Telegramm⸗Adreſſe:(Badiſche Volkszeftung.) „Journal Mannheim.⸗ n der Poſtliſte eingetragen unter 8 Nr. 2509 Ahonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg, monatlich, 5 durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag R..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zrile 20 Pfg. Die Reklamen ⸗Zeile 60 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. mer J (105. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. E (Mannheimer Volksblatr.) rnal. Verantwortlich: für den polit. und allg. Theil: Chef⸗Redakteur Herm. Meyer. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). (Das„Mannheimer Journgl“ iſt Eigenthum des katholiſchen Einzel⸗Nummeen 3 Pfg. 1 5 Sanne Namern 5 Pfn. Sleſenſte aud verbreitetüe Zritung in Munnheim und Amgrbung. ſammlich in Raunhein. Donnerſtag, 10. Januar 1895.(delephon⸗Ar. 218.) Nr. 9. Luxusſteuern. Man wird ſich noch erinnern, welche Rolle in der letzten bewegten Reichstagswahlzeit der Begriff Lu xus⸗ ſteuer ſpielte. Sie nahm in dem Bouquet von Steuern, welche man damals von verſchiedenen Seiten zur Auf⸗ bringung der großen durch die Militärvorlage nothwendig gewordenen Mittel empfahl, einen bedeutſamen Platz ein. Aud zwar mit Recht. Denn ungezählte Millionen wer⸗ den Jahrein, Jahraus von dem Luxus in ſeiner verſchie⸗ Denartzaſten Geſtalt verſchlungen und es iſt durchaus Kichtig, daß dieſes große lediglich durch die Hände der Bermsgenden rollende Kapital noch mit einer beſonderen Hleler belegt wird. Wer zu ſeinem Vergnügen ſich ſchöne Peiie gä, wer in prachtvoller Karoſſe fährt, wer ledig⸗ lich zu ſeiner Unterhaltung koſtbare Muſikinſtrumente ſich anſchafft, iſt durchaus in der Lage, zur Entlaſtung der feuerſchwächeren Minderbegüterten von allen dieſen Dingen Fährlich einen gewiſſen Prozentſatz als Tribut für die Allgemeinheit in die Staats⸗ oder Gemeindekaſſe zu zahlen. Wenn ſo die Idee der Lurusſteuer an ſich durchans kichtig und ſchön iſt, ſo mag die Ausführbarkeit derſelben freilich wohl auf mancherlei Schwierigkeiten ſtoßen. Es wird manchmal ſchwer zu konſtatiren ſein, ob z. B. in einem gegebenen Falle ein Klavier als Luxusgegenſtand anzuſehen iſt oder als nothwendiger Gebrauchsartikel. Doch dieſe Schwierigkeiten laſſen ſich ſicherlich mit gutem Willen überwinden. Es iſt auch jener Einwurf unſers Exachtens nicht recht ſtichhaltig, der ſeiner Zeit vom Re⸗ gilrungstiſche den Luxusſteuern fordernden Rednern des Re chstags entgegengehalten wurde, daß dieſe Steuern uut minimale Erträge brächten. Es haben vielmehr be⸗ reit größere ſtädtiſche Gemeinweſen, wie z. B. das von Pax 8, ſeit Jahren mehrere Kategorien von Luxusſteuern eingeführt und ſehr hohe Summen alljährlich dadurch dem Stadtfäckel zugeführt. Jedenfalls verlohnt es ſich, mit Verſuchen auf dieſem Gebiete anzufangen, das Auf⸗ hören kann ja jederzeit erfolgen. Erfreulicher Weiſe werden gegenwärtig in Deutſch⸗ and in verſchiedenen Stadtgemeinden ſolche Verſuche ge⸗ mac Wie dieſelben finanziell ſich gebahren, iſt uns Miht bekannt, wohl aber, daß die preußiſche Regierung weng Luſt bezeigt, dieſen Weg der Beſteuerung beſchreiten zu laſſen. Haröber leſen wir in der amtlichen„Berliner Correſp.“ Folgendes: Die Miniſter des Innern und der Finanzen haben aus Anlaß einiger beſonderer Fälle folgende allgemein gültige Bemerkungen zur Ausführung des Kommunalabgabengeſetzes dürch Rundſchreiben zur Kenntniß der Regierungs⸗ und Ober⸗ pröſtdenten gebracht: Steuerordnungen, betreffend eine Beſteuerung von Alasieren und andern Muſikinſtrumenten, nerne Wagen, Pferden und Automaten, iſt in kleinen Gemeinden die Zu⸗ 1 95 ſchon deßwillen zu verſagen, weil dort derartige Ste Kur eine ſehr geringe Anzahl von Perſonen treffen und daher den Charakter einer unzuläſſigen Sonderbe⸗ keuerung einzelner individuell beſtimmter Perſonen annehmen; iwenn ſie nicht unverhältnißmäßig hoch bemeſſen ſind, Rir gepingfügige Erträge bringen, die zu den Beläſtigungen inkeinem Verhältniß ſtehen und noch dazu wegen der Mög⸗ lichteit des Wegzuges der wenigen Steuerträger bez. der Ahſchaffung der peſteuerten Gegenſtände äußerſt unſicher ſind. Aus dieſen Gründen werden dieſe und ähnliche Luxus⸗ uern, wenn überhaupt, höchſtens für große Gemeinden in diige kommen können. Im Allgemeinen darf bei Beurthei⸗ der Luxusſteuern nicht überſehen werden, daß ſie ihre eihtigung als Sonderbeſteuerung der wohlhabendexen gegenüber iner theils degreſſiven, theils progreſſiven Amenſteuer mit Deklarationspflicht in Staat und Ge⸗ mehr oder weniger verloren haben. Daher werden ir große Gemeinden nur ausnahmsweiſe und aus be⸗ en Gründen, z. B. gegenüber einer Gemeindeeinkommen⸗ ſteiet welche die Progreſſion der Staatsſteuer aufgegeben der äßgeſchwacht hat, techniſch genügend ausgeſtaltete Luxus⸗ Aern welche auch ein für den Gemeindehaushalt ins Ge⸗ Wicht fallendes Exträgniß mit Sicherheit erwarten laſſen, in Betracht kommen. Bei einer Beſteuerung der Klaviere, Harmoniums, Fahr⸗ Fder und Automaten kann aber von einer wirklichen Luxus⸗ welche den entbehrlichen Aufwand der wohlhabenden Moſſen ihrer größeren Leiſtungsfähigkeit angemeſſen trifft, Hur ſehr beſchränkt die Rede ſein. Denn Klaviere und Har⸗ Wonioms werden bekanntlich ſehr vielfach durchaus nicht als Zuns ſondern des Erwerbes wegen oder zur Ausbildung im ife gehalten, und auch das Fahrrad findet in ſteigendem Maße für Berufsgeſchäfte Anwendung. Die Aufſtellung von ge⸗ und Verkaufsautomaten charakteriſirt ſich faſt immer, VJZals ſeloſtſtändiger Gewerbebetrieb, ſei es als Theil ies ſolchen. Aehnliches gilt von einer Steuer, die ſich auf zur Perſonenbeförderung eingerichteten Wagen, welcher ein ruht“ erſtrecken ſoll. Aber auch eine Unter⸗ ing zwiſchen Wagen und Pferden, die zum Erwerbe, echen, die zum Vergnügen dienen, würde ſchon im Hin⸗ ie ſ die hlkeichen, z. B. bei Landwirthen und Gewerbe⸗ treibenden vorkommenden Fälle, in denen das Fuhrwerk ſo⸗ wohl dem Betriebe als auch dem Vergnügen dient, erfahrungs⸗ mäßig zu unhaltbaren Zuſtänden führen. II. Iſt ſchon aus dem zu J Ausgeführten eine Steuer auf das„Halten“ von Klavieren oder Fahrrädern nicht zuzu⸗ laſſen, ſo erſcheint es vollends verfehlt, eine ſolche in den Rahmen der Luſtbarkeitsſteuer zu bringen, da das Halten von Klavieren und Fahrrädern nicht unter den in dem K. A. G. und in dem Muſter einer Luſtbarkeitsſteuer⸗Ordnung ins Auge gefaßten Begriff der„Luſtbarkeit“ fällt und in den Rahmen der Steuerordnung überhaupt nicht paßt. Wegen der Unzuläſſigkeit der Ausdehnung der Luſtbar⸗ keitsſteuern auf die Veranſtaltung von Straßenmuſik durch Drehorgelſpieler ꝛc., wie ſie ſich in einzelnen Steuerordnungen findet, wird auf einen Runderlaß vom 28. Dezember 1880 verwieſen. Wenn ferner in einzelnen Luſtbarkeitsſteuerordnungen eine Befreiung der Kriegervereine vorgeſehen iſt, ſo erſcheint eine derartige Begünſtigung eines beſtimmten Vereins ge⸗ eignet, zu Mißbräuchen, andererſeits aber auch zu Mißſtim⸗ mung zu führen, und daher die Beſeitigung dieſer Beſtimmung angezeigt. Dagegen ſteht nichts im Wege, Befreiungen oder Ermäßigungen allgemein oder in beſchränktem Umfange für die an beſtimmten Tagen, namentlich bei patriotiſchen Feiern ſtattfindenden Luſtbarkeiten zuzulaffen. Daß dieſe amiliche Kundgebung verſchiedene augen⸗ fällige Mißgriffe in der geplanten Luxusbeſteuerung zurückweiſt, und zwar mit vollem Recht, ſoll nicht ver⸗ kannt werden. Aber es will doch auch ſcheinen, als wehe durch dieſe Verordnung eine gewiſſe Abneigung gegen die Luxusſteuern überhaupt. Und das iſt zu be⸗ klagen. Wir werden es erleben, daß dewnächſt bei der Berathung der von der Regierung projektirten Reichs⸗ ſteuern im Reichstage wiederum eine mächtige Beun⸗ ruhigung weiter davon betroffener Volks⸗ und Erwerbs⸗ klaſſen Platz greifen wird. Demgegenüber ſollte man doch wenigſtens den guten Willen zeigen, weniger fühl⸗ bare Steuern zu nehmen, wo ſie zu nehmen ſind. —— Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 10 Januar Am Dienſtag Abend fand beim Kaiſer im Neuen Palais zu Potsdam ein parlamentariſcher Herren⸗ abend ſtatt, wozu zahlreiche Abgeordnete Einladungen erhalten hatten. Außer dem Präſidium waren u. A. an⸗ weſend die Herren v. Bennigſen, Dr. Hammacher und Graf Hompeſch(Zentr.). Wie berichtet wird, habe der Kaiſer in einer längeren Rede über die Marine deren nothwendige Verſtärkung begründet und an der Hand der Karte insbeſondere auf die Stationirungsverhältniſſe in fernen Meeren, namentlich in der Nähe des chineſiſch⸗ japaniſchen Kriegsſchauplatzes, hingewieſen. Hierauf fand ein Abendeſſen und im Anſchluß daran eine zwangloſe längere Unterhaltung bei Bier ſtatt. Nach anderweitigen zuverläſſigen Mittheilungen dauerte der geſtrige Vortrag des Kaiſers 2½ Stunden. Der Kaifer beherrſchte, wie berichtet wird, das Malerial in ſtaunenswerthem Maße und ſchloß mit folgenden Wor⸗ ten:„Machen Sie dem Fürſten Bismarck, dem Begrün⸗ der unſerer Colonialpolitik, zu ſeinem achtzigſten Ge⸗ burtstag die Freude, die für die Flotte geforderten noth⸗ wendigen Summen zu bewilligen.“ Bei der Tafel ſaß Piäſident v. Levetzow rechts, Abgeordneter Graf Hompeſch links vom Kaiſer. Der Kaiſer ſoll auch geäußert haben, das Fehlen der Inſchrift„Dem deutſchen Volke“ auf dem neuen Reichstagshauſe ſei nicht ſeine Schuld. Er(der Kaſſer) habe davon erſt durch die Zeitungen Kenntniß bekommen. Ueber den Hopfenban in Preußen 1888 bis 1893 ſchreibt die„Berl. Correſp.“: Nach den Veröffent⸗ lichungen des Königl. ſtatiſtiſchen Büreaus waren im Jahre 1893 im ganzen preußiſchen Staat mit Hopfen angebaut 3182,8 ha gegen 4425,8 ha im Jahre 1893. Davon wurden geerntet 14,762 Doppelzentner gegen 15,371 im Jahre 1883. Danach hat ſich die Anbau⸗ fläche des Hopfens in dem letzten Jahrzehnt um 22,8 vom Hundert verkleinert. Die hauptſächlichſten Hopfen bauenden Provinzen ſind Oſtpreußen mit 485,6 ha und 2003 Doppelzentnern i. J. 1883 und 249,5 ha und 1166 Doppelzentnern i. J. 1893, Poſen mit 2094 ha und 6306 Doppelzentnern i. J. 1883 und 1632 ha und 1377 Doppelzentnern i. J. 1893 und Sachſen mit 1018,2 ha und 3826 Doppelzentnern i. J. 1883 und 780,2 ha und 4380 Doppelzentnern i. J. 1893. Von der geſammten Hopfenernte in Poſen entſtelen 1898 in Doppelzentnern auf die Kreiſe Neutomiſchel 3210 oder 43 6 v.., Meſecitz 2078 oder 27,7 v.., Bomſt 1902 oder 25,7 v.., ſo daß auf die genannten drei Kreiſe alleen ſchor 1888, 97 v. H. der Ge⸗ ſammternte der Provinz Poſen kommen. In der Pro⸗ vinz Sachſen iſt hauptſächlich der Kreis Gardelegen an der Hopfengewinnung betheiligt. Daſelbſt wurden 1898 2893 Doppelzentner oder 66 v. H. der Geſammternte dieſer Provinz gewonnen. Daneben kommen noch die Kreiſe Salzwedel und Stendal mit 732 bezw. 688 Doppelzentnein in Betracht. Von den übrigen Gebiets⸗ theilen der Monarchie tritt(1893) beſonders der Unter⸗ weſterwaldkreis mit einer Ernte von 758 Doppelzentnern hervor; ihm folgen Allenſtein mit 468, Oberamt Haiger⸗ loch mit 200, Dannenberg mit 173, Röſſel mit 172, Königsberg i. Neumark mit 171 und Oſterode mit 148 Doppelzentuern. Um die Ausfuhr deutſcher Maſchinen, namentlich nach überſeeiſchen Ländern, der Leiſtungs⸗ fähigkeit der deutſchen Maſchineninduſtrie entſprechend zu heben und in der moͤglichſten Erweiterung des Abſatzge⸗ bietes die Grundbedingung für die auf Herſtellung von Spezialitäten gerichtete Entwickelung dieſer Induſtrie zu gewinnen, tritt immer mehr die Nothwendigkeit hervor, dem Beiſpiele anderer Nationen darin zu folgen, daß die für aufnahmefähig gehaltenen Gebiete durch dazu geeig⸗ nete und geſchulte Ingenieure zur Anknüpfung von Ge⸗ ſchäftsverbindungen bereiſt werden. Bisher iſt es nur ſelten geſchehen, nicht etwa weil das Mittel an ſich zur Gewinnung neuen Abſatzes nicht für wirkſam gehaltenwurde, ſondern weil die damit verbundenen bedeutenden Koſten den einzelnen Fabrikanten zurückſchreckten. Dieſem Mangel abzuhelfen, bemüht ſich fortdauernd in anerkennens⸗ weither Weiſe der Verein deutſcher Maſchinenbau⸗An⸗ ſtalten, deſſen Satzungen und Vertragsbedingungen auf Erſuchen von dem Vorſitzenden, Königl. Kommerzien⸗ rath H, Lueg zu Düſſeldorf, zur Verfügung geſtellt werden. Der bis jetzt 60 Firmen mit insgeſammt 27,000 Arbeitern umfaſſende Verein hat eine beſondere Ausfuhr⸗Abtheilung errichtet und beabſichtigt die geſamm⸗ ten deulſchen Maſchinen⸗Induſtriellen oder doch einzelne Gruppen derſelben zur Entſendung von Ingenieuren ins Ausland zu vereinigen, und dadurch die Laſten auf viele Schultern zu vertheilen. Vorläufig habeß