— Durch allmähliche Umwandlung der Remunerationen in Telegramm⸗ Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter tr. 2472. Abonnememt: 80 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Badiſche Voltszeitung.) Mi Inuſerate: Die Cplonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗ Nummern 5 Pfg. der Stadt Maunheim und Umgebung. (103. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. uheimer Journal. (Nanngeimer Volksblatt.) Berantwortlich: den polit. und allg. Theil: ef⸗Redakteur Herm. Meher. ür den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ 0 loheſt ypographiſche Anſtalt), 118„Mannheimer Journal“ ſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. 6 eleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Rannheim und Amgebung. Nr. 351.(Celephon⸗Ar. 218. Erſtes Blatt. — Die Ordnung des Dienſteinkommens ſo ſchreibt die„Bad. Korr.“, iſt für viele Beaml der wichtigſte Theil des Beamtenrechtes und ſchon darum auch von der Großh. Regierung ſtets als einer beſonderen Fürſorge bedürftig erachtet worden. Zwar hatte ſich auch die Geſetzgebung des Jahres 1888 mit der Ordnung des Dienſteinkommens in gewiſſen Beziehungen befaßt; allein eine eigentliche Verbeſſerung desſelben herbeizuführen, lag an ſich damals nicht in der Abſicht. Die Annahme gleichmäßiger Penſionsnormen für alle etatmäßigen Be⸗ amten war nicht zu ermöglichen geweſen ohne Verſchlech⸗ terung der Penſionsſkala der höheren, akademiſch gebil⸗ deten Staatsdiener, die in dem Staatsdieneredikt eine verhältnißmäßig günſtige Ordnung dieſer Verhältniſſe beſaßen; weil aber im Intereſſe des öffentlichen Dienſtes die Anwartſchaften dieſer Beamtengruppe in Bezug auf Ruhe⸗ und Verſorgungsgehalte im Gan⸗ zen nicht geſchmälert w⸗rden konnten, ſo war es geboten, durch eine Erhöhung des penſionsfähigen Dienſteinkommens, nämlich der Gehalte und des Woh⸗ nungsgeldes, eine angemeſſene Ausgleichung zu gewähren. Da man ſich gleichzeitig für ein neues Gehaltsſyſtem entſchied, das dem Wunſche der unteren Beamten nach Zuſicherung eines zum Voraus feſtbeſtimmten Vorrückens im Dienſteinkommen im Weſentlichen entſprach, ſo war dadurch die Möglichkeit gegeben, auch den unteren und mittleren Beamten, neben der günſtigeren Geſtaltung der Penſtonen und der Hinterbliebenenverſorgung, eine ge⸗ wiſſe Verbeſſerung der Aktivitätsbezüge zuzuwenden. ſwird und daher die auf dieſen Punkt gerichteten und in der Throurede bereits verſprochenen Beſtrebungen der Großh. Regierung auf's Freudigſte begrüßt. —— Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 21. Dezember. An den ſoeben in Berlin ſtattgefundenen Be⸗ rathungen des Reichsverſicherungsamtes mit den Vertretern der land⸗ und forſtwirthſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaften haben aus Baden die Herren Domänendirektor Lewald als Vertreter des. Landesverſicherungsamtes und Miniſterialrath Sprenger als Vorſitzender des Vorſtandes der badiſchen landwirth⸗ ſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaften theilgenommen. Ver⸗ ſchiedene der in Berlin verhandelten Angelegenheiten ſind für Baden bezw. für die badiſche landwirthſchaftliche Berufs⸗ genoſſenſchaft von Intereſſe. ſo namentlich die Frage, ob und in welchem Umfange Unfallverhütungs⸗Vorſchriften für die land⸗ und forſtwirthſchaftlichen Betriebe zu er⸗ laſſen ſeien. Dieſe Frage iſt ſchon früher von der badi⸗ ſchen landwirthſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft und im Gr. Miniſterium des Innern mehrfach erwogen worden, insbeſondere auch nach der Richtung, ob es nicht ange⸗ zeigt ſei, für gewiſſe gefährliche Verrichtungen in der Land⸗ und Forſtwirthſchaft orts⸗ und bezirkspolizeiliche Vorſchriften zu erlaſſen; hier kämen namentlich Verord⸗ nungen hinſichtlich des Betriebs der landwirthſchaftlichen Maſchinen, die durch Elementar⸗ oder thieriſche Kraft be⸗ wegt werden, in Betracht. Man verheblte ſich aber die Schwierigkeiten nicht, welche ſich bei der Durchführung und wegen der den Betheiligten durch die erforderlichen Auf⸗ einen ſtändigen Bezug, durch mäßige Erhöhung der An⸗ fangs⸗ und Höchſtgehalte und durch eine ebenſolche Er⸗ höhung des Wohnungsgeldes, bei mehreren Beamten⸗ gruppen auch durch günſtigere Geſtaltung des Vorrückens, glaubte man jenes Ziel für's Erſte in genügendem Maße erreichen zu können. Wenn ſchon hiernach bei den oberen Beamten eine durchgängige Erhöhung des penſtonsfähigen Einkommens als Ausgleich für die Verkürzung der Penſionsanſprüche unbedingt geboten war, und wenn bei den mittleren und unteren Kategorien die Abſicht nur auf eine erwünſchte Aufrundung der Bezüge gerichtet geweſen iſt, ſo hat ſich doch die Wirkung des am 1. Januar 1890 in Kraft ge⸗ tretenen Gehaltstarifs gerade für die untere Gruppe von Beamten als keineswegs unbedeutend herausgeſtellt. Vielmehr iſt in der der Zweiten Kammer ſoeben zuge⸗ gangenen Gehaltstarifs⸗Vorlage im Einzelnen nachgewieſen, daß für die am 1. Januar 1893 etatmäßig angeſtellten Beamten der Abtheilungen E. bis mit K. des neuen Gehaltstarifes, d. i. alſo für die Geſammtheit der in der Regel als mittlere und untere Beamte bezeichneten Gruppen, der Aufwand an Gehalt nach den Durchſchnittsſätzen ꝛc., die unmittelbar vor 1890 in Geltung ſtanden, ſich jetzt auf 11 060 583 M. belaufen und daß der Vollzug des Gehaltstarifes von 1888, ohne die nun vorgeſchlagenen Aenderungen, dieſen Aufwand für die nämlichen Beam⸗ ten auf 12095803 M. ſteigern würde, ſonach um 1085 583 M. oder 9,4%. Wird berückſichtigt, daß eben jene Beamten vor 1890 zumeiſt alljährlich noch eine Renumeration bezogen, und wird deren ungefährer Betrag der erſtgenannten Summe, gleichzeitig aber andererſeits der an zweiter Stelle genannten Summe die am 1. Januar 1890 eingetretene Verbeſſerung im Wohnungsgeld hinzugerechnet, ſo ergiebt ſich als Aufwand a. nach dem früheren Syſtem 11 490 583., b. nach dem 1888er Gehaltstarif da⸗ gegen, und zwar ohne Einrechnung der im Jahr 1892 beſchloſſenen weiteren Erhöhung der Wohnungsgeldſätze 12 255803., nach dem letzteren alſo 765 220 M. oder 6,% mehr, ſo daß hieraus erſichtlich iſt, wie ſehr die am 1. Januar 1890 in Kraft getretene Neuordnung auch bezüglich der Höhe des thatſächlichen Dienſteinkom⸗ mens zu Gunſten der unteren und mittleren Beamten gewirkt hat. Dieſe Zahlen zeigen wohl auf' Irrige der Meinung, als ſei bei den teren Beamten für eine Verbeſſerung der Akt züge gar nichts oder doch nur wenig geſchehen. ** 8 Einleuchtendſte das mittleren und un⸗ ivitätsbe⸗ * Auslaſſungen des offiiiöſen Organs hinzu, daß die nationalliberale Partei die Auf⸗ beſſerung des Gehalts der ſogenanten mittleren und nieberen Beamten ganz beſonders warm befürworten Wir fügen den lagen zugehenden Koſten ergeben können. legenheit wird jedenfalls von der badiſchen landwirth⸗ ſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft und im Miniſterium des Innern mit Rückſicht auf die vor kurzer Zeit vom Reichsverſicherungsamt mitgetheilten Ergebniſſe der land⸗ wirthſchaftlichen Unfall⸗Statiſtik und die ſoeben in Berlin gepflogenen Erörterungen einer neuerlichen Prüfung unterzogen werden. Für das Gebiet der badiſchen ſtaat⸗ lichen Forſtwirthſchaft iſt übrigens, wie der„Bad. Korr.“ mitgetheilt wird, durch eingehende Anweiſungen über die bei Fällung, Bearbeitung und Fortſchaffung der Hölzer zu beobachtenden Vorſichtsmaßeegeln ausreichend Vorſorge zur Verhütung von Unfällen getroffen. Die ultramontane Preſſe pflegt eine merk⸗ würdige Blindheit an den Tag zu legen, wenn es ſich um die Erkenntniß handelt, daß ſelbſt Stimmen aus ihrem eigenen Lager gegen die Jeſuiten ſich erheben. Wie die„Köln. Ztg.“ mittheilt, haben am 24. Auguſt 1848 die ſämmtlichen katholiſchen Abgeordneten der Paulskirche, darunter der Abgeordnete Auguſt Reichensperger, die Biſchöfe von Breslau und Mainz, durch den General v. Radowitz ein Manifeſt gegen die Zulaſſung de Jeſuiten abgegeben, in dem es hieß Der Jeſuitenorden war im 16. Jahrhundert eine Aus⸗ hülfe, um augenblicklichen Bedürfniſſen der katholiſchen Kirche zu genügen, aber jetzt beſteht für Deutſchland ein ſolches Bedürfniß in keiner Weiſe. Der deutſche Epiſkopat, der deutſche Clerus bedürfen ſolcher ſenſe nicht, um ihre Auf⸗ gabe zu erfüllen, die deutſche Wiſſenſchaft bedarf keiner Un⸗ ferſtützung ſolcher Art. Der Nutzen, den man ſich aus dem Jeſuitenorden für die katholiſche Kirche Deutſchlands ver⸗ ſprechen könnte würde in gar keinem Verhältniß zu den tiefen Störungen und Gefahren ſtehen, welche ſeine Gegenwart her⸗ vorrufen müßte. So ſprachen damals überzeugungstreue Katholiken! Unſere heutigen Ultramontanen wiſſen ganz genau, daß die Zurückberufung der Jeſuiten nur ein taktiſch⸗ poli⸗ tiſcher Schachzug von ihnen iſt! Endlich ergreift der„Reichsanzeiger“ zu den zwiſchen Stuttgart und Berlin ſchwebenden Dingen das Wort zur Aufklärung. Das Blatt bezeichnet die Zeit⸗ ungsnachrichten betreffend eine Aenderung der Militär⸗ convention zwiſchen Württemberg und Preußen als irrig. Die ſchwebenden Verhandlungen bleiben, wie der „Reichsanzeiger“ ſagt, auf dem Boden der genannten Convention und betreffen eine zweckmäßigere Regelung der Commandirung und Verſetzung württembergiſcher Offiziere nach Preußen und umgekehrt vermittetſt einer Anordnung, durch welche die Anciennetätsverhältniſſe der beiden Contigente mehr übereinſtimmend erhalten werden. Es ſei ſicher anzunehmen, daß die militäriſchen Hoheits⸗ rechte des Kaiſers und die des Königs von Württemberg unberührt bleiben und alle Ernennungen und Beför⸗ Die Ange⸗ Donnerſtag, 21. Dezember 1893. derungen nach wie vor von dem Contingentsherrn be⸗ foslen werden. Im„Bunde der Landwirthe“ ſcheint es be⸗ denklich zu kriſeln. Der Frankf. Gen.⸗Anz. will wiſſen, daß von etwa 160,000 Mitgliedern des Bundes der Landwirthe in den letzten Monaten über 50,000 aus⸗ getreten ſeien. Der ſtellvertretende Direktor des Bundes, Aſchendorff, habe ſeine Stellung zum 1. Januar wegen Zwiſtigkeiten mit dem erſten Direktor und weil er die Auflöſung des Bundes vorausſehe, gekündigt; ſein Nach⸗ folger werde Dr. Göbel⸗Bromberg. Die ſeit lange angeſtrebte Gründung einer Zeitung als Bundesorgan ſtoße auf erhebliche Schwierigkeiten. Es ſei nur ſchwache Ausſicht, das verlangte Capital von einer halben Million aufzubringen, da die meiſten Großgrundbeſitzer an einen Erfolg nicht glauben. In den Kreiſen der kleinbäuer⸗ lichen Beſitzer ſei eine auf Wiederbegründung des Deutſchen Bauernbundes, mithin gegen den Bund ge⸗ richtete Bewegung bemerkbar. An der Spitze der neuen Bewegung ſtehe ein evangeliſcher Geiſtlicher aus der Umgegend von Wrietzen. Ueber die weitere geſchäftliche Behandlung der Steuervorlagen im Reichstag ſteht ſo viel feſt, daß zunächſt, am 11. Januar, die erſte Leſung der Ta⸗ bakſteuer ſtattfindet, daran wird ſich die erſte Berathung der Weinſteuer anſchließen und zuletzt der allgemeine Finanzreformplan folgen. Alle dieſe Vorlagen werden natürlich einer Commiſſionsberathung unterzogen werden, und zwar werden ſie wahrſcheinlich in dieſelbe Commiſſton verwieſen, die bereits für die Stempelſteuer eingeſetzt iſt. Die Fractionen würden ſich dabei aber vorbehalten, je nach dem Gegenſtande der Berathung Aenderungen in bihrer Vertretung vorzunehmen. Die Einſetzung einer einzigen Kommiſſion droht allerdings die Berathungen noch ſtärker in die Länge zu ziehen als die Verweiſung an mehrere Commiſſionen, indeſſen wird für jene Maß⸗ nahme der innere Zuſammenhang geltend gemacht. Auf alle Fälle wird man darauf gefaßt ſein müſſen, daß noch Wochen und Monate bis zur vollen Erledigung der An⸗ gelegenheit vorübergehen. Die ultramontane„Kölniſche Volkszeitung“ ſtellt als„vollſtändiges politiſches Programm“ des Centrums vier„Forderungen“ auf, über denen als leitendes Ganze das ſchöne Wort Parität ſchwebt. Die„Köln. Zeitung“ zieht mit ſcharfen, treffenden Ausführungen gegen dieſe Forderungen zu Felde und ſchließt mit folgenden be⸗ herzigenswerthen Sätzen: Nebenbei wird dann den ultramontanen Wählern verſichert, daß das Centrum auch entſchieden gegen drückende Steuern kämpfen wird. Da das wohl alle Parteien thun, Niemand übrigens drückende Steuern ohne Weiteres übernimmt, ſo wird dieſe Ver⸗ ſicherung bei den Centrumswählern wohl kaum mehr recht ziehen. Wir würden das Paritätsgeſchrei im Großen und Ganzen auf ſich beruhen laſſen können, wenn nicht die politiſchen Verhältnſſſe im Staate ſo ver⸗ worren und unſicher wären, daß eine oder die andere der damit verbundenen Forderungen, die beſonders auf dem Gebiete der Schule geeignet ſind, den allergefähr⸗ lichſten Kampf heraufbeſchwören, mit Hilfe der von Zeit zu Zeit dem Centrum beiſpringenden Freunde des äußerſten rechten und linken Flügels durchgeſetzt werden könnte. Daß das Centrum mit dieſen alten Laden⸗ hütern, denn anders kann man dieſes neue politiſche Programm doch nicht benennen, jetzt wieder hervorzutreten wagt, das iſt bezeichnend für die Zerfahrenheit unſeres politiſchen Lebens, in welcher dieſe Partei ihr Schäfchen ins Trockene zu bringen hofft. Sollte denn nicht endlich einmal bei allen Freunden ſtaatlichen Friedens, bei allen Gegnern unduldſamen Konfeſſionsweſens vor dieſen Ge⸗ fahren das Trennende zurücktreten und das Gemeinſame ſie zum feurigen Kampf antreiben? Wohin wir kommen, das hat ſchon genugſam die Abſtimmung des Reichstages über die Jeſuiten gezeigt. Die nach der Vertagung im Reichstag zur Be⸗ rathung kommenden Steuerfragen werfen bereits ihre Schatten. Angeſichts der Thatſache, daß das Cen⸗ trum ſich bei den Handelsverträgen in zwei nahezu gleiche Hälften geſpalten, alſo überhaupt kein Gewicht in die Wagſchale geworfen hat, fordert die klerikale „Köln. Volksztg.