einer kleinen thüringiſchen Stadt wird folgendes heitere und Telegramm⸗Adreſſe:(Badiſche Volkszettung.) „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte tragen unter Ni. 2 ſchlag M..30 pro Quartal. Iuſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Maunheim und Um gebung. 2602. 7 . II eim er burn 1 650 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗* (105. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. 1 9 (Mannheimer Volksblatt.) Verantwortlich: für den polit. und allg. Theil: Chef⸗Redakteur Herm. Meyer. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). 1981„Mannheimer Journgk“ ſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Politiſche Wochenrundſchau. In den 8 Tagen, die ſeit der Sitzung des engeren Ausſchuſſes der nationalliberalen Partei am origen Sontag in Karlsruhe vergangen ſind, hat eine ege Erörterung über die gepflogenen Verhandlungen ſo⸗ vohl in der einheimiſchen wie auswärtigen Preſſe ſtatt⸗ zefunden. Wie nicht anders zu erwarten, iſt dabei viel⸗ ſach Uebertreibung mit untergelaufen. Man hat auf der inen Seite aus der Thatſache, daß ſich die erſten Führer er Partei über die im Vordergrunde ſtehenden politiſchen Fragen unſerer engeren badiſchen Heimath ausgeſprochen zaben, ſich den Schluß zu ziehen bemüht, als beabſich⸗ igten unſere Nat onalliberalen einen Feldzug gegen die Regierung. Was nun dieſen Punkt anbelangt, ſo iſt die Haltung der Nationalliberalen hierin jederzeit völl'g klar und unzweideutig geweſen. Die nationalliberale Partei muß ſelbſtverſtändlich für ſich das Recht in Auſpruch nehmen, politiſche Maßnahmen der Regierung, wie ſie u. A. die Schaffung eines ſüddeutſchen Geſandtenpoſten, die Neuregelung des Amtsverkündigerweſens und die Haltung der Regierung in der Ordens⸗ und Miſſtons⸗ frage ſind, zu kritiſiren und Stellung dazu zu nehmen. Das hat der Ausſchuß am vorigey Sonntag geihan. Daß er dabei in verſchiedenen Fragen eine von den Anſichten der Regierung abweichende Meinung vertritt, iſt für Jeden, der mit den Grundanſchauungen der national⸗ liberalen Partei vertraut iſt, durchaus klar und begreif⸗ lich. Dieſe Meinungsverſchiedenheiten dürften ſich nament⸗ lich auf die Ordensfrage beziehen. Selbſtverſtändlich wird ſich aber die Partei nicht auf eine einſeitige öde Oppoſitionsmacherei, wie ſie von andern Parteien zur Genüge betrieben wird, einlaſſen. Das Vertrauen dürfen indeſſen die nationalliberalen Wähler im Lande hegen, daß die führenden Männer der Partei gegebenen Falls ein energiſches Veto einlegen werden, ſollten in unſerm Lande allzu reaktionäre Bahnen beſchritten werden. Im Uebrigen wird durch die demnächſt bevorſtehenden Ver⸗ handlungen des größeren Landesaus chuſſes ſchon ge⸗ nügende Klarheit für denjenigen geſchaffen werden, dem dieſelbe bis dahin noch abgeht. Die bedeutſame Rede des Abg. v. Bennigſen zur Umſturzvorlage haben wir bereits in voriger Num⸗ mer ausführlicher mitgetheilt. Mit dieſer Auslaſſung, ſchreibt mit Recht die„Nat.⸗Ztg.“, dürften die Ver⸗ handlung ihren Höhepunkt erreicht haben. Wie er die Wiizeleien des Abg. Munckel mit einer kurzen Bemer⸗ kung abihat, ſo verwahret er ſich andererfeits— einiger⸗ maäßen hatte Graf Limburg das gethan— gegen die Doktor Eiſeubart Po itik des Herrn von Stumm, der einfach den Sozialdemok aten das Wahlrecht nehmen und Teuilleton. — Was man in Straßburg Alles finden kaun! Im Polizeibericht der Stadt vom Freitag, 4. Jan., heißt es: „Bei der kaiſerlichen Polizei⸗Direktion ſind angezeigt als ge⸗ funden: ein Geldſtück, ein Halstuch(Foulard), ein Zwicker, eine eiſerne Bettſtelle, ein Muff.“ — Rittergutsbeſitzer und Nachtwächter zugleich. Aus als wahr verbürgte Vorkommniß berichtet: In der weiteren Umgebung unſerer Stadt kaufte vor einigen Jahren ein noch ſehr jugendlicher Rentier von hier ein Rittergut, das er nun chlecht, aber nicht recht bewirthſchaftete, ſo daß die Wirth⸗ chaft ſeitdem den Krebsgang geht, und verſcherzte ſich im ebrigen durch ſein brutales, protzenhaftes Auftreten gar bald die Sympathien des biedern Landvolkes. Kürzlich fand nun eine Gemeindeverſammlung ſtatt, um über die Neube⸗ etzung des Nachtwächterpoſtens zu beſchließen. Man entſchied ich für einen tüchtigen Bewerber, der allerdings ſtatt des isherigen Gehaltes von 180 M. für das Jahr deren 200 forderte. Da erklärte der allezeit ſtreitfüchtige Herr Ritter⸗ gutsbeſitzer in der Hitze des Wortgefechtes, die Zulage ſei nöllig ungerechtfertigt; für 180 M. würde er ſelbſt den Dienſt verſehen. Sprach's und verließ empört die Gemeindeſchänke. Seine Anregung war aber auf fruchtbaren Boden gefallen: die Verſammlung ſah von der erſt ins Auge gefaßten Candi⸗ datur ab und— wählte einſtimmig den Herrn Ritterguts⸗ beſitzer zum Ortsnachtwächter nach Maßgabe des alten Con⸗ tractverhältniſſes! — Paris in London und London in Paris. In London iſt bekanntlich am zweiten Tage des neuen Jahres eine große franzöſiſche Wäſcherei durch Feuer zerſtört worden, in welchem auch 8 Angeſtellte des Geſchäfts, ſämmtlich von nzöſiſcher Abkunft ihr Leben verloren haben. Die That⸗ ache daß in London ein umfangreiches franzöſiſches Wäſche⸗ und Plätte⸗Geſchäft exiſtirt hat, weißt darauf hin, daß zahl⸗ reiche Londoner ihre Wäſche mit Vorliebe durch Franzoſen beſorgen laſſen, ſo daß die Franzoſen ſich veranlaßt ſahen, threr eigenen und der Engländer Begnemlichkeit ein be⸗ 81 onderes Geſchäft in London zu errichten; die Londoner Dan⸗ ies haben alſo das angenehme Gefühl, ohne viel Umſtände Seleſenſte und nerbreitette Jeitung in Mauntzeim und Augebung. Sonntag, 13. Januar 1895. ihre Führer gus Deutſchland ausweiſen will. Herr von Bennigſen würdigte die Bedeutung der Arbeiter⸗Bewe⸗ gung von weltgeicichtlichen Standpunkten aus, unter⸗ ſchied aber, wie es eſchehen muß, wenn der heutige Staat ſich nicht ſelbſt eufgeben will, ſcharf zwiſchen dieſer geiſtgen und wirthſcheftlichen Bewegung im All⸗ gemeinen und den, einen evolutionären Ausbruch vorbe⸗ reitenden Beſtrebungen; dieſe ſollen mit dem vor⸗ geſchlagenen Geſetze in ihrem Werke gehindert werden. Die Nothwendigkeit von Abänderungen des Entwurfs betonte der Redner ebenſo, wie er andererſeits diejenige Art Kritik zurückwies, welche nichts zu Staude kommen laſſen will, weil keine geſetzliche Beſtimmung vor verkehrter Anwendung abſolut ſicher iſt. Sehr wirkſam war auch die Zurückweiſung der Exkurſe des Abgeord⸗ neien Gröber vom Tage zuvor auf das kirchenpolitiſche Gibſet: die Widerlegung der Klagen über Bedrückung der katholiſchen Kirche auf Grund der amtlichen Er⸗ fahrungen des Redners an der Spitze einer Provinz mit zwei katholiſchen Bisthümern, und die Rechtfertigung der nothwendigerweiſe„vorausſetzungsloſen“ Wiſſenſchaft gegen die Angriffe des klerfkalen Wortführers. Unter dem lebbaften Beifall eines großen Theiles des Hauſes ſchloß Herr von Bennigſen mit der Aufforderung an den Reichstag, zu zeigen, daß er über die Gegenſätze der Parteien hinweg dieſe wichtige Aufgabe des Tages zu löſen verſtehe. In Bulgarien haben ſich in der letzten Zeit bemerk nswerthe Vorgänge abgeſpielt. Stambulow's Stern iſt ſehr im Erlöſchen begriffen, während Zankow, der hekannte Ruſſenfreund Gnade vor den Augen des Fürſten findet. Am Mittwoch Abend fand deſſen Sofia ſtatt. Der Mittwoch iſt, wie der ofſtzioͤſe Tele⸗ graph ausdrücklich hervorhebt, der Tag der allgemeinen Audienzen, ſo daß alſo der Empfang Zankow's nicht den Charakter einer beſonderen Auszeichnung beanſpruchen kann. Der zurückgekehrte Führer der entſchiedenen Ruſſophilen erklärte, der telegraphiſchen Meldung zu⸗ folge, dem Prinzen, er erſcheine vor ihm, um die Ge⸗ fühle der Treue und Ergebenheit gegen die nationale Dynaſtie zum Ausdruck zu bringen, und dem Prinzen für die Geſtattung der Rückkehr zu danken; er ſei nie antidynaſtiſch geſinnt geweſen, da er wiſſe, daß das Glück der Balkanvölker auf der Kraft nationaler Dynaſtien beruhe. Der Prinz dankte für die von Zankow ausgeſprochene Geſinnung und hieß ihn in ſeinem Lande willkommen.— Jedenfalls dürfte in Folge der Rückkehr Zankow's der ruſſiſche Einfluß in Bulgarien wieder Intriguen in Scene ſetzen. Die letzten amtlichen Berichte über unſere Kolo⸗ CWCCEEEE ſehen. Die Sache hat aber auch ihr Gegenſtück. Der Partſer „Figaro“ erwähnt die Thatſache des Brandes in London, kondolirt den Betroffenen und knüpft daran ae Bemer⸗ kung:„Man theilt uns mit, und die Sache iſt wahr, daß alle unſere jungen Elegants in London waſchen laffen. Keiner würde ſich dieſer Vorſchrift des Geſetz⸗ buches der eleganten Welt entziehen, wonach nur die Wäſcherinnen oder Plätterinnen Englands auf der Höhe ihrer Aufgabe ſtehen. Nun brennt mitten in London eine franzö⸗ ſiſche Wäſcherei ab, in die 5 8 eſch der engliſche Adel ſeine Wäſche ſchickte. Dieſe kleine Geſchichte hat vielleicht ihre Moral. Kürzlich hat ein hervorragender Kritiker ſich über unſere Vorliebe für gewiſſe nörbliche Literaturen beklagt und nachgewieſen, daß dieſe ausländiſchen Schriftſteller ledig⸗ lich die Ideen und Methoden unſerer verſtorbenen oder auch noch lebenden Autoren wieder aufgenommen haben. Es iſt mit der Literatur wie mit der Wäſche, den Möbeln und vielen anderen Dingen. Wir haben Initiative und ſind, was man auch ſagen möge, ſehr erfinderiſch; aber wir müſſen immer das Ausſehen haben, als ob wir Jemandem nach⸗ ahmen. Wir werden immer ein Bischen Affen ſein.“ Sr der„Figaro“, der in ſeinem patriotiſchen Aerger wohl etwas zu weit geht. Wenn er es gerne daß die Londoner in Paris waſchen laſſen, warum will er es den Pariſern verdenken, daß ſie in London waſchen laſſen? Leben und leben laſſen, das gilt auch 5 die inter⸗ nationale Wäſche, und es kann der allgemeinen Verſtändigung und Friedlichkeit nur zuträglich ſein, wenn die einzelnen Völker gegenſeitig ihre Wäſche auswechſeln. Im Uebrigen iſt es noch nicht einmal fo ſicher, daß es ſich in dem vorliegenden Sa um Zweierlei handelt; es kann auch eine und dieſelbe Sache ſein. Es iſt möglich, daß ein findi er Franzoſe, der ſeine Landsleute kennt, in London ein Geſchäft errichtet hat und nun den Pariſern die beliebte Londoner Wäſche liefert, ohne daß die Engländer dafür bei den Franzoſen waſchen laſſen. Das würde allerdings die Sache bedeutend verſchlimmern. Wie ſie ſich in Wirklichkeit verhält, da⸗ könnte man nur aus dem Kundenbuche der abgebrannten Wäſcherei erfahren; aber vielleicht iſt dieſes auch verbrannt. Hoffentlich kommt es darüber zu keinem Konflikt zwiſchen den Weſtmächten. — Der Umbau der Eugelsbrücke in Rom iſt vollendet ibre Wäſche durch echte Pariſer und Pariſerinnen beſorgt zu und am 5. Jannar iß dieſelbe nach zwetzähriger Unter⸗ — Empfang durch den Prinzen Ferdinand im Schloſſe zu eht, (Gelephon⸗Ar. 218.) ſchwung in wirthſchaftlicher und kultureller Beziehung. Freilich liefert das„blinde Heidenthum“ des ſchwarzen Erdtheils noch grauſige Bilder urwüchſigſter Rohheit. Menſchenſchlächtereien im Zuſammenhang mit dem herr⸗ ſchenden Götzendienſt waren in Weſtafrika nicht nur eine Eigenthümlichkeit Dahomey's und des Aſchantilandes, wo ſie wohl auch jetzt noch zeitweilig ſtattfinden, ſondern ſie ſind auch in dem öſtlich von Dahomeh gelegenen Be⸗ ninlande, das im engliſchen Hinterlande liegt, noch immer an der Tagesordnung. Dort fallen dem Fetiſchdienſte noch immer viele Sklaven zum Opfer. So erzählt in ſeinem letzter Tage veröffentlichten Konſularberichte der Vicekonſul Kapitän H. L. Gallway, während ſeines kur⸗ zen Aufenthalts in der Stadt Benin ſeien 4 Sklaven gekreuzigt worden. Es geſchah bei einem, damit der Regen aufhören, bei zwei anderen, damit es regnen ſollte. Warum der vierte gekreuzigt wurde, war nicht zu ermit⸗ teln. Das Einzige, was man zunächſt dagegen thun könne, ſei, ſich mit Bitten an den König zu wenden. Die wirkſamſte Abhilfe wäre aber die Verlegung einer Truppenabtheilung in den Diſtrikt. Aus Stadt und Land. Maunheim, 12. Januar 1894. Wöchnerinnengſyl. In der am Mittwoch ſtattgefundenen Generalverſamm⸗ lung wurde von dem dirigirenden Arzt der Anſtalt Herrn Dr. Mermann der Jahresbericht des unter dem Protek⸗ torat unſerer Großherzogin ſtehenden Wöchnerinnen⸗ aſyles erſtattet. Aus demſelben geht hervor, daß die Wirk⸗ ſamkeit der jetzt ſeit 8 Jahren beſtehenden Entbindungsanſtalt für arme Frauen auch dieſes Jahr wieder eine bedeutende Zunahme erlangt hat. Im Jahre 1894 kamen 293 Frauen in der Anſtalt nieder. Der Geburtszahl nach iſt jetzt das hieſige Wöchnerinnenaſyl die größte Entbindungsanſtalt unſeres Landes. Seit Beſtehen der Anſtalt fanden in derſelben 1548 Geburten ſtatt und wurden 1561 Kinder— 13 Mal willinge— geboren. Unter den Geburten war auch dieſes ahr wieder eine ſehr große Zahl ſchwieriger, da Fälle, die ein größeres operatives Eingreifen verlangen, aus der Stadt und Umgegend der Anſtalt überwieſen werden. Größere Ope⸗ rationen mußten 24 Mal ausgeführt werden, darunter 2 Mal der Kaiſerſchnitt.