aber erſt 24 Firmen mit etwa 8000 Arbeitern ihre Zuſtimmung er⸗ klärt, Ein Ingenieur iſt im Juni 1894 nach Chile und Peru abgereiſt, und ein zweiter wird die ſüdafrika⸗ niſche Republik(Transvaal) beſuchen; andere ſollen, falls die erforderlichen Mittel aufgebracht werden, Bra⸗ ſilien und die La Plata⸗Staaten bereiſen. Deutſcher Reichstag. Berlin, 9. Jan. Am Bundesrathstiſche: Reichskanzler Fürft Hohen⸗ lohe, v. Marſchall, v. Nieberding, Schönſtedt und Bronſart v. Schellendorf. Der Antrag Auer auf Einſtellung des Strafver⸗ fahrens gegen den Abg. Stadthagen wird nach kurzer Debatte angenommen, gegen die Stimmen der Konſervativen und Freikonfervativen, welche durch den Abg. Buchka ihre egentheilige Anſicht geltend machten. Letzterer kommt in ſeiner Argumentation auch auf die Auflöſung des Reichstags zu ſprechen. Abg. Singer vertheidigt den Autrag Auer und hebt hervor, daß gerade für den Fall einer Reichstagsauflöſung der Abg. Stadthagen nach Verbüßung ſeiner kurzen Strafe bei den Wahlen thätig ſein könne. Die den Abgeordneten zuftehende ſ. müſſe aufrecht erhalten werden. Abg. Meyer(freiſ. Ver.) erklärt ſich für Einſtellung des Strafverfahrens, da der Reichstag darin ſchon früher entſchieden habe; er dürfe alſo ſeine eigene Judikatur nitot umſtoßen, man würde ſonſt Privilegien verletzen und ſich ſch ausſetzen, aus perſönlichen Gründen zu be⸗ chließen. Abg. Bachem(Centr.) erklärt ſich ebenfalls dafür, da die Verfaſſungsbeſtimmung vollſtändig klar ſei; die gegen⸗ wärtigen Verhältniſſe ſeien am wenigſten zu einer Verfaſſungs⸗ interrogation angethan— das würde im Volk nur verwirrend wirken. Der Antrag wurde angenommen. Hierauf folgt die Fortfetzung der Berathung der Umſturz vorlage. Abg. Frhr. v. Stumm: Er betrachte die Rede Auer's als Programmrede der parlamentariſchen Sozialdemokratie, trotz aller Abläugnungsverſuche; er wiederhole das ſchon vor zwei Jahren Geſagte. Die im Hauſe befindliche ſozialdemo⸗ kratiſche Partei müſſe man als Partei auf Grund der Ge⸗ ſchäftsordnung anerkennen, außerhalb des Hauſes könne man dies unmöglich.(Rufe: Schluß! Der Präſident rügt die wiederholten Zwiſchenrufe.) Die Sozialiſten untergrüben Religion und Sitte und proklamirten die freie Liebe. Die Sozialiſten haben den Anarchismus in Deutſchland geboren, deſſen Entſtehung unter dem Sozialiſtengeſetz nicht mögilch geweſen wäre; es habe keine Anarchiſten gegeben, die nicht von den ſozialiſten Blättern verherrlicht worden wären. Er weiſe darauf hin, daß bei der Ermordung Carnot's der Sozialiſt Schulze zu 8 Tagen Gefängniß verurtheilt morden ſei, weil er geſagt habe der Ausbeuter Carnot habe einen — 2. Seite. Sohn erhalten. Alle Anarchiſten waren Führer 927955 (Rufe: Namen!) Moſt, Werner, Auerbach— alle dieſe Männer gehörten zu Ihnen. Der deutlichſte Beweis ſei auch der neueſte Sozialiſtiſche Kalender von 1895. Als Redner ein großes Blatt entfaltet, rufen die Sozialiſten: Aha!) Alle Thaten der Sozialiſten und Anarchiſten ſind in demſelben verzeichnet. Sie ſind mit den Anarchiſten ein Herz und eine Seele, nur durch die Taktik unterſcheiden ſie ſich. In Wahrheit haben ſie vor der Umſturzvorlage eine große Angſt.(Lachen bei den Sozialiſten.) Ich würde allerdings das Geſetz ſchärfer gemacht haben, § 1:(Ruf: Der Ssozialiſt wird todtgeſchlagen!))§ 1 würde lauten: Die Beſtimmungen des allgemeinen und direkten Wahlrechts ſind aufgehoben. Die Sozialiſten vergiften die ügend und hetzen ſie gegen die eigenen Eltern auf, denn Zufriedenheit wäre der geiſtige Tod der Sozialiſten. Die Sozialdemokraten ſind beſtens organiſirt, ſte haben, wie bei dem Bierboykott hervorgetreten, eine ſtramme Polizei, ſie verhindern jeden Zuzug von Arbeitern, die nicht Sozialiſten ſind. Selbſt die Religion werde boykottirt; ſo wurde einer Wittwe mit geſchäftlichem Ruin gedroht, wenn ſie in die Kirche ginge.(Oho!) Die von den Sozialiſten verlangte Koalitionsfreibeit werde ſeitens der Sozialiſten nicht im Sinne der Freiheit, ſondern der Knebelung der Arbeiter durch die Partei benützt. Dieſen Kreiſen entſtammt auch die Redensart von dem berechtigten Kern der Sozialdemokratie. Dieſes Wort iſt völlig unwahr, denn es gibt keine Forderung der Sozialdemokratie, welthe nicht ſchon von andern Parteien, wenn auch in anderer Form geſtellt wäre.(Sehr gut! rechts.) Redner verwahrt ſich ſodann gegen den Vorwurf des Antiſemitismus; er kenne und achte viele arme und reiche Juden. Redner beklagt die Geſtattung der Aufführung des Stückes„Die Weber“ von Hauptmann, das in 10 perboten worden ſei. Wenn Bebel das ganze Deutſche Reich mit dem römiſchen zu Zeiten der Tiberius und Caligula ver⸗ gleichen dürfe, ohne daß ihm ein einſtimmiges„Owousque tandem abutere, Catilina“ entgegendonnere, dann dürfe man ſich auch nicht wundern, wenn andere ruhig die Hände in den Schoß legen. Wer den Dolch leiht, iſt ebenſo ſchuldig, wie der, der ihn führt. Die Führer allerdings verſtänden, ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Die Führer ſind allmäh⸗ lich dickbäuchige Bourgeois geworden. Deßhalb wäre ſtatt dieſer Vorlage ein Ausnahmegeſetz beſſer geweſen. Die Arbeiter müſſen gegen die Sozialdemokratie geſchützt werden(Oho! bei den Sozialdemokraten), andere Parteien ſollten die Vorlage durch Abſchwächung für die Rechte nicht ungoanehmbar machen, ſonſt kämen künftig ſchärfere Maßnahmen.(Der Präſident rügt den Ruf:„Erlogen!“, deſſen Urheber er nicht bezeichnen könne, als der varlamen⸗ tariſchen Ordnung und Sitte zuwiderlaufend.) Abg. Gröber(Centr.): Die Sozialdemokraten be⸗ mühten ſich redlich, nachzuweiſen, daß ſte harmloſe Menſchen eien; Auer habe ſich drei Stunden abgemüht, um den Unter⸗ chied zwiſchen braven und böſen Sozialdemokraten begreif⸗ lich zu machen. Warum die braven Sozialdemokraten das neue Geſetz, da es nur für die böſen ſei, zur Verwiſchung des ſchlimmen Eindrucks, welchen die Unterſcheidung zwiſchen braven und böſen Sozialdemokraten gemacht hat, die ganze Schuld auf die böſe Bourgeoiſie geſchoben. Bei der Ein⸗ richtung von Krankenkaſſen laſſen Sie das verläſterte Chriſten⸗ thum der Bourgeviſte ſorgen(ſehr gut), aber mit Gewalt richte man nichts aus, die Wirkung müſſe von innen kommen. Die Stellung zur Vorlage ergibt ſich aus unſerer Haltung zum Sozialiſtengeſetz, wie ſie in der Erklärung Frankenſteins von 1876 niedergelegt iſt. Deshalb ſei er bereit, für die Prüfung des Entwurfs einzutreten, wie er auch bereit ſei, revolutionären Beſtrebungen entgegenzutreten. Redner beantragt Verweiſung des Entwurfs an eine Kommiſſion von 28 Mitgliedern und das Materigl zur Begründung zu vervollſtändigen. Die Beſtimmungen des Entwurfs ſind viel⸗ ach zu unbeſtimmt. Das Gentrum meſſe 45 mit dem Maß⸗ ſtabe der Erfahrung über die mangelhafte Anwendung der aritätiſchen Grundſätze. Redner weiſt auf die Aufhebung des Sozialiſtengeſetzes hin und deren Begründung durch den Bundesrath. Wenn das Geſetz, wie egen zu Stande käme, ſo würde bei der unbeſtimmten Faſſung aus demſelben viel Unheil entſtehen. Redner fordert die Zuziehung des Laien⸗ elements für die Aburtheilung der im Entwurf vorgeſehenen Delikte und äußert Bedenken gegen das zuſtehende Beſchlagnahmerecht. Redner weiſt auf die Schwierigkeiten hin namentlich hinſichtlich der Feſtſtellung der Schuldfrage bei An⸗ riffen auf Monarchie, Religion, Ehe, Familie und Eigenthum. Per Redner ſchließt, es laſſe ſich keine Scheidewand ziehen zwiſchen den das Volk vergiftenden Profeſſoren wie Theobald 4 Ernft Häckel und den Arbeitern, welche die praktiſche onfequenzen aus deren Vorträgen zögen, Der Kirche ſei die im Kampfe vorbehalten.(Lebhafter Beifall im entrum.) Staatsſeeretär des Reichsjuſtizamts Dr. Nieberding drückt ſeine Befriedigung darüber aus, daß der Vorredner ſich bereit erklärt habe, mit der Regierung in der Commiſſion Das ſchweizeriſche Parlament“). Von Dr. J. Langhard(Bern). Das ſchweizeriſche Parlament oder die Bundesverſamm⸗ lung, wie die landläufige Bezeichnung in der Schweiz lautet, wird gebildet vom Nationalrath und Ständerath. Beide Kam⸗ mern zufammen nennt man Bundesverſammlung(Assemblée fedérale). Parlament oder Parlamentarier klingt der ſchwei⸗ zeriſchen Volksſprache fremd, während dagegen die mehr als 40 Jahre alten Verordnungen des Nationalraths und Stände⸗ rathes u. A. Vorſchriften zur Wahrung des„parlamentariſchen“ Anſtandes enthalten. Nach dem Wortlaut der Bundesverfaſſung wird der Natio⸗ nalrath(Conseil national) zufammengeſetzt aus Abgeordneten des ſchweizeriſchen Volkes, in That und Wahrheit aber üben die Völkerſchaften der Kantone, nicht das Schweizervolk als Einheit, das Wahlrecht aus. Auf ſe 20,000 Seelen kommt ein Nationalrath, Bruchtheile über 10,000 Seelen werden für 20,000 Seelen berechnet. In jedem Fall, auch bei weniger als 10,000 Einwohnern, hat ein Kanton oder Hälbkanton An⸗ auf mindeſtens einen Abgeordneten im Nationalrath. Der Nationalrath zählt 147 Repräſentanten, 27 mehr als im Jahr 1850. Die größte Vertretung hat der Kanton Bern mit 27 Abgeordneken, dann kommt der Kanton Zürich mit 17. Bei den Nationalrathswahlen ſtimmt jeder Schweizer, der das 20. Altersjahr zurückgelegt hat und nach dem Geſetze des Kantons, wo er wohnt, nicht vom Stimmrecht ausge⸗ ſchloſſen iſt. Gewählt werden in den Nationalrath kann jeder ſtimmberechtigte Schweizerbürger weltlichen Standes. Ueber die Schwelle des Nationalrathsſaales dürfen ſonach nicht treten die Geiſtlichen. Dieſe Beſchränkung richtet ſich zugeſtandenermaßen gegen den katholiſchen Klerus. Da die evangeliſchen Pfarrer ihr geiſtliches Amt leicht mit einer weltlichen Beſchäftigung vertauſchen können, wie denn frühere Pfarrer ſowohl im Nationalrath als in der Bundesregierung ſitzen, leiden ſie weniger unter dem Ausſchluß. Alle 3 Jahre hat der Nationalrath ſich einer Geſammterneuerung zu unter⸗ ziehen. Der Nationalrathspräſident beſitzt, gleich dem Stände⸗ *) Wir entnehmen dieſe Charakteriſtik der ſchweizeriſchen Volks⸗ vertretung dem neueſten Hefte der illuſtrirten Halbmonatsſchrift „Vom Fels zum Meer“, auf deren lebensvolle Behandlung von Zeite üſſen und Zeitfragen wir von Neuem hinweiſen, um da⸗ n Leſern das überaus reichhaltige und zur tonangebenden mit unf ehlen. — res. N— arkei. (Große Heiterkeit.) Deutſchlands gewordene Blatt aufs Wärmſte zu ee General⸗Anzeiger Mannheim 10, Januar. 5 das Geſetz eingehend zu berathen. de Norlage wolle ledig⸗ lich den Schutz der Ordnung und ſei keineswegs gegen die Arbeiter gerichtet. Darauf wird ein Vertagungsantrag angenommen. Morgen Fortſetzung. Abg. Singer(Soc.) theilt mit, die Geſchäftsordnungs⸗ commiſſion werde ſich am Freitag mit der Erweiterung der Diseiplinarbefugniſſe des Präſidenten beſchäftigen. —— Aus Stadt und Tand. * Mannheim, 10. Januar 1894. Nachträge zur letzten Bürgerausſchuß⸗ ſitzung. Den wichtigſten Punkt der letzten Bürgerausſchußſitzung bildete zweifellos der Antrag des Stadtraths auf Aufnahme eines neuen 3½% Anlehens in Höhe von 6 Millionen Mark und auf Kündigung der 1890er 4¾ Anleihe. Es dürfte des⸗ halb angemeſſen ſein, auf die Diskuſſion über dieſen Gegen⸗ ſtand noch etwas näher einzugehen, Oppoſition gegen den ſtadträthlichen Vorſchlag wurde nur von den freiſinnigen Stadtverordneten gemacht, deren Sprecher, Herr Stadtv. Wachenheim ausführte, daß er es als illoyal betrachte, daß man Obligationen, welche jetzt über pari ſtehen, nur zu pari zurückzahlen wolle. Man ſolle den Gläubigern geſtatten, die Obligationen aus den 1890er 4% Anlehen in 3½ Papiere umſtempeln zu laſſen und zwar koſtenfrei, ſodaß alſo das Agio der 1890er Obli⸗ gationen von der Stadt zu tragen ſein würde. Die einfache Kündigung des Anlehens bilde eine große Härte und ſchädige den Kredit der Stadt Mannheim, da die Kapitaliſten mit Mißtrauen gegen die Stadt Mannheim erfüllt und die Mann⸗ heimer Papiere an ihrer Beliebtheit verlieren würden, die ſie jetzt auf dem Geldmarkt genießen. Der Umſtand, daß viel⸗ leicht der größte Theil der in Betracht kommenden Papiere in Händen auswärtiger Kapitaliſten ſich befinde, könne das Vorgehen des Stadtrathes nicht entſchuldigen, denn man dürfe in dieſer Frage den auswär⸗ tigen Gläubigern gegenüber keinen andern Standpunkt ein⸗ nehmen, als wie man ihn vielleicht gegenüber einheimiſchen Gläubigern beobachten würde. Weiter bemängelt Redner den gegenwärtigen Amortiſationsmodus, welcher ein irrationeller und nicht weitgehend genug ſei. Dieſe Ausführungen wurden von Herrn Stadtrath Herſchel in überzeugender Weiſe widerlegt und zwar führte der geſchickte und gewandte Redner