Telegramm⸗Adreſſe: 8„Journal Mannheim. n der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 247/2. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..80 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzkl⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Stadt Maunheim und Umgebung. (103. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſteben Mal. eisverkündigungsblatt (Mannheimer Volksblatt) 9 tar den polftachen. daig. 25en . r den voli en u.„ J..: Ernſt Müller, 9(N 8 2. 2 1 177 3 919 5 für den lofal d. 8 14 für den Inſeratentheil: 2 Karl Apfel. Amts⸗ und Kr Notationsdruck und Berſag dun Dr. H. Haas'ſchen Bucz⸗ druclerei,. (Das„MNannheimer Journal“ it Eigentyum des katholiſches Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Nannheim. Nr. 38.(Celephon⸗Ar. 218.) Aationalliberale erſammlung in Schriesheim. Am Sonntag Nachmittag fand in Schriesheim eine don der nationalliberalen Partei einberufene Verſamm⸗ lung ſtatt, an der 30—40 Parteimitglieder aus Mann⸗ heim theilnahmen; aus Schriesheim und Umgegend hatten zahlreiche Parteifreunde ſich eingefunden, ſodaß die Räume des Gaſthauſes zum„Deutſchen Hof“ bald dicht beſetzt waren und Viele, welche der Verſammlung beiwohnen wollten, wegen Mangel an Platz wieder umkehren mußten. Herr Gemeinderath Kling von Schriesheim er⸗ öffnete die Verſammlung und weiſt auf die politiſche Lage hin, welche einer Betrachtung unterzogen werden ſoll, das ſei der Zweck der heutigen Verſammlung. Herr Baſſermann begrüßt die Verſammlung, weiſt auf die Nothwendigkeit regelmäßigen Meinungs⸗ austauſches zwiſchen den Parteigenoſſen aus Stadt und Land hin, Angeſichts des Auftauchens extremer und reaktionärer Beſtrebungen von allen Seiten iſt verdoppelte politiſche Thätigkeit nothwendig, wenn die bürgerlichen Mittelparteien ihre ſegensreiche Aufgabe auch künftighin erfüllen ſollen. Herr Landgerichtsrath Könige hielt ſodann einen längeren ſehr intereſſanten Vortrag über die politiſche Lage. Redner wirft zunächſt einen Rückblick auf die vergangene Zeit, ein Umſchwung habe ſich in unſerem jetzigen politiſchen Leben vollzogen, es ertöne nichts als der Parteihaß und das Mißtrauen, dem müſſe ſich jeder wahrhafte Vaterlandsfreund entgegenſtemmen. Jedes Volk habe ſein Jugend⸗, Mannes⸗ und Greiſenalter. Mit der ſozialen Frage müſſe man immer rechnen, ſie bilde den Mittelpunkt aller Intereſſen und werde erſt dann gelöſt, wenn die Menſchheit zu ewigem Schlummer ſich niederlege. Die Sozialdemokratie glaube die Menſch⸗ heit in zwei Theile trennen zu duͤrfen, in Kapitaliſten und Arbeiter; ſie wolle ihre Umſturzbeſtrebungen zunächſt gegen das Privateigenthum richten. Redner geht ſodann näher auf die Forderungen der ſozialdemokratiſchen Partei ein und iſt nicht der Anſicht, daß dieſe Forderungen er⸗ füllt werden können. Die Füuͤhrer ſehen dies auch wohl ein, aber ſte vertrauen darauf, weil ſie die Unzufrieden⸗ heit für ihre Zwecke brauchen. Die Sozialdemokratie wolle den Rechtsſtaat vernichten, während das Centrum die Prieſterherrſchaft einführen wolle. Das Prieſterthum führe den Kampf um die öffentliche Macht ſchon ſeit Jahrhunderten, zeitweilig ſei nur ein Stillſtand einge⸗ treten, jetzt ſei er wieder auferſtanden, nur ſei diesmal der Preis ein höherer, er gelte der Geiſtesfreiheit. Wenn der Ruf nach Jeſuiten ertöne, ſo ſei dies ein Zeichen, daß Verfinſterung des nationalen Gedankens ein⸗ treten ſolle. Die ultramontane Partei kenne ihre Ziele und Zwecke, ſie wolle die Jugend haben, denn wer die Jugend habe, dem gehöre die Zukunft. Betrübend ſei es für den Vaterlandsfreund, wenn er im Gefolge dieſer Parteien die Fortſchrittspartei ſehe, ſie habe in dieſem Kampfe ihre großen Ziele voll⸗ ſtändig aus dem Auge verloren. Nur eine Partei habe allen Fragen in gleicher Weiſe Rückſicht getragen, das ſei die nationalliberale Partei, ihr ſtehe das Vaterland am höchſten, ſie habe allen freiheitlichen Geſetzen ihr Gepräge aufgedrückt und habe allen Verhältniſſen immer inſoweit Rechnung getragen, als es das Wohl des Volkes erforderte. Redner geht ſodann auf die Verhält⸗ niſſe unſeres engeren Heimathlandes Baden über und ſagt, daß auch hier keine Partei den Bedürfniſſen des Volkes mehr Rechnung getragen habe als die unſere; ſie habe keine Stellung gegen das direkte Wahlrecht genommen, vielmehr habe die große Mehrzabl ihrer Führer ſich für daſſelbe erklärt; die nationalliberale Partei habe die Intereſſen der Landwirthſchaft wie keine andere gefördert, ſie ſei eine Mittelpartei, ſie wolle einen gemäßigten Fortſchritt und keine Ueberſtürzung. Mittelparteien ſeien eine Nothwendigkeit in einem ge⸗ ordneten Staatsleben, noch niemals ſei eine ſolche Partei von der Bildfläche verſchwunden, außer wenn das Gemeinweſen in convulſiviſchen Zuckungen lag. Die Lebenskraft der nationalliberalen Partei werde ſich aufs Neue bewähren, ſo bald ibr große Ziele, wie jetzt geſtellt werden, ihr gehöre die Zukunft des deutſchen Vaterlandes und mit ihr werden ſich früher oder ſpäter unter dem Druck der Verhältniſſe alle liberalen Elemente verbinden müſſen. Redner geht nunmehr auf die Milltärvorlage ein und ſagt, die nationalliberale Partei habe die Vorlage nur einer rein ſachlichen Prüfung unterzogen und habe auf Grund der Bennigſen ſchen Grleſenſte und verbreiteiſte Jeilung in Manaheim und Amgebung. Vorſchläge ihre Zuſtimmung kundgegeben. Die geographiſche Lage Deutſchlands bedinge eine feſte Stellung zwiſchen zwei kriegeriſchen Nachbarn einzunehmen, ein Krieg nach zwei Seiten müſſe ins Auge gefaßt werden. Hier müſſe das Vaterland und nicht die Partei entſcheiden. Der nationale und Reichsgedanke müſſe ſich feſtigen, dafür müſſe der deutſche Mann alle ſeine Kräfte einſetzen. Das Hoch des Redners galt der Kräftigung des nationalen Gedankens, ein einheitliches, innen und außen gefeſtigtes deutſches Vaterland, es lebe hoch! (Langanhaltender Beifall.) Herr J. Kuhn verbreitet ſich in ſachlicher Weiſe uͤber die Militärvorlage; keine Frage bedürfe mehr Ruhe und Objektivität als dieſe, ſie ſtehe mit der Zukunft unſeres Vaterlandes im engen Zuſammenhange, wie dies auch von Bennigſen im Reichstage offen bekundete. Redner wirft einen Rückblick darauf, was die Regierungen veranlaßt habe, die Vorlage einzubringen. Wir hätten uns 22 Jahre des Friedens zu erfreuen gehabt, aber jetzt ſtehe unſere Armee gegen Frankreich und Rußland nummeriſch zurück. Es könne nicht verlangt werden, daß wir Frankreich und Rußland gewachſen ſeien, aber das dürfe behauptet werden, daß Frankreich heute eine bedeutendere Macht ins Feld ſtelle als Deutſchland. Erſteres hebe jährlich bedeutend mehr Rekruten aus als wir, ebenſo ſeien die Offiziersverhältniſſe in Frankreich bedeutend günſtiger als bei uns und gibt hierfür eine Reihe von ſtatiſtiſchen Zahlen, wodurch er ſeine Behaup⸗ tungen beweiſt. Redner präziſirt die Forderung der Re⸗ gierung und hofft, daß die Vorlage von vielen Seiten Sympathie finden werde, die zweijährige Dienſtpflicht ſei auch ein großer Vortheil, durch ſie werde die Armee ver⸗ jüngt; er glaubt, daß bei der Berathung im Reichstage eine Verſtändigung herbeigeführt werde auf Grund der Bennigſen'ſchen Vorſchläge. Ein verlorener Krieg koͤnne den Untergang deutſcher Kultur bedeuten, deßhalb ſei eine Verſtändigung herbeizuführen zum Wohle des Vaterlandes. Die treffliche Rede des Herrn Kuhn erregte den ſtürmiſchen Beifall aller Anweſenden. Hr. Rechtsanwalt Baſſermann beſpricht die Reichs⸗ tagsverhandlungen der letzten Tage, bei denen mit der Socialdemokratie gründlich abgerechnet worden ſei. Ver⸗ urtheilung des Zukunftsſtaats der Socialdemokraten, ihrer Irreleitung der Arbeiter, ihrer Verhetzung und ſchwächliche Vertheidigung der ſocialdemokratiſchen Führer war die Signatur dieſer Debatten. Hoffentlich werden die Parteiführer, die heute den Socialdemokraten ſo gründ⸗ lich die Köpfe gewaſchen haben, die Conſequenz ziehen, und bei künftigen Stichwahlen zwiſchen Nationalliberalen und Socialdemokraten wird ihnen die Wahl nicht ſchwer fallen.(Bravo!) Redner beſpricht das Erfurter Pro⸗ gramm von 1891, das zukünftige Geſellſchaftsgebilde und die Glückſeligkeitstheorie der neuen Apoſtel. Vor Man⸗ chem liegt das Glück, er braucht nur zuzugreifen, da verſagt im entſcheidenden Augenblick die Kraft und ſtumpf und leer lebt er weiter. Ein Anderer greift muthig zu. Thatkraft, Energie, Willensſtärke werden immer die trei⸗ benden Factoren der Menſchheit bleiben; aber bei öder Gleichmacherei erlöſchen dieſe Eigenſchaften und aus der Sclaverei der ſocialdemokratiſchen Geſellſchaftsgebilde würde ein Fortſchritt für die Cultur nicht mehr erblühen. Im freien Wettbewerb der Kräfte heben ſich die gewaltigen Naturen heraus, die den Völkern die Wege weiſen. Die Socialdemokratie treibt die kraſſeſte Klaſſenvertretung, ſie iſt die Feindin des Mittelſtands, denn erſt wenn dieſer proletariſirt iſt, kann ſie ſiegen. So muß ſie erbitterte Gegnerin aller Schutzzoͤlle ſein, einerlei ob durch dieſelben eine junge Induſtrie lebensfähig gemacht werden ſoll, oder die Landwirthſchaft in ſchwerem Kampf gegen das Ausland am Leben erhalten werden ſoll. So hat ſie nur Spott für alle Beſtrebungen dem Handwerk aufzuhelfen und predigt, daß dasſelbe im Kampf mit dem Groß⸗ kapital rettungslos verloren iſt. Dieſe Predigt iſt falſch, denn nach Ueberwindung mancher Kriſen erweiſt die Steuerſtatiſtik ſchon heute ein Anwachſen des Mittelſtands, nicht zuletzt aus den Kreiſen der Lohnarbeiter heraus.(Werkmeiſter). Redner beſpricht die Nothſtandsrede Dreesbach's im deutſchen Reichstag mit ihren ſtarken Uebertreibungen. Rechtzeitig hat man in Mannheim Vorſorge getroffen. Das Maximum der von der Stadt beſchäftigten Arbeits⸗ loſen betrug 325, der Durchſchnitt nicht mehr als 125. Dieſe Ziffern hätte man anführen ſollen, anſtatt eine übertriebene Schilderung des Darniederliegens der Er⸗ werbsthätigkeit unſerer Stadt zu geben.