik: Chef⸗Redakteur Herm. Meher. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). e ourngl“ ſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 327. Zweites Blatt. Aus Sfadt und Land. *Mannheim, 29. November 1894. * Im Verein für Homöopathie und Naturheilkunde hielt am cbenſe n Sonntag Herr L. Winkler aus Heidel⸗ berg einen ebenſo intereſſanten, wie lehrreichen Vortrag über Diphterie, ihre Entſtehungsurſache, Behandlung und Heilung durch das Naturheilverfahren, ſowie über das Heilſerum. Redner beleuchtete die bisherige Behandlungsweiſe der Krank⸗ heiten durch Mediein. Dieſelbe ſuche wohl die Folge⸗Erſchei⸗ nungen der eigentlichen Kranheit zu bekämpfen, verſäume aber, das Uebel an den Wurzeln auszurotten und den Krankheits⸗ ſtoff aus dem Körper zu entfernen. Die Anſicht, daß der Bacillus ein Krankheitserzeuger wäre, ſei irrig; derſelbe ſei lediglich nur ein Produkt der Krankheit, und könne dem⸗ gemäß auch einem geſunden Körper nichts ſchaden. Den glänzendſten Beweis dafür habe Profeſſor Pettenkofer, München, geliefert, indem er Milliarden von Cholerabaeillen verzehrte und geſund blieb. Auch die Diphtherie ſolle ihren Krankheitserzeuger(Bacillus) haben, zur Bekämpfung des⸗ ſelben ſolle das Heilſerum dienen, welches dem kranken Körper durch Einimpfen zugeführt werde. Der Vortragende erklärte das Weſen des Heilſerums, dieſes neueſten Produktes der medieiniſchen Wiſſenſchaft, welchem vorausſichtlich das gleiche Schickſal zu Theil werde, wie dem ſeiner Zeit be⸗ rühmten Tuberkulin. Wie bei der Allopathie im Allgemeinen, ſo ſei auch bei den Erfolgen des Heilſerums die Beſſerung wohl ausſchließlich der ſtarken Natur des Kranken zuzu⸗ ſchreiben, die ſich felbſt hilft. Als allein erfolgreiche Mittel zur Bekämpfung der Diphtherie empfiehlt Redner die ent⸗ ſprechenden Anwendungsformen der Naturheilkunde. Zur Ver⸗ hütung der Diphtherie eine naturgemäße Lebensweiſe, Diät..w. Ableitende Waſſer⸗ u. Dampfanwendungen verhindern die Gefahr des Erſtickens durch die Ausſchlagbeläge im Halſe; gleich⸗ zeitig werde durch das Waſſer anrxegend auf die Ausſchei⸗ dungsthätigkeit der Haut gewirkt, welche durch die jetzt übliche Vernachläſſigung der Hautpflege und verweichlichende Kleidung gehemmt ſei. Die ſchleimigen Beläge ſind nichts als ein Entzündungsvorgang in Folge unreinen Blutes, durch welchen der Körper verbrauchte Körpergewebsſtoffe ſelbſt ausſcheidet, die nicht den natürlichen Ausſcheidungsweg nahmen, weil 1) die Hautpflege mangelhaft war, 2) ungenügender Genuß reiner Luft die Verſorgung des Blutes mit dem nöthigen Sauerſtoff hinderte, und 3) durch falſche Ernährung die Blutbildung nachtheilig beeinflußt wird. Eine richtige Heilweiſe darf die Ausſcheidungsvorgänge nicht hindern. Durch die bisher ge⸗ ühte medieiniſche Behandlung mit ätzenden Giften entſteht zudem noch oft die Gefahr, daß die Schleimhäute wund werden und dann durch die giftigen Ausſchlagſtoffe Blut⸗ vergiftung und Tod durch Herzſchlag eintritt. Wenn durch das Heilſerum angeblich beſſere Erfolge erzielt werden, liegt es wohl nur daran, daß es weniger ſchadet als die bisherigen Formen der Mediein! Bei richtiger und rechtzeitiger Be⸗ handlung