Folgendes aus: Redner findet die Ausführungen ſeines Vorredners und Freundes aber nicht Partei⸗Genoſſen Herrn Wachenheim ge⸗ radezu unbegreiflich, umſomehr unbegreiflich, als er ihn als einen ſehr fleißigen Mann kennt, der auch unterſucht, wie es in früheren Jahren gehalten wurde. Die Unterlaſſung einer ſolchen Unterſuchung könne es auch nur herbei geführt haben, daß ein Parlamentarier wie Herr Wachenheim ſeine Ge⸗ ſinnungsgenoſſen dazu bewogen hat, ein incoulantes und ein nicht ganz anſtändiges Benehmen des Stadtraths in der Vor⸗ lage zu entdecken. Redner hat aus den Akteu des Jahres 1888, alſo zu einer Zeit, als das ſogen. demo⸗ kratiſch⸗freiſinnige Regime auf dem Rathhauſe herrſchte, geleſen, daß eine Verhandlung bezüglich der Herabſetzung des Zinsfußes eines 4¼½¾% Anlehens vom Jahre 1878 und eine Verwandlung desſelben in ein 4% ſtattfand. Damals ſei kein Mitglied des Bürgeraus⸗ ſchuſſes ſo coulant und ſo anſtändig geweſen, den Gläubigern die Abſtempelung oder die Konverſion zum Pari⸗Kurſe zu offeriren, ſondern es wurde ein Anlehen von 2,100,000 Mark aufgenommen, um daraus die Heimzahlung des 1878er Anlehens zu bewirken und damit ein etwaiges Agio zu Gunſten der Stadt einzuſtecken. Als nun ein neues Regime am Rathhauſe war und es ſich um die Heimzahlung eines 4% Anlehens vom Jahre 1881 und 1883 handelte, habe man natürlich in den Akten nachgeſehen, wie es früher bei Kündigung und Zinsreduktionen von An⸗ leihen gehalten wurde; man ſei im Jahre 1888 bei Aufnahme eines 6½½ Millionen⸗Anlehens zu 8½% genau nach dem ge⸗ 1 Beiſpiele des Jahres 1888 verfahren. Die Vor⸗ age des Stadtraths wurde damals einſtimmig angenommen und zwar haben alle diejenigen Männer in beiden Fälten für die geſchehene Be⸗ handlung der Gläubiger geſtimmt, die heute dieſes Verfahren als unloyal und nicht weit⸗ blickend für eine Stadtverwaltung darſtellen. Die Stadt habe nach der Auffaſſung aller früheren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes ihre Schuldigkeit gethan, wenn ſie ihren Gläubigern 5 Jahre lang prompt und dann das Kapital heimbezahlt. Größere Verpflichtungen habe die Stadt nicht gegen ihre Gläubiger. Würde man nach dem Wunſche der Antragſteller verfahren, rathspräſidenten, keine beſondere politiſche Stellung, er beſorgt lediglich die Geſchäftsleitung, gibt bei Stimmen⸗ gleichheit den ſogenannten Stichentſcheid und vertritt den Rath bei Nationalfeſten und ähnlichen Feierlichkeiten. Der Ständerath(Oonsei! des Etats) beſteht aus 44 Abgeordneten der Kantone. Jeder Kanton wählt zwei Abge⸗ ordnete, jeder Halbkanton einen. Die Wahlen erfolgen in einem Kanton durch Volksabſtimmung, in einem andern durch die Landesgemeinde, anderswo durch das kantonale Parla⸗ ment(Kantonsrath, Großer Rath). Mit der Wahlart, ebenſo mit der Amtsdauer u. ſ.., können die Kantone es halten, wie ſie wollen, da die Bundesverfaſſung es leider unterlaſſen 10 für den Ständerath einheitliche Vorſchriften aufzuſtellen. eiſtliche können die Kantone in den Ständerath wählen, dies kam jedoch ſeit 1848 bis heute nicht vor. Der unlogiſchen Einfügung des Ständerathes in den Zentralſtaat entſpricht es, daß nicht der Bund, ſondern die Kantone den Mitgliedern dieſer Kammer die Sitzungsgelder entrichten, und doch arbeitet der Ständerath für die Eidgenoſſenſchaft. Während im deut⸗ ſchen Bundesrath, der eine gewiſſe Aehnlichkeit mit dem ſchweizeriſchen Ständerath hat, die Einzelſtaaten im Verhält⸗ niß ihrer Größe zur Geltung gelangen, hat der Kanton Zug mit 23,000 Einwohnern im Ständerath ſo viel zu bedeuten, wie Bern mit 536,000 Einwohnern. Eine Rednerbühne würde man im ſchweizeriſchen Parla⸗ ment vergebens ſuchen. Die Abgeordneten ſprechen von ihren Sitzen aus und zwar ſtehend im Nationalrath, ſitzend im Ständerath. Das Ableſen der Reden iſt im Nationalrath gusdrücklich verboten. Auch im ſchweizeriſchen Parlament ſteht Vielreden an der Tagesordnung. Als einmal im Na⸗ tionalrath ein untergeordnetes Wahlgeſchäft in vielen Reden behandelt wurde, erklärte der Präſident:„Meine Herren, wir müſſen für heute abbrechen, es ſind noch ſiebzehn Redner eingeſchrieben.“ Die Aufmerkſamkeit läßt auch im ſchweizeriſchen Parla⸗ ment manchmal zu wünſchen. Hier ſieht man einen Abgeord⸗ neten in ſein Leibblatt vertieft, dort ſchreibt ein vielgeſuchter Rechtsanwalt an einer voluminöſen Prozeßſchrift oder gibt zugereiſten Klienten Audienz, ein Fabrikant beſorgt ſeine käg⸗ ſiche Geſchäftskerreſpondenz Andere plaudern und geſtikuliren gruppenweiſe in den Wandelgängen und Vorzimmern oder verbringen, wenn die Verhandlungen gar zu langweilig ſind, ein halbes Stündchen beim Frühſchoppen außerhalb des Hau⸗ ſes. Die Abgeordneten beider Kammern kleiden ſich dunkel; vorgeſchrieben iſt ſchwarze Kleidung, indeſſen halten ſich nut alſo genau das Gegentheil thun von dem, was ſie ſelbſt bisher als richtig anerkannt haben, ſo wäre das eine nicht gut angebrachte Philantropie in einer Zeit, in welcher die Stadt vor großen Aufgaben ſtehe. Es ſei ja ſehr ſchön, Philgutropie zu üben und man könne ſich dadurch ſehr populär machen, aber wenn man Philantropie üben wolle, ſo ſei es doch gewiß beſſer, das Agio der 4 Millionen, um die es ſich bandelt, und das möglicherweiſe 40,000 Mark beträgt, für Wärmehallen, Schwimmbäder oder für Arbeitsloſe zu verwenden,(Lebhafter Beifall.) Rückſichten, die der Staat bei Konverſionen von vielleicht 5 Milliarden gegen ſeine Gläubiger im Intereſſe einer vorſichtigen Anlage der etwa heimzuzahlenden Kapitalien zu nehmen habe, können hier bei einem ſ kleinen Kapitaf nicht obwalten. Ebenſo unbegreiflich, wie die Forderung des Vorredners bezüglich der Behandlüng der Gläubiger, iſt dem Redner, was über die Amöpkiſation geſagt wurde. Alle Mitglieder des Bürgeransſchuſſes in jetziger und früherer Zeit haben ſich mit Recht gegen die zu hohen Amortiſations⸗Quoten der Regierung aufgelehnt und wenn es wahr wäre, daß in der Vörlage bezüglich der Tilgung des Anlehens ſeitens der Stadt nichk genügend vor⸗ geſorgt ſei, ſo wäre das von gar keiner einſchteidenden Be⸗ deutung, weil ausdrücklich geſagt wurde, man wolls mindeftens 1⅝ amortiſiren. Der Bürgerausf häbe es gewiß nicht nöthig, ſich darüber den Kopf de rung zu zerbrechen. 8 Es müſſe angenehm berühren, daß anne Städte wie Mainz, welches die Amortiſation der letzten Auleihe erſt nauch 0 Jahren und dann nur mit ¼% jährlich beginnt, einen wiel günſtigeen Amortiſationsmodus von ihrer Regierung bewilligt bekommenn 1 haben. Auch Stuttgart werde mit der Amortifation ſeines 9 neuen Anlehens erſt nach 10 Jahren begfunen. Die Kansle und Schulhäuſer, welche wir bauen zab aus Ailehstsnitten bezahlen, halten länger als 40 Jahre. Es werre gur gerecht, wenn auch die zukünftigen Generatſonen, die dien auch einen Nutzen haben, darxan mibe ahlen man dem entgegenhalten, daß fortwahrend gens Schulhäuſer und Kanäle gebaut werden mſſen, ſo tird die Stadt ſich entſprechend vormehrt und die Slenerkraßt ſih gleichem Verhältniß vergrößert haben. In eiger der hie e Zeitungen— der Redner wiſſe nicht mehr in weleher dem Stadtrath der Vorwurf gemacht, im Jaihre e ais das 4% Anlehen geſchaffen worden iſt, nicht weithlickend geung geweſen zu ſein, um an dem 3¼% Typus, der ii Zahr es creiirt wurde, feſtzuhalten. Der Redner hahhe aueh dieie Arz nachgeleſen und gefunden, daß man damals Offerten z 3½% und ein 4% Anlehen einverlangte. Das Nefulkak der Submiſſton ergab jedoch, daß auf das 3½% Anlehen kein Gebot erfolgte. Es mußte eigenthümlich berühren, einen ſg chen unmotivirten Vorwurf in einem Zeitungsarkfkel zu ſeß Der Vorredner habe davon geſprochen, daß die g. keine Parteifrage ſei; das möge wohl der Fall ſein, ſei doch ſonderbar, daß der Antrag, die Gläubiger aud behandeln wie es ſeit 12 305 geſchehen, nuf Mitgliedern einer Fraktion unterzeichnet ſei, von Männern, die in früheren Fäl genau im entgegengeſetzten Sinne 0 geſtimmt haben. Redner glaubt, daß immerhin die Abſicht beſtanden haben könne, eine geipiſſe Unzufriedenheit in der Bevölkerung, namentlich bei den Gläu⸗ bigern des 1890er Anlehens, hervorzurufen. GEine ſolche Beunruhigung hätte aber nach den Präcedenzfällen im Intereſſe der Stadt ver⸗ mieden werden können. Konverſionen zu Pari⸗Kurſen würden immer nur gefordert in Zeiten, wenn ein Vortheil der Gläubiger damit verbunden iſt. Freiburg und Heidelberg hätten eine Pari⸗Konverſton den Gläubigern nur in dem angeboten, als die 3½ pCt. Papiere ein ganz geringes gio erzielen konnten. Die Verhältniſſe hätten ſich aber in den letzten 14 Tagen bis 3 Wochen derart geändert, daß heute eine Mannheimer 31 pCt.⸗Anleihe nicht einmal mehr zum Kurſe von 101.25—101.50 erhältlich ſei. Das Matertal, wel⸗ ches am Markte iſt, hat ſich derart verringert, daß Aufträge auf 3½ pCt. Mannheimer Rente, welche nach Frankfurt ge⸗ bracht waren, unausgeführt bleiben und der Kürs einfach ge⸗ ſtrichen werden mußte. Redner bittet aus allen dieſen Grün⸗ den die Vorlage genau nach dem vom Stadtrathe geſtellten Antrage anzunehmen.(Beifall.) * te a b⸗ * * 8 Während es Anfangs den Anſchein hatte, daß die kratiſchen und ſozialdemokratiſchen Stadtverordneten ſich a den Standpunkt des Stv. Wachenheim ſtellen würd erklärte Stö. Fulda nach der Rede des Stadtraths Herſch daß ſie, nachdem ſie das„pro“ und„contra“ gehört, f Vorlage des Stadtraths ſtimmen würden, in der Oo daß das 40,000 Mark betragende Agio auch thatſächli Ausführungen des Herrn Herſchel entſprechend, für politiſche Zwecke verwendet werden würde(Zwiſchen Str. Herſchel: Mehr als das!). Alch Zie kratiſchen und ſozialdemokratiſchen Stadtverordysten ſich zweifellos darüber nicht recht klar wer wenige ſtrikte an dieſe Vorſchrift. Als einſt an eine Junikage ein Ständerathsmitglied im hellen Somm erſchien, ſchickte ihn der Vorſitzende fort unter Hin auf das Reglement. Im Gegenſatz zu den Mitgliedern des deutſche 9915 beziehen die des ſchweizeriſchen Nationalraths ei geld von 20(früher 12) Franken. Die Verhandlung ginnen jeden Tag mit dem Namensaufruf der Abgeord Wer zu ſpät kommt, der meldet ſich beim Protokollfüh und das Taggeld iſt ihm dann ebenſo geſichert, wie beim Namensaufruf ſein„hier“,„présent“ oder„pr erwidert hätte. 5 beiden Räthen pflegen die Verhandlungen, auß ſcharfen Zuſammenſtoßen der Parteigegenſätze, einen würdigen Gang zu nehmen. Zwiſchenrufe oder Unterbre eines Sprechers ſind wunderſelten. Schreien, Brüllen, St 9105 es im Schweizer Parlament ſchon gar 0 Ruhe herrſcht auf den Zuhörertribünen, und d Meinung verurtheilte es allgemein und rüt als letzten Winter zum Zeichen der Mißbif eines Wahlergebniſſes auf den Nationalrathstribüne ein paar jungen Leuten gepfiffen wurde. Sten werden die Reden amtlich nur, wenn die Kammer ſchließt, der die erſte Berathung eines Traktandums Zu einem Parlament mit dem Namen„Vereinigte verſammlung“ ſchließen Nationalrath und Ständerath ſammen, wenn es ſich um die Ausübung des Begnad rechtes, um Entſcheidung von Kompetenzkonflikten Bundesbehörden ſowie um die Wahl des Bundes Bundesgerichts, Bundeskanzler(der keine politiſch genießt) und des Generals der ſchweizeriſchen Arm n der ſchweizeriſchen Bundesverſammlung drei Parteien: die Linke oder radikale demokrgtiſche das Zentrum, die Rechte oder katholiſche Fraktio ſozialdemokratiſche Gruppe gibt es bis jetzt nicht. Di im Großen und Ganzen zentraliſtiſch geſinnt, iſt ſtärker Rechte und das Zentrum zuſammen. Die Rechte h feſt an der Kantonalſouverenetät und tritt der Erwe der Bundeskomperenzen grundſätzlich in den Weg. ſcheidenden politiſchen 1 dreht ſich das Zentru kleines Grüppchen von konſervativen und liberalen Pr ten, meiſt zur Linken. Durch Einführung der ſogen Volksrechte in den Bundesorganismus wurde das Se wicht der eidgenöſſiſchen Politik unmittelber in die maſſe verlgat.„„ Mannheim, 10 Januar. General⸗Anzeiger. 3. Seite. die freiſinnigen Stadtverordneten eigentlich diesmal einen anderen Standpunkt einnahmen als früber und warum ſie das Agio der Stadt entziehen und den Gläubigern derſelben zu Gute kommen laſſen wollten. Gegen die ſtadträthliche Vorlage ſprach noch Stadtv. Hirſch, welcher die gleichen Gründe wie der Sty. Wachen⸗ heim ins Feld führte, während die Vorlage des Stadtraths noch beſonders von den Herren Stv. Ladenburg und Ober⸗ bürgermeiſter Beck ſehr warm und in überzeugender Weiſe empfohlen wurde. Die Abſtimmung ergab die Annahme der ſtadträthlichen Vorlage mit großer Majorität. Dagegen ſtimmten nur die wenigen freiſinnigen Stadtverordneten. 