———)2ͤ0L[ —— vorlage Geſetz würde, kennzeichnen als: die beſſere Telegramm⸗Adreſſe: Badiſche Boltszeitung.) „Journal Mannbeim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter 8 Nr. 2472. 5 Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Maunheim und Umgebung. (103. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. (Manngheimer Volksblatt.) 2 Beromtworilich: ſür den politiſchen u. abe J..: Eruſt Mü fürr den lokalen und prov. Thei Mannheimer Journal. Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Aannheimer Jousnal e Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitalk.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 44.(Celephon⸗Ar. 218.) Unſere Landwehr. Angeſichts der Auseinanderſetzungen letzter Zeit über die Leiſtungsfähigkeit und die Verdienſte der Landwehr verdient eine ſoeben zur Ausgabe gelangte Schrift des Generals v. Boguslawski„Die Landwehr von 1813 bis 1893“ großer Beachtung. Den Verfaſſer leitet ohne Zweifel der von ihm ſelbſt betonte Grundſatz, daß man ohne Kritik nichts lernen kann. Er zeigt in ſeinen Aus⸗ führungen, daß die Landwehr in den einzelnen Staffeln ihrer Entwickelung ſich ihrem ganzen Weſen nach geän⸗ dert hat und daß die politiſchen Verhältniſſe in Europa neuerdings wieder eine durchgreifende Umgeſtaltung noth⸗ wendig machen. Nach Art einer Diſſertation faßt Boguslawski ſeine mili⸗ tärgeſchichtlichen Ausführungen über die Entwickelung der Landwehr in folgender Weiſe zuſammen: Rückblickend können wir vier Zeitabſchnitte in der Ent⸗ wickelung der Landwehr unterſcheiden: J) Die Exrichtung der Landwehr 1813 durch die Ein⸗ reihung der Wehrfäbigen von 17 bis 40 Jahren, welche nicht Heere dienten, und ihre Theilnahme an den Befreiungs⸗ riegen. 2) Die Organiſation der Landwehr nach den Befreiungs⸗ kriegen auf ganz anderer Grundlage, nämlich durch Einreih⸗ ung der durch die Schule des Heeres gegangenen Soldaten; Theilung in zwei Aufgebote; Beſtimmung des 1. Aufgebots für das Feld, des 2. für den Beſatzungsdienſt. 3) Die Stellung der Landwehr nach der Reorganiſation von 1860, weſentlich als Truppen zweiter Linie und zur theil⸗ weiſen Feldverwendung, wie 1870 auf 71 geſchah. Verſchwin⸗ den des 2. Aufgebots. Durch die ausgedehnteſten Rüſtungen der Nachbarſtaaten wird das Wiedereinrücken der Landwehr unter dem Namen „Reſervetruppen“ in die Feldarmee nöthig. Reaktivirung des 2. Aufgebots 1888. 5 Der fünfte Zeitabſchnitt würde ſich, falls die Militär⸗ Organi⸗ ſation der Reſervetruppen; die Verjüngung der Feld⸗ und Reſervetruppen durch eine verſtärkte Aushebung; die nur theilweiſe Verwendung der Landwehr 1. Aufgebots zum Feld⸗ gebrauch; die Verwendung des Reſtes des 1. und des ganzen 2. Aufgebotes in zweiter Linie; Zeitgewinn für die Feſtigung der Truppenverbände. Die Durchführung der neuen Militärvorlage iſt für das Vaterland und das Heer nothwendig, aber auch exforderlich. damit unſere Landwehr, welche am 17. März d. J. den 80. Jahrestag ihrer Errichtung erlebt, in den Stand geſetzt werde, auf's Neue wie früher ihren Ruf zu bewäbren. Auf Grund der vorſtehenden überſichtlichen Darſtellung des Entwicklungsganges der Landwehr läßt ſich der Werth der kritiſchen Bemerkungen, mit welchen der Verfaſſer ſeine geſchichtlichen Abriſſe begleitet, leichter beurtheilen.„Die Idee einer Volksbewaffnung“, ſo führt ex aus,„neben dem ſtehen⸗ den Heere war in den alten preußiſchen Provinzen nie er⸗ loſchen. Den Anfang zur thatſächlichen Ausführung dieſer Gedanken machten die preußiſchen Stände, indem ſie am 7. Februar 1813 in Gegenwart des Generals von Vork die Er⸗ richtung einer Landwehr von 20,000 Mann beſchloſſen. Im Februar deſſelben Jahres hatte auch Scharnhorſt einen Ent⸗ wurf für die Organiſation in der Landwehr vollendet, welcher der am 17. März 1813 erſcheinenden königlichen Verordnung als Grundlage diente. Die Hauptbeſtimmungen der Verord⸗ nung vom 17. März waren: Die Landwehr wird von den Ständen, welche für jeden Kreis zu dieſem Zwecke einen Ausſchuß bilden, formirt; ſie beſteht aus Freiwilligen und aus durch das Loos Ausgeho⸗ benen im Alter von 17 bis 40 Jahren, welche nicht im ſtehen⸗ den Heere gedient haben; die Offiziere werden von dem Aus⸗ ſchuß gewählt, vom Könige beſtätigt, die höberen Offiziexe vom Rönige ernannt; die Unterofftziere werden von den Offi⸗ zieren ernannt; die Bekleidung beſorgen die Stände, die Be⸗ waffnung der Staat; die Landwehr iſt den Kriegsgeſetzen unterworfen. Die in vorgeſchilderter Weiſe organiſirte Landwehr wurde gegen die napoleoniſchen Truppen ins Feld geſchickt und leiſtete, wie Boguslawski zugibt, mehr als man erwartet hatte. Der Furor teutonicus einerſeits, die Empörung über die er⸗ littene Unbil, ſowie die Minderwerthigkeit der franzöfiſchen Truppen andererſeits waren Nebenumſtände, die den neuen Truppen den Kampf erleichterten. „Die Durchſchnittsſumme,“ ſo führt der Verfaſſer aus, zder Erfahrungen und geſchichtlichen Forſchungen iſt, daß die Landwehr von 1813 in vielen Fällen zuerſt alle die Mängel neu errichteter und obne feſten Stamm zuſammengeſtellter, mangelhaft ausgebildeter Truppen zeigte, als da ſind: plötz⸗ liche Panik im Falle eines Rückſchlags; mangelnde Disziplin in einzelnen Momenten, ſogar nach dem Siege und bei ſehr großen Anſtrengungen: in Folge deſſen ſtarkes Zuſammen⸗ ſchmelzen der Bataillone durch Marodeurs und Abgekommene: endlich ein ſehr hoher Krankenſtand. Die Thatſachen, welche dieſe Angaben begründen, ſind in vielen geſchichtlichen Werken genugſam dargelegt worden, ohne daß Jemand daran Anſtoß genommen hätte. Dagegen iſt hervorzuheben, daß die Land⸗ wehr im Gefecht gleich zu Anfang den beſten Willen zeigte: daß ſie in vielen Fällen mit dem ungeſtümen Angriff ſogleich große Erfolge erzielte, wie z. B. bei Großbeeren oder wie dei Hagelsberg, wo ſie nach abgeſchlagenem Angriff und über⸗ ſtandener Panik in der ruhmwürdiaſten Weiſe zum Angriff mit Bajonett und Kolben zurückkehrte. Im weiteren Verlauf des Krieges nun gewann die Landwehr eine Erfabrung und Feſtigkeit, die ſie ebenbürtig neben die Linientruppen ſtellte Und vielſach ganz bervorragende Waffenthaten vollbringen Gelefenſte und verbreiteiſte Zeitun in Hannheim und Amgebung. den Grad der Feſtigkeit, welche die Organiſation der Truppe, ſei es durch gute Kadres, ſei es durch längere Dienſte im Kriege, erreicht hat, und auf den in der Mannſchaft lebenden Geiſt. Die Landwehrmänner von 1813, 1814 und 1815 be⸗ ſaßen zu Eude der Feldzüge Kriegserfahrung, Disziplin und den wahrhaften Kriegerſtolz auf ihre Leiſtungen und ihre Thaten. Die Landwehr kehrte alſo mit Ruhm bedeckt aus den Freiheitskriegen in die Heimath zurück und war damit ein Lieblingskind des preußiſchen Volkes geworden. In der nun beginnenden Friedenszeit wurde die Land⸗ wehr in der Weiſe umgeſtaltet, wie in der überſichtlichen Zuſammenſtellung dargelegt iſt. Dieſe ſpätere Landwehr hatte vor der früheren den Vorzug, aus ausgebildeten Soldaten zu beſtehen; ſie hatte aber dafür den Nachtheil. daß das Durch⸗ ſchnittsolter ein böheres war. Gemeinſam war beiden der Nachtheil, daß ihnen ausgebildete, erfahrene Offiziere und Unterofftziere fehlten. Die Organiſation blieb auch fernerhin eine lockere. Boguslawski ſieht die Grundübel jener Periode darin, daß die mangelhaft organiſirte Landwehr 1. Aufgebots zum ſofortigen Ausrücken in's Feld beſtimmt war und daß die Kadres zur Ausbildung von Wehrpflichtigen und ſomit zur Schaffung einer ausreichenden Reſerve fehlten. Die Beſeitigung dieſer Mißverhältniſſe geſchab erſt durch die Reorganiſation König Wilhelm's I1. Die Landwehr trat nach 1860 größtentheils in die Rolle einer Beſatzungstruppe, ohne daß auf ihre Mitwirkung zur Verſtärkung des mobilen Heeres verzichtet wurde. Die Landwehr 1866, ſo heißt es u. A. wörtlich, hat bei der Kürze des Krieges ganz an der ihr zugewieſenen Stelle geſtanden. Sie hat ſich auch im Krieg 1870 als ein durch⸗ aus unentbehrliches, ſeine Aufgabe vollſtändig erfüllendes Glied unſeres Heeres erwieſen. Sie diente der Linienarmee ſowohl als direkte Verſtärkung und Unterſtützung, als auch als ſtrategiſcher Rückhalt. Sie diente ferner zur OIbſung einzelner Kampfaufgaben, wie zur Belagerung der im Rücken der deutſchen Armee eingeſchloſſenen Feſtungen, zur Beſetzung der eroberten Landestheile und Sicherung der Etappenlinien. Die Landwehr konnte daher mit berechtigtem Stolze auf ihre Thätigkeit im Kriege 1870/71 zurückblicken... Die Schwächen der Organſation der Landwebhr ſind 1870/%1 ebenfalls hin und wieder zu Tage getreten.„Die Oroaniſation“, ſo heißt es an anderer Stelle,„muß ſo beſchaffen ſein, daß ſie eine Durchſchnittstüchtigkeit verbürot. Dies iſt bei einer Truppe, die im Frieden einen feſten Kadre hat, der Fall.“ Zu der neuen Militärvorlage übergehend, führt Bogus⸗ lawski nach einem Hinblick auf die neueſten Veränderungen der Landwehr aus: Zuerſt iſt zu erwähnen, daß der Ausbildung der Offiziere der Reſerve und Landwehr ſeit 1871 eine immer ſteigende Aufmerkſamkeit gewidmet wurde. Wenn dieſe Ausbildung, welche die Linie in ihrer ſonſtigen Dienſtthätigkeit allerdings vielfach zu ſtören geeignet war, jetzt nur von den vierten Bataillonen getragen werden ſoll, wird dies als ein beſonderer 1 55 der beabſichtigten Reorganiſation betrachtet werden können.“ 25 Jahrgänge war es inzwiſchen nothwendig geworden, auch unſere Wehrverpflichtung wieder auszudehnen, und dies ge⸗ ſchah durch das Geſetz von 1888, welches die Geſammtdienſt⸗ pflicht bis zum vollendeten 39. Lebensjahre wieder herſtellte, das 2. Aufgebot mit rückwirkender Kraft wieder einführte 1 1 8 Landſturmpflicht bis zum 45. Lebensjahre Giltigkeit verlieb. Hierdurch gewann die Heeresleitung den Vortheil, die nöthigen Beſatzungstruppen zu formiren(Landwehr 2. Auf⸗ gebots, Landſturm) und die Reſervediviſionen(Landwehr 1. Aufgebots) ganz im Felde verwenden zu können. Die Friedenseintheilung geſchah von da ab nach„Bezirken“. Andererſeits mußten mit den Reſervediviſionen wieder dieſelben Uebelſtände, wie ſie vor 1860 bei der Landwehr 1. Aufgebots beſtanden, hervortreten, trotzdem man ihnen eine verhältnismäßig reichliche Dotirung an Offizieren und Unteroffizieren der Linie zugewendet hatte. In erſter Linie alſo fehlt uns die feſte Organiſation. Allen Reſervetruppen kann man ſie nicht geben, aber wenigſtens einem Theil derſelben. Deßhalb hat man in Frankreich 1 Linien⸗ käpitän per Reſervekompagnie verfügbar und die Cadres supplé- mentaires, in Rußland eine Anzahl vollſtändiger Reſerve⸗ truppentheile errichtet. Unſere Regierung hat ſchon zu lange damit gezögert, dieſe Kadres, die durchaus nothwendig ſind, zu verlangen. Jetzt thut ſie es mit der Forderung der vierten Bataillone. Man könnte auch andere Vorſchläge einer Kadrebildung für die Reſervetruppen für ausführbar halten, ſo z. B. die For⸗ mation eines Kadres bei jedem Bezirkskommando. Derſelbe würde den Vortheil einer örtlichen Zuſammengehörigkeit mit den Wehrmännern des Bezirks haben. Bei den Uebungen und im Controldienſt würde der Kadre ſeine Leute in ge⸗ wiſſem Grade kennen lernen. Aber ſolche Formationen, die nur ſchwach ſein könnten, würden außer Stande ſein, der Linientruppe den Theil der Arbeit abzunehmen, der bei der Einführung der zweijährigen Dienſtzeit ihnen abgenommen werden muß. Wir ſind daber auch für die Einführung der vierten Bataillone.