Telegramm⸗Adreſſe: „Jonrtual Maunbeim.⸗ In der Poſtliſte eingetragen unter tr. 2472. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. mouatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Jnuſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (103. Jahrgang.) Amts- und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. (Mannpbeimer Volksblatt.) Berantwortlich: für den politiſchen u. allg. Thenl Shef⸗Redakteur Herm. 1 82 für den lokalen und prov. Theil Notationsdruck und Berlag der Dr. H. Hass'ſchen Buch⸗ deuckerei, (Das„ARannheimer Journal⸗ in Eigentvum des lafholiſchen Därgerhoſpitals.) Ammtlich in Nannheim. Nr. 91.(Celephon⸗Ar. 218.) Oſtern. Wenn dieſe Zeilen in die Hände unſerer Leſer ge⸗ langen, hat der eherne Mund der Kirchenglocken das Oſterfeſt bereits eingeläutet und die Auferſtehungs⸗ Stimmung im Menſchenherzen wachgerufen. Angeregt wurde dieſe Stimmung ſchon ſeit Wochen. Die uns um⸗ gebende Natur war es, die heuer fruhzeitig an die Auf⸗ erſtehung gemahnte. Während in anderen Jahren uns im Monat März noch die Schrecken des Winters umgaben, wehte heuer ſchon recht milde Luft. Frülzeitig ſtreckten die erften Frühlingsboten ihre zarten Blumenhäupter aus der von warmer Märzenſonne beſchienenen Erde, das Gras der Wieſen färbt ſich grüner und an Buſch und Baum ſprangen die braunen Knoſpen, ſo daß wir heute, zu Oſtern, wie alle Jahre auf's neue entzückt von dem Anblick des erſten zarten Grüns ausrufen können: Er iſt wieder da, der herrliche, wonnige Frühling, die Natur iſt wieder auferſtanden! Ja, die Natur iſt wieder auferſtanden! Dieſes Wunder vollzieht ſich jedes Jahr vor unſern Augen, aber immer auf's neue erſcheint es unſeren Herzen als ein Wunder, in welches es ſich mit jedem Lenze neu hinein⸗ finden muß. Und doch iſt es die natürlichſte Erſcheinung, die man ſich denken kann. Unſere irdiſche Welt bedarf einer ſolchen Wiedergeburt und das Menſchenherz auch. Darum ruft uns das Oſterfeſt im Verein mit der gewaltigen Auferſtehungspredigt des Chriſtenthums eindringlich zu: Biſt du auch aufer⸗ ſtanden, Menſchenherz? Wie für die Natur, gibt es auch für das Menſchen⸗ herz einen Winter. Die Unvollkommenheiten dieſer Welt, die Sorgen und Mühen des täglichen Lebens, Noth, Elend und Bekümmerniß, die eigene Qual und Plage, die der Menſch ſich ſchafft, das iſt der Winter, der das arme Herz oft in drückendere Feſſeln ſchlägt, als Froſt und Schnee draußen der Natur anzulegen vermögen. Aus dieſen Feſſeln muß der Menſch mal heraus, wenn er nicht untergehen und verderben ſoll, es muß für ihn ab und zu einen Zeitpunkt geben, wo er alle dieſe drücken⸗ den Dinge hinter ſich werfen und neue Luft und Kraft zum weiteren Kampf ſchöpfen kann, der Menſch muß von ſeinem Winter auferſtehen wie die Na⸗ tur im Frühling! Das iſt die Predigt, die uns jedes Jahr die Auferſtehung des Weltheilandes zuruft, das iſt der Sinn des allgewaltigen Zaubers, der in dem Erwachen der Natur wie ein ſtilles Geheimniß ſich birgt. Aber dieſe Oſterpredigt richtet ſich nicht allein an das einzelne Menſchenherz, ſondern auch an die Gemein⸗ ſchaft der Menſchen, an Volk und Staat. Biſt du auch auferſtanden, deutſches Volk? ſo lautet heute die ernſte Frage. Und wenn wir dieſe Frage beantworten ſollen und uns umſchauen im deutſchen Vaterlande, ſo iſt leider von einer Auferſtehung noch wenig zu ſpüren. Das deutſche Volk liegt noch tief in den Feſſeln des Winters. Wohin wir ſchauen, ſtößt der Blick auf unklare Verhältniſſe und ungelöſte Räthſel. Die Lage im Innern Deuiſchlands iſt durchaus keine erfreuliche. Aus den trübſten Untiefen der Natlon ſchäumen Tendenzen an die Oberfläche unſeres Staatslebens, die den ernſten Blick vor grauſige Abgründe führt, auf dem Gebiete des wirth⸗ ſchaftlichen Lebens herrſcht viel Noth, Elend und Be⸗ kümmerniß und wie ein großes ungelöſtes, ja faſt unlös⸗ bares Räthſel ſchwebt über unſern Häuptern die Mil itär⸗ vorlage, die auf der einen Seite mit dem Blick auf die auswärtige Lage ebenfalls keine roſige Perſpektive eröffnet und auf der andern Seite durch die Millionen⸗ forderung den wirthſchaftlichen Druck noch vergrößert. Ja, wir leben noch mitten im tiefſten Winter! Aber das Gefühl, daß wir aus dieſen Feſſeln heraus müſſen, daß wir wieder eine klare Lage ſowohl im Inneren wie nach Außen haben müſſen, dieſes Gefühl bricht ſich im deutſchen Volke mit elemen⸗ tarer Macht immer mehr Bahn und drängt zur Ent⸗ ſcheidung. Mögen ſchließlich in der Militärvorlage die Würfel fallen, wie ſie wollen, die Entſcheidung darf nicht allzu lange mehr ausſtehen. Das deutſche Volk will auch wieder Frühling haben. Hoffen wir, daß die ſchöne Oſterzeit mit ihrer Feiertagsruhe, mit ihrer Gott und Menſchen verſöhnen⸗ den Predigt, mit ihren ſprießenden Blumen und mit ihrem zarten Grün dazu beitragen möge, die ſtreitenden Gegenſätze in unſerem Volke zu mildern, den Blick wieder frei und ohne Sorgen nach Außen und Innen zu er⸗ Geleſeuſte und verbreiteite Zeitung in Mannheim und Umgebung. mit auch von uns Deutſchen das Goethe'ſche Wort gilt: Sie feiern die Auferſtehung des Herrn, Denn ſie ſind ſelber auferſtanden.“ Das iſt der Oſtergruß, den wir heute unſern Leſern aus vollem Herzen darbringen. Aus Stadt und CTand. Maunheim, 2. April 1893. Aus der Stadtrathsſthung vom 29. März 1893. (Mügetheilt vom Bürgermeiſteraurt.) Die Gr. Generaldirektion der Staatseiſenbahnen erklärt unter eingehender Begründung ibres Rechtsſtandpunktes ſich zurLeiſtung eines nambaften Beitrags zu den Koſten der von der Stadtgemeinde zu bewerkſtelligenden Herſtellung einer Babnüber führung zwiſchen Stadt u. Linden⸗ hof nach einem ſtädtiſcher Seits aufgeſtellten Projekt bereit. Die Sache wird der Baukommiſſion zur Prüfung überwieſen. Das Sielbaubüreau übergibt ein Verzeichniß derjenigen Entwäſſerungsgeſuche, deren Prüfung wegen Ge⸗ ſchäftsüberhäufung einſtweilen zurückgeſtellt werden mußte, von welchem zuſtimmend Kenntniß genommen wird. Nach Mittheilung des Bezirksamtes iſt das Bau⸗ geſuch des Bildhauers E. Meyer dem Antrag des Stadtraths gemäß abſchläglich verbeſchieden worden, da der Neubau verordnungswidrig in unmittelbare Nähe des ſtädt. Friedhofs zu liegen käme. „Zur Wiederherrichtung des Freiba des ſind verſchiedene Zimmerarheiten erforderlich, welche im Submiſſions⸗ wege an den Weniaſtnehmenden, Zimmermeiſter Plöſch zum Angebot von 1238 Mark vergeben wurde. Der Rathhaustburm bedarſ einer gründlichen Re⸗ paratur, deren Koſten ſich nach vorliegendem Voranſchlag auf 16,000 Mk. belaufen werden, wovon ½ von der kathol. Kirchengemeinde beſtritten wird. Ein die Anforderung der weiteren der Koſten behan⸗ delnder Entwurf ein's Vortags an den Bürgerausſchuß findet die Genehmigung des Stadtraths. Gegenüber den immer wieder in der Preſſe auftauchenden Behauptungen, es ſei zu einer früheren Zeit der Durch⸗ gang für Wagen⸗ und Perſonenverkehr durch das Haupt⸗ portal des Gr. Schloſſes geſtattet geweſen, wird auf Grund eingehender Erkundigungen konſtatirt, daß, abgeſehen von einer alljährlich wiederkehrenden, nur kurze Zeit dauernden Offenhaltung zum Zweck der Lüftung jener Durch⸗ gang niemals dem allgemeinen Verkehr geöffnek war. Der landwirthſchaftliche Bezirksverein iheilt die Namen der ſeiner Zeit in das Maimarktkomitee delegirten Mitglieder mit. Der Mannheimer Altertbhumsverein übergibt den Jahresbericht des Vereins pro 1891—1892 unter dem Ausdruck des Dankes für die ſeitens der Stadt ihm gewährte Unterſtützung, wovon Kenntnis genommen wird, ebenſo von einer Einladung des Gewerbe und Induſtrie⸗ vereins zur Beſichtigung ſeiner Lehrlingsarbeiten⸗ Ausſtellung. „Einem Antrag des Kunſtvereins zufolge wird dem Maler Dieffenbacher in München gegen Uebernahme der Transport⸗ und Verſichexungskoſten geſtattet, ſein für die Stadtaemeinde erworbenes Oelgemälde„Verhaftet“ zum Zwecke der Ausſtellung nach Berlin zu ſenden. Dem Gartenbauverein Flora wurde für ſeine für kommendes Spätjahr geplante Chryſanthemum⸗Aus⸗ ſtellung eine Ehrengabe von 50 M. bewilligt. Die Zuſtellung der Umlageforderunaszettel ſoll zur Vermeidung der bisherigen zahlreichen Beſchwerden über unzuverläſſige Beſorgung für dieſes Jahr verſuchsweiſe der Schutzmannſchaft übertragen werden. Die bisherigen Inſtitutsvorſteher Reinmuth& Vorbach VVNVVV nder hieſigen Volksſchule ernannt. Die Dienſtzeit von vier Mitgliedern der Leih⸗ hauskommiſſion iſt abgelaufen. Die Austretenden, Herren Carl Bürck, Herm. Dyckerhoff, Aug. Engelsmann und Otto Glö 5 wurden auf eine Amtsdauer von 4 Jahren wieder⸗ gewählt. Von der Errichtung einer beſonderen öffentlichen Desinfeetionsanſtalt ſoll Umgang genommen werden, nachdem ſich ergeben hat, daß die nach neueſtem Stſtem zweckmäßig eing richtete Dessnfektionsanſtalt im allgememen Krankennauſe nach Lage und Umfang ſich vorzüglich zur öffent⸗ lichen Benützung eignet. Die Erſtellung eines