— Wahlarbeit geht leiſe, aber doch vernehmlich das Gerücht, TLaegramm- Abreſte: Bediſche Bollszettung.) Jeurnal Maunheim.“ 82 In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2472. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Jnſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfß. Doppel⸗Nummers 5 Pfg. unnheimer der Stadte Maunhenn und Umgebung. (103. Jahrgang.) Amts und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. (Mannbeimer Volksblatt.) ortieeh⸗ für den politiſchen u. alig. Th ter ben kerafen 5 peen, 8. N 0 0 für den Inſeratenthetle Karl Apfel. Notstionsbruck und Beriag Dr. H. Hass ſchen Bah⸗ deudkerei, Das„Nannbeimer des katheliſchen —„5 annheim. fummtlich in Nr. 139.(Gelephon⸗Ar. 218.) Geleſenſte und nerbreiteiſe Zritung in Maunheim und Amgebung. terliſten für die Reichst Dienſtag, 23. Mai 1893. liegen in der Zeit von Mittwoch, den 17. Mai bis einſchließlich Samſtag, den 27. Mai, jeweils Vormittags von 3 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 3 Uhr auf dem Büreau im Nathhaus 1. Stock Zimmer No. 4 zu Jedermanns Einſicht auf. Versäume Keiner, nachzuſehen, ob er in die Liſte eingetragen iſt, damit er am Tage der Wahl nicht zurückgewieſen werden muß, denn Jeder, deſſen befindet, darf ſeine Stimme nicht abgeben. Name ſich nicht in der Liſte Wie ſchon neulich, als der verfloſſene Reichstag noch in Berlin verſammelt war und ehe der in aller Stille vorbereitete Antrag v. Huene das Licht der Oeffentlichkeit erblickte, ſo iſt auch jetzt wieder die Haltung der Centrumspartei geheimnißvoll und unklar. Man hat wieder das Gefühl, als gehe zwiſchen den leitenden Männern jener Partei und der Regierung etwas vor, durch die bereits überall tüchtig in Bewegung gekommene die Vermuthung von neuen Kompromißvorſchlägen. Ob man in Regierungskreiſen, als die Auflöſung des Reichstags beſchloſſene Sache war, ſich von vorn⸗ herein mit ſolchen Gedanken getragen, faſt ſollte es ſcheinen. Es fehlte ja nicht viel daran, daß die Auf⸗ löſung überhaupt unnöthig war. Die Zahl der Diſſentirenden im Centrum und in der freiſinnigen Partei hätte ſich leicht ſo weit vermehren können, daß die Annahme des zur Regierungsvorlage erhobenen An⸗ trages v. Huene in der That erfolgte. Und dieſe Ver⸗ mehrung wäre gewiß auch zu Stande gekommen, wenn die Ereigniſſe ſich nicht ſo gedrängt hätten. Kurz, ſoviel ſcheint ſehr wahrſcheinlich zu ſein: Wenn auch die Re⸗ gierung nicht erwartet, im neuen Reichstag eine weſent⸗ lich anders zuſammengeſetzte Mehrheit zu erhalten, ſo gibt ſie ſich doch der Hoffnung hin, das von den neuen Volksvertretern zu erreichen, was der vergangene Reichs⸗ tag nicht bewilligt. Hat doch das leitende Organ der Ultramontanen, die„Germania“, ſelbſt erklärt, auf ein paar Mann mehr oder weniger komme es nicht an. Daraus geht hervor, daß man in jenen Kreiſen in der That ſich noch mit Kompromißgedanken trägt. Hierfür ſpricht auch noch ein weitexer Umſtand. Sämmtliche Parteien ſind mit ihren Wahlaufrufen hervor⸗ getreten, ſelbſt die neuen Gruppirungen, wie der Bund der Landwirthe, fehlen dabei nicht. Nur der Wahlaufruf des Centrums ſteht noch aus. Das kann nicht zufällig ſein, das muß einen ſehr gewichtigen Grund haben. Einen Theil der Schuld an dieſer Verzögerung mag ja die Kriſis in der Centrums partei ſelbſt haben. Im Vorſtand der Partei iſt ein Perſonenwechſel eingetreten, ein gewaltiger Riß hat das ſonſt ſo feſt⸗ gefügte Ganze vernichtet, da liegt es freilich nahe, daß man zunächſt an die Rekonſtruktion der Partei im Innern denkt, ehe man mit beſtimmter Stellungnahme nach Außen hervortritt. Aber der Hauptgrund für das Ausbleiben des ultramontanen Wahlaufrufs liegt unzweifelhaft darin, daß Unterhandlungen im Gange ſind, die auf eine Ver⸗ ſtändigung mit der Regierung abzielen. Bezeichnend iſt auch der Beſchluß, den eine große Verſammlung von Das Centrum und die Militärvorlage. der Welfen 1, der Antiſemiten 1 und 2 Wilde. ſchleſtſchen Centrumswählern dieſer Tage gefaßt hat. Es wurde die Parole ausgegeben, den Kandidaten in der Militärvorlage freie Hand zu geben. Man hat eben in er Partei eingeſehen, daß ſie vollends auseinander⸗ würde, wenn man die Haltung des Abg. Lieber dur eiparole machen würde. Hoffentlich bringen die Tage bald die erwünſchte Aufklärung. Bolitiſche Ueberſicht. Manunheim, 23. Mai. Die Novelle zum Militärpenſionsgeſetz iſt nach ihrem Inhalte in der Hauptſache ſchon bekannt: die Erhöhung der Kriegszulagen für Kriegsinvaliden von 1870%/71 von 6 auf 9 Mark, die Erhöhung der Zulagen für Nichtbenutzung des Zivilverſorgungsſcheins, ſofern die Invaliden nicht im Genuß einer Verſtümmelungszulage ſind(dieſe Erhöhung ſoll auch den Invaliden aus den Kriegen vor 1870/71 zu gutkommen), die Beſeitigungder Beſtimmung, daß für Invaliden der Unterklaſſen, deren Invalidität erſt nach der Entlaſſung, beziehungsweiſe bei Kriegsinvaliden innerhalb 6 Jahren anerkannt wird, die Penſions⸗ berechtigung beſchränkt wird, mit rückwirkender Kraft für die am 1. April 1893 vorhandenen Invaliden, die unter das Geſetz vom 27. Juni 1871 fallen. Eine weſent⸗ liche Abänderung haben die Vorſchläge der Vorlage be⸗ züglich der Erweiterung der Einkommensgrenzen, von denen ab bei Anſtellung im Reichs⸗ und Staatsdienſt die Penſionen gekürzt werden, erfahren. Nach einem Verzeichniß der„N. A..“ wollen ſich nach bisherigen Erklärungen nicht wieder um ein Mandat bewerben oder ein ſolches nicht wieder annehmen von früheren Abgeordneten der Konſer⸗ vativen 20, der Freikonſervativen 1, der Nationalliberalen 9, der Deutſch⸗Freiſinnigen 11, des Centrums 23, der Volkspartei 3, der Sozialdemokraten 2, der Elſäſſer 3, Auf vollſtändige Richtigkeit kann das Verzeichniß natürlich keinen Anſpruch machen. Es ſind danach im Ganzen 76 Parlamentsmüde. Zu den kleinen Zügen, aus denen ſich das uner⸗ freuliche Bild der Lage der Deutſchen in Oeſter⸗ reich zuſammenſetzt, iſt auch der folgende zu rechnen, den die jungtſchechiſchen„Narodni Liſti“ mit unendlichem Behagen verzeichnen: Der oberſte Gerichtshof hat das bisher ausſchließlich deutſche Siegel durch ein lateiniſches erſetzt. Die Amtsſprache des oberſten Gerichtshofes iſt verfaſſungsmäßig die deutſche. Derlei„Konzeſſionen“ an die„Nationalitäten“ ſind nicht vereinzelt; weiſen doch die neuen Geldſtücke der„regulirten Valuta“, ſoweit ſie in Oeſterreich ausgeprägt ſind, lateiniſchen Text auf, um die Tſchechen, Slowaken und ſonſtigen intereſſanten Voͤlkerſchaften nicht zu kränken. Man könnte es als ſinn⸗ bildlich für die Aera Taaffe betrachten, daß ſie, wo immer nur möglich, die lebendige deutſche Staatsſprache durch eine todte Sprache zu erſetzen ſucht. In einer von ſämmtlichen ſchweizer Eiſenbahnen beſchickten Konferenz des ſchweizeriſchen Eiſen⸗ bahnverbandes in Zürich wurde beſchloſſen, ange⸗ ſichts der landwirthſchaftlichen Rothlage den Eiſenbahn⸗ geſellſchaften die ſofortige Durchführung der Herabſetzung der inneren Tarife für Heu, Stroh, Mais, Oelkuchen, Hafer und andere Futtermittel vorzuſchlagen. Das Neueſte in Italien iſt eine Miniſter⸗ kriſis. Das Geſammt⸗ Kab inet tritt zurück. Ohne Zweifel wird Giolitti mit der Neubildung betraut werden. Die miniſterielle Preſſe tadelt ſcharf den durch die Etats⸗ Ablehnung begangenen Bruch mit den geſunden parla⸗ mentariſchen Traditionen. Die Lage erzeugt übrigens keinerlei Beunruhigung. Eine offiziöſe Note erklärt die Meldung der „Politique coloniale“, der zufolge General Dodds demnächſt wieder nach Dahomey abgehen ſollte, um König Behanzin unſchädlich zu machen, für falſch. Allerdings würde der General mit der Expedition be⸗ traut, wenn man ſie für nöthig erachtete, aber davon könnte vor dem September gar nicht die Rede ſein. Eine andere Meldung will von der Verwendung Dodds in Aſien wiſſen. Die„Times“ meldet aus Rangoon: Nach einem Telegramm aus Bangkok herrſcht unter den Europäern große Beunruhigung. Die franzöſiſchen Einwohner hätten vorgeſchlagen, Bangkok in Blokadezuſtand zu verſetzen, da die Chineſen, welche die Majorität der Bevoͤlkerung aus⸗ machten, mit Erhebung drohten. Die Engländer ver⸗ langten die Entſendung eines Kriegsſchiffes. Ueber den ruſſiſchen Handelsvertrag iſt es ſeit Wochen ſehr ſtill geworden. Jetzt erfährt man, daß der Unterſtaatsſekretär im Auswartigen Amt feinen Urlaub angetreten hat. In den Händen dieſes Beamten liegt die Führung der Verhandlung in erſter Linie und er würde ſeine Sommerreiſe nicht unternommen haben, wenn die Berathungen neuerdings in ein ſchnelleres Tempo gekommen wären. Daß dies nicht der Fall iſt, geſtattet keineswegs den Schluß, daß die Verhandlungen an einem mißlichen Punkte angelangt ſeien. Poſitive Mittheilungen zum Für und Wider fehlen in dieſer Hinſicht gänzlich. Die Verhandlungen ſtehen unter dem Siegel abſoluter Verſchwiegenheit. Das Nämliche gilt vom ſerbiſchen Handelsvertrage. Indeſſen hört man aus Finanzkreiſen, die mit Belgrad in Beziehung ſtehen, daß keine beſonderen Erwartungen gehegt werden dürfen. Wahlnachrichten. Heidelberg, 20. Mai. Die hieſige freiſtnnige Volks⸗ partei ſtellte Rechtsanwalt Dr. Max Gehrke⸗Frank⸗ furt auf. Bochum, 20. Mai. Der nationalliberale Parteitag für Weſtfalen in Dortmund iſt auf den 4. Juni ver⸗ ſchoben worden. Ruhrort, 20. Mai. Die Aufſtellung eines Candi⸗ daten für den Reichstag iſt noch nicht erfolgt, weil in der geſtrigen Verſammlung der Vertrauensmänner viele noch kein Mandat von ihren Wählern hatten. Nächſten Freitag wird vorausſichtlich der bisherige Reichstagsab⸗ geordnete Dr. Hammacher von den Cartellparteien aufgeſtellt werden. Kreuzuach, 20. Mai. Die nationalliberalen Ver⸗ trauensmäuner für den Wahlkreis Kreuznach⸗Simmern haben geſtern den bewährten bisherigen Vertreter Geh. Juſtizrath Prof. v. Euny wieder aufgeſtellt, der ſich zur Annahme der Candidatur bereit erklärte. Neiſſe, 22. Mai. Die Konſervativen und Liberulen beſchloſſen, Frhrn. v. Huene das hieſige Reichstagsmandat anzutragen. Geeſtemünde, 20. Mat. Die Nationalliberalen haden geſtern Dr. Diedrich Hahn als Candidaten im 10 hannoverſchen Wahlkreis aufgeſtelkt. — —. . Seite. General-Anuzeiger. 