durch das Naturheilverfahren wird die gefürchtete Diphtherie faſt ausnahmslos zur Heilung gebracht, wie die Erfahrung beweiſt. Den Ausführungen des Redners wurde lebhafter Beifall der an 200 Perſonen zählenden Zuhörer zu Theil. Zwei aufgeſtellte Reformkocher, deren Güte die An⸗ weſenden durch auf denſelben zubereitete ſehr ſchmackhafte Speiſen prüfen konnten, gelangten vor Schluß der Berſamm⸗ lung noch zur Verlooſung. * Zum Stand der Gasglühlicht⸗Frage wird uns aus beſter Auelle geſchrieben: Das Publikum iſt in letzter Zeit mit ſo vielen Offerten in Gasglühlichtbrennern, Glühkörpern u. ſ. w. überhäuft worden und hat von jedem einzelnen Offerenten die Verſicherung empfangen, daß ſeine Waare die beſte ſei, weßhalb es nun noth thut, die Sache in auf⸗ klärender Weiſe zu beſprechen. Vor Allem ſei bemerkt; Eine geſetzlich zuläſſige Konkurrenz des Auer'ſchen Gasglüh⸗ lichtes exiſtirt nicht! Woraus beſteht eine Gasglühlichtlampe? Dieſelbe iſt zuſammengeſetzt aus dem Brenner und aus dem Glühkörper. Der Brenner ſelbſt iſt die unweſentlichere Sache an dem Gasglühlicht, da ja ein Auer'ſcher Glühkörper, in irgend eine heiße Flamme gehalten. Licht ſpendet. Natürlich iſt es beſſer, den Glühkörper mit Zuhilfenahme eines Bren⸗ ners zu verwenden, der, rationell konſtruirt, bei geringſtem Baskonſum das hellſte Licht gibt. Als Brenner wird der von Pintſch erfundene Gasglühlichtbrenner verwendet, deſſen Patentrechte in Deutſchland ausſchließlich von der Deutſchen Gasglühlicht⸗Aktiengeſellſchaft in Berlin ausgeübt werden. Wenn von Konkurrenz⸗Gasglühlicht die Rede iſt, ſo beſindet ſich das Publikum in dem Glauben, es ſei verſchiedenen Per⸗ ſonen gelungen, einen Erſatz für den Auer'ſchen Glühkörper herzuſtellen. Dies iſt ſedoch nicht der Fall, ſondern es haben ſich verſchiedene Firmen blos damit beſchäftigt, Brenner her⸗ zuſtellen, welche Abänderungen beſitzen, um nicht das Patent der Firma Julius Pintſch zu verletzen. In dieſer Hinſicht ſchweben Prozeſſe, deren Ausgang wenig zweifelhaft iſt. Fällt die Entſcheidung, wie nicht anders zu erwarten, zu Gunſten des Patentinhabers aus, ſo wird dasſelbe ſeine Rechte gegen Jedermann, ſei er nun Fabrikant oder Händler der Konkur⸗ tenzbrenner, wahrnehmen. Der Patenkinhaber kann aber zuch gegen alle Perſonen, welche zuwider den 88 4 und 5 des Patentgeſetzes eine durch Patent geſchützte Erſindun Benützung ne, klagbar werden. Dies gilt insbeſondere zuch von den Glühkörpern. Was den Glühkörper betrifft, ſo iſt es b tanden gelur einen ſolchen herzu⸗ tellen, hen Ut⸗ ernteſten bie luer'ſchen Glü um Theil beka aß die deutſche Gasglüh in den Kreiſen 8 ſo darf nicht überſehen werden, ichtgeſellſchaft reſp. Dr. Aner auch Donnerſtag, 29. November 1894. für die Herſtellung des Glühkörpers Patente beſitzt, die er zu ſchützen wiſſen wird. Woher ſtammen alſo die Glühkörper, welche nie Konkurrenz anbietet? Beſitzt dieſelbe Fabriken zur Herſtellung der Leuchtmaſſe, werden in ſolchen Fabriken die ſeltenen Erden verarbeitet, welche in dem Imprägnirungsſtoff der Glühkörper enthalten ſind? Die Konkurrenz hat keine Fabriken, ſſie iſt auch, abgeſehen von dem Patente, nicht im Stande, einen Auer'ſchen