“ jetzt für die Behandlung der Steuer⸗ fragen nach Neujahr von der Partei eine„Politik in großem Styl“. Das iſt leicht geſagt, aber wird ſchwerer auszuführen ſein, nachdem der Fraktionsredner, Abg. v. Buol ſich für den Quittungs⸗ und Frachtbriefſtempel er⸗ kiärt, die Parteipreſſe aber verſichert hat, die große Mehr heiz der Fraktion ſei dagegen. 5 worden. Man hat aber das Gebot 2. Seite. Seneral⸗Angzeiger. Mannheim, 21. Dezember. Allen Leſern der Parkamentsberichte wird aufgefal⸗ len ſein, daß die Reichstagsſitzungen jetzt faſt regelmäßig mit der Berathung über Anträge auf Einſtellung von Strafverfahren gegen Reichstagsabge⸗ erdnete beginnen. Die„Köln. Ztg.“ hat eine Zuſam⸗ menſtellung angefertigt, der zufolge in der kurzen Zeit ſeit dem 16. November ſolche Beſchlüſſe mit Bezug auf 14 Mitglieder gefaßt worden ſind. In einem Falle, gegen den freiſinnigen Abgeordneten v. Reibnitz, handelt es ſich um angeblichen Mißbrauch des Verſammlungs⸗ und Vereinsrechts, in allen übrigen um Beleidigung von Privatperſonen, ſo bei Frhr. v. Hammerſtein von den Konſervativen, Prof. Förſter, Ahlwardt, Leuß, Dr. Kö⸗ nig, Werner von den Antiſemiten, Herbert, Kühn, Stadt⸗ hagen, Hofmann, Bueb von den Sozialdemokraten, Dr. Müller von den Freiſinnigen und ſchließlich dem Dr. Sigl. Daß auf dem Gebiete des Unfallverſicherungs⸗ weſens noch mancherlei zu verbeſſern und nachzuholen gibt, davon iſt jeder Einſichtige überzeugt. Dem Ver⸗ nehmen nach liegt es in der Abſicht, demnäͤchſt den geſetz⸗ gebenden Koͤrperſchaften drei Vo rlagen zu unterbreiten, welche ſich auf die Unfallverſicherung beziehen. Die eine betrifft die Ausdehnung der Unfallverſicherung auf das Handwerk. Dieſer Geſetzentwurf iſt bereits vollſtändig ausgearbeitet und iſt nur noch den Einzelregierungen zur Begutachtung zugeſtellt. Die zweite iſt eine Novelle zu den verſchiedenen Unfallverſicherungsgeſetzen. Auch dieſe iſt fertig geſtellt und dürfte ſchon in naher Zeit dem Bundesrathe zugehen. Die dritte endlich iſt dazu be⸗ ſtimmt, die Strafgefangenen der Unfallverſicherung zu unterſtellen. Wiederum haben wir Ausſicht, mit einer neuen Partei beglückt zu werden. Der„Konſ. Korreſp.“ wird gemeldet, daß der antiſemitiſche Abgeordnete Förſter beabſichtige, im Reichstage als Gegenſtück zur wirthſchaft⸗ lichen Vereinigung eine„freie antiſemitiſche Vereinigung“ zu ſchaffen. Das konſervative Partelorgan bezweifelt, zdaß es in Sonderheit Herrn Förſter möglich ſein werde, aus den übrigen Parteien eine irgendwie nennenswerthe Anzahl von Abgeorbneten zu veranlaſſen, ſich um ſeine Perſon zu ſchaaren.“ Dieſem Zweifel düͤrften ſich auch noch andere anſchließen. Ungarn bekommt nun wahrſcheinlich auch die Eivilehe. Wie aus Peſt berichtet wird, nahm der Juſtizausſchuß des ungariſchen Abgeordnetenhauſes nach einer auf das Beifälligſte aufgenommenen Rede des Juſtizminiſters von Szilagyi einſtimmig die Civilehe⸗ Vorlage in der Generaldebatte an. Auch die der Oppo⸗ ſition angehörenden Ausſchußmitglieder erklärten, die Vorlage anzunehmen, da die Annahme nicht als eine Parteifrage betrachtet werden könne. Die Spezialdebatte findet am 8. Januar ſtatt. Ueber dat bereits geſtern gemeldete Dynamit⸗ verbrechen in Böhmen wird weiier mitgetheilt: Am II. d. M. wurden Nachts in Rakonitz 32½ Kilogramm Dynamit aus einem Pulvermagazin entwendet. Am 18. d. M. fand eine heftige Exploſton ſtatt, durch die das Haus des Advocaten Wolf arg verwüſtet wurde; die Familte des letzteren wurde ohnmächtig, aber unbeſchädigt aufgefunden. Es ſcheint, daß die Dynamitpatronen vom Bärgerſteig aus in den Hausflur geworfen wurden. Auf die Ergreſfung des Uebelthäters iſt eine Belohnung von 500 Gulden ausgeſetzt. Die Stadtwache wurde verſtärkt. Mehrere bereits vorgenommene Hausſuchungen blieben er⸗ folglos. Der verbrecheriſche Anſchlag wird der ſocia⸗ Uſtiſchen Partei zugeſchrieben.— Ueber den Dynamit⸗ Anſchlag meldet die„N. Fr. Preſſe“ gegenüber der An⸗ gabe, daß nationale Urſachen ausgeſchloſſeu ſeien, folgen⸗ des: Dr. Karl Wolf iſt Deutſcher und hatte in der Bezirksvertretung, der er als Vertreter des Fürſten von Fürſtenberg angehört, als einziger gegen eine auf die Reſcriptsfeier in Rakonitz bezügliche Reſolution geſtimmt. Bei dem Fackelzug und der Beleuchtung anläßlich der Feter am 12. September war ſein Haus nicht erhellt und wurden ihm 11 Fenſterſcheiben eingeworfen. Der Teuilleton. — Händel's Geburtshaus, das in Halle a. d. S. am 22 chlamm ſteht, ſoll, einem Ausſchreiben zufolge, dem exkaufe unterſtellt werden. Das Haus hat noch ſeine der Schmuck der Vorderfront wurde ährigen Geburtsfeſt des Meiſters Georg Friedrich 115 uſtleriſch ergänzt. In dem Hauſe befindet ſich auch jändel's erſtes Spinett.— Ueber dieſes Inſtrument wird dem „8..“ aus Halle geſchrieben: In dem Händelhauſe iſt bereits im Jahre 1886, als das Haus dem Renovationsbau wurde, in einem abgelegenen und niedrigen Raume außer einigen anderen Gegenſtänden auch ein altes Klavier unden worden, das die Beſitzerin des Hauſes damals aber nicht weiter beachtete. Jetzt ſcheint nun ziemlich feſtzuſtehen, daß es ſich bei dem Funde um das Spinekt handelt, auf dem der am 28. 1685 in jenem Hauſe geborene Händel ſeine erſten Muſikſtudien machte. Durch mehrere Sachver⸗ ſtändige iſt feſtgeſtellt worden, daß das Spinett zweifellos aus der Zeit von 1650 bis 1680 ſtammt, und ein ſicheres Zeichen dafür, daß das Inſtrument Händel's gefunden iſt, glaubt man daran zu haben, daß ein Fuß des Inſtruments etwas kürzer iſt als die übrigen. In mehreren Biographien Händel's wird nämlich eines ſolchen Inſtrumentes mit einem kürzeren Fuße gedacht. Das aus Birkenholz hergeſtellte Inſtrument iſt ganz ut erhalten, voll befaitet und e noch ziemlich gut ge⸗ mmt. Die Klaviatur(AUntertaſten ſchwarz, Obertaſten weiß) umfaßt 5½ Oktaven. Natürlich iſt die Bauart ſonſt ſehr einfach, die vervollkommnete Mechanik unſerer heutigen In⸗ ſtrumente fehlt; ſtatt der jetzigen die Saiten berührenden ämmerchen ſchwebt bei dieſem Spinett, ſobald man die ſte anſchlägt, ein einfacher Metallſtift ge Saiten. Der bisherige Beſitzer des Händelhauſes, welcher darin eine Eiſenwgarenhandlung betrieb, iſt in Konkurs gerathen, und ſo gehört auch das Spinett zur Konkursmaſſe. Bei dem Kon ursverwalter iſt bereits ein Gebot von 50,000 Mark für das Spinett, und zwar von einem Engländer, gemacht noch nicht angenommen, von etwa 100,000 Mark da man beſtimmt hofft, einen Preis zu erlangen. — Der erſte Doktorhut, den die Pariſer Fakultät der mathematiſchen und Naturwiſſenſchaften einer Damne verliehen 6 iſt am 14. d. M. einer Aee Kräulein Klumpke⸗ Rakonitzer jungczechſſche polſtiſche Verein wurde vor wenigen Wochen von der Behörde aufgelöſt, weil er beim Stadtrathe die Auflaſſung der deutſchen Schule ſowie das Verbot anſtrebte, daß Deutſche in Rakonitz auf den Straßen und in öffentlichen Lokalen deutſch ſprechen. In Frankreich ſetzt die Polizei die Anarchiſten⸗ ſuche eifrig fort. In Annonay(Ardsche) ift der Anar⸗ chiſt Bergeron verhaftet worden. Man fand bei ihm größere Mengen Sprengſtoff. Ferner wurden zwei Anar⸗ chiſten verhaftet, die in der„Avenue de'Opera“ das Schaufenſter eines Hutmachers eingeſchlagen hatten. Zwei andere wurden auf dem„Boulevard Richard“ verhaftet, weil ſie riefen:„Hoch die Anarchie! Nieder mit der Armee!“ Das erſte Debut des neuen italteniſchen Miniſterlums Crispi hat geſtern ſtattgefunden. Bei dicht beſetztem Hauſe eröffnete Vizepräſident Villa die Sitzung der Kammer. Auf der öffentlichen Tribäne rief nach der Verleſung des Protocolls ein Menſch Beſchimpfungen gegen die Kammer aus und wurde verhaftet. Unter feier⸗ licher Stille verlieſt ſodann Crispi die Erklärungen der Regierung. Crispis Erklärungen ſind voll patriotiſchen Schwunges; die Stelle, wo er auf das Vertrauen der ganzen Kammer ohne Parteiunterſchied rechnet, wird mit Beifall aufgenommen. Widerſpruch von der äußerſten Linken erhob ſich, als er erklärte, Italten mache gegen⸗ wärtig die ſchwerſte Lage ſeit ſeiner Einigung durch. Auf dieſe und einzelne folgende Unterbrechungen von derſelben Seite antwortete Crispi ſofort mit Nachdruck. Cxispis kurze Rede enthielt keine Einzelheiten des Regierungs⸗ programms. Nach ſeiner Rede legten einzelne Miniſter die dringlichſten Geſetzentwürfe vor. Hierauf verkündete der Vizepräſident die Amtsniederlegung Zanardellis, welche auf Antrag Crispis und verſchiedener Asgeordneter mit großer Mehrheit abgelehnt wurde. Das alte Jahr ſcheint zu Ende zu gehen, ohne den braſilianiſchen Verwicklungen die Entſcheidung zu bringen. Peixoto hat die braſilianiſchen Kongreß⸗ wahlen bis zum Mat vertagt, was jedenfalls beweiſt, daß er ſelbſt nicht an eine nahe Bewältigung der Revolution glaubt. Die Kundgebung des Admirals da Gama hat nach einem Berichte der„Times“ aus Rio de Janeiro Wunder gewirkt; die troſtloſe Lage hat mächtig zur Aus⸗ breitung des monarchiſtiſchen Gedankens gedient und dieſer Strömung hat jene Kundgebung Rechnung getragen. Inzwiſchen hat Peixoto einen Erfolg davongetragen, in⸗ dem es ihm gelungen iſt, die Governador⸗Inſel, welche die Inſurgenten innebatten und auf welcher in der erſten Novemberwoche von Peixoto's Truppen ein Magazin der erſteren in die Luft geſprengt wurde— es kamen dabei durch Zufall etliche engliſche Offiziere und Matroſen um's Leben— wegzunehmen. Dieſer vereinzelte Erfolg hat freilich nicht viel zu beſagen, da er die Inſurgenten nicht behindert, ſich nach wie vor frei in der Bai zu be⸗ wegen. Aus Stadt und Land. »Mauuheim, 21. Dezember 1895. Hofbericht. Der nahm geſtern Vormittag die Meldung einer größeren Anzahl von Offizieren, Sanitäts⸗ offizieren und Militärbeamten entgegen. Sodann ertheilte der Großherzog mehreren Privatperſonen Audienz, u. A. dem Notar Eſchbach in Mannheim. Nachmittags empfing der Großherzog den Generalintendanten Dr. Bürklin und hörte hierauf die Vorträge des Geheimeraths von Regenauer und des Legationsraths Dr. Freiherrn von Babo. Ertheilung von Schifferpatenten. Bezüglich der uſtändigkeit zur Ertheilung der Schifferpatente für den Rhein, den Neckar und den Bodenſee hat das Großh. Mini⸗ ſterium des Innern eine nene Verordnun erlaſſen, welche Folgendes beſtimmt: Das Bezirksamt beſchließt darüber, ob und für welche Strecken einer Waſſerſtraße ein Schifferpatent 1 ſei. Das Geſuch um Ertheilung eines Schiffer⸗ ateutes iſt