8 N Mannheim, 28. Mai. Aus Stadt und Jand. Maunheim, 23. Mai 1898. Perſonalnachrichkten. Aus dem Bereich des Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. In Ruheſtand verſetzt: Delmas, Franz, Aufſeher beim ee in Freiburg auf Anſuchen wegen körper⸗ licher Leiden. Schulweſen. 1. Nachbenannten Kandidatinnen iſt auf Grund beſtandener Prüfung die ie ee zuerkannt worden: a) für Höhere Mädchenſchulen: ürkle, Anna, Eberhart, Emma, Hacker, Klara, Kunz, Katharina und Kohler, Mathilde in Offenburg, Trömer, Klara, in Freiburg. bp) für Volksſchulen: Bickel, Lina, in Freiburg, Gais, Sophte, Emilie und Kathriner, Giſela in Offen⸗ urg, Kobe, Lina, in Freiburg, Kramer, Emilie, in Frei⸗ burg, Lederle, Anna, in Breiſach, Lederle, Frieda, in Freiburg, Miltner, Marie, in enburg, Molz, Luiſe, in Lichtenthal, Pfeiffer, Helene, in Freiburg, Roth, Adelheid, in Freiburg, Wittmann, Anna, in ee 2. Die kleine goldene Verdienſtmedaille erhielten die auptlehrer: Rutter, Michael, in Sinzheim Lenz, riebrich, in Tannenkirch, Berger, Georg, in Wieblingen, ro d, Johann Valentin, in Muggenſturm, Höflin, Friedr., in Bruchſal, König, Chriſtof, in Königshofen, Lipp, Franz, in Ilmſpan, Mayer, Franz Kaver, in Niederwinden, Schillinger, Chriſtof Joſef, in Malſch, Schell, Philipp Jakob, in Hofweter.— Ferner: Schifferdecker, Wilh., Privatlehrer in Pforzheim. A. Mittelſchulen. Verſetzungen und Ernennungen Biehler, Karl, Lehr⸗ amtspraktikant, als Volontär an das Gymnaſtum in Konſtanz. Müller, Joſef, Lehramtspraktikant und Volontär am Gymnaſium in Tauber e zur Stellvertretung an die Nae Bürgerſchule in Ueberlingen. Balles, Ludwig, Realſchulkandidat und Unterlehrer in Königshofen, zur Stell⸗ vertretung an die Höhere Bürgerſchule in Ettlingen.— Dienſterledigungen: An der Höheren Bür in Baden 15 die etalmäßt e Stelle eilnes wiſſen 15 ich gebildeten ehrers mit Lehrbefähigung in neueren u ſeud Kaan 8 ſch oder Deutſch) eſche werden. Bewerbungen eilm Ober⸗ an. ſchulrath einzure B. BVolksſchulen. Verſetzungen und Ernennungen: Aſal, Frtedr., Unter⸗ Iahrer in Altenf wand, als Hilfslehrer nach Jeftetten, Brunner, Ludwig, Unterlehrer, von Walldärn 1915 ard⸗ heim, A. Buchen. Heck, Friedrich, Unterlehrer in Rintheim, als Hilfslehrer nach Gernsbach. Hockenjos, Wilhelm Adolf, Hilfslehrer, von Freiburg nach Pforzheim. Kreß, ermann, Unterlehrer, von Oeſchelbronm nach Kerdheit mt Sinsheim. Müller, Otto, Unterlehrer, von Hardheim nach Walldürn, A. Buchen. Sauerbeck, Louiſe, Unter⸗ lehrerin in Karlsruhe, wird Hauptlehrerin daſelbſt. Schmidt, ulius, Unterlehrer, von 885 Sbach nach Ittersbach, A. Pforz⸗ eim. Schmitt, Karl, ulkandidat, als Unterlehrer nach intheim, A. Karls chreiber, Karl, von Großweier nach Grießen, A. Waldshut. Stober, 5 Unterlehver in Ittersbach, als Schulverwalter Gondels⸗ 55 A. Bretten. Treuſch, Herm., als Unterlehrer nach ſchelhronn, A. Pforzheim. Wasmer, Friedrich, Hilfs⸗ lehrer, von Hecklingen nach Urberg, A. St. Bl i d⸗ mann, laus, Unterlehrer in Kuhbach, al Aae nach Weilheim, A. Waldshut. Wittmann, Anna, Schul⸗ kandibatin, als Hilslehrerin nach Zunsweier, A. Offenburg. Wörner, Heinrich, Schulkandidat, als 9 5 15 50 — Dienſterledigungen: Die etatmäßige tsſtelle nes Hauptlehrers an der— 8 in 8 ne aup elle an der Volksſchule zu Freiburg eilung ädchenbürgerſchule Adelhau Es wird gewünſcht, daß der anzuſtellende Henn and Unterricht in der franzöfiſchen Sprache önme und derſelbe ſich dieſe Kenntniß auch im Auslande e abe. Haupt⸗ katholiſchen Bekenntulſſes an den den Gemeinden: Aſſamſtadt, A. Tauber⸗ Bärkendorf, A. Bonndorf. Dauch in gen, ngen. Fröhnd, A. St. Blaſten. Grafenhauſen, heim. Herbolzheim, A. Emmendingen. Ilm⸗ Feuilleton. Was 2805 wir unſeren Kindern als Spie 7 Der non nand Avenarius hier nſt⸗ wart“ m elegentlich einer Beſprechung des vortrefflichen 15 or Dr. Konrad Lange in Königsberg„Die ehung der Deutſchen Jugend“(Darmfladt, Arnold Bergſträßer) einige ſehr beherzigenswerthe Bemerkungen Uber die richtige des kindlichen Spie es, die wir bei der Wichtigkeit des Gegenſtandes hier unv wieder⸗ eben wollen. Handelt es ſich doch um die verantwortlichſte Aufgabe des erwachſenen Menſchen, die Geſtaltung der kind⸗ lichen Phantaſie, welche er durch ſeine vernünftigen Einwir⸗ kungen zu allem Guten geſchickt machen, wie er durch verkehrte Einwirkungen dieſelbe in unheilbarer 00 chädigen kann. Der Verfaſſer antwortet auf d rage:„Wie ſoll ſich der Erzieher zum Spiele verhalten?“ folgenber Wetiſe:„Durchaus nicht immer nur antreibend. Steckt doch auch in dem Zuviel von Phantaſte eine 129 Da aber, wo ein natürlicher Mangel an Phantaſte vorliegt, nachhelfend durch vernünftige Anleitung zu Kunſtſpielen. Das Wichtigſte iſt hier die Sorge um das Spielzeug. Denn e hier wird gar viel geſündigt; wir leben in der Zeit eines naturaliſtiſchen Spielzeuges, das den Niederg er Phan⸗ taſie bei unſerem Geſchlechte zu gutem Theile becande Da können die Puppen nicht groß und babymäßi glelbe ihre Hagre und Augen nicht natürlich genug, ihre Kleider nicht echt und luxuribs genug ſein, da müſſen die Puppenſtuben Modelle von feinen Zimmern, die Spielwagen Mo⸗ elle von Modekutſchen, da möchten die Schaukelpferde am liebſten ausgeſtopfte Füllen ſein, damit nur ja die Phantaſte des Kindes nichts mehr zu thun finde und baldmöglichſt ihrer Wege 9 e Und gerade in der Phantaſtebethätigung liegt ja dem Kinde der Reiz der Sache; es will nicht die Dinge ſelbſt, es will Merkzeichen, Sinnbilder der Dinge, Anregungen zu eigenen Geſtalten— es läßt die ſch nich achen bei Seite und holt ſich andere her, wenn es noch nicht blaſtrt, d. h. für den Phanta egenuß verdorben iſt. Stufenweiſe nur, wie ſeine Kenntniß der Wirklichkeit wächſt, darf man dem Kinde mehr naturaliſtiſches Spielzeug zuführen— je länger es bei den einfachſten Sachen bleibt, je dienlicher iſt das ſeiner neden Auch zu viel Spielzeug darf man dem Kinde ja nicht geben; an ſteuere der eigenen Schenkluſt und jener der Hausfreunde. 5 e meint, die Phantaſte der Armen ſei beſſer entwickelt als die der Reichen und das liege am Spielzeug. Er bringt auch die größere Kunſtempfänglichkeit der Frauenwelt ſchon mit dem langen Betreiben des Spieles mik Puppen in Be⸗ Rehung das freilich auch ſonſt noch durch eine ſtärkere Er⸗ die 558 der Phantaſie bei Mädchen unterſtützt und fortgeſetzt wird.“ — Aus der Welt der Gauner. Seit einiger Zeit war vielfach in den römiſchen 19 0 die Rede von der Exiſtenz er internationalen Gauner⸗ 8 einer Bande, 555 8 e welt angehörten. Zur Zeit der ſi ernen Ho eitsfeſte wurde 25 bei Büitze Setttd bi 2tg duen, wolchs ein ſpan, A. Tauberbiſchofsheim Kirchardt, A. Sinsheim. Lauf, A. Bühl. ahlſpüren im Thal, A. 5 Mauenheim, A. Engen. Neckarwimmersbach, A. Eberbach. Obergebisbach, A. Säckingen. Ober⸗ mettingen, A. Waldshut. e A. Konftanz. Sinzheim, A. Baden. Unter biederbach, A. Wald⸗ kirch. Vöhrenba ch, A. Villingen. Die Bewerber um dieſe Stellen müſſen befähigt ſein, Unterricht in der eiſe en und engliſchen Sprache ſowie im Zeichnen zu ertheilen. Waldulm, A. Achern. Hauptlehrerſtellen für Lehrer evangeliſchen Bekenntniſſes an den Volksſchulen der Ge⸗ meinden: Altneudorf, A. Heidelberg. Hagsfeld, A. Karlsruhe. Haßmersheim, A. Mosbach. Langen⸗ ſee, A. Mannheim. Niefern, A. Pforz⸗ heim. Sitzenkirch, A. Müllheim. Großh. Bad. Staatseiſenbahnen. Ernannt: Baſſinger, Karl Friedrich, Expeditions⸗ aſſiſtent in Mannheim, zum Güterexpeditor. Die Schaffner e Karl Kopp, Reinhold Stocker, Wilhelm ünkel, Karl Hellinger, Karl Jungel, zu Oberſchaffnern.— Etatmäßig meiſter, Ludin, erkſchreiber, He Karl, Weceon Trübi, Wilhelm, Schaffner, Wol ber, Chriſtian, Weichenwärter, Gebhart, Bernhard, Weichenwärter, Dahn, 947 Weichenwärter, Ell, Anton, Bahnwärter, Treiber, eſtellt: Seitz, 1 Bahn⸗ 1. eter, Weichenwärter, Ku ch, Johann Georg, Bahnwärter, eß, Johann, Weichenwärter.— Vertragsmäßig aufge⸗ nommen: Schorner, Franz, von Appenweier, als Bahn⸗ meiſter, Gueblez, Emil, von Ruplingen(Lothringen), als Pförtner, Hilbert, Schrk von Dittwar, Gtzel, Guſtav, von Heidersbach, und Schillingeer, Joſef, von Kinzigthal, als Weichenwärter, Knebel, ax, von Wieſenthal, als Bahnwärter.— In verſetzt: Gautzmaun, Engel⸗ bert, Lokomotivheizer, Bauer, Jakob, Pförtner, Klopfer, Leo Bahnwärter.— Entlaſſen: Hannich, Wilhelm, e⸗ ditionsgehilfe(auf Anſuchen), üller, Wilhelmine, ehilfin(auf Anſuchen), Meixner, Ludw., Expe⸗ itionsgehil e(auf Anſuchen behufs Uebertritts in den Dienſt der Main⸗Neckarbahn), Erdel, Eugen, Weichenwärter(auf Kündigung), König, Johann, zuletzt Bremſer in Waldshut, Schmitthauſer, Valentin, von Ladenburg, zuletzt Güter⸗ arbeiter(Ausläufer) in Mannheim, e Franz, aus Bauerbach, und Landmeſſer, Joſef, aus Bretten, beide zuletzt Bahnhofarbeiter in Bretten.— Geſtorben: Brecht, Jakob, am 1. ril, Hacker, Georg, e⸗ ditionsgehilfe, am 8. April, Bachmann, oſef, Lokomotioführer, am 10. April, Walleſer, Albin, Bahn⸗ meiſter, am 16. April, Ritter, Friedrich, Bureauaſſiſtent, am 16. April, Meng, Auguſt, Bahnwärter, am 16. April, omä, Jak. Bureaudiener, am 18. April, Hugler, Otto, 97 ſtent, am 27. April, Henu, Valentin, Billetausgeber 1. Klaſſe, am 28. April, Gamon, Fridolin, Weichenwärter, am 30. April. Großh. Zollverwaltung. Ernannt: Gallion, Jakob, Steuerkontroleur in Schwetz⸗ ingen, zum Zollverwalter bei dem nauerrichteten Unterſteuer⸗ amt Weinheim. Söllner, Johann Ludwig, S in Mannheim, Unterſteueramts⸗Gehilfen in Weinheim.