— In jedem Fall erfüllt die Regierung geradezu eine Pflicht, wenn ſie die Organiſation der Reſerve⸗ truppen verbeſſert, um ſie nicht in ungünſtigen Verbältniſſen vor den Feind zu bringen. Daß die Verjüngung der Reſerven und des 1. Aufgebots der Landwehr durch die neue Militärvorlage erreicht, und damit alſo die Mannſchaft körperlich verbeſſert wird, das iſt ſo zweifellos, daß es eines Beweiſes wahrlich nicht bedarf. Vor allen Dingen aber wird erreicht, daß nicht Hundert⸗ tauſende brauchbarer Leute zu Hauſe ſitzen bleiben, oder erſt bei Kriegsausbruch in die Erſatzbataillone Behufs Ausbildung eingeſtellt werden müſſen. 2 — Die Schrift des Generals von Boaulawski iſt durch⸗ Es kommt keineswegs auf den Namen an, ſondern auf aus leidenſchaftlos gebalten, und ſeine Urtheile über die Durch die Ausdehnung der franzöſiſchen Wehrpflicht auf Montag, 13. Februar 1893. Landwehr ſich keineswegs gegen den militäriſchen Geiſt und gegen die Kriegstüchtigkeit der Mannſchaften in moraliſcher Hinſicht gerichtet. Im Gegentheil, er würdigt die Bedeutung der geiſtigen Ueberlegenheit vollſtändig und hebt z. B. rühmend hervor, daß die Landwehr im Jahre 1866, obwohl ſie Anfangs ungern in den in feiner Bedeutung nicht gewürdigten Kampf zog, Entſchloſſenheit, Ehrgefühl und Pflichttrene gezeigt habe. Seine Seitenhiebe über das Milizweſen ſind kräftig, werden aber wirkungslos bleiben, weil die Anhänger utopiſtiſcher Ideen ſich nicht mit logiſchen Gründen, ſondern nur mit üblen Erfahrungen zu einem Beſſeren bekehren laſſen. »Deutſcher Reichstag. Berlin, 11. Februar. Erſter Gegenſtand der Tagesordnung iſt der mündliche Bericht der Geſchäftsordnungscommiſſion, betreffend den An⸗ trag auf Genehmigung des Reichstages zur ſtrafrechtlichen Verfolgung des Reichstagsmitgliedes Dr. North. Berichterſtatter Dr. Porſch(Centr.): Gegen die beiden Direktoren der Aktiengeſellſchaft für Boden⸗ und Communal⸗ credit zu Straßburg iſt von der Staatsanwaltſchaft einge⸗ ſchritten worden, da ſie unter dem dringenden Verdacht des Vergehens gegen die 88 49 und 49a der Strafprozeßordnung ſtehen, indem ſie abſichtlich Handlungen zum Nachtheil der Geſellſchaft vollzogen haben. Einer dieſer Direktoren iſt das Mitglied des Reichstages Dr. North. Dieſer hat beſtritten. daß ihm eine ſtrafbare That zur Laſt fällt. Er macht viel⸗ mehr allein den zweiten Direktor verantwortlich, durch den er mit in die Angelegenheit hineingezogen ſei. Die Sache liegt jedenfalls ſo, daß eine vollſtändige Vorunterſuchung ein⸗ geleitet werden muß. Der Erſte Staatsanwalt zu Straßburg hat beim Reichstag auf Veranlaſſung des kaiſerlichen Statt⸗ halters bezw. Reichskanzlers die Genehmigung zur Einleitung des Strafverfahrens gegen den Abg. Dr. North während der Dauer der gegenwärtigen Sitzungszeit durch Schreiben vom 3. Januar nachgeſucht. Berichterſtatter Dr. Porſch führt aus, daß es ſich darum handelt, daß die Direktoren der Banken. an welchen Dr. North ebenfalls Direktor iſt, verdächtig 527 den Stand der Bank falſch dargeſtellt zu haben. Dr. Nor beſtreitet, daß er ſich einer ſtrafbaren Handlung ſchuldig ge⸗ macht hat; die Kommiſſion glaubt aber, daß dem Antrag des Staatsanwalts ſtattzugeben ſei, um eine Unterſuchung der Sache herbeizuführen. 5 Das Haus beſchließt ohne Debatte, einſtimmig die ſtraf⸗ rechtliche Verfolgung zu genehmigen. Fortſetzung der Berathung des Etats des Reichsamts des Innern. Abg. Irhr. v. Stumm(Reichsp.) empfiehlt für das Land und die kleinen Städte die Sonntagnachmittags⸗ ſtunden für den Verkauf freizugeben. Die Arbeiter wünſchten, Sonntags auch nach 2 Uhr noch einkaufen zu können. Be⸗ züglich der Arbeitsordnungen ſpreche er der Eiſenbahnver⸗ waltung ſeinen Dank für ihre Verfügungen aus und hboffe, daß auch andere Staatsverwaltungen dieſen Weg ein⸗ ſchlügen. Nur auf dieſem Wege könne die Sozialdemokratie, die keine politiſche Partei ſei, bekämpft werden. Abg. v. Vollmar(Soz.): Man ſpricht immer vom chriſtl. Staate und trotzdem iſt das Gebot der Sonntags⸗ rube von allen Seiten mit Füßen getreten worden, und als nicht zum Wenigſten von unſerer Seite die Sonntagsruhe verbeſſert worden iſt, da ſind wir, die Verächter aller Sitt⸗ lichkeit, die Vertheidiger dieſes Vorgehens geweſen und Die⸗ jenigen, die ſich als Pächter der Sittlichkeit und Religioſität betrachten, haben allerlei Bedenken vorgebracht. Welcher Lärm iſt draußen im Lande bei den Anhängern der chriſtlichen Parteien, bei den ſtaatserhaltenden Elementen losgegangen, während ſonſt die Leute indolent alle möglichen Maßnahmen der Regierung über ſich ergehen laſſen. In Bayern hat ſich gerade in den ultramontanen Kreiſen der lebhafteſte Wider⸗ ſpruch gegen die Sonntagsruhe geltend gemacht, nicht blos beim Volk, ſondern auch bei den Führern, auch bei den Geiſt⸗ lichen. Hier möchte ſich das Centrum das alleinige Verdienſt der Sonntagsruhe zuſchreiben; draußen lautet das Lied ganz anders. Da hat man nicht den Muth, ſich den Klagen über die Schädigung durch die Sonntagsruhe zu widerſetzen durch einfachen Hinweis auf den Katholizismus. Da werden die Sozialdemokraten der Urheberſchaft des ganzen Geſetzes bezichtigt und von der donvernden Bußpredigt in der Kirche iſt gar keine Rede. Speziell in Bayern macht man natürlich auch die Preußen dafür verantwortlich. Die Behörden zeigen ſich äußerſt nachgiebig gegen dieſe erbärmliche Strömung. Sonſt kümmert man ſich ſehr wenig um die Volksmeinung, denn die Regierung iſt ja ſehr viel weiſer, als das Volk und als wir hier, die wir Volksvertreter ſein ſollen. Wären nur die Arbeiter bei einer ſolchen Bewegung betheiligt, ſo hätte die Regierung fich nicht darum geſcheert, auch wenn hundert⸗ mal mehr Unterſchriften gekommen wären; da iſt man ſtark. Hier iſt die Regierung zu haben zu Allem und Jedem; bei uns in Bayern kapituliren die höheren Verwaltungsbehörden vor dem Eigennutz und der Beſchränktheit. In Nürnberg hatte der Magiſtrat für die Nahrungs und Genußmittel⸗ geſchäfte eine vierzehnſtündige Arbeitszeit beantragt, das iſt allerdings nicht bewilligt worden, aber die Geſchäfte dürfen geöffnet haben von—9 Uhr Vormittags und von 11 Uhr Vormittags bis 7 Uhr Abends. Das macht alſo eine zwölf⸗ ſtündige Arbeitszeit.(Zuruf: Sonntagsruheh) In Fürth liegen die Sachen ebenſo. Die Geſchäfte, welche Bäcker⸗ und Konditorwaaren verkaufen, dürfen offen halten von 6 bis 9 Uhr Vormittags und von 10½ Uhr Vormittags bis 7½ Uhr Abends. Die übrigen Geſchäfte für Genußmittel dürfen offen halten von—9 Uhr Früh, von 10%½ Vormittags bis 3% Nachmittags und von 6¼ bis 8½ Uhr Abends. (Hört!) Aehnlich liegen die Verhältniſſe in Schwaben und Oberbayern. Was bleibt denn da noch von einer Sonn⸗ tagsruhe übrig. Namentlich in Oberbayern hat man allen Geſchäften geſtattet, den ganzen Sonntag mit Ausnahme der 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 13. Februar. Stunden des Goltesdienſtes bis 4 Uhr Nachmitfags offen zu jalten. Man hat dabei keinen Unterſchied gemacht zwiſchen ten Geſchäften welche tägliche Bedürfniſſe befriedigen und aderen Geſchäften. Dieſe Vorſchriften widerſprechen nicht zur dem Geiſte des Geſetzes, ſondern ſind auch eine Um⸗ zehung des Geſetzes. Wir können Herrn Stöcker dabei nur unterſtützen bei ſeiner Forderung, die Sonntagsruhe voll⸗ tändig durchzuführen, wenn wir auch die kirchliche Heiligung zes Sonntags nicht in den Vordergrund ſtellen. Die Regie⸗ ung ſollte hier einmal ein feſtes Rückgrat den Unterneh⸗ nern gegenüber zeigen. „Der bayeriſche Bundescommiſſar Landmann recht⸗ ertigt die Verfügungen der Regjerungen in Mittelfranken, Schwaben und Oberbayern. Gerade bezüglich der Genuß⸗ nittelbranche müßten Ausnabmen zuläſſig ſein. In Ober⸗ ahern ſei in Ladengeſchäften der Sonntag freigegeben, weil ſort das Handelsgewerbe überwiege. Die ländliche Bevölkerung vohne ſo entfernt von den Städten, daß ſie nur Sonntags inkaufen könne. Eine ortsſtatutariſche Regelung der Sonn⸗ agsruhe in Oberbayern ſei mißlungen. Was Herr v. Vollmar orgebracht hat, zeigt, daß Herr Bebel geſtern ſehr falſch anterrichtet war. In Nürnberg dauert am Sonntag die Arbeitszeit nicht bis 9, ſondern nur bis 7 Uhr. Die ſaheriſche Regierung verhält ſich ſehr reſervirt gegenüber zieſen Maßregeln, denn die höheren Verwaltungsbehörden zaben zunächſt die Verfügungen zu erlaſſen. Es iſt keines⸗ vegs ausgeſchloſſen, daß die Regierung von Auffichtswegen Aängreifen kann; aber ſo lange die Verhältniſſe ſo wenig geklärt ſind, wird ſie wohl nicht eingreifen wollen, wenn gicht von Seiten der Intereſſenten Klagen vorliegen. Die Regierung wird ſich abwartend verhalten, bis ſie ſich eine feſte Meinung über die Bedeutung und Tragweite der An⸗ ordnung der höheren Verwoltungsbehörden gebildet hat, Daß in Mittelfranken zu Gunſten der Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittelbranche eine Ausnahme gemacht iſt, iſt durchaus gerecht⸗ fertigt, denn ſonſt hätte wohl der Reichstag eine ſolche Ausnahme nicht zugelaſſen. Es iſt eine Beſchäftigung von Stunden z. B. in einem Bezirke geſtattet, wobei angenommen wurde, daß die Arbeiter an einem Sonntage beſchäftigt werden. und am nächſten Sonntag frei haben. Das iſt doch beſſer, als wenn ſie an jedem Sonntage fünf Stunden beſchäftigt werden. Die Vorſchriften in Oberbayern hat der Vorredner geradezu als eine Umgehung des Geſetzes be⸗ zeichnet. Oberbayern iſt ein ländlicher Bezirk mit vielen Einzelhöfen, wo die Leute gar nicht anders einkaufen können, als in der Stadt; andere Kaufgelegenheit fehlt ihnen über⸗ haupt. In der Woche haben ſie nicht Zeit, alſo müſſen die Bauern Sonntags Nachmittags in der Stadt einkaufen. Das iſt keine üble Gewohnheit, ſondern entſpricht dem Zwang der Verhältniſſe. In Oberbayern gibt es eine Redensart: Der Kaufmann hat nur zwei Geſchäftstage; der eine iſt der Sonntag, der andere ſind die ſechs Wochentage. Würde das Sonntagsgeſchäft nicht geſtattet ſein, ſo würde das Geſchäft nachher den Hauſirern zufallen, und es gibt ſchon in Bayern beinahe ſo viele Hauſirer, als ſeßhafte Geſchäftsleute. Man könnte ſtreiten, ob die Verordnung zweckmäßig iſt, die Haupt⸗ ſache iſt aber, liegt ſie im Intereſſe der Bevölkerung? Jeden⸗ falls muß feſtgeſtellt werden, daß von dieſer Verordnung nicht Arbeiter getroffen werden, ſondern meiſtens nur die Familienangehörigen der Arbeitgeber. Deßhalb hat die baperiſche Regierung es bisher unterlaſſen, von Aufſichts⸗ wegen einzuſchreiten. Abg. von Pfetten(Centrum) meint, daß man dieſe hayriſche Angelegenheit doch hiir nicht wohl diskutiren könne. Wohin ſolle es führen, wenn die Ausführung der Sonntags⸗ ruhe in den einzelnen Bezirken hier diskutirt wird? Das Bürgerthum der kleinen Städte hat eine Schädigung von der Sonntagsruhe befürchtet; denn die Verhältniſſe liegen ſo, daß namentlich die Dienſtboten vom Lande nicht anders als Sonntags kaufen können, namentlich weil ſie auch das Gutachten ihrer Eltern über den Kauf hören wollen. Des⸗ halb iſt die auf die Wünſche der Geſchäftsleute eingegangen. Aber es handelt ſich bier nicht etwa um eine Vermiſchung von Geſchäft und Religion. Mit der Uebung der Religion iſt jede berechtigte menſchliche Thätigkeit ver⸗ träglich. Und es kann dem Centrum kein Vorwurf daraus gemacht werden, daß es die Intereſſen des Geſchäftslebens berückſichtigt. Der Sonntag iſt des Menſchen wegen und nicht der Menſch des Sonntags wegen da. Abg. Woellmer(freiſ.): Bezüglich der Sonntagsruhe ſcheint mir allerdings in Bayern ſehr viel Spielraum gelaſſen zu ſein, während in Preußen dies zu wenig der Fall iſt. Wenn ſich ein Ausgleich vollzogen haben wird, wird das Geſetz über die Sonntagsruhe wohl allſeitig als ein gutes anerkannt werden. 