Telegramm⸗Adreſſe: —5 be oſnn Mannheim.“ e eingetragen unter Nr. 2472. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Pyſt bez. incl. Poſtauf⸗ ichlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Badiſche Bolkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. (103. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. (Naunheimer Bolksblatt) g Fee ae vo en u. gllg. .: Ernſt Müller. für den lokalen und pror. Du. K. Haas'ſchen Buch⸗ drnckerei. (Dus„Maunheimer Journgl“ i Gigenthum des katholiſchen e 55 ſümmtlich in Mannheim. annheimer Journal. Nr. 51.(Celephon⸗Ar. 218.) Verſammlung des Bundes der Landwirthe. Die Verſammlung des Bundes der Land⸗ wirthe, welche am Samſtag in Berlin auf dem„Tivoli“ ſtattfand, war von tauſenden Perſonen aus allen Theilen Deutſchlands beſucht. Im Saale waren über 4000 Perſonen. Die Fenſter wurden geöffnet, um den außer⸗ halb des Saales ſtehenden Tauſenden das Zuhören zu ermöglichen. Die Stimmung war ſehr lebhaft. Gegen 2½ Uhr wurde die Verſammlung durch v. Ploetz mit einer Anſprache eröffnet, die mit einem Hoch auf den Kaiſer und die verbündeten Fürſten ſchloß; gleichzeitig wurde die Abſendung eines Begrüßungstelegramms an den Kaiſer beſchloſſen. Zum Vorſitzenden wurde von Platz gewaͤhlt. Zuerſt erhielt Herr Ruprecht⸗Ranſen das Wort. Mit ungeheuerem, minutenlangem Beifall wird er empfangen. Dann beginnt er unter tiefer Stille ſeine Rede. Die Erregung, die durch die Reihen der Land⸗ wirthe gehe, habe ſowohl die Größten wie die Kleinſten ergriffen. Die vielen Schädigungen, die die Landwirth⸗ ſchaft ſeit Jahrzehnten erlitten, hätten den Anſtoß dazu gegeben. Durch die die Landwirthſchaft ſchädigenden Maßnahmen der Regierung iſt es uns ſogar nicht ein⸗ mal möglich geweſen, unſere Gläubiger zu befriedigen. Weil die Erbitterung hierüber ſo groß war, ſchrieb ich jenen Artikel(Ruprecht's bekannten„Vorſchlag zur Beſſerung unſerer Lage“) und was darauf geſchah— es war in der That, wie es die Freiſinnigen ſpottend nannten— das Erwachen des Löwen. Den Vorwurf, daß wir Demagogie treiben, muß ichenergiſchzurückweiſen. Ich bineinkönigstreuer Mann und meine Vorfahren waren es ebenſo, wie alle es ſind.(Ungeheurer Beifall.) Im Reichstag iſt kürz⸗ lich die Aeußerung gefallen, die Führer der landwirth⸗ ſchaftlichen Bewegung ſollen ſich hüten, daß ihnen dieſelbe nicht über den Kopf wachſe. Wer ſteht denn hinter uns? Es iſt die deutſche Landwirthſchaft, deutſche Männer ger⸗ maniſchen Stammes im Gegenſatze zu Andern.(Anhal⸗ tendes Bravo.) Wer war es, der dieſer Tage dem Miniſter zujubelte, als er die die Landwirthſchaft ſchädigenden Handelsverträge zu vertheidigen ſuchte? Es ſind die Frei⸗ ſinnigen, d. h. Juden und Polen.(Widerſpruch, Zwiſchen⸗ rufe: Die Polen nicht.) Wir wollen Thaten für die Landwirthſchaft ſehen, nicht nur Worte.“— Es ſprach dann Freiherr v. Wangenheim, der die Zwecke des Bundes darlegte: Es gelte namentlich die Wahl von Abgeordneten zu betreiben, die unabhängig von jeder Partei die Intereſſen der Landwirthſchaft vertreten. Es müſſe eine Agrariergruppe im Reichstage gebildet werden. Auch Herr v. Frege räth, daß der neue Bund unabhängig von politiſchen Geſichtspunkten wirke. Der Vorſitzende theilte mit, daß Hunderte von Zuſtimmungsadreſſen und ſo viel Abänderungsanträge eingegangen ſeien, daß er ſte gar nicht verleſen könne.— Der konſervative Abg. Lutz ſprach gegen die Handelsverträge und erinnerte an Bismarcks Liebe für den deutſchen Bauern.— Freiherr von Thüngen⸗Roßbach: Er ſei gern dabei, wenn es gelte, ein ſchneidiges Wort zu Gunſten der Landwirth⸗ ſchaft zu reden.„Wenn wir zu Grunde gehen— wer tritt an unſere Stelle? Die großen Spekulanten.“ (Zwiſchenruf:„Juden!“ Bravo!) Thüngen:„Ja, die Meyer, Itzigs und Cohn.“(Heiterkeit und Beifall.) Redner weiſt auf das Beiſpiel Englands hin, wo der Bauernſtand faſt verſchwunden ſei. Vor einem gleichen Schickſal müſſe Deutſchland gerettet werden. Redner verlangt, bei den Wahlen für Männer einzutreten, die vor Allem die nöthige Charakterſtärke beſäßen. Die Leiſetreterei und Rückſichtnahme, die Schmeichelei und Liebedienerei müſſe aufhören. Herr von Thüngen mahnt noch eindringlich zur Einheit, kleine und Großgrundbe⸗ ſitzer hätten gemeinſame Intereſſen.„Vereint,“ ſchloß er,„ſind wir Allen gewachſen und ſchreiben der Welt Geſetze vor— getrennt ſind wir machtlos.“— Graf v. Mirbach rieth der neuen agrariſchen Partei Rück⸗ ſichtsloſigkeit nach Oben wie nach Unten. Die vorgeſchlagene Reſolution beſagt, die Grundlagen, worauf die Stärke des Vaterlandes beruhe, ſeien unverſehrt erhalten. Die Landwirthe ſeien zu jedem Opfer für eine arke Militärmacht, die den Frieden erhält, bereit. Die dauernde ſicherſte Grundlage der Macht und der Größe des Vaterlandes ſei aber das Gedeihen der Landwirthſchaft. Die Handelsverträge erſchütterten dieſe Grundlage aber derart, daß die Exiſtenzfähiakeit der Landwirthe gefährdet ſei. Die drohende Gewährung weiterer Einfuhrvergünſtigungen ſei eine unerträgliche Schädigung. Die Verſammlung bitte da⸗ her den Reichstag, weiteren Zollherabſetzungen ſeine Zuſtim⸗ mung zu verſagen und auf die Förderung der landwifth⸗ Geleſenſte und verbreiteiſte Zeiiung in Mannheim und Amgrbnng. ſchaftlichen Ausfuhr Bedacht zu nehmen. Im weiteren Verlaufe ſprachen Ruprecht, Wangenheim, Thüngen und Lutz. Graf Limburg⸗Styrum dankte für die Unter⸗ ſtützung, welche den Abgeordneten aus der würdigen Haltung der Verſammlung erwachſe. Die Verſammlung ſchloß mit der einſtimmigen Annahme der obigen Reſolution, worauf um 4½ die Verſammlung geſchloſſen wurde. Nach Leerung des Saales folgte wegen des großen Andranges ſofort eine zweite Verſammlung, welche entſprechend der erſten verlief. Beide Verſammlungen beſchloſſen die Abſendung eines Hul⸗ digungstelegramms an den Kaiſer. Bolitiſche Ueberſicht. Maunheim, 19. Februar. Unſer Großherzog hat an den Papſt Leo XIII. aus Anlaß der Feier des fünfzigjährigen Biſchofsjubi⸗ läums ein Glückwunſchſchreiben gerichtet und demſelben zugleich ein durch ſeinen Inhalt bedeutſames Geſchenk ge⸗ widmet. Der Landesherr bietet dem Papſt in dankbarer Würdigung der edlen Liberalität, mit welcher der Papſt die reichen Schätze der Vatikaniſchen Bibliothek und des Archivs allen Gelehrten zugänglich macht, eine Samm⸗ lung älterer und neuerer Druckwerke über das Groß⸗ herzogthum Baden dar, welche geeignet iſt, in ihrem Zu⸗ ſammenhange ein Bild von der geſchichtlichen Entwicklung und dem dermaligen Zuſtand des Großherzogthums auf den Gebieten des ſtaatlichen, des kirchlichen und des wirthſchaftlichen Lebens, der Kunſt und der Wiſſenſchaſt zu geben. Eine Ueberſicht der Hauptabſchnitte, in welche die Sammlung der ausgewählten Druckwerke zerfällt und unter welchen dieſe in einem beigefügten Katalog ver⸗ zeichnet ſind, wird erkennen laſſen, in welcher Weiſe es unternommen wurde, jenes Ziel zu erreichen. Die erſte Abtheilung der Sammlung umfaßt den Beſtand des Großherzogthums im Allgemeinen und die Pflege der Wiſſenſchaften, Literatur und Kunſt(Unter⸗ richtsweſen); daran reihen ſich als beſondere Abtheilungen: Kirchliche Angelegenheiten; Oeffentliches und bürgerliches Recht, Volkswirthſchaft; Medizinalweſen, Naturwiſſenſchaften, Naturbe⸗ ſchreibung; Politiſche und Kriegsgeſchichte; Geographie(Kartenwerke und geographiſche Schriften); Kunſt, Architektur(Baudenkmale, deren Abbildung und Beſchreibung), Malerei, Muſik, Schauſpielkunſt; Wirthſchaftliche Verhältniſſe, Gewerbe, Handel und Verkehrsweſen; Heerweſen. Der wiſſenſchaftlich bearbeitete, in lateiniſcher Sprache verfaßte Katalog iſt durch ſeine Ausſtattung zugleich ein Beleg für die Leiſtungsfähigkeit des badiſchen Kunſt⸗ gewerbes. Derſelbe iſt durch Typendruck in Imperial⸗ follo hergeſtellt; die Widmung, welche von dem Groß⸗ herzog eigenhändig unterzeichnet iſt, befindet ſich auf einem beſonderen nach dem Entwurfe des Direktors der Großh. Kunſtgewerbeſchule, Profeſſor Götz, künſtleriſch ausge⸗ führten Blatte; der von Hofbuchbinder Scholl hergeſtellte Ledereinband trägt auf ſeiner oberen Seite die Aufſchrift auf einer Silber latte eingravirt. Glückwunſchſchreiben und Geſchenk werden durch den Preußiſchen Geſandten beim Päpſtlichen Stuhle übergeben, welcher auf den Wunſch des Großherzogs die Güte hat, ſich dieſer Auf⸗ gabe zu unterziehen. Unter der Ueberſchrift„Kompromißverhand⸗ lungen“ wird dem„Hamb. Correſp.“ aus Berlin unter Dementirung verſchiedener Gerüchte offtziös ge⸗ ſchrieben:„Nach Allem, was bisher aus zuverläſfigen Mittheilungen über die Stimmung und die Abſichten der Regierung in der Militär⸗Angelegenheit verlautet hat, iſt nicht anzunehmen, daß ſie in ihren Zugeſtändniſſen über das Maß der Bennigſen'ſchen Vorſchläge hinaus⸗ gehen wird, und vollends mit der Thatſache in entſchie⸗ denem Widerſpruche ſteht es, wenn den betreffenden Mit⸗ theilungen des Berliner Blattes noch hinzugefügt wird, an höchſter Stelle ſcheine man für ein Einlenken in der Militärſrage zu den größten Zugeſtändniſſen bereit zu ſein. In Berlin eingetroffene Meldungen beſtätigen, daß die Unterſuchungen, welche Schiff„Falke“ an der Mündung des Swakopfluſſes in Südweſtafrika vorgenommen hat, das Vorhandenſein eines ſehr guten Hafens ergeben haben. Dieſe Nachricht iſt für die Aufſchließung des deutſchen Hinterlandes um ſo erfreu⸗ licher, weil dadurch die bisherige Verkehrsſchranke, welche durch den engliſchen Beſitz der Walfiſchbai gebildet wurde, im weſentlichen weggeräumt wird. Der wirkliche Thatbeſtand in Bezug auf die handels⸗ politiſchen Verhandlungen mit Rußland iſt Montag, 20. Februar 1893. nach einer halbamtlichen Mittheilung der„Berl. Pol. Nachr.“ folgender: Rußland hatte im Sommer v. J. den Wunſch zu er⸗ kennen gegeben, zu einem handelspolitiſchen Uebereinkommen mit Deutſchland zu gelangen, worauf letzteres ſeine Bereit⸗ willigkeit erklärte, in Verhandlungen einzutreten. Demgemäß wurde ſeitens der verb. Regierungen alsbald Umfrage in den Kreiſen der Induſtrie, des Handels⸗ und Gewerbeſtandes ge⸗ halten, um über die in dieſen Kreiſen vorhandenen Wünſche ins Klare zu kommen. Im Nov. v. J. lief die ruſſiſche Ant⸗ wort auf die deutſcherſeits gegebene Erklärung der Bereit⸗ willigkeit zur Eröffnung von Unterhandlungen ein, unter gleichze itiger Bekanntgabe der von Rußland für ſich ſelber gehegten Wünſche. Die Prüfung dieſer ſowie die Formulirung der eigenen Wünſche nahm naturgemäß einige Zeit in An⸗ ſpruch, da ſie die Anhörung von Sachverſtändigen bedingte. Das Ergebniß der ſtattgehabten Vernehmungen zuſammen mit den ſchon früher eingegangenen Sachverſtändigengutachten lieferte reichhaltiges Material, auf Grund deſſen dann die deutſchen Forderungen gegenüber den vorliegenden Wünſchen Rußlands formulirt werden konnten. Die Bekanntgabe der ſo feſtgeſtellten diesſeitigen Forderungen nach St. Petersburg wird alsbald erfolgen können. Bis zum Eintreffen der ruſſt⸗ ſchen Rückantwort mag nun jedenfalls noch eine gewiſſe Friſt verſtreichenz ferner hängt von ibhrem Ausfall auch die Anbe⸗ raumung des Termins ab, an welchem die Berathungen der deutſchen und ruſſiſchen Kommiſſare eintretenden Falls würden beginnen können. Richtig iſt, daß nicht allein an Regierungs⸗ ſtelle, ſondern nicht minder auch auf weiten Gebieten des nationalen Erwerbslebens die Nachricht von der Einleitung deutſch⸗ruſſiſcher Verhandlungen im Sinne eines handels⸗ politiſchen Ausgleichs eine ſehr freundliche Aufnahme und Beurtheilung gefunden hat. Falſch aber würde es ſein, wollte man in Deutſchland hieraus folgern, daß nun auch ſchon alle Schwierigkeiten beſeitigt wären und das Zuſtandekommen des Handelsvertrags geſichert erſcheine. Nicht minder falſch wäre es, wenn man in Rußland aus dem Entgegenkommen, welches ſelbſt in Blättern, die ſonſt aus ihrer Abneigung gegen alles Ruſſiſche kein Hehl machen, den handelspolitiſchen Ausgleichsbeſtrebungen gezollt wird, den Schluß ziehen wollte. daß Deutſchland auf den ruſſiſchen Handelsvertrag beſonders erpicht ſei. Deutſchland verfährt in dieſer Angelegenheit durch⸗ aus ſachlich. Es ſieht naturgemäß eine vertragsmäßige Regelung der handelspolitiſchen Beziehungen zum ruſſiſchen Nachbar lieber als den jetzigen Zuſtand an der heiderſeitigen Zollgrenze, ſetzt aber drüben gleichzeitige Wünſche voraus. Will Rußland ein den Grundfätzen von Recht und Billigkeit gemäßes Abkommen treffen, ſo darf es bei uns auf bereit⸗ williges Entgegenkommen rechnen. Die im römiſchen„Fanfulla“ veröffentlichte Unter redung ſeines Direktors Plebano mit Crispi ha die Abſicht, Giolittis Verantwortung in der Bank⸗ frage ſchwerer erſcheinen zu laſſen, als dieſer bis jetzt zugegeben hat. Es wird nämlich darin behauptet, Giolitti habe ſchon als Schatzminiſter 1889 Kenntniß von ſtrafwürdigen Vorgängen in der„Banca Romana“ gehabt. In Folge dieſer Veröffentlichung ſind mehrere Anfragen in der Kammer eingebracht worden. Allem Anſchein nach wird es aber Giolitti nicht ſchwer werden, ſich völlig zu rechtfertigen und die gegneriſchen Mandver zu vereiteln. Die Anfragen werden am Montag be⸗ antwortet werden. Der ſpaniſche Miniſter des Aeußern, Vega de Armijo hatte mit dem deutſchen Botſchafter v. Rado⸗ witz eine Beſprechung, in der letzterer dem Miniſter die für die Handelsvertragsverhandlungen hier eingetroffenen deutſchen Vertreter vorſtellte. Die Verhandlungen dürſten nunmehr lebhaft gefördert werden. Armijo berieth wegen der Handelsverträge geſtern auch mit dem öſterreichiſchen Botſchafter Grafen Dubsky. In Folge von Unruhen, die auf San Do⸗ mingo ausgebrochen ſind, wird die franzöſiſche Regierung den zur atlantiſchen Diviſton gehörigen Kreuzer„Magon“ dorthin entſenden.