Telegramm⸗(Badiſche Volkszeitung.) „Jourual Mannheim.“ 5 In der 26 tragen unter Waa . Abonuement: 60 Pfig. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. ſerats Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen Zeile 60 Bfg. Einzel⸗Nummern 3 Pjig. Doppel Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Um gebung. aunheimer Jo (105. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Seleſenſte und verbreitetür Zeitung in Maunheim und Amgebung. 9 Verantwortlich: für den polit. und allg. Theil: Chef⸗Redakteur Herm. Meher, für den lok. und prov. Theil: 15 1 i. r den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer (Mannheimer Volksblatt.) Typographiſche Anſtalt). „Mannheimer Journg““ I al. ſt Eigenthum des katholiſchen 5 Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 13. Das vorläuſige Schickſal der Umſturz⸗ Vorlage iſt in der Reichstagsſitzung am letzten Samstag ent⸗ ſchieden. Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, der freiſinnigen Vo kspartei und der ſüddeutſchen Volkspartei wurde ſie an eine Komm ſſion von 28 Mitgliedern ver⸗ wieſen, um dort nochmals im engeren Kreiſe die Läute⸗ rung des parlamentariſchen Fegefeuers durchzumachen. Es muß anerkannt werden, daß ſich das Penum des Reichstags überaus gründlich mit der Vo lage be⸗ ſchäftigt hat. Soviel erinnerlich, hat kaum jemals über eine andere Geſetze vorlage die Genera debatte ſoviel Zeit in Anſpruch genommen. Röichnet man den 17. Dezemb., an welchem der Staatsſekretäk Nieberding die erſte Lanze für die Vorlage brach, hinzu, ſo har die Rede⸗ ſchlacht der erſten Leſung ſechs Berathungstage ausge⸗ füllt. Alle Parteien ſind in ausgiebigſter Weiſe zu Wort gekommen und von den verſchiedenſten Standpunkten aus iſt in ausführlichſter Weiſe dargethan worden, wie man im Reichstage über die umſtürzleriſche Bewegung denkt und was man gegen ſte zu thun für gut findet. Abgeſehen von kleinen Näancirungen, ſcheidet ſich die Meinung der Volksvertretee in drei Hauptgruppen. . Auf der einen Seite ſtehen die Parteien der Linken, die Sozialdemokraten und die radikalen Volksparteien. Sie ſagen zu allen Maßregeln gegen den Umſturz einfach nein. Die Sozialdemokraten ſelbſtverſtändlich aus eigenem Intereſſe. Sie haben in den letzten Jahren gelernt, daß die freiere Bewegung, welche ſie genoſſen, den Strom ihrer Anhängerſchaft verbreitert hat, ſie brauchen die großen Maſſen und bekaͤmpfen daher jede Maßregel, welche ihnen die faſt ſchrankenloſe Freiheit wieder zu ent⸗ winden ſtrebt, zumal ſie ſehr gut wiſſen, daß die ideale Zugkraft ihrer Lehre erheblich verloren hat. Aus an⸗ 5 deren Motiven kommt ihnen der Radikalismus der Volks⸗ 3 parteien zu Hilfe. Erfüllt vom maßloſeſten Doktrinaris⸗ mus, glauben dieſe es verantworten zu können, die innere ſoziale Entwicklung einfach gehen zu laſſen, wie ſie will, ſie ſprechen der ſtaatlichen Geſellſchaft die Berechtigung ab, auch ein Faktor des Volkslebens zu ſein, bei ihnen hat nur der„geheiligte Wellen des Volkes“ das Recht der Oppoſition, als ob derſelbe immer inſtinktiv das 5 Richtige träfe. Wohl hat er unzweifelhaft einen berech⸗ tigten Kern, aber er iſt wie ein wilder Bergſtrom, welcher an vielen Stellen der Correktion bedarf, wenn er nicht Unheil bringend über die Ufer brauſen ſoll. Der volksparteilichen Auffaſſung diametral gegenüber ſteht die äußerſte Rechte des Reichstags. Sie, die Kon⸗ ſervativen, fallen in den gegentheiligen Fehler. Sie halten die ſozialdemokratiſche Frage und, was mit ihr zuſammenhängt, für eine Machtfrage, ſie ſprechen jener Bewegung alle Berechtigung ab, ſie wollen ſie mit Ge⸗ walt zurückdrängen. Nicht weit von dieſer Auffaſſung ſcheint auch die der Regierung zu ſein. Sie mag die Verantwortung nicht übernehmen dafür, daß ohne be⸗ ſondere Maßregeln gegen den Umſturz dieſer fortwährend 8 im Zunehmen begriffen iſt. Zwiſchen dieſen extremen Gruppen ſteht eine ge⸗ maäßigte Auffaſſung, als deren Führer im Reichstag man den Abg. von Bennigſen bezeichnen kann. Dieſe Männer betrachten die ganze ſoziale Bewegung, die unter dem Namen der ſozialiſtiſch⸗anarchiſtiſchen Propaganda durch die moderne Welt gebt, gewiſſermaßen als einen Strom, den man nicht aufhalten kann. Er hat dem Lande, durch welches er rollt, mancherlei fruchtbringende Auregung zugeführt, aber er iſt auch tück ſch über ſeine Uſer getreten und hat vielfach Unheil angerichiet. Da iſt es nun Pflicht der Bewohner des Landes, dieſen Strom richtig einzudämmen, ſeine Strudel unſchädlich zu machen, ihn, mit einem Wort, zu korrektioniren. Das iſt die inner⸗ Aufgabe der Gegenwart und der nächſten Zu⸗ kunft. Es ſteht zu hoffen, daß in der Kommiſſion dieſe Auffaſſang die maßgebende werden wird. Herr v. Ben⸗ nigſen hat ſie in ſeiner letzten großen Rede klar geaug gekennzeichnet. Es wird ſich daher die Arbeit der mmiſſion lediglich darauf zu erſtrecken haben, ob der von der Regierung durch die Vorlage bez ichnete Weg im Enzelnen gangbar iſt. der Stelle, wo man einen ſchütze den Damm aufwirft, der Allgemennheit ſtehender Intereſſen hemmen und ſo auf der einen Seite verderben, was man auf der andern t zu machen gedachte. Nur das maaßvoll abwägende Die Aufgabe iſt ſchwer. An krann man leicht den freien Verkehr berechtigter, im Dienſte Montag, 14 Januar 5. Urtheil eines beſonnenen Politikers kann hier den rechten Weg finden. Hoffentlich befinden ſich unter den 28 Kommiſſionsmitglieder viele ſolcher Männer, dann wird ſie auch aus dem Unbrauchbaren etwas Brauchbares zu Stande bringen. —— Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 14 Januar Ueber das Befinden des Fürſten Bismarck hat Profeſſor von Lenbach einem Berichterſtatter des„Leip⸗ ziger Gen. Anz.“ Folgendes mitgetheilt: „Der Fürſt befindet ſich, wie aus Lenbachs Darſtellung hervorgeht, körperlich, abgeſehen von den Geſichtsſchmerzen, die ihn ſchon ſeit Jahren quälen, durchaus wohl. Die Spu⸗ ren, welche die letzte ſchwere Krankheit in ſeine Züge gezeich⸗ net, hat das verfloſſene Jahr allerdings nicht ganz verwiſcht, doch ſeine ſtramme militäbiſche Haltung hat er nicht eingebüßt. Wie früher, als er noch in der Fülle der Kraft das Staats⸗ ruder lenkte, blitzten klar ſeine Augen und laſſen den Gedan⸗ ken an Greiſenhaftigkeit nicht aufkommen. Auch jetzt hält der Fürſt an ſeinen gewohnten täglichen Spaztergängen feſt. Un⸗ vermindert zeigt ſich ſeine geiſtige Elaſtizität in der Unter⸗ haltung, die er geiſtſprühend und lebhaft führte. Den herben Schlag zu überwinden, welcher dem Achtzigjährigen die treue Lebensgefährtin raubte, 1 5 er Stärke genug gehabt. So ſchwer es ihn auch traf, als all' die Fäden, die ihn mit der Dahin⸗ geſchiedenen verbanden, jäh zerſchnitten wurden, ſo hat doch jetzt eine von Sentimentalität freie ſeeliſche Ruhe wieder Platz gegriffen. Um ſo höher iſt dieſe pfychiſche Kraft anzuſchlagen, wenn man bedenkt, wie ſich die Fürſtin in ihres Gatten Ge⸗ danken eingelebt und ſich mit ihm ſolidariſch fühlte, ſtolzer auf ſeine Größe, als er ſelbſt, wie ſie ihm ein Heim voll Behagen und Wärme ſchuf und mit minutiöſer Sorgfalt über Alles wachte, was ſein phyſiſches Wohlergehen betraf. Seit den Märztagen 1890 hatte ſich das innige Verhältniß zwiſchen den Beiden nur noch mehr gefeſtigt. Beſonders während der Faſttagt mußte ihm die Fürſtin abgehen. Ihre unermüdliche orgfalt um häusliche Kleinigkeiten mußte ihm da beſonders ins Gedächtniß de werden. Wenn der Fürſt auf die Verſtorbene in der über ſeinem Ausdruck eine abgeklärte Stimmung, wie ſie nur dem zu Gebote ſteht, Gefühle zu herrſchen im Stande iſt. Was ſeine Stellung zu den politiſchen Strömungen angeht, ſo iſt der Diu weit über den Standpunkt erhaben, die Politik als ing für ſich zu betrachten. Er ſieht darauf herab mit der Miene eines Mannes, der über den Geſchehniſſen ſteht und der ſelbſt ſeine eigenen Erfolge nur als Jußſpuren auf dem Wege zu betrachten ſcheint, den ſeine genſale Kraft beſchritt. Er nimmt nicht mehr Intereſſe an den politiſchen Ereigniſſen, als jeder Andere, der nicht aktiv eingreift. Wenn ihm auch die Gelegenheit zu Letzterem geboten wäre, ſo könnte er ſich doch nicht dazu verſtehen. Wie ein Maler ohne Pinſel und Palette, in deſſen Geiſt ſich die Bilder, unſichtbar für Andere, aber deſto klarer für ihn formen, oder einem Baumeiſter leich, der mit verſchränkten Armen zuſieht, wie von ſeinem au hier ein Stück und da eins abgebröckelt wird, ſteht er den Ereigniſſen gegenüber. Das neue Regiment iſt ihm per⸗ ſönlich ſympathiſcher als dasjenige, welches dieſem Platz ge⸗ macht hat. Fürſt Hohenlohe iſt mit dem Altreichskanzler Fürſt Bismarck befreundet und Fürſt Bismarck glaubt nicht an faux pas dieſer Leitung. Im Uebrigen ſieht er in dem Kanzlerwechſel nicht mehr als eine Perſonalveränderung. Was die Umſturzvorlage angeht, war er von jeher der Anſicht, daß in dieſer Beziehung etwas geſchehen müſſe. Ob dieſelbe aber in ihrer jetzigen Form zu dem gewünſchten Ziele führen könne, iſt ihm zweifelhaft. Der Fürſt ſcheint von dem Be⸗ wußtſein durchdrungen, daß die Größe ſeiner Schöpfung der⸗ ſelben geſtattet, ſeine poſitiv erhaltende Hand nunmehr ent⸗ behren zu können.“ Ueber das Kruppſche Logirhaus für un⸗ verheirathete Facharbeiter ſchreibt die amtliche „Berl. Correſp.“ Folgendes: Am 1. Juli 1894 hat der Kommerzienrath Krupp in Eſſen für unverheirathete Facharbeiter ein Logirhaus eingerichtet, das ſich durchaus bewährt hat. Die Bewohner des Hauſes bilden eine Wuthſchaftsgenoſſenſchaft, welcher in weiteſtem Maße das Recht der Selbſtverwaltung eingeräumt iſt. Die Gemeinſchaft beſtimmt den zur Beſtreitung der Wirth ſchaft zu zahlenden Beitrag, wählt den Vorſteher, die Miiglieder u. ſ. w. Das Logirhaus iſt nach dem in der„Zeitſchrift der Centrale für Arbeiter wohlfahrts⸗ einrichtungen“ mitgetheilten Bericht des Generalſekretärs Bueck zur Aufnahme von 30 Genoſſen eingerichtet. In dem dreiſtöckigen Tyeil des Gebäudes befinden ſich die Wobhnräume, in jedem Stockwerke drei Zimmer für je zwei, und vier für je einen Einwohner hergerichtet. Die Zimmer enthalten für jeden Bewohner ein Bett, eine Kowmode, einen Kleiderſchrant die erfo derlichen Stühle und einen gemeinſamen Tiſch. Den Zimmern gegenüber liegt an demſelben Korridor ein größerer Raum, das Arbeitszimmtr für die zehn an dem Korridor wohnenden Leute. Jeder von ihnen hat am Tiſch dieſes Arbeits⸗ zimmers ſeinen Platz, der mit ve ſchließbarem Auffatz und mit einer gleichfalls verſchließbaren Schublade ver⸗ ſehen iſt. Ferner befindet ſich in jedem Siockwerk eine terhaltung zurückkommt, dann ſchwebt der über die Welt wie über ſene zu widerlegen.