1 17 der zu Stolberg, Staatsminiſter v. Boetticher, Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſe agen unter 9 2603. Abounemeut: 60 wfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. ſerate: der Stadt Maunheim und Umgebung. aunheimer Journal. Mzciger (Mannheimer Volksblatt.) Berantwortlich: für den polit, und allg. Thelle Shef⸗Redakteur Herm. Meyer. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. RNotationsdruck und VBerlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Die EbnlteZeil 20 Pfg.(105. Jahrgang.) en e men ee ei eeee n Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. b ee d Doppel Nammern 5 Pfh. E 8, 2 Seleſeuſte zud nerbreitett: Zeitung in Maunhein zub Angebung. IS Nr. 166. Freitag, 21. Juni 1895.(delephen-Ur. 218.) ——— aaeeeeeeee—— ee e 15 5 1 4. Abonnements ⸗Einladu ng. „General Anzeiger- (Maunheimer Journal) 115 auf dem Boden einer nationalen und liberalen olitik, beſpricht in Leitartikeln die brennenden Ta 9 esfragen und erſtattet Bericht über die politiſchen Weltbegebenheiten. Eine beſondere Pflege läßt der „General Anzeiger“ 158895 lokalen Theile angedeihen und widmet den orgängen in Stadt und Land eingehende Bericht⸗ erſtattung. Kuuſt und Wiſſenſchaft, insbeſondere die Aufführungen des Mannheimer Hof⸗ und Nekiong ihen ie⸗ ſige und auswärtige Konzerte finden im„General⸗Anzeiger“ prompte und ausführliche Beſprechungen. Das Feuilleton und der übrige unterhaltende Theil des„General⸗ eigers“ iſt anerkannt reichhaltig und hochinter⸗ eſſant. Der Handelstheil des„General⸗Anzeigers“ bringt die Berichte der Mannheimer und Frankfurter Börſe, ſowie 28 Handelsnachrichten und Schifffahrts⸗ erichte. Ganz beſonders aber machen wir auf unſeren in letzter Zeit erheblich vermehrten 19 75 5 telegraphiſchen Depeſchendienſt *„ufmerkſam, wodurch wir in den Stand geſetzt ſind, unſere in ſchnellſter Weiſe von allen wichtigen VBorgängen zu unterrichten. Der„General⸗Anzeiger“ koſtet bei unſerer Expedition E 6, 2, bei den Trägerinnen(ausſchließlich Trägerlohn) und bei unſeren Agenten monatlich nur 60 Pfennig. Durch die Poſt bhoare ohne Romanbeilage(Nr. 2802) 2 Mark 30 Pfennig. Durch die Poſt bezogen mit Romanbeilage(Nr. 2808) 2 Mark 85 Pfennig(am Schalter abgeholt), 8 Mark 25 Pfennig(frei ins Haus geliefert). Bei der großen Verbreitung des„General⸗ Anzeigers“ in Stadt und Land iſt er ein Inſertions⸗ Organ allererſten Ranges. Der„General⸗Anzeiger“ iſt Amts⸗ und Kreis⸗ verkünbigungsblatt. Expedition und Redaktion E 6, 2. ———— 5 Einweihung des Nord⸗Oſtſeekanals. Den Höhepunkt der Feſtlichkeiten in Hamburg bil⸗ am Mittwoch Nachmittag das Feſtmahl im Nathhauſe. Bei demſelben, das herrlich verlief, war die Tiſch⸗ ordnung des Fürſtentiſches folgende: Rechts von dem Kaiſer ſaßen der Prinzregent von Bayern, der König von Württem⸗ berg, der Großherzog von Heſſen, der Großherzog von Olden⸗ burg, Senator Moehring, der Erbgroßberzog von Mecklenburg⸗ Strelitz, der Fürſt von Hohenzollern, der Prinzregent von Sippe, Prinz Friedrich Heinrich von Preußen, Herzog Ernft von Sachſen⸗Altenburg, Herzog Friedrich Ferdinand von Schleswig⸗Holſtein⸗Sonderburg⸗ Ae Herzog Ernſt Günther von Schleswig⸗Holſtein, ſodann links von Seiner Majeſtät Bürgermeiſter Lehmann, der König von Sachſen, der Großherzog von Baden, der Großherzog von Sachſen⸗Weimar, Senator Oswald, der Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin, der 5 von Coburg und Gotha, Prinz Albrecht von Preußen, der Fürft von Waldeck, Fürft von Schaumburg⸗Lippe, der Erbgroßherzog von Oldenburg, Prinz Joachim Albrecht, der Erbprinz von Meiningen, Bürgermeiſter Behr, der Erbprinz von Reuß. Gegenüber Seiner Majeſtät ſaßen: der aez von Pork, der Großfürſt Alexis, ſodann nach link nz Friedrich Leopold von Preußen, Prinz Ludwig von ern, Senator Burkhard, Achmed Tewfik Paſcha, die Bot⸗ chafter Graf Lanza und Mendez de Vigo, Sena tor Stabmer, otſchafter Graf v. Oſten⸗Sacken, Fürſt zu Hohenlohe⸗Langen⸗ burg, Prinz Auguſt Leopold von Coburg, Erbprinz zu Hohen⸗ lohe⸗Oehringen, Graf Walderſee, Staatsſekretär Freiherr von Marſchall, Gefandter Krüger, Präſident des Reichstages von Buol; nach rechts vom Herzog von Pork Bürgermeiſter Möncke⸗ berg, Erzherzog Karl Stephan, der Herzog von Genua, Prinz nrich von Preußen, Senator Hertz, die Botſchafter Sir ward Malet, Herbette, v. Szögynyi, Runyon, der Reichs⸗ kanzler Fürſt zu Hohenlohe, der Vorſitzende des. Pruſdent räſiden inrichſen, der Geſandte v. Kiderlen⸗Wächter und Präſident ereman. An den Spitzen der Tafeln hatten ihren Platz Fachr von Sr. Majeſtät Senator Schemman, links Senator mann. Auf den Kaiſertoaſt des Bürgermeiſters Lehmann miderte ber Tatier Frlgendermatzen: Mein verehrter Bürgermeiſter! Tief ergriffen bin ich von den ſoeben vernommenen Worten, tief ergriffen vor Allem von dem Empfang, den mir Hamburg ſoeben bereitet hat, wie ich desgleichen ſelten einmal erlebt. Der Geiſt, der mir ent⸗ gegenſchlug, war kein gemachter, kein gewöhnlicher. Gleich einer Windsbraut ſchallte mir der Jubel der Stadt entgegen. Ich weiß wohl, daß ich mir nicht anmaßen darf, daß dieſer Jubel meiner Perſon gegolten. Vielmehr erkenne ich in dem⸗ ſelben den Ausfluß des Pulsſchlages unſeres geſammten deut⸗ ſchen Volkes, welches ſtolz darauf iſt, das neu geeinte deutſche Reich in ſeinen Fürſten und hohen Gäſten vertreten zu ſehen. Empfangen Sie dafür meinen herzlichen Dank und ſeien Sie der Dolmetſch meines Dankes auch den Hamburgern gegen⸗ über. Solche Momente, wie wir ſie heute erleben, rufen in uns die Erinnerung zurück, und vor Allem die Erinnerung in dankbarer Form. Wir müſſen in Dank und Wehmuth gedenken des großen Kaiſers, der dahingegangen, und ſeines herrlichen Sohnes, unter denen das Werk, auf das Sie ſoeben angeſpielt haben, erſtanden iſt. Uns Allen iſt noch gegen⸗ wärtig der Jubel bei dem letzten Beſuche meines hochſeligen Herrn Großvaters. Wir vereinigen zwei Meere; auf das Meer lenken ſich unſere Gedanken, das Meer, das Sinnbild der Ewigkeit. Meere trennen nicht, Meere verbinden; die verbindenden Meere werden durch dieſes neue Glied zum Segen und Frieden des Volkes; die erzgepanzerte Macht, die verſammelt auf dem Kieler Hafen iſt, ſoll zu gleicher Zeit ein Sinnbild des Friedens ſein, des Zuſammenwirkens aller europäiſchen Culturvölker zur Hochhaltung und Aufrecht⸗ erhaltung der europäiſchen Culturmiſſton. Haben wir einen Blick auf das Meer, ſo werfen wir einen Blick auf das Meer der Völker. Aller Völker Herzen richten ſich hier⸗ her mit fragendem Blick. Sie erheiſchen und wünſchen den Frieden. Im Frieden nur kann der Welthandel ſich entwickeln, im Frieden nur kann er gedeihen, und Frieden werden und wollen wir aufrecht erhalten. Möge in dieſem Frieden auch Hamburgs Handel blühen und gedeihen! Es ſoll ihm ſtets der Schutz des kaiſerlichen Aars folgen, wohin er auch ſeine Bahnen über die Welt ziehen möge. Wir aber alle erheben jetzt unſere Gläſer und trinken auf das Wohl unſerer werthen Hanſaſtadt Hamburg. Sie lebe hoch! und nochmals hoch! und zum dritten Male hoch! Nach dem Feſtmahl fand das Abendfeſt auf der Alſterinſel ſtatt. Freilich hinderte ein ſtarker Gewitterregen anfangs den Beginn desſelben, bald aber hellte ſich das Wetter auf und den hohen Gäſten wurde auf der bekanntlich künſtlich hergeſtellten Inſel ein bei⸗ ſpiellos großartiges Feuerwerk geboten. Der Kaiſer landete gegen 9 Uhr nach einer Rundfahrt auf der Inſel, welche er gegen 11 Uhr verließ, um ſich auf dem Aviſo „Kaiſer⸗Adler“ nach Brunsbüttel zu begeben. Ueber die weiteren Ereigniſſe ſagt unſer Spezial⸗ bericht vom Bord der„Auguſta Viktoria“: Das herrliche Feſt in Hamburg iſt nun vorüber und wie ein Märchen aus alter Zeit zog es an uns vorüber, beein⸗ trächtigt nur durch die Thatſache, daß Ihre Majeſtät die Kaiſerin durch ein neuralgiſches Leiden gezwungen war, daheim zu bleiben. Alles hatte ſich ſo ſehr dazu gefreut, auch die Kaiſerin dem Feſte beiwohnen zu ſehen und nun war dieſe Freude vergeblich. Nach Beendigung des ſchönen Alſterfeſtes hatte ſich Sr. Majeſtät der Kaiſer in Begleitung des Prinzregenten von Bayern, des Königs von Sachſen, des Königs von Württem⸗ berg, des Großfürſten Alexis von Rußland und des Herzogs von Genug un Bord S. He. Aviſo„Kaiſeradler“ von Ham⸗ burg aus nach Brunshauſen begeben, wo letzterer in der Nähe der„Hohenzollern“ Anker warf und der Kaiſer auf dieſe, der Herzog von Genua auf die„Savia“ überſchiffte. Gegen 2 Uhr Nachts erfolgte die Fahrt der„Hohenzollern“ nach hier und bald darauf jene des„Kaiſeradler“ und der „Savia“. Der„Kaiſeradler“ führte, als Fürſtenſchiff, Topp⸗ flagge im Großtopp. Der Reihenfolge nach hatten gegen 11½ Uhr Abends die Aviſo:„Lenſcha“,„Osborne“,„Trahant“, „Grille“,„Aretuſa“„Euchantreß“,„Surcouf“,„Grosjatſchi“, „Marques de la Enſenda“,„Edda“,„Viking“,„Marblecheat“, „Mirrca“,„Hekla“ und„Alkmear“ die Fahrt hierher ange⸗ treten und ankerten auf Brunsbüttels Rhede. Rechts voran, unmittelbar am Kai, im hieſigen Binnenhafen liegt unſere „Auguſta Victoria“, jenſeits derſelben„Kaiſer Wilhelm II.“, links vorn ebenfalls unmittelbar am Kai„Trave“, jenſeits derſelben„Columbia“ und jenſeits dieſer„Rhaetia“. Extrazüge aus Hamburg brachten die Gäſte des Reiches Naächts hierher und obwohl Alle von der Fahrt etwas ermüdet waren, wollte doch Jeder Zeuge des Beginnens der Kanal⸗ fahrt ſein, und das eines jeden Dampfers war daher von ſeinen Paſſagieren überfüllt. Auch wir mochten unſere Kabine nicht aufſuchen und wollten den hiſtoriſchen Augenblick der Einfahrt in den Kanal nicht verſäumen. Aus der eune iſt eine Volksmenge hier zuſammengeſtrömt, um euge der Abfahrt des Kaiſerlichen Kanalgeſchwaders zu ſein. der Tag war kaum angebrochen, als ſämmtliche an der Kanal⸗ fahrt theilnehmende Schiffe Toppflaggen ſetzten. Der Dampfer 5 Wilhelm II.“, als Fürſtenſchiff, führt ein Großtopp 125 f daneben 5 Achen. ia nach änden, die den Damp des deutſchen glond eigen⸗ thümlichen Flaagen. Um 4 Uhr früh wird die 5 ohenzollern“ in den Kanal einfahren, ihr folgt der„Kaiſeradler“ und dann in nachſtehen⸗ der Reihenfolge:„Kaiſer Wilhelm II.