Telegramm⸗Adreſſe: Badiſche Vollszeitung.) 89 Mannheim.“ 5 5 In der Poſtliſte emgefragen un 5 Nr. 2602. Abonnement: 60 Bfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poftanf⸗ ſchlag M..30 pro Qnartal. Jnuſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die ReklamenZeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. aunh ein der Stabt Maunheim und Um gebung. (105. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Stleſeue und nerbrritetüe Zeitung in Maunhein und Amgebung. ler Journal. 25 (Mannheimer Volksblatt.) Verantwortlich: für den volit. und allg. Theikt Chef⸗Redafteur Herm. Mehyer. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den e Karl Apfel. Notationsdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). 2„Mannheimer Journal“ ſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 41. Der Untergang der„Elbe“ vor dem Reichstag. Wie der kurze telegraphiſche Bericht in unſerer letzten Nummer bereits gemedet, iſt der beklagenswerthe Untergang der„Elbe“ am Samſtag Gegenſtand der Berathung des Reichstages geweſen, und zwar mit vollem Rechte. Es zwar gegenüber den gehäſſigen Bemerkungen, die auswärtige Blätter an die Kataſtrophe gekuüpft, ein Gebot der Pflicht, daß die deutſche Volksvertretung und Regierung ſich zur Sache äußerten und, wie es von allen Rednern übereinſtimmend geſchehen, dem Nord⸗ deutſchen Lloyd und dem Kapitän und der Schiffsmann⸗ ſchaft der„Elbe“ die rückhaltloſeſte Anerken⸗ nung für ihre Tüchtigkeit und Bravour ſo⸗ wie für ihr völliges Unverſchulden an dem Unglück ausſprachen. Ebenſo übereinſtimmend waren ſämmtliche Redner darin, daß die Schuld an dem verhängnißvollen Zu⸗ ſammenſtoß lediglich das engliſche Schiff, die„Crathie“ trifft. Es iſt, wie das von Seiten der engliſchen Schiffe überhaupt ſehr oft vorkommen ſoll, wie wild darauf losgefahren, hat nicht genügend Ausſchau und vor Allem nicht den vorgeſchriebenen Kurs inne gehalten. Es beſteht nämlich für den Schiffsverkebr die Abmachung, oder vielmehr die internationale Regel, daß bei Begegnungen von Schiffen auf See dasjenige ausweichen muß, welches das andere auf der Steuerbordſeite hat. Nach dem Kurſe der„Crathie“ und der„Elbe“ durfte, wie der Staatsſekretär v. Bötticher ausführte, das letztere gar nicht ausweichen, ſondern mußte abwarten, daß ihr die„Crathie“ ausweichen konnte. Das iſt aber nicht geſchehen und das iſt ein ſchwerer Verſtoß gegen die Regeln des internationalen Seeſtraßenrechts. Eine weitere Schuld lud das engliſche Schiff dadurch auf ſich, daß es nicht eine Zeitlang an Ort und Stelle verblieb und Nachforſchungen nach dem angerannten Dampfer onſtellte. Die Beſatzung der„Crathie“ ſagt freilich, ſo⸗ weit bis jetzt bekannt iſt, aus, ſie habe dieſe Pflicht er⸗ füllt, aber nichts von dem beſchädigten Schiffe entdecken können. Allein dieſe Behauptung darf man wohl als eine Ausrede bezeichnen. In Wahrheit hat die„Crathie“ ebenſo rückſichtslos, wie ſie auf die„Elbe“ anrannte, den Thatort verlaſſen, um fich als möglichſt unbetheiligt an der ſchweren Kataſtrophe hinzuſtellen. Die Schuldfrage dürfte demnach durch die Erörter⸗ ungen im Reichstage mit ziemlicher Sicherheit als feſt⸗ feſtgeſtellt zu betrachten ſei. Ebenſo die Art und Weiſe, in welcher ſich die Kataſtrophe vollzog. Staatsſekretär v. Bötticher that an der Hand eines Planes eingehend dar, daß der Unglücksfall dadurch geſchehen iſt, daß eine von den 7 Schotten(waſſerdicht verſchließbare Rüsme) der„Elbe“ gleichzeitig mit Verletzung der Backbordwand des Schiffes durchſtoßen iſt. Dadurch ſind ſofort drei Abiheilungen des Schiffes unter Waſſer geſetzt worden, einmal die Abtheilung, in die der Stoß der„Cralhie“ hineinging, dann die Abtheilung, deren Schott durch⸗ ſtoßen wurde, und der Keſſelraum, weil die Thür zwiſchen der zweiten Abtheilung und dem Maſchineuraum nicht verſchloſſen war. Sie mußte für den Betrieb offen ge⸗ halten werden. Abweichend waren die Anſichten der verſchiedenen Redner über die Maßregeln, welche ergriffen werden müſſen, um derartige Kataſtrophen weniger zahlreich vor⸗ kemmen zu laſſen. Der Interpellant Frhr. v. Stum m und der Abgeordnete v. Manteuffel plaidirten zenergiſch für eine vom Reiche auszuübende Schiffsbaukontrolle. Der Erſtere führte an, daß jeder Neubau eines Hauſes oder irgend einer gewerb⸗ Uchen Aulage der peinlichſten Kontrolle ſeitens der Be⸗ hörden unterſtände, warum wolle man den Schiffsbau⸗ geſellſchaften nicht ein Gleiches zur Pflicht machen? Weiter bemängelte der Redner die luxuriöſe Ausſtattung der großen Ozeandampfer und knüpfte daran die Frage, ob nicht etwas weniger Pracht und dafür größere Sicher⸗ heit anzuſtreben ſei. Es gingen nach der Statiſtik jähr⸗ lich über 100 Schiffe mit über 1500 Menſchen verloren, demgegenüber müſſe der Staat eingreifen. Zur Ver⸗ meidung von Kolliſionen müſſe auf die Vereinbarung enes internationalen Seewegerechts ge⸗ drungen werden. Vor Jahren ſei hierzu in Waſhington der erſte Anfang gemacht worden, aber die endgiltige Regelung ſtehe noch aus. Im Großen und Ganzen tiaf der Abg. Frhr. v. Stumm mit ſeinen Ausführungen die Meinung des Rrichstages und auch wohl die Auffaſſung weiter Kreiſe Montag, 11. Februar 1895. außerhalb deſſelben. Man hat das Gefühl, daß von Staatswegen für die Sicherheit der Schifffahrt mehr geſchehen kann und entſchieden auch mehr, als bisher, geſchehen muß. Freilich wird das ſeine Schwierigkeiten haben, und zwar, wie der Staatsſekretär v. Bötticher ausführte, zunächſt in fermaler Hinſicht. Es iſt bereits vor Jahren die Anregung zu einer Staatskontrolle für den Schiffs⸗ bau gegeben worden. Als man aber darüber die Regie⸗ rungen der Bundesſeeſtaaten und die Intereſſenten höͤrte, fand man bei beiden abſolut keine Neigung. Immerhin kann das Fehlen dieſer Neigung noch keinen hinreichenden Grund dafür abgeben, nunmehr auf die Kontrolle von Reichswegen zu verzichten. Mehr in's Gewicht fällt die Schwierigkeit der Ausführung, welche eine ſolche Kon⸗ trolle verurſachen würde. Es müßte ein äußerſt koſt⸗ ſpieliger und komplizirter Beamtenapparat dazu ins Le⸗ ben gerufen werden. Ohne Zweifel würde auch der Schiffsbau, wie der Abg. Jebſen, ſelbſt Schiffsrheeder und alter Seemann, betonte, in Folge peinlicher Staats⸗ kontrolle ſtark gehemmt und in ſeiner Entwicklung benach⸗ theiligt werden. Doch das ſind alles Erwägungen, die entſchieden in den Hintergrund zu treten haben, wenn es ſich um Hade ruen größerer Sicherheit im See⸗ verkehr handelt. Nun fragt man ſich aber mit Recht: Iſt es denn wirklich mit der Sicherheit zur See ſo ſchlecht beſtellt, namentlich was unſere deutſchen Schiffe angeht? Und zunächſt: War die„Elbe“ ein unſicheres Schiff? Auf die letztere Frage iſt mit einem beſtimmten Nein zu ant⸗ worten. Die„Elbe“ war früher unter den für die auſtraliſche Linie ſubventionirten Dampfern dos Haupt⸗ ſchiff, iſt öfters ſtaatlich geprüft und jetzt ganz zuletzt auch, wie alle Auswandererſchiffe, die von deutſchen Häfen abgehen, von dem dazu angeſtellten Reichskommif⸗ ſär revidirt worden. Was ferner die Tüchtigkeit der deuſchen Schiffe im Allgemeinen angeht, ſo ſtellen ſie den niedrig⸗ ſten Verluſt⸗Prozentſatz. In den Jahren von 1888 bis 1892 betrug der Geſammtverluſt an Schiffen für alle Nationen durchſchnittlich 2,3 Prozent des Schiffsbeſtandes, für Deutſchland nur 1,72 Prozent, für Eng⸗ land hingegen 2,28 Prozent. Was beſteht denn aber bis jetzt für eine Kontrolle des Schiffbaues? Allerdings beſteht eine ſolche. Die⸗ ſelbe wird ausgeübt von der See⸗Berufsgenoſſen⸗ ſchaft in Verbindung mit dem Germaniſchen Lloyd. Erſteres iſt eine Verſicherungsgeſellſchaft, letz⸗ terer ein Wohlihätigkeitsinſtitut. Beide haben bisher, wie der Staatsſekretär v. Bötticher hervorhob, vollauf ihrer Pflicht genügt. Sollte dieſe Kontrolle ſich aber in Zu⸗ kunft als ungenügend erweiſen, ſo müſſe man eine Staatskontrolle einrichten. Das ſei, wie auch der Reichskanzler beionte, in Verbindung mit der Regelung des internationalen Seewegerechts das Ziel der verbündeten Regierungen. Hoffentlich wird es zur Be⸗ ruhigung weiter Kreiſe bald erreicht. ——— Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 11. Februar. Die Juſtizcommiſſion des Reichstages nahm am Samſtag die in der Novelle zum Gerichtsver⸗ faſſungsgeſetz beantragte Verweiſung des Verbrechens des Meineides zur Zuſtändigkeit der Strafkammern mit 14 gegen 8 Stimmen an. Wie das„Militär⸗Wochenblatt“ meldet, iſt dem Major Leutwein, dem Landeshauptmann für Deutſch⸗ Südweſt⸗Afrika, das Commando zur Dienſtleiſtung beim Auswärtigen Amt um ein Jahr verlängert worden. Mit dem vom Centrumsabgeordneten Roeren aus⸗ gearbeiteten Antrag zur Verſchärfung der Disziplinar⸗ gewalt hat ſich Präſtdent von Levetzow einverſtanden erklärt. Das Centrum hat dieſen Verſtändigungsve:ſuch noch einmal unternommen, weil es gern Herrn v. Levetzow auf ſeinem Platze erhalten ſehen will; es hat aus ge⸗ wiſſen Gründen durchaus keine Neigung, die Stelle des Reichstagspräſidenten, die ihm nach dem Rücktritt des Herrn v. Levetzow zufallen müßte, aus ſeinen Reihen zu beſetzen. Die hinter den Couliſſen ſtattfindenden Verhand⸗ lungen über die Umſturzvorlage ſind nunmehr in ein Stadium gerückt, welches zu den allerernſteſten Be⸗ denken Anlaß gibt. Aus den Geſprächen, welche auf dem parlamentariſchen Abend beim Reichskanzler verſchiedene Centrumsabgeordnete, darunter Herr Lieber geführt (Gelephen⸗Ar. 218.) haben, ging mit ziemlicher Sicherheit hervor, daß dieſe Partei bemüht iſt, das Zuſtandekommen von Maßregeln zur Bekämpfung der ſocialrevolutionären Beſtrebungen auf dem Boden des gemeinen Rechts zu unterſtützen. Das Centrum ſträubt ſich aber gegen Vorſchläge, die auch die Thätigkeit anderer Parteien treffen könnten; gegen die vorgeſchlagene Verſchärfung des Preßgeſetzes wird es auf jeden Fall ſtimmen.— Nichts weniger als harmlos faßt ein nationalliberales Blatt, die„Krefelder Zeitung“, die durch die Couliſſenverhandlungen hervorgerufene Situation auf, indem ſie ſchreibt: „Die Abſicht der Regierung, lediglich ein e gegen Ausſchreitungen revolutionärer Art zu ſchaffen, wir von der ultramontanen Partei auf wohlerwogene Weiſe durch⸗ kreuzt. Die nationalliberale Partei kann und darf das nicht überſehen. Die Stimmung in weiten national und liberal geſinnten Kreiſen des Landes würde ſich ganz entſchieden gegen eine Geſetzesmache auflehnen, die mit reactionär⸗ultramonkanen Zwecken verquickt iſt. Es wäre der größte Fehler, wollten die nationalliberalen Herren, die an der Umſturzvorlage mitar⸗ beiten, angeſichts der Treibereien des Centrums ſich etwa ſagen: Drücken wir einmal ein Auge zu! Nein, ganz und gar nicht. Beide Augen auf! Es iſt keine geſunde Politik, die etwas machen will, nur damit wieder einmal„etwas ge⸗ macht iſt“. Eine„Umſturzvorlage“, mit der der Ultramon⸗ tanismus zufrieden iſt, d. h. eine ſolche, die ſeinen Zwecken dient, kann nichts Anderes ſein als ein Anſchlag auf Alles, was er haßt, und das iſt bekanntlich recht viel. Was er haßt, iſt Gewiſſensfreiheit, Denkfreiheit und Lehrfreiheit, und das ſind die Güter, die von liberaler Seite unter keinen Umſtän⸗ den mit geſchloſſenen Augen einer ſcholaſtiſch⸗klerikalen Ver⸗ dammungsſucht ausgeliefert werden dürfen. Aus Italien war gemeldet worden, daß Deutſch⸗ land die Einführung einer allgemeinen Weltpoſt⸗ marke vorgeſchlagen habe, und daß der Gegenſtand auf der nächſten Poſtconferenz berathen werden ſolle. Dieſe Mittheilung iſt, wie die„Nat.