——— Telegramm⸗Abreſſe: „Jeurnal Naunheim.“ In der Poſtliſte 9 Anter Nr. 2472. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatfich, durch die Poſt bez. imel. Poſt ſchlag M..30 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfß. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt MNaunhein und Amgebung. (103. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. (Nanndeimer Bonsblat.) 99 Derumtt ortitcz; 8 ſer den pofitiſchen u. Shef⸗Redakteur Herm. für den lokalen und prov. Ernſt Müller. für den Inſeratentheik: 0 Karl Aypfel. Notattonsdruck und Berlag d. Dr. H. Haasſchen BDusz⸗ denckerei. (Das„Nannheimer Jousena“ Gigenthum des kathsliſchen Strgerhoſzitals.) fämmtlich in Nannßeim. Nr. 152.(Etlephon⸗Ar. 218.) Ein Fürſtenwort. Wir haben ſchon neulich darauf hingewieſen, welchen großen Werth in unſerer gegenwärtigen ernſten Zeit das Wort eines Fürſten hat, eines Fürſten, der unter den deutſchen Patrioten in vorderſter Reihe ſteht und vermöge ſeiner reichen Erfahrung, die ihm die Fülle der Jahre verliehen, mehr als jeder Andere berufen iſt, ein ernſtes mahnendes Wort zu ſprechen in der Frage, die gegen⸗ wärtig unſerer Aller Gemüther gewaltig bewegt, zur Militärvorlage. Großherzog Friedrich von Baden hat bereits neulich zu dieſer Frage in Heidel⸗ berg ſich geäußert und was er dort ſprach, waren Worte des tiefſten nationalen, patriotiſchen Empfindens. Aber der Geiſt des politiſchen Widerſpruchs hat dieſen Worten zum Theil eine Auslegung gegeben, welche mit den An⸗ und Abſtchten des fürſtlichen Redners nicht überein⸗ ſtimmen. Um ſo freudiger iſt es zu begrüßen, daß der Großherzog noch einmal Gelegenheit genommen hat, ſich zu der brennenden Tagesfrage in einer Art auszu⸗ ſprechen, die über jede Umdeutung erhaben iſt. Geſtern fand in Offenburg der Verbandstag des badiſchen Militärvereins⸗Verbandes ſtatt. Bei dieſem Feſte hat auch der Großherzog das Wort ergriffen und eine Rede gehalten, der wir nichts weiter hinzufügen möchten, als den innigſten Wunſch, daß ſte tief hinein⸗ klingen möge in jedes deutſchen Mannes Herz. Der Landesfürſt ſprach Folgendes: Meine verehrten Freunde! Ich habe wieder vielen Dank DDteee e df Innigſie den Herren für die vorhin ausgeſprochenen werthvollen Geſinnungen, die Sie mir, meiner Familie und meinen Angehörigen ausge⸗ ſprochen haben. Doch will ich mich bei dieſem Danke nicht lange aufhalten, weil ich gern noch einige Worte mit Ihnen reden möchte. Um das in rechter Weiſe zu thun, in rechter Weiſe in einer Zeit, wo das Wort von Bedeutung iſt, ſo habe ich vorgezogen, Ihnen das, was ich zu ſagen habe, mit wenigen Worten ſchriftlich darzulegen und will ich verſuchen, Ihnen das, was ich für nothwendig finde, bei dieſer Gelegenheit an das Herz zu legen. Ich ſage außer meinem Dauk Ihnen meine Wünſche für Ihr und Ihrer Vereine Wohlergehen und Gedeihen und möchte auf die Anſprache hinweifen, welche ich vor einigen Wochen an Ihre Kameraden vom Pfalzgauverband gerichtet habe, worin ich die Aufgabe der Militärvereine dargelegt. Manche meiner damaligen Aeußerungen haben Anlaß zu Miß⸗ deutungen gegeben und daher empfehle ich Ihnen, dieſe meine Anſprache in unſerm Vereinsblatte aufmerkſam zu leſen(Bravo) Heute will ich Ihnen in wenigen Worten ſa⸗ gen, welche Wege einzuſchlagen ſind, um aus der Verwirrung der Anſchauungen herauszukommen, welche dermalen das öffentliche Leben erfüllen. Der gerade Weg iſt der beſte. (Bravof) Daher frage ſich Jeder, was ſoll bei der bevor⸗ ſtehenden Wahl erreicht werden: Eine Verſtändigung über eine genügende Verſtärkung des deutſchen Heeres im Ange⸗ fichte ſtärkerer Gegner(Bravoh) Da will ich Ihnen mitthei⸗ 777 len, was einſt vor langen Jahren ein großer Feldherr Erz⸗ herzog Karl von Oeſterreich über den Krieg ſagte: Er ſagte, der Krieg iſt das größte Uebel, das einem Staat, einer Nation widerfahren kann. Es muß daher die Hauptſorge eines Re⸗ genten ſein, alle nur immer möglichen Kräfte gleich bei dem erſten Ausbruch eines Krieges aufzubieten, damit derſelbe ſo kurz als möglich dauere und bald auf die möglichſt günſtigſte Art entſchieden werde. Das ward zu einer Zeit der tiefſten Erniedrigung des deutſchen Vaterlandes geſagt, da die Schlach⸗ ten auf deutſchem Boden ausgefochten wurden. Ich nenne nur die Namen Malſch, Kehl, Philippsburg, Stockach. Darin liegt ein Schwergewicht herbſter Prüfung, vor deren Wieder⸗ holung Deutſchland bewahrt bleiben möge(Bravoh) Wie dieſe Bewahrung erreicht werden kann, ſagt ebenfalls der alte Erz⸗ herzog Karl in kräftigen Worten, nach eigener ſchwerer, theils glorreicher Erfahrung. Er ſagt: Ein großer Zweck kann nur durch große Anſtrengungen erreicht werden, groß iſt aber auch die Belohnung in dem Dank des Vaterlands in der Achtung der Zeitgenoſſen und der Nachwelt(Bravoh), groß in dem Selbſtgefühl, von dem Bewußtſein der Kraft aus eigener That erzeugt. Machen dieſe Worte nicht den Eindruck eines prophetiſchen Hinweiſes auf die Zeit, welche wir erlebt haben umter dem Heldenkaiſer Wilhelm.? Nun wohlan, meine Ireunde, gehen Sie den geraden Weg der Ehre und wählen Sie nur ſolche Männer, welche die Kraft und die Macht des deutſchen Reiches höher dalten als den Parteigeiſt(Bravoh und welche in der Militärvorlage den Weg erkeunen, das bantſche Reich vor Demüthigung zn bewahren Das„Schwetzinger Tagebl. läßt ſich darüber nunmehr Seleſeuſte und nerbreiteiſte Jeitung in Maunhein und Amgehung. (Bravol) Zur Bekräftigung Ihrer mir kundgegebenen Geſin⸗ nung lege ich Ihnen ein Telegramm vor an Seine Maj. den deutſchen Kaiſer, das alle Vereinsvorſtände oder mindeſtens alle Gauvorſtände mit unterzeichnen ſollen. Das Telegramm, welches ich Ihnen vorlege, hat folgenden Wortlaut: Ew. Kaiſerlichen und Königlichen Majeſtät huldigen in treuer Hin⸗ gebung die Vertreter aller Gaue des badiſchen Militärvereins⸗ verbandes, die zahlreich verſammelten Kriegervereine und in deren Namen das Präſidium des Landesverbandes. Als Protektor deſſelben bringe ich Ew. Kaiſerlichen Majeſtät die Verſicherung freudiger Bereitſchaft, fürr des Reiches Wohl und Sicherheit einzutreten, wenn wir auf den Ruf unſeres Kaiſers zu den Waffen greifen ſollen. Mit dreifachem Hurrah bekräftigen wir unſer Gelöbniß der Treue zu Kaiſer und der Liebe zum Vaterlande.(Dreifaches Hoch und Hurrah aif den Kaifer.) Ich wollte das rufen, was Sie eben gerufen haben. Ich fordere Sie nochmals auf, in treuer Hingebung und Freundſchaft zu rufen: Es lebe unſer theurer Kaiſer, es lebe das deutſche Reich und er ſchültze es mit ſeiner Macht.(Minutenkanger ſtürmiſcher Beifall.) (Den weiteren Feſtbericht ſtehe unter Stadt und Land.) —— Volitiſche Reberſicht. Maunheim, 5. Juni. Demokratiſch⸗Freiſinnige Zeitungen haben kürzlich über eine in Reilingen ſtattgehabte Wählerverſammlung Berichte gebracht, die den Verlauf derſelben doch wohl zu ſehr zu ihren Gunſten darſtellten. Folgendes ſchreiben:„Ihre kurze Notiz über die demo⸗ kratiſch⸗freiſnnige Wählerverſammlung in hieſiger Ge⸗ meinde, in welcher Herr Muſer ſein Programm ent⸗ wickelte, entſpricht nicht den khatſächlichen Verhäliniſſen. Die Verſammlung war von etwa 150 Perſonen beſucht, darunter etwa 70 nationalliberal geſinnter Männer und etwa 25 nicht wahlberechtigter junger Burſchen. Der Reſt der Anweſenden beſtand ausſchließlich aus ultra⸗ montanen Wählern. Die Ausführungen des Herrn Muſer erhielten am Schluſſe nur ſchwachen Beifall und als dieſer Herr ſofort nach Beendigung ſeiner Anſprache das Lokal verließ, weil er noch Nachts nach Hauſe zu⸗ rückreiſen mußte, unterblieb ſogar jedes Zeichen der Sympathie. Die Erklarung eines Mannheimer Herrn, daß die demokratiſche Partei feſt auf dem freihändleriſchen Standpunkt ſtehe und weder von Kornzollen noch von einer Erhöhung des Zolls auf überſeeiſchen Tabak etwas wifſen wolle, begegnete großem Widerſpruch. Als hierauf Herr Ritzhaupt vom Werſauerhof warm für die Militärvorlage eintrat, deren Nothwendigkeit er in ausführlicher Rede begründete und dabei be⸗ merkte, daß zur Deckung der Mittel, die Böͤrſe, der Schnaps und die großen Einkommen, dieſe durch eine progreſſive Einkommenſteuer, herangezogen werden ſollten, hatte er die ganze Verſammlung auf ſeiner Seite. Die Anſchauung von Herrn Ritzhaupt, daß die Land⸗ wirthſchaft unter allen Umſtänden beſſer geſchützt werden müſſe, daß bei dem etwaigen Abſchluſſe eines Handels⸗ vertrags mit Rußland, der Getreidezoll von M. 5, unter keinen Verhältniſſen verringert werden dürfe, fand rau⸗ ſchenden Beifall und als dieſer Herr weiter erklärte, daß beim Tabak das Verhältniß zwiſchen Zoll und Steuer kein richtiges ſei, wurde ihm auch hier die Zuſtimmung der ganzen Verſammlung zu Theil. Herr Ritzhaupt ent⸗ wickelte die Anſicht, daß man den Zoll auf überſeeiſchen von M. 85 auf M. 100 erhöhen und die Steuer auf inländiſchen Tabak von M. 45 auf M. 30 herabſetzen müſſe. Die Differenz zwiſchen Zoll und Steuer würde alsdann nicht mehr M. 40 per 100 Klg. betragen, ſondern M. 70. Hierdurch würden die Reichsfinanzen nicht geſchädigt, der Landwirth aber könne dann wieder mit Nutzen Tabak bauen. Dies iſt der wahrheitsgemäße Verlauf der Reilinger demokratiſchen Wählerverſammlung. Wir Reilinger wollen einen Mann in den Reichstag ſenden, welcher entſchieden für die Militärvorlage, zum Schutze unſeres Vaterlandes und zur Verjüngung der Armee, alſo zur Schonung der Landwehrleute eintritt. Einen Mann, welchem auch das Wohlergehen der Landwirthſchaft am Herzen liegt, der ſich alſo nicht, wie die Herren Demokraten und Deutſchfreiſinnige, auf den freihändleriſchen Standpunkt ſtellt. Ein ſolcher Mann iſt der Kandidat der nationalliberalen Partei, Herr Ernſt Baſſermann und dieſem Herrn werden wir auch in Reilingen am 15. Juni, mit überwältigender Mehrheit unſere Stimmen geben. Bezeichnend für die Montag, 5. Juni 1893. Herren Demokraten und Deutſch⸗Freiſinnigen iſt noch, daß, als im Verlauf ſeiner Rede, Herr Ritzhaupt bemerkte, die angeſehenſten Männer der deutſch⸗frei⸗ ſinnigen Partei, wie Rickert, Barth, Bamberger, Stauffenberg, Brömel, Hintze, letzterer als militäriſcher Sachverſtändiger beſonders zu beachten, hätten ſich eben⸗ falls für Annahme der Militärvorlage nach dem Antrag Huene ausgefprochen, man ihm von Seiten der Mann⸗ heimer Herren erwiderte, diefe Herren gäben fte uns gerne preis, wir möchten dieſelben gefälligſt an unſere Rock⸗ ſchöße hängen. Das nennt ſich deutſch⸗freiſinnige Freiheit. Die erſten Führer der Partet, angeſehene und geſchulte Politfker, werden ohne Weiteres mit Fußtritten behandelt, wenn ſie es wagen, auf Grund ſorgfältiger und ehrlicher Prüfung, in einer, den Schutz des Vaterlandes ein⸗ ſchneidend berührenden Frgge anderer Anſicht wie Herr Eugen Richter zu ſein. Nationalliberale Verſammlungen. Mauuheim, 4. Die geſtern Abend im Reſtaurant Förderer in der ar- vorſtadt abgehaltene nationalliberale Verſammlung erfreute ſich einer ſo zahlreichen Theilnahme, daß das Lokal bis auf den letzten Platz von einer großen Anzahl von ee war. Herr Hoffmann von hier eröffnets die amm mit warmer ßung der Anweſenden und brachte auf den irksverein Neckarvorſtadt ein begeiſtert aufgenom⸗ menes Hoch aus. Sodann ergriff Herr Jakob Kuhn das Wort zum Vortrag über die Militärvorlage, indem er Nothwendigkeit derſelben und ihr Weſen