8Abg. Buhl(nat.⸗lib.): Wenn von einem inneren Kriege die Rede iſt, dann führen die Sozialdemokraten dieſen Krieg, denn ſie bezeichnen ja die Arbeitgeber als die eigentlichen einde des Arbeiters und ſie verekeln den Arbeitern das paren, weil ſie ſonſt wohlhabend werden und in den Mittel⸗ ſtand aufrücken könnten, wodurch ſie ihnen entgehen. Ich habe von Anfang an betont, daß die Sonntagsruhe in BS———BB BB „Man ſagt“. Es gibt in unſerer ſo höflichen, eleganten und liebens ⸗ würdigen Geſellſchaft ein ben f Ungethüm, das Jeder kennt, mit dem Jeder lebt, dem Niemand mißtraut, ſelbſt die nicht, welche die Opfer desſelben werden. Die Verheerungen, die dieſer Unhold anrichtet, ſind ſchrecklich, unberechenbar. Er untergräbt den Ruf, vergiftet und verſchlingt die ſchätzens⸗ wertheſten Charaktere, die ehrenwertheſten Seelen, und dieſer Minotaurus, der ſo viele Unſchuldige verſchlingt, iſt um ſo furchtbarer, ſeine Hiebe ſind um ſo ſicherer, als er ſich unter ſo guten und einfachen Formen vorſtellt, daß man ihn auf⸗ nimmt und ihm überall Bürgerrecht gibt: in unſeren Salons, im Innern der Familien, in der Dachſtube der Armen. Dieſer Feind der Menſchheit nennt ſich:„Man ſagt!“ „Kennen Sie dieſen Herrn?“ fragt man oft, auf eine Perſon zeigend. „Nicht genau. allein man ſagt, daß er von leichten Sitten ſei, eigenthümliche Abenteuer erlebt habe, daß ſeine Familie ſehr unglüclich iſt!. „Sind Sie deſſen gewiß?“ „Oh, ich? durchaus nicht... allein man ſagt es.“ „Und dieſe ſo glänzend ſchöne, junge Frau?“ „Man ſagt, es ſei nicht unmöglich, ihr zu gefallen.“ „Sie ſcheint aber ſo beſcheiden, ſo zurückhaltend...“ „Gewiß! Allein man ſagt das Gegentheil.“ „Trauen Sie dieſem Herrn nicht, trotz ſeines Reichthums und ſeines Kredits ſehen Sie ſich vor!“ „Gehen—— doch! Ein herrliches Vermögen, ein aus⸗ ezeichnetes Haus!“ 8„Ja, ſcheinbar.. allein man ſagt, daß ſeine Zahlungen mit Schwierigkeiten verknüpft ſind.“ Dieſes unangreifbare„man ſagt“ geht und kommt, ſchlägt und tödtet die Ehre eines Mannes, die Tugend einer Frau, ohne daß dieſer Mann und dieſe Frau jemals davon Unterrichtet find. 5 Jeder wird dieſen Ausführungen zuſtimmen müſſen, eder wird in ſeiner Erinnerung die Wahrheit der zahlloſen ſledel, welche in der Welt durch zwei unvorſichtig ausge⸗ ſprochene Worte verurſacht werden, finden. Am meiſten iſt es der Leichtſinn und die Geſchwätzigkeit, die, ohne ſich dabei eiwas zu denken, ohne böswillige Abſicht dieſes Gift ver⸗ breiten Man wiederholt mit einer gewiſſen Gleichqültigkeſt Bemerkungen, die ein Anderer gleichgültig ausgeſprochen hat. möglichſter Schonung durchgeführt werden müſſe. Wir haben es hier nicht mit den Großkapitaliſten, ſondern gerade mit den kleinen Gewerbetreibenden zu thun, die von der Sonn⸗ tagsruhe ſehr erheblich getroffen werden. Auch die Arbeiter werden davon getroffen, denn ſie können in der Woche ihre Bedürfniſſe nicht befriedigen oder ſie müſſen von Hauſirern in der Woche kaufen, da ſie nur Sonntags zum Kaufmann in die Stadt gehen können. Ich kann der bayeriſchen Re⸗ gierung nur meinen Dank dafür ausſprechen, daß ſie den Wünſchen der einzelnen Landestheile unter Wahrung des Geſetzes Rechnung getragen hat. Es iſt von einer laxen Handhabung der Geſetzgebung geſprochen worden. Dagegen muß ich Widerſpruch erheben. Die Durchführung des Ge⸗ ſetzes iſt durchaus den Intentionen des Geſetzgebers ent⸗ ſprechend erfolgt. Abg. v. Stumm(Reichsp.): Die Sozialdemolraten ſind gar keine Arbeiter, hier ſitzen nur 36 wohlgenährte Bourgebis, und wir ſchützen die Arbeiter gegen dieſe Sozialdemokraten. (Heiterkeit.) Von der Bohkottirung der Wirthſchaften iſt nicht die Rede, ſondern davon, daß Fabriken boykottirt werden bei Ausſtänden n. ſ. w. Wo iſt denn da die Gleichheit des Rechts? Abg. Grillenberger(Soz.): Ich will gern zugeben, daß der bay riſche Vertreter ſich in ſehr unangenehmer Lage befindet, wenn er die Verordnungen der bayeriſchen Bezirks⸗ regierungen vertreten will. Ob die Geſchäftszeit 12 oder 14 Stunden dauert, macht doch wirklich keinen Unterſchied. Dieſelben Verhältniſſe wie in Oberbayern herrſchen auch in Württemberg und Baden, und trotzdem iſt es dort Nismand eingefallen, die Dinge ſo zu ordnen, wie in Oberbayern. Uebrigens finden ſich in Oberbayern nicht blos Einzelhöfe, fondern auch ſehr viele geſchloſſene Ort⸗ ſchaften. Beſſer wäre es ſchon geweſen, die Geſetzesvorſchrift für Oberbayern außer Kraft zu ſetzen durch Beſchluß des Bundes⸗ rathes und des Reichstags, aber auf eigene Fauſt hätte man die Vorſchrift nicht außer Kraſt ſetzen ſollen.(Sehr richtig, links.) Die Centrumsleute haben nicht blos die Sonntagsruhe, ſon⸗ dern auch die Invalidenverſicherung u. ſ. w. den Sozial⸗ demokraten zugeſchoben. Dieſe ſollen daran ſchuld ſein. Früher war es mit der Heilighaltung des Sonntags noch ernſter gemeint; da gingen die Sonntagswächter umher, um darauf zu achten, daß kein Sonntagsverkehr ſtattfindet. Die Reden des Herrn v. Stumm ſind immer dieſelben, er könnte ſich dieſelben wirklich ſparen; denn uns bekehrt er doch nicht. Was würde Herr von Stumm ſagen, wenn die Arbeiter ihm das Heirathen verbieten würden, weil bei der Ver⸗ größerung ſeiner Familie ſich ſein Bedarf und damit ſeine Neigung zur Ausbeutung der Arbeiter ſteigert? Aber freilich, die Arbeiter haben keine Millionen zur Verfügung, ſie müſſen täglich ihre Arbeitskraft unter den unwürdigſten Bedingungen verkaufen. Deshalb iſt die Moral, die uns gegenüber geltend gemacht wird, eine Unterdrückungsmoral. Sie würden eine ſolche Moral von Arbeitern ausgeübt gegenüber Arbeitgebern, zwar nicht hier im Reichstag, aber draußen eine Schinder⸗ hannesmoral nennen. Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 13. Februar. In der Militärkommiſſion des Reichs⸗ tags fragt Abg. Rickert an, welche Pläne bezüglich der Hafenerweiterung, namentlich für Wilhelms⸗ haven, vorliegen. Reichskanzler Graf Caprivi er⸗ widert, ſpezielle Pläne für den Umbau des Hafens von Wilhelmshaven kenne er nicht; Redner beſtreitet, daß große Ueberraſchungen bei der Marine ſtattgefunden haben. Bindende Marinepläne auf lange Zeit hinaus ließen ſich nicht aufſtellen. Abg. Rickert führt aus, die große finanzielle Frage der Panzer ſei auch heute ſehr umſtritten, Wir befänden uns auf durchaus unſicherem Boden. Reichskanzler Graf Caprivi erwidert, der Gedanke, eine beſtimmte Summe für jedes Jahr für Neu⸗ und Erſatzbauten zu bewilligen, würde vermuthlich der Marine⸗ verwaltung willkommen ſein. Direktor im Reichsſchatz⸗ amt Wirkl. Geh. Rath Aſchenborn erklärt, die Mehr⸗ einnahmen des Reichs würden in fünf Jahren rund 70 Millionen betragen, ohne die neu beantragten Steuern. Abg. Richter erklärt dieſe Darſtellung für Phantaſtegebilde. Beſchäftige ſich doch die Reichs⸗Finanzverwaltung gerade jetzt mit neuen Steuerprojekten, z. B. betreffs des Rohſpiritus. (Staatsſekretär Frhr. v. Maltzahn ruft: Nein!) Staats⸗ ſekretär Frhr. von Maltzahn bemerkt, alle in der Preſſe mitgetheilten Pläne der Reichs⸗Finanzverwaltung ſeien unwahr. Der Abg. Richter ſolle nur das geſetzlich Be⸗ ſtehende berückſichtigen, nicht ungewiſſe Aenderungen. Abg. ———.——.——.—...—..ñ ᷑ñ ßñ᷑—— Wenige Leute denken daran, zum Urſprunge des Gerüchtes zurückzukehren, und die beklagenswerthen Empfänger dieſer vergifteten Pfeile tragen dieſelven mit ſich, ohne zu ahnen, daß ſie von ihnen getroffen ſind. Niemand in dieſer Welt darf ſich ſchmeicheln, keine Feinde zu haben. Ruft doch Leopold Schäfer überzeugungsvoll aus: „Wenn Dus ſo weit bringſt, daß Du Feinde haſt, Dann lob' ich Dich, weil Alle noch nicht gut ſind.“ Es iſt alſo nicht einmal zu wünſchen, keine Feinde zu haben, denn auch ſie bringen Nutzen: ſie machen das Verdienſt wahrer und geben ihm mehr Anſehen und Werth. Nur die Sorgloſiskeit iſt zu tadeln, mit der ſich viele zu Trägern von Gerüchten machen, die Anderen Schaden bringen. Sehr häufig ſind es die Frauen, die, weit entfernt von wahrer Nächſtenliebe, in ihrem Hang zur phantaſtiſchen Aus⸗ ſchmückung einfacher Begebenheiten, den Ruf einer Freundin, einer Familie, eines fernſtehenden Bekannten vernichten. Doch gerade das weibliche Geſchlecht ſollte mit echtem Heilands⸗ ſinn die Verſuchung zu ſolch unredlichem Thun zurückweiſen und ſich zu allererſt der ſittlichen Größe befleißigen, die über mäßigem Geſchwätz ſteht. „Was du nicht willſt, das man dir thu', Das füg' auch keinem andern zu“ heißt ein gutes, altes Sprichwort, dem wir nur zu wenig nachfragen. 8 Das häßliche Wort„man ſagt“ möge aus dem Wörter⸗ buch der Geſellſchaft ausgeſtrichen werden, ſtatt ſeiner ſoll in goldenen Lettern eine andere Mahnung dort ſtehen, ſie heißt: „Richtet nicht!“ — Zur Geſchichte der Gänſeleber⸗Paſtete. Die erſte Gänſeleber⸗Paſtete wurde im Jahre 1780 verfertigt. Der Marſchall de Contades, ein bekannter Gourmand, wur damals Gouverneur von Straßburg und hatte einen gewiſſen Cloſe zum Haushofmeiſter, welcher ein vortreff⸗ licher Koch war. Dieſer hatte eines Tages die Idee, eine Paſtete aus Gänſelebern zu bereiten. Der Marſchall fand ſie ſo wohlſchmeckend, daß er jeden Tag eine ſolche eſſen wollte. Einige Monate ſpäter wurde Contades durch einen Auderen erſetzt. Cloſe blieb dem Palais des neuen Gouver⸗ neurs zugetheilt, der aber die Küchentalente ſeines Haus⸗ hofmeiſters wenig zu würdigen verſtand. Cloſe beſaß zu viel Selbſtliebe, um bei einem ſolchen Herrn zu bleiben, v. Bennigſen erklärt ſich gegen die Fortſetzung der Detail⸗ berathung über die künftigen Finanzen, da ſie keinen praktiſchen Zweck habe. Die weitere Fortführung der finanzpolitiſchen Diskuſſion, worin auch die Frankenſteinſche Klauſel wiederholt erörtert wird, ſchließt der Schatzſekretär mit dem Nachweis ab, daß die Einzelſtaaten im Ver⸗ hältniß zu den Reichseinnahmen jetzt günſtiger ſtünden als früher. Abg. v. Bennigſen beantragt, die zweijährige Dienſtzeit der Fußtruppen für die Dauer der Friedens⸗ präſenzſtärke geſetzlich feſtzuſtellen. Abg. Bebel beantragt, die zweijährige Dienſtzeit überhaupt geſetzlich feſtzulegen. Nächſte Sitzung: Dienſtag. Der Khedir von Egypten, der nach Kairo zurückkehrte, iſt äußerſt zufrieden mit den Huldigungen, Illuminationen und Dankadreſſen, die ihm überall in Oberegypien von den Statthaltern der Provinz und der Bevölkerung dargebracht wurden. Unleugbar iſt dadurch der Einfluß und das Anſehen des Khedivs im ganzen Lande geſtiegen, denn mit Ausnahme von Alexandrien und Kairo glaubt überall die Bevpölkerung, daß der Khediv gegen England einen ſiegreichen Schachzug aus⸗ geführt habe. Die Vermehrung der britiſchen Armee bleibt in der Provinz faſt unbemerkt.