“,„Lenfahn“, engliſche Aoge„Osborne“, italieniſche 1„Savoia“, öſterreichiſcher Aviſo„Trabant“, Dampfer„Auguſta Viktoria“,„Eolumbia“, „Rhaetia“,„Trave“, Aviſo„Grille“, italieniſche Aviſo„Are⸗ tuſa“, engliſche Hacht„Enchantreß“, franzöſiſche Aviſo„Sur⸗ cbuf“, ruſſiſche Aviſo„Großjaſchtſchi“, ſpaniſche Aviſo„Mar⸗ ques de la Enſenada“, ſchwediſche Aviſo„Edda“, norwegiſche Aviſo„Viking“, Vereinigten Staaten Kreuzer„Marblehead“, rumäniſche Aviſo„Mirena“, däniſcher Kreuzer„Heela“ und holländiſche Aviſo„Alkmaar“. Das früher ſo beſcheidene Brunsbüttel iſt jetzt zu einem wichtigen Orte geworden und hietet beſonders heute wo ſich alle die vorgenannten 9115 im Hafen und auf der Rhede befinden ein lebhaftes Bild. Der Traum früherer Jahrhunderte wurde zur Wahrheit, er iſt erfüllt. Nord⸗ und Oſtſee ſind mit einander verbunden. Soeben fährt die„Hohenzollern“ in den Kanal ein und auch wir werden bald folgen. Wir ſchließen daher unſeren Bericht und rufen dem Leſer ein:„Auf Wiederſehen von Holtenau aus“ zu. Die Fahrt durch den Kanal iſt aufs Beſte verlaufen. Bei derſelben folgte der Hohenzollern zunächſt der Kaiſeradler und dann die übrigen Schiffe. Der Columbia folgte als zweites Schiff, abweichend vom Programm, die Rhaetia, und nach Verlauf einer halben Stunde, um 1 Uhr 30 Minuten, die Trave. Sie brachte die Mitglieder des Reichstags und des Landtages. Kein Zwiſchenfall hat ſich ereignet. Das Ufer war überall dicht beſetzt von Landbewohnern, Schulen und Feuer⸗ wehren, die beim Paſſiren der Hohenzollern und aller andern Schiffe in laute Hochrufe ausbrachen und mit den Hüten und Tüchern ſchwenkten. Die Muſikcorps ſpielten die Volkshymne, das Preußenlied und andere patrotiſchs Lieder. Der franzöſilche Aviſo Surcouf wurde bei der Durchfahrt mit der Marſeillaiſe begrüßt, was von den Offizieren des Aviſos erwidert wurde. Die Ufer waren an zahlreichen Stellen herrlich mit Flaggen und Quir⸗ landen geſchmückt. Infanterie und Huſaren hatten den Rand des Kanals beſetzt. Die britiſche Hacht Osborne und unmittelbar nach ihr die italieniſche Dacht Savoia paſſirten gegen 11 Uhr Vormittags Rendsburg. Beide Schiffe waren feſtlich ge⸗ ſchmückt und führten an den Hauptmaſten die deutſche Reichsflagge. Die auf den Schiffen aufgeſtellten Muſik⸗ kapellen ſpielten die engliſche und und die italieniſche Nationalhymne. Die Zuſchauer begrüßten die vorüber⸗ fahrenden Schiffe lebhaft. Um 10½½ Uhr kam die Pacht des Erbgroßherzogs von Oldenburg, Lenſahn, in Rends⸗ burg an. Um 12¾% Uhr Nachmittags glitt die Kaiſeryacht Hohenzollern majeſtätiſch aus der Holtenauer Schleuſe in den Hafen. Der Panzer„Kurfürſt Friedrich Wilhelm“ eröffnete das Salutſchießen, ſämmtliche Schiffe fielen mit 33 Schüſſen ein. Unter Kanonendonner erſchallen brauſende Jubel⸗ rufe der Tauſende der Zuſchauer. Der Kanal iſt damit eröffnet. Das Wetter iſt prachtvoll. Der Kaiſeradler traf um 1 Uhr 25 Min. ein und wurde mit lebhaften Hurrahrufen begrüßt. Die Durchfahrt der übrigen Schiffe erfolgte programmgemäß. Im Ganzen paſſirten 22 Schiffe den Kanal, als letzter der niederländiſche Aviſo Alkmaar. Nachdem die Hohen⸗ zollern feſtgemacht hatte, ſtatteten der Chef des Manöver⸗ geſchwaders und der Stationschef beim Kaiſer Meldungen ab. Das Preßſchiff begleitete am Mittwoch Abend die Kaiſeryacht von Hamburg bis Blankeneſe und kehrte alsdann zurück. Die ausländiſchen wie einheimiſchen Journaliſten wurden mit Sonderzug nach Kiel befördert, woſelbſt ihnen wiederum ein beſonderes Schiff zur Ver⸗ fügung geſtellt werden wird. (Ueber den weiteren Verlauf der Feſtlichkeiten ſiehe unten die Privattelegramme.) —— Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 21. Juni⸗ Zu der ſozialdemokratiſchen Landtags k a n vi. datur Dreesbach⸗Geis hierſelbſt ſchreisbt die Karlsruher„Bad. Landesztg.“ Folgendes: Dieſe Aufftellung der Kandidaten iſt das Wer—e eilen derſelben, des Herrn Dreesbach ſelbft, der damit be⸗ „daß er ſich um die Beſchlüſſe des Zafzter Partetage mert, wie ſeinerzeit um die der Offenburger deskonferenz, die er, als ſie Seiner Sel.ef berrlichkeu nicht 25 Willen war, zur Entrüſtung der Ger een mtt allerlei ſeworten traktirte. Bel dem Lahrer Parteitag iſt bekaunt. lich unter den Augen Bebels beſchloß worden, es wei Aeeahden am aufge werden. ger 5 be Aakde 2 b e 2. Seite. Senerai-Anzeiger. —, eeen ich über die Intrlguen und Unbotmäßigkeiten des rolhen Doktors und ſeiner Freunde zu beſchweren und dieſelben zur Aburtheilung vor den Richterſtuhl jener gerechten Männer àu ſchleppen, die ſeinerzeit in Frankfurt verſammelt waren. Man erinnert ſich auch noch, wie dte Dreesbach'ſche„Volks⸗ timme“ ſich vor einigen Monaten vor Entrüſtung nicht zu faſſen wußte, als die Nachricht auftauchte, Genoſſe Geis zolle fur den Landtag kandidiren. Heute iſt das Thatache, vas die„Volksſtimme“ damals rundweg dementirte. Die Kandidatur Geis iſt eine von langer Hand durch Drees⸗ oach vorbereitete. Dreesbach päppelte die Kandidatur Geis azuf, indem er dieſen bald da bald dort ſein Sprüch⸗ zein aufſagen ließ. Herr Dreesbach wußte auf dem Lahrer 70 genau, warum es für ihn„keine Verſöhnung“ mit r. Rüdt gab, Die Mannheimer Genoſſen, die glauben, die Kandidatur Geis als die ihrige anſehen zu dürfen, werden in der allgemeinen Parteiverſammlung gleich der Monatsver⸗ ſammlung lediglich die Abmachungen des Dreesbach'ſchen Konventikels gutzuheißen haben und ſie werden es auch thun. Es wird ſich aber zu zeigen haben, was der andere ſozial⸗ demokratiſche Verein zu der Sache ſagt und ob die Landes⸗ urganiſation den Muth haben wird, ihr Anſehen und das des Lahrer Parteitags zu wahren, über den ſich Herr Dreesbach ſouverän, wie er nun einmal veranlagt iſt, hinweggeſetzt hat. Wir ſind in der That einigermaßen neugierig darauf, ob nicht etwa im„Volksfreund“ dem„Genoſſen Dreesbach“, wenn guch gelinde, die Naſe auf die Lahrer Beſchlüſſe geſtoßen wird, Wenn die Soeialdemokraten ſ ſo wenig an hre eigenen Erklärungen halten, wie das in vorliegenden alle wieder zu Tage tritt, ſo dürfen ſie ſich auch nicht be⸗ chweren, wenn ultramontane Abgeordnete für die Umſturz⸗ görlage ſtimmen, obwohl ſie den Sozialdemokraten gegenüber ſich unterſchriftlich„gegen jede Beſchränkung der Volksfreiheit“ erklärt haben. Von der nationalliberalen Fraktion des preußiſchen Abgeordnetenhauſes nahmen an den Feierlich⸗ keiten zur Einweihung des Nordoſtſee-Canals folgende Herren Theil: Böttinger, Born, Eckels, Haſſe, Hobrecht, Holtermann, Krauſe, Mohr, Mues, Olzern, Sattler, Schulze⸗Vellng ſen. Zu den amtlichen Tribünen in oltenau haben noch Eintrittskarten erhalten die Abgg. ürgenſen, Junghann, Lohmann und Wallbrecht. Eine Zuſammenſtellung der Eiſernen Kreuze aus den Rangliſten von 1870/71 und 1895 ergibt eine bedeutende Abnahme der Eiſernen Kreuze im Heer und in der Marine. Es ſtehen in der Rangliſte von 1870/71: 4 Senioren des Eiſernen Kreuzes erſter Klaſſe, 13 desgleichen der zweiten Klaſſe, 3 Ehrenſenioren zweiter Klaſſe, ferner 8 Großkreuze, 265 erſter Klaſſe, 6 erſter Klaſſe am weißen Bande, 7984 zweiter Klaſſe unbd 1808 zweiter Klaſſe am weißen Bande im aktiven Heer einſchl. Beamte; im Beurlaubtenſtande: 5 erſter Klaſſe, 2423 zweiter Klaſſe und 456 zweiter Klaſſe am weißen Bande; in der Marine: 1 erſter Klaſſe, 9 zweiter Klaſſe und 2 zweiter Klaſſe am weißen Bande. In der Nangliſte von 1895: Im aktiven Heere einſchließlich Beamte: 124 erſter Klaſſe, 3 erſter Klaſſe am weißen Bande, 1921 zweiter Klaſſe, 305 zweiter Klaſſe am weißen Bande; im Beurlaubtenſtande: 17 erſter Klaſſe, 518 zweiter Klaſſe und 42 zweiter Klaſſe am Bande; in der Marine: 1 erſter Klaſſe, 14 zweiter Klaſſe und 3 zweiter Klaſſe am weißen Bande; im königlich württem⸗ bergiſchen Armeekorps: 5 erſter Klaſſe, 50 zweiter Klaſſe und 12 zweiter Klaſſe am weißen Bande; im Beurlaub⸗ tunſtande: 7 zweiter Klaſſe. Die Mehrkahl der erſten Klaſſe im Beurlaubtenſtande ergibt ſich meiſtens aus den Kommandeuren der Landwehrbezirke. Bei der Marine iſt die Mehrzahl der Kreuze zweiter Klaſſe in Anſtellung don Beamten zu ſuchen. Die„Norbd. Allgem. Ztg.“ ſchreibt: Nach einem mit dem Pariſer Börſenſournal„Les Echos de la Bourſe“ Nr. 19 verſandten Proſpect hat ſich in England wiede⸗ rum eine Geſellſchaft mit einem angeblichen Capital von 125,000 Sſtrl. gebildet, welche umfangreiche Conceſſionen imdeutſchen Schutzgebiete von Südweſtafrika zu beſitzen vorgibt. Das Unternehmen nennt ſich The Setlagoli Gold and Damaraland Company Limited. Nach Inhalt des Proſpeets verfügt die Geſellſchaft außer über zwei Farmen am Setlagolifluſſe in britiſch Betſchu⸗ analand über eine von dem Khanashäuptling Andries Lambert im Jahre 1889 verliehene Conceſſion in Da⸗ Feuilleton. — Von dem Genieſtreich des Pförtners in einem ſächſiſchen Gaſthof erzählen die„Dresdner Nach⸗ 15 „Sitzt da Nachts gegen 1 Uhr der 1 des 1 in feinem Stübchen und duſelt ſo vor 15 in. Plötz⸗ rüttelt ihn ein gemüthliches Männchen aus dem füßen Schlummer mit den freundlichen Worten:„Härnſe, Herr Bortier, Sie kennten mer emal die Hausdhire uffmachen, ich hab' mer vun e e die 4 0 zu'n Ausbeſſern ſeholt, und da muß ich eilen, daß ich ſe bis morgen frieh 'g bringe.“ Der Pförtner reibt ſich den Schlaf aus den ugen und ſieht, daß der biedere Schuhmacher ſechs Paar Stiefel in den Händen 170 denen er angeblich Ge⸗ neſungskuren vornehmen ſoll.„Nu, wenn Se eenmal die defekten Stiefel mitnehmen, dg könn'n Se boch gleich e Baar von mir mitnehrſen zum Ausbeſſern, wenn Se die voch erſcht iebermorgen wi⸗derbringen.“ Mit dieſen Worten übergibt der Pförtner auch ſeine Stiefel dem Fußkünſtler, ſchließt ihm die Hausthür auf und entläßt ihn mit einem freundlichen Gute Nacht, auf Wiederſehen!“ Der freundliche Schuhm hat aber bis faf heutigen Tage ſich mit den S wieder ſehen laſſen und ſechs Hotelgäſte mußten früg orgens mehrere Stunden 160 Strümpfen laufen.