in das Licht ſtellke. Herr Ernſt Baſſermann entwickelte darauf ſein Programm, weſches wie die Ausführungen des PVyrrodnersz reichſten Beifall fand. Herr Behaghel beſprach und empfahl mit überzeugenden Worten die Kandidatur 115 manns und widmete demfelben ein Hoch, worauf Herr Zöl ler in treffender Weiſe die verſchiedenen Parteien in Deutſchland beſprach und mit einem Hoch auf die bewährte Sache der nationalliberalen Partei ſchloß. Die Verſammlung erreichte erſt zu ſehr vorgerückter Stunde ihr Ende und legte einen länzenden Beweis dafür ab, eine wie ſegensreiche Einwirkung ſich der Bezirksverein unter der umſichtigen Leitung des Herrn Hoffmann erfreut. * Weinheim, 5. Juni. Die geſtern Nachmittag hierſelbſt im Saale des Gaſt⸗ ſoſes zum e ee Adler“ abgehaltene nationalliberale Wühle verſa ſung geſtaltete ſich zu einer ſo großartigen Kundgebung, wie wir ſie kange nicht in unſeren Mauern er⸗ lebt haben. An die 600 Geſinnungsgenoſſen aus hieſtger Stadt und egend füllten die geräumigen Lokalitäten bis den letzten Platz, viele ſtanden in den Nebenräumen und den und große Schaaren, die vergebens im Saale latz fuchten, ſammelten ſich auf der Straße und lauſchten von da durch die geöffneten Fenſter den Ausführungen der Redner zu. Herr Landtagsabgeordneter Klein dahier er⸗ öffnete die Verſammkung mit herzlicher Begrüßung und er⸗ theilte Herrn Jakob Kuhn⸗Mannheim das Wort, der in über⸗ zeugender, packender Weiſe in etwa 1 Vortrag das Weſen und die Nothwendigkeit der Militärvorlage erläu⸗ terte. Sodann entwickelte der Reichstagskandidat 5 2 5 Ernſt Baſſermann⸗Mannheim ſein Programm, wiſch in allen Theilen ſolchen Beifall fand, daß mehrfach ſtürmiſcher Applaus durch den Saal brauſte. Herr Fabrikant Freudenberg von hier empfahl mit warmen, patriotiſchen Worten die Kandidatur Baſſermann und widmete demſelben ein drei⸗ maliges Hoch. In gleichem Sinne ſprach ſich Herr Schmieder, ein hieſiger Arbeiter aus. Mit herzlichſtem Danke für die trefflichen Ausführungen der Redner ſchloß Herr Landtags⸗ abgeordneter Klein die impoſante menden de deren wahr⸗ 5 großartiger Verlauf einen glänzenden Beweis dafür ab⸗ egte, wie warm die 5 hier an der herrlichen Bergſtraße für die nationalliberale Sache 5 ippenweier, 5. Juni. Die nationalliberale Verſammlung, welche geſtern Nach⸗ mittag ee ſtattfand, erfreute ſeh eines Überaus zahl⸗ reichen Beſuches und nahm einen erhebenden Verlauf. Herr Bürgermeiſter Peter Fath begrüßte die Erſchienenen und ertheilte n Profeſſor Behaghel⸗Mannheim das Wort, der in längerem, ſich durch patriotiſche Begeiſterung und Klarheit auszeichnenden Vortrag über die Militärvorlage und die politiſche Lage ſprach. Nicht minder ernteten reichen Beifall die Ausführungen des Herrn Glaſer⸗Mannheim, welcher die wirthſchaftlichen Erforderniſſe der Zeit, wie ſie namentlich von unſerm ee vertreten werden, mit großer Sachkenntniß und Beredtſamkeit beleuchtete. Herr Bezirksrath Müller die Kandidatur Baſſermann. Seine von patriotiſcher Begeiſterung durchglühten und einen echt natio⸗ nalen Sinn bezeugenden Worte übten auf die Verfſammlung einen überwältigenden Eindruck aus und dürfen als ein Aus⸗ druck der wahrhaft patriotiſchen Geſinnung, wie ſie bei uns herrſcht und ſich überall auf dem Lande immer mehr Bahn bricht, angeſehen und begrüßt werden. Herr Fabrikant Emil Mayer⸗Mannheim gedachte mit trefflichen Worten des ſtets Patriotismus der Bewohner von Rippenweier und brachte auf dieſelben ein Hoch aus, worauf der Vorſitzende die Verſammlung mit dem Ausdruck des Dankes die Redner mit einem Hoch auf dieſelben ſchloß. Oberflockenbach, 5. Juni. dan unſerem ſonſt ſo ſtillen und idylliſch gelegenen Oden⸗ walddorfe herrſche geſtern am Spätnachmittage reges Leben. Zahlreiche Mannheimer Herren kamen von Weinheim her zu Uns heraufgefahren und vereinigten ſich mit den an 2. Sefte. General-Auzeiger. 8 Mannheim, 5. Junk. ges Dorſes und der Umgegend zu einer ſehr zahkreich be⸗ ſuchten Wählerverſammlung. Herr Hauptlehrer Zimmer⸗ mann e dieſelbe mit kräftiger Anſprache und ertheilte Herrn Chef⸗Redakteur Meyer⸗Mannheim das Wort, welcher in einem über 1 Stunde währenden Vortrage in warmer, patriotiſcher Weiſe das Weſen und die Nothwendigkeit der Militärvorlage beleuchtete. Darauf ſprach Herr Ernſt Baſſermann⸗Mannheim in längeren von der aufmerk⸗ A Verſammlung mit großem aufgenommenen lusführungen über ſein Programm und ſchloß mit einem Hoch auf Kaiſer und Reich. Herr Hauptlehrer Zimmer⸗ mann dankte den Rednern für ihre trefflichen Dar⸗ legungen und widmete 261 Baſſermann ein Hoch. err Landtagsabgeordneter Klein⸗Weinheim gedachte in einer Anſprache des patriotiſch und reichstreu geſinnten denwalds, Herr Fabrikant Emil Mayer⸗Mannheim ſchilderte die echt nationale Geſinnung unſeres Großherzogs und widmete demſelben ein Hoch, Herr Bezirksrath Müller empfahl mit warmen, zu Herzen gehenden Worten die Kan⸗ didatur Baſſermann und gedachte des tapferen deutſchen Reichsheere, Herr Hoffmann ⸗ Mannheim brachte auf unſeren allverehrten Altreichskanzler, den Gründer der deutſchen Einheit, den Fürſten Bismarck, ein Hoch aus und Herr Sattler⸗Mannheim toaſtirte mit beredten Worten auf die Oberflockenbacher, worauf der Herr Vorſitzende die Mannheimer Herren hochleben ließ und Herr Ernſt Baſſer⸗ mann zum Schluß ein Hoch auf den Vorſitzenden und Herrn Bezirksrath Müller ausbrachte. Die Verſammlung nahm einen ſo überaus herzlichen Verlauf, daß die Mannheimer erren ungern von den hieſigen Geſinnungsgenoſſen ennten. Dieſe aber werden all das Treffliche, was ſte eſtern haben, zu Herzen nehmen und ſich am Wahl⸗ age als das bewei was ſie immer geweſen, als gute atrioten und einmüthig für den Kandidaten der nativnal⸗ eralen Partei eintreten. Ludwigshafen, Wählverſammlung heute Na ag dahier ſtatkgefunden. Der große Saal des Geſellſchafts⸗ hauſes war zum Erdrücken voll. In etwa 1½ ſtündiger Rede egte Herr Kommerzienrath Dr. Tlemm ſein Pragramm zar, das begeiſterte Zuſtimmung Seitens der Wähler fand, vorunter vom Land Herr Dr. Clemm ſt für die ͤ unahme zur Vertheidigung inſeres Vaterlandes wie im N der des Friedens nothwendig ſei. Die Mittel zur Deckung der Koſten jerfelben wären in der Börſenſteuer, wozu er auch die Be⸗ teuerung der Produktenbörſe zähle, in einer Lu xusſteuer und einer progreſſtven Reichs⸗Einkommenſteuer, welche nur die eeee Klaſſen treffe, zu ſuchen. In der weiteren icklung ſeines Programms erklärte ſich unſer Kandidat für eine Erhöhung des 1185 ausländiſchen Tabak, die gum des inländiſchen Tabakbaues nothwendig ſei, 98580 erabſetz der Getreidezölle mit Rußland, für Die erſte ärvorlage, deren ohnungs⸗ ie öffentliche Gerichtsbarkeit im ganzen deutſchen 1891 und ſüür unbedingte Gewerbefreiheit, die Regelung der 5 e werde bei ihm ein geneigtes Ohr ſinden. Als beraler Mann werde 15 bet der ſde die Bet 10 1 0 en ſuchen; insbefondere ſei er e Beibehaltung de und gleichen Stimmrechts, an dieſen Fundamenten der Reichsverſaſſung werde er nichtſrütteln laſſen u. erklärte er t als der ſozialpolttiſchen + die jetzt außerordentlich gut bewährt hätten. Schließlich ging Herr Dr. Clemm 180 auf einige Punkte des Pro⸗ gramms der oppoſitionellen Parteien ein. Die Ausführungen unſeres Kandidaten befanden ſich in Uebereinſtimmung mit den Mählern, welche reichlich Beifall ſpendeten. Aus Stadt und Jand. Mannheim, 5. Juni 1893. Angeſtchts des herrſchenden Lutter⸗ mangels bringt die Direktion des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Kenntniß ihrer Mitglieder: Die Wieſen und die noch brauchbaren Klee⸗ 1291 ſind durch insbeſondere mit Pfuhl oder 9 zu bgkah 5 15 Verwendung 15 ermitteln un atzſtreuſtoffen(Torf) i zu men. Durch die Anpflanzung von bel Rüben Runkeln Kohlrüben iſt interfutter zu ſorgen. Der Anbau von viel Futterpflanzen für kommendes Frühjahr(Jutter⸗ 110 10 Sandwicke, Inkarnatklee) iſt eine nicht minder wichtige gabe. denr Benutzung in dieſem Jahre noch können gebaut werden: a, im Monat Juni: Pferdezahnmaks,. Sorgho, Wicken, Wickhafer, Sommerreps, Buchwaißen, pörgel, weißer Senf, Runkelrüben, weiße Rüben, rühm ben. b. im Monat N li: ais, kleiner Frühmais, Sorgho, Wicken, Wickhafer, Buchweizen, Spörgel, weißer Senf, weiße Rüben, Runkeln, Kohlrüben, Johannisroggen, Sommerreps. o. im Monat Auguſt bezw. nach der te: Wickfutter, Stoppelrüben, Buchweizen, Spörgel, weißer Senf, Johannis⸗ roggen. ur Benutz um nächften Frühjahr ſind zu ſäen: a. im M 5 5 Futr Falernat ee, mit und ohne Inkarnatklee, Reps. b. nach der Ernte: Futterroggen, Nach Chicago. (Orizinal⸗Bericht des General⸗Anzeigers.) Ph. F. New⸗Pork, 28. Mai 1893. Liebe Leſerin! Endlich finde 0 einige ruhige Stunden, um Dir meine weiteren Reiſeerlebniſſe zu erzählen. Die Maſſe und die Art der Eindrücke, welche ich in den wenigen Tagen meines 75 empfangen habe, iſt ſo gewaltig und groß, daß ich faſt nicht weiß, wo ich anfangen ſoll. Du willſt Dir aber do e Bild von der wie durch einen Zauber aus der Erde emporgewachſenen Rieſenſtadt machen und ſo will 8 mich nun bemühen, Dich einigermaßen zu befriedigen; die ürklichteit kannſt Du Dir aber doch nicht e wenn Du alle Abbildungen zu Hülfe nimmſt, die von New⸗ ork Ein ſolches Bild iſt eine gute Erinnerung an ie Stadt, wenn man ſie ſchon einmal geſehen hat, allein es kann Gines t gewähren, den Anblick und den unmittelbar wirkenden Gindruck des friſchpulſtrenden Lebens der Stadt. Das öffentliche Leben 2 ja jeder Stadt ein mehr oder weniger charakteriſtiſches Gepräge und hier in New⸗Fork iſt es ein ſehr energiſches. New⸗Pork iſt ja eine junge Stadt, jung nach unſeren europiſchen, alt nach hier landläuftgen Begriffen. Im Jahre 1648 hatte es erſt 1000 Einwohner. Seine authenktſche Ge⸗ ſchi beginnt mit einem Beſuche des enry on, einem Angeſtellten der holländiſch⸗oſtindiſchen Geſell⸗ chaft, welcher am 3. September 1609 zum erſten Male hier⸗ er kam und das Land den Fluß hinauf bis Albany kraft des Rechtes der Entdeckung als holländiſches Gebiet in An⸗ pruch nahm. Damals hieß der Platz New⸗Amſterdam. Im re 1684 kam das Land in den Beſit des Herzogs von Nork And erhiekten Staat und Stadt von da aß den Namen New⸗Mork. e 1711 wurde der erſte Sklavenmarkt abgehalten ee bend bec e wabn Meiine Johanntsroggen, Inkarnatklee, Reps, Klee, Kleegras, Sand⸗ wicke mit Roggen, Senf. Zur Sicherung und Erhöhung des Futterertrages ſind die zur Ausſaat beſtimmten Felder ſorgfältig vorzubereiten, insbeſondere gut zu düngen. a, Der Pferdezahnmais liefert von den Maisſorten den höchſten Ertrag, das Futter aber iſt etwas weniger nahr⸗ haft als das gewöhnliche Welſchkorn. Bei ſtärkerem Anbau iſt es ſehr zweckmäßig, die Saat ſtückweiſe in Zeitabſchnitten von je—14 Tagen vorzunehmen. Der Mais behält ſeine volle Keimkraft nur ein Jahr und iſt deßhalb beim Samen⸗ kauf auf garantirte Keimfähigkeit zu achten. Da der Mais ſchwer keimt, ſo wird der ais bei der Stufenſaat zweck⸗ mäßig mit Waſſer angegoſſen. Wenn es an gutem Samen ſch Pferdepahumais mangelt, ſo kann man gewöhnlichen badi⸗ chen Mais(Welſchkorn) oder.