— In nationalen Kreiſen in Dublin herrſcht außerordentliche Erbitterung wegen der Amneſtie⸗Ablehnung gegen Asquith, der für den Vertreter des neuen anrüchigen und brutalen Liberalismus gilt. Aus Stadt und Jand. * Maunheim, 13. Februar 1893. Aus der Stadtrathsſiung vom 9. Februar 1893. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) Im Wege der öffentlichen Submiſſion wird die Aus⸗ führung von 1700 laufenden Meter neue Siele nebſt den dazu gehörigen Special⸗ bauten im Gontard'ſchen Gute der niedrigſt bietenden Firma Philipp Holzmann& Cie. über⸗ tragen. Ueber die Beſchäftigung der Arbeitsloſen macht das Tiefbauamt folgende Mittheilung. Es haben ſich insgeſammt angemeldet und davon zur Arbeit eingefunden: 8 Zahl der Zahl der ſich zur Arbeit eingefundenen Perſonen 158 Donnerflag, 2. Febr. Freitag, 3. Februar 177 158 Samſtag, 4. Februar 176 154 Montag, 6. Februar 190 162 Dienſtag, 7. Februar 194 170 Mittwoch, 8. Februar 198 187 Das Sielbaubureau erhält den Auftrag, die bebufs Durchführung des waſſerpolizeilichen Verfah⸗ rens über die Kanaliſation des Jung buſch⸗ 90 etes erforderlichen Arbeiten und Vorlagen auszu⸗ arbeiten. Zur Herbeifüprung des oben bezeichneten Verfahrens ſowie behufs Zuſtellung an die Mitglieder des Bürgeraus⸗ ſchuſſes bei der demnächſtigen Vorlage über die Bewilligung der Mittel zur Durchführung der Jungbuſchkangli⸗ jation wird das Sielbaubureau ermächtigt, den bezüglichen Ueberſichtsplan in entſprechender Anzahl vervielfältigen zu laſſen. In Ausführung der Vorſchriften der Hausentwäſſerungs⸗Ordnung wird dem Großh. Bezirksamte ein Verzeichniß derjenigen Liegenſchaften vor⸗ gelegt, welche in die früher beſtandenen, jetzt durchneue Siele erſetzten Kanäle entwäſſert haben, mit dem Antrage, die Liegenf chaftenbeſitzer zu ver⸗ anlaſſen, Entwäſſerungspläne nach Maßgabe der Hauzsent⸗ wäſſerungs Ordnung vorzulegen. An das Sielbaubureau ergeht der weitere Auftrag, als⸗ bald die Arbeiten zur Vereinigung des Nothaus⸗ laſſes des oberen Gebietes mit dem Einlaß⸗ Kanal des unteren Gebietes im Neclarvorband auszuſchreiben. Die Arbeiten ſollen in Angriff genommen ſobald es die Witterung bezw. Flußverhältniſſe ge⸗ atten. Die Rheinhäuſerſtraße in der Ausdehnung von der Seckenheimer bis zur Kleinfeldſtraße, wofür der Bürger⸗ ausſchuß unterm 30 Juli 1891 die Mittel geneymigt hat, wurde bis jetzt dem Bedürfniſſe entſprechend nur zu einem und da er Erſparniſſe gemacht hatte, verließ er den Gou⸗ verneur und heſrathete die Wittwe eines Paſtetenbäckers in der Rue de la Msſange in Straßburg. Damals begann er ſeine Paſteten öffentlich zu verkaufen und hatte damit einen großen Erfolg, der ihn reich machte. Aber dieſes Glück dauerte nicht lange und Cloſe ſtarb vor Aerger, denn ein Konkurrent Namens Doyon ließ ſich in der Rue du Dome nieder. Zu ſtolz, um Cloſe zu kopiren, bereitete er noch köſtlichere Gänſeleberpaſteten, indem er Trüffeln hin⸗ zufügte. Dieſe Neuerung war der Ruin Cloſe's. Eine Liebestragödie ſpielte ſich kürzlich im Hauſe eines der größten Induſtriellen Nordhauſens ab. Ein Sohn des Hauſes, welcher zur Zeit als Offizier auswärts lebt, hatte ſich mit einem jungen, ſchönen Mädchen, angeblich der Tochter eines Amtmanns in oder bei Schönebeck, verlobt, jedoch ohne Wiſſen ſeiner Eltern. Das Mädchen ſcheint bier⸗ von aber nichts gewußt, ſondern die Sachlage erſt allmählig geahnt zu haben. Genug, ſie kam am Montag Nachmittag in Begleitung einer Schweſter in Nordhauſen an, ſtieg im „Römiſchen Kaiſer“ ab und ſuchte von da die Eltern ihres Verlobten auf. Während der Auseinanderſetzungen; die zweifelsohne für ſie abweiſend lauteten, ſchien es ihr plötzlich unwohl zu werden und ſie verließ das Zimmer. Man fand ſie dann in einem anderen Raume des Hauſes in den e vollſten Krämpfen. Sie hatte Gift genommen. Die Unalück⸗ liche wurde ſofort mittelſt Krankenwagens in das ſtädtiſche Krankenhaus geſchafft, gab aber ſchon unterwegs ihren Geiſt auf. Gemiehdlich.(Auf dem Dresdner Babnbof in Leipzig.)„Här'n Se, Herr Lokomotivft⸗hrer, wär'n Se wohl ſo freindlich und legten die zwee Siedewärſchtchen in'n Dampf⸗ keſſel?! Wenn mer in Dräsden ankomm'n, hol ich ſe wieder!“ Aus der Spitalpraxis. Arzt(der dem Kranken einige Schlafpulver verordnet hat):„Nun, Huber, ſchlafen Sie jetzt beſſer?“— Patient:„Mei' Gott, Herr Doktor, ich könnt' ſchon ſchlafen, aber glrad allemal, wenn i einnick' weckt mi' der Wärter auf, damit i' s Schlafpulver nehm'!“ — Deshalb!„Aber warum baſt Du denn zur Fabrt nach Hauſe den theuern Kurierzug und nicht den weit billigern Bummelzug benutzt?“— Studio:„Ja, weißt Du, der —5 10 ſo oft an und nüchtern wollt“ ich doch nach Hauſe ommen — — Mannheim, 13. Februar. General⸗Anzeiger.— 9. Seite. Theile hergeſtellt. Es hat ſich aber die Nothwendigkeit er⸗ 1. Kaufſchillinge 28 674,003 wird etatsmäßig an dieſer Anſtalt. Dr. Walter, J0n Joſ. geben, auch den übrigen Theil derſelben zur Ausführung zu 2. Gleichſtellungsgelder 17 219,666 Lehramtspraktikant und Volontär am Gymnaſium in Konſtanz⸗ bringen und ergeht daher bezügliche Weiſung an das Tief⸗ 3. Straßenkoſten 11„ 554,797 zur Stellvertretung an die Realſchule in Freiburg.— Be⸗ hauamt. e) Zugriffsverfügungen 66—— urlaubt: Boos, Friedrich, Lehramtspraktikant und bisher Seitens des Sielbaubureaus wird eine Normal⸗ Zeichnung für die Steinzeuatbeile des für die gieſige Stadt vorgeſchriebenen Hofſinkkaſtens vorgelegt, welche die ſtadträthliche Genehmigung erhält. Heliographien dieſer Zeichnungen werden vom Sielbaubureau zum Preiſe von 1 Mk. pro Stück abgegeben. Herr Baudirektor Profeſſor Dr. Joſeph Durm in Karlsruhe hat das von ihm erbetene Gutachten hinſichtlich der Bebauung des Platzes am Waſſerthurm erſtattet und wurde ſolches ſofort nach Etnkunft bei den Mitgliedern der Baukommiſſion in Circu⸗ lation geſetzt. Den Pächtern der ſtädtiſchen Lagerplätze amlinken Neckarvorland wurde die in Folge Kün⸗ digung auf 1. Mai l. Js. feſtgeſetzte Räumung der Plätze ihrem Anſuchen gemäß noch bis 1. Juli geſtundet. In der Nacht vom 5 auf 6. Februar wurden vor dem Hotel National am Perſonenbahnhof verſchiedene Straßenlaternen böswilliger Weiſe zertrümmert. Die Thäter wurden feſtgeſtellt und ergeht daher Straf⸗ antrag an Gr. Staatsanwaltſchaft. Da in letzter Zeit wiederholt Beſchädigungen an Straßen⸗ laternen vorgekommen ſind, ohne daß die Thäter feſtgeſtellt werden konnten, ſo beſchließt der Sadtrath, dem Anzeiger der jüngſten Beſchädigung eine Belohnung auszuwerfen. „Bebufs Veranſtaltung von Jugendſpielen wurde den hiefigen Mittelſchulen(Realggmnaſium, Realſchule) ſowie der Volksſchule das ſtädtiſche Wieſengelände beim Feuerwehr⸗ übungsgebäude zur Verfügung geſtellt. Die Jugendſpiele ſind fakultativ und werden in der Zeit von April bis Oktober ge⸗ übt werden. Den Herren Schulvorſtänden wird überlaſſen, ſich über die Benützung des Platzes zu verſtändigen und einen deßfallſigen Plan aufzuſtellen. Hinſichtlich der Herſtellung der IX. und XI. Quer⸗ ſtraß e, ſowie der Mittelſtraße wurden Grundſätze für den Beizug der Angrenzer zu den Straßenkoſten feſtgeſtellt und die Commiſſion mit der Unterfertigung der Beitragsbe⸗ rechnungen betraut. Verwalter Chriſtian Bork Wittwe Maraaretha geb. Scharpf in Weinheim hat dem bieſigen Krankenhaus mittelſt letztwilliger Verfügung ein Geſchenk von 2000 M. ver⸗ I worüber der Stadtrath den gebührenden Dank aus⸗ richt. Die Stadtkaſſe übergibt die Kaſſeſtandsdarſtellung pro Januar d. J. Es betragen die Einnahmen M. 339,162.15 die Ausgaben„ 257,946.02 Kaſſevorrath M. 81,216.13 Es ertrugen: die Speiſemarktgefälle pro Januar M. 1640.50 Die Brauſebäder pro Januar: in der Neckarvorſtadt 1410 Karten à 10 Pf. M. 141. „„ Schwetzingervorſtadt 1040 Karten à 10„„ 104 Bei der Grun d⸗ und Pfandbuchführung lagen auf 3 Dezember 51785 vor 95 875 ugang im Dezember 5 7 erledigt im Dezemder 358 unerledigt 17 Der Grund: und Pfandbuchführer übergibr ſtatiſtiſche Mittheilungen aus dem Jaßre 1892. In dieſem Jahre er⸗ folgten Einträge im Grundbuch: Fälle Werth a) Kaufverträge 187 M..088 885 b) Tauſchverträge„ 403,639 28 Zwangsverſteigerungen 39„.471,065 ) Gemeinſchafts⸗ und Erbtheilungen 78„.970,619 e) Abtheilungen und Uebereinkommen 25 15,180 5) Schenkungen und Uebertragungen 5„ 128,250 g) Sonſtige Einträge, als: Reverſe, Konkursverfahren, Arreſte zc. 102 Im Ganzen 438 M. 15.877,688 gegen 1891: 508 Fälle im Werthe von M. 19,968,976. Die Liegenſchaftsübergänge in Folge Kauf, Tauſch und Zwangsverſteigerung ergaben: Anzahl ar am Erlbs 176 Gebäude—— M..539,446 108 Bauplätze 392 54„ 1,100,528 24 Aecker 660 44„ 131.844 4 Gärten 5 44,455 Wieſengelände und Oedung 304 60. 29,712 Straßengelände 98 30„ 117.604 Summa des Erlöſes M. 9583,580 gegenüber M. 12,071,297 im Jahre 1891. Das Pfandbuch enthält Einträge: 8 er älle a) bedungene Pfandrechte(Hypoth.) 394 M. 8,576,931 p) richterliche Pfandrechte 105 256,360 o) geſetzliche Pfandrechte und zwar: 1. für Mündel 81„ 2. für Ehefrauen 18 d) Vorzuagsrechte und zwar: Spät geſühnt. Von Charles Mörouvel. (Kachbendd verboten.) (Fortſetzung.) 115⁵ Jetzt erſchien der Marauis de Parſay; in wenigen Worten theilte er dem Baron die Ereigniſſe des Abends mit, kniete dann neben Marcella nieder, umfing ſie zärtlich mit den Armen und ſagte ſanft:„Marcella, Geliebte, ich bin es,— Chriſtian!“ Sie hatte die Augen geſchloſſen,— ſie hörte ihn nicht mebr. Und keine Hülfe, keine Rettung! Erſt um fünf Ühr erſchien ein Arzt, der auf den erſten Blick das Leiden erkannte.„Es iſt ſehr ernſt!“ ſagte er kopf, ſchüttelnd.—„Was befürchten Sie?“ forſchte der Marquis angſtvoll.—„Eine Gehirnerſchütterung!“—„Die Hälfte meines Vermögens, wenn Sie ſie retten!“ rief der Baron. —„Sch bin machtlos!“ erwiderte der Arzt;„hier kann nur Gott helfen!“ Nach einigen Minuten ſchlus Marcella die Augen auf, ſie erkannte Cbriſtian, der, über ſie gebeugt, jeden ihrer Athem⸗ züge belauſchte, drückte ihm die Hand und ſah ihn mit einem matten Lächeln an. Er las in dieſem Blicke die ſtumme Bitte: „Verlaß mich nicht!“ 5 Der Baron war einige Male unruhig im Zimmer hin⸗ und dergegangen, ſichtlich mit einem Entſchluſſe kämpfend. Plötzlich winkte er dem Marauis und zog ihn in eine Fenſter⸗ niſche. „Chriſtian,“ ſagte er mit unterdrückter Stimme,»ich ver⸗ traue ſie Dir an.“—„Wo gehen Sie hin?“—„Ich muß mich ſchlagen.“—„Iſt es möglich! In ſolch' einem Augen⸗ klick?“—„Es muß ſein!“ Der Baron ſprach dieſes Wort mit ſo großer Beſtimmtheit, daß der Marquis ſofort einſah, jede Einwendung ſei nutzlos „Verſprich mir, ſie zu hüten, Chriſtian!