(Beifall.) Behauptung des Vorhandenſeins von Spitzeln und die An⸗ allein ſei es nicht gethan, es ſeien auch Maßregeln Beſſerung der Lage der Landwirthſchaft erforderlich. Re ſehnten nach dem, was wrr jetzt beſitzen. An den ſaft unlöz baren Schwierigkeiten, mit denen damals die erſtrebte Ver⸗ (Gelepyon⸗Ar. 218.) Badeeinrichtung und ein Raum zum Reinigen und Putzen der Bekleidung. Der niedrigere Theil des Gebäudes enthält das Speiſezimmer, die Wirthſchaftsräume und die Wohnung der Wirthſchafterin und ihrer Familie. Zur Beſtreitung der Wirthſchaft wurde nach anfänglicher Feſtſetzung der Gemeinſchaft ein Satz von 1,20 Mark für den Tag von jedem Genoſſen erhoben, der dann auf 1,25 Mark erhöht wurde. Hiervon wird die Be⸗ köſtigung der Genoſſen, der Wirthſchafterin, ihrer Fa⸗ milie und Mägde, die Waſſertaxe, Heizung und Lohn der Mägde beſtritten. Dies iſt, da ſehr gutes Eſſen geliefert wird, nur möglich, weil ſämmtlicher Bedarf aus den Kruppſchen Konſumanſtalten gedeckt wird. Die Er⸗ öͤffnung des Hauſes erfolgte mit 21 Theilnehmern, allmählich wurde die Anſtalt aber voll beſetzt, jetzt iſt der Andrang ſo groß, und die Theilnehmer fühlen ſich augenſcheinlich wohl darin. Mit dieſer Errichtung, welche die Firma Krupp unſers Wiſſens als erſte in Deutſchland eingerichtet hat, iſt ein entſchieden, bedeutſamer Schritt auf ſozialem Gebiete geſchehen. Der alleinſtehende Arbeiter erhält dadurch ein Heim. In der Regel iſt derſelbe auf das Wirthshaus angewieſen. Im Wirthshauſe tritt an ihn die Verſuchung heran, mehr Geld auszugeben, als der Lebensunterhalt unbedingt erfordert, im Wirihshauſe begründet er gewöhnlich ſeinen finanziellen Niedergang. Eben dort tritt auch die Umſturz⸗Propaganda an ihn heran. Hinter'm Glaſe Bier in dumpfer Kneipenluft wird das erſte Gift der Unzufriedenheit in das Herz des Arbeiters geträufelt. Jene Krupp'ſche Einrichtung, welche den Arbeiter aus dem Wirthshauſe an ein be⸗ hagliches und geregeltes Leben gewöhnt, iſt daher auf 3 freudigſte zu begrüßen und findet hoffentlich recht zahl⸗ reiche Nachahmung. Deutſcher Reichstag.„ Berlin, 19. Vumn. (Schluß.) Umſturzvorlage. Der Reichskanzler 1 Hohenlohe erklärt: Die Vese des Reiches für die Arbeiterbevölkerung und die ekämpfung der Sozialdemokratte haben keine Berührung mit einander. Der Weg der Förderung des Wohles der Ar⸗ beiter werde auch in Zukunft nicht verlaſſen werden. Hier handele es ſich aber um den Kampf gegen internationale und ſoziale Verbrechen. In dieſem Kampfe werden die Regierungen die Unterſtützung der Nation und hoffentlich auch die that⸗ kräftige Mitwirkung der Mehrheit des Reichstags finden (Lebhafter Beifall rechts.) 5 Abg. Leuſchner führt aus, die Reichspartei ſtehe auf dem von Frhrn. v. Stumm dargelegten Standpunkt. Abg. Frohme(Soc.) erklärt, die Socialdemokratie ſei allerdings eine revolutionäre Partei, aber die Gegner unter⸗ ließen anzugeben, was die Soeialdemokraten unter evolution verſtehen. Redner beſtreitet die Verherrlichung anarchiſtiſcher Thaten durch die Socialdemokraten.(Unruhe rechts.) Die Un⸗ zufriedenheii herrſche nicht nur bei den Socialdemokraten, wie die Agrarier bewieſen. Die Furcht vor den Socialdemokraten ſei der Beweggrund für die Socialreform. Die Vorlage ſei nur der Vorſdkufer kommender viel ſtrengerer Geſetze. Die Monarchie ſei nicht eine nothwendige Grundlage des Staates und der Geſellſchaft. Die Socialdemokratie werde über alle Reactionen kriumphiren. 55 Preußiſcher Kriegsminiſter Bronſart v. Schellen⸗ dorff betont, er werde Angriffe auf die Armee ſtets auf das entſchiedenſte zurückweiſen und ſtets mit gleichen Waffen antworten. Der Vorredner habe nicht verſucht, ihn ſachlich Preußiſcher Miniſter des Innern v. Köller weiſt die griffe auf die Polizeiorgane zurück.(Beifall rechts.) v. Buchka(konſervativ) führt aus, mit der Vor bekämpft die Anſicht, als ſei die Vorlage der Beginn eim Serie anderer Ausnahmegefetze. Sie leite allerbings die Ge⸗ ſetzgebung zur Geſundung der Landwirthſchaft und des Hand⸗ werks ein. Die Debatte wird geſchloſſen und die Vorlage mit großer Mehrheit einer Kommiſſion überwieſen. Nächſten Montag Berathung der Interpellation betreffen den Schutz der Deutſchen im Auslande und Anderes. Kaiſer und Reich in der Paulskirche 184849. In der gegenwärtigen Zeit, wo ſo Mancherlei in ſcheinung tritt, was die Freude am deutſchen Reich nicht erhöhen vermag, was den kaum erſt 25jährigen Reichskörp innerlich durch Parteigetriebe und nagende Aturge zerfleiſcht und erſchüttert, iſt es eine lehrreiche Rückerinnerun ſich in jene Zeit zurückzuverſetzen, da die beſten Männer ſie wirklichung des Reichsgedankens zu kämpfen hatte, le⸗ e nee Ei; 1 4 Stad trage ſchaf! von mer Ein bei nah' tung berg Sch ſein weg in hie tri 0 ſtr je * man! ter 28. Ehg JIg K — Fa, 4 Fjli. Tell Sch B 8 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 14. Jauuar. Daher war es ein ſchöner und zeitgemäßer Gedanke, den die Leitung der hieſigen nationalliberalen Partei bethätigte, indem ſie den Gießener Profeſſor Dr. W. Oncken zu einem Vortrag über obiges Thema auf geſtern Nachmittag in den Saalbau einlud und vor ſeinem Rednerpult eine ſtatt⸗ liche Zahl aufmerkſamer Zuhörer verſammelte. Oncken gehört unbeſtritten zu den hervorragendſten Zierden unſerer deutſchen hiſtoriſchen Forſchung, in den weiteſten Kreiſen iſt er bekannt durch ſeine Weltgeſchichte und als gefeierter Lehrer der aka⸗ demiſchen Jugend. Vor Allem aber verfügt er über eine hin⸗ geißende Beredſamkeit, mit der er die Reſultate ſeiner wiſſen⸗ ſchaftlichen Arbeit in gemeinverſtändlicher Form zu feſſelnder Darſtellung zu geſtalten verſteht. Leider mangelt uns der Raum, den meiſterhaften Vortrag ausführlicher wiederzugeben. Wir müſſen uns auf eine kurze Skizzirung beſchränken. Einleitend hob der Redner hervor, daß die deutſche Nationalverſammlung in der Frankfurter Paulskirche in den bewegten Jahren 1848 49, welche berufen erſchien, die Verwirklichung des deutſchen Einheitstraums Hersufzuführen, dieſe als eine Rechtsfrage anſah und nicht anders Whfehen konnte. Der Gedanke, daß ein einiges deutſches Rened gur durch Blut und Eiſen zuſammenge⸗ ſchmiedet werden önnte, lag der Paulskirche, wie vielen andern guten Deutſchen damals, fern. Man hat deßwegen der Nationalverſammlung einen Vorwurf gemacht, der erſt verſtummte, als man die deutſche Frage als eine Machtfrage anerkennen mußte. Seitdem hat man den Idealismus der Paulskirche, der darauf drang, ſich ſelbſt auf dem Wege des Rechts eine Reichszentralgewalt zu ſchaffen, zu würdigen und gerecht zu beurtheilen gelernt. Sodann ging der Redner zu einer äußerſt beweglichen Schilderung der markanteſten Vor⸗ gänge in der Paulskirche über. Er ließ vor dem geiſtigen Auge ſeiner Zuhörer jene Scene lebendig werden, da der Abg, Bürgermeiſter Braun von Köslin in Hinterpommern den Antrag ſtellte, die Zentralgewalt an die Krone Preußens zu übertragen. Ein Stürm der Heiterkeit und lauter Tumult erhob ſich im Saal ob ſolcher Worte und erſt nach gexaumer Zeit konnte der Antragſteller ſeine Rede beginnen. Und als er dann in die erregten Reihen der Abgeordneten die Worte rief:„Wir leben in einer eiſernen Zeit, nur die eiſerne Fauſt Preußens kann uns helfen!“— Da ſchallte ihm höhniſch der Ruf entgegen:„Wir wollen die Fauſt Preußens nicht, wir wollen ſeine Hand.“ Braun's Antrag fand nicht die geringſte Unterſtützung und der Abg. Georg v. Vincke 95 5 für ein einigermaßen anſtändiges Begräbniß deſſelben. Letzterer beantragte ſodann, den Erzherzog Johann von Oeſterreich zum Reichsverweſer zu wählen. Was den Erzherzog für dieſen Poſten, für den man noch zwei weitere Kandidaten, den Prinzen Karl von Preußen und den Herzog Ernſt von Koburg⸗Gotha hatte, beſonders empfehlenswerth erſcheinen ließ, war einerſeits ein merkwürdiger Toaſt, den er in Brühl ausgebracht hatte und worin er als Rettung Deutſchlands kein Preußen, kein Oeſterreich, ſondern ein einiges Deutſch⸗ land, feſt wie ſeine Berge“ proklamirte, andererſeits der Um⸗ ſtand, daß v. Vincke ſeinem Antrage hinzufügte, Preußen ſei wie ein Oeſterreicher betrachtet. völkerrechtlichen Bündniß mit Nationalliberalen g an Tage. 9 Deutſche ſeid Ihr Tribüne mit der Wahl des Erzherzogs zufrieden. So kam letztere zu Stande, und zwar zweifelsohne ganz im Sinne des Königs Friedrich Wilhelm IV. Dieſer hat die deutſche Frage An ſeinem Veto ſcheiterte die ganze Arbeit der Paulskirche. Weiter beſprach der Vor⸗ tragende die von der Nationalverſammlung angenommene Reichsverfaſſung, welche, von Dahlmann und Droyſen entworfen, energiſch den Dualismus in Deutſchland brach und Oeſterreich ausſchloß, und zeigte, wie Männer wie dieſe Ideen nachdrücklichſt vertraten und wie in der Natio⸗ nalverſammlung ſich zwei Hauptgruppen, die Großdeutſchen und die Kleindeutſchen, immer ſchärfer von einander trennten. Die Letzteren erſtrebten das heutige deutſche Reich mit einem eſterreich und waren die Inm ſchärſſten Gegen⸗ ſatz zu der Verfaſſung der Paulskirche ſtellte ſich ſodann das von Schwarzenberg entworfene berühmte Programm von Kremſier, deſſen Deviſe lautete: Los von Frankfurt! Der hiermit gekennzeichnete Bruch loderte zu heller Flamme auf, als in der Paulskirche der Prager Graf Deihm in offenherzigſter Rede ausrief:„Oeſterreich bleibt bei ſeinem Programm, und wenn Sie es zwingen wollen, müſſen Sie es mit Gewalt thun!“ Darauf beſtieg ein Abgeordneter aus Köln mit der Wuth eines angeſchoſſenen Ebers die und donnerte dem Vorredner entgegen:„Die Schwarz⸗Gelben mögen gute Oeſterreicher ſein, aber gute nicht! Warum kamt Ihr hierher?“ (Stürmiſcher Betfall.) In Folge dieſer Ausſprache trat das bisherige Reichsminiſterfüm zurück u. Heinrich v. Gagern wurde mit der Bildung eines neuen beauftragt. Er trat als⸗ FPeuilleton. — Ueber das Schwert Karls des Großen wird der„Köln. Volksztg.“ geſchrieben: Das Rathhaus der Kreisſtadt Alsfeld aufbewahrten in Oberheſſen iſt ein Meiſterwerk mittelalterlicher Holzbaukunſt, wie nur noch wenige in Deutſchland vorhanden ſind. Das theilweiſe noch im frühern Zuſtande wohlerhaltene, theilweiſe im gleichen wieder hergeſtellte Gebäude ſowohl, wie die darin werthvollen Altherthümer erwecken daher das ntereſſe der meiſten Alsfeld beſuchenden Fremden. Unter den Alterthümern befinden ſich zwei von beſonderem Werthe, nämlich ein prachtvolles Miſſale, welches mit ſehr kunſtvollen N nitlalen und koſtbarer Mglerei verziert iſt, und ein altes, mit ſeltener Eiſelirarbeit verſehenes Schwert, welches der Sage nach einſt von Karl dem Großen geführt wurde und welches daher als der größte Schatz unter den Alterthümern des Rathhauſes gilt. Den letzteren haben auch die Großherzoge von Heſſen, wenn ſie Fals Landesherren Alsfeld beſuchten, ſtets ein lebhaftes Intereſſe zugewendet. Bei einer Beſichtigung des Rathhauſes, welche itte der fünfziger Jahre der Großherzog Ludwig III. vornahm, Kxeignete ſich folgender erheiternde Vorfall, welcher geſchichtlich verbürgt iſt und noch heute im Volksmunde weiterlebt. Als die größte Merkwürdigkeit, das Schwert dem Landesherrn vorzu⸗ dbes Rathhauſes die Ehre des zeigen war, zog es der Bürgermeiſter, welcher bei der Beſichtigung ührers genoß, im Gefühle der Bedeutung des Augenblicks kfühn mit den Worten aus der Scheide:„Das Schwert Karls des Großen!