einfachen Hof⸗ abſchluſſes und die Anſchaffung eines Transportwagens die⸗ für wurden genehmiat. Die General⸗Intendanz der Groß h. Civil⸗ liſte überſendet den mit Allerböchſter Genehmigung Seiner Königlichen Hoheit des Großberzogs verſehenen Verkrag über den Abbruch des Koſakenſtalles und der Schloßremiſen be⸗ bufs Eintrags zum Grundbuch. Solcher wird dem Herrn Grund⸗ und Pfandbuchführer zum Vollzuge überwieſen. Bei den Verhandlungen über die Hausent⸗ wäſſerungs⸗Ordnung iſt ſ. Zt. die Anſicht ausgeſprochen worden, daß eine Tiefe von.40 m für Waſſerver⸗ ſchlüſſe wie ſie der Sielbau bei den neuen Kanälen durch⸗ führt und von Herrn Oberingenieur Lindley nach ſeinen Erfahrungen auch für die Mannheimer Hausentwäſſerungen perfochten wurde, übermäßig ſei. Unter Hinweis auf angeb⸗ lich günſtige Erfahrungen in Mannheim mit geringeren Tiefen glaubte man Im bis.20 m als reichlich aunehmen zu dürfen. Die letzte Froſtperiode, welche bezüglich Dauer und Geſammt⸗ heben und vertrauensvoll in die Zukunft zu richten, da⸗ Sonntag 2. April 1893. kälte⸗Einfluß nicht zu den extremen gehoͤrte, hat bewieſen, daß die auswärtigen Erfahrungen auch für Mannheim zutreff n. Von 560 neuen Sinkkaſten mit Waſſerſpiegel auf.40 m unter Terrain zeigte kein einziger Eisbildung, während von 49 Sinkkaſten anderer Konſtruktion mit Waſſerſpiegel von 090 bis 130 m unter Terrain 42 Stück ⸗ 85% Eisbildung zeigten. Mit Bäckermeiſter Franz Weymann wurde ein Ver⸗ trag abgeſchloſſen, wonach derſelbe die Auffüllung der vor ſeinen Wohngebäuden hinziehenden Rheinhäuſerſtraße auf eigene Rechnung vornimmt, wogegen ihm ſpäler bei deffnitiver Herſtellung der ganzen Straße Seitens der Stadt dieſe Kuf⸗ füllungskoſten rückvergütet werden. Der mit Gr. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗In⸗ ſpektion Heidelberg abzuſchließende Nachtrags⸗Verkrag Anſichtlich der Kanaliſation in den innerbalb des Ortsettersgelegenen Landſtraßen wird genehmigk. Baumeiſter Friedrich Lehr bedarf zur Arrondirung ſei⸗ nes Beſitzthumes der ehemaligen Kaiſershütte eines kleinen ſtädtiſchen Geländeſtreifens im Maaße von ca. 17 qam. Der Stadtrath iſt bereit, dieſes Gelände vorbehall⸗ lich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes abzutreten. Die Pferdebahngeleiſe und die Umpflaſte⸗ rung derſelben.finden ſich an verſchiedenen Stellen in ſehr mangelhaftem Zuſtande. Das Tiefbauamt hat die mangel⸗ haften Stellen der Direction der Pferdebahn einzeln genau bezeichnet und bat letztere ſofortige Reparatur der ſchadhaften Stellen zugeſagt. Seitens Großh. Bezirksamtes iſt beabſichtigt, Hausent⸗ wäſſerungsanlagen in der Friedrichs⸗ und Neckar⸗ ſtraß e erſ vom 1. Mai l. Js. an zu geſtatten. Die ſeit Beginn der Kanaliſationsarveiten gemachten Erfahrungen haben nun aber ergeben, daß die ſofortige Geſtattung der Entwüſſerungsarbeiten in den zwei genannten Straßen die Hausanſchlußarbeiten weſentlich fördern dürften. Der Stadtrath ſtellt daher beim Gr. Bezirksamt dahingehenden Antrag. Die Lieferung von je zwei kompletten Spül⸗ 1 ürem für das öſtliche Hauptſiel ſowie für den Hauptkanal des Liagdenhofes wurde an die Firma Ru d. Böckrng& Tie, Halberger Hütte vergeben. Das Tiefbauamt legt das Protokoll über die Verpach⸗ tung zweier ſtädtiſcher Lagerplätze bei der ſoge⸗ nannten Hahn'ſchen Ziegelhütte vor, welche Verpachtung vom Stadtrathe genehmigt wird. Die vom Hochbauamte bezüglich des Realſchul⸗ neubaues abgeſchloſſenen Verträge a. über die Lieferung der Eiſenkonſtruktion für die Decken und das Dach des Nebengebäudes, b. über die Herſtellung der Schreinerarbeiten, c, über die Herſtellung der Gypſerarbeiten werden vom Stadtrath genehmigt. Die Lieferung von Treppenſtufen aus Reckarſand⸗ ſtein für das Nebengebäude der Realſchule wurde Herrn FJ. Amann in Neckargemünd übertragen. Die Abtheilung der freiwilligen Feuerwehr der Neckar⸗ vorſtadt ſoll in Zukunft eine Vertretung im Verwaltungsrath in der Perſon eines Vertrauensmannes erhalten. Der Vorſchlag zur Ernennung der Wahlausſchüſſe für die Wahl der Beiſitzer zum Gewerbegericht am 11, L. Mts. wird genehmigt. .Die FJonutainen vor dem Hanptbahnbofe haben einen friſchen recht geſchmackvollen Anſtrich erbalten und werden jedenfalls noch im Laufe des heutigen Tages, nach⸗ dem ſie in einem mehrere Monate langen Winterſchlaße ge⸗ legen, wieder in Toätigkeit geſetzt werden. Die beiden Fon⸗ tainen vor dem Heidelberger Thore ſenden bereits ſeit einigen Dagen ihre Waſſerſtrahlen in die Lüfte. „Daß der Lenz ins Land gezogen beweiſen auch unſere ſtädtiſchen Anlagen, welche jetzt wieder beginnen, ſich ein herrliches Frühlingskleid zu ſchaffen. In den letzten Tagen war die Stadtgärtnerei eifrig beſchäftigt, um die An⸗ lagen für das Oſterfeſt zu ſchmücken. Deutſche Reichsfechtſchule. Der Verband Mann⸗ heim bat nach Oſtern wieder zwei Waiſenſt llen in einem der drei Reichswalſenhäuſer zu beſſtzen. Die Kinder erbalten auf Koſten des Vereins e ne gute Pflege und ſorgfältige Erziehung; zur Aufnahme ſind Knaben vom ſechsten bis zwölften Lebeus⸗ jahre geeignet. Anmeldungen ſind an die bekannten Vor⸗ 11925 oder Mitglieder der deutſchen Reichsfechtſchule zu richten. *Saalbau. Am zweiten Oſterfeiertage findet im Saal⸗ bau ein grotzes Concert der bieſigen Grenadierkapelle ſowie der bekannten und beliebten Geſchwiſter Hammerl ſtatt, RNeues Reſtaurant, Sobald die Eröffnung eines neuen Bauterrains erfolgt, darf man mit Beſtimmtbeit an⸗ nehmen, daß der erſte Neubau zu einer Wirthſchoft eingerichtet wird. Der Grund liegt ziemlich nahe. Brauchen doch die Bauhandwerker in der Nähe ihrer Arbeſtsſtellen einen ge⸗ eigneten Platz zur Erholung und Kräftigung. Auch auf dem neuen Bauterrain des Gontard'ſchen Gutes wurde von der Regel nicht abgewichen. Dort haben die Herren Architekten Jellmoli u. Blatt den erſten Neubau erſtellt und zu einer Rü ſtauzation eingerichtet. Die Herren ſcheinen jedoch nicht lediglich den angedeuteten Zweck im Auge zu haben, ſondern ſcheinen auf eine ſtärkere Frequenz ſeitens der ſtädtiſchen Einwohnerſchaft zu rechnen, wozu auch alle Vor⸗ bedingungen gegeben ſind. Dicht am Rennersweg, dem Hauptweg von der Stadt nach der Stephanienpromenade und neben dem Schnickenloch, das jetzt gerade zur Vergrößerung und Vervollſtändigung des Schloßgartens umgewandelt wird, gelegen, iſt die Einrichtung des Gebäudes auf ein feines Reſtaurant berechnet. Außer dem Hauptwirthſchaftslokal ſind kleinere Räume für Geſellſchaften⸗ und Familien⸗ZirkUreſerpirt und alle auf's ſchönſte und zweckmäßicſte eingerichtet, Im weiteren arenzen an das Gebäude größere Gartenlokalitäten, die gleichfalls zu Reſtaurationszwecken dienen ſollen. Wenn U 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 2. April. dieſelben auch jet noch keinen eigenen Schatten vor der Sommerhitze bieten, ſo können ſie doch ſchon dieſen Sommer als angenebmer Erbolungsplatz dienen, denn die bundert⸗ jährigen Bäume des Schnickenlochs werfen in den Spät⸗ nachmittagsſtunden ihre Schatten bis in das genannte Eta⸗ bliſſement. Die Baufirma hat alle ihr zu Gebote ſtehenden Cbancen benützt, um einen Erholungsplatz erſten Ranges zu ſchaffen. Hierzu gehörte auch die Wahl eines Reſtaurateurs und auch bierin ſcheint die Baufirma eine glückliche Hand gehabt zu haben. Herr Auguſt Götz, der eine Reide von Jabren, die Caſinoreſtauration führte und ſich dort ſehr gut bewährte, hat die Reſtauration des neuen Elabliſſents über⸗ nommen und wird nichts verſäumen, das neue Etabliſſement gut einzuführen. Neben vorzüglicher Küche werden ſtets Münchener und einbeimiſche Biere ſowie reingebaltene, preis⸗ würdige Weine zu baben ſein. Insbeſondere wird ſich Herr Gbötz Mühe geben, Geſellſchaften und Privatzirkeln nach jeder Richkung zufrieden zu ſtellen. Die Eröffnung des neuen Etabliſſements erfolat am erſten Oſtertag. * Der Eirkus Lorch gibt ſeit einigen Tagen in Ludwigs⸗ hafen in dem in der Nähe des Bahnhofs aufgeſchlagenen Zelt Vorſtellungen. Der Circus befindet ſich im Beſitze einer großen Reihe Künſtler erſten Ranges ſowie vorzüaglich dreſſirter Pferde. Infologedeſſen geſtalten ſich ſeine Vorſtellungen zu dußerſt glanzvollen und baben dieſelben jeweils einen überaus ſtarken Beſuch aufzuweiſen. Leider bleibt derſelbe nur noch bis nächſten Dienſtag, an welchem Tage die Abſchiedsvor⸗ ſtellung ſtattfindet. An den beiden Oſt rfeiertagen finden je eine Nachmittaas⸗ und eine Abendvorſtellung ſtatt. „BVerlooſung. Das von Herrn Carl Spindler ge⸗ malte zweite Bild(Schweizerlandſchaft) wurde heute unter Aufſicht des Herrn Polizeikommiſſär Mit ſch verlooſt und ſtel der Gewinn auf Nr. 120. Das Loos gehbört Herrn J. Höchbeimer. Der Oſterfeiertage wegen erſcheint die nächſte Nummer am Dienſtag. Lebensverſicherung. Bei der Allgemeinen Werſorgungs⸗ Anſtalt zu Karlsruhe waren die Ergebniſſe des Jahres 1892, 705 ſie vorläufig feſtgeſtellt ſind, wieder ſehr befriedigend. inger icht wurden bei ihr in 1892: 7615 Anträge mit M. 32474,200. Verſicherungskapital(1¼ Millionen mehr als in 1891) und abgeſchloſſen 6021 Verſicherungen über M. 25,306,600. Nach Ablauf der durch Tod. Ablauf der Verſicherungen u. ſ. w. abgegangenen Verſicherungen bleibt ein reiner Zuwachs von 4311 Verſicherungen über M. 18,492,500 und ein Geſammtbeſtand auf Ende 1892 von 41,700 Verſicherungen über M. 293,875,500 Kapital. Die in Folge Ablebens von 583 Perſonen ausgezahlte Summe von M. 2,612,400 blieb noch mehr, als in den Vorjahren, hinter der erwartungsmäßigen Sterblichkeit zurück. Nach dieſen Ergebniſſen kann das abgelaufene Geſchäftsjahr, wie überhaupt der Stand der Karlsruher Anſtalt als ſehr günſtig bezeichnet werden. Schifffabrts⸗Nachrichten. New,Nork, 29. März.