“ bat Maxime Raynaud jeinen jungen Verwandten in bewegtem Ton.— „Bis zum letzten Athemzug!“ ſchwor dieſer. Auf dem Kiesweg vor der Terraſſe des Schloſſes hörte man das Rollen eines Wagens, während im fernen Oſten die 979,918 146,894 ) ſonſtiae Einträge, einſchließlich Ceſſionen und Subrogationen 84—— Im Ganzen 749 M. 11.408,569 Pfandſtriche ſind im Ganzen vollzogen worden: Anzahl Betrag 1892 1026 9,087,530 M. 1891 1036 11,087,803 M. Entzifferung der Randurkunden: Gattung der Geſchäfte: Fälle Betrag a. Ceſſionen und Subrogationen 107 2,188,082 M. b. Vorrangseinräumungen 72 2,485,004„ c. Fauſtpfandbeſtellungen 81 370,390„ d. Schuldanerkennungen 37.,196,057„ e. Verweiſungen und Forderungs⸗ überſchreibungen 180 8,286,864„ f. Pfandrechtserneuerungen 4 31,718„ g. Spezialiſirung von richterlichen Pfandrechten—— h. Spezialiſirung von geſetzlichen Pfandrechten 1 5,000„ 1. Sonſtige Rechtsgeſchäfte 86 8 Summa 258 9,458,110„ gegenüber 7,709,227 M. im Jahre 1891. Ueberſicht Im Jahre Im Jahre der Ausfertigungen 1892 1891 Fälle Fälle 4. Beſitz⸗ und Laſtenzeugniſſe für Betheiligte und Obervormund⸗ ſchaftsbehörden 478 b. do. zu Vollſtreckungen und 847 Inventarien 187 e. Verlagſcheine 82 12⁴ d. Tageszeugniſſe zu Hypotheken 164 148 e. Sonſtige Zeugniſſe 30 20 k. Wörtliche Auszüge bezw. Ab⸗ ſchriften für Betheiligte 71¹20 878 zu Vollſtreckungen 48) Im Ganzen 1651 2,017 Allgemeines. 1. Das Geſchäftstagebuch iſt mit Nr. 4576 abgeſchloſſen. (Im Jahre 1891: 5091.) 2. Das Sporteljournal enthält 4508 Einträge über ge⸗ bührenpflichtige Geſchäfte mit einem Geſammtſpartelanſatz von 19,064 Mk. 32 Pfa,(Im Jahre 1891: 5082, Item mit 20 747 Mk.) 3. Dem Grund⸗ und Pfandbuchführer ſind als Hilfs⸗ perſonen beigegeben 1 Sekretär und 5 Gehilfen. 4. Stadträtbliche Liegenſchaftsabſchätzungen fanden 379 ſtatt mit einem Ergebniß von 20,720,391 Mk.(Im Jahre 1891: 464 mit zuſammen 24,103,090 Ak) 5. Die erſtmalige Fortführung des Lagerbuches bezüglich des Gemarkungstheiles jenſeits des Neckars wurde im Jabre 1892 zum Abſchluß gebracht und iſt, ſoweit bekannt, 3. Zt. die Lagerbuchs⸗Reinſchrift in Anfertigung. 6. Die Arbeiten zum Vollzuge des zwiſchen Mannheim und Käferthal im Jahre 1892 vereinbarten Gemarkungsaus⸗ tauſches ſind wegen einer projektirten Gemarkungseinver⸗ leibung einſtweilen ſiſtirt. Herr Georg Bracher, Privatmann, dahier wurde zum Mitgliede der Wohnungs⸗Unterſuchungs⸗Commiſſion bei Gr. Bezirksamt in Vorſchlag gebracht. Zum Schluſſe wurden eine größere Anzahl verſchiedener Geſuche erledigt. Perſonalnachrichten. Miniſterium des Jnnern. Sudwig, Karl, von Vöhrenbach wird mit dem Dienſt eines Schutzmanns beim Amt Karlsruhe betraut.— Verſetzt wurden die Aktuare: Seibert, Ferd., beim Amt Mann beim zum Amt Säckingen. Breunig, Auguſt, beim Amt Säckingen zum Amt Buchen und Ritter, Wilh., beim Amt Buchen zum Amt Oberkirch.— Auf Anſuchen wurde ent⸗ laſſen: Kraft, Albrecht, Schutzmann beim Amt Baden. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. In den Ruheſtand verſetzt wurde: Waibel, Karl, Ge⸗ richtsvollzieher bei Gr. Amtsgericht Freiburg auf Anſuchen wegen körperlicher Leiden unter Anerkennung ſeiner langjäh⸗ rigen treuen Dienſtzeit.— Etatmäßig angeſtellt wurde: Schäfer, Chriſtoph, nichtetatmäßiger Gerichtsvollzieher bei Großh. Amtsgericht Neckarbiſchofsheim.— Verſetzt wurden: Drexler, Adam, nichtetatmäßiger Gerichtsvollzieher in Walldürn zum Amtsgericht Borberg, Roſter, Grorg, Ge⸗ richtsvollzieherdienſtverweſer beim Amtsgericht Karlsruhe als einſtweiliger Gerichtsvollzieher zum 50 Walldürn. — Geſtorben: Kuhn, Johann Philipp, Gerichtsvollzieher in Freiburg.— Dienſterledigung: Die Gerichtsvollzieherſtelle bei Gr. Amtsgericht Weinheim, Meldefriſt eine Woche. Schulweſen. A. Mittelſchulen. Verſetzungen und Ernennungen: Renk, Maria Anna, proviſ. Lehrerin an der Höheren Mädchenſchule in Freiburg, Sonne in leuchtender Pracht aufging und ihre erſten Strah⸗ len den neuen Tag verkündeten. Der Baron drückte einen leidenſchaftlichen Kuß auf die fieberheiße Stirn ſeines todt⸗ kranken Kindes, dann ſtürzte er aus dem Hauſe, das ſo viel Trauer und Verzweiflung barg. 8 11. Kapitel. ünfhundert Schritte von der Kloſterruine enkfernt, ließ der Baron ſeinen Wagen halten.„Sie werden mich vier er⸗ warten,“ befahl er dem Kutſcher und ſchritt dann langſam dem Gehölze von Chatillon zu, welches die Grenze zwiſchen Varenne und Roiſſy bildete, 8 Es war ein herrlicher, thaufriſcher Morgen. Ein feiner, in der Sonne regenbogenfarbie ſchillernder Nebelduft, lagerte auf Baum und Strauch, die Vögel erhoben ihr luſtiges Ge⸗ zwitſcher und flinke Eichhörnchen buſchten am Boden hin, mit ihren runden Augen ſpähend, aus dem hohen Graſe her⸗ vorlugend. 5 Der Baron hatte kein Auge für die Schönheit der ihn umgebenden Natur, er war innerlich vollſtändig gebrochen, um ſo mehr als er keine Menſchenſeele beſaß, der er ſich an⸗ vertrauen konnte. Seine Diener, ausgenommen Antoine, der ihm treu ergeben war, ſahen den Ereigniſſen mit ſtumpfer Gleichgültigkeit zu und ſeine Feinde, deren Exiſtenz er bis vor einigen Tagen nur geahnt hatte, traten nun offen und mächtig hervor. 5 Er hatte ſo ſehr auf ſein Vermögen gepocht— ſeine Gegner beſaßen gleichen Reichthum— er konnte ſie alſo weder beſtechen noch erkaufen. Durch ihn waren ſie entehrt, ge⸗ ſchändet, in den Kerker geſtoßen worden— hatten ſie nun nicht das Recht, Wiedervergeltung zu üben? Er mußte um ſein Leben kämpfen und ſeine Ehre lag in ihren Händen. Und dann dachte er an ſeine Tochter, an Marcella. O, wie mußte ſie ihn haſſen, ihn, den Urtzeber des furchtbaren Unglücks, das über ſie hereingebrochen! Was ihn aber am tieſſten kränkte, was ſeinem Herzen eine tödtliche Wunde ſchlua, das war der Verrath Helenen's jener Frau, für die er Alles geopfert, deren beſtrickende Schönheit ihn in den Abgrund geſtoßen, ihn zum Böſen verleitet, ſeinen Verſtand und ſeine Sinne verwirrt und ſein Unglück verurſacht batte. Et wußte es nun— ſie hatte ihn nie geliebt, mit Rache⸗ Volontär an der Höberen Bürgerſchule in Villingen, jetzt Leiter der Privatſchule in Wolfach. B. Volksſchulen. Verſetzungen und Ernennungen: Brehm, Ernſt, Schul⸗ verwalter in Steinego, wird Hauptlehrer daſelbſt. Orimm, Wilhelm, Unterlehrer von Impfingen nach Dittwar. Heiz⸗ mann, Joſef, Schulverwalter in Hattenweiler, als Unter⸗ lehrer nach Oehringen, Lindner, Marie, Schulkandidatin, als Unterlehrerin an die Höhere Töchterſchule in Lahr. chmid, Hermann, Hilfslehrer in Allensbach, als Unter⸗ lehrer nach Wollmatingen. Stoffler, Johann, Unter⸗ lehrer in Wollmatingen, wird Hauptlehrer in Hattenweiler. Trunz Johann, Unterlehrer in Buchheim, als Hilfslehrer nach Mahlſpüren i. Thl. Ulſamer, Joſef, Unterlehren, von Gommersdorf nach Bobſtadt.— Geſtorben: Rebmann, Fidel, Hauptlehrer in Donaueſchingen.— Ferner: Rein⸗ muth, Hermann, proviſoriſcher Verwaltungsgehilfe bei der Studienfondsverwaltung Raſtatt, wird etatsmäßig. Staatseiſenbahn⸗Verwaltung. Verſetzt: die Eiſenbahnaſſiſtenten: Schumacher. Kilion, in Karlsrube, nach Hornberg, Deſchner, Friedrich, in Karls⸗ ruhe, nach Ettlingen, Roth, Franz, in Zraben⸗Neudorf, nach Wiesloch, Henninger, Ludwig, in Seckach, nach Langen⸗ brücken; die Expeditionsgehilfen: Kuhn Georg, in Pforz⸗ heim, nach Raſtatt, Hei m, Friedrich, in Raſtatt, nach Pforz⸗ heim, Ruf, Max, in Immendingen, nach Singen, Schump, Emil, in Ettlingen nach Leopoldshöbe, Böhringer, Richard, in Heidelberg, nach Bretten, Kempf, Clemens, in Wiesloch, nach Graben⸗Neudorf, Hügle, Adolf, in Freiburg, nach Bruchſal, Neudecker Karl, in Mannheim, nach Seclach, Nacken, Ludwig, in Triberg, nach Karlsruhe. Stenerverwaltung. Rohr, Wilhelm, Finanzaſſiſtent, z. Zt. Reviſionsgehilſe bei Gr. Steuerdirektion, wurde zum Buchhalter ernannt und dem Gr. Hauptſteueramt Baden zugetheilt.— Verſetzt wurden: Antritter, Karl, Steueraufſeher in Altenheim, nach Karls⸗ ruhe, und Egger, Joſef, Steueraufſeher in Offendurg, nach Altenheim. Großh. Gendarmerie⸗Korbs. Verſetzt wurden: Birmele, Friedrich, Sendarm, von Eppelheim nach Weinheim, Harder, Ludwig, Gendarm, von Weinheim nach Eppelheim. Zollverwaltung. Ernannt: Volkert, Valentin, Grenzaufſeher, zum Boll⸗ einnehmer in Rötteln. Verſetzt: Mayer, Emil, Zollein⸗ nehmer in Rötteln nach Bodmann. Rikter, Daniel, Poſten⸗ führer in Stadenbauſen nach Luttingen. Die Grenzaufſeher; Bieſinger, Karl Friedrich, in Stadenhauſen nach Luttingen. Sauter, Jakob Friedrich, in Stadenhauſen nach Luttingen. Handloſer, Ambros, in Horn nach Hemmenbofen Moſex, Pius, in Oberſäckingen nach Horn. Kuagler, Rudolf, in Singen nach Baſel. „Zur letzten Bürgerausſchußſitzung. In unſerem Berichte über die Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom 10. Febr. hat ſich inſofern ein Irrthum eingeſchlichen, als Herr Stadtv. Zeiler, in Erwiderung auf die Entgegnung des Herrn Stadtratzs Herſchel, ſelbſtverſtändlich nicht ſagte:»daß der von ihm geplante Kursreſervefond nicht den Zweck habe, Kursverluſte u. ſ. w. zu decken, ſondern im Gegentheil be⸗ merkte, daß derſelbe nur den Zweck habe, Kursverluſte zu decken“ während der geſetzliche Reſervefond, den Herr Stadd⸗ rath Herſchel erwähnte, hierfür nicht verwendet werden dürfe. uUeber das Tabaksgeſchäft der verfloſſenen Woche ſchreibt die„Südd Tabaksztg.“: In dieſen Tagen wurden noch verkauft in Seckenbeim einige Partien zu 18—21 Mark, alsdann in Feudenheim und eine größere Partie eines Produzenten auf Werſauerzof.— In letzterer Zeit iſt wieder mehr Frage nach Rippen. Einlagetabake und entrippte Einlage find forfgeſetzt lebhaft gefragt; beide Ariikel ſind in guter Qualität wenig mehr auf dem Markte. *Der geſtrige Faſchingsſonntag brachte uns nichts Beſonderes. Zwar wogte namentlich in den Nachmittags⸗ flunden in den Straßen der Stadt eine nach Tauſenden zäh⸗ lende Menſchenmenge auf und ab, aber die Maskengufzüge ſcheinen für Mannheim für jetzt und die nächſte Zukunft wenigſtens vorüber zu ſein. Der diegjährige Faſching ſtebt bei uns unter dem Zeichen der„Arbeitsloſen“ und der „Gigerl“, denn jede zweite Maske, die man geſtern auf der 7 antraf, war entweder ein„Gigerl“ oder ein„Arbeits⸗ er“. „Der Kaufmanniſche Berein Merkur bielt am vergangenen Samſtag Abend im„Badener Hof einen Mas⸗ kenball ab, welcher ſich zu einem glänzenden Koſtümfeſt ge⸗ ſtaltete in Folge der zahlreichen zum Theil äußerſt prächtigen Masken, die auf dieſem Balle vertreten waren. Der Beſuch der ſehr ſchön arrangirten Feſtlichkeit hatte einen ſo 7655 Umfang angenommen, daß die geräumigen Säle des Baduer Hofes die Erſchienenen kaum zu faſſen vermochten. Der Ball, welcher den fröhlichſten Verlauf nahm, bereitete nicht nur den Theilnehmern angenehme heitere Stunden, ſondern gedanken erfüllt, war ſie in ſein Haus gekommen, und jetzt, da ihr Zweck erreicht, kehrte ſie zu dem Manne ihrer iebe urück, don ihm beſchützt, wagte ſie es, dem betrogenen Watten rotz zu bieten. Sie war ſeiner Macht entronnen, ein An⸗ derer hatte ſie wiedergenommen. Dieſer Gedanke nagte an ihm wie eine giftige Schlange und erfüllte ihn mit dumpfer uth. Als er den Saum des Gebölzes erreicht hatte, ſah er im Schatten einer hunderkjährigen Eiche zwei Männer, die ihn erwarteten— ſeine Gegner. Ihr Anblick gab ihm ſeinen ſeine Faſſung zurück. f er Ort des Duells war für den Zweck vorzüglich ge⸗ wählt, denn der kleine Waldtbeil, in dem es ſtattfinden ſollte, war auf der einen Seite durch ein ſchmales Thal, auf der anderen, durch Fahrwege von dem übrigen Gehöls getrennt. Zwiſchen den bohen Bäumen und dem dichten Buſchwerk wucherten unzählige Schlinapflanzen, der Boden war 5 mit Ginſter und Dornenſträuchern bewachſen, während hier und da ein mit Ephen überzogener Mauerreſt ſichtbar wurde. Der Baron begrüßte die beiden Brüder.