— Uebertragen: Biſ 5, Georg Joſef, e en en en in Mannheim, die Stelle eines Grenzaufſehers in Uttenhofen. Deſterle, Martin, ſtändiger Arbeiter in Mannheim, ver⸗ ſuchsweiſe die Stelle eines Grenzaufſehers in Konſtanz. ammer, ſt, Arbeiter in Mannheim, die telle eines Nebenzollamtsdieners in ingen.— Verſetzt: Sſfeuburz Eugen Nebenzollamtsaf in Baden, nach Oſſenburg. Noſch, Robert, Neb amtsaſſiſtent in Ueber⸗ 15„nach Baden. Keller, 1 9 nsaufſeher in Offenburg, nach Ueberlingen. abold, Johann Baptiſt, Poſtenführer in Stetten, nach Kleinlau e ämmerle, Albert, Po enflhrer in Arlen, nach Gottmadingen. Lutter, oſef, ſtenführer in Biethingen, nach Arlen. Müller, aul, oſtenführer in Gottmadingen, nach Radolfzell. riß, Anton, Grenzaufſeher in Randegg, nach Biethingen. Löhle, Friedrich Wilhelm, in Kleinlgufenburg, nach Stetten. Löhle, Albert, Grenzaufſeher in Uttenhofen, henthengen. Groſſh. Gendarmerte⸗Korps. nirt wurde: Thome, Franz, in Radeſfzell unnd Stiegeler, G Wachtmeſſter in Meßkirch.— Zum pror armen wurds ernannt: und zwar beim 4. Diſtrikt unheim: Bender, Franz —————̃———— ͤ ä(v1—————— in Luxus lebten und viel Geld verſchwendeten, arretirt wurden. Ueber die Perſönlichkeit der Arretirten wurde aber von der 9 5 e on) eine große Reſerve 7 um die Spur ihrer Mitſchuldigen nicht zu verwiſchen. Huldigen ſich ſcher fähtben„ denn dadurch, daß die Mit⸗ chuldigen ſich ſicher fühkten, wurde es der ſtuur lich, auf ihre Spur zu kommen und 55 unehmen. Die che Quãd ſetzte ſich nämlich in Verbindung mit denjenigen in Mailand und von Turin und die Folge on war, daß es e wurde, 1 0 e von Dieben in deshandſchuhen extſtirt, im großem Stile und beſonders in Orten, wo viele Fremde zuſammenſtrömen, arbeitet. Einer gaee eee e ausgab und tha ausgezeichnet Fran rach, Satte ſich, von der Audſtur 15 die Enge 900 ſchuldig einiger Diebſtähle, die auf den Eiſenbahnzügen Turin⸗ Genua und Piſa—Rom verübt wurden und ſeinerzeit großes Aufſehen auch im Auslande erregt haben; auch gab er die Namen ſeiner Mitſchuldigen an, die ſofort enommen wurden. Es wurde auch entdeckt, daß einer von der netten gabeſen in Monte Carlo bei der Vertheilung der Beute m eben, als einen Compagnons in Streit gerathen und von einem derſelben mit einem Ra im Geſicht verwundet worden war. Die Mitglieder der Bande bildeten eine Vereinigung, die den Namen Societa della Forchetta(Gabelvereini 0 505 trug. Es gehörten derſelben auch einige Cocottes an, Raſe die 5 hatten, die„Operationen“ der männlichen Mitglieder deröGeſellſchaft zu erleichtern Sie hatten ihr Hauptquartier in dem eleganteſten, aber durchaus nicht vornehmſten Vergnügungs⸗ ort Roms, dem„Café des Vartetes“, aufgeſchlagen, wo auch einige Mitglieder der Bande feſtgenommen wurden, und anſtatt ihre Kunden bei ſich zu empfangen, begaben ſie ſich in die Wohnu von Perſonen, die als vermögend bekannt waren, um dort die To des Hauſes u. ſ. w. auszu⸗ kundſchaften. Sie theilten die Ergebniſſe ihrer Forſchungen den männlichen Mitgliedern der Bande mit und nach endigung der Operationen wurde die Beute ehrlich“ ver⸗ theilt. Unter den befinden ſich angeblich zwei Ungarn, ein gewiſſer Stefan Potska und ein gewiſſer Mendel Leobſchitzky. Die anderen ſind Franzoſen, Belgier, Schweizer, Amerikaner und zwei Italiener. an hat aber Grund zur Vermuthung, daß die Arretirten nicht ihre wahren Namen angegeben Haden Die ſandte daher ihre Porträts an alle Quäſturen und Polizeidirektionen des In⸗ und Aus⸗ 05 ſo daß es nicht ſchwer ſein wird, ihre Identität feſt⸗ uſtellen. — Ein Andenken. Aus Reinerz wird berichtet: Im Jahre 1866 machte der Stellenbeſitzer Tasler aus Kronſtadt den Feldzug mit. Bei der Erſtürmung der Anhöhen von Chlum am 3. Juli erhielt er eine Kugel aus einem Zünd⸗ nadelgewehr(Tasler kämpfte als Oeſterreicher). Das Geſchoß die Säbelſcheide und drang in den Oberſchenkel des inken Beines. Bei der ärztlichen Beſichtigung der Ver⸗ wundeten, die ſehr eilig vorgenommen werden mußte, wurde Stwelhichuß weuftattet. Ver Vermunbete kam uls Jazareth Sales, Unterofftzter vom 2 Bad Dragoner⸗Regimenk Nr. 21 in Bruchſal.— Befördert wurden: Die Gendarmen Julius Baumann und Karl Przybilla zu Vizewachtmeiſtern (beide vom 1. Diſtrikt Konſtanz).— Verſetzt wurden: die Gendarmen: Bartholomä, Karl, von Tegernau nach Hei⸗ tersheim. Steidle, n a von Simonswald nach Tegernau. Lang, Joh. Emil, von Waldkirch nach Simonswald. Kotz, Ludwig, von 1 nach Waldkirch. Riegger, Franz Foſef⸗ von St. Märgen nach Heitersheim Danquard, onrad, von Krozingen nach St. Märgen. Friedel, Karl, von Lenzkirch nach Krozingen. Friedenauer, Simon, von Emmendingen nach Lenzkirch. Grohe, Rudolf, von Freiburg nach Emmendingen. Erledigte Stellen für Militäranwärter. 14. Armeekorps. 1. Zwei Bureaudiener und oſh. bat im Verwaltungsbe⸗ reich der Generaldirektion der großh. bad. Staatseiſenbahnen. 200 Mark Kaution. Anfangsgehalt 920 Mark nebſt Ortszu⸗ lage und freier Dienſtkleidung. Hen te del 1820 Mark 15 Wohnungsgeld. 2. Zehn Schreibgehilfen bei der Generaldir tion der großh. badiſchen Staatseiſenbahnen in Karlsruhe. Tagesgebühr 2 bis 4 Mark. Die Kronprinzeſſin von Schweden iſt am Samſtag Mittag bei ihren Eltern iü Karlsruhe eingetroffen. Ibre beiden älteſten Söhne waren der Mutter bis Offenburg ent⸗ Geensereiſ. Die Kronprinzeſſin wurde am Bahnhof vom roßherzog und der Großherzogin empfangen und nach dem Schloſſe geleitet. Das Reichs⸗Verſicherungsamt hatte ſich vor einem Jahre dahin ausgeſprochen, daß eine Verpflichtung des Arbeitgebers, für den nicht im Beſttze einer Quittungskarte befindlichen Verſicherten eine ſolche zu ſchaffen, aus 8 101 des Invaliditäts⸗ und Altersverſicherungs⸗Geſetzes nicht herzuleiten ſei und daß der Arbeitgeber für die durch das Nichtvorhandenſein der Karte verurſachte Unmöglichkeit der Beitragsleiſtung nicht nach§ 148 des Geſetzes verant⸗ wortlich gemacht werden könne. In 8a dieſer Entſchei⸗ dung des Reichs⸗Verſicherungsamtes hat ſich die völlig rechtsirrthümliche Anſicht verbreitet, daß die Nicht⸗ beſchaffung einer Quittungskarte durch den Verſicherten den Arbeitgeber jeder Verpflichtung, ſich um die Erfüllung ſeiner Beitragspflicht zu bemühen, enthebe und ihn unter allen Umſtänden auch vor der Beſtrafung wegen unterlaſſener Ver⸗ wendung der fälligen Marken ſchütze. Nach einer neueren Entſcheidung des Reichs⸗Verſicherungsamtes iſt vielmehr die unterlaſſene e für einen nicht mit einer Quittungskarte verſehenen Verſicherten ſtrafbar, wenn der Arbeitgeber es an der nöthigen Sorgfalt zur Erfüllung der ihm obliegenden Verſtcherung hat fehlen laſſen. Ein der⸗ artiger Mangel an Sorgfalt iſt auch dann als vorliegend anzuſehen, wenn der Arbeitgeber die ihm ſelbſt ohne S e mögliche Beſchaffung einer Quittungskarte den 195 hat. 1˖ as Programm der 38. auderverſammlung deutſcher, öſterrelchiſcher und ungariſcher Bienenzüchter, die unter dem Protektorate des Großherzogs von Baden vom 12.—17. Auguſt d. J. in Heidelberg ſtattfnden wird, weiſt auf: für Samſtag Abends 8 Uhr geſelliges Zuſammenſein der Feſtgäſte in der„Harmonie“ unter Mitwirkung des Stadt⸗ orcheſters, ſowie Begrüßung durch Herrn Oberb Dr. Wilckens. Die feierliche Eröffnung der mit der Ver⸗ e verbundenen Ausſtellung findet Sonntag, den 18. uguſt, Morgens 11 Uhr, durch den Ehrenpräſiden Feden Miniſterialrath Dr. Reinhard, ſtatt. Von 12 Uhr ab Ausſtellung das Publikum geöffnet. Abends 8 Uhr: Konzert mit italieniſcher Nacht in der Schloßreſtauration. Montags beginnen d um 9 Uhr die Verhandlungen im neuen Rathhausſaal und werden an den beiden folgenden Tagen zur ſelben Stunde fortgeſetzt. Montag 2 We 765 im großen Saale der„Harmonie“; 8 Uhr: Konzerk im „Bremeneck“. Dienſtag Nachmittag: Fahrt zur Molkenkur mit 50 Prozent Ermäßigung; 8 Uhr: Großes Gartenfeſt mit ita⸗ lieniſcher Nacht im Stadtgarten unter Mitwirkung des Heidel⸗ berger„Liederkranz“ und des Stadtorcheſters. ͤ 18 12 Uhr: Feierliche ereceh in der Ausſtellungshalle 80 e Turnhalle in der Grabengaſſe); 8 Uhr: Fahrt nach chwetzingen; 9 Uhr: Beleuchtung des Heidelberger Schloſſes, gegeben von der Stadt Heidelberg. Sonutagsbriefmarken ſind von der belgiſchen Po verwaltung ausgegeben worden. Die Marke iſt roſenfarbig . ͤK—x—————KB——8̃̃— zu Reichenau und als die Preußen dieſem Städtchen ſich näherten, machte ſich Tasler auf und hinkte nach dem etwa drei Stunden entfernten onſtadt. Die Wunde heilte und Tasler konnde ſeiner Beſchäftigung nachgehen. Vor eintgen ſerſ wohl faſt 27 Jahre ver⸗ er ſo en ſind, empfand Ta Laß⸗ merzen im Ober⸗ kel des verwundeten Beines, daß ärztliche An⸗ pruch genommen werden mußte. Es wurde eine Operation vorgenommen, wobei es gelang, die Kugel in der Verkapſelung aufzufinden und zu entfernen. — Spritzende Schlangen. Ein intereſſantes Seitenſtück zu jenen Kröden⸗Eidechſen, welche eine blutähnliche Flüſſigkeit aus den Augen ſpritzen vermögen, erwähnt der Afrika⸗ reiſende v. Höbne in ſeinem Buche:„Zum Rudolfſee und Stephanienſee“. Eines Tages fand er auf einem der Lager⸗ 12 5 eine Schlange in der Geſchirrkiſte zuſammengerollt; Reptil war etwa 70 Centimeter lang, dünn und von grauroſa Farbe.