dem Bezirksrat 8 Entſcheidung vorzulegen, wenn der Geſuchſteller innerhalb 14 Tagen nach Empfang des die Genehmigung verſagenden oder nur unter Bedingun⸗ * für eine Diſſertation über die Ringe des Saturn nach rü mlich beſtandenem Rigoroſum zu Theil geworden. Der neue Doktor iſt ein ziemlich hochgewachſenes, ſchlankes, blondes, etwas ſchüchternes Fräulein von angenehmem Aeußern. Sie hatte ſich in gewählter, aber einfacher und beſcheidener Tracht den Examinatoren der Fakultät vorgeſtellt und ſprach und ant⸗ wortete mit großer 1 und Selbſtbeherrſchung, ſobald der erſte Augenblick der efangenheit über die ungewöhn⸗ liche Zuhörermenge überwunden war. Fräulein Klumpke, deren Vorfahren, dem Namen nach zu urtheilen, unbedingt aus Preußen ſtammen, gehört jedenfalls zu einer ſehr be⸗ Familie. Eine ihrer Sen hat die mediziniſche oktorwürde erlangt und iſt mit Dr. Dejerin, einem jungen Dozenten der mediziniſchen Fakultät, vermählt. Eine drſitte Schweſter hat ſich als Malerin hervorgethan und die vierte ſoll auf dem Gebiete der Muſik Ausgezeichnetes leiſten. Die neu Promovirte war ſchon ſeit längerer Zeit bei der Pariſer Sternwarte beſchäftigt und hat an 1 5 Vollendung der von dem früheren, vor Jahresfriſt verſtorbenen Direktor der An⸗ ſtalt, Kontre⸗Admiral Mouchez, unternommenen Himmelskarte bedeutenden Antheil gehabt. Dieſem früheren und dem heu⸗ tigen Direktor der Sternwarte Tiſſerand und ihrer Mutter hat die junge Dame auch ihre Diſſertation zugeeignet. — Die Ausſchreitungen beim Fußballſpiel geben der „Newyorker Staatszeitung“ Anlaß, folgendes amüſante Sit⸗ tenbild von der nordamerikaniſchen Jugend zu entwerfen: Von den 30,000 Menſchen, die geſtern dem Fußballſpiel bei⸗ wohnten, verſtand nur eine winzige Minderheit genug von den Spielregeln, um dem Spiel folgen zu können. Aber der betäubende Lärm und die Begeiſterung der Sachverſtändigen riß jeden mit ſich fort. Wer dort war, erhob ſeine Stimme für eine der beiden Parteien, wenn er auch nicht recht wußte, weshalb er das that. Man war gekommen, um ſich einmal einem wilden Taumel zu überlaſſen, und führte das auch ge⸗ treulich aus. Wie eine ganze Stadt beinahe ihren Verſtand verlieren kann, weil ſich 22 junge Leute einige Stunden lang katzbalgten, iſt eines der Räthſel, die uns das Leben aufgibt. Es iſt ja begreiflich, daß die Freunde und Angehörigen der Zöglinge jener ſich meſſenden Schulen lebhaften Antheil an dem Spiel nahmen. Wenn aber Zehntauſende, die das ganze Jahr nichts von Princeton oder Mile gehört haben und kaum wiſſen, wo die Orte liegen, über das Spiel außer ſich ge⸗ rathen, ſe findel der Gawößuliche alltaollche Berftand kebb⸗ 825 ertheilenden Beſcheids des Bezirksamts auf mündliche erhandlung vor dem Bezirksrath anträgt. „Verſetzung. Der Großherzog hat den Profeſſor Dr. Fritz Baumgarten am Gymnaſtum zu Offenburg an dasjenige zu Freiburg und den Profeſſor Wilhelm Stern am Progym⸗ naſtum zu Durlach an das Gymnaſtum zu Offenburg in glei⸗ cher Eigenſchaft verſetzt. Herr Stadtrath Fritz Hirſchhorn dahier erhielt vom Großherzog die nachgeſuchte Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen des ihm von dem König von Italien verliehenen Reit⸗ terkreuzes des Ordens der Italieniſchen Krone. „Badiſcher Frauenverein. Zum 3. Dezember hatte das Centralkomitee des Badiſchen Frauenvereins im Namen des geſammten Vereins der Großherzogin in einer Adreſſe Glückwünſche zu deren Geburtsfeſt dargebracht. Darauf iſt dem Centralkomitee das nachſtehende gnädige Handſchreiben der hohen Protektorin des Vereins zugegangen: „Die Wiederkehr des 3. Dezember hat mir auch in dieſem Jahre durch das Glückwunſchſchreiben des Central⸗ komitees des Badiſchen Frauenvereins die nie fehlende Herzensfreude gebracht, welche als eine Beſtätigung unſerer ſo lang dauernden und ſo feſt geſtalteten Be⸗ ziehungen von Jahr zu Jahr an Werth für mich gewinnt, und für welche zu danken mir eine beſondere Befriedt⸗ gung gewährt. Bietet der Rückblick auf ein abge⸗ ſchloſſenes Jahr ſtets reiche Erfahrungen mannigfacher Art, ſo iſt der Rückblick auf die Thätigkeit unſeres Vereins wohl derjenige, welcher mich zu beſonders inni⸗ em Dankgefühl gegen Gott ſtimmt, 15 Segen un⸗ ſere Arbeit ſichtbar begleitet hat. ein herzlicher Dank umfaßt alle Diejenigen, fern und nah, welche die Träger dieſer Arbeit ſind. Er richtet ſich aber ganz be⸗ ſonders an die Mitglieder des Centralkomites, welche unter ihrer bewährten und unermüdlich fördernden Leitung unſeren Beſtrebungen Leben und Entwickelung verleihen im Sinne jener chriſtlichen Liebesarbeit, die uns feſt zuſammenbindet, manchen Troſt in der Prüfun gewährt und uns allen zu einem reichen Lebensinhall geworden iſt. Gott ſegne unſern Verein fernerhin!— (gez.) Luiſe.“ Petitionen an den Reichstag⸗ Nach dem vorliegen⸗ den dritten Verzeichniß der an den Reichstag gerichteten Petitionen ſind folgende aus dem Großherzogthum einge⸗ gangen: Franz Lehmann, Polizeidiener zu Zell a.., bittet um Gewährung einer Inpalidenrente, Petenten aus Baden, Lörrach, Mannheim, Lahr und Konſtanz bitten um Aufbeſſerung der Penſtonen und Verſtümmelungszulagen aller Militärinvaliden, Gewährung der Entſchädigung von 12 M. für Nichtbenutzung des Civilverſorgungsſcheins an alle Militärinvaliden, Verſorgung der Wittwen und Waiſen, Gleichſtellung derjenigen Invaliden, weſche aus dem Dispo⸗ ſitionsfonds Invalidenbezüge erhalten, mit den übri en Kriegsinvaliden, Belaſſung der vollen Militärpenſton für Reichs⸗ ꝛe. Beamte neben ihren Civildienſteinkommen, er⸗ neute der Anſprüche ſolcher Kombattanten, deren Invalidität ſich erſt ſpäter herausgeſtellt hat, die aber keine Penſion beziehen ꝛe. Die Aufhebung des Impfzwanges bezw. Beſeitigung des Impfzwanges ſtreben Petenten aus Karlsruhe, eee Heidelberg und Genoſſen an. Eine Eingabe der Mannheimer Handelskammer betrifft den Ab⸗ ſchluß von Handelsverträgen mit Spanien, Rumänien, Ser⸗ bien und Rußland. Die Abänderung des 8 59 des Geſetzes, betreffend die Abwehr und Unterdrückung von Viehſeuchen, bezweckt ein Geſuch aus Heidelberg. Eine weitere Vorſtellung der Handelskammer zu Kannheim betrifft die Beſteuerung der Fegeee Quittungen u. ſ. w. und eine andere Ein⸗ be derſelben Handelskammer bittet um Ablehnung des Entwurfs des Tabakſteuergeſetzes. Das gleiche Geſuch ſtellen Petenten aus Adersbach, eidelberg, Bruchſal u. a. O. Weitere Geſuche wenden ſich gegen die Be ſteuerung des Weines und ebenfalls des Tabaks. Ehrengaben an weibliche Dienſtboten. Das Ge⸗ burtsfeſt der Großherzogin iſt auch in dieſem Jahre wieder der Anlaß zur Verleihung von Ehrengaben an weibliche Dienſtboten geworden. Es erhielten 39 Dienſtboten Aus⸗ zeichnungen. Zum erſtenmal wurden ausgezeichnet 32, zum zweitenmal 7. Das ſilbervergoldete Kreuz für mehr als 40 Dienſtjahre erhielten 7 der Prämiirten, worunter 1, die zum erſtenmale angemeldet wurde, das ſilberne Kreuz für mehr als 25 Dienſtfahre bei derſelben Familie erhielten 32. Eine der Auszeichnungen wurde einer Badnerin die bei einer 8. Z. in Rom ſich aufhaltenden bad. Herrſchaft im Dienſte ſteht zu Theil. Mit Einrechnung dieſer neueſten Verleihungen ſtellt ſich, wie der Vorſtand des badiſchen Frauenvereins feſtſtellt, die Geſammtzahl der ſeit dem Jahre 1876 verliehenen Aus⸗ zeichnungen auf im Ganzen 1219, worunter 1019 ſilberne, 158 ſilbervergoldete und 42 mit Kranz verſehene Kreuze und unter den beiden letzteren Kategorien 115 zweite und 11 dritte Verleihungen. Zur Haftpflicht der Hausbeſitzer. In Rückſicht auf den herrannahenden Winter möchten wir die Aufmerkſamkeit unſerer Leſer auf einen Gegenſtand hinlenken, welcher die ernſteſte Beachtung aller Hausbeſitzer verdient; wir meinen die Haftpflicht, welche den Genannten ſolchen Perſonen ge⸗ SS——..———— Erklärung dafür. Wir können nur annehmen, daß zum Theil die im Amerikaner wohnende Spielwuth dafür verantwortlich iſt, zum Theil der Umſtand, daß die eingeborene Bevölkerung ich ſo wenig Zeit zum Vergnügen gönnk und ſo geringes Ver⸗ ſtänaiß für vernünftige Vergnügungen hat, daß die enſchen u Kindern werden, wenn ſie ſich einmal austoben dürfen. Fußball iſt angeblich hier zu einem wiſſenſchaftlichen Spiel geworden, in Wahrheit zu einer rüpelhaften, brutalen Bal⸗ erei, bei der Körperkraft und Rohheit den Sieg davontragen. Hier iſt geſtern nur ein Spieler derart verletzt worden, daß er eine Zeitlang vom Spielplatz entfernt werden mußte, an anderen Orten wurden mehrere Theilnehmer von Aerzten fortgeſchleppft. Wenn ſich ein paar junge Leute bei dieſem Spiel Geiſtesgegenwart und Muth erwerben, ſo lernen dafür zahlreiche Andere, ſich an Brutalität zu ge⸗ wöhnen. Die Thatſache, daß die Studenten unſerer bedeutend⸗ ſten Hochſchulen ſich nicht ſcheuen, vor einem Publikum, welches für den Eintritt bezahlt hat, ihre Katzbalgereien aufzuführen, iſt nicht ſehr erfreulich. Wir ſuchen in einem Jüngling, der im Begriff iſt, ſich für einen höheren Beruf auszubilden, ein gewiſſes Gefühl der Würde, und wir verzeihen ihm gern, wenn er ein Uebermaß davon beſitzt. Ein Student, der ſich nicht ſcheut, oder gar ein Vergnügen darin 19 5 ſich kindiſ zu betragen, nöthigt uns Geringſchätzung ab. Nun gar das Beſtreben, mit ſolchen Spielen Geld zu verdienen, iſt ſo wenig mit deutſchen Begriffen von der akademiſchen Jugend verein⸗ bar, daß uns das Getreibe befremdet, wenn nicht anekelt. Nun darf man freilich die Zöglinge der amerikaniſchen Kol⸗ leges, die eben wie Kinder behandelt werden, nicht mit den ſich ſelbſt überlaſſenen deutſchen Studenten vergleichen. Aber man könnte von den Lehrern dieſer Jünglinge verlangen, daß ſie ihre Zuſtimmung nicht zu Veranſtaltungen geben, welche ſo wenig dem Geiſt entſprechen, in dem die ſtudirende Jugend aufwachſen ſollte. Ein ſchwacher Verſuch wurde gemacht, in⸗ dem man anordnete, die Jungen follten um Mitternacht in ihren Betten ſein. Das geſchah auch weniger im Intereſſe der Zöglinge, ſondern weil die Newyorker ernſtlich dagegen proteſtirt hatten, daß die Stadt eine Nacht hindurch èinem Haufen betrunkener und kindiſcher Rüpel überantwortet wurde. Genützt hat die Sache nicht viel, die Herren„Studenten“ be⸗ wieſen auch geſtern wieder, daß ihre Ideen von Scherz etwa auf der Höhe der des Urnegers ſtehen. Wi ärm i N 5 15 Ger des Arneger f Wüſter Lärm iſt nn eeeeer ee Bild der Entſtehun Mann heim, 21. HDezember. General Anzeiger. 