“„Welcher E.. I hat denn das Schwert ſchleifen laſſen?“ fragte erſtaunt und enttäuſcht der Großherzog, da ſich das tauſendſährige Alterthum friſch geſchliffen darſtellte, als habe es eben die Werkſtätte ver⸗ laſſen. „Ich, königliche Hoheit,“ verſetzte ſelbſtbewußt der Bürgermeiſter, welcher Wunder meinte, was er für einen glück⸗ lichen Gedanken gehabt hätte, das Alterthum zu Ehren des hohen Beſuches etwas erneuern zu laſſen. — Hunde als Zollwächter. Von der ruſſiſchen Grenze ſchreibl man der„Königsberger Allg. Ztg.“: In Folge des in Grenze benutzt werden. letzter Zeit recht blühenden Schmuggelhandels hat die ruſſiſche Grenzwache, die in drei Linien aufgeſtellt iſt, eine weſentliche Verſtärkung erhalten. Und zwar ſind es dieſesmal nicht Menſchen, ſondern Hunde, die in größerer Menge zur Bewachung der Jeder Grenzwächterlinſe ſind mehrere dieſer eigens dreſſirten Thiere zuertheilt. Am Tage pflegen ſie der Rühe, werden aber beim Einruch der Nacht an Poſteſt ver⸗ kheilt, denen ſie ſchon auf weite Entfernungen das Herannahen fremder Perſonen anzeigen, wie ſie auch auf Kommando Flüchrigen nacheilen und ſie ſtellen. Die Verwendung der Hunde für den krentsdienſe ſoll ſich als ſehr zweckmäßig erweiſen und iſt daher De künft in größerem Maße zu erwarten. — In Antanangrivo, der Hauptſtadt von Madagaskar, blürde larzlich das große religiöſe und nationale Badefeſt, Fondraoua genannt, gefeiert. Es beſteht in Baden und Rind⸗ Mitternacht wars, ehe das bald mit einem Programm hervor, in welchem ein deutſches Reich in ſeiner gegenwärtigen Geſtalt gefordert wurde. Eine gewaltige Redeſchlacht entſpann ſich darob. Der Badenſer Jacob Venedey ſtellte den Antrag, das Gagernſche Pro⸗ gramm ſofort zu verwerfen. Andere traten energiſch für das⸗ ſelbe ein, ſo Herman v. Beckerath, der„das Warten auf Oeſterreich das Sterben von Deutſchlands Einheit“ nannte. Schließlich wurde das Programm angenommen, weil alle anderen ſich als hinfällig erwieſen, ſo der ſogen.„Turnus“ une das„Direktorium“. Ergötzlich war die Schilderung Onckens, womit er die Rede ſkizzirte, welche der Abgeordn. Schüler, Oberappelationsgerichtsrath in Jena, zu Gunſten des Verfaſſungsgrundſatzes hielt: Wählbar zum Oberhaupt iſt jeder Deutſche. Und weiter zogen die bedeutenden Männer der Paulskirche im Geiſte vorüber, Ludwig ÜUhland, der für republikaniſche Leitung ſchwärmte und nichts von Erblichkeit wiſſen wollte, der ſchwä⸗ biſche Rümelin aus Nürtingen, ſpäterer Kanzler der Tü⸗ binger Univerſität, der energiſch nach einem Erbkaiſer ver⸗ langte. Als er ſpäter mit Simſon in Berlin war, fragte ihn Friedrich Wilhelm IV., wo Nürtingen eigentlich liege. „Auf dem Wege vom Hohenſtaufen zum Hohenzollern“— war ſeine geiſtvolle Antwort. Ebenſo dachten und ſprachen Dahlmann und v. Vincke. Was ſchließlich nach langen hitzigen Debatten angenommen wurde, war ein Kaiſer ohne Erblichkeit. Uund um das Chaos noch unentwirrbarer zu machen, erließ der König von Preußen jenes bekannte Rund⸗ ſchreiben an die Kabinette, worin ein deutſches Reich, aber kein Erbkaiſer verlangt wurde. Es iſt daher zu bewundern, daß trotzdem in der Paulskirche alsbald der ſchneidige Be⸗ ſchluß zu Stande kam, den König von Preußen zum Kaiſer zu wählen. Oeſterreichs leitender Miniſter, Schwarzen⸗ berg, ſorgte ſelbſt dafür, daß es ſo kam, er enthüllte das Bild, wie es in Deutſchland ausſehen würde unter Oeſter⸗ reichs Regiment und zerſprengte damit die großdeutſche Partei in der Paulskirche. Am 12. März 1849 wurde der dringliche Antrag geſtellt auf Anbietung der Kaiſerkrone an den König von Preußen, und Kar! Welcker, bisher der eifrigſte Vorkämpfer der großdeutſchen Idee, hielt für den Antrag eine großartige Rede, in welcher er eine herzerweichende Beichte ablegze.„Das Vaterland iſt in Gefahr, retten Sie das Vaterland!“— vief er der Verſammlung zu. Der Antrag ging an eine Kommiſ⸗ ſion und wurde ſpäter abgelehnt. Schließlich gelangte ein Kompromißantrag mit 290 gegen 248 Stimmen zur Annahme, worauf am 3. April die Kaiſerkrone dem König von Preußen angeboten wurde. Friedrich Wilhelm IV. gab eine direkte und indirekte Ablehnung. Er hat damit gehandelt, wie er auſ Grund ſeiner Weltanſchauung und Geiſtesrichtung nicht an⸗ ders konnte. Er erblickte in der Kaiſerkrone das„eiſerne Hals⸗ band der Knechtſchaft“. Die Ablehnung war kein Schaden für Deutſchland, die Sache war damals noch nicht reif. In demſelben Sinne äußerte ſich am 21. April 1849 in der II. preußiſchen Kammer der damalige Abg. Otto von Bismarck, indem er ausführte: „Wenn der König die Reichsverfaſſung angenommen hätte, wäre er das Werkzeug dämoniſcher Gewalten geworden.“ Daher kann es uns— ſo ſchloß der Redner— heute mit freudigem Stolz erfüllen, daß der Bau unſers deutſchen Rei⸗ ches auf ſolideren Grundlagen ruht, als damals geboten wer⸗ den konnten. Die deutſche Monarchie hat es vor vielen andern, wie z. B. vor der italieniſchen voraus, daß ſie ſich nicht mit Hilfe von Elementen erhob, zu denen ſie ſich ſpäter als un⸗ monarchiſchen hätte im Gegenſatz fühlen müſſen. Trotzdem iſt die Arbeit der Paulskirche keine verlorene geweſen. Sie hatte, wie Heinrich Laube ſagte, die Aufgabe, die deutſche Idee aus dem Rohſtoff herauszuarbeiten. Der geiſtvolle Vortrag fand bei den Anweſenden, unter denen ſich auch zahlreiche Parteifreunde von auswärts, ſo von Ladenburg, Großſachſen und Schwetzingen befanden, rau⸗ ſchenden Beifall. Aus der Karlsruher Zeitung. Audienzen ertheilte vorgeſtern der Großherzog dem Profeſſor Dr. Amann und dem Amtmann Dr. v. Grimm, beide von Mannheim. Die Aktuare Emil Winterhalter bei der Staats⸗ anwaltſchaft Karlsruhe, Jakob Meder bei jener in Mann⸗ heim, Friedrich Nenninger bei jener in Freiburg wurden zu Expedituraſſiſtenten ernannt. Finanzaffiſtent Hermann Marbeiter, erſter Gehilfe bei Großh. Obereinnehmerei Mosbach wurde als Buchhalter etatmäßig angeſtellt. Zur Betheiligung au Börſengeſchäften werden„kleine Kapitaliſten“ neuerdings von Berlin aus durch Anzeigen in .. KK—— fleiſcheſſen, und dieſe Beſchäftigung iſt ſo wichtig, daß mehrere Wochen vorher im Gehirn der Madagaſſen für alles andere zein Raum mehr iſt. Wer ſich einbildet, mit Rückſicht auf den drohenden Krieg mit Frankreich ein Feldlager vorzufinden, täuſcht ſich. Die Bevölkerung beſchäftigt ſich vielmehr mit der Dobenes a und dem Verkaufe von Rindern, die zu 30 bis 60 ollars abgehen. Der Mittelpunkt des Feſtes iſt das Baden der Königin im großen Saale des Palaſtes, zu dem die oberen Zehntauſend der Reſidenz und die auswärtige Colonie einge⸗ laden werden. Der Vertreter des„Standard“ wurde gleich⸗ falls dieſer Ehre theilhaftig und beſchreibt in launiger Wetſe, wie die Gäſte rund umher hockten, während die Königin im Scharlachmantel auf einem Thron in der Mitte ſaß, ihr zur Seite aufrecht der alte Premierminiſter. Sobald die Königin in ihrem Bade verſchwindet, beginnt das Reis⸗ und Rindfleiſch⸗ kochen, über deſſen Fortgang der Premier von Zeit zu Zeit Ihrer Majeſtät Bericht abſtattet. Wenn dann ſchließlich die amtlichen Abtrockner nach Benetzung ihrer Hände mit wohl⸗ riechendem Waſſer die Herrſcherin abgerieben, erſcheint ſie mit der Krone auf dem Kopf und einem Silbergeſchirr in der Hand und beſprengt aus letzterem ihre Gäſte je nach Gunſt und Stellung; es enthält ihr hochheiliges Badewaſſer, und wer damit beträufelt worden, ſieht ſich für ſehr geehrt an. Kanonen⸗ donner verkündigt dem Volke das Ende des Bades, es darf nun ſelbſt baden. Die verſchiedenen Stämme bringen der Königin dann Geldſpenden 855 Huldigung dar, und der Premier hält ſehne alljährliche Feſtrede, die diesmal ſehr kriegeriſch und wenig ſchmeichelhaft für die Franzoſen ausfiel. Es hieß darin: Jede Nation hat ein ihr von Gott gegebenes Land, möge daher jede Nation ſich damit begnügen, friedlich und ruhig ihr Land zu behalten, und nicht die Hände nach anderen Ländern, auf die ſie kein Recht haben, auszuſtrecken. Nun gibt es ein Volk, die Franzoſen, die ſich lange in unſerer Mitte befanden und unſere Freunde zu ſein vorgaben; aber was haben ſie jetzt ge⸗ than? Sie, Madame, haben Sie nicht beläſtigt; im Gegentheil, Sie haben alle möglichen Beleidigungen ihrerſeits ertragen, bis ſte eines Tages ihre Flagge herunterzogen und weggingen. Sie haben ſie nicht fortgeſandt, ſie ſind ſelbſt gegangen. Und nun ſeid nicht ſchwachherzig, denn wir haben eine Armee, Ka⸗ Uonen, Pulver und Geſchoſſe.— Ich ſpreche für mich, und als Oberſtbefehlshaber für die geſammte Armee; wir wollen lieber unſer Leben dranſetzen, als den Franzoſen nachgeben. Ich habe gehört, was die Weiber ſagen; ſie ſagen, die Franzoſen ſind bös und gottlos, und wahrlich, die Frauen wiſſen etwas da⸗ von u. ſ..“ Nach Beendigung der Rede wurde Honig, Reis und Rindfleiſch vertheilt. Die Königin drückte ihr beſonderes Foßlerfalen über die Anweſenheit ſo vieler Gäſte aus, und 0 1 Schmauſen ein Ende nahm. — Die Meldungen über das furchtbare Gemetzel, welches die Japaner nach der Einnahme von Port Arthur begangen haben, werden von den Berichterſtattern des„Standard und den Tagesblättern aufgefordert, indem Auskunft darüber an⸗ geboten wird, wie man ſich durch Zahlung einer mäßigen Einlage die Theilnahme an dem Gewinne aus den von einer Bankfirma für gemeinſchaftliche Rechnung ihrer Auftraggeber ausgeführten Börſenoperationen verſchaffen könne. Da die hierbei verſprochenen außerordentlichen Gewinnausſichten thatſächlich ſehr unſichere ſind und derartige Unternehmungen erfahrungsgemäß nicht die geringſte Gewähr für die Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen bieten, ſo hat das Publi⸗ kum alle Veranlaſſung, ſolchen ſchwindelhaften Anpreiſungen gegenüber auf der Hut zu ſein, um ſich vor Verluſten zu bewahren. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 14. Januar 1894. Erledigte Stellen für Militäranmärter. Stra⸗ ßenwart auf ſofort nach Mühlhauſen(A. Pforzheim). Bewerbungen an die großh. Waff und Straßenbau⸗In⸗ ſpektion Karlsruhe, Sektion Pforzhe Dankſagung. Zufolge des am letzten Freitag zu Gunſten der Steinklupfer in den hieſigen Tagesblättern er⸗ ſchienen Auſkufs ſind mir ſowohl Naturalien wie beſonders Geldbeträge bereits in reichem Maße zur Verfügung geſtellt worden. Es drängt mich deshalb, den S; ern der bis⸗ herigen Gaben namens der damit Bedachten heute ſchon den herzlichſten Dank auszuſprechen mit dem Bemerken, daß Ab⸗ rechnung nach Schluß der Sammlung, welche bis auf Weiteres fortgeſetzt wird, in den Zeitungen zur Veröffentlichung ge⸗ langt. Mit der Verabreichung des Kaffees an die Stein⸗ ſchläger wird heute begonnen. Mannheim, 14. Janug 1895. Beck, Oberbürgermeiſter. Zur Beſchäftigung der Arbeitsloſen. Ein hieſiges Blatt brachte am Samſtag unter der Spitzmarke„Ein Danger⸗ geſchenk?