„Der Somale Mohammed wollte ſte mit 1 mem langen Hirſchfänger aufſpießen; er hatte ſi 115 doch kaum über ſie gebeugt, als er plötzlich mit beiden den nach den Augen fuhr und in ein jämmerliches Ge 0 0 Die Schlange hatte ihm einen brennenden Sa e ugen geſpritzt, welche nun heftig ſchmerzten. Wir elten nie etwas von giftſpritzenden Sceng ehört und elten das Gejammer des Somal für Uebertreibung. Um der Sache auf Grund zu kommen, näherte ich(v. Hohnel mich dem Thiere, wobei ich jedoch der Vorſicht halber meine ſea daß der heftige Wind, welcher eben wehte, den Glftſtrahl ablenken mußte, der mir etwa zuge⸗ s werden ſollte. Die Schlange lag noch immer in der ſcke der Kiſte und ließ mich bis auf zwei Meter heran⸗ kommen. Da 35 ich aber auch ſchon, wie die kleinen 155 0 Augen lebhaft wurden, wie ſich dann der Kopf erhob, und im nüchſten Augenblicke füh ich mich am Hals von irgend etwas 18 offen; es waren ein paar Tropfen einer 1 lichen 1150 eit, welche übrigens auf die Haut in iner Weiſe ar einwirkten. Mittlerweile war wie ge⸗ wöhnlich in heiklen Fällen Mote, ein Halbblut⸗ araber ohne Furcht und Tadel, herbeigeeilt, und glücklich, etwas thun zu dürfen, wenn dies Niemand wagte, wickelte er einen Turban um die rechte Hand und ging zur Kiſte, um ie Schlange zu packen. Aber auch er fuhr im ſelben Augen⸗ blick geblendet zurück und begann ebenſo wie Mohammed Ssif zu lamentiren. Nach dieſen Erfahrungen de die Kiſte umgeſtülpt und die Schlange beim Emporkriechen mit Stöcken erſchlagen, wobei ſie natürlich 1925 die Wiſſenſchaft unbrauchbar gemacht wurde. Graf Teleki wuſch die etwas entzündeten und äußerſt lichtempfindlichen Augen der beiden Leute mit ſehr verdünnter Salmiaklöſung, was zu helfen ſchien. Das brennende Schmerzgefühl hielt, langſam ab⸗ nehmend, etwa 24 Stunden an, und weitere nachtheilige Vebden für die Augen der Leute traten nicht auf.— Dieſe e einer ſpritzenden Schlange iſt bisher in der naturwiſſenſchaftlichen Literatur vereinzelt. — —ͤ— ——— — Mannheim, 33. Mai. Seneral⸗Anzeiger. 3. Seite. und zeigt das Porträt des Königs; ſie hat einen Werth von 10 Centimes und iſt mit einem Streifchen verſehen mit der Aufſchrift:„Ne pas livrer le dimanche.“„Niet bestellen up Zondag.“ Glicht am Sonntag austragen!) Dieſes Serſhen kann je nach Gutdünken belaſſen oder abgetrennt werden. *Pfingſten, das liebliche Feſt, brachte uns dieſes Jahr eine herrliche Witterung, was auch von der Mehrzahl unſerer Bewohner dazu benutzt wurde, hinauszueilen in die Berge, in Wald und Flur. Die bekannten Ausflugsorte, voran Heidelberg, Schwetzingen, die Bergſtraße, die Pfalz u. ſ. w. wieſen deßhalb auch an den beiden Pfingſttagen einen ganz bedeutenden Fremdenzufluß auf und die Eiſenbahn hatte einen ganz enormen Verkehr zu bewältigen. Trotzdem hatten aber auch die in der Nähe der Stadt befindlichen wenigen Garten⸗ wirthſchaften einen ſtarken Zuſpruch und es hielt oft ſchwer, noch ein Plätzchen in denſelben zu erlangen. In der Stadt ſelbſt herrſchte in den Nachmittagsſtunden der bei⸗ den Feiertage eine gewiſſe Stille, was 9 11 8 iſt, wenn man bedenkt, daß mindeſtens die Hälfte unſerer Bevölkerung auswärts weilte. * Die Anubringung von Briefkaſten an den Wohnungen wird von poſtaliſcher Seite lebhaft befürwortet. In den letzten Tagen hat die Berliner Ober⸗Poſtdirektion eine Bekanntmachung erlaſſen, in der es heißt:„Wiewohl ſchon vor mehreren Jahren dem hieſigen Publikum behufs möglichſter Beſchleunigung des hieſigen Briefbeſtellgeſchäfts in den Zeitungen und im Zu⸗ ſammenwirken mit der Poſtverwaltung empfohlen worden iſt, von der Anbringung von Briefkaſten an den einzelnen Wohn⸗ ungen in ausgedehntem Umfange Gebrauch zu machen, ſo 15 doch dieſe zweckmäßige im hiefigen Orte noch nicht den Erfolg gehabt, welcher durch gleichartige Ein⸗ wirkungen auf das Publikum in anderen großen Städten er⸗ zielt worden iſt. Den 1 Wohnungsinhabern wird daher im eigenen Intereſſe von Neuem gerathen, Briefkaften an den Eingangsthüren anbringen zu laſſen; die Wirkung einer größeren Beſchleunigung des Briefbeſtellgeſchäfts und die ge⸗ ſicherte Wahrung des Brief⸗ und Geſchäftsgeheimnißfes wird alsdann nicht ausbleiben.“ Was den Vortheil der Einrichtun von Briefkaften an den Wohnungen für die Wahrung d Brief⸗ und Geſchäftsgeheimniſſes betrifft, ſo iſt es ſelbſtver⸗ ſtändlich überall der gleiche. Die Einrichtung dor Privatbrief⸗ käſten macht es unmöglich, daß Korreſpondenzkarten von Un⸗ Poſtſendn geleſen werden, ſte ſchließt es aber auch aus, daß Poſtſendungen von dienenden Perſonen verlegt, vergeſſen werden oder ſonſt in Verluft gerathen, ſtatt mit voller Sicher⸗ heit in die Hände des Adreſſaten zu gelangen. Dieſe An⸗ Ae überwiegen die geringen Anſchaffungskoſten eines Briefkaſtens an der woßze ſo beträ tlich, aß wenigſtens Perſonen, die häuſig Briefe erhalten, gut daran thun werden, von dieſer Einrichtung Gebrauch zu machen. Militärverein. In der am Samſtag abgehaltenen Vereinsverſammlung machte der erſte Mathy, zunächſt Mittheilung über den am 4. Juni in Offenburg ndenden 16. Abgeordnetentag des Bad. Uttärvereinsverbandes, ſodann gedachte er in ehrenden Worten der verſtorbenen Kameraden W. Weber, Ch. Rätz und Chr. Ir ender, zu deren Gedenken ſich die An⸗ weſenden von ihren Sitzen erhoben; ſchließlich verlas der Vorſitzende ein Schreiben des Großh. Geh. Cabinets, anläß⸗ lich des Jahresberichts an den Protector des Bad. Militär⸗ vereins⸗Verbandes, unſeren allverehrten Großherzog, worin dem Vorſtand des Vereins der Dank unſeres Fürſten ausge⸗ ſprochen wird.— Nunmehr hielt Kamerad Schmidlin einen kurzen, aber äußerſt intereſſanten Vortrag über die Epiſode, wodurch die Fahne des 8. Pomm. Füſilier⸗Regts. Nr. 61 im Januar 1871 verloren gegangen. Um den Ver⸗ et dieſer Fahne entſpann ſich bekanntlich ſeinor Zeit ein heftiger Federnkrieg, doch geben jetzt ſelbſt N e Mili⸗ tärs zu, daß die ne 8 durch Franzoſen erobert, ſon⸗ dern unter einem Haufen Leichen durch einen franzöſiſchen — Reicher Beifall lohnte den u eduer für ſeine hochintereſſanten Ausführungen. nmehr begann der gemüthliche Theil des Abends, deſſen Rogie in den ban des Kameraden Wink lag. An erſter Stelle möge der en Klavier⸗ und Geſangsvorträge des Herrn Zeller gedacht ſein. Dieſer Herr erwies ſt nicht nur als ein Klavierſpieler, ſondern au als ein eben ſolcher Sänger; man ſollte es kaum glauben, ah der kleine Mann eine 118 phänomenale Baßſtimme ent⸗ alten kann, wie er es in dem Vortrag der Lortzing'ſchen rie„Auch ich war einſt Jüngling“ 15 Reicher Beifall und Hervorruf lohnte Herrn Zeller für ſeine trefflichen Leiſt⸗ ungen. Nicht minder 1 ch waren die Darbietungen des blinden Geigers Herrn Hollerbach jun. in Gemeinſchaft mit Herrn Amrhein und der Vortrag des Doppelquartetts des Vereins unter Leitung des Kameraden L. Weber; die Reihen desſelben haben ſich durch Verſetzungen etwas gelich⸗ tet, weßhalb es wünſchenswerth wäre, wenn ſtimmbegabte Mitglieder, über welche der Verein ja in großer Anzahl ver⸗ ſegt⸗ ihre Kraft in den Dienſt der guten Sache ſtellen woll⸗ en.— Die anregende Verſammlung erreichte erſt nach Mit⸗ ternacht ihr Ende. 112 er Tag in Lahr. Auf die Anfrage, welche der Stadtrath und der Feſtausſchuß für den„Erſten 112er Tag“ an die Adjutantur des Erbgroßherzogs gerichtet hat, iſt nun die Antwort eingegangen, ſich Höchſtderſelbe ſehr Auf dem Noſenhof. Erzählung von§. Moevingus. (Nachbruck berbegen.) Soldaten gefunden wurde. 19) ortſetzung.) Wie, was haſt'than?'ſagt hat ſie's Dir, daß ſie mich gern hat? Geh⸗ pleich noch mal her, ich muß Dir noch einen Schmatzer geben! Ei, da ſei Gott vor! Zum Phyſtikus ſpring ich und ſag's ihm, daß Ibr wieder das Fieber habt. Da, da glänzen Euch die Augen! Vor Hanſel— vor Freuden!— laß nur den Phyſikus daheim, ſollſt ſehen, wie ich nun bald wieder auf dem Damm bin. So kam's auch. Wie in die Bäume draußen beim Frühlingswehen der Saft ſchoß, daß die Knospen und Blättlein trieben, ſo ſchoß auch neue Lebenskraft in des Geneſenden Adern. Noch vor Pfingſten konnte er ausgehen, erſt wohl nur bis ans Se dann bis in die Kirche und dann hinüber zum Seegrunder Dem wollte er danken, daß er dem Vieh ſo lange Unterſtand gewährt und Perſcher geliehen, auch ſonſt hatte er noch mancherlei mit der Gertrud Vater zu beſprechen. Wo ift denn das Spiegelglas, Hanſel? fragte er, er ſich anzog, weiß gar nit, ob mir das Halstuch auch recht iſt. s iſt zerbrochen, ſtotterte Hanſel, und ich hab' noch kein neues kaufen können. Wartet, ich bind's Euch. Na, dann kauf eins, aber bald. Und Franz ging. Der Alte ſah ihm kummervoll nach. Armer Bub, armer Bub! Wie der Franz beim Seegrunder die Thür aufklinkte, ſtieß er gerade auf die Gertrud. Er bot ihr ein„Grüß Gott“ und fragte nach ihrem Vater. Ich hätt mit ihm zu reden. Das Mädchen ſah ihn an, ſtieß einen Schrei aus und lief, das Geſicht mit der Schlrze badeckend, Nun * 8 au ihm vorbei. orſitzende, Prof. freuen werden— falls nicht ganz befondere Hinderungs⸗ gründe eintreten ſollten— an dem 112er Tag, 25. Juni in Lahr, theilzunehmen.“ Durch dieſes überaus freundliche Intereſſe unſeres Erbgroßherzogs gewinnt das in Ausſicht ſtehende Feſt eine erhögte Bedeutung, welche jeden alten 112er wie nicht minder die Lahrer Bevölkerung mit größter Genug⸗ thuung erfüllen muß. Abgabe von Laubſtreu und Gras aus Waldungen. Der in Folge der andauernden Trockenheit immer empfind⸗ licher werdende Mangel an Futter und Stroh hat dem Großh. Finanzminiſterium Veranlaſfung gegeben, im Einverſtändniß mit dem Miniſterium des Innern der oberen Forſtpolizei⸗ behörde behufs thunlichſter Unterſtützung der Landwirthſchaft dahin Anweiſung zu ertheilen, daß den Geſuchen um ver⸗ mehrte Abgabe von Laubftreu und Gras aus den Gemeinde⸗ und Körperſchaftswaldungen im äußerſt zuläſſigen Maße je⸗ weils ſofort zu entſprechen iſt, wobei nur den nothwendigſten Rückſichten auf die Schonung des Waldes Rechnung getragen werden ſoll. Die Geſtattung der Grasnutzung insbeſondere ſoll, wo das Bedürfniß hierdurch nicht ausreichend befriedigt werden kann, nicht auf die Wege, Abtheilungslinien, Wald⸗ blößen u. dergl. beſchränkt bleiben, ſondern es können auch die Schläge ſelbſt unter den nöthigen Schutzmaßregeln für die Grasgewinnung eröffnet werden. Beßzüglich der Domänenwaldungen iſt die Anordnung getroffen worden, daß in gleicher Weiſe verfahren und behufs Ab⸗ gabe von Streu nach Bedürfniß auch ſolche Schläge aus⸗ nahmsweiſe eröffnet werden, die nach den forſtlichen Einrich⸗ tungswerken zu verſchonen waren. Die Streuabgabe wird im Wege der öffentlichen Verſteigerung erfolgen, während zur Gewinnung von Gras an die bedürftigeren Landwirthe Er⸗ laubnißſcheine ohne Inanſpruchnahme eines Kaufpreiſes für die Staatskaſſe von den Großh. Bezirksforſteien ausgegeben werden.