3. Seite. genüber obliegt, der in oder vor den Häuſern derſelben kör⸗ perlich verletzt oder getödtet werden, ſofern dem Eigenthümer irgend ein Verſchulden am Entſtehen eines Unfalls nachge⸗ wieſen werden kann. Die Verantwortlichkeit, welche dem ausbeſitzer aus ſeiner Haftpflicht erwächſt, iſt ſo mannig⸗ faltiger Natur, daß ſte z. B. begründet ſein kann: durch man⸗ gelhafte bauliche Inſtandhaltung des Hauſes, durch Außer⸗ achtlaſſung für die öffentliche Sicherheit beſtimmter poltzei⸗ licher Vorſchriften ꝛe. Inſonderheit gehört hierher die Haft⸗ pflicht wegen unterlaſſener oder mangelhafter Flur⸗ und Treppenbeleuchtung wegen ſchlechter Unterhaltung des Trottoirs, wegen ungenügender oder unterbliebener Streuung von Sand oder Aſche bei Glatteis, wegen Nichtanbringung von Schnee⸗ brettern, wegen unterlaſſener Säuberung der Dachrinnen von herabhängenden Eiszapfen ꝛc. ꝛc., wobei wir noch beſonders hervorheben wollen, daß der Hausbeſitzer auch für ſeine Leute haftet, denen er die fträgt, inſoweit, als er die pünktliche und gehö führung ordentlich zu über⸗ wachen hat. So unſerer Leſer wird hierüber zweifelnd ſein Haupt ſchütteln und ſagen, das iſt rein un⸗ möglich, aber die in dieſer Hinſicht in den letzten Jahren ergangenen gerick n Urtheile ſind rechtskräftig gewor⸗ den und beweiſen eben, wie ile ö weitgehend die Haftpflicht iſt. Im Allgemeinen tritt auf Seiten der Bevölkerung immer mehr und mehr das Beſtreben hervor, bei Eintritt eines Unfalles gegen den vermeintlichen Urheber des Schadens Grfatzanſprüche geltend zu machen und es iſt eine Thatſache, daß ſich derartige Klagen auf Unfall⸗Entſchädigung von Jahr zu Jahr vermehren, zumal derartig Verletzte in vielen Fällen der Gegenſtand allgemeinen Mitleids ſind und daher vielſeitig berathen und aufgefordert werden, ſich einen Erſatz für ihren Erwerbsverluſt u. ſ. w. zu ſchaffen. Wenn nun auch eine bezügliche Klage nicht immer eine Verurtheilung nach ſich zieht, ſo entſtehen durch derartige Prozeſſe, abgeſehen von allen Unannehmlichkeiten an und für ſich, doch in der Regel nicht unerhebliche Koſten, deren Betreibung dem Hausbeſitzer in vielen Fällen unmöglich iſt, da weniger Bemittelte ſtets auf Grund des Armenrechts prozeſſiren. Wir wollen daher nicht verfehlen, jeden vorſorglichen Hausbeſttzer darauf auf⸗ merkſam zu machen, ſich gegen die Folgen dieſer Hafpflicht durch Abſchluß einer Haftpflicht⸗Verſicherung zu ſchützen, die mindeſtens ebenſo wichtig iſt, wie eine ſolche gegen Feuers⸗ gefahr. Da wohl kaum ein Hausbeſitzer die Wichtigkeit einer Haftpflicht⸗Verſicherung verkennen dürfte, möchten wir an dieſer Stelle das Augenmerk der Intereſſenten auf die Ver⸗ ſicherungs⸗Aktiengeſellſchaft„Allianz“ in Berlin lenken, welcher allgemein die größten Sympathien entgegen gebracht werden. *Krieger⸗Denkmal. Bei dem Comits für das hier zu errichtende Kriegerdenkmal iſt geſtern Abend von Herrn Ferdingnd Seipio die hocherfreuliche Nachricht eingetroffen, daß er ſeinen früher gezeichneten Beitrag von 1000 M. auf 10,000 M. erhöht hat. Es iſt dies der zweite Mannheimer Bürger, der ſich zu einem ſo hochherzigen patriotiſchen Vor⸗ gehen entſchließt. Bekanntlich hat Herr Conſul Karl Reiß ſchon vor einigen Monaten ſeinen Beitrag von 1000 M. auf 10,000 M. geſteigert. Hoffentlich folgen dieſen beiden edlen Beiſpielen noch recht viele hieſige Bürger nach, um es zu er⸗ möglichen, daß das Denkmal eine ſeiner Bedeutung und der Stadt Mannheim würdige Ausſtattung erhält. * Der Verein jugendlicher Mitglieder der national⸗ liberalen Partei hielt geſtern Abend im oberen Saale der „Stadt Lück“ eine gut beſuchte Verſammlung ab. Herr Glafſer eröffnete und leitete dieſelbe. Zunächſt erhielt das Wort Herr Dr. C. Hug aus Heidelberg zu einem Vortrag über:„Kaiſerthum und Papſtthum im Kampf um die Weltherrſchaft.“ In Iſtündiger Ausführung gab der Redner in überaus eingehender und feſſelnder Weiſe ein beider Mächte, ſchilderte dann ihr Neben⸗ einanderbeſtehen und ſchlteßlich den unausbleiblichen Konflikt, deſſen Schatten bis tief in die gegenwärtige Zeit hineinfallen. Die vortrefflichen Darlegungen fanden den wohlverdienten Beifall der Anweſenden, den der Vorſttzende, Herr Glaſer, in ein Hoch auf den Redner zuſammenfaßte. Sodann wurde die Diskufſton eröffnet, zu welcher der Vortrag mit ſeinen Bezieh⸗ ungen zur Gegenwart reichlichen Stoff lieferte. An der D batte, die ſich recht lebhaft geſtaltete, betheiligten ſich zahl⸗ reiche Redner, auch aus den Reihen der jugendlichen Mit⸗ 958 8 Die gelungene Deklamation eines zum Vortrage in; tehung ſtehenden Gedichts, ſowie gemeinſamer patriotiſcher Gefang bildeten den Abſchluß der bis zu ſpäter Stunde recht animirt verlaufenen Verſärmlung. * Weihnachtsbeſcheerung in dem Wespin⸗Waiſen⸗ haus. Am Sonntag, 24. Dezember d.., Nachmittags 3 Uhr, findet im Waiſenhaus der Familie Wespin⸗Stiftung Chriſt⸗ beſcheerung ſtatt, zu welcher Angehörige der Zöglinge und Freunde der Anſtalt eingeladen ſind. * Seſchäftigung von Arbeitsloſen mit Steinklopfen. Wie uns das hieſige Tiefbauamt mittheilt, haben geſtern von 954 Angemeldeten 219 die Arbeit aufgenommen. 5 Maubaufall. Schon wieder wird von einem Rauban⸗ all berichtet, der abermals an einem Fuhrmann zwiſchen iesloch und Walldorf von zwei Strolchen verſucht worden Der betreffende Fuhrmann hat ſich aber, jedenfalls auf das Vorkommmniß bei ſeinem Kollegen Ries, auf alle Fälle Die Stimme des Blutes. Kriminal⸗Roman in zwei Bänden von Fortunés de Boisgobey. (Autoriſirte Ueberſetzung.) (Nachbrutz verbsten.) (Fortſetzung.) Du nicht gut daran, Mederic,“ fuhr der Graf ort,„dem Unterſuchungsrichter mitzutheilen, daß Du Dich in ſelben Zuge befandeſt? Er wird Dich verhören und Deine Ausfage wird die dieſes Mannes beſtätigen.“) „Ohne uns jedoch auf die Spur des Schuldigen zu führen,“ warf Georg Roland ein,„und ich rathe Mederie, zu warten, bis er vorgeladen wird. Die Behörden ſind arg⸗ wöhniſch, und ein plötzlich unternommener Schritt könnte eine üble Auslegung erfahren. Weshalb hat denn die Behörde n an alle Perſonen, die mit jenem unheilvollen Zug reiſten, einen Aufruf erlaſſen, ſie mögen vor Gericht ihre 2⁰0 Ausſagen machen? Vielleicht hätte ſich wenigſtens Einer ge⸗ funden, der ein neues Moment zu berichten gehabt hätte! Ach, ich bin kein Richter und dennoch ſchwöre ich Dir, daß ich zu einem Reſultat käme, wenn ich eine Unterſuchung ein⸗ leiten würde! Doch wozu? Alle Enthüllungen, die ich machen könnte, würden das Unglück, welches Dich betroffen, nicht mehr ungeſchehen machen. Laſſen wir die Behörden weiter forſchen, und wenn die Unterſuchung beendet ſein wird, werden wir noch immer Zeit haben, an die Heirath zu denken.— Mareelle ſagte mir, Du wollteſt in Frenes bleiben?“ Ja, bis zum Winter.“ „Wenn Du geſtatteſt, werde ich auch dahin gehen. Ich will Dich in Deiner jetzigen Stimmung nicht allein laſſen und einige Beſchäftigung finden. Man erfährt ſo manche Dinge, wenn man mit den Leuten vom Lande verkehrt.“ „Ihr Zimmer iſt immer bereil Marcelle lebhaſt.. „Mederie wird uns täglich beſſchen, Sie aufzunehmen,“ ſagle doch wird er gut wird ſich auch dort ünten für mich vorgeſehen, denn er machte daraufhin zu ſeiner Waffe einen Prügel und beſchlug denſelben mit Nägel, welchen er Nachts ſtets bereit legt. Hätte er dieſes Inſtrument nicht gehabt und nicht ſofort auf die Köpfe der Angreifer niederſauſen laſſen können, dann wäre es ihm wie Ries gegangen, er wäre nie⸗ dergeſchlagen worden. Als die Räuber ſpürten, daß ihnen das Blut herunterläuft, nahmen ſie Reißaus. Polizeibericht. Geſtern Abend nach 10 Uhr wurde der Hausburſche der Wirthſchaft R 1, 7 von dem ledigen Taglöhner Peter Stumm aus Ludwigshafen derart in den linken Vorderarm geſtochen, daß die Pulsader durchſchnitten wurde und deſſen Aufnahme im Allg. Krankenhaus erforder⸗ lich war. Der Thäter wurde verhaftet. * Konkurſe in Baden. Durlach. Ueber das Ver⸗ mögen der ledigen Mathilde Brunner, Inhaberin eines Weißwaarengeſchäfts in Durlach; Konkursverwalter: Rech⸗ nungsſteller Friedrich Schneider; Prüfungstermin: Donnerſtag, 18. Januar.— Heidelberg. Ueber das Vermögen des Theodor Alexander Werner, Kohlenhändlers aus Ziegel⸗ hauſen, zur Zeit an unbekannten Orten abweſend; Konkurs⸗ verwalter: Waiſenrichter J. C. Winter; Donnerſtag, 22. Februar. Muthmaßliches Wetter am Freitag, den 22. Dezbr. Für Freitag iſt bei vorherrſchend ſüdweſtlichen bis weſtlichen Winden noch mildes, trübes und zu Regenfällen geneigtes Wetter zu erwarten; am Samſtag und noch mehr am Sonn⸗ tag aber dürften nordweſtliche Winde Auffriſchung und Schneefälle bringen. Aus dem Großherzogthum. Pforzheim, 20. Dez. In der vorgeſtrigen Bürgeraus⸗ ſchußſitzung wurde die ſtadträthliche Vorlage, betr. die Ge⸗ währung von Zuſchüſſen zum geſetzlichen Einkommen der Lehrer und Lehrerinnen an der erweiterten Volksſchule und der Töchterſchule erledigt. Das betreffende Ortsſtatut hat folgenden Wortlaut: Das dienſtliche Einkommen eines Haupt⸗ lehrers ſoll jährlich mindeſtens 2000 M. und höchſtens 3200 Mark betragen. Die Gehaltsſätze innerhalb dieſer Grenze werden erreicht, daß jeder 111700 51 zu den ihm zukommenden Bezügen(Minimalgehalt 1100 M. mit Zulage von je 100 M. alle 3 Jahre vom Anſtellungsjahr bis zum Maximum von 2000 M. und Dienſtwohnung oder 00 18 geld von 269.) noch eine Gehaltszulage von 360 M. und eine Wohnungsgeldzulage von 289., zuſammen 649 Mark jährlich erhälk. Befindet ſich der Hauptlehrer 3 Jahre lang im Beſitze des ſich hiernach ergebenden Maximums, ſo erhält er weiterhin eine Alterszulage von 300 M. Eine Dienſtwoh⸗ nung wird auf 540 M. veraänſchlagt. Das Dienſteinkommen einer Hauptlehrerin ſoll mindeſtens 1500 M. und höchſtens 1900 M. betragen. Lehrer und Lehrerinnen in nicht etats⸗ mäßiger Stellung erhalten zu den ihnen gebührenden Bezügen noch eine Gehaltszulage von jährlich 94 M. Eine Dienſt⸗ wohnung wird auf 120 M. veranſchlagt. Nach dem hieſigen Entwurfe ſtellen ſich 6 Hauptlehrer beſſer als in allen an⸗ dern Städten, 20 weitere ſtehen in ihren Bezügen denen in andern Städten gleich und 16 Hauptlehrer ſtellen ſich ungün⸗ ſtiger. Der Mehraufwand der Stadt beträgt auf 1. Januar 1894 10,562., 1895 etwa 15,000 M. Aus dem Breisgan, 21. Dez. Die ſchreckliche Kin⸗ derkrankheit„Diphtheritis“, welche dieſen Sommer ſo viele Opfer forderte, iſt jetzt ziemliſh zurückgegangen; aber eine andere Krankheit, die„Influenza“, hat ſich in vielen Orten eingebürgert, und nimmk, namentlich bei etwas ſchwächlichen Perſonen, oft einen tödtlichen Ausgang. *Freiburg, 19. Dez. Die in einigen Blättern enthaltene Meldung, daß der prakt. Arzt Dr. Schelldorf von Ihringen aus der Unterſuchungshaft entlaſſen worden ſei, weil jetzt beſtimmt angenommen werde, daß ein Selbſtmord der Frau Schelldorf vorliege, wird als grundlos und unrichtig bezeichnet. Konſtanz, 20. Dez. Die im Auftrage des öſter. Mini⸗ ſteriums für Kultus und Unterricht vom geographiſchen In⸗ ſtitut der Univerſttät Wien ausgeführte Kubirung des Boden⸗ ſees hat Folgendes ergeben: Der Flächeninhalt des ganzen Sees leiuſchließlich des Unterſees) beträgt in 2 m Tiefe 504,64 qkm bei Mittelwaſſer 538,52 qkm, bei Hochwaſſer 577,55 qkm. Das Volumen des Geſammtſees umfaßt bei Mittelwaſſer 49369 58, bei Hochwaſſer 50 656,46 Millionen Kubikmeter. Einem Steigen(9 oder Fallen(—) des Boden⸗ ſees um t Meter entſpricht eine Aenderung des Waſſervolumens von ungefähr(538,52. 8,73)et Millionen Kubikmeter. Wenn alſo z. B. im Septemver 1890 der See um zwei Meter geſtiegen iſt, ſo hatte er eine Zunahme um(538,52 +. 8,73.2) 2 iſt gleich 1111,96 Millionen Kubikmeter. Pfälziſch-Heſſiſche Nachrichten. * Sudwigshafen, 20. Dez. Die im vorigen Jahre in Bayern eröffneten 833 Konkurſe vertheilen ſich in nachſtehen⸗ der Weiſe auf die einzelnen Kreiſe: Pfalz 140, Oberbayern 202, Niederbayern 43, Oberpfalz 46, Dhere 62, Mittel⸗ franken 175, Unterfranken 58, Schwaben 112. — Ludwigshafen, 20. Dez. Scheidewaſſer und Queck⸗ ſilber ſuchte heute im nördlichen Stadttheil ein Franzeg zu verkaufen und zwar lediglich zu dem Zwecke, um damit Zwei⸗ Pfennigſtücke in Zehn⸗Pfennigſtücke, wenigſtens der Farbe nach, umzuwandeln. Als Beweis für die Wirkſamkeit ſeiner beiden Giftſtoffe brachte er dabei einige Zwei⸗ Prüfungstermin: ich öis zur Abreſfe nach Falſen“ ſchloß der Kommandank, um den ſtrengen Sinn ſeiner Worte zu lindern. IIch willige ein,“ erwiderte das junge Mädchen,„wenn nur mein Vater einen Termin feſtſetzen wollte.“ Und da Herr von Muice mit der Antwort zögerte, fuhr ſie fort:„Ich ſchlage den fünfzehnten Oktober vor. Niemand ſpricht? Auch Mederie ſchweigt? So ſtehen doch Sie mir bei, meine theure Helene!“ Die Erzieherin hob die Augen empor, die ſie ſeit dem Beginn dieſer Unterredung geſenkt hielt, und ſagte ſanft: echte Anſicht nach, meine liebe Marcelle, hat Herr Roland Recht.“ „Und ich danke ihm, daß er unſere Gaſtfreundſchaft in renes in Anſpruch nehmen will,“ fügte Herr von Muice inzu.„Dort wird er auch den Zeitpunkt Eurer Verbindung feſtſetzen; ich aber kann Dir, Marcelle, ſchon heute ſagen: lege Deine Hand in die Mederies, in die Hand eines wackeren Mannes, deſſen Vater mein beſter Freund war, und Dir Mederie ſage ich: Betrachte Dich fortan als meinen Sohn, dem ich das Glück meines einzigen Kindes anvertraue. Meine Gattin, die nicht mehr hinieden weilt, ſendet Euch ihren Segen von oben.