„Ich bitte um Entſchuldigung, daß ich Sie warten ließ, meine Herren,“ ſagte er.„Die Urſache der Verzögerung lag nicht an mir, ich habe eine Tochter— ſie lag im Sterben, als ich die ver⸗ ieß.—— Ich ſtehe jetzt zu Ihren Dienflen! Hahen Sie die Waffen?“ Vicomte Ceſar zeigte ihm zwei ganz neue Karabiner. „Sie können ſie vorher beſichtigen, ſaate er,„überdie? gebe ich Ihnen mein Ehrenwort als Offizier, daß mein Bruder ſie nicht unterſucht hat.—„Ich verlaſſe mich auf Sie.er⸗ widerte der Baron in gleichgültigem Tone.—„So wählen Sie!“—„Es iſt mir ganz einerlei!“ Der ehemalige Hauptmann nahm eine der Büchſen und zwei Patronen und reichte ſie dem Baron, der ſie kaum eines Blickes würdigte, Jean von Mareilles ergriff die andere. „Haben Sie einen Arzt bei ſich?“ fragte Vicomte Ceſar.— „Wozu?“—„Aber——„Soll das Duell nicht mit dem Tode des Einen oder des Anderen enden?“—„Nun aut Haben Sie das verabredete Schreiben 9¼—„Hier iſt es!“ Fortſetzung folat.) 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 18. Februar. bot auch dem aufmerkſamen Zuſchauer eine ſeltene Augen⸗ weide. Wir glauben nicht zu viel zu ſagen, wenn wir be⸗ haupten, daß in dem reichen Cyklus der diesjährigen Masken⸗ bälle derjenige des Kaufmänniſchen Vereins Merkur eine der vornehmſten Stellen einnimmt, namentlich was den Glanz der Maskenkoſtüme anbelangt. „Der Militärverein veranſtaltete am Samſtag Abend im Saale des Stadtparks einen carnevaliſtiſchen Familien⸗ Abend welcher zahlreich beſucht war. Der Arrangeur der Feſtlichkeit, Herr Premierlieutenant a. D. Huhn, hatte ein äußerſt reichhaltiges Programm aufgeſtellt, und bei der gro⸗ ßen Anzahl tüchtiger Kräfte, über welche der Militärverein verfügt, war ein wohlgelungener in allen Theilen befriedi⸗ gender Verlauf des Abends vorauszuſehen. Eröffnet wurde der Abend durch Peuſikvorträge einer Abtheilung der Artil⸗ leriekapelle, dieſen reihten ſich komiſche Solo⸗ und Enſemble⸗ Scenen an, welche den Beifall der Zuhörer in hohem Grade exregten. Vor Allem ſind zu jerwähnen die bumori⸗ ſtiſchen Vorträge des Herrn Mayer, die komiſche Seene„Gröhlmeier oder eine Theaterprobe“, wirkungs⸗ voll dargeſtellt durch die Herren Eichenherr, Metz und Michel, ferner noch das Auftreten der berühmten Tyroler Sängergeſellſchaft„Edelweiß und Almenrauſch“, durch die Damen Bayer, Hube r, Epting und Waaner und die Herren Häußler, Schmidt, Bayer, Lutz, ſowie die Inſtrumentaliſten A. Kuhn, Pfiſterer und Krieg; es war wirklich ein Genuß, den Darbietungen dieſer Geſellſchaft lauſchen zu können und ernteten die⸗ ſelben für ihre trefflichen geſanglichen und muſikali⸗ ſchen Leiſtungen den ſtürmiſchen Beifall der Anweſenden. Beſonders hervorheben wollen wir ferner noch den fein humoriſtiſch ausgearbeiteten Vortrag des Herrn Julius Wollf, der in allen Kreiſen unſerer Stadt, wo Prinz Carneval das Scepter ſchwingt, ein gern geſehener Gaſt iſt. Außer den Vorgenannten ſorgten noch die Herren Hauſchild, Mantel Geiſel, Hefele und Arnold und Fräulein Helene Wolf für Unterhaltung, während die Herren Hauptlehrer Weber und Muſikalieu⸗ händler Sohler die Klavierbegleitung des mufikaliſchen Theiles und die Einſtudikung der einzelnen Scenen über⸗ nommen hatten; fand der unterhaltende Theil des Abends erſt nach Mitternacht ſeinen Abſchluß. Der Präſident des Vereins, Herr Prof, Mathy, dankte dem Arrangeur und allen Mitwirkenden für den genußreichen Abend, indem er ein Hoch auf dieſelben ausbrachte.— An die Unterhaltung ſchloß ſich fodann ein Tanzvergnügen, deſſen Arrangement in den Händen des Herrn Tanzlehrers Streib lag und welches die muntere Geſellſchaft bis zum frühen Morgen in ungetrübteſter Heiterkeit beiſammen hielt. Der Militärverein aber hat durch den ſchönen Verlauf dieſes Abends gezeigt, daß er auch auf dem Gebiet der geſelligen Unterhaltung Treffliches leiſten kann, klus allen Gegenden kommen Meldungen von ſtarken Regengüſſen und dadurch verurſachten Ueberſchwemmungen. Bei Blieskaſtel iſt die Blies aus ihren Ufern getreten. Das ganze Bliesthal gleicht einem gewaltigen Strome. Ra⸗ ſend eilten die Fluthen thalabwärts.— In Frankelbach gins am Freitag Abend ein Wolkenbruch nieder und richtete durch Ueberſchwemmen auf den Feldern erheblichen Schaden an, Der Ortskanal konnte die heranwälzenden Waſſermaſſen nicht faſſen und wälzten ſich dieſelben Über die Ortsſtraße, welche theilweiſe aufgeriſſen wurde; Hbfe, Gärten und Wieſen wurden mit Schlamm und Geröll bedeckt.— In Pirmaſens ſchlug der Blitz in den Kirchthurm der proteſtantiſchen Kirche ein, wodurch das Dach ſtark beſchädigt wurde.— In Sachſen herrſcht heftiges Schneetreiben. Auf den Linien Brand⸗Großbartmanusdorf und Brand⸗ Langenau mußte der Betrieb wegen Schneeverwehung ein⸗ geſtellt werden. Auf der Strecke Hof⸗Reſchenbach blieb ein Güterzug im Schnee ſtecken. Körperverletzung. Geſtern Abend geriethen in einer Wirthſchaft auf dem Lindenhof zwei Arbeiter miteinander in Streit, wobei der Eine mit einem Bierkrug, der Andere mit einem Zündbolzſtänder zuſchlug, ſo daß Beide ſich gegenſeitig Verletzungen beibrachten. Nach beendetem Kampfe mußten Beide ſich im Krankenhauſe ihre Wunden verbinden laſſen, während der Denkzettel für dieſes Sonntags⸗Vergnügen noch nachkommt. Schwere Körperverletzung. In vergangener Nacht gerieth der in dem Hauſe Mittelſtraße 84 jenſeits Neckars wohnende Steinhauer H. Stettling mit ſeiner Frau in Streit, in deſſen Verlauf Stettling ſeiner mit einem Taſchenmeſſer mehrere gefährliche Stiche im opf beibrachte. Die bedauernswerthe Frau mußte nach dem Allg, K haus verbracht werden, gerieth. Geſtorben. Der Kaufmann Karl Ziegler, welcher vor einigen Tagen durch Einathmen von Leuchtgas einen Selbſtmordverſuch verübte, iſt, ohne wieder zum Bewußtſein gekommen zu ſein, geſtorben.) Konkurſe in Baden. Lörrach. Ueber das Ver⸗ mögen des Schuhhändlers Karl Mayer in Lörrach. Kon⸗ kursverwalter Waiſenrichter Karl Britſch in Lörrach; Prüfungstermin Dienſtag, 21. März. „Muthmaßliches Wetter am Dienſtag, 14. Januar. Die Luftwirbel aus dem hohen Norden Europas folgen einander ſo raſch, daß man Mühe bat, ſie von ihren Vor⸗ gängern auseinander zu halten. Vom Biskayiſchen Golfe her ſucht zwar ein Hochdruck über Südfrankreich degen Süd⸗ weſtdeutſchland vorzudringen. Allein über dem ganzen übrigen Mittel⸗ und Nordeuropa liegt noch tiefer Druck, der nicht ſo raſch auszugleichen iſt. Demoemäß iſt auch für Dienſtag und Mittwoch größtentheils bewölktes und zu Niederſchlägen —— 5 Wetter bei rauher Temperatur in Ausſicht zu Behmen. n ranken⸗ während der Ehemann in Haft Aus dem Grofherzogthum. 0 Hockenheim, 12. Febr. Alljährlich fand dahier zur Faſchingszeit ein ſchöner Aufzug ſtatt. Für diesmal fällt derſelbe aus. Hockenheim wird in Kürze Stadt und veran⸗ ſtaltet dann zur Feier des Tages einen hiſtoriſchen Feſtzug, der die Geſchichte der Gemeinde von der Gründung unter Karl d. Gr.(ums Jahr 800) bis in die Neuzeit darſtellt. Namhafte Künſtler ſind bereits mit Entwürfen beſchäftigt. Furtwangen, 12. Febr. Die„Badiſche Ührenfabrik“ datzier ſtand vorgeſtern in großer Gefahr. In einem als Holztrockenraum benützten Anbau brach Feuer aus, das aber glücklicherweiſe über den maſſiv erſtellten, nur geringen Luft⸗ zutritt gewährenden Raum nicht hinauszugreifen vermochte. Pfälziſch-Helliſche Ragrigjten. „Frankenthal, 11. Febr. Unſerm Landsmann Herrn Hofpianiſten Wendling in Leipzig wurde von dem Groß⸗ berzoglichen Paare zum Andenken für ſein Auftreten mit der Jankoklaviatur im Schloſſe zu Karlsrude ein Paar Manſchettenknöpfe mit Brillanten verehrt. Sandau, 10. Febr. Eine neue Artillerie⸗Kaſerne ſoll hier erbaut werden. Der Bau ſoll neben der nenen Kaſerne zur Ausführung kommen. agesneuigkeiten. — Großes Schiffs⸗Unglück. London, 12. Februar. Der Dampfer„Pomeranian“ der am 27. Januar nach New⸗ ork abgegangen war, iſt geſtern unter Führung des erſten fleiers nach Greenock zurückgekehrt. Der Deckſalon, die cke und die Boote waren von den Wellen fortgeriffen. Schiſisinſtrumente, ausgenommen ein CTompaß, waren verloren. Zwölf Perſonen, darunter der Kapitän und fünf Paſſagiere, hatten ihr Leben eingebüßt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Herr Hofkapellmeiſter Röhr iſt eingeladen worden, das am Mittwoch, 15. d. Mts. im Frankfurter Opernhauſe ſtattfindende Abonnements⸗Concert zu dirigiren, welcher ehrenvollen Einladung Herr Hofkapellmeiſter Röhr Folge geben wird. Stimmen aus dem Publikum. Betreffs des Eingeſandt in Nr. 60 Ihres Blattes, be⸗ zugnehmend Enthebung von Condolationen, erlauben wir uns, kurz Folgendes als Entſchuldigung für unſer Still⸗ ſchweigen zu erwidern. Wir als die zunächſt davon Betroffenen glauben das tit, große Publikum für einſichtsvoller und weitblickender halten zu ſollen, als die Einſender der diesbezüglichen Artikel und finden die Idee weder briginell und nachahmens⸗ werth, noch neu. Originell und nachahmenswerth balten wir ſie deßhalb nicht, weil auf ſolche Weiſe hunderttaufende von Arbeiter und Arbeiterinnen, wenn ſolche auch nicht am hieſigen Platze ſeßhaft ſind, brodlos würden und unter die Unterſtützungs⸗ bedürftigen gehen könnten, oder haben die Herren, die Alles ſo ſchön ausgeklügelt haben, ſchon Rundſchau gehalten, um dann vielleicht noch andere Luxusartikel zu finden, die nicht abſolut zum Leben nothwendig ſind, die dann die Zeche bezahlen, um dieſe unterſtützungsbedürftig gewordenen zu unterſtützen? Neu halten wir die Idee deshalb nicht, weil ſie in vie⸗ len Städten, wo ſie auftauchte, ſchon wieder ſtillſchweigends begraben wurde. Nur das eine Praktiſche mag ſie für manchen haben, daß er ſich etwa an ihn herantretenden Verpflichtungen auf die billigſte Weiſe entledigen kann, dies wird wohl auch der ſpringende Punkt dieſes mit dem Mantel der chriſtlichen Nächſtenliebe umhüllten Projekts ſein. Oder ſollten gar ſchon die Herren Gründer darauf ver⸗ fallen ſein, die Condolationsenthebungskarten zu verſchiedenen Preiſen herzuſtellen? 