⸗Ztg.“ erfährt, un⸗ begründet; ſie muß auf einem Irrthum beruhen. Bet der deutſchen Reichspoſtverwaltung beſteht kein Zweifel darüber, daß die Valutaverſchiedenheiten zwiſchen den einzelnen Ländern des Weltpoſtvereins eine Weltpoſt⸗ marke zur Unmöglichkeit machen. Ueber die Einnahme von Wai⸗Hal⸗Wai durch die Japaner treſſen fortgeſetzt Nachrichten ein, welche die um die Feſtung geführten Kämpfe als böͤchſt verzweifelte auf beiden Seiten hinſtellen. So heißt es in einem Berichte: Am Dienſtag unterhielten die japaniſchen Schiffe ein fortwährendes Feuer, um die Bewegung ihrer Tor⸗ pedoboote zu decken, in der Nähe der durch Torpedos zum Sinken gebrachten und in ſeichtem Waſſer liegenden Schiffe„Tſcheng⸗Puen“ und„Ting⸗Huen“. Die Be⸗ ſchießung wurde den ganzen Tag aufrecht erhalten. Die chineſiſchen Schiffe verſuchten, durch den weſtlichen Hafen⸗ eingang zu entſchlüpfen. Ein japaniſches fliegendes Ge⸗ ſchwader ſperrte jedoch den Eingang und verfolgte die fliehenden Torpedoboote ſtundenlang. Einige waren ſchon geſunken, ehe ſie den Hafen verlaſſen konnten; anderen gelang es bei dem japaniſchen Geſchwader vorbeizukommen. Sie wurden jedoch eins nach dem anderen überholt und theils in den Grund gebohrt, theils auf den Strand ge⸗ trieben. Im ganzen wurden zwölf Torpedoboote vernichtet; zwei ſind vermuthlich entkommen. Engliſche, deutſche, franzöſiſche, ruſſiſche und amerikaniſche Kriegsſchiffe befanden ſich im Hafen Man glaubt, daß Schüſſe von den Chineſen auf die aus⸗ ländiſchen Kriegsſchiffe abgegeben wurden. Am Morgen des 6. Februar wurde das Gefecht wieder aufgenommen Die japaniſche Flotte umzingelte die Inſel Lu⸗Kung Tao und feuerte auf die Foris und die chineſiſchen Schliffe, Die Chineſen kämpften verzweifelt. Eines ihrer Geſchütze traf den japaniſchen Kreuzer„Tſukuſhi“ und platzte. Im Zwiſchendeck wurden ſteben Matroſen getödtet und viele verwundet. Während des Feuers näherten ſich die japaniſchen Torpedoboote den chineſiſchen Kriegsſchiffen und ſprengten drei in die Luft. Sofort landete eine japaniſche Abtheilung auf der Inſel und vor Eintritt des Abends waren ſämmtliche Forts in den Händen der Japaner. Die Haltung der Chineſen während der jüngſten Gefechte war gut; ſie fochten mit verzweifelter Die Verluſte ſind auf beiden Seiten de⸗ eutend. Deutſcher Reichstag. Berlin, 9. Febr. (Schluß.) (Tagesordnung: Interpellation des Aben v. Stu mm betreffend die Verhütung von Menſchenverluſten bei Schiffs⸗ Untergängen.) Abg Jebfen ſbpricht ſich gegen die Staataaufſicht 2. Seite. zäns der„Crathie“. Abg. Singer bemerkt, der Lloyd und die Seeberufs⸗ zenoſſenſchaften könnuten den Schiffsbau nicht ausreichend überwachen, dazu gehöre eine Reichscontrolle. Das Reich nüſſe auch das Rettungsweſen überwachen und dürfe auf apitaliſtiſche Unternehmer und Reede Jo Rückſte hmenz Staatsſekretär v. Bötticher betont, die Kennt der Anfallverhütungsvorſchriften ſei jedem Seemann zur Pflicht emacht. Die vorgeſchlagene Beaufſichtigung des Schiffs⸗ zaues durch die Seeberufsgenoſſenſchaften und den germani⸗ ſchen Lloyd ſtelle den praktiſch einzig gangbaren Weg dar. Sollten ſich jedoch Mängel zeigen, ſo werde eine Reichskon⸗ rolle eingeführt werden; kein Schiff könne ſo conſtruirt verden, daß es unter allen Umſtänden erhalten bleibe. Zu⸗ lächſt empfehle es ſich, das Reſultat des von der Regterung vorgeſchlagenen Weges abzuwarten. Dr. Lieber legt das Hauptgewicht auf die internatio⸗ ſale Regelung des Schifffahrtsſtraßenverkehrs. Was nützt meint er— die Seetüchtigkeit eines Schiffes, wenn ein wil⸗ zer Engländer das Schiff meuchlings anfällt? Der Redner ſpricht ſeine Theilnahme an dem Unglück der„Elbe“ und ſeine Anerkennung des Verhaltens der Offtziere und Mann⸗ ſchaften der„Elbe“ aus, wie des„Norddeutſchen Lloyds“ überhaupt. Staatsſecretär v. Bötticher erklärt, daß die verbeſ⸗ ſerten Vorſchriften über den inkernationalen Seeverkehr, die England bisher beanſtandet habe(), im nächſten Herbſt ur Durchführung kommen würden. Der Dampfer„Erathie“ abe ausweichen müſſen. Dem Capitän der„Crathie“ würde bei uns das Schifferpatent entzogen werden. Abg. v» Manteuffel tadelt das Verhalten Englands und tritt für Reichscontrole über den Schiffsbau ein, ſowie für Leappfg der Schiffsgeſchwindigkeit. Abg. Möller äußert ſich im Sinne Jebſens. Abg. Rickert ſtimmt den Ausführungen der Regierung zu. Nach weiteren Bemerkungen Stumms, Dr. Hahns und Jebſens iſt die Interpellation aee Ohne Debatte wird die erſte und zweite Leſung der Vorlage, betreffend die Con⸗ ſulatsgebühren, erledigt. Montag: dritte Berathung dieſer Vorlage, außerdem die Gtats des Reichstags, des Reichskanzleramts und des Reichs⸗ amts des Innern. Aus Stadt und CLand. * Maunheim, 11. Februar 1894. Werſonalnachrichten. Miniſterium des Inneru. Zugewieſen wurde: Martin, Arthur, Verwaltungs⸗ attuar beim Amt Konſtanz, dem Amt Engen als Kanzlei⸗ ehilfe.— Ernannt wurde: Siefert, Heinrich, Schutzmann in Karlsruhe, zum Kanzleidiener beim Miniſterium des Innern. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Verſetzt wurde: Schramm, Karl, Aktuar beim Amts⸗ 500 Radolfzell, zum Amtsg. Donaueſchingen, Fritſchi, aver, Aktuar beim Amtsgericht Engen, zum Amtsgericht Radolfzell, Guggenbühler, Karl, Aktuar beim Amtsgericht Freiburg, zum Amtsgericht Engen. Schulweſen. Folgende Volksſchulkandidatinnen ſind zu Lehrerinnen er⸗ nannt worden: Ackerman, Karolina, Bruchſal, Armbruſter, Th., Durbach, Bautz, Emma, Meersburg, Banner, Bertha, Liverpool, Boſchert, Emilie, Appenweier, Buchter, Em,, Lottſtetten, Cathiau, Johanna, Karlsruhe, Ebinger, Chriſtine, Wiſſenbach, Enk, Joſephine, Freiburg, Gary, Marie, Altlußheim, Glani, Anna, Karlspuhe, Gremper, Marie, Waldshut, Hauger, Albertine, Lahr Haußmann, Niat Gmünd, Helmle, Ida, Karlsruhe, Henrici, Hel, ünchen, Hentſchker, Luſſe, Karlsruhe, Hoffmann, Anna, Mannheim, Niſchwitz, Marie, Hemsbach, Nuß⸗ baumer,., Karlsruhe, Obevgſehl, Crese., Ueberauchen, Pfaff, Frieda, Mönchweiler, Reichmann,., Lausheim, Reinle, Anna, Schwetzingen, Romig, Bertha, Mann⸗ heim, Schäfer, Katharing, Marlen, Scherz,., Wert⸗ 1 1 Schick, Johanna, Sinsheim, Joſt,., Brötzingen, anzler, Klolilde, Beiertheim, Knobloch, Barb., Holz⸗ auſen, Knopf, Pauline, Malſchenberg, Kreß,., Werk⸗ eim, Kuner, Joh., Rohrhardsberg, Langenbach, A,, Raſtatt, Liebermann,., Dürrheim, Liedel, Bertha, Konſtanz, Maier, Marie, Wertheim, Mauror, Sophlie, Goldſcheuer, Meichelt,., Donaueſchingen, Mettel,., Saarbrücken, Moll, Marie, Hilzingen, Mößinger, W,, Kreuznach, Nauß, Hildegard, Karlsruhe, Nerlinger 4 2 Feuilleton. — Wer au den Üfern des Rheins die Reſte der Ritter⸗ burgen, jener Denkmäler einer intereſſanten Periode unſerer Geſchichte, die man gern als die„romautiſche“ bezeichnet, be⸗ trachtet, dem ſteigt leicht der Wunſch auf, Näheres Über das häusliche, das Familienleben zu jener Zeit und in jenen Mauern zu wiſſen. Es fehlt uns glücklicherweiſe nicht an Quellen, die uns durch 8 ſelben ein ziemlich klares Bild jener damaligen Lebengumſtände geben. Es ſind dies beſonders die epiſchen und lyrlſchen Dicht⸗ ungen aus der Hohenſtaufenzeit. An der Hand derſelben hielt am 6. d. M. Regſerungsrath Cäſar im Naſſauiſchen Alter⸗ chums⸗Verein zu Wiesbaden einen intereſſanten Vortrag über „Das häusliche Leben der höftſch⸗ ritterlichen Geſellſchaft zur Zelt der Hohenſtaufen“ und führte nach dem„Rhein. Coux.“ Awa Folgendes aus: Ritterthum und Adel ſtanden ſich früher geſondert gegenüber, und zwar das Erſtere als das Niedrigere, vom Zweiteſt vielfach Ahängege⸗ Zum echten alten Reichsadel gehörke man nur durch die Geburt, während das Ritterthum erworben werden konnfe. Später aber umfaßte die Bezeichnung des Ritterthums ſowohl die Edlen als auch bie adligen Dienſt⸗ mannen und die mit kleinen Hofümtern und dergleichen belehn⸗ ten eigentlichen Ritter, Auch der Gdle mußte erſt den„Ritter⸗ ſchlag“ empfangen. Der ſehbalte Ritter ſchuf ſich eine feſte, wehrhafte Wohnung, im eßenen, nlederdeutſchen Lande gern von Waſſer umgeben, in Oberbeutſchland auf ſchroffem Berg⸗ 5 oder an ſtellem Bergeorand, der an der flacheren Seite mit künftlichem Schutz verſehen wurde. Der Hauptbeſtandtheil der Burg war der Bergfrled, jener ſtarke Mütelthurm, der keiner rechten Vurg aus jener Zeit fehlt. Hier drängte ſich zuweilen alles zuſammen, Wohnung, Befeſtigung, Speicher, Gefängniß ze. erſt die Beguemlichkeit. K hier nur erbärmlich ſein, ſo eine Hölle. Ließen es dem Bergfried der Palle konnte recht ſtattlich und geräumig davon iſt der Pallas, das lang Denn zuerſt kam damals die Sticherheit, dann Konnte dle Wohnung der Inſaſſen war das Gefängniß fürchterlich, mund Mittel zu, ſo ſtaud neben 0 Dies 7 das Wohnhaus des Ritters, i Ein ſchönes He Vermehrte ſich die Burgfamilie 5 Verwandten, ſo entſtanden Aun⸗ und wegen des knappen Raumes oft ſel Für eine ſolche Burg⸗Familienkolo einem Querthale der Moſel das ſchö; tene Muſter. Hler lebte nun die Ritterfau recht— d. h. im laugen deutſchen ſaß, in Pelze gehüllt, fröſtelnd am ſchlecht heizen 0 eft tagüber-nur bei ſchwachem künſtlichen Lichte, wenn die WaaLe en das Unwetists aeſchloſſen werden mußten, AWer den Schiffsbau aus und rügt das Verhalten des Kapi⸗ Aneinanderreihen und Vergleichen der⸗ General⸗Anzeiger. Dora, Karlsruhe, Neuwirth, Sophie, ner, 55 0 Mannheim, Stein, Bar Stöckle, Emilie, Karlsri Stöhr, Weber, Klara, Lahr, Wegmann,., Wenz, Brunhilde, Pforzheim, Wieſer, Fri Wittmann, Fr., Kar 2 sſchulen. Verſetzungen: Gloderer, Pauline, Schulkandidatin, als Hiljslehrerin nach Freiburg, Wittmann, Wilhelm, Schulkandidat, als Hilfslehrer nach N»gerach, A. Eberbach. * Die Eine etatr 10 an der Volksſchule in Durlach.