5 * u den Ausführungen des Oberbürgermeiſters Beck bei dem Punkte„Herſtellung des Siels am öſtlichen Friedrichs⸗ ring; kragen wir noch ſolgendes nach:„Bezüglich des von Heirn Sadtverordneten Dreesbach erwähnten Vorfalles— die Zurechtweiſung eines Auffehers betreffend— müſſe Red⸗ Her zünächſt bemerken, daß dieſe Angelegenheit dem Stadtrathe Richt bekaunt geworden ſei und nicht im Collegium verhandelt Furge, Redner habe nur zufällig von dem Falle gehört. Im Allgemeinen könne in dieſer Richtung Redner nur den Grund⸗ ſaßs wiederholen, den er bei wiederholten Anläſſen ausge⸗ Prochen habe, daß es nämlich für den Stadtrath nichts Gefährlicheres gäbe, als bei einem einem baulei⸗ kenden Techniker in verantwortlicher Weiſe zur Ueberwachung übertrggenen Baue direkte Weiſungen zu treffen und damit zn ermögkichen, daß der betreffende Bauleiter unter Berufung auf die dazwiſchen greifenden Anordnungen des Stadtrathes ſich der Verantwortlichkeit entziehe. Denn der Stadtrath ſei — Wenigſtens ſoweit dies die nicht ſachverſtändige Mehrheit der Mitglieder betreffe niemals in der Lage, ſo enau alle Einzelheiten des Baues überſehen und 5 chdemäß beurtheilen zu können, wie der in alle Details eingeweihte und ſeiner Verantwortlichkeit ſich bewußte Bauleiter, dem in der vorliegenden Frage der Kanalbauten ja auch eine große Autorität zur Seite ſtehe. Aber wenn auch der Stadtrath ſogar in der Lage wäre, alle Berhältniſſe richtig zu überblicken, ſo müſſe er ſich doch des direkten Eingreifens enthalten. Denn wozu habe man einen Bauleiter angeſtellt und zahle demſelben das Honorar, wenn der Stadtrath die Verantwortlichteit für das Gelingen des Baues auf ſeine— in dieſem Falle recht ſchwachen— Schultern übernehmen wolle?“ * 15 Age derdeng unſeres kurzen Referats über die Aus⸗ ſugenſee des Stö. Fröbel bei der Berathung des Punktes * Anſtellung eines Maſchineningenieurs“ tragen wir noch Folgendes nach: Stv. Fröbel war, wie Stv.⸗V. a pt⸗ mann, gegen den„akademiſch“ gebildeten Redner ſagt, daß dieſer Ingenieur jetzt noch nicht genügende Beſchäftigung fände, alſo erſt in ſpäterer Zeit eventuell ein SEngagement bedingt ſei. Ferner verlangt er für dieſen Fall eine tüchtige Kraft mit hohem, entſprechenden Gehalt. Da⸗ war er nicht, wie Herr Stadtv. Köber, dafür, daß die Maſchinenmeiſter mehr Gehalt bekämen, mit ausdrücklicher etonung des Umſtandes, daß die ſtädtiſchen Beamten durch⸗ hohe, anſtändige Gehälter beziehen, für die durchaus chtige Leiſtungen verlangt werden können. „ Kus der Stadtruthanknng vom 4. Januar. (Aiigerdeilt vom Bürgermeiſteramt.) ſerden zwei Interpellationen von Mil⸗ es Stadtverordneten⸗Collegiums für die nächſte eeg zur Kenntniß gebracht, betreffend die äbſetzung des Verpflegungstarifs des Allgemeinen Kran⸗ uſes und Uebernahme der Verſicherung von Gebäude⸗ eln durch die Stadtgemeinde. eie verzeichnete Vorlagen an den Bürgerausſchuß Referenten bezw. Correferenten er⸗ nigung des Apt. 1890er Anlehens und Aufnahme betr., die Herren Stadträthe Kahn. richtung weiterer Anſchlagsſäulen betr., die ermeiſter Bräunig und Stadtrath Ludwig. Die Wahdeommiſſion für die am 8. Januar d. J. n Ergsnzungs⸗ und Erneuerungswahlen ſind, wie e 8 0 e Ergänzungswahl in das Stadtverordneten⸗ m die Herren Bürgermeiſter Bräunig und Stadt⸗ tag und Sperling. 15 die Erneuerungswahl in den Stiftungsrath der Reiß⸗Stiftung die Herren Bürgermeiſter Martin Stadträthe Beraacz und Kaltenthaler. rdie Verrechnung des Allgemeinen Ahauſes neu aufgeſtellte Rubrikenordnung er⸗ die Jenehmigung des Collegiums. Zu den Voranſchlägen des Hochbauamts, ſeſßßauamts und der Armenverwaltung wird 950 Abänderungen die Genehmigung ertheilt. Mittheilung Gr. Amtsgerichts wurden die fſeit⸗ Waiſenrichter Herren Alexander Groß, Georg Voiſin und Jakob 10 Erichſeibs Cöchter. Ronanvon B. Riedel⸗Ahrens. (Nachdruck verboten.) Jortſetzung.) 5fſind Vermutangen, Herr Paſtor Berg,“ denen ich keim Berechtigung zugeſtehe; ich muß Sie kkſuchen, Ihre Deilnahme für mich einzuſchränken, eee wagt, an Dinge rühren, die mir ſelbſt noch gar in den Sinn gekomme ſind.“ in that die Zurechtweung weh, ſie war nicht grund⸗ ber gab ſein juhreang Werben um ſte ihm nicht das einem warnenden Wö— gehörte nicht dieſes Weib dem Geſetze der Natur die es für ihn beſtimmt, bbane? heißen, hrlichen Herzen durch dieſe eguem ſind natürlich imer Diejenigen, die uns heit vorhalten, die wir ab keinen Fall als ſolche anerkennen wollen Leonore, ſeien Senicht zu hart mit dem Manne, deſſen Schickſal Sie geworde ſind, der Tag und Nacht nur noch einen Gedanken, ein Sgen und Hoffen hat — Sie; ich möchte Sie zurückhalten vor em drohenden Un⸗ heil, vor einem Looſe, das die herrlichſte Menſchenblüthen entweihen dürfte! Alles vermag ich zu ecgen ohne mit der Wimper zu zucken, nur das Eine nicht: ich durch un⸗ würdige von dem Altar, den meine Lie Dir geweiht, abgeriſſen zu ſehen.“* 15 Mebrend ſie ſo regungslos daſaß und dedorten des jungen Geiſtlichen halb gegen ihren Willen aufmeren lauſchte, de empfand ſie wieder die magiſche Gewalt, devon ihm Asging und ihr Denken and Fühlen traumhafen ſüßem Rauſche zu beberrſchen drohte; doch nicht lange, ſchwand es unter dem glänzenderen Bilde des Sftzers von dem bereits ihre ganze Seele erfüll 87 ſeen Bilder, die nur in Ihrer erregten Pa ren r Paſtor Berg; ich muß Sie ernſtlich kane ich weinen Schickſal zu überlaſſen, da es mir abſolien⸗ was Sie wünſchen; ganz möglich iſt, Ihnen das zu ſein, entgegnete 1. Januar 1895 bis 31. Dezember 1900— beſtätigt. Nachdem nunmehr im Benehmen mit den auswärtigen Herren Preisrichtern der Wortlaut des Preisausſchrei⸗ bens behufs Erlangung von Plänen für eine einheitliche künſtleriſche Durchbildung der Straßen um den Waſſerthurm in Manneim“ feſtgeſtellt iſt, wird die Drucklegung desſelben angeordnet, worauf das Ausſchreibeu erlaſſen werden wird. Das Preis⸗ richter⸗Collegium beſteht aus folgenden Herren: 1. Ober⸗ bau⸗Direktor Profeſſor Durm in Karlsruhe, 2. Baurath und Beigeordneter Stübben in Köln, 3. Baurath Profeſ⸗ ſor Dr. Paul Wallot in Berlin, 4. Oberbürgermeiſter Beck, 5. Stadtrath Auguſt Ludwig, 6. Archirekt Heinrich Hartmann. 7. Architekt Wilhelm Manchot, 8. Hoch⸗ bauinſpektor Uhlmann, ſämmtlich in Mannheim Das Tiefbauamt wird zur Einſtellung zweier Zeich⸗ ner für die Bearbeitung des Projektes eines Induſtrie⸗Hafens ermächtigt. Die Ortskrankenkaſſe Mannheim J. hat um Geneyhmigung zur Errichtung einer eigenen Meldeſtelle Der Stadtrath konnte dem Antrag nicht ſtgtt⸗ geben. „ Dem Cafstier Ludwig Etzel wird unter den üblichen Bedingungen die Ueberführung von Lei⸗ ktungsdrähten von 07 Nr. 10 nach P 5 Nr. 1 zum Zweck der Einführung elektriſcher Beleuchtung geſtattet. Das Commando der Feuerwehr wird zur Anſchaf⸗ fung einer weiterenelektriſchen Laterne für die Berufsfeuerwehr ermächtigt. Für verſchiedene, neu zur Landesbrandkaſſe eingeſchätzte Gebäude werden die Kaufwerthe feſtge⸗ ſetzt und ferner einige pfandgerichtliche Liegen⸗ ſchaftstapationen nach dem Antrag der ſtadkrätb⸗ lichen Schätzungskommiſſton wollzogen. Die im Arbeitszimme, des Dirertors des Schlacht⸗ und Viehhofs hergeſtellte Verbindung mit dem Fernſprechnetz wird genehmigt. Folgende Geſuch werden befürwortet bez w. genehmigt: 4. ein Wirthſchaftsgeſuch, 2. acht Geſuche um Umlagenaus 3. ein Geſuch um Schulgeldbefreiung, zwei Geſuche um Umlagenachlaß, „zwei Geſuche um Straßenkoſtenausſtand Die nachſtehenden Augaben über den jüngſten Weihnachts⸗ und Neujahrsverkehr bei den hieſigen Poſtanſtalten dürften von allgemeinem Intereſſe ſein: Es ſind a) in der Zeit vom 16. bis einſchlielich 24. Dezember 22.665 Packete aufgeliefert worden; b) in der Zeit vom 19. bis einſchl. 25. Dezember 17,590 Packete zur Beſtellung ein⸗ gegangen(gegen 17,367 im Jahre 1893) und 45,707 Packete (gegen 44,205 im Jahre 1898) auf andere Poſt⸗ und Eiſen⸗ hahnkurſe umgeleitet worden. Demnach ſind hier in der letzten Weihnachtszeit im Ganzen 85,962 und durchſchnittlich täglich 11,561 Packetſendungen bearbeitet worden. Das Per⸗ ſonal der Poſtanſtalten iſt während der Weihnachtszeit von 110 auf 115 Beamte und von 160 auf 196 Unterbeamte ver⸗ ſtärkt worden. In der Zeit vom 27. Dezember Mittags bis 31. Dezember Abends ſind an den Schaltern im Ganzen 369,642 Freimarken und geſtempelte Poſtkarten, darunter 184,874 Marken zu 3 Pf., 61,623 zu 5 Pf., 84,252 zu 10 Pf. und 16,845 Poſtkarten, verkauft worden. Von dieſen Mengen entfallen auf die Zeit vom 30. Dezember Mittags bis 31. Dezember Abends insgeſammt an Freimarken und geſtempelten Poſtkarten 174,741 Stück, darunter 101,006 Marken zu 3 Pf., 28,984 zu 5 Pf., 31,457 zu 10 Pf. und 5825 Poſtkarten. Vom 30., Dezember Mittags bis 1. Januar Nachts 12 Uhr ſind 594,690 Briefſendungen, darunter 138,905 Stadtbriefe aufge⸗ liefert worden. Aus anderen Orten, ſowie aus Mannheim ſelbſt ſind in der Zeit vom 31. Dezember Mittags bis 2. Januar Mittags 378,990 Briefſendungen für den Ort einge⸗ angen Wege 357,017 im Vorjahre), darunter 124,260 Stadt⸗ 8 on dieſen Sendungen ſind 311,490, darunter 119,800 Stadtbriefe durch die Briefträger beſtellt worden, während der Reſt den Empfängern an der Briefausgabe behändigt worden iſt. Im Vorjahre ſind während des gleichen Zeit⸗ raums 297,798 Briefſendungen zur Abtragung gelangt. Das Perſonal zur Bearbeitung und Beſtellung der Griefmaſſen iſt von 110 auf 120 Beamte und von 160 auf 238 Unterbeamte, alſo insgeſammt um 88 Köpfe verſtärkt worden und es iſt durch raſtloſe Anſtrengung gelungen, die Beſtellung der Neu⸗ jahrsbriefe am 3. ds. Mts., Vormittags zu beenden. Nationalliberale Partei. Die hieſige nationalliberale Paxtei veranſtaltet nächſten Sonntag, 18. Januar, Nach⸗ mittags von 2½ Uhr an, im großen Saalbau⸗ ſaale eine große Parteiverſammlung, in der Herr Profeſſor Dr. W. Oncken aus Gießen einen Vortrag f„ eree, über das hochintereſſante Thema: „Kaiſer und Reich in der Paulskirche 1848/49“% halten wird. Zu der Verſammlung ſind die Parteifreunde von Stadt und Land eingeladen. Die Verſanmlung iſt des⸗ halb auf den Nachmittag verlegt worden, um den Partei⸗ genoſſen auf dem Lande den Beſuch derſelben zu ermöglichen. möglich,“ fügte ſie entſchloſſener, und wie um den Gegen⸗ redenden mit endgültigem Nachdruck zurückzuweiſen, hinzu, „denn führte mich der Weg, den ich nach Ihrer Behauptung am Rande des Abgrundes wandle, auch in die Hölle, gleich⸗ viel, ich ginge ihn doch!“ Erx zuckte zuſammen und das Wort auf ſeinen Lippen verſtummte; wie tief mußte ſie ſchon im Banne jenes Mannes ntehen, um ſo zu empfinden, und was mehr noch, ſo zu ſprechen vor ihm, von dem ſie wußte, daß an ihrem Munde Tod und Leben für ihn hing! „Weil Sie verblendet ſind; aber die Blindheit währt nicht ewig und die Erkenntniß wird folgen, hoffentlich nicht zu ſpät. Sie glauben jetzt, in jenen Kreiſen, die Ihnen bis dahin das verbotene Paradies geweſen, das Glück gefunden u haben, nach dem ſich Ihre ſchönheitsdurſtige Seele lange ſchnte, und nun, da es gefunden iſt, legt ſich Ihnen, wie all' den bethörten Sterblichen, die Binde vor die Augen. Denn wäre das nicht der Fall, Leonore, da müßten Sie bald die dieſer falſchen Welt des Scheins exkennen, dieſe Menſchen, die nur das eine Ziel beſitzen, ſich ſelbſt und ihrem jammervollen Ich zu entrinnen. Darum, wenn Sie ſich auch jetzt blind in den Strudel der Verderbniß ſtürzen— eines Tages werden Sie ſich auf ſich ſelbſt beſinnen— Sie müßten ſonſt nicht Leonore Erichſen, die Tochter Ihres großen Vaters ſein.“ „Wer weiß?“ fragte Leonore in einer Anwandlung von Muthwillen, ihm nach ſeiner in etwas pathetiſchen Ton ge⸗ ſprochenen Prophezeiung ſchalkhaft von der Seite in die Augen blickend,„wer weiß, ob Sie ſich nicht irren in Ihrer 90555 Meinung von mir und ob ich nicht am Ende doch das verlorene Weltkind bin, das ſein Genüge ganz und gar in jener glänzenden, luſtigen Welt, wo ſich's ſo herrlich lebt, findet! Mag ich auch in Ihren Augen als eine verblendete Thörin gelten, ich dürſte doch nach ihren Freuden und möchte den goldenen Becher an die Lippen ſetzen, um in vollen Zügen zu trinken. Was ich in Vaters Hauſe führe, iſt kein wirk⸗ liches Leben, das iſt nur ein dumpfes Sehnen nach Unbe⸗ ſtimmtem, es läßt mich unbefriedigt. Ich will leben und mich freuen, ſo lange mir der Frühling der raſch eutſchwindenden Jugend lacht.