(Drabtberjcht der„White Star Linie“). Der Poſtdampfer„Teutonia“, am 22. März ab Liverpool, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt durch die General⸗Vertreter Gundlach& Bärenklau in Mannheim. Theater, Aunſt und Wilſenſchaft. Nomeo und Julie. Dramatiſche Sinfo nie von H. Verlioz. Nachdem uns der Muſik⸗Verein geſtern mit Berlioz's großartigem„Requiem“ bekannt gemacht hat, werden wir in nächſter Zeit Gelegenheit haben, ein anderes bedeuten⸗ des Werk desſelben Komponiſten kennen zu lernen, näm⸗ lich deſſen dramatiſche Sinfonie„Romeo und Julte welche neben Beethoven's unvergleichlicher IX. Sinfonie im achten und letzten Academie⸗Concerte zur Aufführung gelangen wird. Da dieſe Kompoſition zum erſten Male in ihrem ganzen Umfange hier zu Gehör gebracht wird, dürfte es von weitgehendſtem Intereſſe ſein, eine kurze Erläuterung darüber unſeren Leſern zu geben. Felix Weingartner hat anläßlich der erſten Aufführung dieſes Werkes im königlichen Opernhauſe zu Berlin in der allgemeinen Muſik⸗Zeitung von Otto Leßmann eine Einführung veröffentlicht, welcher wir folgendes entnehmen: Shakeſpeare's Liebestragödie hat eine große Anzahl von Komponiſten zur muſtkaliſchen Ausſprache angeregt. Wir beſitzen aus älterer und neuerer Zeit einige Opern, ſowie mehrere Ouverturen und ſinfoniſche Dichtungen, welche ihr Entſtehen dem Drama„Romeo und Julie“ verdanken. Die ſowohl dem Inhalt wie der Form nach eigenartigſte Tondichtung 5 Namens hat H. Berlioz eſchaffen. Er nennt ſein Werk„Dramatiſche Sinfonie“. aß von einer Sinfonie im üblichen Sinne nicht die Rede ſein kann, verſteht ſich in Anbetracht des poetiſchen Vorwurfes von ſelbſt. Berlioz folgt genau dem Inhalt der Tragödie, greift die beſonders zur toniſchen Darſtellung geeigneten Momente heraus und bildet danach die einzelnen Sätze, in welchen das Orcheſter theils allein, theils als Begleitung der hinzutretenden Singſtimmen verwendet wird.— Zu Beginn werden die Kämpfe der feindlichen Familien Montagues und Capulets orcheſtral dargeſtellt. Ein kräftig bewegtes Thema tritt in den Bratſchen auf und wird zunächſt vom Streichquartett, hierauf vom ganzen Orcheſter in großer Steigerung fugal verarbeitet. Ein wuchtiges Inſtrumental⸗Rezitativ der Poſaunen verkündet die Ankunft des Fürſten(Shakeſpeare, I. Auf⸗ zug 1. Szene), welcher die Streitenden ernſt und ſtrenge zur Ruhe verweiſt. Das bewegte Thema tritt noch einmal in den Geigen pp auf, wird bruchſtück⸗ weiſe von Bratſchen und Celli aufgenommen und verliert ich allmählig gänzlich. Die Kämpfenden zerſtreuen ſich kach verſchiedenen Richtungen, die Ruhe iſt vorläufig her⸗ geſtellt. Nachdem ſo gewiſſermaaßen die muſikaliſche Ex⸗ poſition geſchaffen iſt, beginnt der Chor abwechſelnd mit einer Altſtimme den weiteren Verlauf der Handlung zu erzählen. Bei der Stelle:„Roméo palpitant'une jote inquiete se decouvre à Juliette et de son coeur les feux éclatent à leur tour“(überſetzt:„Aber er, außer ſich, bebt vor bangem Entzücken, nennet ſich und enthüllet Julien nun ſein Herz“) ertönt zum erſten Male die ausdrucksvolle melodiſche Phraſe, der wir ſpäter noch ſtimme) beſingt die Poeſie der Liebe, die Shakeſpeare, der von Berlioz über Alles glühend verehrte Dichter, vom Himmel gebracht und wieder zum Himmel genommen hat. In einem Scherzetto ſchildert eine Tenorſtimme, von einem Theil des Chores, ferner von Pizzicati des Streichquartetts und Flöten begleitet, die Zauberkünſte der Feenkönigin Mab, die Romeo berückt hat. Nachdem das duftige Ge⸗ bilde in Luft zerfloſſen iſt, verheißt der Chor das düſtere Ende:„Der wilde Tod, bald iſt er Sieger, Montagues, Capulets, Gebeugt von tiefem Schmerz, Reichen endlich ſich die Hand Und ſchwören ab den Haß, Dem vieles Blut, manche Thräne gefloſſen.“ Das folgende Orcheſterſtück ſchildert zunächſt die Schwermuth des einſamen Romeo. Nach einer Einleitung des Streichquartetts beginnen die Bläſer mit einer ausdrucksvollen Phraſe, welche ſich in den Violinen melodiſch ausbreitet und zu einem zweiten Thema überleitet, welch' letzteres jedoch nur vorübergehende Bedeutung gewinnt. Die flüchtigen Liebesbande, die Romeo feſſelten, ehe er Julien ſah, ſind damit gemeint. Wie aus der Ferne hört man die Klänge des Feſtes bei Capulet. In Romeo's Seele regt ſich ahnungsvolle Sehn⸗ ſucht. Die Melodie der Hoboe, von Celli und leiſe tremolirenden Streichern begleitet, ſchließt energiſch ab. Sein Entſchluß iſt gefaßt. Er betritt zum erſten Mal das Haus ſeines Feindes. Ein glänzendes Tonſtück— das Feſt bei Capulet— zieht an uns vorüber. Fröhlich und ausgelaſſen beginnen die Geigen mit Begleitung des vollen Orcheſters: In das klingende Gewoge tönt mächtig und triumph⸗ irend, vom größten Theil der Bläſer geſpielt, die früher ſo ſanfte Melodie der Hoboe herein, während die Geigen das Thema des Feſtes unentwegt fortführen. Die Liebe hat geſiegt. Romeo und Julie haben ſich gefunden. (Shakeſpeare, I. Akt 5. Szene.) Der Friede der Nacht hat ſich über die Welt geſenkt, hell ſchimmern die Sterne. Die Streicher und Flöten intoniren leiſe Akkorde, aus weiter Ferne hört man den Geſang der jungen Capulets, die vom Feſte heimkehren. Geheimnißvoll ſäußelt das Laub der Bäume im Winde, Nachtigallen ſingen in den Büſchen, die ganze Natur ſcheint von Liebesgekoſe zu träumen. Das duftige Orcheſter⸗ ſtück in A dur, von Berlioz„Scene'amour“ genannt, entſpricht der unvergleichlichen zweiten Szene im II. Auf⸗ zug des Shakeſpeare'ſchen Drama's, wo Romeo im Garten Capulets irrend, Julie an ihrem Balkon erblickt und mit ihr die Schwüre der ewigen Liebe tauſcht. Das nun folgende Orcheſterſcherzo„Königin Mab, oder die Fee der Träume“ könnte das Intermezzo des ganzen Werkes genannt werden. Die Schilderung, die Mercutio im erſten Aufzug von dem ſchemenhaften Tenorſolo, von dem oben die Rede war, genüͤgte ihm nicht. Er widmete der feenhaften Traumkönigin einen ganzen Satz, der zu dem Kühnſten und Fantaſtiſcheſten gehört, was wir in der Muſikliteratur überhaupt beſitzen. Eine muſikaliſche Analyſe iſt hier unmöglich. Worte des Dichters mögen die Erklärung geben. Sie kömmt, nicht größer als der Edelſtein Am Zeigefinger eines Aldermanns, Und fährt mit einem Spann von Sonnenſtäubchen, Den Schlafenden quer auf der Naſe hin, Die Speichen ſind gemacht aus Spinnenbeinen, Des Wagens Deck' aus eines Heupferds Flügeln, Aus feinem Spinngewebe das Geſchirr, Die Zügel aus des Mondes feuchtem Strahl; Aus Heimchenknochen iſt der Peitſche Griff, Die Schnur aus Faſern; eine kleine Mücke Aur grauen Mantel ſitzt als Fuhrmann vorn. ie Kutſch iſt eine hohle Haſelnuß, Vom Tiſchler Eichhorn oder Meiſter Wurm Der gemacht, die ſeit uralten Zeiten er Feen Wagner ſind. In dieſem Staat Trabt ſie dann Nacht für Nacht; befährt das Hirn Verliebter, und ſie träumen dann von Liebe; Des Schranzen Knie, der ſchnell von Reverenzen, Des Anwalts Finger, der von Sporteln gleich, Der Schönen Lippen, die von Küſſen träumen. Bald trabt ſie über eines Hofmanns Naſe, Dann wittert er im Traum ſich Aemter aus. Bald kritzelt ſie mit eines Zinshahns Federn Des Pfarrers Naſe, wenn er ſchlafend liegt: Von einer beſſern Pfründe träumt ihm dann. Bald fährt ſie über des Soldaten Nacken; Der träumt ſofort von Niederſäbeln, träumt Von Breſchen, Damaszenern, Und manchem klaftertiefen Ehrentrunk; Nun trommelts ihm ins Ohr; da fährt er auf, Und flucht in ſeinem Schreck ein paar Gebete, Und ſchläft von neuem. Den tragiſchen Konflikt des Dramas übergeht Berlioz und fährt mit Juliens Leichenbegängniß fort. Herbe Klagen ertönen um den Tod des holden Weibes, Blumen werden auf ihr Grab geſtreut. Das Orcheſter ſpielt eine Fuge, während der Chor gleichſam pſalmodirend auf einer Note(e) ſingt; nachher intonirt der Chor die Fuge, während die Streicher im Orcheſter das pſalmodirende e ausführen. Das vorletzte Stück„Romeo im Grabe der Capulets“ iſt das einzige, welches ganz und gar zur Kategorie der Programm⸗Muſik gehört, wohin oft nicht mit Recht das Werk überhaupt verwieſen worden iſt.