— Bekanntlich iſt die Anſtalt gleichzeitig Schule und Mutterhaus für Wochenbettpflegerinnen. Die Wärterinnen der Auſtalt übten im verfloſſenen Jahr in 89 und 1908 Pflegetagen Wochenbettpflege aus. Die nſtalt hatte dadurch eine Einnahme von über 4400 Mark⸗ Wie gerade für unſere Stadt mit den ungenügenden Woh⸗ nungsverhältniſſen der Arbeiterbevölkerung eine ſolche Anſtalt im Intereſſe der Geſundheit der armen Frauen und des An⸗ ſtandes und der Sittlichkeit der Arbeiterfamilien liegt, wurde durch ſtatiſtiſche Erhebungen über die Wohnungsverhältniſſe der aufgenommenen Frauen und über die Anzahl der Betten, die den Familien zu Hauſe zur Verfügung ſtehen, illuſtrirt, ———. brechung wieder dem Verkehr übergeben worden. Die bau⸗ lichen Veränderungen an der aus Kaiſer Hadrians Zeiten ſtammenden Brücke waren durch die Tiberſtromregulirung bedingt worden, indem das Flußbett an dieſer Stelle durch den Bau von Stadenmauern verbreitert und die Ufer etwas erhöht worden ſind. In dieſen Rahmen paßte die alte Brücke nicht mehr hinein; ihre beiden anſteigenden Enden lagen tiefer als die Mitte und als das neue Ufer, und drei Bogen von 17 Meter Breite überſpannten früher bei normalem Wafſerſtande den eigentlichen Flußlauf, während drei kleinere Bogen von 3,50 bezw. 8 Meter an den Uferabhängen ſtanden und nur bei Hochwaſſer als Durchlaß dienten. Dieſe drei kleinen Bogen wurden nunmehr durch zwei neue von 17 Meter Spannweite erſetzt und zugleich der Straßenübergang der Brücke annähernd wagerecht gelegt. In Bezug auf Bauart und Material hat man ſich ganz getreu an das antike Vor⸗ bild gehalten. So bietet die Brücke beute mit ihren fünf Bogen von gleicher Weite einen ſehr ſtattlichen Anblick, und nur die verſchiedene Farbe des 1760jährigen alten und des modernen Travertinſteins laſſen die vorgenommene Verände⸗ ung wohl noch auf lange Zeit hinaus dem Auge ſichtbar werden. —. Ein aufregender Vorfall. In dem derzeit in Ein⸗ einnati befindlichen Hagenbeckſchen Eirous ereignete ſich, wie die Londoner„Weſtm. Gazette“ ſchreibt, ein ſehr aufregender Vorfall. Eine Artiſtin hatte ſoeben ihr Pferd beſtiegen, als ein zu dem bekannten„Löwenritt“ abgerichteter Tiger in den Ring hineinſtürzte, die Reiterin vom Pferde warf und das Thier anfiel, das ſich vergeblich bemühte, den wilden Reiter los zu werden. Die Angeſtellten des Circus hieben nun mit auscge auf den Tiger ein, der ſich ſofort nun gegen ſeine ngreifer wandte und einen davon mit einem einzigen Schlage u Boden ſtreckte, worauf er wieder das Pferd zerfleiſchts, Der Tiger zerriß auch noch einen in der Manege befindlichen Hund. Als der Tiger durch Peitſchenhiebe nicht abzubringen war, ließ Herr Hagenbeck zwei beſonders dreſſirte luthunde und zwei Wolfshunde los, welche ſofort den Tiger annahmen, ſich an Ohren, Beinen und Gurgel feſtbiſſen und den Tiger endlich bezwangen. Der aufregende Vorfall dauerte beinahs eine halbe Stunde. eeeeere FF —— Stad 40 trage ſchaf! von mer Ein bei nah! tung berg Sch ſein weg ä Eir hie vol ſtr. jed mo ter 23. Eh Ies Kaq 4 S. tri — —— ιειι Maß von Comfort gehört, die allerſchwerſten 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 18. Januar, jeber die zuletzt aufgenommenen 200 Frauen wurden in ortlaufender Reihe folgende Erhebungen conſtatirt: mit Perſonen hatten Jamilten Neneele 1 Zimmer 2 Zimmer 3 Zimmer 4⁴ 2 389 mal 5 mal 2 mal 59 3 89„ 18„ 2 36 4 17 30 55 26 5 12„ 1 4 13 6 8„ 11 7 4* 775 6 8 5 2 2 9 2 5 8 10 2„ 20⁰0 124 mal 68 mal 8 mal Es hatten alſo unter 200 Familien 124 nur 1 Zimmer, 8 2 Zimmer und 8 38 Zimmer⸗ mit hatten Familien Perſonen (ohne d. Neug.) 1 Bett 2 Betten 3 Betten 4 Betten 4 2 21mal 23mal—— 59 3 14, 34„ Smal Zmal 86 4„%% 2„ 26 5— 17, 5 5 18 6 73 2 5 12 7— 155 7 7 5˙5 6 8—— 3 3 3„ 2 9—— 1 1 8 10—— 155 Es hatten alſo 790 Perſonen(ohne das Neugeborene) zuſam⸗ men 422 Betten. den Einwohner, die ſich bisher noch nicht von der unbedingten Nothwendigkeit eines Wöchnerinnenaſyles überzeugen konnten, bekehren, wenn ſie ſich überlegen, wie unmöglich es iſt, in den engen Räumen, den mit Meuſchen vollgepfropften Betten die zum guten Verlaufe einer Geburt abſolut ee e aſep⸗ tiſche Reinlichkeit walten zu laſſen. Und es iſt doch allgemein bekannt, wie die gerigſte Mangelhaftigkeit der aſeptiſchen Reinlichkeit, zu deren Durchführung unbedingt ein gewiſſes olgen für die arme Frau haben kann, wie eine ſelbſt nur leichte Wochen⸗ bettserkrankung dieſelbe zu dauerndem Siechthum führen und ihr 105 Arbeitsfähigkeit und damit das Lebensglück untergra⸗ ben kann. 5 Den von Jahr zu Jahr ſich ſteigernden Anſprüchen an die Anſtalt ſteht dieſelbe dieſes Jahr finanziell ſehr ſchlecht gegenüber, da ſie am Anfang des vorigen Jant einen größeren Kapitalverluſt erlitten hat und da für bauliche Ver⸗ änderungen, die im Anſchluß an die Canaliſation im Hauſe nöthig waren, eine größere Summe e wurde. Das Defizit beträgt nahezu 10,000 M. Von dem bewährten Wohl⸗ thätigkeitsſinn unſerer begüterten Mitbürger iſt aber ſicher zu hoffen, daß der Anſtalt im Laufe des Jahres Mittel zur Verfügung geſtellt werden; gibt es doch für d wohlhabende Frau keine befriedigendere Bethätigung der Wohlthätigkeit, als mitzuhelfen, die arme Frau vor den Ge⸗ fahren zu ſchützen, die das Eintreten des Mütterglückes mit ſich bringen kann. In den Städten Cöln, Dortmund, Aachen wurden den Wöchnerinnen⸗Aſylen ſeitens reicher Wohlthäter ſo große Summen zur Verfügung geſtellt, daß die iee zum größten Theil von den Kapitalzinſen ſich erhalten können. Die Einnahmen der Anſtalt beſtehen aus den jährlichen Bei⸗ trägen der Vereinsmitglieder, einmaligen Zuwendungen, Schenkungen, Legaten ꝛc. und der ſtädtiſchen Subvention. Die Frauen ſelber werden bekanntlich vollſtändig unentgeldlich gufgenommen. Dieſe Statiſtik wird vielleicht unſerer wohlhaben⸗ * Handſchreiben des Großherzogs. Das Präſtdium des bad. Militär⸗Vereinsbandes veröffentlicht ein Hand⸗ ſchreiben des Großherzogs an das Präſidium, in welchem es heißt: Den Vereinen möge ein deren 1951100 förderndes Ge⸗ deihen zu Theil werden, wie es der Wohlfahrt ſolcher Ge⸗ meinſchaften entſpricht und das ſie 5 geſteigerter gegenſeiti⸗ ger Hilfeleiſtung befähigt. Der Vorzug der Vereine, im engeren Verkehr die Freundſchaft zu pfle en und dadurch die Kraft zu gewinnen, den unvermeidlichen Mängeln und Sorgen des Lebens muthiger zu widerſtehen, das iſt denn auch der Weg, in Gemeinde und Staat nützlich und friedlich wirkſam zu werden. Den Gauverbänden liegt die Aufgabe ob, einen feſten Zuſammenſchluß der Vereine zu fördern; daß das bis⸗ her mit Liebe und Eifer geſchehen iſt, weiß ich dankbar zu ſchätzen. Möge in dieſer Aufgabe von allen Seiten das Werk des Friedens geſtärkt, alle Trennung vermieden und die zer⸗ ſtörenden Elemente beſeitigt werden.. Hoch halte Ich die Fahne des Landes und rufe allen treuen Soldaten des Ver⸗ bandes zu: Auch im neuen Jahr ſtehet feſt zu derſelben und bleibet bereit, wie bisher für des Reiches und Landes Ehre einzuſtehen. Karlsruhe, 5. 1895. gez. Friedrich. * Der Aufruf des Oberbürgermeiſters an die hieſige Einwohnerſchaft um Zuwendung von Gaben zur Speifung der während der Winterzeit hier beſchäftigten Steinklopfer hat allenthalben die günſtigſte Aufnahme gefunden, was da⸗ raus erhellt, daß von vielen Seiten ſchon ſowohl Naturalien wie auch beſonders Geldſummen in beträchtlichem Maaße der zuſtändigen Stelle überwieſen worden ſind. Es wird in⸗ folge deſſen beretts am Montag, 14. ds. Mts. mit der Verab⸗ reichung von Kaffee an die Steinſchläger begonnen, was vor⸗ läufig bei einer Arbeiterzahl von 200 Mann einen täglichen Aufwand von rund 15 Mark verurſachen wird. Der ſchöne Erfolg, der dem von unſerem Stadtoberhaupt angeregten Gedanken jetzt ſchon geſichert erſcheint, liefert von neuem einen deutlichen Beweis dafür, wie gerne und willig die Ein⸗ wohner unſerer Stadt einzugreifen bereit ſind, wenn es gilt, ihren Mitmenſchen in deren Nothlage thatkräftige und wirk⸗ ſame Hilfe zu leiſten. »Die Aufführung des Guſtav⸗Adolf⸗Feſtſpiels be⸗ gegnet in unſerer Stadt dem größten Intereſſe und der wärmſten Sympathie, wie in der am letzten Donnerſtag ſtatt⸗ efundenen Sitzung des Komites Mbepolt konſtatirt werden unte. Das Komitee, welches ſeine Aufgabe mit Umſicht und großer Energie erfaßt hat und verfolgt, iſt erfüllt von den weitgehendſten und ſchönſten Hoffnungen. Der letzten Sitzung des Komitees wohnte auch Herr Dr. Baſſermann von hier bei, welcher bekanntlich die Einſtudirung ſowie Auf⸗ führung des Stückes leiten und den Guſtav Adolf ſpielen wird. Herr Major Seubert, der Vorſitzende des Komitees, begrüßte mit herzlichen Worten den in ſeiner Vaterſtadt ſo beliebten früheren. ae des hieſigen Hof⸗ theaters, Herrn Dr. Baſſermann, der ſodann ſeinerſeits in einer längeren Rede das Programm entwickelte, nach welchem er die Aufführung des Guſtav⸗Adolf⸗ Feſtſpieles in unſerer Stadt zu leiten gedenkt. Herr 11 85 mann theilte hierbei ſeine Erfahrungen mit, die er bei den bis jetzt in 5 deutſchen Städten ſtattgefundenen Aufführungen des Feſtſpiels gemacht hat und gab der ſicheren Hoffnung Ausdruck, daß auch in Mannheim die Aufführungen ſich zu recht würdigen und künſtleriſch vollendeten geſtolten werden. Für die weibliche Hauptrolle(Königin) ſind Frl, Gründel dom Frankfurter Stadttheater und Frau Hauſer⸗Burska von Berlin in Ausſicht genommen, zwei rnait der Familie Devrient in Beziehung ſtehende Damen. Dieſe beiden Damen werden die Hauptrollen vorausſichtlich Abzvechſelnd ſpielen. Die verſchiedenen hervorragenden Rollen müſſen doppelt be⸗ ſetzt werden und können noch zahlreiche Parſonen, namentlich Herren, Verwendung finden. Mite diaſas Monats ſoll eine nden. Der nähere Termin dieſer Zuſammenkunft wird noch ekannt gemacht. Das fünfte Akademieconcert findet am kommenden Dienſtag, den 15. Januar, Abends 7 Uhr ſtatt, worauf wir auch an dieſer Stelle aufmerkſam wachen wollen. * Urtheil im Prozeß Maas⸗Traumaun. Heute Nach⸗ mittag 4 Uhr ſollte die Verkündigung des Urtheils im Prozeß Maas⸗Traumann erfolgen. In Folge Erkrankung des Herrn Landgerichtsraths Wengler mußte jedoch der Urtheilsſpruch bis nächſten Montag 3 Uhr verſchoben werden. UAuterſchlagung. Der im November v. Is. von der hieſigen Staatsanwaltſchaft wegen Unterſchlagung verfolgte Kaufmann Karl Ziegler dahier wurde in der Schweiz An⸗ fang Dezember feſtgenommen und dem hieſtgen Amtsgericht ausgeliefert. Derſelbe ſtand heute vor den Schöffen, um ſich wegen der ihm zur Laſt gelegten Vergehen zu verantworten. Hanaß der mehrere Jahre als Reiſender bei einem annheimer Colonialwaarengeſchäft en gros dahier thätig war, auch die Erlaubniß hatte, Gelder für ſeine Firma einzuziehen, unterſchlug in den Monaten Auguſt bis Oktober Beträge von ca. 200., ebenſo hat er nach ſeiner Entlaſſung bei der Firma Koch dahier den Betrag von M. 74.70 einge⸗ nommen, ohne dazu 1 geweſen zu ſein. Das Schöffen⸗ baeen, chau“ durch Herrn Dr. Baſſermann ftatt⸗ gericht erkannte gegen Ziegler auf 12 Wochen Gefängniß ab⸗ züglich 3 Wochen Unterſuchungshaft. * Unlauterer Wettbewerb. Ueber die geſtern ſchon emeldete Beſtrafung des Kaufmanns Fabian aus Frank⸗ fer wird noch aus Karlsruhe gemeldet: Vor der