+ 4 8 Telegramm⸗ Abdreſſe: Badiſch 92 Mannheim.“ e eingetragen unter Nr. 2602.— Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen ⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. E 6, 2 der Stadt Maunheim und Um gebung. annheimer Journal. (105. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Seleſenſtt und nerbrritette Zeitung in Maunheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Verantwortlich: für den polit. und allg. Theil: Chef⸗Redakteur Herm. Meher. für den lok. und prov. Theil: 12 8 8 für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). 75—„Mannheimer Journgl“ ſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. E 6, 2 Nr. 154. Reiſe-Abonnements und Saiſon⸗Abonnements. Zur Bequemlichkeit des reiſenden Publikums ſowohl als derjenigen Zeitungsleſer, die in Kurorten und Sommerfriſchen bleibenden Aufenthalt nehmen, richten wir, wie bisher, für den Sommer Reiſe⸗Abonne⸗ meuts ein. Jeder Inhaber eines Reiſe⸗Abonnements gelangt ſo ſchnell in den Beſitz des„General⸗Anzeigers“, wie es nach Lage der Eiſenbahn⸗ und Poſtverbindung des be⸗ treffenden Aufenthaltsortes überhaupt möglich iſt. Bei Rundreiſen wird die Zeitung nach den vorher anzugebenden Orten derart expedirt, daß der Abonnent dieſelbe„poſtlagernd“ oder unter jeder uns aufgegebenen Adreſſe vorfindet. Der Abonnementspreis wird— ohne Rückſicht auf das Land, nach welchem die Exemplare zu dirigiren ſind— auf nur 60 Pfennig per Woche (bei täglich einmaliger Franco⸗Zuſendung) feſtgeſetzt. Auswärtige Beſteller werden darauf aufmerkſam gemacht, daß die Bezahlung am Einfachſten durch Poſt⸗ anweiſung oder Einſendung von Briefmarken bewirkt wird. Bei längerem Aufenthalte an ein und dem⸗ ſelben Ort iſt das außerordentlich billige Abonnement bei den betreffenden Poſtanſtalten entſchieden der direkten Streifbandſendung vorzuziehen. Expedition des„General⸗Anzeigers“ (Maunheimer Journal). ſchreibt die„Berl. Correſp.“: Die Agitation der Impfgegner gegen die Schutz⸗ pockenimpfung wird ſeit einiger Zeit wieder mit beſon⸗ derer Lebhaftigkeit betrieben und ſcheint insbeſondere auch in ärztlichen Kreiſen neuerdings mehr Unterſtützung als früher zu finden, wofür unter anderen Anzeichen auch die in einzelnen Gebieten beſonders häufigen und ſich jährlich mehrenden Impfbefreiungen auf Grund ärztlicher Beſcheinigungen ſprechen. Infolge deſſen wächſt die Zahl der ungeſchützten Perſonen an, und damit werden natur⸗ gemäß günſtige Verhältniſſe für eine Verbreitung der Pocken geſchaffen. Tritt dieſe Folge ein, ſo liegt für das größere Publikum, dem die beſonderen Verhältniſſe unbekannt ſind, die Annahme nahe, das Impfgeſetz ſchütze nicht vor dem Auftreten der Pocken, und damit würde die impfgegneriſche Agitation wiederum geſtärkt werden. Um dieſer Gefahr rechtzeitig zu begegnen, haben der Kultus⸗Miniſter und der Miniſter des Innern in einer gemeinſamen Verfügung vom 22. Mai die folgenden, vom Direktor des Kaiſerlichen Geſundheitsamts vor⸗ geſchlagenen Maßregeln den zuſtändigen Behörden zur Beachtung und Durchführung mitgetheilt: 1. In denjengen Impfbezirken, in welchen verhältniß⸗ mäßig zahlreiche Befreiungen von der Impfung ſtatt⸗ finden oder die Impfungen der Privatärzte auffallend häufig erfolglos bleiben, ſind die Urſachen ſolcher Unzu⸗ träglichkeiten zu ermitteln. In geeigneten Fällen iſt ge⸗ mäߧ 2 Abſatz 2 des Impfgeſetzes durch den Impfarzt feſtzuſtellen, ob der Impfpflichtige thatſächlich ohne Ge⸗ fahr für ſein Leben oder ſeine Geſundheit nicht geimpft werden kann, und je nach dem Ergebniß dieſer Feſtſtellung anzuordnen, daß die letzte Wiederholung der Impfung durch den Impfarzt vorgenommen wird. 2. Die Angaben über ſogenannte Impfſchädigungen, deren Veröffentlichung in der Tagespreſſe, in Fachzeit⸗ ſchriften, Flugblättern, Petitionen und dergl. zur Zeit das beliebteſte Agitationsmittel der Impfgegner iſt, ſind durch die betheiligten Behörden zu unte ſuchen und der Thatbeſtand, ſowie die Urſache der behauptelen Geſund⸗ heitsſchädigung in jedem einzelnen Fall mit möglichſter Beſchleunigung feſtzuſtellen. Sofern ſich die verbreitete Nachricht als unrichtig erweiſt, iſt die öffentliche Berich⸗ tigung unwahrer oder entſtellter Angaben herbeizuführen und, wenn dies angängig und für das öffentliche Geſund⸗ heitsintereſſe förderlich erachtet wird, ein ſtrafrechtliches Vorgehen gegen die Verbreiter falſcher Nachrichten zu veranlaſſen. Mit Rückſicht auf die vielfach noch übliche Unter⸗ ſcheidung eines Impfrothlaufes von dem echten Wund⸗ rothlauf, welche geeignet iſt, der Verbreitung unzutref⸗ fender Mittheilungen über Impfſchädigungen Vorſchub Samſtag, 8. Juni 1895. Hautentzündungen, welche in Folge ausnahmsweiſe ſtarker Wirkung der Lympie oder hochgradiger Empfindlichkeit des Impflings um die Impfpuſteln aufzutreten pflegen, fernerhin nicht mehr in den Bexrichten als Rothlauf an⸗ zuführen, ſondern dieſe Bezeichnung nur auf Erkrankungen an echter Wundroſe(Erysipelas) anzuwenden und dieſe Fälle einzeln eingehend zu beſchreiben. 3. Die praktiſchen Aerzte ſind in geeigneter Weiſe durch Mittheilungen in den Fach⸗ und Standesvereinen oder durch Veröffentlichungen der Behörden auf die Be⸗ deutung der Impfung hinzuweiſen, zumal den meiſten jüngeren Aerzten die Schrecken der Pockenſeuche aus eigener Anſchauung nicht bekannt ſind. Politiſche Ueberſicht. Manuheim, 8. Juni. Wie die Karlsruher„Bad. Landesztg.“ mittheilt, iſt nunmehr die Kandidatenfrage zum Landtag im Schwetzinger Bezirk erledigt. Das genannte Blatt ſchreibt: Eine Abordnung des Vorſtandes unſeres nat.⸗lib. Bezirks⸗ vereins begab ſich nach Plankſtadt, um Herrn Prof. Treiber Namens der Partei die Kandidatur zum badiſchen Landtag anzubieten. Herr Treiber erklärte ſich zur Annahme bereit und fügte hinzu, daß er von jeher nationalliberal geweſen ſei und ſich bei ſeiner etwaigen Wahl ſelbſtver⸗ ſtändlicher Weiſe der nationalliberalen Fraktion der Kammer anſchließen werde. Weiter führte Herr Treiber aus, daß er durchaus gegen ſeinen Willen vor einigen Wochen, ge⸗ legentlich einer Werſanmling des Bundes der Landwirthe in Plankſtadt, als Kandidat zum badiſchen Landtage proklamirt worden ſei. Wenn er auch an der Spitze des Bundes der Landwirthe im Reichstagswahlkreis Mannheim⸗Weinheim⸗ unopportun gehalten, von einer Vereinigung als Landtagskandi⸗ dat aufgeſtellt zu werden, welche noch in der Gründung begriffen ſei und deren Einfluß naturgemäß bis jetzt nicht weit reiche. Er habe über dieſe Anſicht in der Verſammlung keinen Zweifel gelaſſen und noch ausdrücklich hinzugefügt, daß er nur dann in der Lage ſei, eine Kandidatur anzunehmen, wenn ihm ſolche von einer ſtarken politiſchen Partei angeboten werde. Nur dann ſei überhaupt auf einen Erfolg zu rechnen. Dies ſei nunmehr geſchehen und er werde als überzeugungs⸗ „treues Mitglied der nationalliberalen Partei, wenn gewählt, ewiſſenhaft mitarbeiten für das Wohl des Vaterlandes und für das Anſehen und den Einfluß der Partei. Herr Treiber fügte dann noch hinzu, daß er jederzeit kräftig eintreten werde für die landwirthſchaftlichen nicht minder aber für jene aller anderen Berufsklaſſen. Kein Stand, keine Anſprüche ſollen auf Koſten des andern bevorzugt werden. A des Abgeordneten ſei es, zu arbeiten für das Wohl er. Wie die„Bad. Landesztg.“, ſo begrüßen auch wir es, daß die Kandidatenfrage in Schwetzingen, welche bereits der gegnerſſchen Preſſe zu allerlei unliebſamen und verwirrenden Erößeterungen Anlaß gegeben hatte, endgiltig gelöſt iſt. Nochdem Herr Profeſſor Treiber, wit oben ausgeführt, ſich unumwunden zur national⸗ liberalen Partei bekannt hat, war es für die letztere unter den gegebenen Verhältniſſen durchaus geboten, ihn als Kandidaten zu proklamiren, ſo ſym⸗ pathiſche Perſönlichkeiten auch die ebenfalls als Kandida⸗ ten genannten Herren Bürgermeiſter Seitz⸗Seckenheim und Max Baſſermann⸗Schwetzingen in den Kreiſen ihrer Parteifreunde ſind. Hoffen wir, daß die Kandidatur Treiber die Mehrzahl der Stimmen im Schwetzinger Bezirk wieder der nationalen Partei zuführt. Die Reichstagserſatzwahl in Köslin für den früheren Abg. v. Gerlach, deſſen Mandat für ungültig erklärt wurde, iſt auf den 18. Juni anberaumt. Der„Reichsanzeiger“ ſchreibt: Der ſtellvertretende Gouverneur v. Puttkamer in Kamerun telegraphirt: Die Schutztruppe, unter der Führung des Rittmeiſters v. Stetten, hat den aufſäſſigen Stämmen der Bakokos am unteren Laufe des Saſſagefluſſes eine empfindliche Niederlage beigebracht. Vier Hauptorte ſind erſtürmt, 200 feindliche Tode, zahlreiche Gefangene. Die Schutz⸗ truppe hat 12 Tode und 47 Verwundete. Deutſche Officſere und Unterofficiere ſind nicht verletzt. Die Schutztruppe gelangte ungehindert nach Paunda, welches Lieutenant Dominik militäriſch beſetzte. Der„Reichs⸗ anzeiger“ fügt hinzu, daß ſicherlich im Bakokolande, welches bisher dem Handel verſchloſſen und deſſen Be⸗ wohner ſich dauernd der ſchwerſten Gewaltthaten gegen die Europäer und Duallas ſchuldig gemacht, nunmehr geordnete Zuſtände herrſchen werden. Um einen Anhalt dafür zu gewinnen, wie dicht das Handwerk noch im Reiche ſitzt, ſoll bekanntlich eine Ermittelung durch Stichprobe veranſtaltet werden. Wie und die Beſtreb der B 11 n ,ßß Telephan⸗Ar. 218.) hebung auf Mitte Juli feſtgeſetzt. Die Einzelſtaaten, in denen die Ermittelung vorgenommen werden ſoll, ſind Preußen, Bayern, Sachſen, Baden und Lübeck; in Preußen ſind die beiden Regierungsbezirke Danzig und Aachen und außerdem vier Kreiſe ausgewählt, um eine Unterlage für die Erlangung einiger Klarheit darüber abzugeben, wo viel ſelbſtſtändige Handwerker auch jetzt noch in einem beſtimmten Diſtrikte wohnen. Auf dem Erfurter evangeliſch⸗ſozialen Kongreß wurde in der Hauptverſammlung zunäͤchſt der Rechenſchaftsbericht und ſodann der Satzungsentwurf berathen. Später amen mehrere Anträae zur Ver⸗ handlung. Der mittelrheiniſche Verband hat folgende Anträge ſtellt: 1) Wenn ein Mitglied evangeliſcher Arbeitervereine ſeinen Wohnſitz wechſelt, ſo ſoll ihm eine Ueberweiſungs⸗ Urkunde ausgeſtellt werden und ſoll dieſe in allen evangeliſchen Arbeitervereinen, welche dem Geſammtverbande angehören, gleichlautend ſein; 2) die Wanderunterſtützung möge einheit⸗ lich geregelt werden. Ein Wanderſchein foll ausgeſtellt werden, aus welchem genau die Perſonalien des Inhabers erſichtlich ſind und auf welchen alle Wanderunterſtützungen eingetragen werden können. Auch möge eine einheitliche Höhe der Wanderunterſtützung feſtgeſetzt werden, und ſoll es jedem Verein überlaſſen bleiben, ob derſelbe die Unterſtützung in Geld oder Naturalien verabfolgen will. Nach längerer Debatte wurde u. A. der erſte Theil des Antrags unverändert angenommen, der zweite mit dem Zuſatze:„Vor allen Dingen iſt den Arbeitslofen Arbeit zu verſchaffen.“ Weiter wurde angenommen ein Antrag des badiſchen Verbandes, zan den Bundesrath die Bitte zu richten, das Geſetz betreffend Ertheilung von Corporationsrechten an Berufsvereine dem Reichstage baldmöglichſt wieder vorzulegen, da dies auch den evangeliſchen Arbeitervereinen zu Gute kommen würde.“ Beſchloſſen wurde ferner, den Ausſchuß zu ermächtigen,„in der Frage der Sonntagsruhe für Poſt⸗ und Eiſenbahnbeamte gorzugehen.