„Das Feſt bei Capulet“, die„Liebesſzene“ und die„Königin Mab“ ſind Tonſtücke, die auch ohne Programm muſikaliſch in ſich abgeſchloſſen und verſtändlich ſind. Nicht ſo„Romeo im Grabe der Capulets“. Hier folgt die Muſik einem beſtimmten Vorgang und ohne daß der Zubhörer ſich dieſen vorſtellt, bleibt das Stück unverſtändlich. Man halte ſich daher den fünften Akt der Tragödie gegen⸗ wärtig. Romeo eilt in wahnſinniger Haſt zur Gruft und bricht die Thür des Gewölbes auf. Dumpfe Akkorde erklingen— er hat den düſteren Raum betreten. Eine rührende, ſchmerzliche Melodie ertönt— Romeo's An⸗ ſprache an die Todtgeglaubte. Er trinkt das Gift. Die Weſen giebt, regte den Muſiker mächtig an. Das kleine Tremolo der Pioloncellehß. Julſa erwacht(das Solo der Klarinette). Sie erkennt Romeo.“) Wahnſinniger Freuden⸗ ausbruch der Liebenden(das ſtürmiſche Tutti des Orcheſters). Schauer des Todes, Romeo bricht zuſammen und ſtirbt. Juliens Verzweiflung(die von kurzen Schlägen unterbrochenen energiſchen Figuren der Streicher). Düſteres Brüten,— ſie nimmt den Becher, aus dem Romeo ge⸗ trunken, er iſt leer(die Bäſſe). Ihr Auge fällt auf den Dolch(das doppelte a der Geigen). Ihr Entſchluß iſt gefaßt, ſie zückt den Dolch(die Violinfigur) und erſticht ſich(ein ſchriller Aufſchrei des ganzen Orcheſters). Ihr Auge bricht(die abſteigende Figur der Hoboe)— zwei Pizzicati der Violoncelle ſchildern die letzten Schläge des jungen, liebeglühenden Herzens. Der letzte Satz(Finale) des Werkes greift völlig auf das Gebiet der Oper über. Die Menge ſtrömt zum Grab des Capulets und findet die Leichen von Romeo und Julie. Der Pater Laurentius(Baß⸗Solo) klärt das Geheimnis auf. In einer Arie beklagt er das un⸗ glückſelige Schickſal der beiden Liebenden und ermahnt endlich die feindlichen Familien, die durch ihren Haß jetzt ſo ſchwer geprüft ſind, ſich zu verſöhnen. Der Chor fällt in den Geſang des Prieſters ein. Mit dem feierlichen Friedensſchwur ſchließt die Tondichtung grandios ab. Zur Geſchichte des Werkes ſei erwähnt, daß es zum erſtenmale im Pariſer Conſervatoire unter der Leitung des Komponiſten am 24. September 1839 aufgeführt wurde. Die Worte des Geſanges rühren von Emile Deschamps, die deutſche Ueberſetzung von Duesberg her. Muſik Vereins⸗Concert. Ueber die Komponiſten der naturaliſtiſchen Richtung ſagt Hermann Kretzſchmar:„Wo die Extreme der Leidenſchaften, wo Zuſtände der größten Erregung, Ereigniſſe unerbörten Cbarakters, wo die Superlative der Phantaſie berübrt werden ſollen, da bauen dieſe Komponiſten, wie die Cyklopen mit unbehauenen Blöcken. Da laſſen ſie die Elemenkarkraft des bloßen Klanges und des bloßen Rhythmus wirken und ge⸗ wäbren der. Macht des muſikaliſchen Rotmaterials, dem poyſiſchen Elemente der Muſik einen weiten Spielraum. Da ſtützen ſie ganze Perioden nur auf das Fundament diſſonanter Harmonien, auf hin⸗ und herſauſende chromatiſche Figuren, auf das brutale Treiben von Motiven und anderen Tyemen, welche die Kunſtmuſik als trivial verwirſt.“ Vielleicht findet dieſer Ausſpruch auf kein Werk gegründetere Anwendung, als auf das„Requiem“ von Hektor Berlioz. Wenn wir der ein⸗ ſchlägigen Literatur gedenken, von Paleſtring beginnend bis zu Bachs„-moll-Meſſe“ und Beetbovens„Missa solemnis“, ſo zieht durch alle dieſe Werke, dem altebrwürdigen Texte entſprechend der Gedanke von Schuld, Sühne und Vergebung; es iſt die kirchliche Id.e, die dieſen Gedanken beherrſcht und die ihn in der muſikaliſchen Durſtellung in eine ganz beſtimmte Form bannte. Hector Berlioz ſprengte dieſe Focm und bietet uns etwas weſentlich Anderes. Es ſteckt in dieſem Stürmer und Dränger nichts von jener klaſſiſchen Ruhe, die ihm Zeit dazu gönnte, ſeine Gemeinde ihre Klage⸗, Bitt⸗ und Verzweiflungsgeſänge im vierſtimmigen Satz ent⸗ wickeln zu laſſen und auszuſpinnen. Eine Gruppe nmmt der andern, zumeiſt unisono das Thema ab und dem Orcheſter fällt die Aufgabe zu Klangfarbe und finnlichen Reiz in das Ganze zu bringen. Verlieren wir den eigentlichen Zweck aus dem Auge, verſetzen wir den ganzen Vorgang aus der Kirche auf eine große Weltbühne, ſo haben wir ein wild ſich auf⸗ bäumendes Drama, welches zwar dem Altherkömmlichen Honn ſpricht, aber in jener nur dem Genius eigenenen Art, die den Hörer packt, erſchüttert und mitten hineinſchl udert in das Ringen nach einem unerbörten Ausdrucksmittel für das un⸗ erbörte Geſchehniß. Das Werk ſtiht auf ſeinem Gipfel im Tuba mirum und Rex tremendae majestatis. Und das mus ſo ſein, denn Berlioz fühlt ſich nur frei, wenn er mit dem ganzen gewaltigen Apparate ſeines Orcheſters ſchalten und walten darf. Was iſt ihm neben dieſem unerſchöpflichen Klangreiz die menſchliche Stimme, die er auch ganz rückſichtslos mißhandelt. Dieſe Nichtachtung bekundet er dem Chor am deutlichſten im Offertorium, wo er ihn mit Ausnabme weniger Schlußtakte unabläſſig auf A und B im Fegefeuer jammern läßt, währenddem ſich das Streich⸗ quarteft zu dem blühendſten Themag aufbaut. Das einzige Bach⸗Rüminiscenzen erw ckende Siück iſt das dreiſtimmige fugirte Hoſanna, welches im Zuſummenbang mit dem übver⸗ aus zarten Sanctus gerade in ſeinen Gegenſätzen eine wun⸗ derbare Wirkung thut. Etwas eigenthümlich berüvrte uns in einem Werke von der revolutionären Bedeutung des Berlioz⸗ ſchen Rauiems das im bekannt italieniſchen Opernſtyl gebal⸗ tene Lacrymoſa.— Herr Hofkapellmeiſter Langer dirigirte einen ſtattlichen Chor, dem ſich als Freiwillige dankenswertver Weiſe faſt unſer ganzes OpernSoloperſongl eingefügt hatte, und ein bedeutend verſtärktes Orcheſter. Es war Alles vor⸗ tr fflich einſtudirt und künſtleriſch gedacht, und wenn trotzdem Einzelnes nicht ſo zur Geltung kam, wie es angeſichts dieſer Maſſen bätte kommen ſollen und müſſen, ſo liegt die Schuld wieder einzig an der mangelbaften Akuſtik des Saalbaues, dieſes Krebs⸗ ſchadens auch der trefflichſt vorbereiteten ſeridſen Aufführungen. Ausgezeichnet war die Auffaſſung und Wiedergabe des kleinen Tenor⸗Solos durch Herrn Rüdiger und die Pofaunen des jüngſtenG richts funktionirten, daß es eineFreude war. Endlich verdient hervorgehoben zu werden, daß das Werk bier und unter ſchwierigen Verhältniſſen zu ſo ſlattlicher Ausführung kam und, daß Herr Hofkap Umeiſter Langer für dieſe künſt⸗ leriſche That nicht nur einen Lorbeerkranz erhielt, ſondern den⸗ ſelben auch reichlich verdiente. Das Vorſpiel zu Parſifal mit angefügtem Schluß des 3. Aufzuges leitete das Pro⸗ aramm würdig ein. Es ſei uns noch geſtattet einem Wunſche Ausdruck zu verleihen, welcher geſtern uns gegenüber mehrfach ausgeſprochen wurde, und dem wir uns aus vollem Herzen anſchließen. Sollte dieſes großartige Werk, welches mit ſo viel Mühe und Sorgfalt einſtudirt einen ſg bedeutenden Erfolg erzielte, nur einmal aufgeführt werden d Wir— und mit uns zahlreiche Muſikfreunde— würden es mit Freude begrüßen, wenn der bvochverehrte Dirigent und die Mitwirkenden uns den Genuß einer baldigen Wiederbolung bereiten wollten. b- Spielplan des Großh. Hof⸗ und National Theaters Mannheim vom 2. bis 10. April. Sonutag,., Nachm.: (Aufge⸗9. Abonn.)„Der Trompeter von Säkkingen“. Abends (A) Zum erſten Male:„Der Talisman“. Montag, 3:(B) „Tannbäuſer“. Mittwoch,.:(K)„Die Regimentstochler“. Donnerſtag,.:(4) Neu einſtudirt:„Das Gefängniß“,„Der Kurmärker und die Picarde“. Freitag,.:(B)„Der Talis⸗ man“. Samſtag,.:(Volksvorſtellung,„Die Braut von Meſſina“. Sonntag,.:(A)„Lohengrin“. Montag, 10.:(. „Der Talisman“. *) Hier weicht die muſtkaliſche Darſtellung etwas vom Gang der Tragödie ab. im Verlauf des Werkes begegnen. Ein Strophenlied(Alt⸗ Kalter Schauer rieſelt durch ſein Gebein(das chromatiſche Mannheim, 4 April. General-Anzeiger. Der Schritt in's Leben. Ein Feſtſpiel von L. Banspach. Perſonen: Die Pflicht. Freude, Reinheit, Se⸗lenfrieden, Wahrheit, Zufriedenheit, Weishbeit(Genien der Pllicht.) Helene, Johanna, Margarethe, Aanes(Schülerinnen der Volksſchule.) 1 Hinter grünen Bäumen und Blumen tritt die Pjlicht hervor. Pflicht.(Eine ideale Frauengeſtalt in weißem Gewande) Mich ſchickt die Macht, die künft'ge Dinge fügt, Den jungen Seelen heute mich zu zeigen In ernſter, doch auch lieblicher Geſtalt, Daß ſie mich lieben, mich erkennen lernen Als die Beglückerin, die niemals täuſcht. So viele fliehen mich, doch nur verblendet, Weil m inen Segen ſie noch nicht gefüblt, Und weil ſie düſter mich und traurig wäbnen, Weil ihnen dünkt, es laſte ſchwer mein Joch— Sie abnen nicht, welch mächtig Geiſterheer, Mit mir verbündet, ihnen allzeit hilft.— Drum will ich heut mein Weſen offenbaren, Daß die recht friſch die Wanderung beginnen, Die heute aus dem engſten Kreiſe kreten, Um einem größern Menſchenkreis zu dienen. Die jungen Menſchenkinder will ich werben, Meir kreu zu huldigen mit frohem Sinn, Das Menſchenheil mit friſcher Kraft zu fördern, Und mitzuhelfen an dem edlen Bau, Der alle Menſchen ſoll auf Höhen führen.