e Telegramm⸗Adreſſe: Badiſche Volkszeitung.) 8 Mannheim.“ 5 r Pofliſte eingetragen unter Nr. 2502. Abonnement: 60 Pfig. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. JInſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel Nummern 5 Pfg. E 6, 2 der Stadt Mannheim und Um gebung. 8 Eruſt Müll für en e KAnoutationsdrud unb Verlag der (105. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Seleſenſte und nerbrktitettt Zeiiung in Maunhein und Umgebnng. (Nannheimer Volksblatt.) Berantwort für den polit. und allg. Theik; Chef⸗Redakteur Herm. Meyen, r den lok. und prov. Theill: er. Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche ene 8—„Mannheimer Journal“ ſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. E 6, 2 Nr. 181. Die beſten Schiffe. Es war natürlich, daß die Anweſenheit ſo vieler Kriegsſchiffe faſt ſämmtlicher Schifffahrt treibender Staaten des Erdenrunds bei den Kieler Feſtlichkeiten zu einem Vergleich zwiſchen der Tüchtigkeit der Marinen der vertretenen Staaten führen würde. Ein ſolcher war denn auch um ſo ſicherer zu ziehen, als die in Kiel anweſenden Schiffe ſicherlich zu den beſten Typen ge⸗ hörten, die jedes Land aufzuweiſen hat. Ein Engländer, eine anerkannte Autorität in Marine⸗ angelegenheiten, Lord Brafſey, hat ſich, wie wir den „Hamb. Nachr.“ entnehmen, über die in Kiel verſam⸗ melten Geſchwader ausgelaſſen. Nach ſeiner Anſicht unter⸗ liegt es keinem Zweifel, daß die in Kiel vertretenen eng⸗ liſchen Schiffe bei dem großen maritimen Schauſpiel ihren Platz voͤllig und ihres altbewährten Namens würdig aus⸗ füllten. In den wichtigen Momenten der Geſchwindigkeit, des Schutzes der Bewegungselemente des Schiffes, der Wohnlichkeit, des Freibords, ſowie der beim Inſeegehen und Seehalten in Betracht kommenden Eigenſchaften wie der Koſten per Tonne erwieſen ſich die meiſten engliſchen Schiffe als vortheilhaft conſtruirt. Die Zahl derartiger Schiffe der engliſchen Flotte iſt keine unbeträchtliche; vier derſelben ſind zur Zeit bei der Canalflotte in Dienſt ge⸗ ſtellt. Bei Kiel verliehen dieſelben dem britiſchen Ge⸗ ſchwader den ausgeſprochenen Charakter der Gleichmäßig⸗ keit, einen Vortheil, der allen anweſenden Marine⸗ Officieren t in die Augen ftel. Als Beiſpiele der Schlachtſchiffgattung von verhält⸗ nißmäßig geringen Dimenſtionen erwieſen ſich die neueſten deutſchen Schlachtſchiffe als ein entſchiedener Erfolg. Innerhalb der Grenze von 10,000 Tonnen haben ihre Konſtrukteure eine Gleich⸗ heit mit den engliſchen Schiffen von 14,000 Tonnen an Geſchwindigkeit, Kohlenfaſſungsvermögen, nach Anſicht Vieler auch an ſchwerer Armirung, erreicht. Aehnliche Schiffe mit Verbeſſerungen, beſonders hinſichtlich des Schutzes der Hülfsarmirung, würden nach Lord Braſſey's Anſicht einen werthvollen Zuwachs für die britiſche Flotte bilden. Die deutſchen Schiffe von 7400 Tonnen der Sachſenklaſſe bilden ein tüch⸗ tiges Geſchwader für die Küſten verthei⸗ digung. In letzter Zeit war es nicht das Beſtreben Englands, Küſtenvertheidiger zu bauen; allein im Kriegs⸗ falle würde daſſelbe ſtets eines derartigen Geſchwaders im Kanal bedürfen. Es muß überdies darauf gehalten werden, daß in der britiſchen Flotte jeder Schiffstypus vertreten ſei. Als Beiſpiele