— Dabei mag übrigens angefügt ſein, daß in einer Reihe von Forſtbezirken, insbeſondere in ſolchen der unteren Rheinebene, ſchon in den letzten Monaten eine ſtark vermehrte Abgabe von Streu aus Domänen⸗ und Gemeindewaldungen gegenüber früheren Jahren ſtattgefunden hat. *Ueber das Tabaksgeſchäft der verfloſſenen Woche berichtet die„Südd. Tabaksztg.“ Folgendes: Das Geſchäft entwickelt ſich in überaus lebhafter Weiſe und ſind im Laufe der letzten 8 Tage ganz bedeutende Abſchlüſſe zu verzeichnen. Verkauft wurden mehrere tauſend Zentner 92 er Breisgauer Tabake, ranſt Mittel⸗Waare, in der Preislage von M. 36 bis M. 40 tranſtt. Ferner ein 2 9 eine 92 er Bühlerthaler und Hanauer Land⸗Tabake, in der Preislage von M. 45 bis M. 46 tranſit. Weiter wurde ein größerer Poſten(1500 Etr.) 92 er Elſäſſer von einem hieſigen Händler zu unbekanntem Preiſe übernommen.— Die 92er Tabake finden täglich mehr den Beifall der Fabrikanten, ſo daß bei der regen Kaufluft ſicher anzunehmen iſt, daß im Laufe des Sommers die Lager von guten Cigarrentabaken bereits ſtark gelichtet ſein werden. In Herbſt⸗Tabaken iſt es nach ſtill, doch ſteht nach beendeter zweiter Fermentation auch hierin ein beßen Geſchäft in ſicherer Ausſicht. Rippen bleiben bei hohen Preiſen ſehr begehrt, ebenſo bleiben Einlage⸗Tabake und ausgerippte Einlage bei kaum nennenswerthen Vorräthen ein begehrter 5 werden die dafür geforderten Preiſe ſchlant ewilligt. 25 Das Wiener Euſemble im Saalbau. Wohl ſelten 15 im unſerer Stadt ein„Enſemble⸗Gaſtſpiel“ die Aufmerk⸗ amkeit des Publikums dermaßen auf ſich gelenkt, wie die „Wiener“ des k. k. Joſefſtädter Theaters in Wien unter Lei⸗ tung des Direktors Franz Vil Graſelli, welche den letzten Winter im Saalbau die eſangs⸗Poſſe„Die Gigerln von Wien“ dreimal bei ausverkauftem Hauſe zur Darſtellung ge⸗ bracht haben. Der ſchauſpieleriſche Erfolg dieſes ausgezeich⸗ neten Enſembles iſt noch in Aller Erinnerung und ſo wird die Nachricht, daß die„Wiener“ am., 3. und 4. Juni wieder er mit Freuden werden. Diesmal bringt Direk⸗ or Graſelli eine neue Wiener Geſangs⸗Poſſe mit, welche an komiſchen Situationen und ergötzlichen Soenen die„Gigerln“ überbietet. Den Billetverkauf hat abermals Herr Muſtkalien⸗ händler Sohler übernommen. »Silberne Hochzeit. Herr Kaſſendtener Walter vom heal Hoftheater, eine ſehr bekannte Perſönlichkeit, feiert eute mit ſeiner Gattin das Feſt der ſilbernen Hochzeit. *Geſtorben iſt am Morgen des 1 Pfingftfeiertages die 5jährige Tochter des Händlers Sohn. Bekanntlich ge⸗ riethen vorige Woche die Kleider des Kindes in Brand, wo⸗ durch das arme Geſchöpf ſolche Wunden ſich zuzog, daß vor⸗ N früh der Tod eintrat; außerdem hat die tter des indes, welche demſelben die brennenden Kleider vom Leibe viß, bedeutende Brandwunden an den Händen davongetragen. Wie wir hören, ſollen das ganze Unglück zwei leichtſinnige Knaben verſchuldet haben, welche ſich offenbar einen Scherz“ davon verſprachen, dem bedauernswerthen Mädchen die Kleider anzuzünden. *Geländet wurde am Samſtag Abend, unterhalb der die Leiche der ſeit einigen Tagen vermißten chter des Bureaugehilfen Ra pp, welche den Tod im Neckar geſ und gefunden hat. ern Morgen zog man un⸗ ähr an derſelben Stelle die Leiche 7 der gleichfalls ſeit onnerftag Abend vermißten Tochter des Spenglers Schneider aus dem Fluſſe. as die beiden Mädchen ver⸗ anlaßte, den Tod im Waſſer zu ſuchen, läßt ſich bis jetzt noch nicht genau feſtſtellen, ein ſchlimmes Zeichen bleibt es aber wurde es ihm klar, warum das Spiegelglas daheim zer⸗ brochen war! Auch der Seegrunder ſchrack ſichtlich bei ſeinem Anblick zuſammen. 90 braucht's nit zu verbergen, ſagte Franz, nachdem ſie das übliche„Grüß Gott“ gewechſelt, weiß ſchon, wie mir die Krankheit mitg'ſpielt hat. Aber ich bitt' Dich, Franz! Ich. ich will doch gleich die Gertrud holen. Laßt, und Franz hielt den Bauer zurück, laßt ſie, ihr iſt's ſchon übel'nug. Ich komm', Guch zu danken, daß Ihr Euch meines— des Viehs angenommen habt, das hätt ſo 1 alſcheh in cehen! allich gern'ſchehen, anz gern en!(Freili 8508 gern geſchehen und 850 proffllch geweſen!]) Ihr ſeid ja meiner Gertrud Schatz,'s bleibt in der Familie. Seegrunder, davon kann' die Red' nimmer ſein. Wie? Ihr wollt das Mädel nimmer? Ich will ſie nit ſchrecken; ein wüſchter Kerl, wie ich einer bin, darf ſich nur eine Wüſchte frei'n. So, na, da haben wir's ja! Ganz gute Ausred', jawohl, gauz gute Ausred'. Alſo deßwegen, weil Euer'ſicht einem aufgewühlten Ackerfeld gleicht, deßwegen ſoll mein Mädel mit Schimpf und Schand' ſitzen bleiben? Nein, davon paſſirt nix. Ihr nehmt ſie— baſta. Nein, Seegrunder, ich nehm' ſie nit. Ganz offen will ich ſein. Guckt, der Gertrud Schönheit hatte mir die Sinne benebelt, s war ein Stolz in mir, daß die Schönſte mein ſein ſollt'. Ich fragt mein Herz nit weiter— und warb um ſie. Später redete ich mir ein, liebe ſie, bis bis ich halt inne wurde, was die Lieb' doch eigentlich für ein Kräutle iſt. Seit der Stund' hielt mich nur noch die Pflicht. Du 1955 mal gethan, jetzt ſchiel nit ſeitwärts, ſagt' ich mir. nd boi Gott, ich hätt' ſie'heirathet, ich hätt' mein Herz gezwungen, wär' dieſes nit. Er zog das Papier mit den 5 Siegeln aus dem Ruckſack, legte es auf den Tiſch und hielt es mit der Hand feſt. Da drin ſteht's, daß nit ich Erbbauer von dem Roſenhof bin. Erbbäuerin iſt die Käthe, die Tochter meines Ohms ſelig. Wis ſie nach Heiligenfelde kommen, das gaht Euch niz an, kann Fuc erdalee ſein. immer, wenn Kinder in ſo jugendlichem Alter ſchon die Bürde des Lebens auf dieſe Weiſe von ſich werfen. * Ein Wirth in JJ 6, der betrunken nach Hauſe kam, betrat mit geladenem Revolver das Wirthſchaftszimmer, um ſich angeblich zu erſchießen. Ein hinzugekommener Schutz⸗ mann nahm dem Selbſtmordkandidaten den Revolver ab. »Durch Mefſerſtiche und Schläge auf den Kopf 0 88 verletzt wurde vor der Wirthſchaft zur goldenen Traube der Taglöhner Zimmermann von Eberbach. Die Thäter, zwei Schiffer, gelangten in Haft. Ertrunken iſt am Pfingſtſonntag früh beim Baden im offenen Rhein beim neuen Rheinpark ein bis jetzt noch unbe⸗ kannter junger Mann. Ein bei den Kleidern am Ufer zurück⸗ gelaſſenes Notizbuch enthielt einen Forderungszettel, der auf den Namen Philipp Ambros Taglieber lautete. Von einem Soldaten des hieſigen Grenadierregiments verletzt wurde ein Schloſſergeſelle, welch' letzterer den Sol⸗ daten auf der Straße K 1 und 2 anrempelte und beleidigte. * Am 1. Pfingſtfeiertag Vormittags nach 8 Uhr ver⸗ übte ein ſchon 15 55 beſtrafter Taglöher Habicht auf der Straße G 2 Ruheſtörung, Unfug und Schmähung, und be⸗ durfte es der Anſtrengung von fünf Schutzleuten, um den Excedenten zu bändigen und in Haft zu bringen. Zweil reunde des Verhafteten, die den Transport verfolgten und Ruheſtörung verübten, gelangten gleichfalls in Nummer Sicher. *Eine ſchauderhafte Mordtthat, welche ſich in der Nacht vom Samſtag auf Sonntag in Karlsruhe abſpielte, haben wir leider heute zu verzeichnen. Wie man uns mit⸗ theilt, ſoll ſich die Affaire in folgender Weiſe abgeſpielt haben: In der kleinen Spitalſtraße im ſog. Dörfle, wo der Fuchs den Enten predigt, wurde grober Unfug verübt und als die Thäter zur Feſtſtellung ihrer Perſönlichketten— es waren Arbeiter— von zwei Schutzleuten ſollten mitgenommen werden, ſotzte ſich der Lärm bis zum Hotel Geiſi fort. Hier kam ein dritter Un⸗ betheiligter dazu und dieſer verſetzte dem einen Schutzmann, Namens Haß, Vater von fünf Kindern, drei wuchtige Meſſerſtiche in den Hals, wodurch die Klinge des Meſſers abbrach und Haß fofort eine Leiche war. Der andere Schutz⸗ mann, Namens Gegenwart, ſetzte mit dem zweiten Ver⸗ hafteten, welcher den Säbel des ermordeten Schutzmannes ſich angeeignet hatte, das Gefecht fort; es wurde betderfetts auch von Schußwaffen Gebrauch gemacht, jedoch ohne Grfolg. Schutzmaum Gegenwart erhielt Schädelhiebe und eine Anzahl Stiche, ſodaß er lebensgefährlich verletzt darniederliegt und bis Sonntag Abend noch nicht zum Bewußtſein gelangt war. Der Karlsruher Polizei gelang es, die Hauptthäter noch während der Nacht zu ermitteln und dingfeft zu machen. Derjenige, welcher den Schutzmann Haß ermordete, iſt ein Lajähriger Burſche, Namens Rertinger und aus Bayern gebürtig. *Muthmaßliches Wetter am Mittwoch, 24. Mai. Im Kampfe mit dem zäh ſich behauptenden Luftwirbel über Groß⸗ britannten erlahmt die Kraft des Hochdrucks über Nordruß⸗ land immer mehr, und auch die im tyrheniſchen Meer und in Spanien eingetroffene Depreſſion dringt immer weiter nord⸗ wärts vor und hat auch bereits die Schweiz in ihren Bereich gezogen. In ganz Deutſchland, wie in Frankreich und Bel⸗ ien zeigen ſich viele gewitterige Lufteinſenkungen. Demgemäß iſt für mehrere Tage meiſt bewölktes und ls zu gewitter⸗ haften, theils zu landregenartigen Niederſchlägen geneigtes Wetter bei abgekühlter Temperatur in Ausſicht zu nehmen. Aus denmt Grofßherjogthunt. 