“ Dannals folche für eine weitere Dienſtperiode— vom Warnung vor Hauſirern. Eine Unterſuchung, welche demnächſt dle Strafgerichte beſchäftigen wird, zeigt wieder einmal klar, welche Schundwaare häufig von der Induſtrie für den Hauſirhandel hergeſtellt wird und wie thöricht Ge⸗ ſchäftsleute und Private handeln, wenn ſie im Glauben, brauchbare Waare um ein paar Mark billiger erhalten zu können, den Verſicherungen der Hauſirer trauen und von dieſen ſtatt von ſoliden Geſchäftsleuten ihren Bedarf beziehen. In verſchiedenen Städten Deutſchlands, ſo u. a. in Kaſſel, beſtehen Fabriken, die ſich mit der Herſtellung ſogenannter „Handelsſeife“, d. h. eines Fabrikats befaſſen, das zum Ab⸗ ſatze durch Hauſirer beſtimmt iſt und in großen Mengen zum Berſandt gelangt. Eine große Anzahl von Hauſirern, meiſt in der Umgebung von Marburg wohnend, vertreiben dieſe Handelsſeife in ganz Deutſchland. Einem dieſer Schwind⸗ ler ſind auch Karlksruher Geſchäftsleute zum Opfer gefallen; es wurde ihnen die Lieferung guter„Kernfeife“ zu dem billigen Preiſe von 15 M. 50 Pf. per Zentner verſprochen. Die Be⸗ ſteller mußten die Seife, die von den verſchiedenſten Ver⸗ ſandtſtellen abging, baar bezahlen und erhielten dafür Quit⸗ tungen, welche den wirklichen Namen des Lieferanten unleſer⸗ lich oder entſtellt wiedergeben. Bei der chemiſchen Unter⸗ ſuchung der verkauften Seife hat ſich nun herausgeſtellt, daß dieſelbe nicht nur werthlos, ſondern für die Wäſche und die menſchliche Haut ſchädlich iſt. Während normale Kernſeife nicht unter 60 Proz. Fettſäure enthalten ſoll, enthielt die aus einer Fabrik in Kaſſel ſtammende Seife nur 6 und 10 Proz. und einen ganz enormen Waſſergehalt. Alſo Vorſicht. Von einem Freunde des Odenwalds wird uns ge⸗ ſchrieben: K. Heidelberg, 8. Januar. In einer der letz⸗ ten Nummern Ihres geſchätzten Blattes ſchildert„ein Freund des Schwarzwaldes“ die Herrlichkeiten des Winters in dieſem ſchönen Waldgebirge. Ich glaube, die winterlichen Reize un⸗ ſerer Landſchaft ſtehen denen des Schwarzwaldes in nichts nach und— was für die Mannheimer gewiß nicht zu unter⸗ ſchätzen iſt— ſie laſſen ſich ſo viel raſcher und bequemer er⸗ reichen. Jetzt in der friſchen Luft unſerer Höhen zu wandern, gewährt in der That dem Naturfreund einen hohen Genuß. Auf ſchneeharten, ſicheren Pfaden ſteigt man durch den ſchwei⸗ genden Wald hinan, der in ſeinem ſtrahlenden Winterkleide, in dem flimmernden, glitzernden Labyrinth der Bäume, die bald als maſſige Pyramiden aufragen, bald wie feinſte Fili⸗ granarbeit oder wie ein duftiges Spitzengewebe ſich ausbrei⸗ ken, einem Zaubergarten gleich, aufragt. Da kommt jeder Zweig, jedes Aeſtlein, zu ſeiner beſondexen Geltung und man erkennt mit bewunderndem Staunen da eine unendliche, an⸗ muthige Mannichfaltigkeit, wo man nichts als düſtere, ſtarre Einſörmigkeit vermuthete. Beſonders die Wege über die Molkenkur nach dem Königsſtuhl ſind vorzüglich gebahnt und völlig mühelos zu begehen. Zu letzterem pilgert denn auch jetzt ſo gut wie zur Frühlings⸗ oder Sommerszeit Alt und Jung, Männlein wie Weiblein, in Schaaren und namentlich unter den Mannheimern und Mannheimerinnen zählt der treffliche Königsſtuhlwirth, Herr Mayer, eine ſtattliche Zahl treuer Stammgäſte. Auch heute wieder vermochte das durch ſeine gute Verpflegung rühmlichſt bekannte Wirthshaus die Zahl der Königsſtuhlbeſucher lange nicht alle zu faſſen, einer von vielen Beweiſen für die Nothwendigkeit des Neubaues, mit dem nun im nächſten Frühjahr begonnen wird.— Auch an den Vergnügungen, wie ſie„der Freund des Schwarzwal⸗ des“ beſchreibt, fehlt es hier nicht. Schneeſchuhläufer kann man jeden Tag zu Thal fahren ſehen und ſie haben auf dem Königsſtuhl den Sport nicht mit den Strapatzen, ja Fährlich⸗ keiten zu erkaufen wie auf dem Feldberg. Noch andere Win⸗ terfreuden kann man aber ſchon viel weiter unten, gleich über dem Schloſſe auf dem Fahrweg nach der Molkenkur genießen, Da ſauſt auf niedrigen, kleinen Schlitten den ſog.„Rutſchern“, oder„Hockerle“ die liebe Jugend pfeilſchnell die Straße herab, daß oft die Funken unter dem Eiſen hervorſtieben, ein herr⸗ liches Vergnügen, dem dieſes Jahr auch Erwachſene ſich mit Luſt hingeben. Namentlich ſind es Damen und Herren der engliſchen Kolonie, die dieſen ganz ungefährlichen und durch⸗ aus decenten Sport, bei dem man höchſtens ein Schneebad riskirt, mit Eifer und vielem Geſchick pflegen. Und es iſt eine Freude, dieſe anmuthigen Mädchengeſtalten blitzſchnell vorbeigleiten zu ſehen, das Ganze ein Bild voller Friſche, Geſundheit und Natürlichkeit, ein Erſatz für den Eislauf, der in dieſer Saiſon erſt wenigemal möglich war.— So bewährt für den, der den reinen Odem des Waldes, den ſtillen Frie⸗ den der Höhen, welche in unentweihter weißer Pracht erglän⸗ zen und von dem der Blick in die duftig umdämmerte Ebene dringt, dem Glanze großſtädtiſchen Treibens vorzieht, Alt⸗ Heidelberg auch im Winter jenen Ruhm unter den Schweſter⸗ ſtädten am Neckar und am Rheine, den ihm der Dichter zu⸗ geſprochen hat. 5 * Soxhletverein. Am Montag hielt der Soxhletverein ſeine zweite Sitzung. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Verein bereits über 6000 M. verfügt. Infolgedeſſen wurde beſchloſſen, mit der Thätigkeit der Milchſteriliſation und des Vertriebes der Milch in—6 Wochen zu beginnen. Um dem Verein eine möglichſt große Verbreitung zu geben, wurde be⸗ ſtimmt, daß bei einem jährlichen Mindeſtbeitra von 1 Mark die Mitgliedſchaft erworben wird. Au wurde ein Aufruf, der ſich in voriger Numer unſeres Blattes abgedruckt findet, erlaſſen, auf den wir auch an dieſer Stelle hinweiſen wollen. Unſere Mitbürger aber bitten wir, ein Wohlthätigkeitswerk erſten Ranges, wie es noch keine deutſch Waldemar Berg ſah ein, daß jedes weitere Wort über den Gegenſtand bei Leonores gegenwärtiger Gemüthsver⸗ faſſung ein verlorenes ſein würde; ſie mußte ihren Weg gehen, und was das Furchtbarſte, ihm blieben die Hände gebunden, er war gezwungen, ſie dem Abgrund zuſchreiten zu lafſſen, wenn nicht unvorhergeſehene Ereigniſſe das Verhängniß auf⸗ halten würden. Der Schlitten glitt mit Windeseile dahin, Haraldsholm lag nicht mehr fern; ein paar Mal tauchte in ihrer Nähe ſeitwärts ein kleines Bauerngehöft aus dem Dunkeln auf und verſchwand; endlich— die letzte Strecke war ſchweigend zurückgelegt worden— hielt er vor dem Hauſe Paſtor Grich⸗ ſens. Ein kurzer Abſchied und Waldemar Berg fuhr allein der Richtung nach dem Dorfe zu. „In Vaters Stube iſt noch Licht,“ ſagte Rahel verwun⸗ dert, als ſie den Flur betraten,„was das nur bedeutet? Ich muß doch einmal nachſehen. Er hat gewiß auf mich ge⸗ wartet,“ dachte ſie voll Rührung auf dem Wege zu ihm, oder auf Leonore— aber ſie iſt noch zu voll von dem Erlebten und denkt nicht an ihn.“ Nicolaus Erichſen trat ſeiner Tochter aus dem matt er⸗ leuchteten Zimmer entgegen; Rahel ſchlang die Arme zärtlich um ſeinen Hals.„Du wachſt noch, Vater— unſertwegen?“ „Deinetwegen, Rahel,“ ſagte er mit eigenthümlicher Be⸗ tonung und merklicher Bitterkeit.„Deine Schutzbefohlene, Anke Martens, iſt heute Abend hier eingetroffen— ihre Mutter iſt am Nachmittag geſtorben.“ „O— die Ankunft der Kleinen iſt Dir doch nicht unlieb?“ „Im Gegentheil, mein Kind; ich betrachte es als einen Wink der Vorſehung, welche mit dem verwaiſten Kinde eine ernſte und verantwortliche Aufgabe in Deine Hände gelegt hat; trachte danach, ſie würdig zu erfüllen, denn Du wirſt Rechenſchaft abzulegen haben über die anvertraute Menſchen⸗ eele.“ f„Ich will es, von ganzem Herzen. Ja, Du haft recht, das war ein Wink der Vorſehung, die mir meinen Weg ge⸗ zeigt hat— mich ſieht man nicht wieder in einer Geſellſchaß auf der Ravensburg.“ (Fortſetzung folgt) 4. Seite General⸗Anzeiger. Nannheim, 18. Januar. Stadt beſitzt, mit allen Kräften zu unterſtützen und beizu⸗ tragen, das oft traurige Loos unſerer jüngſten Nachkommen⸗ ſchaft zu heſſern. * Der Einbrecher Derr, 39 Jahre alter Taglöhner von Grünsfeld, hatte ſich geſtern vor der hieſigen Strafkam⸗ mer zu verantworten. Derſelbe hat u. A. die bekannten Einbruchsdiebſtähle bei dem Kleiderhändler Süßkind und bei dem Schuhhändler Traub verübt. Bei ſeiner Feſt⸗ nahme fand bei ihm etwa 50 Pfandſcheine. Seine Verhaf⸗ tung erfolgte auf dem hieſigen Bahnhofe, als er von Heidel⸗ berg zurückkehrte, woſelbſt er die bei Traub geſtohlenen Schuhe verſetzt hatte. Derr erhielt 6 Jahre Zuchthaus, ſeine Schwägerin, Ehefrau Helene Kratz geb. Reuther bekam wegen Hehlerei 4 Monate Gefängniß und die Wwe. Schilli in Heidelberg ebenfalls wegen Hehlerei 14 Tage Gefängniß. Eeingehender Bericht folgt. * 40 Fenſterſcheiben wurden im Dezember v. J. von hieſigen Volksſchülern an der Schloßkirche muthwillig zer⸗ trümmert. Die hoffnungsvollen Früchtchen erhielten geſtern vom hieſigen Schöffengericht für dieſe Heldenthat eine Geld⸗ ſtrafe von je 3 Mark. Eine gehörige Tracht Prügel hätte jedenfalls auch nichts geſchadet. Konkurſe in Baden. Ueber das Vermögen des Kauf⸗ manns Eugen Maiſchofer in Pforzheim; Konkursverwak⸗ ter Rechtsagent Adolf Haberſtroh; Prüfungstermin am 28. Februar.— Freiburg. Ueber das Vermögen der Ehefrau des Kaufmanns und Landwirths Konrad Zipfel, Jofephine geb. Wiedemann in Bruchſal; Konkursverwalter Kaufmann Franz Ulmann in Breiſach; Prüfungstermin Samstag, 9. März. Muthmafſliches Wetter am Freitag, 11. Januar: Für Freitag und Samstag ſteht immer noch größtentheils trübes und zu weiteren, wenn auch allmählich nachlaſſenden Schneefällen geneigtes Wetter in Ausſicht. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Mannheim. Bemerk⸗ ungen theilig). Celſ. Luftfeuchtigk. Nieder⸗ ſchlagsmenge 8 8 Zett 6 Barometer⸗ Prozent Windrichtung und Stärke Liter per qm Lufttemperat. (10 — — Morg.75,746,5 ⁰ 2 S Mittg.256%746,7 2 —— 2 Schnee⸗ Abds. 950748,2 höhe 15 om — 2 Morg.75/749,2—4,4 98 — 2,0 — 4,9 öchſte Temperatur den 9. Januar 15 iefſte vom 9/10.„ Aus dem Grofherzogthum. * Feudenheim, 9. Jan. Hier ſtellte ſich ein jugendlicher Brandſtifter, ein Knabe von 11 Jahren, Stieſſohn des Fiſchers Jakob Bittermann von hier. Derſelbe hat, laut Geſtändniß, am 25. Aug. v. Is. die Scheune ſammt Schuppen des Heinr. Gumbel, Landwirth von Feudenheim, anſteckt. Vorher hatte ſich dieſer Junge ſchon einige Nächte umhergetrieben und in Ställen und Schuppen dieſer Nachbarſchaft geſchlafen, auch hatte er bei einem Bäcker, Namens Kaufmann hier, 3 Paar Stiefel und ein Paar Pantoffeln geſtohlen, dem Bäckermeiſter Lehyer Milchbrode entwendet und in dem Hauſe der Frau Umſtädter eine Salzſäureflaſche entzündet.(Bad. Pr.) 7 OHeidelberg, 9. Jan. Hin und wieder ſieht man bei uns ſetzt einen Schneeſchuhläufer oder vielmehr ſolche Per⸗ ſonen, die es werden wollen. Das Schneeſchuhfahren muß doch nicht ganz 1 leicht zu erlernen ſein, wie die aus den Kreiſen von Sli⸗Clubiſten ſtammenden Berichte verſitchern, denn alle Augenblicke fallen die Rekruten des neuen Spiels in den Schnee. Ein hieſiges Geſchäft ſoll ſchon 30 Paare Schneeſchuhe verkauft haben; dabei iſt es nicht das einzige, das dieſen Artikel vertreibt. Zum Erlernen des Skilaufens bieten unſere Berge ein ſehr günſtiges Terrain. Für Spazier⸗ —gänger iſt ein Theil der Wege gebahnt; von der Molkenkur bis zum Königſtuhl hält Gaſtwirth Mayer vom Königſtuhl den Weg 1 Die Arbeit lohnt ſich, denn der König⸗ ſtuhl wird dadurch auch im Winter viel beſucht. Am letzten Sonntag war da oben wieder ein großes Gedränge; man empfand ſo recht lebhaft, wie nö doch der nunmehr be⸗ ſchloſſene Neubau eines größeren rthſchaftsgebäudes iſt. Die Schneelandſchaft in ihrer noch völlig ungetrübten Friſche Aund Reinheit iſt in der That herrlich; ſie lohnt reichlich die 9 geringe Anſtrengung des Aufſtiegs zur Höhe.— Für das 7 Walziſche 192555 das dem kommenden Neckarquai zum Opfer fallen muß, hat die Stadt nach richterlicher Feſtſtellung 87000 M. zu zahlen; 75,000 M. hatte ſie geboten. — 45 ——— — ..= 1 1 5 Neckarbiſchofsheim, 8. Jan. Unſer ſehr ſtrebſamer Singverein bot am 4. und 6. d. M. ſeinen paſſiven Mit⸗ gliedern und Freunden in zwei Concerten einen in ſo kleinem Städtchen ſellenen Genuß. Der Verein verfügt über einen fſtarken, wohlgeſchulten Chor, der ſich überall hören laſſen 8 da Sänger und Dirigent es mit ihrer Aufgabe ſehr Jernſt nehmen. Diesmal aber übertraf das Gebotene alle Er⸗ R wartungen. Neben gutſtudirten prächtigen Männerchören kam 9 die hübſche Kompoſition des bekannten Komponiſten Attenhofer „Beim Rattenfänger im Zauberberge“ für Sopran⸗, Altſolo, 9weiblichen Chor mit Violin⸗ und Klavierbegleitung zur Auf⸗ 0 führung. Es war dies geradezu eine Glanzleiſtung aller Mit⸗ E wirkenden, das Stück dauert eine volle Stunde. Alle Soliſten a zu erwähnen wäre unmöglich, es ſei daher genug, hier feſtzu⸗ ſtellen, daß alle Sängerinnen wohlverdienten Beifall ernteten. Auch die Duette, Terzette fanden allgemeine Aner⸗ it kennung. Wir können nicht umhin, die vorzüglichen Leiſtungen der Herren Schulkandidaten A. Straßer, S. Oppenheimer u. A. zu erwähnen, ebenſo das ſchöne Violinſpiel des Erſt⸗ 90 genannten, wie des Seminariſten L. Braun und deſſen jüngeren h6 Bruders. b* Karlsruhe, 9. Jan. Zur Familientragödie in Durlach ad wird der„K. Ztg.