“ — Der Luftſchiffer Capazza hat ein ſehr gefährliches Eergeriment in Paris unternommen. Er durchlöcherte in einer 055 von dreitauſend Metern ſeinen Lufkballon, um einen(keuerfundenen Fallſchirm zu erproben. Der Verſu gelangd glänzend. Der 1 ſank langfe 15 mäßig deaiſen im aubourg Saint⸗Antoine unter einem unge⸗ Weialer Melleſchenzulaufe nieder. Capazza war von der Schau⸗ pielerin 0 begleitet. Das TWleakre Libre in Paris gab am 18. Juni letzte Vorſtellung unter der Sirektion Antoine's, nunmehr defin itiv der Truppe des Gymnaſe angehört, wo er eben 0 Lerand geſchaffene Rolle des Banquſers in den„Demi⸗ 5 übernemmen hat. Die Vorſtellung am, ruhig und gleich⸗ ehörte zu den inte eſſanteren ihrer Art, Mareel LHenreng Mi drc dnen pſychologiſchen eeeee„Vus eeee 0 gemacht hat, debütirte auf dem Theater ee Uhde“„Si'stait“ 9 51 den wir als einen ausgeſ roche Sezeichnen möchten. Ein Fremder mit 82 zus⸗Tuvus beſucht eine moderne Arbeiter⸗ maraland, auf Grund welcher Grundeigenthum im Um⸗ fange von 200,000 Acres und Minenrechte in einem Ge⸗ biete von mehr als 24,000,000 Aeres Größe in Anſpruch genommen werden. Daß Damaraland einen Theil des deutſchen Schutzgebietes bildet, wird wohlweislich ver⸗ ſchwiegen, dagegen wird es als ein außerordentlich reiches, für Ackerbau und Viehzucht beſonders geeignetes, durch ſeinen Waſſerreichthum(2) ausgezeichnetes Land geſchildert, in dem Tabak, Getreide, Gemüſe ꝛc. im Ueberfluß wachſen; es wird ferner auf den Mineralreichthum des Landes, beſonders auf das Vorkommen von Gold, Silber, Kupfer und Diamanten aufmerkſom gemacht. Soweit wir unterrichtet ſind, exiſtiren rechtsgültige Conceſſionen von auch nur annähernd ſo bedeutendem Umfange, wie ſie die vorgenannte Geſellſchaft zu beſitzen behauptet, in dem ſüdweſtafrikauiſchen Schutzgebiete überhaupt nicht. Anſcheinend handelt es ſich im vorliegenden Falle wieder um die werthloſen Bergwerksconceſſtionen eines gewiſſen Martin Thomas Kays, die eine engliſche Geſellſchaft ſeit dem Jahre 1891 wiederholt unter marktſchreieriſchen Anpreiſungen zur Bildung von verſchiedenen Unter⸗ nehmungen von zweifelhaftem Charakter zu benutzen ver ſucht hat. Wie unſeren Leſern vielleicht noch erinnerlich iſt, hat der„Reichsanzeiger“ ſeiner Zeit Veranlaſſung genommen, jene Beſtrebungen in unzweideutiger Weiſe zurückzuweiſen. Die Schwindelhaftigkeit des Unternebmens der neuen engliſchen Geſellſchaft iſt aber ſchon nach der kleinen Probe, die wir aus ihrem Proſpekt mitgetheilt haben, ſo durchſichtig, daß daſſelbe vor der Hand ſchwerlich ernſt genommen zu werden verdient. Die Berichte der Pariſer Blätter über die Ham⸗ burger Feier heben ſämmtlich und nachdrücklich den durch⸗ aus friedlichen Charakter der kaiſerlichen Rede hervor. Man bemerkt, das Wort Friede ſei darin ſieben Mal ausgeſprochen. Nach Tiſch ſoll der Kaiſer dem franzö⸗ ſiſchen Botſchafter geſagt haben:„Es freut mich ſehr, mit Ihnen nach Kiel zu gehen zur Eröffnung deß Canals, unter Anweſenheit des franzöſiſchen Geſchwaders, das ich bewundere und das wirklich Bewunderung verdient. Ich hoffe, daß die Eröffnung des Canals nicht die letzte Feier ſein wird, bei der wir zum Beſten des Friedens und zur Ehre der Geſittung zuſammengehen werden.“ Allgemein wird auch der glänzende Eindruck der Feier gerühmt und in zutreffender und wirkſamer Weiſe das Bild der ſchönen und reichen Hanſaſtadt und ihres mächtigen, immerfort wachſenden Handels den Leſern zur Anſchau⸗ ung gebracht. Auch die durchweg ſehr freundliche und äußerſt höfliche Aufnahme, die der franzöſiſche Admiral und ſein Geſchwader erfährt, findet allenthalben ihre Würdigung. Prinz Heinrich ſagte dem Admiral, wie ſtolz die deutſche Flotte ſei, die wackern Franzoſen zu empfangen, und fugte hinzu:„Ich wünſche, daß dieſe friedliche Begetznung viele weitere im Gefolge haben möge, die wie ſie geelgnet ſind, die guten Bezſhungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu fördern.“ Alle anderen auswärtigen Zeitungen feiern die Kaual⸗ einweihung als ein großes Friedensfeſt unter der Aegide des deutſchen Kaiſers. Die römiſchen Blätter widmen der Eröffnung des Nordoſtſeekanals Leitartikel, worin ſie die Fortſchritte Deutſchlands als Seemacht und die Be⸗ deutung des neuen Kanals, in ſeiner Art das größte Werk ſeit dem Suez⸗Kanal und in Deutſchland das größte patriotiſche Werk ſeit der Proklamation des Kaiſer⸗ reichs in Verſailles, hervorheben. In der italieniſchen Deputirtenkammer hat es geſtern einen Skandal gegeben. Bei der Berathung der Antwort auf die Thronrede riefen die Radicalen ge⸗ legentlich der Erörterung des Gnadenverſprechens für die Sicilianer ſtürmiſche Zwiſchenfälle hervor. In Folge deſſen entſtand ein Hand gemenge. Die Sitzung wurde unterbrochen. Das Handgemenge wurde dadurch verurſacht, daß der Radicale Caſale eine Vertheidigung Crispis verſuchte, worauf Coſta ihm zurief, er ſolle ſich bei ihm zwei Ohrfeigen holen. Als Coſta, der von ſei⸗ nen Freunden hinausgeführt worden war, in den Saal familie, die ſich an einem anarchiſtiſchen Attentat betheiligen will, rettet ihr todtkrankes Kind und bringt ſie durch ſeine Ermahnungen dazu, von der Propaganda der That 55 ſtehen. Wie Ühde, ſo hat auch durch eine gewiſſe Unbeſtimmtheit der Konturen den Anachröonismus aufgehoben und Alles vermieden, was lächerlich oder aaesg ſein könnte. Das dreiaktige Stück„Grand Papa“, welches gleichzeitig ge⸗ eben wurde, rührt pon Claude Berton her, der, wie ſein ater Pierre Berton, zugleich Schauſpieler und Schriftſteller iſt und hier bereits eine anſehnliche Bühnentechnik und eine ewiſſe Kunſt der Dialogführung bekundet. Durch dieſe igenſchaften errang das Stück Erfolg trotz ſeiner ſehr an⸗ ſtöigen Handlung. Ein älterer Deputirter erkennt in einer Dirne ſeine eigene Enkelin. Darüber rührt ihn der Schlag, und nun benutzt die Großmutter des Mädchens den Todes⸗ fall, um von der Familie ihres ehemaligen Liebhabers Geld zu erpreſſen. Dieſe zahlt und macht außerdem den groß⸗ müthigen Verſuch, die illegitime Enkelin dem Lafter zu ent⸗ reißen, aber der Verſuch ſcheitert an der unüberwindlichen Arbeitsſcheu des Mädchens. Larochette, welcher in dem Stücke OHeureuß' den Chriſtus mit pie Talente geſpielt hat, Über⸗ nimmt für den nächſten Winker die des Thestre Libre. Obſchon der Eifer für daſſelbe erkaltet iſt und ſich der Ge⸗ für die von Antoine gepflegte ultrarea⸗ iſtiſche Gattung verloren hat, ſo kann dieſe Bühne, wenn ſie ihre Richtung einigermaßen ändert, noch auf gute Tage re nen, denn von den zahlreichen Nachahmungen, die ſie hervor⸗ gerufen, hat ihr noch keine den Rang abgelaufen. — China wirs gerächt. Eine in Shanghal erſcheinende chineſiſche Zeitung veröffentlicht„auf Grund eines Telegramms aus Berlin“ die folgende für alle Söhne des„himmliſchen Reiches“ äußerſt tröſtliche Nachricht:„Wir erfahren, daß Deutſchland Japan den Krieg erklärt hat, nicht offen, ſondern insgeheim. Deutſchland hat bereits sine mächtige Flotte aus⸗ geſandt, die drei Mal ſtärker iſt als die Japans, um an den japaniſchen Emporkömmlingen nehmen, Das iſt die erechte Strafe des Himmels. Die Götter, erzürnt über die der Japaner und deren Mißachtung der göttlichen Geſetze, haben eine unbeſtiegbare Macht ausgeſandt, um das fapaniſche Reich und ſein Volk zu zerſtören und zu ver⸗ nichten. Es geſchieht ihnen Recht. Wir Rache nicht zu kümmern; der Himmel und Deutſchland thun dies für uns, und wir können mit verſchränkter Armen zu⸗ rauchen uns um die zurückkehrte, riefen ihm die Miniſteriellen„hinaus7 n. Der Präſident Villa ließ die Tribüne räumen und dob die Sitzung auf. Nach anderen Mittheilungen ſoll nicht Coſta, ſondern de Andreis, radikaler Abgeordneter für Mailand, Caſale die Ohrfeigen angeboten haben. Das Durcheinander war unbeſchreiblich. Ganze Gruppen von Abgeordneten fielen übereinander die Treppe zum Wan⸗ delgang hinauf. Es wurde viel bemerkt, daß der Prä⸗ ſident Villa ſich unfähig zeigte, die Unruhe des Hauſes rechtzeitig zu beſchwören und beſonders während der Rede des Miniſterpräſidenten Crispi keinen Verſuch machte, die beſtändigen Zwiſchenrufe der Radikalen zu hindern. Aus der Karlsruher Zeitung. Heilverfahren in Lungenheilauſtalten. Die Ver⸗ ſicherungs⸗Anſtalt Baden hat mit Rundſchreiben vom 22. März 1895 die Krankenkaſſen des Großherzogthums Baden darauf aufmerkſam gemacht, daß in beinahe allen Fällen, in welchen Lungenſchwindſucht die Erwerbsunfähigkeit verur⸗ ſache, die Vorausfetzung des 87 des Krankenverſicherun Sge⸗ Geſetzes gegeben, daß ſomit die Krankenkaſſen beſugt feten, auch ohne Zuſtimmung der Kranken ein Heilverfahren in einer aln enaſtan anzuordnen. Die Verſicherungsanſtalt hat zugleich angeboten, bei Unterbringung ſolcher Lungen⸗ kranken, welche in einer Lungenheilanſtalt voxausſichtlich er⸗ hebliche Erwerbsfähigkeit für erhebliche Dauer wieder erlan⸗ gen könnten, Hilfe zu leiſten. Auf Grund dieſes Rundſchrei⸗ bens ſind nun bei der Verſicherungsanſtalt in den Monaten April, Mai und Juni(bis mit 18. Juni) im Ganzen 278 Lungenkranke angemeldet worden(198 männl., 85 weibl.) Von den Anmeldungen kamen aus dem Kreiſe Konſtanz 12, Villingen 1, Waldshut 5, Lörrach 24, Freiburg 18, Offen⸗ burg 27, Baden 7, Karksruhe 76, Mannheim 67, Leidelberg 32, Mosbach 9. Von den Geſuchen wurden abgelehnt 40(81 männl. und 9 weibl.), in die Anſtalten Bonndorf, Nordrach und Schömberg aufgenommen 111(79 männl., 32 weihl.), und vorerſt vorgemerkt 127(88 männl. und 44 weibl.) Aus den Anſtalten ſind bereits 8 mit Erfolg und 10 ohne en entlaſſen. Bezüglich der Entlaſſungen machte ſich die außer⸗ ordentlich ungenügende ärztliche Begutachtung geltend: zwei Kranke, alge als fehr beſſerungsfähig waren, ſtarben ſehr bald; weitere 8 wurden von den Aerzten der Heilanſtalt zurückgewieſen bezw. bald wieder entlaffen. So wie die Sache liegt, iſt augenſcheinlich die Gründung mindeſtens einer großen Anſtalt dringendes Be⸗ dürfniß, wenn wirklich gegen die Lungenſchwindfucht ange⸗ kämpft werden will. Aus Stadt und Land. Maunheim, 21. Juni 1898 Aus der Stadtrathsſitung vom 18. Juni. Niegetbeilt vom Bürgermeiſteramt.) ur