5 Dallau, 28. Mai In unſerer Gemeinde wurde vor einigen Tagen ein ſeltenes, aber erhebendes Feſt 99 nämlich das 50jährige unſeres treuen Lehrers, des Herrn Hauptlehrers P. Nickel, der ſeit 50 Jahren ſeine Kräfte dem Dienſte der Jugenderziehung gewidmet, wovon 93 Jahre auf unſere Gemeinde fallen. Gemeinderath und Kirchengemeinderath verſammelten ſich Vormittags im Rath⸗ hausſaal, woſelbſt der Herr Bürgermeiſter an den Jubilar eine herzliche Anſprache hielt und dem beepac ein Sopha überreichte. Namens der Kirchengemeinde ſprach Herr Pfarrer Eſſelborn und verlas ein Anerkennungsſchreiben des Ober⸗ kirchenraths. Nachmittags 3 Uhr fand im„Löwen“ ein Feſt⸗ bankett ſtatt, zu dem ſich etwa 60 Kollegen bes Jubilars ein⸗ efunden hatten. Die Feier wurde mit dem Liede:„Das iſt 5 Tag des Herrn“ eröffnet, worauf der Herr Konferenzvor⸗ itzende eine hübſche Anſprache an den Jubilaren hielt und demſelben als Andenken eine Prachtbibel überreichte. Gleich⸗ zeitig verlas er ein Gratulationsſchreiben des Herrn Kreis⸗ ſchulraths Goth aus Mosbach, das die Lehrer mit einem Hoch auf ihren Herrn 15 dankend beigenſchaft Herr Pfarrer Eſſelborn ſchilderte die Charaktereigenſchaften des efeterten. Herr Pfarrer Stephan aus Schefflenz, zu 97 8 die Katholiken Dallaus gehören, feierte in gewählten Worten die Gemahlin des Herrn Jubilaren. Ein früherer Schüler des Herrn Nickel, Herr Lehrer Haaf, dankte ſeinem Sae Lehrer für den ſeinerzeit erhaltenen Unterricht. ichtlich ergriffen für die Ehrung dankte der Herr Jubilar in Gin Chorgeſang von F. Abt:„Lobt Nur der Herr Pfarrer kriegt den Brief zu leſen, ſonſt keiner. Vor Gott aber ſchwör' ich's: ſie iſt die echte und rechte Bäuerin vom Roſenhof. Der Seegrunder ſah bald auf das Papier, bald auf den ors! ſein Kopf wackelte, ſein d ſtand offen, aber kein ort kam heraus. Daß Ihr mich als Schwiegerſohn nun nimmer brauchen könnt, ſeh ich ein, ohne daß Ihr's mir ſagt, ſchloß Franz. Der Gertrud wünſch' ich alles Gute, richtet Ihr einen ſchönen Gruß von mir aus. Eure Hand gebet mir und dann Gott befohlen, Seegrunder. Willenlos ließ der Alte ſeine Rechte ergreifen; wie ver⸗ ſteinert ſaß er da, während Franz zur Stube hinausſchritt. Er konnte nur bei denken: Herr Gott, Dir dank ich's, daß die Gertrud noch nit unter der Haube iſt!——— Dem Franz aber war es, wie er heimging, als habe er ſich einen ſchweren Stein von der Seele gewälzt und drückende Ketten abgeſtreift.— Im Stalle wieherte ein Roß. Der Silberſchimmel war's, den der Hanſel nicht mit den anderen Gäulen fortgegeben, ſondern trotz der ſchweren Zett ſelbſt verpflegt hatte, weil's jg des Franzen Lieblingsgaul war. rat ging in den Stall und rief:„Braver, kennſt mich 8 noch Der Schimmel ſpitzte bei der ſo lange vermißten, wohl⸗ bekannten Stimme die Ohren, pruſtete und ſcharrte mit der ufe. Ja, auch Dich treibt's wieder mal dahin zu fliegen über Berg und Thal! Er ſattelte das Roß und ſer febh 1 ihm auf den Rücken. Nun zeig' Dich, Braver, rief er fröhlich, will fehen, ob Du den Weg ahnft, den ich nehm'! anſel ſah den kaum Geneſenden hoch zu Roß aus dem Hoſthor reiten. Sebaldus! Da ſitzt er, weiß Gott, grad wie ein Kirchenlicht! Will ihm nur gleich das Bett richten, denn 'nein kommt er doch wieder, der Waghals! „Der Waghals“ dachte unterdeß nicht an Bett noch Krankheit. Ganz anderes beſchäftigte ihn. Ein unendliches Glücksgefühl weitete ihm die Bruſt, daß er hätte lachen, ewegten Worten. ſingen, jauchzen mögen. Gortſetzung folgt⸗ 4. Seite. General⸗unzeiger. Mannheim, 23. WMrar. den Herrn7 ſchloß den offtzlellen Theil der Feier. ge⸗ müthlichen Theil bih Herr Wörner von ein ſelbſtverfaßtes Gedicht vor, worin er den ganzen vielbewegten Lebenslauf des Gefeierten in launigen Worten ſchilderte. Es folgten noch verſchiedene komiſche Aufführungen, Klavier⸗ und Geſangsvorträge. Namens der Familie ſprach der Tochter⸗ mann des Jubilaren, Herr Hauptlehrer Nickel aus Mann⸗ heim, den Dank aus. Im Laufe der Feier liefen verſchiedene Telegramme ein. Möge es unſerm treuen Lehrer noch lange vergönnt ſein, zum Segen unſerer Gemeinde zu wirken. * Bühl, 12. Mai. In der letzten Bürgerausſchußfitzung wurde dem Vorſchlage des Gemeinderaths, zum Zwecke der Errichtung der Bürgerſchule die Maſſenbach'ſche abrik um den Preis von 28,000 M. anzukaufen, und die ittel zum Umbau derſelben im Voranſchlag von 35,000 M. zu bewilligen, mit zwei Drittel Mehrheit genehmigt. *Ettlingen, 20. Mai. Soeben verkünden Böllerſchüſſe den guten 10 der Zum Bürger⸗ meiſter wurde der frühere einderath und langjährige bis vor wenigen Jahren trſch⸗ 77 dahier, ſeit zwei Jahren in Freiburg wohnhaft, 595 Pad t. Gr iſt ein entſchiedener Anhänger der nattonalliberalen artei. * Falkeuſteig(A. Hrewaape, 19. Mai. Zwei Männer aus Ebnet(bei Freiburg) wollten im ſogenannten Löffelthal mit zwei Wagen Sägſpähne holen. Sie begingen die ſichtigkeit, die zwei beladenen Wagen in einem ſo engen Thälchen mit ſteilem Wege aneinanderzuhängen. Die Mechanik brach, die Wagen kamen ins Rollen, und die beiden Männer wurden furchtbar zugerichtet. Dieſelben gaben bald darauf ihren Geiſt auf. Freiburg, 22. Mai. Auf Veranlaſſung des Chefs einer hieſigen größeren Speditionsfirma wurde deren Fracht⸗ briefträger 8 verhaftet. Derſelbe hat ſich der„Breisg.⸗Ztg.“ Gidobe er Unterſchlagung von ihm zum Einzug überwieſener Geldbeträge ſchuldig gemacht und ſoll es ſich um die Summe von etwa 1700 M. handeln. Wfälziſch-Seſfiſche Nachrichten. *Ludwigshafen, 21. Mat. Hier eirculirt verſchiedent⸗ lich falſches Geld, darum Vorſicht! In einer Wirth aſ, auf dem Hemshof verſuchte ein unbekannter Mann ein Zw markftück zu verausgaben; als die Kellnerin die Münze rüfend betrachete, 8 5 ſich der Mann ſo raſch, daß zwei ihm nachfolgende Perſonen ihn bald aus den Augen ver⸗ loren. In einer Wirthſchaft in der Oggersheimer Straße wurden zwei falſche Fünfpfennig⸗Stücke vereinnahmt. Fraukenthal, 20. Mai. Die hieſtge Schützen⸗Geſell⸗ 15.10 beſchloß, das heurige Hauptſchießen am 13., 14. und 15. Auguſt abzuhalten. Speyer, 22. Mai. Verhaftet wurde, laut„Sp. Ztg.“, der Wildprethändler Wilhelm Schneider. Derſelbe war einer ſch mit der Wildprethändlerin Diſtler durchgebrannt, atte ſich aber wieder hierher begeben und trieb ſich hier erum, um Ausftände einzukafſteren. Kaiſerslautern, 21. Mai. Der diesjährige Verbands⸗ tag der pfälz. Kreditgenoſſenſchaften wird am 22. und 28. Juli werden. Rockenhauſen, 22. Mai. Der ledige Ackersmann Jakob Arnold, Sohn des Schreiners Lorenz Arnold in Finkenbach, machte ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. Als Motiv wird Gemüthskrankheit angenommen. Gagesneuigkeiten. — Gleiwitz, 20. Mai. Gin furchtbarer Wolkenbruch iſt kfier 9 en und hat eine Ueberſchwemmun 1 ehrere Hauptverkehrsſtraßen ſtehen meterho unter Waſſer. underte von Arbeitern ſind von ihren abgeſchnitten. — Chriſtiauia, 22. Mai. Durch den beſengen Erd⸗ ch auf Vardalen wurden vierzig am Kanal gelegene Ge⸗ verwüſtet; etwa 100 Menſchen ſind umgekommen. Der beträgt eine Millton Kronen. Sheater, Bunſt und Wiſſenſchaft. Sr. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Der Ring des Nibelungen. Der Ring des Nibelungen wurde kaum je unter ſo zen Auſpicien herausgebracht wie der diesjährige und es als ob der ihm anhaftende Fluch auch die Auf⸗ g des Werkes wolle: „Verfluchter Reif!“ Ring!“ Es muß jedem Sachverſtändigen einleuchten, daß man ne eine auf Gngagement beſindliche dramatiſche Sängerin Kunſtwerk überhaupt nieht geben kann und nicht geben Brünhilde verſchaffen, mi ar Rieſte⸗ ſer derzeitiges Perſonal iſt leider eben ſi 995 ieſen⸗ werke zu ee und man ſollte lieber einen günſtigeren Zeitpunkt abwarten, bis man den Ring gibt.— Daß trotz aller entgegentretenden Schwierigksiten, dem Laien kaum be⸗ greiflichen Widerwärtigkeiten derſelbe dennoch ſtattgefunden, zeugt wiederum glänzend die ergie jetzigen Theaterleitung u ibt dem Fleiße d errn Kapellmeiſters Röhr im Verein mit Herrn Praſch ein vollkräftiges 10 Einen Vergleich mit den eren Aufführungen des Ringes, welche die Mannheimer ſter erlebten, iſt leider aus den bereits Urſachen Peſt möglich. Zeiten, in denen das Publikum wie in ein 95 haus wanderte, um dem Bühnenfeſtſpiel beizuwohnen, ſas nicht nur von den Wagnerfreunden, ſondern von jedem empfindenden Menſchen mit Enthuſtasmus, der keine Grenzen kannte, aufgenommen wurde, dieſe A werden dann erſt wiederkehren, wenn unſer jetziger, kunſtſinniger Intendant, welcher leider noch lange die Folgen früher begangener Sün⸗ den tragen muß, die Uebel an denen das Inſtitut, insbe⸗ ſondere aber unſere Oper krankt, gehoben haben wird. Es iſt daher unſere und Jedermanns Pflicht den Herrn Intendanten, ſo⸗ wohl wie den talentvollen Kapellmeiſter in ihrem ſchweren, verantwortungsvollen Amte zu ermuthigen und treu zu ihnen zu halten. Wir wollen nicht kleinlich knauſern, nicht das unverkennbar Gute an dem Geleiſteten widerwillig gelten laſſen, wohl aber mit offenen Augen und Ohren das Rechte in unparteiſcher Weiſe vertreten. Wir nehmen Abſtand von der 1 der einzelnen Leiſtungen, einige waren wanftaglen andere dagegen minder⸗ e 5 Jedenfalls aber zollen wir gerne den aufrichtigſten Da 5 der Mitwirkenden für den unverkennbaren Fleiß und guten Willen mit dem ſie ihre Aufgaben gelöſt haben. Unter den 4— wollen wir des Hru. Ober länder beſonders ge⸗ denken deſſen als Loge und Siefried in Allem den ächten, eruſten Künſtler verriethen. Zum Schluſſe ſei unſeres waäckeren Orcheſters anerkennend gedacht, das willig ſeinem Serſtändnißvollen Führer folgte und ſich trotz einer bemerk⸗ Jaren Ermüdung durch die in letzter Zeit großen Anforde⸗ en die an daſſelbe geſtellt wurden— vom 20. April bis 21. Mai hatten wir 15 meiſt große Opern— auf's Neue e. 0* * Wilhelm Tell. Schauſpiel in 5 Aufzügen von Schiller. Geſtern ad gaſtirte auf unſerer Hofbühne Herr Eugen Schady vom Stadttheater in Breslau als Wilhelm Tell. wir dieſer Tage mittheilten, geht Herr Schady mit der eines Eugagements hierſelbſt um. Schon aus dieſem müſſen wir uns für heute ein abſchließendes Urtheil Ader ſeine geſtrigen Leiſtungen verſagen in der Erwarkung, daß dem Künſtler eboten wird, auch noch in anderen Rollen ſich dem hieſigen Publikum zu präſen⸗ tiren. So viel aber können wir ſagen, daß das Beſte an 2185 Schady's Leiſtungen ſein ausdrucksvolles Spiel iſt. Viel weniger hat uns ſein Organ befriedigt. Manchmal ſank es zu undeutlichem Gemurmel herab, ganze Endſilben wurden verſchluckt, und wenn Herr Schady leidenſchaftliche Erregung