“ aus beſter Quelle mitgetheilt, daß Beck, 0 der Mörder und Selbſtmörder, obgleich nicht gerade geiſtes⸗ ſe fkrank, doch bereits ſeit geraumer Zeit nicht mehr geiſtig Anormal war und die That in dem Zuſtande geiſtiger Unzu⸗ ſe rechnungsfähigkeit begangen haben dürfte. Wie der„K. Ztg.“ mitgetheilt wird, iſt das Heilſerum auch in hieſiger Stadt ſchon vielfach und mit günſtigem Erfolg verwendet worden. Pfälziſchſ-Heſſiſche Nachrichten. 5„Mainz, 9. Jan. Ein 15jähriges Mädchen trat vor 17 Jahren bei eirer wohlhabenden Familie in Dienſt und erwarb ſich durch ſeinen Fleiß und ſeine Treue in vollem Maße die Anerkennung und Zufriedenheit der Herrſchaft. Etwa s Jahre, nachdem das Mädchen hier in Dienſt getreten, eroberte der Burſche eines hohen Offiziers das Herz des Maädchens, zwei Söhne waren das Reſultat dieſes Verhält⸗ eniſſes. Nach Ablauf ſeiner Militärzeit kehrte der Burſche Mainz den Rücken, nicht ohne vorher der Geliebten nochmals ewige Treue zu ſchwören. Das Mädchen wartete Jahr um 10„Jahr, daß der Kriegersmann ſie heimführe, aber vergeblich, der Geliebte war verſchollen. Jetzt endlich, nach 17 Jahren, kehrte der damalige Offiziersburſche als reicher Herr aus Suͤdamerika zurück, fand die Braut noch bei derſelben Herr⸗ ſchaft wie vor 17 Jahren und wird ſie nunmehr mit den 9*Konſtanz, 9. Jan. 1—— Söhnen als Frau in fein reſches Heim in Südamerika mit⸗ nehmen. Fheater, Sutſt ird Milfertſchaft. Horowitz⸗Concert. Ueber ein jüngſt ſtattgehabtes Mitwirken des Klaviervirtuoſen Herrn Dr. Moritz Horvwitz in einem Concerte des„Mozart⸗Vereins“ in Darmſtadt ſchreibt das dortige Tageblatt folgendes: Auch der Pianiſt Herr Dr. Horowitz hakte ſich eines ſehr großen Beifalls zu erfreuen, ſeine Vorträge zeugten ſämmtlich von hervorragendem Können, ſowohl in Rückſicht auf Technik, als Auffaſfung. Herr Dr. Horowitz, ein Lieblingsſchüler Stavenhagens, beginnt nunmehr ſeine Künſtlerlaufbahn. Sein hieſiges, erfolgreiches Auftreten möge ihm eine günſtige Vorbedeutung ſein. Der Künſtler ſpielte Compoſitionen von Beethoven, Mendelsſohn, Rubinſtein und Liszt und bethätigte damit ein glänzendes, pianiſtiſches Talent. Mabel Leyton, eine junge, ſehr begabte Klaviervir⸗ tuoſin, wird noch im Laufe dieſes Monats im hieſigen Caſino⸗ Saale einen Klavierabend veranſtalten, welchen die Kunſt⸗ nopize mit einem ſehr gewählten Programm allein aus⸗ füllen wird. Conſervatorium für Muſik. Die erſte mufika⸗ liſche Aufführung des Winterhalbjahres findet Don⸗ 195 5 den 24. Januvr, im Concertſaale des Hoftheaters ſtatt. Die Penſionsanſtalt deutſcher Journaliſten und Schrißftſteller(a..) hat in ihrer vorjährigen Hauptver⸗ ſammlung— unter Zugrundelegung der im erſten Geſchäfts⸗ jahr gewonnenen Erfahrungen— Aenderung einzelner Para⸗ graphen der Satzungen beſchloſſen. Dieſe Aenderungen, welche durchgehend als Verbeſſerungen der Satzungen bezeichnet werden dürfen, haben nunmehr durch Entſchließung der K. B. Regierung die ſtaatspolizeiliche Genehmigung erhalten. Die weſentlichſte dieſer Aenderungen betrifft den Wegfall der obligatoriſchen Nachzahlung bei einem Eintritt von über 30 Jahren und dafür die Feſtſetzung einer Eintrittsaltersgrenze von 50 Jahren. Nach der neuen Beſtimmung iſt ſomit jeder deutſche Journaliſt und Schriftſteller, der das 50. Lebensjahr noch nicht überſchritten hat, berechtigt ohne Nachzahlung Mitglied der Anſtalt zu werden. Es dürfte dieſe Aenderung von Vielen, die durch die hohen Nachzahlungen bis jetzt von dem Eintritt in die Anſtalt abgehalten wurden, freudigſt be⸗ grüßt werden.— Die Einnahmen der Anſtalt haben Ende des verfloſſenenen Jahres die Summe von 171,000 Mk. er⸗ reicht. Erwähnt ſei noch, daß der Vorſtand der Anſtalt vor Kurzem gedruckte Miitheilungen herausgegeben hat, die einen eingehenden Bericht über die Fortſchritte der Anſtalt enthalten. Dieſe Mittheilungen wie alle auf die Anſtalt bezüglichen Druckſachen ꝛc. ꝛc. ſind jederzeit durch das Bureau der Anſtalt, München, Max⸗Joſefſtraße 1/0, koſtenlos zu beziehen. ———-— Aeueſie Aachrichten und Celegramme. »Berlin, 9. Jan., Die nationalliberale Fracſion beſchloß eine Imerpellation wegen mangelnden Schutzes der Deutſchen im Auslande einzubringen. „Berlin, 9. Jan. Wie die„Nordd. Allg. Ztg.“ erfährt, traten heute Mittag die zuſtändigen Ausſchüſſe des Bundesraths zuſammen zur Berathung des Geſtetz⸗ entwurfs wegen anderweiter Ordnung des Finanzweſens des Reichs⸗ und des Tabakſteuergeſetzentwurfs. Die„N. A..“ führt aus, die Blättermittheilungen, nach denen bereits die Vorlegung eines Zuckerſteuergeſetzes in feſte Ausſicht genommen ſei, dürften einigermaßen verfrüht ſein; entſprechend den Elklarungen, die neulich im Reichs⸗ tage gemacht worden ſeien, fänden derzeit Erwägungen ſtatt, wie dem Ausbruch einer Zuckerkriſis vorgebeugt werden könne. Hamburg, 9. Jan. Dem Hamb. Correſpondent. zufolge erfreut ſich Fürſt Bismarck großer geiſtiger und körperlicher Friſche; täglich ſind Gäſte bi ihm. Bei der geſtrigen Tafel trug der Fürſt ſogar Cüraſſier⸗Uni⸗ form; er beteiligte ſich lebhaft an der Unterhaltung und zeigti regen Appetit. * Peſt, 9. Jan. Der Banus Graf Khuen⸗Heder⸗ vary hatte geſtern, wie erwähnt, eine Berathung mit den Führern der liberalen Partei. Er hat die Bedingung geſtellt, daß er ass Regierungschef die Beſtrebungen zur Vereinigung mit der Nationalpartei fortſetzen dürfte. Die liberale Partei hat die Bedingung abgelehnt. Daher iſt Graf Khuen ntcht geneigt, die Miniſter⸗Präſident⸗ ſchaft anzunehmen. Falls keine Verſtändigung ſtattfindet, wird ein Uebergangscabinet zuſtande kommen, das ſich die Verlängerung der Indemnität genehmigen läßt und das Unterhaus auflöſt. Hiroſchima, 9. Jan. Der japaniſche Landtag iſt heute wieder zuſammengetreten. Miniſterpräſident Graf Ito hob die wiederholten Erfolge der japaniſchen Waffen hervor und betonte die Nolhwendigkeit der Einmüthigkeit der Nation. Nur die dringenden Vorlagen würden ein⸗ gebracht werden. Er forderte das Haus auf, die Regie⸗ rung in dem Entſchluſſe zu unterſtützen, die Vorlagen, die eine ſofortige Erledigung nicht erheiſchten, zu verſchieben. * 2* (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) * Berlin, 0. Jan. Der Oberpräſident von Bran⸗ denburg, v. Achenbach, hat die vielgenannte Verfügung des Berliner Magiſtrats, betreffend die Wahl der Kaſſen⸗ ärzte, aufgeboben. „Berlin, 10. Jan. Die„Voſſ. Ztg.“ meldet aus Rom: Es wird jetzt bekannt, daß die Abberufung Reſſ⸗ manns aus Paris darum erfolgte, um Frankreich zur Ab⸗ berufung des franzöſiſchen Botſchafters aus Rom zu beſtimmen, den Criſpi offen beſchuldigt, Urheber feind⸗ ſeliger Artikel in Pariſer Blättern gegen Criſpi zu ſein. Berlin, 10. Jan. Die„Voſſ. Zig.“ meldet aus Petersburg: Bei Dmitrowskaja iſt ein gemiſchter Zug der Biäſan⸗Ural⸗Bahn entgleiſt. Vier Perſonen ſind todt, ſieben ſchwer verletzt. Die Lokomotive und zehn Waggons ſind zertrümmert.— Das„Berliner Tage⸗ blatt' meldet aus Petersburg: Zum Wegeminiſter iſt geſtern Kulonſin, der bisherige Geſchäftsführer des Miniſte comites, zu ſeinem Gehilfen der Präſident des Ingenieurkonſeils, Salo w, ernannt worden. * Paris, 9. Jan. Die franzöſiſche Regierung läßt offizids ertlären, daß alle Zeitungsnachrichten, wonach auswärtige Botſchafter in Paris in irgend einer Be⸗ ziehung zu Dreyfus geſtanden hätten, völlig grundlos ———— ſeſen. Ein deutſchfeindlſches Hetzblatt, vermüthlich der „Anti⸗Pruſſten“, wurde von der Regierung konfiszirt. *Waſhington, 9. Jan. Das Nepräſentantenhaus nahm eine Vorlage an, nach welcher in Rückſicht auf die Vorgänge in Armenien ein Konſulat in Erzerum und Kharput errichtet wird * Buenos⸗Aires, 10. Dez. Durch einen Streik—. der bei der Küſtenſchifffahrt beſchäftigten Verlader iſt 0 der Verkehr im hieſigen Hafen völlig lahmgelegt. In dem Staate Montoza iſt eine Ueberſchwemmung ein⸗ gelreten, bei welcher 20 Perſonen umgekommen ſind. Der Schaden bet ägt 2 Millionen Peſos. 8 99 8 1— 8 21 15 Maunheimer Handelshlaft. Mannheimer Effektenbörſe vom 8. Jaß eute notirten Anilin⸗Aktien 407 bz., Weſteregeln Mkgli! 5 Oelfabrik 98.50 bz. u. G. Brauerei Eichbaum Lez d. Brauerei Werger 69. 80 bz., Zellſtofffabrik Waldhof 288 bz. Frankfurter Effekten⸗Societat v. 3. Jan., Abde, zi Uhr, terreich. Kredit 337¾, Diskonto⸗Kommaſdit 208.60, Berliner Handelsgeſellſchaft 157.10, Darmſtäßer Bank 1538.10, Dresdner Bank 159.30, Mitteldeutſche Frebitbhank 107.20, Pfälz. Bk.⸗Akt. 129.20, Banque Ottomaie ner Bankverein 130½, Oeſterr.⸗Ung. Staatsbahnm 33% 5 1 oz. Dux⸗Bodenbacher Prior, 78.60, convertirſe Galizier 15 en 90.45, Mittelmeer 98.10, Meridionalartien Prince Henri 100.50, Heſſiſche Ludwigsbahn 120.30, Marien⸗ burger 81.60, Zproz. Reichsanleihe 96.20, Ungar Rronenrents 96.50, Oeſterr. Goldrente 102.10, Zproz. Portugieſen 38.50, 4½proc. do. Tabak 85.40, 1880er Looſe 131.90, Madrider Looſe 52, Allgem. Elektrieitäts⸗Akt. 210, Bad. ilin 07, Brauerei Henninger 116.40, Storch 127, Harpeſſer g, Hibernia 139.20, Laura 125.20, Bochumer 139.60 Woneeee 117,90, Arader St.⸗Akt. 918½ Deſte de Minas 880, Conet 90.20, La Veloce 67.80, Zellſtoff Waldhof 232, Nordd Flond 91.60, Mexikaner 57.95, Gotthard⸗Aktien 186,70 deizer Central 185.70, Schweizer Nordoſt 133.30, Jurg⸗Simplon 84.50, Union 95, 5proz. Italiener 86.40. 83 Maunheimer Produktenbörſe vom 9. Jag, Weizeng per März 14.10, Mai 14.10, Juli 14.—. Roggen per 1 11.80, Mai 11.85, Juli 11.90, Hafer per März 18½, Maß 12.35, Juli 12.45, Mais per März 11.50, Mai 1hag% 0 .25 M. Tendenz: Feſter. Lebhafte Kaufluſt Leiere heute für alle Weizentermine, welche davon 1 Mark per oog Kilo profttirten. Roggen ebenfalls hauſſirend. Hafer und Mais feſter.„ Maunheimer Vieh und Pferdemarkt am 9. Es waren beigetrieben und wurden verkauft Schlachtgewicht zu Mark:— Ochſen l. Qual.— I. —.—— Schmalvieh I.—, II.—, III.—, II.—. 81 Kälber I. 160, II. 158, III. 150. 389 Sche I. 122, II. 114.— Luxuspferde.— Arbeitspferde — Milchkühe—.——.— Ferkel———. 88 Schaß 30.— Lämmer—.— Ziegen—.— Zicklein Zuſammen 428 Stück.! 955 8 Mannheimer Marktbericht vom 10, Januar, Stred per Ztr. M. 1,80, Heu per Ztr. M. 8,00, Kartgſſenm deg M. 2,80 bis 4,00 per Ztr., Boßnen per Pfd. 00 Pf Blumenn kohl per Stück 30 Pf., Spinat per Portion 00 Pf. Wirſing per Stück 12 Pf., Rothkohl per Stück is Pf. Weizkohl per Stück 12 Pf., Weißkraut per 100 Stück 0., Fohlrabt 3 Knollen 12 Pf., alat per Stück 0 Pf., Endipienſg per Stück 6 Pf. Feldſalat per Portion— Pf., Sellerje Stück 6 Pf., Zwiebeln per Pfd. 8 Pf., rothe Rü Portion 15 Pf., weiße Rüben per Port. 12 Pf., g. per Portion 15 Pf., Carrotten per Buſchel 6 Erbſen per Pfund 00 Pf., Meerrettig per Stange Gurken per Stück 00 Pf., zum Einmachen per 100 0,00., Aepfel per Pfd. 12 Pf., Birnen per Pfünd Pflaumen per Pfund 00 Pf., Zwetſchgen per ee 0 Pf., Kirſchen per Pfd. 00 Pf., Trauben per Pff Pfirſiche per Pfund 00 Pf., Aprikoſen per P Nüſſe per 25 Stück 12 Pf., Haſſelnüſſe per Eier per 5 Stück 30 Pf., Butter per Pfd. 1,10 per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 40 Pf., He 1,30., Barſch per Pfd. 80 Pf., Weißftſche per Laberdan per Pfd. 50 Pf., Stockfiſche per Pfd. per Stück 3,50., Reh per Pfd. 1,00., Hah Stück 1,50., Huhn(ung) per Stück 1,50 N per Stück 0,00., Ente per Stück 3,00., Taßben Paar 1,00., Gans(lebend) per Stück 3,00., geſchlech per Pfd. 0,75 M.— New Mork, 8. Januar.(Drahtbericht der F Line, Antwerpen). Poſtdampfer„Nordland,“ abge Ibeh, Antwerpen am 29. Dezbr. iſt am 9. Januar w New⸗York eingetroffen. 2 (Mitgetheilt von der konzeſſionirten Auswan Generalagentur Conrad Herold in Mannheim, New⸗Pork, 9. Januar.(Drahtbericht d Line, Antwerpen.) Dampfer„Noordland“ am 29 f Antwerpen ab, iſt heute hier angekommen. 55 durch die General⸗Vertreter Gun Bärenklau in Mannheim., Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe von h, Jg 5 New Jor7 Monat 85 Weizen Matis Schmalz Caſſee Marz——— 8—— April—————. Juni——— Auguſt————— Okiober— November———— Januar 61¹ 52⁰. 7 2⁵—. Febrnar 61 52— Mürz 1 62175 162»6 Mai 5 8„ 3 45 Juli 3 8 Septembet——— 15 10 Dezember—————.— 8 8 Waſſerſtandsnachrichter vom Monat Jann Pegelſtationen gatum: vom Rhein: 5. 