— Schwere Schaden hat eine neus wirthſchaftliche Epoche mit ihren Dienſtag, 7. Februar 1898. Maſchinen, Eiſenbahnen, Elektrieität, mit dem Zuſammen⸗ ſtrömen der Menſchen in den Städten hervorgebracht. Hand anzulegen thut noth. Reform, aber nicht wie die Sozial⸗ demokraten predigen Revolution, iſt unſere Loſung. Die kaiſerliche Botſchaft hat die Wege gezeigt, die Arbeiter⸗ ſchutzgeſetzgebung iſt gefolgt. Auf dieſem Weg iſt unter Schonung der Leiſtungsfähigkeit der Induſtrie fortzu⸗ ſchreiten. Wittwen⸗ und Waiſenverſorgung werden künftige Jahre bringen. Wenn wir uns die Sozialdemokraten bei der Arbeit betrachten, ſo iſt dies Bild wenig ver⸗ lockend. Neben den Alten machen ſich die Jungen geltend und wenn ſie zu laut ſchreien, fliegen ſte aus der Partei hinaus. Ein Bild der künftigen Freiheit der Meinungs⸗ äußerung. Ihre wirthſchaftlichen Unternehmungen ſind wenig glücklich und am bitterſten iſt die Kritik der eigenen Genoſſen über dieſelben. Redner beſpricht den Krach der von einem Schneider geleiteten Berliner Genoſſenſchafts⸗ bäckerei. Aus dem Mund der Genoſſen erfolgt dort das Zugeſtändniß, daß es eben doch nicht ſo lelcht iſt, den Arbeitgeber zu ſpielen und daß die nolh⸗ wendige, aber nicht vorhandene Autorität über die Arbeiter den Ruin des Unternehmers herbeiführen muß. Die nationalliberale Partei ſucht den Ausgleich im Kampf der wirthſchaftlichen Intereſſen wie der Berufsklaſſen. Wir treten ein für die wirthſchaftlich Schwachen, einerlei ob die Landwirthſchaft, der Handwerkerſtand oder die Klaſſe der Lohnarbeiter in Frage ſteht. In dem heute hochgeſteigerten Kampf ums Daſein wird es des Ein⸗ greifens des Staates zum Schutz und zum Ausgleich be⸗ dürfen. Treiben wir vernünftigen, geſunden Sozialis⸗ mus, halten wir an den bewährten alten liberalen Zielen unſerer Partei feſt und ſtellen wir über Alles das Vater⸗ land, ſo wird uns auch in künftigen Kämpfen der Sieg nicht fehlen. Redner ſchließt mit einem Hoch auf die nationalliberale Partei.(Lebhafter Beifall.) Herr Gemeinderath Kling ſpricht den Mannheimer Herren den Dank aus für den Beſuch und bringt ein Hoch auf die Redner und die übrigen Herren aus.— Herr Bezirksthierarzt Ulm weiht ſein Hoch der Gemeinde Schriesheim und den Schriesheimer nationalliberalen Einwohnern, während Herr Schneidermeiſter Kreß ein Hoch auf das Deutſche Reich ausbringt. Damit hatte die Verſammlung gegen ½7 Uhr ihr Ende erreicht. Man blieb noch einige Zeit in gemüͤth⸗ licher Unterhaltung beiſammen, worauf ſodann die Mann⸗ heimer Parteifreunde die Heimreiſe antraten und gegen 9 Uhr hier wieder eintrafen. A. Deutſcher Reichstag. Berlin, 6. Februar. Der Reichstas nabm debattelos den Antrag betreffend die Einſtellung des Strafverfahrens gegen den Abgeordneten v. Münch an. In der fortgeſetzten Berathung des Etats des Reichsamt des Innern führt der Abgeordnete Bebel aus, die Sozialdemokraten gäben nicht den Kampf auf; für ſie ſei es maßgebend, wie die Arbeiter denken. Wer ſchließlich der moraliſche Sieger ſein werde, würden die nächſten Wahlen beweiſen. Die Sozjaldemokraten bildeten ſich nie ein, die beſitzenden Klaßſen überzeugen zu können. Wenn die Beſtrebungen der Sozialdemokraten wider⸗ finnig wären, würden ſie ſich ſelbſt ſchnell ad abzurdum führen. Wenn, wie Stöcker ſage, die Maſſen unwiſſend ſeien, ſo ſei das das Produkt ihrer Erziehung durch die Bourgebiſte. Das bischen angebahnte Sozialreform ſei nur der Furcht vor der Sozialdemokratie zu ver⸗ danken. Ebenſo ſei die fünfläbrige Legislaturperiode aus Furcht vor der Sozialdemokratie eingeführt worden. Er habe poſitive Aufgaben genug geſtellt, beiſpielsweiſe: Die Aufhebung der Zölle, die Aufhebung zahlreicher Privilegien, die Einführung der Milizverfaſſung u. a. m. Die Gegner könnten nicht einmal ſagen, was ſie in fünf Jahren thun würden, aber von den Sozialdemokraten verlange man einen fertigen Plan für ewige Zeiten. Der Uebergang zur neuen Geſellſchaftsordnung würde ſich, wenn die Verhältniſſe ge⸗ nügend entwickelt ſeien, ſo raſch vollziehen, wie in Frankreich, als Napoleon hatte abdanken müſſen. Redner behauptet, ſein Buch ‚Die Frau“ werde mehr geleſen, als Richters Zukunfts⸗ bilder, und hebt die Betheiligung der Frauen an der ſozial⸗ demokratiſchen Bewegung hervor. Die Sozialdemokkatie ſpreche nicht gegen das Sparen; wenn aber die Arbeiter ſparen könnten, würden die Unternehmer die Löhne herab⸗ ſetzen, und der verringerte Konſum müßte dann die geſchäft⸗ lichen Kriſen verſtärken. Die Unzufriedenheit ſei die Quelle allen Fortſchritts. Redner ſchließt:„Wir werden jeden Fort⸗ ſchritt, der von Seiten der Liberalen kommt, uaterſtützen, aber unſere Prinzipien feſthalten, wir ſehen der Zukunft ge⸗ troſt entgegen.“ Abg. Böttcher e bemerkt, die von der Sozialdemo⸗ kratie geplante neue Culturſtufe mit dem Mangel jeglicher Autorität ſei unmöglich. Es gebe keinen Staat, der ſoviel für die Arbeiter gethan babe, als Deutſchland, ohne daß die Sozialdemokratie dabei mitwirkte. Bebel habe ſelbſt zugegeben, daß die heutige bürgerliche Geſellſchaft beſſer ſei als alle 2. Seite. General⸗Anzeiger. — Mannheim, 7. Februar. früheren Die Arbeiter erkennten hoffentlſch, daß ſie ſich mit den dunklen Andeutungen über den ſozialdemokratiſchen Zu⸗ kunftsſtaat nicht beanügen könnten. Abg. Koscielski(Pole) erklärt, in den polniſchen Landestheilen habe die Sozialdemokratie bisher die geringſten Fortſchritte gemacht. Die polniſche Bevölkerung bilde durch ihren Glauben und ihre Vaterlandsliebe eine Bruſtwehr gegen die Sozialdemokratie. Wenn die Parteien einig wären, namentlich auch bezüglich der Wehrkraft des Reiches, ſo wür⸗ den ſich die Sozialdemokraten überzeugen, daß auch im Rahmen der bürgerlichen Geſellſchaftsordnung Gutes geleiſtet werden könne. Abg. Bachem(Centr.) führt aus, die Rede Bebels be⸗ weiſe, daß die Socialdemokraten nur agitiren, kritiſiren und disereditiren könnten. Bebel könne auch die Frage nach der Geſtaltung der ſocigliſtiſchen Geſellſchaftsordnung nicht be⸗ antworten. Auch Arbeiterſchutzgeſetze wie die preußiſche Steuerreform hätten einen ſocialiſtiſchen Cbarakter, aber ſol⸗ cher Socialismus habe nichts Erſchreckendes. Das Centrum ſei auch ſocialiſtiſch, aber redlich ſocialiſtiſch und erziele da⸗ her praktiſche Erfolge; die Socialdemokratie jedoch ſei revo⸗ lutionär ⸗ ſoeigliſtiſch und darum unfruchtbar. Nur auf dem Boden des Chriſtenthums könne man die Gegenſätze zwiſchen Reich und Arm mildern. Abg. Richter(df.) demerkt, Bebel habe durch ſeine Scherze die Aufmerkſamkeit von dem Ernſt der Sache ab⸗ lenken wollen. Die Frage, ob die Sozialdemokraten bei der Expropriirung der Actiengeſellſchafien und der Sparkaſſen⸗ actionäre die Spareinlage ſchädigen wollten, ſei unbeantwortet geblieben. Grade das Privatunternehmerthum leiſte in ſchweren Kriſen Hilfe und ſchaffe Getreide bei ſchlechten Ernten herbei. Die Sozialdemokraten bewieſen durch ihr häufiges Sprechen von Wiſſenſchaft, wie wenig wiſſenſchaftlich ſie ſeien. Gleicher Lohn für alle würde die Produktivität der Arbeit vernichten. Der ſozialdemokratiſche Staat führe den Arbeitszwang herbei bei Strafe der Verhungerung und zerſtöre völlig die Häus⸗ lichkeit. Die Arbeiter würden der Sozialdemokratie nicht folgen, wenn ſie wüßten, daß ihr Haus und die Heimath ihnen nur eine Schlafſtelle ſein ſollen. Wenn die viertägige Debatte die Faulheit und die Taubheit des Kerns der ſozial⸗ demokratiſchen Lehre erwieſen habe, ſo ſeien dieſe Tage nicht verloren.(Allſeitiger, lebhafter Beifall.) Auf Antrag des Abg. Singer wird die Jortſetzung der Debatte auf Morgen 1 Uhr vertagt. Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 7. Februar. Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht die Verleihung der Krone zum Rothen Adlerorden zweiter Klaſſe mit Eichenlaub an den Geh. Oberregierungsrath Profeſſor Hinzpeter in Bielefeld, den ehemaligen Erzieher des Kaiſers.— Das preußiſche Abgeordnetenhaus erledigte geſtern den Etat der Bauverwaltung. Bei Be⸗ rathung desſelben erſuchte Knebel(nat.⸗lib.) den Miniſter der öffentlichen Arbeiten, den Plan einer Vertiefung des Rheines recht energiſch in Angriff zu nehmen. Während ſonſt überall im Lande der Waſſerverkehr dem Eiſenbahnverkehr gleichkomme, ihn ſogar übertreffe, ſtehe in Köln der Waſſerverkehr noch ſehr zurück. Miniſter Thielen erwidert, daß er dem Plane ſein höchſtes Wohlwollen zuwende, die Vorarbeiten aber noch einer genauen Prüfung durch das Strombauamt in Koblenz unterliegen.— Die Profeſſoren Bergmann und Ley⸗ den bekämpfen in der„Deutſchen Warte“ den An⸗ trag des freiſinnigen Reichstagsabgeordneten Baumbach für die Zulaſſung der Frauen zum ärztlichen Berufe.— Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht den Geſetzentwurf betreffend die Bekämpfung der ge⸗ meingefährlichen Krankheiten nebſt Begründung. Der Entwurf umfaßt 46 Paragraphen über Anzeige⸗ pflicht, Krankheitsermittelung, Schutzmaßregeln, Entſchä⸗ digungen, allgemeine Vorſchriften und Strafvorſchriften. In der franzöſiſchen Deputirtenkammer begründet Millevoye ſeine Anfrage über die Beſchuldi⸗ gungen, welche gegen Clemenceau durch Rochefort erhoben ſind, und betont die Nolhwendigkeit, letzteren als Zeuge zu vernehmen. Die Regierung habe ein Intereſſe daran, die Wahrheit zu erfahren, ſie müſſe deshalb die noth⸗ wendigen Vernehmungen und Gegenüberſtellungen in London veranlaſſen. Auch dem parlamentariſchen Unter⸗ ſuchungsausſchuß könne dieſe Angelegenheit nicht gleich⸗ giltig ſein. Der Juſtizminiſter Bourgeois erwidert, 48 ſei nicht zuläſſig, die Rednerbühne der Volksvertretung zu einer Art Vorzimmer des Unterſuchungsrichters zu machen, dem Richter allein ſtehe es zu, zu erforſchen, ob er dieſer oder jener Zeugenausſagen bedürfe, und noch nie ſei es Brauch geweſen, eine gerichtliche Unterſuchung zum Gegenſtand einer parlamentariſchen Erörterung zu machen, er, der Miniſter, werde nie die Hand dazu geben, daß die Entſcheidungen der Gerichte ſich vor leidenſchaftlichen Kundgebungen oder vor Drohungen eines in contumaciam Verurtheilten beugten. Briſſon (Vorſitzender des Unterſuchungsausſchuſſes) erklärt, an den Ausſchuß ſei die Frage, um die es ſich handle, noch nicht herangetreten, wenn man aber dem Ausſchuß vor⸗ ſchlage eine Abordnung nach London zu ſenden, um Dinge zu unterſuchen, die der Panama⸗Angelegenheit fernſtänden, ſo werde er einen ſolchen Vorſchlag ablehnen. Clemenceau erklärt, er ſtehe unter den Geſetzen des Landes, bis zu einer neuen Ordnung der Dinge könne er nur abwarten und die Geſchäftsbücher ſeiner Zeitung „Juſtice“ dem Unterſuchungsausſchuß vorlegen. Er ſtehe in jeder Beziehung den öffentlichen Gewalten zur Ver⸗ fügung, mehr könne er gegenwärtig nicht ſagen. Damit iſt der Zwiſchenfall erledigt. Lord Roſeberys Energie gegenüber Aegypten findet in England allgemeine Anerkennung. Hervorge⸗ hoben wird in den Depeſchen der verkappte Humor, mit dem Roſebery ſich auf Koſten Waddingtons einen Scherz erlaubte. Jedenfalls wird das Blaubuch keineswegs dazu beitragen, das Anſehen Waddingtons in den Augen der Franzoſen zu heben.