— Die Regierung iſt entſchloſſen, bei der Behandlung der Naturali⸗ ſationsfrage in der Kammer alle Vorſchläge zu befürworten, die bezwecken, für die Naturaliſation wirk⸗ ſamere Bürgſchaften als die bisherigen aufzuſtellen. Bei der Unterhauswahl in Hexham wurde der Gladſtoneaner Macinnes mit 446 Stimmen Mehr⸗ heit gegen den Unioniſten Clayton gewählt. Bei der letzten Wahl hatten die Konſervativen nur eine Mehr⸗ heit von 82 Stimmen. Der„Nowoje Wremja“ zufolge verſammelte der ruſſiſche Finanzminiſter die Repräſentanten der Peters⸗ burger, an der Börſe vertretenen Kaufmannſchaft zu einer Konferenz über eine Reviſion der beſtehenden Wechſel⸗ und Fondsbörſe⸗Statuten, nach der Richtung hin, daß dem Börſenſpiele und der anormalen Abhängigkeit der Petersburger Börſe vom Ausland nach Möglichkeit geſteuert werde und die wirklichen Intereſſen des ruſſiſchen Handels gefördert werden. Der Miniſter gab dem Wunſche Ausdruck, die Börſenkaufmannſchaft möge ſich an dieſer Reviſton und einer Beſeitigung der Hemmniſſe für den Handel betheiligen. Sie ſollten nicht 5 ——— N 55 2. Seix. Seneral-Anzeiger. Naunhelm, 20. Februnar. etwa ſelbſt durch dieſe beeinträchtigt werden. Die in der Verfammlung anweſenden Kaufleute und Bankdirektoren ſagten bereitwilligſt zu, zur Beſeitigung der vom Miniſter gerügten Mißſtände geeignete Vorſchläge zu machen. — »Deutſcher Reichstag. Berlin, 18. Februar. Etat des Reichsamts des Innern. Bei dem Titel„Unterſtützung des germaniſchen Muſeums in Nürn⸗ berg“ bedauert Abg. Kunert(Soc.), daß die Ausgaben für Kunſtzwecke ſo dürftig ſeien. Allerdings ſtehe die Socialdemo⸗ kratie der modernen Kunſt mißtrauiſch gegenüber, weil ſie unter das caudiniſche Joch des Capitalismus gezwängt ſei. Bei Titel„Unterhaltung der deutſchen Poſtdampferver⸗ bindungen“ bemerkt Staatsſecretär v. Bötticher auf An⸗ regung des Abg. Bamberger, für 1891 liege eine Statiſtik über den Verkehr mit Oſtafrika vor; die Statiſtik für 1892 werde baldmöglichſt veröffentlicht werden. 5 Bei Titel„Inpaliditäts⸗ und Altersverſicherung“ erbittet Abg. Barth(freiſ.) genaue Darſtellung der Wirkung des Inpvaliditätsgeſetzes, indem er auf die Nürnberger Petition um Abſchaffung des Geſetzes hinweiſt. Die Unterzeichner der Petition, über eine Viertelmillion zählend, ſetzen ſich aus allen Parteien zuſammen. Staats ſecretär v. Bötticher ſtellt feſt, die Ausgaben für die Altersrenten überſtiegen den Voranſchlag, diejenigen für die Invaliditätsrenten blieben hinter dem Voranſchlag zurück. Auf die Zahl der Unterſchriften der Nürnberger Petition ſei kein Gewicht zu legen. Aus anderen Theilen des Reiches lägen günſtige Urtheile vor. In wenigen Jahren werde man die Wohlthaten des Geſetzes überall empfinden. Abg. Schalſcha(Centr.) befürwortet eine Abänderung des Geſetzes dahin, daß geſtattet werde, auf die aus dem Geſetze erwachſenden Rechte und Pflichten zu verzichten. Abg. Wiſſer(wild), beklagt die Belaſtung der Klein⸗ bauern und der kleinen ſtädtiſchen Gewerbetreibenden durch das Invaliditätsgeſetz. 5 „Abg. Behr(conſ.) führt aus, im Ganzen wirke das Geſetz gut. Abg. Barth(freiſ.) wiederholt, die Mißſtimmung gegen das Geſetz gebe ſoweit, daß deſſen Aufhebung geboten ſei. Staaksſecretär v. Bökticher entgegnet, die vom Vor⸗ redner erwähnten Petitionen gegen das Geſetz ließen ſich leicht zuſammen bringen. Ein ſicheres Urtheil über die Wirkungen des Geſetzes laſſe ſich jetzt noch nicht abgeben. Irhr. v. Pfetten(Centrum) wunſcht, daß man auch den kleinen ſelbſtſtändigen Gewerbetreibenden die Wohlthaten des Geſetzes zugänglich mache. Abhg. Bebel führt aus, unter den Arbeitern herrſche Unzufriedenheit gegen das Invaliditätsgeſetz wegen der Gexingfügigkeit der Renten, und bemängelt, daß die Gelder aus den Invaliditätskaſſen zum Bau von Arbeiterwohnungen hergegeben würden. Dadurch feſſele man die Arbeiter an beſtimmte Betriebe und Gegenden. Redner beklagt die Häxrte bet der Rückforderung irrthümlich gezahlter Renten. Ein Mangel des Geſetzes ſei es auch, daß die Arbeiter, die während des Sommers in einem derſicherungspflichtigen Gewerbe arbeiten, während des Winters aber als Haus⸗ arbeiter in einem nicht verſicherungspflichtigen Hausgewerbe, keine Rente erhalten. Staatsſecretär v. Bötticher erwidert, generelle Vor⸗ ſchriften über die Verwendung der Invaliditätskaſſengelder ſeien nicht erlaſſen. Die Ausdehnung des Geſetzes auf Haus⸗ arbeiter werde ſich nach den Erfahrungen mit den Tabak⸗ arbeitern richten. Die Arbeiter, die nur dalbjährig in einem verſicherungspflichtigen Gewerbe arbeiten, kälten auch An⸗ ſpruch auf Rente. Schrader(freiſ.) wünſcht, daß die Invaliditäts⸗ und Altersverſicherung einfachere Formen erhalte. Wenn die Verſicherung auf die kleinen Unternehmer ausgedehnt ſei, werde man keine Grenze finden und erſt aufhören, wenn Jeder⸗ mann verſichert iſt. „Möller(ul.) wünſcht, daß in Norddeutſchland die Beiträge durch die Gemeindekrankenkaſſen eingezogen würden, wie dies bereits in Süddeutſchland geſchehe. Roeſicke(wild) hofft, daß die Klagen über das Ge⸗ ſetz blich mit der Gewöhnung an daſſelbe verſchwinden würden. Abg. Bebe! erklärt, die Sozialiſten hätten ſeiner Zeit das Geſetz abgelehnt, weil ihren Wünſchen nicht vollſtändig entſprochen worden ſei. Nachdem aber das Geſetz beſchloſſen worden, wünſchten ſie die Aufrechthaltung deſſelben. 5 Staatsſekretär v. Bötticher theilt gegenüber einer Bemerkung Bebels mit, die Arbeiter, die nur einen Theil des Jahres beſchäftigt ſeien, könnten den übrigen Theil des Jahres hindurch die Verſicherung freiwillig fortſetzen. Unter ——;——....—...—.———— Fenilleton. —„Der Rieſenluftballon des Berliner Vereins zur Fördernng der Vuftſchifffahrt geßt ſeiner Fertig⸗ ſtellung entgegen. Am 20. Februar ſoll die erſte Auffahrt non Charlottenburg aus erfolgen. Dieſer Ballon, deſſen Koſten ſich auf ca, 100,000 Mark belaufen, dient nur der Wiſſenſchaft und iſt demgemäß auch in ſeiner Bauart von ganz beſonders dauerhaftem und voluminöſem Gefüge. Die Anxregung zur Herſtellung eines ſolchen Ballons war ſchon vor vielen Jahren gegeben; doch fehlten dem Verein immer noch die Mittel, um ſolch“ Rieſenunternehmen ins Werk zu ſetzen. Da kam in hochherziger Weiſe Kaiſer Wilhelm dem Verein zu Hilfe, indem er ihm 50,000 Mark überweiſen ließ. Die Hülle des Ballons, der ca. 40 Meter hoch iſt bei einem Umfang von 60 Metern, iſt aus feinſtem Guttapercha, außer⸗ dem gegen Witterungseinflüſſe mit einem chemiſchen Ueber⸗ zuge verſehen. Die größte Sorgfalt war beſonders noth⸗ wendig, da der Ballon das ganz außerordentliche Quantum von nahezu 3000 Kubikmetern Waſſerſtoff faſſen ſoll. Das über den Ballon geſpannte Netzwerk wiegt über drei Zentner. Seit November bis jetzt ſind an ſeiner Ausführung ununter⸗ brochen vier Mann beſchäftigt geweſen. Zugleich ſind ca. 200 Ballaſtſäcke angefertigt worden, von denen etwa 30 bei jeder Fahrt Verwendung finden, während die andern beim Füllen des Ballons nothwendig ſind. Sämmtliche Ringe und Haken am Netzwerk find aus Bronze hergeſtelt. Die Verbindungs⸗ leinen zwiſchen Netzwerk und Gondel ſind ca. 8 Meter lang. Durch doppelt ſichere Verknotung über Knebel iſt eine abſo⸗ lute Sicherheit geboten. Es ſind ca. 80 ſolcher Leinen vor⸗ handen. Ein großer Ring aus Gußeiſen, der etwa einen Zentner ſchwer iſt, vereinigt die Leinen mit den Knebeln und der Gondel Letztere hat eine Bruſtwehr von einem Meter Höhe, ihr Durchmeſſer beträgt ziemlich 1½ Meter, ſo daß bis zehn Perſonen aufſteigen können. Außer dieſer großen Gondel wird noch eine kleinere zum Betrieb kommen. Ein drei Bentner ſchwerer Anker, welcher an einem 50 Meter langen, zweizölligen Tau hängt, ſoll zum Feſthalten dienen. Ebenſo dient zur Erleichterung der Landung ein 150 Meter langes und 1½ Zentner ſchweres Schleppband. Das iſt ein breiter, ganz feſt gewebter, ſtarker Gurt, welcher vor dem Landen gusgeworfen wird und ſich an Bäume oder ſonſtwo feſtſchlingt. Wie oben ſchon mitgetheilt, wird die erſte! 20. d. Mts. in Charl burg bei Siemens u. Halske finden, wofſelbſt der füllt wird. Feſſelfahrten können mit dem Ungethüm natürlich nicht unternommen werden. Zur Leitung der Fahrten iſt ein Luftſchiffer aus Hamburg engagirt. Mitglieder des Vereins werden denſelben bei den des Geſetzes ein. Nächſte Sitzung Dienſtag 1 Uhr. Aegyptiſcher Handelsvertrag; Etat. Die Schiffbrüchigen der„Thekla.“ „In dem Ritzebütteler Gefangenhauſe find zur Zeit jene drei Leichtmatroſen untergebracht, die nach einem dreizehn⸗ tägigen Treiben und Hungern auf dem Wrack des norwegiſchen Vollſchiffes„Thekla“ ihren vierten Kameraden getödtet und theilweiſe aufgegeſſen haben. Alle drei ſind jung. Olaf An⸗ derſen aus Tönsberg in Norwegen zählt 22 Jahre. Thriſtian Hjalmar Jakobſen aus Chriſtianſund ſteht in genau dem⸗ ſelben Alter. Alexander Johanſſon, gebürtig in Fisker⸗ bekskilde in Schweden, hat es noch nicht Uber 28 Jabre ge⸗ bracht. Der Getödtete, von dem die Drei kurzweg als von dem„Holländer“ ſprechen, war der Aelteſte von Allen. Er zählte 27 Jahre, Olaf Anderſen tritt als Erſter in die kleine Amts⸗ ſtube. Er iſt von Geſtalt gut über Mittelgröße, breit gebaut, leicht vorgebeugt in der Haltung, mit langen ſchlenkernden Armen. Das ſtahlgraue Auge mit dem müden und traurigen Blick hebt ſich nur ungern und flüchtig vom Boden. Der Eindruck, den Olaf Anderſen macht, iſt nicht ungünſtig. Man möchte das in ihm vermuthen, was man ſo einen zwar un⸗ geſchlachten, doch keineswegs bösartigen Jungen nennt. — Olaf Anderſen, ſetzt Euch und erzählt.—— — Sie meinen das mit dem Holländer, Herr? T. Ja, das mit dem Holländer—— Olaf Anderſen ſenkt den Kopf und beginnt zu ſprechen. Seine Stimme klingt zwar gedrückt und umflort, doch er ſpricht ohne Zaudern, als wüßte er, daß es jetzt und für alle Zeit für ibn nur mehr Eines wird zu erzählen geben: näm⸗ lich das mit dem Holländer“. „Olaf Anderſen erzählt:„Am 1. Dezember hatten wir Philadelphia verlaſſen. In der Nordſee ging das ſchwere Wetter an. Es kamen Schlagſeen und das Schiff war nicht zu helfen. Es brach auf, zwei Maſte waren gekippt, aber das half nichts. So ſollten wir denn in die Boote. Aber beim Schwoien gingen ſie über, alle bis auf eins. Da hineln ſprang, was grade zur Stelle war, der Capitän und einige Andere. Im Ganzen 8 Mann. Wer zurückblieb, floh in die Wanten. Wir ſahen nicht viel von einander, wußten im Anfang auch nicht, wer Alles da geblieben war. Denn bei dem fortwährenden Rollen und Ueberſchlagen der See hatten wir alle Hände voll zu thun, uns vor dem Hinweggeſpültwerden zu bewahren. Als wir ſpäter Umſchau halten konnten, da ſahen wir, daß wir unſere Vier waren: Jacobſen, Johannſen, der Holländer und ich. Das war am 22. Dezember. Zu eſſen hatten wir alle Viere nichts; nicht einmal ein Tabaksblatt— und nicht einmal eine Brotſcheite. Die Sache war ſo ſchnell gekommen. Zu dem Hunger trat die Schlafloſigkeit. Denn wir ſaßen im Mafikorb und der Maſtkorb war klein. Und wenn Einen der Schlaf übermannte, dann kam eine Welle und ſchlug ihn auf den Kopf und ins Geſicht, daß es ſchmerzte. Da war es mit dem Schlafen aus. Und das machte uns ſchreckliche Uebligkeiten. Wir litten ſehr. Schiffe kamen vorüber, aber ſie ſahen uns nicht⸗ denn es war viel nebliges Wetter damals, oder es war Nacht. Wir ſahen ſie freilich, dieſe fremden Schiffe, ſelbſt in der dunkelſten Nacht, denn unſere Leiden machten unſere Augen ſcharf. Aber die Anderen hatten dieſe Augen nicht, und ſo fuhren ſie vorüber und ſahen uns nicht.