(Linquantinc) ſäen. b. Die Zuckermohrhirſe oder Sorgho liefert zwar weniger Futter als der Mais, iſt aber weniger gegen rauhe Witterung empfindlich und kann bei guter Witterung ge⸗ trocknet werden. Der Sorgho gedeiht auf allen guten Boden⸗ arten und verträgt mehr Zürre als Mais. Unter die Sorgho⸗ ſaat kann, wie dies bei Mais gebräuchlich iſt, Luzerne einge⸗ ſät werden. Die Behandlung iſt dieſelbe wie bei Mais, und iſt zur brettwürfigen Saat pro Ar ¼ Pfund Samen nöthig. e. Das Wickfutter iſt zu Spätjahrsfutter ſehr geeignet und zann, auch mit Haſer vermiſcht, noch bis Ende Auguſt einge⸗ ſät werden; auch Maisſamen kann unter die Wicken einge⸗ 5 werden, wodurch die Wicken an den ſtarken Mais⸗ tengeln Halt haben und nicht ſo leicht lagern. d. Der Buch⸗ weizen(Heidekorn) kann bis Mitte ſogar auf Sand⸗ böden zu Grünfutter gebaut werden. Auf das Ar ſind 1½ Pfund breitwürfig zu ſäken, keicht einzueggen u. entſprechenden⸗ ſalls zu walzen. Buchweizen mit Wicken, weißem Senf und Spörgel gemiſcht, vermehrt und fichert den Ertrag und ver⸗ beſſert das Zutter. e. Der Spörgel gedeiht am Beſten auf fandigem Boden, gibt ſchon nach—10 Wochen einen Grün⸗ futterſchnitt, wel auch 115 Heu getrocknet werden kann. Die Saat kann bis Ende Auguſt noch erfolgen, eignet ſich deßhalb gut als Stoppelfrucht und iſt pro Ar ½ Pfund Samen nöthig. Als Gemiſch man pro Ar 1½¼ d Buchweizen und 8 Spörgel. Um r einen gewiſſen Abſchnitt Grünfutter zu haben, bewirkt man die Ausſaat in Zwiſchenräumen von 2 bis 3 Wochen. f. Gelber bezw. weißer Senf. Der Senf gedeiht auf 19 5 Boden und iſt insbeſondere für leichte Böden und bei rockener Witterung zu empfehlen. Er kieſert ſchon nach —7 Wochen eine paſſende Grünfutterpflanze und kann bis zum Spätjahre, alſo auch als Stoppelfrucht ausgefät werden. Auf 1 Ar iſt ½ Pfd. Samen nöthig. Als Miſchſutter fät man pro Ar 3 Pfd. Wicken und fd. Senf, oder 1¼ Pfd. Buchweizen und ¼ Pfd. Senf. Kaum der Senf als Grün⸗ futter entbehrt werden, ſo liefert derſelbe eine ſehr gute Gründüngung. g. Der Johannisroggen, welcher im Juli zu ſäen iſt, gibt im Herbſt und im Frühjahr einen auch zu du verwendbaren Schnitt. Er erfordert nur/ der Saakmenge des gewöhnlichen Roggens. Zur Grünfutter⸗ gewinnung 5 das Spätjahr füt man zweckmäßig pro Ar noch—2 Pfd. Wicken bet. Soll der Johannisroggen auch im Frühjahr zur Grünfuttergewinnung dienen, ſo ſät man pro Ar 1½ 5 Sandwicken zu. Dem gewöhnlichen Roggen können zur Grün auch pro Ar ½% Pfd. Reps oder ½ Pfd. Hafer oder ½ Pfd. Spörgel beigeſät werden. h. Die Sandwicke gedeiht auf allen Bodenarten, iſt haupt⸗ ſächlich für leichten Boden geei net und iſt winterhart. Die Sandwicke wird am zweckmäßigſten im Gemenge mit Roggen 19 8 3 und 12 ſen au Ar. Dieſe genfgat, zeitig er gefär, lefert bald ſin Frihahr chih ſehr gutes Hetel. Die Direktionen der Landw. Bezirksvereine ſind gerne bereit, den Bezug von Sämereien der obengenannten Futter⸗ pflanzen zu vermitteln und ſind Beſtellungen durch die Bürger⸗ meiſterämter innerhalb 14 Tagen einzubringen. Von größter Wichtigkeit iſt die Deckung des Winterbedarfs an Heu, ganſch und Torf. Die Direktionen werden ſich deshalb auf Wunſ der Landwirthe in futterretchen Gegenden nach den Futter⸗ und Strohpreiſen erkundigen und ſodann auf Grund der von den Landwirthen aufgegebenen Beſtellungen träge abſchließen. Die vorläufigen, nicht bindenden Be⸗ ſtellungen auf Heu, Stroh und Torf ſind innerhalb 4 Wochen bei den Direktionen einzureichen. Auch die Direktion des Landw. Bezirksvereins Mannheim eſtellungen entgegen. Dieſelben werden an das nimmt Bureau des Vereins in Lit. E 8, 14 III. Rheinſtraße erbeten. 50fähriges Stiftungsfeſt des„Geſang⸗ vereins Ladenburg“. Geſtern herrſchte in dem benachbarten Ladenburg ein äußerſt veges Leben und Treiben, das ganze Städtchen war mit Fahnen, Guirlanden und Kränzen geſchmückt und in den Straßen 8. de ſich, namentlich in den Nachmittagsſtunden, eine große enſchenmenge. Der dortige„Geſangverein“ feierte ſein 50jähriges Stiſtungsſeſt, aus welchem Anlaß ſich eine Anzahl auswärtiger Geſangvereine eingefunden hatten, um an dem goldenen Jubiläum des Vereins theilzunehmen. Nachdem die Sänger bis geßen 11 Uhr alle angekommen waren, fand um 11 Uhr in der eigens 1 dieſem Zwecke errichteten Ahn die in der Nähe des Kriegerdenkmals die Hauptprobe die Geſammtchöre ſtatt; alsdann vertheilten ton die Stadt ein und nach der e eeee ng dieſelbe gewaltig zu an. 1807 wurde das erſte ampfboot auf den Hudſon gebracht und mit Rieſenſchritten entwickelte ſich nun derjenige Platz des amerikaniſchen Feſt⸗ landes, über welchen mehr als die Hälfte des ganzen ameri⸗ kaniſchen Jahr aus Jaßr ein ſeinen Weg nimmt. Um eine richtige Vorſtellung einer Stadt zu erwecken, 0 man immer nach Vergleichen. London, Paris und erlin müſſen ſtets dazu herhalten. Keine dieſer Städte leicht New⸗Hork. Sie iſt mit ihren Nachbarſtädten Brooklyn, er und New⸗Jerſey zu einem gewaltigen, eigenartigen omplex herausgewachſen, der Anfangs den en⸗ und Farbenſfun wenig befriedigt, nach genauerer Bekanntſchaft aber des Intereſſanten in Hülle und Fülle bietet. Den wun⸗ derbarſten, geradezu überwältigenden Eindruck erhäkt man von der Höhe der in kühnen Linien über den Ea r ge⸗ hrten Drahtſeilbrücke. Ringsum entrollt ſich ein gewaltiges eer von Häuſern, Thürmen, Schloten, und theilweiſe ſehr phantaſtiſchen Bauten auf mehr oder weniger hügeligem Ge⸗ lände, welches von mächtigen Waſſerarmen durchſchnitten wird. Eine enorme Zahl von Schiffen akler Art, wie ich ſie wohl noch nie auf einem Fleck beiſammen geſehen habe, kreuzt auf dieſen Waſſern. Vom ſtolzen Kriegsſchiffe mit ſeinen drohenden Schlünden bis herab zum kleinſten Segel⸗ oder Ruderboot, van den gewaltigen Koloſſen der verſchiedenſten Dampferlinien bis zu den ſchön eingerichteten Fährbooten, die wie rieſtge Schildkröten geformt, raſtlos den Hudſon kreuzen und große Menſchenmaſſen, Fuhrwerke aller Art ans Land ſpeien, Trajektboote mit Anen Eiſenbahnzügen und ſchlanke Segelſchiffe aller Nationen geben bei guter eleuchtung ein Bild, wie es kein gemaltes Panorama zu ſchildern vermag, ein unauslöſchliches, großes und doch wieder lieblich freundliches Bild. Dabei wieder Straßenlärm und intenſives Tagesgeräuſch, welches un⸗ aufhörlich von den in allen Tonarten brüllenden Dampf⸗ pfeifen der verſchiedenſten Größe 1 wird, haſtend, eilend, ſto laut lärmend 7 Alles ſich die einzelnen Vereine in die verſchiedenen Wirthſchaften, um das Mittageſſen einzunehmen. Mittags gegen 2 Uhr ordnete ſich der Feſtzug, deſſen Abgang durch ein mittlerweile eingetretenes Regenwetter verzögert, ſo daß derſelbe erſt gegen 3 Uhr ſeinen Umzug durch die reich ge⸗ ſchmückten Straßen des Ortes halten konnte. Der Feſtzug wurde eröffnet durch 3 Vorreiter, ſodann folgten eine große Zahl weißgekleideter Ehrenjungfrauen, dieſen ſchloſſen ſich die einzelnen Vereine an. In zwei Abtheilungen marſchirte die Muftk des 2. Badiſchen Grenadier⸗Regiments im Zuge⸗ Gegen ½4 Uhr traf derſelbe in der Feſthalle ein und gleich darauf begann auch das Concert. An demſelben betheiligten ſich außer dem feſtgebenden Verein noch folgende Geſang⸗ vereine„Konkordia“ und„Liederkranz“, Heidelberg,„Flora“, „Liederkranz“ und„Liedertafel“ Mannheim,„Liederkranz“ Schwetzingen und„Singverein“ Weinheim; entſchuldigt hatte ſein Ausbleiben der Afengverein„Eintracht“ von Eppingen. Die äußerſt geräumige Feſthalle war bis auf den letzten Platz beſetzt, ſo daß Viele keinen Sitzplatz mehr finden konnten und ſich mit einem Stehplätzchen 84 0 mußten; es mochten wohl 1200 Menſchen dem Concerte beiwohnen. Die Ordnung in der Feſthalle wurde ſeitens der Ladenburger Feuerwehr trefflich gehandhabt. Das Concert begann mit C. M. von Webers Jubelouverture, trefflich geſpielt von unferer Grena⸗ dierkapelle, unter Leitung des Hrn. Kapellmeiſters Vollmer. Beim Schlußſatz der Ouvertüre, welche bekanntlich in der Nationalhymne ausklingt, erhob ſich das geſammte Publikum von ſeinen Sitzen und die Sänger ſtimmten in die Melodie mit ein. Nunmehr ſang der feſtgebende Verein, unter Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Reallehrer Schmitt⸗ welcher den„Geſangverein“ ſchon ſeit 27 Jahren eitet, einen Begrüßungschor mit Orcheſterbegleitung von Ferd. Langer.— Herr Prof. Metzger von Ladenburg ſprach mrit ſchönem Ausdruck einen von Herrn A. Banſpach ge⸗ dichteten 1 55 und Herr Bürgermeiſter Hartmann hieß die Anweſenden in kurzen Worten im Namen der Gemeinde Ladenburg willkommen. Gleich darauf 1 5 Mozarts unſterbliche„Weihe des Geſanges“, als Geſammtchor, Bieſee mit Orcheſterbegleitung, unter Leitung des 8912 irigenten, Herrn 55 kapellmeiſters Langer, durch weiten Räume der Feſthalle dahin; als weitere Geſammt⸗ chöre folgten noch die Altntederländiſchen Volkskieder von Krembſer, wobei die rren Jakob roß und Theodor Nettler aus Mannheim die Soli's ſangen und Iſenmanns 5 8 ſcheid ich“, ſowie das 2 e Lied“ von Kalliwodg. 8 Soliſt gkänzte Herr 1[Imer, der treffliche Baritoniſt der„Liedertafel“; er ſang Wolframs erfſten Ge⸗ ſang aus„Tannhäuſer“ und die Romanze„Ein Schütz bin ich“ aus dem ee Herr Küllmer hatte ſich reichen wohlverdienten Beifalls zu erfreuen. Die einzelnen einge⸗ ladenen Vereine ſangen außer den Geſammtchören auch noch Spezialchöre und fanden für ihre durchaus tüchtigen Leiſt⸗ ungen den Dank der Zuhörer. Ganz beſonders thaten ſich unſere Mannheimer Vereine hervor, namentlich die„Lieder⸗ tafel“, welche mit dem ſchwierigen Chor„Rudolf von Wer⸗ denberg“ ſtürmiſchen Beifall 8 das Gleiche gilt von dem„Liederkranz“, welcher durch den Vortrag von Atten⸗ wiederum bewies, über welch' reiches Stimmmaterial er verfügt und welch' 19 155 en damit erzielt werden können; ebenſo wacker hielt Pee Suure, welche ein wunderſchnes Piauno der ger erkennen ließ. cht minder müſſen wir aber auch den anderen auswärtigen Vereinen das Zeugniß ausſtellen, daß ſte Gutes, ja ſogar Vortreffli ge⸗ boten haben; nicht vergeſſen wollen wir der Leiſtungen unſerer Grenadier⸗Kapelle, welche 1 einzelnen e⸗ 9 und Solts 0 610 wie 220 urch den Vortra mehrerer ſchönen Verlauf des Concertes errungen hatte. Während des Concertes wurde dem Geſangverein Ladenburg durch Fräul⸗ 1 Namens der Frauen und Jungfrauen, ein erner orbeerkranz überreicht, welchen der Präſident des Vereins, Herr Peter Vogel, unter entſprechenden Dankesworten ent⸗ gegennahm. Gegen halb 7 Uhr war das Concert beendet und die Sänger begaben ſich in die umliegenden 9 während die Feſthalle zum Bankett hergerichtet wurde. Dieſes begann nach 8 Uhr und beſtand aus Vorträgen der Grenadier⸗ kapelle, Männerchören, Reden und Toaſten. Die Begrüßungs⸗ rede hielt Herr Prof. Metzger, 8 mit einem Hoch a unſeren allverehrten Großherzog ſchloß. Die im Conce mitwirkenden Vereine überreichten dem„Geſangverein Laden⸗ burg“ änze. Das Bankett fand um Mitternacht ſeinen Abſchluß und. die Mannheimer Feſtgenoſſen m etnem von der Main⸗Neckar⸗Bahn geſtellten Extrazug der ſu.— 9 Nachmittag findet auf dem Feſtplatze poatt und kommenden Sonntag beſchließt ein Feſiball im Gaſthaus zum„Schiff“ die Jubiläumsfeſilichkeiten.— Dem angverein Ladenburg aber rufen wir zum Beginn des zweiten halben Jahrhunderts ſeines Beſtehens ein herz⸗ liches„Glückauf“ zu, möge er wachſen, blühen und gedeihen. DVerbandstag des badiſchen Militär⸗ vereins-Perbandes. 