„Daily Chronicle“ berichtet aus Rom, der Papſt werde einen Abgeſandten nach Florenz zur Be⸗ grüßung der Königin von England im Frühfahr ſchicken, während das italieniſche Königspaar die Königin ſelbſt beſuchen und deren Gegenbeſuch im Palazzo Pitti ent⸗ gecdenehmen werde. Nach zuverläſſigen Quellen hat ſich der ruſſiſche Großfürſt⸗Thronfolger zu ſeinen Eltern und verſchiedenen höchſten Perſönlichkeiten über die in Berlin gefundene wahrhaft herzliche Aufnahme ganz entzückt aus⸗ geſprochen. Hierin ſtimmen die Ausſagen aller wirklich unterrichteten Perſönlichkeiten eben ſo überein, wie in der Annahme, daß bei den intimen Rückſprachen des deutſchen Kaiſers mit dem Thronfolger nicht allein die Po⸗ litik berührt, ſondern auch manche ſchwe⸗ bende Frage geklärt wurde. Wenn Pariſer Blätter die Nachricht verbreiten, der Thronfolger würde im Frühjahr Paris beſuchen, ſo kann dieſe Nachricht nicht aus maßgebenden ruſſiſchen Kreiſen ſtammen, denn in ihnen weiß man gar nichts davon. Man zuckt theil⸗ weiſe ſogar üͤber eine ſolche Zumuthung die Achſeln. Aber auch die franzöſiſche Behauptung, das nach Amerika beſtimmte ruſſiſche Geſchwader unter Admiral Kaſſnakow würde Cherbourg anlaufen, und dort ſolle ein zwei⸗ tes Kronſtädter Feſt gefeiert werden, iſt nach eingezogenen Erkundigungen aus beſter Quelle falſch, da „dergleichen weder anfänglich beftimmt geweſen, noch nachträglich beſtimmt worden“ ſei. —— Aus Stadt und Tand. Maunheim, 7. Februar 1893. Die Umbauarbeiten im hieſigen Hoftheatergebäude. (Schluß.) Es lag im Charakter dieſer Umbauarbeiten, daß nur die wenigſten auf Grund einer vorh rigen Submiſſion zur Aus⸗ führung gelangen konnten, vielmehr die meiſten als Taglohn⸗ arbeiten zu bewirken waren. Es iſt leicht erklärlich, daß ſich gierdurch die Baukoſten bedeutend erböhen mußten, für jeden Jachmann aber auch ebenſo verſtändlich, daß Bauarbeiten, deren Umfang von vornherein nicht genau zu überſeben iſt, bei welchen dem Unternehmer zudem eine große perſönliche Verantwortung für die Sicherheit ſeiner Arbeiter und der Tbeatergebäude ſelbſt zufiel, nicht wohl anders als auf diefem Wege zur Ausführung gelangen konnten. So kamen bei dem Umbau eine ganze Rehe von Arbeiten vor, welche nur unter Aufbietung aller denkbaren Vorſichtsmaßregeln durchgeführt werden konnten, doppelt erſchwert durch die geringe Zeit, welche für dieſelben nur zur Verfügung ſtand. Es mag bier nur an jenen außerordentlichen Durchbruch der großen ſchwer⸗ belaſteten Kreuzgewölbe zu dem j tzigen Dekorationskeller, ſo⸗ wie die Beſeitigung und Wiede rausſteifung einer ganzen Kreuzgewölbekappe im Reſtaurationskeller, an das Heraus⸗ brechen der ſämmtlichen Balkenlagen und Zwiſchenwände be⸗ gufs Erſtellung der neuen Treppe zum II. und III. Rang und das Durchbohren des 2½ Meter ſtarken Pfeilers an dieſem Treppenhauſe bethufs Erzielung der nothwendigen Zu⸗ gänge zu den Rängen ergebenſt erinnert werden, Arbeiten, welche nicht allein ſeitens der Uebernehmer, ſondern auch in erſter Linie der den Umbau leitenden Beamten die größeſte Aufmerkſamkeit und Umſicht erforderten. Viele dieſer obigen Ardeiten haben in noch viel weitergehender Weiſe Vorſichts⸗ maßregeln bei der Bauausführung erfordert, als dies voraus⸗ zuſehen war; ja es ſind bei den Abbrucharbeiten häufig bau⸗ liche Zuſtände zu Tage getreten, welche ſo ſehr den heutigen allgemeinen Stabilitäts⸗ und baulichen Sicherheitsregeln widerſprachen, daß ein weiteres Fortbeſtehenlaſſen derſelben, nachdem ſie einmal bekannt geworden waren, von einem zu⸗ verläſſigen Baubeamten unmöglich zugegeben werden konnte, da er allein für dieſelben verantwortlich wäre. Um nur ein Paar dieſer charakteriſtiſchen Beiſpiele hervorzuheben, mag angeführt werden, daß, während die Abbruchsarbeiten in einer Nacht mit aller Energie betrieben wurden, ein bis dahin unbekanntes, altes, 125 mm ſtarkes gußeiſernes Waſſerleitungs⸗ rohr von den oberen Reſervoirs brach und mit unbezwing⸗ licher Gewalt ſeinen unermeßlichen Inhalt über Corridore und obere Ränge dermaßen entleerte, daß die Waſſermaſſen fußhoch ſtanden und cascadenartig von Rang zu Rang ſtürzten. Nur einem glücklichen Zufolle iſt es zu danken daß unbeſchreihliches Unheil hierbei vom Theatergebäude fern⸗ gehalten wurde. Dieſer unliebſame Zwiſchenfall fübrte nicht ünerbebliche Mehrkoſten mit ſich, da aus Sicherheitsgründen die durchweichten Decken ſofort revidirt, getrocknet und die (allerdings ſehr ſchlechten) Fußböden erneuert werden mußten. Auch gab dieſer Umſtand direkten letzten Anſtoß dazu, das Innere des Zuſchauerraum 3, welches bereits durch den maß⸗ loſen Staub der Abbrucharbeiten ſehr geſchädigt war, neu zu tapeziren, Arbeiten, welche im früheren Piogramme nicht ge⸗ legen hatten, ſich aber nicht umgehen ließen und bei den auser⸗ ordentlichen Ausdehnungen des Gebäudes immerhin ſehr ins Geld liefen. Bei vielen andern Gelegenheiten zeigte ſich, daß die Fundamente verſchiedener wichtiger Conſtruktionstheile nicht ausreichten für die neuen Belaſtungen, welche durch den Um⸗ bau auf dieſelben zu kommen hatten. Unter oft den er⸗ ſchwerendſten Bedingungen, weil meiſtens in dunkeln, niedrigen, faſt unzugänglichen Räumen zu arbeiten war, mußten die⸗ ſelben in ſorgfältiger Weiſe verſtärkt oder verändert werden, Arbeiten, welche ſich jeder vorherigen Beurtheilung entzogen und erſt durch den Aufbruch der Bauconſtruktion ſich als notbwendig herausſtellten. So ergab ſich z. B. beim Abbruch jener alten, im Parquetkorridor belegenen Treppen, haß die den geſammten Paxquetkorridor auf eine freie Spannweite von 2,00 Met. überſpannenden Fusbodenplatten dermaßen auf ein Minimum durchgelaufen waren, daß deren durchgängige Unterſtützung in der Mitte unbedingt zur Durchführung ge⸗ langen mußte, ſolle nicht durch außergewöhnliche Bewegung des Publikums oder einen ungünſtigen Zufall einer vielleicht entſetzlichen Panik vorgebeugt werden. Dieſe Arbeiten konnten weder vorgeſehen noch berechnet werden, waren aber wiederum mit erheblichen Mehrkoſten verknüpft. Bedeutend größere Summen mußten auf möalichſte Vergröß rung der Feuer⸗ ſicherheit der an der Bühne belegenen Räume verwendet werden, der Garderoben und Requiſiten⸗ bezw. Möbelmagazine und Bibliothek. Nach dem ſou. Rabitz Syſtem wurden dieſe Räume in feuerſicherer Weiſe von der Bühne abgetrennt und jeder Raum quasi in eine in ſich feuerſicher abſchließbare Kiſte verwandelt; der Fußboden des Concertſaales wurde ebenfalls in dieſer Weiſe geſichert. So ausgezeichnet dieſe Feuerſicherheitsmaßregel iſt, ſo theuer iſt ſie auch und führte zu nicht unbedeutenden Mehrausgaben, welche unter Gypſer⸗ arbeiten zuſammengefaßt ſind. Die ſehr werthvolle und ſchwer erſetzbare Theater Muſikalien Bibliothek wurde von einem bei Feuersgefahr ſchwer zugänglichen Raume in einen ſolchen des Erdgeſchoſſes verlegt, nachdem derſelbe vorher möglichſt feuer⸗ ſicher abgeſchloſſen worden war. Gauz beſondere nicht vorherzuſehende Schwierigkeiten und Mehrkoſten ſtellten ſich der Ausführung der Umfaſſungswände jener an den Garderoben vorbeifüvrenden neuen eiſernen Treppe entgegen, indem es ſich zeigte, daß der dort vor⸗ handene Faſſadenpfeiler nicht tragfähig war und die Keller⸗ durch außerordentlich ſtarke gekuppelte Träger ent⸗ laſtet werden mußten, damit die Laſt der neuen faſt 20 m hohen maſſiven Umfaſſungsmauer auf die Gewölbepfeiler übertragen wurde. Die Erſtellung der Garderoben war ebenfalls mit vielen nicht vorberzuſehenden Mehrausgaben verbunden, indem ſich herausſtellte, daß die geſammten Fußbodenlagerhölzer ver⸗ fault, die Fußbodendielen vermodert waren. Auch der Raum unter dem Concertſaal zeigte denſelben baulichen Zuſtand und mußte aus Feuerſicherheitsgründen durch einen Cementboden erſetzt werden. Eine ganze Reihe baupolizeilicher Auflagen bezüglich Erſtellung feuer⸗ ſicherer Abſchlußtbhüren führten gleichfalls zu erheblichen Mehrausgaben. Eine ſehr weſentlich grösere Ausdehnung mußten die Schreinerarbeiten erfahren, wie ſich nament⸗ lich erſt im Betriebe herausſtellte, indem eine außer⸗ ordentlich große Anzahl von neuen Windſangthüren erſtellt werden mußte, um den Zug im Hauſe möglichſt zu beſeitigen. Viele Reparaturarbeiten an den Schreinerärbeiten und Schloſſerarbeiten, welche theils beim Umbau ſehr gelitten batten, theils durch erneute Höhenlagen der Fußboden bes dingt wurden, fübrten ebenfalls zu erheblichen Mehrkoſten. Auch der Aufwand für Möbel, worunter in erſter Linie Schränke für Garderobe in den Garderobezimmern und Spiegel zu verſtehen ſind, iſt durch die Herſtellung der vielen Einzelgarderoben ein ſehr bedeutender geworden. Der eiſerne Treppenanbau wurde ebenfalls weſentlich theurer, da derſelbe viel ausgedehnter und in ſeinen Kouſtruktionen noch weitergehend verbeſſert und durchge ⸗ arbeitet wurde. Es hat dies weſentlich in Folgendem ſeinen Grund: Nachdem auf der Südoſtſeite, der ſog. Stadtſeite des Theaters, das frühere Converſationszimmer zu den Parquetgarderoben binzugenommen war, zeigte ſich, daß hierdurch eine ſo weſentliche Verbeſſerung in Bezug auf Raumvergrößerung geſchaffen war, daß man dieſelbe auf der Schillerplatzſeite, wenn dieſelbe nichſ einſeitig geſchädigt werden ſollte, unbedingt ebenfalls zur Ausführung bringen mußte. Dies war aber nur auf Koſten des dort befindlichen Orcheſter⸗ zimmers ausführbar, Es mußte daher für letzteres Erſatz geſchaffen werden und dieſes war lediglich durch eine Ver⸗ größerung des eiſernen Anbaues zu erreichen. Eine andere weſentlicheVeränderung, aber auch ſchwerwiegende Verb'⸗ſſerung desſelben beſteht darin, daß es gelang, die Plattform in Höhe der Galerie, von der neuen eiſernen 3. Rangtreppe aus zu⸗ gängalich zu machen, d. h. noch eine Nolhtreppe in den eiſernen Anbau vom 3. Rang zur Galerie einzubauen, durch welche es den Beſuchern der Plattform im Falle einer Panuik möglich wird, dieſelbe zu verlaſſen, ohne wieder in das Theatergebäude zurückfehren zu müſſen. Beide Veränderungen bezw. Ver⸗ größerungen des Anbaues führten zu ſehr weſentlichen Er⸗ höhungen der Baukoſten desſelben, da auch die Fundamentirung auf angeſchüttetem Boden und über Abortgruben auf be⸗ ſondere Schwierigkeiten ſtieß. Zu dem nicht unbedeutenden Poſten der Polſter⸗ und Tapezierarbeiten geſtatten wir uns ergebenſt hervorzuheben, daß ſich das Zuſchauerhaus in Bezug auf dieſe Arbeiten in einem beſonders verwahrloſten Zuſtande befand, der keines⸗ wegs an denjenigen eines Hoftheaters erinnerte. Im Zu⸗ ſchauerraum ſelbſt mußten auf direkten Wunſch des Bürger⸗ ausſchuſſes verſchiedene Polſterungen vorgenommen werden und das Foyer mit dem Buffetraum, welches in Folge Be⸗ ſeitigung beider eingebauten Treppen zum II. Rang und Er⸗ ſtellung neuer Abſchlußwand gegen das neue Treppenhaus an allen Wänden erſchüttert und verändert war, bedurfte dringend einer äſthetiſchen Auffriſchung. Es wurde verſucht, dieſelbe mit minimalem Koſtenaufwande zur Ausführung zu bringen, indem das alte durchaus defekte Mobſliar nur mit der Geſammtdekoration entſprechenden neuen Ueberzügen verſehen wurde. Sehr erhebliche Aufwendungen mußten aber gegen alle Vorausſicht für Tüncherarbeiten gemacht werden, indem es ſich zeigte, daß in Folge der vielen neuen Thürdurch⸗ brüche und Beſchädigungen des Verputzes ſo viele repa⸗ raturbedürftige Stellen entſtanden waren, daß ein Aus⸗ beſſern derſelben unmöglich und unzweckmäßig geweſen wäre. Es mußten dieſelben vielmehr durchweg einen neuen