kennzeichnen wollte, that er im Erheben der Stimme ent⸗ ſchieden zu viel. Wir konnten uns des Gefühls nicht er⸗ wehren, daß die Stimmmittel Herrn Schadys auf die Dauer nicht gerade ſympathiſch berühren können, wenn auch ſein übriges Spiel wie ſeine Erſcheinung dazu im angenehmen Gegenſatz 5 2 Was die übrige Rollenbeſetzung anlangt, ſo gab Herr Nieper zum erſten Mal bei uns den Ulrich von Rudenz. Als ſchmucker Lieutenant im Salonſtück gefällt uns Herr Nieper beſſer als geſtern Abend. Frl. Clair gab die Armgard mit großer Lebenswahrheit, welche durch die Wahl der draſtiſchen Koſtümirung noch weſentlich verſtärkt wurde. Frl. Wittels als Bertha von Bruneck war eine anſprechende Leiſtung. Die anderen Rollen lagen in den bekannten be⸗ währten Händen. Bei einem ſolchen Maſſenaufgebot von Perſonen, wie ſte der Tell verlangt, mußten auch einige Mitglieder der Oper herangezogen werden. Herr Zareſt gab den Harras. Das Haus nahm die unter der Regie der Intendanz geſchickt inſcenirte Aufführung mit vielem Beifall auf und zeichnete namentlich den Gaſt durch mehrfache Hervorrufe aus. H. M. Concert. Das von der Sängerin Frau Lenke⸗ Kraze für den 29. April in Ausſicht genommene Coneert, welches ſ. Zt. bekanntlich verſchoben werden mußte, findet nunmehr beſtimmt am Dienſtag den 30. Mai ſtatt. Spielplan der vereinigten Stadttheater zu Frauk⸗ furt a. M. Opernhaus. Dienſtag, 28. Mai:„Der Dia⸗ mant des Geiſterkönigs“. Mittwoch, 24.: Einmaliges Gaſt⸗ ſpiel des Frl. Prevoſti:„Violetta“(Traviata). Donnerſtag, 25.: Wagner⸗Cyklus VI. Abend.„Meiſterſinger“. Samſtag, 27,:„Cavalleria rnsticana“,„Alda“(II. Akt),„Excelſtor“(I. Akt). Sonntag, 28.:„Die Regimentstochter“.„Das Pen⸗ ſionat“. Montag, 29.: Wagner⸗Cyklus VII. Abend.„Rhein⸗ 1 Dienſtag, 30.:„Walküre“.— Schauſpielhaus. ittwoch, 24. Mai:„Doctor Klaus“. 25.: hilde“. Freitag, 28.:„Asanta Lucia“,„Eingeb Samſtag, 27.:„Kabale und Liebe“. Sonntag, 28.: Zum erſten Male:„Vaſantaſena“. Montag, 29.:„Vaſantaſena“. Aeneſte Aachrichten und Celegramme. Berlin, 20. Mai. Nach der Wochenſchrift„Zu⸗ kunft“ hatte das Görlttzer Denkmalkomitee, trotz der ab⸗ lehnenden Haltung der Hofkreiſe, den Fürſten Bismarck zur Feier eingeladen, von ihm aber eine hoöflich dankende Abſage erhalten. *Wien, 23. Mai.(Priv. Teleg.) In Simmering äſcherte eine Feuersbrunſt 30 Gebäude, darunter 13 Wo huhäuſer ein. „Bordeanx, 22. Mai. Bei dem Wahlbanket hielt Goblet eine längere Rede, worin er ausführte: die wieder⸗ hergeſtellte militäriſche Macht Frankreichs ſchütze daſſelbe vor auswärtigen Augriffen. Seit 1889 ſei zwiſchen Frankreich und Rußland eine Annäherung vollzogen. Das Bündniß mit Rußland hätte Frankreich in der Welt die gebührende Stellung wiedergeben ſollen. Es ſcheine in⸗ deſſen, wenn man nach den bekannt gewordenen That⸗ ſachen urtheile, daß Frankreich ſich immer noch auf dem Punkte befinde, dem Dreibunde nichts entgegenzuſetzen zu haben, als Sympathiekundgebungen, aus denen nichts mehr als gegenſeitiges Vertrauen geſchöpft werden könnte. Es ſei nur zu gewiß, daß Frankreich auf allen Punkten der Erde, in Aſien wie in Afrika, von Seiten anderer Staaten mehr oder minder verſteckten Feindſeligkeiten be⸗ gegne, welche nur zu häufig die Aktionskraft Frankreichs laͤhmten. Goblet fügte hinzu, die Erſcheinung ſei eine Folge des Umſtandes, daß Frankreich gegenwärtig ebenſo⸗ wenig eine auswärtige wie eine innere Politik habe. London, 21. Mai. Nachmittags fand im Hydepark eine große Demonſtration zu Gunſten der Homerule⸗Bill ſtatt. Etwa 50,000 Menſchen, zumeiſt zogen mit Fah und Muſtk nach dem Hydepark, woſelbſt drei ehn Tribünen errichtet waren, denen triſche Deputirte, Mitglieder der Graſſchafſchaftsr ſe und Arbeiterführer Reden hielten. Es wurde eine Reſolution angenommen, die Anweſenden ich verpflichten, Gladſtone in der B ung des Werkes, en eden zwiſchen den Völkern Eu. ids und Irlands herbeizuführen, zu uuterſtützen, die Obſtruktion der Konſerva⸗ tiven tadeln und, falls die Obſtruktion durch das Oberhaus 15 eführt würde, mit Genugthuung den Kampf zwiſchen der olksmacht und der Kammer der erblichen er auf⸗ nehmeu wollen. Die Verſammlung wurde in vollkommener Ordnung beendigt. Tralee(Irland), 23. Mai.(Priv.⸗Telegr.) Bei einem Eiſenbahnzug, der mit Schweinen beladen war und zwei Paſſagierwagen mitführte, verlor der Lokomotiv⸗ führer die Gewalt über die Bremsvorrichtung. Beim Paſſtren einer Brücke ſtürzten 7 Schweinewagen 40 Fuß hoch herab in den Fluß. Die zurückgebliebenen Wagen wurden ſtark beſchädigt. Der Lokomotivführer und zwei Heizer find todt, elf Paſſagiere ſchwer verletzt. Chriſtiania, 23. Mai.(Priv.⸗Telegr.) Bei dem Erdrutſch in Vardalen ſind 119 Menſchen umgekommen, 44 gerettet. New⸗Pork, 20. Mai. Unter den proteſtantiſchen Geiſtlichen hier macht ſich laut der„Frkf. Ztg.“ eine lebhafte Bewegung bemerkbar gegen den Vollzug des Antichineſengeſetzes. Hervorragende Kaufleute erklären, der ausgedehnte Handel der Vereinigten Staaten mit China werde durch dies Geſetz ſchwer bedroht. Die Regierung wird einſtweilen wohl nur die ſchlimmſten Elemente der chineſiſchen Bevölkerung der Union deportiren. MNannheimer Handelsblatt. Maunheimer Marktbericht vom 23. Mai. Stroh per Ztr. M. 3,50, Heu per Ztr. M. 5,50, Kartoffeln von M. 2,50 bis 3,50 per Ztr., Bohnen per Pfd. 2., Blumen⸗ kohl per Stück 40 Pf., Spinat per Portion 20 Pfd., Wirſing per Stück 00 Pf., Rothkohl per Stück 00 Pf., Weißkohl per Stück 00 Pf., ißkraut per 100 Stück 0,00., Kohlrabi 3 Knollen 20 Pf., per Stück 10 Pf., Endivienſalat per Stück 20 Pf., Fel ſalat per Portion 00 Pf., Sellerie per Stück 25 Pf., Zwiebeln per Pfd. 15 Pf., rothe Rüben per Portton 12 Pf., weiße Rüben per Port. 00 Pf., gelbe Rüben per Portion 20 Pf., Carrotten per Buſchel 10 Pf., Pflück⸗ Erbſen per Portion 40 Pf., Meerrettig per Stange 18 Pf., Gurken per Stück 30 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 00 Pf., Aepfel per 1 20 5 Birnen per 25 Stück 00 Pf., Pflaumen per 100 00 Pf., Zwetſchgen per 100 Stück em⸗ Idete Kranke“. 00 Pf., Kirſchen per Pfö. 30 Ale Trauben per Pfö. 00 Pf. Pfirſiche per 5 Stück 00 185 Aprikoſen per 5 Stück 00 Pf., Nüſſe per 25 Stück 10 Pf., per Pfd. 30 Pf., Eier per 5 Stück 30 Pf., Butter per Pfd. 1,20., Handkäſe per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 40 Pf., Hecht per Pfd. 1,20., Barſch per Pfd. 70 Pf., Weißfiſche per Pfd. 35 Pf., Laberdan per Pfd. 00 Pf., Stockftſche per Pfd. 25 Pf., Haſe per Stück 0,00., Reh per Pfd. 1,00., Hahn Gung) per Stück 2,00., Huhn(jung) per Stück 2,00., Feldhuhn per Stück 0,00., Ente per Stück 3,00., Tauben per Paar 1,00., Gans(lebend) per Stück 4,00., geſchlachtet per S 00 Pf.— Spargeln per Pfd. 35—40 Pf., Erdbeeren per Stück 1 Pf. Schifffahrts⸗ Nachrichten. Mannheimer Hafen Verkehr vom 19. Mai. Schiffer ev. Kap. Sqm iß Kommt von Ladbung Eir. Hafeumeiſterei I. Schanz Kuhrort 14 Votterdam Stückgüter 10986 Fellmann Mainz 8 Autwerpen 5 28. Michel Ruhrort 8 Rotterdam Letreide 18892 Falkenburg Ruhrort 26 1 5 1604⁵ Wippel Badenia 4 Ruhrort Stückgüter 8000 Seidecker Mainz 15 Antwerpen 7 4426 Hafaenmeiſterei IV. Sellerbet Sen. v. d Tann Kaubd Lohlen 4⁰ο Claſen Juduſtrie Ruhrort 21 74⁰⁰ Kleppner Wilhelmine Duts busg 5 94⁰⁰ Wäſch ohenzollern 1 110⁰⁰ Hofmann rminſus 7 9000 Ebrenſried Niegedacht Oellronn Grsttee 60⁰ Stabl v Cemmingen 5 1 800 Lochner Frtedrich'gemünd Steine 80⁰ Wolf Stift Neuburg 8 55⁰ Hammersdorf Einigkeit Otrſchhorn 90⁰ Müller Gebr. Marx 5 Altrip 8 540 Archſeßner Sülbas Speher Schtvvfelbten 6⁰⁰ Vom 20. Mai: Haſenmeiſtere 1 Kempers Wihelmine Rotterdam Stückg üter— Nerz Arndt 5 5— B ſchoff Adolt Köln 5— Klotz Ahein 1 0— Karbach Goetbe 7 85— v. Wyngarten Emma Rytterdam 55— Claaſen Shriemiilde 55 0— Wohr Sorelet Kbken 0— Müske Germania 2 Hefenmeiſtern el 1. Staab Marie Antwerven S 74⁰ chmiktt Abolf Jagſtfeld Steſnfalz 9⁰² eith Stolgenfeks 75 3 7⁰ Breuer Eruſt& chaed Antwerven Wars 60⁰⁰ Hauck S. Heilbronn Heilbroun Steinſalz 21 2 Metzger Schſwwarz Bater NRhein Kußrorr: Kohlen 10400 25 8 Jaßzſefeld Steinſalg— 0 ither 4 1 Staab DA. Geſ. 5 Rotterdam PVetrofeum 18873 Denke Oben-Gzer lle Torſſtren 863 Weller WWilhelm I. ochfeld[Kohlen 580⁰0 bDafenmeiſterei III v Giclen Noudann Nuhrort Kohlen 55³ ö Gott mit uns eilbronn Borte A 2 5ů 0 Getseide 5 ubrort 7 otterdam 2 Bretzer ermann Jagſtfeld Stoinſalg 2 Nohermann iebrich 5 Reinert aaet. 4 Köln Stülctgater 8000 Nußbaum uduſtrie 23 Nuhrort 7 3645 Nums bott mſterdbam 2 Amſterdam 2 1680 Belde muann Somis Heilbronm Dosde 40⁰ Kinzler 8—5 1 eorg 8 + Schölch FJaßſtſeid Steinſalz 2 —* + 0* Staab Frühling 5 52⁰ — 90 Dit 5 erdam Benſendeld Kaab Karcher, Go.8 Dutshurg Seflen 12302 Loh M. Stinnes 0 5 4 12605 Sunche eee 20 it un— Maier 175 Er v. Baden'gemünd Stetne 20⁰ B d. atharina 99den 5 705 Eiſengrein gemünd 5 Kaul urora Speier 10⁰⁰ Viller Sedan ochfeld gohten in der Veek Withelm uhrort— Schmitt 1 7— Lubwi'gemünd Stelne— Terſung ohann Manio Hochfeld Kohlen Floßholz: 1265 obm. angelommen——- obm. abgegaugen. New Pork, 18. Mai.(Drahtbericht der White Star Linie, a Dampfer„Britannie“, am 11. Mai ab i Liverpool, iſt am 18. Mai hier angekommen. Haße eilt durch die General Berkreter Gundlach& Bärenkl au in New Pork, 19. ai.(Drahtbericht der 255 10 générale transatlantique).„La Touraine am 18. Mai ab Havre, iſt heute hier angekommen. New York, 21. Mai.(Drahtbericht der Red 05 Line, Antwerpen). Der Dampfer„Pennland“, am 10. ab Antwerpen, iſt heute hier angekommen. Mitgetheikt von der Generalagentur Conrad Herold im Mannheim, G 7, 25. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Mai. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 18. 19. 20. 21. 22. 23. Bemerkungen Konſtauzg 3,20 3,21 3,21 S e 1,78 1,74 1,901,84 1½78 Abds. 6 U. Kehl 2,14 2,14 2,05 2,24 2,28 N. 6 U. Lauterburg. 