“ eine Notiz, in welcher die Vermuthung aüsge⸗ ſprochen iſt, daß es ſich bei der ſeitens der Armenkommiſſton beſchloſſenen Abgabe von Holzſchuhen an die mit Steinſchlagen beſchäftigten Arbeitsloſen lediglich um einen„Kniff“ handle, um die Arbeiter fü bevorſtehende Wahl ihres Wahlrechts zu berauben. Gleichzeitig wurden in fraglicher Notiz die Arbeiter vor der A zme der Holzſchuhe gewarnt. Dem⸗ gegenüber erfahren wir von zuſtändiger Seite, daß die Holz⸗ ſchuhe aus Geſchenkmitteln beſchafft und an die Arbeiter nur leihweiſe abgegeben werden, daß ſomit bei Verab⸗ reichung derſelben von einer Armenunterſtützung und einem damit verbundenen Verluſt des Wablrechts nicht die Rede ſein kann. * Das Eis des Neckars hat ſich geſtern oberhalb der Neckarbrücke geſtellt und ſich bis heute früh bis in die Nähe der Eiſenbahnbrücke der Heſſiſchen Ludwigsbahn angeſchoben. Theilweiſe iſt das angeſchobene Treibeis bereits überfroren. * Die Ausſtellung von Zeichnungen und Aqugrellen für Innendekorationen, von Reiſeſtudien und kunſtgewerblichen Entwürfen, Photographien ſelbſtgefertigter Arbeiten des Kunſt⸗ gewerbes ꝛc., die der Badiſche Kunſtgewerbe⸗Verein in Karlsruhe aus Anlaß ſeines zehnjährigen Beſtehens vorbereitet und welche unſeres Wiſſens erſtmals in dieſer Form veranſtaltet wurde, erfreut ſich einer ſo regen Bethei⸗ ligung, daß die hiefür vorgeſehenen Räume der Galerien des Lichthofs der Großh. Kunſtgewerbeſchule kaum ausreichen. Obgleich für die Beſchickung nur Badener und Mitglieder des Vereins eingeladen wurden, ſind bereits zahlreiche Arbeiten eingegangen und täglich laufen noch neue Sendungen und Anmeldungen ein, ſodaß wohl über Tauſend Einzelnümmern zur Ausſtellung gelangen dürften. Es iſt dies ein Beweis, daß der ſo rührige Verein auch mit dieſer neuen Unternehm⸗ ung wieder einen glücklichen Griff gethan hat, der gewiß auch anderwärts Nachahmung finden dürfte. Die Ausſtellung wird vom nächſten Sonntag an mit Ausnahme der Samſtage täg⸗ lich und auf die Dauer von vier Wochen unentgeltlich geöffnet ſein.— Von Mitte der kommenden Woche wird zugleich der Kunſtſchrein ausgeſtellt werden, welchen die badiſchen Städte und Gemeinden zum Regierungsjubiläum des Gro ß⸗ herzogs widmeten, nebſt dem Prachtwerke, das über dieſe Feſtgabe erſchienen iſt. Prämiirt. Bei der gegenwärtig in Offenbach a. M. ſtattfindenden Allg. Kanarienausſtellung erhielt der in Fach⸗ kreiſen bekannte Kanarienzüchter Herr Juſtrumentenmacher W. A. Keßler jr. von hier für ſeine dortſelbſt ausgeſtellten Vögel den erſten Ehrenpreis, 3 erſte und 3 hohe zweite Preiſe. *Vogelzucht⸗Verein Kanaria. Unſer ſehr rühriger und ſtrebſamer„Vogelzucht⸗Verein Kangria“, der, wie wir aus ſeiner am 8. und 9. Dezember im„rothen Löwen“ abge⸗ 25———— der„Times“ völlig beſtätigt. Der Vertreter der Times“ ſchreibt⸗ Als die Japaner in die Stadt marſchirten, erſchoſſen ſie jedes lebende Weſen, das ihnen in den Weg kam. Die Japaner trieben die Chineſen aus ihren Schlupfwinkeln, ſchoſſen ſie nieder und hackten ſie in Stücke. Dabei leiſtete Niemand Widerſtand. Viele Chineſen baten auf den Knien um Barmherzigkeit. Die, welche flohen, waren bald eingeholt und abgeſchlachtet. Eine Abtheilung japaniſcher Reiteret mit einem Offtzier an der Spitze feuerte vom Rande eines Baches aus nach der See zu auf Alles, was ihr in die Augen kam. Ein alter Mann und zwei Kinder von 10 und 12 Jahren wollten durch den Bach waten. Ein Reiter ritt in das Waſſer und hieb ein Dutzend Mal mit ſeinem Säbel in die Unglücklichen hinein. Ein anderer unglücklicher Kerl wollte durch die Hinterthür ſeines Hauſes flüchten, als die Bande vorn hinein drang und nach allen Richtungen feuerte. Dann kam er in eine Hintergaſſe und in einem Angenblick befand er ſich zwiſchen zwei Feuern. Wir hörten ſein flehentliches Geſchrei um Gnade. Umſonſt, die Japaner ſchoſſen in einer Entfernung von nur zehn Fuß in ihn hinein, bis er todt war. Eine Menge ſolcher Grauſam⸗ keiten ſahen wir, bis wir den Anblick nicht mehr ertragen konnten und den Berg hinabſtiegen und uns nach dem Hupt⸗ quartier begaben. Dort waren in dem großen Zelt des chineſt⸗ ſchen Generals Feldmarſchall Oyama und feine Offiziere ver⸗ ſammelt. Die Muſikkapelle ſpielte bald einen eigenthümlichen japaniſchen Marſch, bald einen luſtigen franzöſiſchen Walzer und ſchließlich die eindrucksvolle japaniſche Nationalhymne „Kaminoga“. Da ertönte aus 20000 Kehlen das japaniſche Hurrah:„Banjai Nippon“. Die Begeiſterung kannte keine Grenzen. Es war ein herrlicher Triumpß, nach harker Kampfes⸗ arbeit erfochten. Keinem Japaner kam zs in den Sinn, daß ihre Gäſte vom Weſten voller Abſcheu und Entſetzen erfüllt waren. Es war eine Erleichterung, uns von dieſer Fluth des hölliſchen Jubels unſerer früheren Freunde wegzuwenden, welche uns mit Aufmerkſamkeiten überſchütteten. Der Berichterſtatter der„Times“ iſt übrigens gerecht genug, hinzuzufügen:„Ich will die Japaner nicht allein wegen der vorgekommenen Glau⸗ ſamkeiten verantwortlich machen. Die chilleſiſchen Soldaten verkleiden ſich als Bauern, behalten aber ihre Waſſen und ſchießen, wenn ſie es für re herachten. Ferner fanden die Japaner in den Straßen Port Arkhurs vie e Landsleute mit unſagbaren Verſtümmelungen für das Einbringen von abgehau Japaner ausgeſetzt. Auch ſollen von den hineſen Spreug⸗ bomben gelegt worden ſein. Es wird deshalb entſchuldbar, wenn die Japaner alle Chineſen ohne Unterſchied als Feinde betrachteten, Aber man tödtet doch nicht jeden Feind. Ich habe Hunderte geſehen, die getödtet wurden, nachdem ſie ge⸗ fangen und gefeſſelt worden waren. Der Blutdurſt unmittel⸗ bar nach einer Schlacht iſt am Ende verſtändlich. Die Schlacht enuen Köpfen und Händen der fand am 21. ſtatt, das Gemetzel dauerte aber am 25. noch fokt. Plakate waren Belohnungen eeeeeee, * von den Herren Löſch und Kökert, ſowie den Mannbeim, 14 Januar. General⸗Anzeiger. 3. Seite. haltenen Ausſtellung erſehen, es mit ſeiner Sache ernſt nimmt, hielt vor einigen Tagen eine Mitgliederverſammlung ab. Dieſelbe war ſehr ſtark beſucht. Außer dem Rechen⸗ ſchaftsbericht über dir Ausſtellung, den Herr Schriftführer Wolf in detailirter Weiſe mittheilte, ſtand auf der Tages⸗ ordnung die Aufnahme neuer Mitglieder. In der Verſamm⸗ lung wurde ferner feitens des Vorſitzenden, Herrn Bertele, in zu Herzen gehenden Worten das ſo zeitgemäße Thema „Gedenket der Vögel“ behandelt. Der Verein kam zu dem einſtimmigen Beſchluß, ſich der freilebenden Vögel in der für ſie ſo traurigen gegenwärtigen Zeit anzunehmen und für geeignete Futterplätze bezw. Fütterung zu ſorgen. Die Vor⸗ kehrungen hierzu ſind ſchon ſo weit gediehen, daß mit der Fütterung derſelben bereits theilweiſe begonnen wurde. Wir ſind überzeugt, daß viele Einwohner Mannheims in dieſer Sache ſchon mitgewirkt hätten, wenn ſich hierzu Ge⸗ legenheit geboten hätte. 15 dem„Vogelzuchtverein Kanaria“ iſt dieſe Gelegenheit zu finden. Wir bitten daher im In⸗ tereſſe unſerer freilebenden Vögel, dem Verein ſo viel als möglich unter die Arme zu greifen, ſei es in Naturalien oder auch in Anweiſungen auf Futter, die der Vorſitzende des Vereins, Herr Bertele(D 6. 14), gerne entgegen⸗ nehmen und für ihre richtige Anwendung Sorge tragen wird, * Gewerbe⸗ und Induſtrieverein. Heute— Montag — Abend um 9 Uhr hält Herr Architekt H. Hartmann im Vereinslokal(Kaſino, R I, 1) einen Vortrag über„Die Sicherung der Forderungen der Bauhandwerker bei Neubau⸗ ten“, worauf die Vereinsmitglieder aufmerkſam gemacht werden. Vortrag. Der„Mannheimer Dieſterweg⸗ Verein“ veranſtaltet nächſten Mittwochabend, prä⸗ cis 8 Uhr beginnend, eine Verſammlung, in welcher Herr Dr. Meuſer von hier einen Vortrag halten wird über das Thema:„Aus der deutſchen Vergangenheit, kulturgeſchichtliche Exkurſe unter ſteter Be⸗ zugnahme auf die Gegenwart“. Dieſes hochinter⸗ eſſante Thema wird eine ebenſolche Behandlung erfahren, weßhalb wir hiermit ganz beſonders auf dieſen Vortrag auf⸗ merkſam machen wollen. Vor etwa Jahresfriſt hielt der ge⸗ nannte Redner über daſſelbe Thema ſchon einen Vortrag, der ſich des allgemeinſten Beifalls erfreute; der angekündigke Vortrag wird eine Fortſetzung des erſten ſein. * Abendunterhaltung des Kaufmänniſchen Vereins. Die am Samſtag Abend im Saalbau ſtattgefundene Abend⸗ unterhaltung des Kaufmänniſchen Vereins füllte den Saalbau⸗ ſaal in einem ſolchen Maße, daß bereits gegen 8 Uhr die Polizei ſich veranlaßt ſah, den Saal zu ſchließen, um ein weiteres Zuſtrömen von Feſtbeſuchern zu verhindern. Später öffnete ſie allerdings die Saalthüren wieder, nachdem ſie ſich überzeugt hatte, daß noch einige Perſonen Platz finden konnten. Die Veranſtaltung bildete wieder einen ſchlagenden Beweis von der Nothwendigkeit der Errichtung einer Feſthalle, eine Anſicht, die man im Verlaufe des Abends wohl hundertmal vernehmen konnte. Der Kaufmänniſche Verein bot dee mal ſeinen Mitgliedern und ihren Angehörigen etwas ganz Hervorragendes. Da iſt in erſter Linie zu nennen die Zauberkünſtlerin Fräulein Emma Stengel, welche ihr„geheimnißvolles Metier“ mit Anmuth und Grazie ausübte und die auf dem ſogenannten Zaubereigebiete ſchon anz Staunenswerthes leiſtet, trotzdem ſie noch eine An⸗ ängerin iſt. Jede Piece brachte ihr ſtürmiſchen Beifall, für den ſie durch mehrfache Zugaben dankte. Herr Hugo Boiſin, der jugendliche Baritonſoliſt der„Liederkafel“, ſang einige Lieder und entzückte damit alle Zuhörer. Rauſchendes, nichk endenwollendes Bravo wurde dem hochbegabten Sänger zu Theil. Herr Hofſchauſpieler Hecht ſorgte durch ganz vorzügliche Couplets für den Humor, während Herr Hof⸗ opernſänger Kraus durch zwei prachtvolle Tenorſolis den Abend verherrlichte. Ferner brachten einige Mitglieder des hieſigen Hoftheaters zwei Einakter zur Aufführung und zwar das Luſtſpiel„GEin Knopf“, durchgeführt amen räulein Hofmann und Frau De Lank, ferner die urleske mit Geſang„Sonntagsjäger“ oder„Verblefft“, eſpielt von den Herren Hildebrandt, Hecht, Kökert, 999 ſch, Mauren und Schilling, ſowie Frau De Sank. Die beiden Theaterſtücke fanden eine ganz vortreff⸗ liche Durchführung und boten viele heitere und urkomiſche Momente. Muſikpiegen der Grenadierkapelle füllten die wiſchenpauſen aus. Um den ſchönen Abend, der mit einer nzunterhaltung abſchloß, hat ſich namentlich das Vorſtands⸗ mitglied Hermann Gellert, verdient gemacht, welcher auch die Klavierbegleitung zu den einzelnen Geſangspiegen in beſter Weiſe ausführte. Ein großes hiſtoriſches gab geſtern Abend die renommirte Kapelle des 1. bad. Leibdragoner⸗Regiments von Karlsruhe im großen Saalbauſaale. Eine ſehr zahlreiche Zuhörerſchaft hatte ſich eingefunden zu der genußreichen Ver⸗ anſtaltung, die wohl Ween auf das Höchſte befriedigt haben wird. Leider können wir ſolche hervorragende Kon⸗ zerte in Mannheim nur ſelten genießen, da es ja immer mit raßen Opfern verbunden iſt, die Karlsruher Kapelle nach annheim kommen zu laſſen. Daß ſich Herr Waibel, der rührige Saalbauwirth von dieſen hohen Ausgaben nicht hat abhalten laſſen, den Mannheimern wieder einmal die aner⸗ kannt tüchtige hervorragende Militärkapelle hören zu laſſen, kann ihm nur zum Lobe gereichen u. ſteht nur zu wünſchen, daß die hieſ. Einwohnerſchaft in noch verſtärkterem Maße als es bisher Aitalans Erichſen's Cöcgter. Roman von B. Riedel⸗Ahrens. (Nachpruck verboten.) 