— Sie naben—; ihren Worten will ich lauſchen, Daß ihrer Art gemäß ich um ſie ringe, Und daß ich jeder mich verklärt kann zeigen. (Sie tritt hinter die Bäume zurück.) Helene, Johanna, Margarethe, Agnes treten ein, feierlich ſchwarz gekleidet. Marg. Heut ſehen wir uns hier zum letzten Mal, Hier, wo wir manches Jävrlein zugebracht, Wo man uns gute Lehren gab ohn' Zahl, Und wo wir oft bei Scherzen froh gelacht! (Seufzend) Jetzt iſt es mir ums Lachen wahrlich nicht= Denn mit der Freibeit hat es heut ein Ende, Schon morgen krete ich in einen Dienſt, Wo's früh und ſpät zu regen gilt die Hände. Brauchſt du darum das Lachen aufzugeben? Du kanuſt waprhaftig froh ſein um dein Glück! Im Dienſt bei Reichen läßt ſich's auch gut leben, Und zu den Deinen darfſt du ſters zurück! Ich aber muß von meiner Heimath ſcheiden, Hab' keine Eltern mehr, nur Schweſtern vier— Ihr wißt ja, wie's uns ſchlecht geht, was wir leiden, Und welche ſchweren Pflichten ruh'n auf mir, Weil ich die Aeltſte bin und ſorgen muß, Daß brav und fleißig meine Schweſtern werden. Wies mir die Mutter an das Herz gelegt, Hab' ich die Kleinen auch bis jetzt gepflegt. Ach Gott, es war ein harter Schickſalsſchluß, Der uns allein zurückließ auf der Erden!— Ich gehe nun, mein Vormund hat's beſtimmt, In einen großen Laden nach Berlin. Ihr könnt euch denken, wie's mich traurig ſtimmt, In eine ganz wildfremde Stadt zu zieh'n! Und meine Schweſterchen, die jammern ſchon, Daß ſie allein beim harten Vormund bleiben— Doch muß ich's thun— man zahlt dort bohen Lohn! Ich will ſchon Troſt den armen Kindern ſchreiben. Doch ſiehſt du, Gretchen, daß dir's beſſer geht als mir? Marg. Du wirſt auch ſchön're Dinge ſeh'n als wir! Doch, Hannchen, wollen wir darob nicht ſtreiten. Ihr beide noch uns zu erzäblen babt, Was für euch rubt im dunkeln Schoß der Zeiten. Ihr ſeid am reichſten ja mit Geſſt begabt, Habt immer um den erſten Platz gerungen.— (finſter). Und allzeit hat Helene mich bezwungen! So geht's auch gleich in unſerm weilern Leben. Wenn ſie dasſelbe will, ſo glückt es ihr. Ich muß mir ſtets die größte Mühe geben, Indeß es ſpielend leicht gelinget dir! 85 8 was geſchah, und urtheilt ſelber dann, b nicht mein Schickſal grauſam gleich begann; Wir treffen uns ber einer Schneiderin, Die will ein Mädchen für's Geſchäft erzieh'n, Die ganz umſonſt ein Jahr bei ihr ſoll leben, Der ſie, wenn ſie gefällt, will Arbeit geben, Geſichert ſellte ihre Zutunft ſein. Dies löſt die Eltern mir gus ſchwerer Pein, So dachte ich, als mich die Mutter ſandte Und ich voll Zuverſicht mich an die Schneiderin, Die eine güt'ge Fee mir ſchien, mich wandte. Ein Tagelöhnersbrod, das ſättigt kaum, Beſonders wenn's in zehen Theile geht.— So dünkt' die Ausſicht ſchön uns wie ein Traum! Schön war ſie, ja! doch wie ein Traum verwehk. Denn eh' ich mich aufs rechte Wort beſann Und meine Bitte ſtammelnd brachte vor, Helenens ſchmeichelnd Weſen ſich gewann Den Platz, mit dem mein Alles ich verlor! Denn rauh und hart fuhr mich der Vater an, Daß es mit meiner Zukunft nun ſei aus, Denn Geld kann er für's Lernen nicht bezahlen— Jort muß zum Gelderwerb ich aus dem Haus— Muß ewig wandern drum zu der Fabrik! (Gitter, zu Helene) Du aber kannſt mit deinen Gaben prahlen Und kannſt, wie immer, preiſen dein Geſchick (Wiſcht ſich eine Thräne ab.) Hel. lerareift ibre Hand und ſiebt ihr liebevoll in die Augen). Das glaubſt du wirklich. Agnes, denn von mir! Daß ich dir deine Zukunft wollt' zerſtören? Wie klein du von mir denkſt, verzeih' ich dir; Wie innig ich dich liebe, wirſt du bören. Doch weil du wähnſt, ich wäre beſſer dran Als du, vielleicht auch beſſer als die beiden, So böre ruhig auch meun Schickſal an, Und ſage dann, was etwa zu beneiden! Wenn ibr ſeid zehn, wir ſind der Kinder ſieben, Und Setzer iſt der Vater, wie ihr wißt. Der Tod ſteht auf der Skirne ihm geſchrieben, Der Arzt gibt ihm nur eine kleene Friſt, Die Mutter reibt ſich auf mit Müben, Sorgen, Siſht bang entgegen jedem neuen Morgen; Geſund iſt keins der Kinder ſo wie ich, Drum fällt die größte Arbeit auf mein Theil. Der heiße Drang, der ganz erfüllet mich, Der in der Kunſt mich ſuchen heißt mein Heil,— erdrücken muß ich ihn, muß mich bezwingen, urch Arbeit beißt es Geld ſoal ich erringen. Da nun die Schneiderin mich nicht gewählt— (erſtaunt einfallend) Wie! nicht erwählt? Sie war von dir entzückt! Sie wollte ja von mir kein Wort drum wiſſen, Joh. Agne Hel. Als ſie mich prüfte ward der Pakt zerriſſen, Denn ſo geſchickt wie du bin ich ja nicht, An deiner Nadelfertigkeit es mir gebricht. Es that ihr Leid, daß ſie dich raſch entließ, Als ich ihr deine feine Arbeit zeigte, Und als ich deine Eigenſchaften pries, Sich ihre Wabl zu deinen Gunſten neigte. Zu Hauſe wartet ſchon ihr Brief auf dich, Der dir wird Freude machen, ſicherlich! Agn.(gerührt) Ich kann nicht reden! Ich bin zu beſchämt! Dein edles Herz mein Neiden immer lähmt. Durchſchauen kann ich wohl, was du gethan—! u. Marg. Helene, ach, was fängſt denn du jetzt an? Als mir der Schneiderin Entſchluß bekannt Traf's gleich danach ſich, wie von Gott geſandt, Daß meiner Mutter Freundin mir erzählt, Es werde Kindermädchen hoher Lohn Bezahlt in England;: wenn ſie treu ſich zeigen, Zu immer beſſerm Lobne ſie dann ſteigen. Nun hat die Freundin eine Schweſter dort, Die Köchin iſt ſeit vielen Jahren ſchon In einem hohen Haus, bei einem Lord: Man braucht ein Kindermädchen dort, ich gehe In dieſen Dienſt, iſt auch mein Herz drob wehe. Denn laſſen muß ich ja, wozu's mich drängt! Ich darf nicht werden, was ſo gern ich würde, Doch beuge ich mich dem, was mir verhängt, Und ſuche froh zu tragen meine Bürde. Nu eines möchte ich gewiß auch wiſſen, Was meine größte Pflicht mich heißt zu thun; Zwar glaub' ich zu verſteben mein Gewiſſen, Doch wil nicht ganz das Zweifeln in mir rub'n. Der Drang, der in mir gar ſo mächtig ſpricht, Daß in der Kunſt ich würde glücklich, groß, Iſt dem zu folgen nicht die größre Pflicht? Wie aber dann verſtehe ich mein Loos? Pflicht tritt hervor, die Mädchen ſehen ſie verwundert an. Pfl.(zu Helene) Du haſt mich hergerufen durch das Wort, Das, dir zwar unbe wußt, mir hat gegolten. Sieh mir ins Auge— ſag, kannſt Du mich lieben 7 Erſcheine ich dir grauſam, hart und kalt? Hel. Nein, milde, lieblich biſt du anzuſchauen, Und hingezogen fühl ich mich zu dir! Wie kommt's, daß du mir gleich erweckſt Vertrauen? Als kennte ich dich lang, ſprichſt du zu mir. Wer biſt du, wunderbares Weſen, ſage? Und wie vernahmſt du meines Zweifels Frage? Marg. Joh. Agn.(zuſammen) Sie ſcheint uns allen ſo bekannt,— und doch, Wir baben ſie gewiß noch nie geſehen! Pfl. Ganz recht, ihr kragt ſchon lang mein mildes Joch, Doch heute lernt ihr es vielleicht verſtehen.— Sag, wie erſchein' ich dir, du blonde Grete? Beſchreibe mich genau— wie ſeh ich aus? Marg. Du biſt ein friſches Mädchen, froh und jung, Mit luſt'gen Augen, wohlgebaut und ſchlank; Wie ich liebſt du gewiß Beluſtigung Und zollſt für jede Freude gerne Dank. Joh. Acn. Helene(raſch und erſtaunt einfallend) Nein, nein] ganz anders ſieht ſie aus! o Grete, Wie ſchlecht beſchreibſt du, was vor Augen iſt! Joßh. Die Fremde nennſt ein luſt'ges Mädchen du? Mild, meiner Mutter ähnlich ſieht ſie aus! Siehſt du im Blick die liebe, edle Ruh? Mir zaubert ſie herauf das Elternhaus! Agn. Sagt an, verſtehen wir uns denn nicht mehr? Mir dünkt gar ernſt und feierlich ihr Blick Es iſt, als ob ein Leid ſie drücke ſchwer, Als künde ſie ein drohendes Geſchick. Ich möchte flieh'n vor ihrem ſtrengen Weſen, Könnt' ich nicht Liebe ihr im Auge leſen. (Zu Helene) Du aber, ſag', was ſtehſt du ſo verzückt, Du blickſt ſie an ſo unverwandt, beglückt! Siehſt du auch eine andre, als uns ſcheint p So deute uns, was ihr Erſcheinen meint!— Helene antwortet nicht, beugt ein Knie vor der Pflicht Agn. Wie! niederſinkt ſie, gleichwie im Gebet? Um Großes, ſcheint es mir, ihr Auge fleht. Hel. Du hebres, reines Weſen, ſprich, erkläre, Was ich an dir ſo hoch verehren muß? Seit ich auf dich das frohe Auge kehre, Scheint minder hart mir meines Schickſals Schluß. Du lächelſt mir, du ſenkſt mir Troſt ins Herz, Was iſt's, das ſo allmächtig wirkt auf mich? Als trügen Schwingen leicht mich himmelwärts, So wird mir, ſeit dein Lächeln ſtrahlt auf mich. Wer biſt du 5 (Helene von der knienden Faid0 aufziehend und ihre Hand n haltend. Pfl. Ein Wiederſtrahl von deiner innern Welt, Die Freundin, die Gott ſelbſt dir zugeſellt, Die Führerin durchs Erdenlabtzrirth, Den Edelſten die größte Tröſterin, Die froh und freudig macht des Menſchen Sinn, Die heut dich grüßt, mit dir den Lauf beginnt, Der dich aufs hoge Meer des Lebens führt, Und dir die Arbeit zeigt, die dir gebührt. Ein großer Augenblick iſt's, tbeures Kind, Der dich zum Kampf um hohe Güter weiht! Hel. Ach, wie gering die armen Waffen find, Die ich zu brauchen habe in dem Streit! Pfl.