kleiner, jedoch tüchtiger Küſtenvertheidigungsſchiffe verdienen die von Schweden nach Kiel entſandten„Thule“ und„Göta“ von 3000 Tonnen eine ſorgfältige Prüfung. Was die Kreuzer betrifft, ſo gehörten der ruſſiſche „Rurik“, die„New York“ und„Columbia“ der Ver⸗ einigten Staaten, die deutſche„Kaiſerin Auguſta“, der franzöſiſche„Dupuy de Löme“ und der englichſche„Blen⸗ heim“ und„Endymion“ zu den neueſten Schöpfungen der betreffenden Marinen. Der„Rurik“ beſitzt einen ausge⸗ ſprochenen Vortheil in ſeiner Breitſeiten⸗Amirung. Im Bug⸗ und Sternfeuer und in der Geſchützdeckung ſind die britiſchen Kreuzer indeß ſtärker. Die neueſten Erfahrungen ſcheinen zu ergeben, daß es beſſer iſt, weniger, jedoch gedeckte, als mehr und ungedeckte Geſchütze zu führen. Wenn man dies zugiebt, ſo können die„New York“ und der„Blenheim“ als ein leiſtungsfähigerer Typus denn der„Rurik“ betrachtet werden. Bei dem„Dupuy de Lome“ von 6297 Tonnen haben die Franzoſen ein neues Verfahren angewandt. Das Schiff iſt völlig durch vierzöllige Panzerplatten geſchützt. Es iſt, bemerkt Lord Braſſey, offenbar böchſt wünſchenswerth, Schutz gegen die mit den neueſten Sprengmitteln geladenen Granaten zu gewinnen, und es iſt Sache der Marine⸗ architekten, anzugeben, wie weit dies möglich ſei, und zugleich den Anforderungen an Geſchwindigkeit und Kohlenfaſſungsvermögen zu entſprechen, welche heute er⸗ forderlich ſind. Sowohl hinſichtlich der Schlachtſchiffe wie der Kreuzer war es nicht möglich, zu behaupten, daß die engliſchen Conſtructionen hinter denen irgend einer anderen Macht zurückſtänden, und es gewährte dem englöſchen Lord Ge⸗ nugthuung, das impoſante Kieler Schauſpiel mit dieſer Ueberzeugung zu verlaſſen. England ſcheint betreffs der jüngſt vollendeten Schiffe richt'g verfahnen zu haben, und die zur Zeit im Bau befindlichen werden zweifel⸗ los einen entſchiedenen weiteren Fortſchrittt aufweiſen. Die Schlachtichiſſe des ſchönen italieniſchen Geſchwaders Samſtag, 6. Juli 1895. bei Kiel waren vortreffliche Typen an Konſtruction und Ausführung. Die Entwürfe unterltegen allerdings der Kritik hinſichtlich der Ungleichmäßigkeit des Panzerſchutzes. Ueber das Perſonal der verſammelten Geſchwader im Einzelnen zu berichten, würde nicht angezeigt ſein, und zu weit führen; es kann im Allgemeinen nur geſagt wer⸗ den, daß dasjenige der nordiſchen Geſchwader dem der übrigen phyſiſch überlegen war und vorausſichtlich mehr Ausdauer bei hoher See und ungünſtigem Wetter ent⸗ wickeln dürfte, wie es ja in dem Volkscharakter der nor⸗ diſchen Nationen den Südländern gegenüber begründet liegt. Für die deutſche Marineleitung dürften die Anſich⸗ ten des fachkundigen Engländers jedenfalls in mehr als einer Beziehung ein beachtenswerther Fingerzeig ſein. ——ee. Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 6. Juli. Der Präſident des!Reichstags, Freiherr v. Buol, verſendet als„Reichstagsangelegenheit“ an alle Mitglieder des Hauſes folgende Einladung: Reichstag. Entſprechend einer Anzeige und dem Erſuchen des Comités für Errichtung eines Windthorſt⸗Denkmals mache ich hiermit die ergebenſte Mittheilung, daß die Feier der Enthüllung des Denkmals am 16. Juli d.., von Vormittags 9½ Uhr ab in Meppen ſtattfinden wird und daß beſagtes Comité es als beſondere Ehre betrachtet, wenn Mitglieder des Reichstages der Feier beiwohnen würden. Mannheim, den 80, Juni 1895. Freiherr von Buol⸗Berenberg, Präfident des Reichstags. An die geehrten Herren Mitglieder des Reichstags. Dazu ſchreibt ſehr treffend die„Nat.