6. 7. S8. 9. 10. Konſtanz ,06 1½ 0,98 0,97 0,96 Kehl!: 46% b% bee N. Lauterburg. 2,67.14 2,60 2,58 Abds ß ‚ Maxau.892/87 2,85 2,81 2,78 2 35 Germersheim 2,“ 285 2/30 2,26 BFEF Mannheim 28 208 2,38 2,27 2,21 2,18] Mgs. n. Mainz 24 1,22 1,20 1,19 1,14.-P. 12 lU. Bingen 18 1,11 1,08 19 U. Kaus.36 1,32 1,28 1½7 1717 2 U. Koblenz 14 1,75 1,68 1,66 10 U. Köln 1½7 1,67 1,62 ,51 1,56 2 U. Ruhrort ½56„191,110,98 9 U. vom Near; Mannh““ 250 8,48 2,412,36 2,30 0 V. 7 u. Heilbrzn, 0,8l 0,67 90,57 0,58 B. 7 U. „Rhein treibt bei Hüningen mit ſchwachem Eis; ſtarker, Ichneefall. 5 5 5 eld Sorten. 5 Mt. 9 60—.55 Ruff. Imperials 20.lacke„16 20 17 Dollacs in G04b eu, Senbesetans. 20 86.8 5 5 ——ů— 4 10 —. 25 — ———— lich. B 1 Loh ber Uunt. behi gew 18 Bor den Ma Und Bri As; Ba! Oſe vor ode mã ſchr 0 un mäßt de Organue der Verſtcherungsanſtalt übermittelt werden. bei der Durchſicht dieſes Auszuges die Gemeindebehörde wahr⸗ mimmt daß ſelbſtoerſicherungspflichtige Baugewerbetreibende, welche 6 2 Abſ. Mannheim, 10. Januar. General⸗Anzeiger. Seite. —— A mis⸗ und Kreis⸗Verkündigungs Frafl., Bekanntmachung. Die Selbſtverſicherung der Baugewerbe⸗ treibenden gegen Unfall betr. (9) Nr. 1391. Durch§ 48a des Nachtragsſtatuts der ſüdweſt⸗ lichen Baugewerks⸗Berufsgenoſſenſchaft ſind die ſelbſtſtäudigen Bäugewerbetreibenden, welche nicht regelmäßig wenigſtens einen Lohnarbeitex beſchäftigen, verpflichtet worden, die etgene Perſon bet der Verſicherungsanſtalt der genannten Berufsgenoſſenſchaft unter Zahlung feſter, vierte jährlich durch Vermittelung der Gemeinde⸗ behörde zu erhebender Prämien gegen Betriebsunfälle zu verſichern, Die dieſer Selbſtverſicherung unterliegenden ſelbſtſtändigen Bau⸗ haben ſich bei Vermeiden von Ordnungsſtrafen ze ee M. durch Vermittelung der Verwaltungsbehörde beim Vorſtande der Berufsgenoſſenſchaft anzumelden. Dabei iſt Folgendes zu beachten: 1. Die Selbſtverſicherung erſtreckt ſich auf alle Gewerbetreiben⸗ Den, welche Bauarbeiten der bei der Baugewerks⸗Berufsgenoſſen⸗ ſchaft zu verſichernden Arten ausführen; insbeſondere auf die Mautek⸗ Zimmerer⸗, Bau⸗ und Abbruchs⸗Unternehmer, Steinmetze Steinhauer, in Holz arbeitende Schiffs⸗ und Mühlenbauer, Brunnenmacher, Baulacktrer, Bauanſtreicher, Baumaler, Gypſer, Asphaltſrer, Steinſetzer, Einrichter von Gas⸗ und Waſſeranlagen, Bauglſer, Berputzer, Weißbinder, Stubenbohner, Tapetenankleber, ſenſetzer Bauklempner, Dachdecker, Gewerbetreibende, welche Wetter⸗ Borhänge und Läden bei Bauten und welche Blitzableiter anbringen bder abnehmen(nicht ſchon, wenn ſie ſolche Gegenſtände gewerbs⸗ herſtellen.) 5 Nicht verſicherungspflichtig ſind dagegeu ſelbſtſtändige Bau⸗ ſchreiner und Bauſchloſſer, vielmehr ſind dieſelben nur berechtigt zur Selöſtverſicherung, und zwar nicht bei der Baugewerks⸗Berufs⸗ Di Die ſicherungspflicht einzureichen. lichen Tagesverdienſtes. Anmerkung: Die Anmeldung iſt bei Vermeidung einer Ord⸗ nungsſtrafe von 300 M. binnen vier Wochen nach Beginn der Ver⸗ Verſicherungspflicht beginnt mit dem Tage, an welchem ſelbſtſtändig Bauarbeiten ausgeführt werden. Der Jahresarbeitsverdienſt iſt das 300fache des durchſchnitt⸗ Belauntmachung. Erneuerungswahl in den Stiftungsxath der Friedrich Reiß⸗Stif⸗ tung betr. In heutiger Wahltagfahrt des Bürgerausſchuſſes wurden die ere 55678 Lanz Heinrich, Commerzienrath, Reiß Karl, General⸗Conſul, Magenau Emil, Stadtrath, zu Mitgliedern des Stiftungsraths der Friedrich Reiß⸗Stiftung auf eine ſechsjährige Amtsdauer ge⸗ wählt Dies bringen wir mit dem An⸗ fügen zur öffentlichen Kenntniß, daß die Wahlakten vom 9. dſs. Monats an 8 Tage lang zur Ein⸗ ſicht der Wahlberechtigten auf der Stadtrathskanzlei aufliegen und daß etwaige Einſprachen oder Be⸗ ſchwerden gegen die Wahl in der⸗ ſelben unerſtrecklichen Friſt bei Unterfertigter Stelle anzuzeigen und unter Bezeichnung der Be⸗ ee ſondern bei der Holz⸗ bezw. der Eiſen⸗ und Stahl⸗ ei 2, Die Bezſicherungspflicht trifft nur dann zu, wenn der Bau⸗ F 55 der unter Ziffer 1 bezeichneten Axt elſtſtündig(a nternehmer) ausführt und er ni elmäßi ohnarbeikes beſchäftigt. e Somit ſind zur Anmeldung verpflichtet: , nur ſelbſtſtändige Baugewerbetreibende d. h. nur ſolche, welche entweder beſtändig oder doch während eines Theils des Jahres auf eigene Rechnung(nicht als Arbeiter, Be⸗ triebsbeamte, Aufſeher, Paliere) im Baugewerbe thätig ſind; eine ſeloſtſtändige Thätigkeit im Baugewerbe liegt insbe⸗ ſondere auch dann vor, wenn mehrere gemeinſchaftlich auf eigene Rechnung Bauten ausführen; b. nüt ſolche Baugewerbetreibende der uuter à bezeichneten Axt, welche entweder überhaupt keine Lohnarbeiter beſchäftigen oder welche zwar zeitweiſe aber nicht nvegelmäßig einen Lohnar⸗ beiter heſchäftigen; wenn der Baugewerbetreibende während deß Jahres nur an weniger als 250 Tagen einen Lohnar⸗ heiter heſchäftigt, alſo im Jahre weniger als 250 Taglöhne (Tagesſchichten) für ſeine Arbeiter ausgegeben hat, ſo iſt eine Beſchäftigung von Lohnarbeitern nicht anzu⸗ nehtzen und es greift die Selbſtverſicherung Platz; auch ſolche Gewerbetreibende, welche mit Rückſicht darauf, daß ſie Arbeiter beſchäftigen, bereits zum Zwecke der Un⸗ ee a Arbeiter Mitglieder der Baugewerks⸗ ezufsgenoſſenſchaft geworden ſind, haben ſich, ſofern die Beſchäftigung von Arbeitern keine regelmäßige(pergl. lit..) iſt, zum Zwecke der Verſicherung der eigenen Perſon an⸗ zumelden. Die Verſicherung der Arbeiter erfvlgt durch die Bau⸗ gewerks⸗Berufsgenoſſenſchaft unter Erhebung von Umlagen, weſche zuf Grund der Lohnngachweiſungen feſtgeſtellt werden; die Seloſtverſicherung der Baugewerbetreihenden bei der Verſicherungsanſtalt unter Erhebung von Prämien nach gahe des angemeldeten Jahresarbeitsverdienſtes des erſicherten. 3Die Selbſtverſicherung und damit die Verpflichtung zur Anmeldung und Prämienzahlung, ſowie der Anſpruch auf Entſchä⸗ Digung im Falle der Verunglückung beginnt 905 berd Walnn des bezw. von dem Aufhören der Beſchäftigung der Lohn⸗ arbeiter an. Die Aumeldung hat unter Benützung des nachſtehenden For⸗ Mulgts beim Bürgermeiſter derjenigen Gemeinde, in welcher der Gewenbetreſbende ſeinen, oder in Ermangelung eines ſolchen eine gewerbliche Niederlaſſung hat, zu erfolgen; die in der Amts⸗ adt änſäfſtgen Baugewerbetreibenden ktelbar beim Bezirksamte einzureichen. muin der Anmeldung iſt insbeſondere anzugeben: der Gegenſtand des Betriebs, je nachdem einer oder mehrere der ünter Ziffer 1 aufgeführten Baugewerksbetriebe vor⸗ kommen; 18 bder Jahresarbeitsverdienſt des Baugewerbetreibenden; der⸗ 85—— ſelze wird dadurch gefunden, daß der durchſchnittliche Tages⸗ dearbeitsverdienſt mit 300 verpielfacht wird; e. der Zeitpunkt, von deman die Verſicherungspflicht begonnen hat. Anneldsformulare können beim Bezirksamte bezw. von dem Hürgermeiſter bezogen werden. Wenn die Borausſetzungen aufhören, unter welchen die Selbſt⸗ haben die Anmeldung unmit⸗ vesſicherungspflicht begründet iſt, alſo wenn z. B. der Baugewerbe⸗ Freibends das ſelbſtſtändige Baugewerbe aufgibt, oder wenn derſelbe Anfelbſtſtändig guf Rechnung eines anderen Unternehmers arbeitet, ſo iſt der Berſicherungsanſtalt in Straßburg i. E. hierüber unmit⸗ kelbar Anzeige zu machen, da dieſelbe nur für die wirklich aufge⸗ Wendete Arbeitszeit die Prämie berechnet. Wonn der Baugewerbe⸗ treibende tegelmäßig Lohnarbeiter einſtellt, ſo hört zwar die Pflicht zurx Selsbſtver ſicherung auf, er iſt aber berechtigt, freiwillig die kigene Perſon gegen Unfall weiter zu verſichern. Die Bärgermeiſterämter des Landbezirks werden beauftragt, Borſtehende Bekanntmachung in ihren Gemeinden in ortsüblicher WMeiſe bekannt zu geben und die Anmeldungen der Baugewerbetrei⸗ benden entgegenzunehmen. Eine Fontrole über die pünktliche Anmeldung der Meldepflich⸗ ligen kann am zweckmäßigſten durch die Gemeindebehörden geführt werden, welchen allviertelfährlich vie die Feſtſtellung der Prämien⸗ ghlungsfriſt der Selbſtverſicherer enthaltenden Auszüge aus der Hebrolſe der Verſicherungsanſtalt zum Zwecke der Einziehung von Wenn ihren Wohnſſtz oder ihre gewerbliche Niederlaſſung in der Gemeinde aden, darin ausgelaſſen ſind, ſo hat die Gemeindebehörde dieſelben iair Anmelpung aufzufordern bezwſe. event unter Angahe der maß⸗ benden thatfächlichen Verhältniſſe hierher zum Zwecke der Mit⸗ Aung an den Vorſtand der Verſicherungsanſtalk Anzeige zu er⸗ 1 5 55571 Manaheim, 2. Januar 1895. Großh. Bezirksamt: 8 Dr. Schmid. Segcegaugewerſe⸗gerufsgenoſf enſchaft (Verſicherungsauſtalt). Anumeldung zur Selbſtverſicherung 2 des Bauunfallverſichernugsgeſetzes und§5§ 48, 48a und 48v des Statuts). Staat: Großherzogthum. Amtsbezirk: 5 Gemeinde: Bemerkungen: (Hier iſt namentlich an⸗ zzugeben, ob der Anmel⸗ dende bereits Mitg der Berufsgenoſſenſchaf ſt. ob er allein oder mit Vor⸗ und Zu⸗ Rname des Gewerbetrei⸗ benden. Gew ten Arbeitern ſchafft, ob e Arbelten das ganze uihr oder nur einen Theil deſſelben dauern.) ö ten 189 aumelbehilichtigen Gemerhebretbenden.) den Gaberbertt des — weismittel anszuführen ſind. Mannheim, den 8. Januar 1895, Bürgermeiſteramt: Beck. Bekanntmachung. Ergänzungswahl in das Stadtverordneten⸗ kollegium betr. Bei der heuts durch die Mit⸗ glieder des Bürgerausſchuſſes vor⸗ genommenen Erſatzwahl wurde Herr Ludwig Düball, Güter⸗ expeditor hier, auf eine Amts⸗ dauer bis September 1896 zum Mitgliede des Stadtverordneten⸗ kollegiums gewählt. Dies wird mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Wahlakten während acht Tagen im Rathauſe— II. Stock Nau No 4—zu Jedermanns Zinſicht aufliegen und daß etwaige Einſprachen oder Beſchwerden gegen die Wahl binnen acht Tagen bei dem Bürgermeiſteramte oder dem Großh. Bezirksamte ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll mit ſofortiger Bezeichnung der Beweis⸗ mittel angebracht werden müſſen. Mannheim, den 8 Jan. 1895. Der Oberbürgermeiſter; Beck. 55672 Seeger. Hiffentliche Aufforderung. Die Anmeldung zur Stammrolle betr. In Gemäßheit des§ 25 der Wehrordnung werden die Militär⸗ pflichtigen, welche bei dem Erſatz⸗ geſchäft des Jahres 1895 melde⸗ pflichtig ſind, aufgefordert, ſich zur Stammrolle anzumelden. 1. zur Anmeldung ſind ver⸗ pflichtet: a, alle Deutſche, welche im Jahre 1895 das 20. Lebens⸗ jahr zurücklegen, alſo im Jahre 1875 geboren ſind; b. älle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſtpflicht noch nicht endgültig, durchAusſchließ⸗ ung, Ausmuſterung, Ueber⸗ weiſung zum Landſturm, ur Erſatzreſerve oder Marineseszebferne oder durch Aushebung für einen Truppen⸗oder Marinetheil entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatzbe⸗ hörden von der Anmeldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1895 hinaus zurückgeſtellt wur⸗ den. 5564 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderath desjenigen Ortes, an dem der Militär⸗ pflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines inländiſchen Wohnſitzes an dem Geburts⸗ ort, oder wenn auch zdieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen. 5 Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich nach Ziffer 2 zu melden haf, zeitig abweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗, Brod⸗ oder Fabrikherren die Verpflichtung zur Anmeldung. „Die Anmeldung hat vom 15. Jaunar bis J. Februar 15 geſchehen; ſie ſoll enthal⸗ en: Familien⸗ und Vorname des Pflichtigen, deſſen Ge⸗ burtsort, Geburtsjahr und Tag, Aufenthaltsort, Reli⸗ gion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder todt ſind Sofern die Anmeldung nicht am Ge⸗ burtsort erfolgt, iſt ein Ge⸗ burtszeugniß vorzulegen. Bei wiederholter Anneldung müſſen die Looſungsſcheine vorgelegt werden. 5. Wer dis norgeſchriebene Meld⸗ ung üunterläßt, wird mit bis zu 30 Mark bis zu drei 3. * 1895 Gr. Zad. Skantskiſeubahnen. Die Herſtellung von: 850 ꝗqm Holzpflaſter mit Beton⸗ unterlage; 640 qm Cementgehweg und das Liefern und Verſetzen von: 240 Ifdm Gehwegrandſteinen für die Brücke der Wolfarts⸗ weierer Straßenüberführung über den neuen Rangirbahnhof Karlsruhe ſoll im Wege öffent⸗ licher Verdingung vergeben werden. Angebote, welche per qm Holz⸗ pflaſter bezw. Gehweg und den Ifdm. ſd ß Randſteinen zu ſtellen ſind, ſind bis 12. Januar k. ., Abends 7 Uhr verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen bei der unterzeichneten Stelle einzureichen, woſelbſt auch die Be⸗ dingungen für obige Arbeiten in den üblichen Büreguſtunden zur Einſicht aufliegen. 