85)(Fortſetzung.) „Aber das iſt ja fürchterlich, ſagte Rahel ſtarr, die Augen groß auf den Bruder gerichtet,„dazu geben ſich die armen Mädchen her, ſo tief erniedrigen ſie ſich vor ſich ſelbſt und dem Mann? Die Beklagenswerthen!“ „Die,“ betonte Axel eifrig,„aber ich ſage Dir, Rahel, das iſt ja gar nichts, die gehören noch zu den Hochanſtändigen der weiblichen Bevölkerung großer Städte, ſie haben Stellung, und zwingt ſie auch das dürftige Salair zur Annahme von Geſchenken und dergleichen, ſo genießen ſie doch eine gewiſſe Achtung.“ „Alſo auf ſolchem Fuße— ich meine das Abendbrod bezahlen— ſtandeſt Du mit Fräulein Kronach?“ ſiel Leo⸗ nore ein. „Ja— wenn Du es durchaus wiſſen willſt. Alſo die Geſchichte verhält ſich ſo: Ich hatte mir in dem Geſchäft, wo Silly Kronach angeſtellt war, ein Dutzend Kragen gekauft, ſie bediente mich und ich fand das Mädel allerliebſt, ſie hatte was in ihrem Benehmen, das mir ſehr gefiel, ſo daß ich am folgenden Tage ſchon wieder hinging, um ein paar höchſt überflüſſige Gegenſtände zu erhandeln. Kurz und gut, die Bekanntſchaft wurde angebahnt, ſie ſchien mir ebenfalls nicht abgeneigt und bald danach hatte ich ihre Einwilligung zu einem Zuſammentreffen am dritten Ort erhalten— ſelbſt⸗ redend Alles hochanſtändig. Wir gehen alſo zuerſt zum Wintergarten, der Vorſtellung beigewohnt, darauf ein Abend⸗ eſſen mit Champagner— pikfein, und den Schluß ſollte eine Taſſe Kaffee bei Kranzler bilden. Eben hat denn auch der dienſtthuende Geiſt den Mokka gebracht und Fräulein Lilly ſchickt ſich an, mir einen tieferen Blick in ihre Familienver⸗ hältniſſe zu gewähren— da tritt ein Artillerieofftzier in's Lokal; ſie ſtutzt, wird ſehr verlegen, ich ſehe ihn näher an und erkenne Eugen v. Ravens, der ſich wenig verändert hat in den kangen Jahren, da wir uns nicht geſehen. Er ſetzt zich an einen Tiſch— fängt an, uns zu beobachten, und wirft ſchon der Fall war, dieſe jeden Muftkfreund erfreuenden und erquickenden Konzerte zu beſuchen. Der Kapellmetſter Herr W. Radecke iſt ein ebenſo tüchtiger Dirigent als Muſiker. Hinreißend wirkte ſein ſchmelzend geblaſenes Trompetenſolo in der Schäfferſchen Kompoſition„Die Poſt im Walde(Echo)“ und mußte ſich der Künſtler zu zwei Zugaben entſchließen. Der erſte und zweite Theil des Programms enthielt ſorg⸗ fältig ausgewählte und einſtudirte Nummern für Streich⸗ muſik, während der dritte Theil die hiſtoriſche Muſik brachte, die mit Märſchen aus dem 13. Jahrhundert begann und mit der„Wacht am Rhein“ und dem„Kaiſer Friedrich⸗ Marſch“ endigte. Die einzelnen Märſche wurden auf der betreffenden Zeit entſprechenden hiſtoriſchtreuen Inſtrumenten geblaſen. Rauſchender nicht endenwollender Beifall ſolgte dieſer Abtheilung des Concerts. Große Aner⸗ kennung fand auch der Triumphmarſch aus der Oper„Aida“, bei deſſen Durchführung zwei mächtige hellſchmetternde Jericho⸗ Poſaunen die Hauptrolle ſpielten. Alles in Allem muß der Kapelle das Zeugniß ausgeſtellt werden, daß ſie auf der Höhe der Zeit ſteht. Ein hervorragender Kapellmeiſter und küch⸗ tige Muſiker bilden hier ein Enſemble, wie man es nur ſelten findet. An dem großen Erfolge, welche die Kapelle in Mann⸗ heim erringt, haben auch einen nicht unbeträchtlichen Antheil die lebhaften Sympathien, die man noch jetzt in Mannheim der Kapelle der ehemals hier garniſonirenden„rothen Dra⸗ goner“ entgegenbringt. * Der geheizte Korb iſt die neueſte Errungenſchaft einer findigen Arbeiterfrau. Sie war die einzige der vielen Ehe⸗ hälften, welche trotz eines dreiviertelſtündigen Weges ihrem Eheherrn das Mittageſſen ſtets dampfend zur Stelle brachte, während die der Arbeitsſtätte ihrer Männer näher wohnenden Frauen trotz Wolltücher und anderer Vorrichtungen es nicht verhindern konnten, daß die kalte Luft das Eſſen abkühlte. Von den anderen Mittageſſenträgerinnen befragt, was es denn mit ihrem„warmen Geheimniß“ auf ſich habe, erklärte die geniale Frau, daß ſie einen Ziegelſtein auf dem Herde ſtark erwärme) denſelben, um eine Beſchädigung des Korbes zu verhüten, mit Papier umhülle und dann die heiße Speiſe auf den Ziegelſtein ſtelle, ein wollenes Tuch darüber decke und es dadurch erreiche, daß das Eſſen ſich über eine Stunde warm erhalten laſſe. Dieſe auch von anderen Arbeiterfrauen er⸗ probte Methode ſei hiermit zu Nutzen und Frommen aller Eſſenträgerinnen zur Nachahmung empfohlen. Iſt doch das Mittagbrot der beſte Ofen für den frierenden Arbeiter. * Eine kleine Schlacht fand am Samſtag Abend vor der Wirthſchaft„Stadt München“ auf der Straße zwiſchen G 5 und G 6 ſtatt. Ein lediger Schiffer, Namens Becker hatte in der geuannten Wirthſchaft faſt 2 Stunden fort⸗ während Spectakel verübt und wurde infolge deſſen vom Wirth aufgefordert, die Wirthſchaft zu verlaſſen; da der Schiffer der Aufforderung nicht nachkam, wurde ein Schutzmann herbeigeholt, welcher den Becker verhaftete. Becker rief hierauf ſeinen in der Wirthſchaft ſitzenden Kollegen, etwa 30 bis 40 Schiffknechten, zu, ihm beizuſtehen und ihn zu befreien. Die Schiffer kamen auch dieſer Aufforderung nach und ſuchten ihren Genoſſen zu befreien, worauf der Schutzmann, zu dem ſich inzwiſchen noch ein anderer Schutzmann geſellt hatte, blank zog. Es entſtand infolgedeſſen ein förmliches Handgemenge, in welchem mehrere Schiffer ſowie ein Schutzmann Verletz⸗ ungen erlitten. Auch wurden den Schutzleuten die Uniform⸗ ſtücke theilweiſe zerriſſen. Becker entkam zwar, wurde jedoch 7 verhaftet. Derſelbe trug eine klaffende Wunde am Nopf. * Ein Eiſenbahnunglück ereignete ſich geſtern zwiſchen Heidelsheim und Bruchſal an dem Heidelsbeimer Uebergang, indem der Stuttgarter Schnellzug, der um ½8 Uhr Nachmittags in Bruchſal eintrifft, aus bis jetzt noch un⸗ bekannter Urſache entgleiſte. Die Lokomotive riß ſich im Mo⸗ mente der Entgleiſung von dem Zug los und fuhr noch einige Meter weiter, wodurch größeres Unglück verhütet wurde. Von dem Zuge waren die meiſten Wagen entgleiſt und mehrere derſelben hatten ſchwere Schädigungen erlitten. Die Paſſagtere kamen mit dem Schrecken davon, nur einige derſelben erhielten Hautabſchürfungen. Nähores fehlt noch. *Konkurſe in Baden. Baden. Ueber das Ver⸗ mögen des Ziegeleibeſitzers Andreas Gberle und deſſen Ehefrau Marie geb. Welzeik in Dos; Konkursverwalter Waiſenrichter Lambrecht in Baden; Montag, 18. Februar.— Karlsruhse. Ueber das Ver⸗ mögen des Kleiderhändlers Sigmund Adolf S 00 appinger in Karlsruhe; Konkursverwalter Kaufmann Wilhelm Bab⸗ linger.— Ueber das Vermögen des Landwirths Oswald Maier in Thiergarten; Koukursverwalter Waiſenrichter Walz in Oberkirch. * Muthmaßliches Wetter am Hen irg, 15. Jauuar. Der neue Luftwirbel aus dem atlantiſchen Ozean hat ſich an der Weſtkaſte Irlands auf 785 mm vertteft, ohne aber in öſtlicher Richtung bis jetzt an Terrain zu gewinnen, da der ruſſiſche Hochdruck, deſſen Maximum mit 775 wm in Finn⸗ land liegt, ganz Skandinavien beherrſcht und auch die mittel⸗ den blnne Depreſſion mehr und mehr ausgleicht, ſo daß es den Anſchein gewinnt, als ob er ſchließlich Herr der Wetter⸗ meiner Dame ſo hohnvoll wüthende Blicke zu, daß ihre Ver⸗ vor zunimmt, bis ſie plötzlich aufſteht und mit den Wor⸗ ten:„Entſchuldigen Sie, mein 05 ich kann unmöglich länger bei Ihnen bleiben“— mich ohne Weiteres ſitzen läßt und zu dem Baron geht, der ein hochtrabendes Geſicht ſchneidet und gar nicht ſehr erbaut von dieſer unerwarteten Schwenkung ſchien. Deshalb hielt ich es für das Klügſte, mich mit ſtoiſcher Ruhe in mein Schickſal des Genarrten zu fügen, aber geärgert hat es mich doch; auf keinen Fall hatte ſie Urſache, ſich mit mir zu ſchämen, und würde es auch nicht gethan haben, wenn nicht noch etwas Anderes als die Ver⸗ wandtſchaft ſie mit dem Offizier verbände.“ „Würdeſt Du ſie geheirathet haben, Axel, im Falle die Sache mit Baron Ravens nicht paſſirt wäre?“ fragte Leonore gedankenvoll. „Heirathen,“ 150 humorvoll,„das iſt bei Euch immer der erſte Gedanke. Dazu muß man ſich erſt genauer kennen lernen, denn heirathen kann man doch nicht das erſte beſte Mädchen, das einem gefällt; da ſprechen gewöhnlich noch andere pne mit.“ 5 Rahel war in Nachdenken verſunken über die Mittheilung des Bruders. Und Leonore, die ſich in Verhältniſſe, wie Axel ſte ge⸗ ſchildert, nicht ſo raſch hinein zu denken vermochte, fühlte heimlich nagende Eiferſucht; Eugen v. Ravens und Lilly Kronach hatten alſo in Berlin auf ſolchem Juße zuſammen verkehrt, ſie von Niemandem beaufſichtigt, ſelbſt nicht von dem eigenen Anſtandsgefühl— jetzt verweilten ſie Beide in der Ravensburg; das konnte nur auf Verabredung geſchehen ſein. Und doch hatte er wiederum die Schwägerin den ganzen Abend nicht beachtet, ſie, Leonore, hingegen in einer Weiſe behandelt, die um jeden Preis Liebe zu ſtrebt. Gewiß, ſie that ihm Unrecht und beſchloß, nicht länger dem häßlichen Ver⸗ dachte nachzuhängen. Am nächſten Morgen fuhr Axel auf einen Tag in Ge⸗ ſchäftsangelegenheiten nach Kolding und ein paar Stunden ſpäter ſtieg ein Reiter vor Haraldsholm ab, Eugen v. Ravens, der ſich nach dem Befinden der Damen erkundigen wollte. Paſtor Erichſen hatte erklärt, daß er für Niemanden aus dem Schloſſe zu ſprechen ſei, und da Tante Jutta, in der un⸗ wirrun lage bleiben und den neuen Luftwirbel füdwärks drängen könnte. Bei vorherrſchend öſtlicher bis nordöſtlicher Wind⸗ richtung iſt demgemäß für Dienſtag und Mittwoch trockenes und heiteres Wetter bei ziemlich ſtarkem Froſt zu erwarten. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Mannheim. 8 5 S8888 2 S Bemert⸗ — 2— Zeit 8 en 2 3 8— r ungen 68 S SA 2 mm 8 18. Jan. Morg.780742,8—8,8 88 NNW2 13.„Mittg.250741,0—3,2 80 ſtill 0,% 18.„ Abds. 929742,1—8,6 98 8 3 14.„ Morg.759742,1—6,6 92 ſtill Neben Höchſte Temperatur den 13. Januar— 8,2 0 Tiefſte 75 vom 18/14.„— 7,8 0 Aus dem Großherzogthum. Walldorf, 13. Jan. Heute wurden folgende Herren in den evangeliſchen Kirchengemeinderath gewählt: 1) Herr Bierbrauer Lauth mit 34 von 37 abgegebenen Stimmen, 2) Herr Hch. Lerch., 3) Herr Dietr. Frey. * Heidelberg, 11. Jan. Eine vor einiger Zeit durch die Blätter laufende Meldung, daß einzelne Figuren von der hieſigen Schloßruine, welche der Abformung wegen herabge⸗ nommen worden ſind, dauernd in Karlsruhe verbleiben und daß nur deren Copien hier zur Aufſtellung gelangen ſollen, hat viel Aufſehen und lebhaften Einſpruch hervorgerufen. Die amtliche Widerlegung folgte der Nachricht auf dem Fuße. Nach einer Mittheilung, die Oberbaudirektor Durm jetzt an die„Karlsr. Ztg.