(Vorzugsweiſe werden Lehrer berückſichtigt, die die Prüfung für erweiterte Volksſchulen abgelegt haben.) Hauptlehrerſtellen für ehrer katholiſchen Bekennt⸗ niſſes an den Volksſchulen der Gemeinden: Bodmann, A. Stockach, Bremgarten, A. Staufen, Haslach, A. Oberkirch, Hofsgrund, A. Freiburg, Mondfeld, A. Wertheim, Ortenberg, A. Offenburg, Saig, A. Neuſtadt, Vößhrenbach, A. Villingen, Wieſenthal, A. Bruchſal. Ein„erſter Lehrer“ iſt zur Zeit nicht ernannt.) Hauptlehrerſtellen für Lehrer ovangeliſchen Be⸗ kenntniſſes an den Volksſchulen der Gemeinden: Gresgen, A. Schopfheim, Mietersheim, A. Lahr. Strümpfel⸗ brunn, A. Gberbach, Tannenkivch, A. Lörrach, Tyeſch⸗ klingen, A. Sinsheim, Wittlingen, A. Lörrach. Bewerbungen ſind bei der dem Bewerber vorgeſetzten Kreisſchulviſitatur einzureichen. Großh. Bad. Staatseiſenbahnen. Verſetzt wurden: die Eiſenbahnaſſiſtenten: Witz, Theo⸗ dor, in Thaingen, nach Singen, Steinle, Karl, in Alt⸗ brelſach, nach Haltingen, Reichert, Wilhelm, in Singen, nach Biberach⸗Zell; die Expeditionsgehilfen: Nöninger, Hermann, in Herbolzheim, nach Schaffhauſen, Butſcher, Anton, in Schaffhauſen, nach St. Georgen i. Schw., Stofer, Sebaſtian, in Baſel, nach Thaingen, Schwöbel, Friedrich, in Waldshut, nach Albbruck, Rieſter, Joſef, in Konſtanz, nach Singen, Volk, Friedrich, in Gaggenau, nach Freiburg, Blum, Max, in Bruchſal, nach Dinglingen, Schwemmer, Ludwig, in Seldelverg, nach Lahr, Kaiſer, Karl, in Pforz⸗ heim, nach Zell i.., Liede, Hermann, in Durlach, nach Bruchſal, Dengler, Fabian, in Schwetzingen, nach Müll⸗ heim, Würfel, Wilhelm, in Langenbrücken, uuch Manngeim, Schübel, Wilhelm, in Pforzheim, nach Maxuu. Link, Joſef, in Maxau, nach Seckach. Gr. Zollverwaltung. Uebertragen: den Finanzpraktikanten: Ghrenmann, Gmil, in Konſtanz, eine Hauptamtsgehilfenſtelle in Mannheim. Wei⸗ gand, Jultus, in Lörrach, eine Hauptamtsgehilſenſtelle in Mannheim. Keller, Johann, in Heidelberg, eine Haupt⸗ amtsgehilfenſtelle in Konſtanz. Schmitt, Edmund, in Horn⸗ berg, eine I. Gehilfenſtelle in Lörrach. Kempff, Hermann, in Mannheim, eine Steuerkontroleurſtelle in Heidelberg.— Ernannt: Mayer, GEmil, Zolleinnehmer in Bodman, zum Nebenzollamtsafſiſtenten beim Nebenzollamte 1 in Ueberlingen. Sauker, Ferdinand, Grenzaufſeher in Schaffhauſen, zum Zolleinnehmer in Bodmann.— Verſetzt: Winter, Anton, Grenzaufſeher, in Reichenau⸗ Oberzell, nach Uttenhofen. Muchenberger, Ludwig, Grenzaufſeher, in Schuſterinſel, nach Haltingen.— Entlaſſen: Knörzer, Franz, Grenzauf⸗ ſeher in Ludwigshafen. Gendarmerie⸗Korps. Im Zivildienſt wurde angeſtellt: Götz, Georg Johann, Gendarm vom 2. Diſtrikt, ſtationirt in eng mit der Verwaltung der Büreauaffiſtentenſtelle bei der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektton Wertheim beauftragt.— Penſtvntrt wurde: Scheffner, Jakob, Wachtmeiſter vom Korpsſtab, ſlationirt in Karlsruhe.— Verſetzt wurden: Jäger, Joh. Evangeliſt, Wachtmeiſter, von Ueberlingen nach Bonndorf, Leppebt, Berſhard, Gendarm, von Bernau nach Blu⸗ menfeld. Gr. Stenerverwaltung. Zugetheilt wurden: die Finanzpraktikanten: Flum, Otto, bei dem Gr. Hauptzollamt Mannheim, dem Gr. Steuer⸗ kommiſſär für den Bezirk Mosbach, und Kopp, Adolf, bei Gr. Hauptſteueramt Konſtanz, dem Gr. Steuerkommiſſär für den Bezirk Achern. Verſetzt wurde: Häns e, Karl, Finanz⸗ praktikant, bei dem Gr. Steuerkommiſſär für den. Bezirk Raſtatt, zu jenem für den Bezirk Konſtanz. Zum Ver kaufe von ſtädtiſchem Gelände an die Gemeinnützige Baugeſellſchaft. Man ſchreibt uns: Unſerer letzten Beſprechung haben wir noch nachzutragen, daß mittlerweile beim hieſigen Bürgermeiſteramte ein Bericht der Armenkontroleure über die hieſigen Wohnungsverhältniſſe eingelaufen iſt, der die Erhebungen des Wöchnerinnen⸗Aſyls leider nur zu ſebr beſtätigt. Unter Anderem helßt es dafelbſt. Mannteim, 11. Februg „In vielen Miethe Wohnungen durch 9 orſpringende Galle 9. Als ein grof auſern iſt eine ordentliche Lüftung der auf halbdunkle kleine Höfe veit 1 herausmündenden F öſtand iſt die überaus weitgel „auch 5 iöſten Re zu bezeichn Krankheiten zlichſten Folgen be⸗ 1 te wir nichts mehr 0 Er en t im ſammenhange mit den Er⸗ hebungen des Wöchnerinnen⸗Aſhls ein geradezu vernichtendes Urtheil über Diejenigen, welche aus irgend welchen Sonder⸗ intereſſen das Vorhandenſein einer Wohnungsnoth leugnen wollen. Jedenfalls aber iſt dem Stadtrathe nur der wärnmſte Dank dafür auszuſprechen, daß er angeſichts ſolcher Zuſtände das Seinige zu deren Linderung und Verbeſſerung beitragen will. Sehen wir nun zu, worin die angeſonnenen Leiſtungen der Stadtgemeinde beſtehen. Zaunächſt ſoll der Gemeinnützigen Bauge Terrain, ca. 15,526 qm, käuflich abgela werden. Nach ſtadträthlicher Schätzung ſoll das Terrain.8 per qm werth ſein, ſo ſollen aber nur M. 4 verlangt werden, was einen Betrag von M. 62,104 ergibt; die übrigen M. 62,104 ſeien alſo Geſchenk, In Wirklichkeit iſt aber das Terrain dort draußen auch nicht annähernd M. 8 werth, ſondern iſt mit M. 4 ſehr gut bezahlt, was am beſten daraus erhellt, daß das anſtoßende näher an der Stadt gelegene Terrain der Ge⸗ meinnütz. Baugeſellſchaft ſ. Zt. für 50 Pfennige per qm über⸗ laſſen wurde. Die Stadt macht aber mit ihrem Verkauf zu M. 4 per qm ein recht gutes Geſchäft und ſichert ſich dadurch, daß ſie dieſe M. 62,104 in Aktien der Gem. Baugeſellſchaft nehmen will, Sitz und Stimme in deren Organen. Es kann daher bis hierher von einer beſonderen Leiſtung der Stadt⸗ gemeinde keine Rede ſein. Wohl aber würde eine ſolche in erfreulichem Maße eintreten durch die Seitens des Stadtraths beabſichtigten Zu ungen in Form von Herſtellungen de raßen im Betrage don Auffüllung, Anpflanzung und Kanäle ſowie die Herſtellung der Straßenkanäle 32,000, Zuf. M. 117,195. Dieſen 117,000 M. entſpricht ein jährlicher Zinsaufwand à 3% von M. 3,510.— Laut dem aufgeſtellten Voranſchlag wird das fertige Bauobjekt einen Werth von M. 600,000.—. erreichen.— Nach dem ſeitherigen Steuerfuß 50 Pfg. per 100 M. würde nun der Gemeinde eine jährliche Einnahme aus Grund⸗ und Häuſerſteuer im Betrage von M. 3000.— erwachſen, ſo daß die Zubuße der Stadtgemeinde geradezu verſchwindend iſt und ſich für den einzelnen Steuerzahler nur in ganz minimalen Bruchtheilen von Pfennigen ausdrücken ließe. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß die Stadtgemeinde nach gewöhnlichen Rechtsbegriffen der Gemeinn. Baugeſell⸗ ſchaft eine gewiſſe Entſchädigung ſchuldig iſt, denn letztere beſitzt noch unbebautes an einer Straße liegendes Terrain, welches ſte zunächſt mit weiteren Wohnhäuſern— ohne irgend eine Beihilfe— bebauen wollte. Dieſe Bebauung wurde ihr aber verwehrt, weil die Stadtgemeinde es inzwiſchen für ge⸗ boten erachtete, die direkte Straße vom Neckarauer Ueber⸗ gang nach dem neuen Viehhof zu errichten und dieſe Straße das Terrain der Gemeinn. Baugeſellſchaft ſo ungünſtig durch⸗ ſchneidet, daß Letzterer die beabſichtigte Bebauung unmöglich gemacht wird. Die Gemeinn. Baugeſellſchaft hat ſich denn auch bereit erklärt, ihr in jene Straße fallendes Terrain von 1155,50 am. der Stadt koſtenlos abzutreten und auf das ge⸗ plante Bauvorhaben auf ihrem ſeitherigen eigenen Terrain zu verzichten, natürlich unter der Vorausſetzung von ſolchem Entgegentommen Seitens der Stadt, welches ihr die Fort⸗ ſezung ihrer Aufgabe ermöglicht. Unter Berückſichtigung aller dieſer Momente wird man wohl oder übel zugsben müſſen, daß die der stadtgemeinde angeſonnenen Anforderungen ſich keineswegs als unberechtigt hohe erwieſen und derſelben in gar keiner Weiſe eigentliche„Opfer“ erwachſen würden. Wohl aber würde es der Gemeinn, Baugeſellſchaft mög⸗ lich gemacht, ihre humane Aufgabe weiter zu verfolgen und dadurch mindeſtens ein kräftiger Anſang zur Linderung eines thatſächlich vorhandenen Nothſtandes der ſchlimmſten Art ge⸗ macht.— Je mehr ſich Jemand mit dieſer Frage befaßt, um ſo mehr wird er zu der feſten Ueberzeugung kommen, daß es eine der fundamentalſten Aufgaben einer praktiſchen Soztal⸗ politik ſein muß, es auch dem Unbemittelten möglich zu machen, geſund und nicht theuer wohnen zu können. Schon im hohen Alterthum galt die Wohnung, der Herd, als das Palladium aller Tugend oder als die Brutſtätte des Laſters.— Otto Trüdinger ſagt in ſeiner Preisſchrift über die Arbeiterwoh⸗ nungsfrage:„Die Wohnung birgt die Ciolliſation in ſich aus ihr gehen alle jene Einflüſſe hervor, welche der Geſellſchaft ſellſchaft ein Stück M. 58,410, „ 26,785, 52————— 8—— da die kleinen trüben Horn⸗ oder Pergamentfenſterſcheiben nicht zenügenden Schutz dagegen boten, Eng wohnte alles zu⸗ ſümmmten, der Wohnraum war oft zugleich Schlaf⸗ und Gaſtzimmer. Die heutigen Gefängniſſe müſſen dagegen als traulich und gemüthlich bezeichnet werden. Daher guch die ſehnſlichtigen Klagen der Minneſänger, daß der ſchlmme Winter gat nicht weichen und der holde Sommer, der Erlöſet aus der bebrüückenden Enge, nicht kommen wolle, Zog der letztere ein, ſo zeigte das ritterliche Hausweſen eln weit freundlicheres Geſicht. Dann war es luſtig, vom hohen Erker über die Wipfel der Bäume ins Thal Gärtchen an der Burgmauer zu ſitzen, wo Lilten und Roſen blühten. Dann ſah es auch im Saal, dem Hauptraum im Pallas, luſtig und hell aus, wo ſchöne Teppiche Wände und Fußboden zierten, wo buntbemalie Möbel das Auge erfreuten, ſwo die Kronleuchter— natürlich ven ſehr prirmittver Geftalt von der Decke hingen. Der Naum für die Frauen, die Kemenate, war ähnkich hübſch von fleißiger Frauenhand ge⸗ ſchmückt. Denn die Edeldamen von damals webten, nähten und ſtickten das Meiſte von ihren Bebürfniſſen ſelbſt. Auch Fremdenzimmer gab es in Burgen, wo oſt zwet Gäſte in einem HBett untergebracht wurden. In größeren Burgen fehlte auch die Badeſtube nicht. Eine Kapelle war ebeufalls ſtets vorhanden, deren„Burgpfaff zugleich Sekretär und Hauslehrer ſein mußte. Auf Reinlichkeit und ſchöne Kleldung wurde ſehr geſehen, ebenſo auf Schmuck. Es gab da ſchon Schleppen, ſpitze Schuhe, Hand⸗ ſchuhe, aber auch— Schminke und falſche Haare. Den Fteuden der Tafel war man fehr ergeben, es wurde viel Fleiſch, pel Gewürz und viel(und vierlerlei) Getränk konſumirt, heimiſche Weine, dieſe oft wegen ihrer Rauheit zu Bowlen verar beitet, fremde Weine, Melh, Obſtwein und Bier. Das Fleiſch wurde bon den dazu beſtell en und Jungfräulein zu mund⸗ rechten Biſſen zerkle ervirt und direkt mit ben Fingern zu Munde geführt, lu damals zu dieſem Ziecke noch nicht b veiſe ſand he benutzt allgemeines cere in die Schüſſel aus verſelben Schüſſ trunken. Die höfichen die Nägel föllten kurz ſei tuch zu ſchneuzen— und was ſ. beobachten war. Daß die Frauen ſ ſchon damals für unſchicklich. Aber mar genannten„guten alten Zelt!