3,18 3,17 3,19 8,21 3,24 Abds. 6 M. Maxan 3,33 38,30 3,25 3,39 8,40 2 U. Germersheim 0,38 0,40.-P. 18 N. Maunheim 2,98 2,98 2,92 8,95 8,01 8,00 0 8 7 U. Mainz ,36 1,36 1,33 1,34.-P. 12 H. Bingen J1,80 1,28 1,27 10 U. Kaub. I41141 1,40 1,38 1,88 2 U. Koblenz 1,60 1,57 1,57 10 U. Köln I1.38 1,81 1,31 1,29 1,28 2 U. Nuhrort. J0,74 0,71 0,67 9 U. vom Neckar: Manuheim 298 2,98 2,98 2,96 2,97 8,00 V. 7 U. Heilbronn J0,60 0,58 0,60 0,51 0,57 2 U. Waſſerwärme des Rheins am 23. ds.: 16 R. Wichtig für jede ſparſame Hausfrau. Von jeher ſind die ſeee n Vorräthe eines wohlgeordneten aſche es der Stolz der deutſchen Hausfrauen geweſen. Aller⸗ ings hat es ſeine wohlbegründeten Urſachen, wenn das In⸗ tereſſe an der häuslichen Wäſchebehandlung ſich abſchwächt. Nun ſind ſchon ſeit mehreren Jahren die verſchiedenſten Wege zur Ausfüllung der auf dieſem Gebiete noch fühlbaren Lul eingeſchlagen worden und das Reſultat dieſer uche war meiſt die Anwendung von Seife, die mit noch anderen Stoffen vermiſcht, in loſer Form geboten werden mußte. Von dieſen Mitteln in jeder Hinſicht vorzüglich und thatſächlich unübertroffen iſt das Kernſeifenpulver aus der mun⸗ mehr ſeit 25 Jahren beſtehenden Fabrik von Fritz Müller ju n. in Göppingen, Württemberg. Durch jahrelange Ver⸗ ſuche und fortwährende Verbeſſerung iſt dieſes Präparat an⸗ erkanntermaßen zum Beſten geworden, was die Branche zu leiſten vermag und auf den Ausſtellungen in London und hat der Spruch der Preisrichter die beſtätigt. Das Fritz Müller'ſche Kernſeifenpulver iſt ſtaubfrei erteben und löſt ſich deshalb im Waſſer voll auf, ſo aß die größtmöglichſte Ergiebigkeit und Wi 175 1 er⸗ zielt wird. Es zeichnet ſich chemiſch durch einen beträchtlichen Gehalt an Fettſäure, welche bekanntlich das el zur Löſung der Unreinigkeiten bildet, aus. Die Vortheile nnn, welche dieſes Seifenpulver bietet, beſtehen nicht nur in der bedeutenden Vereinfachung des Waſchprozeſſes, ſondern vor allem auch in der qualitativen Verbeſſerung, welche die Wäſe bet dieſer Behandlung erführt. — —— —— Mannheim, 28. General⸗Anzeiger. 5. Seite. 1 Stkanntmachnn Heſſenkliche Berſteigerung 4 f 1. 8 Muit Bezug auf 0 gaegſee Mittwoch, den 24. Mal ds. Js., Sängerkreis. Coacspreise Tages⸗Orduung Bekanntmachung vom 18. d. M. Nachmittags 2 Uhr der zur lachen wir zur öffegt⸗ im Pfandlokal 8905 jederbeginn Städ 6 d 2 5 122 U 3, ge Er⸗ 4, 0: 990* 5 0 Sihung des Bezirksraths laſſes Gr. 10 3 Kanapee, 3 Kommoden, 1„ 9904 a t. a8 Un Wasserwerke d. Mis No. 49832— Amtsblatt Harmonium, 8 Nohrſtühle, 3regelmäßigen Geſangsproben bis auf Weiteres. von Donnerſtag, deun 25. Mai l.., Vormittags 9 Uhr. 1. J. S. der Firma Nöther& Cie. in Mannheim, gegen die Stadtgemeinde Mannheim, For⸗ derung betr. 8 2. Geſuch des Mathäus Nied in Mannheim um Erlaubniß zum Betrieb einer Schankwirthſchaft ohne Branntweinſchank in Litera 1, 16. 3. Gieiches Geſuch des Peter Jungblut in Neckarau. 4. Gleiches Geſuch des Georg Montag in Neckarau. 5. Gleiches Geſuch(mit Brannt⸗ weinſchank) des Konrad Höfer in Ladenburg. 6. Geſuch des Michagel Kohl in Neckarau um Erlaubniß zum Be⸗ trieb einer Gaſtwirthſchaft. 7. Geſuch des Wilhelm Huber hier um Erlaubniß zur Trans⸗ ferirung ſeiner Schankwirthſchafts⸗ conceſſton ohne Branntweinſchank von Lit. U 6, 13 nach H 5, 15. 8. Geſuch des Georg Matheis hier um Befriſtung der ihm ſ. Zt. ertheilten Wirthſchaftsconceſſion. 9. Geſuch des Auguſt Rolle hier, Mittelſtr. 55, um Erlaubniß zum Kleinverkauf von Branntwein. 10. Die Beſtimmung der Wahl⸗ Lokale, Vorſteher und S für die Reichstags⸗ wahl. Sämmtliche auf die Tages⸗ ordnung Acten liegen 3 Tage vor der Sitzung zur Ein⸗ ſicht der Betheiligten uünd der Fitiger Bezirksräthe auf dies⸗ itiger Kanzlei auf. 9907 annheim, den 20. Mai 1898. Großh. Sei Konkursverfahren. * dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmannes Anton Kölliſch in Neckarau iſt Termin zur Abnahme der Schluß⸗ rechnung und zur Erhebung von gegen das Schluß⸗ verzeichniß beſtimmt auf: 9917 Mittwoch, den 14. Juni 1893, Vormittags 9 Uhr vor Gr. Amtsgericht Abth. Y hier. Mannheim, 16. Mai 1898. Gerichts We cts alf. Aakaſtervermeſſung. Zur Schlußverhandlung über die Eröffnung und Anerkennung des Vermeſſungswerkes von der Gemarkung Wallſtadt iſt Tagfahrt auf 9888 Samſtag, den 27. I. Mts., Morgens 9 Uhr im 11 52 e in Wallſtadt anbe⸗ raumt. Dieſes wird mit dem An⸗ fügen bekannt gemacht, daß Er⸗ innerungen wegen der Vermeſſung in der Tagfahrt dem anweſenden Vermeſſungs⸗Inſpector vorge⸗ tragen werden können und daß Güterzettel, welche nicht wieder 0 werden, gemäß 8 93 ritter Abſatz der Vermeſſungsan⸗ weiſung Großherzoglichen Finanz⸗ Miniſteriums vom 9. Auguſt 1862 auf Koſten der betreffenden Grund⸗ eigenthümer neu gefertigt werden müſſen. Karlsruhe, den 19. Mai 1898. Der 670 Vermeſſungs⸗ nſpeetor. Vergebung von Waſſer⸗ leitungsarbeiten. Die Stadtgemeinde Neckarge⸗ münd vergibt die Herſtellung eines 70 mm weiten und 2250 mlangen Rohrſtranges von der Bachhang⸗ quelle im Elſenzthal bis zum An⸗ ſchluß an die beſtehende Leitun in der Stadt auf dem Submiſ⸗ ſtonswege. 9851 Die Angebote ſind ſchriftlich, Kaſſcheift und mit entſprechender Aufſchrift bis längſtens Montag, den Mai ds. Js. Vormittags 9 Uhr beim Gemeinderath einzureichen; die liegen zur Ein⸗ ichtsnahme bei unterzeichneter telle auf, von wo auch die An⸗ Formulare zu beziehen Heidelberg, den 19. Mai 1893. r. Waſſer⸗ u. Straßenbau⸗ Juſpection. Verſteigerung von Kleehen. Donnerſtag, 25. Mai 1893, Vormittags 11 Uhr wird das Erträgniß an Klee von dem, neben der chemiſchen Fabrik von Georg Carl Zimmer in Mannheim(jenſeits des Neckars) belegenen, ca. 6 Morgen umfaſ⸗ ſenden Kleefeldes, loosweiſe oder im Ganzen, zahlbar Martini, ver⸗ ſteigert. 9818 Die näheren Bedingungen können J dem Comptoir der Fabrik ngeſehen werden, allwo auch die Verſteigerung abgehalten wird. Heffentliche Verſteigerung. 26. er., achm. 2 Uhr -werde ich im Pfandlokal Q 4, 5: ein Faß Wein 108 Ltr. halkend gemäß Art. 343 H. G. B. öffentlich verſteigern. Mannheim, 5 Mai 1893. ax, Gerichtsuolizieher. 9923 1 gutes Piauino billigſt zu K 3, 14. 82 56. 40 Pig. bei No. 184— die Reichstagswähler⸗ liſten, mit Ausſchluß der beiden ſallepſech Sa⸗ noch bis ein⸗ ſchließlich Samſtag, den 27. Mai, jeweils Vormittags von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 8 Uhr auf dem Bureau im Rathhauſe 1. Stock Zimmer No. 4 aufliegen. Mannheim, 18. Mai 1898. Stadtrath Klotz. Submiſſion Auf Steinkohlen⸗Theer. Wir beabſichtigen von unſerer 10 vom 30. Juni 1893 bis 30. Juni 1894 das noch freibleibende Auantum von 1300 Tonnen im Submiſſionswege zu vergeben und laden Luſttragende ein, ihr Angebot auf das Ganze oder ein Theilquantum vortofrei, mit der Aufſchrift„Offerte auf Stein⸗ kohlentheer“ verſehen, bis ſpäte⸗ ſtens den 30. Mai 1898 bei unter⸗ fertigter Stelle, woſelbſt auch die näheren Bedingungen zu erfahren ſind, einzureichen. 9620 9 0 15. Mai 1893. Direktion der Städt. Gas⸗ u. Waſſerwerke Mannheim. Hekanntmachung. Wegen Hauptreinigung der Dienſträume bleibt das Siel⸗ bau⸗Bürean 9925 Dienſtag, den 23. und Mittwoch, den 24. Mai für das Publikum geſchloſſen. Lahrnif⸗Verſteigerung. Im Auftrage des Erbpflegers werde ich am 9716 Mittwoch, den 24. Mai d. IJ., Vormittags 9 Uhr und Nach⸗ mittags 2 Uhr in der Behauſung Litera B 7, 4 hier die unten folgende, zum Nach⸗ laſſe des Kaufmanns Sigmun ee e r⸗ lich gegen Baarzahlung ver⸗ ſteigern: Verſchiedenes Geſchirr, Damaſt⸗ und anderes Weißzeug, Bett⸗ wäſche, 2 hochelegante ausgerüſtete Betten, 2 Nachttiſche, 1 Waſchliſch mit Garnitur; ferner 3 gerüſtete Betten, 1 Nachttiſch, 2 Schränke, 1 Speiſeſchränkchen, 2 Tiſche, 1 Lehnſeſſel, 1 Commode, 1 Uhr, 1 Spiegel, 1 Rauchſervice, or⸗ hänge und Teppiche ꝛc. ꝛc. Die ganze Comptoireinricht⸗ ung, beſtehend in: 1 Kaſſenſchrank, 1 5 1. Schränkchen mit Geſtell, 1 Co⸗ pixpreſſe mit Tiſch, 8 Stühle, 1 Tiſch, 2 Gaslampen ꝛc. ꝛc. Mannheim, den 18. Maf 1898. Der Waiſenrichter: Jacob Dann, U 5, 25. Heffentliche Verſteigtrung. Dienſtag, den 23. Mai d. Is., Nachmittags 3 Uhr werde ich im Hauſe Lit. H 7, 4 im 4. Stock wegen Wegzugs Betten, Chiffoniers, Kommoden, Tiſche, Sopha, Divans, Spiegel, Seſſel, Nachttiſche, Vor⸗ änge mit Gallerien, eine voll⸗ än Kücheneinrichtung und onſt Verſchiedenes gegen baare Zahlung öffentlich verſteigern. Die Verſteigerüng findet be⸗ ſtimmt ſtatt. Mannheim, den 20. Mai 1893. Eſchenauer, Gerichtsvollzieher. 9885 Oeſftutliche Verſteigerung. A Auftrage des Konkursver⸗ walters Herrn Kaufmann Gg. Fiſcher hier werde ich am 9854 Donnerſtag, 25. Mai d.., Nachmittags 2 Uhr im Hauſe Lit. 8 4 Nr. 4 die zur Konkursmaſſe der Paul Gaß Wittwe gehörigen Gegenſtände, als: 1 Geſtell mit 4 Fäſſer, 1 Glas⸗ ſchränkchen, 1 Mehlkaſten, 1 kl. Waarenſchrank, 1 Petroleumbe⸗ 50 mit Maaß u. Unterſatz, 1 afelwaage mit Gewicht, 1 Parthie Bohnen, Erbſen, Linſen, Grüne Kern, Gerſte, Reis, Sago, Gries, Gemüſe⸗ u. Suppennudeln, ver⸗ ſchiedene Gewürze, Würfel⸗ Koch⸗ u. Kandiszucker, Kaffee, Cichorie, Mehl, Dürrobſt, verſch. Sorten Seife, Lichter, Stärke, Wichſe, Lederfett, Eigarren, Rauche, Schnupf⸗ und Kautahak, deutſche u. ſchwediſche Streichhölzer, Brief⸗ couverts, Papier und Bleiſtifte, Strupfer, Bürſten und Beſen, Putztücher, mehrere Flaſchen Kirſch⸗u. Zwetſchgenwaſſer, verſch. Oele, Chocolade, Bonbons, Knöpfe, Faden, Neſtel, 1 Firmenſchild 9763 und ſonſt Verſchiedenes gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. 19. Mai 1893. röndle, Gerichtsvollzieher, U 5, 27. Geſangunterricht (Methode Stockhauſen), ſowie auch Klavierunterricht ertheilt Friedrioh von Wiekede, Bahnhofsplatz 3 III. 7142 Sprechſtunde 11—12 Uhr. Wie nen wird Jeder; m. Salmiak⸗Gall⸗Seife gewaſchene Stoff jeden Gewebes und Farbe. In 1 Pfd.⸗Pack m. 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