4. Unſerm idylliſch am Fuße des Schwarzwaldes gelegenen ndlichen Stüdtchen ward heute eine große Ehre. eil, atte es doch die Freude, den Großherzog und den Erbgroß⸗ erzog ſowie Tauſende lieber Gäſte aus dem Cnn Badner and, aus dem angrenzenden Elſaß und dem wabenlande ſrer Hexenſabbath, den man nicht lange ertr ein wahrer Hexenſabbath, den man ni ange agen zu können glaubt, an den man ſich aber doch raf wöhnt. Abends ſehnt man ſich aber nach dem ſtillen, friedlich er⸗ cheinenden Hobocken, allwo ich meinen Wigwam aufgeſchlagen be, in welchem ſo viele Deutſche wohnen, daß man ſich 10 in Deutſchlan en könnte. Ein deutſches Heim hat mi herzlich aufgenommen und mir friedlichen Ausſpann nach des Tages Laſt und Hitze, welch letztere jetzt ſchon einen Vorgeſchmack für die Sommergluth iſt, die regelmäßig auf New⸗Mork lagert. o nun mit der Schilderung wo aufhören! 0 weiß mir keinen anderen Rakh, als einzelne wenige be⸗ onders intereſſante Bauten, andere Dinge oder Vorgänge des öffentlichen Lebens herauszugreifen und Dir darüber zu er⸗ beiden Das Bild wird mangelhaft bleiben, aber in ſo 55 ui ſche Zeit kann man nicht mehr in ſich aufnehmen noch ſchwiertger iſt es, dareſſe darüber zu berichten. Das lebha teſte Intereſſe hatte für 5 die Gaſtriver⸗ oder Brooklyn⸗Brücke, welche die größte Brücke der Welt ſein ſoll. Sie wurde im Jahre 1883 dem Verkehre übergeben; ſie iſt 5989 Fuß lang, 85 2 breit und hat Raum für einen Weg für welcher ſich in der oberen Etage befindet, für zwei Drahtſeilbahnen und zwei Fahrſtraßen. Kühn und ſchlank ſpannt ſie ſch in leichten Linien von einem Ufer zum anderen und unter ihr ziehen die größten Schiffe nach allen Richtungen der Windroſe. Unaufhörlich rollt die Drahtſeil⸗ bahn hinüber und herüber und gut geregelt iſt durch die vor⸗ zügliche Einrichtung der mächtige Strom des Verkehres, der Tag und Nacht hinüber und herüber rauſcht. Weit oben am anderen Ende der Stadt ein ähnliches Bauwerk, auf hohen Steinpfeilern in kühner Eiſen⸗Conſtruetion, die Waſhingtonbrücke, das Thal und den Harlemfluß, von welcher man eine Ausſicht nach der Stadt und nach den kräftig bewaldeten Höhen des Harlemthales genießt, welches mich an manche Partie unſeres lieblich⸗ſchönen Neckarth erinnerte. ————— — — . — — Mannheim, 3. Juni. Seneral- Anzeiger. in ſeinen gaftlichen Mauern beherbergen zu können. Einen ſolchen Menſchenzulauf wie heute hat unſer Ort wohl noch nie geſehen. Aus dem Unterland und dem Oberland ſowie aus dem Hinterland unſeres Großherzogthums, von den Ge⸗ 15 des Rheins und Neckars ſowie von dem herrlichen odenſee, von den waldigen Höhen des Odenwaldes und des Schwarzwaldes und aus dem Hanauer Lande ſtrömten ſie her⸗ bei, die alten ehemaligen gedienten Soldaten, um theilzunehmen an dem patriotiſchen Feſte, das den Charakter eines wahren Familienfeſtes annahm, eines Feſtes, durchweht von dem warmen Hauche der Liebe des Volkes zu ſeinem Fürſtenhauſe, durchweht von der Erkenntniß der Gemeinſamkeit der Intereſſen von Fürſt und Volk in allen Lebenslagen, in ſchlimmen und in guetn Tagen. Prächtig ſtieg in den Morgenſtunden die Sonne empor, dem Feſtſchmuck des Stabtchens durch ihren Glanz die Krone aufſetzend. Luſtig flatterten im lauen Morgenwinde die Fahnen und laggen, welche jedes Haus und mochte es noch ſo klein, noch ſo un⸗ bedeutend erſcheinen, zierten, Kränze mit duftenden Blumen geſchmückte Laubgewinde vervollſtändigten das Feſtkleid der und Privatgebäude. Bei allen Eingängen in die Stadt erhoben ſich ſtolze Triumphbogen und Ehrenpforten, welche den einziehenden Gäſten den Willkommgruß zuriefen. Die Bewohner der Schwarzwaldorte ſowie des Hanauerlandes waren in ihren theils drolligen aber ausnahmslos ſehr kleid⸗ ſamen Trachten erſchienen und gaben dem Menſchengewühl ein eigenartiges Gepräge, wie man es in unſerer heutigen der felle ſend vollftändig anheim gefallenen Zeit nur äußerſt ſelten findet. Nachdem bereits geſtern Nachmittgg eine 8 Verbe der Zentralvertretung des Badiſchen Militärvereins⸗Verbandes ſtattgefunden hatte, an die ſich Abends ein Feſtbankett ſchloß, begrüßten Böllerſchüſſe, Glockengeläute ſowie eine Reveille den angebrochenen Feſttag. Um 9 Uhr verſammelten ſich die Abgeordneten des Landes⸗ verbandes in der landwirthſchaftlichen Halle zu ernſten Be⸗ rathungen. In der Sitzung waren ſämmtliche Vezirke bis auf Meßkirch und Eppingen erſchienen. Die Verſammlung wurde von dem Vicepräſidenten Herrn Oberſtlieutenant z. D. Rheinau mit einer Begrüßung der Anweſenden eröffnet. Etwa eine Stunde nach Beginn der We erſchten der inzwiſchen von Baden⸗Baden eingetroſſene Großherzog, in deſſen Be⸗ leitung ſich der Erbgroßherzog und der Präſident des Bad. Militärvereins⸗Verbandes, Herr Röder von Diersburg, befanden. Brauſende Hochrufe donnerten durch die geräumige eſtlich geſchmückte Halle, als die hohen Herrſchaften das Podium betraten. Den Vorſitz übernahm hierauf Herr Röder von Diersburg. Aus den heben wir her⸗ vor, daß der Verband in den beiden letzten Jahren abermals eine ganz bedeutende Zunahme an Vereinen erfahren hat, ſo daß jetzt zu demſelben 1086 Vereine mit zuſammen 75,380 Mitgliedern zählen. Die ſinanziellen Verhältniſſe ſind ſehr günſtige und richtet der Verband namentlich ſein Hauptaugenmerk auf die Unterſtützungen be⸗ dürftiger Mitglieder, was ſchon der Umſtand beweiſt, daß im verfloſſenen Jahre vom Verband für Unterſtützungeu nicht weniger als 70,000 M. aufgewandt worden ſind. Der Preis des Militärblattes ſoll von J0 Pfennig auf 1 Mark erhöht werden und anſtatt alle 14 Tage von jetzt an wöchentlich er⸗ 1 Der Berband iſt mit dem in Karlsruhe beſtehenden rheitsnachweisbureau in Verbindung getreten, um den Reſerviſten Gelegenheit zu bieten, ſich ſchon vor Aus⸗ tritt aus dem akkiven Heeresdienſte eine paſſende Stelle zu ſuchen. Zugleich ſoll an die dem Militär⸗ vereinsverband angehörenden Arbeitgeber die Aufforderun gerichtet werden, das Vorgehen des Landesverbands dur möglichſte Berückſichtigung der zu entlaſſenden Reſerviſten zu unkerſtützen. Der Arbeitsnachweis reſp. Arbeiternachweis erfolgt ſowohl für die Arbeiter als auch für die Arbeitgeber 51 des be— dſich ſelige u hieraus er⸗ en er ie gegenſeitige Unterſtützun Kameraden angelegen ſein laſſe. V 1 Mißbran des Unterſtützungsrechtes ſowie des Verbandsabzeichens wurde wiederholt 7 0 und machte der Vorſitzende die Mit⸗ glieder auf die Folgen eines derartigen ſtrafbaren Berhaltens aufmerkſam. FJerner wurde um Leiſtung von freiwilligen Beiträgen für das Denkmal erſucht, welches die deutſchen Soldaten dem Helden Kaiſer Wilhelm I. auf dem Kyffhäuſer errichten wollen. Baden habe zu der Bauſumme bis jetzt noch verhältnißmäßig wenig beigeſteuert. Das Denkmal ſolle im Mai 1808 enthüllt werden. Herr Major Platz referirte über die Bildung von Sanitätsabtheilungen, welche er ſehr warm empfahl. Jeder, welcher einen zweimaligen Sanitäts⸗ eurs durchgemacht hat, folle einen Ausweis erhalten. Der nächſte Verbandstag ſoll im Jahre 1895 in Karlsruhe ſtatt⸗ en und wird damit eine 25jährige Gedächtnißfeier an Ausmarſch der deutſchen Truppen nach Frankreich ver⸗ bunden ſein. Um 12 Uhr fand im Beiſein des und des Erbgroßherzogs die feierliche Enthüllung des neuerrichteten Kriegerdenkmals ſtatt, wobei Herr Oberamtmann Föhren⸗ bach die hohen Herrſchaften begrüßte und ein Hoch auf den Großherzog ausbrachte, während die mit einem Hoch auf Kaiſer und Reich ſchließende Feſtrede Herr Gymnaſtumsdirektor Weiland hielt. Der Bürgermeiſter von Offenburg auf das Vaterland. Das Arrangement der Enthül⸗ ungsfeier war ein ſehr glückliches. Vorkräge der vereinigten Lo la. Roman in drei Büchern von Paul Perron. (Nachhruck verbasen.) 77(Fortſetzung.) Abbs Froß ſprach Vieles über die böſe Welt und ihre Verſuchungen, aber alles Das in einem ſo freundlichen Tone, als ob er zu ſeiner eigenen Tochter mit väterlicher Liebe räche. Der junge Gaſton, ein hübſcher, ſchlanker junger enſch mit ſchwarzem Haar und einem ſprießenden Henri quatre, ſaß ſtill dabei und blickte nur immer ſein hübſches Vis--vis an. Streifte ihr Blick den ſeinen, ſo errbthete er wie ein junges Mädchen bis über die Stirne. Wöſend der erſten Wochen nach ihrer Ankunft verlebte Leonie keine langweilige Zeit. In Geſellſchaft von Abbs Fert und Neffe machte ſie häufige Spaziergänge. Der alte err, welcher früher ſelbſt in Paris ſtudirt halkte und in jedem Jahre auf einige Wochen nach Paris zurückkehrte, kannte jeden Weg und Steg in der Weltſtadt und war ein Kenner und Verehrer aller derjenigen Sehenswürdigkeiten, die Kunſt und Natur boten. So führte er ſeinen Neffen und Leonie käglich zu neuen Merkwürdigkeiten, bald in den Louvre, bald die Kirchen, bald nach ſchönen Ausſichtspunkten, und überall wußte er durch ſein belehrendes Geſpräch und ſeinen Humor die jungen Seelen zu erfreuen und zu begeiſtern. Auch in's Theater, zu großen Opern, ernſten Schauſpielen und harm⸗ loſen Luſtſpielen führte er ſeine beiden jungen Freunde und konnte ſich bei dem hellen Auflachen der„Kinderchen“, wie er ſte nannte, nicht genug freuen. Nur den Circus verdammte er als gottlos. Als ſein Neffe ihn einſt überreden wollte, ihn dahin zu führen, runzelte ſich ſeine Stirne. „Das iſt Teufelswerk“, brummte er. An demſelben Tage, wo Leonie die Begegnung mit dem Grafen Montraillet auf dem Boulevard des Malesherbes gehabt und den hoffnungsloſen Beſcheid ihres Vormundes erhalten hatte, äußerte Abbe Froß, daß er nunmehr daran denken müſſe, in ſein Pfarrdorf bei Amiens zurückzukehren. ſedaen die Männergeſangvereine, ſowie Muſikſtücke ver⸗ ſchönten die Feier. Die ſchmucken Feſtdamen hatten ſich theils in Weiß gekleidet, theils altdeutſche Trachten angelegt. Um 8 Uhr fand der impoſante Feſtzug ſtatt, deſſen Vor⸗ beimarſch etwa eine halbe Stunde dauerte. Der Großherzog nahm die Parade vor der Wohnung des Herrn Bezirksamt⸗ mannes, bei dem die hohen Herrſchaften auch zu Mittag ſpeiſten, ab. Nach dem echeuſt verſammelten ſich die alten Krieger in der landwirthſchafklichen Halle, woſelbſt auch alsbald der Großherzog und der Erbgroßherzog erſchienen. Nach einem Cerele des Großherzogs ergriff der Verbandspräſident das Wort, um den Großherzog und den Erbgroßherzog willkommen zu heißen. Redner wies dabei auf die verfahrenen Zuſtände hin, welche gegenwärtig in uuſerem deutſchen Vaterlande herrſchen und fuhr ſodann fort: Vielleicht iſt es auch an der Zeit, daran zu erinnern, daß vor wenigen Monaten die 5 nzöſiſche Preſſe ganz einfach das Recht ſich anmaßte, aß das linke Rheinufer zu Frankreich und nicht zu Deutſchland gehöre.(Rufe: Nie, nie!) Dies iſt die richtige Antwort, und will ich nur hervorheben, daß dieſer große Irrthum Frankreichs nie zur Wahrheit werden darf.