“ Zu ſeinem Antrage:„Der Geſammtverband räth den er 80 itervereinen, an den Orten, wo Hirſch⸗Dunckerſche Gewerkvereine beſtehen, an, ſich mit den⸗ ſelben in Anbetracht des gemeinſamen Standpunktes gegenüber der Sozialdemokratie in ein freundſchaftliches Vernehmen zu ſetzen, bei den Gewerbegerichtswahlen gemeinſame Candidaten aufzuſtellen, und wo nicht eigene Fachſektionen vertreten ſind, zur Gründung von Hirſch⸗Dunckerſchen Gewerkvereinen hülf⸗ reiche Hand zu bieten“, erſtattete Paſtor Dr. Lorenz⸗Erfurt den Bericht, in dem der Antrag warm empfohlen wurde. Paſtor Naumann meinte, dieſe Frage ſei noch lange nicht ſpruchreif, und befürwortete eine genaue und gründliche Vor⸗ prüfung der ganzen Angelegenheit. Hierauf wurde der Antrag des Vorſitzenden, die Angelegenheit der vorgerückten Zeit wegen von der Tagesordnung abzuſetzen und den Ausſchuß mit der Vorprüfung der Angelegenheit zu beauftragen, ange⸗ nommen; ebenſo wurde die Beſprechung der von Paftlor Lorenz⸗Erfurt ausgearbeiteten Grundzüge eines komunalen Programms vertagt und dann die Verſammlung geſchloſſen. In den von Poſchinger herausgegebenen Erinnerungen aus dem Leben des liberalen Politikers Hans Vickor v. Unruh lieſt man über die Beweggründe Bismarcks bei der Einführung des gleichen Wahlrechts das Folgende: Bei Bismarcks ſcharfem Verſtande und ſeiner Beobach⸗ tungsgabe läßt ſich nicht daran zweifeln, daß er die große Gefahr, die im allgemeinen den Wahlrecht liegt, ſicher nicht überſah. Wenn er dasſelbe dennoch einführte, ſo fragt es ſich, was ihn dazu bewog? Niemand hatte dieſen radi⸗ kalen Schritt erwartet. Wenn es auch auf dem äußerſten linken Flügel viele Anhänger des ganz unbeſchränkten Wahlrechts gab, ſo war dasſelbe doch nicht ernſtlich und dringend für den Reichstag gefordert worden. Es hatte unter der liberalen Partei ſehr viele Anhänger ver⸗ loren, namentlich in der nationalliberalen Partei. Dazu 85 auch ich nebſt Tweſten, Hennig und vielen anderen, ie nicht in der nächſten, aber in der ferneren Zukunft recht bedenkliche Folgen befürchteten, wenn die bei den Wahlen in die Hände der Maſſe der Beſitzloſen und Un⸗ gebildeten gelegt werde. Dazu kam, daß die directe Wahl das Correctiv beſeitigte, welches bei der indirecten Wahl in Einwirkung auf die Wahlmänner⸗Verſammlungen liegt. So⸗ viel ſteht feſt, Bismarck war in keiner Weiſe gezwungen, ſich 1 einem ganz radikalen Wahlgeſetz zu entſchließen. Er that ies aus eigenem Antriebe, nach meiner Meinung, nicht weil ſelbſt radical oder auch nur liberal geworden war, wovon ar nicht die Rede ſein kann, ſondern weil er ſich eine ehr große Wirkung in Bezug auf ſeine politiſchen Ziele verſprach. Er wußte, daß er durch das unbeſchränkte Wahlrecht nicht nur die Radicalen in ganz Deutſchland, ſondern auch die Liberalen, die weder ſcharf nachdachten, noch beobachteten, auf ſeine Seite zog. Nun iſt es aber, nach meiner Anſicht, eine Eigenthümlichkeit Bismarcks, daß er ein ganz gefährliches Mitkel ergreift, wenn er dadurch ſein nächſtes Ziel zu erreichen hofft. Er fühlt in ſich die Stärke, die Gefahr, die er heraufbeſchwört, zu beherrſchen. Ob dies auch ſeinem Nachfolger gelingen wird, ſcheint ſeinen Entſchluß nicht zu alteriren. Es iſt gar nicht zu beſtreiten, daß die Proklamation des allgemeinen gleichen Wahlrechts zunächſt den großen Zwecken Bismarcks entſchieden förderlich war, Es fragt ſich nur, was in Zukunft daraus werden ſoll? Der Gouverneur von Oſtafrika, Major v. Wißmann, wird erſt in der zweiten Hälfte dieſes Monats auf ſeinen Poſten nach Deutſch⸗Oſtafrika ab⸗ zu leiſten, ſind die Impfärzte anzuweiſen, gewöhnliche der„Reichsbote“ hbört, iſt der Termin für dieſe Er⸗ reiſen. Wie nach der„Kreuzztg.“ verlautet, wird den 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 8. Junt. Gouverneur ſich an den Berathungen des Tolonſalrathes betheiligen, ſoweit ſie die Regelung der Landfrage be⸗ treffen. Bekauntlich hatte der frühere Gouverneur von Deutſch⸗Oſtafrika, Oberſt v. Schele, ſchon eine Verfüg⸗ ung darüber erlaſſen, die zu vielſeitigen Einwendungen Anlaß gab und namentlich zur Einſetzung eines Aus⸗ ſchuſſes für Regelung dieſer Frage im Colonialrathe führte. Nach den vorausgegangenen Ausſchußberathungen iſt die Hoffnung berechtigt, daß in der bevorſtehenden Seſſton des Colonialrathes eine Aufſtellung von Grund⸗ ſätzen über den Verkauf von Grund und Boden in Deutſch⸗Oſtafrika erfolgt. Der Gouverneur der Bank von Frankreich, Vize⸗Präſident des Senats Mr. Magnin hatte vor Kurzem dem Präſidenten des Reichsbankdirektoriums den Wunſch ausgeſprochen, im Intereſſe der Fortentwickelung des großen von ihm geleiteten Inſtituts einigen hierher zu ſendenden höheren Beamten das Studium der Einrich⸗ tungen und des Betriebes der Reichsbank an Ort und Stelle zu geſtatten. Nachdem ſich der Präſident hierzu gern bereit erklärt hatte, ſind in der vergangenen Woche die Herren des Eſſars, Sous-chef au Séècrétariat Général de la Banque de France, Chef des national⸗ ökonomiſch⸗ſtatiſtiſchen Bureaus derſelben, und Tilliard, Attaché au Service des dépöts, hier eingetroffen, und haben unter Anleitung von Mitgliedern des Reichs⸗ bank⸗Direktoriums und der Vorſteher der verſchiedenen Geſchäftszweige die geſammten Einrichtungen unſerer Reichsbank, namentlich die vom Gouverneur beſonders bezeſchneten des Giroverkehrs und der offenen Depots (von Werthpapieren) zum Gegenſtande eingehenden Studiums gemacht. Nach Erledigung ihrer Aufgabe haben die genannten Herren geſtern Berlin wieder ver⸗ laſſen, indem ſie ihre vollſte Befriedigung über alles Geſehene ausſprachen. Auf Formoſa iſt es zu einem Konflikt zwiſchen einem beulſchen Dampfer und einem dortigen Forts ge⸗ kommen. Man meldet darüber: Die Aufrührer vom Fort Tamſui auf Formoſa feuerten auf einen deutſchen Handelsdampfer, worauf das deutſche Kanonenboot 2Iltis“ das Fort beſchoß und zum Schweigen brachte. Ein anderes Fort wurde verlaſſen; die Europäer blieben unbeläſtigt. Eine über Hongkong eingelaufene Nachricht beſagt: Das deutſche Kanonenboot„Iltis“ eröffnete Feuer auf die chineſiſchen Forts in Hobe auf Formoſa, vermuthlich weil die dortigen Behörden ſich weigerten, die Abfahrt eines Handelsdampfers mit dem Präſidenten Tang, Soldaten und Flüͤchtlingen an Bord zuzulaſſen. Die forts wurden zum Schweigen gebracht, und die chen Kanoniere flohen. Der Dampfer ging darauf in See. Die durch die jüngſten Vorgänge herbeigeführte Lage der Europäer in Ofeddah iſt ſehr ernſt. In der Stabt ſind wenige Truppen, und die Bevölkerung iſt über den Angriff der Beduinen auf die Conſularbeamten erfreut, Der religiöſe Fanatismus iſt geſtiegen und wird gefahrdrohend, wenn nicht von den Mächten Vorkehrungen Ftroffen werden, die dem ſonſt nicht geſicherten Leben der Europäer wirkſamen Schutz verbürgen. Ein Beduinen⸗ aufſtand iſt für die nächſte Zeit wahrſcheinlich. Aus Sladt und Tand. Mauuheim, 8. Juni 1895. 1 der Volksſchullehrer zu militäriſchen Uebungen. ach Mittheilung des Königlichen General⸗ kommandos des 14. Armeecorps werden 1. die bei dem dies⸗ ährigen Erſatzgeſchäft für den Milttärdienſt tauglich befun⸗ enen Lehrer zur Ableiſtung der zehnwöchigen aktiven Dienſt⸗ zeit auf 28. Jult bis 5. Oktober d. J. nach Mannheim, 2, die zur Reſerve beurlaubten Volksſchulkandidaten, die in dieſem Jahre die erſte, ſechswöchige Reſerveübung abzuleiſten 7ã dddddddTdTddTßffefTffffe FLeuilleton — Wie Gaſtav Freytag einmal von einer— Köchin philoſophiſche Belehrung erhielt, das erzählt Viktor Naumann in ſeinen Erinnerungen an den Dichter, die er in der Wochen⸗ 99 90 Zeit“ veröffentlicht. 1 2 5 mein Onkel Wolf Jaudiſfla, der bekannte Shake Peate eeen und noch einige Tiſchgäſte, die auf literariſche Bildung Anſpruch machen konnten, waren bei einer Zuſammenkunft auf Baudif⸗ ſins Landſitz Wachwitz über ein philoſophiſches Zitat in Streit gerathen. Fregtag behauptete, es ſtände im Kank, mein Onkel wollte es im Fichte geleſen haben, und Jeder beharrte feſt und ſteif auf ſeiner Meinung. Man erhitzte ſich ſogar, und ein Jeder ſuchte dem Anderen zu beweiſen, daß der von Je⸗ nem angeführte Autor es unmöglich geſagt haben könnte. Während man noch ſe ſtritt, trat der alte Diener meines Onkels leiſe zu ihm heran und flüſterte ihm etwas ins Ohr. Mein Onkel hörte die Worte voll Staunen, und ein Lächeln zeigte ſich plötzlich auf ſeinen Zügen. Dann ſagte er:„Eine neue Konjunktur iſt aufgetauchk, meine Köchin läßt ſagen, die Stelle ſtände in Herders Ideen.“ Natürlich erhob ſich vob der philoſophiſchen Köchin ein allgemeines frohes Gelächter; als man aber nach Tiſche nachſchlug, war das vbeſchämende Ergebniß, daß die Köchin Recht gehabt hatte und ſämmtliche gelehrte Streiter im Irrthum geweſen waren. Um aber der alten Thereſe nicht Unrecht zu thun, muß ich hinzufügen, daß —105 Kochkünſte ſo 5 waren, daß man mehr auf ein e te Studium des Brillat⸗Savarin, als Herders ſchließen mußte. — Torpeboopdote gegen Schmuggier. An der Süd⸗ Fau der Schweiz lebt der italieniſche Fiskus in ſtetigem Kampfe mit dem Schmuggelhandel. Die Geſtaltung der Grenze macht dort die Ueberwachung koſtſpielig und ſchwierig, die hohen Zölle führen die Bevölkerung in Verſuchung, und es gibt an allen Punkten Abenteurer, die ſich durch einen be⸗ trächtlichen Proftt verführen laſſen. Die Zollbeamten ſind im Allgemeinen 65 bezahlt, was Durchſtechereien ihrerſeits Vorſchub leiſtet. Die italieniſche Regierung hat ſich daher veranlaßt geſehen, zur Ueberwachung des Schmuggelhandels mit elektriſchen Scheinwerſern ausgerüſtete Torpedobvote im Comerſee und dem Lago Maggiore zu ſtationſren, deren Apparate bei Nacht einen dunklen Gegenſtand auf dem Waſſer zu erkennen geſtatten. Es blieb noch die Ueberwachung des Theiles des Juganer Sees nothwendig, der von Porto⸗Gerelſeh, neinreicht. Von nun ab iſt dieſer kleine See ebenfalls in Morcoti, bis Ponte Treſu in italieniſches Gebiet. Lae Vertheidigungszuſtand geſetzt, da zwei von Spezzia haben, auf 7. Auguſt bis 17. September d. J. nach Raſtatt, 3. die zur Reſerve beurlaubten Volksſchulkandidaten, die in dieſem Jahre die zweite, vierwöchige Reſerveübung abzuleiſten haben, auf 7. Juli bis 8. Auguſt d. J. in die Garniſonen der fünf in Baden liegenden badiſchen Infanterie⸗Regimenter einberufen werden. Geſuche um Befreiung von der Uebung auf Grund dienſtlicher Verhältniſſe ſind zur Weiterleitung an die zuſtändige Militärbehörde durch Vermittelung der vorgeſetzten Kreisſchulviſiatur beim Oberſchulrath einzureichen. Ausſteuer durch den Staat. In dem laufenden Mo⸗ nat Juni geht die fünfjährige Beitragsfriſt zu Ende, an die für weibliche Verſicherungspflichtige der Anſpruch auf Zurück⸗ erſtattung der halben Einzahlungen im Falle einer Heirath gebunden iſt. Den heirathsluſtigen Dienſtmädchen zum Bei⸗ ſpiel öffnet alſo der Staat in dieſem Monat zum erſtenmale ſeine wohlthätige Hand und zahlt ihnen einen Beitrag zu ihrer Ausſteuer nach§ 30 des Geſetzes vom 22. Juni 1889. Von dieſem Tage ab, nachdem mindeſtens 285 Wochen lang Verſicherungsmarken eingeklebt ſind, können ſich berechtigte Heirathskandidatinnen die Hälfte der eingezahlten Beträge von den betreffenden Verſicherungsanſtalten zurückvergülen laſſen. Die Anſprüche müſſen aber binnen dreier Monate nach der Verheirathung bei den Behörden angemeldet ſein. Landeskriegerfeſt in Karlsruhe. Gerüchtweiſe ver⸗ lautet, der Kaiſer, der am 6. Auguſt nach Wörth geht, werde zu dem am 3. und 4. Auguſt in Karlsrube ſtattfindenden Landeskriegerfeſt erwartet. Gauturnfeſt. Die am 28. April in Heidelberg ver⸗ ſammelt geweſenen Turnwarte des Rhein⸗Neckar⸗Gaues haben beſchloſſen, am Sonntag, 16. Juni eine Gau⸗Turnfahrt nach Sinsheim zu veranſtalten. Als Sammelplatz iſt Heidelberg gewählt worden und erfolgt der Abmarſch vom Bahnhofplatze daſelbſt früh um ½8 Uhr. Nach 2½ bis gſtündigem Marſche über das Gebirge(Speierer Hof, Drei Eichen, Wald⸗Hils⸗ hach) ſoll die Station Bammenthal erreicht werden, daß der Zug 1135, zur Fahrt nach Sinsheim, benützt werden kann. Ankunft in Sinsheim 12.3. Zug nach der Burghalde gegen 2 Uhr. Wettturnen in den volksthümlichen Uebungen: Stein⸗ ſtoßen, Weitſprung und Hochſprung, an welchem ſich jedoch nur diejenigen Turner des Gaues betheiligen können, welche ſich an dem Turngang Heidelberg⸗Bammenthal betheiligt haben. Die Turner von Sinsheim ſind von dieſer Fordernng ausgeſchloſſen. Berechtigungskarten für das ettturnen werden während des Ganges ausgegeben. *Entwurf zur Erbauung einer Stadthalle. Wir werden gebeten, nachfolgende Bemerkungen, die ſich auf einen bei Hrn. Sohler, Kunſtſtraße, ausgeſtellten Entwurf betreffend „Eine Stadthalle“ beziehen, zu veröffentlichen. Die Halle iſt zunächſt als Markthalle geplant, kann aber eventuell auch zur Abhaltung von Meſſen als Bazar, ſowie zu Ausſtellungs⸗ zwecken, als Turnhalle einſchließlich kfaute de mieux auch als Feſthalle benützt werden. Für etwaige Intereſſenten ſei be⸗ merkt, daß unter Umſtänden der Planfertiger erbötig iſt, die Halle auf ſeine eigenen Koſten zu erbauen. Zur Erläuterung des Entwurfes mögen nachfolgende Daten dienen: Die Halle hat eine lichte Breite von 30.30 m, wird alſo noch etwas breiter wie die Planken. Die Länge iſt be⸗ liebig und wird unr durch den gewählten Platz beſchränkt. Die Geſammtlichtfläche beträgt/ der Bodenfläche. Die Dach⸗ konſtruktian beſteht aus Holz und Eiſen und zwar wird hierbei Hulz auf relative und rückwirkende und Eiſen auf abſolute beanſprucht. Die Mauern dienen blos zur Um⸗ chließung des Raumes, können alſo da nicht tragend funk⸗ tioniren, ſehr ſchwach ſein. Das Dach iſt ein Holzeementdach. Dauer des Baues mindeſtens 200 Jahre. Ein ähnlicher Bau iſt ſchon vor eirca 10 Jahren nicht weit von hier gebaut worden und iſt au dieſem Bau die gewählte Conſtruction in nntura zu ſehen.