Straf⸗ ammer kam ein Fall zur Verhandlung, der für weitere Kreiſe, insbeſondere für die Geſchäftswelt, von beſonderem Intereſſe iſt. Es handelte ſich um die Anklage gegen den Inhaber des Wagrenlagers S. Fabian, Salomon Fabian aus Großſchleiwitz, wohnhaft in Frankfurt a.., wegen Betrugsverſuchs. Alljährlich kam Fabian im Laufe der letz⸗ ten fünf Jahre mit ſeinem Wanderlager nach Karlsruhe und verſtand es, durch ſeine großen mit vielem Geſchmack ent⸗ worfenen Inſerate die Aufmerkſamkeit des kaufluſtigen Publi⸗ kums auf ſein Geſchäft zu lenken. Ein Theil der hier an⸗ ſäſſtgen Geſchäftsleute, welche die gleichen Artikel, wie ſie abtan ausbot, verkaufen, fühlte ſich durch das Wander⸗ ager des Angeſchuldigten geſchädigt und zwar nach ihrer Anſicht um ſo mehr, weil ſie die Geſchäſtspraktiten des 8e ian für unreelle hielten. Fabian pries nämlich u. A. ermania⸗Teppiche für 3 M. 50 Pfg. an, deren wirklichen Werth er in den Inſeraten auf 10—13 M. angab, weiter Alpacca⸗Stoffe das Meter zu 40 Pfg., den Werth auf 4 M. 25 Pfg., engliſche Damentuche das Meter zu 1 M. 20 Pfg., den Werth auf 2 M. 50 Pfg. anzeigend. Die Gegenüderſtellung des Werthpreiſes und des Verkaufs⸗ reiſes in den öffentlichen Anzeigen des Fabian ver⸗ ſehlten ihre Wirkung nicht, und die Käufer kamen ſo zahlreich in deſſen Geſchäft, daß er in der kurzen Zeit von nicht ganz drei Wochen für über 5000 M. Waaren abſetzte. Die de gen Geſchäftsleute wandten ſich ſchließlich an die andelskammer und dieſe legte ſich ins Mittel durch öffent⸗ iche Erklärungen, die das Geſchäftsgebahren des Fabian als ein unreelles bezeichneten. Auch die Staatsanwaltſchaft nahm ſich in Folge verſchiedener Klagen um die Sache an und erhob Anklage gegen wegen Betrugsverſuchs. In erſter Inſtanz kam die Anklage vor dem Schöffengericht dat Verhandlung. Sie ging von dem Geſichtspunkte aus, aß Fabian, indem er den Werth ſeiner Waaren dreimal höher angab, als thatſächlich der Fall war, das Publikum um Kauf veranlaßte und ſich ſo durch die falf er Thatſachen einen rechtswidrigen Vermögensvorthei verf 91. Das Schöffengericht kam zu einem freiſprechen⸗ den Erkenntniß, wenn es auch vom morxaliſchen Standpunkte aus das Berhalten des Angeklagten als verwerflich bezeich⸗ nete. 925 der Vorinſtanz und auch heute wurde ſeſtgeſtellt, daß Angeſchuldigte ſeit 5 Jahren mit einem Wander⸗ lager umherzieht, deſſen Beſtandtheile ſich von Waaren aus Konkursmaſſen von Fabrikanten und Groſſiſten zuſammen⸗ e In ſeinen Inſeraten gab Fabian unter Anderem ekannt, daß er in der Lage ſei, ſeine Beſtände deshalb ſo billig abzugeben, wie er es angezeigt, weil er 70 ſeiner ſüddeutſchen Waarenlager aufge In ipeſeſſen er nie beſeſſen. ſ habe. atte der Angeſchuldigte aber dieſe Waarenla ie Verhandlung vor der Strafkammer endigte damit, daß den Angeklagte 10 einer 0 von einer Woche und zu einer Geldſtrafe von 100 Mark verurtheilt wurde, indem das Gericht annahm, daß hinſichtlich der unter 6 75 ſchen Vorſpiegelungen erfolgten Anpreiſungen der Teppiche ein Betrugsverſuch vorliege. Tagesordnung 8 5 des Großh. Schwurgerichts Mannheim für das J. Quartal 1895. Montag, 14. Januar 1895. Vormittags 9 Uhr: 1) Gottfried Berger von Amſol⸗ dingen, wegen räuberiſcher Erpreſſung ꝛc. Vormiftags 10 Uhr: 2) Karl Bähr von Ziegelhauſen, wegen Nothzuchtsverſuchs. Nachmittags 3½ Uhr: 3) Philipp Dietz von Ofters⸗ heim, wegen Nothzuchtsverſuchs. Nachmittags 4¼ Uhr: 4) Andreas Gund von Neckarau, wegen Nothzuchtsverfuchs. Dienſtag, 15. Januar. Vormittags 9 Uhr: 5) Alexander Six von Mannheim, wegen Meineids. Vormittags 10 Uhr: 6) Anna Noichl von Oberweidach, wegen Meineids. Nachmittags 3½ Uhr: 7) Eliſabetha Dudenhöfer geb. Wachtel von Lorſch, wegen Meineids. Mittwoch, 16. Januar. Vormittags 9 Uhr: 8) Ernſt Heimwarth von Düſſel⸗ dorf, wegen Körperverletzung mit ködtlichem Erfolg. Vormittags 10 Uhr: 9) Anna Häusler von Englmar, wegen Meineids. Nachmittags 3½ Ubr: 10) Wilhelmine Glück und Karoline Glück von Steinsfurth, wegen Kindestödtung und Anſtiftung. Donnerſtag, 17. Januar. Vormittags 9 Uhr: 11) Anna Maria Schwab von Unterwittighauſen, wegen Kindsmord. Vormittags 10 Uhr: 12) Friederike Schneider von Hüffenhardt, Guſtav Hofmann von da, Aron Eiſemann von da, Rudolf Boos von da, wegen Abtreibung der Leibes⸗ frucht und Beihilfe. Nachmittags 3½ Uhr: 18) Martin Ueltzhöffer von Schwetzingen, Andreas Münch von Protterode, Johann Ueltzhöffer von Schwetzingen, Georg Ueltzhöffer von da, wegen Falſchmünzerei. 5 Freitag, 18. Januar. BVormittags 5 Uhr: 14) Wilhelm Keilbach von Ketſch, wegen Meineids. Nachmittags 3½ Uhr: 15) Georg Hildenbrand und Peter Kühnle von Sandhofen, wegen Nothzucht. Sa mſtag, 19. Januar. Vormittags 9 Uhr: 16) Johann Schnellbach von Käferthal, wegen Todtſchlagsverſuchs und Wilderei. Nachmittags%½% Uhr: 17) Heinrich Heck von Mücken⸗ loch, wegen Verbrechens gegen§ 176 Ziff. 2 St.⸗G.⸗B. „Nachmittags 5¼ Uhr: 18! Martin Heck von Mücken⸗ loch, wegen Verbrechens gegen 8 176 Ziff. 2 St.⸗G.⸗B. Tagesneuigkeiten. — Fraukfurt a.., 11. Jan. In einem Hauſe der Finkenhofſtraße hierſelbſt ſind geſtern Nacht drei Menſchen erſtickt. Es waren dies die Haushälterin Philippine Schmidt mit ihrer ledigen Tante Katharina Schmibt, am 14. März 1818 geboren, und zwei Enkelkinder: Heinrich Schomberg, geboren am 14. October 1890, und Philipp Schomberg, ge⸗ boren am 12. Januar 1892. Der Vater der Kinder wohnt in Chicago, die Mutter iſt todt. Die alte Tante befand ſich mit beiden Kindern im Schlafzimmer, worin ſie auch kochten. Ein neben dem Ofen hängender Kleidervorhang iſt durch herausſpritzende Fuuken in Brand gerathen. Da kein Zug vorhanden, hat das Feuer nur geglimmt, aber deſto mehr Rauch entwickelt. Der Rauch hat die Frau und die Kinder betäubt und als ſie ſchließlich ſich in's Freie(Küche und Abort) ſchleppten, war es zu ſpät. Ungenügende Wohnungs⸗ verhältniſſe ſcheinen auch hier, wie ſchon ſo oft, die eigent⸗ liche Urſache des Unglücks geweſen zu ſein. — Köslin, 11. Jan. Gegen den Bürgermeiſter der Stadt Lublitz, v. Voß, hat die Staatsanwaltſchaft das Verfahren wegen fahrläſſigen Meineids eingeleitet. Die Stadtverord⸗ neten weigerten ſich, mit ihm in gemeinſamer Sitzung zu tagen. dabee auch mehrere Unregelmäßigkeiten im Amte begangen aben, WMiſfenfchaft. und Nationaltheaters 20. Jan. Sonnlag, 13.: Theater, Aunſt und Spielplan des Großh. Hof⸗ in Mannheim vom 13. Jan. bis (A)„Zauberflöte“. Montag, 14.:(4) Zum erſten Male: „Wie die Alten ſungen“. Dienſtag, 15.: Volksvorſtellung: „Wohlthätige Frauen“. Mittwoch, 16.:(B)„Der Trouba⸗ dour“. Donnerſtag, 17.:(A)„Wallenſteins Lager“.„Die Piccolomini“. Freitag, 18.:(A)„Wallenſteins Tod“. Sonn⸗ tag, 20.:(B)„Oberon“. Aeneſte Aachrichten und Celegramme. * Darmſtadt, 11. Jan. Die zweite Kammer bewilligte weitere 5 Millionen für die beantragten Nebenbahnen, ſo daß jetzt im Ganzen 31 Millionen bewilligt ſind. * Berlin, 11. Jan. Wie dem„Localanzeiger“ aus gemeldet wird, iſt der Flügeladjutant Graf oltke im Auftrage des Kaiſers mit einem prachtvollen Ar⸗ rangement lebender Blumen für den Fürſten Bismarck heute Mittag dort eingetroffen. Der Beſuch des Kaiſers beim ürſten Bismarck findet vermuthlich zu Anfang März in Schönhauſen ſtatt, und es iſt unbeſtimmt, ob der ſo⸗ dann wieder nach Friedrichsruh zurückkehren wird. Möglicher⸗ weiſe feiert er ſeinen 80. Geburtstag in Varzin. +* 5* (Privat Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) Berlin, 12. Jan. In der Budgeikommiſſion wurde die Berathung des Militäretats fortgeſetzt. Der Kriegsminiſter erklärte, daß die Kommandantenſtelle in Altona nothwendig beſetzt werden mußte; die Beſetzung ſei allerdings widerruflich erfolgt. Der Staatsſekretär habe erklärt, der Wiederbeſetzung ſtehe nichts entgegen. Er, der Kriegsminiſter habe bona fide gehandelt und beabſichtige nicht, das Etatrecht des Reichstags anzu⸗ greifen. Staatsſekretär Poſadowsky erklärt, er über⸗ nehme die Verantwortlichkeit, und werde nachträglich Idemnität verlangen, ſowie ſein Vorgehen in der Rech⸗ nungskommiſſion motiviren. * Berlin, 11. Jan. Die Reichstagsbaukommiſſion iſt auf den 19. Januar einberufen worden, um über die Anbringung der Juſchrift„Dem deutſchen Volke“ an der Vorderfront des Reichstagsgebäudes Beſchluß zu faſſen. »Tientſin, 12. Jan. Die Japaner rücken energiſch gegen Tſin⸗Tſchon vor, während ſich die Chineſen lang⸗ ſam nach der großen Mauer zurückziehen, wo ſie, wie man erwartet, Halt machen und dem Feinde entgegen⸗ treten dürften. Der Schnee erſchwert den Marſch der Truppen. Mehrere kleine Gefechte haben ſtattgefunden, hei denen die Chineſen zahlreiche Verwundele hatien. —— Deutſcher Reichstag. Berlin, 12. Jan. Am Bundesrathstiſche beftnden ſich Bronfſart von Schellendorf, v. Poſadowsky, Nieberding und Schönſtedt. Die Berathung der Vorlage wird fortgeſetzt. Abg. Lerno(Zentrum) bedauert, daß von Kröber und Sigl die Fuchsmühlangelegenheit in die Debatte gezogen wurde; dieſelbe ſei doch eigentlich eine ganz interne Ange⸗ legenheit Bayerns. Redner polemiſirt gegen Sigls Aus⸗ führungen und bezeichnet die Einzelheiten derſelben als große Unwahrheit. Es ſei unwahr, daß in Bayern über dieſe Vor⸗ lage große Mißſtimmung herrſche. Die Unzufriedenheit be⸗ ſtehe im Allgemeinen über den Niedergang des Handwerks und des Verkehrs. Für eine weitere Einſchränkung der Preſſe im Sinne der Vorlage würde das Zentrum nicht zu haben ſein. Dagegen empfehle es ſich, für ein künftiges Preßgeſetz den Befähigungsnachweis und einen Ehrenrath für Journa⸗ liſten zu fordern. Der Präſident rügt die vom Redner gebrauchten Aus⸗ drücke„grobe Unwahrheit“ und„hämiſch“ und ruft den Red⸗ ner deshalb nachträglich zur Ordnung. Abg. Spahn(Zentrum) bekämpft die Vorlage als ein Ausnahmegeſetz, weil man die Tendenz damit treffen wolle. Er weiſt die Ausführungen des Staatsſekretärs zurück und verwahrt ſich gegen die dem Zentrum gemachte Unterſtellung, daß es gegenüber der Vorlage die do-ut⸗des⸗Politik treiben wolle. Die Lehren der Profeſſoren, welche mit öffentlichen Geldern beſoldet werden, müſſen ſtrenge überwacht werden. Das Zentrum werde das verheißene Material der Kommiſſton auf das Gewiſſenhafteſte prüfen. In der ſchrankenloſen Freiheit und in dem Kulturkampf liegen die ſtarken Wurzeln der Sozialdemokratie. Die ſchrankenloſe Lehre trägt weiter die Schuld an der Ausbreitung der Sozialdemokratie. Henry und Andere ſind durch die Lektüre diefer Bücher Anarchiſten geworden. Die Sozialiſten legen dieſer Vorlage eine nicht darin enthaltene Bedeutung bei. Das vorliegende Geſetz werde andere Geſetze nach ſich ziehen; ſo z. B. hat Frankreich in einem Jahre 2 und in 3 Jahren 5 derartige Verſchäcfungen erhalten. — rr rereeere, K e ee e De E ee o Wenn uns ein Fremder bei der Wanderung durch Mannheim nach dem Schillerhauſe fragt, ſo pflegt er von ſeinem kundigen Führer an den Paradeplatz vor das jetzige Sohlerſche Haus geführt zu werden, man zeigt ihm die dort angebrachte Gedenktafel und lieſt ihm die Aufſchrift pbvor:„Hier wohnte Friedrich Schiller im Jahre 1784.“ Die Frage, wo hat Schiller in Mannheim gewohnt, wäre aalſo überflüſſig? Sehen wir zu! Es wird ſich ergeben, daß die Sache durchaus nicht ſo einfach liegt, daß die Quellen,— Briefe und Biographien— ungenau ſind, und daß die Tradition ſich in ihren Angaben widerſpricht. Der Zweck dieſes Aufſatzes iſt neben der Zuſammenſtellung des vorhandenen Materials ein Appell an die Erinner⸗ ungen alteingeſeſſener Mannheimer Familien, mit deren Hilfe es gelingen möge, dieſe doch immerhin intereſſante Frage zu löſen. Wie bekannt, floh Schiller mit ſeinem Freund Streicher in der Nacht vom 22./23. Sept. 1782 von Stuttgart und kam, nachdem er die Nacht vom 23./24. in Schwetzingen zugebracht hatte, am 24. September nach Mannheim. Er blieb den Reſt des September, alſo ſechs Tage in Mannheim. Zunächſt war er im Hauſe ſeines Beſchützers und Freundes, des Regiſſeurs Meier abge⸗ ſtiegen, wo am 26. September Nachmittags die bekannte Vorleſung des Fiesko ſtattfand. Vielleicht wäre die Wohnung Meiers noch zu ermitteln. Wo wohnte nun Schiller mit Streicher während dieſer ſechs Tage? Streicher, der in hohem Alter die Geſchichte dieſer Flucht geſchrieben hat, gibt S. 85 folgendes an:„Meier hatte die Gefällig⸗ keit, in der Nähe ſeines Hauſes eine Wohnung, erfr eeeeeenee, 3 die in dem menſchenleeren Mannheim augenblicklich zu haben war, aufnehmen zu laſſen, wohin ſogleich das Reiſe⸗ 4 geräthe geſchafft wurde.