Begehung der 25 fährigen Sedanfeler hat der Stadtrath auf Erſuchen des Nhein⸗Reckat⸗ litär⸗Gau⸗ verbandes ſeine Unterſtützung zugeſagt. Zur Feſtſtellung des wird eine gemeinſame Commiſſion in Berathung reten. Die Ueberlaſfung von Schulkscalitsten Vereine u. dergl. welche bereits in zahlreichen Fällen nach⸗ geſucht worden iſt, hat allmählich zu Unzuträglichkeiten ge⸗ führt, weßhalb im Prinzip ausgeſprochen worden iſt, daß eine Neubewilligung nur noch beim Borhandenſein ganz befonderer Gründe ſtattfinden ſoll. Nach Mittheilung der General⸗Intendanz der Gr. Civpil⸗ liſte wird mit der Herſtellung der Fägaden des Großherzogl. Schloſſes gegen den farl⸗Theodor und Karl⸗Philipp Platz vorausſichtlich früheſtens erſt gegen Ende 1896 begonnen werden können. Bis dahin erſcheint die gärtneriſche Anlage auf den Schloßplätzen unthunlich und iſt der Militärver⸗ waltung die Benüßung fraglicher 10 in widerruflicher Weiſe ünter gewiſſen Bedingungen geſtatket worden. Die wiederholte Reinigün es Schillerdenk mals ſoll während der Theakerferſen ausgeführt werden. Gelegentlich der Neuherſtellung der Gehwege in der Breiten Straße ſollen die beiden Pläge an den Ecken von K 1 und U alskleine Raſenflächen mit 2Bäumen bepflanzt werden. er Vertrag mit der da Bop Lieferung von 140 Stück Baumf nehmigt. Gegen die 11185 um Erlaubniß zur Anlage eines Schienengeleiſes über den Gehweg vor dem Hauſe D 7, 4 und 0 8, 11 iſt unter dem Vorbehalt des Widerrufs uyd Bezahlung einer Recognitionsgebühr nichts zu exinnern. u. Reuther n ub ee ge ſehen, wie ſie unſere ſchändlichen Feinde vernichten.“ Das geſiele den Herren Chineſen ſo. — Die amerikaniſchen Millionäre ſcheinen einander neuerdings in der Entfaltung unerhörten Glanzes bei Web. zeitsfeierlichkeiten überbieten zu wollen. Als kürzlich die Ver⸗ mählung von 00 Goulds Tochter mit dem franzöſiſchen Grafen von Caſtellaue unter märchenhaftem Pomp ſtattgefun⸗ den hatte, konnte man glauben, der Gipfel Großthuexei ſei damit erreicht geweſen. Repräſentiren doch die dem jungen Paare dargebrachten Hochzeitsgeſchenke einen Werth von 400,000 Dollars. Noch ſind nicht zwei Monate ſeit dieſem„Ereigniß“ verfloſſen, und ſchon iſt daſſelbe durch ein ähnliches weſt in den Schatten geſtellt worden. Am 6. Juni fand auf dem Landſitze des Newyorker Millionärs Wil⸗ liam Douglas Sloane(deſſen Gattin eine Tochter des 1885 mit Hinterlaſſung von zweihundert Millionen Dollars ver⸗ ſtorbenen Wm. Vanderbilt iſt) in Lenox, Maff.,, die Ver⸗ mählung von deſſen Tochter Adele mit Herrn James Aber⸗ erombie Burden jun. von Troy ſtatt. Letzterer iſt auch keiner von den„Enterbten“, da ſein Jahreseinkommen aus Fabriken und Grundbeſitz auf 1 Million Dollars geſchätzt wird. Die zur Hochzeitsfeier geladenen, den reichſten Newporker und Boſtoner Familien angehörigen Gäſte wurden in drei Sonder⸗ zügen, die ausſchließlich aus Palaſtwagen beſtanden, nach Lenox gefahren, Auf jedem Zuge befand ſich ein Muſikkorps. Am Bahnhoſe in Lenoß waren 80 Wagen auf⸗ geſtellt, welche die 125 zeitsgäſte nach dem Palais des Braut⸗ vaters brachten. Von dort ging es zu der in einen pracht⸗ vollen Blumengarten umgewandelten Kirche, wo die Trauung vollzogen wurde, und von dort zurück nach dem Hauſe der Brauteltern, wo der Gäſte ein über alle Maßen reiches Hoch⸗ zeitsmahl wartete, welches durch muſtkaliſche Vorträge eine zuſätzliche Würze erhielt. Dann folgte ein glänzender Ball, und ſchließlich wurden die Hochzeitsgäſte auf Sonderzügen nach Newyork und Boſton zürückbefördert. Der Werth der Hochzeitsgeſchenke betrug 700 000 Doll. Der kürzlich von ſeiner Gattin geſchiedene William K. Vanderbilt, ein Onkel der Braut, hatte ein Diamantenhalsband im Werthe von 50 000 Doll, beigeſteuert. Die Ausſtattung der Braut koſtete 80 000 Doll. Näch mäßiger Schätzung hat die Hochzeit, die Geſchenke natürlich eingeſchlofſen, einen Koſtenauſwand von mindeſtens 1 Million Dollars gefordert, — r eereeeeenee.ed. de Mannheim, 21. Junt. SGeneral Anzeiger. d. Selte. Die zwangsweſſe Entwäfferung der Siegenſchaftf diener, unter Anerkennung ſeiner langjährigen ktreuen Dienſte, hieſigen Einwohnerſchaft dieſe 20⸗Pfennig⸗Sonntage wieder 2, 12 wurde der Firma Fuchs& Prieſter im Submiſ⸗ ſionsweg übertragen. In neuerer Zeit mehren ſich die Fälle, daß Geſchäfts⸗ leute in der Anbringung von Firmenſchildern an ihren Geſchäftshäuſern ſowohl hinſichtlich der Größe der Schilder, als hinſichtlich des Abſtandes derſelben von den Häuſern nach der Straße ſich zu überbieten ſuchen, wodurch vielfach die Ausſicht behindert und die Straßenbeleuchtung beeinträchtigt wird. Zur künftigen Vermeidung bezw. Einſchränkung ſolcher Störungen ſollen die geeigneten Vorſchriften erlaſſen werden. Dem Entwurf einer ortspolizeilichen Vorſchrift um Schutze der Waſſerleitungen des ſtädtiſchen Wa ſſerwerks wird zugeſtimmt. In Folge Angebots kommen demnächſt folgende ſtädt. Bauplätze zur öffentlichen Verſteigerung: Tatterſallſtraße Nr. 43, 381,64 qm, Tatterſallſtraße Nr. 41, 415,20 qm, Tatterſallſtraße Nr. 39, 394,47 qm, Tatter⸗ b Nr. 37, 288,00 qm, Moltkeſtraße 7 und Tatterſall⸗ raße Nr. 35(Eckplatz), 221,00 qm, Moltkeſtraße Nr. 5, 321,15 qm. Es iſt beſondere Verſteigerungsbekanntmachung in hie⸗ ſigen Tagesblättern angeordnet. Das Gr. Miniſterium des Innern hat unterm 22. Mai J. Js. Nr. 14770 der Stadtgemeinde Mannheim zur An⸗ nahme ihr ſeitens des Georg Lud⸗ wig Mayer hier als Teſtaments⸗Vollſtrecker der Frau Hauptmannswittwe Marie von Stöcklern geb. Roſenthal im Betrage von 40,000 M. die ſtaatliche Genehmigung ertheilt. Für einige zur Landesbrandkaſſe neu einge⸗ ſchätzten Gebäude werden die Kaufwerthe feſtgeſetzt. Bei der Armenkommiſſion wurden im Monat Mail1895 abgegeben: Wochengelder an 208 Perſonen. Miethzinſe„ 421 5 Geſchenke 82 85 einmalige Unterſtützungen 5 8 5 Brod„ Suppe„ 206 Schulmatertalien„ 86 er, verſchiedene Kletdungsſtücke an eine größere hl von Perſonen. Folgende Geſuche werden befürwortet Veſp. genehmigt: 1) ein Geſuch um Aufnahme in den badiſchen Staats⸗ verband, 2) ein Geſuch um Genehmigung zum Gewerbebetrieb als Stellenvermittlerin, 8) ein Geſuch um Genehmigung zum Gewerbebetrieb als Bermittlungsagent, 4) ein Geſuch um Umlagenausſtand, 5) ein Geſuch um Befreiung von Gewerbeſchulgeld, und Ueberlaſſung der Lehrmittel. icht befürwortet werden: 1 Geſuch um Saan der Hundstaxe und 1 Geſuch um Aufnahme in den badiſchen Staatsverband. eee aus dem Bereiche der Großh. Bad. Staatseiſenbahnen. Ernannt zu 55 editionsaſſiſtenten: die Etſenbahnaſſiſtenten Berger, Jakob, Koch, Wilhelm, Großmann, Karl, Bohner Friedrich, Offen burger, Karl, Jortwängler, Karl, Gutmann, Philipp, Brei⸗ dert, Wilhelm, Göpfrich, Karl, Spieler, Wilhelm. — Gtatmäßig angeſtellt: Domke, Gugen, Werkſchreiber, Roller, Thomas, Werkſchreiber, Rinklin, Wilhelm, Wagenwärter. Wäld e, Chriſtian, Bahnwärter, Moos⸗ mann, Jakob, Weichenwärter.— Als Expeditionsgehilfen beſtätigt: Hauſer, Franz, Eiſenbahnkandidat von Sasbach, Rupp, Joſef, Eiſenbahngehilfe, von Bruchſal, Bauer, Emil, Eiſenbahngehilfe, von Berghauſen, Ludwig Otto, Eiſenbahngehilfe, von Webenheim(Pfalz).— Als Kanzlei⸗ gehilfe beſtätigt: Förter, Eugen, Schreibgehilfe, von Engen. — Vertragsmäßig aufgenommen: Diehm, Georg, Schiffs⸗ kapitän, von Wertheim, Tritſchler, Hermann, Weichen⸗ wärter, von Burg, Kaiſer, Heup Bahnwärter, von Blumegg, Herr, Joh. Gg., Weichenwärter, von Köndringen, ofmann, Friedrich, Weichenwärter, von Märkt.— Ver⸗ etzt: Ditter, Emil, Stationsverwalter in Neckarau, unter ae zum Betriebsſekretär zur Zentralverwaltung, Franz, Adolf, Betriebsaſſiſtent in Nedoran zur Verſehung des Stationsverwalterdienſtes nach Neckarau, Glaisner, Joſepa Bahnmeiſter in Schopfheim, nach Raſtatt, Hiller, althaſar, Bahnmeiſter in Jöhlingen, nach Gottenheim, Ehrle, Karl, Bahnmeiſter in Gottenheim, nach Jöhlingen, Gahn, Guſt. Lokomotivführer in Offenburg, nach Mannheim, die Reſerveführer: Kuhn, Friedrich, in Mannheim, nach Karlsruhe, Schäuble, Jakob, in Lauda, nach Karlsruhe, immermann, Georg, in Heidelberg, nach Karlsruhe, hriſtmann, Philipp, in Baſel, nach Karlsruhe, Thren, ohann, in Offenburg, nach Villingen; Weber, Clemens, berſchaffner in Villingen, nach Konſtanz, Schellhammer, oſef, Schaffner in Waldshut, nach Baſel, Frick, Robert, peditionsgehilfe(funkt. Stationsaufſeher) in Gottenheim, in gleicher Eigenſchaft nach Hinterzarten.— In den Ruheſtand wurden verſetzt: Buchholz, Julius, Expeditionsaſſiſtent, Kunz, Joſef, Wagenwärter, Hornung, Julius, Bureau⸗ Wer liebte ihn mehr? Autorifirte 1 8 aus dem Engliſchen von W. v. Schönau. Nachdruck verbsten, 51¹)(Fortſetzung.) Nach einer Weile ſagte Lord Ryeburn ruhig:„Miß Ercell hat Euch verlaſſen, während ich fort war?“ „Ja, zu Deiner Mutter Bedauern,“ erwiderte Lady Klara, ohne daß ein Zittern der Stimme ihm verrieth, wie viel ſie gelitten habe. Er ſah ſie freundlich an. „Als ich abreiſte, hatteſt Du etwas gegen mich,“ ſagte er, „willſt Du mir jetzt nicht mittheilen, was es war?“ „Nein,“ anwortete ſie,„ich war verſtimmt, und ich habe mich danach geſehnt, Dich wieder zu ſehen uud Dich um Ent⸗ ſchuldigung zu bitten. Du mußt meinen Launen verzeihen und es mir glauben, daß ich den beſten Willen habe, Dir eine gute 55775 zu ſein.“ „Das biſt Du immer geweſen, Klara,“ verſetzte er gerührt. „Nein, nicht ſo, wie ich ſollte. Ich habe noch etwas auf dem Herzen, Viktor, was ich Dir ſagen möchte.“ „Vitte ſprich! Es iſt ſelten, daß Du mich mit Deinem Vertrauen beehrſt.“ Früher würden dieſe, in leichtem Tone geſprochenen Worte verletzt haben, aber ſie dachte an Carmen und an ihr rſprechen, ein ſelbſtverleugnendes Leben zu führen. Sie durfte nicht gleich im Anfang muthlos werden, daher ſagte ſie:„Ich habe das Gefühl, Viktor, daß ſeit unſerer Hochzeit ein Schatten zwiſchen uns ſteht; können wir ihn nicht bannen? gehre mich, Dein Herz und Deine Liebe zu gewinnen und Deine Intereſſen zu theilen, lehre mich ſo zu ſein, wie Du es wünſcheſt und wie Du mich lieb haben kannſt.