“ doch re nderlich. — Der Beichtvatre der Kaiſerin Engenie. Das in Leipzig nende verbreiteifte Kirchenblatt Deutſchlands briugt über dent geweſenent Beichtvater der Ex⸗Kaſſern von Frankxeich folgenden Bericht:„Sie transit glorſd mundt! Unter den Leid⸗ tragenden, die dem Sarge des alten Leſſeps folgten, befand ſich de aber von zwei J 0 demſelben Bech ig vorgef ſch betranken, gal war in jenet ſo⸗ zu ſchauen oder im ree — ̃——— 2— auch ein kleines Männchen mit wachsbleichem Geſicht, langem ſchneeweißem Bart und dichtem weißen Haaren. Kein Meuſch achtete ſonverlich auf ihn, und doch hatte der Mann einſt in Frankreich ſeine Zeit des Glanzes und der Macht, und dieſe Zeit fiel gerade mit der Glanzperiode von Leſſeps zuſammen. Das kleine Männchen war der ehemalige Biſchof Bauer, Beichk⸗ vater der Kalſerin Eugenie, der einſtmals ſo berühmte Redner, der ſeinerzeit den Suez⸗Canal eingeſegnet und vor einer Zu⸗ höhrerſchaft von Kaiſern, Königen und Prinzen die Weihrede e hat. Der Mann, der damals eine Macht war, iſt heute eine Null. Bernhard Bauer, aus Budapeſt und Jude von Geburt, hatte ſich, noch nicht neunzehnjährig, lebhaft an der Wiener März⸗Revolution betheiligt, war öffentlich von Koſſuth umarmt und als Vertreter der Wiener akapemiſchen Jegion aqn die Pariſer Studenten geſchickt worden Später Hielt er ſſch eine Zeit lang in Baden auf, wo er ſich der Gunſt Feuerbach's erfreute. Als Lebensberuf hatte er die Malerei er⸗ wählt und reiſte 1831 nach Italien. Auf dieſer Reife machte er die Bekanntſchaft eines vornehmen Franzoſen, der ihn in Gemein⸗ ſchaft mit ſeiner Mutter bekehrte. Im Jahre 1854 lernte er den Pater Auguſtin, den vormaligen Pianiſten Hrmann Cohen, kennen und würde unter deſſen Einfluß ebenfalls Carmellter. Als„Pater Marta Bernhard hielt er in Frankreich Predigten, welche das Entzücken der frommen Welt wurden. Auch die fromme Kaiſerin Eugenie hörte davon, war neugierig und lileß den Pater nach Paris berufen, damit er in Notre⸗Dame die Faſtenpredigten halte. Sein Auftreten bei Hofe flel glänzend aus. Beſonders die Frauen waren entzückt von dem neuen Prebiger. Das bleiche, von dunklem Bart umrahmte Geſicht, das von dem Glanze ſchöner blauer Augen exleuchtet war, be⸗ ſonders aber die ungewöhnlich zarten Hände, die er ſehr gut ⁰ gebrauchen wußte, machten Eindruck. Er ſprach ſehr gur, richtete f Rede faft ausſchließlich an die Frauen und verſtand es, ſte zi e Kaiſerin wollte ihn an Parls feſſeln ünd mn Beichtvater,. Die Curie ernannte ihs Alls un Biſchof in partibne de, und er wäre alle ht aus dem Beichtſtuhle ehabt hälte zu wieder⸗ und er kraf ſie gut. Bald ächer in der Rue Floreutin, war, den von Bittſtellern und Dann kam der Krieg und nach 9 Monſignore ſprang aus der Kutte hied zugleich aus der katho iſchen Kirche. Sein Nolle als K Amann war ausgeſpielt, und er wendete ſich fortan nur weltlichen Beſchäftigungen und Serſtreuungen zu. Aber kein Menſch in Parſs kümmerte ſich mehr um ihn. Man gehs atz ihm vorüber, als ob man ihn nie gekannt hätte⸗“ auch Nun kaäm er 9 Stunden des Tages nie er nicht Leſſeps, licht Ler. Repußblik. — ———— Mannbeim, 11 Februar. General⸗Anzeiger. 3. Seite! eine beſtimmende Richtung zum Guten oder Schlimmen geben, welche veredelnd oder zerſtörend auf ſie einwirken.— Ein Menſch, welcher fühlt, daß ſeine Wohnung ein 1 ein ſüßes Heim iſt, iſt ſtolz auf das Gemeinweſen, in deſſen Mitte er lebt, aber ein Menſch, der fühlt, daß ſein Heim ein Ab⸗ grund des Elends und des Verbrechens iſt, greift die Geſell⸗ ſchaft an, deren ungerechtes Opfer er zu ſein glaubt.“— Es ſind dies beherzigenswerthe Worte, die durch die nackten Thatſachen tagtäglich beſtätigt werden und es deshalb Jedem zur Pflicht machen, das ſeinige dazu beizutragen, damit der mächtige Einfluß der Wohnung auf die ſozialen Zuſtände ein veredelnder, wirklich ziviliſatoriſcher werde. Aus der Stadtrathsſigung vom 5. Februar. (Mitgetbeilt vom Bürgermeiſteramt,.) Die Concurrenz⸗Modelle zum Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Denkmal ſollen in den Räumen des Alter⸗ thumsvereins im Großh. Schloß(Vorplatz der früheren Ge⸗ werbeſchule) Aufſtellung finden. Von den Photographien über die Denkmalfeier wurden verſchiedene Exemplare behufs Auf⸗ bewahrung im ſtädt. Archiv angekauft. Betreffs der Controle über die Integrität der Carl Kuntz'ſchen Kunſtſammlung beſtand eine Verein⸗ barung mit dem nunmehr verſtorbenen Herrn Galleriedirektor Roux; eine gleicze Vereinbarung ſoll mit dem dermaligen Galleriedirektor Herrn A. Frey getroffen werden. Nach 8 9 des Ortsſtatuts über Führung der Grund⸗ und Pfandbücher iſt ein Viertel der Grund⸗ und Pfandbuchſporteln für einen Reſervefond anzuſammeln, bis letzterer die Höhe von 100,000 Mark erreicht. Da mit Ende des ver⸗ gangenen Jahres dieſe Höhe erreicht wurde, hat für die der betreffende Gebührenantheil in die Stadtkaſſe zu ießen. Ju Beziehun wurde von den ſchlag dahin gemacht, daß wenn zur Wahlhandlun genügende Anzahl der Wähler erſchienen iſt, der ganze Wahlakt nochmals vorgenommen werden muß. Der Stadt⸗ rath trat dieſem Vorſchlag bei und ermächtigte ſeinen Vor⸗ ſitzenden zur Unterzeichnung eiuer bezüglichen Kollektivvor⸗ ſtellung an Großh. Miniſterium des Innern. Der vorgelegte Entwurf eines Dienſtvertrags mit dem techniſchen Reviſor Herru Wilh. Geſell erhält die Genehmigung. Die Erſtellung eines Induſtriehafens betr. ſoll die mit Gr. Miniſterium des Innern getroffene Verein⸗ barung dem Bürgerausſchuſſe mit den erforderlichen Anträgen zur Her Aen unterbreitet werden. er Vorſtand der Centralanſtalt für Arbeits⸗ nachweis jeglicher Art überſendet ſeinen Thätigkeits⸗ bericht 55 die Zeit von der Eröffnung am 2. Auguſt 1898 bis 31. Dezember 1894, worauf der Stadtrath beſchließt, dem erwähnten Vorſtand und insbeſondere ſeinem Vorſitzenden Herru Guido für ſeine ſelbſtloſe und überaus er⸗ ſprießliche Wirkſamkeit die volle, rückhaltloſe Anerkennung auszuſprechen. An den Bürgerausſchuß ſoll Vorlage wegen Verkaufs einer kleinen igante Geländeparzelle von dem ſtädtiſchen Pachtgarten Nr. 16 an Herrn Leopold Stirm⸗ linger erſtattet werden. Auf Antrag der Feuerwehr⸗Kommiſſion ge⸗ nehmigt der Stadtrath die Anſchaffung von 300 Metern gum⸗ mirter Hanfſchläuche zur Ergänzung des nöthigen Beſtandes ſowie die Beſchaffung gerſchiedene Monturſtücke für die Mannſchaft der Berufsfeuerwehr. Das Großh. Bezirksamt überſendet Abſchrift eines Er⸗ laſſes des Großh. Landeskommiſſärs vom 29. Januar d.., wonach die Cinführungeines allgemeinen Schlacht⸗ hauszwangs bezüglich der Benützung des hier zu errichtenden neuen Schlachthauſes nur gebilligt werden kann und daß eine desfallſige ortspolizeiliche Vorſchrift voll⸗ ziehbar erklärt werden wird. Der Stadtrath erklärt ſich mit der Abſicht der Abfuhr⸗ anſtalt— zunächſt verſuchsweiſe für die Thauwetterperiode— die Wegſchaffung von Schnee und Eis vor jedem Haus deſſen Eigenkhümer einen bezüglichen Antrag ſtellt, gegen Vergütung der Selbſtkoſten beſorgen zu laſſen, einver⸗ ſtanden. auf§8 16 der Städtewahlordnung ertretern der Städte ein Abänderungsvor⸗ nicht die * Rheiniſche Creditbank. Wir wir hören ſoll Herr Dr. jur. Broſien, bisher Vorſtand der Reichsbankneben⸗ ſtelle Bonn, am 1. April als weiterer ſtellvertretender Direktor bei der Rheiniſchen Creditbank eintreten. Für das badiſche Kriegerfeſt, das in Verbindung mit dem Abgeordnetentag des Badiſchen Militärvereinsver⸗ bandes zur Erinnerung an die vor 25 Jahren erfolgte Ueber⸗ ſchreitung des Rheins durch die deutſchen Truppen im Auguft D. J. in Karlsruhe ſtattfinden wird, hat das Präſidium des enannten Verbandes ein vorläufiges Programm aufgeſtellt. arnach ſind für das Feſt drei Tage: Samſtag, Sonn⸗ tag und Montag, der., 4. und 5. Auguſt in Aus⸗ ficht genommen. Das Feſt beginnt am Nachmittag des 3. Auguſt mit einer Sitzung der Centralvertretung, an die ſich, Abends 8 Uhr beginnend, eine geſellige Vereinig⸗ Sonntag, der 4. Auguſt. Vormittags um 10 Hhr tagt der Abgeordnetentag in der Feſthalle. Nachmittags ordnet ſich der Feſtzug, der ſich um 3 Uhr in Bewegung ſetzt, ſeinen Weg durch die Stadt am Großh. Schloß vorüber nimmt, und beim Stadtgarten auflöſt. In der Feſthalle oder deren ee eich folgt ſodann ein Feſtbanketk. Abends verſammeln ſich die Kameraden der verſchiedenen Regimenter an je einem beſonderen Orte; bei guter Witterung in der Um⸗ gebung der Feſthalle. Der dritte Tag iſt zunächſt der Beſich⸗ tigung der Sehenswürdigkeiten gewidmet. Vormittags iſt Frühſchoppenconcert im Stadtgarten, Mittags findet ebenda gemeinſchaftliches Eſſen ſtatt, und ein Concert im Stadtgarten am Nachmittag wird das Feſt beſchließen. Dieſes Programm 55 jedoch bis zum Feſte noch manche Bereicherung er⸗ ahren. Steineklopfen. Von ſämmtlichen zum Steinklopfen 494 Arbeitsloſen arbeiteten am Samſtag 193 tann. Wärmehallen und Suppenſtatioueu. Nach einer Mittheilung des Oberbürgermeiſters iſt eine weitere Wärme⸗ halle zur freien Benützung der ärmeren Bevölkerung durch Herrn Kommerzienrath Lanz in ſeinem Etabliſſement mit Eingang von der Friedrichsfelderſtraße, und zwar der untere Raum für Männer, der obere Stock für Frauen und Kinder eingerichtet. Dieſe Wärmehalle iſt auch für alle nicht der Pae Angehörigen beſtimmt. Wie uns ferner vom Ober⸗ ürgermeiſter mitgetheilt wird, werden mit dem Heutigen ſo⸗ wohl in der Schwetzinger⸗Vorſtadt als auch in der Neckar⸗ Vorſtadt Suppenſtationen errichtet werden, in welchen an alle Bedürftigen gute, nahrhafte Suppe nach Bedürfniß ver⸗ abreicht wird. Die Mittel hierzu werden aus Geſchenken entnommen, und es erſcheint der Empfang von Suppe nicht als Armenunterſtützung. Ein neues Kanalprojekt Karlsruhe⸗Rhein macht gegenwärtig von ſich reden. Das Projekt unterſcheidet ſich von den bisher bekannten dadurch, daß es davon ausgeht, die Waſſerkräfte der Erzeugung von elektriſcher Kraft neben der Schifffahrt nutzbar zu machen. Das Projekt nimmt Karlsruhe als Hafenplatz an. Die Abzweigung des Kanals vom Rhein müßte an einer Stelle erfolgen, die 3,75 bis 4 Meter höher liegt, als der Karlsruher Hafen. Der Einlauf würde durch Schleuſen gegen Hochwaſſer und Eisgang ge⸗ ſchützt werden, die gleichzeitig eine genaue Regulirung des normalen Waſſerſtandes ermöglichen. Im Rhein felbſt müßte eine Schwelle angebracht werden, um das Bett des Stromes in gleicher Höhe zu erhalten. In je langſamerem Lauf das Waſſer in dem Kanal nach Karlsruhe ge⸗ führt würde, deſto weniger Gefälle würdr verloren. Sind nun in Karlsruhe noch drei Meter Gefülle vor⸗ handen, und es würden 100 Kubikmeter Waſſer in der Sekunde, die dem Rhein entnommen werden können, zugeführt, ſo würden dadurch 3000 Pferdekräfte gewonnen. Die Berechnung, die das Projett nun aufſtellt über Aus⸗ nützung dieſer Kräfte für elektriſches Licht, iſt folgende: Eine Pferdekraft erzeugt 10 bis 12 elektriſche Glühlichter zu je 16 Normalkerzen, bei 1500 Pferdekräfte 18,000 Lampen, bei 3000 Pferdekräfte 36,000 Lampen. Der Werth einer Lampe mit 15 Mark pro Jahr angenommen, würden bei 1500 Pferdekräfte 270,000., bei 3000 Pferdekräfte etwa 540,000 M. Brutto⸗ Rente erzielt. Die Waſſerkräfte würden alſo mit 4⸗—600,000 Mark pro Jahr rentiren. Die Anlagekoſten für den Kanal könnten demgemäß doppelt ſo hoch wie bei einem Stichkanal ſein, das wären 16 Millionen Mark. Es wird ſodann noch angeführt, daß den Gemeinden, deren Terrain von dem Kanal durchſchnitten wird, kleine Seitenabflußkanäle geſtattet werden könnten, die ſie mit Licht und Kraft verſehen, wodurch in dieſen Orten dem Kleinbetrieb Vorſchub geleiſtet würde. Jedenfalls liegt die Verwirklichung dieſes Planes noch in ziemlich weiter Ferne. Die hieſige Ceutralanſtalt für Arbeitsnachweis hat im verfloſſenen Jahre, wie aus dem