“ Düntzer in ſeiner Schillerbiographie 129 gibt nach Ermittelungen des Hoftheater⸗ regiſſeurs Pichler an, daß dieſe Wohnung eine Dachſtube des Eckhauſes O No. 1(ſoll heißen O2. 1, das jetzige Sohlerſche Haus) am Paradeplatz geweſen ſei. Minor, der neueſte und ausführlichſte Schillerbiograph 2, 595 nimmt dieſe Angabe mit ſammt der falſchen Litera⸗ 1 bezeichnung auf. Das Haus O 2. 1 hieß damals„zum Karlsberg“ und trug die Bezeichnung D 8. 1.(Unſere heutige Quadratbezeichnung verdanken wir dem Ingenieur 5 von Traitteur ſeit 1811, vorher wurden nur die Buch⸗ ſtaben—kK benutzt. Man nummerirte dann zunächſt von der Breitenſtraße aus gegen den Rhein hin und zwar A 1 bis 4 wie heut noch, fuhr dann aber in der andern Stadthälfte weiter, ſo daß A 5, A 6 ꝛc. dem heutigen L I, L. 2 zc. entſprach.) Die Pichlerſche Angabe wurde mir auch ſonſt als allgemeine Tradition beſtätigt, aber auch wenn es richtig iſt, daß Schiller hier gewohnt hat, ſo war es kaum eine Woche lang, unzweifelhaft aber im Jahr 1782 und nicht 1784. Da Mannheim den Flüchtlingen nicht genügend ſicheren Verbleib bot, brachen ſie am 29. September von da wieder auf und gingen zu Fuß über Darmſtadt nach Frankfurt. Von dort fuhren ſie mit dem Marktſchiff nach Mainz und gingen dann rheinaufwärts über Worms nach Oggersheim. Daß ſie dort im Gaſthaus zum Viehhof, einem Eckhaus an der Speirer Straße, in einem Eck⸗ zimmer bei dem harten und rauhen Wirth Schlick und ſeiner ſanften und freundlichen Frau und Tochter wohnten, iſt nach Streicher 117 ff. und vollends aus der Stelle im Brief Schillers an Dalberg, Oggersheim, 16. Novbr. 1782(Jonas, Schillerbriefe 1, 80);„Ich logiere hier im Viehhof unter dem Namen Schmidt“, klar erwieſen. Trotz⸗ dem kurſirten früher falſche Angaben, die aber bereits Huhn im Mannheimer Unterhaltungsblatt(belletriſt. Bei⸗ lage zum Mannheimer Journal) 1856, No. 189 durch die Ausſagen des alten Oggersheimers Heinrich Butz, eines Verwandten jenes aus der Schillerbiographie be⸗ kannten literariſchen Gewürzkrämers Derain(Derhein) widerlegt hat. Auf Meiers Anrathen blieb Schiller in Oggersheim etwa 7 Wochen, kam aber öfters im Geheimen nach Mann⸗ heim herüber. Bei einem ſolchen Beſuch— Mitte No⸗ vember— ſo erzählt Streicher 128, kam die Nachricht zu Meiers, bei denen Schiller weilte, ein württembergiſcher Offizier habe ſich gezeigt. Schillers Freunde waren in größerer Angſt als Schiller ſelbſt. Madame Curioni, eine Schauſpielerin, verbarg Schiller und Streicher in dieſer Nacht„im Palais des Prinzen von Baden“, über welches ſie Aufſicht und Vollmacht hatte. Sie erhielten ein ſchönes großes Zimmer, an deſſen prächtiger Aus⸗ ſtattung ſie ſich erfreuten. Am nächſten Morgen konnten ſie ihr Verſteck verlaſſen da ſich herausgeſtellt hatte, daß der Württemberger ein Schiller befreundeter Lieutenant var. Ein Palais des Prinzen von Baden hat damals ſtirt, hier irrt Streicher ſicher, er meint wohl die Befſ eines Freiherrn von Baaden, der damals hier wohnte. Nach Düntzer 135 ſoll Schiller mehrmals auch „in einem Pavillon des Nebenhauſes des Baumeiſters Hölzel“ Unterkommen gefunden haben. Ich habe dafür keinen Beleg finden können. Am 30. November 1782 reiſte Schiller nach Bauer⸗ bach in Thüringen ab, wo ihm ſeine Gönnerin, Frau von Wolzogen, ein Aſyl gewährt hatte. Er blieb dort bis zum Sommer des nächſten Jahres. Am 27. Juli 1783 traf er dann wieder in Mann⸗ heim ein und blieb hier etwas über 20 Monate, bis zum 9. April 1785. Am Tag nach ſeiner Ankunft, am 28. Juli, ſchreibt er an Frau von Wolzogen:(Jonas 1, 142 und 144)„Meier hat eine Wohnung und Koſt für mich ausgemacht, welche ſehr wolfeil und gut iſt. Ich bezahle wöchentlich für zwei Zimmer, Betten und Meubles 1 fl. und wohne neben dem Schloß⸗ eeene ee deſſen, trockenen Tiſch, gebe ich 24 kr⸗ koſtet welches eine vortrefliche Ausſicht hat. ſſ Der Mannbeim, 13 Jannar. Seneral⸗Anzeiger. 38. Seite. Achi an 1 ich auf, alſo kommt mich Koſt und Logis wöchentlich auf Georg, dem Soldat, dem dazumal Schiller durch ſeine W0• hat Schiller n Mannheim gewohnt? 2 Konvenzionsthaler Ihre Briefe adreſſieren] Medizin das Leben gerettet hat, von ihrer fleißigen Tochter Sie an Madame Hammelmann im Hubertshaus zu Mannheim. Das iſt das Haus, wo ich logiere.“ Ueber ſeine Hauswirthin, die Madame Hammelmann, konnte ich nichts ausfindig machen. Das Hubertushaus, oder Haus zum Hubertus iſt im Grundbuch von 1795 und in dem von 1809(beide im Beſitz des hieſigen Alterthumsvereins) als L 2. 1(damals A 6. 1) bezeichnet. Düntzer 159 und danach Minor 2, 604 geben L 2. 2 an. Im Grundbuch von 1795 iſt eine andere Nummerirung, als in dem von 1809, im letzteren hat das Quadrat zwei Häuſer mehr, aus dem großen Grundſtück L 2. 1 ſind durch Theilung zwei Hausplätze 1 u. 2 geworden, beide jetzt im Beſitz des Herrn Berthean. Im Hubertushauſe wohnte Schiller wohl ein Viertel⸗ jahr. Am 1 November 1783 ſchreibt er an die Wol⸗ zogen(Jonas, 1, 159):„Ich bin aus meinem bisherigen Logis ausgezogen“...„ein Carolin( 11 Gulden) iſt mir aus dem Zimmer geſtohlen worden, warum ich unter Anderem auch ausziehe“. Das neue Logis koſtet ihn 5 Gulden monatlich, als Bedienung hat er einen Tambour für 1 Thaler. Düntzer 68 und nach ihm Minor 2, 604 geben an: Schiller zog in das Hinterge⸗ bäude des vom Holzhändler Anton Hölzel bewohnten Hauſes(B 5.), den ihm der ebendort wohnende Streicher beſtens empfehlen konnte. Einen Beleg für die Wohnung bei Hölzel gibt uns ein ſpäterer Brief der jüngeren Tochter Schwans, die ſich mit dem Regierungs⸗ rath Piſtorius in Burleswagen bei Crailsheim verheirathete, worin ſie Schillererinnerungen mittheilt,(abgedruckt bei Urlichs, Briefe an Schiller, 33) darin heißt es:„Schiller wohnte in Mannheim bei ſehr braven Leuten, dem Zimmer⸗ meiſter Hölzle, deſſen Frau ſich mütterlich um ihn und ſein verwaiſtes Weißzeug annahm.“ Dort beſuchte ihn Schwan nachweislich zwiſchen dem 11. und 14. Novembek 1783. Wo der Maurermeiſter Anton Hölzel(nicht Holzhändler und Zimmermeiſter) gewohnt hat, iſt bis jetzt noch nicht ſicher zu entſcheiden geweſen. Ein Aufſatz im Mannh. Unterhaltungsblatt 1856 No. 24 beſagt: Schiller habe in dem(1856) ganz neuen Hauſe des Schieferdeckermeiſters Bracht B 1. 11, damals dem Maurermeiſter Hölzel gehörend, gewohnt.„Sein haupt⸗ ſächlichſtes Dichten während guter Jahreszeit geſchah aber in dem jetzt(1856) noch ganz wie damals beſtehenden Gartenhäuschen hinter dem Hauſe des Schreiner⸗ meiſters Herrn Schmidt, B 5. 8. Dasſelbe gehörte damals einem ſpäter verunglückten Nagelſchmied Diehl.“ — Der Kirchenſchaffner Diehl, der im Grundbuch von 1809 als Beſitzer des Hauſes B 5. 8 aufgeführt iſt, bietet dasſelbe 1811 zum Verkauf an(Mannheimer Intelligenzblatt Nr. 33, 23. April 1811):„Der Kirchen⸗ ſchaffner Diehl iſt geſonnen, ſein eigenthümliches Haus, Lit. B 5 No. 8, welches in guten Baulichkeiten unter⸗ halten, mit Flügelgebäuden verſehen, wobei ein großer, wohleingerichteter Garten mit zwei ſchönen Garten⸗ häuſern befindlich, wovon die reizende Ausſicht über den angelegten Schloßgarten und Rheingebürge und von zwei Seiten Aus⸗ oder Eingänge hat, freiwillig zu verkaufen.“ Das Haus B 5. 8 ging damals mit ſeinem Garten nach den Grundbüchern bis auf die andere Straße, zwiſchen B 5 und B 6, die Wallſtraße: jetzt ſind dieſe Gartenplätze von den Häuſern B 5. 11, B 5. 11½ und B 5. 11½ überbaut. Drei Häuſer, B 5, 7, B 5, 8 und B1, 11 kommen hier alſo in Betracht. Daß man B I, 11 als Eigen⸗ thum des Maurermeiſters Hölzel bezeichnete, hat vielleicht darin ſeinen Grund, daß es im Grundbuch von 1809 als dem Rathsverwandten Hölzel gehörig bezeichnet iſt, der 1804 auf dem Jungbuſch auch einen ſchönen Garten mit einem großen Gartenhaus beſitzt. Dieſer Hölzel iſt aber wohl kaum identiſch mit jenem andern, da ſich die Familie, bei der Schiller wohnte, in dieſen Jahren in ſehr ſchlechten Verhältniſſen befand, ſo daß unmöglich ihr Oberhaupt Rathsherr und Hausbeſitzer ſein konnte. So wäre alſo auf B 5, 7 oder B 5, 8 zu ſchließen und man müßte ermitteln, ob nicht das eine von dieſen Häuſern früher den Hölzels gehört hat. Ueber die Familie Hölzel habe ich aus den Akten der Maurer⸗ und Steinhauerzunft folgendes feſtgeſtellt: 1722 wurde Michael Höltzle als Meiſter aufgenommen. Das 1747 begonnene Ding⸗ und Losſprechbuch der Zunft zeigt als erſten Eintrag: „16. Auguſt 1747 ließ Meiſter Michäl Höltzle ſeine Beyde Söhne Joſeph Höltzle und Andony Höltzle Ein und Außſchreiben und zwar alß Maurer auf Ihren Vatter, und alß Steinhauer auf den Meiſter Mathias Brieß.“ 1762 wurde Joſeph Höltzle Meiſter; wann Anton Meiſter wurde, ließ ſich in den unvoll⸗ ſtändig erhaltenen Akten nicht auffinden; jedenfalls ſpäter. Michael Höltzle erſcheint von 1722—63, und öfters als Zunftmeiſter. Joſeph Höltzel(Hölzel) von 1762—1793, ſehr oft als Zunftmeiſter, Anton Hölzel iſt nur 1776 bis 1788 nachzuweiſen, ein paar mal als Zunftmeiſter. Am 17. Auguſt 1788„wurden des hieſigen Mitmeiſters Herrn Anton Hölzel eheliche Söhne, benanntlich 1. Georg, 2. Adolf Guſtav und 3. Carl Auguſt Hölzel als Maurer und Steinhauer aufgedingt und losgeſprochen“«⸗/ Auch Joſeph Hölzel hatte mehrere Söhne, die in die Zunft eintraten. Anton Hölzel und ſeine Familie, die Schiller ſo liebreich auf ſjenommen, die ihm in ſeiner finanziellen Bedrängniß Geld vorgeſtreckt hatte, kam ſpäter in große Noth, da erinnert ſich Frau Anna Hölzel ihres„lieben Schiller“ und ſte erbittet und erhält von ihm Unterſtützung. Ihre Briefe aus dem Jahr 1799 und 1802, wo ihr Schiller ein zweites Mal aus der Noth hilft, ſind rührend in ihrer naiven Offenherzigkeit, in ihrem ſchrecklichen Stil, und ihrer ſchrecklichen Ortho⸗ graphie(abgedruckt bei Speidel⸗Wittmann, Bilder aus der Schillerzeit). Sie erzählt ihm von ihren Kindern, von] getädtet dem Feuerlöſchen, allein ſie benutzten dieſe Gelegenhei pfündige Kanonenkugeln in die Stadt flogen eine große Anzahl Häuſer ſehr ſtark beſchädigt, wohner Karoline und ihrem Sohn Adolf, den ſie durch Schillers Fürſprache als zweiten Dekorateur ans Theater bringt, Es wäre ſehr wünſchenswerth, wenn man noch Näheres über dieſe Familie und ihre einſtige Wohnung erfahren könnte. Im Sommer 1784 hielt ſich Schiller, da ihn die Mannheimer Sumpf⸗ und Fieberluft, die durch die Un⸗ reinlichkeit der Einwohner, die hohen Wälle und die mit ſtehendem Waſſer angefüllten Gräben erzeugt wurde, aufs Krankenlager warf, längere Zeit in Schwetzingen auf. Dort hat er wohl in einem Gaſthaus„zum König“ gewohnt, wenn man ſo die von Urlichs 14 mitgetheilte Adreſſe verſtehen darf. Nach Düntzer 197, der ſich wieder auf Pichler beruft, ſoll Schiller ſeine Wohnung in Mannheim noch einmal gewechſelt und zuletzt in dem jetzt umgebauten Hauſe D 4, 3 gewohnt haben. Schillers Kieblingsplatz in Mannheim iſt bekannt (Götz, Geliebte Schatten, Titelbild und Seite). Er war unter einer mehr als 300 Jahre alten, hochgewachſe⸗ nen, breitäſtigen Schwarzpappel, die am Ufer der Mühl⸗ auinſel, nahe der Neckarmündung ſtand. In unſeren Tagen hat dieſe Gegend, die einſt der beliebte Spazier⸗ gang Altmannheims war, dieſe ruhige, idylliſche Stätte, wo Schiller träumte und dichtete, dem lärmenden Bahn⸗ und Schiffsverkehr zum Opfer fallen müſſen. Die Schillerpappel fiel ſchon weit früher, im Jahre 1840, als die Militärbehörde, die für ihre in der Nähe ge⸗ legenen Pulvermagazine Blitzgefahr durch den gewaltigen Baum befürchtete, in einem Prozeß gegen die Hofdomaine, die den ehrwürdigen Stamm erhalten wollte, geſiegt hatte. Anhangsweiſe ſei noch Folgendes bemerkt: Die Buch⸗ handlung von Schwan u. Götz, wo Schiller ſo häufig verkehrte, war bis 1. Mafi 1801 am Markt, H 1, 12, im Hauſe des Rathsverwandten Fuchs, jetzt Eglinger u. Comp. Nach der Anzeige im Intelligenzblatt von 1801 Nr. 76 beziehen Schwan u. Götz dann das Haus O3, 6 — jetzt Hohenemſer'ſches Bankhaus— und erſt ſpäter C 1, 7(damals C 1,), das jetzt noch den Götz'ſchen Erben gehörende Eckhaus am Paradeplatz. Düntzers Angabe, Seite 160, daß Schwan's Haus 1783 am Pa⸗ radeplatz G 1 Nr. 5(Druckfehler ſtatt C 1, 5; von Minor mit dem Druckfehler übernommenen) iſt alſo unrichtig. Die bereits 1765 gegrüudete Buchhandlung von Tobias Löffler, wo die beiden Ausgaben der Räuber mit der Löwenvignette„in tyrannos' 1781, allerdings mit dem Druckort Frankfurt und Leipzig, erſchienen ſind, war damals wie heute in E 2, in dem ſogenannten„goldenen Leuchter“. 