“ „Am dreizehnten Tage— es war ein Freitag— hatte ſich die See beruhigt, das Wetter war klar. Es war am Morgen Thau gefallen und den leckten wir von den Stengen und den Manillg⸗Tauen, ſo weit wir ſie erreichen konnten. Das gab dem Einen oder dem Anderen von uns einigen 2 Nicht Allen, der Holländer zum Beiſpiel war ganz verzagt.“ — Ihr konntet Euch dem Holländer verſtändlich machen. Ihr ſpracht ſeine Sprache oder er die Eure? NRit dem Sprechen war es nicht weit her. Keiner hatte Luſt, kaum mehr die rechte Kraft dazu. Um uns vor dem Erfrieren zu ſchützen, kletterten wir vom Korb nach der Back, die um dieſe Zeit etwas über dem Waſſer ſtand, und von der Back wieder hinauf nach dem Korbe. Da im Stehen auf der Brack ſprach Einer zum erſten Male davon. Wer es war, weiß ich nicht. Genug, es war geſprochen. Einer ſollte ſterben, damit die Anderen mit dem Leben davonkämen. Der Holländer meinte, er ſchere ſich ohnehin nicht mehr um das Leben. Er wolle es ſein. Wir Anderen aber ſagten, wenn es ſchon ſein müſſe, ſo ſolle es nach Rechtens bergehen, wie es ſo Brauch iſt in vergleichen Fällen. Brauch?! Habt Jur denn ſchon je von einem ſo ſchrecklichen Brauche gehört? — Ja. Und ſo beſchloſſen wir denn, es auch ſo zu machen. Vorerſt warteten wir noch ſo von Morgen bis Mittag bin und darüber. Vielleicht käme doch noch ein Fahrten begleiten, um durch die vorzüglichen Inſtrumente auf wiſſenſchaftlichem Gebiete der Luftſchifffahrt tdätig zu ſein. — Ein ſchlechter Witz. Vor einigen Tagen war in einem Berliner Blatte folgende Annonce zu leſen:„Ein junger Beamter mit 5000 M. jährlichen Einkommens wünſcht die Bekanntſchaft mit einer jungen gebildeten Dame behufs Verheirathung, Vermögen nicht beanſprucht. Paſſende Anträge mit Beilegung der Photographie beliebe man an die Adreſſe N. N. zu richten.“ Schon wenige Tage nachher befand ſich der Annoneirende im Beſitze von nicht weniger als fünfund⸗ ſechzig Heirethsanträgen und ebenſovielen Photographien. Der funge Mann richtete ſogleich an zwanzig dieſer Heiraths⸗ kandidatinnen ein Schreiben, in dem er jeder gleichlautend mittheilte, er wäre nicht abgeneigt, ſie zu ehelichen, doch wünſche er vor Allem, ſie perſönlich kennen zu lernen. Er bitte daher inſtändigſt, von ihm ein Billet zu einem beſtimmten Theater für Montag anzunehmen. Er, der Hei⸗ rathskandidat, werde ſich in ihrer Nähe befinden. Montag Abend waren die Beſucher des betr. Theaters nicht wenig überraſcht, als ſie die meiſten Sperrſitze in der mittleren Ab⸗ theilung des Parterre mit mehr oder minder jungen Mädchen beſetzt fanden, die alle aufs Eleganteſte gekleidet waren. In einem Sperrſitz vor dieſen Mädchen ſaß unſer Heirathskan⸗ didat, der ſich von Zeit zu Zeit umdrehte und über die hinter ihm ſitzenden Ehekandidatinnen Revue abhielt. Es dauerte nicht lange, ſo war das Theater⸗Publikum über die Be⸗ deutung des Vorganges im Klaren, worauf ſich im Hauſe große Heiterkeit entwickelte. Die armen Opfer des ſchlechten Witzes aber beeilten ſich, ſo ſchnell als möglich aus dem Theater zu verſchwinden. 8 — Pathenſteuer. Das Steuerbouquet iſt im Großher⸗ zogthum Weimar um eine Blüthe bereichert worden. Es iſt dort eine Pathenſteuer zur Einführung gelangt, die in der Höhe von je fünf Mark erhoben werden darf, wenn mehr als vier Pathen zu einer Taufe beigezogen werden. Der Ertrag fließt in die Kirchenkaſſe. Außerdem muß man zu ſolchem Pathenreichthum auch noch die Genehmigung des Superintendenten haben. —Ju einem Schmierentheater gab es vor einem äußerſt geſpaunnten Puvlikum ein grauſames Wildſchü tz e n⸗ drama, in deſſen Verlauf der Held bereits zwei Perſonen glücklich zu Leichen gemacht hatte. Eben ging er daran, die dritte— nämlich den Förſter, der ihm mitten im Walde wehrlos in die Hände geſallen war— zu erſchießen, und hob zu die alte invalide Feuerbüchſe, die längſt nicht mehr losgaing, mit dem Ausruf:„Knie' nieder— letzt biſt De verloren!“ in die Höbe, als außen biuter der Kuliſſe de: Direktor, Ncher mit ber einzigen verfügbaren Piſtole den Tagesordnung 8 1 Unruße der Reichspartei ktrit Redner für die Beſbehalſung Schiff aber fam ſelng. Und dann ſunt der Holländer aufs Neue an, daß wir ein Ende machen ſollten, ſo oder ſo; er ertrüge es nicht länger. Und ſo ſtiegen wir denn wieder hinunter auf die Brack, einer nach dem Anderen. Und als wir unten waren, zerriß einer von uns ein Stück Leinewand und machte daraus vier Theile, davon eines kürzer war als die anderen. Und dieſes kürzere ſollte der Tod ſein. Wer das z0g, der ſollte fterben. Und der Holländer zog es.—— Olaf Anderſen fuhr ſich glättend mit dem Rücken der Hand über die Stirn. Das wäre allenfalls das einzige Zeichen von Erregung, das feſtzuſtellen iſt. In der Rede behielt er denſelben dumpfen und gleichmüthigen Tonfall bei, in dem er bisber geſprochen. Er fuhr fort:„Der Holländer wurde ſtill und wir Anderen blieben es auch. Mit einem Male ſtellte er ſich mit dem Rücken gegen uns, und das war das Zeichen. Ins Auge ihm ſehen mochte keiner von uns. Aber ſo ging es. Ich legte ihm von hinten die Arme um die Bruſt, der Jacobſen that auch ſo an den Beinen, und der Johanſſon ſtach mit dem Schiffermeſſer los——“ — Und Ihr aßet wirklich? — Ja, wir aßen davon. An dem einen und auch an den zwei anderen Tagen, die bis zur Ankunft des Dänen vergingen, der uns hinübernahm.— — Und Ihr dachtet an gar nichts dabei? Nicht an Gott, nicht an Eure Aeltern, nicht daran, daß Ihr Euch um das Recht bringt, in der Gemeinſchaft der Menſchen zu leben, ja, Euch auch nur Menſchen zu nennen? Nein, Herr. Wir haben gar nichts gedacht. Auch früher nicht. Der Durſt, der Hunger und das Nichtſchlafen⸗ können— ein Anderes hatten wir nicht im Sinne. Und der Unglückliche griff mit beiden Händen an ſeinen Kopf, als gälte es, noch jetzt die Dämonen zu bannen, die jene ſchrecklichen Tage da drinnen wachgerufen hatten. Ehriſtian Hialmar Jacobſen, der zweite Zweiund⸗ zwanzigjährige, der an jenem Schauermahle theilgenommen, iſt etwas kleiner von Geſtalt, doch gedrungener und um Vieles beweglicher als ſein Unglücksgefährte. Wie in ſeinem Weſen entſchiedener, iſt er auch in ſeinen Ausſagen beſtimmter als ſein Unglücks⸗ und Altersgenoſſe. Er begleitet ſeine Worte mit lebbaften Bewegungen, wobei indeß den Hörenden auch nicht einmal der Gedanke überkommt, als ſtände und litte der Sprecher unter dem Druck der Erinnerung, wie dies doch ab und zu bei den Worten des Olaf Anderſen der Fall ge⸗ weſen. Der Geſammteindruck, den dieſer Burſche macht, iſt ungleich ungünſtiger als der ſeines Vormannes, zumal wenn im Eifer des Sprechens die wulſtigen Lippen ſich theilen und das ſtarke Gebiß hervortritt. Am unheimlichſten wirkt indeß die Erſcheinung des drittten Schickſalsgefährten, des Schweden Alexander Johannſſon. Das iſt ein unterſetzter Mann, in der Geſtalt dem Jacobſen näher ſtehend, doch in ſeiner ganzen Art um ſo vieles ge⸗ wandter als jener. Dabei flackert es in dieſen Augen wie von einem im Winde bewegten Lichte. Es ſtimmt völlig mit dem erſt empfangenen Eindruck des angſtvoll Lauernden, den die ganze Erſcheinung macht, daß dieſes böſe Auge mit einem einzigen Blicke die Abſicht der Anweſenden ergründen zu wollen ſcheint, Alexander Johanſſon war nach ſeiner Landung in Kuxbafen ſeiner gefrorenen Füße wegen zunächſt ins See⸗ mannskrankenhaus abgegeben worden und iſt erſt jetzt wieder 10 1 5 Gefährten nach dem Ritzebütteler Gefängniß zurück⸗ gekehrt. Auch Chriſtian Jacobſen und Alexander Johanſſon ſind überzeugt, daß ſie nicht ſchlimmer gehandelt haben, als die Umſtände es erklären und entſchuldigen. Einer mußte daran, ſollten die Anderen ihr Leben erhalten. Erhalten um ſolchen Preis? Was iſt denn Euer Leben mehr werth denn jenes, das ihr gemordet, und was ſoll Euch und kann Euch Euer Leben in Zukunft ſelbſt noch ſein, wenn Ihr an das Geſchehene zurückdenkt? Und wenn Ihr ſelbſt ſchon der Erinnerung gegenüber gleichgültig verbleiben könntet, glaubt Ihr denn, Ihr werdet jemals wieder Arbeit finden in Eurem Berufe, jemals wieder neue Kameraden, die mit und neben Euch werden arbeiten wollen? Einen Augenblick ſcheinen ſie überraſcht. So weit haben ſie bis jetzt ihre Lage noch nicht überdacht. Doch bald ant⸗ worten ſie in der bisherigen ſtumpf gleichmüthigen Weiſe: „O ja, Herr, wir werden wieder Arbeit finden. Und Kame⸗ raden auch. Denn ſehen Sie, der große Hunger und der große Durſt und das viele Nichtſchlafen— das iſt ſchuld an Allem. Wenn der„Dansk“ nur drei Tage früher gekommen wäre, es wäre ja auch uns lieber geweſen, aber er kam nicht und da war der Hunger, der Durſt und das Nichtſchlafen.“ — Man wird die drei Unglücklichen an ihre Landesregierung ausliefern, ſobald dieſe das entſprechende Verlangen in be⸗ ſtimmter Form geſtellt, womit dieſe ſich indeß bisher noch nicht beeilt zat. Ihre Haft iſt ſomit lediglich Sache der Form, denn für eine That, wie ſie die Drei verübt, hat das Geſetz unſerer Zeit eben ſo wenig eine Strafe vorgeſehen, wie das Geſetz der alten Griechen für den Vatermord eine Strafe vorgeſehen hatte. zugehörigen Schuß abfeuern ſollte, ihm balblaut zurtef: „Wart noch ein Bißl! Ich find s Piſtol net!“ Während Nieſer ſuchend in raſender Haſt alte Perrücken, Theaterbärte, Dolche, Schminkſtangen durcheinander warf, war der Förſter in ſein Schickſal ergeben, in die Knie geſunken.„Wird's bald?“ raunte der Wildſchütz in die Kuliſſen hinaus; aber wieder erſcholl von dort des Direktors Stimme ſteis ver⸗ zweifelnder:„Wart' noch ein Bißl!“ Da kam dem Wilderer plötzlich ein gzerrlicher Gedanke. Es fiel ihm ſein langes Meſſer ein Er riß es heraus und ſtürzte mit dem Wuth⸗ geſchrei:„Wart', Schuft, ſo gehts ſchneller und ſicherer!“ auf den Förſter los, der die glückliche Eingebung ſofort erfaßte. Der Wildſchütz warf die Büchſe weg und tauchte ſchon das Meſſer ſcheinbar tief in die Bruſt des Förſters, der rächelnd zurückſank— da gleichzeitig murmelte außen vergnügt der Direktor:„Ich habs! und bumm— ein heftiger Schuß erſolgte, daß die Kuliſſen wackelten. Einen Augenblick war das Publikum ſtarr vor Staunen. Der Ermordete richtete ſich unwillkürlich in lebbaftem Entſetzen halb empor und ſeinem Mörder entfiel das Meſſer vor Verblüffung; dann aber erſcholl ein ungebeures Gelächter. Ja, ja, die Muſe verläßt ihre Jünger nicht: In der höchſten Noth geht ſogar ein Meſſer los. TEine telephsniſche Zeitung. Mon berichtet der „N. Fr. Pr.“ aus Budapeſt: Die Direction des hieſigen Lokaltelephons hatte ſchon vor längerer Zeit den Plan ge⸗ faßt, eine kelephoniſche Zeitung berauszugeden, und ſich dieſe Idee in allen europäiſchen Stgaten und in mehreren über⸗ ſeeiſchen Ländern patentiren laſſen. Heute hat die Redaction dieſer telepgoniſchen Zeitung mit vorläufig 230 Abonnenten ihre Thätigkeit begonnen. Gegen Erlag von 1 fl. 50 kr. für den Monat erhält man eine beſondere Drahtleitung in die Wohnung, welche blos mit zwei kleinen Hörmuſcheln aus⸗ geſtattet iſt. Auf ein Signal werden die Hörmuſcheln ans Ohr gelegt, und man hört nunmehr die in der Redaction der telephoniſchen Zeitung eingelangten Nachrichten, welche den ganzen Tag über zuerſt in ungariſcher, dann in deutſcher Sprache laut vorgeleſen werden. Gleich heute, am erſten Tage, wurden auch alle Ereigniſſe, die ſich in der Stadt zugetragen, telephonirt und ſelbſt ein Intervieuw mit dem Fürſten⸗Primas Vaszary den Abonnenten geboten. — Der Gipfel der Romanſchriftſteller⸗Berühmt⸗ heit! In Colorado wird zur Zeit eine neue Stadt gebaut, Die engliſche Romanſchriftſtellerin Fräulein Tovelli, deren Bücher ſich einer großen Popularität erfreuen, hat neulich eine Zuſchrift von den Erbauern der neuen Stadt erhalten, in welcher ſie erſucht wird, zu geſtatten, daß der neue Ort mit ihrem Namen getauft werde. 2 XX— MNaunbeim, N0. Februar. Seneral⸗Anzeiger. 8. Seite Aus Stadt und Land. Matmheim, 20. Febrnar 1893 Perfonalnachrichten. Miniſterium des Innern. Ernannt: Hofmann, Edmund, Aktuar bdeim Amt Mannheim zum etatmäßigen Amtsaktuar; Verſetzt wurden: Bruttel, Johann, Verwaltunssaktuar beim Amt Triberg zum Amt Stockach und Oettli, Eduard, Amtsaktnar beim Amt Stockach zum Amt Konſtanz. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Verſetzt wurden: Buſelmeier, Emil, Aktnar beim Amtsgericht Emmendingen, zum Amtsgericht Donaueſchingen. Meroth, Anton, Aktuar beim Amtsgericht Kenzingen, zum Amtsgericht Emmendingen. Kölble, Franz, Aktuar deim Amtsgericht Donaueſchingen, zum Amtsgericht Kenzingen. Zäpfel, Gexichtsvollzieher beim Amtsgericht Waldshut, zum Amtsgericht Freiburg. Baushaf, Adam, Gerichtsvollzieher beim Amtsgericht Müllheim, zum Amtsgericht Freiburg. Schulweſen. Verſetzungen und Ernennungen; Brecht, Unterlehrer in Horheim, als Hilfslehrer nach Birkendorf. Duttle, Otto, Unterlehrer in Konſtanz, wird Hauptletzrer in Stetten a. k. M. Grimm, Julius, Hilfslebrer in Konſtanz, wird Schulverw. daſelbſt. Härle, Franz Kaver, Unterlehrer in Neukirch, als Hilfslehrer nach Müllhauſen, Amts Engen. Keller, Karl, Unterlehrer in Obertsroth, als Hilfslehrer nach Ulm, Amts Bühl. Kern, Konrad, Hilfslehrer in Schweigern, wird Schulverw. dafelbſt. Menger, Ludwig, Schulverwalter in Lindach, wird Hauptlehrer in Walldorf. Stenzel, Franz, Unterlehrer in Halbmeil, als Hilfslehrer nach Wagshurſt.— Geſtorben: Straub, Alois, Hauptlehrer in Aach. Staatgeiſenbahn⸗Gerwaltung. Ernannt wurden: Röttinger, Wilbelm, Bahnver⸗ walter in Hauſach zum Güterverwalter und Stoll, Guſtav, Stationsvorſteher in Heidelberg bei der Main⸗Neckarbahn zum Bahnverwalter bei diesſeitiger Verwaltung. Mit Eut⸗ ſchließung Großh. Miniſteriums der Finanzen vom 21. Januar I. J. wurde dem Güterverwalter Wilhelm Röttinger die Güterverwaltung Konſtanz und dem Bahnverwalter Guſtav Stoll die Bahnverwaltung Bruchſal übertragen; ferner wurde der Güterverwalter Johann Landwehr in Konſtanz in gleicher Eigenſchaft nach Offenburg und der Bahnverwalter Johann Köpfer in Bruchſal in gleicher Eigenſchait nach Hauſach verſetzt. Das Sroßh. Miniſterium der Finanzen hat unter dem 17. Januar l. J. die Expeditionsaſſiſtenten: Stahl, Job., Herlan, Auguſt, Dörrwächter, Wilh., Eiſele, Aug. und Hofherr, Joſ., zu Stationsaſſiſtenten ernannt.— Ernannt: zum Bahnexpeditor 1. Klaſſe: Hoſp,. Eduard, Stationsaſſiſtent in St. Georgen i. Schw.; zum Zeichner (Sehalts⸗ſtlaſſe II): Zimmerer, Chriſtian, Hilfszeichner, von Karlsruhe; zum Werkmeiſter: Singler, Aug, Werk⸗ fütrer; zum Wagenrevidenten: Schenk, Georg, Wagen⸗ wärter.— Etatmäßig angeſtellt: Bach., Stationsmeiſter, Oſtermaier,., Lokomotivheizer, Bub, Joſef, Weichen⸗ wärter, Hauf, Auguſt, Weichenwärter.— Vertragsmäßig aufgenommen als Weichenwärter: Höllmüller, Friedrich, von Steinbach, Linnebach, Karl, von Mückenloch. Der bisherige Eiſenbahnkandidat Judwia Lohr wurde in der Liſte der Eiſenbahnkandidaten geſtrichen und unter die Zahl der Expeditionsgehilfen aufgenommen.— In Ruheſtand ver⸗ ſetzt: Hederer, Karl, Lokomotivführer, Herzos, Chriſt., Schaffner, Zepf., Anton, Schaffner, unter Anerkennung ihrer langjährigen treuen Dienſte.— Enzlaſſen: Stadelbauer, Adam, Bahnmeiſter, Fütterer, Martin, von Muggenſturm, zuletzt Weichenwärterablöſer in Karlsruhe.— Geſtorben: Eglau, Janaz, Güterverwalter, am 2. Januar l. J. Steunerverwaltung. Zugetheilt wurden: Winterhalter, Hermann, Jinanz⸗ praktikant bei gr. Hauptſteueramt Lahr, dem gr. Steuerkom⸗ miſſär für den Bezirk Lahr und Spuler, Erwin, Jinanz⸗ praktikant bei ar. Obereinnehmerei Villingen, dem gr. Stener⸗ kommiſſär für den Bezirk Konſtanz.— Verſetzt wurden: Vachat, Karl, Buchhalter bei der gr. Obereinnebmerei Offen⸗ burg, zu der gr. kombinirten Verechnung Müllheim. Kabis, Johann Andreas, Steueraufſeher in Karlsruhe, nach Offen⸗ burg.— Unter die Zahl der Finanzgehilfen wurde aufge⸗ nommen: Städel, Friedrich, von Straßburg. Domänen⸗Berwaltung. Bon Gr. Miniſterium der wurde Vogel, inanspraktikant in Freiburg, der Domänenverwaltung Kehl, aiſer, Dr., Finanzpraktikant in Kehl, dem Sekretariat der Er. Domänendirektion, Neßler, Finanzpraktikant beim Sekretarigt der Gr. Domänendirektion, der Zollabfertigungs⸗ ſtelle a. B. Baſel zugetheilt. Großh. Gendarmerie⸗Korps. Penfionirt wurde: Uhl, Karl, Gendarm vom 1. Diſteikt, ſtationirt in Stetten a. k.., Amt Meßkirch.— BVerſetzt wurden: die Gendarmen: Kirſchner, Adolf, von Neudenau nach Gamburg, Wurth, Joſef, von Gamburg nach Neudenau, Eber, Heinrich, von Mosbach nach Borberg, Schley, Reinold, von Boxberg nach Mosbach, Schneider, Guſtav, Spät geſühnt. Don Charles Moronvel. (Machbendd vecbekes- 12¹ Fortſetzung.) Nachdem Straub ſeine Werthpapiere, Bankſcheine und Goldrollen wieder und wieder gezäglt hatte— ſchloß er die Taſche zu und kehrte zur Thür zurück. m Korridor war Alles ſtill; ſelbſt die Schildwache ſchien ihren Poſten verlaſſen zu haben. Nur der Theergeruch war noch vorhanden. Wo kam er her! Straub verſuchte ein Fenſter zu öffnen, doch es gelang ihm nicht, der Riegel wider⸗ ſtand ſeinen Bemühungen. Nun probirte er es mit den Fenſter⸗ ſcheiben. Er beſaß eine Brillantnadel, mit deren Hülfe er vorſichtich und geräuſchlos das Glas zerſchnitt. Eine laue Luft drang durch die entſtandene Oeffnung und eine ſchmale Ritze zwiſchen der Mauer und den feſtgeſchloſſe⸗ nen Läden ließ einen ſchmalen Lichtſtreifen durch, der bekun⸗ dete, daß der Mond ſchien und die Nacht klar war. Kein Geräuſch, weder von Außen noch von Innen, ließ ſich ver⸗ nehmen, man hätte glauben können, das Schloß ſei unbewohnt. Beim Schein der unruhig flackernden Kerzen, die das Zimmer nur ungenügend erleuchteten, trat Straub an den reichbeſetzten Tiſch. Wie man ſich wohl denken kann, reizte ihn nicht der Appetit, aber er wollte Pidoux gegenüber ſeine Kaltblütiakeit und Ueberlegenheit bewahren.„Wollen wir eſſen?“ fragte er.— Nein, ich habe keine Luſt.“ Der Badenſer zuckte die Achſeln.„Glaubſt Du etwa, dieſe ſchönen Speiſen ſeien vergiftet?“—„Warum nicht?“— „Ich werde Dir gleich das Gegentheil beweiſen.“ In der That ſetzte er ſich an den Tiſch, entfaltete die Serviette und begann mit größter Seelenruhe eine Paſtete zu verzehren.„Weißt Du, mein Lieber,“ ſagte er dabei, „Leute, die man ins Jenſeits ſpediren will, behandelt man nicht ſo gut. Die Paſtete iſt wirklich vorzüglich, ich aß nie eine beſſere. Da, nimm ein Glas Malaga— das wird Dich beleben.“— Danke, ich habe keinen Durſt.“ Sdich müßte Dich agentlich wegen Deiner Jeigheit baſſen!“ don Täuderbiſchofsheim nach Mannheim, Hirn, Wilhelm. von Ladenburg nach Tauberbiſchofsbeim, Dingler, Karl, von Mannheim nach Ladenburg, Käufer, Ambros, von Külsbeim nach Großſachſen, Oſer, Konſtantin, von Groß⸗ ſachſen nach Külsheim. Erledigte Stellen für Militäranwärter. 14. Armeecorps. Vakanzen⸗Liſte Nr. 7 vom 15. Februar. 1. Die Stelle eines Straßenwarts in Dottingen. Einkommen jährlich 402 Mark. Mit der Anſtellung iſt An⸗ ſpruch auf Ruhegehalt nicht verbunden. Sofortige Bewerb⸗ ungen bei der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion Freiburg. 2. Die Stelle eines Straßenwarts in Oberweiler Einkommen fährlich 420 Mark Ruhegehalt wie bei). So⸗ fortige Bewerbungen bei der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ Inſpektion Lörrach. 8. Die Stelle eines Briefträgers in Wittighauſen. Erforderlich 200 Mark Kaution, die durch Gehaltsabzüge gebildet werden kann. 650 Mark Gehalt und 60 Mark Wohnungsgeldzuſchuß. Bewerber baben ſich bei der kaiſerl. Ober⸗Direktion in Karlsrube zu melden. Hofbericht. Samſtag Adend ſand bei den Großh. Hersſchaften ein großes Hofkonzert ſtatt, zu welchem 750 Einladungen ergangen waren. Die am Großh. Hofe beglau⸗ bigten Geſandten in Stuttgart, München und Darmſtadt hatten Einladungen erhalten. Das Großh. Hoforcheſter und einige Künſtler der Oper waren zur Ausführung des Kon⸗ zertes derufen. »Militäriſches. Landw.⸗Bezirk Heidelberg: Hoops, Vicefeldwebel, zum Secondelieutenant der Landwehr⸗Infan⸗ terie 1. Aufgebots.— Steyer und Schmidt, Vicefeld⸗ webel, zu Secondelieutenants der Reſerve, bezw. des 6. Bad. Inf.⸗Reg. Kaiſer Friedrich III. Nr. 114 und des Inf.⸗Regts. von Voigts Rhetz(3. Hannoverſchen) Nr. 79.— Clemm, Vicewachtmeiſter, zum Secondelieutenant der Reſerve des Badiſchen Train⸗Bataillons Nr. 14 befördert. * Patent⸗Liſte badiſcher Erfinder. Angemeldet Kurl Trautz in Dill⸗Weiſſenſtein b. Pforzheim: Sicherheits · vorrichtung für Futterſchneidmaſchinen zum Ausrücken und Umſteuern der Vorſchubwalzen.— Jakob Reidel in Mann⸗ heim: Neigungs⸗ oder Gefällmeſſer.— Ertheilt an: Eiſen⸗ werke Gaggenau, Aktiengeſellſchaft, in Gaggenau: Spucknapf. — 5. Lanz, Commerzien⸗Rath in Mannheim: Schlagleiſten fuür Dreſchmaſchinentrommeln.— Firma Maſchinenfabrik Heidelberg, Molitor u. Cie. in Heidelberg: Anordnung des Gegengewichtes an Pappſcheeren.— Th. Kromer in Freiburg: Kaſtenſchloß mit gegabelter Riegelſtange. Gebrauchsmuſter⸗Liſte. Eingetragen für: R. Jung in Heidelberg: Kleine Handeentrifuge mit verdecktem Getriebe.— Albert Rau in Pforzheim: Eiſerne Laſtver⸗ theilungsmaſchine für hölzerne oder eiſerne Träger.— Wagner⸗ Schneider in Hemmenhofen: Verſtellbarer Greif⸗ und Spitz⸗ zirkel mit Maßeintheilung für große Dimenſtionen.— S. Siedle u. Sbhne in Furtwangen: Thonzelle für Elemente. — Ludwig Michel in Karlsruhe: Marktbuch in Abreißzettel⸗ form für Hausfrauen und Mädchen.— Herm. Wölfl in Konſtanz: Zifferblätter für Uhren mit hinter einem Ausſchnitt ſich drehenden Figurenſcheiben.— J. A. Pfund in Konſtanz: Reflectorvorrichtung.— Albert Bloch in Pforzheim: Be⸗ feſtigungs⸗Mechanik für Manſchetten⸗ und Hemdenkuöpfe, auch an Cravattennadeln benutzbar. Carl Geiger in Karlsruhe; WaſſersSyphon.— Eiſenwerke Gaggenau.⸗G. in Gaggenau: Heronsball mit tanzender Kugel und Jangkorb als Schieß⸗ ſcheibe.— Bernhard Wertheimer in Karlsruhe: Stellbare Verſchlußkammer für Cigarrenformen. „Der Bedarf an Expeditions⸗ und Vurean⸗ perſonal bei den Großh. Dadiſchen Staatsbahnen hat ſich in den letzten Jahren außerordentlich geſteigert; bei zahlreichen Dienſtſtellen wurde das Hilfsperſonal nicht un⸗ weſentlich vermehrt und mußte demgemäß auch das Anwärter⸗ perſonal für die Dienſtſtellen des niederen Eiſenbahnver⸗ waltungsdienſtes in größerer Zahl aufgenommen werden. Mit der e 8 des Perſdnals bildete ſich aber auch bei den arbßeren Dienſtſtellen, insbeſondere bei den Güter⸗ verwaltungen eine weitgehende Arbeitstheilung aus, ſo daß Expeditionsbeamte vielſach ausſchließlich mit einfachen Dienſt⸗ geſchäften betraut werden mußten, wozu unbedenklich Leute mit einfacher Schulbildung verwendet werden können. Im Jahre 1891 wurden daher erſtmals mit höherer Genehmigung in beſchränkter Anzabl im Alter von 15 Jahren ab ſtehende junge Leute von einfacher Schulbildung unter der Bezeich⸗ nung„Anwärter für Bureaugehilfenſtellen“ aufgenommen und in den Dienſt von Expeditionsbeamten eingeübt, auch theil⸗ weiſe hierin ſchon mit gutem Erfolg verwendet. Das Be⸗ amten⸗ und Arbeiterperſonal bat eine nicht unerhebliche Steigerung erfahren, was mit der im Jahre 1891 noch an⸗ haltenden Steigerung des Verkehrs zuſammenhängt. Theil⸗ weiſe iſt aber der Mehrbedarf an Perſongl auch durch das Schweizeriſche vom 27, Juni 1890, betreffend die Arbeitszeit beim Betrieb der Eiſenbahnen und anderer Transportanſtalten, veranlaßt worden. Durch dieſes Bundes⸗ geſetz hat ſich die Nothwendigkeit ergeben, das Perſongl auf den auf Schweizer Gebiet gelegenen Stationen und Bahn⸗ ſtrecken theilweiſe weſentlich zu vermehren. * Der Tagesſchlaf wird von Vielen für dienlich ge⸗ halten. Allgemein ſagt man, er mache dick, was auch bei fuhr Straub fort, doch ich kann es nicht! Dieſes Gefühl macht mir Ehre! Entweder man iſt Vater oder nicht. Ich bin es!“—„Hört auf! Ich kann Eure Worte nicht anhören]!“ —„Geh! Wir werden noch ſchöne Tage zuſammen verleben!“ —„Meint Ihr?“ warf Pidoux bitter ein.—„Ganz gewiß.“ —„Ihr habt ja einen ſehr feſten Glauben!“ 5 „Sobald wir wieder frei ſind, erklärte Straub weiter, zund das wird bald ſein, ſuchen wir die Grenze zu erreichen und flüchten uns in die Schweiz oder nach Italien, um dort mit dieſem Vermögen— er wies auf die Taſche— zein luſtiges Leben zu führen.“—„Und meint Ihr, das man Euch unhehelligt laſſen wird?“—„Biſt Du unſchuldig! Komm', ſetz' Dich her und mach's wie ich! Iß und trink und höre zu— was ich Dir ſagen werde!? Pidoux näherte ſich nur widerwillig, aber er gehorchte doch, rückte ſich einen Stuhl an den Tiſch, nahm ein Stück von dem Geflügel und goß ſich ein Glas Wein ein„Du brauchſt nicht zu ängſtlich zu ſein,“ bemerkte Straub, ſein Glas erhebend.„Es iſt ausgezeichneter Rebenſaft. Dieſe ſind nicht ſo ſchlecht, als ſie ſich den Anſchein geben.