kürzlich erſchienenen Jahresbericht hervorgeht, eine ſehr erſprießliche Thätigkeit ent⸗ faltet, die den Beweis liefert, daß die Anſtalt als ein ſehr ſegensreiches Inſtitut betrachtet werden muß, welches die Unterſtützung und Sympathie jedes an ſowohl als au der Geſammtheit verdient. Die Anſtalt beſteht bis ſetzt 1 Monate. Im Ganzen wurden nachweisbar 13471 Vermitte⸗ lungsgeſuche befriedigt und zwar 5806 Arbeitgeber und 7656 Arbeitnehmer. Von Letzteren waren es 5987 männliche und 1921 weibliche Perſonen. Nach auswärts gingen hiervon 1309 Ardeitnehmer. Hierbei iſt jedoch zu bemerken, daß die Zahl der Vermittelungen eine weit größere iſt, denn mindeſtens 20 pCt. der Befriedigten verſäumten, ihre An⸗ weiſungszettel zurückzubringen. Die Zahl der thatfächlichen Vermittelungen dürfte ſich demnach auf mindeſtens 16 000 belaufen. Aus dem von Herrn Guido Pfeifer, dem uner⸗ müdlichen uneigennützigen und hochverdienten Vorſitzenden des geſchäftsführenden Ausſchuſſes der Anſtalt abgefaßten intereſ⸗ ſanten und lehrreichen Jahresbericht ſeien noch folgende be⸗ merkenswerthe Stellen hervorgehoben: Es ſoll auch erwähnt ſein, daß wir die unerfreuliche Beobachtung machten, daß einzelne Berufsarten hier überſetzt ſind, beiſpielsweiſe meinen wir Maſchinenſchloſſer, Tagner, Hausburſchen und Ausläufer. In genannten Berufsarten war Jahr aus Jahr ein das An⸗ gebot in Arbeitskräften viel größer als die Nachfrage. Bei den anderen Berufen, ſoweit ſolche nicht Saiſongewerbe waren, ging es beſſer und hat es an Schuhmachergehilfen ung in der Feſthalle anſchließt. Der Hauptfeſttag iſt der CCCCCTCTCTCTCcͤ———— Nicolaus Erichſen's Cöchter. Roman von B. Riedel⸗Ahrens. (Nachdruck verheten.) (Fortſetzung.) „Das Ende kam ſo raſch,“ ſtotterte Rahel, noch immer eine Beute maßloſer Verwirrung, während der Baron an 8 Seite den Weg verfolgte, die Zügel des Pferdes in der and. 8„Gewiſſermaßen— ja, und doch auch nicht, denn ſeit unſerer Rückkehr nach Berlin ſtellte ſich eine Verſchlimmerung ein, die ſie dauernd an das Bett feſſelte. Nach ihrem Tode ſagte mir der Profeſſor, daß Julie überhaupt ſeit Jahren innerlich viel kränker geweſen ſei, als ſie ſelbſt und wir ver⸗ muthet hätten. Darin mag wohl auch der Grund zu ihrem oft unbegreiflichen Benehmen gelegen haben.“ Hierauf folgte ein längeres Geſpräch über Eugen und Leonore, Rahel mußte ihm die Einzelheiten der Hochzeit er⸗ zählen; ſchließlich bemerkte er: „Ich habe noch etwas auf dem Herzen.“ Als Rahel ſchwieg, fuhr er fort: „Eugen gab mir eine Summe, die Paſtor Berg zur Ver⸗ ſchönerung der Kirche erhalten hat— ich ſelbſt aber möchte etwas für die Armen des Dorfes thun— vorläufig fünf⸗ bundert Mark. Nun bin ich jedoch viel zu ungeſchickt, um das ſelbſt zu vertheilen, und meine Bitte geht dahin, Fräulein Rahel, das für mich übernehmen zu wollen.“ 5 Die Augen des jungen Mädchens leuchteten freudig auf, fe ſah im Geiſte die glücklichen Geſichter, die Noth, welche e damit lindern konnte— aber ſie wollte Alles vermeiden, was irgendwie Beziehungen zu Albrecht von Ravens herbei⸗ führen würde. „Nichts iſt raſcher zu erlernen als Wohlthun, Herr Baron — es käme nur auf einen Verſuch an; gehen Sie in irgend eine der Hütten auf dem Fiſcherweg und Sie werden bald 590 erfahren, wie leicht es iſt.“ 55 „So lehnen Sie mein Anerbieten abk“ leiſe.„Es wäre ſelbſtſüchtig von mir, wollte ich Sie der ſchönen Freude des Helfenkönnens berauben.“ „Iſt das Ihr einziger Grund?“ Dann nach einer Pauſe: „Wenn doch zu ergründen wäre, was ich Ihnen gethan habe.“ „Oh— gar nichts, Herr Baron.“ „Doch, doch, Sie haben entſchieden etwas gegen mich, und ich möchte beinahe behaupten, die Abneigung des Vaters gegen das Geſchlecht der Ravensburger ſei auf die Tochter übergegangen.“ „Nein, gewiß nicht; das wäre doch ein zu ungerechtes Vorurtheil von meiner Seite.“ „Das finde ich ebenfalls,“ ſagte Albrecht innig.„Gerade ich habe Urſache zu ſo großem Danke Ihnen gegenüber; Sie wiſſen, daß ich ſehr unglücklich geweſen bin und gedankenlos dahin lebte in dem Sumpfe grauer Alltäglichkeit, ohne darauf zu verfallen, mir einen Lebensinhalt zu ſchaffen, der mich be⸗ friedigte. Da traten Sie auf meinen Weg, ich lernte die Welt mit andern Augen betrachten, und wie ein Schreck kam das Bewußtſein über mich, zu jener Sorte unnützer Menſchen zu gehören, die einzigen, welche vor Ihnen keine Gnade finden, und das rüttelte mich auf. Jene dunkle Periode liegt hinter mir, ich habe begonnen, ein anderer Menſch zu werden; doch der Schüler kann ſo bald nicht ſeines Meiſters entbehren; Rahel, einſt ſchlugen Sie mir die Bitte ab— wollen Sie mir jeßzt behülflich ſein, auf dem begonnenen Wege fortzu⸗ fahren?“ Sie ſchüttelte den Kopf. „Warum nicht?“ „Das, was Sie auf den Weg gebracht, liegt in Ihnen ſelbſt, Herr Baron, folgen Sie dieſem innern Triebe nur weiter und das Ziel wird erreicht werden.“ „So ſchlagen Sie auch heute meine Bitte ab?“ Eme Pauſe 5 In dem vom Spätnachmittagsſonnen⸗ old durchglühten Walde lag ein gründämmerndes Schatten⸗ ficht, das die zarte Geſtalt des Mädchens in dem ſchlichten, hellen Kattunkleid und die edlen Linien des ausdrucksvollen ſchmalen Antlitzes unter dem braunen Madonnenſcheitel wunderbar klar hervortreten ließ In Albrecht wallte es heiß zum Herzen „Um Ihres eigenen Vortheils willen,“ ankwortete Rahel! (gute Arbeiter) zuweilen gemangelt. Es wird daher in Zu⸗ kunft auch eine wichtige Aufgabe der Arbeitsnachweisanſtalten ſein müſſen, darauf hinzuwirken, daß ſie ſtatiſtiſch nachzu⸗ weiſen in der Lage ſind, wo zu viel oder zu wenig Arbeitskräfte vorhanden ſind. Bei der weiblichen Ab⸗ theilung haben wir mit Ausnahme von Dienſtmäd⸗ chen befriedigeude Reſultate zu verzeichnen. Da hatten nämlich 2782 Herrſchaften Dienſtmädchen verlangt, 880 konnten aber nur befriedigt werden. Immerhin iſt die Zahl 880 für den Anfang eine beachtenswerthe. Der Bericht vegt hei dieſer Gelegenheit zugleich eine andere Zeiteintheil⸗ ung für den Ein⸗ und Austritt der Dienſtmädchen an und zwar empfiehlt er die Acceptirung des Kalenderquartals. Ferner dürfte es ſich empfehlen, daß der Wechſel nicht an einem Sonn⸗ oder Feiertage ſtattfindet, ſondern jeweils an dem darauffolgenden Tag, ſofern der neue Termin auf einen Sonn⸗ oder Feiertag fallen ſollte. Die Anſtalt wird daher beſtrebt ſein, in Verbindung mit den anderen Anſtalten, an maßgebender Stelle in obiger Sache Abhilfe zu ſchaffen. Beß der Anſtalt wurden 352 Lehrlinge verlangt, jedoch konnten nur 132 Meiſter befriedigt werden. Mit den Schweſteranſtalten in Darmſtadt, Karlsruhe und Freiburg unterhält das hieſige Inſtitut freundliche Wechſelbeziehungen, die ſich allerdings noch ſteigern müſſen. Aus den zahlreichen Anfragen und Be⸗ ſuchen aus allen Theilen Deutſchlands, die Auskunft über die Einrichtung der Anſtalt mitgetheilt haben wollen, geht hervor, daß eine merkliche Strömung für Einführung ſolcher Arbeits⸗ nachweiſe vorhanden iſt und daß auch das Verſtändniß für deren wirthſchaftliche Bedeutung im Wachſen begriffen iſt, Denn erſt dann, wenn in allen wichtigeren Verkehrscentren derartige Anſtalten eingerichtet ſein werden, um gegenſeitige und allſeitige Wechſelbeziehungen herſtellen zu können, dürfte das zu erſtrebende Ziel voll und ganz erreicht ſein. *Die Geſellſchaft„Apollo“ hielt am Samſtag ihren diesjährigen Maskenball in den Räumen des„Ballhauſes“ ab und war derſelbe außerordentlich zahlreich beſucht. An ſchönen und geſchmackvollen Masken mangelte es namentlich von Seiten der Damenwelt nicht. Eine originelle Gruppe von 4 Perſonen wurde von Mitgliedern des„Turnvereins“ geſtellt, dieſelbe beſtand aus 2 Aſtronomen, 1 Dienſtmann und 1 arbeitsloſen Getreidearbeiter, dieſelben führten ein großes Fernrohr mit, welches ſie im Saale aufſtellten, um den Anweſenden die„Wunder des Sternenhimmels“ zu er⸗ klären; nicht minderes Intereſſe erregte die Anweſenheit des „neuen Intendanten des Hoftheaters“, welcher den Ball⸗ beſuchern ſeine Aufwartung machte. Die erſte Polonaiſe, welche aus weit über 130 Paaren beſtand, wurde von zwei jungen Damen in Fantaſiemasken in den Vereinsfarben an⸗ geführt. Das Maskenfeſt war vorzüglich arrangirt und gebührt hierfür dem Vorſtande der Geſellſchaft alle Anerken⸗ nung; erſt in früher Morgenſtunde trennten ſich die zahl⸗ reichen Theilnehmer. geſtellt. Hier treibt das Rheineis ſehr langſam. In Folge des Stellens des Rheineiſes bei Worms haben wir hier faſt 1 Meter Stauwaſſer. Geſtern herrſchte eine furchtbare Kälte, Das Thermometer außerhalb der Stadt zeigte 19 Grad Kälte. Heute iſt die Temperatur etwas gelinder geworden. Fortſetzung der ſozialdemokratiſchen Verſammlun vom 27. Jauuar. Geſtern Vormittag halb 11 Uhr fa im„Stephanienſchlößchen“ die Fortſetzung der vor 14 Tagen von den Anhängern des Dr. Rüdt einberufenen ſozialdemo⸗ kratiſchen Verſammlung ſtatt, in der die Diskuſſion über das Verhalten der beiden Mannheimer ſozialdemokratiſchen Land⸗ tagsabgeordneten Drees bach und Dr. Rüdt im badiſchen Landtage auf der Tagesordnung ſtand. Die geſtrige Verſamm⸗ lung hat wieder einen ſehr ſtattlichen Beſuch aufzuweiſen. In derſelben ſollte zunächſt Dreesbach zum Worte kommen, jedoch hatte es derſelbe unter einem ſehr fadenſcheinigen Vorwande ſammlung auf nächſten Donnerſtag Abend in den großen Sagalbaufgal einzuberufen. Dieſes nichts weniger als männliche Verhalten des Herrn Dreesbach fand der geſtrigen ſozialdemokratiſchen Verſammlung wieder⸗ holt die ihm mit Recht gebührende Ohne uns weiter in die ſozia zulaſſen, müſſen wir doch ke ſtatiren, daß zwar Herr Redak⸗ der vor 14 Tagen ſtattgefundenen ſozialdemokratiſchen Ver⸗ auch nicht auf der Abſtimmung beſtanden. Allerdings iſt der Antrag Keßler's unwiderſprochen geblieben, aber auch ein von dem Vorſitzenden Herrn Baumann geſtellter Antrag welcher dahin ging, dem Bureau die Wahl des Zeitpunktes und des Ortes der Fortſetzung der Verſamm⸗ lung zu überlaſſen, fand keinen werde, blos weil ſich Wirrwarr und Gezänk ob, iſt uns unerfindlich, und wir können dem Bureau der erſammlung nur Recht geben, wenn ſie die Fortſetzung der Verſammlung in das gleiche Lokal einbertef, in dem der An⸗ fang derſelben ſtattgefunden hat. Trotzdem Dreesbach in der„Volksſtimme“ offtztell ſein allerhöchſtes Fernbleiben an⸗ „Sie gehen in die Hütten der Aermſten und Elendeſten,“ begann er in verändertem, faft vorwurfsvollem Tone,„ich habe Sie neulich einem eingefangenen Verbrecher theilnahms⸗ voll die Hand drücken ſehen; Sie weiſen Keinen zurück, der egen denſelben in dem allgemeinen ich eines jener ſeltenen begnadeten Weſen, die Licht um ſich Dunkelheit entfliehen. Mit dem Rechte des Mannes, der ſi keiner Schuld bewußt iſt, frage ich Sie, Rahel, was habe i Ihnen gethan?!? Rahel wußte hierauf keine Antwort. „Nennen Sie es Mädchenlaune.