“ Die Verlobten ſanken dem Grafen an die Bruſt, während der weniger enthuſtaſtiſche Kommandant Helene Lanoue an⸗ blickte, die eine lebhafte Erregung nur ſchlecht verbarg. Er meinte von ihrem Geſichte zu leſen, daß ſie ſeine Befürchtungen theile, und auf ſie zutretend, drückte er ihr leiſe die Hand. In dieſem Augenblicke wurde die Thür des Salons ge⸗ öffnek, und der Kammerdiener des Grafen, ein alter, treuer Mann, trat leiſen Schrittes ein. Herr von Muice löſte die Arme ſeiner Tochter von ſeinem Halſe und warf einen fragenden Blick auf den Diener. „Ein Mann, der Seitens des Staatsanwalts von Ver⸗ ſailles abgeſandt wurde, will mit dem Herrn Grafen ſprechen,“ meldete der gutgeſchulte Diener. „Heute?“ rief Herr von Muſce aus.„Es muß ihm doch hekannt ſein, daß ich erſt vom Leichenbegängniſſe meiner Pfennigſtücke in Vorlage, die auf der Wappenſeſte allen⸗ dings einem Zehn⸗Pfennigſtück täuſchend ähnlich ſahen. Dir hieſige Polizei bekam indeß alsbald Kenntniß von der Ab⸗ ſicht dieſes Induſtrieritters und ſetzte ihn deshalb in's Trockene. *St. Ingbert, 20. Dez. Das Eiſenwerk Kramer in St. Ingbert kündigt durch Anſchlag in den Fabrikräumen am, daß am 1. Januar 1894 250 Arbeiter entlaſſen werden. *Mainz, 20. Dez. Mehrere Pfälzer Fuhrleute begaben ſich letzter Tage mit einem größeren Quantum Frucht in eins der Genſinger Nahemühlen, um ihr Brodmehl für den Winter zu mahlen. Unterwegs wurde von dem mitgenommenen 1893er tüchtig getrunken und wurde davon den Leuten ſo übel, daß ſie nach mehrmaligem Erbrechen in elendeſtem Zu⸗ ſtand in der Mühle anlangten. Dort zeigte ſich, daß der mit⸗ gebrachte Wein einen bleieſſigartigen Geſchmack beſaß, und ſtellte ſich heraus, daß die Leute am Tag zuvor Weinfülle ge⸗ habt, und um zur Fahrt in die Mühle guten Wein zu haben, von dem Neuen einen Blecheimer voll zurückgeſtellt hatten. Bei der Heimkunft fanden ſie denn auch den neuen Eimer tiefſchwarz im Innern. Der Fall dürfte zur Warnung dienen. Gerichtszeitung. *Mannheim, 20. Dez. n.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Ullrich. Vertreter der Gr. Staatsbehörde: Herr 1. Staatsanwalt Dietz und Herr Staatsanwalt Mühling. 1) Wegen ſchwerer Sittlichkeitsverbrechen im Sinne des § 173 des.St..B. werden die 45 Jahre alte Taglöhners⸗ ehefrau Katharina Trabant geb. Krebs von hier und deren 20jähriger Sohn Heinrich Trabant, erſtere zu 1 Jahr 6 Monaten erte letzterer zu 9 Monaten Gefängniß ver⸗ urtheilt. Die Verhandlung fand unter Ausſchluß der Oeffent⸗ lichkeit ſtatt. 2) Eines jener Schulmädchen, die in dem kürzlich ver⸗ 1 15 Prozeß gegen den Lokomotivführer Meder und den aglöhner Müller wegen Sittlichkeitsverbrechen eine ſo be⸗ denkliche Rolle ſpielten, ſteht heute in der 18jährigen Eliſe Trautmann von hier vor Gericht, die mit dem gleichfa auf der Anklagebank 13jährigen Schüler Friedrich Göckler von Neckarau Sittlichkeitsverbrechen im Sinne des § 176 Ziff. 3 des R. St.G. B. verübt haben ſoll. Beide An⸗ eklagte werden jedoch freigeſprochen, da ſich heute die früheren lusſagen der Trautmann, 0 fa die Anklage beruhte, als unwahr erweiſen. Die Verhandlung war geheim. Als fungirten die Rechtsanwälte Dr. Katz und Dr. ahn. 3) In traurigſter Nothlage befand ſich der 15jährige Photographlehrling Julius Scholl von hier, als er hier verſchiedene Diebſtähle und Betrügereien verübte 8 oll wurde, als er arbeitslos war, weder von ſeinem Vater noch von ſeiner Mutter, die hier getrennt von einander leben, auf⸗ enommen und ſchlief oft die Nächte, da er kein anderes Rachtlager fand, in einer Hundehütte. Um ſich Geld zu ver⸗ ſchaffen, ſchlich ſich Scholl in der Nacht vom 12. zum 13. Oet. d. J. in einen hieſtgen Friſeurladen in B 5 und erbrach daſelbſt die Ladenkaſſe, aus der er ſich 40 M. aneignete. Später und zwar in der Nacht vom 25. zum 26. Oktbr., die Scholl wieder heimlich in dem Laden verbrachte, ſtahl er noch 1 M. dafelbſt. Vorher hatte er ſich bereits von einer Fran Gliſabeth Grill, einer Bekannten ſeiner Eltern, 20 M. er⸗ ſchwindelt und bei derſelben Frau noch eine weitere Schwin⸗ delei verſucht, indem er in Briefen, die er ſelbſt mit dem Na⸗ men ſeines Vaters unterſchrieb, für Letzteren Darlehen erbat. Außerdem verſuchte er im Zimmer des Photographengehilfen Poſton hier aus einem Schrank Geld zu ſtehlen und wurde er aus dem Photographiegeſchäft von Klebuſch hier, wo er als Lehrling war, wegen Unterſchlagung eines kleinen Porto⸗ betrages fortgeſagt. Herr I. Staatsanwalt Dietz verwendet ſich in dieſem Falle ſelbſt für Annahme weitgehendſter mil⸗ dernder Umſtände. Das Urtheil des Gerichtshofes lautet 6750 gen Scholl auf 4 Monate und 3 Wochen Gefängniß, abzüglich 1 Monat und 2 Wochen Unterſuchungshaft. 4) Wegen Ausſpielung von Kammſpiegeln in hieftgen Wirthſchaften ohne behördliche Erlaubniß erhält der 28jährige, ſchon oft beſtrafte Hauſirer Anguſt Büsler von Mühlhauſen 1 Woche Gefängniß. 5 5) Um Geld zum Lebensunterhalt herbeizuſchaffen verſetzte die Wittwe Marie Spieß von Grombach, die nicht weniger als 6 Kinder zu ernähren hat, im Juni und Juli d. J. zwei ihren Kindern gehörige e womit ſie ſich der Untreue als Erbpflegerin ihrer Kinder ſchuldig gemacht haben ſollte. Allein ihr war damals ſchon die Vormundſchaft über ihre Kinder abgenommen und ſte chaßf, das Geld doch auch im Intereſſe ihrer Kinder herbeigeſchafft, ſodaß der Gerichts⸗ hof heute auf die Freiſprechung der Angeklagten erkennt. 6) Ein Gewohnheitsverbrecher iſt der 24 Jahre alte Rei⸗ ſende Auguſt Brennecke von Hamburg, der ſchon an 5 ver⸗ ſchiedenen Gerichten zu mehrjährigen Gefängnißſtrafen verur⸗ heilt worden iſt. Derſelbe hat es zu ſeiner Spezialität gemacht, in Apotheken irgend eine Kleinigkeit, z. B. engliſches Pflaſter u. f. w. einzukaufen und bei der„Bezahlung“ Thaler⸗ oder 20⸗Markſtücke wechſeln zu laſſen, die er dann aber mit dem Kleingeld wieder mit wegescamotirt. In der hieſigen Pelikan⸗ Apotheke gelang ihm am 18. Sept. d. J: dieſe Manipulation mit einem 20⸗Markſtück gegenüber dem Apothekergehilfen Otto Lutz. In der Löwenapotheke, wo er hier am ſelben Tage einen gleichen Verſuch mit einem Thalerſtück gegenüber dem Apo⸗ Entſchuldigung. Es handle ſich um eine ebenſo wichtige, als dringende Angelegenheit.“ Herr von Muice befragte mit den Augen den Komman⸗ danten, der ohne zu zögern ſagte: „Du mußt den Betreffenden empfangen.“ „Führen Sie den Herrn in mein Ziumer und bitten Sie ihn, auf mich zu warten,“ befahl der Graf ſeinem Unter⸗ gebenen. „Erwartet mich, meine Lieben. Ich denke, die Unter⸗ redung wird nicht lange währen, und fobald ich dieſen Abge⸗ ſandten des Gerichtshofes verabſchiedet habe, kehre ich zurück.“ Der Graf verließ den Salon, um in den zweiten Stock iaee wo ſich am Ende der von ihm bewohnten äume ein Zimmer befand, welches eine Bibliothek enthielt und welches er ſein Arbeitszimmer nannte, obſchon er nie⸗ mals in demſelben arbeitete. Als er in ſein Zimmer trat, fand er ſich einem Manne gegenüber, der das Ausſehen eines Offiziers in Eivil hatte; kurz geſchnittenes Haupthaar, ein ſtarker Schnurrbart und der militäriſch zugeknöpfte lange Rock erhöhten noch dieſen Eindruck. 5 „Mit wem habe ich die Ehre?“ fragte der Graf.„Man ſagte mir, daß Sie aus Verfſailles kommen—— „Ja, aus Verſailles,“ verſetzte der Fremde, wo mich der Herr Unterſuchungsrichter und der Gerichtspräſident zu ſich rufen ließen. Nach Paris zurückgekehrt, empfing ich indeſſen die Befehle des Herrn Polizeipräfekten.“ „Schickt er Sie vielleicht zu mir?“ „Ja, mein Herr. Ich bemerke hierbei, daß der Präfekt ſliteit hierdurch beweiſen wollte, wie 12 5 er Ihre 1 kigkeit und Ihre Stellung in der Welt zu ſchätzen weiß.“ U50 verſtehe nicht, bemerke indeſſen, daß, wenn Sie viel⸗ leicht die Abſicht haben, mich neuerdings zu verhören, Sie einen anderen Tag hätten wählen können.“ „Ich bin vollkommen gut unterrichtet, daß die Leichen feier heute ſtattgefunden hat,“ ſagte der Fremde. Gattin komme. batan tbun, ſeine Wohnung in Paris weiterzubehalten, näm⸗ 2Die Perſon weiß as und bittet den Herrn Grafen um (Fortſetzung folgt.) —— 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Dekerlehrling Guſtar Hattinger anſtellte, jedoch nicht und er mußte unverrichteter Brennecke iſt ein frecher Burſche, ihn die geladenen eugen wiedererkennen, in Abrede ſtellt und am 18. Septbr. d. Is. gar nicht hier geweſen ſein will. Allein man konnte feſtſtellen, daß er zur ſelben Zeit im Zweig⸗ Bureau von Haaſenſtein u. Vogler hier eine Annonce, durch die er eine Stelle als Geſchäftsreiſender ſucht, aufgegeben hat. In Würzburg wurde er verhaftet, von wo aus er an die hie⸗ ſige Staatsanwaltſchaft einen unverſchämten Brief ſchrieb. In Aubetracht ſeines frechen Auftretens, ſowie ſeiner Vor⸗ ſtrafen wird der raffinirte Gauner heute wegen der hier un⸗ ternommenen Betrügereien zu 2 Jahren 1 Monat Zuchthaus, 5 Heilk Ehrverluft und Stellung unter Polizeiaufſicht ver⸗ urtheilt. 7) Der hieſige Wirth Bernhard Kieſer ſollte in J 4, 14 hier in der Nacht vom 18. zum 19. Auguſt d. Is. durch einen Streit mit ſeiner Frau die Ruhe geſtört haben und war deshalb ſchöffengeri htlich zu 15 Mark Geldſtrafe(event. 3. Tagen aft) verurtheilt worden, doch wird Kieſer heute auf 2 die von ihm eingelegte Berufung hin koſtenlos freigeſprochen. Tagesneuigkeiten. Berlin, 10, Dez. Die Attentats⸗Packete an den Kaiſer und den Reichskanzler haben hier bereits eine Art anik von verdächtigen Sendungen hervorgerufen. So dieſer age in der des Profeſſors Virchow. Dieſem wurde durch die Poſt ein Muſterpacket zugeſchickt, das einen kleinen Sack mit„Samen“ enthalten ſollte. Da die Marke von dem Packet entfernt war, konnte Virchow zunächſt nur feſtſtellen, daß die Sendun aus einem Lande kam, wo ſpaniſch ge⸗ ſprochen wird. Eine Sendung dieſer Art war ihm nicht an⸗ gekündigt; man daher Verdacht und Frau Virchow widerſetzte ſich der effnung des Packets. Bald darauf kam aber ein Brief aus Santiago, der mittheilte, das Packet ent⸗ 9125 Samen einer in Bolivien und Chile angebauten Brod⸗ rucht, die neuerdings auch in Rußland zur Herſtellung von Hungerbrod“ benutzt ward. Der Abſender war ein alter reund Virchows. Ueber eine andere„verdächtige“ Poſt⸗ endung wird weiter gemeldet: Die Wittwe des Bereiters ritze erhielt einen dicken Brief, deſſen Abſender auf dem mſchlage nicht vermerkt war. Mißtrauiſch befühlte ſie den Brief, glaubte Körner darin wahrzunehmen und einen ſchwefel⸗ artigen Geruch zu Darauf holte ſie eine benachbarte gleichſalt die mit Todesverachtung den Umſchlag aufriß, aber glückte die Sache Sache abziehen. der Alles, trotzdem leichſalls rack, als ein gelblich weißes Pulver zum Vor⸗ 6910 kam. an wandte ſich nun eiligſt an die Revier⸗ olizei, die das Pulver einem Chemiker vorlegte. Die Un⸗ terſuchung ergab, daß ein gänzlich ungefährliches Seifenpulver vorlag. Außerdem wurde eine Karte vorgefunden, auf der ein Droguiſt als Abſender die Vorzüglichkeit ſeines Waſch⸗ mittels anpries. In der Nachbarſchaft aber verbreitete ſich alsbald das Gerücht von einem neuen„Attentat.“ Theater, Kunßt und Wiſſenſchaft. Or. Bab. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Fidelio, In dieſer Saiſon zum erſten Male wurde„Fidelio“ mit u Mohor als Gaft gegeben. Wir hatten früher oftmals ele 655 15 all' die herrlichen Eigenſchaften, welche dieſer 1 feſel ſind, zu rühmen, und auch geſtern hat Frau ohor dieſelben und uns damit aufs Neue ent⸗ xkt. Frau Mohor iſt keine von den ſogenannten„Reiſe⸗ elios“ und ihre 917 5 Leiſtung zeichnet ſich durch Vornehm⸗ „ warmes inneres Erfaſſen und tiefes Empfinden aus. Sie keine 15. und ſte verſchmäht all' die äußeren agzen und äßchen, welcher ſich Damen von ößerem Namen erzielen, 25 edienen 9 er olg zu er aber keine Nach⸗ Mae kann, und die widerlich 15 cherlich ſind. Weil wir eben von berühmten Namen kprachen, ſo wollen wir nur an Frau Moran⸗Olden erinnern, an deren Fidelio ein empfindender Menſch ja nicht uben kann. Frau Mohor hat auch im Dialog ſich ſehr ervo mnet. Ihr Herz erwärmendes, ſonores Organ hatte ja aber ſo dialektfrei wie geſtern ſprach ſie noch nie. Die Vorſtellung war üherhaupt eine glückliche. ulein Tobis ſang die Marzelline allerliebſt und Herrn a rI wir noch nie ſo gut gehört, wie als Er hat ſeinem Organ Mäßigung auferlegt und er⸗ lte 1 1105 rung. Herrn Götjes Stimme klang 55 5 uſtd ſriſch, und Meiſter Knapp erwärmte mit 155 0 13 ie 1 550 ſeinss herrlichen Organes. Herr Röhr ufführung mit Schwung und erzielte ganz beſon⸗ ders mit der Leonoren⸗Ouvertüre großen Er olg. Und nun en Wunſch, welchem ein großer Theil der Abonnen⸗ und Kunſtfreunde betpflichten. Wir haben ſeit bald hren den Triſtan nicht gehört, und da Frau Mohor noch für verſchiedene aſtſptele gewonnen iſt, ſo wäre doch die beſte Gelegenheit, ſie als Iſolde auftreten zu en; es 8 eine Glanzpartie von 05 in welcher ſie hier unbergeſſen iſt. Die Caſſe würde auch ein dabei * machen, und abgeſehen davon hat Mannheim ein Anrecht an das hüöchſte aller Kunſtwerke. m Runſtſalon A. Donecker, B 1, 4, ſind unter Anderem nachſtehend bezeichnete Oelbilder ausgeſtellt: A. Uileſi „Alternfreude“, C. Vianſello„ A. Werner „Ital. Hirt“, R. S. Oluy„Weibl. Studien opf“, S. Kühl J. Studienkopf“, A. aufmann(Paris) Männ„Partie bei 72„Partie bei Naney“,„Aus dem Bois de Boulogne“, Paris“, G. Uerk„Der Beſuch“, A. Windmayer Winterabend“, Th. 5 105 en,„Seeſturm“, Frau Hormut h⸗ Kallmorgen„Ofenſchirm“ de. ꝛc. Aeneſe Aachrichten und Felegrammt. Karlsruhe, 20. Dez. Die„Bad. Correſp.