(ächelnd) Gering? Was iſt gering denn oder groß Vor jenem böchſten Richter, der mich ſendet? Und der, gerecht vertheilend jedes Loos, Dem Armutb, Reichthum jenem weielich ſpendet? Erfüllſt du deinen Platz mit reinem Sinn, Mit rechtem Thun, biſt du dem Erſten gleich, Der unter Baldachinen ſchreitet hin. Du kannſt dir ſchaffen, wo du ſtehſt, ein Reich, Ein Reich der Liebe und des hohen Strebens, Das dich hinanführt auf die Höh'n der Lebens. Der enoſte Kreis iſt ſchön bei gutem Wollen, Wenn ihn das Herz mit Lieb' erfaßt, Und nur wenn finſter die Gedanken arollen, Wird jeder Platz im Leben ſchwer, verhaßt. (Zu Agnes) Sich, Agnes, ſieh mich an, ich bin nicht ſtrenge, Du fliehſt mich, weil du mich verkannt; Ich mache leichter dir des Daſeins Enge, Bald füulſt auch du dich mir vertraut, verwandt. (Zu Grete) Und Grete wird durch mich verlernen nicht, So heſter in den Tag hinein zu lachen, Doch lernen wird ſie, was ihr noch gebricht: Den Leichtſinn bannen bei den ernſten Sachen. (Zu Joh.) Jonanna, du verſtandſt der Mutter Flehen, Das dich im innern Herzen traf durch mich, Und das dich heißt auf ſchweren Wegen gehen, Auf Gott vertrauend unerſchütterlich. (Zu Hel.) Helene, Großes iſt in dich gelegt, Und mancher ſchwere Sturm ſteht dir bevor, Doch großes Wollen deine Serle hegt; Jo 55. Hel. Und öffnen wird ſich dir ein Himmelsthor— Folg' dem Gewiſſen nur, und zage nicht, Und durch die Nacht gelanaſt du froh zum Licht! Du haſt ſte durch dein Weſen gleich berückt, 8. Seite. So vielgeſtaltig, als da Menſchen ſind, So wechſelnd wie die Welt in ihrem Sinn, Der Mutter Erde allerältſtes Kind, So vielgeſtaltig wie der Tage Heer, Die immer Neues fördern an das Licht, Dem einen lieb und theuer, andern ſchwer, Von jedem Menſchen Beſt 3 fordernd: bin die Pflicht! Joh. Hel. Marg. Agn.(zuſ) Die Pflocht! Hel. So ward mir meiner bangen Frage Löſung! Mara. Ei, niedlich iſt geſchmücktt meine Pflicht. Geſtehen muß ich, mich erſchreckt ſie nicht. Agn.(ſinnend) Drum bangte mir zuerſt— doch ſeh' ich ietzt, Ihr lieber Blick macht Alles gut zuletzt. Joh. Die Mutter, ja, die ſprach auch ſo vom Thun Und bieß mich, gut zu handeln, niemals rub'n— Der Schritt ins Leben ſcheint mir leichter ſchonz Verheißt ſie nicht dem rechten Wollen Lohn 5 Pfl. Ja, Kinder, morgenjung nnd rein und gut, Erleichtern will ich euch den Lebenslauf, Wer, was ich gebiete, freudig tbut, Hilft, daß die Menſchheit höher ſteigt hinauf; Nur, wer mißachtet mein G bot, der ſinkt Und hemmt den Fortſchritt nach dem Beſten hin, Der nur dem reinen Wollen ganz gelingt, Nach dem Jahrhunderte ſchon ſtrebten bin. Ich will euch meine ganze Macht entfalten, Will zeigen euch, was ich für euch vermag; Das Herz ſoll, was ihr ſeht und bört, behalten, Daß es euch ſtärke, kommt ein ſchwerer Tag. Sie ſchwingt ihren Zauberſtab. Sechs Geſtal⸗ ten, in ideale Gewänder gekleidet, ktreten ein. Freude. Reinheit. Seelenfrieden. Wahrheit. Zu⸗ friedenheit. Weisheit. Pflicht(zur Frzude). B rrühre ſie mit deinem Zauberſtabe⸗ Du holde Freude, treue Dienerin, Die Kinder deiner Nähe ſtets erlabe, Die heute meinem Dienſt ſich geben hin, Sing' unſern Hymnus ihnen vor, Den widertönt der Geiſtercho. Freude. Fürſten und Diener der Herrin gern huldigen, Die jede Mühe gar reichlich vergilt, Elend und Schmach jedoch kreffen den Schuldigen, Der nicht ihr dienſtbar zu ſein iſt gewillt. Nie e und Frieden erfüllen die Seelen, ie ſich die Pflicht zur Gebieterin wählen. Srote und Frieden euch allzeit umweben, roh euch verklärend das irdiſche Leben! Joh. Marg. Agn, Hel. Uns wird gar froh zu Mutßh bei dem Geſang! Pfl. Er widerhalle in euch lebenslang! Und jede meiner auserleſ'nen Schaar, Von der ihr einen kleinen Theil nur ſeht, Wird Euch umweben Jahr für Jabr, Solange ihr in meinem Dienſte ſteht. Mit einem Händedruck euch Weisheit ſpende, Was ſie, än Gaben reich, Euch geben kann Drum reicht ihr, meine Treuen, dar die Hände, Den reichſten Segen ſollt ihr dann empfah'n. WMWeisheit. Erluchtung komme euch von oben, Wo eigens Denken irr euch führt; Verlaßt euch auf den Herren droben, Der jedem ſchickt, was ihm gebührt. Bleibt aut und rein, wie jetzt ihr ſeid, So trifft euch nie das herbſte Leid. Der nur iſt weiſe, der iſt gut, Drum kommt und blerbt in meiner Hut! (Sie drückt den 4 Mädchen die Hände.) Pflicht(breitet ſegnend die Hände über die Mädchen aus.) So tretet wohlgerüſtet denn hinaus, Das Leben treuen, wackern Sinns erfaßt, 1 in der Fremde, ſei's im Vaterbaus. ie werde Arpeit an euch ſelbſt zur Laſt, Habt lieb die Arbeit für der Andern Heil, So wird euch ſelbſt das ſchönſte Glück zutheil. Kommt an mein Herz, folgt mir au Gott ſchenke euerm Wirken reichen Ende. allen Wegen, egen! Erſte Mannheimer Geſchäftsbächer⸗Fabrik buchbinderti, Atridenndruckerti und Linitrauſtalt A. Löwenhaupt Söhne pPapier⸗ und Schreibwaarenhandlung, Kaufhaus empfehlen ihr Lager in Geſchäftsbüchern, in ſoliden und geſchmacvollen Einbänden nach hannöverſcher Art. Extraaufertigungen werden prompt ausgeführt, Specialität in amerikaniſchen Journalen. Anfertigung von Cartonagen für Büreau⸗ und Ladenzwecke, Adreſſen für Jubiläen und ſonſtige Ge⸗ legenheiten. 4037 8 Haupt⸗Niederlage von Aug. 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Weingärtner, FFEE Meuester Uebersichtsplan von Mannheim u Umgebung Maassstab 1: 8000 zum Preise von 50 Pf. zu haben bel der Ersten 1888 Tannhelmer Typographischen Anstalt, E, 2 Wendling Dr. Haas& Co. 26, 2. 1 0 1 (Zu den vier Mädchen.) Ward euch Erkenntniß, Kinder, wer ich bin p * 2 ·¶ * Bleiweiß 7. Catechu General⸗Anzeiger. Mannheim, 2. April. 1891 Ankunft 24572 35 87 1048 1584 889 14 102 Benennung der Waaren Abfälle Alaun Aloe Amoniak Anilin Antimonium Apothekerwaaren, rohe Aerowroot Arſenik Arſenikſäure Asphalt Balſam, natürl. Baſt Baumwolle, rohe Baumwollabfälle Baumwollgarn Baumwollwaaren Bier f tterſa Blei 9825 85862 2009 5217 32002 61 617 20922 18805 10786 Bleizucker 828 Borar 2848 Brauneen u. Spiritus 851 Braunſtein 183 Blülcher Bürſtenbinderwagren Butter Bücklinge Bleiwaaren 90 20 185 67 414 171281 46325 12078 1596 8 Cement Chemiſche Fabrikate Chinarinde Chlorkalk Chocolade Eichorien, getrocknete Eichorien, fabriälrte Cochenille 823 Cölniſches Waſſer 65 Dachpappe 8 12543 618 8488 86625 31128 256 651 286285 55 7975 Düngermittel Dünger, künſtlicher Guano Effekten Eier Eiſen, W e eee e geſchm. gewa Fnencenen 184052 Weißblech 5965 Eiſenwaaren grobe 142578 38292 Eiſ⸗ endraht 5759 lech 8284 10484 Stie 1 55 552 Eiſenſchwärze 102 8 gemeine 2801 Erze ſonſtige 183428 Eteure 10 Eſſi 8966 2242 41242 18748 18252 1076 1515 1754 855 16224 70⁰ 10 5 erde arbholz in Stücken 1 gemahlen Extrakt arbwaaren edern Firniß iſche incl. Stockfiſche 1 geſalzene nhei Zuſammengeſtellt von Großherzoglichem Hauptzollamt Mannheim. 100 90194 5883 757 22⁴ 6 129 14 48867 182 787 758 9425 59296 45 6229 726 10 5164 2974 435⁵ 1850 56 470¹ 896 166 1669 8761 82¹ 399172 444⁵8 473 1592 577 12145 5255 87 81⁰2 6000 1800 57 398 11⁰0 2 27817 5004 1517 369 14027 18288 2678 42⁰0 241 510 40 4242 18760 105 702⁴4 1174 460 40 1669 8482 937 342 54 15 3857 10 688 1892 ee ramm 29101 1259 88 1198 1425⁵ 382 18 481 402¹ 95 447 20558 16197 18414 148 8292 1785 2077 4 176 79 70 6435 150612 52769 24060 8872 1+15 506 5926 166 86 99 15015 5 5714 8008 105486 37699 57 426 260510 3911 15874 155908 1684 128826 86892 9860 8589 18269 6828 5 227⁰ 148207 150 8690 17032 40893 6517 19068 51¹8 1142 2515 784 24986 792 66 76 1126 3287360 783495 46635 15029 459 820420 1490 3958 316 8⁴⁴ 291 1123 250 4965 1841 3253 10⁵5 6395 4802 1980 12378 16070 654 1165 15789 Abgang 155553 2711 —Hausgeräthe 418 101¹ 55 444 Reife 18 92677 38 65 486 800 9221 14686 —Rahmenſchenkel 112⁰04 955 245⁵ 10078 1265 580 2757 149H 6850 59 321 1512 18205 1229 424125 42775 28 19727 647 18893 802 3752 3213 412 177 65 156 Vergkeithend Darſtellung er Ha en⸗Verkehrs 5 den Jahren 1891 und 1892. Benennung der Waaren Hanf Harze 9466 198512 57 4567 77 146 764 3195 32851 313 Holzwgaren Fourniere Körbe f Nutzholz, europätſches außereurop. Tüncherſtangen Eiſenbahnſchwellenhölzer Zängelſtangen 5 Borde, eichene Borde, tannene Dielen Latten 659 270222 7701¹ 77 14074 3215 17619 5148 107 5868 60 1886 8814 53230 2052 13018 1213 28 98 2744 57256 Stammholz Fäſſer, leere Brennholz, hartes weiches Holzkohlen Honig Hopfen örner Bohnen Erbſen Linſen Wicken Indigo Inſtrumente Käſe Kakao Kaffee Kalt 1565 Kalkſteine 19257 Kalk, gebrannter 2 Karden— Kartoffeln 8280 Kartoffelmehl 86690 Kaſtanien 31 Kienruß 129 Knochen 3086 Knochenmehl 5741 Konfütüren 404¹ Korbflaſchen, leere Korken Krapp, Garancine Kreide Kunſtwolle 6Kupfer, rohes 65950 2582 3386 191 12056 13046 6009 396 557 838 395 262 42038 6569 2205⁵ —[Menninge 188 2552 15690 641¹ 544 76 14 1848 645 5 Pottloth Quereitroun —Kupferwaaren Kurkume Kurzwaaren Leder Lederwaaren Leim Leimleder Leinengarn Leinwand Lichter Lohkuchen Lumpen Magneſia Maſchinen u. Maſchtl. 