Glühkörger herzuſtellen, da die hiezu erforderlichen chemiſchen Prozeſſe koſtſpielige Anlagen und wiſſen lree Spezialkenntniſſe vorausſetzen, über welche dieſe Konkurrenz nicht verfügt. Sie beſchafft ſich die Glüh⸗ körper auf zweierlei Weiſe: 1) anf Umwegen von vertrags⸗ brüchigen Vertretern des Auer'ſchen Gasglühlichtes, 2) durch Verarbeiten der Aſche von ausgebrannten Auer'ſchen Glüh⸗ körpern. Dem Umfang wird geſtenert werden durch Ent⸗ deckung und Aufhebung der verſchiedenen Lieferungsquellen, 11 5 durch Zuhilfenahme des Patentgeſetzes, da es ſich um te Herſtellung nachgeahmter Glühkörper handelt. Nebenbei bemerkt, iſt es nicht möglich, aus der Glühkörperaſche einen vollwerthigen Glühkörper zu erhalten; ſolche Glühkörper be⸗ ſitzen ſchwaches Licht, minimale Lebensdauer, und deren Leuchtkraft nimmt raſch ab. Es entſteht nun die Frage: das Publikum rationell, wenn es ſogenanntes Kon⸗ Urrenzgasglühlicht kauft? Wer garantirt für die 8 bahe ung der Glühkörper zu derartigen Apparaten? Die deutſche Glühlichtgeſellſchaft ſichert nur dann die Nachlieferung von Glühkörpern zu, wenn der bezügliche Brenner von ihr, reſp. ihrem Vertreter bezogen wurde. Daraus erhellt, daß ſogenante Konkurrenzbrenner in dem Moment werthlos ſind, wenn die Glühkörperlieferung geworden. Es war in den Tagesblättern auch von der Erfindung eines ſogenannten „feſten Glühkörpers“ die Rede. was wohl heute nicht mehr ernſt genommen wird. Es handelt ſich um das bexeits in anderen Staaten, in England n. ſ. w. nicht mehr beachtete 1 Lungreen. Diefer„feſte“ Glühkörper, welcher im egenſatz zu deſſen Bezeichnung ſeine Sprödigkeit wegen weſentlich zerbrechlicher iſt als der Auer'ſche, bet viel größerem Gaskonſum weit mehr Hitze erzeugt, und nur geringes Licht ſpendet, iſt ebenſo als abgethan zu betrachten, wie all die anderen Glühlichtſyſteme, welche vor dem Auerſchen erfunden wurden. Der„feſte“ Glühlichtkörper hatte bisher nur eine Verwendung, er wurde zu Börſenmanövern benützt, Das Fiasko desſelben iſt aber zur Genüge bekannt. Aiterariſches. Der neue Hauspoet. Univerſalbuch der Wünſche, Gratula⸗ tionen, Feſt⸗ und Gelegenheitsgedichte ꝛc. ꝛc. für jung und alt, und für alle Anläſſe in Haus, Familie und Geſellſchaft. Von Gertrud Triepel(Alixz Treu). In illuſtr. Umſchlage broſch. M..50, eleg. gebunden M..50. Schwabach Sen Ver⸗ lagsbuchhandlung in Stuttgart. 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Es iſt wohl überflüſſig, auf den großen Werth, den ein Konverſations⸗Lexikon 1995 jeden Gebildeten beſitzt, be⸗ ſonders aufmerkſam zu machen; er iſt längſt allgemein aner⸗ kannt; Jedermann betrachtet es heute als Nothwendigkeit, ſich ein Lexikon anzuſchaffen. Dieſer ſchwierigen Aufgabe wird das obige Werk, das gegenwärtig bis zum 11. Bande fortge⸗ ſchritten iſt, in vollem Maße gerecht. Die wiſſenſchaftlichen Abhandlungen ſind bei aller Vollſtändigkeit und Sachlichkeit doch in den rechten Grenzen gehalten und nehmen auf die Fortſchritte der neueſten Zeit Bedacht; die hiſtoriſchen Artikel zeichnen ſich durch ſtrenge Objektivität und durch die Berück⸗ ſichtigung auch der jüngſten Ereigniſſe aus; den geographiſchen Mittheilungen darf