Anſtrich erhalten, Arbeiten, welche bei der außerordentlichen Ausdetnung des Theatergebäudes ſich auf ſehr hohe Be⸗ träge beliefen, aber gerade weſentlich dazu beitrugen, das Haus im Innern in neuem freundlichen Gewande erſcheinen zu laſſen. Denn während die früheren Anſtriche durchweg eine faſt eitronengelbe Farbe aufwieſen, iſt der heutige in leichten, freundlichen Tönen zur Ausführung gebracht und der Lichteſfekt durch Einſchaltung verſchiedener Spiegel noch weſentlich ertöht worden. Obgleich dieſe Arbeiten auf Grund einer öff ntlichen Submiſſion für ungewöhnlich billige Preiſe zur Ausführung gelangten und daher dieſelben doppelt dem Stadtſäckel gegenüber rechtfertigen, wuchſen dieſelben in Folge ihrer außerordentlichen Ausdehnung im ganzen Gebäude doch zu ſehr erheblichen Beträgen an, die nicht vorgeſehen waren. Es aun bei dieſen Arbeiten, wie bei faſt allen übrigen, man konnte bei ihnen nicht auf halbem Wege ſteben bleiben, wenn der ganze Effekt des Theaterumbaues nicht verloren gehen ſollte. Es war eine erſte Nolhwendigkeit dem Publikum gegenüber, das Haus im Innern nach dem Umbau mindeſtens ſauber erſcheinen zu laſſen; dieſe aheinige Forderung aber bedingte bereits erhebliche Mehrkoſten. Zu, vollſtändig unvorhergeſehenen bedeutenden Mehr⸗ koſten führte ferner die ſeitens der Mitglieder des Bürger⸗ ausſchuſſes ausdrücklich angeregte Veränderung der Haupl⸗ gasleitungen. Mit Recht wurde von denſelben getadelt, daß noch alte Gasmeſſer im Betriebe ſeien, ſich dieſelben bei Feuersgefahr auf der Bünne in ſchwer zugänglichen Räumen b. finden und nicht ſo von etnander abgetrennt ſeien, daß die Flammen des Kronleuchters und Zuſchauerhaufes abge⸗ trennt von den Leitungen der Bühne g ſchloſſen werden können. Es war daher darauf Bedacht zu nehmen, die Hauptgas⸗ leitungen vollſtändig zu verändern und zu verlegen leine ebenſo mühſeliae wie koſtſpielige Arbeit) und die Gasmeſſer hierſür in einem Raume aufzuſtellen, welcher abſolut feuer⸗ ſicher und unmittelbar von der Straße erreicht werden könne. Ein ſolcher Raum wurde am Schillerplatz im alten Wein⸗ kellereingang aus findig gemacht und das ganze Gaszu⸗ und zableitungsrobrnetz nach dieſem Raume hin umgebaut. Dieſe ſenr verantwortungsvolle Arbeit wurde in dankenswerther Weiſe in kurzeſter Zeit vom ſtädtiſchen Gas⸗ und Waſſerwerk zur Ausführung gebracht. Wurden hierdurch bereits erheb⸗ liche Mehrkoſten zwecks Erreichung einer größeren Feuer⸗ ſicherheit des Hauſes hervorgerufen, ſo war dieſes noch in viel weiteraehender Weiſe dei der Inſtallation der Central⸗ niederdruck Dampfheizung der Fall, indem dieſelbe eine viel weiterg hende Ausdehnung erhalten mußte, wenn dieſelbe wirklich zur Erhöhung der Feuerſicherheit des Hauſes weſentlich veitragen ſollte. Es drängte ſich unwillkürlich die Meinung auf, daß nur dann von einer weſentlichen Verminderung der Feuersgefahr die Rede ſein könne, wenn die unzäßligen, ſchlecht überwach⸗ baren Einzelbeizſtellen des Hauſes ſämmtlich beſeitigt und durch die Centralbeizung erſetzt würden. Wie wichtig dieſer Schluß war, wie ſegensreich für den Stadtſäckel dieſe weiter ausgedehnte Anlage der Centralh⸗izung war, ſollte ſich bald in klingender Münze geltend machen, indem auf Grund der Führung des Unterzeichneten ſämmtliche Vertreter der Feuer⸗ verſicherungs Geſellſchaften einheillich zu dem Schluſſe kamen. daß die.uerverſicherungsprämien für das Hoftheater nach ſo erheblichen Vorb ſſerungen in feuerſicherheitſſcher Beziehung weſentlich beravzuſetzen ſei. Als erfreul chues ſi anzielles Reſultat des Umbaues, und lediglich des in ſo weiten Grenzen durchgeführten Umbaues iſt s zu dezeich⸗ nen, daß die Feuerverſicherungs⸗Prämie um 3500 Mark pro Mannbefm, 7. Februar. 8. Sette. Jahr herabgeſetzt und ein fünftes Fahr freigeſtellt wurde, Dieſe lediglich durch den Umbau hervorgerufene, dem Stadt⸗ ſäckel alljährlich zufliesende erhebliche Summe entſpricht aber bei Aprozentiger Verzinſung einem Anlagekapital von circa 88 000 Mk. Wollte man dem Theater in ſeiner jetzigen Um⸗ geſtaltung auch nur eine Dauer von 30 Jahren zuſprechen, ſo würde unter Vernachläſſigung der Verzinſung die Stadtgemeinde durch dieſen Umbau eine Baarerſparniß von 30& 3500 105,000 Mark erzielen. Dieſen Summen gegenuber muß aber die geſammte ſich auf 59,000 Mk. ous⸗ ſchließlich der bereits im Reſtaurationskeller ausgeführten Arbeiten belaufende Mehrverwendung geradezu unerheblich erſcheinen, war doch jene Erſparniß erſt durch den weiter ausgedehnten Umbau zu erreichen. In dieſer Geſammtmebhrverwendung ſfind jene Koſten, welche bereits für den.ſtaurationskeller aufgewendet wur⸗ den und bereits zur Ausführung gelangen mußten, wenn der Thegterbetrieb be. Ausführung derſelben nicht in bedenklichſter Weiſe geſtört werden ſollte, nicht mitenthalten. Dieſe Arbeiten betragen 13,000 M. und ſind in Abzug gebracht, da ſie nach⸗ bewilligt werden ſollen. Vergegenwärtigt man ſich nun, daß durch den heutigen Theaterumbau faſt daſſelbe erreicht iſt, was früher für 260,000 M. erreicht werden ſollte, ſo iſt jene Anſicht trotz aller Mehrausgaben dennoch die richtige geweſen, die dahin ging, es werde ſich vielleicht durch eine geringere Koſtenaufwendung doch ein den allgemeinen Wünſchen ent⸗ ſprechender, mehr proviſoriſcher Umbau ausführen laſſen, denn es ſind in dexr That gegen jene früher für 260,000 Mark bewilligte Bauausführung bei gleichem Geſammteffekt noch 260,000— 149,000 111,000 Mark geſpart worden, obgleich die Bauarbeiten in ſolider und keineswegs proviſoriſcher Weiſe zur Ausführung gelang⸗ ten. Es kann daher auch keinem Zweifel unterliegen und iſt auch allſeitig bereitz anerkannt worden, daß das Theater in ſeiner jctzigen Umgeſtaltung noch auf viele Jahrzehnte hinaus ſeinem Zwecke dienen werde, weshalb dieſe Mehraufwendung auch vollſtändig gerechtfertigt erſcheinen muß, da durch dieſelbe in ihrer jetzigen Ausdehnung erſt das Vertrauen zur Sicher⸗ heit des Thegters wieder beim Publikum zurückgekehrt iſt und damit ein geſteigerter Beſuch deſſelben ſich wieder angebahnt hat, Würde man auf balbem Wege ſtehen geblieben ſein und viele namentlich in feuerſicherheitlicher Beziehung ausgeführte Maßgahmen nicht getroffen baben, ſo würde dieſes günſtige Reſultat jedenfalls nicht erreicht ſein. Auch von einem andern Geſichtspunkt aus muß die thatſächliche Ueberſchreitung von 59,000 Mk. gerinafügig erſcheinen. Mit Recht legte das Hochbauamt den größeſten Werth darauf, unter Aufbietung aller Kräfte den einmal feſtaeſetzten Eröffnungstermin einzu⸗ halten, mußte es ſich doch ſagen, daß die Theaterleitung, welche bereits ihre Abonnements abgeſchloſſen batte, in dle arbßeſte Verlegenheit, das Publikum in die unangenehmſte Stimmung verſetzt würde, wenn eine Verzögerung eintrat, mußte es doch nach den bereits bei Erörterung der übrigen Umbauprojekte gemachten Aeußerungen mit Beſtimmtheit an⸗ nehmen, daß Verluſte der Theaterkaſſe an Einnahmen durch verzögerte Fertigſtellung auf jeden Fall dem Tonto des Um⸗ haus zugerechnet werden würden. Nun würde aber jeder Sachverſtändige, welcher mit den einzelnen Umbauarbeiten vertraut war, es ganz natürlich hahen, wenn dieſe ſo außerordentlich umfangreichen Umbauarbeiten zwei Monate ſpäter fertig geworden wären und das Theater ſtatt am 4. September am 4. November erſt dem Betriebe übergeben worden wäre. Nach den eingezogenen Erkundigungen be⸗ trugen aber, weſentlich veranlaßt durch den Umbau 1. Die Einnahmen pro Septemher und Oktober 37.800 M. 2. Dazu für Abonnements 32 000 zuſammen 69.8086 M. oder rund 70,000., oder nach der täglich an das Theater⸗ perſonal zu zahlenden Gage berechnet(pro Tag 1000.) für 2 Monate= 60,000 M. Dieſe Einnahmen wären nicht zu erzielen geweſen, wenn das Hochbauamt nicht alles daran geſetzt hätfe, den Eröff⸗ nungstermin einzuhalten, da innerhalb 8 Monaten die obli⸗ datoriſchen Vorſtellungen nicht abgeſpielt werden können. So wurde denn dem Publikum durch die rechtzeitige Theater⸗ erbffnung eine weſentliche Annehmlichkeit gewährt und das⸗ ſelbe dem ihm lieb gewordenen Muſentempel wieder zugeführt. Wir müſſen es dem Ermeſſen verehrlichen Stadtraths ergebenſt anheimſtellen, ob dieſe Ueberſchreitungsſumme von 59,.000 M. noch durch einen in Ausſicht geſtellten Staats⸗ zuſchuß verringert werden ſoll. Wir können unſere Begründungen und Darlegungen nicht ſchließen, ohne die Hoffnung auszuſprechen, verehrlicher Stadt⸗ rath werde ſich überzeugt baben, daß der vorliegende Umbau unter beſonders erſchwerenden Umſtänden zur Ausfübrung gelangen mußte, und daß die Mehrausgabe von 59,000 M. durch den weſentlich erhöhten Nutzwerth des Gebäudes voll begründet erſcheint, daß andererſeits die Leitung des Baues es an nichts fehlen ließ, denſelben zu einem guten, zweckdien⸗ lichen Ende zu führen. Auszug aus dem Verwendungsbuch über außerordentliche Ausgaben für das Etatsjahr 1892. Rechgs.⸗Rubr. II 3 R. B. G. Nr. 64. Theaterumbau. Unterm 5. Juli 1892 wurden für bauliche Verbeſſerungen ꝛc. 90,000 Mk. bewälligt. Spät geſühnt. Von Charles Merouvel. (Kachbruc verboten-) 1¹⁰0 Gortſetzung.) „Möchtet Ibr ſie nicht einmal in der Nähe betrachten?“ üſterte Melie, ſich zu Rigois neigend und ihn lauernd an⸗ chauend.„So ganz in der Nähe!“ fügte ſie mit langſamer, ſcharſer Betonung dinzu. Obgleich halb benebelt, verſtand Rigois doch ſofort, was ſte meinte.„Und mir ein Küßchen bolen,“ lachte er roh auf, „Der würde ſchmecken! Haha! Das wäre ein Spaß! Was meint Ihr dazu, Kameraden?“ ſchrie er, mit der Fauſt auf den Tiſch ſchlagend, daß Alles klirrte. 5 Die zum Theil angeheiterten Männer riefen Beifall, ob⸗ wobl Keiner glaubte, daß Rigois mit ſeinen Worten Ernſt machen würde. Es war nur ein leerer Scherz, weiter nichts. Wer würde es wagen, ſich an der Tochter des mächtigen Barons zu vergreifen!„Ihr werdet's wohl bleiben laſſen! rief einer der Kohlenbrenner.„'s iſt keine der Unſeren!“ „Oho!]“ prahlte Rigois dagegen.„Werdet's ſehen, ich thu's doch!“—„Mach' keine Dummheiten!“ warnte ihn ſein Bruder B der neben ihm ſaß„Es könnte ſchlecht ab⸗ laufen! Dieſe Herrſchaften verſtehen keinen Spaß, das ſollteſt Du doch wiſſen!“— Ein wenig eingeſchüchtert durch dieſe Worte, wandte Bernard ſick zu Melie:„Hört Ihr, was er ſagt?“—„Pah!“ rief das ſchöne Mädchen verächtlich.„Was ift denn ſo Schlimmes dabei? Mit uns Anderen macht Ihr doch nicht ſo viel Umſtände! Blos weil ſie Geld hat und in einem Schloſſe wohnt— fürchtet Ihr Euch! Ihr ſeid ein Feialing— Rigois!“ raunte ſie dieſem ins Ohr. Der Halbbetrunkene fuhr wild auf. Melie aber beachtete es nicht. Einen raſchen Blick mit Touſſaint wechſelnd, der ihr befriedigt zunickte, fuhr ſie fort, ihren Nachbar zu hetzen und zu reizen. Sie warf plötzlich eine Hand voll blinkender Goldſtücke auf den Tiſch, indem ſie höhniſch rief:„Und Jor ſeid doch ein Feigling, Risos! Ich wette zehn Louisd'or, Abr wagt es nicht, Euch den Kuß zu bolen! General⸗Anzeiger. Hierauf wurden verausgabt von dieſem Beitpunkt aß: 1. für Maurerarbeiten Mk. 35,329 2.