“ richtet, werden nun doch die ſehr beſchä⸗ digten Statuen an ihrem alten Platze in den Niſchen des Baues durch Copien erſetzt, die Originale ſollen jedoch in der Schloßkapelle des Friedrichsbaues aufbewahrt werden. *Zaiſenhanſen, 18. Jan. Kolporteur B. von hier that immer, als müſſe er verhungern. Am liebſten nahm er die Mildthätigkeit in Anſpruch und aß, trank und ſchlief um⸗ ſonſt bei die ihn aufnahmen, Jüngſt paſſirte ihm auf dem Bahnhofe in Grötzingen das Malheur, daß ihm ſein Geldbeutel aus dem Rock in den Abort rutſchte und nun ſetzte er Himmel und Erde in Bewegung, um wieder zu ſeinem Schatz zu kommen. Das Bahnamt verhielt ſich entgegenkom⸗ mend, es ließ den Abort ausſchöpfen und nach mehrſtündiger Arbeit kam denn auch der Geldbeutel zum Vorſchein. Er enthielt 5200 M. in Gold. Der„arme“ B. iſt alſo ein gut daſtehender Mann. Demgemäß mußte er als Finderlohn den Aborträumern 50 M. zahlen. Gutwillig wollte er gar nichts geben, obwohl er erſt verſprochen hatte, zu zahlen, was ver⸗ langt werde. r. Karlsruhe, 3. Jan. Dem hieſigen Stadtrath iſt auf ſein Beileidſchreiben an den Fürſten Bismarck folgende Ant⸗ wort zugegangen:„Varzin, 10. Dezbr. 1894. Geehrter Herr Oberbürgermeiſter! Für die Worte des Beileids und die Blumenſpenden, mit welchen Euer Hochwohlgeboren mich und das Andenken meiner Frau im Namen der Stadt hoch geehrt haben, bitte ich meinen herzlichen Dank entgegennehmen zu wollen. v. Bismarck.“— Der Profeſſor Dr. 80n hat der Stadt 30,000 M. geſtiftet zur Unterſtützung von Kindern, die ein Gewerbe oder einen Beruf ergreifen wollen, wozu die Kenntniß der alten Sprachen nicht erforderlich iſt.— Für Enthebung von Neujahrsbeſuchen und Sendung von Gratu⸗ lationskarten wurden bei der Armenkaſſe 2247 M. einbezahlt. — Die Bauthätigkeit im abgelaufenen Jahr kann nur als mittelmäßige bezeichnet werden. Es wurden im Ganzen 30 Häuſer und 415 Wohnungen erſtellt. *Offenburg, 18. Jan. Der hieſige ſozialiſtiſche„Bolks⸗ freund“ ſcheint mit ſeinen Geſinnungsgenoſſen betrübende Erfahrungen zu machen. Mit großem Fettdruck gibt er be⸗ kannt, daß„einige Filialinhaber“ mit Einſendung der Abonnementsgelder für das vergangene Jahr noch ſehr im Rückſtand ſind, daß er ihnen demnächſt die Weiterlieferung des Blattes ſperren werde. Bei den betreffenden, jedenfalls ſehr gefinnungstüchtigen Colporteuren des ſozialdemokratiſchen Blattes hat offenbar die Idee der„Theilung“ ſehr klef Wurzel geſchlagen. Freiburg, 18. Jan. Der Stadtrath hat beſchloſſen, den Stadtgarten verſuchsweiſe den nächſten Sommer über ar allen Sonntagen, Nachmittags von—7 Uhr dem Publikum frei zu geben. Hierbei ſoll bei guter Witterung jeweils ein Coneert ſtattfinden. Pfälziſch-Helſiſche Nachrichten. „Mainz, 12. Jan. Der wegen Landesverrathsverſuchs gerichtlich verfolgte und nach Paris geflüchtete Schiffsagent v. Touffaint hat einige Zeit vor ſeinem Verſchwinden von 5 eine Kranken⸗ und Unterſtützungskaſſe der rheiniſchen chiffereigenoſſenſchaft gegründet, von welcher Vereinigung er auch die Kaſſengeſchäfte führte. Seit Neujahr ſind von vortheilhafteſten Küchentoflette, bemüht war— ſich ſo ſchnell es ihre wohlbeleibte Geſtalt erlaubte, den Blicken des vor⸗ nehmen Beſuches zu entziehen, ſo führte Rahel den Gaſt in das Wohnzimmer, befangen unter dem peinlichen Geſtändniß, der Vater dürfe bei ſeiner Gedankenarbeit nicht geſtört werden. Eugen fühlte natürlich, daß ſeine Gegenwart nach jener Seite hin eine unwillkommene war, doch er ſetzte ſich darüber hinweg, ſobald Leonore erſchien, der ſein Beſuch im Grunde allein galt; außerdem war Rahel um der Schweſter willen bemüht, die Abweſenheit des Hausherrn dadurch weniger fühlbar zu machen, daß ſie Eugen mit der liebenswürdigſten Gaſtfreundſchaft bewirthete, ihm von dem von Axel für Tante Jutta mitgebrachten feinen Liqueur und engliſchen Bisquits anbot, eine Erfriſchung, die ihm augenſcheinlich ſehr gut mundete; und als ſie dabei im Zimmer aus⸗ und einging, ſo daß ihm Gelegenheit zu kurzem Alleinſein mit Leonore ge⸗ geben, ſah er ſich auf dem Gipfel ſeiner heimlichen Erwar⸗ kungen angelangt. Es lag heute bereits jene unverkennbare Schwüle des Empfindens zwiſchen ihnen, die wie die Flamme unter der Aſche glüht und nur des erlöſenden Luftzugs, eines Wortes oder Blickes bedarf, um auflodernd Beſitz von einander zu nehmen. Eugen v. Ravens empfand eine jener plötzlich herein⸗ brechenden Leidenſchaften, die mit elementarer Gewalt den nzen Menſchen ergreifen und ihn um jeden Preis in den eſitz gerade dieſes Mädchens erſtreben ließ. Und wie würde man ihn im Kreiſe der Kameraden um dieſe Perle beneiden, wie würde er glänzen mit ſeiner bezaubernden een Dazu belebte ihn das Thaufriſche ihres natürlichen Weſens wunder⸗ bar und ließ die guten Seiten ſeines Innern anklingen, ſo 775 er ſich von ihrem Anblick erneut glücklicher und geſunder 71 fühlte. „Wohl zwanzig Mal bin ich während der letzten Tage hier vorübergeritten, ſogar um Mitternacht— ruhelos und toll wie das Moorgeſpenſt auf dem kopfloſen halben Roß— von dem die Leuté hier ſich erzäglen ſagte er in jenem vibrirenden Ton, den nur die Leidenſchaft des Mannes zu finden weiß,„doch nur ein einziges Mal gelang es, Schimmer von Ihnen zu erſpähen. Fortſetzung f General⸗Anzeiger. verſchiedenen Orten fowohf Beiträge für die Kaſſe als An⸗ cert des Klaviervirtuofen Dr. aufmerkſam, in welchem Mathilde Level von hi ſpielt verſchiedene Piecen von Beethoven A, während Frl. Level Lieder von Schubert,'Albert u. A. ſingt. Der Abend dürfte als recht genußreich wärmſtens zu empfehlen ſein. Karlsruher Hoftheater. zweite Gaſtſpiel Engels fand Moritz Horowitz aus Wien die Hofopernſängerin Fräulein er mitwirken wird. er Mitglieder hier eingelaufen, welche Zuſendungen Touiſſaint's natürlich ſämmtlich uner⸗ ledigt an die Kaſſe zurückgehen mußten. ſandten Einlagebüchern ergibt ſich, Seiten ſchon ganz namhafte wurden, für welche die Einleger, meiſte hiffleute, jetzt ſämmtlich das Nachſehen haben. jetzt verſucht, diejenigen Perſonen für zu machen, welche ſ. Zt. mit Touſſaint indung der Genoſſenſchaft bethätiglen. Das„M..“ ſchreibt: Wir er⸗ daß ein unbemittelter Schuhmacher durch lhabenden Manne geworden iſt. daß auch der Bruder des Schuhmachers, gewandert iſt, eine ſo hohe summe geerbt ſer iſt unbemittelt und hatte vor zwei Jahren Male aus Sachſen ſchrieb, 7 Kinder. Der n aber nirgends aufgefunden werden. Ein ſchreiben iſt bereits erfolgt. Außer dieſen ält auch noch eine Lehrerin einen anſehnlichen Grbſchaft, ferner ein reicher Lederfabrikant Architekt. Das Gericht ſucht Aus den miteinge⸗ daß von verſchiedenen die Kaſſe eingezahlt us kleine, unbemittelte n, Mendelsſohn. Man ſchreibt uns: Das ſchiedenen Seiten wird dieſe Verluſte haftbar geſtern in Hauptmanns„College Cra e Wahl der Rolle veranlaßte, Mal das Haus beſſer als am Was das Stück angeht, daß trotz trefflicher Bonmots und ſch ſonen dieſes Erſtlings oder irgend einem de erſter Linie liegt dies alles auf einen tragiſchen fünfte einen Abſchluß à 1 Was die Darſtellung des ſo war es eine Leiſtung, Eine fein nüaneirte gan, einfache Bewegungen— alles verein Um ſo mehr mußte es erfreuen, Schauſpieler(in allererſter Linie auch Frl. Engelhardt und Herr die Vertreter der kleineren R ches ſelbſt einen Engels nicht Der bekaunte vom König von Kommandeurkreuz vom Orden gezeichnet worden. Aeueſe Aachrichten und Celegramme. Vom Fürſten gismarck. Jan. Die Entſendung des Flügeladjutanten zum Fürſten Bismarck hatte einen doppelten Abſicht gehabt, zur Beerdigung ranz zu ſenden. zur Beerdigung fertiggeſtellt werden. Der durch den Flügeladjutanten ein Blumen⸗ ch Friedrichsruh gefandt, das an dem Bilde ſe zu Friedrichsruhe an⸗ e der Flügeladjutant den die der Kaiſer aus Anlaß ſeines Herrenabend über die Marine⸗Ent⸗ dem Fürſten Bismarck zu über⸗ af v. Moltke iſt bereits geſtern zurückgekehrt. Auch der Abge⸗ lich beim Fürſten Bismarck und den Reichstagsſitzungen gleichfalls erſten Abend beſucht war. ſo ſei hier nur darauf hingewieſen, Stimmungsmalereien, trotz keizender harakteriſtik der handelnden Per⸗ werk Hauptmanns mit den„Webern“ r ſpäteren nicht coneurriren kann. daß in den erſten 4 Akten Ausgang hindrängt, während der à Kadelburg⸗Blumenthal bringt.— „Crampton“ durch Engels betrifft, welche uneingeſchränktes Lob ver⸗ Mimik, volle Herrſchaft über wähnten dieſer Tage, eine Erbſchaft z Nun erfahren wir, der vor Jahren aus habe; auch die u einem woh glückliche Erbe kan gerichtliches Aus beiden Erben erh Betrag aus der und ein hieſiger noch weitere Erben zu ermitteln. daß unſere einheimi⸗ Herr Herz, dann 8 Andreſen, ollen) ein Enſemble boten, wel⸗ allzu ſehr hervortreten ließ. Componiſt Eugenio v. Pirani iſt Jahreswechſel durch das der italieniſchen Krone aus⸗ Ggvidijtszeitung. m, 11. Jan.(Strafkammer III.) Vor⸗ andgerichtsdirektor Weizel. Vertreter der hörde: Herr Staatsawalt v. Duſch. I) Der 40 Jahre alte Tüncher Baſtian berg und ſeine Ehefrau hatten wegen Unter gerichtliche Strafen von je 2 Wochen Ge Das Töchterchen Hoogs hatte am 30. 855 läßlich einer Schloßbeleuchtung ſich ent kehr im Gedränge eine g ein Fräulein aus Nordd' leute Hoog hatten den Fu erſchien, gaben ſie vor, es und habe das in Empfang ge derte jedoch dasſelbe bald ſitzender: Herr L Großh. Staatsbe Hoog von Heidel⸗ chlagung ſchöffen⸗ fängniß erhalten. uni v. J. bei dem an⸗ wickelnden großen Ver⸗ oldene Uhr mit Kette gefunden, welche tſchland verloren hatte. zurückbehalten und als die Polizei ſei bereits eine Dame dageweſen Fundſtück geger einen Finderlohn von 5 Mk. Eine gründliche Hausſuchung för⸗ zu Tage. Die von Rechtsanwalt u vertretene Berufung der Verurtheilten wurde indet verworfen. ahre alte Taglöhner Adam Eiſenhauer Böhm gen. Schifferer, eidelberg förderten bei Grabar⸗ des Kaufmanns C. W. Kratzert echbüchſe zu Tage. Sie zerſchlu⸗ aus ſprangen Goldſtücke. zöſiſcher und holländiſcher 5 vorigen Jahrhunderts belief ſich auf ca. 870 M. und eidelberger und zünzen anbrach⸗ genthümer die Hälfte abzutreten, behielten ze für ſich und machten ſich dadurch einer Daß ſie ſich bewußt waren, daß elsohne ſtand, geht daraus hervor, des Fundes erfundene ch 1 Woche mehr als ſein ß, während Eiſenhauer Grafen v. M Zweck. Der Kaiſe der Fürſtin Bismarck einen K aber nicht bis Kaiſer hat jetzt arrangement na der Fürſtin Bis Dieſer konnte und der 25 Jahre alte Franz Ebenfalls Taglöhner, von beiten auf einem Grundſtü aus 2½ Meter Tiefe eine Bl gen dieſelbe mit dem Pickel Es waren im Ganzen etwa 70, fran Prägung und aus dem Ende de ſtammend. Der Geſammtwerth ungefähr ſo viel erhielten ſie auch von Mannheimer Juwelieren, bei denen ſie die ten. Statt dem Ei die Beiden das G Anterſchlagung ſchu ihre Sache nicht ganz zweif daß Schifferer beim Verkau Er erhielt deßhalb heute au Genoſſe, nämlich 3 Wochen Gefängni mit 2 Wochen davonkam. 