“ „So biſt Du jetzt ſchon, Klara,“ unterbrach er ſie warm, ein Mann könnte Deinem lieben Geſicht widerſtehen“ „Ich bin aber nicht ganz befriedigt. Ich glaube, wir könnten noch freundlicher, noch herzlicher zufſammen ſein und lieben.“ uns noch mehr Bach, Dominikus, Bahnwärter, Uicker, Johann, Bahn⸗ wärter.— Geſtorben: Schwechheimer, Wilhelm, Expe⸗ ditionsgehilfe, am 22. Mai, Dusberger, Jakob, Lokomotiv⸗ führer, am 22. Mai, Kaiſer, Auguſt, Bahnmeiſter, am 23. Mai, Aſal, Friedrich, Lokomotivführer, am 31. Mai, Gräſer, Lorenz, Jugmeiſter, am 4. Juni. *Schmückung der Kriegergräber. Man ſchreibt uns: Hiu 25. Male kehren die Jahrestage von Colombey, von ars⸗la⸗Tour⸗Vionville und von Gravelotte⸗St. Privat wieder, und reicher und ſchöner denn je zuvor wird das deutſche Volk die Gräber der Helden und ihre Denkmäler ſchmücken. Tauſende von Mitkämpfern werden die jetzt ſo nen Stätten wiederſchauen, und der verklärte Geiſt der Gefallenen wird das lebende Geſchlecht zu neuem Schwur für des Vater⸗ landes Ruhm und Ehre erwecken. Die Vereinigung zur Schmückung und ſortdauernden Erhaltung der Kriegergräber und Denkmäler bei Metz verſendet auf Anfordern ausführ⸗ liche e über die Veranſtaltungen, welche zu Ehren der Gefallenen in dieſem Jahre getroffen werden. Hieraus iſt hervorzuheben: 14. Auguſt: Allgemeine Schmückung der Kriegergräber und Denkmäler auf der Oſtſeite(Colombey, Naouilly, Noiſſeville). 15. Auguſt: Schmückung der Krieger⸗ gräber auf der Weſtſeite(Vionville⸗Mars⸗la⸗Tour, Gravelotte⸗ St. Privat). 18. Auguſt: Feierliche Schmückung ſämmtlicher Denkmäler auf der Weſtſeite. Theilnahme an der Einweihung des Ausſichtsthurmes. Daran anſchließend: Gedenkfeier in der Schlucht von Gravelotte. Die Vereinigung übernimmt wie ſeither die Niederlegung von Kränzen für Angehörige, Freunde u. ſ. w. hier ruüͤhender Krieger und bittet um thun⸗ lichſt zeitige Ueberſendung oder vorhexige Anmeldung. Geld⸗ beiträge zur Schmückung ſind willkommen, auch ſtehen Sammelliſten zur Verfügung. Adreſſe für Packete und Briefe: „Vorſtand der Vereinigung zur Schmückung der Kriegergräber, Metz.“ Adreſſe für Geldſendungen:„Herrn Jonas, Schatz⸗ meiſter der Vereinigung zur Schmückung der Kriegergräber, Metz.“ Im Anſchluß an Vorſtehendes wird mitgetheilt, daß die vereinigten Kriegervereine von Metz für Unterbringung u. ſ. w. der Veteranen Sorgen tragen werden. Man wende ſich an deren Auskunftsbureau: Oktroi⸗Direktion Metz. Neuntes Pfälziſches Sängerfeſt in Ludwigshafen a. Rh. Den Hauptanziehungspunkt in dem Programm des erſten Feſtaöncertes am Sonntag 21. Juli dürfte wohl der Halbchor„Columbus“ bilden, der unter perſönlicher Leitung des Componiſten, des Herrn Muſikdirectors Heinrich Zöllner aus New⸗Pork, der zugleich auch Feſtdirigent des erſten Tages iſt, zur Aufführung gelangt. Die Solis in dem packenden Chorwerke ſind hervorragenden Vertretern des Soprans, Tenor und Baritons anvertraut. An erſter Stelle nennen wir „unſeren Georg Keller,“ welcher die Titelpartie ſingen wird. Bei der Mannheimer Hofopernſängerin Frl. 50 darf man verſichert ſein, daß bei ihr die Partie der Felipa beſtens auf⸗ ehoben iſt. Gleiches gilt von dem Hofopernſänger Rüdiger. Die Inſtrumentalbegleitung des Colnmbus hat das Mann⸗ heimer Großh. Haftheater⸗Orcheſter übernommen. Daß unſere pfälziſchen Sänger ebenfalls ihr beſtes Können einſetzen werden, deſſ' ſind wir gewiß, und ſo wird neben den übrigen Darbietungen, wir erwähnen hier nur den prächtigen 24. Pfalm von unſerem pfälziſchen Altmeiſter Lützel⸗Zweibrücken, das erſte Feſtconcert der muſikaliſchen Genüſſe in reichem Maße bieten. Ueber das zweite Feſteoncert am Montag wollen wir heute noch nichts ausplaudern, davon ein andermal. Nur ſo viel ſei geſagt, daß manche freudige Ueberraſchungen noch bevorſtehen und daß der größte berühmteſte unter den jetzt lebenden Geigenkünſtlern, Herr Prof. Ceſar Thomſon aus Lüttich, als Soliſt gewonnen wurde. Schließlich ſei auch erwähnt, daß der Componiſt Herr Reinhold Becker aus Dres⸗ den ſeinen wuchtigen Chor„Vor der Schlacht“ ſelbſt dirigiren wird,.— Die Reſtauration in der Feſthalle wurde vom Wirth⸗ ſchafts⸗Ausſchuß Herrn L. Roth(Beſitzer des Pfälzer Hofs) dahter übetragen. Neben diverſen Flaſchenweinen gelangt zum Ausſchank Bier von der Actienbrauerei und vom Bürger⸗ bräu hier und zwar wird das Glas zu 15 Pfg. verzapft. * Zu der geſtrigen Probefahrt mit zwei otor⸗ Zweirädern, die auf der Bahn des Velociped⸗Clubs vor ſich ging, hatte ſich ein ſehr Publikum eingefunden, welches die epochemachende Neuerung auf dem Gebiete des Veloeipedſports mit dem lebhafteften Intereſſe verfolgte. Die Motor⸗Fahrräder werden in der Fabrik von Hildebrand u. Wolfmüller in München hergeſtellt und ſcheinen ſich vorzüglich zu bewährn. So viel wir wahrnehmen konnten, wird die Schnelligkeit, welche ein Motor⸗Zweirad entwickelt, in den Anfangsſtadien eines Rennens von derjenigen eines ge⸗ wöhnlichen von einem guten Fahrer benutzten Veloeipeds übertroffen, dagegen ſcheinen bei Dauerfahrten die Motor⸗ weiräder entſchteden im Vortheil zu ſein. Das Motor⸗ weirad unterſcheidet ſich in ſeiner Konſtruktion nur wenig von den gewöhnlichen Velocipeds. Eine große italieniſche Nacht mit Beleuchtung der Peid findet am nächſten 19775 Abend im hieſigen tadtpark ſtatt. Die Concertmuſik führt die Grenadierkapelle aus. Bei dieſer Gelegenheit möchten wir der verehrlichen Stadtparkverwaltung den in den Vorjahren mehrfach geübten ſchönen Gebrauch der Anſetzung ſogenannter 20⸗Pfennigtage in Erinnerung bringen. Früher galt gewöhnlich der erſte Sonntag eines Monats als ein 20⸗Pfennigtag. Es würde ſich wohl empfehlen, im Intereſſe der ärmeren Klaſſen der „Wir wollen es verſuchen,“ erwiderte er, indem er ſie küßte.„Ich danke Dir, daß Du mir das offen ſagteſt; von heute an wollen wir ein neues Leben anfangen.“ Und ſie verſuchten es beide mit gutem Erfolg und ſie ging den Weg, den ſie ſich vorgeſchrieben hatte. Wohl kamen Tage, an denen Lady Klara verſucht war, ihrem Gatten zu ſagen, daß ſie alles wüßte, aber die Er⸗ innerung an Carmens Worte verhinderten es, und ſie lernte die ſchwere Lektion der Selbſtbeherrſchung und der Aufopfer⸗ ung. Sie ſtellte ihres Mannes Glück über ihr eigenes, und er gewann ſie mit der Zeit lieb, wenn auch nicht mit der heißen Leidenſchaft, die er für Carmen gefühlt hatte, aber doch warm und herzlich, und ſie war zufrieden. Zwer glückliche Jahre folgten. Die Bergwerke machten ſich endlich bezahlt, und Lord Ryeburn wurde einer der reichſten Beſitzer in England, während ſeine Frau überall verehrt und geliebt 8500 als eine der ſchönſten und liebens⸗ würdigſten Damen der Geſellſchaft. Es waren ungetrübt ſonnige Jahre, an die er ſpäter gern zurückdachte. 28. Kapitel. Es war an einem köſtlichen Junitag, als in Lancedene die Glocken läuteten und alle e Freude waren, denn am Morgen war dem Grafen von Ryeburn ein Sohn und Erbe geboren worden. Ueberall herrſchte Glück und Jubel, jeder wußte, wie ſehr Lord Ryeburn ſich einen Sohn gewünſcht hatte. Die alte Gräfin war einige Tage zuvor gekommen. Der kleine Junge lag in ſeiner Wiege, und jeder, der ihn ſah, ertlärte ihn für das ſchönſte und kräftigſte Kind, welches man ſehen konnte. „Mutter,“ ſagte Viktor,„er ſoll nach meinem Vater heißen, wir wollen ihn Alfred nennen.“ Mit Thränen der Freude ſah ſie zu ihm auf. „Wenn er ein ſo guter Sohn wird, wie Du es immer warſt, ſo wird er Euch viel Glück ins Haus bringen,“ er⸗ einzuführen. * Schwinder. Ein hieſiges Blos⸗ oringt ſolgende etwas unglaublich klingende Notiz:„Einen geradezu beiſpiellos frechen Schindel hat dieſer Tage der Lehrling eines hieſigen Ofen⸗ ſetzers ausgeführt. Er engagirte eine Hilfskraft, ging in die Infanterie 9 ſagte hier, es kämen neue Oefen in die annſchaftsſtuben, brach 5 Kaſernenöfen ab, woran er nicht gehindert wurde, da Niemand an ſeiner Angabe zweifelte, und verkaufte ſie als altes Eiſen bei der Metallwaarenhand⸗ lung L. Schneider und Sohn. Das Geld verjubelte der geniale Junge. Als die Geſchichte mit den Oefen endlich ſonderbar gefunden und Unterſuchung eingeleitet wurde, entdeckte man die abgängigen Kommißöfen im Schneider'ſchen Magazin in Reih und Glied aufgeſtellt.“ Ob dieſe Mittheilung der Wirk⸗ lichkeit entſpricht, entzieht ſich vorerſt noch unſerer Kenntniß. Das ſchwere Gewitter, welches in der vorgeſtrigen Nacht niederging, hat in verſchiedenen Gegenden des badiſchen Unterlandes ſowie der bayriſchen Pfalz beträchtliche Ver⸗ heerungen angerichtet. In Maikammer hat der Blitz in die Kirche eingeſchlagen und verſchiedene Verwüſtungen an⸗ gerichtet, jedoch ohne zu zünden.—5 hringen ſchlug der Blitz in Haus und Scheuer des Straßenwarts Wörner, ſowie in das ekwas entfernter liegende des Schuhmachers Walter. Die betr. Anweſen, die im Nu in hellen Flammen ſtanden, ſind niedergebrannt. Großer Schaden entſtand durch den orkanartigen Sturm an den Obſtbäumen. *Ein kleiner Kellerbrand ereignete ſich geſtern Abend im J 1. 5. Derſelbe wurde aber durch die Berufs⸗ feuerwehr gelöſcht. 5 *Muthmaßliches Wetter am Samſtag, 22. Juni. 1— Samſtag iſt zunehmende Aufheiterung zu erwarten, die auch am Sonntag behaupten dürfte. der meteorologiſchen Station aunheim. 8—— 2 8 8 it 35 85 Bemerk⸗ 8 Zei 5 88 S ungen m E 3 20. Juni Morg. 75758,5 17,6 84 20.„ Mittg. 2⸗6755,4 20,9 84 172 20.„ Abds. 980758,8 17,0 SSW 4 21.„ Morg.78788,5 12,8 NW2 öchſte Temperatur den 20. Juni 25,0 ieffte 7 vom 20/21. Junf 11,5„ Aus dem Grofherzogthum. *Heidelberg, 20. Juni. in Karlsrühe entſchlief geſtern nach langen und ſchweren Leiden Kirchenrat, Schellenberg, ehemaliger langjähriger, hochverehrter und auch in den Kreiſen Andersgläubiger ſehr angeſehener Stadtpfarrer der evangel. Gemeinde Heidelbergs. * Meersburg, 21. Juni. Außer dem Ehemann der er⸗ mordeten Frau Strobel wurden nunmehr auch deſſen Bruder, der in Konſtanz dienende Unteroffizier Strobel ſowie deſſen Mutter lt.„B..“ in Haße genommen. 