„ Zimmerarbeiten„.929 3.„Schreinerarbeiten„ 10,821 4.„ Glaſerarbeiten 7 770 5.„ Gypſerarbeiten„5 3881 6.„ Schloſſerarbeiten„ 6,163 7.„ Spenglerarbeiten 2 4¹ 8.„ Tüncherarbeiten„ 6,810 9.„ Tapezzerarbeiten„.731 10.„ Gaseinrichtung„.258 11.„ Asphaltarbeiten 5 586 12.„ Cementarbeiten 2 995 13.„ Elektriſche Anlagen 0 867 14.„ Waſſerleitungsanlagen 2 2,155 15.„Ventilation„ 1581 16.„ Heizungsanlagen„ 28,537 17.„Eiſenlieferung(eiſerne Träger)„ 6,135 18.„ Treppenhausanlage auf den Schillerplatz„ 19,441 19.„Reinigungsarbeiten 5.019 20.„ Anſchaffung von Möbel 68483 21.„ diverſe Ausgaben 5 523 2.„ noch ausſtehende Rechnungen 2 26⁵ Summa der Verwendungen Mk. 149000 Creditbewilligung 90.000 daher Mehrverwendung Mk. 59,000 Städtiſches Hochbauamt. Uhlmann. Aus dieſem eingehenden Bericht des Hochbauamts an den Stadtrath kann man erſehen, daß die erfolgte Ueber⸗ ſchreitung des Voranſchlags nicht zu umgehen war, wenn der Zweck der ganzen baulichen Veränderungen, ein Theater⸗ gebäude zu erhalten, welches den Anforderungen auf Feuer⸗ ſicherheit in jeder Beziehung entſpricht, nicht in Frage geſtellt werden ſollte. Die nachträgliche Genehmigung der Mehraus⸗ gaben durch den Stadtrath und dem Bürgerausſchuß dürfte deshalb wohl kaum ſonderlichen Schwierigkeiten begegnen. Aus der Stadtrathsſihung vom 2. Februar 1893. (Mirgetheilt vom Bürgermeiſteratmt.) Der Eigenthümer eines im oberen Kanalgebiete gelegenen Grundſtückes hat um die Genehmigung nach⸗ geſucht, den Hof ſeines Neubaues auf + 94 N. N. zu legen, wogegen die Hausentwäſſerungs⸗Ordnung eine Höhe von + 95 N. N. vorſchreibt. Nach dem übereinſtim⸗ menden Urtheil der zuſtändigen techniſchen Behörden würde im Falle der Genehmigung dieſes Geſuchs bei eintretendem Hochwaſſer die Sicherheit eines ganzen Stadtgebiets in Frage geſtellt werden, aus welchem Grunde das Großh. Bezirksamt wie auch der Stadtrath dem vorgebrachten Ge⸗ ſuche zu entſprechen nicht in der Lage find. Vorausſichtlich wird die Ausführung der Hausanſchlüſſe der inneren Stadt einige Jahre in Anſpruch nehmen. Dieſer Umſtand gibt dem Stadtrath Veranlaſſung beim Gr. Bezirks⸗ amt zu beantragen im Sinne der von dieſer Behörde jüngſt getroffenen Anordnung, wonach im Falle eintretenden Froſtes das Abwaſſer aus allen jenen Grundſtücken, welche noch nicht an die Kanaliſation angeſchloſſen ſind, nicht mehr in die Straßenrinnen verbracht, ſondern in die in den Rinnen vor⸗ handenen Sinkkaſten(Kanaleinſtürze) eingeſchüttet werden 1 eine Ergänzung der Straßenpolizeiordnung herbeizu⸗ ren. Um für den kommenden Winter die Eisbil⸗ dung innerhalb der Stadt auf ein thunlichſt ge⸗ ringes Maß herabzumindern, erhält das Sielbau⸗ bureau den Auftrag, die bereits vorliegenden— ſowie in Hinkunft zur Prüfung neu werdenden Hausent⸗ wäſſerungsgeſuche für ſolche Grundſtücke, in welchen durch einen Geſchäftsbetrieb vermehrter Waſſer⸗ verbrauch ſtattfindet— Metzgereien, Brauereien, Wirth⸗ ſchaften, Maſchinenbetrieb ꝛc. mit beſonderer Beſchleunigung zu erledigen, damit die Anlagen jedenfalls noch im Laufe dieſes Jahres zur Ausfübrung kommen können. Das Tiefbauamt wird veranlaßt, für die Folge in den ungepflaſterten Straßen bei Schneeſall und Eisbil⸗ dung mit thunlichſter Beſchleunigung die beſtehenden ge⸗ pflaſterten Uebergänge frei zu legen. Das Tiefpauamt dat für die Herſtellung der 9. und 11. Querſtraße in den Neckargärten die bezüglichen Vorarbeiten und Koſtenvoranſchläge gefertigt. ie An; grenzer wurden von dem Inbalt derſelben bei einer ſtattge⸗ babten Zuſammenkunft unterrichtet und hierbei deren An⸗ ſichten über das Vorbaben des Stadtratlhs entgegen genommen. Ein Theil der Angrenzer erklärte die Herſtellung der Straßen nicht für geboten während ein anderer Theil die Herſtellung derſelben und Bezahlung ihres zur Straße erforderlichen Geländes verlangt, aber auf gänzliche Befreiung von den Straßenberſtellungskoſten Anſpruch macht. Andere wieder erklärten ſich bei gänzlicher Befreiung von Zahlung der Das einzige Auge des Fuhrmanns funkelte voll Habgier, beim Anklick des Goldes, er richtete ſich ſchwerfällig in die Höhe. Noch einmal verſuchte ſein Bruder ihn zurück zu halten, ihn heftig am Arm ergreifend, herrſchte er ihn an: „Du bleibſt hier, Bernard! Biſt Du verrückt? Willſt Du durchaus ins Loch?“ Und ſich zu Melie wendend, rief er zornig:„Ihr ſolltet Euch ſchämen, ihn ſo aufzubetzen! Ibr ſeht doch, wie be⸗ trunken er iſt! Wollt Ihr ihn denn mit Gewalt ins Ge⸗ fae ſch 1 0 Das iſt gemein! Nehmt Euer Geld weg, age ich!“ Melie warf hochmütbig den Kopf zurück.„Obo! Ihr babt mir Nichts zu befehlen! Ich kann mit meinem Gelde machen, was ich will! Alſo ſchweigt!“—„Vorwärts, Ri⸗ gois!“ raunte ſtie dann dem wieder Zögernden zu.„Hört Jar 15 5 einfältigen Burſchen! Das Geld iſt Euer, wenn hr gebt!“ Das entſchied.— Unterdeſſen hatte ſich ein wüſter Lärm erhoben: die Männer, denen die Sache Spaß zu machen ſchien, wetteten ihrerſeits untereinander, ob Rigois Muth habe oder nicht und ihre rohen Spottreden ſtachelten den vom Branntwein Erhitzten noch mehr auf. Er machte eine gewaltſame Anſtrengung, ſich auf die Füße zu ſtellen und ſchwankte dann unſicheren Schrittes durch die Stube auf Marcella zu, die, noch immer mit ihrer Schwäche kämpfend, ahnungslos in der Kammer ſaß. Sie hatte nicht Acht gegeben auf das, was um ſie her vorging, zumal ihr die Sprache, welche dieſe Leute aus den unterſten Volksklaſſen redeten, faſt unverſtänplich war. Im Stillen grübelte ſie darüber nach, wie der Unfall geſchehen, wo ihr Pferd geblieben ſein mochte und auf welche Weiſe ſie dieſen widerwärtigen Ort verlaſſen könne. Alle Ereigniſſe der letzten Stunden drängten ſich ihr wieder in ihrer ganzen Schrecklichkeit auf und ſie bemühte ſich vergebens, die Kraft⸗ loſigkeit abzuſchütteln, die ſie gefangen hielt. So kam es, daß ſie nichts von den Vorgängen in der Mirthsſtube bemerkt batte und erſt, als die rieſige Geſtalt Rigois auf ſie zu⸗ ſchwankte, ſprang ſie erſchrocken auf und machte eine Beweg⸗ ung, als wolle ſie fliehen. Der Fuhrmann vertrat ihr jedoch Straßenkoſten zur unentgeltlichen Abtretung des Straßen⸗ geländes bereit, wogegen nur Wenige mit der Theilung der Koſten auf die Angrenzer nach Maßagabe der geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen einverſtanden waren. Allgemein aber wurde der Wunſch nach einer Verbindungsſtraße von den Neckargärten bis zur Waldhofſtraße ausgeſprochen. Der Stadtrath be⸗ ſchließt nun, zur Herſtellung folgender Straßen jenſeits des Neckars das geſetzlich vorgeſchriebene Verfahren eeee a) 2. Querſtraße, b) Mittelſtraße Abtheilung., o) 9. Quer⸗ ſtraße, d) 11. Querſtraße, e) Verbindungsſtraße zwiſchen 9. und 11. Querſtraße, 1) Straße nach der Waldhofſtraße. Gleichzeitig beſchließt der Stadtrath, nach erfolgter Herſtellung der einzelnen Straßen beim Einzug der fälligen Straßenkoſten bezüglich der bereits bebauten Grundſtücke weitgebende Schonung und Nachſicht den Zahlungspflichtigen gegenüber eintreten zu laſſen. Jür die Erweiterung des Rangirbahnhofes bedarf die Gr. Eiſenbahnverwaltung ſtädt. Geländes, welches 5 8 auch unter gewiſſen Vorausſetzungen abzutrelen ereit iſt. Es erfolgt dementſprechende Mittheilung an den Großh. Herrn Bahnbau⸗Inſpektor hier Bezüglich der künftigen Aufſtellung des Frei⸗ bades im Rhein fand unter Anweſenheit des Vorſtandes der Gr. Rheinbau⸗Inſpektion Herrn Oberingenieur Fieſer mit den ſämmtlichen Rheinbadbeſitzern eine Beſprechung ſtatt. Seitens der ſtadträthlichen Vertreter wurde zur Raum⸗ gewinnung der Vorſchlag gemacht die oberhalb der Nhein⸗ brücke gelegenen Badeanſtalten näher zuſammenzurücken. Dies wurde jedoch von ſämmtlichen Badebeſitzern als unmöglich bezeichnet, weil die Badeanſtalten in einer beſtimmten Enk⸗ fernung von einander angelegt werden müſſen, um ſowohl bei Hochwaſſer einen gewiſſen Spielraum zu baben als auch um jeder Zeit namentlich bei Unglücksfällen an jede Seite der Bäder mit Nachen herankommen und endlich auch um eine richtige Verankerung vornebmen zu können. Letztere ſet nicht mehr möglich wenn die an und für ſich ſchon geringen Entfernungen noch mehr geſchmälert würdenz in dieſem Fall kämen die einzelnen Ankerketten in Colliſion, was eine große Gefahr in ſich bergen würde. Herr Ober⸗ ingenieur Fieſer beſtätigte dieſe Ausführungen als richlig und erklärte, daß die Großh. Flußbaubehörde aus Sicherheils⸗ gründen unter keinen Umſtänden ein näheres Zuſammenrücken der Badeanſtalten geſtatten könne. Eine Anlegung des Frei⸗ bades unter der Rheinbrücke erſcheint ebenfalls unzuläſſig weil dadurch zunächſt der Schifffahrtsverkehr gehemmt würde und die unterhalb der Brücke gelegenen Auslade⸗ und Lagerplätze eingeengt und theilweiſe unverwendbar gemacht wer den würden. Ueberdies wäre von der Brücke aus freier Einblick in die Badeanſtalt ermöglicht und es würde der Aufenthalt in der Badeanſtalt durch den von der durchbrochenen Brücke herunterfallenden Staub und Schmutz ſehr beläſtigend ſein. Der Stadtrath beſchließt daher nunmehr durch das Hoch⸗ bauamt die Frage prüfen zu laſſen, ob und in welcher Weiſe eine Theilung des jetzigen Freibades moͤglich ſei, in welchem Falle in Ausſicht genommen werden ſoll, einen Theil deſſelben im Neckar aufzuſtellen. Die weitere Ausdehnung der Waſſerleitun im Hafengebiet be zw. Centralgüterbahngdo betr. wird auf Beſchluß des Bürgerausſchuſſes vom 20. Dezember 1892 die Einleitung von weiteren Verhandlungen mit der Generaldirektion der Gr. Staatseiſenbahnen in Kaxls⸗ ruhe und den übrigen Intereſſenten behufs Leiſtung eines weiteren Beitrags zu den auf 18,200 M. veranſchlagten Her⸗ ſtellungskoſten beantragt. Zur Vorlage gelangt die unterm 1. I. Mts. eingekommene Abrechnung des Hochbauamtes über den Koſtenaufwand für den in den letzten Theaterferien vollzogenen Theater⸗ Umbau. Der Geſammtaufwand, für den Seitend des Bürgerausſchuſſes 35,000 + 55,000 90.000 M. bewilligt waren, beziffert ſich hiernach auf 149,000 M. und beträgt hier⸗ nach die Ueberſchreitung 59,000 M. Seitens des Hochbauamtes wird die Ueberſchreitung, ſo⸗ wie die Thathache, daß, trotz mehrfacher Erinnerung erſt jeßt der Stadtrath von dem Mehraufwoande und den denſelden veranlaſſenden Gründen Kenntniß erhält, in eingehendem Be⸗ richte zu rechtfertigen geſucht, deſſen Drucklegung der Mladt⸗ rath genehmigt. Nachdem das Großh. Staatsminiſterium durch Erlaß vom 9. Januar v.., Nr. 200, grundſätzlich kein Bedenken hat, zur Beſtreitung eines Theiles der zur Erweiterung und zur Erhöhung der Feuerſicherheit des Theater⸗ debäudes aufzuwendenden und ſ. Zt. als verwendet nach⸗ gewieſenen Koſten aus dem Domänengrundſtock einen ange⸗ meſſenen Betrag in den Staatsvoranſchlag oufzunehmen— vorausgeſetzt, daß die Herſtellungen in befriedigender Weiſe zur Ausführung gelangen—, beſchließt der Stadtrath, nun⸗ mehr Großh. Staatsminiſterium um Uebernahme eines Theiles des Geſammtkoſtenanfwandes zu bitten. Die Einführung des neuen Wa ſſerzinsſtatuts 10 in regelrechter Weiſe vor ſich, indem bereits 2200 Grund⸗ ücks beſitzer das Statut für den Bezug von Waſſer und Re⸗ ulativ für die Ausführung von Hauseinrichtungen aner⸗ annt haben. 