große Vollkommenheit und Genauiglkeit nachgerühmt werden; ſehr hübſch und anregend geſchrieben ſind die kunſthiſtoriſchen und literariſchen Notizen. Die tech⸗ niſchen und Naturwiſſenſchaften, Handel, Induſtrie und Ge⸗ werbe haben ihrer Bedeutung in der Neuzeit entſprechend in Wort und Bild weiteſtgehende Berückſichtigung erfahren. Der „Brockhaus“ wird über 100 000 Artikel umfaſſen, die alle von erſten Vertretern ihres Faches ausgearbeitet ſind. Die Zahl der Abbildungen im Texte iſt eine ſehr bedeutende(9500); auch ſind jedem Bande Tafeln beigegeben, deren Ausführung gerad zollendet genannt werden muß. Die Anſchaffung wird d die Herausgabe in 256 Heften à 50 Pfg. weſent⸗ Kurz es liegt uns im„Brockhaus“ ein Werk er Gelehrſamkeit, deutſchem Fleiße und deut⸗ lich erl (Celephan⸗Ar. 218.) vermag und das darum auch in keiner deutſchen Familie fehlen ſollte. Noch werthvoller wird der„Brockhaus“, dieſer Hausſchatz des deutſchen Volles, wenn er in einem der präch⸗ tigen Wandreggle, welche von der Firma F. A. Brockhaus durch Vermittelung jeder Buchhandlung in zwei Formaten, einem langen und einem hohen, zu beziehen ſind, aufgeſtellt wird. 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Franz Fegbeutel, Gasinſtallateus. Karl Heinrich Alfred. November. Geſtorbene. 15. Georg, 14 J. 7 M.., S. v. Karl Neurohr,.⸗Auffeher. 15. Eliſabetha, 3 M.., T. v. Joſef Seelinger, Maurer. Karl, 11 M.., S. v. Valentin Rothmund, Maurer. 16. Friedrich, 3 J.., S. v. Friedrich Hillenbrand, Lokomotiv⸗pdetzes 16. Anna aria, 2 J.., T. v. Johann Bender Wwe. 16. Karl, 11 M.., S. v. Karl Klein, Lokomotivführer. ae 8 N 7 M.., T. v. Alez Brumm, Maſchinenführer. einrich, 3 M. a. hil. Weller, 35 J.., Ehefr. v. Joh,. 18 5 Mauvpar. Anna Mgriag Kath., 2 M, a. T. v. Kar Stoffel, Bücker. Michgel Zeltner, 31 J. 11 M. g. F⸗A. „Chriſting, 4 J.., T. v. Gg. Phil. Schweikert, Fuhrknecht. eeeee— L. Meiss& Foſm E 4, 17 Fruchtmarkt, E 4. 17 geben aus ihrem Engros-Lager jedes Maass in Tuch und Buxkin zu den bekanntf ausserordentlich billigen Preisen auch im Eiuzelnen ab. 49601 Leinen-Reste von 80 Pfg. per Meter an empflehlt 51347 D3, 6 Max Wallaeh D3, 6 Ausſtattungs⸗Geſchäft. 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Aufführung mit Tanz in den Lokalitäten des„Badner Hofes“ Näheres durch Rundſchreiben. 52165 Der Vorſtand. Deutſche General⸗ fechtſchule Lahr. Verband Maunheim. Am 30. November d.., Abends ½9 Uhr ndet im„Reſtauration Weinberg“ zebenzimmer, Hof rechts, unſere diesſhrige Ordentliche General-Versammlung ſtatt. 52980 Tages⸗Ordnung: 1. Rechnungs⸗Ablage. 2. Decharge an den Rechner 8. Nei des Vorſtandes. Um zahlreiches Erſcheinen unſerer Mitglieder bittet Vas Der Vorſtand. Gemüse-Conserven. Bufterbohneu, Schntidebahnen, Prinzeßbohnen, Carolten Champiguons, Cafelerbſen, Lomaten, Früffel, Spargel. Obst-Conserven. Auanas, Aprikoſen, iruen, Erdbeer, Kirſchen, Mrlaugt Mirabellen, Pfrſiſche, Reincklauden, Jutkerfrüchte ſtehen in hervorragend ſchöner Waare preiswerth zu Dienſten in den Verkaufsſtellen 5274⁴ T, 6. KH 8, 39. Sohwetz.-Str. I8b. 2A l, l. 6 4, 10(Ff. Stutz.) Johann Schreiber. 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