(Stürmiſches Bravo.) Wir ſprechen auf dem linken Rheinufer gerade ſo wie auf dem rechten Rheinufer, und wenn unſer Erbfeind die deutſche Sprache nicht 9 ſollte, dann ſoll er die deutſchen Hiebe kennen lernen und dieſe Hiebe werden ihm von allen deutſchen Stämmen gemeinſam erkheilt werden. Redner ſchloß mit einem Hoch auf den Großherzog. Herr Staatsanwalt Jolly ſprach auf Kaiſer und Reich, während Herr Bezirkskommaudenr Wedelſtedt 8 auf den Erbgroßherzog angte und Herr Profeſſor Mai die Großherzogin feierte. Muſtkpiscen füllten die Zwiſchen⸗ 5 1 85 aus. Hierauf ergriff der Großherzog unter lautloſer Stille und fichtlich t das Wort. Die Rede unſeres Landes⸗ fürſten bringen wir an der Spitze unſeres Blattes im Wortlaut. Dieſelbe erregte wahrhaft ſtürmiſchen begeiſterten Widerhall in der viel tauſendköpſtgen Menſchenmenge. Um 7 Uhr erfolgte die Abreiſe des Großherzogs und des Erbgroßherzogs und auch die auswärtigen Vereine rüſteten ſich zur Abreiſe, während ſich draußen auf prachtvoll ausgeſtatteten und ausge⸗ rüſteten Feſtplatz ein buntes Leben und Treiben entwickelte. um Schluß wollen wir noch bemerken, daß auch der hieſige flt be. eine ſtattliche Anzahl Feſttheilnehmer mit Fahne geſtellt 2 »Der Badiſche Landwirthſchaftsrath hat feine Be⸗ rathungen, welche eine bedeutende Reihe landwirthſchaftlicher Intereſſenfragen betrafen, beendet. Es zeigt ſich auch dies⸗ mal wieder, daß die Errichtung des Landwirthſchaftsrathes einem Bedürfniß der Landbau treibenden Bevölkerung ent⸗ prochen hat, welche durch ihre Vertreter Wünſche und Be⸗ chwerden vor der großen Oeffentlichkeit zum Ausdruck zu land chen Behö ſedte eaſchle⸗ 5— 70 andwirthſchaftli ie ägigen esfragen einer er 90 enden Erörterung unterzieht. Wie ſehr in bäuerlichen Kreiſen die Thätigkeit unſerer oberen landwirth⸗ Behörde anerkennend igt wird, bewies der außeror 1 warme Dank, den der irthſchaftsrath bei Beginn ſeiner Verhandlungen dem 555 Seitung des berufenen früheren lan aungec eferenten des Miniſteriums des Innern, Herrn Buchen⸗ berger, für die werkthätige 1 der landwirthſchaft⸗ lichen Intereſſen ausſprach und das Lob, welches die Großh. Regierung im Laufe Berathungen wiederholt und ohne Vorbehalt für ihre Maßnahmen, insbeſondere für die aus Anla Futtermangels mit Beſchleunigung getroffenen Vorkehrungen, von allen betheiligten Seiten geerntet. Die Großh. Regierung erwies ihrerſeits ihre Antheilnahme an den landwirthſchaftlichen Intereſſenfragen, indem außer den bringen vermag und im Referenten der Miniſterien der Herr Präſtdent des Mini⸗ ſteriums des Innern während der ganzen Dauer der drei⸗ tägigen Berathungen des Landwirthſchaftsrathes den Ver⸗ handlungen angewohnt und wiederholt in die Diskuſſion eingegriffen hat. Die aen Debatte, in welchen die einander gegenüberſtehenden Anſchauungen mit großer Leb⸗ vertreten wurden und zu gründlicher Auseinander⸗ etzung Anlaß boten, haben Waber daß die Mitglieder des Landwirthſchaftsrathes die Wahrung und Förderung der landwirthſchaftlichen Intereſſen auf allen Gebieten der bäuerlichen Wirthſchaft mit einem auf prakttſche Erfahrungen begründeten Verſtändniß ſich ſein laſſen und es iſt wohl zu hoffen, daß gaßt die diesjährigen Berathungen der heimiſchen Landwirthſchaft zum Vortheil gereichen werden. *Der Verein badiſcher Zahnärzte hielt in Heidelberg 1 6. Hauptverſammlung ab. Im wiffenſchaftki Theile Verſammlung war die Demonſtration des Scholtz⸗ Karls von größerem Intereſſe. Fragen aus der Praxis behandelten die Herren nzesheimer⸗Karlsruhe, Detzner⸗ Speyer, Morgenſtern⸗Baden und Privatdozent Dr. Röſer⸗ ege Die erſten 5 Jahre des Vereins ſind für ſeine folge 2515 zufriedenſtellend. Zur Förderung zahnärztlicher zeule chaft und Technik hat der Verein badiſcher Heg aue reichlich Gelegenheit geboten. Die Verlän zahn⸗ ärztlichen Studiums wurde mit Freuden degrßt, ie nächſte Zeit wird eine Verlängerung der praktiſchen Thätig⸗ keit und eine obligatoriſche Einführung der n iſſenſchaft⸗ lichen Fächer(Chemie, „Unſere Spaziergänge haben ein Ende“, ſagte er weh und blickte lächelnd auf die beiden jungen Leute hinab.„Wir ſind vielleicht ſchon zu lange zufammengeweſen, deßhalb wollen wir Abſchied nehmen. Morgen ſuche ich Dir, Gaſton, ein hübſches Logis im Quartier lakin, wo Du Dich unverweilt inſtallirſt und hübſch ſtudiren wirſt.“ Er drohte mit ſeinen langen rothen Fingern und lächelte dazu. Dann wandte er ſich an Leonte. „Und Sie, mein Fräulein? Bis jetzt iſt Alles gut gegangen. Der alte Papa Froß hat ſeine Hand über Sie gehalten. Wie ſolls aber en, wenn ich we bin? Wollen Sie wirklich hier in dieſem Gaſthof unter a den ſchwarzen Pfaffen ausharren, bis Sie Ihren letzten Sou ausgegeben haben? Verzeihen Sie einem alten Manne die Offenheit der Sprache. Sie kennen die Welt nicht und dieſe wird Ihnen tauſend Fallſtricke„ wenn Sie Niemand haben, bei dem Sie Schutz und Hilfe finden können.“ „Ich weiß es“, erwiderte Leonie und ſchlug die Augen nieder,„indeſſen, was bleibt mir übrig— die gute Mutter Menquin „Die gute Mutter Menquin wird Sie nicht mehr lange beherbergen können“, ſagte der Abbe lebhaft und fügte dann in beſänftigendem Tone hinzu:„Da ſehen Ste, wie ſchlecht die Welt iſt. Schon vor einigen Tagen hat ſie mir mitge⸗ theilt, daß gegen Sie ſchon allerlei unwahre Redensarten 1 9955 worden find. Man hat Sie, mein Fräulein, in der achbarſchaft aus⸗ und einſpazieren ſehen und darüber allerlei Vermuthungen geäußert, die Ihrem Rufe und demjenigen meiner Amtsgenoſſen ſchaden.“ Leonie wurde dunkelroth und ſagte faſt athemlos: „Nun denn, ſo will ich gleich heute ausziehen. Ich will Niemanden Ungelegenheiten bereiten.“ 5 5 Thränen traten ihr in die Augen und mitleidig ſagte er 852 „Armes Kind, Dir hat Gott ein ſchweres Schickſal auf⸗ erlegt, vor dem mancher junge Mann zurückſchrecken würde, wie viel mehr denn ein zartes Mädchen.„Aber“, ſetzte er ruhiger hinzu,„übereilen Sie keinen Ihrer Schritte, Frau Menquin hat mir vorſprochen, Sie noch einige Zeit in Obhut iſt von Ihrem zu nehmen. ebenſo gerührt wie hyſik) erwartet. Die Geſchäfte des ahnarzt Br. Kollmar⸗Karls⸗ delberg verwaltet. Die m Oltober in Freiburg ſtart. Aus der Verluſtliſte des Badiſchen Militär vereinsverbands. Der Militärverein Mannheim hat im Monat April raſch nach einander ſchon wieder drei Kameraden verloren. Am 12. April ſtarb der Kellner Wilh. Berthold, geboren zu Hirſchhorn am 25. Januar 1858, welcher im 1 Heſſiſchen Inf.⸗Regt. Nr. 82 in Göttingen 1881 bis 188g dient hat. Am 13. April ſtarb der Obertelegraphenaſſiſtent Adolf Rückert. Derſelbe war am 8. Dezember 1841 zu Diennſtadt, Amt Tauberbiſchofsheim, geboren und am 1. Sep⸗ tember 1859 als Freiwilliger beim 2. Bad. Dragoner⸗Regiment Markgraf Max in Dienſt getreten. Er machte die Feldzüge von 1866 und 1870—71 mit und ſeinen Milftärpaß ſchmücken die Namen Straßburg, Artzenheim, Gcuelle, Ovete, Dijon, Bougeot, Nuits, Veſoul, Belfort. Am 23. April ſtarb der penſtontrte Oberſchaffner Benedikt Mott. Er war am 20. März 1825 in Tauberbiſchofsheim geboren, trat im Jahre 1848 beim 2. Bad. Dragoner⸗Regiment in Dienſt und diente, zuletzt als Wachtmeiſter, bis 1860. Die Lage der Landwirthe der Pfalz wird in dem jetzt erſchienenen Jahresbericht des Kreiskomitees des land⸗ wirthſchaftlichen Vereins der Pfalz pro 1892 als eine unbe⸗ friedigende geſchildert. Der Rücr ang der Getreidepreiſe wird faſt ausnahmslos auf Koſten Herabſetzung der Ge⸗ treidezölle genommen, wodurch der Landwirth einestheils ſeines Arbeitslohnes verluſtig gegangen wäre. Maul⸗ und Klauenſeuche, geringes Futtererträgniß geben weiter den An⸗ laß zu Klage. Beſonders der Tabakbau treibende Laudwirth habe Urſache zu berechtigter Klage, da ſich deſſen pekuniäre Lage mit jedem Jahr ſchlimmer geſtalte. Wens nicht bald ein beſſeres Verhältniß Platz greiſe, ſo ſei der 8 i nöthigt, den Tabakbau ganz aufzugeben, da er ſchon Jahren am Tabak mit Verluſt arbeite. Gs wird Unf 9 das Berhältniß des Eingangszolles zur Tabalſtene anderes werde, wodurch man wieder einen Die Belaſtung der Vorſtandes haben die Herren H ruhe, Marcuſe⸗Heidell Fr nächſte Verſammlung fir 27 trag des Tabakbaues zu erreichen hofft. die Wee Arbeiterv ſei in bedenk⸗ Ii seife im Zunehzmen begri ur in einer Hinſichz ler der Bericht in Weiſe aus, 8 Rümlich er inbau bezw. das ſinanzielle Erträgniß desß en unter dem deutſch⸗italieniſchen Handelsv„wenigſtens bis keine Einbuße erlitten, und daß die Befürchtungen, aale vielſach gehegt wurden, nicht in Erftillung Feen an wiären. Der WVericht läßt indeß durchblicken, daß das quantitatiw geringe Ergebniß des 1891er und g2er Herbſtes wohl einen Preisniedergang hintangehalten habe. Schli wird 50 dem Wunſche Ausdruck verliehen, ertr Rußland, falls ein ſolcher zu Stande„ Richt 1 der deutſchen Landwirthſchaft abgeſchloſſen werden *Militärverein. Die am Samſtag Abend abgehaltene wurde in Vertretung des Vorſitzenden von Kamerad Schaufert eröffnet und geleitet. Derfelbe machte zunächſt eine Reihe geſchäftlicher Mittheilungen und richtete 7 8 eine von patriokiſchem Geiſte getragene A e an ie Verſammlung, welche er mit einem auf Kaiſer und Großhe ſchloß. Die Regie des u altenden Theils lag in den änden des Kameraden 2. Weber, welcher für Geſangs⸗ und komiſche Vorträge in aus⸗ reichendem Maße geſorgt hatte. Die Kameraden Heißler, Wagner, Bayer, Frey und Mantel, anb Meeechne Die ſchs 1 Lirf aabin 85 as Trefflichſte. Die m verlaufene Verſamm en Mitternacht ihren Abſchluß.— Geſtern ſand Pekaralcch dez 16. Abgeordnetentag Badiſchen Militärvereins⸗Verbandes in Offenburg ſtatt, an welchem ſich eine größere Anzahl Mit⸗ glieder des Vereins mit der Fahne betheiligten, ein 9 5 9255 455 1 m* nenw ortigen olgte. 25 Veſuch des Karlsruhe. Geſtern ſtattete der Karlsruher Gewerbeverein dem hieſtgen Gewerbe⸗ verein einen Beſuch ab. Mit dem 9 Uhr⸗Zuge kamen ca. 160 Mitglieder genannten Vereins, darunter viele Damen, hier an. Dieſelben wurden vom Vorſtande des hieſigen Vereins am Bahnhofe empfangen, nach einem kleinen ge durch unſere herrlichen Anlagen geleitet, wo im Neſtaurant Hummel das Frühſtück eingenommen wurde. Unter den Feſtgäſten befanden ſich u. A. auch der 2. Präſident der Lan⸗ desgewerbehalle Herr K. Mattenklott und der Präſident des 18 ewerbevereins Herr Schwind. Der Haupt⸗ zweck des Beſuches 1575 einer Beſichtigung unſerer fen⸗ 1 Hierzu ſtelſte in zuvorkommenſter Weiſe die Direktion der Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft eines chrer ßen Boote zur Verſü Die Abfahrt fand gegen 11 lhe im Neckar von der Frie richsbrücke aus ſtatt. Das Boot ſelbſt war, wie ſtets bei derartigen Gelegenheiten, auf das reichſte beflaggt und der Beginn der Fahrt ein 675 ſchöner. Vorbei ging es an den im Neckar zahlreich liegenden Saen aen aller Art, an den Kohlen⸗, Holz⸗ und Petrolen ern; alles wurde mit Stereſſ verſolgt und durch ann⸗ Golt Pigreu, uie de ſchier dee Falgt ngt geger ve 0 uvius, en, rt ni in der Nähe der armünd üffneten ſich pldenh dfe Schleuſen des Himmels derart, daß alle Theilnehmer gezwungen waren, fo viel wie möglich Schutz an irgend einer gedeckten Stelle zu ſuchen. Trotzdem wurde die Tour programmmäßtg ich, und wenn ſte auch äußerlich ohne alle Theilnahme ſcheint, ſ hat doch ein gefundes warmfülkendes Herz und ein chutzloſes Mädchen nicht auf die Straße werfen.“ „Sie find gütig, mein Vater“, erwiderte Leonſe.„In dieſem Tone hat noch nte ein Menſch mit mir geredet außer meiner guten Pflegemutter und meinem kieben Pflegevater. Aber dennoch, ich will Niemanden zur Laſt fallen. Ich habe noch Geld genug, um mehrere Jahre zu warten, wenn es noth thut.“ „Das iſt's eben, was ich en ausreden möchte, mein Kind. Worauf warten Sie? ßß ſich das Teſtament wieder findet, oder daß ſich die harten Herzen der Verwandten des Barons v. Troſſart erweichen?