(Das Weitere iſt aus den ausgeſtellten Zeich⸗ nüngen zu epſehen.) *Volksbibliothek. Das Bücherverzeichniß der Volks⸗ bibliothek in Freiburg /Br. enthält auf ſeiner Titelſeite die Bemerkung, daß die meiſten Bücher geſchenkt worden ſeien. Die Zahl dieſer Bücher betrügt mehr als 10,000. Wir meinen nun, daß das, was in Freiburg möglich war, doch auch in der weitaus größeren Stadt Maännheim, die doch bezüglich Errichtung gemeinnütziger Anſtalten ſchon ſo oft bahnbrechend war, bei gutem Willen möglich gemacht werden könnte; um ſo mehr berechtigt zu dieſer Hoffnung die Thatſache, daß durch 15 hieſige Bücherſpender allein ſchon über 1000 werth⸗ volle Bände zuſammengebracht worden ſind. Da jedoch dieſe Zahl von Büchern für eine Volksbibliothek der Stadt Mannheim mit ihren 90,000 Bewohnern noch eine gar geringe iſt, ſo bitten wir die verehrliche Einwohnerſchaft Mannheims nochmals, doch auch das gemeinnützige, ſo über⸗ aus ſegensreiche Werk der Volksbibliothek durch Bücherſpenden unterſtützen zu wollen: auch die kleinſte Gabe iſt willkommen. In jedem Hauſe finden ſich ja Bücher, die ausgeleſen, nur noch einen geringen Werth für die betreffenden Familien haben, herangeſchaffte Topedoboote bei Ceretio ſtationirt wurden. Sämmtliche Schmuggler ſind italieniſche Unterthanen, ehe⸗ malige Soldaten und zum Theil ſelbſt ehemalige Grenzzoll⸗ beamte, die den Dienſt quittirt oder ihr Engagement abge⸗ brochen haben. Auch auf dem Gardaſee(in Salo) ſtationirt zu gleichem 1 1 ein italieniſches Torpedoboot. 121 — Die franzöſiſchen Archäologen verſprechen ſich ſehr viel von den Ausgrabungen, welche ſie auf der Inſel Delos begonnen haben, aber erſt dann wirkſam fortſetzen können, wenn die Regierung ihnen die nöthigen Mittel dazu gewährt. Die methodiſchen Ausgrabungen auf Delos werden nicht eher anfangen können, als nach der Beendigung der Ausgrabungen in Delphi. Vor Kurzem haben die Schüler der franzöſiſchen Archäologenſchule in Athen drei wohlerhaltene antike Statuen von Delos nach Athen gebracht. Die eine ſtellt einen Ath⸗ leten in Kampfſtellung dar und ſcheint die Nachbildung eines verlorenen Meiſterwerks des Praxiteles zu ſein. Die zweite iſt eine ſehr ſchöne weibliche Figur, wahrſcheinlich irgend eine Göttin darſtellend. Die dritte iſt von geringerem Kunſtwerth und ſtellt einen Halbgott oder Heroen dar. Die Gelehrten betrachten Delos bereits als das griechiſche Pompeji. Der im Alterthum berühmte Wallfahrtsort ſcheint plötzlich ver⸗ ſchüttet worden zu ſein. Für die ärchäologiſche Forſchung wäre das eine beſonders glückliche Vorbedingung. — Aus Rom wird geſchrieben: Wir hatten dieſer Tage Gelegenheit, nach langer Pauſe einen Liebling des deutſchen Publikums, Tereſina Tua, heute Gräfin Franchi⸗Verney de la Vallette, wieder zu hören, und zwar bei einem in der Aca⸗ demie de France gegebenen Konzerte. Tereſina iſt noch immer die Zauberin von einſt; ihr ſüßes, von blonden Löckchen um⸗ rahmtes Kindergeſicht iſt faſt noch dasſelbe, und wenn man ſie ſo mit ihrer Geige daſtehen, ſich lächelnd vor dem Publi⸗ kum verneigen ſieht, ſo ahnt wohl Niemand, daß ſchwerſter Kummer, den ein Weib treffen kann, über Tereſina Tua hin⸗ gegangen— ſie halte nämlich ihre beiden Kinder verloren und war ſeither nicht wieder öffentlich aufgetreten. Auch die mädchenhafte Geſtalt hat ſich kaum verändert und iſt nur wenig voller geworden. Ihre Muße füllte die Conteſſa damit aus, daß ſie ihrem Gatten, einem anerkaunten Muſikkritiker, bei ſeinem Berufe half, Novelletten für Muſikzeitungen ſchrieb ꝛe. Jetzt gedenkt Tereſina Tug wieder öffenklich auf⸗ zutreten und ſich zunächſt mit Enrieo Boſſt's eigenartigen Sonaten und Konzertſtücken mit Orgelbegleitung hören zu⸗ laſſen. Ja, wie ſie iu fließendem Deulſch berſicherte, trägt ſie ſich ſogar mit dem Gedanken einer Tontrnge duſch Deutſchkand. Die an der Ecke des Korſo und der Vig S. Gigcomo gelegene Wohnung der Gräſin iſt mit hoher künſtleriſcher Gleganz ein⸗ für die Volksbibliother aber willkommene Gaben wären. Bücher, auch ungebundene, werden gerne im Schulhaus R 2 jeder Zeit entgegen genommen oder nach erfolgter Anmeldung, (welche auch ſchriftlich unter der Adreſſe Volksbibliothek Mannheim, Schulhaus R 2, geſchehen kann) durch den Vereinsdiener beim Spender abgeholt. Die Volksbibliothek nimmt Werke aus allen Gebieten: aus dem der deutſchen und fremdländiſchen Sprache und Litteratur, der Re⸗ ligion, Philoſophie, Ethik, Erziehung, Volkswirthſchaft, Politik, Rechtskunde, Geſchichte, Kulturgeſchichte, Lebens⸗ beſchreibungen, Reiſen⸗, Länder⸗ und Völkerkunde, Naturwiſſenſchaften und Medizin, Gewerbe, Handel und Hauswirthſchaft, Zeitſchriften und Kalender, Unterhaltungs⸗ lektüre. Die geſchenkten Bücher werden in dem vorhandenen Spendebuch mit dem Namen des Gebers eingetragen. Per⸗ ſönliche und öffentliche Dankſagung wird ſpäter erfolgen. ac ſei noch angefügt, daß gerade jetzt um gefällige Bücherſpenden deshalb geziemend gebeten wird, weil wegen baldiger Eröffnung der Bibliothek in nächſter Zeit mit der definitiven Aufſtellung des Katalogs begonnen wird und ſofortige Nachträge doch hindernd wirken müßten. Wohl weiß Einſender dieſer Manm daß vielfache Anforderungen an die titl. Einwohner Mannheims hinſichtlich gemeinnütziger Beſtrebungen geſtellt werden, da 5 8 die in gar vielen Städten errichteten Volksbibliotheken en gehegten Erwartungen vollſtändig entſprochen haben und noch entſprechen, und das bei richtiger Ausſtattung und Voll⸗ ſtändigkeit bei der hieſigen ſicher auch zu erhoffen iſt, da ferner das Geſpendete eine lange Reihe von Jahren wohl⸗ thätig zu wirken vermag, ſo möchten wir hiermit die hieſige Volksbibliothek wiederholt der Gunſt des Publikums empfehlen. Verein für Haudlungs⸗Commis von 1858, Bezirk Mannheim⸗Ludwigshafen. Am letzten Mittwoch hielt im Saale des„Hotel National“ Herr Alwin Helms, der Ge⸗ ſchäftsführer vorgenannten Vereins, einen ſehr intereſſanten Vortrag über die Einrichtungen des Vereins. Herr Helms führte aus, daß der 1858er Verein vor 37 Jahren von 70 jungen Handlungsgehülfen gegründet ſei, hauptſächlich um der Ausbeutung der ſtellenloſen Handlungsgehülfen durch die gewerbsmäßigen Stellenvermittler vorzubeugen. Jetzt zähle der Verein bereits über 48000 Mitglieder, wovon über 5800 etablirte Kaufleute, ſowie über 245 unterſtützende Mitglieder, darunter 23 Handelskammern. Der Verein ſei über faſt alle Handelsplätze der Welt verbreitet. Der Hamburger Verein ſei jetzt der größte ſeiner Art und ſeine Ginrichtungen hätten den meiſten deutſchen kaufmänniſchen Vereinep zum Vorbilde gedient, er habe mit 71 deutſchen kaufmännitchen Vereinen Vereinbarungen abgeſchloſſen. Eine ſolche Vereinbarung ſei auch mit dem hieſigen, dem 1858er Vereine ſeit langen Jahren eng befreundeten Kaufmänniſchen Vereine getroffen worden. Die Mitglieder des„Kaufmänniſchen Vereins“ könnten auf Grund der Vereinbarung dem Hamburger Verein gegen einen jährlichen Beitrag von nur M. 2 beitreten und hätken dann das Recht, ſich die Mitgliedſchaft der Penſtons⸗Kaſſe dieſes Vereins zu erwerben, während die hieſigen Mitglieder des Hamburger Vereins bei dem Kaufmänniſchen Vereine die Vergünſtigung genöſſen, dieſem gegen einen um M. 3 er⸗ mäßigten Jahresbeitrage als Vereinbarungs⸗Mitglieder an⸗ zugehören. Sodann erwähnte Redner, daß der 1858er Verein über 185 ſelbſtſtändige Bezirksvereine in Europa, Aſien, Afrika, Amerika und Auſtralien beſitze. Alle Einrichtungen ſeien getroffen, um möglichſt zur Löſung der ſoztialen Frage im Kaufmannsſtande beizutragen. Hiernach gab der Vor⸗ tragende ein Bild über die Einrichkungen der Leitung des Vereins und des Bureaus. Wir heben hieraus hervor, daß insgeſammt über 100 Herren in Hamburg ein Ghrenamt be⸗ kleiden, von denen der Verwaltung 15 Herren angehören. Der Verein beſitzt ſeit Kurzem ſein eigenes Geſchäftshaus und ſind in demſelben zur Zeit über 70 Angeſtellte thätig. Um einen Begriff von der zu bewältigenden Arbeit zu geben, erwähnte Redner, daß im Jahre 1894 durchſchnitt⸗ lich täglich über 600 Briefe durch die Poſt eingegangen und über 1600 täglich ausgegangen ſeien.— Eingehend ſchilderte Redner alsdann die Einrichtungen der koſtenfreien Stellen⸗ vermittelung des Vereins, die nur für gut empfohlene Be⸗ werber eintritt. Dies Beſtreben findel allgemeine Anerkennung und Unterſtützung, ſo daß eine von Jahr zu 1200 ſteigende Zahl beſetzter Stellen zu verzeichnen iſt Insgefammt beträgt dieſe ſchon über 52,000. Sodann erklärte Herr Helms die Einrichtung der Kranken⸗ und Begräbniß⸗Kaſſe, welche als„Eingeſchriebene Hilfskaſſe“ ihre Thätigkeit über das Wue deutſche Reich erſtreckt. Sie zäglt bereits über 6400 Mitglieder und hat ſeit Juli 1885 ſchon über 770,000 Mark allein an Kranken⸗ und Begräbnißgeld ausgezahlt. Ihre Leiſtungen ſind bei niedrigſt bemeſſenen Beiträgen ſehr bedeu⸗ tende, auch beſteht überall in ganz Deutſchland die oöllig freie Wahl des Arztes, ſogar des Spezial⸗Arztes, bei mit Arbeitsunfähigteit verbundenen Krankheiſen. Alsdann ging Herr Helms zur Einrichtung der dai e über, welche er nächſt der koſtenfreien Stellenvermittlung als erichtet und mit Statuen, Gemalden ꝛc, dekorirt, die die Künf lerin von illuſtren Zeitgenoſſen, unter Anderen Verdi, erhalten. Mehr als ein koſtbares Geſchenk rührt von der Königin Margherita her, deren Violinlehrerin Tereſing Tua war. — Ein intelligenter Köter. Im„Spectator“ wird fol⸗ gende verblüffende Geſchichte von dem Scharffinn eines ſchot⸗ tiſchen Schäferhundes erzählt. Er pflegt ſeinem Herrn aus dem Schlafzimmer nicht nur die Morgenſchuhe, ſondern die Mütze, die Schlüſſel und Alles, was ihm der Herr befiehlt, hinunterzubringen. Eines Tages erſchien er, als er hinauf⸗ geſandt wurde, nicht wieder; ſein Herr folgte ihm und fand, daß die Thüre des Schlafzimmers vom Winde zugeweht wor⸗ den war ſodaß der Hund nicht wieder hinaus konnte. Nach einigen Tagen ſagte ihm ſein Herr wieder, etwas hinunter⸗ zuholen und folgte ihm nach einigen Minuten, um zu ſehen, was das Thier jetzt thun würde. Er ſah, wie der Hund die Thürmatte aufrollke, um ſie gegen die Thür zu ſtellen, damit dieſe nicht wieder zuſchnappe. Nachdem ihm das auch ge⸗ lückt war, ging er auf die Suche nach den Morgenſchuhen. erſelbe ſchottiſche Schäferhund pflegt auch, wenn ſein Herr nach einem Spaziergange ſeinem Häuſe näher kommt, voraus⸗ zulaufen und die Hausglocke zu läuten.— Bis zum Auf⸗ ſchließen der Thüre hat es das kluge Beeſt noch nicht gebracht. — Die engliſche Linns⸗Geſellſchaft hat dem Botaniker Prof. Ferdinand Cohn in Breslau in Anerkennung ſeiner orſchungen über die niederen Algen die goldene Linns⸗ Medaille verliehen. Die Geſellſchaft beabſichtigt, eine Anzahl ſeiner Abhandlungen in engliſcher Sprache zu veröffentlichen. — Goethes Briefe an Frau v. Stein werden vor der Gefahr, ins Ausland zu wandern, bewahrt werden. Die Stein'ſche forderte dafür 75,000 Mark, und kaum war das bekannt geworden, ſo bot ein ſchlauer Amerikaner 80,000 Mark. Aber ſofort wurden auch Bemühungen gemacht, den koſtbaren Schatz für das Göthe⸗Haus in Weimar zu erhalten. Die Hälfte der Summe iſt bereits von fürſtlichen Gönnern gezeichnet, zur Aufbringung der noch fehlenden 35,000 bis 40,000 Mark iſt eine Sammlung im Gange, die einen guten Fortgang nimmt. Der Magiſtrat von Goethes Vaterſtadt beantragte dafür einen Beitrag von 1000 Mark, die Frankfurter Stadtverordneten aber bewilligten am 28. Mai nicht nur dieſe Summe ſofort, ſondern erklärten ſich auch erforderlichenfalls zu einem Zuſchuß bis zur Höbe von 5000 Mark bereit: Ebenſo hat das Freie Deukſche Hochſtift in Frankfurt a M. einen Beitrag von 1000 Mark zur Ver⸗ fügung geſtellt. eeeeeeeeeeeeeeeeeeee 4 — * . 3 9 . 5 7 0 Mannheim, 8. Junt. General⸗ Anzeiger. 9. Sette. die wichtigſte Errungenſchaft des Vereins bezeichneke Die Einrichtungen der Penſions⸗Kaſſe nehmen in jeder Beziehung Rückſicht auf die beſonderen Verhältniſſe im Kaufmannsſtande. Die enlen zähle ſchon heute zu den bedeutendſten Rentenanſtalten in Deutſchland und beſitze nach noch nicht meunjährigem Beſtehen bereits 5770 Angehörige, welche aus etablirten und nicht etablirten Mitgliedern, einigen Lehrlingen und Ehefrauen der Mitglieder beſtänden. Die Penſtons⸗Kaſſe gewährt den Mitgliedern Alters⸗ und Invaliden⸗Penſton, den Ehefrauen Alters⸗ und Wittwen⸗ Penſion und den Kindern eventl. Waiſen⸗Penſion. Die Pen⸗ ſionskaſſe beſitzt drei Abtheilungen und ſind die in Ausſicht genommenen Ziele der Kaſſe für die höchſte Abtheilung an Altersrente M. 2000.