14970 Materialwaaren 1607 Maſtix— Mehl 107104 4167 1604 78 888 2¹ Meſſing Meſſingwaaren Metallwaaren Milch, Milchzucker Militäreffekten, Munition Mineralwaſſer Mirabolanen Natran Nelkenſtiele 2296 1554 204 4839 222 88 1088 106030 9926 2894 5594 139 89527 776 13126 5476 12418 660586 486 Obſt, friſches Sbſt, getrocknetes Oele nicht genannt Cocosnußöl —Palmöl Palmkernöl Leinöl Olivenöl Rüböl Maſchinenöl Terpent öl Petrokeum Oelkuchen Orlean Orſeille Papier Pappwaaren 18959 863 Pech 2755 Pflanzen, lebende Porzellanerde Porzellan Pottaſche 63458 85 55 989 Quaſiaholz Queckſilber 1891 Ankunft 1910 865 Abgan 100 100⁰ 22259 126 16988 31 33 20 11007 888729 16795 51609 380950 27595 35521 188 10⁰ 159 232 170⁵ 527 14771 3878 299 30⁴ 7 1264 32496 2 13319 1076 105 9951 516 71 22¹ 21 32¹ 618 11 860 70 1743 171 2825 2661 522 1498 870 984 1252 367 8699 1255 15788 2578 15591 101 104 62 341 1082 250 62 8616 45⁵ 418 4448 2070 2721 50925 88 54 189 4237 214 3484 1624 688 9578 14417 68195 886 88887 51¹ 861 6508 1625 — 1892 Ankunft Abgang ilogramm 16380 165358 261 5484 67 858 3422 111880 470 298 8501 224252 8886 81¹ 10819 8419 18152 6469 124⁴ 6619 106 2935 438 4774¹ 2960 1247 2602 123 102 2703 60276 1917 19561 94 7789 82475 8 857 176 4870 3988 5581 Reis 28814 120 13723 106 7707 35 130 11232 871260 16779 53898 33890 39846 24709 243 148 8139 898 3265 881¹1 609 20 6 1621 45788 —Steingut 13272 3249 —Coaks 310 — Stroh 5396 339 15 828 —Süßholz 808 1147 Sum 52 40⁵ 78 971 81¹ 140 Salpeter 1 Benennung der Waaren LA 5106 57878 449159 Rübenblätter Säcke, leere nicht gen. Oelſamen Saflor Sago 642 Sakmiak 478 92940 Salpeterſäure Kochſalz Steinſalz Düngerſalz Salzſäure Schellack Schmalte Schmalz Schmirgel Schwefel Schwefelſäure Schwerſpath Seegras Seide, rohe Seife Seilerwaaren Senf Senesblätter Soda Sodalauge Stärke Steine, rohe „ behauene „ gebrannte 8188 882687 98 2168 21924 27 11278 108 4. 5875 4068 458 4259 34 89412 8112 14207 894597 13026 345002 684 Steinkohlen, 10800040 0 engliſche 192229 2869090 Steinwaaren 60² 88 501¹ 5685 1186 12595 259 17 2780 6908 2 Strohwaaren Strontian Stuhlrohr Südfrüchte Süßholzſaft ach Syrup und Melaſſe Tabak, roher Tabakkippen Tabak, fabrizirter Cigarren Schnupftabak Carotten —Talg 2298 3681 963 1795 100 1277 2841 358 Tapeten Tapioca Thee Theer Thiere, lebende Thonerde Thran Töpferwaaren — Tuffſtein 15633 690 12887 3180 Uhren Ultramarin Vitriol Wachs — Wagenſchmiere 7481 182 W 39 17 868 94 1— 7 222 269 560 10408 385 6639 2071 2875 51057 868 96 288 76 4046 59 1118 388 985 8947 7680 112397 2913 25458 Waſſerglas ein Weinſtein Weinſteinſäure Wetzſteine Wichſe Wolle Wollengarn aeß Zellſt Ziut al Blöcken inkblech Zinn in Blöcken Zinnwaaren Zucker, roher Zucker, raffinirter Traubenzucker Zuckerſäure Aund under Diverſe Außerdem für den Beſtand der Ausze: I. Hartes Holz a. Stämme b. Schnittwaaren c. anderes Nutz⸗ 9285 3 II. Weiches Holz a. Stämme b. Schnittwaaren c. anderes Nutz⸗Holz 1484642 24832 891 Abgan 10⁰0 9282 2071 12016 55998 961 1726 1888 142 8490 854402 122 88 181 7822 12 1717 539 186 1468 57 1580 682⁵ 198 6 105272 4549 1594 3580 295 1030 661561 2484 24089 2602 205 585 — 3891 2 1082 9300 87874 14194 97 3203 11688 2898 1089 60 959 8898 5177 122 2800 2152 149 880 159 81⁵ 7480 17841¹ 884 559 76 1100 388 1024435 28000 1892 Ankunft liogramm 72447 5100 21010 415243 82⁵ 350 111288 10947 896905 8759 22699 4 10041 15 6260 2 5960 774 8892 66964 8675 4675 849805 18667 280151 600 12079598 142478 856286 1045 9 8688 4669 1414 11852 60 1 812 4246 41774 5⁴⁴ 126 24 16529 745 1195 345 2997 15458 1598830 30820 Abgang 7265 3245⁵ 26505 64522 516 3489 1443 39 12069 1037597 105 179 4409 1565 162 10 1440 112 82⁰ 10856 61 86160 9 6104 2000 954 108 2447 722988 81202 21015897 1515624 Summa 1 hiezu Flöße 4435945 1060070 22908226 1640280 5207252 1058 Summa II 22531021 5496015 24548506 820503 Geſammtſumme gleich Zentner 28027036 56054072 Mannheim, den 9. Februar 1893. 30808868 61617736 Mannheim, 2. April. General⸗Anzeiger. 5. Sette. — — Frühiaht dol⸗ er Die Frühjahrs⸗Control⸗Verſammlungen im Amts⸗Bezirk Mannheim finden für nachſtehende Ortſchaften wie folgt ſtätt: 1. Sonnabend, den 15. April 1893, Vormittags 9 Uhr in ferthal, fämmtliche gediente Muannſchaften(aus⸗ örſatz⸗Reſerven) der Gemeinde Käf rthal. iabend, den 15. April 1893, Vormittags 11 Uhr in hal, ſämmtliche gediente Mannſchaften(aus⸗ ließlich Erſatz-Reſerven) der Gemeinden Sandhofen u. Feuden⸗ im in Käferthal. 3. Sonnabend, den 15. April 1893, Nachmittags 3 Uhr in Käferthal, ſämmtliche gedienten Mannſchaften(aus⸗ ſchließlich Erſatz⸗Reſerven) der Gemeinden Wallſtadt, Ilvesheim, Schaarhof und Kirſchgartshauſen. 2 4. Montag, den 17. April 1893, Vormittags 9 Uhr in Käfer⸗ thal, ſämmtliche Erſatz⸗Reſerviſten und die zur Dis⸗ pofition der Erſatz⸗Behörden entlaſſenen Mannſchaften der Gemeinden Käferthal und Ilvesheim. 5 5. Montag, den 17. April 1893, Vormittags 11 Uhr in Käfer⸗ thal, ſfämmtliche Erſatz⸗Reſerviſten und die zur Dis⸗ poſition der Erſatz⸗Behörden entlaſſenen Mannſchaßten der Gemeinden Sandhofen, Feudenheim, Kirſchgartshauſen, Schaarhof und Waldſtadt. 5 6. Dienſtag, den 18. April 1893, Vormittags 8 Uhr in Laden⸗ hurg, ſämmtliche gediente Rannſchaften der In⸗ fanterie(ausſchließlich Erſatz⸗Reſerven) der Gemeinden Schries⸗ heim Ladenburg und Neckarhauſen. 7. Dienſtag, den 18. April 1898, Vormittags 10 Uhr in Laden⸗ burg, ſämmtliche gedienten Mannſchaften der Jäger, Feld⸗ und Fuß⸗Artillerie, Pioniere, Eiſenbahn⸗Truppen, Train, Sanitäts⸗Perſonal, Veterinär⸗Perſonal und Oeconomie⸗Hand⸗ werker, ſowie ſämmtliche Erſatz⸗Reſerviſten und die zur Dis⸗ poſition der Erſatz⸗Behörden entlaſſenen Mannſchaften der Gemeinden Schriesheim, Ladenburg und Neckarha ſen. Die Mannſchaft erhält bierdurch den Befehl, ſich unter Mit⸗ bringung ihrer Militär⸗Papiere pünktlich zu geſtellen. Weitere Befehle gehen den Mannſchaften nicht zu. Ver⸗ ſäumniſſe und das Erſcheinen zu einer unrichtigen Control⸗ Verſammlung haben die geſetzlichen Strafen zur Folge. Mannheim, den 30. März 1898. Königl. Haupt⸗Melde⸗Amt Mannheim gez. Heermann Major z. D. und Bezirks⸗Offizier. Nr. 4555. Vorſtehende Bekanntmachung des Haupt⸗Meldeamts Mannheim wird den Bürgermeiſterämtern des Bezirks zur Kenntniß gebracht mit der Anweiſung, dieſelbe den Mannſchaften der Gemeinden durch Ausſchellen, Anſchlagen am Rathhauſe, Fabriken und größeren Etabliſſements mindeſtens 6 Mal in geeigneten Zwiſchenräumen bekannt zu geben. Das dies geſchehen, iſt dem Haupt⸗Melde⸗Amt Mannheim 3415 12. April 1893 ſchriftlich mitzutheilen. 413 Mannheim, den 30. März 1898. Großherzogliches Bezirksam!. Dr. Fuchs. Bekanntmachung. Die Errichtung eines Gewerbegerichtes in Mannheim betr. Nachdem die ſtatutariſchen Beſtimmungen über das Gewerbe⸗ gericht die Genehmigung Gr. Miniſteriums des Innern erhalten haben und von Gr. Bezirksamt der Tag der Einführung des Ge⸗ werbegerichts auf den 17. April 1893 beſtimmt worden iſt, muß die Wahl der Beiſitzer vorgenommen werden. Die Gemeinde Sandhofen bildet einen Wahlbezirk und iſt Tag⸗ fahrt zur Vornahme der Wahl auf Freitag, 21. April l. Is., Nachmittags von—8 Uhr im Rathhausſaale dahier anberaumt. In der Gemeinde Sandhofen ſind 8 Beiſitzer und zwar je 4 Bei⸗ ſitzer von den Arbeitgebern und Arbeitern zu wählen. Die Wahl der Beiſitzer iſt unmittelbar und geheim. Sie erfolgt unter Leitung des Wahlausſchuſſes. Zum Mitgliede des Gewerbegerichtes ſoll nur berufen werden, wer das 30. Lebensjahr vollendet, in dem der Wahl vorangegangenen Jahre für ſich oder ſeine Familie Armenunterſtützung auf Grund des Geſetzes über den Unterſtützungswohnſitz vom 6. Junt 1870 (.⸗G.⸗Bl. S. 360) und des Geſetzes vom 5. Mai 1870 die öffentliche Armenpflege betr.(G. u..⸗O.⸗Bl. 1870 S. 387) nicht empfangen oder die empfangene Armenunterſtützung erſtattet hat und in dem Bezirke des Gewerbegerichtes ſeit mindeſtens 2 Jahren wohnt oder beſchäftigt iſt. Wesſonen welche zum Amt eines Schöffen unfähig ſind(Ge⸗ richtsverfaſſungsgeſetz§8 81 u. 32) können nicht berufen werden. Zur Theilnahme an den Wahlen ſind nur berechtigt: a, ſolche Arbeitgeber, welche das 25. Lebensjahr vollendet und ſeit mindeſtens einem Jahre im Bezirk des Gewerbegerichtes Woh⸗ nung oder eine gewerbliche Niederlaſſung haben; b. ſolche Arbeiter, welche das 25. Lebensjahr vollendet und in dem Bezirke des Gewerbegerichts Beſchäftigung haben oder, falls ſie außerhalb dieſes Gerichtsbezirkes in Arbeit ſtehen, wohnen. Nicht wahlberechtigt ſind diejenigen Perſonen, welche zum 89 5 eines Schöffen unfähig ſind.