“ Pidoux ſchüttelte den Kopf mit ungläubiger Miene. „Du meinſt, man werde mich behelligen? nahm Strauß das Geſpräch wieder auf,„Kennſt Du die Welt ſo wenig? Was haben Dir meine Unterweiſungen genutzt? Es muß wahrlich ein ſehr feſtes Band zwiſchen uns beſtehen, wenn ich mich noch weiter um Deine Erziehung kümmere, die mir ſo gänzlich mißlungen iſt! Dein Benehmen iſt unwürdig und empört mich! Eingeſtehen, bekennen, wie ein dummer Tölpel, den eine Vogelſcheuche in Schrecken verſetzt! Den Erfolg eines ſo klug erſonnenen, ſo kühn ausgeführten Werkes auf's Spiel ſetzen. So den Muth verlieren, wenn ſich nur ein Jeind zeigt! Und dann ſich vor dieſem auf die Kniee werfen, ſeine Gnade anflehen! Welche Schande! Ein wahrer Mann kämpft bis zuletzt, bis zum Tode, und wenn das Schickſal ihn ver⸗ rathen, ſo fällt er, ſo geht er unter ohne zu zittern! Ver⸗ ſtehſt Du mich? Doch laſſen wir das! Wer würde es wagen, mich zu verfolgen? Ich kenne zu viele Geheimniſſe! Ich geböre zu Denen, die man ruhig in ihrem Schlupfwintel läßt, über die ſehr dielen Perſonen der Fall iff, d. F. bei Denen, 1wo Nel⸗ gung zur Beleibtheit ſich zeigt. Aber es giebt auch wiederum andere Perſonen, beſonders junge und alte Damen, denen die angenehme, mollige Rundung etwas mangelt, die nun glau⸗ ben, den Tagesſchlaf dazu benutzen zu können, um ſich die fehlende Fülle zu verſchaffen, und die Folge iſt um ſo größere Magerkeit. Denn daß der Nachtſchlaf und Tagesſchlaf nicht gleiche Wirkung haben, kann jeder an ſich ſelbſt prodiren. Wäbrend jener entſchieden eine ſtärkende Wirkung äußert. mattet dieſer mehr ab. Nicht felten kann man die Aeußerung hören, daß man nach einem eiwas langen Mittagasſchlafe müder aufſtehe, als man vorher war. Denn die Sonne hat auf die Natur und alle ihre Geſchöpfe einen noch nicht er⸗ kannten geheimnißvollen Einfluß, wie viele Beiſpiele deweiſen. Für den Menſchen iſt die Nacht die natürliche Zeit des Schlafes, und natürliche Lebensweiſe hat natürliche Folgen, giebt dem Körper ein normales Ausſehen, unnatürliche Lebensweiſe unnormales Ausſehen, wie der Tagesſchlaf thut. Den Einen macht er, in übertriebener Weiſe Fer 9 un⸗ normal dick, den Andern wieder mager, je nach der Neigung des Körpers. *Der Mittelrheiniſche Fabrikanten⸗Berein dal! Mittwoch, 22. d. Mis., Nachmittags 3 Uhr in Mainz im Caſino⸗Hof„Zum Gutenberg“ eine Monatsverſammlung abd⸗ Auf der Tagesordnung ſtehen folgende Gegenſtände: 1) Mit⸗ theilung der neuen Einläufe. Vortrag des Herrn Ver⸗ waltungsdirektors Schwank⸗Köln über die Zwecke und Ziele des Haftpflicht⸗Schutzverbaades deutſcher Induſtrieller. 5 Einführung der mitteleuropäiſchen Zeit. 4) Eingabe des ereins zur Wahrung der Intereſſen der chemiſchen Funae Deutſchlands betreffend Conzeſſtonirung gewerblicher Anlagen Referent Herr Rud. Köpp“⸗Oeſtrich. 5) Rundſchreiben des deutſchen Handelstages betreffend Antrag der Handelskammer Pforzheim wegen Mitwirkuns von Vertretern des Handels und der Induſtrie beim Abſchluß von Handelsverträgen; Referent Herr Kommerzienrath Böhm⸗Offenbach. Sonſtige Vereinsangelegenheiten. Ueber die Mannheimer Vieh⸗Märkte von 1898 ſagt der von Herrn Bezirksthierarzt Fuchs erſtattete Be⸗ richt: Das abgelaufene und erſte Betriebsjahr ſeit Eröffnung des ſtädtiſchen Viehhofes iſt in jeder Beziehung als ein befriedigendes zu bezeichnen. Die größeren Auſtriebe in den Sommermonaten ſind einerſeits der ſchlechten Jutterernte anderſeits aber auch den vorzüglichen Einrichtungen des ſtädtiſchen Viehhofes zuzuſchreiben. Beſonders in Großvieh und Kälber machte ſich die Zunahine der Auftriebe bemerk⸗ bar. Die Marktpreiſe gingen durch dieſe vermehrten Zu⸗ triebe in den Sommermonaten beträchtlich zurück und es hatten auch die Fleiſch⸗ reſp. Ladenpreiſe einen Rückgang zu verzeichnen. Die einzige Ausnahme hierin machten die Preiſe für Schweine. Während dieſelben in der erſten Zeit wenig verändert waren, ſtiegen dieſelben in den Sommer⸗ monaten bedeutend. Der Grund hierfür iſt darin zu ſuchen, daß die Production des Inlandes zu klein iſt und der darf haußtſächlich aus Norddeutſchland, Belgien, der Schw und Frankreich gedeckt werden mußte, wobei der Zoll un die Transportkoſten die Erhöhung der Preiſe bewirkten. Im Jahre 1892 war der Markt von 92,065 Stück im Werth von 15,801,584 Mark, im Jahre 1891 war der Markt von 82,990 Stück im Werih von 11,259,642 Mark befahren. Der Zutrieb war im Betriebsjahre um 9078 Stück größer als im Vorjahre. Die Fleiſchpreiſe auf den Fleiſchbänken am Markte waren durchſchnittlich dei Rindern, Kälbern, Schafen, Ziegen und Schweinen 5 Pfennig per Pfund unter dem Ladenpreiſe. Die durchſchnittlichen Verkaufswerthe der Pferde betrugen: eines Fohlens unter 1 Jahr M. 100, eines Pferdes von—2 Jahr M. 300, von—6 Jahr M. 400, von—4 Jahr M. 600, 4 Jahr und darüber M. 800, eines 4 Jahre alten oder älteren Zuchthengſtes M. 4000, * Fleiſchbeſchau in Maunheim. Nach dem von Herrn Bezirksthierarzt Fuchs erſtatteten Jahresbericht über die Fleiſchbeſchau in unſerer Stadt pro 1892 wurden im Ganzen in Mannbeim geſchlachtet 10,669 Stück Großvieh(gegen 98838 Stück im Vorjahre), 46,890 Stück Aleinvieh(gegen 44,757 im Vorjahre) 37 Pferde(gegen 388 im Vorſahre), 975 ſamen 57,935 Stück Vieh(gegen 55,122 im Vorjahre. Die Anzahl der Schlachtungen in hiefiger Stadt bat ſich alſo um 2808 gleich 5,7 pEt. vermehrt. Im Jahre 1892 hat die Einfuhr von Fleiſch von Großvieh unbedeutend e⸗ nommen, diejenige von Kleinvieh abgenommen. Die ſammtzabl der eingeführten Viertel weiſt gegenüber dem Vorjahr ein Mehr von 45 Vierteln auf, das ewicht in Mlogcamm blieb um 49 Kilogramm hinter dem Vorjahr zurück. Kopf und Gelünge von Schafen wurden 1592 nicht eingeführt. Es kommt dies daher, daß die Hammelserport⸗ Schlächterei in Ilpesheim ihren Betrieb einſtellen mußte, weil der Export geſchlachteter Thiere nach Paris durch zu 5 Zoll für geſchlachtete Waare unmöglich wurde Der A e des eingeführten Fleiſches beträgt ca. 250.000 Mark. Eingeführt wurden 250,128 Kilo, gegen 250,177 im Vorjahre. Bankwürdiges Fleiſch, wobei das im geſchlachteten Zuſtande eingeführte mitberechnet iſt, wurde verbraucht 8,440,748 Kilogramm im Werthe von M..078,98.90 gegen 5,258,368 im Vorjahre. Auf den Kopf der Bebölkerung bei einer ie oen 8 von eg. 79,000 trifft ſomtt ein jährlicher Verbrauch von 68,8 Kilogr. gegen 66,5 im Jahre 1891 und 63,5 im Jahre 1890, Der tägliche Conſum betrug pro Kopf man nöthigenfalls Todesgerüchte ausſtreut, während ſie ſich doch volllommen wohl befinden! Nun, wir werden aucd auf dieſe Weiſe verſchwinden! Mögen die Mareilles dann kärmen wie die Krähen, man wird uns nicht finden, weil es Nie⸗ mand einfallen wird, uns zu ſuchen] Du verſtehſt? „Vielleicht, eben weil die Mareilles das wiſſen, werden ſie uns nicht mehr herauslafſen, wandte Pidoux ein. Das war richtig; Straub konnte nichts dagegen ſagen. Plötzlich ſprang Pidoux auf.„Hört Ihr!' ſtammelte er. Aus den Räumen des Erdgeſchoſſes vernahm man ein lantes Pfeifen, wie wenn der Wind an Winterabenden durch den Schornſtein fährt. Zu gleicher Zeit drang ein leichter, allmählich ſtärker werdender Rauch durch die Jugen des Parquets.„Glanbt Ihr es nun? ſchrie Pidouß mit erd⸗ fahlem Geſicht. Die Gefahr beſtätigte ſich.„Würden ſie es doch wagen?“ murmelte Straub beunruhigt. Sein Schüler aber ſtellte ſich dicht vor ihn hin und wie ein unaufhaltſamer Strom brach ſein Zorn gegen den Urheber ſeines Unglücks los. „Ihr ſeht nun,“ ſchrie er außer ſich,„daß ſie ſich unſeret⸗ wegen keinen Zwang anthun! Ihr ſpracht vorhin von Euren Freunden in den Kanzleien, jenen Werkſtätten, wo man ſo willkürlich über Leben und Freiheit Anderer verfügt! Was helfen ſie Euch? Die Mareilles ſind auf ihrer Hut! Sie wiſſen recht wohl, daß Ihr ihnen, wenn Ihr entſchlüpftet, mehr als einen ſchlechten Streich ſpielen würdet und ſie denken genau ſo wie der Baron Raynaud, der jetzt eine Kugel im Leibe hat, daß nur die Todten nicht wiederkehren! Zieht Euch doch nun heraus, Ihr Schlaukopf, die Ihr über meine Feig⸗ heit ſpottet! Zerbrecht dieſe Eiſenſtangen! Nehmt Euren Sack mit dem Golde des Barons und der Alten von Or⸗ geres mit! Gebt doch, wenn Ihr könnt!“ „Ach!“ entgegnete Straub verächtlich,„wenn man ſter⸗ ben muß, ſo ſtirbt man wenioſtens würdig!“—„Aber ich, ich will nicht ſterben!“ ſchrie Pidoux wüthend.—„Mein Sohn! Höre mich!“—„Euer Sohn! Hoho! Euer Knecht oder vielmehr Euer Sklave bin ich! Weiß ich's denn anders? Ich kannte nur meine Mutter, die im Elend ſtarb. Ihr habt mich in Euren Dienſt genommen und auf einen ſchlechten Weg gebracht.“ Gorti. a 4. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 20. Februar. 9½1 Kilogr. Der geſammte Conſum hat um 591 Stück Großvieh und 2826 Stück Kleinvieh gleich 182,375 Kilogr. zugenommen. Auf der Freibank des Schlachthauſes wurden im Jahre 1892 verkauft: 147 Stück Großvieh und 54 Stück Kleinvieh, zuſammen 201 Stück Vieh, welche insge⸗ ſammt ein Gewicht hatten von 38,060 Kilogramm. Auf die Freibank wurden im Ganzen verwieſen 205 Thiere im Ge⸗ ſammtgewicht von 38,050 Kilo, gegen 120 Thiere mit 15,090 Kilo Gewicht im Vorjahre. An einzelnen Organen wurden außerdem confiscirt 773 Stück, ſowie an einzelnen Fleiſch⸗ theilen 325,5 Kllogramm. Der durch die Verweiſung auf die Freibank, ſowie durch die Confiscationen herbeigeführte Schaden beläuft ſich auf ca. 39,511., 0,55 pCt. des Ge⸗ ſammtwerthes des verbrauchten Fleiſches. Auswanderung in Baden. Die Zahl der aus Baden über See(faſt ausſchließlich nach den Vereinigten Staaten von Amerika) Ausgewanderten kann veranſchlagt werden für 1881 zu 13000, für 1882 zu 12,000, für 1883 zu 10,000 für 1884 zu 7500, für 1885 zu 5000, für 1886 zu 4500, für 1887, 1888 und 1889 zu je 6000, für 1890 zu 5500, für 1891 zu 6000. Im Jahre 1891 erwarben 2371 Perſonen die Staatsangehörigkeit durch urkundliche Aufnahme, und 759 fremde Frauen durch Heirath, während 1396 Perſonen ſie durch urkundliche Entlaſſung aufgaben und 1232 Badnerinnen durch Heirath verloren. Die ſtädtiſche Schifferſchule hat am vergangenen Freitag ihr zweites Unterrichtsjahr beendet. Das geſchah in einer öffentlichen Zſtündigen mündlichen Prüfuns mit allen 12 Schülern der beiden Kurſe, welcher eine ſchriftliche 6ſtündige Prüfung der 4 Schüler des 2. Kurſus, welche die Auſtalt verlaſſen, vorausgegangen war. Als Vertreter der Großh. Staatsregierung waren das Vorſtandsmitglied der Over⸗ direktion des Straßen⸗ und Waſſerbaues in Karlsruhe, Herr Baudixektor und Profeſſor Max Honſell anweſend. Außer⸗ dem hatten ſich eingefunden ein größerer Theil der Mitglieder der ſtädtiſchen Schifferſchulkommiſſion, ſpeziell auch Herr Oberbürgermeiſter Beck; des weiteren der Staatskommiſſar der Kommiſſion, Herr Oberingenieur Fieſer. Als Gäſte waren geladen und zugegen Herr Geheime Oberregierungs⸗ rath Frech, ein Vertreter der Handelskammer für den Kreis Mannbeim, Herr Otto Glöklen, ferner eine größere Zahl von Schiffern, welche aufmerkſam die Prüfung verfolgten. Am Schluſſe der mit Erfolg beſtandenen Prüfung wurden die 4 Schüler des 2. Kurſus entlaſſen. Dieſelben erhielten von der Anſtalt eine vom Rheinſchiffsregiſterverband heraus⸗ gegebene Sammlung aller auf die Rheinſchifffahrt bezüglichen Geſetze und Verordnungen als Erinnerung an die Schule; ferner vom Verlag und der Redaktion des„Rhein⸗ ſchiff“ erhielt jeder der 12 Schüler ein Exemplar des in dieſem Berlag erſchienenen Sammelwerks Vade⸗ mecum für den Rheinſchiffer. Der Schüler mit der heſten Note exhielt außerdem noch eine ganz beſondere Be⸗ lohnung in Form eines weiteren nützlichen Buches. Die Abſolventen ſind und zwar der Reihenfolge ihrer Prädizirung nach: 1) G. Herberich von Caub, 2) H. Böhringer von Neckargemünd, 3) Ph. Boßmann und 4) J. Page bvon bier.— Zum Schluß hielt Herr Baudirektor Honſekl eine längere warme Anſprache, welche voller Anerkennung für die Leiſtungen der Schüler aber nicht minder auch der Lehrer (ceiſt in ehrenamtlicher Stellung), welche die beſonderen Schwierigkeiten dieſes Amts(Verſchiedenheit in der Vor⸗ küldung der Schüler, Sprödigkeit des zu bewältigenden Lehr⸗ ſtoffs, außerordentliche Kürze der für die Lehraufgabe ge⸗ botenen Zeit) mit Liebe und Verſtändniß glücklich zu um⸗ ſchiffen verſtanden hätten. Er gibt der Hoffnung Ausdruck, daß ſich auch am Rhein, wie dies ſchon jahrzehnte⸗ lang an der Elbe ſei, das Bedürfniß nach einer theore⸗ liſchen Ausbildung der fungen Schiffer noch erheblich verſtärke. Er gebe ferner gerne zu, daß man am Rhein mit Recht das Schwergewicht auf die praktiſche Schule lege, er erwarte aber, daß man wieder aus der heutigen Prüfung ſicherlich entnommen haben werde, wie werthvoll eine Summe von weiteren Kenntniſſen für den Schifferdſei. Wie mancher der heute zu Entlaſſenden werde nun in der Lage ſein, dem einen oder anderen ſeiner Vorgeſetzten, der gewandter mit dem Fahrbaum wie mit der Feder ſei, zu helfen und ſich da⸗ bei vielleicht auch noch ein Stück Geld zu verdienen. In gleichem Sinne ſprach auchlHerr Oberbürgermeiſter Beckund hit dem Ausdruck des lebhafteſten Dankes für das reiche ohlwollen, welches die Gr. Staatsregierung und die hieſige Handelskammer, auch der Schifferſtand ſelbſt dieſer ſtädtiſchen Anſtalt entgegengebracht hätten, wird der feierliche Akt beendet, Naturheilverfahren. Man ſchreibt uns, daß in dem neu gegründeten Verein für das geſammte Naturheilver⸗ fahren demnächſt Herr Schriftſteller Lothar Volkmar aus Berlin einen Vortrag über das Reichsſeuchen⸗Geſetz halten wird. Ueber das Tabakgeſchäft der verfloſſenen Woche ſagt die„Südd. Tabakztg.