—, an Inpalidenpenſion M. 1600.—, an Wittwenpenſion M. 480.— Die Invaliden⸗ und Wittwen⸗ Penſionen gelangen ſchon jetzt in den Maximal⸗Beträ⸗ gen zur Auszahlung. Es erhalten augenblicklich 9 Invaliden und 31 Wittwen Penſionen im Geſammtbetrage von 23,611 M. 52 Pfg. Falls der Tod vor Bezug der Alters⸗Penſion ein⸗ trete, würden die hierfür gezahlten Beiträge voll zurück⸗ vergütet. Die Kaſſe beſitze heute ſchon ein Vermögen von faſt M. 2,700,000.— und nehmen alle Mitglieder an den Ueberſchüſſen und Zuweiſungen Theil, die bereits über M. 240,000.— betragen. Faſt ſämmtliche Verwaltungskoſten find Zisher vom Vereine gezahlt worden. Steigen des Waſſers. In Folge der im badiſchen Schwarzwalde ſowie in Württemberg nieder gegangenen Wol⸗ zenbrüche ſteigen Rhein und Neckar in ganz rapider Weiſe. Beide Flüſſe ſind ſeit geſtern um ½ Meter gewachſen und ſtehen heute der Rhein auf 5,40 und der Neckar auf 5,45. »Falbs Wetterprophezeihungen ſind in den letzten Tagen vollinhaltlich eingetroffen. Seine Vorausſetzungen lau⸗ teten: 1. bis 5. Juni: Zahlreiche Gewitter mit Wolkenbrüchen. dei normaler Temperatur. Ziemlich bedeutende Niederſchläge um den 4. 6. bis 9. Juni: Starke Zunahme der Regen und Gewitter, namentlich nach dem 7. Rückgang der Temperatur. Sednan tritt ein. Der 7. iſt ein kritiſcher Tag III. rdnung. Die inzwiſchen eingetretenen Thatſachen gaben alb Recht gegeben. Für den 10. bis 12. Juni prophezeit alb: Das Witterungsbild verändert ſich. Die Regen nehmen taſch ab. Es wird kälter. Im Hochgebirge treten Schnee⸗ fälle ein. Die Gewitter verſchwinden. Dementi. Die Notiz, die die Runde durch die Blätter macht, wonach ein Pforzheimer Geſangverein bei der Heim⸗ vom Sängerfeft in einen falſchen Zug geſtiegen und att nach Pforzheim nach Schwetzingen gefahren ſei, wird vom„Pforzh. Anz.“ für einen„phänomenalen“ Bären erklärt, den ſich die betreffenden Blätter haben aufbinden laſſen. (Wir haben die Nachricht, die uns von vornherein unglaublich erſchien, nicht Beletg D. Red. d.„Gen.⸗Anz.“) Große Betrügereien haben drei Gauner in Heidelberg vor einigen Tagen dadurch verübt, bezw. zu verüben verſucht, daß jeweils einer derſelben ein beſſeres Geſchäft betrat, ſich dort eine Kleinigkeit ausſuchte und zur Bezahlung einen Hundertmarkſchein hingab. Inzwiſchen waren ſeine Complicen ebenfalls in den Laden getreten, um durch Einkauf von Kleinig⸗ keiten die Aufmerkſamkeit der Verkäufer vom Erſteren abzu⸗ lenken. Dieſer ſah nun in ſeinem Portemonnaie nach und erklärte, in Münze bezahlen zu wollen, wünſchte jedoch gleich⸗ denig daß ihm auch der Hundertmarkſchein gewechſelt werde, en er auf dem Ladentiſche liegen ließ, während der Verkäufer ſich an die Kaſſe entfernte. Hierauf nahm der Gauner den Schein wieder an ſich, ließ ſich das dafür ausgewechſelte Geld 0 15 und entfernte ſich ſchleunigſt. Die Betrüger ſind zwiſchen und 26 Jahre alt und ſprechen norddeutſchen Dialekt. Da die Möglichkeit vorliegt, daß die Burſchen auch hier oder in der Umgegend ihre Betrügereieu fortſetzen, ſo ſei hiermit vor denſelben gewarnt. Dieſelben ſind zur Verhaftung aus⸗ geſchrieben. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station ee — 22 38 2 8 8 „ en S e ee 4 ee mme2 E 2*——.02 7. Juni Morg. 70755,4 16,9 NNWA 7.„ Mittg.250755,4 24,6 NNWGC 7.„ Abds. 90755,5 19,0 NNW3Z 8.„Morg.750 756,2 177 N3 12,2 öchſte Temperatur den 7. Juni 24,8 iefſte 5 vom 7/8. Juni 12,2 0 * Muthmaßliches Wetter am Sonntag, den 9. Juni. Die gewitterigen Depuſſionen über Südweſtdeutſchland, der Schweiz und Südfrankreich ſcheinen endlich aufgelöſt zu werden, da der Hochdruck im Norden und Nordweſten Europas eine neue Verſtärkung erfahren hat, der auch in cd bpis ſchnl das Barometer zum Steigen bringt. Da indeß die ſchwüle Temperatur trotz aller Gewitter dalet, ſo wird völlig wolkenloſes und gewitterfreies Wetter wohl erſt in der nächſten Wer liebte ihn mehr? Autoriſirte 11 aus dem Engliſchen von W. v. Schönau. + Nachdruck verbsten, (Fortſetzung.) 23. Kapitel. Am Morgen nach ihrer Ankunft kam Lady Klara in das Gartenzimmer, eines der behaglichſten des Hauſes, das den Blick in den umgebenden Park bot und ſtets von allen aufge⸗ ſucht wurde, die nichts Beſonderes vorhatten. Sie fand Miſtreß Drayton in einem bequemen Seſſel am Fenſter ſitzend, zu dem die Frühlingsſonne hereinſchien. „Wie ſchön, daß Sie kommen, Lady Ryeburn!“ ſagte die Dame.„Um dieſe Zeit habe ich ſelten Geſellſchaft hier.“ „Wo ſind Lord und Lady Murry?“ „Sie gehen jeden Morgen nach dem Frühſtück eine Stunde zuſammen ſpazieren und machen ſich gegenſeitig den Hof. Sie haben ſich aus Liebe geheirathet und meinen nun, die Flitterwochen ins Unendliche ausdehnen zu müſſen. Kapitän Melſon raucht irgendwo ſeine Zigarre, und Miß Barker ver⸗ chwendet ihre Gegenwart nicht an eine einzelne Dame, ich abe mich daher beſonders auf Ihr Kommen gefreut.“ „Seit wann ſind Murrays verheirathet?“ fragte Lady Klara. „Wohl wenigſtens ein Jahr,“ war die Antwort.„Es iſt amüſant, ſie zu beobachten. Wie viele Menſchen auch im ſind, er hat nur Augen für ſie und erfüllt ihr jeden unſch, noch ehe ſie ihn äußert. Wenn er ſie eine halbe Stunde nicht ſieht, ſo fehlt ihm etwas, und er wird erſt wieder lebhaft, wenn ſte eintritt. Es mögen noch ſo viele ſchöne Frauen anweſend ſein, er ſieht keine außer ſeiner Frau.“ „Wie ſchön!“ rief Lady Klara unwillkürlich aus.„Das iſt wahre Liebe.“ Miſtreß Drayton lachte und erwiderte: „Es iſt ſehr romantiſch, aber ſehr langweilig fürs wirk⸗ liche Leben. Solche Menſchen gehen ganz ineinander auf, ſie 4 Woche eintreten. 5 50 Sonntag iſt größtentheils trockenes und auch mehrfach heikeres Wetter bei abnehmender Gewitter⸗ neigung zu erwarten. Wolkenbruchartige ſchwere Gewitter ſind vorgeſtern auch über das badiſche Oberland und den nördlichen Schwarzwald niedergegangen. Faft das ganze Brigachthal ſteht unter Waſſer. Von mehreren Wieſen ſchauen nicht einmal mehr die hohen Stengel des Kümmels oder des Schierlings über das Waſſer heraus. Bei Hammereiſenbach im Bregthal wurde der Bahndamm auf 40—50 Meter durch die andrängenden Waſſermaſſen weggeſchwemmt. Der aufgeſpeicherte Holzvorrath des an der Bahnſtation Hammereiſenbach liegenden Säge⸗ werks wurde vom Waſſer fortgenommen und früh bedeckten Bretter und Balken einen großen See, der ſich in der Nacht über dem Bahngeleiſe und den Wieſen gebildet hatte. In Neuſtadt ſoll von der Wucht der vom Berge niederſtrömenden Waſſermaſſen das Kriegerdenkmal weggeriſſen worden ſein. Die Wutach iſt in einen Strom verwandelt, Stege, Bautheile, Bauſtämme, ganze Bäume mit Aeſten und Wurzeln einhertreibend. Der Wutachdamm wird auf große Strecken vom Hochwaſſer überfluthet und hat Wieſen und Gemüſfeland mit Schlamm und Waſſer angefüllt, und noch iſt der Fluß im Steigen begriffen. Es muß im oberen Wutachthal ſchreck⸗ lich gewittert haben. Weiter berichtet„Der Schwarzwälder“: In Bräun⸗ lingen ſtand am Donnerſtag 4 Uhr Morgens das Waſſer 1,20 Meter hoch in den Straßen. 2 Brücken wurden wegge⸗ ſchwemmt. In Hüfingen und Waldhauſen war eben⸗ Feu alles überſchwemmt und wurde in erſterem Orte die euerwehr allarmirt. Die weiter hinten an der Breg gelege⸗ nen Mühlen, wie Brogmühle, Lochmühle und Eulenmühle wurden arg beſchädigt. In der Lochmühle wurde vom herein⸗ ſtrömenden Waſſer eine Wand eingedrückt und ein in dem e befindlicher Schrank fortgeſchwemmt. Mit großer tühe konnte man das Vieh bergen, dasſelbe wurde, wenn möglich, in die oberen Stockwerke verbracht. Auch im Kinzig⸗ thale und Wolfachthale verurſachte das Wetter ungemein großen Schaden. Die Bahnlinie Wolfach⸗Schiltach iſt geſperrt, da eine Menge Holz von den Wäldern auf den Bahndamm geſchwemmt wurde. Die Straße von Gutach nach Hauſach iſt nicht fahrbar; über 300 Leute ſind damit beſchäftigt, die Hinderniſſe wegzuräumen. Der Karlsruher Zeitung gehen über das Unwetter folgende Depeſchen zu: Waldshut, 6. Juni. Infolge eines Wutachdamm⸗ bruchs oberhalb der Fabrik bei Untereggingen wurden heute früh etwa 40 Morgen Wieſen hinweggeſchwemmt, wodurch ein Schaden von etwa 2000 M. verurſacht wurde. Der Damm wird wieder hergeſtellt. Stühlingen, 6. Juni. Heute Nacht entſtand infolge Wolkenbruchs große Ueberſchwemmung; ein 20jähriger Mann iſt ertrunken. Bräunlingen, 6. Juni. Letzte Nacht war hier große Ueberſchwemmung. Augenblicklich iſt die Gefahr vorüber. Bonnd 95 6. Juni. Im Wutachgebiet verurſachten heute Nacht Wolkenbrüche Hochwaſſer. Mehrere Gebäude find eingeſtürzt. Ein Mann iſt ertrunken. Der Schaden iſt bedeutend. Donaueſchingen, 6. Juni. Heute Nacht infolge Wolkenbruchs große Wutachüberſchwemmung. Die Brücken quf den Gemarkungen Etwatingen, Aſalfingen, Achdorf und Stühlingen ſind weggeriſſen. Großer Schaden an Straßen und Gebäuden. Neuſtadt i. Schw., 6. Juni. Heute Nacht durch Wolken⸗ bruch großer Schaden in Löffin an Häuſern und rt; ſchüd Schaden. Der Bahndamm der Bregthalbahn iſt be⸗ ſchädigt. Neuſtadt i. Schw., 6. Juni. Infolge des nieder⸗ 10 1 1 Wolkenbruchs iſt die Bregthalbahn bei Bregen⸗ ach beſchädigt und der Bahnverkehr zwiſchen bach und Donaueſchingen unterbrochen. Wieſen, Felder, Feld⸗ wege auf den Gemarkungen und Hammereiſenbach theilweiſe überſchwemmt. Der Geſammtſchaden iſt noch nicht abzuſchätzen. In Röthenbach verurſachte Hagelſchlag großen Schaden, 8 Häuſer unter Waſſer. In Löffingen ſind etwa 30—40 Häuſer unter Waſſer geweſen. Schaden annähernd 40—50,000 M. In Bubenbach, Schollach gleichfalls großer Schaden. Geſtern Mittag 4 Uhr wolkenbruchartiger Regen auf Gemarkung Neuſtadt, Vierthäler, Langenordnach, Waldau. Landſtraßenbrücke bei der Landſtraße nach und Löffingen bei Pfauenmühle ſchwer gefährdet. Schaden durch Waſſer und agelſchlag alls Schaden an Wegen und dern durch Hochwaſſer. Wolfach, 7. Juni. Geſtern Abend ging ein wolken⸗ bruchartiger Regen nieder. Der zwiſchen Wolfach und Freudenſtadt iſt eingeſtellt. Die Landſtraßen bei Gutach und Steinach ſind unfahrbar. Lahr, 7. Juni. Geſtern Abend gegen 8 Uhr ging im oberen Schutterthal ein Wolkenbruch nieder, der einen großen Theil der Gemeinde Dörlinbach unter Waſſer ſetzte und auf aufgehen!“ „Dann wäre die Welt ſehr eintönig! Mein Mann und ich mochten uns zum Beiſpiel kaum leiden, aber wir haben nie Unannehmlichkeften zuſammen gehabt und als er ſtarb, hinterließ er mir ſein ganzes Vermögen.“ „Solche Verhältniſfe verſtehe ich nicht,“ ſagte Ladi Klara, „nach meiner Anſicht müſſen Gatten einander lieben.“ „Das zeigt, daß Sie noch nicht lange in der Geſellſchaft gelebt haben; die früheren Ideen von Liebe und Treue ſind 1ben man muß ſich mit dem Leben abfinden, wie es eben iſt.“ Klara nahm ſich vor, Lord Murray und ſeine Frau zu beobachten, und ſah bald, daß Miſtreß Drayton recht hatte; er umgab ſeine Frau ſtets mit Aufmerkſamkeiten, ſuchte immer ihre Nähe und zog ſie in jede Unterhaltung, nichts ſchien ihn zu intereſſiren, wenn ſie nicht theilnahm. „In dieſer Weiſe liebt Viktor mich nicht,“ dachte ſie. „Ich wollte, er thäte es.“ Am Nachmittag ſaßen Miſtreß Drayton und Carmen zu⸗ ſammen im Wohnzimmer, und die erſtere beobachtete Lord und Lady Ryeburn, die draußen auf der Terraſſe auf⸗ und adale „Wie ſchön die junge Gräfin iſt!“ ſagte ſie. Ich fürchte, ich ſprach mich heute früh etwas zu offen gegen ſie aus, es thut mir jetzt leid.“ „Worüber?“ fragte Carmen, der die Dame nicht ſehr ſympathiſch war. „Sie hatte etwas altmodiſche Ideen und meinte, daß die Liebe zwiſchen Ehegatten nothwendig mit zur Heirath gehörte.“ „Das iſt doch auch richtig,“ verſetzte Carmen. „Ja, aber es iſt ſelten der Fall, und das ſage ich ihr; vielleicht wäre es beſſer geweſen, ihr ihre Illuſtonen zu laſſen, denn wenn ſie denkt, daß Lord Ryeburn ſie liebt, ſo iſt das eine ſehr große Illuſion; ich habe einen ſcharfen Blick für ſolche Sachen und ich glaube gewiß, daß er ſie nicht liebt, wenigſtens nicht ſo, wie Lord Murray ſeine Frau liebt.“ Carmen wurde dunkelroth. nee keſeeh degen aeeeeen eß⸗ Hölzlebruck eingeſtürzt. Brücken auf roß, bis jetzt noch gar nicht zu Feandn In Lenzkirch eben⸗ Zet f 2 ſchwiſter Reibling aufgehängt. Der Ehemann Norkauer, dem „Aber Mann und Frau ſollten doch ſtets ineinander Vuden nicht für die Geſellrchaſt. „Sie haben kein Recht, ſo etwas zu ſagen,“ erklärte ſie beitig,„ich hälte Ignen mehr Geluhl zugetraut.