5 Dann allerdings würde die Idee einer gewiſſen Origi⸗ nalität nicht entbehren, wenn man ſagen würde, ich bedauere den mir ſehr nahegeſtandenen Herrn K. mit 2 Mark u. ſ. w. eit entfernt ſind wir jedoch Gegner von privater Armenunterſtützung zu ſein, ſofern dies nicht auf Koſten eines unzäblbare Hände beſchäftigenden Gewerbes geſchieht und dazu ſind fröhliche Anläſſe weit geeigneter als Gedach⸗ tes, man ſtelle doch einfach am Eingange eines jeden Ball⸗ und Vergnügungsſaales eine Sammelbüchſe für Hilfsbe⸗ dürftige auf u. ſ.., und überlaſſen wir es den betreffenden Herren, ja recht gerne auf dieſem Gebiete Ihren Unterneh⸗ mungsgeiſt an den Tag zu legen. Aber ſchon Beſchäftigten die Arbeit wieder aus der Hand zu reißen und ſie brodlos zu machen, um andere Bedürftige zu unterſtützen, nennen wir nicht, um mit dem einen Herrn Einſender zu ſprechen,„zwei Fliegen mit einer Klappe ſchlagen“, ſondern,„das eine och zuſtopfen und ein anderes öffnen.“ Wenn der eine Dahingeſchiedene mehr, der andere weniger mit Blumenſpenden bedacht war, ſo beweiſt dies eben die gewiß wohlthuende Abſicht, daß er mehr oder weniger angeſehen, bekannt oder beliebt war, ſo war dies von Alters her und wird wohl auch ſo bleiben, denn gibt es denn etwas Idealeres als die Blumen, die gleich dem Menſchen aufblühen und dahinwelken? Wir glauben, darin im Gegentheil noch weiter gehen zu ſollen und zu veranlaſſen, daß gleich anderen Staaten die Blumenzucht und Verwendung noch eine viel größere werden möchte, um noch mehr Arbeitern Beſchäftigung geben zu können und ſo die Zahl der Arbeitsloſen und dadurch un⸗ terſtützungsbedürftig gewordenen zu verringern, anſtatt durch derartige Machereien deren Zahl zu vermehren. Wollten wir ſo calculiren, ſo könnte man ſagen, ſchön verzierte Särge, theure Grabmonumente u. ſ. w. u. ſ. w. iſt alles Luxus, wo ſollte das aufhören? Ein Glück für die Menſchheit, daß es Luxus gibt, ſonſt wäre es gefehlt und ein größeres Glück, daß es weiter⸗ blickende Menſchen gibt als die Herren Gründer und Ber⸗ fechter Ihrer originell und beachtenswerth ſein ſollenden Idee. Einer für Viele. Geſchäftliches. Eine ſehr praktiſche Erſindung iſt die Leſe ⸗ und Schreibſtellage. Dieſelbe iſt ganz aus Eiſen und Eiſen⸗ blech konſtruirt, daher ſehr dauerhaft, doch nicht zu ſchwer, iſt leicht transportabel und kann auf jedem Tiſch u. dergl. Aufſtellung finden. Die genannte Stellage entſpricht allen pädagogiſch methodiſchen und hygieniſchen Anforderungen. Durch die richtige Benützung derſelben wird eine gerade Körperhaltung erzielt und das ſchädliche Anlehnen oder Andrücken der Bruſt an die Tiſch⸗ oder Pultkanten vermieden. Beide Schultern bleiben in wagrechter Haltung. Den Anforderungen der in der Neuzeit ſo viel gerühmten Steilſchrift entſpricht die Stellage, die auch als Leſe⸗ und Notenpult benützt werden kann, vollkommen. Schulbdehörden, Fachmänner und Aerzte haben ſich ſehr günſtig darüber geäußert. Herr A. Herzberger dahier hat den Allein⸗ verkauf dieſes äußerſt praktiſchen Gegenſtandes übernommen. Auf eine ganz ſinnreiche und zweckmäßige Idee, welche für ſparſame Hausfrauen von großem Intereſſe ſein dürfte, iſt Herr Alexander Heberer hier gekommen, indem er für Herde, Oefen, Keſſelfeuerungen zꝛc, einen Aſchenkaſten (Aſchenſchublade) mit Siebeinſatz conſtruirte. Dieſer Aſchen⸗ kaſten hat einen durchlöcherten Einſatz, die Aſche fällt durch die Oöcher, und die etwa durch das drehen, rütteln oder ſtochern der Roſte durchfallenden kleinen Kohlenſtücchen bleiben oben auf dem Einſatz liegen. Der Aſchenkaſten iſt ſo conſtruirt, daß beim Entleeren der Aſche der Einſatz nur abgehsben werden darf. Durch dieſe praktiſche Vorrichtung kann abſolut nichts an Kohlen verloren gehen, und die täglich durchfallenden Kohlenſtückchen repräſentiren in einem Jahre ein ganz beträchtliches Quantum. Wird dieſe Vorrichtung am Aſchenkaſten allgemein bei ſämmtlichen Oefen, Herden und Keſſelfeuerungen, namentlich bei Amerikaneröfen, welche ſehr weite Roſte und Feuerkörbe beſitzen, ſo daß bei dem geringſten Schütteln eine Maſſe Kohlen durchfallen, ange⸗ bracht, werden Tauſende von Zentnern Kohlen im Jahre erſpart, denn die Aſchenkaſten bisheriger Syſteme ſind ein⸗ fach ſammt Aſche und Kohlenſtückchen ausgeſchüttet worden, da ſich zum Ausſuchen der Koglenſtückchen Niemand Zeit nimmt. Herr Heberer bat dieſe Neuerung patentiren laſſen und wird ſich wegen der Einführung an alle Ofen⸗ und Herdfabriken wenden. Literariſches. Meyers Großes Kouverſations⸗Lexikon in nener. jünfter Anflage. Ein Ereigniß von weittragendſter Be⸗ deutung für die geſammte gebildete Welt deutſch ſprechender Zunge wird das begonnene Jahr zu verzeichnen baben. Wie uns die Verlagshandlung des Bibliographiſchen Inſttints in Leipzig und Wien ſoeben mittheilt, beginnt dieſelbe Ende Februar mit der Veröffentlichung einer auf das ſorgfältigſte vorbereiteten neuen, fünften Auflage der großen Ausgabe von Meyers Konverſations⸗Lexikon. Ein ungefähres Bild von den gewaltigen Leiſtungen, welche man in der gänzlich neube⸗ arbeiteten und vermehrten fünften Auflage von Meyers Kon⸗ verſations⸗Lexikon erwarten darf, entwirft bereits der vor uns liegende Proſpekt. Danach wird die neue Auflage auf nahezu 17,500 Seiten Text mehr als 100,000 Artikel um⸗ faſſen und mit nicht weniger als 10,000 Abbildungen, Karten und Plänen im Text und auf 950 Tafeln, darunter 150 Chromotafeln und 260 Kartenbeilagen, verſehen ſein. Hin⸗ ſichtlich der Bearbeitung und techniſchen Ausſtattung ver⸗ ſprechen die Bearbeiter und die Verlagshandlung das beſt⸗ möglichſte. Der Umfang des Werkes iſt auf 272 wöchentlich erſcheinende Lieferungen zum Preiſe von je 50 Pf.(30 Kr. ö. )] oder auf 17 in Halbfranz gebundene Bände zu je 10 M. (6 Fl. ö..) berechnet. Das erſte Heft erſcheint Ende Februar, während der erſte gebundene Band Mitte April vorliegen ſoll, dem in—4 monatlichen Zwiſchenräumen die weitern Bände folgen werden. Aeueſie Aachrichten und Felegramme. Brüx, 14. Febr. In den Schachten der ſtaat⸗ lichen Kohlengruben machen gegen 1000 Bergleute Aus⸗ ſtand. Bis zur Stunde hat es keine Ruheſtörung gegeben. Vorſichtsmasregeln ſind getroffen worden. *Paris, 11. Febr. Cottu und Eiffel haben heute die Reviſton beim Caſſationshof eingelegt.— In Rouen, wo der Deputirte Linard Bürgermeiſter iſt, hat der Ge⸗ meinderath beſchloſſen, den Leſſeps⸗Staden in Boisquil⸗ bert⸗Staden umzutaufen. Paris, 11. Febr. In der geſtrigen Kammer⸗ ſitzung wurde ein von zahlreichen Deputirten unterſtützter Antrag vertheilt, worin wegen der niedrigen ſpaniſchen Wechſelcourſe die Verdoppelung des Eingangszolles auf ſpaniſche Weine verlangt wird. * Madrid, 11. Febr. Die Republicaner hielten geſtern Abend eine Verſammlung ab, die wegen umſtuͤrz⸗ leriſcher Reden von der Polizei aufgelöſt wurde. Mehrere Redner wurden verhaftet. Als die Theilnehmer die Ver⸗ ſammlung verließen, kam es zu Ruheſtörungen. Kopenhagen, 11. Febr.„Danebrog“ behauptet, Kaiſer Wilhelm werde auf Fredensborg erwartet, wenn der Zar dort ſein werde. Petersburg, 11. Febr. Dem„Graſhdanin“ iſt eine zweite Cenſurverwarnung ertheilt worden wegen eines Artikels, der abfällige Aeußerungen über den Mos⸗ kaner Adel enthält. Naunnheimer Handelsblatt. Pfälziſche Hypothekenbauk. In der am Samſtag ſtattgefundenen Sitzung des Aufſichtsraths erſtattete die Direktion unter Vorlage der Bilanz mit Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtkonto Bericht über das Geſchäftsjahr 1892. Es wurde auf Grund des Berichts beſchloſſen, der Generalverſammlung die Vertheilung einer Dividende von 6% pCt.(im Vorjahre 6 PCt.) Da der bei einem volleingezahlten Grundkapital von 6 Millionen Mark zuläſſige Maximal⸗ betrag der Pfandbriefausgabe mit 90 Millionen Mark dem⸗ nächſt erreicht ſein wird, ſo wird in die Tagesordnung der Generalverſammlung ein Antrag auf Erhöhung des Grund⸗ kapitals um.000,000 M. durch Begebung von 1000 Stück Aktien à 1000 M. aufgenommen werden. Maunheimer Marktbericht vom 18. Febr. Stroh pr. Str. M..50, Heu per Ztr. M..80, Kartoffeln, weiße.80, rothe.50, blaue M..00 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00 Pfg. Blumenkohl per Stück 40 Pfg., Spinat die Portion, 90 Pfa., Wirſing per Stück 12 Pfg., Rothkohl per Stück 25 Pfg. Weißkohl per Stück 15 Pfg., Weißkraut per 100 Stück M. 00.0, Kohlrabi 3 Knollen 15 Pfg., Kopfſalat per Stück 00 Pfg., Endivienſalat per Stück 15 Pfg., Feldſalat per Portion 20 Pfg., Sellerie per Stück 10 Pfg., Zwiebeln per Pfd. 12 Pfg., rothe Rüben per Portion 25 Pfg., gelbe Rüben per Portion 20 9 700 Carrotten per Buſchel 0 Pfg., Pflück⸗ Erbſen per Pfd. 00, Merrettig per Stange 15 Pfg., Gurken per Stück 00 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück M..00, Aepfel per Pfd. 12 Pfg., Birnen per 25 Stück 100 Pfg., Pflaumen per 100 Stück M..00, i0 d per 100 Stück M..00, Kirſchen per Pfd. 00 efg., Trauben 00 Pfg., Pfirſiſche per 5 Stück 00 Pig., Aprikoſen per 5 St. 00 Pfg., Nüſſe per 25 St. 12 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 35 Pfg., Eier ver 5 St. 50 Pfg., Butter per Pfd. M..10, Handkäſe per 20 Stück 40 Pfa., Aal per Pfd. M..00, Breſem per Pfd. M..40, Hecht per Pfd. M..29, Barſch per Pfd. M..70, Weißfiſche per Pfd, 35 Pfg., Laberdan per Pfd. 00 Pfg., Stockfiſch per Pfd. 25 Pfg., Haſe ver Stück M..00, Reh per Pfd. M..00, Hahn(jung) per Stück M..00, Huhn Cate per Stück M..80, Feldhuhn per Stück M..00. nte per Stück M. 3,50, Tauben per Paar M. 100, Gans lebend per Stück M.00, geſchlachtet per Pfd. M. Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunhermer Hafen⸗Vertehr vom 12. Febr. Schiffer v. Kay. Swißf Kommt von Ladung Ett. Ha fenmeiſterei!. terdam .70. Bauer Willem 1 Rot Stückgüter— Blum Victoria Köln—— Nußbaum Mathilde 25—— Claßmann Siegfried Notterdam 5— NewNork, 11. Febr.(Drahtbericht der„Red Star Linie“). Der Poſtdampfer„Weſternland“, am 28. Januar ab Antwerpen, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt von der Generalagentur Conrad Herold in Mannheim, G 7, 25. 2 Waſſerſtands⸗Nachrichten. etn Konſtanz, 11 Febr 2 67 m. 4 001 Hüningen. 11 Febr..20 m + 0 94 Kehl, 11 Febr. 2 11 m. 4. 0t14 Sauterburg, 11 Febr. 8 48 m + 0 Maxau, 11 Febt.58 m +. 0 27 + 0. 1 Bingen, 10. Febr 185 m 0 Kaub, 11. Febr. 260 m +.50 Koblenz, 11 Febr. 3 18 m. + 0, 20[ Köln, 11. Febr. 3 67 mw +T 0 69 Ruhrort, 11. Febr. 2 9o m +.08 20 Neckar 65 Mannheim, 13 Fehr 6 39 m 2 69 Heilbronn, 13. Febr. 188 m + 0 00 Zahnwaſſer iſt das Neueſte und von höchſten Conway Autoritäten als das beſte und billigſte Jahn⸗ reinigungsmittel anerkannt. Zu haben ber 36638 Ad. Arras, Friſeur C 1, 13, neben dem Rothen Schaaf. Seidenſtoffe! ebeee von von Elten& Keussen, Pressld, aſo aus erſter Haud in jedem Maaß zu beziehen. Schwarze, farbige und weiße Seidenſtoffe, Sammite 15 Blüſche jeder Art zu Fabrikpreiſen. an derfanse Wictes e enehe 5 Hausentwässerungen. Pläne, foſtnnnſhlüge i5 ſolidt Aubfühtung Martin Mayer, bangeſchäft,., 1A4.(ninrighsring. Sermersheim, 11 Febr..24 m Mannheim, 13 Febr. 5 30 m 4. Mainz, 11 Febr 158 + 0 28 m eee, en 11 1 Aufgebot. No. 6664. Die Stadtgemeinde Mannheim beſitzt auf Gemarkung Mannheim die Grundſti 1..⸗B. No. 1185(zu neu .⸗B. No. 622) in der ſechsten Sandgewann: 3 Morgen 3 Viertel 81,75 Ruthen gleich 1 Hectar 42 Ar 35,75 qm Acker und 2..