5 Der Unterzeichnete bittet im Intereſſe der möglichſt klaren Aufhellung der angeregten Frage nach den Schiller⸗ wohnungen um gütige Mittheilung von Erinnerungen, die ſich wohl hie und da erhalten haben dürften. Die Redaktion oder der hieſige Alterthumsverein werden eben⸗ falls gerne ſolche Mittheilungen entgegennehmen.. Sollten ſich hier in Mannheim nicht auch noch Schillerreliquien erhalten haben? Der Mannheimer Alter⸗ thumsverein beſitzt nur ein einziges Stück, das geſchliffene Trinkglas, das Schiller der Schanſpirlerin Katharina Baumann zum Geſchenk gemacht hat. 5 Mannheim. Dr. Friedrich Walter. Aus Mannheims Vergangenheit. VI. (Fortſetzung zu III. in Nr. 350 des„.⸗A.“) HM. Am Mittwoch, den 11. November ſchreibt unſer Gewährsmann in ſein Tagebuch:„Die vergangene Nacht, die eine Nacht des Jammeis und Schreckens war, wird ſchwerlich Mannheims Einwohner, ſo lange ſie leben, aus dem Gedächtniß kommen, und mancher wird wohl einen baldigen Tod oder einen ſiechen Körper zu gewär⸗ tigen haben. Denn alle bisherige Angſt iſt gegen die in voriger Nacht ausgeſtandene in keine Vergleichung zu ſtellen, indem auf einen ruhigen Tag eine Nacht des Jammers folgte. Ohne daß nur Jemand an einen ein⸗ zigen Kanonenſchuß dachte, entſtand Abends um halb 8 Uhr ein ſolch' entſetzliches Kanonen⸗ und Musketenfeuer, daß man glaubte, Himmel und Erde würden zuſammen⸗ ſtürzen. Kaum nahm dieſes ſeinen Anfang, ſo fiel eine Haubitze in des hieſigen Bürgers und Branntweinbrenners Moll Behauſung, wo ein großer Vorrath von Holz war, und zündete. Nun denke man ſich den außerordent lichen und ununterbrochenen Kanonendonner aus der Stadt und von draußen her, den fürchterlichen Schall der Feuerglocke, das Lamentiren der Nothleidendenden um Hilfe, das Brüllen des in der Nähe des Feuers ſtehenden Biehes und ſtelle ſich eine himmelhoch ſteigende Feuer flamme vor, ſo wird man leicht einſehen, daß ein allge⸗ meines Elend herrſchte, abſonderlich, da ein unausgeſetzter Kugelregen außer den zu der Feuerſpritze beſtimmte P ſonen faſt einen jeden Bürger und Einwohner abhiel aus ſeinem Haus zu gehen, um ſeinem Mitbürger hel zu können. Die Franzoſen bezeigten ſich zwar thäti meiſtens dazu, um zu plündern und andere Ausſchweif ungen zu begehen, welches die leidige Erfahrung zeigte Dieſer unglückliche Brand legte daher in wenigen Stunde 7 Wohnhäuſer und einige Scheuern in Aſche, wobei a einiges Vieh verbrannte. Dieſe fürchterliche Kan dauerte von Dienſtag Abends halb 8 Uhr bis Mittwoc Morgens halb 6 Uhr ununterbrochen fort, während welcher Zeit 52 Haubitzen und eine ungezählte Menge 8 und wodu ſiele verwundet und des Bürgers Kräm worden. 45 Stad trage ſchaf, von mer Ein bei nah' tung berg Sch ſein weg in Eir 15 f hie trü vo! ſtrr/ jed mo ter 28 Eh Ir Kq Se trül Sch N put, ſo erglühen alle Farben, ein 4. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 13. Januar. Weiter bemerkt der Chroniſt, daß zu derſelben Zeit in der benachbarten Pfalz verſchiedene Zuſammenſtöße zwiſchen den Kaiſerlichen und Franzoſen ſtattfanden, ſo Grünſtadt, Dürkheim und Frankenthal. Bei letzterer Stadt ſah man von Mannheim aus eine große Feuersbrunſt. Den 12. November über machte ſich dem Mann⸗ heimer Kriegsſchauplatze ein ununterbrochenes Gewehrfeuer und Kanoniren bemerkbar, ſo daß man für die folgende Nacht die größten Befürchtungen hegte.„Unſere geſtrige Angſt— ſchreibt der Chroniſt am 12. November— wegen der vergangenen Nacht traf leider ein. Obgleich das Kanonenfeuer aus der Stadt und in dieſelbe nicht ſo heftig war als geſtern, ſo verkündigte doch Abends um halb 9 Uhr das Geſchrei„Feuer!“(denn auch dle Feuer⸗ glocke darf nicht mehr angezogen werden) einen abermaligen Brand an, indem eine Haubitze in des allhieſigen Bürgers Ungemach Scheuer fiel und ſolche ſogleich in helle Flammen ſetzte. Das Feuer war ſo wüthend und die Flammen ſo groß, daß die Funken beinahe über die halbe Stadt wegflogen und Angſt und Furcht vergrößerten. Da aber der Kugelregen nicht ſo ſtark war als geſtern und ſich alſo mehrere Perſonen zum Feuerlöſchen einfanden, ſo griff das Feuer nicht weiter um ſich. Die ganze Nacht hindurch feuerten die Franzoſen alle 5 und 10 Minuten eine 24 pfündige Kanone auf die kaiſerlichen Arbeiter ab, welche von daher wieder beantwortet wurden. Die ſoge⸗ nannte Kaiſershütte vor dem Heidelberger Thor, ein ſchönes großes Gebäude, ſo einer Wittfrau gehört, ſteht nun auch in vollen Flammen. Von 6 Uhr an bis Mit⸗ tags um 1 Uhr war es ſtille, allein nun hört man den Kanonendonner ſchon wieder.“ Die Operationen in der Pfalz liefen für die Fran⸗ zoſen immer unglücklicher ab. Am Abend des 11. Nov. muß in der Nähe Frankenthals ein größeres Gefecht ſtattgefunden haben. Der linke Flügel der franzöſiſchen Poſition wurde gänzlich geſchlagen. Dem General Pichegrü, der dort kommandirte, wurde ein Pferd unter dem Leibe todt geſchoſſen. Die geſchlagenen Franzoſen rückten darauf in Frankenthal ein, die Kaiſerlichen drängten nach und ſtanden am 12. Nov. bereits bei Oggers⸗ heim, von wo aus ihre Patrouillen bis in die unmittel⸗ bare Nähe Mannheims ſchwärmten. Am 13. November fanden zwiſchen den beiden kriegführenden Parteien Ver⸗ handlungen ſtatt. Ueber den Inhalt derſelben erfuhren die Mannheimer Bewohner indeſſen nichts. Die Franzoſen verheimlichten ihnen Alles, wie wir bereits wiſſen, in ganz beſtimmter Abſicht. Sie fälſchten dem kaiſerlichen General Wurmſer gegenüber die in der Stadt herrſchende Stimmung, indem ſie letztere ſo darſtellten, als ſei die Bürgerſchaft im Eiverſtändniß mit den Franzoſen, ja eine Vertheidigung der Stadt bis auf's Blut, Aatuttrſcheinungen im Nordpolgebirt. Julius Payer, der berühmte Nordland⸗Forſcher, unternimmt eine weitere Reiſe in die Eisregionen und wird ſich auf derſelben von Malern begleiten laſſen, um die dortigen großartigen Naturerſcheinungen und Lichteffekte in wahrheitsgetreuen Bildern zu veranſchaulichen. In einem von der„N. Fr. Pr“ veröffentlichten Aufſatze be⸗ ſchreibt Payer dieſe Naturerſcheinungen und ſchreibt u. A. Folgendes: Die wenigen Seefahrer, welche in jenes Gebiet ein⸗ gedrungen ſind, waren in ihrem Beſtreben, Durchfahrten oder hohe Breiten zu erreichen, ſo ſehr beſchäftigt durch Eisſchollen und Kanäle, daß ſie allen übrigen Erſchein⸗ ungen, der maleriſchen Schönheit des Nordpols keiue Auf⸗ merkſamkeit ſchenken konnten. Und gerade dieſe iſt außer⸗ ordentlich, die Eindrücke, welche ich dort empfangen, waren übermächtig und ließen mich tief bedauern, ſie nicht künſtleriſch wiedergeben zu können. Längſt hatte ſich darüber, wie jenes Land beſchaffen ſei, die irrige Vorſtellung ausgebildet, daß es nur aus Schnee beſtehe:„Weiß und wieder Weiß“, eine zuge⸗ frorene Ebene bilde, darüber ein grauer Himmel brütet. Und wenn dieſe Vorurtheile noch einer Beſtätigung be⸗ dürft hätten, ſo geſchah es durch die Illuſtrationen eng⸗ liſcher und amerikaniſcher Nordpolfahrer. Wer hat dieſe Illuſtrationen angefertigt? Zeichner in London und New⸗ Dork, welche die zu ſchildernden Länder nie geſehen, denen ſomit nichts Anderes übrig blieb, als nach der Ueber⸗ lieferung zu arbeiten. Dieſe Ueberlieferung aber lehrt Grundverkehrtes. Es giht keine Eintönigkeit am Nordpol; faſt 4½ Jahre habe ich daſelbſt zugebracht, die meiſten arktiſchen Länder der öſtlichen Halbkugel betreten, immer gefeſſelt durch den Wandel der Naturſchauſpiele. Welchen Zauber übt ſchon allein die Dämmerung aus, die des Frühjahres, nament⸗ lich aber des Herbſtes, die Zeit ohne Helle, faſt ohne Schatten, der träumeriſch weſchen Silhouetten, des klar⸗ grünen Himmels und der matten Silbertöne im Gebirge. Es iſt das vorzugsweiſe Stimmungsbild: nirgends pro⸗ ſanes Weiß, der Schnee iſt ja geſchmolzen, faſt unbedeckt liegt das blaue Meereis da, kaum geröthet durch die hinabgeſunkene Sonne und ſchwaches Flimmern der Ge⸗ ſtirne. Wehmüthig feierliche Stille ſonſt, und nicht ohne Rückwirkung auf die Seele der von der übrigen Menſch⸗ ſeit Abgeſchiedenen. Nordpol von ſechsmonatlicher Dauer) beſitzt noch maleriſchen Keiz durch den mittägigen Lichtbogen, auch durch den Mond, der, einer friſch geprägten Kupfermünze gleich, in bem warm graublauen Aether emporſteigt, die Kanäle unter ihm in ſilberne Flüſſe verwandelt und zwei Wochen lang nicht untergeht. Der hocharktiſche Himmel würde für ſich allein ſchon das Entzücken der Maler bilden. Nähert ſich die rückkehrende Sonne dem mittägigen Hori⸗ leuchtender Saum ————ꝛů ů ů— ——— Selbſt die lange Winternacht(am trennt den im Erdſchatten liegenden Theil der Amofphäre von dem ſchon beleuchteten Theil derſelben; immer tiefer nach Norden ſinkend, je mehr ſich die Sonne dem Ge⸗ ſichtskreiſe nähert. Auf⸗ und Untergang der Sonne ſind in jenen Gegenden etwas ſo Herrliches, wie wir es in anderen Erdtheilen nicht wiederfinden, und ich habe es oft beobachtet, daß ſelbſt rohe Matroſen bei ihrem An⸗ blicke in feierliche Stimmung geriethen. Der Sonnenwiederkehr folgen die intenſipſten Strahlenbrechungen, Luftſpiegelungen oder Fata morgana, üͤber deren mannichfaltiges Ausſehen ſelbſt Lehrbücher und wiſſenſchaftliche Werke ungenügend unterrichtet ſind. Wie aber ſoll man ſie richtig erklären, wenn man ſie nicht einmal richtig darſtellt? Bei großer Kälte, insbeſondere vor darauf folgendem Witterungswechſel oder Sturm iſt der wahrnehmbaren Lage und Größe jeder Oertlichkeit zu mißtrauen, weil ſie durch die Strahlenbrechung entſtellt wird. Sogar geringe Eishöcker ragen ſäulenförmig in die Höͤhe; ſind ſie von Glatteis oder offenem Waſſer um⸗ geben, ſo iſt die Menge und Höhe der aufragenden Ge⸗ rüſte ſo außerordentlich, daß man eine ferne Stadt zu ſehen glaubt, halb eingeſtürzt und der Dächer beraubt. Ferner exblickt man Schiffe, die, obwohl unſichtbar, weil unter dem Horizont befindlich, dennoch zwei⸗, drei⸗, vier⸗ fach über einander zu ſtehen ſcheinen, bald aufrecht, bald mit den Maſten nach abwärts. Graf Wilczek ſah den „Tegethoff“ fern im Polarkreiſe vierfach übereinander, obgleich dieſer den Geſichtskreis des Beobachters noch nicht erreicht hatte, und ich ſah die„Hanſa“ kurz vor ihrem Untergange in völlig gleicher Weiſe. Die Gebirge, doppelt und dreifach überhöht, ſind beſtändigen Veränder⸗ ungen unterworfen: aus Kegelbergen werden Wüͤrfel, Inſeln und Klippen ſchweben plötzlich frei, ſelbſt verkehrt in der Luft, verſchwinden dann völlig oder ſie ſcheinen auf hohen Felſenſtielen emporzuragen. Die Sonne ſcheint mehrmals aufzugehen, kann mehrere Tage, ja ſelbſt Wochen früher erblickt werden, als ſie thatſächlich den Horizont erreicht, ſie iſt ſehr vergrößert, zu einem Pokale umgewandelt, der am Horizont zu ſtehen ſcheint, oder es zeigen ſich Doppelſonnen, Sonnenfackeln, Höfe, und ſeltſamer als Alles: das Nebelgeſpenſt, Neben⸗ monde und Nebenſonnen. Wenig entwickelt finden ſich deren vier, die wahre Sonne ſtets in der Mitte. Ich habe aber auch ſchon bis fünf ſich tangirende Nebenſonnen⸗ gruppen, ja ſelbſt ſolche mit doppelten konzentriſchen Kreiſen beobachtet, mit zuſammen mindeſtens zwanzig falſchen Sonnen und alle durch glühende Radien mit ihrem Mittelpunkte verbunden. Zuweilen geht auch ein Lichtſtreif von der wirklichen Sonne aus, rings um den Horizonl. Alle dieſe Lichtbilder in der mit Eisnadeln und