“ deal dadurch an ſeiner Glorie Einbuße erleidet, ſo ſtehen ie doch als Weib nicht mehr ſo unerreichbar hoch über mir, ſeitdem ich weiß, daß 500 Sie nicht gänzlich frei ſind von den Schwächen, die uns gewöhnlicheren Sterblichen anhaften.“ Die Worte verdroſſen Rahel, das hatte ſie eigentlich nicht beabſichtigt; in ſeiner Achtung ſinken? Es war richtig, ſte behandelte ihn abſcheulich; und dieſe Ueberzeugung ſowie zum größeren Theil das verletzte weibliche Selbſtge ühl veran⸗ laßten ſie zur Nachgiebigkeit. „Ich hatte Unrecht, 975 für die Armen Weſtlunds von Ihnen in Empfang zu nehmen.“ Ein glücklicher Ausdruck umſpielte ſeine Lippen, er wun⸗ derte ſich ſelbſt über ſeinen fein berechneten Schachzug; alſo auch Rahel Erichſen verläugnete doch nicht die Eva, die Eitel⸗ keit, das Weib. Aber wie viel ſchöner offenbarte ſie ſich i ihr, als in denen, die er bis dahin kennen gelernt. (Fortſetzung folgt.) ———— den Antrag geſtellt hat, die Fortſetzung der Ver⸗ ammlung im Saalbau abzuhalten, jedoch iſt über dieſen An⸗ trag gar nicht abgeſtimmt worden und Herr Keßler hat Widerſpruch. Wie die„Volksſtimme“ dazu kommt, zu verlangen, daß dem Antrag Keßler, über den nicht abgeſtimmt wurde, ſtattgegeben 2 5 ein wahrnehmbarer Widerſpruch er⸗ 1 Hülfe ſuchend zu Ihnen kommt— nur mich; in Ihnen fand verbreiten und von denen die Menſchen lernen können; wer aber das Licht geſehen hat, der geht ihm nach und will der „Beſitzen Sie vieſe auch?“ fragte er lächelnd,„das iſt mir neu, ich hielt Sie für vollkommen. Nun, wenn auch das Herr Baron, und bin bereit, das „Das Eis des Nheines hat ſich geſtern bei Worms vorgezogen, nicht zu erſcheinen, dagegen ſelbſtſtändig eine Verse in Bezeichnung. demokratiſchen Streitereien ein teur Keßler von der„Volksſtimme“ unmittelbar vor Schluß Etwas in ihr lehnte fu gegen das Dringende in ſeinem Weſen auf— ſie wollte urchaus keine Annäherung, und wie um ſich zu wappnen 11 geger die wiederkehrende Schwäche, antwortete ſie halb trotzig und gegen ihren Willen: 5 Seite. General⸗Anzeiger. Mannhelm, 11. Februgr⸗ gekündigt hatke, waren doch auch ſeine Anhänger anweſend, wie die verſchiedenen tumultuariſchen Zwiſchenfälle bewieſen. Einmal ſchwebten ſogar einige Dreesbachianer in der Gefahr, hingusgeworfen zu werden. Die Tagesordnung derVerſammlung Petraf, wie ſchon erwähnt, die Fortſetzung der Diskuſſion über die Thätigkeit der beiden Mannheimer ſoztaldemokratiſchen Land⸗ tagsabgeordneten Dr. Rüdt und Dreesbach im badiſchen Landtage. An dieſe Tagesordnung hielt ſich jedoch faſt Niemand; faſt ein jeder Redner kramte perſönliche Sachen aus, die oft ſehr unerquicklicher Natur waren und die den Beweis lieferten, daß die Soztaldemokratie kein Recht hat, über Korruption in der bürgerlichen Geſellſchaft zu klagen. Die geſtrige Verſammlung ließ den unparteiiſchen Zuhörer einen ſehr lehrreichen Blick thun in die inneren verworrenen Verhältniſſe der hieſigen Sozialdemokratie. Wenn dieſe Partei dazu berufen ſein ſoll, die„Völker zu be⸗ freien“, wie ſie mit Vorliebe ſagt, dann„gute Nacht, Freiheit!“ Mindeſtens die Hälfte der Redner ſchimpfte über die hieſige„Volksſtimme“, die wohl hundert Mal der Lügerei, der Verdrehung und der Verleumdung von den eigenen Genoſſen beſchuldigt wurde. Sehr lehrreich waren die Mittheilungen eines Genoſſen aus Friedrichsfeld, der bisher die Expedition der„Volksſtimme“ in Frieprichs⸗ feld beſorgt hatte. Derſelbe ſagte, daß die hieſige„Volks⸗ ſtimme“ einem Friedrichsfelder Genoſſen, der die„Volks⸗ ſtimme“ daſelbſt ausgetragen hat und die Abonnementsgelder einkaſſirte, mit dem Staatsanwalt gedroht habe, weil von ihm nicht rechtzeitig 20 Mark abgeliefert worden ſeien. Den Beweis der Wahrheit für dieſe haarſträubende Mittheilung müſſen wir natürlich dem Friedrichsfelder Redner über⸗ laſſen. Iſt dieſe Mittheilung des Friedrichsfelder Genoſſen richtig, dann bildet dieſelbe wohl ein hübſche Illuſtration zu den Krokodilsthränen, welche die„Volksſtimme“ mit ihrem mitleidsvollen Herzen zu vergießen pflegt, wenn ſie in ihren Spalten von der Hartherzigkeit eines verhaßten Bourgeois gegenüber einem armen Teufel zu berichten weiß. Dieſe heuchleriſche Maske hat der Friedrichsfelder Genoſſe geſtern der„Volksſtimme“ vom Geſicht geriſſen, natürlich immer vorausgeſetzt, daß die Erklärungen des Friedrichsfelder Redners richtig ſind, was wir ſelbſtverſtändlich nicht unter⸗ ſuchen können. Es ſprachen auch einige Vorſtandsmitglieder des Heidelberger ſozialdemokratiſchen Vereins„Vorwärts“, welche die Vorgänge ſchilderten, die ſich vor, bei und nach der Ernennung des Dr. Rüdt zum Kandidaten der ſozialdemokratiſchen Partei des 12. badiſchen Reichstagswahl⸗ kreiſes abgeſpielt haben und wobei ſich die hieſige„Volks⸗ ſtimme“ nichts weniger als„gentlemanlike“ benommen haben ſoll, denn die Attribute, die ihr von den Heidelberger Ge⸗ noſſen beigelegt wurden, ſind keineswegs ſchmeichelhaft für ſie. Es wurde dann noch allerhand ſchmutzige Wäſche ge⸗ waſchen. Ein Redner ſpielte auf den Champagner an, den gewiſſe hieſige ſozialdemokratiſche Parteiführer getrunken haben ſollen; hierbei erhob ſich ein Höllenlärm und der Vorſitzende mußte längere Zeit vergeblich ſeine große Glocke ſchwingen, ehs ſich die Genoſſen über die„Champaguer⸗Affaire“ beruhigt hatten. Ein Redner ſägte es auch unverblümt heraus, daß es ſauer verdiente Arbeitergroſchen ſind, mit welchen manche Genoſſen beſoldet werden. Dr. Rüdt hielt ebenfalls eine lange Rede, in der er ſich darüber beſchwerte, daß man ihm vorwerfe, er habe ſich für ſeine Vorträge oft 30, ja 50 M. bezahlen laſſen. Dr. Rüdt konſtatirte dem gegenüber, daß er oft gar nichts, oft auch nur 8., 5 M. u. ſ. w. erhalten habe und oft habe er dieſe Ent⸗ ſchädigung noch armen Teufeln geſchenkt,„dort ſitzt auch ſo Einer“, ſetzte Dr. Rüdt hinzu und deutete auf einen in der Nähe ſitzenden Genoſſen, worauf ein großer Theil der Anweſenden deſſen Namen rief. Der betreffende Genoſſe that hierauf das Geſcheidteſte, was er in ſeiner Lage thun konnte; er beſtieg das Rednerpult, theilte mit, daß er ſich damals infolge Arbeitsloſigkejt in ſchlechten finanziellen Verhältniſſen befunden habe und deshalb nach längerem Widerſtreben von Dr. Rüdt die ihm von dieſem angebotenen 3 Mark angenommen habe, jedoch nicht als Geſchenk, ſondern als Darlehen. Mit dieſen Worten zog der Genoſſe ſein Portemonnaie und zahlte dem Dr. Rüdt die 8 Mark zurück. Wer jetzt der Blamirte war, können ſich unſere Leſer leicht vorſtellen. Es wurde ſchließlich eine Reſolution angenommen, in welcher das Verhalten der „Volksſtimme“ aufs Schärfſte verurtheilt wird und dieſelbe ſo lange nicht als Parteiorgan betrachtet werden ſoll, als ſte ihren Ton ändert. Die Verſammlung dauerte bis 2 Uhr. * Verſchiedene Lokalberichte mußten wegen Raum⸗ mangel zurückgeſtellt werden. Unfall. Geſtern Nachmittag ſcheute beim Bahnhof das Pferd eines Schlittens, in welchem ein Arzt mit ſeiner Gattin Platz genommen hatten, Bei b 9 wurden die Paſſagiere aus dem Schlitten herausgeworfen, während das Pferd mit dem leeren Schlitten weiterraſte. Bei dem Schloßdurchgang am Landgerichte blieb der Schlitten an den dortſtehenden Eifen⸗ pfoſten hängen, das Pferd löſte ſich los und konnte erſt bei bei dem Quadrat E 2 eingefangen werden. Muthmaßliches Wetter am Dienſtag, 12. Februar. Für Dienſtag und Mittwoch iſt bei mäßig kalter Temperatur borwiegend trübes, aber nur zu wenig Schneefällen geneigtes Wetter zu erwarten. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Mannheim. . — 2. ESAS mm 85 5 5 10. Febr Morg. 754,1—19.2½ ſtill Mittg.2˙0 751,2—10,0 80 12„ 10.„ Abds. 989749,0—11,8 69 ſtill 11.„Morg.%748,2— 6, 61 88B 2 Höchſte Temperatur den 10. Februar— 9,5 0 Tiefſte vom 10/11.„ Gevidftsgeitung, Maunheim, 8. Februaz.(Strafkammer III.) Vor⸗ ſchender Herr Landgerichtsdirector Weizel. Vertreter der Großh. Staatsbehörde Herr Stagtsanwalt v. Duſch. 1) Der 23 Jahre alte Hatburſche Georg Flühe von Ziegelhauſen entwendete in uu vom 21. bis 27. Dezember v. Is. dem Studenten Emil Denekamp in Heidelberg, bei dem er als Famulus fungirte, aus deſſen Kommode, welche er erbrach, die Summe von ungefähr 200 Mark in hollän⸗ diſchem und engliſchem Gelde. Der ſchon wegen Diebſtahls vorbeſtrafte Burſche erhielt eine Gefängnißſtrafe von 10 Monaten. 5 85 Tagesneuigkeiten. WVom Wetter. Aus Thüringen wird ganz entſetzliche Kälte gemeldet. In Apolda zeigte das Thermometer 30„, ebenſo bei Gotha In Ungarn heerrſcht pielfach ſtarker Schneeſturm, ſodaß ſeder Verkehr ünterbrochen werden mußte. Auch in O ſt⸗ preußen ſind ſehr ſtarke Schneefälle niedergegangen und der Verkehr erſchwert worden. Die ganze Sſtfeeküſte ſtarrt in Eis, jegliche Schifffahrt iſt eingeſtellt. Aus It a⸗ lien und England wird ſtarke, ſchon ſeit Wochen an⸗ dauernde Kälte gemeldet. Schoktland wurde letzter Tag von einem argen Schneeſturm heimgeſucht, der jeden 90 unmöglich machte. In den Häfen geriethen viele Schiffe in die gefährlichſten Situationen. 2 äniſchen und ſchwediſchen Häſen ſind rend die ruſſiſchen Oſtſeehäfen dem Verke Sheater, Runtt: Gr. Bad. Hof⸗ und Erfſtes Gaſtſpiel des Der Köni Hiſtoriſches Luſtſpiel in 4 Auf Am Samſtag Abend Haaſe ſein erſtes Gaſtſpiel in der? rane und brachte ſich damit unſerem Theate einer Weiſe in Erinnerung, die an glänzender Leiſtungs⸗ fähigkeit nichts zu wünſchen übrig läßt. That nicht, was man mehr bewundern ſoll, die vollendete künſtleriſche Durchbildung oder die eminente Geſchick⸗ lichkeit, womit Herr Haaſe uns über ſein Alter hin⸗ wegzutäuſchen verſteht. Jeder kleine Zug ſeines Spiels war das Reſultat des innigſten Erfaſſens der Auf⸗ gabe, das wunderbare Gemiſch von feinem Fr eanzöſtſch und gebrochnem Deutſch quoll bei ihm mit geradezu ent⸗ zückender Natürlichkeit hervor und durch die Geſammtleiſtung wurde der feine ritterliche Gdelmanit mit dem ſchwer⸗ müthigen Zuge im Wappen, mit ſeinem Sinn für Kunſt und Poeſie und mit ſeinem ganzen disſtinguirten Exterieur ſo vollendet und charakteriſtiſch verkörpert, daß man auf die gründlichſte Weiſe ſich überzeugen mu welch' echt drama⸗ tiſche Figur Gutzkow in ſeinem Königslieutenant gezeichnet hat. fhreilich nur ein genialer Künſtler, wie Friebrich Haaſe trotz der Fü der Jahre noch immer iſt, verm dieſen Beweis vollkräftig zu bringen. Unſere Darſteller we eifrigſt und nicht ohne Erfolg bemüht, ihre Leiſtungen der künſtleriſchen Höhe des illuſtren Gaſtes zu nähern. Fräulein v. Rothenberg als Frau Rath Goethe entledigte ſich ihrer Aufgabe mit gewohntem Geſchick. Ebenſo war Herr Neu⸗ mann als Goethes Vater eine charakteriſtiſche Figur. Frl. Wittels hatte den jungen Wolfgang zu ſpielen. Sie that es mit der Gewandtheit und Iunigkeit, die wir an der jungen Dame gewohnt ſind, und wußte namentlich den hohen Geiſtesflug des ſpäteren großen Dichters treffend hervorzu⸗ kehren. Immerhin bleibt die Wiedergabe ſolcher Rollen durch weibliche Darſteller ein Nothbehelf, wir ſehen immer wieder das Weib, wo wir nichts als den in Sturm und Drang befindlichen