“: Geſchäftlich iſt dieſe Woche nichts Beſonderes zu verzeichnen. Einzelne Abſchlüſſe in gltem Schneidgut zu unbekannten Preiſen kamen vor. Haupt⸗ ſäächliches Geſchäft beſtand in der Einwiegung der Breisgauer neuen Tabake und fallen dieſelben ſehr zur Zufriedenheit der Käufer aus, beſonders hervorragend gut im Geſchmack find die letztgekauften Tabake, welche nach dem Froſt geliefert wurden. Das Produkt dürfte zu den beſſeren Jahrgängen gerechnet werden. Eine Ausnahme bilden theilweiſe die Tabake in Emmendinger Gegend. Schneidtabake entwickeln ſich zum Theil kräftig. Rollendecktabake ſind geſucht und gingen dieſe Woche einige hundert Centner à 51 M. durch einen hieſigen Agenten an einen Fabrikanten über.— In Seckenheim wurden dieſe Woche noch verſchiedene Partien zu 18—21 M. verkauft; bisher dürften—4000 Centner dort verkauft worden fein. Wünſchenswerth wäre, wenn jedes Jahr um dieſe Zeit die Lager der alten Tabake ſo gelichtet wäxren, wie jetzt. Allem Anſchein nach zu urtheilen, wird es mit dem 9ger Cigarrentabak des bad. Oberlandes ebenſo gehen; auch die andern brauchbaren Tabake werden nicht ohne Nachfrage bleiben. * Arbeiter⸗Fortbildungs⸗Verein. Wie aus dem An⸗ noncentheil erſichtlich iſt, wird heute Montag, Abends 8½ Uhr, Herr Architekt Heinrich Hartmann, in einem Vor⸗ trage die Frage erörtern, ob es eine Ueberproduktion gibt. Da dieſe Frage in letzter Zeit vielfach erörtert wurde, ſo dürfte dieſer Vortrag viel Intereſſantes bieten, weshalb wir auch an dieſer Stelle auf denſelben aufmerkſam machen. Der Eintritt iſt unentgeldlich. Evangeliſcher Familien⸗Abend. In den Räumen des„Ballhauſes“ fand geſtern Abend erſtmals ein Evangel. Familien⸗Abend ſtatt, wie ſolche in mehreren deutſchen Städten ſchon ſeit einiger Zeit in regelmäßigen Zwiſchen⸗ räumen abgehalten werden. Die Anregung zur einer ſolchen war ausgegangen von den Herren Dekan uckkaber, Stadtpfarrer Hitzig, Ahles und Simon und Stadtvicar Lehmann. Die Angebörigen der prote⸗ ſtantiſchen Gemeinde hatten der Einladung ſo zahlreich Folge geleiſtet, daß bald nach 8 Uhr die Räume des„Ball⸗ gauſes“ dicht beſetzt waren. Dies dürfte wohl der beſte Beweis dafür ſein, welch großen Anklang die Idee hier gefunden hat. Hoffen wir, daß der erſten der⸗ ärtigen Zuſammenkunft bald weitere folgen werden. Der Abend war ein ſehr anregender und gewürzt durch treff Iſche Reden ſowie Vorträge des Vereins für klaſſiſche Kir⸗ chenmußik. Herr Stadtpfarrer Hitzig eröffnete und begrüßte Die zahlreiche Verſammlung mit einer kurzen trefflichen An Im weiteren Verlaufe ſprach ſodann noch Herr Decan Nuckaber in einer geiſtvollen Rede über den Guſtav Adolfs⸗Verein, welcher im September d. Is. ſein fünfzig⸗ jähriges Jubiläum feiere. Der Guſtav⸗Adolfs⸗Verein zählt zur Zeit 1831 einzelne Zweigvereine und 483 Guſtav⸗Adolfs⸗ Frauenvereine. Seit ſeinem Beſtehen hat derſelbe für kirch⸗ liche Bedürfniſſe 25 Millionen Mark ausgegeben, davon im letzten Jahre 1 Million.— Herr Stadtpfarrer Ahles berichtete über den Allgemeinen evangeliſch⸗ proteſtantiſchen Miſfſionsverein, der ſeine Glaubensboten nach Tau⸗ ſenden hinausſende und alljährlich vierzig Millionen auf dem Altar der chriſtlichen Nächſtenliebe opfere. Jetzt habe der Meiſſionsverein ſein Hauptaugenmerk auf Japan gerichtet. Redner gibt eine eingehende und feſſelnde Schilderung von Land und Leuten, Sitten und Gebräuchen in Japan und legt die Beſtrebungen des Vereins den Anweſenden ans Herz. — Herr Stadipfarrer Simon ſprach über den Evangeliſchen Bund, erläuterte die Zwecke und Ziele deſſelben und erörtert die ferneren Aufgaben des Bundes. Unſere Feinde ſeien heute nicht die Katholiken, ſonderu der Jeſuitismus, der mehr und mehr in die kathol. Kirche einziehe. Es ſei höchſte Zeit, daß die Proteſtanten ſich aufrafften zur Einigkeit, die dei den Katholiken ſchon längſt herrſche. Zugleich warnt er vor der Glaubensloſigkeit, wie ſie gegenwärtig vielfach anzutreffen ſei. — Sämmtliche Redner ernteten für ihre trefflichen Aus⸗ führungen wohlverdienten Beifall, Zwiſchen den einzelnen Reden brachte der Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik, unter Leitung des Herrn Muſikdirektor Hänlein, mehrere Chor⸗ geſänge in der bekannten trefflichen Weiſe zum Vortrag. * Der Lehrer⸗Geſangverein Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen veranſtaltete am letzten Samſtag im Saalbau einen wohlgelungenen humoriſtiſchen Familienabend; die zahlreichen Aupührungen fanden den lebhafteſten Beifall. Der Verein gibt ſein 2. Concert(Schubertabend) für dieſe Saiſon am 18. März in Ludwigshafen. Dier hieſige Velociped⸗Club veranſtaltete geſtern im„Badner Hofe“ ſeinen diesjährigen Maskenball, der eine ſo ſtarke Beſucherzahl aufzuweiſen hatte, daß der Saal des „Baduer Hofes“ vollſtändig überfüllt war. Prächtige Mas⸗ kenkoſtüme und fröhliche Faſchingslaune zeichneten die ge⸗ lungene Veranſtaltung aus, die den Theilnehmern einige recht heitere Stunden bereitete. Der hieſige Velbveipediſten⸗Verein veranſtaltete am Samſtag Abend im großen Saalbauſaale eine ſehr aut beſuchte Unterhaltung, deren Programm in zwei Theile, einem ſportlichen und einem theatraliſchen Theil zerfiel. Die glänzende Durchführung des ſportlichen, Theiles legte beredtes Zeugniß ab von den tüchtigen Leiſtungen, welche der Veloci⸗ pediſten⸗Verein im Radfahrſport zu bieten im Stande iſt Zuerſt erfolgte die feſtliche Vereinsauffabrt, wobei das Banner und Wappen mitgeführt wurden. Hierauf fand ein impoſant durchgeführter Niederradreigen ſtatt, dem ſich von 4 Clows ausgeführte gymnaſtiſche Uebungen anſchloſſen, Großartig war das Kürfahren, an dem ſich drei Radler betheiligten, welche ſich als ganz vorzügliche Kunſtfahrer entpuppten, die ſich überall ſehen laſſen können. Ein von Mitgliedern des Mann⸗ heimer Turnvereins ausgeführter Grotesk⸗Tanz brachte eine recht angenehme Abwechſelung in das Ganze, welches von einer prächtigen Jockey Quadrille auf dem Hochrad geſchloſſen wurde. Im zweiten theatraliſchen Theil erfolgte die Auffüh⸗ rung von„Othellos Erfolg“, eines einaktigen Schwankes von Ed. Alex, Läutner, welcher ſo viele heitere Momente bot, daß die Zuhörer ſich eine halbe Stunde lang auf das Köſt⸗ lichſte amüfirten, zumal die Darſtellung des Schwankes dank der Mitwirkung der Hofſchauſpielerin Frl. Eliſe De Lank und des Herrn Franz Brück von hier, deſſen theatraliſches Talent wir wiederholt zu bewundern Gelegenheit hatten, eine 1 vortreffliche war. An die Unterhaltung ſchloß ſich ein Ball. „Ein frecher Betrug iſt in Karlsxuhe verübt worden, und da es leicht möglich iſt, daß der Gauner auch in Mann⸗ heim ſein Glück verſucht, warnen wir vor dem Induſtrie⸗ ritter, Wir entnehmen den Karlsruher Blättern Folgendes: Zu einem Goldarbeiter kam ein anſtändig gekleideter Mann und erſuchte um Vorlage mehrerer goldener Damenketten. Derſelbe wählte vier Stück im Preis von 220 Mark aus. Da er dieſelben der Dame vorlegen wollte, begab er ſich mit dem Geſchäftsinhaber in ſeine in der Kaiſerſtraße belegene Wohnung, wo ihm die vier Ketten ausgehändigt wurden. Mit der Bemerkung, die Ketten der Dame zur Auswahl vor⸗ zulegen, ging er zur Thüre hinaus. Der Verkäufer ſchöpfte Verdacht und ſprang hinter demſelben, der ſich ſchon auf der unteren Treppe defand, nach, konnte ihn aber nicht mehr einholen. Der Schwindler, ein Mann im ungefähren Alter von vierzig Jahren, mit dunklem Schnurbart und abgelebtem Ausſehen, der ſich den Namen Diebolt beigelegt gatte, war nach der Kaiſerpaſſage zu verſchwunden. Hoffentlich gelingt es der Polizei, des frechen Schwindlers habgaft zu werden. * Weiberkampf. In der Straße zwiſchen J—9 fielen am Samſtag Abend 4 Frauenzimmer über eine andere her und mißhandelten dieſelbe, wodurch ein Menſchenzuſam⸗ menlauf entſtand. Körperverletzungen. Am Samſtag Abend wurde bei einem Streithandel in einer Wirtbſchaft in E 6 ein Tag⸗ löhner in den linken Arm geſtochen, ſo daß ſich der Mann im Allgem. Krankenhaus verbinden laſſen mußte.— Geſtern Abend verübte ein Wirth in G 5 dadurch Körperverletzung, daß er einem in ſeiner Wirthſchaft weilenden Bahnarbeiter Glas auf dem Kopf ſchlug. * Konkurſe in Baden. Mannheim. Ueber das Vermögen des Auſſebers Ludwig Paul. Konkursverwalter Kaufmann Friedrich Bühler; Prüfungstermin: Samſtag, 1. April.— Ueber das Vermögen der ledigen Modiſtin Kath. Wiemer. Konkursverwalter Rechtsanwalt Frantz; Prüfungstermin: Samſtag, 15. April. Muthmaßliches Wetter am Dienſtag, 21. Februar. Je ein Hochdruck von 770 mm liegt über dem mittleren Rußland, über Südfrankreich, der Schweiz und Süddeutſch⸗ land. An der Nordküſte Schottlands iſt zwar ein neuer Luftwirbel aufgetreten, der aber wie ſein Vorgänger nord⸗ oſtwärts abziehen dürfte. Nach dem erfolgten Ausgleich der Wärmedifferenz zwiſchen hohen und niederen Luftſchichten iſt für Dienſtag und Mittwoch nur noch mäßig bewölktes Wetter ohne weſentliche Niederſchläge und zeitweilige Aufheiterung in Ausſicht zu nehmen. Aus deirt Grofherjiogthum. Handſchuchsbeim, 17. Febr. Die Herſtellung der auf 63,000 Mark veranſchlagten Waſſerleitung wurde vom hieſigen Bürgerausſchuß einſtimmig gutoeheißen. * Karlsruhe, 19. Febr. Geſtern früh ſind beim Manöveriren im Güterbahnhof auf noch nicht aufgeklärte Weiſe vier Wagen entgleiſt. Der Obmann Karl Koch von Malſch kam unter dieſelben und wurde demſelben der halbe Kopf auf einer Seite abgeriſſen. Der Tod trat ſofort ein. Thleater, Kunſt unrd Wilfenſchaft. Herr Hofkapellmeiſter Mottl in Karlsruhe hat von der Leitung des Münchener Hoftheaters den Antrag erhalten, bei der im nächſten Sommer dort ſtattfindenden Vorführung eines Wagner⸗Cyelus mitzuwirken, und hat dieſe Einladung angenommen. Das Fraukfurter Streichquartett veranſtaltet Sonntag, 19. März im Caſino⸗Saal abermals eine Matinee, und entſpricht dadurch ſicherlich dem Wunſche unſerer Muſik⸗ freunde. Eine ganz beſondere muſikaliſche Bedeutung unſerer diesjährigen Concertſaiſon wird dieſe Matinee noch durch die Mitwirkung des Baſſermann'ſchen Ebepaars aus Frankfürt, ſowie durch den Umſtand, daß auch der berühmte Meininget Clarinettiſt Mühlfeld dabei ſein wird. Das Programm enthält das Clarinett⸗Trio und das Clarinett⸗ Quintett von Brahms, und ferner das-dur Streichauintett von Beethoven; gewiß ein vorzügliches Programm. Das Arrangement beſorgt Herr Th. Sohler, woſelbſt ſchon jetzt Vormerkungen entgegengenommen werden. 5 Spielplan des Großh. Hoftheaters Karlsruhe für die Zeit vom 21. bis incl. 26. Februar 1893. a. Im Hof⸗ theater in Karlsruhe: Dienſtag, 21.:„Götz von Berlichingen mit der eiſernen Hand“. Donnerſtag, 28.: „Das Buch Hiob“. Zum erſten Male:„Der Bajazzo“. Freitag, 24.:„Ein Glas Waſſer“ oder:„Urſachen und Wir⸗ kungen“, Sonntag, 26.: Nachmittags⸗Vorſtellung:„Die zärtlichen Verwandten“. Sonntag, 26.: Ahend⸗Vorſtellung:; „Die Zauberflöte“. b. Im Theater in Baden⸗Baden. Mittwoch, 22.:„Die Großſtadtluft“. Samſtag, 25.:„Ein Wintermärchen“. Aenelle Nachrichten und Celegramme. „Berlin, 18. Febr. Caprivi's geſtrige Rede wird von allen liberalen Blättern beifällig beſprochen. Die„Voſſiſche Zeitung“ bedauert den elegiſchen Schluß der Rede. Der Reichskanzler ſollte den Agrariern gegen⸗ über an dem Grundſatz feſthalten, die„beſte Abwehr iſt der Hieb.“ *Berlin, 18. Febr. Die verhafteten acht ruſſiſchen Studenten, darunter ein Dr. Helghand und Frau. werden des Nihilismus beſchuldigt. Die ruſſiſche Polizei fand Kom⸗ promittirendes in den Aufzeichnungen eines Vetters des einen Verhafteten, der jetzt in der Peter⸗Paul-⸗Feſtung ſitzt. Die jungen Leute ſind im Alter von 19 bis 28 Jahren. Ob Auslieferung oder nur Ausweiſung ſtattfindet, iſt noch unentſchieden. *Bellinzona, 20. Februar.