Froſtnebeln erfüllten Luft ſind prismatiſch gefärbt. Sinkt die Temperatur auf 40 bis 60 Grad unter Null, dann durchglüht der rothe Sonnenball ungemein ver⸗ größert kaum die Dünſte, Alles ſcheint entfernt, umflort, die Menſchen ſind im Nu bereift und durch den aus⸗ ſtrömenden Athem in Nebelballen gehüllt, darauf ſich ihr Schattenbild, gelb umſäumt, erkennen läßt. Oeffnet ſich eine Meeresſpalte, ſo dringt der Froſtdampf thurmhoch empor, eine mächtige, weißrauchende Säule, anſcheinend kochendem Waſſer entſtammend, um, einer rieſigen Fontäne gleich, ſeinen Schneeſtaub herabzuſenden, und rings daneben flieht der treibende Schnee in roſarothen Flammenlinien vor dem Winde. In dieſer dahinjagenden Schneefluth ſehe ich im Geiſte den Eisbär; ſtets unter dem Winde iſt er zu ge⸗ wärtigen, die Schneefluth begünſtigt ſeine Ueberfälle, er hat ſeinen Winterſchlaf beendet, iſt ausgehungert und wilder als je; ein nie raſtender Wanderer, der heute im Shmit⸗Sund geſehen werden kann, einige Zeit darauf an den Küſten des Behringsmeeres. Die Sonne ſteigt höher und verweilt endlich Tag und Nacht am Himmel. Die Atmoſphäre iſt ungemein trocken, die Schneefälle hören auf, und die vom Meere durch die Eisdecke dringenden Dünſte kondenſiren an den Fne die oft noch kälter ſind, als die Luft, zu ishüllen, welche die tiefſtehende Sonne mit einem wunder⸗ baren Orange und Roſa färbt: wochenlanges Alpenglühen! Traumhaft, üppig, weich und warm, das genaue Gegen⸗ bild der wehmüthigen herbſtlichen Dämmerung. Die Temperatur überſchreitet den Nullpunkt und erreicht auf dem Lande ſelbſt bis zu 15 Grad; finſtere Waſſerluft herrſcht allenthalben im Eismeere, ſo dunkel wie bei einer völligen Sonnenfinſterniß oder als ſtünde ein Gewitter bevor, das faſt nie eintritt; die Schneelager der Schollen ſchmelzen, große, kalte Eisſeen bilden ſich, welche von trüb hindurchleuchtenden Schneekämmen durchzogen werden. Den Reiſenden, die nach offenem Waſſer ausſpähen, zur Warnung, das Schauſpiel bereichernd, tritt der Eis⸗ blink hinzu, ein Refraktionslicht über undurchdringlichem Packeis, oder aus düſteren Wolken fällt ein Sonnenſtrahl auf die blitzenden Waſſer herab, auf eine grüne Landes⸗ bucht, dahinter ſchattige Baſaltburgen ihre violetten Maſſen erheben. Hat die Sonne ihren Kulminationspunkt er⸗ reicht, dann gibt es augenbeirrende Helle, leichte Schäf⸗ chen ſchweben am tiefblauen Himmel und ultramarin wird das Meer, es iſt das nüchterne Alltagsbild des Packeiſes bei ſchönem Wetter und in manchen Zügen mit unſerer Gletſcherlandſchaft verwandt. Ballen ſich Wolken zu⸗ ſammen, ſo jagt eine Schattenfluth über das Packeis, blaue Felsküſten ragen in der Ferne unter einem Himmel, der ſtimmungsvoll dem verblaßten Goldſchnitte eines Buches gleicht. In düſterer Luft, aber als Rieſenreflektor von einer Lichthülle umgeben, durchſchwimmt der Eisberg das blei⸗ farbige Meer, er taucht wohl mehrere hundert Meter tief, und dort, wo das Waſſer ſeichter wird. See⸗ vögel umſchwärmen ſeinen Scheitel, von dem ein Waſſer⸗ fall hinabſtürzt; durch ſonnige Nebel erſcheint er noch rößer, Schneeſtürme treffen nur ſeinen Fuß, im Nord⸗ lächt erglüht ſein ganzer Leib. Durch die urgeheure Eis⸗ laſt iſt das Meer im Innern ruhig, nur an der Eis⸗ grenze gibt es nie ruhende Brandung; iſt dieſe Grenze auch nicht ſichtbar, ſo iſt ſie doch ſtets hörbar. Das Land ſei nie ſchneefrei, ſo ſagt man, denn die Zeichner haben es ſtets ſo dargeſtellt. Soll doch die ſo⸗ genannte Schneelinie iu den Polarländern mit dem Meeres⸗ indeß auch noch ſo gering ſein, wenn nur der Sommer decke. Heerden von Rennthieren und Moſchusochſen zur Nahrung dienen. einher, freilich iſt es niemals die dichte Flur unſerer brochen und erſcheint an anderen Orten nur wie ein kümmerlich angelegter Garten, der ohne reichliche Düngung durch die Vögel abſterben müßte. Blüthenpflanzen decken den Boden indeß oft ſo dicht, daß man geſchloſſene Flächen antrifft, welche bald gelb ſchimmern, durch Papaver nudicaule, Ranunculus⸗ und Draba⸗Arten und Löwen⸗ zahn, bald lebhaft karmin, durch Silene und Saxifraga oppositifolia, oder blau durch das Vergißmeinnicht, oder weiß durch das Ceraſtium. Dürftige Einöden wechſeln mit an⸗ muthigen, ja farbenprächtigen Fluren, befitzt doch Grönland nicht weniger als etwa 300 Blüthenpflanzen. Es iſt eine Folge des monatelangen Polartages, daß die Meereshöhe als Vegetations⸗Bedingung ſich weniger fühlbar macht, als in Europa, und daß man faſt alle Spezies der Ebene auch auf den Bergen erblickt. Ja, gerade die Berghänge zeigen oft den reichſten Pflanzenſchmuck, weil ſie durch die Sonne faſt ſenkrecht beſtrahlt und durch das Sickerwaſſer feucht erhalten werden. Im Uebrigen iſt es nicht die Kälte an ſich, ſondern ihre lange Dauer, welche hier den Pflanzenwuchs beſchränkt. Sobald die Sonne nicht mehr untergeht, tritt die Schneeſchmelze unerwartet plötzlich ein, die Ebenen verwandeln ſich in Moore, darüber lagert eine heiße, ſchwingende Luft, in welcher Moskitoſchwärme Abends zu erblicken ſind, Bäche und Flüſſe überſchwemmen das tiefere Land und befreien die Berge von den winterlichen Niederſchlägen. Beſonders günſtig gelegene Abhänge, ſolche im Innern der Fjorde, ſind von Alpenroſen(auch blühenden), Heidelbeergeſtrüpp (auch mit reifen Beeren), Kriechweiden, Zwergbirken, Andromeda, Ranunkeln und Anemonen bedeckt, die, ſo klein ſie auch ſein mögen, der Geſammtheit grünliche Fär⸗ bung verleihen, welche ſich tief in den Herbſt hinein er⸗ hält, weil ſeine Temperatur der des Frühlings weit über⸗ legen iſt. Insbeſondere iſt Oſtgrönland von großer Schönheit, ſein großer Kaiſer Franz⸗Joſefs⸗Fjord übertrifft Nor⸗ wegen, man könnte ihn mit den penniniſchen Alpen ver⸗ gleichen, beſchränkt man die Vegetation und denkt man ſich ihre Thäler vom Meere erfüͤllt, unzählige Eisberge darauf, welche gleich Perlen umherſchwimmen. Grünliches Land zur Seite, darüber Felswände von 2000 und da⸗ hinter Berge von 4000 Metern, wohl eines der groß⸗ artigſten Bilder der Erde. Ich habe nie etwas Schöneres geſehen. Ein Jenſalionsproceß. Der Giftmord⸗Proceß gegen Frau Joniaux, der am Montag vor dem Schwurgericht zu Antwerpen be⸗ gonnen hat, iſt einer der ſenſationellſten Proceſſe, welche je in Belgien vorgekommen. 215 Belaſtungszeugen und 62 Entlaſtungszeugen ſind voegeladen. Die An⸗ klageſchrift gibt folgendes Bild der Sachlage: Der Chef⸗Ingenieur der Brücken und Chauſſeen der Provinz Antwerpen Joniaux, einer der höchſten Provinzial⸗ beamten, hatte nach dem Verluſte ſeiner erſten Frau im Jahre 1886 die verwittwete Marie Faber, geborer Ablay, die Tochter des Reitergenerals Ablay, geheirathet. Ihr Bruder iſt Major im Guiden⸗Regimente und ihre Verwandten bekleiden hohe Aemter. Das Haus Joniaux wurde ein Sammelpunkt der Geſellſchaft; aber es fehlten die Mittel, um den Hausſtand auf großem Fuße fort⸗ zuführen. Frau Joniaux, eine gewandte, energiſche Frau, machte zahlreiche Anleihen und deckte ihre fälligen Verbindlichkeiten durch neue Darlehen. Um aus dieſen Schwierigkeiten herauszukommen, ſoll Frau Joniaux drei Verwandte: ihre Schweſter Leonie Ablay, ihren Bruder Alfred Abley und ihren Onkel Jacques van de Kerckhove vergiftet haben. Alle Drei ſind in ihrem Hauſe ge⸗ ſtorben und zwar plötzlich. Im Dezember 1891 nahm Frau Joniaux ihre unverheirathete Schweſter Leonie Ablay zu ſich und verſicherte deren Leben bei den Ge⸗ ſellſchaften„La Baloiſe“ und„La Nationale“ mit 70000 Franes zu Gunſten ihrer Tochter erſter Ehe Johanna Faber. Schon im Februar 1892 ſtarb Leonie an der Influenza und Frau Joniaux erhielt dieſe 70 000 Fr.; ſie wollte nach ihren Angaben damit ihre Tochter aus⸗ ſteuern und eine alte Schuld ihrer Mutter decken. Frau Joniaux beſaß einen jüngeren, aus der Armee wegen Schulden ausgeſtoßenen Bruder Alfred. Im Februar v J. kam er nach Antwerpen, wo er im Hauſe Joniaux Aufnahme fand. Angeblich zur Deckung ſeiner Schulden verſicherte er ſein Leben mit 100 000 Fr. bei der Geſellſchaft„Greſham“ zu Gunſten ſeiner Schweſter, Frau Joniaux, welche auch die bedeutende Prämie zahlen wollte. Schon am 6. März ſtarb Alfred am Herzſchlage. Der Geſellſchaft kam dieſer Tod ſehr ſonderbar vor und ſie wendete ſich an den Staats⸗ anwalt. Gleich darauf, am 17. März, ſtarb plötzlich im Hauſe Joniaux der Genter Großinduſtrielle Jacques van de Keckhove nach einem Feſtmahle, welches Herr Joniaux ſeinem Onkel, den er zu beerben hoffte, gegeben hatte. Dieſe Hoffnung wurde getäuſcht denn das Ver⸗ niveau zuſammenfallen. Mag die mittlere Jahrestemperatur ſich etwas über Null erhebt, ſo gibt es keine Schnee⸗ Schon im April verſchwindet die zuckerähnliche Hülle der Felſen, im Mai liegt kein Schnee mehr auf der Ebene, im Juni gibt es ausgedehnte Weiden, welche Da und dort geht man in ellenhohem Graſe Wieſen, die Pflanzendecke iſt vielmehr ſtaudenweiſe unter —. 1* res⸗ itur mer nee⸗ iche auf lche ing raſe rer ter⸗ ein ung cken hen rer en⸗ der An⸗ ind ine öhe der die peil as che ne tet re, ger nd die rS de, pp en, ir⸗ er⸗ er⸗ it, r⸗ = ge es ⸗ E8 n n dd. er eeen deeeeeee cht, 1 4 Dr. Mannheim, 18. Januar. General⸗Anzeiger. mögen fiel nach dem Teſtamente ſeines Onkels einem unehelichen Kinde desſelben zu. Auf Anordnung des Unterſuchungsrichter Hayoit wurden die drei Leichen ausgegraben und unterſucht; bei keiner fand ſich ein organiſches, den Tod veranlaſſendes Leiden. Weder bei Leonie Ablay noch bei Kerckhove fand ſich Gift, aber bei Alfred Ablay fand man im Magen drei Centigramm Morphium in Kryſtallen; auch in Leber, Milz, Gehirn, Urin und Muskeln fand ſich Morphium. Sein Tod iſt ſomit durch Morphium⸗Vergiftung erfolgt. Frau Joniaux hat notoriſch in Brüſſeler Apotheken bedeutende Morphiummengen— angeblich für ihre kranke Schweſter — gekauft; allerdings ſoll nach ihrer Angabe Alfred Ablay oft Morphium genommen haben. Die gericht⸗ lichen Sachverſtändigen der Vertheidigung beſtreiten die Gutachten und Schlüſſe der Antwerpener Sachverſtändigen, auch haben die Vertheidiger eine Denkſchrift ausgearbeitet, welche die Anklageſchrift widerlegen und die Unſchuld der Frau Joniaux erweiſen ſoll. Zu Beginn des zweiten Verhandlungstages be⸗ hauptet die Angeklagte, die von ihr verſchwendeten Sum⸗ men zur Tilgung der Schulden ihres erſten Mannes verbraucht zu haben. Der Vorſitzende hält eine Prüfung dieſes Umſtandes für nöthig, weil er vermuthet, daß die Geldbedrängniß der Angeklagten in die Zeit der ihr zu⸗ geſchriebenen Verbrechen falle. Er befragt die Ange⸗ — Date, wie ſie die Summe von 189 000 Fr. veraus⸗ gabk, die ſie vom Jahre 1879—1884 gebraucht habe? — Angeklagte: Mein Mann war gegen ſeine Familie ſehr großmüthig.— Präſ.: Außerdem blieben Ihnen nach den von Ihnen bei den Akten eingereichten Rech⸗ nungen nach Herrn Fabers Tode 100 000 Fr. Schulden und Ihre Schwiegedmutter, Frau Faber, hat allein hiervon 57 000 bezahlt.— Angekl.: Das glaube ich nicht.— Präſ.: Was haben Sie mit den 19 000 Fr. gemacht, die Sie bei dem Tode Ihres Mannes für deſſen Verſicherungspolice erhoben haben.— Angekl.: Ich habe Schulden davon bezahlt.— Auf die weiteren Fragen des Vorſitzenden antwortete Frau Joniaux: „Ich überlaſſe es meinem Advokaten, für mich zu ant⸗ worten.“ Der Präſident verlieſt hierauf einen Brief, den die damals 14jährige Tochter der Angeklagten, die kleine Faber, an ihre Großmutter gerichtet hat, und in welchem ſie für ihre Mutter eine Summe Geldes ver⸗ langt. Er richtet an die Angeklagte die Frage: Schrieb das Kind auf Ihr Geheiß?— Angekl.: Ja, an wen ſoll ich mich wenden, wenn nicht an meine Familie. Hier weiſt der Vorſitzende eine Einmiſchung des Ver⸗ theidigers Graux zurück, indem er hinzufügt:„Frau Joniaux kenut das menſchliche Herz nur zu gut, um nicht ſelbſt alle Antworten auf meine Fragen in Bezug auf die zärtlichen Familienbriefe zu finden.“ Er fährt hierauf fort, Briefe des Fräulein Jeanne Faber vorzu⸗ leſen, in denen dieſe das Mitleid der Verwandten für ihre Mutter zu erwecken ſucht.