allerdings noch knabenhaften Jüngling erblicken wollen und ſollen. Herr Tietſch machte den Profeſſor Mittler zu einer äußerſt poſſtrlichen Figur, während Herr Hecht, der auch als Regiſſeur thätig war, mit derber Komik der Sergeant⸗Major verkörperte. Ge⸗ wandte und ſympathiſche Leiſtungen führten wie immer Frl. Hofmann als Dienſtmagd Gretel und Kökert als Ad⸗ jutant Althof aus. Das gut beſetzte Haus ehrte den Gaſt durch ſtürmiſche Hervorrufe. H. M. Die Meiſterſinger von Nürnberg. Die geſtrige Vorſtellung der Meiſterſinger, die dritte in dieſer Saiſon, unterſchied ſich nicht weſentlich von den früheren Aufführungen derſelben. Die feſtliche Stimmung, welche dieſes herrliche Werk ſtets hervorruft, war geſtern Abend auch dominirend und das Publikum zeigte die ge⸗ wohnte Beifallsfreudigkeit. abſ PE, Akueſte Aachrichten und Telegramme. Berlin, 9. Febr. Der Kaiſer empfing heute den Reichs⸗ kommiſſär Dr. Karl Peters, der ſein Werk über das deutſch⸗ afrikaniſche Schutzgebiet in die Hände des Kaiſers legte. Hamburg, 9. Febr. Fürſt Bismarck hat ſich bereit erklärt, einen ihm zu Ehren dom Reichstagswahlverein von 1884 geplanten Fackelzug am 1. April anzunehmen. * Lüttich, 9. Febr. In dem Anarchiſtenprozeß wurden Mäüller und Weſtcamp zu lebenslänglicher Zwangs⸗ arbeit verurtheilt; Broiſch und Bach zu zehn Jahren Zwangsarbeit, Voſſen zu vier Jahren Gefängniß, Wilke und Schlebach zu je drei Jahren Gefängniß und Frau Schlebach zu ſechsmonatlichem Gefängniß. Die Ange⸗ klagten Leblane, Arnold, Verbiſt, Joris und Berg wurden freigeſprochen. Das Schickſal der„Gasrogne“. Paris, 9. Febr. Bei der„Compagnie Trans⸗ atlantique“ war bis nachmittags 2 Uhr keine Nachricht vom Dampfer„Gascogne“ eingegangen. Die Geſellſchaft hofft noch immer, daß die Verſpätnug nur infolge von Havarie entſtanden iſt. Vor dem Geſchäftshauſe der Geſellſchaft harrt eine große Menſchenmenge der Nachrichten. Weiter meldet man von dort: Die Nationalität der Paſſagiere erſter Klaſſe der„Gascogne“ iſt nicht zu er⸗ mitteln, da die Compagnie dieſelben nicht verzeichnet hat. Die Paſſagiere der dritten Klaſſe figuriren in den Liſten theilweiſe mit Angabe ihrer Nationalität. Darunter ſind folgende Deutſche: Julius Schilt aus Preußen, Jaecques Kraehn aus dem Elſaß, Guſtab Grether aus Mühlhauſen, Wilhelm Linderer aus Saskah in Baden. Die dritte Klaſſe enthielt größtentheils italieniſche Paſſagiere. 4** * (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) Berlin, 10. Febr. Wie die„Poſt“ von gut⸗ unterichteter Seite hört, iſt der Geſetzentwurf betr. die Abänderung des Branntweinſteuergeſetzes vom 24. Juni 1887 nunmehr fertiggeſtellt. Der Bundesrath duͤrfte ſich in der nächſten Sitzung damit beſchäftigen. * Berlin, 10. Febr. In einer Anarchiſtenverſamm⸗ lung wurde geſtern der Tiſchler Schlächter verhaftet und ſofort abgeführt, als er ſagte: Friedlich oder durch Liſt werde die Umgeſtaltung ſchwerlich gehen; daher werde man den Kampf aufnehmen müſſen. Halle a.., 10. Febr. Die Vereinigte Stral⸗ ſunder Spielkarten⸗Fabrik Akt.⸗Geſ. hat wie hier verlautet, die Halleſche Spielkarten⸗Fabrik Ludwig und Schmidt angekauft.— Der Aufſichtsrath des Halleſchen Bank⸗ vereins beantragt die Vertheilung einer Dividende von 7/ Prozent. Moers, 10. Febr. Bei der am 9. ds. Mts. im 7. Düſſeldorfer Wahlkreiſe Moers⸗Rees ſtattgehabten Reichstagserfatzwahl erhielt nach amtlicher Feſtſtellung Amtsgerichtsrath Fritzen(Centrum) 127,87 Stimmen und Landrath Dr, Haniel(freikonſervativ) 10,432 Stim⸗ men. Aus dem kleinen Landbezirke Damm⸗Demmers⸗ wald ſteht das Reſultat noch aus. *Tunis, 10. Febr. Das amtliche Blatt veröffent⸗ Man weiß in der h lich ein Dekret, durch welches die Oeffnung des Hafens von Biſerta für den Handel geſtattet wird. * Brllſſel, 10. Febr. Die Regierung wird Dienſtag ie Vorlage betr. die Uebernahme des Kongoſtaates ein⸗ bringen. *Liſſabon, 10. Febr. 800 Arbeiter in den Werk⸗ bortugieſiſchen Eiſenbahngeſellſchaft hat Sicherheits⸗ iglich⸗ it 4. Die Polizei 11 At. geln getroſſen. *Madrid, 9. Februar. Der Senat genehmigte die horlage betreffend den Getreideſchutzzoll. Der ird Abends von der Kö Regentin Den und morgen in der amtlichen„L 5 ta“ ver⸗ tet Das Amtsblatt veröffentlicht das Geſetz durch welches der Eingangs zoll für fremdes Getreide auf 2,5 Peſetas, für Mehl auf 4,12 Peſetas und für Kleie auf 2 Peſetas pro 100 kgr. er⸗ hoben wird. Das Geſetz iſt bis zum 31. Dez. ds. Is. gül Die Regierung behält ſich das Recht vor, die itsdauer des Geſetzes zu verlängern. *Mailand, 11. Febr. Bei den Povinzfalwaßlen ſiegte die Liſte der Gemäßigten und Klerikalen gegen diejenige der Radikalen und Sozialiſten. Das Ergebniß der Munizip lwahlen wird erſt heute bekarnt. * Konſtautinopel, 11. Febr. Am 5. Februar kamen 9 Choleraerkrankungen und 3 Todes⸗ fälle vor, darunter einer in Pera. Am 6. Februar kamen ankungen und 5 Todesfälle vor, meiſtens am rus und in den Kaſernen. Die Behörden glauden, daß infolge der getroffenen Maßnahmen und der Kälte weite: sbreitung der Epidemie ausgeſchloſſen iſt. Kopenhagen, 11. Febr. Geſtern wurde der große Belt von 3 Faorzeugen nach beiden Richtungen mit großen Schwierigkeiten durchfahren. Von Corſör aus machte ein deutcher Poſtdampfer den Verſuch, Kiel zu erreichen. Die Ueberfahrt von Gijether ging heute leichter von ſtatten. * Petersburg, 10. Febr. Die„Induſtriezeitung“ theilt mit; Der ſcharfe Temperaturwechſel verurſacht die Befürchtung einer Schädigung der Winterſaaten. Im Centralgebiete und Südweſten bildet der abgegangene Schnee theils Lachen, theils wird durch wiederkehrende Fröſte eine Eiskruſte gebildet. Im Süden droht durch die zu frühe Wärme Gefahr. *Petersburg, 10. Februar. Wegen der Konkurrenz zwiſchen den ausländiſchen und ruſſiſchen Spiritusfabrikanten auf den aſiatiſchen Märkten beabſichtigt das Finanz⸗ miniſterium den nach dieſen Märkten ausgeführten ruſſiſchen Spiritus von der Acciſe zu befreien. Cairo, 10. Febr. Der Ueberſchuß der Einnah⸗ men über die Ausgaben beträgt pro 1894 786 000 egyp. Pfund. Davon rühren 409 000 Pfund aus der Kon⸗ verſion der Anleihe her, welche bekanntlich nicht ohne die Genehmigung der Mächte zur Verwendung gelangen darf. *New⸗York, 10. Febr. Die von London bezieh⸗ ungsweiſe Antwerpen angekommenen Schiffe„Manitoba“ und„Rhynland“ haben von der„Gasgogne“ nichts be⸗ merkt. Die genannten Schiffe haben auch keine Schiffs⸗ trümmer geſehen. * New⸗York, 10. Februar. Nach einer Depeſche aus Colon hat ſich General Salmiento, der Führer der Aufſtändiſchen, in Tolline mit 1500 Anhängern ergeben. Die Aufſtändiſchen wurden bei Corozal geſchlagen; die Regierungstruppen ſind auf der Verfolgung derſelben be⸗ griffen. In Bogota wurden 5000 Remington⸗Gewehre mit Beſchlag belegt. Waſſerſtandsnachrichten vom Mongt Februgr. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 2 Konſtanz Hüningen 1,00 0,98 1,10 0,8 0,4 Abds. 6 U. Keh! 1,58 1,55 1,55 1,59 ,54 N. 8 MU. Lanterburg 2,74 2,70 2,67 Abds. 6 U. Magau.87 2,84 2,84 2,88 8,80 2 U. Germersheim B12 U. Mannheim 2,68 2,70 2,67 2,66 8,10 8,94 Mgs. 7 U. Main;;„32 1½2 1,52 2,82. 12 U. Bingen 5 1,40 19 U. Kaub J36,15 4,80 4,20 4,16 2 U. Koblenz 10 U. 2 U. Nuhrort ,401,88 1,20 9 U. vom Neckar: Mannheim. 3,12 3,11 3,08 3,08 3,35 4,20 V. 7 U. Heilbronn. 1,08 0,98 0,84 0,82 0,90 n. Schifffahrts Nachrichten. Philadelphia, 9. Febr.(Drahtbericht der Red Stkar Line, Antwerpen), Dampfer„Switzerland“ abgefahren am 28. Januar von Antwerpen iſt heute hier angekommen. (Mitgetheilt von der konzeſſionirten Auswanderungs⸗ Generalagentur Conrad Herold in Mannheim, G 7, 25.) —— 5 ee— 8 4 Höehste Höchste ½Auszeſchnungen: Auszelchnungen: 4 2 7 nunchen1888. Karisruhe iSgl Oöin 1889. Ohlieago 1898, S Neuliger(ee. Hof. Mobelfabrig, Nunststiasse. GHOSSES LAER von gocliegenen Holæ- und Holstor-Illòbeln. SO DECOHATIUOHEH. 30 Heege Sfeesbetedie.. beueidu Salouibi TeeeeNrrr 25555 RRRSrrr N —— Teeeeeeeeeree Liebhaber vo piaktiſchem Schuhwerk mit breiten, run⸗ den und pitzen Fgonen mit breiten, niederen, mittleren uns ghohen Abſätzen finden die arößte Auswall, auch in aan z billigen Artikeln, nur bei Georg Hartmann, Schuhgeſchäft E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Ecke(Tel paon 443) 42840 8 g. Seite Am s⸗ U Ne Moſt und gepreßte A aus Italien bleibt ab 15 J. Js. auf weitere zwei Jahre in Kraft. 57717 Karlsruhe, 8. Februar 1895. Generaldirektion. ** Cages⸗Orzunug zu der am Donnerſtag, 14. Februar d.., Vormittags 9 Uhr ſtattfindenden Bezirksrathsſitzung. 1. In Sachen der Stadtge⸗ in Manheim gegen die Konkursmaſſe der Firma Maſſot von da, Umlage⸗ 2. Geſuch hier um A1 1 ſtraße 2 ldhofſtr. 47 nach Wald⸗ ofſtraße 15 ohne Branntwein⸗ ſchank. 5. Dto, des Mich Hertlein hier von Wallſtadtſtr. 3 nach G 7, 32. 6. Dio. des Friedrich Hoffart hier von H 8, 30 nach H 7, 30 mit Branntweinſchank. 7. Dto. des 8 don B 6, 30/½1 na 8. Geſuch des in Schries um Betrieb Krei Flu pfermann um Er⸗ denaturirtem S 10. Errichtung einer Pechſchmelze durch die Firma A. Wingenxoth, lerſtr. 244. h der chem. Fabrik C. Weyl u. Cie, in Käferthal um Genehmigung zur Herſtellung von Bengidin, Tolidin 12. Erbauung ei Nothauslaß nach dem Ha durch die Stadtgemeinde? heim. 18. Piſſoiranſchluß der Li + ſchaft 8 6 30½“ an di⸗ Ka ſation. 14. Feſtſetzung der Bauflucht des ſog. Schulgäßchens in Neckarau 15. Die Schließung der einge⸗ ſchriebenen Hilfskaſſe der Getreide⸗ ärbeiter in Mannheim betr⸗ 16. Erneuerung von Schätzern zur Abſchätzung der auf pollzei⸗ liche Anordnung getödteten Thiere betreff. Sämmtliche auf die Tagesord⸗ nung bezüglichen Akten liegen 3 Tage vor der Sitzung zur Einſicht der Betheiligten und der 0 Bezirksräthe auf der diesſeitigen Kantzlet auf. 56392 Mannheim, 9. Februar 1895. Großh Bezirksamt: Frhr. Rüdt. Vekaunkmachung. No. 1643. Kaufmann Theodor Ferd 5d Vallmann hier H 10, at die Vornamen ſeines am 24. 9. 2 geb Sohnes Theodor Fe nd in„Theodor Roman“ um idertk. 57705 Man cuar 1895. Je r 224—— 4 Bekaunt 1. 0 de 3 gekom„daß die 70 an vielen 1des 11 Kre u zur g ffenden Ve ſtimmunge chulordnung v „bezw 8 30 Abf 111 vom Dden 2 ſchuul ch zur Auflage Machen Zugleich machen wir die Orts⸗ ſchulbe n auch auf§ 51 der Verordnung vo 27. Februar J bezw. 5§ 56 der Schulord⸗ nung vom 23. April 1869, ſowie guf die dem le Paragraphen beigegebene n in be⸗ f Inſtruktion bärten deren genane Befolgung. 7000 Heſdelberg 37 Januar 1895 Großh. Kreisſchulhiſttatur Mann⸗ heim de de berg. H. St übe. Eine ſtaatlich geprüfte E. Zeichen⸗Lehrerin noch einigen Untericht theilen. 57352 Näb. M 5. 11, 2 Treppen. ulursverfahren. echtigte ichtigen. bare Maſſenbeſtand t nach Abzug der bevor⸗ ten Forderungen 6477 M. 57719 22 Pfg Mannheim, 9. ruar 1805. Der Konk walter: zilleſſen. Rechtsanwalt. Bekauntmacung. tlen. bb von Liegenſchaflen »tadtgemeinde. Geländetauſch zwiſchen der gemeinde Mannheim und Herrn Kommerzienrath Lanz. 4. Der Verkauf des ſtädtiſchen Bauplatzes U 5, 17(früher 12). 