“ ver⸗ Iffentlicht ein Schreiben aus Mannheim, in welchem indirekt für die Tabakfabrikatſteuer und direkt für eine Zollerhöhung des Tabaks auf 30 Mark eingetreten wird.(Wir kommen noch aus führlicher darauf zurück). Berlin, 20. Dezember. Der konſervative Reichs⸗ tagsabgeordnete v. Maſſow, der bei der Berathung des e im Reichstag fehlte, wurde von ſämmt⸗ chen katholiſchen Geiſtlichen des Wahlkreiſes Rummels⸗ burg⸗Schlawe erſucht, bei der dritten Leſung dagegen zu men. Wien, 20. Dez. Der vatikaniſche Berichterſtatter bder„Politiſchen Correſp.“ meldet, ſeitens des päpſt⸗ lichen Staatsſekretariats ſeien die Chefredakteure der „Voce della Verita“ und des„Oſſervatore Romano“ angewieſen worden, ſich jedes Angriffs auf Criſpi zu enthalten. * Paris, 20. Dez. Nach hier vorliegenden Nach⸗ richten aus Bangkok iſt der König von Siam ſchwer erkrankt. Madrid, 20. Dez. Aus Melilla wird gemeldet, General Campos verlangte die Beſtrafung der marodiren⸗ den Kabylen. Der Bruder des Sultans, Arraf, ver⸗ Aach, die von Campos beſtimmte Strafe zu verhängen, Mannheim, 21. Dezember! doch dürfte dſeſelbe nicht Todesſtrafe ſein, weil dieſe nur der Sultan ſelbſt verhängen könne. New⸗York, 20. Dez. Dem„New⸗Nork Herald“ wird aus Montevideo gemeldet, daß Depeſchen aus Rio de Ja⸗ neiro zufolge der engliſche Geſchwadereommandeur Weiſungen aus London erhalten habe, die Blockade nicht anzuerkennen und die engliſchen Intereſſen zu ſchützen. Peixoto habe amt⸗ lich die„Plaza Hermonia“ als neuen Landungsplatz für die fremden Kr gsſchiſſe bezeichnet. Stimmen aus dem Publikum. Kirchenſteuer. Auf das vor einigen Tagen in unſerem Blatte zur Aufnahme gelangte„Eingeſandt“ erhalten wir von dem hieſigen Evang. prokeſt. Kirchen⸗Gemeinde⸗Rath fol⸗ gende Zuſchrift mit der Bitte um Veröffentlichung:„Dem Artikelſchreiber zur gefl. Kenntniß, daß das Geſetz über die Erhebung von örtlichen kirchlichen Steuern keinerlei Beſtim⸗ mung enthält, wornach von Erhebung kleinerer Beträge abge⸗ ſehen werden könnte. Man hat dieſerhalb bei der oberſten Kirchenbehörde ſr. Zt. Anfrage geſtellt, jedoch die Entſcheidung erhalten, daß dem Kirchengemeinderath das Recht nicht zu⸗ ſtehe, von Anforderung ſolcher Beträge abzufehen. Aus dieſem Grunde erfolgt die Anforderung, wenn auch der Betrag noch ſo gering iſt, was der Kirchenſteuerkaſſe allerdings wenig Nutzen bringt, jedoch weil durch ſtaatliches Geſetz vorgeſchrie⸗ ben, nicht umgangen werden darf. TLitevariſches. Der Bazar, unſere erſte und vornehmſte Damenzeitung, beginnt am 1. Januar 1894 den 40. Jahrgang. Dieſes Welk⸗ blatt, das bekanntlich in vielen fremden Sprachen erſcheint, iſt von jeher tonangebend für Mode und Handarbeit und die einzige Modenzeitung, die wöchentlich erſcheint. Die einfache Eleganz der Toiletten, die künſtleriſch ſchönen Handarbeits⸗ vorlagen und die koſtbaren buntfarbigen Modenbilder in Stahl⸗ ſtich zeichnen den Modetheil dieſes Blattes aus, während der illuſtrirte Unterhaltungstheil, der ebenfalls wöchentlich erſcheint, längere ſpannende Romane und Erzählungen erſter deutſcher Autoren ſowie allerlei nützliche Mittheilungen bringt.„Der Bazar“ iſt nicht nur die reichhaltigſte Modenzeitung, ſondern auch ein geiſtvolles und vielſeitiges Unterhaltungsblatt. Mannheimer Handelsblatt. Mannheimer Effektenbörſe vom 20. Dez. An der heutigen Börſe notirten: Anilin⸗Aktien 349.75 G. 350., Weſteregeln Alkali 131., Brauerei Storchen 104., Ba⸗ diſche Brauerei 58., Bad. Rück⸗ und Mitverſicherung 250 G. Coursblatt der Maunheimer Börſe vom 20. Dez. Obligationen. 3½ Badiſche Opligat. 99.% 53(½ Rhein. Hyp⸗Pfandbrieſe 94.90 bz Bad. Oblig. Mark 4— 55ſ4 R. Hop.⸗Pfbbr. S. 43—49%0— bz „ 1886 204 30 6; 8 3 100— 1 2 fl. 102. 10 Gʃ4 2 75 2. 62—85 101.— 5f 4„ T. 100 Looſe 165— Gſd½ Mannheimer Obf. 7888 97.— b 3 Reichsanleihe 85.45 bz 4 4„ 1885 ſ0t 50 5 30 50 99 90 bzſa 1„ 1899(103 40 5; 7 50 146.80 ö3ſ4 Heidelberg 108.— P 3 Preuß. Conſots 85.45 U3ſ4 Freiburg i. B. Obl, 102.80 5; 3%„ 99.90 Gſa„ 7 97.— G 4 75 155 166.80 bzs½ Sudwigshafen Mr. 108.60 P 4 Dayer, Obligationen Mt. 106 30 ba. 8 2 101.70 bz Pfälg, Zudwigshahn Mr. 192.75 b4½ Wagh. Zuderfabrik 100.— P 4„ Ludwigsbahn fl. 101. 905 Oggersheimer Spinnerei 100.— bz „ Maxbahn 102.60 65 Verein Chem Fabriken 101.50 bz „ Nordbahn 12.60%5 Weſteregeln Alkaltwerke 103 29 bz 3½„ Eiſenbahnen 97.19 P4½ H. Pr.-O, d. Spey. Z. 100.— P 4½ Bellſtofffaßrik Waldhof 103.50 P Aktien. Badiſche Bant 113 75 6 Aheiniſche Creditbank 12,40 5 Heidelberger Artienbrauerei 182.— 6 Abein. yv.-B 80 pet. E 146 50 6 Hrauerei Schwartz 94.— bz Pfälz. Hyp.⸗Bank 188 25 8 Sinner Braueree, 20% 50 G 7 neue 187. 6Werger'ſche Breueret 61.— 6 Bfätziſche Bank 18 50 6Badiſche Brauerei 58— Mannheimer Volksbank 12/.— 6 Gauter, Frauerei Freiburg 102— 3 Deutſcht Unionbank 83.— PBlouere 3. Jonne Wiltz 116— 68 Fewerbebunk Speher 50%k 119.— 6 Maunh d ſſch eppſchiff. 115.— P Zandaner Vollsbank 80/% 24 5% P Cöln Nhe Seeſch ſahrt—.— Bfältz ſche 8u wigsbahn 224— bzvad. Schifffabrt⸗Aſſecuranz 650.— P 2 Maxbahn 140.— E Bad Rück⸗ u Mütrerfich. 259.— 6 „ Nordbahn 111— bz Maus heimer Verſich rung 555— 53 Speperer Bohn 37.— 6 Wannbeimer Nückverfich. 405.— b3 tamm“-⸗Akt. b. Ber ch. Fabr.] es— bz Würtl. Trausportperſich, 840.— Vorzugs⸗A.t 7 5 188— 55 Overrhein. Verf.-Geſellſchaft 825.— P Dadiſche Anihn⸗ u. Spda 349 75 6 Oggersbeimer Spenerei 31 50 P Weßeregeſn Alkaliworke 131— 6Ettlinger Spir nerei 109.— P Cbem Fabrit Gold uberg 95. bz Manubeimer Lagerhaus 80.— P Hofmann u. Schötenſaß 50.— 6 Mannh Gum u. Asbförk. 102 50 bz Bereen D. Oelfavriken 95.50 6 Karlsruher Maſſutuenbau 130.— 6 Wagbäuster Zuckerfe brik 68.50 6Hüttenteimer Spinnere! 60.— P Mannbeimer Zucerraffin 197.— 6Karlsr. Nähmf Haid n. Keun. *ktienbrauerei 136.— bz Berein peverer Ziegelwerke 75.— bz auere 112 50 PPfäl;, Preßh u vritfabr.—.— des Braue ei 206.— 6 Portl⸗Fementwk. Heibelberg 127.— 8 Schwezinger rauere—. 6Zehſftofffavrit Waſdbef 266.— 8 Brayerei z. Storch 104.— G] Emaillirwerke Malkammer 104.— P Fraukfurter Mittagsbörſe vom 20. Dezember. Von den auswärtigen Börfen, hauptſächlich von Paris und Wien lagen etwas höhere Courſe vor, hier aber wurde das Geſchäft durch die hochgradige Luſtloſigkeit und Zurück⸗ haltung der Spekulation beeinträchtigt. Am Montanmarkte waren es Deckungskäufe, die eine mäßige Cours⸗ beſſerung herbeigeführt haben, und dienten etwas beſſere rheiniſche Berichte über den Abſatz von Kohlen und Eiſen den Courſen zur Stütze. Deutſche Fonds und Induſtrie⸗ Aktien ſind behauptet, nur Chemiſche Fabriken höher bezahlt. Chemiſche Fabrik Griesheim 10 pEt. über geſtern, auch Bad. Anilin und Höchſter beſſer. An der ſpekulative Bankaktien auf's Neue abgeſchwächt. Privatdiskonto 4¾ pEt. Frankfurter Effekten⸗Societät v. 20. Dez., Abds. 6½ Uhr. Oeſterreich. Kredit 278¼, Diskonto⸗Kommandit 171.80, Berliner Handelsgeſellſchaft 129.40, Dresdner Bank 129.90, Darmſtädter Bank 128.50, Banque Ottomane 118.70, Lom⸗ barden 89½¼, Mittelmeer 86.80, Meridionalaktien 109.50, Marienburger 69.90, Aproz. Egypter 102, Serb. Tabak 70, Sproz. Griechen 33.20, 4½ proz. Argentinier äußere 42.30, 6proz. Mexikaner 66.10, Aſchersleben 139.90, Alkalt Weſter⸗ egeln 182, Höchſter Farbwerke 350, Nordd. Lloyd 116, La Veloce 72.40, Bochum 117.20, Concordia 80.80, Dortmund 53.50, Gelſenkirchen 142.60, Harpener 132.40, Hibernia 113.20, Laura 108.10, Gotthard⸗Aktien 150.30, Schweizer Central 116.10, Schweizer Nordoſt 102.10, Union 76.30, Jura Simplon St.⸗Aktien 52.30, 5proz. Italiener 80.80. Mannheimer Marktbericht vom 21. Dezember. Stroh per Ztr. M. 3,50, Heu per Ztr. M. 6,50, Kartoffeln von M. 3,50 bis 0,00 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00„ Blumen⸗ kohl per Stück 30 Pf., Spinat per Portion 20 Pfd., Wirſing per Stück 10 Pf., Rothkohl per Stück 20 Pf., Weißkohl per Stück 10 Pf. Weißkraut per 100 Stück 00 M. Kohlrabi 3 Knollen 8 Pf. Kopfſalat per Stück 0 Pf., Endivienſalat per Stück 8 Pf., Feldſalat per Portion 20 Pf., Sellerie per Stück 6 Pf. Zwiebeln per Pfd. 8 Pf., rothe Rüben per Portion 20 Pf., weiße Rüben per Port. 10 Pf., gelbe Rüben per Portion 20 Pf., Carrotten per Buſchel 5 Pf., Pflück⸗ Erbſen per Portion 00 Pf., Meerrettig per Stange 20 Pf., Gurken per Stück 00 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 0,00., Aepfel per Pfd. 6 Pf., Birnen per 25 Stück 50 Pf., Pflaumen per 100 Stück 00 Pf., Zwetſchgen per 100 Stück 00 Pf., Kirſchen per Pfd. 00 Pf., Trauben per Pfd. 00 Pf., Pfirſiche per 5 Stück 00 Pf., Aprikoſen per 5 Stück 00 Pf., Nüſſe per 25 Stück 10 Pf., Haſſelnüſſe per Pfd. 40 Pf., Eier per 5 Stück 30 Pf., Butter per Pfd.)20., Handkäſe per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 35 Pf., Hecht per Pfd. 1,20., 19 per Pfd 70 Pf., Weißfiſche per Pfd. 30 Pf., Laberdan per Pfö. 50 Pf., Stockfiſche per Pfd. 25 Pf., Haſe per Stück 3,50., Reh per Pfd. 0,80., Hahn G19 per Stü 80., Huhn(ung) per Stück 1,20., Felöhuhn per Stück 0,0% M Paar 0,90., Gans per Pfd. 0,80 M. Maunnheimer Vieh⸗ und Pferdemarkt am 20. Dezbr. Es waren beigetrieben und wurden verkauft per 100 Ko. Schlachtgewicht in Mark:— Ochſen I. Qual.—, II. Oual. —,—, Schmalvieh I.—, II.—.— Farren J.—, II.—. 52 Kälber J. 120, II. 100. 274 Schr Ente per Stück 3,00 M. Tauben per (lebend) per Stück 3,00., geſchlachtet „„ spferde————. —Ferkel——.— Schafe ——.— Lämmer——.— Ziege—— Zicklein ——: Zuſammen 326 Stück. Mannheimer Produktenbörſe vom 20. Dez. Weizen per März 15.70, Mai 15.65, Juli 15.75, Roggen per März 13.65, Mai 13.60, Juli 18.55, Hafer per März 15.10, Mai 15.—, Juli 15.—, Mais per März 11.10, Mai 11.15 Juli 11.15, M. Tendenz: behauptet. Trotzdem wenig Anregung von auswärts vorlag, fanden ziemlich große Umſätze in Weizen zu behaupteten Preiſen ſtatt. ggen ohne Begehr. Hafer ruhig. Maisabfuhr ſcharfen Rückgang auf dringendes An⸗ gebot und wurden zu den gewichenen Preiſen große Quan⸗ tttäten aus dem Markt genommen. Amerik. Produkten⸗Mürkte. Schlußcourſe vom 20. Deg. 2 New-Nork Shiecago Nonat Weigen Mais Sanas Caſſee Weizen Mais Schmalz MNärz—.—————.————..— Aprif———.——.————.— Juni—————————.— Auguſt———— September e——— Oktober————.——.————— November—.—— 5—.— Dezember 67— 44.05—.————.70 Jannar 67¼4 435ʃ8.90 16.75 35—.56 Jebynar 439 öqſ—.—————— März 69/—— 16 10—— Mai 72.— 48ͤ—ͤ— q: 15.55 67— 887/8 7 4 Juli—.————.— 15.15———.— Schifffahrts Nachricten. Mannheimer Hafen Verkehr vom 19. Dezember. Schiffer en, Kav. Swen 8 Ladung Ctr, um ere. Schhnmatkers Pietcogolla Roettrbam Getreide 5408 Demming Trifels Stückgüter 3475 Oohen Johanna Ruhrort trnen 551 Hegmann Iraf Beuſt Dutsburg Kohten 114⁰0⁰ Hebl Agnes Hochfel 7 9090 Mainz 14 Antwerpen Stüsgotee 2688 Vater Rhein Biebrich Temen: 6568 Rijnbeurtvaart 14 Amſterdam Stückgüter 15978 Katharina Köln 3450 Eliſe Nuhrort 3500 T. Schlirmann a 5 Kohlen 500⁰0 Sch nitz Graf Ranzan 15 4 740⁰ Rüttgers Helgoland 2 85 1030⁰ Hafenmeiſterei IV. Worth Schüſſing Salzig Kohlen 26800 Terjung Auna Gertrud Hochfeld 5 805⁵0 Beckers Diana Ruhrort 5 8500 Joſten Boruffta 4* 5600 Fa kenburg Nuhrort 28 50 2 8385⁰0 Frohmütler Ruhrort ge 5 7 810⁰ Wefels Auguſte 7 5 11000 Möhlendick Nimrod 5 5 785⁵0⁰ Bergſtein Der junge Hermann Duisburg 5 415⁰0 Otten Raab, Karcher, Co.5 5 75 110⁰⁰ Siamund E. Seriba 25 80⁰⁰ Nayer Gebrilder Hochhauſen Cops 82⁰0 Neuer Heilbronn Dulsburg Kohlen 8200 Temung Kaiſer Wilheim 11 118⁰ New Pork, 20. Dezbr.