(Privat⸗Telegr) Bei der geſtrigen erſtmaligen Wahl der Regierung durch das Volk und zwar nach dem Proportionalſyſtem, wurden drei Radi⸗ kale und zwei Ultamontrane gewählt. Manuheimer Handelsblatt. Rheiniſche Hypothekenbank. In der am 18. d. ſtatt⸗ gefundenen Sitzung des Aufſichtsraths der Rheiniſchen Hypo⸗ thekenbank wurde beſchloſſen, der Generalverſammlung die Vertheilung einer Dividende von 8 pCt. für das Geſchäfts⸗ jahr 1892 vorzuſchlagen und die Generalverſammlung auf den 15. März d. J. einzuberufen. Maunheimer Marktbericht vom 20. Febr. Stroh pr. Ztr. M..60, Heu per Ztr. M..80, Kartoffeln, weiße.80, rothe.50, blaue M. 000 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00 Pfg., Blumenkohl per Stück 40 Pfg., Spinat die Portion, 40 Pfg., Wirſing per Stück 12 Pfg., Rothkohl per Stück 25 Pfg., Weißkohl per Stück 15 Pfg., Weißkraut per 100 Stück M. 00.0, Kohlrabi 3 Knollen 15 Pfg., Kopfſalat per Stück 18 Pfg., Endivienſalat per Stück 15 Pfg., Feldſalat per Portion 20 Pfg., Sellerie per Stück 10 Pfg., Zwiebeln per Pfd. 15 Pfg., rothe Rüben per Portion 25 Pfg., gelbe Rüben per Portion 20 Pfg., Carrotten per Buſchel 0 Pfg., Pflück⸗ Erbſen per Pfd. 00, Merrettig per Stange 15 Pfg., Gurken per Stück 00 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück M..00, Aepfel per Pfd. 12 Pfg., Birnen per 25 Stück 100 Pfg., Pflaumen per 100 Stück M..00, Zwetſchen per 100 Stück M..00, Kirſchen per Pfd. 00 Pfg., Trauben 00 Pfg., Pfirſiſche per 5 Stück 00 Pfg., Aprikoſen per 5 St. 00 Pfg., Nüſſe per 25 St. 12 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 35 Pfg., Eier ver 5 St. 50 Pfg., Butter per Pfd. M..10, Handkäſe per 10 Stück 40 Pſa., Aal per Pfd. M..00, Breſem ver Pfd. M..40, Hecht der Pfd. M..29, Barſch per Pfd. M..70, Weißfiſche per Pfd, 35 Pfg., Laberdan per Pfd. 40 Pfg., Stockfiſch per Pfd. 25 Pfg., Haſe per Stück M..00, Reh per Pfd. M..00, Hahn(jung) per Stück M..20, Huhn Gung) per Stück M..00, Feldhuhn per Stück M..00. Ente per Stück M. 3,50, Tauben per Paar M..00, Gans lebend per Stück..00, geſchlachtet ver PfdDb. M..70, Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafen⸗Gerkehr vom 17. Febr. Schiffer ev. Koy. Schiß Nommt von Ladung Ctr Hafenmesſterei II. Stark Paul Aubrort Schienen 570⁰ Horbach Karl Kohlen 5800 Stark Joſeph Vliſſingen Vetroleum 19908 Leidecker Anna Kotterdam Weigen 14396 Keßler Jag. Rigaud Duisburg Kohlen 9450 Schmitts Duisburg Eiſenwaaren 8756 Zimmermann Apollo Jagſtfeld Salz 3224 Schönau Vreeswyk 2 Amſterdam Stückgüter 687⁴ Staab D..-Geſ. 5 Rotterdam Petroleum 202⁰4 Miß D. A. Geſ. 4 15 1 208898 Willemſen Mathilde 45 Weizen 6690 Schmitt Solon Jagſtfeld Salz 3488 Maus Vereinigung 2 Anſwerpen Getreide 12528 Bauck Carl Heilbronn Salz 1316 Koch Heinrich 515 7. 1864 Weiß Heil ich Rotterdam Getreide 9908 Wagner Ruhrort 29 Hochfeld Roheiſen 2600⁰ Dafenmeiſterei 111 Scheidel Induſtrie 3[Ruhrort Stückgüter 2600 Hofmann[Rijnbeurtvaart 5 Amſterbam Cobra 4012 Haſſelo Bollo Antwerven betreide 12496 Schmitt Fortſchritt Rotterdam 6476 Neuer eilbronmm Heilbronn Steinſalz 3044 Hanck Uhelm 5 2 1978 Pyetzer L. Lei 8 288 Hafeumeiſterei IV. v. Stotkum Louiſe Rußbrort Kohlen 185⁰⁰ Hehl A nes Hochfeld 85 41⁰ Jäger Willem 1 Ruhrort Koaks 18000 Specht Anng Maria 2 Kohlen 111⁰⁰ 5 Waſſerſtands⸗Nachrichten. e in Bingen, 18. Febr 260 m— 084 Kaub, 18. Febr. 305 m—.48 Koblenz, 18 Febr. 3888 m.— 0 53 Köln, 18. Febr..62 m 0,44 Nuhrort, 18. Febr. 4 99 m—.75 Neckar Konſtanz, 16 Febr. 2 75 m 0 00 Hüningen, 18 Febr. 141 m 0 01 Krbl, 18 Fahr 2 00 m— 008 Saner„ 18 Febr..4 m— 0 09 Waran, 18 Febr 8 56 m—.10 Grrmersheim, 18.br.70 m—.15 Mannhetm. 20 Febr 8 72m.06 Mannheim, 20 Febr 3 80 m— 0 1 Mainz, 18 Febr 1 95— 0 88 m Heilbronn, 2) Febr. 168 m—.81 Zahnwafſer iſt das Neueſte und von höchſten Conway Antorttäten ale bas beſte und billiaſte Zahn reinigungsmittel anerkannt. Zu haben bei 36638 Ad. Arras, Friſeur C 1. 13, neben dem Rotben Schaaf, Kunſtverein Mannheim. Separat-Ausstellung der D. Heinemann'ſchen Kunſthandlung aus München. Täglich geöffnet von 11—1 Uhr Vormittags und ½3—5 Uhr Nachmittags. Schluß: Mittwoch, den 22. Februar. Der Vorstand. Die Ausführung von Hausentwäſſerungen und die Anfertigung der dazu nöthigen Pläne und Koſtenvor⸗ auſchläge übernimmt 47201 Wilhelm Fucke, Architekt und Baugeſchäft. Beſtellungen werden e Büreau Friedrichs⸗ felderſtr. 28a beim Perſonenbahnhof u. der Wohnung Q 7, 15. — 3097 — Mannheim, 20. ruar Situng des grzitnsraths vom Donnerſtag, 23. Febrnar l.., Vormittags 9 Uhr. 1. In Sachen der Stadtgemeinde Mannheim gegen Maurer Georg Jakob Zahn, Forderung betr. 2. In Sachen der Stadtge⸗ meinde Mannheim, gegen Peter Vogel Wittwe, Forderung betr. 3. In Sachen der Stadtgemeinde Mannheim gegen Blechner P. K. Sommer dahier, Forderung betr. 4. In Sachen der Gemeinde Neckarau gegen die entmündigte Marie Thereſia Noll unter Vor⸗ mundſchaft des Anton Noll von da, Forderung betr. 5. Geſuch des Wilhelm Gerner hier um Erlaubniß zur Trans⸗ ferirung ſeiner Schankwirthſchafts⸗ conceſſton ohne Branntweinſchank von Lit. J 7, 11 nach 8 1, 9. 6. Geſuch des Wirths Jacob Herold hier, G 8, 20a um Er⸗ laubniß zum Branntweinſchank. 7. Den Gewerbebetrieb der Pfandleiher Karl Leonhard Ww. in Mannheim betr. 8. Baugeſuch des Schreiners Karl Meixner in Neckarau betr. 9. Die Ernennung von Schätzern zur Abſchätzung der auf polizei⸗ liche Anordnung getödteten Thiere. 10. Die Ernennung der Ver⸗ trauensmänner der landwirth⸗ ſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft. 11. Die Beſetzung eines Kamin⸗ fegerdiſtriktes in der Stadt Mann⸗ heim betr. 12. Die ſanitätspolizeilicheUnter⸗ ſuchung des Hauſes, Lindenhof⸗ ſtraße 68. 3078 Sämmtliche auf die Tages⸗ ordnung bezüglichen Acten liegen 3 Tage vor der Sitzung zur Ein⸗ ſicht der Betheiligten und der Herren Bezirksräthe auf dies⸗ ſeitiger Kanzlei auf. Mannheim, 18. Februar 1898. Großh. Bezirksamt: Dr. Füchs. Bonkursverfahreu. Nr. 9283. Ueber das Vermögen der ledigen Modiſtin Katharina Wiemer in Mannheim iſt heute Nachmittags 3 Uhr das Konkurs⸗ verfahren eröffnet worden. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ nannt: Herrn Rechtsanwalt Dr. Frantz, hier. 8 Konkursforderungen ſind bis zum 1. April 1893 bei dem Ge⸗ richte anzumelden und werden daher alle diejenigen, welche an die Maſſe als Konkursgläubiger An⸗ ſprüche machen wollen, hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche mit dem dafür verlangten Vorrechte bis zu genanntem Termine ent⸗ weder ſcheiftlich einzureichen oder der Gerichtsſchreiberei zu Pro⸗ tokoll zu geben unter Beifügung der Beweisſtücke oder einer Abſchrift derſelben. Zugleich wird zur Beſchlußfaſſ⸗ ung über die Wahl eines defini⸗ tiven Verwalters, über die Be⸗ ſtellungeines Gläubigerausſchuſſes und eintretenden Falls über die in§ 120 der Konkursordnung be⸗ zeichneten Gegenſtände auf Samſtag, den 4. März 1893, Vormittags 9 Uhr ſowie zur Prüfung der ange⸗ meldeten Forderungen auf Samſtag, den 15. April 1893, Vormittags 9 Uhr vor dem Gr. Amtsgerichte Abth. 2 Termin anberaumt. 5 Allen welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Konkurs⸗ maſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemein⸗ ſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auf⸗ erlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Fac abge⸗ ſonderte Befriedigung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 1. April 1893, Anzeige zu machen. 328 Mannheim, 18. Februar 1898. Gerichtsſchreiberei Großherzl. Amtsgerichts. Stalf. Bonkurgverfahren. No. 8673. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Schreiners Joſeph Veſer in Mannheim iſt Termin zur Ab⸗ nahme der Schlußrechnung und zur Erhebung von Einwendungen das Schlußverzeichniß auf: ontag, den 27. Februar 1893, 9½, Uhr vor Großh. Amtsgericht II. hier beſtimmt. 3117 gaichtsſchrel 16. Februar 1893. Gerichts 8„ Stalf. — Einladung. Die Aufſtellung der ſtädtiſchen Voran⸗ ſchläge für das Jahr 1893 betr. Die Mitglieder des Bürgeraus⸗ ſchuſſes werden auf Dienſtag, den 7. März l. Is., Nächmittags 3 Uhr in den großen Rathhausſgal zur Berathung und Beſchlußfaſſung in nachſtehendem Betreffe einge⸗ laden. 3076 Tagesordnung: Voranſchläge über die Ein⸗ nahmen und Ausgaben der ſtädtiſchen Kaſſen für das Rech⸗ nungsjahr 1898. Mannheim, 18. Februar 1898. Stadtrath: Beck. No 9887. Ueber das Vermögen des Aufſehers Judwig Paul in Mannheim heute Nachmittags 6, Uhr das Konkursverfahren er⸗ öffnet worden. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ 1 Herr Friedrich Bühler, ier. Konkursforderungen ſind bis zum 20. März 1893 bei dem Gerichte anzumelden und werden daher alle diejenigen, welche an die Maſſe als Konkursgläubiger Anſprüche machen wollen, hiermit aufgefor⸗ dert, ihre Anſprüche mit dem dafür verlangten Vorrechte bis zu ge⸗ nanntem Termine entweder ſchrift⸗ lich einzureichen oder bei der Ge⸗ richtsſchreiberei zu Protokoll 55 jehen unter Beifügung der urkund⸗ ichen Beweisſtücke oder einer Abſchrift derſelben. Zugleich iſt zur Beſchlußfaſſ⸗ ung über die Wahl eines defini⸗ tiven Verwalters, über die Beſtell⸗ ung eines Gläubigerausſchuſſes und eintretenden Falls über die in§ 120 der Konkursordnung be⸗ zeichneten Gegenſtände auf Samſtag, den 4. März 1893, Vormittags 9 Uhr ſowie zur Prüfung der ange⸗ meldeten Forderungen auf Samſtag, den 1. April 1893, Vormittags 9 Uhr vor dem Gr. Amtsgerichte Abth. 2 Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zür Konkurs⸗ maſſe etwas ſchuldig ſind, wird gufgegeben, nichts an den Gemein⸗ ſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedigung in Aniſpruch nehmen, dem Konkurs⸗ verwalter bis zum 20. März 1893, Anzeige zu machen. 312¹ tannheim, 17. Februar 1898. Gerichtsſchreiberei Großh. Amtsgerichts. Stalf. Fahndung. Dahier wurde Folgendes ent⸗ wendet: 1. Am 5. l. Mts., ein ſchwarz⸗ grauer, 5 Jahre alter weiblicher Spitzerhund mit weißer Bruſt. 2. In der Nacht vom 11./12. l. Mts. im Hauſe G 8, 13(Darm⸗ ſtädter Hof), 1 brauner Wollſtoff⸗ Ueberzieher mit ſchwarzemsSammt⸗ kragen u. ca. 1300 Stück Cigarren. 3. Am 23. v. Mts. auf hieſigem Hauptbahnhofe 20 Liter Milch u. am 25. v. Mts. auf hieſigem Hauptbahnhofe 25 Liter Milch. 4. Am 14. I. Mts. auf der Straße zwiſchen Litera G 3 und G 4, eine Milchkanne mit 8 Liter Milch. 5. Am 10. I. Mts. im Hauſe A 3, 6, 1 ſilberne Cylinderuhr („H. Klein“ gezeichnet) mit ver⸗ goldeter Kette. 6. Am 11. l. Mts. ein am Hauſe G. 7, 80 befeſtigt geweſenes Firmenſchild mit der Aufſchrift „Philipp Wamſer, Kleidermacher“. 7. Am 12. l. Mts. im„Badner of“(G 6, 3) 1 dunkelbrauner interüberzieher mit braunem Sammtkragen. 8. Am 15. l. Mts. vor dem Hauſekleine Wallſtadtſtraße Nr. 34 1 kleiner ſchwarzer Hund 118 Rehpinſcher) mit geſtutzten Ohren und Schwanz, männl Geſchlechts. Um ſachdienliche Mittheilungen wird erſucht. 3105 Mannheim, 18. Februar 1893. Criminalpolizei, Meng, Polizei⸗Commiſſär. Bekanntmachung. No. 5044. Die Voranſchläge über die Einnahmen und Aus⸗ gaben der ſtädtiſchen Caſſen für das Jahr 1893 liegen während 8 Tagen im hieſigen Rathhauſe 1. Stock, Zimmer Nr. 3 zur Ein⸗ ſicht aller Betheiligten auf. Mannheim, 18. Februar 1898. Stadtrath: Beck. 3077 Lemp. 285 Steigkrungs⸗Anukündigung In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung wird dem Metzger Hermann 85 55 die nachbeſchriebene 0 aft am 1303 Montag, 20. Februar 1893, Nachmittags 2 Uhr im hieſigen Rathhauſe öffentlich verſteigert, wobei der endgiltige Zuſchlag erfolgt, wenn die Schätz⸗ ung mindeſtens geboten wird. Beſchreibung der Liegenſchaft. Das dreiſtöckige Wohnhaus da⸗ hier, Lindenhofſtraße No. 68a mit Ladenlokal, mit zwiſchen Eiſen⸗ balken ausgewölbtem Keller und Dachwohnungen, ſowie Iſtöckigem Querban, neben Georg Jakob Zahn und C. F. Geber, kaxirt 22,000 M. ſage: Zweiundzwanzigtauſend Mark. Mannheim, 19. Januar 1893. Der Vollſtreckungsbeamte: Groß h. Notar. Mattes. Heffentliche Verſtrigerung A 3100 m Dienſtag, 21. Februar 1893, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 dahier Kommoden, 1 Sekretär, 1 Näh⸗ maſchine, Kleiderſchränle, Kanapees 1 Spiegel, 1 Guittarre, 2 Geigen, 1 Vogelhaus mit Amſel, ca. 100 Stück verſchiedene Grabſteine und 1 Bauhütte im Vollſtreckungswege gegen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ſteigern, nebſt ca. 6 Mill Cigarren auftragsweis. Mannheim, Februar 1893. Lemp. ax⸗ Gerichtsvollzieher, C 4, 2. Die diesjährige ordentliche General⸗Ver⸗ ſammlung der Reichsbankantheilseigner(§ 18 des Statuts der Reichsbank vom 21. Mai 1875— Reichs⸗ eſetzblatt Seite 203) wird hierdurch auf ontag, 6. März d.., Vormittags 11½ Uhr berufen, um den Verwaltungsbericht nebſt der Bilanz und Gewinnberechnung für das Jahr 1892 zu empfangen und die für den Centralausſchuß nöthigen Wahlen vor⸗ zunehmen.