“ Gemarkung Schweighauſen und Schutterthal großen Schaden anrichtete. Die Wege ſind unfahrbar und die Brücken weg⸗ geriſſen. Aus dem Grofßherfogthum. O Heidelberg, 6. Juni. Die hieſige evangeliſche Kirchengemeinde gedenkt auch für die Jahre 1895 und 1896 eine Kirchenſteuer von 8 Pfg. von 100 M. Steuerkapital zu erheben. Es ergibt das eine Einnahme von 23,287 Mk. jährlich. Die da und dort vorhanden geweſene Befürchtun es könnte die Einführung einer lokalen Kirchenſteuer zu zahl⸗ reichen Austritten aus der Kirchengemeinde Anlaß geben, hat ſich nicht erfüllt. Es iſt im Jahre 1894 aus dieſem Grunde nur ein Austritt erfolgt. Dem ſteht die Aufnahme dreier zu⸗ vor katholiſcher und zweier iſraelitiſcher Perſonen, ſowie einer altkatholiſchen Familie gegenüber. Die Theilnahme an dem Gottesdienſte iſt in den letzten Jahren erſichtlich ſtärker ge⸗ worden. Von 186 Kindern aus gemiſchten Ehen ſind 117 evangeliſch getauft, von 121 gemiſchten Brautpaaren ſind 98 proteſtantiſch getraut worden. Danach ſcheint bei gemiſchten Ehen die evangeliſche Kirche im Vortheil zu ſein. Bemerkt zu werden verdient, daß der Jahresbericht ausdrücklich her⸗ vorhebt, wie die Feier bei der Feuerbeſtattung eine durchaus würdige ſei, was ſchon Manchen veranlaßt habe, ſich mit der Feuerbeſtattung zu befreunden. *Heidelberg, 6. Juni. Der Heidelberger Ruder⸗Club iſt auch in dieſem Jahre in erfreulichem Aufſchwung begriffen. Die Mitgliederzahl(aktive und paſſive) beträgt zum erſten Male über hundert und die Zahl der aktiven iſt ſtärker als je ſeit 14 Jahren. Bei der Frühlingsausfahrt am Himmel⸗ fahrtstage waren ein Achter, drei Vierer und ein Einer in Ziegelhauſen, welches trotz des hohen Waſſerſtandes ohne ſonderliche Anſtrengung erreicht wurde. Der gemeinſamen Rückfahrt ſchloſſen ſich die paſſiven Mitglieder im Kahn an. Für die diesjährigen Regatten ſind die Mannſchaften in Vor⸗ bereitung und haben unter Profeſſor Ullrichs Leitung bereits ſchöne Fortſchritte gemacht. YfälziſchHeſſiſche Nachrichten. D[ Ludwigshafen, 7. Juni. Eine ſpeziell den Er wei⸗ terungsbauten der Pfälziſchen Giſen bahn gewidmete Stadtrathsſitzung fand heute Nachmittag ſtatt. Bekanntlich wird der Güter⸗ und Rangirbahnhof in der Richtung nach Mundenheim verlegt. Die Vereinfachun des Betriebs, die Sicherheit deſſelben und vermuthlich au Erſparnißrückſichten veranlaſſen die Pfälziſchen Eiſenbabnen, die Gütergeleiſe auf einen höheren Damm, bis zu 5½ Meter Höhe, zu verlegen und zwar beginnt die Anlage des Dammes bereits in der Nähe des Friedhofes mit allmählicher Steigung bis zur Rheinbrücke. Die Stadt wird dadurch nach der Weft⸗ ſeite ſozuſagen abgeſchloſſen. Der bereits in ſüdlicher 2 5 beſtehende Damm hat ſich ſchon in recht unangenehmer Weiſe fühlbar gemacht, indem die Stadterweiterung dort nicht recht vor ſich gehen kann, der mangelhaften Verbindung mit dem Centrum der Stadt halber. a e ſteht die Bür⸗ gerſchaft der Stadt nicht gut zu dieſem neuen Projekt und auch der Stadtrath, wohl im Prinzip die Nothwendigkeit der Hochbahn anerkennend und deßhalb auch keinen Widerſpruch erhebend, betrachtet die neuen Anlagen als Schattenſeiten, welche der gewaltige 9 beſge 6 des Verkehrs hervor⸗ gerufen habe. Etwa 50 hieſige Grundbeſitzer haben durch Herrn Anwalt Dr. Weingart in Mannheim gegen die Art der Ausführung der Anlage Einſpruch erheben laſſen. Namentlich wollen dieſe ſtatt aufgeſchütteter Dammbauten offene Eifen⸗ konſtruktion oder 8 Sien und die Straßenzüge überall, wo ſolche die Bahn durchkreuzt, in ihrer ganzen Breite durch⸗ geführt wiſſen. Die Wünſche der Petenten decken ſich im großen Ganzen mit der Anſicht des Stadtraths, nur nimmt der Letztere einen mehr vermittelnden Standpunkt ein. Im e des Handels, eines geordneten Güterverkehrs müſſe äſtigung eben als unvermeidlich hingenommen werden, auf der andern Seite müſſe aber auch die Bahndirektion den Intereſſen der Einwohnerſchaft Rechnung tragen. Zu dieſem Zweck müßten der Direktion verſchiedene Cautelen auferlegt werden und wird dadurch gehofft, die unvermeidlichen Nach⸗ theile auf das Mindeſtmaaß zu beſchränken. Namentlich ſollen mehr Unterführungen zur Fortſetzung der Straßenzüge ge⸗ ſchaffen werden als die Bahn in 50 Projekt vorgeſehen hat. Das Letztere ſchließt die Verbindung der Stadt mit dem Weſten vollſtändig ab. Auf eine Entfernung von 750 Meter iſt nicht eine Unterführung 8120 0 Der Stadtrath er⸗ nannte ſchl Wer Herrn Stadtrath Hecht und Bauinſpektor Beutner als Vertreker bei dem Termin, welcher morgen ſchon ſtattfindet. Die Sache hat alſo große Eile. *Neuſtädt, 6. Juni. Die Ehefrau des Schuhmachers orkauer, die ſich erhängt hat, iſt I.„Sp. Ztg.“ eine Schweſter des Winzers Reibling, der vor 14 Tagen ebenfalls zum Strick riff. Es haben 12 ſomit, da zwei Brüder ſchon vor längerer ett auf dieſelbe Weiſe Selbſtmord verübten, alle vier Ge⸗ ſeine Frau 6 Kinder hinterließ, iſt über den Selbſtmord dieſer ſo verzweifelt geworden, daß er ſich heute Vormittag erſchoſſen hal. * Lampertheim, 7. Juni. Ein Fabrikarbeiterkind von drei Jahren, das beim Wegziehen eines Milchtopfes vom Verke durch Umkippen des Topfes ſich verbrühte, erlag ſeinen erletzungen. „Mein Gefühl kommt hier nicht in Betracht. Wer unter 2 geht, muß ſich gefallen laſſen, kritiſirt zu werden, und ich werde nicht die einzige ſein, die ſieht, daß Lady Ryeburn ihren Mann mehr liebt als er ſie.“ „Ich will nichts mehr davon hören,“ ſagte Carmen, in⸗ dem ſie ſich anſchickte, das Zimmer zu verlaſſen;„es iſt ſchlecht, ſo von anderen Menſchen zu reden.“ Lady Klara vergaß den Tag nie, an dem ſie ſich zum erſten Mal die Frage vorgelegt hatte, ob ihr Mann ſie wirk⸗ lich liebte. Er war immer freundlich, aufmerkſam und zu⸗ vorkommend, ſtets beſorgt, ihre Wünſche zu erfüllen. War das kein Zeichen von Liebe? Er ging nie ohne ſie aus; wenn er einen Spaziergang machen wollte, forderte er ſie ſtets auf, ihn zu begleiten. Und doch fehlte etwas, was ſie nicht in die Worte kleiden konnte; ſie fühlte es, ohne es erklären zu können. Sie nahm ſich vor, ihn zu fragen, und fand ihn in eine Zeitung vertieft. Viktor,“ ſagte ſie,„haſt Du einen Augenblick Zeit für mich? Ich möchte Dich etwas fragen.“ Er legte die Zeitung fort und erwiderte freundlich: „Ich ſtehe immer zu Deiner Verfügung, Klara.“ Ton und Worte gefielen ihr nicht, ſie waren nicht herzlich genug. Sie ſtand einige Minuten vor ihm und wußte nicht recht, wie ſie ihre Frage ſtellen ſollte, ein reizendes Bild lieblicher Verlegenheit, zu dem er bewundernd aufſchaute. 05„Nun,“ ſagte er lächelnd,„Du ſcheinſt keine Eile zu aben.“ „Vielleicht fürchte ich mich etwas vor Deiner Antwort, Ich möchte wiſſen, Viktor, ob Du mich wirklich lieb haſt?“ Er ſah ſie erſtaunt an.„Ich meine ſo wie andere Männer ihre Frauen lieben,“ fuhr ſie fort,„zum Beiſpiel Lord Murrag“ Lord Ryeburn lachte, aber ihre Augen ſtanden voll Thränen. „Lache nicht, Viktor, mein Herz hängt an Deiner Antwort.“ Er nahm ihre Hände in die ſeinigen, ſah ſie freundlich an und ſagte:„Meine liebe Klara, ich kann Deine Sraßz nicht ſo beantworten, wie Du ſie geſtellt haſt, denn ich weiß nicht, wie andere Männer lieben, aber ſei verſichert, daß Du meine Liebe, meine Treue, alles was ich Dir geben kann, be⸗ ſitzeſt. Biſt Du nun zufrieden?“ Skitz General⸗Anzeiger. Geſchäftliches. Glastveiſer Ausſchank von Schaumwein. Wir erfahren, daß die Schaumweinkellerei Rotkweil ihren paten⸗ tirten Apparat zum glasweiſen Ausſchank von Schaumwein in der Internationalen Kunſt⸗Ausſtellung in Berlin aufge⸗ ſtellt hak, und die Qualität des Weines großen Anklang findet. Ein weiterer Apparat ſteht in der Ausſtellung„Italien in Berlin“ bei der Continental⸗Bodega⸗Company und im Stadtpark in Mannheim. Bei der Deutſch⸗Nordi⸗ ſchen Handels⸗ und Induſtrie⸗Ausſtellung in Lubeck wird die gengunte Tirma ebenfalls einen Papillon haben und aus dem Apparat Schaumwein glasweiſe ausſchenken. Es wird von Fachleuten immer mehr anerkannt und ſteht ein bedeutender Aufſchwung dieſer Induſtrie dadurch bevor. Tagesneuigkeiten. — München, 7. Hargz In der Nähe des Ammerſees ing geſtern ein furchtbarer Wolkenbruch nieder und verur⸗ fache großen Schaden. Mehrere Mühlen und Häuſer wurden ſortgerſſſen. Die Menſchen wurden mühſam gerettet. — Fünfkirchen, 7. Juni. Durch eine zwiſchen Pier⸗ chely und Simontornya Nachts in Folge eines heftigen Un⸗ wetters hervorgerufene Ueberf entgleiſte ein Güter⸗ zug. 15 Wagen wurden zertrümmerl; verwundet wurde Niemand. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗ Theater in Mannheim. College Crampton. Komödie von Gerhard Hauptmann. Ein lieber Gaſt aus der Reichshauptſtadt iſt geſtern bei uns eingekehrt, Herr Georg Engels vom„Deutſchen Theater“. Er kommt nicht zum erſten Male, er iſt unſerm Publikum von früheren Gaſtſpielen her bereits ein guter Bekannter, den man immer wieder mit neuem Entzücken auf den Brettern ſieht, ſelbſt wenn er dieſelbe Rolle ver⸗ körpert. Das war geſtern Abend der Fall. Auch bei ſeinem letzten Hierſein in der vorigen Saiſon ſpielte Herr Engels den Profeſſor Crampton. Damals wie geſtern war ſeine Leiſtung muſterhaft. Georg Engels gehört unzweifelhaft zu den allererſten Sternen der modernen naturaliſtiſchen Schule, er lebt und webt ganz und gar im Hauptmann'ſchen Realismus. Jeder Zug ſeiner vortrefflichen Maske, jede Nuance ſeines Spiels wirkt nicht wie künſtlich nachge⸗ ahmtes Leben, ſondern wie das Leben ſelbſt, dem der Zuſchauer mit von Scene zu Seene ſteigendem In⸗ tereſſe folgt und darüber ſo Manches vergißt, was die Hauptmann'ſche Muſe an Plattheiten in Sprache und Situationen zu Tage fördert. Auch unſere Künſtler gaben ſich erfolgreich Mühe, die Vorſtellung zu einer befriedigenden zu geſtalten. Herr Kökert als Max Strähler ſpielte ſym⸗ pathiſch, flott und gewandt, ebenſo Frl. Hofmann als Ger⸗ trud Crampton. Frl. Walles war als Agnes Wiesner am rechten Platze, deren Bruder Adolf von Herrn Schreiner zum erſten Male mit ſcharfer und ſicherer Charakteriſirung beſtens verkörpert wurde. Die übrigen kleineren Rollen waren in bekannter Weiſe beſetzt. Das in verſchiedenen Rängen ſehr leere Haus nahm die Vorſtellung mit Spannung entgegen und zeichnete den illuſtren Gaſt durch zahlreiche Hervorrufe und eine Kranzſpende aus. H. M. Großh. Hoftheater in Karlsruhe. Spielplan für die Go vom 9. bis 16. Juni. a. Im Hoftheater in Karlsruhe: onntag, 9. Juni:„Undine“. Dienſtag, 11.:„Die Jour⸗ naliſten.“ Donnerſtag, 18.:„Carmen“. Freitag, 14.: „Halali“ Sonntag, 16.:„Der Pfeifer von Hardt“. Be⸗ ginn der Theaterferſen am 17. Junt. Erſte Vorſtellung nach den Ferien am Sonntag, den 1. September. b. Im Theater in Baden: Mittwoch, 12. Juni:„Halali“. Nächſte Vor⸗ ſtellung des Großh. Hoftheaters Karlsruhe im Theater in Baden am Mittwoch, den 4. September. ubiläums⸗Prachtwerk zur Erinnerung an den 1870er Krieg. Zufolge eines von Allerhöchſter Stelle kundgegebenen a hat das Kultusminiſterium die Her⸗ ſtellung eines Jubiläumsprachtwerkes aus Anlaß des bevor⸗ ſtehenden Ablaufes eines fünfundzwanzigjährigen Zeitraumes ſeit dem deutſch⸗franzöſiſchen Kriege in Angriff genommen. Mit der Herausgabe iſt der ordentliche Profeſſor der Ge⸗ ſchichte an der Univerſität Halle, Dr. Theodor Lindner, be⸗ traut Den Verlag des Werkes hat die Buchhandlung von A. Aſher& Co. in Berlin, Unter den Linden 18, über⸗ nommen. Die bildliche Ausſchmückung des Werkes liegt in den Händen des Malers C. Röchling und anderer tüchtiger Schlachtenzeichner. Der Druck ſowie die Vervielfältigung der Bilder und Pläne erfolgt durch die beſten beutſchen Firmen. Es ſteht daher zu hoffen, daß das Werk auch der Ausſtattung nach ſeinem Ziel entſprechen wird. Der Preis des etwa 20 Bogen in Quarkformat umfaſſenden Werkes für das in Prachtband gebundene Exemplar iſt für den Buchhandel auf 4 Mark feſtgeſetzt. An Behörden, Vereine und ſonſtige Kör⸗ perſchaften wird das Werk von der Verlagshandlung in gleicher Ausſtattung bei direkter Beſtellung von mindeſtens wanzig Exemplaren zum Preiſe von 2,50 Mark, bei geringeren eſtellungen zum Preiſe von 3 Mvrk abgegeben werden, wo⸗ bei die Verpackungs⸗ und Transportkoſten den Empfängern zur Laſt fallen. Ein etwaiger Reinertrag iſt für patriotiſche oder ſonſtige gemeinnützige Zwecke beſtimmt. Das Werk ſoll rechtzeitig vor dem Sedantage ausgegeben werden. Die bis zum 1. d. Is. eniaenden Beſtellungen werden bis zum 20. Auguſt erledigt werden. Später eingehende Beſtell⸗ ungen größerer Mengen von Exemplaren werden, ſoweit ſie über den zunächſt gedruckten Vorrath von 60,009 Exemplaren nausgehen, wenigſtens innerhalb eines Zeitraumes von 9 ochen vom Tage der Beſtellung erledigt