3) Der 27 Jahre alte Korb on Dilsberg ſtieg in der Nacht v in die Wohnung des Unterlehrers Otto nd entwendete Kl marck im Herrenhau gebracht werden ſoll. Ferner hatt Auftrag, einige Zeichnungen, Vortrags beim jüngſten wickelung entworfen hatt Flügeladjutant Gr Abend wieder nach Berlin ordnete v. Kardorff war kürz iſt zur Theilnahme an wieder hier eingetroffen. Hamburg, 12. Jan. Nachricht, Fürſt Bismarck tag möglicherweiſe in Var Der Fürſt hab geſprochen, daß er nun in gedenke. Reiſen bei der ſchl ausgeſchloſſen, wenn nicht Ausnahme forderte. Friedrichsruhe, 13. Januar, Hohenlohe traf heute Mitkag 12½ Sohnes, des Legationsrathes Fritz Auf dem Bahnhofe wurden ſie von d marck und Rantzau erwartet. gaben ſich die Herren im ürſt die Gäſte empfing. päter ein Familiendiner ſta Hohenlohe mit dem zu dieſ tenden Durchgangszuge na Bismarck gedenkt morgen Der„Hamb. Correſp.“ kann die edenke ſeinen achtzigſten Geburts⸗ zin zu feiern, als durchaus irrig e kürzlich mit großem Nachdruck Friedrichsruh ſtändig zu bleiben echten Jahreszeit ſeien jedenfalls macher Julius Hornung eine dringende Veranlaſſung eine zum 12. März v. J. Kühn in Dilsberg ein eidungsſtücke zꝛc. im Werthe von 150 Mark. t Rückſicht auf ſeine zahlreichen Vorſtrafen erkannte das Zuchthausſtrafe von 3 Jahren und Ab⸗ gerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre. Tagesneuigkeiten. 18. Jan. Ein neuer Spielerprozeß wird am d. Mts. vor der achten Strafkammer des Lan in Berlin verhandelt werden. Georg Simoni und der Friedrich Pahl. Der Reichskanzler Fürſt Uhr in Begleitung ſeines Hohenlohe, hier ein. en Grafen Herbert Bis⸗ Nach kurzem Auſenthalte be⸗ Wagen nach dem Schloſſe, wo der Es fand ſodann tt. Nachmittag 5 em Zwecke in Friedri ch Berlin zurück. wieder nach Berlin z gericht auf eine rkennung der bi Frühſtückstafel, Angeklagt ſind ein Handelsmann und Kellner Hermann Beide beſuchten ſtändig alle großen Renn⸗ lätze, und auf den Eiſenbahnfahrten, hin und zurück, wurden n Spiele entrirt, wobei Simoni ſtets als Bu Geſpielt wurde eu de boroque“, Meine Tante, Deine Tante“, ꝛc. ewerbsmäßigen Glücksſpiels angeklagt iſt, wird Simoni auch begangen durch Falſchſpiel, beſchuldigt. Mehrere wollen deutlich bemerkt zeichneter Karten bediente eventuell Oft wurden hierdurch Beträge bis 1000 Mk. beiden Spieler haben ſich chaft herangewagt, ſondern Kellnern ꝛc. gemeint: Graf Herbert urückzukehren. München, 12. Jan. Die„ Wir ſind in der Lage, zu ko Frage der Entlaſſung des Rei vor derſelben eine län dem kgl. bayeriſchen Ge wird— wenigſtens bezüglich Bay Neueſten Nachr.“ ſchreiben: nſtatiren, daß der Kaiſer über die chskanzlers Grafen Caprivi und zweiſtündige Unterredung mit Berlin gehabt hat. Hiedurch erns— die bisher unwider⸗ hauptung, daß die Entlaſſung Caprivrs icht auf die verbündeten Regierungen erfolgt ſei, *Berlin, 12. denz bezeichnet die ſekretär des Auswärtigen Amts ſtein, ſei für ein anderes Am „vollſtändig aus der Luft gegriffen“. Berlin, 13. Jan. „goldene Sechs“, Während Pahl nur des der Gerupften haben, daß er ſich ge⸗ „Treffer“ doppelt im nd darüber gewonnen. eniger an die Glite der Geſellſ bezüglich des Geldes von et“. Das Hauptfeld der Thätigkeit des Simoni ſ Eiſenbahnſtrecke Berlin⸗Dresden geweſen zu ſein, ie ihm zur Laſt gelegten Betrugsfälle, bjelte von 400 M. ꝛc. handelt, auf di an. Die amtliche Berliner Correſpon⸗ eldung einiger Blätter, der Staats⸗ „Frhr. Marſchall v. Bieber⸗ Ausſicht genommen, als bei denen es ſich eſer Strecke beo⸗ Am nächſten Mittwoch ſoll der Algier, 14. Jan. ein Felsſturz ſtaugefunden. das Stadtviertel San Baſilio nieder. flüchte en.— In Anzano und Montajuto, Provinz Avel⸗ lino, ſind vier Häuſer unter der Schneelaſt eingeſtürzt. Drei Perſonen ſind todt, zeyhn verwundet.— Auf dem Berge Marſigo bei Leſſa, Prov. Caſerta wurden durch einen Höhleneinſturz elf Hirten verſchüttet. 13. Jan. „ 1 Mannheim, 14. Januar. Paris, 13. Jan. Der Arbeitsminiſter Barthon reichte ſeine Dem ſſion ein in Folge des geſtrigen Be⸗ ſchluſſes des Staatsrathes betr. die Zinsgarantie des Sjaates für die Suͤd⸗ und Orleansbahn. erklärte, er könne emen von ihm bekämpften Beſchluß nicht ausführen. Paris, 13. Jan. In der„Rue Mouſſon“ erfolgte heute um Mitternacht zeine Exploſion. des Hauſes Nr. Letzterer warf dieſelbe auf Der dem hieſigen Rheder nais“, mit drei Paſſagieren und 10 Mann Beſatzung, wurde auf der Fahrt nach Citte von einem Cykion überraſcht und iſt bel Marſeille Sämmtliche Perſonen ſind umgekommen. Die Kaiſerin von Oeſterreich begibt ſich heute an Bord des nach Marſeille gehenden Dampfers„General Chancy“, um ihrer Schweſter, der verwittweten Königin von Neapel, Beſuch abzuſtatien. hierher zurück. Rom, 13. Jan. In dem Marktflecken Mezzo⸗ juſo, Provinz Palermo, hat an einer ſteilen Felswand Große Blöcke ſtürzten auf Die Einwohner Konſtautinopel, 13. Jan. Ex⸗Khedive Ismail verſchtimmert ſich täglich. In dem von den Aerzten letzhin erſtatteten Bericht wird die Krankheit rls krebsartiges Unterleibsleiden betrachtet und der Eintritt einer Kataſtropne als wahrſcheinlich bez ichnet. Ein Wiener Univerſitätsprofeſſor beſtätig, die Anſicht der Aerzte, welche die Uebe fuhruug Ismails nach Egypien anriethen, wo der Ex Khedive ſeine Geneſung erhofft, *Liſſabon, 13. Januar. heute einſtimmig die Capitaine der portugieſiſchen Kriegs⸗ ſchiffe freigeſprochen, an deren Bord im April vorigen Jahres die braſilianiſchen Flüchtlinge nach den La Plata⸗ Staaten entkommen waren. 5 *Petersburg, 13. Januar. Das Kaiſerliche Res⸗ wodurch dem Kriegsminiſter Wannowsky Andreasorden verliehen iſt, dankt in wärmſten Worten für die Dienſte, welche Wannowsky als Kriegsminiſter geleiſtet habe, und weiſt darauf hin, daß eine tüchtige Armee das beſte Unterpfand und die feſteſte Stütze des Friedens ſei, deſſen Erhaltung der Gegenſtand der Füͤr⸗ ſorge Kaiſer Alerander III. geweſen und nicht minder Kaiſer Nicolaus II. am Herzen gelegen ſei. Petersburg. 13. Jan. Ein kaiſerliches Reſeript verleiht dem Präſidenten des Miniſtercomités, Bunge, den Wladimir⸗Orden I. Klaſſe, weiſt auf ſeine glänzenden Dienſte als Finanzminiſter hin und lobt die Weisheit, womit er ſeine gegenwärtige Stellnng verſieht.— Der Juſtizminiſter Murawiew erhielt den Wladimir⸗Orden II. Klaſſe, Staatsſekretär Grot den Andreasorden. Der Gehilfe des Finanzminiſters Iwaſtchenkow, erhielt die Würde eines Senators verliehen. Solskyoſtrowski iſt auf ſeinem Poſten belaſſen worden. In Patras wurde geſtern eine heftige Erderſchütterung verſpürt.— Die Dur durch den Kanal von Korinth iſt wieder frei. Das Kriegsgericht hat Jeſuitengeſetzentwurf des Leſung auf die Tagesordi eine namentliche Abſtimmu Berlin, 12. Jan. Weiſungen, die Fürſt Bismarck den im Ausland gegeben, eine Aenderun achtet worden. zeugen vorgeſchlagen. 855 Centrums in erſter und zweiter u dem Prozeß hat die Anklage allein 17 iung des Reichstags kommen und ng ſtattfinden. verſichert, daß an den Vertretern des Reiches g ſeither nicht getroffen Der Verein der Ritter des zes in Berlin hat ſich der kameradſchaftlichen welcher 24 größere Kriegervereine angehören, Die Aufnahme in den Verband hat am 9. Nunmehr gehört der Berliner Kreuz⸗Verein zum deutſchen Kriegerbunde, eipzig, 12. Jan. Auf fämmtlichen hieſigen Pferde⸗ n ſoll nunmehr, nachdem erſt kürzlich die Genehmi⸗ ſchen Straßenbahn ertheilt geführt werden. WMilfeitfchaft. Natioual⸗Theater in Maunheim. Die Zauberflöte. emeldete kritiſche Tag erſter ſpätung am hieſigen Theater Betrachtungen gibt die Auf⸗ einigung, rerx, ſtattgefunden. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) Die Aelteſten der Berliner übrigen Kaufmänniſchen Corporationen Preußens auf den 29. d. Mts. nach Berlin ein, um ein gemeinſames Vorgehen bezüglich der vom Handelsminiſter geſtellten Frage wegen Umgeſtaltung der Vertretung der Kaufmänniſchen Intereſſen anzubahnen. Weiterhin iſt vermuthlich vor der erſten Haͤlfte des Februar eine Verſammlung ſämmtlicher polniſchen Handels⸗ kammern in Berlin in Ausſicht genommen, wo eine ein⸗ zu den übrigen Fragen angeſtrebt 1 einer et electri den iſt, elektriſcher Betrieb ein 0 Kaufmannſchaft er von Falb auf g iſt mit einer kleinen Ver ingetroffen. Zu kritiſchen Zauberflöte reichlich Unpäßlichkei fre beiden andern Tenöre ſſen wir nicht— und man mu Eine Volontärin, — A heitliche Stellungnahme Berliu. 13. Jan. Die geſtern verbreitete Nach⸗ richt, daß Ahlwardt aus der deutſch⸗ſocialen Reformpartei ausgeſchloſſen ſei, wird von bet gründet erklärt. Brauunſchweig, heiligter Seite für unbe⸗ 13. Januar. ßer Verſpätung an Den amtlichen chweigiſchen Anzeigen zufolge hat das zweite von jörde an der Aſſe getriebene Nohrloch in der Tiefe ächtiges Lager edler Kaliſalze ergeben, einer Tiefe von 633 m durchbohrt rin des Damenterzet Germersheim 221 eiſen behauptet man, vom Neckar: Perczel übernim N. — 0,96 „140 2,58 2,78 .26 1,14 1,17 1786 1,56 0,98 thum 2,79 2,78 2,25 0 2,15 2,18 2,15 1,04 1,04 0,94 1,12 Mannheimer Handelsblatt. Schnellpreſſenfabrik Frankenthal Albert& Co., G. Wie uns mitgetheilt wird, betrug der Waarenver⸗ ſandt in den erſten 9 Monaten des laufenden Geſchäft (I. April bis 31. Dezember 1894) Mk. 1 189 994 300 in der gleichen Zeit des Vorjahrs. Unerledi träge lagen vor im Werthe von Mk. 406 700. Der Br winn beläuft ſich bis 31. Dezember gegen Mk. 380 320 im vorigen Jahre. New Nork, 9. Januar. Liverpool.) Dampfer„Teutonic“, Liverpool, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt durch die Bärenklau in Mannhei 5 Dampfer„Elbe“, welcher am 1. Januar von abgefahren war, iſt am 11. Jan., behalten in New⸗York angekommen. eilt durch Ph. ür's Großherzog neralagent des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Janu Pegelſtationen vom Rhein: General⸗Vertreter Gu d Morgens 10 Uhr wohl⸗ Jac. Eglinger in Mannheim, Baden conceſſionirter Ge⸗ Datum: 12. 13. 14. 2 0,97 0,93 0,91 1,87 2,75 1,02 Der Pfö tner 66 wurde durch einen Diener darauf aufmerkham gemacht, daß vor dem Fenſter des Erdge⸗ ſchoſſes eine Maſchine liege. die Straße, wo ſie explodirte und die Fenſter u. Straßene laternenzertrümmerte. Perſonen ſind nicht vei letzt. Den Schul⸗ digen iſt man noch nicht habhaft geworden. Man glaubt, daß die aus Walzblech beſtehende Maſchine mit Kugeln und alteut Eiſen gefüllt war. Marſeille, 13. Jan. Caſteldi gehörige Dampfer in Mentone einen Von Mentone kehrt die Kaiſerin Der Zuſtand des Sektionspräſident 1894 auf Mk. 441 406 (Drahtbericht der am 2. Januar ab 5. Seite. Mannheim, 14. Januar. Generul⸗Anzeiger. Bekanntmachung. Den Vollzug des Fiſcherei⸗ Geſetzes betr. (14) No. 8871. Die Ortspolizei⸗ behörden des Landbezirks werden unter Bezug auf diesſeitige Be⸗ kanntmachung vom 25. Februar 1888 No 12723 an die Vorlage eines Verzeichniſſes über die von ihnen während des abgelaufenen Halbjahres ausgeſtellten Fiſcher⸗ karten erinnert. 55889 Mannheim, den 8. Januar 1895. Großh Bezirksamt: Dr. Schmid. Ladung. No. II 260, Der am 4. Februar 1869 zu Ashach geborene Schuſter Heintich Baier und der am 2. Januar 1859 zu Ruith geborene Stukateur Gottlieb Hoffmann, beide zu etzt wohnhaft in Mann⸗ heim, ö Zt. unbekannt wo, werden beſchuldigt, daß ſie Baier als be⸗ urlaubter Erſatzreſerviſt, Hoff⸗ mann als Landwehrmann zweiten Aufgebots ohne Erlaubniß aus; e ſind. gif ebertretung gegen§ 360 Ziff. 3 .