(Drahtbericht der Red Star Line, Antwerpen). Dampfer„Friesland“, am 9. Dezbr. ab Antwerpen, iſt heute hier angekommen. Mitgetheiit durch die General⸗Vertreter Gundlach& Bärenklau in Mannheim. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Dezember. n Datum: vom Rhein: 16. 17. 18. 19. 20. 21.] Bemerkungen Konſtan; 282 2,½88 Sin e..221,20 1,15 1,141,12 Abds. 6 M. E 1,40 1,74 1,86 1,69 1,69 N. 6 U. Lauterburg. 2,88 2,85 2,88 2,79 2,80 Abds. 6 N. Maxan 36,03 3,02 3,00 2,94 2,95 2 U. Germersheim 2,70 2,68 2,59 2,53.-P. 12 U. Mannheim 2,65 2,61 2,59 2,53 2,57 2,46 Mgs. 7 U. Mainz ,32 1,38 1,34 1,34 1,82.-P. 12 N. Bingen 1,32 1,40 1,38 1,36 1,84 10 U. Kaub ,561,591,57 1,52 1,50 2 U. Koblenz 2,80 2,98 2,56 2,34 2,20 10 U. Kölnn J6,12 8,12 2,88 2,56 2,32 2 N. Nuhrort 1,74 2,57 2,59 2,32 2,04 9 U. vom Neckar: Mannheim. 2,71 2,70 2,65 2,60 2,54 2,51 V. 7 u. Heilbronun 0,76 0,62(0,80 0,70 0,71 2 U 1 k..60— Rufl. Impextials 2. 18.65— 20 Fr. Stace 5 17 5 Dodass 5 Gold„ 419—16. Engl. Sonvereigns 20.3228 5 8 0 3, 2.— Telep on Nr. 690. 0. Th. Schlatter, Altrenomirte ie ſelbſtgezogener Weine in ßlaſchen u. Gebinden.— Früh⸗ ſtücks Deſſert und Medieinalweine.— Spezialilät in ächtem Cognac.— Hochfeine Siquenre.— Punſch⸗ Eſſenze in unübertroffenen Qualitäten.— Schaumweine u. Champagner lerſte Marke) zu Fabrikpreiſen. Man ver⸗ lange Preisliſten. 2654 Liebhaber von praktiſchem Schuhwerk, mit breiten, run⸗ den und ſpitzen Fagonen mit breiten, niederen, mittleren und bohen Abſätzen finden die größte Auswahl, auch in ganz billigen Artikeln, nur bei Georg Hartmann, Schuhgeſchäft E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Eche eee 443). Für's Haus! Die lauſchige Dämmerſtunde, den allmäligen Uebergang vom Tag zur Nacht kennen nur die gemäßigten Zonen und wohlthuend wirkt dieſer Uebergang auf das Augenlicht des Menſchen. Hauptaufgabe der Hausfrau bleibt es weiter, dem Auge während der Abendſtunden ein angenehmes Licht zu verſchaffen, was ihr heute durch das vorzügliche, neu in den Handel gekommene Petroleum„Diamaut⸗Salon⸗Oel“ ſo leicht gemacht wird. Größte Leuchtkraft, verbunden mit ſparſamem Brennen, ſowie abſoluter Sicherheit gegen Explo⸗ ſtonsgefahr ſind die Vorzüge dieſes neuen Oeles. Erhältlich in den in der Annonce im Inſeratentheil angegebenen Nieder⸗ lagen reſp. Verkaufsſtellen. 21419 Jufällige Eutdeckung eines Heilmittels. Während der furchtbaren Influenza⸗Epidemie in München(1891/92) ſtellten die Bedienſteten der offenen Ladengeſchäfte ein ſehr großes Kontingent zu den Patienten, und es war auffallend, daß in vielen größeren Dolikateſſenhandlungen das Perſonal von der Seuche unberührt blieb, während in benachbarten Geſchäften anderer Branchen faſt alle Bedienſteten mehr oder minder unwohl waren. Nachforſchungen der Chefs haben er⸗ eben, daß überall da, wo das Perſonal von der Seuche ver⸗ 90 blieb, das Lager von Dr. ee enſtiel's Heidelbeer⸗Punſcheſſenz und Wein dezimirt und ſemlich angegriffen erſchien, da man ſich mittelſt Heidelbeer⸗ Punſch und Glühwein ſeuchenfeſt gemacht hat. ngläubige und Zweifler können bei den Chefs größerer Münchener Ge⸗ ſchäfte Nachfrage halten. Mannheim, 21. Dezember. General⸗Anzeiger. 5. Seite. * 1 17. Gr. Bad. Stagtseiſenbahnen. er l. J. tritt für den dir Güterverkehr zwiſchen den S tionen der Badiſchen Stac iſenbahnen und den Badiſchen 8 8 tionen des Bodenſees einer und den Stationen der neu⸗ in Kraft. Die in demſelben ent⸗ haltenen beſonderen Zuſatzbeſtim⸗ mungen zur Verkehrsördnung für die Eiſenbahnen Deutſchlands ſind von der Landesaufſichtsbehörde genehmigt worden. 24202 Der Tarif iſt zum Preiſe von 40 Pf. das Stück durch unſere Güterſtellen zu beziehen. Karlsruhe, 18. Neender 1898. Generaldtrektion. Sekaunimachung. Die weltliche Feier der Sonn⸗ und Feſt⸗ tage betr. (351) Im Hinblick auf die zahlreich einlaufenden Ge⸗ ſuche um Erlaubniß zu Muſik⸗ aufführungen, Schau⸗ und Vorſtellungen und ſonſtigen Luſtbarkeiten am 1 Weih⸗ nachtsfeiertage bringen wir hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ niß, daß an dieſem Tage gemäߧ 7 der Verordnung vom 18. Juni 1892,„die weltliche Feier der Sonn⸗ und Feſttage betr.“, nur Muſikaufführungen zugelaſſen werden können, welche einem höheren Jutereſſe der Kunſt dienen. Bierconcerte fallen unter keinen Umſtänden hier⸗ unter. Es können daher be⸗ zügliche Geſuche als ausſichts⸗ los unterbleiben. 24219 Mannheim, 20. Dez. 1898. Großh. Bezirksamt: Dr. Schmid. Bekauntmachung. Der Rekrut Friedrich Wilhelm Mayer, geboren am 15. Mai 1869 zu Lambsheim(Amt Frankenthal), von Gewerbe Bäcker, welcher beim diesfjährigen Aushebungsgeſchäft für das Infanterie⸗Regiment No 111 ausgehoben wurde, be⸗ findet ſich ſeit längerer Zeit aus der Controle und iſt bis heute noch unermittelt. Es wird erſucht, denſelben im Ermittelungsfalle verhaften und der nächſten Militär⸗ behörde vorführen zu wollen. Königl. Bezirks⸗Kommando Maäunnheim. (349) No. 16245 M. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß. Mannheim, 16. Dezember 1893. Großh. Bezirksamt. Hebting. 24082 Sekanntmachung. Die Vieheinfuhr aus Italien betreffend. Nachdem die Maul⸗ u. Klauen⸗ ſeuche in jüngſter Zeit wiederholt durch italieniſche Viehtransporte über die deutſche Grenze einge⸗ ſchleppt worden iſt, wird die Ein⸗ und Durchfuhr von Rindern, Schafen, Schweinen und Ziegen aus Italien auf Grund des§ 7 des Reichsſeuchengeſetzes vom 28. Juni 1880 bis auf Weiteres ver⸗ doten. 24218 Dieſe Bekanntmachung tritt am 20. d. M. in Kraft. Karlsruhe, 14. Dezember 1893. Großh. Miniſterium des Innern. gez. Eiſenlohr. (351) Nr. 158580, Vorſtehende Bekanntmachung wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß. Mannheim, 20. Dezember 1898. Großh. Bezirksamt. Steiner. Stkanntmachung. Nr. 20,278. Die Ehefrau des Wilhelm Lindenfelſer, Roſa eb. Steinbach in Mann⸗ eim hat gegen ihren Ehemann bei diesſeitigem Landgerichte eine Klage mit dem Begehren einge⸗ reicht, ſie für berechtigt zu erklären, ihr Bermögen von dem ihres Ehe⸗ mannes abzuſondern. Termin zur Verhandlung hier⸗ über iſt auf: 2421 Donnerſtag, 1. Febrnar 1894, Vormittags 10 Uhr beſtimmt. 75 Dies wird zur Kenntnißnahme andurch veröffent⸗ icht. Mannheim, 18. Dezember 1893. Gerichtsſchreiberei Großh.⸗ Landgerichts. Ziller. Konkursverfahren. No. 64,024. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Tapeziers Max Eigner in Mannheim zur Ab⸗ nahme der Schlußrechnung auf: e 30. Dezember 1893, Vormittags 9 Uhr vor Großh. Amtsgericht 2 ier⸗ 0 ſelbſt beſtimmt. 24228 Mannheim 16. Dazember 1893. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts. Stalj. Mit Giltigkett vom 22. De⸗ Ve Konkurgverfahren. Nr. 63445. Durch Beſchluß Großh. Amtsgerichts 5 hier vom heutigen wurde das über das en des Spezereihändlers Finkenzeller in i Konkurs⸗ W. imheim, 16. Dezember 1898. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgericht Konkurgverfahren. ur gerichtlich genehmigten Schlußvertheilung in dem Kon⸗ kurſe über das Vermögen des Bäckers Otto Stenzel in Mann⸗ heim ſind M. 755.50 verfügbar. Dabei zu berückſichtigen ſind: M. 19.14 bevorrechtigte „ 5015.58 unbevorrechtigte Forderungsbeträge. 24222 Mannheim, 20. Dezbr. 1893. Friedrich Bühler, Konkursverwalter. Bekanntmachung. Die Konſtatirung der Einkommenſteuer ge⸗ mäß Artikel 15 Abſatz! des Einkommenſteuer⸗ Geſetzes betreffend. Nach dem oben angeführten Geſetzes⸗Paragraph iſt Jedermann der in einem Steuerdiſtrikt erſt⸗ mals, oder nach dem ſeine Steu⸗ erpflicht geruht hat, erſtmals wie⸗ der ein ſteuerpflichtiges Einkom⸗ men aus Arbeit oder Dienſtleiſtung bezieht, ſofern das Einkommen nicht aus einer Staatskaſſe fließt, verpflichtet, innerhalb 14 Tagen vom Beginn der fraglichen 60 80 tigkeit bei dem Unterzeichneten Ueei oder mündlich die erfor⸗ exliche Erlärung abzugeben. Hierauf werden die Steuerpflich⸗ tigen mit dem Anfügen aufmerk⸗ ſam gemacht, daß Zuwiderhand⸗ lungen unnachſichtlich durch die im Artikel 26 des Einkommen⸗ ſteuergeſetzes ausgeſprochenen Strafen geahndet werden. 10694 Mannheim, 14. Dez. 1898. Der Großh. Oberſteuerkommiſſär für den Stadtbezirk Mannheim Däuth. Bekanutmachung. Nr. 31794. Die ſtädtiſchen tech⸗ niſchen Aemter ſind angewieſen worden, behufs Herſtellung der unerläßlichen Ordnung bei Führ⸗ ung des Rechnungsweſens die Rechnungen für Wirthſchaftsaus⸗ gaben, d. h. von Ausgaben, welche aus laufenden Budgetmitteln zu beſtreiten ſind, rechtzeitig einzu⸗ verlangen und zur Zahlungsan⸗ weiſung vorzulegen, nämlich: 1. Rechnungen für Lieferungen und Arbeitsleiſtungen, welche im Monat Oktober oder vorher voll⸗ zogen wurden, bis ſpäteſtens zum 1. November, 2. Rechnungen für Lieferungen u. ſ. w. aus dem Monat November ſpäteſtens bis zum 1. Dezember, 8. Rechnungen für Lieferungen u. ſ. w. vom 1. bis 15. Dezember, ſpäteſtens bis zum 21. Dezember u. 4. Rechnungen für Lieferungen und Leiſtungen in der zweiten Hälfte Dezember jedenfalls ſpä⸗ teſtens noch vor Neferanten Die ſtädtiſchen Lieferanten und Arbeitsübernehmer erſuchen wir um jeweilige pünktliche Einreich⸗ ung der Rechnungen bei den be⸗ treffenden ſtädt, Verwaltungs⸗ ſtellen, wobei wir bemerken, daß diejenigen, welche dem Erſuchen um rechtzeitige Rechnungsvorlage keine Folge geben ſollten, künftig⸗ hin zwei Jahre lang von Zuthei⸗ lung von Lieferungen und Arbeiten ausgeſchloſſen werden müßten. Mannheim, 20. Oktober 1898. Der Stadtrath: 205380 Beck. Lemp. Bekauntmachung. Verlängerung des Lade⸗ bocks der Badiſchen Aktien⸗ geſellſchaft für Rheinſchiff⸗ fahrt u. Seetransport betr. (350) No. 16570TI. Die Bad. Akt.⸗Geſ. für Rheinſchifffahrt und Seetransport beabſichtigt ihren Ladebock für die neu zu errichtende Werfthalle dahin abzuändern, daß derſelbe zu beiden Seiten um je 9 Meter verlängert wird. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntniß mit der Aufforder⸗ ung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadt⸗ rathe hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekannt⸗ machung enthaltende Amts⸗ verkündigungsblatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln be⸗ ruhenden Einwendungen als ver⸗ ſäumt gelten. 24182 Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Be⸗ zirksamts und des Stadtraths hier zur Einſicht offen. Mannheim, 8. Dezember 1893. Großh. Bezirksamt: Hebting. Nr. 37622. Vorſtehende Bekannt⸗ machung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß. Mannheim, 15. Dezbr. 1898. Bürgermeiſteramt: lotz. Lemp. Prima junges Hammelfleiſch per Pfd. 36 Pfg. Ia. Kalbfleiſch p. fd. 50 Jf. empfiehlt 24212 Guſtav Sohn,& 4, 12, neben dem Habereck. 26. d. Mts Bekanutmachnng. Die Abfertigung zoll⸗ pflichtiger Poſt⸗Stücke während der Weih⸗ nachts⸗Feiertage betr. Nr. 16438. Wir bringen hiemit zur öffentlichen Kenntniß, daß das Poſtzollburean am 25. und ormittags 9½ bis 12 Uhr zur pflichtiger P ke geöff Mannheim, 15. Dezember 1893. Gr. Hauptzollamt: Kaiſer. Bekanntmachung. No. 29895. Karten für Enthebung von Neujabrs⸗Gratulationen wer⸗ den auch in dieſem Jahre gegen Entrichtung von wenigſtens einer Mark von 23426 Freitag, 15. Dezember l. Is. ab bei nachverzeichneten Stellen ab⸗ gegeben: 1. Auf dem Büreau der Armen⸗ verwaltung, K 5, Neubau(Se⸗ eretariatszimmer), 2. im Zeitungs⸗Kiosk, 3. in der Muſikalienhandlung von Herrn Sohler, O 2, 1. Das Erträgniß dieſer Karten iſt zur Verwendung für verſchämte Arme beſtimmt. Wir laden zur Löſung von Karten mit dem Bemerken ergebenſt ein, daß die Namen der Spender be⸗ kannt gegeben werden. Mannheim, 8. Dezember 1893. Armen⸗Commiſſion: Klotz. 