werden. Eine franzöſiſche Schauſpieler⸗Geſellſchaft beginnt am 12. ds. in Aachen eine Tournse durch Deutſchland. Die Geſellſchaft beſteht in der Hauptſache aus Mitgliedern der Comedie Parisienne, einer Pariſer Vorſtadtbühne. Villa Reuter. Der Verwaltungsrath der Schillerſtif⸗ tung in Weimar hat in ſeiner letzten Sitzung nach ſehr er⸗ regten Debatten beſchloſſen: Die zu einem S riftſtellerhoſpiz abſolut ſich nicht eignende, ohnehin ſtark baufällige Villa Reuter der Stadt Eiſenach zum Kauf anzubieten, um in der⸗ ſelben das Richard Wagner⸗Muſeum zu placiren. Daneben ſoll das mit den Reuter⸗Reliquien angefüllte Zimmer pietäts⸗ doll für alle Zeiten conſervirt bleiben. Die Sorge für die Hräber von Fritz Reuter und deſſen Gattin verbleibt auch in Zukunft der Schillerſtiftung. Eine große internationale Kunſtausſtellung wird in Dresden für das Jahr 1898 geplant. Da das Ausſtellungs⸗ Gebäude auf der Brühl'ſchen Terraſſe nur über einen ſehr beſchränkten Raum verfügt, ſo wurde als Ausſtellungsraum der im nächſten fertig werdende Ausſtellungspalaſt ewählt. Die zu München durch den Prinzregenten eröffnete unſtausſtellung im Glaspalaſt gewährt einen Einblick in die bedeutenden Fortſchritte auf den Gebieten der bildenden Kunſt. Der Katalog weiſt 1247 Nummern auf, darunter 807 Delgemälde, faſt ſämmtliche Werke ſind erleſene Arbeiten, da die Jury äußerſt ſtreng ihres Amtes gewaltet hat. Die Ge⸗ mälde hängen nur in einer Reihe und in größeren Zwiſchen⸗ Räumen. Bremen, 7. Juni. Nach Beſchluß der ſtändigen Depu⸗ tation des deutſchen Juriſtentages wird der diesjährige am 10., 11. und 12, September hierſelbſt ſtatt⸗ Maunhein, 8. Juni. Eine neue Operette von Johann Strauß wird im Theater an der Wien in der nächſten Spielfaiſon zur erſten Aufführung kommen. Den Text zu dieſer Novität hat Guſtav Davis, der Verfaſſer der„Jabukg“ und des„Heirathsneſtes, geſchrieben. Der verſtorbene Componiſt Charles Gounod hat Memoiren hinterlaſſen, die nächſtens erſcheinen follen. Aeueſt Aachrichten und Telegramme. Karlsruhe, 7. Juni. Wie die„Bad. Landesztg.“ mittheilt, findet die für Sonntag nach Baden ausge⸗ ſchriebene Verſammlung des engeren Ausſchuſſes der natlib. Partei nicht ſtatt. * Aachen, 7. Juni. Im Proceß Mellage bean⸗ tragte der Stagtsanwalt gegen Mellage 360, Scharre 80 und Warnatzſch 200 M. Geldſtrafe. Der Staats⸗ anwalt ließ die Anklage wegen der Behauptung von vor⸗ gekommenen Mißhandlungen fallen, weil hierfür der Wahrheitsbeweis nicht erbracht worden ſei. Es werde deshalb ein ſtrenges Verfahren gegen die Schuldigen eingeleitet werden. Stuttgart, 7. Juni. Der Miniſter des Innern, v. Piſcheck, iſt nach Balingen abgereiſt. Geſtern Abend hat ein Wolkenbruch neue Ueberſchwemmung im Cyachthal verurſacht. Bisher iſt aber keine Verluſtmeldung einge⸗ troffen. Das Remsthal hatte gleichfalls unter einem Wolkenbruch zu leiden. In ganz Süd⸗Württemberg gingen geſtern Gewitter nieder, Dongu und Neckar ſind hoch geſchwollen. Jetzt iſt eine Aufheiterung des Wetters eingetreten. * Stuttgalt, 7. Juni. Ein amtliches Telegramm beziffert die Zahl der Toden im Bezirk Balingen auf fünfzig. Völlig zerſtört ſind durch die Ueberſchwemmung 30 Häuſer, theilweiſe zerſtört ſehr viele mehr. Sämtliche Brücken außer einer ſind weggeriſſen. Berlin, 7. Juni. Die amtliche„Berliner Correſpondenz“ theilt mit: Der Proceß betreffend das Alexianerkloſter Marjaberg und die den Mittheilungen der Preſſe zufolge hierbei zu Tage getretenen auffälligen Erſcheinungen gaben der Staatsregierung Veranlaſſung, in eine eingehende Unterſuchung der Verhältniſſe der Anſtalt, namentlich hinſichtlich der Pflege der Nerven⸗ und Geiſteskranken, einzutreten. * (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) Berlin, 8. Juni. Die„Nationalzig.“ ſchreibt: Die beiden letzten Bücher des Bürgerlichen Geſetz⸗ buches erſcheinen Dienſtag im Buchhandel.— Das „Berl. Tagebl.“ meldet aus Neuſtadt a. d. Haardt: Der Regierungspräſident von Speyer zog das Verbot des Bezirksamtes Neuſtadt betr. die Betheiligung von Frauen an den geſelligen Veranſtaltungen des freiſinnigen Partei⸗ tages zurück.— Der„Lokalanzeiger“ meldet aus Buda⸗ peſt: Ueber 600 Brfefträger beſchloſſen, von morgen ad zu ſtreiken.— Ju einer Ortſchaft bei Arad drangen Räuber in die Wohnung des Gemeinderichters ein und tödteten den Richter nebſt deſſen Frau. Ein Räuber wurde gefangen. Berlin, 8. Juni. Die„Morgenblätter“ melden aus Graudenz: Der Feuerwerker Eülzow vom 2. Fuß⸗ artillerieregiment verübte auf dem Schießplatze Sebſt⸗ mord, indem er ſich Schießbaumwolle auf die Bruſt legte und dieſelbe anzündete. Breslau, 8. Juni. Das Konſtſtorium ſprach 6 ſchleſiſchen Geiſtlichen in einem Schreiben ſeine ernſte Mißbilligung aus, weil ſie die öffentliche Erklärung von 40 liberalen Geiſtlichen über ihre freiere Siellung zum Apoſtolikum unterzeichneten. Budapeſt, 8. Juni. Die Verſammlung der Poſt⸗ bedienſteten, Telegraphenbedienſteten und Briefträger ver⸗ lief ohne Beſchlußfaſſung. Nach der Verſammlung kam es zwiſchen den in der breiten Straße angeſammelten Theilnehmern an derſelben und der Polizei zu einem Zuſammenſtoß, wobei 6 Perſonen verwundet und mehrere Perſonen verhaftet wurden. 800 von 1600 Bedienſtete verabredeten heute zu ſtreiken. »Madrid, 8. Juni. Wie nunmehr feſtſteht, wird das ſpaniſche Geſchwader, welches der Eröffnung des Nordoſtſeekanals beiwohnt, am 11. Juli auf der Rück⸗ reiſe in Cherbourg anlaufen und dort 4 Tage verbleiben. Waſhington, 8. Juni. Olney, der bisherige Chef des Juſtizdepartements iſt zum Staatsſekretär ernannt worden. Zum Chef des Juſtizdepartements wurde Juthon Harmon aus Cineinnati beſtimmt. Maunheimer Handelsblatt. Mannheim, 7. Juni. Aus der Handelskammer. Güterwagen auf Station Mannheim betr. Heute wurden: beſtellt bereitgeſtellt 375 gedeckte 375 gedeckte 509 offene 509 offene Zuf. 884 Wagen Zuſ. 884 Wagen Bei der Deutſchen Militärdieuſt⸗ Verſicherungs⸗ Anſtalt in Hannover waren im Monat Mai 1895 zu er⸗ ledigen: 1737 Anträge über M. 2,622,850 Verſicherungs⸗ Kapital; das Vermögen erhöhte ſich von M. 63,872,000 auf M. 64,429,000. Von Errichtung der Anſtalt(1878) bis Ende Mai 1895 gingen ein: 267,570 Anträge über M. 311,758,910 Verſicherungs⸗Kapital. Der Zweck der Anſtalt iſt: 1) We⸗ ſentliche Verminderung der Koſten des Militärdienſtes, Unter⸗ ſtützung von Berufsſoldaten, Verſorgung von Nur Knaben unter 12 Jahren finden in dieſer Abtheilung Aufnahme. 2) Verſtcherung von Kapitalien— fällig bei Er⸗ reichung eines beſtimmten Lebensalters oder bei feüherem Ableben Lebens⸗Verſicherung) mit neuen Combi⸗ nationen, welche ſehr ernſter Beachtung werth ſind und welche die Anſtalt als Mittel zu Kapitalanlage empftehlt. Frankfurter Mittagsbörſe vom 7. Juni. Schon im geſtrigen Abendverkehr hatten größere Abgaben ſtattgefunden; bei Beginn der heutigen Börſe ſtellte ſich zwar auf feſte Wiener Courſe, liche Grbolun⸗ beſonders vortheilhafter und ſicherer ein doch war ſolche nicht von Deuer In zwelter Börſenſtünde krat elwas drängenderes Angebot auf da die Baiſſepartei auch das Einſchreilen des deutſchen Ka nonenbootes„Iltis“ gegen die meuternden chineſiſchen Trup⸗ pen auf Formoſa als Urſache zu ſpekulativen Abgaben aus⸗ nutzte. Am Induſtrie⸗Aktienmarkte waren Laurg und Bochu⸗ mer 1 reſp. 2pCt., Harpener 1 pEt., Gelfenkirchener 14½ pet. niedriger, Kaſſa⸗Induſtrieaktien bei geringen Umfätzen be hauptet. Privat⸗Diskonto 2 pet. 5 Frankfurter Effekten⸗Soeietßt v. 7. Jun, Abds. 6% Uhr. Oeſterreſch. Kredit 341¼, Diskonto⸗Kommandit 220.60, Nationalbank für Deutſchland 142.80, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaſt 159.25, Darmſtädter Bank 158, Deutſche Bank 195.60, Dresdener Bank 165.10, Bangue Ottomane 142.60, Oeſterr.⸗ Ung. Staatsbahn 375¼, Lombarden 96½, Mittelmeer 94.20, Meridionglaktien 129.40, Ungar. Kronenrente 98, Spanier 69.70, 4½proz. Argentinier innere 45,30, do, äußere 47.10, Gproz. Mepikauer 86.70, 3Zproz. do. 24.75, Alkalt Weſteregeln 167, Gelſenkirchen 169, Harpener 151.10, Hibernig 152.90, Laura 186.90, Dortmunder 69.10, Bochumer 157, Concordig 130.20, Gotthard⸗Aktien 186, Schweizer Central 140.30, Schweizer Nordoſt 141.20, Union 98.80, Jurg⸗Simplon 95.60, 5proz. Italiener 88. Mannheimer Vieh⸗ und Pferdemarkt am 7. Juni. Es waren beigetrieben und wurden verkguft per 100 Ko, Schlachtgewicht zu Mark:— Ochſen k. Qual.— II. Qual. —.— Schmalvieh I.—, II.—, III.—,— Farren J.—, II.—. 207 Kälber I. 160, II. 155, III. 150. 585 Schweine J. 105, II. 100.— Luxuspferde.— Arbeitspferde——— — Milchkühe———, 464 Ferkel 14—10.— Schafe — Lämmer—.— Ziegen—.— Zicklein—. Juſammen 1256 Stück. Mannheimer Produktenbörſe vom 7. Junji. Weizen per Juli 15.95, Nov. 16.10. Roggen per Juli 14.—, Noy. 14.40. Hafer per Juli 13.—, Nov. 13.20. Mais per Juli 12.—, Nov. 11.80 M.— Tendenz: behauptet. Auf höheres Amerika war die Stimmung für Weizen erholter und er⸗ zielten die Termine gegennber den geſtrigen S lußkurſen eine Erhöhung von 1 M. per Tonne. llebriges geſchäftslos. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußeourſe vom 7. Juni. 2 New⸗Hork TChicago Monat Weizen Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz April— d—.——————.— Mai 23J5 ⁰¶⁰¶⁰ 10 82²⁰—.——.—————.— uli 88— 5776—.— 14 60 80¼# 525⁰ 662 Auguſt————.——.—————.— September 8850 581%e 710 1470 81¼8 5360.80 Dezember 8526——.— 1465—————.— März————— 14.50————— Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafen Verkehr vom 6. Juni. Schiffer ev. Kap. 8 Kommt von Ladung CErr. afenmeiſterei III Feudel Rheinſtein Rotterdam Getreidt 18004 5 Tanered— Kohlen 18666 Dreis Karl Franz. 7 Getreide 13090 Goob Mina Jagſtfeld Steinſal 321⁴ Staubitz Eintracht 5 75 14²⁰ Hafenmeiſterei IV. Meckarhafem). Bemerburg Kronprinz d. D. R. Duisburg Kohlen 9324 Terjung R: Karcher 1— 1 15000 Hellmann Zudwig 4.⸗Steinach Steine 200⁰ Schmitt Einigkeit.⸗Gemünd 1 170⁰ Floßholz: 700 obw. angekommen, Eobm, abgegangen. Vom 7. Juni: Haſenmeiſterei J. Karbach Rhein Köln Stückgüter— Bauer ollandia Rotterdam 75— Aiagt oltke 15— app Induſtrie 5 Ruhrort Dampfer„Saale“, welcher am 28. Mai von Bremen gekabren war, iſt am 7. Juni, Nachmittags 1 Uhr wohlbe⸗ ten in New⸗York angekommen. Mitgetheilt durch Ph. Jac. Eglinger in Mannheim, alleiniger, für's Großherzogthum Baden conceſſionirter Ge⸗ neralagent des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Juni. ab ha Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 3. 4. 5. 6..8. Bemerkungen Kouſtanz Hüningen 3,02 3,06 8,41 8,47 Abds. 6 U. NekBt 3,35 3,42 8,45 8,45 3,78 N. 6 U. Lauterburg. 4,50 4,52 4,59 5,00 Abds. 6 U. Maxan.4,76 4,72 4,77 4,80 5,½29 Germersheim 4,56 4,62 4,77.-F. 12 U. Maunheim 4,64 4,62 4,70 4,82 4,98 5,40 Mgs, 7 U. Mainz 2,74 2,70 2,70 2,75 2,89.-P. 12 U. Bingen 2,47 2,42 2,40 2,55 10 U. Kaub. 2,78 2,77 2,78 2,88 8,00 2 U. Koblenz 2,81 2,79 2,77 2,82 10 U. Köln ,05 3,03 2,98 2,94 2,99 Nuhrort. 2,68 2,58 9 U. vom Neckar: Maunheim 4,68 4,65 4,71 4,90 5,05 5,45 V. 7 U. Heilbronn. 1,24 1,40 1,59 1,79 2,26 V. 7 U. Geld⸗Sorten. .52—9 ͤ Frenee,„ e Dolass ke Geld 780—16 Engl. Souvereigns„ 20 42 88 Die Fabrikate der Firma Otto Herz& Cie., Schuh⸗ Bezug auf Haltbarkeit und Eleganz und ſind nur Weniges theurer als andere minder gute Waare. Für Mannheim und geſchäft E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Ecke(Telephon 443.) 42339 * Pfa Aühmaſchinen L 2 Martin Decker 4.4 00 annheim. Großes Lager in Holz⸗ und Lederwaaren zum Brennen Gegenſtände. Platinbrennapparate, ſowie einzelne Beſtandtheile zu Nach auswärts Auswahlſendungen bei Aufgabe der gewünſchten Artikel Schwetz⸗Str. 46. Gdiuger Biergarten. Schwez. Str. 46. Großes Preiskegeln(8 Breiſe) Es ladet freundlichſt ein 65784 Joſ. Weiler. à 3% bis 4% empfiehlt der Vertreter verſchiedener größerer Geldinſtitute 88687 namentkich für öſterreichiſche Bahnen, ziem⸗ fabrik Frankfurt a.., übertreffen die beſte Maaßarbeit in Ludwigshafen Alleinverkauf bei Georg Hartmann, Schuh⸗ nur allein zu haben bei —B—————— J. C. Menger, Papierhandlung M und Bemalen. Vorlagen dazu, ſowie auch vorgezeichnete 64601 den billigſten Preiſen. Vom 1. Juni bis 1. Juli Hypotheken-parlehen Ernst Weinen 1 12 N + 14 — v* —. Mannhem, 8. Juni. Seneral⸗Anzeiger. 