5 *Weißenſtein, 20. Juni. Ein ergötzlicher Vorfall er⸗ eignete ſich auf dem hieſigen Bahnhof. In dem Warteſaal ſaß ein Mann in etwas angeheitertem Juſtand und hatte zwei Packete bei ſich. Als der Zug in Sicht war, rief der dienſtthuende Stations⸗Taglöhner mit lauter Stimme in den Wartſaal„Der Zug iſt da— einſteigen.“ Der betreffende Paſſagier raffte ſich auf und wollte ſeine Packete an ſich nehmen, aber es fehlte demſelben der ſichere Blick und er ergriff ſtatt ſeiner zwei Packete das unter der Bank ſtehende ſchwere eiſerne Kohlenbecken, welches er krampfhaft umfaſſend glücklich in den 51 brachte und dann davonfuhr. Auf der Station Reichen 05 wurde dem ſo belaſteten Mann das Kohlenbecken abgenommen, nachdem ein Beamter feſtgeſtellt hatte, daß es ſich hier um königl. württemb. Staatseigenthum handelt. In Calw war der eene wieder ſoweit Herr der Situatlon, daß er ſeinen Namen angeben konnte; die in Weißenſtein liegenden nebſt einer dabei liegenden Cigarrenſpitze ließ er ſich nachſenden. Wieder ein hübſches Beiſpiel, was für Sinnestäuſchungen der Alkohol hervorrufen ka nn. Konſtanz, 21. Juni. iſt folgendes Telegramm an die Adreſſe des Bürgermeiſters Lehmann in Hamburg zu dem feierlichen Feſtmahl im Rathhaus abgegangen:„Das große Friedenswerk iſt vollendet. Mit Stolz und freudiger Erregung nimmt Alldeutſchland Antheil an den Feſttagen im Norden des Reiches. Um Zeugniß abzulegen auch für die innere Einheit aller Deutſchen in 15 0 denkwürdigen Stun⸗ den beauftragen uns über 7000 Mäntſer von den Ufern des chwäbiſchen Meeres an des Reiches Südgrenze, aus Bayern, ürttemberg und Baden, der erlauchten eſtverſammlung ihren ehrerbietigen Gruß zu entbieten. Möge das herrliche Werk dienen Aler Welt zu Nutz und Frommen, Deutſchland zu Ehr und Segen! Heil Kaiſer und Reich, Heil dem geeinten Leben, das vorausſichtlich vor dem kleinen Menſchenkind lag. Aber plötzlich zog eine ſchwere Wolke auf, und die Freude, die eben noch im Hauſe geherrſcht hatte, verkehrte ſich in Angſt und Kummer, denn die junge Mutter war ſchwer erkrankt. 817 Aerzte und die alte Gräfin waren um die Kranke beſchäftigt. „Wo iſt Viktor?“ flüſterte ſie. Ein Arzt ſah den andern an. „Es könnte ihr ſchaden“, meinte der Lancedener Doktor, aber ſein Kollege aus London erwiderte:„Es hilft doch nichts mehr, ihre Stunden ſind gezählt.“ Die Kranke ſah bittend umher. „Warum ſehen Sie mich ſo an? Bin ich in Gefahr? Muß ich ſterben?“ Die Gräfin beugte ſich liebevoll über fie. Klara,“ ſagte ſte,„Du biſt ſehr krank. „Ich werde ſterben,“ wiederholte Lady Klara, und keiner der Umſtehenden wagte, ihr zu widerſprechen. „Ich möchte meinen Mann ſehen,“ bat ſie, und als Lord Ryeburn eintrat, ſtreckte ſte ihm die Hände entgegen. „Viktor,“ ſagte ſie,„ich muß ſterben, komm zu mir, mein Geliebter, nimm mich in Deine Arme.“ Sie las ihr Schickſal in ſeinem Blick. „Wie viel Zeit bleibt mir noch?“ fragte ſte leiſe den Arzt,„zählt mein Leben nach Tagen oder nach Stunden?“ „Nach Stunden,“ erwiderte dieſer. „Dann laſſen Sie mich allein mit meinem Mann,“ ſagte ſte, und alle verließen das Zimmer. „Ach, Viktor,“ flüſterte ſie,„ich habe Dich ſo ſehr geliebt, und nun ſoll ich fort von Dir; wie wunderbar iſt es doch, daß ich fterben muß! Ich bin noch ſo jung, und wenn die Sonne untergeht— o Viktor, halte mich feft und laß meinen Kopf an Deiner Bruſt ruhen.“ Er zog das goldige Haupt an ſich und ſchluchzte laut vor enſ und Kummer. 2Weinſt Du, weil ich ſterben muß, Viktor 7“ fragte „liebft Du mich denn wirklich?“ 5 ſie, „Ja, von Herzen!“ antwortete er, „Meine liebe —— widerle ſie. heller ſein als das Wer Sonnenſchein drapßen konnte nid eee eeeeee 5 3233 ele, Gortſezung folgto) 4. Seite Seneral-Anzeiger. Naunbeln, 21. Junk. Baterland Her Sberpürgermeiſter zu Konſtanz: Weber. Der Stadtſchultheiß zu Friedrichshafen; Schmidt. Der rechtskundige Bürgermeiſter zu Lindau: S chützinger.“ Pfälziſch-⸗Hefſiſche Nachrichten. TLudwigshafen, 20. Juni. Zwei im Verdacht des Einbruchs ſtehende Stromer, welche waan been dahier verhaftet wurden, entpuppten ſich nachträglich als ſehr verwegene Einbrecher. Bis jetzt ſind hier drei Einbruchsdiebſtähle feſtgeſtellt, welche den beiden Verhafteten zugeſchrieben wer⸗ den, davon ſehr ſchwere. Die mafſtpſten Riegel und Thür⸗ ſchlöſſer mußten der Gewalt weichen. Auch in Mannheim aben dieſelben zwei Einbrüche verübt. Der eine der Ver⸗ afteten iſt ein Bäckergeſelle aus Lahr, der andere ein Schreiner⸗ geſelle aus Frankenthal. F. Auerbach a. d.., 17. Juni. Der Orcheſter⸗ VBerein Mannheim unternahm geſtern ſeinen diesfährigen Jamilien⸗Ausflug und hatte man als Ziel Auerbach und deſſen romantiſche Umgebung gewählt. Gegen ½8 Uhr traf der Verein, in Begleitung des Lehrer⸗Gefangvereins Mannheim⸗ Ludwigshafen, mit einem reichen Damenflor hier ein. Der erſtgenannte Verein nahm das Mahl im Hotel zur„Poſt“, während der andere in das Hotel zur„Krone“ marſchirte und 5 dort an Speiſe und Trank erquickte. Nach dem ſplenditen ahle, begab man ſich auf das Auerbacher Schloß. In dem großen Burghofe war bereits der Männergeſangvereim„Hu⸗ matias“⸗Darmſtadt, ſowie in ſtattlicher Zahl größere Geſell⸗ ſchaften aus der ſchönen, fröhlichen Pfalz u. A. anweſend. Es gelangten daſelbſt verſchiedene theatraliſche Darſtellungen zur Aufftlhrung. Die Herrichtung eines Juxplatzes und der neu hergerichtete Tanzſaal im Vorhofe des Schloſſes boten den Theilnehmern einen in jeder Hinſicht befriedigten Verlauf. Daß auf dem Schloſſe eine ſtattliche Anzahl Muſenſöhne der „Ruperto Carola“ ſich bei 1 Sang und Becherklang krefflich amüſirte, ſei hier noch bemerkt⸗ Gerichtszeitung. Maunheim, 19. Juni. Strafkammer II.) Vor⸗ ſitzender: 1185 Landgerichtsdirektor Dr. Cadenbach. Ver⸗ treter der Gr. Herr Staatsanwalt Morath. 1) Der 27 Jahre alte Wickelmacher Jakob Kaufmann vön Grombach entwendete am 19. v. Mts. dem 1ee Guſtav Adolf Beiet don Schütterzell ein Arbeitsbuch. Im Hinblick auf die Vorſtrafen des en eines agaſß, ſenen Zwerges, lautete das Urtheil auf 8 Monate Gefängniß, wovon 3 Wochen als durch die Unterſuchungshaft verbüßt gelten. 2) Die Ziegler Julius und Max Lemke von Leuters⸗ Bater und Sohn, geriethen am 15. März d. J. ge⸗ egentlich eines aus Anlaß der Bürgermeiſterwahl in L. ge⸗ gebenen Freibiergelages mit verſchiedenen andern Bewohnern in Streit, der ſich auf dem Heimweg bis zur Wohnung der Lemke fortſetzte. In erſter Linie ſcheint ein gewiſſer Preußen⸗ haß— die Lemkes ſtammen aus Oſtdeutſchland— den Anlaß u den Natte an e gegeben zu haben, welche mit Baum⸗ ücken, Latten und der Fauft ausgefochten wurden und auf beiden Seiten Verletzungen zur Folge hatten. Das Schöffen⸗ gericht hatte die beiden Lemke als die Hauptſchuldigen bei Dieſer Affaire erachtet und den Vater zu 9, den Sohn zu 7 Wochen Gefängniß verurtheilt, ihre hauptſächlichen Gegner etad die Landwirtze Joh. Bauder und Georg Bran d We Die Verurtheilten ſowohl als die Gr. Staats⸗ anwaltſchaft und der als ebenkläger auftretende Landwirth Franz Bickele, welcher bei dem Streit verletzt worden war, ergriffen Ai dieſes Erkenntniß das Rechtsmittel der Be⸗ xu 15 IsVertreter der Lemke fungirte heute.⸗A. Dr. 5 an, als Vertreter des Nebenklägers.⸗A. Dr. Kahn. 28 3½ſtündiger Verhandlung gelangte der Gerichtshof zu der Verwerfung der Berufungen des Staatsanwalts und des Nebentlägers bezüglich des Falles Bickele. Bezüglich der an⸗ dern Fälle war beiderſeits während der Verhandlung die Be⸗ rufung zurückgezogen worden. Gegen den einen der Ausge⸗ —0 055 wurde Haftbefehl erlaſſen, der andere wird ſiſtirt werden. Geſchäftliches. . Bon der Straßburger Gewerbe⸗ und Induſtrie⸗ Aueſtellung. Der reſche Salon, welcher ſich von der hieſigen of⸗Möbelfabrik von L. J. Peter auf der Straß⸗ urger Ausſtellung 1 0 1 hat aſe e noch ſeinen letzten Schmuck in einem großen Wandfrieſe erhalten, welchen Herr Direktor Götz aus Karlsruhe vor wenigen Tagen fertig ge⸗ ſtellt hat. Das etwa 4 Meter lange und 2 Meter hohe Oel⸗ gemälde nimmt nahezu die ganze obere Hälfte der Haupt⸗ wand des Kabinets ein und hebt ſich in ſeinem fein geſtimm⸗ ten Goldrahmen wirkungsvoll vom Damaſthintergründe ab. Es iſt eine eben ſo farbenfriſche, wie lebendige Kompoſition dieſer„Jäger aus Kurpfalz“, wie er einen Edel⸗ hirſch, verfolgend mit ſeinem Jagdtroſſe auf feuerigen fer⸗ den und ihnen voraus die wilde Hundemeute, aus dem Wal⸗ ——— hervorſtürzt. Es iſt ungemein viel Leben in dieſer bewegten Figurengruppe, zu welcher auch die land chaft. che Scenerie mit einem Blick in ein zart duftiges Hügel⸗ land geſtimmt iſt. Dieſes neueſte Werk unſeres hei⸗ miſchen Meiſters ſteht im beſten Einklange zu der Gefammt⸗ Earlelhk 9—— 11 0 5 215 haſte erhöhten Reiz ver und welchem au ebhafte Intereſſe aller Ausſftellungsbeſucher zuwendei. 85 ———————— Veueſe Nachrichten und Celegramme. 5 Karlsruhe, 20. Juni. Die„Bad. Landesztg.“ ſchreibt: Die in einem aus wärtigen Blatte enthaltene Nachricht, die Sitzung des engeren Landesausſchuſſes der nationalliberalen Partei finde am Sonntag, 23. Junt, in Baden ſtatt, iſt nicht richtig. Mit Rückſicht auf mehrere Herren, die erſt in dieſen Tagen von einer größeren Reiſe zurückkommen, iſt die Verſammlung für einen ſpöteren Zeitpunkt in Ausſicht genommen. Aachen, 20. Juni. Sanitätsrath Dr. Capell⸗ mann hat ſeine Stelle als Vorſitzender im ärztlichen Berein niedergelegt. Wie verlautet, wird Geh. Sanitäts⸗ rath Dr. Kribben von ſeinem Amte als Polizei⸗Arzt zurücktreten. Wien, 20. Juni. Die deutſch⸗liberalen Blätter nehmen das neue Miniſterum, insbeſondere den Grafen Kielmansegg, ſehr günſtig auf. Die„Neue Freie Preſſe“ ſagt:„Eine ſchädigung des deutſchen Volkes iſt von dieſer Regierung nicht 18 befürchten. Die Bildu erſelben deutet den Wunſch an, die gefährlichen Experi Taaffes zu vermeiden und reich künftig nicht ohne Deutſchen zu regieren. Bon Oben iſt der Linken ein O zweig gereicht worden.