⸗St.⸗G⸗B. Dieſelben werden auf Anord⸗ nung des Großh. Amtsgerichts— Abth. VI— hierſelbſt auf Mittwoch, den 13. März 1895, Vormittags 8½ Uhr vor dos Gr. Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung geladen. Be unentſchuldigtem Ausbleiben werden dieſelben auf Grund der nach§ 472 Abſ. 2 St.⸗P.⸗O. von dem Hauptmeldeamt Mannheim ausgeſtellten Erklärungen vom 28. Dezember 1884 verurtheilt werden. 55820 Mannheim, den 9. Januar 1895. Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Staudt. Heffentliche Aufforderung. Die Anmeldung zur Stammrolle betr. In Gemäßheit des§ 25 der Wehrordnung werden die Militär⸗ pflichtigen, welche bei dem Erſatz⸗ geſchäft des Jahres 1895 melde⸗ pflichtig ſind, aufgefordert, ſich zur Stammrolle anzumelden. zur Anmeldung ſind ver⸗ pflichtet: A, alle Deutſche, welche im Jahre 1895 das 20. Lebens⸗ jahr zurücklegen, alſo im Jahre 1875 geboren ſind; b. alle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſtpflicht noch nicht I* endgültig, durchAusſchließ⸗ ung, Ausmuſterung, Ueber⸗ weiſung zum Landſturm, Jur Erſatzreſerve oder Marine⸗Erſatzreſerve oder durch Aushebung für einen Truppen⸗ oder Marinetheil entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatzbe⸗ hörden von der Anmeldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1895 hinaus zurückgeſtellt wur⸗ en. 55647 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderath desjenigen Ortes, an dem der Militär⸗ 2 ſeinen dauernden Ufenthalt hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines inländiſchen Wohnſitzes an dem Geburts⸗ ort, oder wenn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen 8. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich nach Ziffer 2 zu melden hat, zettig abweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗-, Brod⸗ oder Fabrikherren die Verpflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung hat vom 15. Jaunar bis 1. Februar zu geſchehen; ſie ſoll enthal⸗ ken: Familien⸗ und Vorname des Pflichtigen, deſſen Ge⸗ burtsort, Geburtsjahr und Tag, Aufenthaltsort, Reli⸗ gion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder todt ſind Sofern die Anmeldung nicht am Ge⸗ burtsort erfolgt, iſt ein Ge⸗ buxtszeugniß vorzulegen. Wei wiederholter Anmeldung müſſen die Looſungsſcheine vorgelegt werden. 5. Wer die vorgeſchriebene Meld⸗ ung unterfäßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Mannhein, den 7. Jan. 1895. Nath: in. Winterer, All emeis Lchrer⸗ Witewen N⸗Slift. Zum einen thei 8 hielten wir mit dem Vater und Mutter“ 285 2 Fü fzig Mark, wofür wir namens W und Waſen den innigſten ausſprechen. 5 Mannherm, den 11. Jan. 1895, Der Vorſtand. 1 Der 72 1 0 8 5 Amts⸗ und Bekanutmachung. Kezuun Es wird darauf aufn am ge Sielbau im m 14. vichsring und macht, daß längſtens b Januar 1895 das zwet der direkten Steuern Häuſerſteuer, Beförſterun Gewerbe⸗ und Einkomme bei der am Wohnſitze des pflichligen befindlichen einnehmerei einzuzahlen iſt. Nichteinhaltung des Termins hat Mahnung und weitere Betrerbung zur Folge wofür die feſtgeſetzten Gebühren zu entrichten ſind. Denjenigen Steuerpflichtigen, welchen etwa noch keinForderungs⸗ zettel zugeſtellt werden konnte, wollen ſich bei der betreffenden Steuereinnehmerei melden. 55560 Mannheim, den 7. Januar 1895. Gr. Obereinnehmerei. Main⸗Aeckar⸗Zahn. Die zur Erbauung eines Güter⸗ ſchuppens auf Station Ladenburg erforderlich werdenden Bau⸗ und Chauſſirungsagcbeiten, ſowie die Lieferung von 130 obm Packlage⸗ ſteine und 60 ebm. Kleinſchlag, ſollen vergeben werden. Die Zeichnungen und Beding⸗ ungen liegen auf dem Büreau des Bahnmeiſters in Friedrichs⸗ feld, woſelbſt auch die Angebots⸗ formulare gegen Zahlung der Abſchreibgebühren zu haben ſind, zur Einſicht offen. Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen bis 55884 Montag. 28. Januar lfd. Is., Vormittags 10 Uhr an denUnterzeichneten einzureichen. Darmſtadt, 9. Januar 1895. Der Bau⸗Inſpeetor. II. Hansverſteigerung. In Folge richterlicher Ver⸗ fügung wird dem Gaſtwirthe Gottlieb Blum in Mannheim am Freitag, 18. Januar 1895, Nachmittags 3 Uhr im hieſigen Rathhauſe Zimmer No.! zu Eigenthum verſtei ert: Das zweiſtöckige Wohnhaus dahter Litera 1 No. 11 ſammt liegenſchaftlicher Zugehör, neben Joſef Brunn und Moritz Kahn in welchem bis jetzt eine gangbare Wirthſchaft betrieben worden iſt, ſammt dem dazu gehörenden Wirthſchafts⸗Inventar Der Zuſchlag erfolgt in dieſer 2. Verſteigerung, auch wenn der Schätzungspreis für das Haus mit 60,000 Mk. und für das Wirth⸗ ſchafts⸗Inventar mit 1,226 Mk. nicht geboten wird. Mannheim, 22. Dezember 1894. Der Vollſtreckungsbeamte. Großh Notar: Schroth. 54821 Verſteigerung. Am Dienſtag, den 15. und Mittwoch, den 16. dſs, Mts., Nachmittags 2 Uhr verſteigere ich im Pfandlokal 24, 5, hier, öffentlich gegen Baar⸗ zahlung: 55919 Damen⸗Unterröcke, Kinderhoſen u. Röcke, geſtrickte Damenweſten, eine Parthie Gummiſchuhe, Filz⸗ ſtiefel u, a. ferner im Auftrage von A. Fuchs hier 6000 gute Cigarren, worunter 1000 mit Braäſil Einlage, ſowie Umbl. u. Sumatra Decker, ſowie 1000 Plantagen. Mannheim, d. 18. Januar 1895. Bräuninger. Gerichts vollzieher. Freiwillige Jerſteigerung. Am Dienſtag, d. 15. dſs. Mts., Nachmittags 2 Uhr Pfandlokal 4, 5, dahier, im Auftrage des P. C. Chaus Kauf⸗ mann von hier: 55923 23 Dtz. Herren⸗Schleifen, 55 Otz. Plaſtaus und Regats, 138 Sick. Damenſchleifen, 53 Paar Hand⸗ ſchuhe 563 Meter diverſe Spitzen. 70 Stck. Damenkragen, 47 Stck. Schürzen, 71 Stück Schoner⸗ Decken und ſonſt verſchiedene Wollgegenſtände. gegen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ſteigern. Mannheim, 5 Januar 1895. Gerichtsvollzieher, K 81. Zwaussuerſteigerung. Dienſtag, den 15. Januar d. J. Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 1 Pianino, 1 Regal mit Glas⸗ thüren. 1 Ladentheke, I Coupe⸗ Wagen, 2 Sopha, 1 Sekretär, 1 Chiffonier, 2 Kleiderſchränke, 2 Tiſche. 1 Nähmaſchine, 2Commode, 1 Bücherſchrank, 2 Nachttiſchchen, Amerikanerſtuhl, 1 aufgerüſtetes Bett, 11 Grabſteine, 90 Stück theils behauene theils rohe Steine gegen Baarzahlung im Vollſtreck⸗ Ungswege öffentlich verſteigern. Mannheim den 13. Jan. 1895. Tröndle, Gerichtsvollzieher, C 4, 21 (Schillerhalle). 55908 3 9., 8 Verſteigerung. Vom Montag, den 14. bis Dounerſtag,.d. Mts. jeweils Vormittags 9 Uhr anufan end, e 11 wir eine aroße Parthie N»Schneeſtiefel mit tibefatz u. Gummſohlen, en mit Pelzbeſatz in en für Damen Herren Galsoſchen überbaupt ößen, wozu freundlichſt 55850 =mit 9 n Gummiüberſchuhe klad. Bermaun& Boſſert. ebiet betr. No. 39 Mannh richs otl h dem Haſen⸗ graben zu errichten, durch welchen bei Regengüſſen eine Entlaſtung des Ningkanals nach dem Haſen⸗ graben und von da in den Neckar bewirkt werden kann. Lageplan und Gefällzeichnung liegen von Ausgabe dieſes Blattes an während 14 Tagen auf dem Stadthauſe zur Einſicht etwaiger Betheiligter auf, und ſind etwaige Einſprachen gegen das Vorhaben innerhalb der Auflagefriſt dahier oder beim Stadtrath vorzubringen, widrigenfalls alle nicht auf privat⸗ rechtlichen Titeln beruhenden Ein⸗ ſprachen als verſäumt gelten. Mannheim, 5. Januar 1895. Großh. Bezirksamt: gez. Freiherr Rüdt. Nr. 897. Dies bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß. Mannheim, 12. Januar 1895. Der Stadkrath: 55891 Kieſer Jortſetzung der Verſteigerung Purpelun⸗, Glus⸗ und Aupfermaaren findet eingetretener Witterungs⸗ verhältniſſe wegen noch am Samſtag, den 12., Montag, den 14., Dienſtag, den 15. u. Mittwoch, den 16. d.., jeweils Nachm. 2 Uhr ab in B 1, 4, Breiteſtraße ſtatt. 55778 NB. Das Lager iſt in allen Wagren noch ſehr reichha tig und wird dasſelbe zu jedem annehm⸗ baren Gebot zugeſchlagen. Anſtett, Auctionator. Wöchuerinnenaſyl. Zum ehrenden Andenken an ihre dahingeſchiedene Mutter er⸗ hielt unſere Anſtalt von den Kindern derſelben das reiche Ge⸗ ſchenk von 55904 300 Mark. Für dieſe hochherzige Zuweiſung ſpricht wärmſten Dank aus. Der Vorſtaud. Iſtael. Waiſenverein. Als Mitglieder desFrauen⸗ vorſtandes werden vorge⸗ ſchlagen: 55911 Frau Henriette Aberle. „ Emma Dreyfuß. „ Johanna Hachenburg „ Emma Stern⸗Ellreich. Diele Wähler Iſtael. Waiſeuperein. Wahl-Vorschlag. Frau Emma Dreyfuß. „ Juſtine Lefo. „ Mina Staadecker. „ Emma Stern⸗Ellreich. 55876 Viele Wähler. Geſangs⸗Unterricht (Ital. Schule) d. in Ital. gepr., miniſt. autor. Geſangslehrers. Schriftl. Off. unt. No. 55890 an die Expedition ds Bl. Es wird fortwährend zum Waſchen und Bügeln (Glanzbügeln) angenommen und prompt und billig beſorgt. 33863 5, 19 parterre. 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Is. feſtgeſetzte Bortrag des Herrn Dr. Emminghaus wird auf Dienſtag, 12. Februar l. J. verlegt. 55926 Der Vorſtand. helsbe, eeee Einladung 10 der Mittwoch, 16. Januar 1895, Abends 8½ Uhr im Vereinslokale„Gambrinus⸗ Halle“, U 1, 2, ſtattfindenden Außerordentlichen Generalverſammlung. Tagesordnung: Statuten⸗Aenderung. In Anbetracht der Wichtigkeit der Tagesordnung bitten wir um recht zahlreichen Beſuch. 55986 Der Vorſtand. Zum grünen Löwen. P 6. 21. geledlerten e, er S 11 10 Pfg. pr. Liter 24 0 in Gebinden entſprechend billiger, empfiehlt Heinrich Lichtenberger. Geſucht. ertheilt einem Wer jungen Kaufmann täglichen Unterricht in der engliſchen Sprache? Schriftiiche Offerten unter No. 55895 an die Expedition ds. Bl. erbeten. Rahmkäschen in feiner Qualität und beſtem Geſchmack empfiehlt pro Stück zu⸗ 12 Pf. u. verſendet in Poſtkollis Otto Ries, Molkereibeſttzer in Villingen, bad. Schwarzwald, Schwarzwälder 55898 reis⸗Berkündigungsblatt. Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft. 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Verwandten, Freunden und Bekannten hierdurch die; traurige Mittheilung, daß unſere innigſtgeliebte Gattin, NMutter, Schweſter, Schwägerin und Tante Fran Marie Grössle geb. Efler heute Nachmittag 4 Uhr nach langem ſchweren Leiden ſanft Um ſtille Theilnahme pitten Der trauernde Gatte nebſt Kinder. Die Beerdigung findet Montag, den 14 Januar; 1895, Nachmittags 2 Uhr, vom Trauerhauſe K8, 2aus ſtatt Dies ſtart jeder beſonderen Anzeige 85 ug. Für bewieſene Theilnghme an dem ſchweren Verluſte 65 72 August Wunder, Privatmann Die trauernden Hinterbliebenen. annheim, 14. Janugr 1895. 55929 55 Zlehung morgen und folgende Tage! Uimer Dombau-Lotterie. Ausſchließlich Geldgewinne. Loose à 3 Mark ſind noch zu haben bei 55885 Moritz Herzberger, k 3, w. 5913 empfiehlt ſich die Hriginal Pariſer Reuwaſcherei für Kragen und Mauſchetten 45918 Maraninchi Mangin, Stuttgart kümſaß pro Foche] gegr. 1868. Umſaß pro 24.000 Stück. prößtes und leiſungs⸗ 24,000 Stück. eee fäh gſtes Ktabli ement Kragen in Süßd⸗ u. 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