8. Seite. Amks⸗ und Kreis⸗B Das Geſuch des Metz⸗ gers Tobtias Gaa in Sandhofen um Ge⸗ nehmigung zur Erricht⸗ ung einer Schlächterei in Sganphofen betr. (15%0 No. 201861. Wir bringen hiermit zur öſſentlichen Kenntniß, daß der Metzger Tobias Gaa in Sandhofen beabſichtigt, auf ſeinem in Sandhofen gelegenen Anweſen ein Schlachthaus nebſt Wurſt⸗ kliche zu erſtellen und fordern wir etwaige Intereſſenten auf, ihre Einwendungen gegen das Unternehmen entweder bei dem Bezirksamte oder dem Gemeinde⸗ rath Sandhofen binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzu⸗ bringen, gn welchem das dieſe Be⸗ kanntmachung enthaltende Amts⸗ verkündigungsblatt ausgegeben wurde, widrigenfalls glle nicht auf privatrechtlichen Titeln be⸗ ruhenden Ginwendungen als ver⸗ ſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirks⸗ amts und auf dem Rathhauſe in Sandhofen zur Einſicht offen. Mannheim, den 7. Juni 1895. Großh. Bezirksamt: Dr. Strauß. 60058 Fekannfmachung. Den Vollzug der Ge⸗ werbeordnung betr, (154) No, 20507J. An ſämmt⸗ liche Bürgermeiſterämter desLand⸗ bezirks: 66057 Unter Bezugnahme auf die dies⸗ ſeitige Verfügung vom, Juli 1892 (Amtsblatt No. 183) wird hiermit angeordnet, daß die ordentliche Nachſchau über die Durchführung der Arbeitsbücher und die Be⸗ ſchäftigung der Arbeiterinnen und jugendlicher Arbeiter in den in § 148 der.⸗V.„Ordg. zur Gew.⸗ Ordg. in der Faſſung vom 24. März deg e und.⸗O.⸗Bl. S. 39 ff) bezeichneten Betrieben im Laufe des Monats Juni l. JIs., ſtatt⸗ zufunden hat. Dabei ſind die in§ 159 Ziff. —12 der..⸗Ordg. zur Gew.⸗ Ordg. Punkte feſtzu⸗ ſtellen. Das Ergebniß iſt zu be⸗ urkunden. Ordnungswidrigkeiten ind womöglich ſofort abzuſtellen. ofern letzteres aber nicht möglich ſein ſollte, wäre alsbald einge⸗ hender Bericht hierher zu erſtatten. Ueber das Ergebniß der Nach⸗ ſchau iſt bis 1. Juli l. JIs., anher zu herichten. Mannheim, den 6, Juni 1895, SGroßh. Bezirksamt: r. Strauß. Bekanntmachung. Gr. Rheinbau⸗Inſpection Mannheim 3300 kg altes Eiſen und Stahl im Wege ſchriftlichen Angebotes. Angebote ſind bis zum g den 14. Juni l. Is., ormittags 9 Uhr auf dem Inſpections⸗ Bureau M 7, 24) verſchloſſen einzureichen. as Eiſen, ſowie die Verkaufs⸗ hedingungen können jederzeit im Flußhaumagazin am Mühlauhafen eingeſehen werden. 66055 Tahrniß⸗Verſteigerung. Auf Antrag der Betheiligten werde ich aus dem Nachlaſſe der verlebten Carl Kraſtel Eheleute im Hauſe P 2, 8 öffentlich gegen Baarzahlung verſteigern: 86077 Dienſtag, 11. Vormittags 9½ Uhr: Küchengeſchirr, Porzellan, Bier⸗ gläſer, Unterſätze, Beſtecke Weiß⸗ zeug, Bettzeug, Frauenkleider ꝛc. Nachmittags 2½ Uhr: 7 Betten, 1 Spiegelſchrank, 2 Spiegel, 1 Chiffonier, 3 Schränke, * 1 Maſchtiſch mit Marmorplatte, 2 Waſchtiſche, 2 Commoden, 1 Canapee, 1 Leibſtuhl, 1 Fauteuil, 12 Stühle, 3 eſſing⸗ lüſtre, 1 Küchenſchrank, 1 Nacht⸗ üiſch und verſchiedener Hausrath. Mannheim, den 7. Juni 1895. Gg. Voiſtu, Waiſenrichter. Fahruiß⸗Verſteigerung. Aus dem Nachlaſſe des Herrn ber⸗Regierungsrath J. von avans werden dahier in M 7 No. 7 baare Zahl verſteigert 1 9 50 1I. Jan 808, orm. 9 u, Nachm ½8 Uhr: Hausgeräthe aller Arrt. Bilder, Spiegel, 1 Sopha, 1 Divan, 1 Cauſeuſe, Polſter⸗ u. Rohrſtühle, runde opale u.(Itiſche, 1 Schreib⸗ 185 Papier⸗ und Notenſtänder, 1 Bücherſchrank, 1 Büffet mit Marmorplatte, 1 Spiegelſchrank, Kleiderſchrünke, 1 Seeretär, Pfei⸗ eiſ. Gartenmöbel, 1 isſchrank, 1 Papageikäfig, Stän⸗ der, Kübel, Leitern, 1 Parthie kleine Gmwiballagen(Körbchen ꝛc.), ver⸗ ſchiedenes Holzwerk, Holz und Kohlen. 66022 Um 11 uhr 1 Pianino und 1 Badewanne mit Ofen. Hypothenengeldervong/% an, auch auf gewerbliche Anlagen, in höchſter Beleihungsgrenze vermit⸗ telt raſch und billig. 68663 Karl Seiler, Buchhalter L 10 Nr. 9. 5 Gattungen CFF . für Schwarzbrod I. Sorte, verkauft ungefähr 5 uni 1895, f Holz⸗Verſteigerung. Am Mittwoch, 12. Juni 1895, Vormittags 15 Uhr werden nachſtehend verzeichnete Nutzhölzer, Prügelholz u. Wellen, bei der Wettmer'ſchen Milchkur⸗ anſtalt lagernd, an Ort und Stelle loosweiſe an den Meiſtbietenden verſteigert. 66039 a. Nutzhölzer 2 Kirſchenſtämme. 2 Akazien„ 2 Buchen„ 1 Rüſternſtamm. 1 Ahorn b. 10 Meter Prügelholz. 0. ca. 200 Wellen. Mannheim, den 6. Juni 1895. Cultur⸗Commiſſion; Bräunig. Btkaunkmachung. Die Krankenanſtaltdahier bedarf per 2. Halbfahr 1895: 1, Backwagren: cg. 13000 Kils Schwarzbrod, 1. Sorte à 1 Kilo eg. 3000 Kilo Weiß⸗(Waſſer) Bröd⸗ chen a 190 Gramm eg, 50900 Kilo Milchhrod à 80 Gramm cg. 2500 Kilo Milchbrod à 55 Gramm 2. Maſto ſabfleiſch oder eiſch: Ia, Rind eg. 8000 9. lbfleif Kalbfleiſch: cg. 2500 Kilo. 4. Schweine⸗ u. Duürrfleiſch: eg. 500 Kilo. 5. Wurſtwaaren, Schinken ze. ca. 10,000 Portionen, deren Lieferung im Suhmiſſions⸗ 0 vergeben werden ſoll. ngebote hierauf wollen bis Mittwoch, den 19, Juni 1895, Vormittags 10 Uhr mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, auf dem Bureau der Kranken⸗ hausverwaltung R 5, eingereicht werden. Die Lieferungs⸗Bedingungen liegen inzwiſchen auf genanntem Bureau zur Einſicht offen, es wird jedach jetzt ſchon bemerkt, das 1. Die Angebote auf Lieferung von Maſtochſenfleiſch bezw. Ia. Rindfleiſch, Kalbfleiſch, Schwei⸗ nefleiſch und Dürrfleiſch nach einem zu bewilligenden Rabatt an dem jeweiligen Ladenpreis da richten ſind; aß die Preiſe für Schinken, Wuürſtwagren u. dergl. für die gane Lieferungszeit feſt nor⸗ mirt werden, „daß die bezeichneten Gegen⸗ ſtände von den Lieferanten in der Krankenanſtalt zu über⸗ eben ſind. Bei den Backwaaren haben die Angebote in der Art zu er⸗ folgen, daß bei den b. Weiß⸗(Waſſer) Brödchen, o, Wilchbrod der für die ganze Lieferungszeit u fordernde Preis per ein Kilo in Buchſtaben beſtimmt ausge⸗ drückt iſt. 66016 Außerdem iſt ſowohl bei dem Schwarzbrod als auch den Weiß⸗ waaren für die ganze Lieferungs⸗ zeit an der jeweiligen Monaks⸗ rechnung ein Rabatt, in Prozen⸗ ten angegeben, zu gewähren und behalten wir uns gleichzeitig vor, dieſe Lieferung ganz oder ge⸗ trennt zu vergeben. Angebote, die nicht unſeren Be⸗ dingungen entſprechen, werden nicht berückſichtigt. „Die auf vorgenannte Lieferung eingereichten Offerten treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen, vom Tage der Submiſſionseröffnung an 8 uns gegenüber außer raft. Mannheim, den 6. Juni 1895. Krankenhaus⸗Kommiſſion: Bräunig. Sonner. Strohlieferung. Wir vergeben auf dem Sub⸗ 1406 Ktr die Lieferung von 1400 Ctr. prima Kornſtroh Hand⸗ xeſp. Maſchinendruſch. Die Lieferung hat franko Vieh⸗ of zu erfolgen und muß bis Ende ulk d. J. beendigt ſein. ingeböte ſind bis 2 ontag, den 10. Junti d.., Vorm. 10 Uhr verſchloſſen und mit der Aufſchrift „Strohlieferung“ verſehen bei un⸗ terzeichneter Stelle einzureichen, an welchem Zeitpunkte die Eröff⸗ nung derfelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. Das Angebot tritt erſt nach Umfluß von 8 Tagen, vom Eröffnungs⸗ termine an gerechuet, uns gegen⸗ über außer Kraft. 65203 Mannheim, den 21. Mai 1895. Städt. Schlacht⸗ u. Viehhof. Der Direktor. Fuchs. Zwangs⸗Perſtrigerung. Am Montag, 10. Juni d. Is., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal q 4, 5 im Vollſtreckungswege: 300 Flaſchen Schaumwein und Cognac, 4 Schränke, 1 Waſchtiſch, 2 Oleanderbäume, 1 Käfig, 1 Ver⸗ tikow, 1 Kanapee mit Angorapelz, 1 Kommode, 1 Tiſch, 1 Rähma⸗ ſchine,! Pfe chen, tiſch, 5 Bilder, 1 Spiegel, 1 Nacht⸗ tiſch und einige Frauenkleider gegen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ſteigern 66074 Mannheim, den 7. Juni 1895. utterer, Gerichtsyblzteher. einzelnen, gaus Converſ.⸗Lexikon, 1 Plüſch⸗ 1 itur, 1 Pianind, e 0 Parthie Apparate und Vor⸗ richtungen zu elektriſchen Zwecken, Das diesjährige Heugras von den kirchenärariſchen Wieſen auf der Gemarkung Hockenheim mit einem Flächengehalt von 216 ha 22 ar 94 qm wird am Freitag, Samstag u. Montag, den 14., 15. u. 17, Juni 1895, jeweils Morgens 8½ Uhr be⸗ ginnend, im Rathhauſe zu Hockenheim loosweiſe öffentlich verſteigert. 66072 Am 14, von den oberen Bach⸗ wieſen denAllmend⸗Bühlerwieſen, den Wieſen im Herrenteich, im Altwaſſer und der Wurflache Jam 15. von den Breitwieſen, Neuwieſen, Rheinſtrang, Krumb⸗ lach, Plankſtadter Erbbeſtands⸗ wieſen, Katzengraben, Friedrichs⸗ felder Allemendwieſen, den Num⸗ mern⸗ und Schießerwieſen am 17. von der Kirſchbäch, den Hubwieſen, Neulöcherwieſen, Wild⸗ pretspfad und Strangwieſen. Nähere Auskunft ertheilen Gü⸗ tergufſeher Seßlex in Hockenheim u. Wieſonaufſeher Jünger in Ketſch Mgnnheim, den 4. Juni 1895 Evangeliſche Collectur: Buch. Srtiwillige Jerſteigerung. Am Montag, den 10, Juni d. J. Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal O 4, f im Auftrage der H. Weinlein hier: 1 Schrank, 1 Kommode, 2 Tiſche, 1 Nachttiſch, 1 Waſchtiſch, Bilder, 1 Waſchſervice, 1 Pfenſchem mit Kohlenbecken, l Paar Borhänge, 1. Schließkorb und 1 Lampe gegen Bagrzahlung öffentlich verſteigern Mannheim, den 7. Juni 1895. Futterer, 66075 Gerichtsvollzieher, Q 4, 5. Freiwillige Nerſteigerung. Am Montag, den 10, Juni d. J. Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfändlokal 4, 5 im Auftrage des J. Fink hier: 1 einth. Schrank, 1 Waſchkom⸗ mode, 1 Nachttiſch, 2 Stühle, 1 Tiſch, 1 Fauteuil, 1 Schreibpult, 1 Bett mit Seegras⸗ und Strohmatraze, 1 Spiegel, 1 Tiſchdecke und 4 Vorhänge gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. 66076 Mannheim, den 7. Juni 1895. Futterer Gerichtsvollzieher Q 4, 5. Zwangs⸗Perſteigerung. Montag, den 10. Juni, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5: 1 Nähmaſchine, 2 Kommode, 1 Nachttiſch, 1 Stück Sohlleder, 2 Schränke, 1 Schreibtiſch, 1 Schreibmaſchine, 17 Bände Brock⸗ 1 Regulirfüllofen, 2 Graäbſteine, 4 Herrſchaftswagen, 1 Eiſendraht⸗ heftmaſchine, 1 großer Schrank, 1 Spiegel, 1 Tiſch, 1 Real, 90 Stück Damenhüte, 22 Meter Sammt und noch Verſchiedenes im Vollſtreckungswege gegen Baar⸗ zahſeung öffentlich verſteigern. Mannheim, den 7. Juni 1895. Hibſcheuberger, 66060 Gerichtsvollzieher, A 1,9. Freimillige Perſtrigerung. Montag, den 10. Juni, 2 Uhr Nachmittags errn Hch. Halbreich hier im fandlokal Q 4, 5: ro ß e lushängekaſten mit Ver⸗ ſchluß öffentlich gegen ſofortige Baarzahlung. Mannheim, 1. Juni 1895. Hibſchenberger, 66059 Gerichtsvollzieher, A l, 9. Heffentliche Nerſteigerung. Fortſetzung der Konkurs⸗Ver⸗ ſteigerung im Hauſe L 10, 5 da⸗ hier am 66069 Montag, den 10. d. Mts., Nachmittags 2 Uhr. Es kommt zunächſt zur Ver⸗ ſteigerung die Ladeneinrichtung. Mannheim, 55 8. Juni 1895. Gerichtsvollzieher, K 2, 31. J% Stiftungsgelder J5 leihen. 66052 Näheres u 3, 8, 2. Stock. um Waſchen un geln (Glanzbügeln) wird angenommen und prompt und billig beſorgt. 65881 C1. 14, Hinth., 3. St. Hengras⸗Verſteigerung. verſteigere ich im Auftrage des gegen erſtes Unterpfand auszu⸗ E Velacipediſten⸗ Derein Maunheim. 6 Sonntag, den 9. Juni 1895 Ausfahrt nach Worms(Cafs Weiß) Abfahrt Nachmittags 2 Uhr vom Bahnhofsplatz. 66064 Zahlreiche Betheiligung erwartet Der Fahrwart. Sängerbund. Heute Samſtag Abeud 9 Uhr Probe. 66032 Arb.-Fortb.-Verein R 3, 14. Samſtag, den 8. Juni 1895, Abends 9 Uhr Geſangs⸗Probe, wozu die rerehrlichen Herren Sänger höflichſt gebeten werden, pollzählig zu erſcheinen. 66068 Zugleich wichtige Beſprechung. Der Vorſtand. Sommer Malta⸗Kartoffeln Holländ. u. Isländ. Matjes⸗ Häringe empfiehlt J. H. Kern, C2 * Ich empfehle einen garanfirt reinen 66079 Ital. Rothwein per Flaſche 60 Ifg. ohne Glas Pfälzer Weißwein p. Fl. 45, 60 u. 75 Pfg. ohne Glas. e griechiſchen Wein .— ohne Glas. Georg Dietz, Telph. 559. am Markt. 04,u Jwölf Apoſtel oa,f. Ich bringe meinen langjährigen anerkannten 65617 hürgerlichen Mittagstiſch in empfehlende Erinnerung und ſehe einem geneigten Zuſpruch entgegen. Hochachtungsvoll 6 4, H. K. Rieth. G 4, l. Reſtaurant z. Schwarzwalb D 3, 3 D 3, 3 * 66078 0 l. per Flaſche Empfehle Lager⸗ bier in hell und dunkel. Aner⸗ kannt vorzügliche Pfälzer und Markgräfler Weine. Ia. Küche mit fſt. Mittagstiſch. Abonne⸗ ment incl. Wein 70 und 90 Pfg. Frühſtück und Abends à la carte, Freundliche Lokalitäten. Separat⸗Weinzimmer mit Pia⸗ nino, auch für größere Vereine Hofwirthſchaft und pringbrunnen. Schwarzwäl⸗ der Schinken u hartgeräucherten Speck. Beſte Bedienung, reelle Preiſe. 66065 Hochachtungsvoll E. Köpfer, Reſtaurant z. Schwarzwald 9 3,8 vorm. Stuhlfauth. la. Bergſträßer Apfelwein von 25 Etr. an zu 17—20 Pfg. pr. Ltr. ab— empfiehlt 6 Joh. Heiter, Vertreter, Lindenhofſtraße 46, Mannheim. Fäſſer werden geſtellt. 59 019 arung. Warne hiermit Jeden meiner Tochter Ida baares Geld, ſowie Waare zu verabfolgen, da wir für keine Forderung aufkommen. 65952 C. Gärtner u. Frau. Warnung. Warne hiermit Jeden an Ida Jacobſen Geld, ſowie Waare auf meinen Namen zu verab⸗ folgen. 65951 —FTran Enzinger. 