⸗B. No. 1348(neu bezeichnet .⸗B. No. 1824) in der zwölften Sandgewann: 5 Morgenz Viertel 96,91 Ruthen Acker mit einem Schuppen(die Waſenmeiſterei) bezüglich welcher ſie einen Er⸗ werbstitel nicht beſttzt. Ss werden nun alle diejenigen, welche in den Grund⸗ und Pfand⸗ büchern nicht eingetragene und auch ſonſt nicht bekannte, dingliche oder auf einem Stammguts⸗oder Familiengutsverbande beruhenden Rechte an dieſen Liegenſchaften haben oder zu haben glauben, aufgefordert, ihre Rechte bis zu dem auf: Mittwoch, 19. April 1893, Vorm. 9 Uhr beſtimmten Termine diesſeits geltend zu machen, widrigenfalls. dieſe Rechte der Stadtgemeinde Mannheim gegenüber für erloſchen erklär würden. 2622 Mannheim, 7. Februar 1893. Gr. Amtsgericht 5. gez. Engelhard. Dies veröffentlicht: Mannheim, 10, Februar 1898. Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Stalf. Bekanntmachung. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß längſtens bis zum 14. Februar 1893 das dritte Sechſtel der direkten Steuern (Grund⸗ und Häuſerſteuer), Be⸗ förſterungsſteuer, Gewerbe⸗ und Einkommenſteuer) bei der am Wohnſitze des Steuerpflichtigen befindlichen Steuereinnehmerei einzuzahlen iſt. Nichteinhaltung des Termins hat Mahnung und weitere Be⸗ treibung zur Folge, wofür die feſtgeſetzten Gebühren zu entrichten ſind. 2409 Diejenigen Steuerpflichtigen, welchen etwa noch kein Forder⸗ ungszettel zugeſtellt werden konnte, wollen ſich bei der be⸗ ba mel⸗ en. Mannheim, 7. Februar 1898, Gr. Obereinnehmerei. Bekanntmachung. Es wird wiederholt zur Keunt⸗ niß des Publikums gebracht, daß die Packetbeſteller auf den Be⸗ ſtellfahrten Packete ohne Werth⸗ angabe zur Uebermittelung an die Annahmeſtelle des unterzeich⸗ neten Poſtamts in Empfang nehmen, Sollen die vorerwähn⸗ ten Sendungen aus der Wohnung abgeholt werden, ſo kann ſolches durch Beſtellſchreiben oder Karten behufs weiterer Veranlaſſung dem Bahnpoſtamte(und Poſtamte 2 mitgetheilt werden. Für der⸗ artige Schreiben, welche den be⸗ ſtellenden Boten übergeben oder auch in die Briefkaſten gelegt wer⸗ den können, kommt eine Gebühr nicht zur Erhebung; dagegen iſt für jedes Stück der den Packet⸗ beſtellern mitgegebenen Packete außer dem Betrage des etwaigen Frankos eine im Voraus zu zah⸗ lende Einſammelgebühr von 10 Pfennig zu entrichten. 2602 Mannheim, 10. Februar 1898. Kaiſerliches Bahnpoſtamt No. 27. Jockers. Srkanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß das ſtädt. Volksbrauſebad in der Schwetzinger⸗Vorſtadt dringender Repargturen halber am Montag, den 13. und Dienſtag, den 14. Februar d. J. geſchloſſen bleibt. 11. Februar 1893. ürgermeiſteramt. räunig. 2618 Lemp. Vergebung von Schottersteinen No. 285. Die Lieferung von 1400 Kubikmeter Hartbaſalt und 800 Kubikmeter Schottergries ſoll im Submiſſionswege ver⸗ geben werden. Angebote, welche nachKubikmeter geſtellt ſein müſſen, ſind portofrei, verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis amſtag, 18. Februar 1893, Vorm. I1 Uhr bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt Bedingungen ꝛc. singeſehen und Angebotsformulare in Empfang genommen werden können. Den Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen An⸗ gebote an genanntem Termin bei⸗ zuwohnen. 2437 Mannheim, 6. Februar 1898. Tiefbauamt Kaſten. Verein ſüt klaſſ. Kirchenmuſiz⸗ Heute Montag keine Probe. dafür Freitag Abend Hauptprobe. Konkursverfahren. Zur gerichtlich genehmigten Schlußvertheilung in dem Kon⸗ kurſe des Wirths Andreas Stüdle in Mannheim ſind Mark 1352 8 verfügbar. Dabei ſind zu berück⸗ ſichtigen: M. 27.— bevorrechtigte. M 60.347.20 unbevorrechtigte Forderungsbeträge. Mannheim, 12. Januar 1893. Friedrich Rühler, Konkursverwalter. Vergebung von Kiesmaterial. No. 293. Die Lieferung von 3000 Kubikmeter Rheinkies, un⸗ geworfen, 2000 Kubikmeter Pflaſterkies, ge⸗ worfen, ſoll im Submiſſionswege ver⸗ geben werden. nach Kubikmeter geſtellt verſehen, ſpäteſtens bis Samſtag, 18. Februar 1893, Voemittags 11 Uhr bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt Bedingungen ꝛc. eingeſehen und Angebotsformu⸗ lare in Empfang genommen wer⸗ den können. 2436 Den Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen An. gebote an beizuwohnen. Mannheim, 6. Februar 1893. Tiefbauamt. Kaſten. Vergebung von Pflastersteinen. Nr. 280. Die Lieferung von 1000 Kubikmeter Pflaſterſteinen ſoll im Submiſſionswege vergeben werden. Angebote, welche nach Kubikmeter geſtellt ſein müſſen, ſind portofrei, verſiegelt und mit genanntem Termin entſprechender Aufſchrift verſehen, 2438 ſpäteſtens bis 243 Samſtag, 18. Februar 1893, 8 Vorm. 11 Uhr bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt Bedingungen ꝛo. 5 eingeſehen und Angebotsformu⸗ lare in Empfang genommen wer⸗ den können. Den Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen An⸗ gebote an genanntem Termin bei⸗ zuwohnen. Mannheim, 6. Februar 1893. Tiefbguamt: Kaſten. Vergebung von Granitrandſteinen. Nr. 298. Die Lieferung von 4500 laufenden Meter Granitrand⸗ ſteine ſoll im Submiſſionswege vergeben werden. Angebote, welche nach laufenden Meter geſtellt ſein müſſen, ſind portofrei, verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, ſpäteſtens bis 18. Februar 1893, orm. 11½ Uhr bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt Bedingungen ꝛe. eingeſehen und Angebotsformulare in Empfang genommen werden können. 2435 Den Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen An⸗ gebote an genanntem Termin bei⸗ zuwohnen. Mannheim, 6. Februar 1892. Tiefbauamt: Kaſten. Haferlieferung. Nr. 81. Auf dem Submiſſtons⸗ wege vergeben wir die Lieferung von 1500 Centner prima Hafer Aan oder theilweiſe lieferbar im nfang März(. Is nach unſerer Wahl franco Mannheim. Offerten mit Muſter nicht unter ½ Kg. ſind perſchloſſen mit der Aufſchrift „Haferlieferung“ längſtens bis 21. Februar 1893, Vormittags 11 Uhr franco auf unſer Büreau ein⸗ zureichen, zu welchem Zeitpunkt auch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Sub⸗ mittenten erfolgt. 250 Städt. Ahfuhr⸗Anſtalt. Die Verwaltung: Saner. Klingmann. Oeffentliche Nerſteigernng. 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Februar, Mittags 1 Uhr in der im Lokal aufliegenden Liſte einzutragen. Spätere Anmeldungen bleiben unberückſichtigt. Die Gallerie, die nur von Mitgliedern mit Eintritts⸗ karten betreten werden darf, wird um 7 Uhr geöffnet. 2280 Der Vorſtand. Verein für jüdiſche Geſchichte und Litteratur. Donnerſtag, den 16. Febrnar, Abends 81½ Uhr im Caſinoſaal(R I, 1) der Herrn Dr. Fürſt von hier, über: „Eine weltgeſchichtliche Phaſe des Judenthums und deren litterariſcher Ausdruck, wozu wir unſere verehrl. Mitglieder und deren Familienangehörige hierdurch freundlichſt einladen. Der Vorſtand. Gäſte(Damen und Herren) ſind willkommen. 2598 Vereingegen Haus⸗KStraßen⸗Bettel Mannbeim. General⸗Verſammlung Mittwoch, den 15. Februar, Vormittags 11 Uhr im Rathhause, Zimmer Nr. 8, 2. Stock. Tagesordnung: 1. Bericht über die Vereinsthätigkeit im Jahre 1892. 2. Rechnungsablage und Entlaſtung des Vorſtandes. 3. Erneuerungswahl des Vorſtandes und der Reviſoren. 2287 Zur zahlreichen Betheiligung ladet höfl. ein Der Vorſtand. 255—5 0 5 Aulerlichts⸗ und Erziehungsanſtalt bon Frl. faunny gecht in Landan(Pfalz.) Beginn des neuen Schuljahres im Inſtitute und in der mit demſelben verbundenen Frauenarbeitſchule am 10. April, Eintritt der Penſionäre am 9. April. Die Anſtalt verbleibt auch ferner mit der gleichen Organiſation unter der ausſchließlichen Leitung von Frl. Becht. Näheres durch den Proſpektus. 2619 e N Tieferſchüttert theilen wir allen Bekannten und Freunden mit, daß unſer lieber Gatte, Vater, Großvater und Schwager Carl Albert Dieffenbacher, Fabrikant Samſtag, den 11. Februar, Abends 10 Uhr in ſeinem 77. Lebensjahre eines plötzlichen Todes ſanft entſchlafen iſt. 28616 Um ſtille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliehenen. Mannheim, den 13. Februar 1898. 5 Die Beerdigung findet Dienſtag Vormittag 11 Uhr vom Trauerhauſe M 8, 7 aus ſtatt. Dies ſtatt beſonderer Anzeige. Todes-Anzeige. Statt jeder beſonderen Anſage. Theilnehmenden Verwandten, Freunden und Be⸗ kannten die Trauerkunde daß unſer lieber Vater, Schwieger⸗ vater, Bruder und Großvater Georg Wunder heute Nachmittag ½4 Uhr, nach langem ſchwerem Leiden, ſanft verſchieden iſt, 2625 Karlsruhe, 12. Februar 1898. Die trauernden Hinterbliebenen Fritz Wunder. Johauna Wunder. Familie Wilhelm Lautermilch. Familie Leopold Glock. Die Beerdigung findet Dieuſtag Nachmittag ½4 Uhr vom Trauerzaufe Kronenſtraße 9 aus ſtatt. 6. Seite eer eee 13. ne Noman⸗Bibliothek Saalbau— Mannheim. Hur gertenbesieer des General⸗Anzeigers. FFür die zuletzt erſchienenen Romane Irrthürmer. Erzählung von F. Arnefeldt. Das Drama von Melbourne. Roman von F. W. Harme. Die Auswanderer. Roman von Philipp Berges. laſſen wir eine überaus geſchmackvolle Einbanddeche in gepreßter Leinwand mit eingeprägtem Titel auf Rücken und Deckel des Buches herſtellen. Der Preis dieſer Einbanddecke beträgt, einſchließ⸗ lich Porto, 30 Pfennig. 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Leihy, Privatmann I. m. Chriſting Roſina Michel. 4. Ludwig Stenger, Taglöhner m. Aug. Mathilde Schmitt. 9. Heinrich Eichert, Heizer m. Kathar. Kilthau. anuar. Geborene. 1. Eliſabetha, T. v. Ant. Mayer, Tagner. 31. Robert Moritz, S. v. Rob. Nolze, Geſchäftsführer. 28. Chriſtian, S. v. Peter Holz, Tagner. 30. Maria, T v. Mich. Marokko, Fabrikarbeiter. 28. Gertrud Emma, T. v. Dr. Otto Robert Heinichen, Chemiker. 0 Katharina. T. v. Wilh. Hch. Schoch, Schutzmann. Februar. 1. Roſg, T. v. Greg. Kraus, Fabrikarbeiter. Guſtav Adolf, S. v. Ad. Vauer, Müller. geob, S. v. Theobald Schäfer, Fabrikſchmied. ucig Gertraud, T. v. Guſt. Quiring, Eiſendreher. e S. v. Karl Nikolaus Kuhn. Fabrikaufſeher. nna, T. v. Georg Grüner, Kaufmann. Georg. Amalle Emilie, T. v. Stephan Laubner, Schloſſer. „Katharina, T. v. Leonh. Hoecker, Tagner. Adolf, S. v. Franz Schnell, Fabrikarbeiter. Anam S. v. Theodor Hymon, Steinhauer. nna Marg., T. v. Mich. Remmele, Sodawaſſerfabrikant. 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Um jedem Mißbrauch zu be⸗ gegnen, bitten wir, die Gaben nicht an die Familien ſelbſt, ſondern durch die Vermittelung der Unter⸗ zeichneten gefälligſt verabreichen zu wollen. 1278 Greiner, Kirchenrath. Ruckhaber, Dekan. Hitzig, Stadtpfarrer. Ahles, Stadtpfarrer. Simon, Stadtpfarrer. Lehmann, Stadtvikar. .— neue(gröbere) pr. Pfd.; Gän ſchlachtfedern, ſo wie dieſelben von der Gans fallen, mit allen Daunen Pfd 1,50 M. füllfertige gut entſtäubte Gänſehalbdau⸗ nen Pfd. 2., beſte böhmiſche Gänſehalbdaunen Pfd..50., 16 Gänſedaunen Pfund .50 M. feinſte, weiße Gänſe⸗ daunen Pfund.50 M.(von letzteren beiden Sorten 3 bis 4 Pfd. zum großen Oberbett völlig ausreichend) verſendet geg. Nach⸗ nahme(nicht unter 10 Mk.) Gustav Lustig, 54246 Berlin., Prinzenſtraße 46. Verpackung wird nicht berechnet 5 sſchreiben. Vigtig für Hausſrauen! 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