“ „Ich warte auf die Erfüllung meines guten Rechtes. Einmal habe ich ſagen hören, wer ſich ſelbſt verläßt, den verläßt auch Gott, und Gott wird es nicht zugeben, daß ich mein ganzes Leben hindurch namenlos durch die Welt gehen ſoll, daß ich Dasjenige entbehre, was mir von Rechtswegen ukommt. Wenn ich nun alle meine Kräfte, alle meine Ge⸗ anken auf die beiden Ziele verwende, dann wird Gott mir beiſtehen und ich werde eines Tages einen ehrlich exerbten Namen tragen Abbs Froß ſchütttelte das Haupt. „Die Jugend iſt ſo muthig und ſo hoffnungsvoll“, ſprach er halb zu ſich ſelbſt,„aber die Welt iſt wie ein großes Rad, wer ihr nicht ausweicht, wer ihr nicht entgegenſteht, der wird zermalmt wie ein Korn unter dem Mühlenſtein. Was wollen Sie denn aber nun vorerſt beginnen?“ „Ich habe genug, um einige Jahre ruhig Nachforſchungen anſtellen zu können. Ich werde mir in einem Privathauſe bei einer Familie ein Zimmer ſuchen.“ Der Geiſtliche fühlte aus den Worten des jungen Mädchens eine Energie und Kraft heraus, die ihn jeden Widerſtand aufgeben ließ. Er empfand wohl auch, daß Leonie nicht mit jenen zarten Salonblumen zu verwechſeln ſei, die bei dem geringſten rauhen Wetter den Kopf ſinken laſſen und verderben. (Jortſetzung folgt 4. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 5. Juni. ürchgeführt und zwar bis zum Frankenthaler Kanal, den Rhein jerauf bis zur Rheinbrücke, von da zurück in den Hafenkanal, voo man am Lagerhaus Mittags gegen 1 Uhr landete. Wenn mun auch das Wetter die ganze Exkurſion etwas beein⸗ lußte, ſo hat doch die Großartigkeit und Ausdehnung zer geſammten Verkehrsanlagen auf den Karlsruher Beſuch einen überraſchenden Eindruck hervorgerufen. Herr Director Knecht, der das Ganze leitete, hatte ioch die reundlichkeit, den Gäſten die Beſichtigung zder innern Räume des Lagerhauſes zu geſtatten. Nachdem dies geſchehen war, begab man ſich in den Stadtpark, wo das gemeinſame Mittageſſen ſtattfand. Dasſelbe nahm eben⸗ alls einen ſchönen Verlauf. Nach dem zweiten Gang toaſtete err Bouqet auf den Großherzog, Herr Mattenklott auf die Stadt Mannheim. Noch eine Reihe anderer Toaſte zürzten das Mahl. Die Rückfahrt der Karlsruher Gäſte er⸗ jolgte in den Abendſtunden. Concert. Im Großen Mayerhof coneertirt heute die vollſtändige Kapelle des 16. Pionier⸗Bataillons us Metz. Polizei⸗Bericht. Am Samſtag Abend verunglückte im kohlenhof am Neckarvorland der Rangirer Hermann Henn dadurch, daß er beim Aufſpringen auf einen im Gange be⸗ findlichen Zug ausglitt und den rechten Fuß, der erheblich verletzt wurde, unter das Rad brachte. Henn wurde in das Allgem. Krankenhaus überführt.— 52 einer Wirthſchaft in G 8 wurde geſtern Abend einem iffer durch einen Tag⸗ ſolcher ucht auf den Kopf zeſchlagen, daß derſelbe eine gefährliche Verletzung erhielt.— Ebenſo wurde einem Taglöhner von einem Schiffer m 8einer anderen Wirthſchaft in K9 ein Bierglas an den Kopf geworfen, wobei der Taglö erheblich verletzt wurde. — Auf der Friedrichsbrücke erhielt heute Nacht der ledige Seemann Karl Doll von hier einen gefährlichen in den Hinterkopf, daß er beſinnungslos in das Allg. Kranken⸗ haus verbracht werden mußte. Der Thäter, Taglöhner Wilh. Weigel aus Karlsruhe, wurde ſofort nach der That ver⸗ haftet. 9 Wetter am Dienſtag, 6. Juni. Der Luftwirbel in Mittelſkandinavten verzieht ſich langſam nord⸗ wärts. Der Luftwirbel im von Irland ſcheint keine Reſerven beſitzen 5 über Südengland der Nordſee, Belgien, Holland, Nordweſtdeutſchland, der ſüd⸗ lichen Oſtſee und den öſtlichen preußiſchen Provinzen, ſowie über den ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen und Poten noch immer ein ſchwacher Hochdruck von etwas über 760 mm behaupten konnte. Ueber Italien und der Balkanhalbinſel liegt eine Depreſſton von ca. 755 mm und gerade letzterer Umſtand bewirkt in Frankreich, ſowie im größten Theile von Deutſch⸗ land nördliche bis nordöſtliche Luftſtrömung und damit hei⸗ teres Wetter. Da jedoch die Wärme zunimmt, bilden ſich neuerdings in vielen Orten, namentlich in der Schweiz ge⸗ witterige 7 e e Bei allmählich ſteigender Neigun u e lee Gewittern iſt im Uebrigen für Dienſtag un Mei och noch größtentheils trockenes und zeitweilig aufge⸗ heitertes Wetter zu erwarten. —— löhner ein Bierkrug mit Anus dem Grofherzogthum. * Karlsruhe, 4. Juni. Im Beiertheimer Walde erhängte ſich der 4 e Schloſſerlehrling Wolz. Derſelbe entlehnte von ſeinem 119 5 Mark mit dem Bemerken, ſeine Mutter gebrauche das Geld. Der Meiſter gab denn auch die 5., und der—5 Menſch verbrauchte dieſelben bei einer Feſt⸗ lichkeit. die Mutter davon Kenntniß erhielt und dem jungen Manne Vorwürfe machte, verließ er die Wohnung Freiburg, 4. 1775 Die Studentenſchaft wird den nach 3 züͤrückgekehrten Erbgroßherzoglichen Herrſ Beſucg d ſt einen feſtlichen Fackelzug datbringen. Der Beſuch der verſität iſt ein ſehr ſtarker, etwa 250 Studenten mehr Heide erg. Konſtanz, Die diesjährige Zuſammenkunft 177. 2 ouſta der Offtziere der d und öſterreichiſchen Bodenſeeufer⸗ Garniſonen wird am 17. Juli ſtattfinden und zwar wird ein Waldfeſt auf dem Gebhardsberge abgehalten werden. Kagesneuigkeiten. 4. Juni. Wie ſchon mehrfach kurz ge⸗ zwei Bankters, die Brüder Nathan und akob Heßlein, einen großen Depotdiebſtahl verübt und haben ch durch Selbſtmord— Jakob in Bamberg und Nathan n Wien— der Strafe entzogen. Dieſelben betrieben vor 22 Jahren noch ein Tuchgeſchäft in Bamberg und hatten nachgewieſenermaßen an ererbtem und erere een Gut ein Vermögen von rund anderthalb Millionen Mark. Vor etwa 14 Jahren widmeten ſte ſich dem Bankgeſchäft in größerem Um⸗ fange, das dieſelbeu ſeit etwa 12 Jahren ausſchließlich betreiben. Dieſelben allgemein als hochehrenswerthe, gewiſſenhafte und zuverläſſige Geſchäftsleute; der eine Bruder, Nathan fae war viele Jahre Gemeinde⸗Bevollmächtigter, als 9 Gamb weldet, haben lcher Budget⸗Referent, dann Magiſtratsrath und Sekretär Handelsgremiums, er wurde auch ſchon vor Jahren durch den Titel eines Commercienraths ausgezeichnet. Firma und deren beide Inhaber genoſſen allgemeines und unbe⸗ renztes Vertrauen, ſo daß der Adel und die Bürger⸗ ſchaft die Geiſtlichkeit aller ſperſee der reiche Partikulier ebenſo wie der ſparſame Kaufmann und Werkmeiſter der mittleren Klaſſen die EGrrungenſchaften der irma Heßlein anvertrauten. So häuften ſich in dieſem eſchäfte De und Konto⸗Korrent⸗Einzahlungs⸗ ſummen zu 15 ionen an. Die Brüder aber waren ſchon vor Jahren, wie 15 leider jetzt erſt herausſtellt, Börſenſpieler der frivolſten Art geworden. In Wien, Berlin, Frankfurt und amburg machten ſie ihre waghalſtgen Differenzgeſchäfte und Pilen öfter in einer einzigen Woche Verlufte von über 100,000 Mark gehabt haben. Zu dieſem Börſenſpiel raubten die Brüder eßlein nun die ihnen übergebenen Depots radikal aus. In olchem 15 eine S. n durch einen Bankerotteur aſt noch niemals ſtattgefunden. Soweit man die Sache bisher erſchauen kann, werden die Paſſive mehrere Millionen be⸗ tragen; die Aktiva nach Abrechnung der Lombardwerthe dürften kaum zwanzigtauſend Mark betragen. Ein Rentier, der früher in Bamberg lebte und vor einigen Jahren nach Nürnberg übergeſtedelt iſt, hatte ein größeres Depol bei Heß⸗ lein, er dasſelbe vor einigen Tagen zurück und er⸗ hielt dasſelbe bis 100,000 M. Das erfolgte Verlangen auf ttung des Betrages war die Veranlafſung der Kataſtrophe.— Wie aus Berlin gemeldet wird, hatte die irma noch am jüngſten Freitag telegraphiſch an dortige ankiers die Aufforderung gerichtet, ihre Effekten, welche ſie in Berlin im Depot hatte, zu ſenden und hinzugefügt, daß Gegenwerth dafür bereits abgegangen ſei. Einzelne Firmen en auch die Effekten geſandt. Der Gegenwerth iſt jedoch nicht eingetroffen. — Ratibor, 27 8 d e—5— 110 meldet, ſeit einigen Tagen trete in den Kreiſen Großſtrehli und Keelenit ein kleiner unbekannter Käfer in großen Maſſen „der die Getreidefelder verwüſte und allein in der Herr⸗ n Gziasnau über 70ha Sommerſaat vernichtet habe. Aeueſie Nachrichten und Celegrammt. Potsdam, 3. Juni. Heute Vormittag fand im Luſt⸗ en Parade vor dem Kaiſer ſtatt. Der Parade Lebnten dem Kaiſer die Prinzen Heinrich und Friedrich Leopold, der Graf von Turin, Prinz Friedrich Auguſt von Sachſen, Herzog Albrecht von Württemberg, der Kriegs⸗ miniſter, ſowie ſämmtliche Militärattaches bei. Bei dem Vor⸗ beimarſch des 1. Garderegiments zu Fuß waren der Kron⸗ prinz, ſowie die drei Söhne des Prinzen Albrecht eingetreten. Der Kaiſer führte der Kaiſerin, die mit den kaiſerlichen Prinzen, der Herzogin Adelheid von Schleswig⸗Holſtein, den Prinzeſſinnen Friedrich Leopold und Alexandrine, der Erb⸗ prinzeſſin von Hohenzollern und der Herzogin Johann von Mecklenburg der Parade von den Fenſtern des Stadtſchloſſes aus beiwohnte, das Regiment der Garde du Corps zweimal vor, ebenſo der Prinz von Turin das Gardeküraſſier⸗Regi⸗ ment, das zur Theilnahme an der Parade heute früh hier eingetroffen war. Nach der Parade fand im Stadtſchloß Frühſtückstafel ſtatt. Wien, 3. Juni. Die Antwort Kalnoky's an die ungariſche Delegation führt aus, im Dreibund habe ſich nichts geändert. Derſelbe ſtehe ſo feſt wie früher und werde auch ſo bleiben. Das Gefühl der Sicherheit bezüg⸗ lich der Erhaltung des Friedens habe ſich geſtärkt. Große Maſſen des italieniſchen Volkes ſeien mit dem Bündniß einverſtanden und es liege kein Grund vor, gewiſſe, aus der Vergangenheit herrührende irredentiſtiſche Vor⸗ gange heraufzubeſchwören. Mit der ſerbiſchen Regierung wird freundſchaftlich verkehrt, der König wird von uns beglückwünſcht. Bezüglich der Beziehungen mit Rußland berechtigen die Dispoſitionen des Kaiſers Alexander und der ruſſiſchen Regierung zur Hoffnung, daß ſich die guten beſtehenden Beziehungen noch verbeſſern. Wahlnachrichten. Witten, 2. Juni. Das Centrum ſtellte in Hagen Dr. Lieber auf, wodurch Richter vorausſichtlich in die Stichwahl kommen wird. Breslan, 2. Juni. Der Schleſiſchen Volkszeitung zufolge ſtellte eine von der Geiſtlichkeit zahlreich beſuchte Vertrauensmännerverſammlung der Centrumspartei faſt einſtimmig den Frhru. v. Huene als Reichstagskandi⸗ daten für Breslau⸗Land⸗Neumarkt auf. Frhr. v. Huene nahm auf telegraphiſche Anfrage die Kandidatur an; er iſt auch in Militſch⸗Trebnitz aufgeſtellt. Straßburg i.., 3. Juni. Dem Prinzen Alexander von Hohenlohe, dem fjüngſten Sohne des Statt⸗ halters, iſt die Reichstagskandidatur in Hagenau an⸗ geboten worden. Eine Annahme⸗Erklärung liegt noch nicht vor. Theater, Kunſt und miſſenſchaft. Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Graf Eſſex. Trauerſpiel in 5 Akten von Heinrich Laube. Der Volksvorſtellung am Samſtag Abend, welche uns Laubes ergreifenden„Graf Eſſex“ brachte, ſah man in den Kreiſen der Theaterfreunde mit beſonderer Spannung ent⸗ pegenz Lag doch die Hauptrolle in den Händen eines Künſt⸗ ers, der vor Jahren unſerer 8 e angehörte, des Herrn Ernſt vom Hamburger Thalia ⸗Theater. Herr Ernſt 1 0 bei uns noch im beſten Andenken, den Ruf eines tüchtigen, denkenden Schauſpielers, dem ein ausgiebiges Talent zur Seite ſteht, hat er von hier mit fortgenommen und er hat ihn auch wieder hierher gebracht, jetzt, da er als Gaſt mit der Abſicht auf ein neues Engagement wieder hier weilt. Und wir müſſen fagen, daß Herr Ernſt die Erwartungen, welche man an ihn ſtellte, erfüllt hat. Sein Graf Eſſex war eine vorzügliche Leiſtung. ie gewaltige Scene, in welcher der hochſtrebende Pair gegen die Königin auftritt, die von füßem Liebeshauch durchwehten Auftritte mit der Gräfin Rutland, die großartige Tragik des letzten Aktes, Alles das gelang Herrn Ernſt gleich gut und ließ in der Seele des Zuſchauers einen ſympathiſchen Nachklang zurück. err Ernſt gebietet auch über nicht zu unterſchätzende äußer⸗ iche Vorzüge, von denen ſein prächtiges Organ nicht zu den letzten gehört. Wenn man Herrn Ernſt ſieht und hört, hat man die entſchiedene Empfindung des Wunſches, ihn öfters auftreten zu ſehen. Vielleicht bleibt dieſer Wunſch nicht ein ſogenannter frommer. Die übrigen Darſteller boten dem Spiel des Gaſtes ſich würdig zur Seite ſtellende Leiſtungen und vertraten zum größten Theil die ſcher öfters von ihnen gegebenen Rollen. Frl. Clair ſpielte hier zum erſten Male die Lady Nottingham mit großer Wärme. Frl. Wittels ab die Gräfin Rutland mik lobenswerthem Geſchick, wenn e auch nicht die großen Schwierigkeiten der Wahnſinnsſzene ee H. M. erlin, 2. Juni.„Falſtaff“, lyriſche Komödie in drei Akten von Arrigo Boito, ſik von Giuſeppe Verdi, wurde eſtern im königlichen Opernhauſe von Mitgliedern des eaters alla Scala in Mailand zum erſten Mal 5 0 5 und von dem dicht gefüllten Hauſe mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen, der ſich nach jedem Bilde ſteigerte, zuweilen auch bei offener Scene ausbrach. Vom Hofe war Prinze rl erſchienen. Die Aufführung unter Kapell⸗ meiſter Mascheroni erreichte den höchſten Grad der Lebendig⸗ keit. Ramon Blanchart, der die Baritonpartie des Falſta ab, iſt ein ebenſo vortrefflicher Sänger wie Darſteller des omiſchen Nächſt ihm zeichneten ſich die Damen Emma Zilli und Adelina Stehle als„Alice Ford“ und „Nanetta“ aus. Der eiferſüchtige Ford fand in Antonio Pini⸗Corſt einen tüchtigen Vertreter. alſtaff wurde in 0 komiſchen Scenen von den 1 8 arolt, Pelagolli, rimandi, Alice in ihren ſchalkhafken Unternehmungen durch Virginie Guerrini wacker unterſtützt. Edoardo Garbin ſang den jugendlichen Liebhaber„Fenton“ mit zarter Tenorſtimme. 5 der Oper herrſcht die muſtkaliſche Deklamation in meiſter⸗ after Anwendung auf das Komiſche. 2. Juni. Der Direktor der ſchönen Künſte hat den Vorſchlag der Cenſoren, die Aufführung von Hauptmanns Die Weber“ als ſtaatsgefährlich zu verbieten, genehmigt. Das Verbot wird dem Direktor des„Theatre Libre“ mitge⸗ theilt werden. Verſchiedenes. — Tolle Wetten! Die neuerdings wieder kräftig wüthende Seuche, abſonderliche Wetten ugehen und unter dem Jubel der zuſchauenden Narren oder Nichtnarren auszutragen, iſt keine Erſcheinung der Reuzeit. Bereits vor 70 Jahren, im Anfange unſeres Jahrhunderts, kam dieſe Verrücktheit in England zum Ausbruch. Den Anfang machten zwei Bürger von Fawey, ein Schuhflicker und ein Schneider. Sie wetteten miteinander, wer die häßlichſten Fratzen ſchneiden könne. Die Wette wurde im Wirthshauſe ochten, der Preis war eine Rolle Tabak. Bereits war der Schuhflicker dem Schneider um drei voraus, als ein Mann, der eine hohe Wette auf den Sieg des Schneiders 1e fi hatte, durch Lift zum Siege verhalf. Er näherte ſich ihm heimlich und trat ihm plötzlich ſo heftig auf die daß der Schnei⸗ der vor Schmerz eine rimaſſe ſchnitt, die von dem Schuhflicker nicht zu en war und welcher daher vom Schiedsgericht der Preis zuerkannt wurde.— Zu derſelben Zeit ging ein Londoner Weoler der große körperliche Ge⸗ wandtheit beſaß, folgende Wette ein: Er behauptete, er wolle ſich gegen Bezahlung eines angemeſſenen Preiſes an die Rad⸗ 1 1 einer Kutſche hängen und ſich, während letztere ſich im ſchnellen Fahren befinde, ſo mit dem Rade herumdrehen laſſen. Die Wette wurde in einer der Hauptſtraßen Londons im Beiſein einer großen Menſchenmenge ausgefochten und richtig gewonnen.— Den Gipfel der Abſonderlichkeit erreichten aber zwei altadelige Herren, der Herzog von Bedford und Lord Barymore. Dieſe wetteten mit einander über die Mög⸗ lichkeit, einen Menſchen zu finden, der eine lebendige Katze vollſtändig aufeſſen würde. Die beiden edlen Lords erließen darauf rings im Lande Aufrufe und wirklich meldete ſich nach einiger Zeit ein wilder ſtruppiger Kerl, ſeines Zeichens ein Schäfer aus Beverley in Porkſhire. Derſelbe verzehrte zum großen Jubel der hochariſtokratiſchen Geſellſchaft, die zu dem Schauſpiele eingeladen war, einen ſchwarzen Kater, nachdem er ihn vorher mit den 1 2 zerriſſen, mit Haut und Knochen, Haaren und Eingeweiden. Mannheimer Handelsblatt. Maunheimer Marktbericht vom 5. Juni. Stroß per Ztr. M. 3,50, Heu per Ztr. M. 6,50, Kartoffeln von M. 2,50 bis 3,50 per Ztr., Bohnen per Pfd. 1,50., Blumen⸗ kohl per Stück 30 Pf., Spinat per Portion 15 Pfd., Wirſing per Stück 00 Pf., Rothkohl per Stück 00 Pf., Weißkohl 1 5 Stück 00 Pf., Weißkraut per 100 Stück 0,00., Kohlrabi 8 Knollen 15 Pf., 79 alat per Stück 5 Pf., Endivienſalat per Stück 10 Pf., Fe 1 per Portion 00 Pf., Sellerie per Stück 25 Pf., Zwiebeln per Pfd. 12 Pf., rothe Rüben per Portion 25 Pf., weiße Rüben per Port. 00 Pf., gelbe Rüben per Portion 20 Pf., Carrotten per Buſchel 5 Pf., Pflück⸗ Erbſen per Portion 25 Pf., Meerrettig per Stange 15 Pf., Gurken per Stück 20 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 00 Pf., Aepfel per Pfd. 40 Pf., Birnen per 25 Stück 00 Pf., Pflaumen per 100 Stück 00 Pf., Jwalſhhgen, per 100 Stück 90 Pf., Kirſchen per Pfd. 15 Pf., Trauben per Pfd. 00 rſiche per 5 Stück 00 1 Aprikoſen per 5 Stück 00 Nüſſe per 25 Stück 10 5 Haſſelnüſſe per Pfd. 35 Eier per 5 Stück 30 Pf., Butter per Pfd. 1,20., Handkä per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 40 Pf.,. f per 1,20., 992 50 per Pfd. 70 Pf., Weißftſche fd. 80 Pf., Laberdan per Pfd. 00 Pf., Stockſiſche per Pfd. 25 Pf., Haſe per Stück 0,00., Reh per Pfd. 1,00., Hahn Gt per Stück 2,00., 95(ung) per Stück 2,00., Feldhuhn per Stück 000., Ente per Stück 3,00., Tauben per Paar 0,90 M. Gans(lebend) per Stück 4,00., geſchlachtet per 08. 00 Pf.— Spargeln per Pfd 20—25 Pf. aſſerſtandsnachrichten vom Monat Mai/ Juni. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 31. 1. 2. 3. 4. 5. Bemerkungen Konſtanz 3,89 3,39 3,39 Hünningen 2,18 2,18 2,37 2,17 2,12 Abds. 6 U. Kehlll 2,58 2,51 2,586 2,57 2,51 N. 6 U. Lauterburg.. 3,61 3,57 3,65 8,65 Abds. 6 N. Magau J,80 3,74 3,77 8,85 8,76 2 U. Germersheim 0,93 0,84 0,97.-P. 12 U. Mannheim 3,50 3,45 3,47 3,45 3,50 3,41] Mgs. 7 U. Mainz ,72 1,70 1,66 1,62 1,70.-P. 12 U. Bingen 1,611,59 1,55 1,50 10 U. Kaub 1,78 1,761,70 1,67 1,69 2 U. Koblenz ,89 1,89 1,87 1,88 10 K. Könn H,68 1,72 1,68 1,64 1,59 2 U. Nuhrort 0,99 1,041,05 1,02 9 U. vom Neckar?: 7 Maunheim 3,50 3,42 3,46 3,40 8,483,38 BV. 7 N. Heilbronn. 0,65 0,58 0,60 0,60 0,58 2. Waſſerwärme des Rheins am 4. ds.: 15% B. Reiſe⸗Abonnements und Saiſon-Abonnements. Zur Bequemlichkeit des reifenden Publikums ſowohl als derjenigen Zeitungsleſer, die in Kurorten und Sommerfriſchen bleibenden Aufenthalt nehmen, richten wir, wie bisher, für den Sommer Reiſe⸗Abonune⸗ ments ein. Jeder Inhaber eines Reiſe⸗Abonnements gelangt ſo ſchnell in den Beſitz des„General⸗Anzeigers“, wie es nach Lage der Eiſenbahn⸗ und Poſtverbindung des be⸗ treffenden Aufenthaltsortes überhaupt möglich iſt. Bei Rundreiſen wird die Zeitung nach den vorher anzugebenden Orten derart expedirt, daß der Abonnent dieſelbe„poſtlagernd“ oder unter jeder uns aufgegebenen Adreſſe vorfindet. Der Abonnementspreis wird— ohne Ruͤckſicht auf das Land, nach welchem die Exemplare zu dirigiren ſind— auf nur 60 Pfennig per Woche (bei täglich einmaliger Franco⸗Zuſendung) feſtgeſetzt. Auswärtige Beſteller werden darauf aufmerkſam gemacht, daß die Bezahlung am Einfachſten durch Poſt⸗ anweiſung oder Einſendung von Briefmarken bewirkt wird. Bei längerem Aufenthalte an ein und dem⸗ ſelben Ort iſt das außerordentlich billige Abonnement bei den betreffenden Poſtanſtalten entſchieden der direkten Streifbandſendung vorzuziehen. Expedition des„General⸗Anzeigers“ (Mannheimer Journaſ). rste Mannheimer*„ Typographische Anstalt Wendling Dr. Haas& Co. 2 Buchdruecekerei, Lithographie teeesseees 4 — Oeneral-Anzeiger. 5. Seite. Bekanntmachung. Die Reichstagswahlen betr. Nr. 55030. Im Hinblick auf ie bevorſtehende Reichstagswahl nachen wir die Herren Wahlvor⸗ teher auf genaue Beobachtung er Vorſchriften des betr. Wahl⸗ eſetzes und Wahlreglements, ins⸗ eſondere aber noch auf Folgen⸗ es aufmerkſam: 1) Die erfolgte Stimmabgabe edes Wählers iſt neben dem Ramen desſelben in der dazu be⸗ timmten Rubrik der Wählerliſte u vermerken(§ 16 des Regle⸗ ments); zur Beurkundung dieſes Vermerks iſt die Wählerliſte beim Schluß der Wahlhandlung von sem geſammten Wahlvorſtand zu Aeſchee den(§ 18 Abſ. 8 des Reglements). 2) Die Gegenliſte iſt nach dem zorgeſchriebenen Schema(Geſ.⸗ 1..⸗O.Bl. 1871 Seite* 272 führen, beim Schluß der l⸗ 1 5 von dem geſammten ahlvorſtande zu unterſchreiben und dem Wahlprotokolle beizu⸗ ügen. ) Die Stimmzettel, über deren Giltigkeit es nach 8 13 des Reichs⸗ tagswahlgeſetzes einer Beſchluß⸗ faſſung des Wahlvorſtandes be⸗ durft hat, ſind mit fortlaufenden Nummern verſehen dem Protokoll beizuheften; in dem Protokoll ſind die Gründe anzugeben, aus denen die Ungiltigkeitserklärung erfolgt oder nicht erfolgt iſt. 4) Der Wahlvorſtand beſteht aus dem vom er⸗ nannten Wahlvorſteher, dem Protokollführer und mindeſtens drei Beiſttzern(§ 10 des Regle⸗ ments). 10800 Die Herrn Wahlvorſteher wollen die Wahlprotokolle mit allen Zu⸗ gehörden alsbald nachBeendigung des Wahlgeſchäfts nöthigenfalls durch Exträboten hieher einſenden, in auswärtigen Orten auch Wahlergebniß telegraphiſch hieher anzeigen, zu welchem Zweck die Telegraphenämter ü be⸗ ramme bis Nachts 10 Uhr be⸗ fördern. Mannheim, den 3. Juni 1898. Großh. Bezirksamt: Frhr. Rüdt. Selauntmachung. Es werden ununterbrochen Fälle unberechtigten Fiſchens in den die hieſige Stadt umgebenden fließenden Gewäſſern zur Anzeige ebracht. Da die hierwegen er⸗ olgende Beſtrafung für die hiebei Betroffenen meiſt eine ſehr em⸗ pfindliche iſt, bringen wir nach⸗ ſtehend die einſchlägigen Geſetzes⸗ eſtimmungen zur Darnachachtung in Erinnerung: 10131 370 Ziff. 4 des.⸗St.⸗ .⸗B. Mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig Mark oder mit Haft wird beſtraft: „Wer unberechtigt fiſcht oder krebſt.“ Art. 10. Abſ. 1 u. 2 des vom Niemand darf Fiſche fangen, ohne mit einer, ſeine Berechtigung und deren Um⸗ fang beurkundenden Fiſcher⸗ karte verſehen zu ſein. Aus⸗ nahmen für beſtimmte Ge⸗ wäſſer kann das Haudels⸗ miniſterium nach Vernehm⸗ ung des Bezirksraths ge⸗ ſtatten. Der Juhaber einer Fiſcherkarte muß dieſelbe bei der Ausübung der Fiſcherei ſtets mit ſich führen und auf Verlangen des Auf⸗ ſichtsperſonals vorweiſen. 296 des.⸗St⸗Geſ.⸗B. Wer zur Nachtzeit, bei Fackel⸗ liche oder unter Anwendung ſchäd⸗ licher oder explodirender Stoffe unberechtigt ſiſcht oder krebſt, wird mit Geldſtrafe bis zu 600 M. oder mit bis zu 6 Monaten ra 8361Ziff. 9. d..⸗St.⸗G.⸗B. Mit Haft wird beſtraft: „Wer Kinder oder andere unter ſeiner Gewalt fecre Perſonen, welche ſeiner Auf 0 untergeben nd und zu ſeiner Hausgenoſſen⸗ chaft 9285 ren, von der Begehung von Diebſtählen, ſowie von der Begehung ſtrafbarer Verletzungen der Geſetze zum Schutze der Fiſch⸗ erei abzuhalten unterläßt. In dieſen Fällen kann ſtatt der 55 auf Geldſtrafe bis zu 150 M. erkannt werden.