(§ 21 a. a..) 3110 Zur Theilnahme iſt jeder männliche und verfügungs⸗ fähige Antheilseigner berechtigt, welcher durch eine ſpäte⸗ ſtens am Tage vor der Generalverſammlung im Archiv der Reichsbank, Jägerſtraße No. 34/36 hierſelbſt, während der Geſchäftsſtunden abzuhebende Beſcheinigung nachweiſt, daß und mit wie vielen Antheilen er in den Stamm⸗ büchern der Reichsbank als Eigner eingetragen iſt. Die Verſammlung findet im Reichsbankgebäude, Jägerſtraße Nr. 34/36 hierſelbſt, ſtatt. Berlin, 17. Februar 1893. Der Reichskanzler. In Vertretung V. Boetticher. Aheiniſche Hypotheken⸗Bantk in Mannheim. General⸗Verſammlung. Die einundzwanzigſte ordentliche General⸗Verſammlung der Rheiniſchen Hypotheken⸗Bank wird Mittwoch, 15. März d.., Mittags 12 Uhr im Lokale der Rheiniſchen Hypotheken⸗Bauk B 4, 2 dahier ſtattfinden. Zu dieſer General⸗Verſammlung laden wir hiermit die Herren Aktionäre ein. 3101 Tages⸗Ordunng: „Geſchäftsbericht des Vorſtandes. „Bericht des Aufſichtsrathes über die Prüfung der Bilanz und Bericht der Reviſions⸗Kommiſſion. 8. Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrathes. 4. Beſchlußfaſſung über die Verwendung des Reingewinns (Stat.§ 28). — 5. Wahl der Aufſichtsräthe an Stelle der ausſcheidenden Herren, und Wahl der Reviſions⸗Rommiſſton. 6. Genehmigung des Abkommens zwiſchen dem Großherzog⸗ lichen Miniſterium des Innern und der Rheiniſchen Hy⸗ pothekenbank vom 14. November 1892 über die Gewährung von Darlehen auf ländliche Grundſtücke in Baden. 7. Aenderung der Statuten durch Aufnahme von Be⸗ ſtimmungen in§§ 12 und 28, wonach bei Erhöhung des Aktienkapitals feſtgeſetzt werden kann, daß die neu auszugebenden Aktien dauernd oder für einen ge⸗ wiſſen Zeitraum nicht mehr als fünf Prozent Dividende erhalten dürfen und der entſprechende Mehrbetrag, der etwa auf die neuen Aktien entfallen würde, wenn ſie dies gleiche Dividende wie die keiner ſolchen Beſchränkung unterworfe⸗ nen alten Aktien erhielten, dem Kapitalreſervefond zufällt. Jede Aktie gewährt das Stimmrecht.(Stat.§ 36.) Eintrittskarten zur Generalverſammlung ertheilen: in Mannheim unſere Bank. „ Karlsruhe, Heidelberg, Freiburg, Konſtanz die Filialen der Rheiniſchen Creditbank, „Stuttgart die Württembergiſche Vereinsbank, „Frankfurt a. M. die Deutſche Vereinsbank. Wer an der Generalverſammlung perſönlich oder durch einen Verlreter Theil nehmen will, hat die Aktien ſpäteſtens eine Woche vor der Verſammlung bei einer der genannten Stellen vorzuzeigen und erhält dagegen eine Stimmkarte. Vertreter haben ſich als ſolche urkundlich zu legitimiren. 5 Die im§ 239 der Aktien⸗Novelle bezeichneten Vorlagen liegen während der daſelbſt genannten Friſt in unſerem Geſchäftslokale zur Einſicht der Aktionäre bereit. Mannheim, 18. Februar 1898. Die Direktion. EAHAANH Aannheim. HHAHAHAI E Gr. Bad. Hof⸗U. Nationaltheater. Montag, 8 69. Vorſtellung 20. Februar 1893. im Abonnement A. Zum erſten Male: Der Komödiant. in drei Abtheilungen und fünf Aufzügen von Paul Lindau.— Regiſſeur: Herr Dr. Baſſermann. Molisre,—9 55 8 Herr Baſſermann. La Grange, 33 3 5 Herr Tietſch. Duparc, genannt Gros⸗ Rens, 3 GHerr Löſch. Brecourt, 2Herr Eichrodt. Debrie, 3 2Herr Moſer jr. Madelaine Bsjart, Frl. v. Rothenberg. Thereſe Dupare, Frl. Clair. Katharine Debrie,— Frl. Hennig. Armande 5 8 5 Herzog de Feuillade, Hofmarſchall Marquis de Lauzun 1 E Graf de Guichee E Chapelle 8 EI Boileau 5. 8 Lafontaine Dr. Mauvillain, Moliéres Arzt Roſalinde de Saint⸗Aignan 2 Der Wirth zum„Güldenen Pfau“ in Limoges 5 8 5 Martine Laforst, Magd beim Pfauen⸗ wirth, ſpäter in Molieres Dienſten Frl. Kaden. Ein Diener 5 Herr Schilling. Schauſpieler, Schauſpielerinnen, Theaterarbeiter, Hofge⸗ ſellſchaft, Diener in Moliéèſes Hauſe, Bürger aller Stände u. ſ. w. 77 Die erſte Abtheilung ſpielt in Limoges 1658. Die zweite 15 =Abtheilung, Akt 1 und 2 in Paris in Molisres Hauſe, 5 Akt s in Auteuil auf Molieres Landſitz, Ausgang der ſ 5 ſechziger Jahre des ſiebzehnten Jahrhunderts. Die dritte 1 Abtheilung im Königlichen Palais zu Paris 1762. Frl. Wittels. Herr Nieper. Herr Homann. Herr Hildebrandt. Herr Schreiner. Herr Jacobi. Herr Neßler. Herr Neumann. Frau Jacobi. EHHNHEEHEH 5 Herr Bauer. — 5 Kaſſeneröffn ½7 Uhr. Anf. 7 Uhr. Ende geg. 10 Uhr. n Gewöhnliche Preiſe. General⸗Anzeiger. 5. Seite. Teufäröbrrfapren. BVeftannkmachung. Jaffel-Ferfteigerung. rseſ8888 Am Donnerſtag, den 23. d.., Morgens 10 Uhr läßt die Gemeinde einen ſchweren fetten Faſſel verſteigern, wozu Steigliebhaber einladen. 3116 Heddesheim, 18. Februar 1898. Bürgermeiſteramt: Lehmann. Beata Servos 2 Fritz Heiler Verlobte. Mannhelm, imFebr. 1898. oeeeee eeielee Quintel. Sœeeeeleleeeees „„ Wer Nielts bringk, 8 Wird Zedem elwas bringen. age Ang wah ae 22 meine reiche Holländ. Schellfiſcht Wurst- und Fleischwaaren 7 d fehle: 8181 Cabeljan, Soles„eachgeger, a. Golhee 9%% Cervelat, Salami und feine Zander, Aale, Karpfen 8aegee. j Pelltsteh eberwart lichter Rheinſalm 50„Etiquett, Wor mſer per Pfund Mk. 2. 80 Pfg. 5 Se ete pfefern 9 ſte, gewäß. Stockfiſche klt. Schngeng., Salbenaineſſen; J. Knab, bb 5ge etethten und 1ch. eginen. 0„ Breireſtraße. da 100 be 5 geb 1555 2 aweſtp al. nken, alles Heinr. Thomæ, D 8, s e ne iehlt 3128 Rallieschen, Louis ee Ringſtraße, Kopfsalat, gegenüber der neuen Realſchule 2 S Blumenkohl, Schwarzwurzeln, Süße hücki 5 Feinste Tafel-Birnen 161 8 Calville-Aepfel, SBratbü inge 1 i wediſche minderwerth. Frische Trauben.] ene ſchwedggaare 8188 eſeh 155 ur un kebevolle ufnahme unter größter Discretion bei 188 J. H. Kern, Frau Müller, Schwetzingen, Karltheodorſtraße 27. ſoeben eingetroffen 2, II. Todes⸗Anzeige. 2 Schmerzerfüllt machen wir Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, daß unſer innigſtgeliebter Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Andreas Schifferdecker im Alter von 19 Jahren nach langem, ſchweren Leiden geſtern Nachmittag ½4 Uhr ſanft entſchlafen iſt. Die Beerdigung findet Dienſtag Nachmittag 3 Uhr vom Teai 8 4, 18 aus ſtatt. 07 Mannheim, den 20. Februar 1893. 38109 Die krauernden Hinterbliebenen. Todes⸗Anzeige. Tieferſchüttert theilen wir allen Bekannten u. Freunden mit, daß unſer lieber Gatte, Vater und Schwager 5 Anton König. Stuhlmacher Sonntag, 19. Februar, Nachmittags 1 Uhr, nach langem e Leiden d 0 ugk 55 9 81¹⁵ „de Februar Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Dienſtag, Nachm. ½2 Uhe, vom Tealerbagſe S 2, 2 aus ſtatt. (Dies ſtatt beſonderer Anzeige.) Schmerzerfüllt machen wir Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, daß unſere innigſtgeliebte, unvergeßliche Gattin, Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante Kau Helene Kahn geb. Mayer 8096 heute früh im 49. Lebensjahre ſanft verſchieden iſt. Mannheim, 19. Februar 1893. Die kranernden Hinterbliebenen. 55 Die Beerdigung findet Dienſtag, Vormittag 11 Uhr, vom Trauerhauſe F 6, 1 aus ſtatt. — 5 Todes⸗Anzeige. reunden und Bekannten machen wir die traurige Mittheilung von dem Ableben unſerer lieben Gattin, Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau 3092 Franziska Koch, geb. Kraßz. Es bitten um ſtille Theilnahme Die traneruden Hinterbliebenen. Käferthal, den 18. Februar 1893. Die Beerdigung findet Montag, 20. Februar 1893, 2 Uhr, vom Sterbehaus in Käferthal aus ſtatt. Nachmittags? 8 1 755 Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die tieferſchütternde Mittheilung, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unſer innigſtgeliebtes, unvergeßliches Kind Marthga im Alter von 3½ Jahren zu ſich zu rufen. Die tieferſchütterten Eltern 3102 — 7 5 EISSE H AHHEH Familie August Mayer, Glaſermeiſter, C 4, 3. —— General⸗Anzeiger. Mannheim. Den Beſuch der Weltausſtellung in Chicago betr. Vom Großh. Miniſterium des Innern in Karlsruhe wird uns mitgetheilt, daß in dem Staats⸗ voranſchlag für 1892½3 Mittel zur Verfügung geſtellt ſind, um Klein⸗ induſtriellen u. Gewerbetreibenden, ſowie ſonſtigen techniſchen und ge⸗ werblichen Arbeitern u. Sachver⸗ ſtändigen den Beſuch der Weltaus⸗ ſtellung in Chicago zu erleichtern. Geſuche um Gewährung von Beihilfen ſind binnen 14 Tagen einzureichen. 3071 Die e können auf unſerem Bürehu, Caſino, E 1, oder bei Herrn G. Pfeifer, B1, 3 erfragt werden. 3071 Maännheim 17. Februar 1899. Der Vorſtand. Krieger-Verein. (Geſangsabtheilung.) Dienſtag, 21. Febr. 1892, Geſangs⸗Probe im Vereinslokal 8 2, 21. Um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen erſucht. 3075 Der Vorſtand. Werein 80„ im Theater⸗Saale Vortrag des Herrn Prof. Dr. Heinri Wulthaupt 185 „Die deutsche Ballade“. Für Nichtmitglieder ſind Tages⸗ karten 4 M..50 in unſerem Büregu, in der Hof⸗Muſikalien⸗ handlung K. Ferd. Heckel, in der Muſtkaltienhandlung von Th. Sohler und im Zeitungs⸗ kiosk hier, ſowie in der Baum⸗ artner'ſchen Buchhandlung in udwigshafen zu haben. Die Karten ſind beim Eintritt in den Saal aan dee(Die Tageskarten abzugeben). Die Saalthüren werden punkt 8½¼ Uhr geſchloſſen. Obne arte hat Niemand Zutritt. 2826 Kinder ſind vom Beſuche der Vorleſungen ausgeſchloſſen. Der Vorſtand. Kaufmänniſcher Verein. (Abtheilung für Diskuſſion.) Mittwoch, den 22. Februar, präcis 8/ñ Uhr im Lokale Diskussion über: 2919 „Frachtgeschäfte“. Die Geſchäftsleitung. Casino. Generalverſammlung am Dienſtag, 28. Febr. 1898, Abends 0 Uhr im Lokal. Tagesordnung: 1. Jahresbericht und Rech⸗ nungsablage über das Jahr 1892. 2. Voranſchlag für das Jahr 1898. 9. Wahl der Rechnungsprüf⸗ 4. 5. ungskommiſſion. Abänderung der Statuten 10). Erneuerungswahl des Vor⸗ ſtandes. Um zahlreiches Erſcheinen er⸗ ſucht Mannheim, 18. Febr. 1893. 3099 Der Vorſtand. Musikverein.; Dienſtag Nachmittag 3 Uhr, Probe für Sopran und Alt. Arb.-Fortb.-Verein R 3, 14. Montaäg, den 20. Februar, Abends 8½¼ Uhr VORTRAG von Herrn Architekt H. Hart⸗ mann, über: „Gibt es eine Ueberpro⸗ duktion?“ 2929 Zutritt für Intereſſenten und Freunde des Vereinß frei. Wir lade zu zahlreichem Be⸗ e ein. Der Vorſtand. Fariser 3046 Aknzùni- Speeialitäten für Herren u. Damen verſ. Gustav Graf, Leipzig. Ausf. Hannheimer Volksbank Let.-Ges. Wir beehren uns die Actionäre unſerer Geſellſchaft zu der am Dienſtag, den 14. März 1893, Abends 8 Uhr im Saale des Badner Hofs ſtattfindenden Außerordentlichen Generalverſammlung einzuladen. Tagesordnung: 1. Aenderung der§§ 18, 20 und 21 und Tit. VI des Geſellſchaftsſtatuts. An dieſe außerordentliche Generalverſammlung ſchließt ſich unmittelbar die Ordentliche Generalversammlung der Mannheimer Volksbank Act.⸗Geſ. an, zu welcher die Aetionäre ebenfalls eingeladen werden. Tagesorduung: 1. Vorlage des Geſchäftsberichts, der Bilanz, ſowie der Ge⸗ winn⸗ und Verluſtrechnung pro 1892. 2. Feſtſetzung der Dividende. 3. Entlaſtung des Aufſichtsraths und des Vorſtandes. 4. Exſatzwahl für die ſtatutengemäß ausſcheidenden Mitglieder des Aufſfichtsraths Herren Sam. Noether und Adolf Schmidt. Diejenigen Aktionäre, welche ſich an den beiden Generalver⸗ ſammlungen betheiligen wollen, haben ihre Actien bezw. Interims⸗ ſcheine und außerdem, wenn ſie nicht perſönlich erſcheinen, die Vollmacht oder ſonſtige Legitimationsurkunde eines Vertreters ſpäteſtens vier Tage vor dem Verſammlungstage auf unſerem Bureau zu hinterlegen. Der Rechenſchaftsbericht, die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Ber⸗ 8 liegt zur Einſicht der Aktionäre auf unſerem Bureau offen. Mannheim, den 20. Februar 1898. Der Aufsichtsrath. Ludwig Poſt. Großh. Bad. Flaatseiſenbahnen. Die Bauarbeiten zum Umbau der Bahnwärterhäuſer Station 30 JT und 37 1 der Häuptbahn, ſollen im öffentlichen Verdingungs⸗ wege vergehen werden. 282⁵ Die eiten ſind veranſchlagt: Stat. 30 1 bei Seckenheim Stat. 87 1 bei Wieblingen 1. Abbru M. 50.— M. 50.— 2. Erd⸗, Maurer⸗ und Steinhauerarbeiten„ 2467.39„ 2430.16 8. Zimmerarbeit„ 803.80„ 78741 4. Schreinerarbeit„ 454.88„ 416.41 5. Glaſerarbeit„ 182.64„ 182.64 6. Schloſſerarbeit„ 232.—„ 226.— 7. Blechnerarbeit„ 19301„ 182.08 8. Tüncherarbeit„ 225.17„ 227.87 9. Pfläſtererarbeit 18197 187 M. 4770.66 M. 4543.99 Pläne, Koſtenanſchläge u. Bedingnißheft liegen in den Geſchäfts⸗ räumen des Unterzeichneten zur Einſicht auf, und ſind die Angebote bis längſtens ., Morgens 9 Uhr Mittwoch, den 1. 1. d. mit der Aufſchrift„Angebot auf auarbeiten zum Umbau der Wart⸗ ſtation 30 1 bezw. 371“ verſehen, bei mir einzureichen. 82 chlagsfriſt 4 Wochen. eidelberg, den 18. Februar 1898. Der Großh. Bahnbau⸗Inſpektor II. 26. Kölner Dombau-Lotterie. Aehung bestimmt 28., 24. und 25. Februar er. Hauptgew.: Baar M. 75000, 30000, 15000 eto. Originalloose à Mk..—] enpschit d. verdendet D. Lewin, Berlin., Sraefe 16. DErsatz durch andere Loose ausgeschlossen. 2529 N oab Frankfurt a. M. in I8 Stunden. reist man am besten und schnellsten über Vlissingen(Holland)-Qůuenboro. Die grössten, mit allem Comfort eingerichteten und elek- trisch beleuchteten Dampfer vermitteln den Dienst bei ruhigster Seefahrt— da Cours meist längs der Küste— 2 mal tägl. Durchgehende Wagen. 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