“— Praf Erich Kielmansegg iſt ein geborener Hannoveraner. Er iſt der am 18. Februar 1847 geborene vierte Sohn des im Jahre 1879 verſtorbenen Grafen Eduard Kielmansegg, bherrn auf Blumenau und Cronsboſtel in der Provinz 1 und königlich hannoverſchen Staatsminiſters. iner ſeiner älteren Brüder iſt öſterreichiſcher Feldmarſchall⸗ Lieutenant und dem Herzog von Cumberland zur Dienſt⸗ leiſtung zugetheilt. Paris, 20. Juni. Soeben haben einige Studenten vor der Redaction der Libre Parole eine Kundgebung gegen die Kieler Feſte gemacht. Drümont verſuchte einige Worte vom Balcon zu ſprechen, die Polizei zerſtreute jedoch die Menge. Rom, 20. Junti. Geſtern Abend verſammelte ſich die Kammermehrheit; 286 Perſonen waren anweſend. Crispi beklagte den geſtrigen Zwiſchenfall in der Kammer, der ſicher⸗ lich nicht durch die Haltung der Regierung hervorgerufen worden ſei. Er werde feſt auf dem vom Könige und dem Lande ihm angewieſenen Poſten verharren.(Stürmiſcher Beifall.) Es ſei nothwendig, daß neue Geſchäftsordnungsbe⸗ ſtimmungen angenommen würden. Es wurde beſchloſſen, der Deputirte Ciorario ſolle in der heutigen Kammerſitzung einen Antrag in dieſer Beziehung einbringen und deſſen ſofortige Verhandlung verlangen. 5 2 (Privat⸗Telegramme des„General⸗ Anzeigers“.) Kiel, 20. Juni. Geſtern Nachmittag hatten die deutſchen Panzerſchiffe„Heimdal“ und„Hagen“ einen Theil der amerikaniſchen und däniſchen Kameraden zu einem gemeinſamen Feſte nach dem Etabliſſement Wald⸗ wieſe geladen. Das Feſt verlief auf das Beſte und ohne Zwiſchenfall. Heute hatten die Beſatzungen der Schiffe „Sachſen“ und„Württemberg“ die Beſatzung des„Hoche“ und des„Dupuy de Lome“ zum gleichen Zweck nach Waldwieſe geladen. Die Feier wurde jedoch aufgegeben, da ſeitens des franzöſtſchen Oberkommandos eine Abſage mit dem Bemerken einlief, die franzöſiſchen Mannſchaften würden während der Anweſenheit im hieſigen Hafen überhaupt nicht an Land beurlaubt. Feſte wie das geſtrige finden fortan täglich ſtatt. *Kiel, 20. Junt. Nachdem geſtern an Bord der Bagern“ zu Ehren des Admirals Menard und der franzöſiſchen Offiziere ein Diner ſtattgefunden, wobei der Kommandant der„Bayern“ ein Hoch auf den deutſchen Kaiſer, den Präſidenten der franzöſiſchen Republik, ſowie auf die internationale Kameradſchaft der Marine ausgebracht hatte, wurde das Diner heute an Bord des „Hoche“ erwidert. Admiral Menard toaſtete gleicher⸗ weiſe auf den deutſchen Kaiſer, den franzöſiſchen Präſidenten und die internationale Kameradſchaft der Marine. Kiel, 21. Juni. Geſtern Abend 10 Uhr begann das Feuerwerk mit Hafenbeleuchtung. Daſſelbe nahm trotz ſtarkem Gewitterregen einen ausgezeichneten Verlauf. Am Schluß des Feuerwerks wurde die Germania dar⸗ geſtellt, wobei die Nationalhymne geſpielt wurde. ie Schiffe wurden durch elektriſches Licht und Lampen er⸗ leuchtet. Von vielen Schiffen wurden Leuchtkugeln ge⸗ worfen. Im Ganzen bot der Hafen ein anziehendes Bild. Kiel, 21. Juni. Dem Vernehmen nach ſind aus Anlaß der Hamburger und Kieler Feſtlichkeiten vom Kaiſer insgeſammt 160 Auszeichnungen verliehen worden. Außer den bereits aus Hamburg Gemeldeten ſins u. A. folgende Auszeichnungen zu berichten: Der Wirkliche Geheime Oberbaurath Baͤnſch wurde zum Wirklichen Geheimrath mit dem Prädikat Excellenz ernanntz der Oberpräſident Steinmann von Schleswig erhielt die Königliche Krone zum rothen Adlerorden 2. Klaſſe mit Stern und Eichenlaub, der Direktor im Reichsamt des Innern, Rohte, den Stern zum rothen Adlerorden 2. Klaſſe mit Eichenlaub, der Oberregierungsraih a.., früher im Reichsamt des Innern, Bartels, die Krone zum rothen Adlerorden 2. Klaſſe mit Eichenlaub, Geh. Oberregierunsräthe und von Jonqusres⸗Möllhauſen den rothen Adlerorden 8. Klaſſe mit Krone und Schleiſe, der Barackeninſpektor Major a. D. Bagenski den rothen Adlerorden 4. Klaſſe, der Direktor im Reichsamt des Innern Schröder und Regierungsrath Zimmermann in Schleswig den Kronenorden 2. Klaſſe mit Stern, der Vorſitzende der Kanalkommiſſion, Geh. Regierungsrath Löwe den Kronenorden 2. Klaſſe, Geh. Kommerzlenrath Satori in Kiel den Kronenorden 3. Klaſſe. Berlin, 21. Junt. Wie dle„Kreuzzeitung“ meldet, ging ſämmtlichen Mitgliedern des Reichstags bereits ein Exemplar des Entwurfs des bürgerlichen Geſetzbuchs für das deutſche Reich zu. Nach einer Blattermeldung aus Kiel trafen geſtern etwa 60 000 Fremde ein. 1600 Brieftauben trugen die Kunde vom Eintreffen des Katſers in Holtenau nach allen Gauen Deutſchlands. Der Schlußſtein bei der Holtenauer Mündung wiegt 40 Centner. Derſelbe bildet den Grundſtein für das Denkmal Kaiſer Wilhelm I.— Eine Blättermeldung aus Graz berichtet: Infolge des ſchrecklichen Wolkenbruchs mit Hagelſchlag ſind in Ober⸗ ſteiermark fämmtliche Culturen vernichtet. Dammbrüche und Dammrutſchungen unterbrachen den Eiſenbahnver⸗ kehr Mürzzuſchlag—Graz. Wien, 21. Juni. Der Klub der vereinigten Linken ſprach in ſeiner geſtern Abend ſtattgefundenen Sitzung den ſcheidenden Miniſtern Dr. von Plener und Graf Wurmbrand⸗Stubach, ganz beſonders aber dem erſteren als ihrem hochverdienten Führer, wärmſten Dank und Anerkennung aus und verſicherte dieſelben ſeiner un⸗ getheilten Sympathien. Paris, 20. Juni. Die„Liberte“ ſtellt feſt, daß die Rede des Kaiſers einen derart ſtarf betonten fried⸗ lichen Charakter batte, daß ſie überall mit Recht einen lebhaften Eindruck hervorrufen müſſe. »Madrid, 21. Juni. Einem hierher gelangten Ge⸗ kücht zufolge ſoll der Inſurgentenführer Maximo Gomez gefangen genommen worden ſein. Athen, 21. Juni. Miniſterpräſtdent Dely a⸗ nis legte in der heutigen Kammerſitzung das berichtigte Budget vor. * Holtenau, 20. Juni. An Bord der„Auguſte Viktorie.“ Die engliſche Dacht„Osborne“ gerieth in der Nähbe von Lebel Sau Nachmiitags feſt, wordurch alle nach⸗ folgenden Schiffe längere Zeit apkern mußten. Mannheim, 20. Juni. Aus der Handelskammer. Güterwagen auf Station Mannheim betr. Heute wurden: beſtellt bereitgeſtellt 390 gedeckte 390 gedeckte 583 offene 538 offene Zuf. 828 Wagen Zuſ. 828 Wagen Die Pfälziſche Bank bringt die Aktlen des„Wormſer Brauhaus vormals Oertge in Worms am Samſtag, den 28. Juni an der Mannheimer Börſe zur Einführung. Mannheimer Effektenbörſe vom 20. Funi Heute 1„Bad. Brauerei 47 G. 48., Ettlinget Spinneret 125 bz., Portlandcement Heidelberg 144., Zellſtofffabriß Waldhof 199.80 P. Fraukfurter Mittagsbörſe vom 20. Juni. An der heutigen Börſe konnte ich wiederum kein lebhafteres Geſchůft entwickeln, da die Nähe des Ultimo einſchränkend auf den Verkehr wirkte. Die Spekulation iſt auf eine nicht unbedeu⸗ tende Geldvertheuerun efaßt und will dem Anſcheine nach abwarten, was für Poſtttonsverhältniſfe ſich in der Siqui⸗ dation herausſtellen werden. Unter ſolchen Umſtänden blieben die überaus Worte, welche unſer Kaiſer bei dem Hlidtgen Feſtmahl in Hamburg geſprochen hat, ſowie die Bildung eines neuen Iſterreichiſchen iniſteriums ohne tieferen Eindruck. Bei Beginn des Verkehrs hatte auch die Wiener Börſe, von welcher höhere Frühcourſe vorgelegen hatten etwas mattere Tendenz erkennen laſſen; im Ein ang damit war hier die Tendenz unentſchieden. Induſtrieaktien unge⸗ fähr wie geſtern, nur Lederfabrik Spier 4,50 höher. Privat⸗ Diskonto 2¼—¼ pt. Frankfurter Eſfekten⸗Societät v. 20. Juni, Abds. 6¼ Uhr, „Oeſterreich. Kredit 342¼, Diskonto⸗Kommandit 228.60, Nationalbank für Deutſchland 144.90, Berliner Handelsgefell⸗ ſchaft 160.40, Darmſtädter Bank 158.75, Deutſche Bank 197.50, Deutſche Vereinsbank 124.30, Dresdener Bant 187.10, Banque Ottomane 144.25, Jombarden 95¼½, Raab⸗Oedenburger 84¼, Arader St.⸗A. 95⅜, Meridionalaktien 129.70, Prince Henri 85.70, Werrabahn 74.80, 3proz. Portugieſen 28.70, T D 26.10, Gproz. Mexikaner 90.15, Sproz, do. 77.50, Zproz. do. 25.70, Gelſenkirchen 171.50, Harpener 154.60, Laurg 187.50, Bochumer 160.30, Concordia 129.40, Alluminium 188.90, Cbem Fabrikenhannheim 166, Brauerei Werger 76.50, Gott⸗ hard⸗Aktien 187.40, Schweizer Central 141, Schweizer Nordoſt 8380 Union 99.30, Jura⸗Simplon 96.10, Bproz. Italiener .80. Mannheim, 20. Juni.(Mannh. Börſe). Produkten⸗Markt. Weizen pfälz, neu, 16.——16.25 Gerſte rum. Brau—.—.— „ Pommer.—.———.— Hafer, bad. 12.50—18.— „ ruſſ. Azima 16.——16.50„ ruſſtſcher 18.—14.50 „ Theodoſta 16.75——.— norddeutſcher 18.50—14.25 „ Girka 16.——16.25„ rumäniſcher——. „ Taganrog 15.50—15.75 Mais amer. xedl2.50—19.78 „ krumäniſcher 16.25—16.75„ Donau—.—.— „amerik. Winter 16.75—.—„ La Plata 12.50——.— „ Milwaukee—.———.— Kohlreps, eutſch, 24.50——. 15 a fe 16.75——.—]„ Moldau—..— „ La Plata 16.——.—.—Wicken———.— Kanfas kll. Kleeſamen dſch... Kernen 16.25——.— 5 amerik.—.—. Roggen, älz. 13.75—14.— 77 Luzerne N „ kuſſiſcher 14.——.—„ Provene.—.————.— „ rum 11.——.—], Eſparſette. Gerſte, hierländ.—.———.— Leinöl mit Faß 49.50—.— „ Pfälzer— fmübl„ 8 „ ungariſche—.———.—Petroleum Faß fr. 77 5 Brau Rohſt 14 erſter e „ Futtergerſte 11.75—12.50 Rohſprit, verſteu—.— gerf 90er do. 26.50.— Weizenmehl Nr. 00 0 1 2 3 4 29.— 27.— 25.— 24.— 78.— 20.— Roggenmehl Nr. 0 24.— J) 21.— 25 eizen und Roggen etwas ruhiger. Gerſte und Hafer unverändert. Maunheimer Prodnuktenbörſe vom 20. Junt. per, Juli 15.35, Nov. 15,80. Roggen per Jult 18.10, Rov, 18.55. Hafer per Juli 18.—, Nov. 18.—. Mais ver Jult 12.—, Nov. 11.70 M.— Tendenz; flauer. Die Ertz war matt und luſtlos. Als infolgedeſſen aber die Baiſſe— Deckung ſchritt, befeſtigte ſich der Weizenmarkt und fan lebhafte Umſätze ſtatt. Uebriges luſtlos. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 20. New Höorr Tiegzs Monat Weizen Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz 1 Aprit 17.;.;ͤ——... Drg ge———.———————— —5 75⁰————— 5 uli 7577̃ 54l——.— 14 25 73— 407/6 6. Luguſt————.——— September 765/ 55¼.— 1430 74˙½ 5⁰ Dezember 7801.—— 14.30——— März———.— 1420(—.————— Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Fafen Werkehr vom 19. Juni. Schi 820 Schiffer ev. Kap. mmt von Ladung Ctr. Hafenmeiſterel y(Neckarhafen). Terſchüren Bater Jahn ochfelb Kohlen 2⁰ 7 Jorette rort 5 17600 Buchloh Anng Eliſe 7 7 10000 Seuſſte Deutſchland— 15 108⁵⁰ Seuftleber Gebr. Kröll 3 5 5 12000 Oink St. Nikolaus Duisburg 5 120⁰ Wunſch Guſtavz b 2350 un gart Kuſſel Facteine Secen wee, 115 Knobel Magdalena.