— Unter den Schreiben beſinnen ſich auch ſolche, die an Georges und Lionel Ablay gerichtet ſind. Der letzte Brief rührt von Ma⸗ dame Faber her, der Mutter des verſtorbenen Gatten von Frau Joniaux. Sie ſchreibt darin, daß die jetzige Frau Joniaux ſelbſt an ihrem Ruin ſchuld ſei und daß es an der Zeit wäre, die Verleumdungen zu vernichten, die ſie über ihren Gatten, den ſie als Verſchweuder hin⸗ geſtellt, ausgeſtreut habe. Die alte Dame wirft der Angeklagten darin weiter vor, daß ſie den Verſtorbenen, um ihre verſchwenderiſchen Neigungen zu befriedigen, veranlaßt habe, Wechſel zu unterſchreiben. Dieſer Brief guft große Aufregung im Zuhörerraum hervor. Die Sitzung wird um 1¼ Uhr wieder aufgenommen und zwar mit der Erklärung des Staatsanwalts, daß mehrere Geſchworene die Abſicht ausgeſprochen hätten, am Donnerſtag die Sitzung ausfallen zu laſſen, da vor⸗ ausſichtlich die Hauptbelaſtungszeugen erſt am Freitag zur Stelle erſcheinen könnten. Dieſem Vorſchlage wird zugeſtimmt.— Aus den Verhandlungen vom Mittwoch iſt Folgendes hervorzuheben: Der Vorſitzende richtet an die Angeklagte die Frage, ob ſie nicht, um Geld zu er⸗ langen, den Tod ihrer Angehörigen herbeigewünſcht habe. Die Angeklagte brach in Thränen aus und ver⸗ wahrte ſich energiſch gegen dieſes Anſinnen. A Das neue ſbuch v. Maunheim für 1885 — mit einem Verzeichniß ſämmtlicher Wohnhäuſer Mannheims mit Angabe der Eigenthümer uud Bewohner jeden Hauſes, ſowie neuem, voll⸗ ſtändig umgearbeitetem Stadtplan, iſt ſoeben erſchienen und in unterzeichnetem Verlage zum Preiſe von. S. 5S0 zu haben. H. Haus'ſche Zuchdruckerei 6. 2 Frſſe Maunbeimer Typographiſche Auſtalt. empfiehlt ſich 5,[[b. Agent J. Zilles. Telenß 876 Sivilfaudstegifer der Staßt Maunhein. Januar. Verkündete. „Fudw Hartmann, Milchhdlr. u. Sofie Teubner geb. Albig. „Jak. Jaichner; Fuhrm. u. Luiſe Kath. Kühnle. Anton Laſchinger, Stenograph u. Marie Haumant. Camill Ruf, Hof⸗Photograph u. Antoinette Genton. „Karl Walter, Bäckermſtr. u Magdal. Weingärtner. Jak. Karch, Fabrikarb. u. Chriſtine Maldinger. -Joh, Allgeier, Schreiner u. Marie Lützel geb. Breivogel. Irdr. Reichert, Kaufm. u. Magdal. Hennig. FJoh. Seb. Straub, Packer u. Anna Heimbucher. 10. 1 Abenheimer, Kaufm. u. Wilhe. Weill Val. Weber, Gipſer u. Kath. Wißmann. 10. Karl Braun, Eiſendr. u. Eva Zapf. 10. Thomas Taruſelli. Maurer u. Barb. Borngkeßer. 10. Joh. Val. Etermann. Tagl. u. Eliſe Neureuther. oſ. Mart. Huber, Melker u. Barb. Hochgenug. Schleich. O ο ‚ nee g. Zirkel, Straßenw. u. Suſ. Sch 5. Karl Phil. Meyer, Landw u. Sofie Kath. Mohr. 5. Gg. Chriſtian Treiber, Väcker u. Sofie Marie Fiſcher. 5, Vietorin Zachmann, Schloſſer u. Frzska. Mayer. 6. Ludw. Geiger, Arbeiter u. Karol. Erneſt. Klein. 7. Karl Phil. Boch, Schreiner u Joha. Keßler. 8. Rob. Wilh. Billen, Pferdewärter u. Marg. Müller. 9. Karl Fror. Jaiſer, Schuhm. u. Anna Eva Wilhe. Mann. 10. Jul. Joſ. Biedenbach, Bureauaſſiſt. u. Marie Ther⸗ Gdtz. 10. Alfred Häußler, Kfm. u. Joha. 1 10. Pet. Häfner, Metzger u. Marie Geiſel geb. Braun. 10. Karl Phil. Augspürger, Schiffer u. Gliſ, Kath. Michel. Januar. 5 Eheſchließungen. 5. Strittmatter, Schuhm. m. Marie Dreyer. ilh. Holderbach, Maurer m. Eliſab. Schmidt. Karl Joſef Noe, Kutſcher m Mathilde Schobert. „Peter Diehm, Fabrikarb. m. Marg. Schneider. 5. Mich. Ehret, Zimmerm. m. Suf. Heibel, 5. Wilh. Noe, Bahnarb. m. Jul. Heilmann⸗ 5. Karl Jak. Händle, Kufer m. Marie Benkeſer 5. Adam Munk, Bäcker m. Franziska Molz. 5, Albrecht Albert, Maler m. Helene Bender. 10. Otto Müller, Gr. Amtsrichter m. Emma Zoeller. 10. Peter Kaſper, Zimmermater m. Magdal. Gimber. 10, Wilh. Aug. Müller, Magazinier m. Kath. Kirn. Dezember. Geborene. 30. d. Magazinier Chriſtian Geck e. S. Guſt. Gg. 28. d. Bäckermſtr. Frdr. Keller e. S. Herm. 81. d. Tagl. Adam Bender e. T. Eliſab. 31. d. Tagl. Konr. Pflüger e. S. Heinr. Ludwig. Januar. 2. d. Schreiner Karl Wilh. Stark e. T. Marie Pauline. 1. d. Kaufm. Frdr. Wilh. Krauß e S. Joſef Manfred. 4. d. Kaufm. Herm. Guſt. Spalding e. S. Willi Herm. Karl, 4. d. Tüncher Frz. Herm Ott e. T. Anna Barb. 4. d. Fabrikarb. Heife Zöller e. T. Kath. 3. d. Schreiner Joſ. Canton e. T Marg. Eiſendr. Aug. Grub e. S. Willi Aug. Be.ſicherungsbeamten Wilh. Böcker e. S. Aug. Walter. Packer Gotthilf Albert Bofinger e. S. Friedr. Wilh. „Fabrikarb. Mich. Bruckert e. T. Kath. Johan. Joſofine. Bankbeamten Guſt. Hartmann e. T. Johanna. Fuhrmann With. Neureuther e. T. Bertha. ecorgtionsmaler Frz. Barchfeld e. S. Hans Maria Fror. Koch Karl Kleber e. S. Leonh. Jak. Tüncher Alois Müller e. T. Eliſab. Tagl. Karl Bordt e. T. Luiſe Bertha. Tagl. Joſ. Strobl e. S. Joh. Gg. „Gipſer Mathes Hofmann e. S. Karl Adam. Sec.⸗Lieutenant Ascan, Weſtermann e. T. Soſie Ther. Eliſab. Schloſſer Guſt. Meier⸗Ewert e. T. ſich Suſ. Eiſendr. Chriſtof Konr. Rudel e. T. Gliſab. Marie. „Schreiner Karl Felder e. S. Eug. Herm. 8 Iſidor Gabel e. S. Ludwig Iſidor. uchbdr. Gg. Vath e. S. Aug. Gg. „Tagl. Paul Zwanziger e. S. Ernſt Wilh. Hausburſchen Joh Leutz e. T. Roſa Frzska. Schmied Joh. Scheurich e. T. Kath Holzarb. Joh. Köhler e. S. Otto Johann. Schreiner Paul Dähler e. S. Johs. Fuhrm. Heinr. Ueberrhein e. T. Anng Kath. Schmied Maxt. Damesberger e. S. Wilhelm. 50 Bureaugeh. Ernſt Würz e. T. Wilhe. Frieder, Emilie, Bäcker Karl Dollmann e. T. Pauline. Metalldr. Emil Exner e. S. Karl. „Kohlentrgr. Karl Weik e. S. Jakobz. Schuhm. Gg. Schrödel e. S. Anton Willi. Schmied J0h. Lutz e. T. Roſa Kath. Küfer Jak Endrus e. T. Marie. pr. Arzt Dr. Alfred Hanſer e. T. Elſe Lotte Heria. Schreiner Karl Buſelmaier e. S. Karl Joſef. Küfer Joh. Jak. Heſſel e. T. Roſine Pauline. Agent Aug. Reichert e. T. Anna Wilhe. Magdal. ilfsweichenw. Joſ. Stark e. T. Frieda Roſa. rambahnkutſcher Joſ. Ant. Krebs e. T. Hel. Eliſab. Glaſer Joh. Bölz e. T. Karol. Pauline. Kaufm. Frz. Joſ. Schäfer e. T. Roſa Johanng. Kufer Ludw. Brgun e. S Joſef, „Schreiger Karl Grab e. S. Martin Karl. Schloſſer Karl Wörtche e. S. Heinr. 5 85 Heinr. Friedr. Biermann e. T. Gmilie Ottilie. Uncher u. Maler Pet. Moſch e. S. Michael. „RNangirer Frdr. Galm e. T. Kaxol. Barb. Schuhm, Alois Weſtermann e. T. Eliſab. „Kuüfer Joh. Gg. Honk e. S. Oskar Philipp. Domänenbuchhalter Otto Keller e. T. Paul. Eltſab. 5 Frdr. Krockenberger e. S. Gg. Johs. etzgermſtr. Joſ. Wilh. Haaf e. T Roſa Ther. g SDSN 7 FFFTFFTTTTCCTCCTCTFbCTCCCCCCCCCC „Küfer Joh. Friedr. Ziegler e. T. Chriſtiane Pauline⸗ 1I. d. Schloſſer Seb. Holl e. S. Karl Heinr. 10. d. Kaufm. Jul. Ohnhaus e. S. Ernſt Samuel. Januar. Geſtorbene. Marg, T. d. Tagl Jak Verron, I J. 8 M. a. „d. ledige Kaufm. Emil Ernſt, 24 J. 6 M. a. Frieda Sttilie, T. d. Poſtſchaffn. Aug.„ 7 M. a. Heinr. 1290 S. d. Mag,⸗Arb. Frdr. Stirn, 1 M. 9 T. a. Georg, S. d. Bremſers Wilh. Böckenhaupt, 1 J. 2 M. a. Klara geb. Klein, Wwe. d. Schutzm. Aug. Klee, 68 J. 4 M. a. Karl Heinr., S. d. Fuhrm. Karl Bauer, 3 M. 18 T. a. „Chriſtine Anng, T. d. Eiſenhoblers Adolf Gehring, 3 J. 11.a. Egon Arno Sttomar Lothar Günther, S. d. Ingenieurs Phil. Reidel, 2 J. 16 T. a. Johs. Heinr. Wilh., S. d. Fuhrm. Ludw. Helle, 6 M. 11 T. a. Fliſab. T. d. Tünchers Aldis Müller, 1 T. 6 Std. a. Barb. Hel., T. d. Schreiners Jak. Zeller, 17 T. a. Marie, T. d. Fuhrm. Mich. Heinz, 4 M. a. d. verh Tagwächter Bonifaz Kerber, 56 J. 6 M. g. d. led. Arbeiterin Barb. Werle, 20 J. 6 M. a. Roſalie Chriſtine, T. d Bahnarb. Frz. Joſ Schmit,t 10 M. 16 T. a. Marg. geb Hoppner, Wwe des Gärkners Pet. Becker75 J6.a. d. verh. Steuercommiſſäraſſiſt. Georg Glock, 38 J. 11. M. 4. Valentm, S. d. Kaufm. Joſ. Weigand, 4 M. a. Klara Kath, T. d. Bäckers Karl Stengel, 1 M. 13 T. a. „Otto, S. d. Werkf. Ferd. Noe, 6 M. 3 T. g. „Emilie Hilda, T. d. Portiers Oskar Seufert, 2 J. 15 L. a. 75 Luiſe geb. Zeller, Wwe. d. Privatm. Louis Stammel, Man Anna geb. Ebel, Ehefr. d. Tagl. Eduard Gramlich, 64 g. M. a. Emma Ida Eliſab., T. d. Großh. Oberamtsrichters Dr. Alfred Sautier 1 J. 1 M. 15 T. a. 9. Heinr., S. d. Schloſſers Heinr. Brög, 1 3 anf S e S ge d o yõ A+ — 5 7 M. a. 9. Frieder. Marg. 5 Schlemmer, Wwe,§. Buchhalters Herm. 8 M. a Porß, 53 J. 11. d. verw. 5 Aug. Blaſtus Wunder, 84 J. 8 M. a. 11. Suß. geb. Lutz, Ehefr. d. Tünchermſtrs. Friedr. Löwenhaupt, 49 J 9 M. a. Jum An- u. Perkauf uon Tiegenſchaſten. Beschalfüng von Iypotheken-Darlehen, 48702 Es würde als eine hochzuſchätzende Wohlthat erſcheinen, wenn den zur Z it im Freien mit Steinklopfen beſchäftigten Arbeitsloſen während der kalten Witterung mehrmals im Tage zur Erwärmung heißer Kaffee auf der Arbeitsſtelle verabreſcht werden könnte. Der Unterzeichnete wäre gerne erbötig mit Unter⸗ ſſtützungen ſtets hilfsbereiter Mitbürger dieſen Gedanken alsbald zur Ausfuͤhrung zu bringen, wenn ihm die nöthigen Mittel— ſei es in Naturalien, ſei es in baarem Gelde — ſo ſchnell als möglich zur Verfügung geſtellt würden. Es bedarf bei der menſchenfreundlichen Geſinnung unſerer Bürgerſchaft ſicherlich nur dieſer Anregung, um reichliche Spenden an Geld, even tuell Kaffee, Zucker, Brod u. ſ. w. dem Unterzeichneten zugehen zu laſſen. Ueber das Ergebniß der eingegangenen Geſchenke und deren Verwendung wird öffentlich Rechenſchaft abgelegt werden. Mannheim, den 9. Januar 1895. Beck, Oberbürgermeiſter. Bekanntmachung. Zur Verhütung von Störungen im Bezuge von Gas und Waſſer erſuchen wir unſere verehrlichen Conſumenten die Gas⸗ und Waſſermeſſer, ſowie die Zuführungen zu den⸗ ſelben während der Wintermonate gut zu verwahren und insbeſondere die Kellerläden geſchloſſen zu halten. Mannheim im Dezember 1894. Dixection der städt. Gas- und Wasserwerke. 55784 2 21 5 Iabe in Hannhelm, E I, 8, Eingang Marktstrasze, meine Zahnärztliche Praxis eröſfnet. 31918 H. Mylius, praot. Zahnarzt, bisher Assistent der zahnärztlichen Unlversitätsklinſk in Kiel. Vorm.—1, Naehm.—6 Uhr. die 8 chriftenniederlage des evangel. Vereins empfiehlt: 50755 Bibeln und Bibelerklärungen] Chriſtl. Unterhaltungsbücher Predigtbücher, Erbauungs⸗ für Alt und Jung. eer von ein⸗][Bilder, Traktate, Wand⸗ fachſter bis zu feinſter Ausſtattung. Sprüche, Kalender, Hübſche Spruchkarten Gratulattonskarten in reicher in großer Manigfaltigkeit. Auswahl, E 3. 5 Laden E 3. 5. FCFFFUUUCDCoCCCoTbTbTbbTbTbTbTbbb 0 Mäbel⸗Fabrik u. Jager Friedrich Rötter, Läden: H 5, 2 u. H 5, Ia. Unſtreitig größte Auswahl in Holz⸗ u. Polſtermöbeln, vollſtändigen Betten, Spiegeln und Matratzen, Bett⸗ federn ic. 52866 Billigſte feſte Preiſe. Anerkannte gute Wgare. Für Brautleute beſte Bezugsquelle. 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Die Zeichnungen und Beding⸗ ungen liegen auf dem Büreau des Bahnmeiſters in Friedrichs⸗ feld, woſelbſt auch die Angebots⸗ formulare gegen Zahlung der Aßbſchreibgebühren zu haben ſind, zur Einſicht offen. Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ehen bis 55834 Montag, 28. Jannar Ifd. Js., Vormittags 10 Uhr an denUnterzeichneten einzureſchen. Darmſtadt, 9. Januar 1895. Der Bau⸗Inſpector. Ankündiguug. Theilungshalber werden am Donnerſtag, den 24. dſs. Mts., Vormittags 9 Uhr im Rathhaus in Heddesheim folgende Liegenſchaften des 8 Jofef Fleckenſtein, Landwirths von Heddesheim öffentlich ver⸗ ſteigert, wobei der Zuſchlag er⸗ folgt, wenn der Schätzungspreis oder darüber geboten wird Der Steigſchilling iſt mit einem Drittel ſogleich baar und je einem Drittel auf Weihnachten 1895 und 1896 mit Zins zu 5% vom 1. Februar 1895 an zu bezahlen: A. Gemarkung Heddesheim. 1. 2 Ar 71 qm. Hofraite, wo⸗ rauf mit Haus No, 228 erbaut iſt: Ein in der Vorſtadt in Heddes⸗ heim gelegenes einſtöckiges Wohn⸗ haus mit Scheuer Stall, Schopfen und Schweinſtällen, ſowie 2 Ar 18 m. Hausgarten, tax zu 3200 M 2. 12 Ar 44 qin. Acker auf dem Damm, tapirt zu 500 M. 3. 12 Ar 63 qm. Acker auf der Lachgüng, III. Gw.tax. zu 500 M. 4. 15 Ar Acker auf den Scherben⸗ Aecker, taxirt zu 650 M. 5. 16 Ar 9 Meter Acker im Waſſerbett, taxirt zu 1100 M. B. Gemarkung Ladenburg 6. 25 Ar 8 Meter Acker über der Meer, II. Gewann, 8 In 1000 M. 7. 13 Ar 35 Meter Acker links des Heddesheimer Weges III. Ge⸗ wann, taxirt zu 550 M. 8. 