295 Grundbeſizer haben den Miethwerth be⸗ zeichnet, jedoch irrthümlich das Statut mit Anerkennung noch nicht zurückgeſchickt, 380 haben mit Vorbehalt unterzeichnet und nur ein kleiner Theil von Abonnenten iſt bis jetzt mit der Unterzeichnung im Rückſtand geblieben. ſchwerer Zunge.„Ich tün' Dir nichts zu Leide, nur einen Kuß von Deinen zarten Lippen will ich haben.“ Marcella wich entſetzt zurück.„Laßt mich!“ vief ſie angſt⸗ voll.—„Haha!“ lachte er roh.„Haſt wohl Furcht, ich kdunte Dich zerbrechen? O, der Rigois verſteht auch mit Prinzeſ⸗ finnen umzugehen!'rum ſträub' Dich nicht mein ſüßes Täubchen!“— Er trat näher und ſtreckte ſeine gewaltige Fauſt nach ihr aus. Mit heftiger Gebärde— alle Schwäche vergeſſend— ſtjeß das junge Mädchen ihn zurück,„Nührt mich nicht an! Ich rufe jene Leute zur Hülfe!“ „Die da?“ grinſte Rigois.„Haha! Die möchten ſeldg gern an meiner Stelle ſein! Solch ein Vöglein wie Du, iſt ein ſeltener Biſſen für den armen Mann.“ Ein lautes Gelächter ſeiner Kameraden folgte Bernard's Worten, aber Niemand rührte ſich und Marcella erkannte mit Schrecken, daß ſie dem Betrunkenen hilflos preisgegeben ſei⸗ Tödtliche Angſt malte ſich auf ihrem bleichen Geſicht, als Rigois von Neuem auf ſie eindrang. Sie raffte all ihren Muth zuſammen, richtete ſich hoch auf und rief mit zorn⸗ blitzenden Augen:„Keinen Schritt weiter? Ihr werdet es tbeuer büßen müſſen! Oder alaubt Ihr, daß mein Vater, Baron Raynaud, Euch dies ungeſtraft hingehen laſſen wird? Und einer plötzlichen Eingebung folgend, ſagte ſie, ſich zur Rube zwiagend, in faſt bittendem Tone:„Seid vernünfkig, Mann, ſchafft mir ein Pferd, damit ich fort kann, und Ihr ſollt reich belohnt werden!“ 5 Dieſe Worte klangen verlockend, aber die finnliche Leiden⸗ ſchaft war in dieſem Augenblick ſtärker in Rigeis als die Habgier. Er ſchüttelte höbniſch grinſend den häßlichen, un⸗ förmlichen Kopf.„Dein Geld will ich nicht, ich will Etwas, was nicht Jeder haben kann! Und nun ziere Dich nicht länger,“ rief exr, ungeduldig werdend,„ich mag hier nicht ſtehen wie ein Bettler!“ Mit roher Gewalt ergriff er die ſich heftig Sträubende, deren ſchriller Angſtruf ſich mit dein Lachen der zuſchauenden Männer vermiſchte. Marcella's ſchwach Kraft unterlag dem Andringen des wüſten Geſellen, der finen branntweinfeuchten Mund mit finnloſer Gier auf das zarte Geſicht des halb de⸗ den Weg.„Hiergeblieben, mein ſchönes Kin“ lallte ex müt! wußtloſen Mädchens preßte. (Fortſetzunz a 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 7. Februar. Ueber die Beſchäftigung der Arbeitsloſen macht das Tiefbauamt folgende Mittheilung. Es haben ſich im Ganzen angemeldet und zur Arbeit eingefunden: Zahl der Zahl der ſich zur Arbeit Anmeldungen eingefundenen Perſonen Donnerſtag, 26. Jan. 180 170 Freitag, 27. Januar 187 176 Samſtag, 28. Januar 190 170 Montag, 30. Januar 198 168 Dienſtag, 31. Januar 203 187 Mittwoch, 1. Februar 198 152 Seitens des Ball⸗Comite's der Freiwilligen Feuerwehr ergeht an den Stadtrath Einladung zu dem am 4. Februar d. J. im großen Saale des Saalbaues ſtatt⸗ findenden Feuerwehrballe. Der Herr Vorſitzende macht Mittheilung von dem Vor⸗ kommniß eines Röhrenbruchs⸗Drückers der Waſſer⸗ leitung, welcher eine kleine Betriebsſtörung zur Folge hatte. Mit dem Abſchluß eines Tauſchvertrags zwiſchen der Gr. Rheinbauinſpektion und der Stadtgemeinde über den Austauſch kleiner, ertragloſer Geländeparzellen an den beiden Widerlagern der neuen Neckarbrücke erklärt ſich der Stadtrath einverſtanden. Die im Dienſt der Stadtgemeinde beſchäftig⸗ ten Perſonen, inſoweit ſolche nicht der ſtädtiſchen Dienſt⸗ und Gebaltsordnung unterſtehen, auf welche die Krankenver⸗ ſicherungspflicht durch Ortsſtatut vom 20. Dezember 1892 ausgedehnt wurde, werden vom 1. Januar d. J. an gemäß § 31 der Vollzugsverordnung zum Krankenverſicherungsgeſetz der Ortskrankenkaſſe der Handlungsgehilfen zugewieſen. Der Stadtrath hat eine Zuſammenſtellung der Preiſe von Lebensmitteln aus dem Jahre 1892 an⸗ fertigen laſſen, um einen Einblick in die Bewegung dieſer Preiſe zu gewinnen. Die Preiſe betrugen: im Januar April Juli Oktober M. M. M. MN. Kartoffeln I. Sorte 100 Klgr, 10.— 10.— 11.20 640 7„ 100.—.—.40 530 Butter 1 Klgr..90 220 220.20 Eier 10 Stück—.80—.60—.60—.70 Waizenmehl 0 100 Klar. 35.50 32.50 29 50 28.— . I. Sorte 100 Klar. 33.50 30.50 27.50 26.— 5 100„ 31.50 28.50 25.50 24.— 15„ 100 29.— 26.50 23.— 21.— Roggenmehl 0 100„ 35.50 32.50 30.— 24.50 „„„ͤ do Brod 2 Kilo I. Sorte—.68—.66—.64—.60 2 II—.60—.58—.56—.52 Ochſenfleiſch 1 Kilo.50.50 150.50 Rindfleiſch 1 Sorte 1 Kilo 18.32 50.20 —.——.90 1 31 Farrenfleiſch 1 Kile—.70—.70—.70—.70 Kalbfleiſch 13.40.40.40.30 Hammelfleiſch 1„.50.50.50.40 Ziegenfleiſch 1„—.80—.80—.80—.70 Schweinefleiſch 1„.40.40.40.40 Pferdefleiſch—.50—.50—.50—.50 13 Herr Bildhauer Hoffart in München bringt zur Kennt⸗ niß, daß der Guß der Figuren für den Paradeplatz⸗ Brunnen ſoweit gediehen ſei, daß mit der Aufſtellung in einigen Wochen nach Eintritt wärmerer Witterung werde be⸗ gonnen werden können. Zum Schluſſe wurde eine größere Anzahl diverſer Ge⸗ ſuche erledigt. Folbericht, Der Großperzog empfing geſtern Vor⸗ mittag den Staatsminiſter Dr. Turban zu längerem Vortrag. Nachmittags hörte derſelbe die Vorträge des Geheimroths Freiherrn von Ungern⸗Sternberg und des Legationsroths Dr. Freiherrn von Babo. Bei der Großherzogin fand Nachmit⸗ tags ein größerer Damenempfang ſtatt. Verſetzung in den Ruheſtand. Der Großherzog hat den Vorſtand der Peünzverwaltung, Münzmeiſter Karl emberger, auf ſein Anſuchen wegen letdender Geſund⸗ eit in den Ruheſtand verſetzt. „Militäriſches. 2. Bad. Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110: Frech, Premierlieutenant, in das Hannover'ſche Jäger⸗Bataillon Nr. 10 verſetzt. Krumm, Secondelieutenant, zum Premierlieutenant— Sonheur und Peyer, Portepeefähnriche, zu Secondelieutenants— befördert. Infanterie⸗Regiment vou Lützow(1. Ryheiniſches) Nr. 25: Alewyn, Portepeefähnrich, zum Secondelieutenant befördert. Miniſter⸗Jubiläum. Am 12. Februar kehrt zum 25. Mal der Jahrestag wieder, an dem ſeiner Zeit der Finanz⸗ miniſter Dr. Ellſtätter ſein Portefeuille übernahm. Er iſt der Nachfolger des am 3. Februar 1868 verſtorbenen Staatsminiſters Mathy, der ihn als Rath in das Finanz⸗ iniſterium berufen hatte. Die Ingenieurkandidaten Emil Hartmann von Baſel. Julius Keſſelheim von Mannheim, Joſef Schwehr von Freiburg und Emil Blum⸗Neff von Geiſingen ſind nach ordnungsmäßig beſtandener Staatsprüfung unter die Zahl der Ingenieurpraktikanten aufgenommen worden. * Junge Leute, im Alter von mindeſtens 17 Jahren, welche im nächſten Herbſt bei dem badiſchen Leibdragoner⸗ Regiment Nr. 20 als Dreijährig⸗Freiwillige eintreten wollen, werden erſucht, ſich bereit jetzt, ſpätens aber bis Mitte März, verſehen, bei dem Regiment perſönlich zu melden. *Verſammlung füddentſcher Brauntwein⸗Jnte⸗ reſſeuten. Vorgeſtern tagte hier etne Verſammlung ſüd⸗ deutſcher Branntwein⸗Intereſſenten, deren Zweck eine Be⸗ kämpfung des von Brennern dem Bundesrathe übergebenen Spiritus⸗Monopol⸗Entwurfes war. Die Anweſenden reprä⸗ ſentirten die hervorragendſten Firmen der Brauche aus Baden. Pfalz, Heſſen, Preußen und Württemberg. Es wurde beſchloſſen, dem Vorbaben der Brenner mit aller Kraft entgegenzutreten. Es erſcheint in der That ein monſtröſer Gedanke, wenn wenige hochbegünſtigte Brennereien(die Betgünſtigung des Gewerbes wird ja— wenn auch aus höberen Gründen geſchehen— regierungsſeitig ſelbſt zuge⸗ deben—) damit nicht zufrieden, darauf ausgehen, dieſe Begünſtigung erbberichtigt zu machen und viele andere tauſenede Betriebe niederzudrücken. Die Verſommlung iſt die erſte in Deutſchland, welche die Angelegenheit in die Hand nimmt und werden wohl die Intereſſenten in ganz Deutſch⸗ land folgen. Einſtimmig wurde folgende Reſolution gefaßt: „Die heute in Mannheim verſammelten Branntwein⸗Inte⸗ keſſenten aus Baden, der Pfalz, Württemberg, Heſſen und Preußen erklären ſich auf das Entſchiedenſte gegen jedes Spiritus⸗Monopol. Sie drücken ihr lebhaftes Bedauern darüber aus, daß von einigen Brennereibeſitzern derartige Projekte den Bundes⸗Regierungen empfoblen werden, die den bereits ſo ſehr privilegirten Brennerei⸗Betrieben, insbeſondere den gewerblichen, neue Vortheile zuwenden ſollen, all den anderen ungem in zahlreichen Intereſſenten der Branche aber ie ſchwerſten Opfer auferlegen, vor Allem die wirthſchaftliche Belbitſtändiokeit derſelben völlig in Frage ſtellen würden.“ Gewerbe⸗ und Induſtrieverein. Auf Veranlaſſung des bieſigen Gewerbe⸗ und Induſtriepereins hielt geſtern Abend der Präſident des Landesausſchuſſes der badiſchen Ge⸗ werbevereine, Herr Fabrikant Schwindt aus Karlsruhe vor einer überaus zahlreichen Zuhößrerſchaft einen Vortrag über ſeine in Gemeinſchaft von 150 Herren übernommenen Beſuch der Krupp'ſchen Werke in Eſſen. Redner entwarf in licht⸗ vollen Ausführungen ein farbenreiches Bild jenes Welt⸗ Etabliſſements und von all dem Großartigen, was er daſelbſt geſehen und gehört. Im Anſchluß hieran berichtete Hr. Schwindt über die in Karlsrube ſeit etwa 2 Jahren beſtehende Anſtalt für Arbeitsnachweis, am Schluſſe ſeiner Ausführungen die Errichtung einer gleichen Anſtalt für Mannbeim, welche be⸗ kanntlich von dem hieſigen Gewerbe⸗ und Induſtrieverein in Gemeinſchaft mit mehreren anderen hieſigen gemeinnützigen Vereinen ins Auge gefaßt iſt, warm empfeblend. Herr Bouquet dankte dem Redner im Namen des Gewerbe⸗ und Induſtrievereins für ſeine intereſſanten Darlegungen, auf welche wir noch zurückkommen werden. Der Geſangverein Sängereinheit hielt letzten Samſtag eine carnevaliſtiſche Abendunterhaltung in den Räu⸗ men der„Liedertafel“ ab. Zahlreich waren die Mitglieder und Freunde des Vereins erſchienen, ſo daß der große Saal die Anweſenden kaum faſſen konnte. Aus dem Programm ſind beſonders hervorzuheben: verſchiedene Chorlieder, welche unter der bewährten Leitung des Vereinsdirigenten, Herrn Hauptlehrer Popp, in anerkennenswerther Weiſe von dem Geſammtchor des Vereins zu Gebör gebracht wurden, zwei komiſche Duetts der Herren Hoffmann und Böhi, und Löffler und Schur, ſowie ein komiſches Terzett der Herren K. Müller, Senges und Heitz. Sämmtliche Piecen wurden gut geſpielt und zeigten die betr. Herren, daß ſie in geſanglicher