“ Wir fügen bei, daß gemäß den Vorſchriften der Art. 14 Abſ. 3 des Fiſchereigeſetzes in Verbin⸗ dung mit§ 40 des.⸗St⸗G.-B. neben der Strafe auf Einziehung er verbotwidrig gefangenen und lgehaltenen Fiſche und der bei er Ausübung der Fiſcherei ver⸗ wendeten unerlaubten Fangge⸗ räthe zu erkennen iſt, ohne Unter⸗ ſchied, ob die Furde oder Fang⸗ räthe dem Verurtheilten ge⸗ ören oder nicht. Mannheim, 19. Mai 1898. Großh. Bezirksamt: Dr. Schmid. Konkursverfahren. S⸗ gerichtlich genehmigten b eilung in demKonkurſe Aber das Vermögen des Reſtau⸗ rateurs Hans Heinlein find Mk. 777,42 verfügbar. Dabei ſind zu berückſichtigen: . 34,49 bevorrechtigte, Mk. 12612,66 unbevorrechtigte Forder⸗ W1 10796 annheim, den 3. Juni 1893. Friedrich Bühler, Konmiursverwalter. das M Hengra Jerſteigerung. DasHeng vas von nachbenannten ſtädtiſchen Grundſtücken wird an folgenden Tagen jeweils im ſtädtiſchen Bauhofe loosweiſe verſteigert, und zwar: 10794 Freitag, den 9. Juni 1893, Vormittags 10 Uhr: Von der Schweinsweide, der Kuhweide, I. Gewann, der Fahr⸗ lach, dem Roſengarten,., II. und III. Gewann, dem Altneckar bei dem Roſengarten, dem Neckar⸗ damm, der Streitwieſe und der Böſchung bei der Weideanlage in der Harlach. Nachmittags 2 Uhr: Von dem Schnickenloche, der Rheingewann, dem Hinterſchledig, dem Schlangenwörth und dem Rheindamm, dem Altneckar bei den großen Neuwieſen und den großen Neuwieſen. Samſtag, den 10. Junt 1893, Vormittags 10 Uhr: VBon dem Ochſenpferche—7, der Schaafweide, dem Schaaf⸗ weiddamm, dem Altwaſſer, den Hohwieſen, der Seckenheimer Brodwieſe, der ers am weißen Sand, dem Pfeifferswörth nebſt Vorland, der II. Sandgewann und den Sellweiden, dem Sand⸗ rain und das Gras von der Park⸗ anlage jeuſeits Neckars. Mannheim, den 1. Juni 1898. Die Sale eeen eck. Winterer. Lekauntmachung. Den Anſchluß der bebauten Grundſtücke an die öffentlichen Kanäle detr. 84 107 (152) Nr. 35711. Die diesſeitige Bekanntmachung vom 1. v. Mts. Nr. 28, Amtsblatt Nr. 61 wird im Benehmen mit dem hier in folgenden Punkten hiermi abgeändert und 175 15 1. Sämmtliche Hausentwäſſer⸗ ungsprojekte, welche bis zum 4. NRärz l. Is. eingereicht waren, dürfen nach Prüfung durch das Sielbau⸗Bureau und Genehmig⸗ ung durch den Stadtrath auch dann ausgeführt werden, wenn ſte nicht in denjenigen Straßen liegen, für welche die ung der Hausanſchlüſſe im Jahre 1893 vorgeſehen iſt. Dabei wird jedoch beſtimmt, daß Aufgrabungen der Straßen zwiſchen zwei Quadrgten zu gleicher Zeit ſtets nur auf einer Seite erſolgen dürfen. 2. Hausanſchlütſſe in der Fried⸗ richs⸗ und Neckarſtraße können ſofort zur Augführung kommen, jedoch gleichfalls mit der Maß⸗ gabe, daß in einem Quadrate zu gleicher Zeit nur Arbeiten auf der einen Straßenſeite geſtattet werden. 3. Die Friſten für Durchführ⸗ ung der Hausagnſchlüſſe in der 55 und Heidelbergerſtraße ne 5 11 8 der u. Neckarſtraße werden gemäß 8§ 3 und 4 der Hausentwäſſerungs⸗ ordnung dahin feſtgeſetzt, daß 3. die Geſuche um Genehmigung der Hausanſchlüſſe ſpäteſtens bis 4. Auguſt d. Js. beim Stadtrath eingereicht ſein müſſen. b. Die Ausführung der Hausan⸗ ſchlüſſe bis 85 1. October d. 8. vollendet ſein muß. annheim, den 8. Maf 1898. Großh. Bezirksamt. (gez.) Seitz. Vorſtehendes dringen wir noch⸗ mals mit dem Anfügen zur öffent⸗ lichen Kenntniß, daß vorerſt hier⸗ nach die Erledigung der cadernascefade wird. Mannheim, den 25. Mai 1898. Stadtrath: Klotz. aus⸗ nden Bekauntmachung. Das Anſtreichen der 69 öffent⸗ lichen Feuermelder ſoll im Wege des öffentlichen Angebots ver⸗ geben werden. Bewerber wollen ihre Ange⸗ bote mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis längſtens Samſtag den 10. Juni d.., Vorm. 11 Uhr im Rathhaus 1. Stock, Zimmer No. 4 einreichen, zu welcher Zeit die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa 00 ienener Bieter ſln au d. Die Beding⸗ ungen ſind auf dem Feuermelde⸗ bureau, Kaufhaus, einzuſehen. Mannheim, den 30. Mai 1893. Stadtrath: Klotz. 10608 Vergebung non Steinhanerarbeiten. No. 1526. Die Anfertigung und Lieferung von ca. 80 lfdm. Sockelſteine aus Sandſtein für die Vorgarteneinfriedigung vor dem Ouadrat K 6 am Luiſenring ſoll im Submiſſionswege ver⸗ geben werden. 10595 Angebote, welche nach Einheits⸗ preiſen geſtellt ſein müſſen, ſind portofrei, verſiegelt und mit ent⸗ ſprechender Anfſchrift verſehen, ſpäteſtens bis 8 10. Juni d.., 10 Uhr Samſtag, den Vorm. bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt Bedingungen ꝛe. eingeſehen und Angebotsformulare in Empfang genommen werden können. Den Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen An⸗ gebote an genanntem Termine e Mannheim, 30. Mai 1893. Tiefbauamt⸗ Kaſten. Bekannt No. 14,255. Auf Grund des ungen für das Gewerbegericht M Zum Vorſitzenden des Gew Herr Bürgermeiſte machung. Errichtung eines Gewerbegerichts in Mannheim betr. § 22 der ſtatutariſchen Beſtimm⸗ annheim geben wir hiermit bekannt. daß das Gewerbegericht Mannheim nunmehr endgiltig zuſammenge⸗ ſetzt iſt, und zwar folgendermaßen: 0 erbegerichts wurde gewählt: r Klotz hier. Zu deſſen Stellvertretern: b.„ Stadtrath a. Herr Bürgermeiſter Bräunig hier. Baſſermann hier. .„ Rechtsanwalt Dr. Jordan. Zum Gerichtsſchreiber des Gewerbegerichts wurde ernannt: Herr Actuar Ketterer hier, zu deſſen S Herr Actuar Schn tellvertreter: itzler hier. Zum Kaſſenbeamten wurde ernannt: Herr Seeretair Kallenberger hier. „Metzgermeiſter Jo „ Ingenieur Hans Bolz 79 chneidermeiſter Chri ** L * „ Fabrikant * * Fabrikdirector Wilhel „ Baumeiſter Friedrich aumeiſter Anton SSSS eSpNer- Aus dem Kreiſe der Arbeitgeber wurden gewählt: Herr Schreinermeiſter Heinrich Becker hier. Philipp Bender hier. e, Neckarau. ſtian Brems hier. „ Hofſchmiedmeiſter Heinrich Brohm hier. Tapezier Karl Cronberger hier. Buchbinder Judwig Dörr h Maurermeiſter Johann Elzer in Feudenheim. ſohann Forrer 1 chloſſermeiſter Engelbert Georg 1929 15 erkſtatt⸗Borſteher Guſtav Heilig hier. ier. Er ritz hier. hier. im Hoff hier. Werkmeiſter Georg Kellenbenz hier. Betriebs⸗Ingenieur Philipp Kippenhan hier. 5 Fabritdſteen Gemeinderath Hermann Kling in Schriesheim. abrikdirector Dr. Hans Kohlſtock in Rheinau. „ Mechaniker Andreas König hier. 5 Karl Kühner in Sandhofen. laſermeiſter Adam Lamerdin hier. * „ Betriebsbeamter Jacob Kächele hier. * * Lehr hier. „ Spenglermeiſter Joſef Leonhard hier. „ Fabrikbeſitzer Karl Leoni in Neckarau. „ Maler Friedrich Löwenhaupt jr. hier. abrikant Guſtav Mandelbaum hier. „ Procuriſt Ewald Moll in der Spiegelfabrik Waldhof. „ Ziegeleibeſitzer 9 Müller hier. 0 Uin Neckarau. „ Kupferſchmied 0 Olivier hier. „ Fabrikant Joſef Pallenberg iegeleibeſizer Karl Rahr in Relaishaus. redrich Schöchlin hier. wanke in Waldhof. „Eduard Kremer in Sandhofen. * „ Sigarrenfabrik⸗Werkführer Philipp Samſtag in Sandhofen „Betriebsbeamter Friedrich Sattler 18 „ Director Dr. Louls Schäfer in Waldhof. „ Bäckermeiſter Ludwig Schneider hier. „ Schuhmgchermeiſter „ Baumeiſter 1 55 ſter hier. „ Betriebsleiter Arthur „ Schloſſermeiſter Georg Thatje hier. „ Schafhändier Heinrich Weber in Ilvesheim. 42.„ Wagnermeiſter Valentin Weigold in Wallſtadt. 423.„ Maurermeiſter Georg Welz in Käferthal. 44.„ Fabrikant Ephr. irſch Willſtädter hier. 45.„ Schreimermeiſter udwig Mürmell hier. Aus dem Kreife der Arbeiknehmer würden gewähglt: 1. Herr Schneider Kilian Albicker dahier, 2.„ Fabrikarbeiter Michael Beckenbach in Waldhof. 88 5 Daniel Becker in Sandhofen. 4. 15 Peter Brand in Waldhof. 5.„ Dockarbeiter Leonhard Breitenberger dahier. 6.„ Gypſer Karl Ludw. Conſtantini dahier. 7.„ Steinhauer Wilhelm Dörſam in Seckenheim. 8.„ Zimmerer Heinrich Eldracher dahier. 9.„ Schloſſer Eduard Emmerich„ 10.„ Bucdrucker Friedrich Falk 5 11.„ Cigarrenmacher Peter Feuerſtein in Ilvesheim⸗ 18.„ endreher Leonhard Foshag dahier. 13.„ Buchdrucker Otto Friſch. 75 14.„ 575 Georg Fritz 2 1553 chreiner Anton Götzinger 1 18.„ Glaſer Peter Groſchwitz 105 17.„ Schreiner Chriſtof Günther 5 18.„ Maurer Karl Haſerodt 5 19.„ Steinmetz Ignaz Kraft Gigarrenmacher 09 21.„ Küfer Wilhelm Kretſchmar in Seckenheim. 22.„ Schloſſer Theodor Kurz II. in Neckarau. 28.„ Maurer 971 7 Lang in Feudenheim. 24.„ Barbiergehilſe Jakob L0b II. in Wallſtadt, 25.„ Getreidegrbeiter Adolf Margott hier⸗ 27„ Fabrikarbeiter Georg 2 Neudörfer in Käferthal, immermann Herm. Riedel in Sandhofen. 28. Steindrucker Wilhelm Rockenfeller hier. 29.„ Former Adolf Rohn hrer. 89 e Wilhelm Rottmann dahier. 31.„ Maurer Peter Simon II. in Schriesheim. 32.„ Wagner Gottlieb Schlipp dahier. 33.„ A Emil Spiesbauch dahier 34.„ Töpfer Guſtav Teichelmann dahier. 35.„ Schneider Chriſtian Hoegelen dahier. 35.„ Buchbinder Wolfgang Wagner dahter. 387.„ Schreiner Karl Walter 1 88.„ Eigarrenmagcher Friedrich Wamſer in Sandhofen. 39.„ Schreiner Johann Weber dahier. 40.„ Steindrucker Michael Weidner in Neckarau. 41.„ Schuhmacher Philipp Weimer dahier. 42.„ Eiſendreher Jul. Friedrich Wezel dahier. 43.„ Tabakarheiter Ehriſtian Willſcheid dahter. 44.„ Peter Wohlſchlegel in Neckarau und 45.„ Bböttcher Ziegler in Mannhein. Mannheim, den 26. Mat 1898. Stadtrath: Klotz. Heffentliche Verfeigerung. Krieger-Verein. Am 400 Samſtag, deu 10. Juni, Dienstag, 6. Juni 1893, Abends 8½ Uhr 85 9 f 15 1 1 0 135„Stadt Lück“, P 45 werde ich im Pfandlo 5 Ausserordentliche 1 Kaſſenſchrank, Kleiderſchränke, 2 Nähmaſchinen, 1 Bertikor, Genetal⸗erſammlung. Kanapee's, Kommoden, 1 Konſol Tagesordnung: mit Spiegel, 2 Betten, 1 ſpan. Wand, 1 Nähtiſch, Nachttiſche und andere Tiſche, 1 Umklapp⸗ tiſch, 1 kleiner Pult, 1 Koffer, 1 Reiſedecke, Regulator's, 2 Uhren, 1 Hänglampe, ferner 3 Kiſten Küchengeſchirr, Lampenglocken, u. dergl. 1 zweirädriger Hand⸗ wagen und 2 Pferde im Voll⸗ ſtreckungswege u. ferner auftrags⸗ weis 100 Flaſchen Rotwein gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Wüneee Juni 1893. 01 Gerichtsvollzieher. Jahlungs-Aufforderung. Von den ſtädtiſchen Umlagen pro 1893 iſt auf den Heutigen der weite Viertheil zur Zahlung ſalig, um deſſen baldige Ent⸗ richtung wir hiermit erſuchen. annheim, den 1. 1 55 1893. Die Stadtkaſſe: Hoffmann. 10656 Damen find. liebev. verſchw. Aufnahme bei Aug. Gölz, Ww. Hebamme, Weinheim a. B. Müll. I. 20. 1116 Beſchließung über Aufnahme außerordentlicher Mitglieder und Erhöhung des Sterbekaſſengeldes. Außerdem: Vortrag des Mitgliedes Herrn Lieut. d. L. Offenbächer und Anmeldung zum 110er Tag. Um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen bittet 10779 Der Vorſtand. Die, am 1. Juli er. fälligen OCoupons unserer Pfandbrlefe werden bereits vom 18. Juni er. ab an unserer Kasse in Berlin und den bekannten Zahlstellen eingelöst. 10778 Pommersche Hypotheken-Actien-Bank. Es wird ſtets zum Waſchen und Hügeln (Glanzbügelu) angenommen unter Zuſicherung prompter und billiger Bedienung. 84911 E 5, 6 dritter Stock. Inziug ius den Tiellffandes⸗Regifem der Fadt Judwigshafen a. Rh. Mai. 8 Sder Ne 0 25. Joh. Gg. Geyer, neider u. Julfana Wenz. 24. Nari Joh Specht, Metzger u. Bierbrauer u. Louiſe Matß. Schäfer. 26. Max Wirth, Friſeur u. Magdalena Schwalb. 26. Joh. Gg. Schmelzle, Heizer u. Katharina Rübſam. 26. Friedr. Danter IIl, Tüncher u. Katharina Krambs. 29. Joh. Leonh. Hoffer, Schiffer u. 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