⸗G— 1 Maier r. Gr. v: Baben 5 75 180⁰ Grieshaber enriette Al 75 7 Herrmann Speyer A„ Floßho 15274050 obm. 80 W„1428 obm. abgegangen. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Juni. Pegelſtationen Datum: vom Rhein:16. 17. 18. 19. 20. 21. Bemerkungen Konſtanz 4,15 Hüningen. 3,20 3,09 8,06 3,09 2,96 Abds. 6 U. Kehl 8,64 3,58 3,50 8,45 8,42 N. 6 U. Lanterburg 4,98 4,91 4,76 4,70 4,66 Abds. 6 uU. Mazan 5,18 5,06 4,95 4,86 4,83 2 U. Germersheim 5,08 4,87 4,80.-P. 12 U. Mannheim ſ5,50 5,34 5,19 8,04 4,98 4,89 Mgs. 7 U. Manusg 3,30 3,20 3,10 8,00 2,90.-P. 12 U. Bingen 2,96 2,77 2,58 10 U. Kaub. 3J8,45 8,38 8,21 8/08 297 2 U. Koblenz 3,26 3,07 2,99 10 U. Köln 33,68 3,64 3,48 3,39 3,80 2 U. Nuhrort 8,15 2,96 2,88 9 U. vom Neckar: Mannuheim 65,55 5,40 5,21 5,05 4,96 4,91 B. 7 U. Heilbronn. ,73 1,59 1,45 1,42 1,41 B. 7 U. Waſſerwärme des Nheines am 20. ds.: 16 R. Mitgetheilt von der Schwimm⸗ und Bade⸗Anſtalt von Ehr. Herweck Noch ein gewichtiges Urtheil über die Liebig's Segumin⸗Chocolade.⸗Cacao. Die Vor⸗ ſteherin einer der größten Diakoniſſenanſtalten ſchreibt: de bezeuge ich gern, daß die Liebig'ſche Segumi o⸗ es ade.⸗Cacas aus der Fabrik von Mofer& Koth, Holn Stuttgart, für die meiner Obhut u. Pflege anvertrauten hamen ſeit mehreren Jahren viel u. mit gutem Erfolg zur Anwendung kommen u. ich deßhalb ni t anſtehe, dieſe rungsmittel aufs Beſte zu empfehlen.“ Zu b ſiehen eſc Apoth., ſowie beſſ. Colonialwaaren⸗ u. Deli teſſengef n eeeeee n Maunpeim, 21. Juni. Seueral⸗Anzeiger. Z. Seite. Sekanntmachung. Kanaliſation des Ortes Schriesheim betr. No. 223511. Der Gemeinde⸗ 10 Schriesheim deabſichtigt, die ge⸗ und Brauchwaſſer aus dem einen Theil des Ortes mittelſt unterirdiſcher Röhrenleitung in den Kanzelbach⸗Mühlkanal einzu⸗ Jeiten. ie Pläne und Erläuter⸗ ung 55 dem Unternehmen liegen zur Einſicht hae Betheiligter guf dem Rathhauſe Schriesheim bis 7. Juli d. Js. auf, und ſind Einſprachen innerhalb dieſer Friſt beim Bürgermeiſteramt Schries⸗ heim oder beim Bezirksamt vor⸗ ſubringen, widrigenfalls alle nicht u privatrechtlichen Titeln be⸗ zuhenden Einwendungen als ver⸗ Aumt gelten. 66958 Mannheim den 14. Juni 1895. Großh, e Frhr. Rüdt. Hekauntmachung. No. 9427. Die Ehefrau des Michael Benzinger F. Marga⸗ ktethalgeb. Brunner in Feudenheim wurde durch Urtheil der Civil⸗ kammer IV des Großh. Landge⸗ eichts Mannheim vom 8. Juni 1895 für berechtigt erklärt, ihr ZBermögen von dem ihres Che⸗ nannes abzuſondern. Dies wird zur Kenntnißnahme dex Gläubiger veröffentlicht. Mannheim, den 14. Juni 1895. des Großh. andgerichts. 66970 Schneider. Konkurſe. No. 29961. In dem Konkurs⸗ berfahren über das Vermögen des Metzgers Maier Maier in Mannheim iſt Schlußtermin ge⸗ mäߧ 150.⸗O. auf 66923 Freitag, den 12. Juli 1895, Vormittags 10 Uhr vor Gr. Amtsgericht, Abth. III, hierſelbſt deſtimmt. Mannheim, den 19. Juni 1895. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts. Mohr. Oeffentliche Bekanntmachung. No. 11258. Die Wittwe Adam 5., Katharina geb. Kempf in Sandhofen, hat um Einſetzung in Beſitz und Gewähr der Ver⸗ 15 aft des genannten Ehe⸗ 66867 Einſprachen ſind innerhalb drei Wochen hierher vorzubringen. Mannheim 115 18. Juni 1895. er, Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts. Rerndgknkabſondruung, No. 0. Durch Urtheil Gr. Amtsgerichts II dahter vom Heu⸗ kigen wurde Katharina geb. Ehrler (verw. Albe Ehefrau des Kauf⸗ manns Albert Max Strahm in Mannheim, über deſſen Vermögen das Konkursverfahren eröffnet iſt, für berechtigterklärt, ihr Vermögen von demjenigen ihres Ehemanns abzuſondern. 66967 annheim, den 11. Juni 1895. Der Gerichtsſchreiber Großh⸗ Amtsgerichts. Stalf. Kohlen⸗ u. Erdöl⸗Kieferung. Die Lieferung von ungefähr 2800 Centnern Nußkohlen und 4800 Litern Erdöl an das Poſt⸗ amt 1, an das Bahnpoſtamt No. 27, an das Telegraphenamt, an das Poſtamt im Hafengebiet und an das Poſtamt in der Neckarvorſtadt ſoll für die 175 vom 1. Auguſt dieſes 19 is Ende iben k. J. im Wege des ſchriftlichen Anbietungsverfahrens vergeben werden. Die näheren Bedingungen ſind im Geſchäfts⸗ 11 des Poſtamts 1 an den lanken zu erfahren. Ebendg⸗ elgſt ſind bis zum 10. Juli d, J. etwaige Angebote unter der Auf⸗ ſchrift„Kohlenlieferung“ bezw. 70 rvöllteferung“ verſchloſſen ab⸗ jugeben. 66964 0 den 18. Juni 1895. Kaiſerliches Poſtamt 1. Möller. Sr. Had. Staatskiſenbahuen. Verſteigerung. Am Dienſtag. den 25. d. Mts., Vormittags 10 Uhr verſteigern wir äuf unſerer Ver⸗ laderampe unterhalb der Land⸗ 1 IV im Centralgüter⸗ ahnhof hier öffentlich gegen Baar⸗ ahlung zwei Parthten gefettete aumwollabfälle im Gewichte von 8890 und 8120 kg., wozu Kaufliebhaber einladet. 668686 Mannheim, den 19. Juni 1895, Gr. Guterverwaltung. Brkanntmachung. Wir verſteigern am Montag, den 24. Juni l. Js., Vormittags I1 Uhr auf unſerer Compoſtfabrik an der Seckenheimerſtraße den Vorrath an alten Eiſen u. dgl., Knochen, Slas u. Lumpen öffentlich an den Meiſtbietenden gegen baure Zahlung. 66874 Glei ifer ene das Ergeb⸗ iß beſagter Materialten bis Ende Dem I. J. zum Ausgebot. Städt, Abführ⸗Anſtalt. Die Berwaltung⸗ Amts⸗ und Krei 6 Zu verpachten. Die Stadtgemeinde Mannheim vermiethet das Haus R 5, 8, Realwirthſchaft zum„grünen Laub“ ſammt Wirthſchaftsinven⸗ tar, beſtehend in Mobilien zu Logirzwecken vom J. Oktober d. J. ab guf unbeſtimmte Zeit mit vier⸗ 5 Kündigung. as Gebäude euthdit: 1 Wirthſchaftszimmer, Küche, Magdzimmer, 12 Logirzimmer u. 2 Wohnzimmer, Keller u. Speicher. Miethangebote ſind bis ein⸗ eltzde Samſtag, den 6. Juli „J. beim Hochbauamt O 7 ein⸗ zureichen. 66858 Mannheim, den 19. Juni 1895. Hochbauamt: Uhlmann. .Steigetungsaukündigung. Infolge richterlicher Verfügung wird den enee Magda⸗ lene, Helena, Katharina u. Fran Dochnahl dahier, vertreten dur 915 Mutter Franz Dochnahl ittwe hier als geſetzliche Vor⸗ münderin, am 66864 Freitag, den 19. Juli 1895, Nachmittags 3 Uhr im 118 dahier öffentlich zu Gigenthum verſteigert und zu⸗ geſchlagen, wenn der Schätzungs⸗ reis oder mehr geboten wird, Mgnnheim, den 18. Juni 1895. Der Vollſtreckungsbeamte. Großherzogl. Notar; serner. Zwangs⸗Nereigerung. Heeitag, en 21. Juni l. Is., Rachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q 4, 5: 1 Nähmaſchine, 1 Parthie Putz⸗ artikel, 2 Wagen, 1 Schrank, ein Gaskochherd, 1 Kanapee, 1 Kom⸗ mode, eine Papierſchneidmaſchine, 8000 Str. Weiß⸗ u. Rothwein und noch Verſchiedenes gegen Baar⸗ zahlung öffentlich verſteigern. eeeee 20. Juni 1895. tör 669 15 Gerichtsvollzieher, O 1, 12. Steinkohlen⸗Jieſerung. Das katholiſche Bür elbner dahier bedarf ca. 1100 Centner Steinkohlen, beſter Qualität, deren Lieferung im Soumiſſtons⸗ wege vergeben wird. Schriftliche Angebote wollen bis Fatert 86690 onnerſtag, den 4. Juli d. 3. Vormittags 11 Uhr auf der Hoſpitalverwaltung ab⸗ egeben werden, woſelbſt auch die ieferungs⸗Bedingungen offen liegen. annheim, den 17. Juni 1895. Der ür das katholiſche Bürger⸗Hoſpital. Vorloosung von 60 Stück hochedler oberbadiſcher Zucht kalb innen im Werthe von 19000 U. anläßlich des Zentralmarktes des Verbandes der ober- badlschen Zuchtgenossen- sohaften am 17. September 1895 in Radolfzell. Zieh. am I8. Sept. 1895. Looſe a 1 Mark, 11 Looſe zu 10 Mk. ſind zu beziehen von dem Gs. meraldebit: 66956 Verlag des Oberbad. „Viehzüchters“ in Meßkirch(Baden) und Lang Sohn in Heddesheim. Looſe à 1 Mk. ſind ferner zu haben bei den Herren g Nan Moritz, E3, 17. udin, Kaufm., T I, 2. Gehweiler, Friſeur, O 5, 8. Es wird fortwährend zum Waſchen und gügeln (Glanzbügeln) angenommen und prompt und billig beſorgt. 33863 5, 9 parterre. Große Vorhänge werden gewaſchen u. gebügelt bei billig⸗ ſter Berechnung. Strickarbeiten aller Art 61311 werden raſch u. billigſt ausgeführt L. Schäfer Maſchinenſtrickerei, J2, 7, ll. Militär-Verein Maunheim. Samſtag, den 22. Juni 1895, Abends ½9 Uhr im Lokale„Gambrinushalle“ Vereins⸗Verſammlung Vortra des Herrn Kam. Prof. Mathy über den Japau.⸗Chineſiſchen Krieg. 66982 Der Vorſtand. Liederhalle. Heute Freitag Abend 9 Uhr Geſammt⸗Probe im Local. 66958 Sing-Verein. Heute Freitag Abend ½9 Uhr Gesammt-Prohe. 66951 Der Vorſtand. Maunheimer Sängerkreis. 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In unſerer Arbeiterkolonie Anken⸗ bück fällt die Ergänzung der Vorräthe an Bekleidungsſtücken nothwendig. 52502 Wir richten daher an die Herren Vertrauensmänner und Freunde unſeres Vereins die Bitte, Samm⸗ lungen von für unſere Zwecke noch brauchbaren Schuhen, Weiß⸗ jeug, alten Teppichen, wollenen Decken, ſowie von Röcken, Hoſen, Weſten, Hüten, Mützen u. dergl. u veranſtalten. nsbeſondere itten wir um Abgabe von Unter⸗ kleidern wie Hemden, Unterhoſen, und wollenen Socken. Auch wären Geldgaben ſehr exwünſcht, damit wir den in er⸗ höhtem Maaße an uns heran⸗ tretenden Anforderungen voll⸗ ſtändig gerecht werden können. Außerdem wolle man eine Sammelſtelle zur Empfangnahme der Gaben beſtimmen und dieſelben an Hausvater Lamparter in Ankenbuck— Station Klengen der bad. Schwarzwaldbahn, wenn Frachtgutſendung, oder Poſt Dürr⸗ Fier wenn Poſtpacket— abſenden. hie Abſendung der geſammelten Gegenſtände kann auch an die — Soſfienſtr. 25— erfolgen, von wo aus die Weiterbeförderung veranlaßt werden wird. Etwaige Geldgaben bitten wir unſerem Vereinskaſſier, errn Geiſtlichen Verwalter Ludin in Karlsruhe— Sofienſtr. 19— ein⸗ ſenden zu wollen. Karlsruhe, 13. November 1894. Der Ausſchuß des Landesvereins für Arbeiterkolonien im Groß⸗ herzogthum Baden: Weheimrath Dr. J. von Stößer. Zentralſammelſtelle in Karlsruhe Jedem Inſerenten rathen wir im eigenen Intereſſe tur Aufgabr ſeiner Juſeralt von uns Koſtenauſchlüge zu verlangen, da wir zuverläſſig und billigſt Annoncen und Reclamen jeder Art beſorgen. 40jähr. Erfahrung und Unparteilichkeit bei Aus⸗ wahl der Zeitungen ſetzen uns in die Lage, rich⸗ tigſte Auskunft zu er⸗ theilen, wie und wo man inſerirt. Haasenstein a Vogler.0 Aelteſte Annoncen-Expedition. 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Gewöhnliche Preiſe. — Nach dem zweiten Akt findet eine größere Pauſe ſtati. Sonntag, Junt. 18 15