5, Gebührenordnung für Bau⸗ polizeiſachen. 6. Verkauf ſtädtiſchen Geländes an die„Gemeinnützige Baugeſell⸗ ſchaft“ in Mannheim. 7. Dienſtvertrag des ſtädtiſchen iedrich Edelmann. Mitalieder des rden zu der mlung hiermit D zur Tages-Ordnung für die Sitzung des Bürgerausſchuſſes am Dienſtag, 12. Februar 1895,. Nachmittags 3 Uhr. 1. Antr 3 m eh Stadtver⸗ ing des im All⸗ gemeine Die Beantwortung dieſes An⸗ wird ſeitens des Stadt⸗ 3 mündlich erfolgen. Beantwortung einer Inter⸗ pellation. Mannh D 5. Februar 1895. tadtrath Bräunig. Lemp. Bekauntmachung. Mit Bezug auf unſere Bekanntmachung vom 4 O* 21 2. 2 15 Februar l. Is. bringen wir zur öffeutlchen Kenntuiß, daß wir— des ſpäteren Ausmaßes und der Berech⸗ nung halber— nur ſolchen Beſtellungen Folge geben können, in welchen ohne Ein⸗ ſchränkungen und Bedina⸗ ung die Reinigung des Geh⸗ wegs und der Straßze(bis zur Mitte) vor dem gauzen Hauſe keantragt iſt. Es müſſen daher diejenigen Anmeldungen, welche Sonder⸗ wünſche bezw. Abänderungen des Vordrucks betreffs der Art und des Maßes der Schneebeſeitigung euthalten, unberückſichtigt bleiben. Wir bit'en um bei plötz⸗ tritt von Thau⸗ mit der Schnesbeſeitig⸗ ſofört beginnen zukönnen, nals dringend, Aumeld⸗ uns mit thunlicher Beſchleunigung gefl. zugehen laſſen zu wollen. 51690 Maunheim, 8. Febr. 1895. Verwaltu gsrath der ſtädl. Abfuhranſtalt: Martin. Verlleigerung. 125 Febrgar d. Js., chmittags 2 Uhr werd m Pfandlokal 4,5: 1 C Wagen, 1 Büffet mit Glasſchrank, 1 ſchrank, eine Preſſton mit Zubehör, 1 Pianino, 1 Regulateur, i Sopha 13 2 ſchaftstiſche und 90 Stühle Gaxtenſtühle und 9 Tiſche. 4Lüf 2 Ofen, verſchiedene Gläſer und Flaſchen, 2 Wanduhren, 3 Kaſten⸗ waagen, 2 Wänduhren,! Schreib⸗ pult, 1 Blum ntiſch, 13 Porzellan⸗ platten und on! Verſchtedenes gegen Baarzaglung im Voll⸗ er ckungswege öffſentlich vee⸗ 1 rn 57722 16, Februar 1895 Gerich eher, G 4, 21. Woldenes Kmhänt verloren Abzugeben gegen gute Belohnung im Verlag. 57781 + eal⸗ uzeiger. Mannbeim, 11. Februar: nd Kreis⸗Verk Bekanntmachnt Wir bringen zur öffen Kenntniß, daß wir aus N welche uns von edeln Woh zur Verfügung geſtellt an den nachſtehend bezei Stellen der Stadt Sr gabeſtationen eingerichte Die Einxichtung wird mit dem morgigen Tage(Dienſtag, den 12. Februar) beginnen und vorläufig fort dauern, ſolange die Kälte anhält. Die Suppe wird unentgeldlich an Jedermann abgegeben, der nachſucht. Auch die⸗ ſonen, welche bereits eiſungen von uns im können die Suppe Beſitze hab während er Zeit(ſtatt am Schalter) auf der zunächſt gelegenen Filialſtation abholen. In gleicher Weiſe findet wäh⸗ rend der genannten Zeitdauer unentgeltliche Suppenabgaben für Jedermann auch an unſerem S R 5 ſtakt. jalſtationen befinden ſich: tehalle des Herrn Hein⸗ 3, Friedrichsfelderſtraße. 2. Kleinkinderſchule in denNeckar⸗ gärten, 12. Querſtr. 15/17, 8. Magazin des Sielbauburegus Die Ausgabe erfolgt zwiſchen 12 und 1 Ühr. Die Gefäße für die Suppe ſind von dem Nachſuchenden mitzu⸗ bringen. Mannheim, 11. Februar 1895. Armen⸗Commiſſion: Martin. Heffenlliche Verſteigerung. Im Auftrag des Konkursver⸗ walters Herrn Zinkgräf dahier werde ich am 377085 Mittwoch, den 13. ds. Mts., Mittags 12 Uhr Zuſammenkunft beim Bahnhof zu Leutershaufſen die zur Konkurs⸗ maſſe des Schuhfabrikanten Martin Schulz daſelbſt ge⸗ hörigen Fahrniſſe als: 1. Stanzmaſchine, 1 Durchnäh⸗ maſchine, 1 Abſatzbeſchneidma⸗ ſchine, 1 Abſatzpreßmaſchine, 1 Abſatzaufnggelmaſchine, 1 alte Holznagelmaſchine, 1 Seilenma⸗ ſchine, 1 Cylindermaſchine, 1 Elaſtikmaſchine, 1 Ritzmaſchine, 1 Kappenſcherfmaſchine, 1 Oes⸗ maſchine, ca. 4 Zentner Leder. 129 Stück Stanzmeſſer, Preß⸗ und Aufnagelapparate, 1 Dezimal⸗ waage, Werkbänke, Schuhgsſtelle, 5 Serie Herren⸗Damen⸗ u. Kinder⸗ leiſte, 1 Copirpreſſe, 1 Schreib⸗ pult und ſonſtige Fahrniſſe gegen baare Bezahlung öffentlich ver⸗ ſtetgern. Weinheim, 11. Februar 1895. Ott, Gerichtsvollzieher. Imangs⸗Verſteigerung. Dienſtag, den 12. Februar, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlocale Q 4, 5: 1 Theke mit Preſſion, 1 kleine 1 Pfeilerſchränkchen mit ifſatz, 1runder Tiſch 8 Wirths⸗ he, 30 Stühle, 2 Gasluſtre, 1 uhr, 1 Schreibtiſch, 1 bei⸗ Badeeinrichtung, 1 onier, 1 Kon Eck⸗ ukchen, 1 K eckungswegeg öffentlich verſteigern. Mannheim, 11, Februar 1895. törk, Gerichts vollzieher, C 1, 12. 2 3 2 5 Versteigerung. Mittwoch, den 13. d. Mts., Vormittags 11 Uhr laſſen wir in Ludwigshafen einen in der Nähe des Pfälzer Lagerhauſes ge⸗ legenen Getreideſchuppen, 42 m. lang, 10 m. breit, mit Schieferdach u. in allen Theilen gut erhalten, auf ſoſortigen Ab⸗ bruch an Ort und Stelle ver⸗ ſteigern. 57569 Gebr. Zimmern& Co. ilmachung. läßt am Uar I. Is., 8 10 Ühe kathhaus aus dem udewalde 57724 1600 Ster forl. Scheitholz. 200 Ster forl, Prügelholz. 3300 Stück forl. Wellen, öffentlich an die Meiſtbietenden gegen Baarzahlung verſteigern. Käferthal, 9. Februar 1895. Gemeinderath: Schmitt. Bitte⸗- Auch in dieſem Jahre wieder bitten wir unſede Gemeindeglieder racht angelegentl. um gütige Gaben für die große Zahl derjenigen unſerer Konfirmanden, deren Eltern nicht im Stande ſind, die Confirmationskleidung ikrer Kinder zu beſchaffen. 57682 Mannheim, im Februar 1895. Hreiner, Ahles, Ruckhaber, Simon, Hitzig. v. Schöpffer. In dem 10 Uhr⸗Foktesdienſt in d. Trinitatiskirche iſt ein Biber⸗ Muff m. geſt. Taſchent liegen ge⸗ blieben. Dem Bringer eine Be lohnung! P 2,% 8 St. 5 2 Parquf. Fa zugeben. Näh. im Ber eeee eeeeee 1 00 f + 7850. 1 7 3 tebf hör, einen Anwalt oder Arzt beſonders geeignet, pr. 1. April zu verm. Näheres bei dem Eigenz. 57736 — Krieger-Verein. 15. ordentliche Generaluerſammlung Dienſtag, den 12. Febr. 1895, Abends 9 Uhr im Hinterzimmer des Durlacher Hof, P 5, 2½3. Tages⸗Ordnung: Rechenſchaftsbericht desCaſſiers. Jahresbericht desSchriftführers. Wahl des J. Vorſtandes und 6 Verwaltungsrathsmitglieder. Die Mitglieder ſind zu zahl⸗ reichem Beſuch kameradſchaftlich eaden. 375¹2 Der Vorſtand. U* 2 J Verein für Kinderpfege. Dienſtag, den 12. Februar, Abends ½9 Uhr im „Scheffeleck“, M 3, 9, ſtatt⸗ findenden 57467 Generalverſammlung werden hiermit die verehrl. Mit⸗ glieder ergebenß eingeladen. Tages⸗Ordnung: 1. Rechenſchaftsbericht undRech⸗ nungsablage. 2. Genehmigung des ſchlages pro 1895. 3. Neuwah des Vorſtandes und der Reviſoren Der Vorſtand: Dr. J. Lindmann, Med.⸗Rath. L. Weber, Schriftführer. Zu der Voran⸗ Mannheim. Dienſtag, 12. Februar er., Abends 8¼ Uhr im Caſino⸗ Snale Vortrag des Herrn Handelskammerſyn⸗ dikus Dr. Emminghaus von hier über: „Aufgaben der wirthſchaft⸗ lichen Ge etzgebung.“ Die Karten ſind beim Ein⸗ tritt in den Saal vorzuzeigen. Die Saalthüren werden punkt 8¼ Uhr geſchloſſen. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. 7494 Kinder ſind vom Beſuche der Vorleſungen ausgeſchloſſen. Der Vorſtand. Musikverein. Dienſtag Nachmittag 3 Uhr PNODe für erſten u. zweiten Sopran. Abends 9 Uhr 57725 für Baß in der Aula des Gymnaſiums. aufgelöſt und ich das bisherige ündigungsblatt. Hettin gegen Haus⸗ und Straßen⸗ Heitel MHannheim. General⸗Verſammlung. Donnerſtag, den 14. Februar, Abends ½6 Uhr im Rathhauſe Zimmer Nr. 8, II. Stock. Tages- Ordnung: 1. Bericht über die Vereinsthätigkeit im Jahre 1894. 2. Rechnungsablage und Entlaſtung des Vorſtandes. 3. Erneuerungswahl des Vorſtandes und der Reviſoren. Zur zahlreichen Betheiligung ladet höfl. ein 57705 Der Vorſtand. Kaufmänniſche GeſellſchaftMerkur.“ Unſer diesjähriger Maslen-all findet Samſtag, den 16. Februar, Abends 8 Uhr in den Sälen des Badner Hofes ſtatt und laden wir hierzu die verehrl. Mitglieder mit Angehörigen, ſowie Freunde der Geſellſchaft höflichſt ein. 56404 Die Karteuausgabe iſt geſchloſſen. Der Vorſtand. * A. Wohnungs-Nachweis. Gegen eine kleine Gebühr werden vakante Wohnungen in ver⸗ ſchiedenen Größen und Preiſen nachgewieſen. Burenu des Grund u. Hausbeſitzer⸗Vereins, C2, 10¼1. Geöffnet von ½2—½5 Uhr Mittags. 57709 Geſchäfts-Empfehlung. Unterzeichneter erlaubt ſich dem verehrten Publikum hierdurch 500 daß unterm Heutigen die Firma Rief& Aßmann ſſch 57721 Fahrrad⸗ m. 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Februar 1895. in ein beſſeres eeeene SS 7259 2 2 2 * Dankſagung Wir fühlen uns verpflichtet, herzlichen innigen Dank zu ſagen, für die unſerer F theuern Couſine erwieſene letzte Ehre, in ſo wundervollen Blumenſpenden. Wir danken den Herren Aerzten, Medizinalrath Doktor Zeroni und Herrn Doktor Staudt für die kreue Ueberwächung der ſchweren Krankheit, wir danken den Niederbronner Schweſtern für ihre liebevolle Verpflegung, wir danken der tit. Armen⸗ n prachtvollen Kranz mit Deviſe: Stadt⸗ Wir danken den Hausbewohnern u. Nachbarn für ihre herzliche Antheilnahme wir danken 5 15 Burgermeiſter Martin, Herrn Stadtrath Freitag u. Herrn Pracher für das gütige Geleite auf dem letzten Gange und danken dem Herrn Stadtvikar von Schöpffer filr ſeine Urchlichen Tröſtungen und ſeine rührende und erhehende Grabrede. Vergelt es Gott! 57730 Mannheim, den 10. Februar 1895. BVon Herzen dankbar Auguste Glattaeker, in: Ramen aller Familienmitgl⸗ver⸗ Mannheim, 11.. Fehar. 6. Seite. S1 N 7 J. 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Klingsberg, des alten Grafen Schweſter Frl. v. Rothenberg. Lieutenant Baron Stein Herr Blankenſtein. Henriette, ſeine Schweſter 55 Berg. Madame Friedberg. rl. Wittels. Krautmann, Pächter auf des Grafen Gütern Herr Hecht. Frau Jacobi. Herr Eichrodt. Frau De Lank. Herr Semes. Frau Wunſchel, Zimmervermietherin Balthaſar Schwalbenſchweif, Kammer⸗ diener des alten Grafen Erneſtine, Kammermädchen der räfn Diener des Grafen Jaeob, Diener der Gräfin Herr Gröſſer. Henriettens Mädchen Frau Mandus. , Graf Klingsberg, der Vater: Herr Friedr. Haaſe · Zum erſten Male: Mareel. Drama in 1 Akt von J. Sandeau und A. Decourelle. Deutſch von H. Förſter. In Scene a dale von Hildebrandt. Gaſton von Valgrand Fen ſeine 5 Walles. ermaine, Dienerin rl..Rothenberg Suzanne, Kammerfrau rau De Lank. Doftor Favre err Tietſch. Maxime Duvernay Herr Alb. Baſſer⸗ mann a. G. Marcel, ein Knabe von 4 Emma Baro. Briefträger Hr. Langhammer. Gaſton von Valgrand: Herr Jeiedrich Haaſe. Die Handlung ſpielt auf Gaſton's Landhaus. Zwiſchen dem erſten und zweiten Stück findet eine größere Pauſe ſtatt. ½ Uhr Kaſſeneröffn. Ende 9 Ubr. 2 Ueeeeeb8d 8d 88 dddddg ddE Anfang 7 Ühr. Gewöhnliche Preiſe. Spielplan⸗Entwurf: Mittwoch, den 18. Febr.: Abonn,. B. No. 57. erſten Male: Am Spieltiſch des Lebens. Stengel: Herr Friedeſch 98 als Gaſt.) Donner⸗ ſtag, 14. Februar: Abonn, 4. No 58. Zar und Freitag, den 15. Februar: Abonn. Nr. 59. Neu einſtudirt: Sie iſt wahnſinnig. f(Harleigh: Herr Friedrich Haaſe als Gaſt.) Neu ein⸗ 5 edirt; Eine Parthie Bignet.(Chevalier von Roche⸗ ſerrier: Herr Friedrich Haaſe als Gaſt Sonntag, den 17.„Februar: Neu einſtudirt: Die Walküre⸗ F Sraf 575