24041 Katzen maier Hadiſche Saalseiſenbahnen. Die zur Vergrößerung der weſt⸗ lichen und Verlängerung der öſt⸗ lichen Schalteranlage, in der Vorhulle des Aufnahmsgebäudes der Station Heidelberg erforder⸗ lichen Schreinerarbeiten, veran⸗ ſchlagt zu 2848 Mk. ſollen im öffentlichen Verdingungswege ver⸗ geben werden. Die näheren Be⸗ dingungen kön auf diesſeitigem Hochbaubursau eingeſehen und Verzeichniſſe der Arbeiten, zum Preiseinſatz, dort erhoben werden. Angebote ſind mit der Auf⸗ ſchrift„Angebot auf Schreiner⸗ arbeit“ v n, bis längſtens Freitag, den 5. Januar 1894, PVormittags 9 Uhr bei mir einzureichen. 24229 Aee drei Wochen. Heidelberg, 18. Dezember 1893. Der Gr. Bahnbautüſpector II. 2. Steigerungsankündigung In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung wird den Wirth Johannes Stein Eheleuten hier die nach⸗ beſchriebene Liegenſchaft am Mittwoch, 3. Jannar 1894, Nachmittags 2 Uhr im Rathhauſe hier öffentlich ver⸗ ſteigert, wobei der endgiltige Zu⸗ ſchlag erfolgt wenn auch der Schätz⸗ ungspreis nicht erreicht wird. Beſchreibunn der Liegenſchaft. Das dreiſtöckige Wohnhaus jen⸗ ſeits des Neckars Langſtraße Nr.15 mit gewölbtem Keller und Dach⸗ kammern, unten Wirthſchaftslokal mit 2 einſtöckigen Seitenbauten u. 2ſtöckigem Querbau im Flächen⸗ maße von 3 Ar 81 qm neben W. Immerheiſer, Iſidor Endres und Wilhelm Leitz, taxirt 45000 M.— Mannheim, 12 Dezember 18938. Der Vollſtreckungsbeamte, Großh. Notar. 24120 Mattes. Oeffentliche Verſteigerung Freitag, 22. Dezember d.., Naächmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Litera 4, 5 dahier⸗ 22428ʃ 1 Schreibtiſch, 2 Pianinos, 1 Sekretär, 1 aufgemachtes Bett, 4 Chiffoniere, 4 Kommoden, drei Kanapees, 10 Bilder, 3 Spiegel, 1 Waſchkommode, 3 Nachttiſche, Seſſel, 2 Tiſche, 1 Nähtiſch, ein Weißzeugſchrank, ein Lüſtre, eine Badewanne, 1 Ambos, 1 Blas⸗ balg, 1 Stauchmaſchine, 1 Bohr⸗ maſchine, 1 Reifbiegmaſchine, drei Hobelbänke u. ſonſt Verſchiedenes im Vollſtreckungswege und ein wejfrad im Auftrag gegen baare ahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 20. Dezember 1898. Eſchenauer, Gerichtsvollzieher, O 1, 15. Hiffentliche Perſteigernug. Samſtag. 23. Dezember er., Vormittags 11¼½ Uhr werde ich im Börſenlokal E 6, 1 hier: 2410ʃ 300 Sack Weizenmehl 00 nach aufliegendem Muſter ab Lager hier gegen Caſſa öffentlich verſteigern. Mannheim, 5 Dezember 1898 ax, Gerichtsvollzieher. Heffentliche Verſteigerung. Am Freitag, 22. Dezbr. 1893, Vormittags 11½ Uhr werde ich im Börſenlokale E 6, 1 hier: 15 24169 1000 Säche Posphat nach aufliegendem Muſter gegen Caſſa öffentlich verſteigern. annheim, 8 1893. Gerichtsvollzieher. Heffentliche Verſtrigerung. Freitag, 22. Dez. ds. Is., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q 4, 5 1 Sopha u. 2 Commoden gegen Baarzahlung im Vollſtreck⸗ Ungswege öffentlich verſteigern. Mannheim, 20. Dezember 1898. ee 2424⁷ 6, 27. Heſfentliche Verſteigerung. Am Samſtag, 23. Dezbr. d.., Bormittags 11 Uhr e in der Zwillings er Mannheimer L aft 200 Centner Pf pen und Nachmittags ˖ al 4, 5: ge gegen Baarzahlung öffent lich verſteigern. Mannheim, 20. Dezember 1898. Futterer. Gerichtsvollzieher, Q 4, 5. Heſffentliche Jerſteigerung. Am Freitag, den 22. ds. Mts., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q 4, 5 im Vollſtreckungswege: 1 Pianino, 1 Schreibtiſch, 1 Weiß⸗ zeugſchrank, 1 Küchenſchrank, Ladentheke, 1 Tafe waage, 1 Schal⸗ maage, 1 Schaufenſtergeſtell, 1 Parthie verſchiedenes Weißzeug, 10 Schachteln Cigarretten, 3 Mill Cigarren, 3 Bände Brehms Thier⸗ leben, 1 Fächer von Straußfedern, 200 verſchiedene Weingläſer, 29 Paar goldene Ohrringe, 2 Brochen, 35 Brillen und Zwicker. 1 Pferd und Verſchiedenes, ferner im Auf⸗ trage: 5 Dutzend Taſchentücher, 1 Parthie Manufakturwaaren, Cognac, Rum, Punſcheſſenz gegen Bagrzahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 21. Dezember 1893. Störk, 24332 Gerichtsvollzieher, C 1, 12. Verſteigerung. Mittwoch den 19. und Don⸗ nerſtag den 20. d.., Nach⸗ mittags 2 Uhr, werden in N4, 1 parterre eine Parthie kleine Fi⸗ guren, Nippfachen. Albums, Gewürzſchränkchen und Ver⸗ ſchiedenes verſteigert 24159 J. P. Irſchlinger, Auctionator. Weiznachten der Herberge zur Heimath. Achtzig Wanderern der Land⸗ Straße ſowie Arbeitern aller Art wird alljährlich bei uns eine Beſcheerung in angemeſſener Form zu Theil. 23502 Wir bitten edle Menſchenfreunde um Gaben von wollenen Sachen, Stiefeln, Kleider, Hüte, Hemden, Eigarren. Des freudigen Dankes der Empfänger ſei jeder Geber gewiß. Herberge zur Heimath U 5, 12. Der Vorſtand. Schrader, Ahles, Bafſermann, Mohr, Dr. Düringer, Würmel, Groß, Engelhard, Leinhas, Lud⸗ wig, Stälin, Bouquet. Bei Benachrichtigung erfolgt Ab⸗ holung der Gaben. Dankſagung. Für die Kleinkinderſchule im ev. Vereinshaus K 2, 10 ſind folgende Weihnachtsgaben eingegangen: H. L. 5., Frl. Sch 6 Puppen, Hr. Br. Chriſtbaumſchmuck, Hr. Tut. Confect, Fr. Zk. Bretzeln, Hr. Schr, Confect, Hr. J. Dt. 12 p. Kinderſtrümpfe, Frl. L. Spiel⸗ ſachen, Hr. Ks. Spielſachen, Verſch. T. von Eltern der Kinder, Durch rau M. Heisler von Frl. L. L. 20 M, Hr. F. O. 10 M. e H. 10., Fr. M. H. 10., Ungen. 10., Fr. R. R. 10 M. Fr. E. E. 5., Hr. H. S. 3 M. Durch rau A. Heidenreich von 1 E. 5 1Sch e r. 198 Hlrch 1 775 r. Skrümpfe. Durch Frau E. Stern von K. K. 5 M. Durch Frau A. Stälin von S. F. K. 10 M. Durch 5 H. Paret Spiel⸗ 0 ſachen von H. K. von P. 7 M. Durch Frau M. Dörflinger von Hr. Sch. 8., S* K. 2., Fr. D. 1., Fr. D. 3., Fr. D. 10., Hr. F. Ueberzieher, Fr. Fl. 2 M. Angenane M. Für dieſe Gaben herzlichſt dankend, laden wir zur Weih⸗ nachtsfeier der Kleinkinderſchule auf Donnerſtag, den 21. Dezbr., Nachmittags ½4 Uhr freundlichſt ein. 24148 Der Vorſtand. Für eine junge Dame aus hochangeſehener und reicher Familie, in einer kleinen Stadt wohnend, wird auf dieſem Wege ein 24228 Lebeusgefährte geſucht. Nur ſolche Herren werden ge⸗ beten ſich zu melden, die durch geiſtige und perſönliche Eigen⸗ ſchaften, durch ſoziale Stellung und pekuniäre Lage im Stande ſind, den durchaus berechtigten hohen Anſprüchen d. 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Eintrittskarten zu Sitzplätzen, welche in Anbetracht des zur Verfügung ſtehenden Raumes nur in beſchränkter Zahl ausgegeben werden können, ſind, unter Angabe für welchen der drei Vortragsabende dieſelben gewünſcht werden, bis 31. dſe. Mits, bei uns K 7, 2 in Empfang zu nehmen; der Zu⸗ tritt iſt auch ohne eine ſolche Eintrittskarte, ſoweit noch Sitz oder Stehplätze vorhanden ſind, erwachſenen Perſonen, eſöonderes In⸗ welche ſich für die Vorträge intereſſiren, geſtattet. Mannheim, den 18. Dezember 1898. Direction der ſtädt. Gas⸗ und Waſſerwerke. Geſchäftliche Mittheilung. Das zur Konkursmaſſe der Firma J. Bernd⸗ häufel dahier, Lit. M 1, 8 befindliche Ladengeſchäft bleibt bis auf Weiteres geöffnet und bietet Gelegenheit 24104 zu billigen Weihnachts⸗Einkäufen beſonders in Küchen⸗ und Haushaltungsgegen⸗ ſtänden, Oefen, Herde, Schlittſchuhe ꝛc. ꝛc. Die Konkursverwaltung. Haſſend als Weihnachtsgeſchenk! Auf keinem Weihnachtstiſch dürfen Iurnlen fehlen. 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Danlsagung Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an unſerm Verluſte ſagen wir hiermit unſern tiefgefühlten Dank. Tamilie Netz u. Engelhorn. Mannheim, 20. Dezember 1893. 24230 Euaugtl. Concordienktrche. Donnerſtag 21, Dezember 1393, Abends 6 Uhr: Predigt. Herr Pfarr⸗Candidat Sauerbrunn. 24225 General⸗Anzeiger. ee 1 :· MWammhHe Rontag, den 25. Dezember, Abends 7 Uhr in den Sälen des„Badnet Hofes FZeihnachtsfe nit muſikaliſch ihratraliſcher Abend⸗Anterhalkung wozu wir unſere verehrl. Mitglieder mit Familien⸗Angehörigen freundlichſt einladen. 24047 Der Vorſtaud. 1457 65 WMannheimer Liederkafel. Dienſtag, 26. Dezember, Abends 7 Uhr: Abendunkerhaltung mit Tanz im großen Saale des Saalbaues wozu wir unſere werthen Mitglieder mit einführbaren Familien⸗ Angehörigen freundlichſt einladen. 24075 Der Vorstand. Sing⸗Verein Mannheim. MNontag, den 25. Dezember 1893, Abends 5 Uhr musikal.-theatralische Abend-Unterhaltung im großen Saale des Snalbanes, wozu wir unſere verehrl. Mitglieder nebſt deren Familienangehörigen Riermit höflichſt einladen. 24085 2— eee 161 *+* —— — 45 77 * Der Vorſtand. NB. Einführungen ſind nur in beſchränktem Maaßſtabe geſtattet Mannheimer Sängerkreis. Montag, den 25. Dezember, Nachmittags 5 Uhr in den Sälen der Kaiſershütte Weihnachts-Unterhaltung. Einführungen 905 geſtattet und laden wir unſ hrl. Mit⸗ ie Freun i ſere vere glieder ſowie e u. Gönner des Vereins hierzu höfl. ein. 24199 Der Vorſtand. Mannheimer Ruder⸗Club. Samſtag, 30. Dezbr. 1893, Abends 8 Uhr in den Sälen des Ballhauſes: Weihnachts⸗Feier mit darauffolgender Tanzunterhaltung, wozu wir unſere verehrl. Mit⸗ glieder nebſt deren werthen Familien⸗Angehörigen freundl. einladen. Vorſchläge für Einzuführende * wollen von heute ab jeweils Abends—10 Uhr im Lokal eingereicht werden. 24001 Der Vorſtand. facfabref-heren Manngeim, Samſtag, den 30. Dezember 1893, Abends 8½¼ Uhr im Caſino⸗Saale R 1, 1 wWeihnachtsfeier mit Abend⸗Unterhaltung(Tanz), wozu wir unſere verehrl⸗ mit ihren Familien, die ver⸗ 85 Hae unſerer Geſellſchaft mit ihren Angehörigen, ſowte raands und Gönger unſeres Vereins hiermit höflichſt einladen. arten für Einzuführende wolle man bis längſtens Freltag⸗ den 22. Dezember ä. ert, Abends bei unſerm 1. Schriftführer Herrn Chr. Meder, D 2, 1 oder im Vereinslokale(Scheffeleck * 3, 8) perlangen; ohne Karte iſt der Zutritt nicht geſtattet. Das Nähere beſagen die Einladungsbriefe. 978 23 Der Vorſtand. Arb.-⸗Jortb.-Berein, R 3. l. Zu unſerer am 24086 Montag, den 25. d. Mts., Abends 7 Uhr im kleinen Saale des Saalbau ſtattfindenden Weihnachtsbescheerung laden wir unſere Mitglieder und deren Angehörigen ganz 9. 6 geſtattet. die H. H. S den Proben gebeten. Mittwoch: Theater- Frobe. Der Vorſtand. 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Würſte mit ausgezeichnetem Bier au Eichbaum, wozu höfl. einladet 5 2423 der vollſtändigen Kapelle Petermann, mann. amm gratis. 8 der Brauerei L. Wagner. 21. Dezember⸗ r, R 3, 1 aliſchen uffit jetz, zu wir unſere verehrl. Mit er nebſt Familienange en u. Freunde der Geſell ft höfl. einladen. 23923 Der Vorſtand. Bitte C. Petermann. Ott 8 1 24239 rgßeg Jalgchlfeß 85 —.— Großes Schlachtfell. S*Dabljau * 01 38 80 1 7 5 N 83. 2. Restaurant L. agner.§ 3, 2½. Seezungen, Turbot Heute Rheinsalm, Hummer Austern, Caviar. Heute Donnerſtag, Schlacht-Fest. in Walfisch. 2422 Jac. Schick Großh. Hoflieferant. 2, 24, n. d. Theater. Neiknachte agabe 9 kn. Sarihunchld In den Kleinkinderſchulen der Schwetzinger⸗orſtadt Große Merzelſtraße 24 und in der Neckar⸗Vorſtadt Schweſternhaus neben der kathol. Kirche— will das Chriſt⸗ kind den vielen Kleinen, die meiſt den ärmeren Familien angehören, eine beſcheidene Weihnachtsfreude bereiten. In der Schwetzinger⸗Vorſtadt ſoll dies ſchon am nächſten Sonntag geſchehen. Man bittet daher recht freundlich, den Nieder⸗ bronner Schweſtern in den beiden genannten Anſtalten zur 55 — Deutscher Miche Freitag u. Samſtag Metzelſuppe, üh Keſſelfleiſch mit Sauerkraut, tittags u. Abends feine hausge⸗ machte Würſte. Delp. 24287 D 5, ll 0 0 Mittagst * früherer Vicefeldwebel und Regir DP Stadt Aachen. Täglich friſcher Anſtich von hochfeinem Stoff aus der Bayr. Bierbrauereigeſellſchaft, vorm. H. Schwarz Speyer.— Bier direkt vom Faß.— Reine Pfälzer Weine.— ich pikantes, warmes Frühſtück Tägl iſch im Abonnement und A la carte zu Freundliche und raſche Bedienung ſichert zu SN N. Grenadier⸗Regiments. e 3 i 2 5 2 6 50 Uu. 70 Pf. 23815 . 40 Pig., fei grüt Flußzhechte, Pfd tigen Salm, Pf muſcheln, 8 Pfd. 25 Pfg., Back 2 SeorseSeseoe e Jeden Morgen treffen friſch vom Faug ein: feinſte Aordern. Schelliſche Pfund 27 Pfg. feinſten Cabliau 28 Pfg., im Ausſchnilt nſten Tafelzander, ff. holl. . 70 Pfg., ff. rothſchnit⸗ d. 2 Mk., e Härin 100 Stück 60 Nothzungen ꝛe. Neu! 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