8 wurde ein Spa⸗ Verlor en zierſtock in 955 Gegend des Heidelberger Thores. Gegen Belohnung abzugeben I. 14, 8, 3 Treppen. 66056 .H. A..F 8 Große Zetten e Mf. mit tothem Inlei und gereinigten neuen Federn, Dber⸗ bett, Unterbett und zwelglk en) In beſſerer Ausführung. Mk. 15,.— desgleichen 1½ ſchläfrig..„ 20.— desgleichen L⸗ſchläfrig.„ 25,.— Verſ, zollfr. b. freier Verpack geg. Nachn. Rllckſendung od. Umtauſch geſtattet. Heinr. Weißenberg Berlin.., Landsbergerſtr.39. Preisliſte gratis und franko. 59462 Gründl. engliſch. Anterricht an Damen und Herren ertheilt eine Engländerin.(Auch Conver⸗ ſationsſtunden.) Honorar mäßig. Offerten unt. No, 65900 an die Exped. dſs. Bl. 65900 Conſervatoriſch gebild Dame ertheilt Muſikunterricht bei mäßigem Honorar. Näheres im Verlag. 65753 Kreuttner, B 4, U Hofopernsänger 66088 ertheilt Gesang-Unterricht(Konzerl- u. Operngesang.) f 8 Gras-Verſteigerung. Montag, den 10. Juni 1895, Vormittags ½11 uhr auf dem Brughauſe bei Neuhofen (Bahnſtation Mutterſtadt) läßt Herr Commerzienrath Dr. Carl Olemm in Ludwigshafen a/Rh. das diesjährige Heu⸗ und Ohmetgras von eirea 300 Morgen Wieſen in den Brugwieſen loosweiſe auf Kredit verſteigern. NB. Die Wieſen werden bewäſſert und befindet ſich das Gras in beſtem Wachsthum. 65430 Ludwigshafen aRh., den 27. Mai 1895. L. Wenner, lgl. Notar. Bekanntmachung. General-Verſammlung der Ortskrankenkasse Mannheim I Samſtag, den 8. Juni 1895, Abends 8 Uhr im Saale des Locales„Wilder Mann“ N 2, 10/¼1. Tagesordnung: 1. Bexicht über das Geſchäftsjahr 1854. 975 2. a für ein ausgeſchiedenes Vorſtandsmitglied der Arheitnehmer. 3. Verſchiedenes. 15 Die Herren Vertreter werden um recht zahlreiche Betheiligung erſucht. 64956 Mannheim, den 20. Mai 1895. 45 Die Ortskrankenkaſſe Maunheim 1 Der Vorſtand: Fr. Hofſtagetter, Vorſitzender. ſerkündigungsblall. Fiedler,.V. HEdison's 522 MHimeograph. Tauſende ſchwarzer Abdrücke von einem Original. Vertreter der ee u. Mimeograph für Mannheim u. Umgeg. F. G. Merl Ser Perſonalkredit von 800 Mk, aufwärts bis zum höchſten Betrage be⸗ ſorgt discret J. Visontai, Behördl, autor. Weate Budapeſt, Aggtelekigaſſe. 661 Kirchen⸗Anſagen. Gvangel. proteſt. Gemeinde. Sonntag, den 9. Juni 1895. Trinitatiskirche. Morgens 81½ Uhr Pröodigt. Stadtvikar 70 Morg. 10 1t Predigt, err Stadt⸗ vikar Eiſinger. ittag 2 Uhr Chriſtenlehre Herr Dekan Ruck⸗ haber. Abends 6 Uhr Predigt Herr Stadtvikar Raupp. Schloßkirche. Morgens 9 Uhr Predigt. Herr Decan Ruckhaber. Lutherkirche. Morgens ½10 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ vikar Hofheinz. Morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt Herr Stadtvikar Hofheinz. Friedenskirche. Morgens ¼½10 Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ vikar von Schöpffer. Morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt Herr Stadtvikar von Schöpffer. 5 Diakoniſſenhaus⸗Kapelle. Morgens 11 Uhr Predigt. Herr Pfarrer Herrmann. Stadtmiſſion: Evangeliſchts Nereinshaus,( 2, 10. Sonntag Vormittag 11 Uhr Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr Predigt, Herr Paſtor Steffann. Montag Abend 8½ Uhr Bibelſtunde im Männer⸗ u. Jünglingsverein. Mittwo Abend 8½ Uhr allgemeine Herr Paſtor Stef⸗ fann. Donnerſtag Abend 8u, Uhr Schriftbetrachtung im Jünglingsverein, jüngere Abtheilung. Kinderſchule Traitteurſtr. 9b. Freitag Abend 8¼ Uhr Bibelſtunde. Stadtmiſſionar jänter. Diakoniſſenhaus⸗Kapelle. Sonntag, 9. Juni, Vorm. 10 Uhr Predigt. Herr Pfarrer Herrmann. SGemeinde der biſch. Methodiſtenkirche U 6, 28, Hinterh. Sonntag Nachmittag 2 Uhr Sonntagsſchule. Sonntag 3 Uhr Predigt. Jedermann iſt freundlich ein⸗ ad! geladen. Altkatholiſche Gemeinde. Sonntag, den 9. Juni, um 10 Uhr Gottesdienſt. Kathol. Kirche der Neckarvorſtadt. Dreifaltigkeits⸗ Sonntag, den 9. Juni. 7 Uhr Frühmeſſe. /½9 Uhr Singmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Predigt und Amt. 2 Uhr Chriſten⸗ lehre. Uhr Sakramentale Andacht Todes-Anzeige. 5 Verwandten, Freunden und Bekannten widmen wir hiermit die Trauernachricht, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unſere unvergeßliche Gattin, Mutter, Groß⸗ mutter und Schwiegermutter Fran Johanna Stolzeuthaler geb. Haas heute Vormittag 11 Uhr, wohlverſehen mit den Sterb⸗ ſacramenten der heiligen katholiſchen Kirche, nach langem ſchwerem Leiden im Alter von 68 Jahren zu ſich in die Ebwigkeit abzurufen. 66050 1 Mannheim⸗Käferthal, 7. Juni 1895. Um ſtille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet heute Samſtag, Abends 5 Uhr vom allgemeinen Krankenhauſe Mannheim aus ſtatt Dies ſtatt jeder beſonderen Anzeige. Seneral-Anzeiger Mannheim, 8. Juni. In älle Iniberaner in und um Mannheim ergeht hiermit die ebenſo herzliche als dringende Bitte, ſich am Sonntag, den 9. Juni, Nachmittags 5 Ahr zu einer Beſprechung im kleinen Saal zum Scheffeleck, M 3, 8 einzufinden. J. Hagner, luth. Pfarter belelerk 9 2. 17 n Medizinalkaſſe der kathol. Pereint. 5 Zm Monat Inni frrien Eintritt. Maunheimer Parkgeſelſſchaft. Sountag, 9. Junt, Nachm.—6 Uhr u. Abends—11 Uhr Zwei OConcerte eſi der 5 i gen Grenadier⸗Kapelle. Direction: Herr Kapellmeiſter M. Vollmer. Entree 50 Pfg. Kinder 20 Pfg. Abonnenten frei. 65967 Der Vorſtand. Die Abonnenten werden dringend gebeten, beim Eintritt in den Park die Abonnementskarten vorzuzeigen. Wirthſchaftseröffnung u. Empfehlung. reunden und Gönnern hier und auswärts, ſowie der verehrl. Nachbarſchaft zeige hiermit ergebenſt an, daß ich die neu hergerichtete Restauration zum Stolzenſels F 4, 12 deute eanſtat m CIINGRERNTr und hochfeinem Bier aus der Brauerei Gebr. Schrank, Edingen nebſt ſelöſtgezogenen Weiß⸗ und Rothweinen, gutem Mittag⸗ u. Abendtiſch(wie bekannt früher im Walfiſch) eröffnen werde und Lade zu zahlreichem Beſuche freundlichſt ein. 66078 Hochachtungsvollſt .Klausmann. Lützelſachſen bei Weinheim. Anr Traube. Unterzeichneter empfiehlt für Ausflügler und Vereine ſeine ſchöne ſchattige Gartenwirthſchaft mit gedeckter Halle. Spezialität in Rothwein. Bier aus der Brauerei Eich⸗ baum Mannheim. 88067 Der Beſitzer: Konrad Steinmetz. Luftkürbrt Lindenfels I. Odenw. Hoôtel zum„Hessischen Haus“ ehweilzerhaus mit 8 Baleong). .251 heisesaal. 40 Zimmer mit 60 8 Garten. TLeraſisl. Küchs. Jute Weine. Hildebrandtsches Bzportbier. 80 Vollst. Pension Mk.—4. 80. Warme der zu Jeder Tageszeſt. Der Besitzer: Ph. Rauch. NPB. Wagen aufxorberige Bestellung ah den Bahnhöfen in Benstfisim à, d. B. uucl Reichelshelm 1. G. 65258 Heidelberg. Prachtvolle Lage über dem Schloss. Schloss-Hötel.Hau⸗ ersten es. Müssige Exelge. Hotelterrasse mit unvergleichlich schbner Augsioht auf Schloseruine und in die Rheinebene. Table'hôte 1 Uhr M..50. 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Gelenke, acuter U. chronischer Gelenkrheumatismus, Gieht, Neuralgien, Krank-⸗ beiten des Magens u. Unterleibs, Verstopfungen, Dlarrhöen, Amorrholdalleiden, Asthma, Vollblüti kelt, Lungenkatarrhe, mangelhafte Blutbildung, Bleſchsucht, Chlorose, fehlerhafte Men- Strustlon, Schwäche der Genitallen, Schlaflosigkeit, Fettleſbigkeit, Herzverfettung ete, eto. Ausserdem dient dis Anstalt für Recon- valescenten nach überstandenen schweren Krankheiten zur Fr- holang und Kräftigung. 64577 Schwetzingen. Holel und Reſtauration z. Goldnen Hirſch uit GartenzTeraſſe; Fünf Minuten vom Bahnhofe, am Eingang UiGroßb Anlagen. Gegründet 1885 2 J. Köfel. Beſitzer. H. Sprenger, H 9, 44 Mübelfabrik u. Lager H 9, 4a. Reichhaltiges Lager in Kaſten⸗ u. Polſter⸗Möbeln, Herren⸗ und Damenſchreibtiſche, Betten, Matratzen, Spiegel, „ſ. w. 0 Spseialität: ganze Braut⸗Ausſtattungen in ſolider Aus⸗ kabzund zu den billiaßten. Niederlage + Mlaurheiner Gunni, Gutlaperha. und Acbel. 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Außerdem habe ich mich, veranlaßt durch den enor⸗ men Zuſpruch, den mein Geſchäft hier erfahren hat, zur Anſchaffung von 7 neuen Patentmöbelwagen in der Länge von 8 bis 9½ Meter, entſchloſſen, ſo daß mein Wagenpark nunmehr aus 22 grossen neuen Patentmöbelwagen beſteht. 105 bin dahex in der Lage, allen Anforderungen du ent⸗ ſprechen Und billigſte Preiſe zu notiren.— Ich bitte, das mir ſeither bewieſene Vertrauen auch fernerhin zu bewahren. Zur Rückladung empfehle ich Patentmöbelwagen in folgenden Richtungen: 1 Wagen Mannheim—Antwerpen 1„ 15— 00 5 —Limbur n 55 5 Aünchen 0 75—Berlin 5 „ Brüßge(Belgien)—Mannheim 1 Mainz 55 1 „ Stuttgart— 5 —=5, Wiesbaden— 5 „ Kiel— 5 10 lensburg— 55 aden⸗Baden— 0 1225„ reiburg 1„ ad⸗— en— Ferner gehen wöchentlich leere Wagen nach und von Heidelberg. Koſtenvoranſchläge ſtehen jederzeit gerne zu Dienſten. J. Kratzert, Anſtalt für Möbeltransport, Verpackung u. Spedition. Feuerſicheres Möbel⸗gagerhaus. Mannheim, R I1, 12. Telephon 298. Heidelberg. 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Es war dieſe Denkmalsenthüllung ein Feſt⸗ und Freudentag für ganz annheim und ſeine Umgebun ſ ſetzen, deſſen gentale de und 1155 Pfeiler ſchufen, auf denen erhoben hat. eſſen unbeugſamer Willensſtärke die unerſchütter⸗ 5 In kleinem Kreiſe wurden bisher ſolche Vorbereitungen getroffen, die zur erfolgreichen Durchführung des patriotiſchen Gedankens a e erſchienen. 285 Es 15 auch Nuf pief, heute ſchon einen namhaften Geldbetrag für die Sache zur Ver⸗ 1 tellen. ieſem Wege allein kann und ſoll aber das ſchöne Werk, das bis fügung zu jetzt nur vorbereitet werden ſollte, nicht zu Ende geführt werden. Wir wollen einen Mann Auers Gasglühlicht ehren, welcher 11 unſer ganzes Volk gelebt und gearbeitet, und deſſen höchſte Ideale ver⸗ wirklicht hat. Alle unſere Mitbürger haben ein Recht darauf, ihre Dankbarkeit hiefür je nach ihren Kräften zu bethätigen. 5 Nachdem bereits in ſ defaßt worn bei Anlaß der 80. Geburtstagsfeier U Sr. Durchlaucht der einſtimmige Beſch efaßt worden iſt, dem Fürſten Bismarck— dem Ehrenbürger unſerer Stadt— ein Denkmal dahier zu errichten, ſind in einer Verſammlung der bisherigen Spender die Unterzeichneten erſucht worden, ſich mit Cooptationsbefugniß als geſchäftsführenden Ausſchuß zu conſtituiren und einen Aufruf zu weiterer Betheiligung an dem ſchönen Werke ergehen zu laſſen. Indem wir dieſen Auſtrag vollziehen, wenden wir uns, jede Begründung als hier ganz über Aſſeg bei Seite laſſend, an die uns wohlbekannte Vaterländsliebe unſerer Mitbürger, welche bei der Errichtung des Kaiſer Wilhelm⸗Denkmals und ebenſo bei der bereits ſtattge⸗ habten Sammlung für das Kriegerdenkmal in wahrhaft glänzender Weiſe ſich bewährt hat und ſicher auch bei der Ehrung des erſten Rathgebers unſeres Heldenkaiſers ſich wieder be⸗ wühren wird. Wir werden vorerſt von der wiederholten Einberufung einer größeren Ver⸗ ſammlung Umgang nehmen und erſuchen unſere Mitbürger, ihre Beiträge, groß oder klein, in die bei den Unterzeichneten aufliegenden Liſten einzutragen. Etwaige auf den von uns angeregten Gegenſtand bezügliche Rathſchläge oder WMünſche bitten wir zur Kenntuiß des einen oder andern der Unterzeichneten ge⸗ laugen laſſen zu wollen. Mannheim, im Mai 1895. der geſciſtzfüßende Ausſchuß für Errichtung eines Bismart⸗Denknals: Eruft Baſſermann, Reichstagsabge⸗] Hch. Kern, Kaufmann, O 2, 10½, ordneter, L 10, 12. Hch. Lanz, Commerzienrath, A 2, 6. Beck, Oberbürgermeiſter, L 8, 10. Vietor Lenel, Commerzienrath, N 7, 4. Dr. Ad. Clemm, Stadtrath, Kaiſerring38.] Aug. Ludwig, Stadtrath, K 8, 21. C. Eckhard, Privatmann, L 11, 15/16.] L. Mathy, Profeſſor, M 5, 3. Robert Engelhard, Fabrikant, E 1,.] Guido Pfeifer, Privatmann, B 1, 3. Emil Hirſch, Kaufmann, E 7, 21. Carl Reiß, General⸗Conſul, E 7, 20. C. Jörger, Geh. Commerzienrath, MI,.] H. E. Schindele, Kaufm., L 11, 24/25. Regelmäßiger Schnelldienſt zwiſchen Mannheim-Strassburg und vice-versa. Wöchentlich Lmalige Abfahrten. Güter ſind anzuliefern an unſerer Einladeſtelle bei den Herren [Gebr. Fendel(früher Egaus⸗Halle) nener Rheinhafen. Strässburger Rheinschifffahrts-Gesellschaft 64777 mit beſchr. Haftung. Total-Ausrertauf. Wegen Lokal⸗Veränderung verkaufe ich mein reich aſſortirtes Lager aller Arten Handſchuhe ſowie 65981 Cravatten& Herrenwäsche neueſter Deſſins und ſolider Qualitäten in ganz bedentend kednzirten Preiſen. 2 M. Goldrmnaun vormals R. H. Dietrieh N à, 78 Kunſtſtraße N2, 28. Auf die Fenſterauslage mache ich beſonders aufmerkſam. Vom 1. Junkf an bis zum Schluſſe der Jahreszeit ſind die Preiſe meiner 15 ſämmtlichen Waaren 65761 4 bedeutend herabgeſetzt. Auf einen kleinen Poſten vorjähriger 5 Engl. 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