28 Ar 84 Mtr. Acker links des Heddesheimer Wegs V. Gw., zu 1950 M. einheim, den 8. Jan. 1895. Großh Notar. Niſchwitz. Dankſagung. Für die Weihnachtsbeſcheerung Ner Kleinkinderſchule in der Neckar⸗ Vorſtadt ſind zuletzt noch einge⸗ 15 5 bei Frau Leicht von Frl 3 5 8.., Ir Sch. Confekt, Hr. Sch. ebenfalls .3 M. F. R. mehrere Kindermäntel, Fr. Schw. Staucher, 92 Kath. W. Dürrobſt; bei Fr. uppeert v. Fr. St. 3., Fr. 2. B. 3., Ir K. B. 3., Fr. E. G. 3 M. Hr. Sch.& Comp. 10 M. u. 1 Packet Bilder, Frl. M. 3 Kaputzen, 1 Kleid, Fr. Ing. T. 4 Schürzen; bei Kirchenrath Greiner u. Frau von Fr. 8. M. geb. R. 3., Fr. H. in B. 10 M. Hr. J. K. 5., Hr. Priv. 3., Fr. C. B. 10., Hr. H. Bilderbücher, Hr. N. B. 10., Hr. E. L. 5., Hr. Gg. „3., Lebkuchen u. Confekt, r. J. K. 5., Fr. M. B. in H. ., Hr. Chr. L. Confekt un Spielſachen, durch Fr. Keller Fr 8. 10., Hr. H. Sch. 5., „N. 19., Hr. A. 5., Fr. r. 2., Fr. Gl. 3 M. Fr. K. N. Fr. W. 2 M. Fr. Schl. 926 Hr. G. 3 M. Fr. K. 2., r. K. 3 M. nebſt Confekt, Hr Ehriſtbaumlichter, Hr. B. ein Säckchen Mehl. Ferner empf. v. „J. B. 6 P. Staucher u. 3 P trümpfe, Fr. D. 24 P. Strümpfe, r. J. K. Spielwaaren, Staucher d CTonfekt, Hr..& M. Gummi⸗ puppen, Hr. S.& K Baumwoll⸗ „Fr. J. O. Unterröcke. Auch erhielt die Anſtalt im Laufe des ahres von Hr. P. J. O. 1 Wagen teinkohlen, von Hr. A. O. 1 gen Steintohlen; durch Hrn. H. E. P. 3., Hr. 3 M. ralle dieſe Gaben ſagen udb berzlichen Dank. Mannheim, 2. Jan. 1895. 38237 Der Vorſtand. 2 für 108 Erkindennga 1858 zommtis von mburg. Kl. Bäckerſtraße 32. Hauptzweck: Koſtenfreie Stellen⸗Vermittelung. Die Mitgliedskarten für 1895 Hegen in der Geſchäftsſtelle, ſowie an unſerm nächſten Verſamm⸗ lungsabend in Ludwigshafen, am Honnerſtag, den 17. Januar a.., bon 9 Ubr ab im Verſammlungs⸗ Tocal„Pfälzer Hof“ in Ludwigs⸗ hafen zur Einlöſung bereit. Der Eintritt in den Verein kann Jöglich erfolgen. Mitglieder: über 46.9009. 1 55497 für den Be⸗ zirk Mannheim⸗Ludwigshafen bei Herrn Eugen Bauer, E8. 18. Strümpfe und Socken werden prompt und billig ange⸗ ürickt u angewebt. ebenſe werden Kutee eingeſtrickt. h AI, 8, Herw. Berten,. A. 8 — — Anle-unre Dankſagung. Für das Diakoniſſenhaus hier erhielt ich am Weihnachten mehrere Gaben im Geſammtbetrage von 128 Mk. Das Einzelne wird der Jahresbericht des Diakoniſſen⸗ hauſes bringen. Ebenſo wird für die Gaben, die ich für die Klein⸗ kinderſchule in K 2. im Betrage von 44 Mk., für die Kleinkinder⸗ ſchule in der Schwetzingervorſtadt im Betrage von 57 Mk. und für das Rettungshaus im Betrage von 35 Mk. erhielt, von den betr. Anſtalten im Einzelnen quittirt und gedankt werden. Für die eidenmiſſion erhielt ich von Fr. in B. 10 Mk. v. derſelben für den Guſtav⸗Adolfverein 10 Mk v. Fr. D. für die Anſtalt in Kork 5 Mk. und für den Guſtav⸗Adolf⸗ Verein 5 Mk. für arme Kinder v. Ung. 10 Mk Fr. L. 5 Mk. Fr. L. St. 10 Mk. Hr. Sch. 10 Mk. für Arme von Fr. M. B. 100 Mk. Hr. A. B. 700 Mk. Fr. E. M. 20 Mk. Fr. M. B. 20 Mk. für eine arme ev. Familie 20 Mk. Für alle dieſe Gaben, mit denen viele Freude gemacht und mancher Noth abgeholfen werden konnte, ſpreche ich den gütigen Gebern auch Namens der Empfänger herzlichen Dank aus. 55288 Mannheim, 2. Januar. 1895. Greiner, Kirchenrath. Dankſagung. Die M heimer kathol. Ret⸗ tungs⸗ und Erziehungsanſtalt in Käferthal erhielt für 1894 folgende Weihnachtsgeſchenke: 55484 1. Durch Frau Landgerichts⸗ direktor Dr. Cadenbach: von G. P. W. 24 Corſetten, 8 Paar 5 21 Notizbücher; Frau L. .; Herrn Dr. C. 10.; Frau Dr. F. 10.; Herrn E. 2.: Frau Dr. F. 3.; W. u. W. Verſchiedenes. 2. Durch Frau Geh. Obe rregie⸗ rungsrath Frech: von Frau Ober⸗ bürgerm. M. 10.; Frau C. 20.; Conſ. H. 10.; Frl. L 20.; Frau C. F. 5.; Wwe. H. 20.; Frau S. N. 5 M. 3. Durch Fräu Dr. 1 5 runn Ww.: von Frau Geh. R. R. T 3.; Dr. R. 3.; Frl. H. 12 Deſertteller, 1 Säckchen Nüſſe Und ſonſtige ke. Frau Oberſtabsarzt 4. Durch Dr. Mülker: von Herrn G. H 20.; Ungenannt 3.; Herrn Dr. M. 8 Packet Lebkuchen. 5. Durch Frau Apothe ker Scheubly: 1 Packet Staucher u Sacktücher, 2 Leſebücher, baar 22M. 6. Durch Fräulein S. Kaeſen: Von D. Nachf. Puppen; 1& Co. 1 Pack. Bilder; Frau M. K. 5.; Herrn Sch.& Co. 10 M. 7. Durch Herrn A. Roth: von der Loge K. z. E. 10.; E. D. 8.; A. R. 10.; J. L. eine Parthie Kämme; 125 G. 1 Säck⸗ chen Zwetſchgen; F..1 Parthie Kinderſchürzen; Frau E Da Pfd. chin. Thee; B. u. G. 2 Dutzend tiefe Tell er u. 1 Dutzend Gläſer; L. F. 1 Dutzend Teller, Dutzend Gläſer; Buchb. K. 1 Schreibbuch. 8. Durch Herrn Verwalter Neu⸗ mann: von Frau Gräfin l. R. 10.; Frau A. K. Wwe. 10.; H. G. 3.; Hr. L. 5.; Frl. W. K. 3 M; E. H. u. Söhne 10 .; S. F. Wwe. 6 Paar Stiefel; Frau P. 2 Säckchen Dürrobſt. 9. Durch Herrn Pfarrverweſer Aigeldinger und Schweſter Oberin Flora in Käferthal: von Herrn Bürgermeiſter Sch. 8.; Dr. F. 5.; Dr. K. 2.; Haupt⸗ lehrer F. 2.; Altbürgerm. G. 1 Zuckerhut; Hauptlehrer K. 1 Korb Aepfel, 55484 Fuür dieſe Gaben ſagen wir den freundlichen Gebern unſern herz⸗ lichſten Dank. annheim, den 8. Jan. 1895. Der Vorſtaud. Iſtzel. Waiſenvetein. Mahl-Vorschlag. Frau Emma Dreyfuß. „ Juſtine Lefo. „ Mina Staadecker. „ Emma Stern⸗Ellreich. bes Litle Wähler. Laubsäge-Arüikel .SCHALLERSOO. KONSTANZ Marktstätte 3 Katalog umsonst! 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Schulkirche. 9 Uhr Kindergottesdienſt. ½11 Uhr Gottesdienſt für die Schüler der Mittelſchulen. Untere kathol. Pfarrei. Sonntag, 13. Januar. 6 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Amt Ein junger Mann Fabrikant uf mehrere Jahre zur Führung ſeinen 55865 Aielhgluche! beute Vormittag ½5 Uhr nach langem, Verkündigungshlatt. Aufruf. Ein ſchweres Unglück hat einen der blühendſten Diſtrikte des Königreichs Italien betroffen. Durch wiederholte gewaltige Erd⸗ beben find in Calabrien und Sicilien zahlreiche Städte und Dörfer vernichtet und in wüſte Trümmerfelder verwandelt worden. Schwer beſchädigt ſind beſonders: Bagnara, Palmi⸗ Sant Enfemia. San Procopio, Sinopoli, Seminari, Melinueek⸗ Plaßi, Santa Criſtina, Conſoleto. außerdem noch: Seilla, Oppido, Treſilico, Reggio Calabrig, Catong. Gallico, Villa San lovanni, Vallepodio, Gioioſa⸗Jonica, Meſſina und Milazzo. UHeber 2000 Häuſer ſind zerſtört oder unbewohnbar; die mate⸗ riellen Schäden betragen über 30 Millionen Lire. Viele Menſchen⸗ leben ſind der traurigen Kataſtrophe zum Opfer gefallen, noch weit größer iſt die Zahl der Verwundeten, und gegen 40,000 Menſchen ſind obdachtlos. Ohne Nahrung, ohne Hab und Gut liegen die vom Unglück ſo ſchwer Betroffenen unter freiem Himmel. Zwar wetteifern in hochherzigſter Weiſe Seine Mafeſtät der Köndg von Italien, die Regierung, die ital. Städte, das ganze Italien in opferfreudiger Unterſtützung. Allein das Unglück iſt zu aroß, Hülfe muß von allen Seiten geleiſtet werden. Auch das deutſche Volk, das ſtets über die Grenzen des eigenen Vaterlandes hinaus für das Unglück anderer ein warmes Herz gezeigt hat, es wird auch jetzt den dringend Hilfsbedürftigen, ſchwer heimgeſuchten Gemeinden des mit ihm eng verbündeten Italiens ſeine thatkräftige Hülfe nicht 1 verſagen. 55104 WMir zweifeln nicht, daß unſer Aufruf überall Widerhall finden wird und bitten gütige Beiträge möglichſt bald an das Bankhaus, W. H. Ladenburg& Söhne in Mannheim oder an den Kgl. ital. Konſul in Mannheim Herrn Otto Bornhauſen gelangen zu laſſen. Auch iſt jeder der Unterzeichneten bereit, Gelder in Empfang zu nehmen. Mannheim, 31. Dezember 1894. Das Hilfscomité für die durch das Erdbeben in Italien Beſchädigten. Herr Ernſt Baſſermann, Reichstagsabgeordneter, 3 „ OStto Beck, Oberhürgermeiſter, „ Dr. Aug. Behaghel, Profeſſor. „ Julius Berge, Stadtperordneter, „ Otto Bornhauſen, Königl. Italteniſcher Konſul „ Wendelin Bouquet, Stadtverordneter, „ Alfred Bräunig, 1. Bürgermeiſter, „ Karl Bürck, Konful für Argentinien, „ Wilhelm Dewel, Reichsbank⸗Aſſeſſor, „ Ph. Diffens, Geh Commerzienrath u. Handelskammerpräſiden „ Dr. Karl Diffens. „ C. Eckhard, Bank⸗Präſident, „ Alb. Frech, Geh. Oberregierungsrath und Landes⸗Commiſſär, Ael Freytag, Stadtrath, „ Karl Funck, Vice⸗Konſul und Bankdirektor, „ Karl Geiler, 1. Staatsanwalt, „ M. Konſul der vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika, „ Joh. Hafter, Konſul der Schweiz, Netabaed Herſchel, Stadtrath, „ Hofrath Dr. Felix Hecht, Fritz Hirſchhorn. Staptrath⸗ ouis Hirſch Mitglied der Handelskammer, „ Friedr. Kaufmann⸗Fehr, „ Karl Ladenburg, Commerzienrath und K. K. öſterr ungar⸗ General⸗Konſul, „ Staatsrath, Staatsminiſter a. D, Aug. Jameh, Excellenz, 4 91195 Lanz, Commerzienrath, Victor Lenel, Commerzienrath, „ Karl Leont, Konſul der vereinigten Staaten von Meniko „ Ernſt Maas, in Firma Guſtav Maas, „ Paul Martin, 2. Bürgermeiſter⸗ „ Ludwig Mathy, Profeſſor, „ Emil Mayer, Fabrikant und Stadtverordnete“ „ Serm. Mohr, CTommerzienrath, „ Ed. Moll, Altoberbürgermeiſter. „ Alex. Neuſtadt. Director der Bad. Bank, „ id. Richter, Reichsbank⸗Director, „ r. Roth, in Firma Walther u. von Reckom „ herr von Rüdt, Geh. Regterungsrath, 15 ard Schweitzer, Fabrikant, d. Scipio, Gutsbeſitzer, „ax Seubert, Major z. D. „ Solard Traumann, General⸗Conſul, „ Friedr. Wengler, Landgerichtsrath, „ Dr. Max Zöller, Director. 8 Alle Zeitungs⸗Redactionen werden im Intereſſe der Nothlei⸗ denven um die weiteſte Verbreitung dieſes Aufrufs gebeten. F2DVMAEAnDe— Israel. Waisenverein. Zur Neuwahl für den Frauenvorſt and iſt Tagfahrt anberaumt auf Dienſtag, 15. Jannar 1895, Vormittags 11—1 Uhr und Nachmittags—4 Uhr in unſerem Vereinshauſe fi 7, 24. Die verehrl. Mitglieder werden erſucht, um dieſe Zeit ihre Wahlzettel perſönlich abzugeben. 55804 Der Vorſtand. fft:?;:?ͥ? ð ͤß̃̃ ̃¼⅛ ̃]7,———.——— welche bei Stellengeſuchen, Geld und Itit Häuſer⸗Guts⸗Geſchäfts⸗ 1 Käufen und Pacht oder Verpachtungen, focie⸗, Vertreter⸗. Agenturgeſuchen ꝛc. ihre Abſicht direet in einer Annonce kund geben Man wendet ſich zu dieſem Zwecke an die Central⸗ Annoncen⸗Expedition der deutſchen und ausländiſchen Zeitungen von g. I. Daube& 0,(gegründet 1864) welche dieſe Chiffre⸗Aunoncen ſogleich nach Eingang an die beſtgeeigneten Zeitungen befördert und die einlauſenden Offertöriefe gebührenfrei ſtets am Tage des Eingaugs dem Auftraggeber zuſendet. 51695 Billigſte Bedienung. Gewiſſenhafte Rathsertheilung. Büreau in Mannbheim, N 2, 9½. erſparen alle 197 Todes-Aneige. Statt jeder beſonderen Anſage. [Theilnehmenden Verwandten. Freunden und Bekannten die Trauerkunde daß unſer lieber Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel 55816 Auguſt Wunder Vrivatmaun b 1 0 Leiden im Alter von 85 Jahren ſanft verſchieden iſt. Mannheim, 11. Januar 1895. Die trauerydben Hinterbliebenen. 9 Die Beerdigung findet Sonntgg, 13. Januar, Nach⸗ mittags ½3 Uhr vom Trauerhauſe D 4, 1 aus ſtatt mit Predigt. 11 Uhr hl. Meſſe.(2 Uhr n für die Mädchen der 2 letzten Jahre ½3 Uhr Weihnachtsandacht. TLaurentiuskirche. Sonntag, den 13. Januar. 6 Uhr Beicht. 7 Uhr Frühmeſſe.„9 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt ½10 Uhr Verleſung der Erzbiſchöfl. Eheinſtruktion und Amt.„2 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. ½8 Uhr Weihnachtsandacht. ——-„— 0 — Mannheim, 18. Jann Seneral⸗Anzeiger. 7. Seite Ohne Conrurrenz. Dlenstag, den 15. Januar 1895, Abends 7 Uhr 116 im Concert-Saale des Grossh. Hoftheaters faggen Private ete. eto. schiffsflaggentuch gefertigt, Dieselben können mit allen möglichen Wappen und Inschriften ete, nach beliebig gegebenen Zeichnungen, hergestellt werden und zwar aus einem Stück ohne Naht, in transparenten Farben laft- und wasserecht bedruckt. Dieses Fabrikaf Haf leichtes Tüswehen, ist, was Stoft und Farben betrifft, unbedingt widerstandsfähig gegen jede Witterung und daher als Schiffsflagge jedem andern Fabrikate vorzuziehen, Bei Bedarf empflehlt sich aller Länder und Staaten für Behörden, Jonsulate, Rhedereien, Rudervereine, Die von mir gelieferten Flaggen und Banner werden aus Ia. wollenem V. Neeademie-Gonecert des Grossh. Hoftheater- Orchesters.— Direktion; Hexr Hofkapellmeister H. Röhr.— Solist: Herr Prof. Fried. 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