(Gerichtsverfaſſungsgeſetz 31, 32.) Mitglieder einer Innung, für welche ein Schiedsgericht in Gemäßheit der§8 97a 100cl der Gewerbeordnung iſt, und deren Arbeiter ſind weder wählbar noch wahlberechtigt. Das Reich, der Staat, die Gemeinden und ſonſtige öffentliche Berbände, ſowie juriſtiſche Perſonen üben ihr Stimmrecht durch ihre geſetzlichen Vertreter aus. Den Arbeitgebern ſtehen im Sinne der ſtatutariſchen Beſtim⸗ mungen die mit der Leitung eines Gewerbe⸗Betriebes oder eines beſtimmten Zweiges desſelben betrauten Stellvertreter der ſelbſt⸗ ſtändigen Gewerbetreibenden gleich, ſofern ihr Jahres⸗Arbeits⸗ verdienſt an Lohn oder Gehalt 2000 M. überſteigt. Die der Zuſtändigkeit des Gewerbegerichtes unterſtellten Haus⸗ gewerbetreibenden ſind als Arbeiter wahlberechtigt und wählbar. Zum Zwecke der Wahlen ſind für den Wahlbezirk Liſten anzu⸗ legen, in welche alle Wähler einzutragen ſind, deren Stimmbe⸗ rechtigung unter Beifügung der erforderlichen Beſcheinigungen dahier angemeldet iſt. Als Beſcheinigungen genügen für den Arbeitgeber die nach 8 14 der Gewerbe⸗Ordnung erfolgte Anmeldung des Gewerbe⸗Betriebs, 9 die letzte Quittung über Hehgehe der Gewerbeſteuer, für die rbeiter ein Zeugniß ihres Arbeitgebers oder der Polizeibehörde, durch welches beſtätigt wird, daß der Arbeiter ſeit mindeſtens einem Jabts innerhalb des Gewerbegerichts⸗Bezirks in Arbeit ſteht, oder hnt der Arbeiter außerhalb des Gerichtsbezirkes beſchäftigt iſt, wohnt. Die Anerkennung anderer Legitimgtionen bleibt dem Ermeſſen des Wahlvorſtandes bei Eintrag in die Liſte der Wahlberechtigten überlaſſen. Die wahlberechtigten Arbeitgeber und Arbeiter werden aufge⸗ fordert, gemäߧ 18 der ſtatutariſchen Beſtimmungen ſich behufs der Liſteneintragung unter Beifügung der erforderlichen Beſcheinig⸗ ungen innerhalb zwei Wochen von Montag, den 3. bis ſpäteſtens Samſtag, den 15. April d. J. auf der Kanzlei des Bürgermeiſters im Rathhauſe dahier, an Werk⸗ tagen von Vormittags 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 7 Uhr anzumelden. Ebendaſelbſt werden Formulare zu den erforderlichen Zeugniſſen verabfolgt. Bei unterlaſſener rechtzeitiger Anmeldung ruht das Stimmrecht. „Das Wahlrecht iſt nur in Perſon und durch Stimmzettel aus⸗ zuüben, welche handſchriftlich oder im Wege der Vervielfältigung herzuſtellen ſind und nicht mehr Namen enthalten ſollen, als Bei⸗ ſitzer zu wählen ſind. Perſonen, welche in die Wahlliſten nicht eingetragen ſind, ſind von der Wahl zurückzuweiſen. Die Arbeitgeher und die Arbeiter werden hiermit zur Ausübung ihres Wahlrechtes, ſowie zur rechtzeitigen Anmel⸗ dung zur Wählerliſte eingeladen. Sandhojen, den 27. März 1893. 6080 Der Gemeinderath: Herbel. Inserate Wirksal.— Rotatzonsdruek. Wer zahlt die höchſten Preiſe „Land. Anzeiger“ Auflage iir 0 N S Landan(Pfalz). 10200 Aabel 7009 Post amtI ich beglaubigt.!¹5 Stiefel? 5858 L. Herzmann, E 2, 12. Bekanntmachung. (88) No. 4469. Es wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß vom 1. April d. Js. ab ein eigenes Bezirkskommando Mann⸗ heim hier in Kraft tritt. Das bisherige Meldeamt er⸗ hält die Bezeichnung„Haupt⸗ meldeamt Mannheim“. Laut Allerhöchſter Kabinets⸗ Ordre vom 25. d. Mts. iſt Herr Oberſtlieutenant z. D. von Platen zum Kommandeur des Landwehr⸗ Bezirks Mannheim ernannt und 22705 Major z. D. Heermann vom andwehr⸗Bezirk Heidelberg als Bezirksoffizier zum Landwehr⸗ Bezirk Mannheim verſetzt. Die vom Bezirkskommando Heidelberg We Beſtimm⸗ ungen über Abhaltung der dies⸗ jährigen Controlverſammlungen bleiben auch bezüglich Tag und Stunde des Stattfindens der Verſammlungen nach Formirung des neuen Bezirkskommandos Mannheim in Kraft. 6236 Mannheim, 28. März 1898. Gr. Bezerksamt. Dr. Fuchs. Fahndung. Dahier wurde Folgendes ent⸗ wendet: 1. Am 18. l. Mts. im Hauſe Waldhofſtraße No. 9 neun Mark baares Geld und 2 Paar hell⸗ rothe wollene Socken. 2. Am 21. l. Mts. im Laden⸗ lokal G 7, 24a 2 Kiſtchen Cigarren. 3. Am 23. Jl. Mts. im Hauſe B 4, 8 eine graue Kammgarnhoſe. 4. Am 24. l. Mts. auf der Mühlau ein Jacket. 5. Am 25. l. Mts. auf dem Hauptbahnhofe eine Kanne mit 25 Liter Milch. 6. Im Monat Februar oder März er, am Rheinvorland ein zweiräderiger Handkarren„M..“ gezeichnet. 7. In der Nacht vom 21½2. berge zum goldenen Schiff“ ein Paar neugeſohlte Zugſtiefel. 8. Am 29. l. Mts. auf dem Hauptbahnhufe 30 Liter Milch und ein Hängſchloß. Um ſachdienliche Mittheilungen wirb erſucht. 6416 Mannheim, 31. März 1898. Criminalpolizei. eng, Polizei⸗Commiſſär. Bekanntmachung. Die in der Preſſe in letzter Zeit ſtattgefundenen Erörterungen der Pende wegen Ablöſung der Kranz⸗ ſpenden bei Trauerfällen ꝛc ver⸗ anlaßt uns, darauf aufmerkſam zu machen, daß unſere Geſchenken⸗ kaſſe in Folge des ſtrengen Winters völlig erſchöpft iſt, und wir es nur mit Freude be⸗ grüßen müßten, wenn derſelben recht häufig größere Beträge zu⸗ fließen würden, da ja gerade der Armenverwaltung die beſte Ge⸗ legenheit geboten iſt, ſolche Gaben in richtiger Weiſe zu verwenden. Der Geſchenkenfond dient dazu, verſchämten Armen, welche durch Krankheit oder ohne eigenes Verſchulden in Noth gerathen ſind, Hülfe zu bringen und dieſelben von der Inanſpruch⸗ nahme der öffentlichen Armen⸗ pflege fern zu halten. Da nun die in Anregung ge⸗ brachte Einführung von Condo⸗ lations⸗Enthebungskarten und Enthebungskarten für Verlob⸗ ungs⸗ und Geburtsanzeigen und dergleichen im Allgemeinen keinen Anklang gefunden hat, ſo wird Agfererpeit davon Umgang ge⸗ nommen, dagegen möchten wir an die beſſer ſituirten Einwohner die recht dringende Bitte richten, bei traurigen Anläſſen oder freu⸗ digen Ereigniſſen auch dieſer Ar⸗ men zu gedenken und uns ſolche Gaben zur Verwendung gütigſt zuzuweiſen. 5590 kannheim, den 7. März 1898. ee 0 Katzenmaier. II. Haugverſteigerung. Aus der Konkursmaſſe der Ka⸗ tharina Minner Wittwe dahire verſteigere ich am: Mittwoch, 19. April l.., Nachmittags 3 Uhr im hieſigen Rathhauſe: Das Wohnhaus dahier Litera R 3 No. 1 ſammt liegenſchaft⸗ licher Zugehör. 64²0 Der Zuſchlag erfolgt in dieſer Steigerung, auch wenn der Schätz⸗ ungspreis mit 53,000 M. nicht geboten wird. Mannheim, den 29. März 1893. Der Vollſtreckungsbeamte: Großh. Notar. Schroth. Liegenſchafls⸗Verſteigerung. In Folge richterlicher Verfügung wird der Apollonia Vogel Wittwe geborene Held dahier am 5248 Montag, den 17. April 1893, Nachmittags 3 Uhr im Rathhauſe dahier die unten beſchriebene Liegenſchaft der Stadt Mannheim öffentlich verſteigert, wobei der endgiltige Zuſchlag er⸗ folgt, wenn wenigſtens der Schätzungspreis geboten wird. Beſchreibung der Liegenſchaft. Das 15 ſammt liegen⸗ ſchaftlichen 98 Litera EE 7, 10 neben Jakob Ayrer und Geſchwiſter Müller geſchützt zu„M 4320 ſage: Viertauſend dreihundert zwanzig Mark. eene den 16. Marz 1893. roß h. Notar: Woerner. 5288 l. Mts. im Hauſe J 2, 21„Her⸗ Oeffentliche Perſteigerung. Am Dienſtag, 4. April 1893, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfändlokal Q 4, 5 dahier: 641¹8 Pianinos, Regulateurs, Schränk⸗ chen, Tiſche, 1 Konſol, 1 Silber⸗ ſchrank,! Schreibtiſch, Kommoden, Betten, 1 Waſchkommode, 4 Glas⸗ käſten, 1 Lüſter, Klavierſtühle,! Meßapparat, Nähmaſchine, ferner wollene und baumwollene Unter⸗ röcke, Refor mhemden, Korſetten, Schattulle, Radfahrerhemden, ſchw. u. Jarb. Litzen, Schürzen Herren⸗ ſocken, Kinderſtrümpfe, Normal⸗ hemden, Herren⸗ u. Frauen⸗Som⸗ merjacken, Herren⸗ und Damen⸗ unterhoſen, Taſchentücher u ſonſt noch Verſchiedenes im Vollſtreck⸗ ungswege und auftragsweiſe 1 große Parthie Handſchühe gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, den 1. April 1898. Mag, Gerichtsvollzieher, O 4, 2. Stammholz⸗Vexſleigerung. Die Stammholz⸗Verſteigerung im Naiſee Gemeindewald Diſtrikt Haſſelſchlag, Erlengrund, Kohl⸗ platte, Untere Kuhweide, Ohrgäng, Keſſellachſchlag, Röhrenfeldſchlag, Saupferchlach und Büttelwieſe findet ſtatt: 62²0 Mittwoch den 12. u Donnerſtag den 14. April l.., jedesmal Vormittags 9 Uhr anfangend. ur Verſteigerung kommen: 408 Eichenſtämme von—10 Mtr. Länge, 20—110 Cm. Dicke, 320,34 Cbm. ent⸗ haltend, 22 Buchenſtämme von—8 Mtr. Länge, 40—60 Cm. Dicke, 19,04 Cbm. enthaltend, 10 Eichen⸗Derbſtaugen, 0,½51 Cbm. enthaltend, 20 Nadelholz ⸗Derbſtangen, 0,.51 Cbm. enthaltend, 23 Nadelholz⸗Reisſtangen, 0,2 Cbm. enthaltend. Die Verſteigerung beginnt am erſten Steigtage im Diſtrikt Keſſellachſchlag. Der Ort des Beginns am zweiten Steigtage wird nach Beendigung der erſt⸗ tägigen erſteigerung bekannt gegeben. Wer das Holzeinzuſehen wünſcht, wolle ſich an die Forſtwarte Fell und Schnatz wenden. Gernsheim, am 23. März 1898. Großherzogliche Bürgermeiſterei Gernsheim. Nuß. EEEECC Alexauder Strakoſch! Volksthümlicher Abend. Samſtag, 1. April, Abends 8 Uhr im großen Saale des Saalbaues. 6228 50 Pfennig. Billetverkauf bei Th. Sohler u. an der Kaſſe. Heirath. Ein Geſchüftsmann in Mann⸗ heim, Mitte der dreißiger, mit nachweislichrentablenceſchäft, ſucht behufs ſpäterer Verhei⸗ rathung, die Bekanntſchafteines vermögenden Fräuleins oder jungen Wittwe. 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