und theatraliſcher Beziehung etwas Tüchtiges leiſten können. Noch zu erwähnen iſt ein Tenor⸗ Solo mit Violinbegleitung, welches die Herren Senges(Tenor) und Petermann(Violine) in ſehr präziſer Weiſe vortrugen. Den Schluß der Unterhaltung bildete der einaktige Schwank „Das Stiftungsfeſt“, welcher von den Damen Frl. Rau⸗ wolf, Frl. Müller und den Herren K. Müller, Rexer, Gaſſenſchmidt, Emig und Löffler flott und ſicher ge⸗ ſpielt wurde und bei den Zuſchauern wahre Lachſalven her⸗ vorrief, Auf die Unterhaltung folgte ein Tänzchen. Mit dieſer Unterhaltung zeigte der Verein wieder, daß er unter der Leitung ſeines jetzigen Dirigenten, Herrn Hauptlehzrer Popp, immer mehr blüßt und gedeiht. Dies wurde auch im Laufe des Abends vom Vorſtande des Vereins, Herrn Obermeier, hervorgehoben, welcher dabei Herrn Popp im Namen des Vereins eine verkleinerte Copie des Vereins⸗ Gruppenbildes überreichte. Ein intereſſantes Schauſpiel ſteht den Mann⸗ heimern bevor. Am nächſten Donnerſtag Abend wird nämlich der weltberühmte Dompteur Mr. Batiy mit ſeiner wunder⸗ bar dreſſirten Bärenmeute eine Vorſtellung im hieſigen großen Saalbauſaale geben. Zum Schluß findet ein großer Bärenring⸗ kampf zwiſchen Mr. Batty und dem Rieſenbären Chery ſtatt. Mit dieſem großartigen Bärenſpiel iſt ein Coneert der hie⸗ ſigen Grenadierkapelle mit verbunden. * In Folge der wieder eingetretenen kalten Witte⸗ rung fallen der Rhein und ſeine Nebenflüſſe ſehr raſch. Das Waſſer des Rheins iſt ſeit geſtern um 1,80 M. und dasjenige des Neckars um 1,58 M. zurückgegangen. Der Main führt bereits neues Treibeis. „Brand. In der Wollfabrik von Schülke& Wolf heim Neckarauer Uebergang enſtand in der Nacht vom 3 auf 4. d. M. ein Brand, bei welchem der Dachſtuhl eines Fabrik⸗ gebäudes an zwei Stellen durchbrannte und ein Schaden von etwa 500 Mk. verurſacht wurde. Das Feuer konnte durch die Arbeiter des Etabliſſements bald gelöſcht werden. „Sittlichkeitsprozeß. Auch unſerer Stadt wird nun⸗ mehr der zweifelhafte Vorzug zu Theil, einen großen Sitt⸗ lichkeitsprozeß ſich in ihren Mauern abſpielen zu ſeh⸗n. Die hieſige Er minalpolizei bat nämlich eine hieſige Geſchäftsfrau wegen Kuppelei, welche von derſelben in großem Maßſtabe be⸗ trieben wurde, in Haft genommen. In dem dieſerhalb bevorſtehen⸗ den Prozeß werden eine große Anzahl hisſiger und auswärtiger angeſehener Männer und Frauen, ſowie ſonſtiger bisher gut beleumundete Mädchen ſowie Kellnerinnen als Zeugen auf⸗ treten. Jerner wurde der Dienſtmann Mechler verhaftet, welcher mit jener Geſchäftsfrau auf gutem Fuße geſtanden hat und Sittlichkeitsverbrechen an Mädchen unter 14 Jahren verübt baben ſoll. Konkurſe in Baden, Breiſach. Ueber das Nach⸗ laßvermögen des Jakob Friedrich Bury, Landwirth von Leiſelhem; Konkursverwalter: Rechtsagent Anton Eberhard von Briſach; Prüfungstermin: Donnerſtag, 2. März. *Muthmaßliches Wetter am Mittwoch, 8. Februar. Der erwartete Luftwirvel aus dem Atlantiſchen Ozean tritt nun allmählich an den nordweſtlichen Küſten Irlands und Schottlands in die Erſcheinung, wandert aber wie ange⸗ kündigt in nordweſtlicher Richtung weiter, um ſich möglicher⸗ weiſe mit einem Luftwirbel zu vereinigen, der dom hohen Norden ber im Anzug nach Süden begriffen ſcheint. eber der Oſtſee hat ſich ohnehin ſchon eine ſelbſtändige, wenn auch vorerſt noch leichte Depreſſion gusgebildet. Ein Hochdruck von je 775 mm liegt über dem ſüdöſtlichen Frankreich, der Weſt⸗ ſchweiz und Südweſtdeutſchland einerſeits und über dem ſüd⸗ lichen Theil von Deutſchöſterreich und Ungarn andererſeits. Demgemäß iſt für Mittwoch bewölktes Wetter bei Neigung zu vorerſt noch ſehr vereinzelten und kurzen Niederſchlägen, für Donnerſtag eine weitere Verſchlechterung des Wetters mit naßkalter Temperatur und Neigung zu Schneefällen in Ausſicht zu nehmen. Aus dent Grofherjzogthum. Karlsgrube, 6. Febr. Geſtern früh wurde der Hof⸗ geiſtliche der Prinzeſſin Wilbelm von Baden, Probſt Alexander v. Ismailow durch einen Herzſchlag aus dem Leben abge⸗ rufen. Er hat nur ein Alter von 56 Jahren erreicht und hinterläßt eine Wittwe mit zwei Söhnen und acht Töchtern. Haslach, 9. Febr. Das Hochwaſſer der Kinzig hat ein Opfer gefordert. Der 54 Jahre alte, verheirathete Tuch⸗ bleicher Robert Neumeier von hier war einem hieſigen Fabrikanten behilflich, Bretter, welche durch das Hochwaſſer weggeſchwemmt, zum Theil geſtaut waren, herauszuſchaffen, als er plötzlich in die Kinzig fiel und ertrank. Der Leich⸗ nam iſt bis jetzt noch nicht gefunden. * Offenburg, 5. Febr. Das Schwurgericht verhandelte geſtern gegen den Schuhmacher David Steuerer aus Kork wegen Ermordung ſeiner Ehefrau. Er hat die Frau erdroſſelt und ſie am Bettpfoſten aufg hängt, um den An⸗ ſchein zu erwecken, als habe ſie ſich ſelbſt den Tod gegeben. Anfangs leugnete er, geſtand aber dann zu, die That in Gemeinſchaft mit ſeinem Vater begangen zu haben. Er wurde zum Tode verurtheilt und nahm das Urtheil mit derſelben Gleichgiltigkeit auf, mit der er der Verhandlung gefolgt war. Wfälziſch-Hefliſche Nachrichten. *Speyer, 4. Febr. Wie man bhört, ſoll ganz genau er⸗ mittelt ſein, daß Herr Amtsanwalt Geffinger in Folge eines amerikaniſchen Duells aus dem Leben geſchieden iſt. *Höchen, 5 Febr. Ein großes Unglück hat ſich wieder auf der in der Nähe befindlichen Grube, Schachtanlage „Nordfeld“, geſtern Nachmittag zugetragen. Das Leitſeil ſollte durch ein anderes erſetzt werden. Bei dieſer Arbeit, die im Schachtthurm, alſo über Tag, vorgenommen wurde, rutſchte, lt.„Pf. Pr.“ das viele Zentuer ſchwere Drahtſeil vom Haſpſab, fiel in den etwa 340 Meter tiefen Schacht hinab und ödtete drei der beim Abteufen beſchäf en Arbeiter Namens Steinbach aus Jägerburg, Muler von Wellesweiler und Kollberger aus Weſtfalen, zur Zeit bier. Die beiden erſteren waren Famſſien⸗ väter, letzterer war ledig. Der Steiger Struck wurde ſchwer verwundet, jedoch iſt Hoffnung auf ſeine Wiederherſtellung vorhanden. Seit etwas mehr als Jahresfriſt forderte die Abteufung von etwa 260 Meter 5 Menſchenleben, abgeſehen von den ſonſt Beſchädigten. *Rockenhauſen, 5. Febr. Auf der Diſtriktsſtraße Ro⸗ ckenhauſen ⸗Katzenbach wurde ein Mordverſuch verübt. Der verheirathete Oekonom Grogro von Rock, Katzen bach, paſ⸗ ſirte obengenaunte Straße und ſchloß ſich demſelben ein Handwerksburſche an, welcher ihn ſchließlich in der Nähe der Waldabtheilung Hahnenſteig zur Herausgabe ſeiner Baarſchaft aufforderte und, als der Aufforderung des Hand⸗ werksburſchen von Seiten des p. Grogro keine Folge gegeben wurde, mehrere Revolverſchüſſe auf ihn abgab und denſelben einige Mal im Geſicht und an der Hand traf. Grogro be⸗ findet ſich außer Lebensgefahr. — Großer Diebſtahl. Hamburg, 6. Febr. Mit⸗ telſt Einbruchs wurden Samſtag Nacht aus dem Palais des verſtorbenen Millionärs Schuldt fünf Gemälde im Werth von 50,000 Mark geſtohlen, die behufs Katalogiſirens für die Auktion photographirt und aus dem Rahmen genommen waren. Die Teſtamentexekutoren ſetzten die Belohnung aus. Theater, unſt und Wilfenſchaft. Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Jägerblut. Es iſt allerdings eine ſchwierige Aufgabe für einen gro⸗ ßen Tyeil unſerer Künſtler ein Stück in bay riſcher Mundart aufzuführen, aber wir machen hier nicht die Anſpruche, die wir an ein Münchener Enſemble zu ſtellen berechtigt wären, und geſtehen, daß unſere einheimiſchen Kräfte ihre Aufgabe in ſehr zufriedenſtellender Weiſe gelöſt haben. Das Stück an und für ſich iſt nicht unter den beſten in dieſem Genre, allein Herr Dreher, welcher ſich als Zangerl vom hieſigen Publikum verabſchiedete, geſtaltete durch ſeine un⸗ widerſtehliche Komik den Abend zu einem der amüſanteſten dieſer Saiſon. Im Spiel, im Humor, in Wortver⸗ drebungen leiſtete er das Unglaublichſte und verſetzte die Zuhörer in die heiterſte Stmmung. Hoffen wir, daß Herr Dreher den Weg nach Mannheim nicht vergeſſen wird und möge er uns noch oft durch ſeine ertzeiternde Kunſt ergbtzen. Unter den hieſigen Künſtlern wollen wir die Herren Sturg und Schreiner ſowie die Damen Wittels und Rothen⸗ berg nicht unerwähnt laſſen. A..-Ch. Iphigenie auf Tauris. In den letzten Jahren ſahen wir an unſerer Bühne eine aanze Reihe von Heroinen debütiren, welche nach kurzen Gaſtſpielen erfolglos von dannen zogen. Am Ende der letzten Saiſon engagirte man Frl. Elair, welche damals beſonders als Fedora großen Erfolg batte. Frl. Clair iſt gewiß eine vorzügliche Künſtlerin, da ſie uns jedoch ſchon nach einem Jabre verlaſſen ſoll, mußte für einen Erſatz geſorgt werden. Fräulein Hedwig Walles, von dem deutſchen Landestheater in Prag, geht ein bedeutender Ruf voran. Mit einer der ſchwierigſten Partieen anf klaſſiſchem Boden, der„Iphigenie auf Tauris“ debutirte ſie und bewies, daß ſie alle Eigenſchaften beſitzt, welche für eine Herbine erforderlich ſind. Eine ſchöne Erſcheinung, ein volles, warmes, modulationsfäbiges Organ, ein edler Vortrag, welcher bis zur gröten Steigerung das Maß des Schönen niemals überſchreitet, ſind die rühmenswerthen Vorzüge der Dame. Gleich von Anfang an wußte ſie zu feſſeln und von Akt zu Akt ſteigerte ſich das Intereſſe des Publikums, welches die Künſtlerin durch häufiges Hervor⸗ rufen auszeichnete. Wunderſchön in Sprache und Spiel war der Oreſt des Herrn Dr. Baſſermann und ſehr lobens⸗ werth der Pylades des Herrn Stury. In würdiger Weiſe gab Herr Neumann den König Taoas und ſein Vertrauter Arkas war bei Hrn. Jacobi in den beſten Händen...-Ch. Spielplan der Stadttheater in Frankfurt a M. pernhaus. Dienſtag, 7. Febr.: Feſtvorſtellung zur Feier der Veormäblung der Prinzeſſin Margarethe von Preußen mit dem Prinzen Friedrich Karl von Heſſen:„Baſtten und Baſtienne“. Zum erſten Male:„Der Bajazzo“(Pagliacci) Drama in zwei Akten und einem Prolog. Excelſior I. Akt. Mittwoch,.: Vorſtellung bei ermäßigten Preiſen:„Galeano“. Donnerſtag,.: Ouv rture zu der„Hebriden“⸗Loreley. Zum erſten Male wiederholt:„Der Bajazzo“(Pagliacet). Neu einſtudirt:„Wiener Walzer“. Samſtag, 11.:„Tannhäuſer“. Sonntag 3½ Uhr:„Fatinitza“, 7 Uhr:„Baſtien und Baſtienne“.„Der Bajazzo“(Pagliacct).„Wiener Walzer“. Montag, 13.: Zum zehnjährigen Todestage Rich. Wagner's. Vorſtellung bei kleinen Preifen:„Loh narin“,— Schau⸗ ſpielyaus. Dienſtag, 7. Febr.:„Zwei glückliche Tage“. Mittwoch,.:„Mina von Barnhelm“. Donnerſtag,.: „Iphigenie auf Tauris“. Freitag, 10.:„Zwei glückliche Tage“. Samſtag, 11.: Zum erſten Male:„Heimath“. Sonntag, 12., 3½ Ubhr:„Orientreiſe“. 7 Uhr: Zum erſten Male wiederholt:„Heimato“. Der Talismann von Dudwig Fulda errang am Deutſchen Theater in Berlin einen durchſchlagenden Erfolg. Auch am Stadttheater in Hamburg wurde„Hei⸗ math? von Sudermann gegeben und fand lebhaften Beifall. Der Leipziger Kompouiſt Müller⸗Berghaus hat eine Panama⸗Skandal⸗Polkta mit humoriſt ſchem Text kom⸗ ponirt für Klavier und Oicheſter, welche urkomiſch und zün⸗ dend ein richtiges Zugſtück für den Karneval geworden. Aeuene Aachrichten und Celegramme. Wilhelmshapen, 6. Febr. Der Kaiſer gedenkt am 16. 