54950 Zuſchlagefriſt 8 Tage. Karlsruhe, 28. Dezember 1895. Gr. Eiſenbahnbauinſpection. Düngeruerſteigerung. Das Ergebniß an Dünger des ſtädtiſchen Schlacht⸗ u. Viehhofes wird für die Zeit vom 1. Januar 1895 bis einſchließlich 31. Dezember 1895 öffentlich an den Meiſtbie⸗ tenden verſteigert. Die Verſteiger⸗ ung findet am Montag, den 14. Januar 1895, Vormittags 11 Uhr in dem Geſchäftszimmer der unterzeichneten Stelle ſtatt, wobei die näheren Bedingungen bekannt gegeben werden. Letztere werden anch ſchon von heute ab auf Erſuchen portofret ſchriftlich mitgetheilt. 55705 Mannheim, den 8. Jan. 1895. Städt. Schlacht⸗ u. Viehhof. Der Direktor. Fuchs. Zwaugs⸗Perſteigerung. Donnerſtag den 10. Jan. d.., Nachmittags 2 Uhr im Pfandlokal Q 4, 5: Fortſetzung der Verſteiger⸗ ung der Colonialwaaren gegen Baarzahlung. Mannheim, den 8. Jan. 1895. Ebner, 55688 Gerichtsvollzieher, N 4, 4. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, den 11. Jaunar 1895, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4. 5, dahier: 55701 8 Spiegelſchränke, 2 Schreib⸗ tiſche, 1 Kaſſenſchrank, 1 Ladenein⸗ richtung, 5 Betten, 2 Chiffonier, 3 Kommoden, 1 Harmonium, ein Landauer im Rohbau, 1 Sekretär ſechs Seſſel, Nähtiſche, Nachttiſche, Bilder, Spiegel, Teppiche, 1 Laden⸗ glasſchrank, 1 Kanapee, 1 Agua⸗ rium, Gläſer, Flaſchen, Porzellan, 1100 Liter Weißwein, 1 Parthie Wagnerholz u. ſonſt Verſchiedenes gegen Baarzahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern. Mannheim, den 9. Januar 1895. Eſchenauer, Gerichtsvollzieher, C 1. 15. Zwangs⸗Nerſteigerung. Freitag, den 11- Jannar 1895, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale 4, 5 im Vollſtrecungswege gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern 2 Vertikov, 3 Chiffonier, 3 Kanapee, 2 Sekretäre, 2 ovale Tiſche, 1 Kommode, Bodenteppich,7Stühle, 3 Paar Vorhänge, 1 Parthie Putzartikel, als: Federn, Bänder, Stoffe, Spitzen ꝛc., 3 Kleider⸗ 5 80 7ſchränke, 4 Waſchkommoden, 5 auf⸗ gerüſtete Betten, 5 Nachttiſche, 10 Spiegel, 1 Nähmaſchine, 1 Jagd⸗ wagen, 1 Pignino und noch Ver⸗ ſchiedenes. Mannheim, den 9. Januar 1895, Störk, 55702 Gerichts vollzieher, C 1, 12. Freiwillige Nerſteigerung. Am Freitag, 11. Jannar 1895, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Auftrage des M. Fuchs im Pfandlocale- eine Parthie verſchiedene Schuhwaaren gegen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ſteigern. 55703 Mannheim, 10. Januar 1895. Störk *„ Gerichtsvollzieher, C 1, 12, Schluß⸗Herbeigerung von Porzellau⸗, Glas⸗ und Kupferwaaren findet Donnerſtag, 10. d. Mts. und Freitag, 11. ds. Mts., jeweils von Nachm. 2 Uhr ab in B 1, 4(reiteſtraße) ſtatt⸗ 35209 Der Zuſchlag erfolgt zu jedem annehmbaren Gebot. Auſtett, Auctionator. kdandarinen peß Stück 12 Pf. RBItorangen Fluß⸗ und Seefiſche grüößte Auswahl, 55708 Nationalliberale Partei Nationalliberale Partei. Sountag, den 13. Jauuar 1895, Nachmittags 2½ Uhr findet imgroßen Saale des Saalbaues eine Varkeiverſammlung ſtatt, in welcher Herr Professor Dr. W. Oncken aus Gießen einen — Vortrag über: „Aaiſer und Reich in der Panlskirche 184849“ halten wird. 55598 Wir laden hierzu unſere Parteimitglieder und Freunde zahlreichen Beſuch. Der Vorstand. Bekanntmachung. Zur Verhütung von Störungen im Bezuge von Gas und Waſſer erſuchen wir 5 verehrlichen Conſumenten die Gas⸗ und Waſſermeſſer, ſowie die Zuführungen zu den⸗ ſelben während der Wintermongte gut zu verwahren und insbeſondere die Kellerläden geſchloſſen zu halten. Mannheim im Dezember 1894. 53528 Direction der städt. Gas- und Wasserwerke. Mein Bur eau befindet ſich von heute ab im Hauſe e — 1. EN (früher Maſſot& Werner). 55295 Dr. Friedrieh Engelhard, Rechtsanwalt. 78 2 1 an auan 9e r f56 gan d885(Aeſtphäl. Schinten Vormittags 11 Uhr werde ich im Hauſegg 1„ 7a 64 emaillirte Wandbecken und Wandbrunnen im Vollſtreckungswege gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 9. Januar 1895. Störk. 55709 SGerichtsvollzieher Foncordien⸗Aircheuchor. Donnerſtag, den 10. d. Mts., Probe und zwar: 5 55623 Abends 5 Uhr für Knaben u. Abends 8½ Uhr für Herren. Casino. Donnerſtag, den 10. Jannar, Abends präcis 3½% Uhr Lancier-Probe Gothaer Servelat u. Salami Mailänder Salami Frankf. Leberwurst Trankf. Bratwürste Corned Beef. Kieler Sprotten Kieler Bücklinge Bismarckheringe friſch eingetroffen bei 55710 Ernst bangmann, N à, 12. Friſche Schellſiſche Backſchollen, Cablian wozu nochmals ſämmtliche Damen Fluß⸗Zauder eeen ene Lebende werden. 2 556066 pas Balnleomite. Bärsch, Hechte, Wene empfiehlt 55706 Moriß Mollier Nacfalger 8 D 2, 1. Telepll. 48 Friſche Stralſunder Liſchaden S enenendene ae e e Kieler Sprotten Dürrobſt türk. Zwetſchen Schellfiſch, Cabliau, Soles, Seezungen, Schollen, Hecht, Zander, Ae e e 5 25 pfelſchnitz, Dampfäy grüne Häringe, delicat zum geſchälte Birnen, Kirſchen, Backen. Apricoſen, Mirabellen, Reineclauden, Brünellen, gemiſchtes Obſt in der beliebten Qualität. Bordeaux⸗Pflaumen, feine Mehlt per Pfd. von 15 Pfg. an. MHaccaroni ete. empfiehlt 55707 J. H. Kern, C2, l. Friſche holländ⸗ Schellſiſche Ferner Kieler Bücklinge, Bratbücklinge, Rauchflunder, Lachsheringe, Rauchaal, Rauchlachs, Fiſchwurſt, Kieler und Oſtſee⸗Sprotten. Rudolf Wothke, E I1, 10, 55 Planken. Schellfiſche heute Abend bei 55694 5 545„empfiehlt billigſt 55709 Joſ. fei el GBeorg Dietz, Telephon 317. Teleph. 559. 5 am Markt. 5. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die Trauernachricht, daß unſere inniggeliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter 55879 grau Anna Luise stammel nach langem, niit Geduld ertragenen Leiden heute Nach⸗ mittag 4 Uhr im 76. Lebensjahre ſanft entſchlafen iſt. Um ſtille Theilnahme bitten 5 Die trauernden Hinterbliebenen. Manuheim, den 9. Januar 1895. Im Sinne der Verſtorbenen werden Blumenſpenden dankend abgelehnt. Ph. Gund, des Planken. (Dies ſtatt beſonverer Anzeige.) —— aus Stadt und Land höflichſt ein und bitten um recht 12Ar — „„ errenrn r S be D D een d 9 4. Stad trage ſchaf. von mer Ein bei nah tung berg Sch ſein weg 1. Eiß hie trü voſ ſtr. jed ma ter 23. Eh Jo Raq Se Fi B5 4% Seneral-Hlmzeiger. Samſtag, 12. Januar, Abends präeis 8 Uhr Tanz-Unterhaltung, wozu wir unſere Mitglieder, ſowie Familienangehörige freund⸗ lichſt einladen. Wegen Einführungen verweiſen wir auf unſere Satzungen und wollen Anmeldungen hierfür bis längſtens 10. dſs. bei n Ba umſtark& Geiger abgegeben werden. Näheres durch Ruudſchreiben. 5525⁵8 Der Vorſtaud. 1 — 88 Mannheim. Samſtag, 12. Jaunar 1895, Abends ½8 Uhr im großen Saale des Saalbaues Abend⸗Unterhaltung. Näheres durch Rundſchreiben. 54844 Der Vorſtand. Haunbeimer Männerhilfsverein. Die Mitglieder der werden benach⸗ richtigt, daß der W iederholungskurs der Abtheilung Donnerſtag, den 10. Januar, Abends ½9 Uhr in der Juiſenſchule erſtmals ſtattfindet. 80 Die Abtheilungs⸗Mitglieder werden um pünktliches Erſcheinen ebeten. 8 Anmeldungen um Aufnahme in die Abtheilung können bei Beginn des Wiederholungskurſes geſchehen. 55588 Der Vorſtand. Neuer Medicinal-Ferein Mannbheim(k..) (gegründet von Franz Thorbecke). Wir erſuchen unſere Mitglieder wegen bevorſtehendem Jahres⸗ abſchluß, ihre rückſtändigen Beiträge zu entrichten. 55588 Der Vorſtand. Zuschneider- Verein Mannheim 7 75 am Sountag. den 13. Jauuar 1895, Abends7 Uhr, Sokal„Scheffeleck“, M 3, 9, ſein III. Stiftungs-Fest wozu alle Freunde und Gönner freundlichſt einladet 55658 Der Vorſtand. Letzger-Gehülfen-Verein Mannheim. Der diesjährige Metzger⸗Ball —5 Samſtag, den 19. Januar, Abends präcis ½8 Uhr in en feſilich dekorirten Säken des„Badner Hofes“ ſtatt, wozu unſere verehrten Mitglieder, ſowie die Herren Meiſter mit Familien⸗ und Freunde des Vereins freundlichſt einladet 55681 Der Vorſtand. Iuternakionaler Schiffer⸗Perein MANNHEIM. Unſer diesjähriger chifer-Bal. 2 — verbunden mit 10jährigem Stiftungsfete und Lahnenweihe findet am Dienſtag, 22. Januar, Abends 7 Uhr in den feſtlich decorirten Sälen des„Badner Hofes ſtatt. Wir laden unſere Mitglieder hiermit freundlichſt ein, ſtch an dieſem Feſte recht zahlreich betheiligen zu wollen. Liſte zür Einzeichnung und Karten für Einzuführende liegen bei unſeren Vorſtandsmitgliedern Herren: Bornhofen Hufen und Page auf. 55648 Der Vorstand. Badiſche Brauerei Mannheim. In heutiger ordentlicher Generalverſammlung wurde die Dividende für das Geſchäftsjahr 1893/94 auf 6%(pro rata temporis) für die Prioritätsaktien und 1% für die Stamm⸗ aktien feſtgeſetzt. Es gelangen demnach— und zwar mit Rückſicht auf das Sperrjahr vom i. Mai 1895 an— Dividendenſchein Nr. 1 der Privritätsaktien mit M. 15.— 5 Nr. 1„ Stammaktien„ M. 10.— bei der Rheiniſchen Ereditbank und den Herren Wingen⸗ roth, Soherr 8 Co. hier zur Einlöſung. 55645 Manunheim, den 29. Dezember 1894. Die Direktion. Nürkheimer Schaummweinfabrik.⸗G. in Liqu. Zu der am 55691 Montag, den 4. Februar 1895, Nachmittags 4 Uhr in dem Geſchäftszimmer der Dürkheimer Schaumwein Fa⸗ brik.⸗G. in Liqu. in Maunheim Lit. B 6, 16 ſtattfindenden General⸗Verſammlung werden die Herren Aktionäre ergebenſt eingeladen. Tages-Ordnung: iffer 1, 2, 3 und 4 der Tagesordnung, wie ſolche bereits zur Generalverſammlung vom 10. Dezember 1894 aufgeſtellt war und in No. 321 des Blattes enthalten iſt. Manuuheim, den 10. Januar 1894. Der Aufſichtsrath. Während geſchlofener Rheinſchifffahrt empfehlen wir die Benützung unſerer regelmäßigen Sammelverkehre ab hier nach Aachen, Amſterdam, Antwerpen, Barmen, Cöln, Düſſeldorf, Elberſeld, Rotter⸗ dam und Uerdingen ꝛc. 55654 Güter nach dieſen Richtungen ſind an unſerer Sammelgüterhalle am Rheinvorland hier anzu⸗ lieſern. Auskunft über Frachten ꝛc. wird auf unſerem Bureau ertheilt. ꝗ4A 3, 2. K 1, 2. Deutscher Michel K 1, 2. Heute Donnerſtag, den 10. Januar 1895, 55698 GON&CEERRT des I. ſüddeutſchen Männer⸗Quartett's Genradi, Buck, Gigel, ſowie der Duettiſten Paula und Donat Anfang 8 Uhr. Kaiser Friedrich. OS,. A. 55712 Heute Donnerſtag, 10. Januar, Gross. Concert der vollſtändigen Capelle Petermann, unter Direktion igel. Pianiſt Herr Burchartz. Regie D. Gigel. des Herrn Petermann.— Entrée 25 Pfg. II 2 Großer Maherhof. LI, 1. Heute Donnerſtag, den 10. Januar 55880 Concert Clossmann. Perſonal: Frau Cloßmann, Coſtümſoubrette; Frl. Giſela iſcher. Chanſonette; Herr Gibiſch, Wiener Geſangskomiker; Ge⸗ 11 55 Dornfels, Duettiſten; Herr Cloßmann, Capellmeiſter. Restauration Il. Fahsold T 2, 15. Waüsden T 2, 15. ccossesdchachtfest. Zur Stadt Aachen (Zeughausplatz). Donnerſtag, 10. Jauuar, Abends 8 Uhr Concert Goldſchmidt. Auftreten von Frl. Emi Cohn. 55696 — 85 Frische Sendung FKasseler laler-Kabab! Arztlieb empfohleu, ist eingetroffen bei Carl Weber, G8, 5. e e eee ee eee, eee-eee, n, 55684 Konkurs⸗Verſteigerung. Arkitag, 11. Jauuar, Vachmittags 2 Ahr werden im Laden Lit. L 12, 7 die zur Konkursmaſſe R. Kaufmann gehörigen Magazin-Vorräthe nämlich: Kaffee, Zucker, Mehl, Reis, Gerſte, Gries, Erbſen, Bohnen, Linſen, grüne Kerne, Haferkernu, Sago, Malzkaffee, Kornkaffee, Nudeln, Gewürze ꝛc. gegen Baarzahlung verſteigert. 8s6g Die Konkursverwallung. Habe in Ludwigshafen die Praxis als Rechtsanwalt eröffnet.— Bureau: Maxstrasse 45. G. Zeter, Rechtsanwalt. Allred Engel, Ingenieur, 0 4. 3 empfiehlt ſich zur Herſtellung von 51692 Asphalt-& Cement-Böden etc. bei bekannt prompter Bedienung und guter Ausführung unter Garantie. 0 Kan biete dem Glücke die Hand! Nur noch einige Tage Almer Dombau⸗Looſe (Seldgewinne) à Mk..—, Auswärts Mk..10. Dr. H. Haas'ſche Zuchdruckerei. 2SSFͥꝙᷓͤc cc————yʃ——̃̃ä——ä 8 Statt besonderer Anzeige. Alice Friedenhain Julius leymann Verlobte. Hamburg. Mannheim Januar 1895. 55615 ——8 An Herru Gaſtwirth 8. Lipp, R 6. 6, hier. 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Rothenberg Vertrauter Herr Eichrodt. ſolani, General der Kroaten err Hecht uttler, eines Götz, Wallenſtein Colalto, Lan ammer. err S arke I. Kriegsrath von Queſtenberg Ein Kornet err Tiet 7 Kellermeiſter des Grafen Terzty err Löf Herr Moſer I. Erſter) err Schillin 15 0 er) Diener des Grafen Terzky Jeiers Page des Grafen Terzky Schehn. Frl. Schubert. Herr Bauer. Frl. Schäfer. Herr Voigt. Oberſte, Generale. Ort der Handlung: Pilſen. Aif 5757 Uhe. Eude nach 10 Uhr. Diener Wallenſteins Ein 0 Octavio's Diener Octavio's Zwiſch. dem 1. u. 2 Stücke findet eine größere Pauſe ſtatt. Gewöhnliche Preiſe. Freitag, den 11. Januar 1895. 47. Vorſtellung im Abonnement B. Neu einſtudirt: Wallenstein's Tod. Trauerſpiel in fünf Aufzügen von Schiller. Aufaug 6 Uhr. 54652 111üEE—— aglic große Austwahl in friſchen Blumen. SAEENE le P+⅛7⅛—ft,—0cü[m—..] ³¹Ñ]§ ÜkñWṼ˙! 33 5