5 5 zur Rekrutenvereidigung und Beſichtigung hier einzutreffen. *Oldenburg, 6. Febr. Ein kurzer Beſuch des Kaiſers wird hier gegen Mitte Februar erwartet. * Paris, 6. Febr. Clemenceau, den Rochefort beſchul⸗ digt hatte, für ſeine Zeitung„Juſtice“ 3½ Millionen Franken von Cornelius Herz erhalten zu haben, erbietet ſich, die Bücher des Blattes dem Unterſuchungsausſchuß zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Bournemouth, 6. Febr. Nach den letzten Nachrichten dauern die Fieberſymptome und Herzſchwäche bei Cornelius Herz, die ihn zu jeder körperlichen und geiſtigen Anſtrengung unfäbig machen, noch fort. Mannheimer Produttenbörſe vom 6. Febr. Weizen per März 1893 16.95, Mai 16.95, Juli 17.10, Roggen per März 1893 14.75, Mai 14.75, Juli 14.95, Hafer per März 1893 14.55, Mai 14.75, Juli 15.—. Mafis per März 1898 11.65, Mai 11.55, Juli 11.55 M. Tendenz: behauptet. Weizen und Roggen verkehrten in beſſerer Stimmung. Um⸗ ſätze hierin waren indeſſen unbedeutend. Hafer und Mais behauptet. Maunbeimer Fettvieb⸗Rarkt vom 6 Febr. es wurden beigetrieben und wurden verkauft per 100 Kilo Schlachtgewſcht zu Mark: 41 Ochſen I. Qua⸗ lität 136, II. Qualität M. 132. 48% Schmalvieh I. 128, II. 100 17 Farren I. 104, II. 98. 1% Kälber I. 143 II. 120 280 Schweine J1. 126, II. 122. 80 Milchkühe per Stück 450—150—-—, Luzus feide——— 111 Arbeis⸗ plerde 600—150— Ferkel—— M. 24 Schafe 30—25 M.— Lämmer— M. — Ziege ver Stäs M᷑ĩ 8 Zuſammen 1034 Stück. endenz: unverändert. Waſſerſtands⸗Nachrichten. N Konſtanz, 3 Febr 261 m +.00 Bingen, 6. Febr 3 70 m— 0f15 Hüningen. 6 Febr. 14t m— 0 78 Kaub, 6. Febr: 6 m + 0 08 Kehl, 6 Febr 2 95 m.—.10 Koblenz, 3 Febr. 511 m.— 0 60 Lauterburg, 6 Febr. 2 80 m— 0 20] Köln, 6 Febr. 5 5 m 0 67 Maxrau, 6 Febr 40 m— 26 Nuhrort, Febr 6 13 m 90.88 Germersheim, e Febe..00 m 4.29 Mannheim, Febr.90 m=1 80 WMainz, 6 Febr.05— 0 27 m 6. Neckar Manunheim, 7 Febr.80 m— 158 Seilbronn, 7 Febr. 177 m—.0 „„.K — Handelsregiſtereinträge. Zum Handelsregiſter wurde ein⸗ getragen: 2157 1. Zu.⸗Z. 528 Geſ.⸗Reg Bd. VI. Firma:„Benz& Cie., Rhei⸗ niſche Gasmotoren-Fabrik“ in M Der am 27. Dezember Mannhei 1892 zwiſchen Julius Ganß und Magda Röniſch, geb. Neumann von Deutſch⸗Liſſa dahier errichtete Ehevertrag beſtimmt: Unter den künftigen Ehegatten ſoll die Güter⸗ gemeinſchaſt im Sinne der ba⸗ diſchen Landrechtsſätze 1498 u. 1499 auf die Errungenſchaft beſchränkt ſein, und es bleibt daher das jetzige und künftige, bewegliche und unbewegliche, durch Schenkung, Vermächtniß oder Erbſchaft aner⸗ fallende Vermögen beider Theile von der Gemeinſchaft ausge⸗ ſchloſſen und Sondergut desje⸗ nigen Ehetheils, von welchem es herrührt. 2. Zu.⸗Z. 265 Firm.⸗Reg. Bd. IV. Firma:„Julius Mayer“ in Mannheim. Inhaber iſt Ju⸗ 15 Mayer, Kaufmann in Mann⸗ eim. 3. Zu O. ⸗Z. 799 Firm.⸗Reg. Bd. III. Firma:„Simon Roſenthal“ in Mannheim. Lud⸗ weg Lehmann, Kaufmann in Mann⸗ heim, iſt als Procuriſt beſtellt. 4...⸗Z. 0ch Pieſchler Bd. IV. Firma:„Hch. Hirſchler jun.“ in Mannheim. Inhaber iſt Heinrich Hirſchler junior, Kauf⸗ mann in Mannheim. 5. Zu.⸗Z. 756 Firm.⸗Reg. Bd. 5 Firma:„Caſ. Kaſt“ in Mannheim. Durch Urtheil Gr. Landgerichts Mannheim vom 30. November 1892 wurde die Ehe⸗ frau des Kaufmanns Caſimir Kaſt, Anna geborene Schmitt in Mann⸗ heim, für berechtigt erklärt, ihr Vermögen von demjenigen ihres Ehemannes abzuſondern. 6. Zu.⸗Z. 267 Firm.⸗Reg. Bd. IV. Firma:„M. Jacobſohn“ in Mannheim. Inhaber iſt Mayer Jacobſohn, Kaufmann in Mann⸗ heim. J. Zu.⸗Z. 145 Geſ⸗Reg. Bd. III. Firma:„Joſ. Darmſtädter Söhne“ in Mannheim. An Stelle des durch ſein Ableben aus der Geſellſchaft ausgeſchiedenen Sa⸗ muel Jonas Darmſtädter, iſt deſſen Sohn Victor Darmſtädter, Kaufmann in Mannheim, als Theilhaber in die Geſellſchaft ein⸗ getreten. Mannheim, 31. Januar 1893. Gr. Amtsgericht III. Mittermaier. Aonkursverfahren. Nr. 6815. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Louis Dürr in Mannheim iſt heute Vormittags 11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet worden. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ nannt: Herr Kaufmann org Fiſcher hier. Konkursforderungen ſind bis zum 15. März 1893 bei dem Ge⸗ richte anzumelden und werden daher alle diejenigen, welche an die Maſſe als Könkursgläubiger An⸗ ſprüche machen wollen, hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche mit dem dafür verlangten Vorrechte bis zu genanntem Termine ent⸗ weder ſchriftlich einzureichen oder der Gerichtsſchreiberei zu Pro⸗ tokoll zu geben unter Beifügung der urkundlichen Beweisſtücke oder einer Abſchrift derſelben. Zugleich wird zur Beſchlußfaſſ⸗ ung über die Wahl eines defini⸗ tiven Verwalters, über die Be⸗ ſtellungeines Gläubigerausſchuſſes und eintretenden Falls über die in§ 120 der Konkursordnung be⸗ zeichneten Gegenſtände auf Samſtag, den 18. Februar 1893, Vormittags 10 Uhr ſowie zur Prüfung der ange⸗ meldeten Forderungen auf Freitag, den 24. März 1898,. Vormittags 9 Uhr vor dem Gr. Amtsgerichte Abth. 2 Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe den eie Sache in Beſitz haben oder zur Konkurs⸗ maſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemein⸗ ſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auf⸗ erlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sag abge⸗ ſonderte Befriedigung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 15. März 1893 Anzeige zu machen. e den 6. Februar 1893. Gerichtsſchreiberei Großherzogl. Amtsgerichts. Stalf. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmannes Ludwig Biow Mannheim betr In dieſer Sache ſoll eine Ab⸗ ſchlagsvertheilung von 10% er⸗ folgen, wozu Mk. 3 476.— verfüg⸗ bar ſind. 5 Nachdem bei Gr. Amtsgericht Mannheim deponirten Verzeichniß ſind dabei Mk. 81,47 bevorrechtete, Mk., 34988.48 unbevorrechtete Forderungsbeträge zu berückſich⸗ tigen. 2216 Mannheim, 6. Februar 1893. Der Konkursverwalter: Georg Fiſcher. Städt. Hasmerk aunheim. Lichtſtärke des Leuchtgaſes vom 29. 5 1893 bis 3. Feb. 1898 bei einem ſtündlichen Verbrauch einer Flamme von 150 Liter S 15,50 Normallerzen Bekauntmachung. Die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe betr. No. 10177. Nachſtehend ingen it Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes Mannheim vom 20. v. Mts. erlaſſene ſtatu⸗ tariſche Beſtimmung„betreffend die Sonntagsruhe im Handelsge⸗ werbe!, welcher mit Erlaß Gr. Miniſteriums des Innern vom 23. J. Mts. No. 2229 die ſtaatliche Genehmigung ertheilt würde, zur öffentlichen Kenntniß. Mannheim, 30. Januar 1898. Großh. Bezirksamt: gez. Seitz. Auf Grund der§8 105b Abſ. 2, 142 des Reichsgeſetzes betreffend die Abänderung der Gewerbeord⸗ nung vom 1. Juli 1891,§ 161b der badiſchen Vollzugsverordnung hierzu vom 24. März 1892 wird für die Stadt Mannheim mit Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes und Genehmigung Gr. Mi⸗ niſteriums des Innern folgendes Ortsstatut betreffend die Sonntagsruhe im Handels⸗ gewerbe erlaſſen: 2138 15 Für alle lediglich in den Kontoren der Banken, des Großhandels, der u. ſ. f. beſchäftigten Handelsgehilfen wird die Be⸗ ſchäftigung an Sonn⸗ und Feſt⸗ tagen auf die Zeit von 10—12 Uhr Vormittags eingeſchränkt. 2 Am erſten Weihnachts⸗, Oſter⸗ und Pfingſtfeiertage dürfen die in 9bezeichneten Handlungsgehilfen überhaupt nicht beſchäftigt werden. Nr. 8534. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ niß. Mannheim, 2. Februar 1893. Der Stadtrath: Beck. Lemp. Heffentliche Berſteigerung. Mittwoch, 8. Februar ds. Js., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandkokal Q 4, 5 dahier: 2203 150 Flaſchen Deidesheimer Wein, 2 Pianino, 1 Billard, 3 Grabſteine 2 Betten, 1 Laden⸗ theke mit Marmorplatte, 3 Dezi⸗ malwaagen, 4 Kommoden, 3. Kanapee, 2 WMaſchkommoden, 3 Chiffonnier, 1 Tiegeldruckma⸗ ſchine. 1 Perforiermaſchine, eine Schneidmaſchine, 1 Boſtonmg⸗ ſchine, 1 Flaſchengeſtell, 2 Faß⸗ lager, 5 Rouleaux, 5 Mill Cigarren, 1 ſchwarzer Anzug mit Frack, 1 Sommerüberzieher, 1 Regulateur, 2 Spiegel, 24 Hühner u. 4 Enten 1 Schuppen und 1 Werkſtatt im Vollſtreckungswege gegen Baar⸗ zahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 7, Februar 1893. ner, Gerichtsvollzieher, N. 4, 4. Heſfeutliche Perſteigerung. Mittwoch, den 8. Februar, Nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q 4, 5: 1 Tafelwaage, 1 Kommode, 1 Nachttiſchchen, 4 Stühle, 1 Spiegel, 1 ovaler Tiſch, 1 Schreibtiſch und eine Tiegeldruckmaſchine egen baare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich 925 2 2 ſteigern. 22 Maunbeick,.Februar 1898. Freimüller, Gerichtsvollzieher. Heſteutliche Perſteigtrung. Donnerſtag, 9. Februar 1893, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q 4, 5: 1 Büffet mit Spiegelthüren, 1 opaler 8 05 8 Pfeilerſchränke, Sopha, 8 Seſſel, 2 Spiegel, 8 Bilder, 2 Standuhren, Figuren, 2 Pelzvorlagen, 1 großer Boden⸗ teppich, 4 Kleiderſchränke, 2 Chif⸗ fonnier, 4 Waſchkommoden mit Marmorplatten, 2 Kleiderſtänder, 2 Kaſſenſchränke, 3 Kanapee, 2 aufgerüſtete Betten, 5 große La⸗ gerfäſſer, 1 Grabſtein, 2 weiße Marmortafeln, 1 weißes Marmor⸗ kreuz, 1 doppelter Grabſtein von grauem Sandſtein, 1Bücherſchrank, 1 Copirpreſſe, 1 Nähmaſchine, 1 Regulateur, 1 Nähtiſch, 1 Tafel⸗ klavier, 2 Fauteuil, 1 Glasſchrank gegen Baarzahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich verſteigern. Mannheim, 7. Februar 1898. ebholz, Gerichtsvollzieher A 3, 6/7. Heffentliche Verſteigerung. Mittwoch, 8, Februar d. J. Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal in Q 4, 5: 1 Jagdſchrank, 3 Kommoden,! Chiffonier, 1 Spiegelſchrank, 2 Schreibſekretär, 2 Sopha, 2 Tiſche, 1 Paar Vorhänge, und 1 Papier⸗ ſchneidmaſchine gegen Baarzahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. 2236 Mannheim, 7. Februar 1893. Schuhmacher, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Steigerungs⸗Zurücknahme. Die auf heute Nachmittag 2 Uhr anberaumte VBer⸗ ſteigerung bei der But⸗ terfabrik J8 findet nicht ſtatt. 2217 Mannheim, 7. Februar 1893, ax, Gerichtsvollzteher, O 4, 2. Gründl Klavier⸗Unterricht er⸗ theilt H 4, 26, 3. Tr. vechts. 1406 Seneral-Mnzeiger d. Seite Das + Wen Adkessbuch 1ro 1899 ist zum Preise von NM.. SO erhältlich bei ö amtliche Mannheimer 1887 dling Dr. Haas& 60. E G, Oeffeutliche Verſteigerung. Im Vollſtreckungswege werdeich Donnerſtag, 9. Februar d.., Nächmittags 2 Uhr im Pfandlokale dahier: 2 Kleiderkäſten, 3 Bettſtellen m. Roſt, 1 eiſern. Kochherd mit Schiff, 1 Waſchkeſſel, 2 Ständer, 3 Pe⸗ troleumlampen,! Schleifſtein mit Geſtell, 1 Wurſttiſch und 1 Wurſt⸗ keſſel, 2 Körbe, cg. 10 Pfd. 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