⸗Zig.“:„Wir halten den Präſidenten nicht für befugt, in ſeiner amt⸗ lichen Eigenſchaft ſich zum Vermittler einer derartigen Einladung zu machen. Das Denkmals⸗Comité konnte einladen, wen es wollte, auch politiſche Gegner Windt⸗ horſts, von denen ihm vielleicht einige wegen der ſympa⸗ thiſchen Eigenſchaften, die er als Menſch beſaß, bei der Enthüllung ſeines Denkmals noch eine Ehre zu erweiſen wünſchen. Durch das Eingreifen des Reichstagspräſi⸗ denten aber wird die Einladung zu einem Verſuche, die „politiſche Apotheoſe“ Windthorſt's fortzuſetzen, die nach ſeinem Tode mit Recht den Widerſpruch Derer hervor⸗ rufen mußte, die ſich erinnerten, daß Windthorſts poli⸗ tiſche Wirkſamkeit in ihrem erſten Theile gegen die Begründung des deutſchen Nationalſtaates gerichtet war, und die auch ſeine ſpätere Thätigkeit für überwiegend ſchädlich halten. Aber warum ſoll, wenn Herr v. Buol Reichstagspräſident iſt, nicht die Enthüllung eines Windt⸗ horſt Denkmals als nationale Angelegenheit behandelt werden? Vielleicht reiſt Herr Dr. Bachem direkt aus dem Wahlkreiſe Meſeritz⸗Bomſt nach Meppen und häͤlt dort die Feſtrede, umgeben von einigen Wahlagitatoren jener anderen nationalen Partei, die ſich„zuerſt als eine deutſche bezeichnet hat.“ Man braucht keine Satire zu ſchreiben; ſie iſt ſchon in den That⸗ ſachen, in dem Treiben des Tages vorhanden.“— Noch ſchärfer drückt ſich der„Hannov. Courier“ aus: Dieſe Einladung dürfte im Vergleiche mit der Hal⸗ tung des Centrums in der Frage der Bismarckehrung durch den Reichstag auch dem Blödeſten die ganze Größe ultramontaner Anmaßung deutlich vor Augen führen. Dem Fürſten Bismarck, dem er ſein Daſein verdankt, ſollte der deutſche Reichstag nach dem Willen des Cen⸗ trums keine Ehrenbezeugung erweiſen, als das ganze deutſche Volk den achtzigſten Geburtstag des großen Staatsmanns feierte, aber den Mann ſoll der Reichstag ehren, der das neue Deutſche Reich von Anfang an be⸗ kämpft hat und jederzeit nur für die den Deutſchen ſchnurſtracks entgegengeſetzten ultramontanen Intereſſen eingetreten iſt. Die Einladung des Reichstagspräſidenten muß daher als ein Uebergriff zurückgewieſen werden; denn die Feier der Enthüllung des Windthorſt⸗Denkmals iſt das gerade Gegentheil einer deutſchen„Reichstagsan⸗ gelegenheit.“ Wie man höͤrt, iſt der Abg. v. Huene bereits zum Direktor der neuzugründenden Centralanſtalt zur Förderungdesgenoſſenſchaftlichen Perſonal⸗ kredits ernannt worden. Dagegen iſt man davon zurückgekommen, einen anderen bekannten Abgeordneten in das Direktorium zu berufen. In Bezug auf die Per⸗ ſonenfrage iſt den Wünſchen den neuen Direktors voll⸗ kommen Rechuung aetraaen marban. (Aelephon⸗Ar. 218.) Der Berliner Correſpondent des„Standard“ be⸗ richtet, in Prenzlau ſolle aus Anlaß der bevorſtehenden großen Manöver eine Drei⸗Kaiſer⸗Zuſammen⸗ kunft ſtattſinden. Dieſe Meldung entbehrt, wie der „Nat.⸗Ztg.“ von zuverläſſiger Seite verſichert wird, in ſo fern ſie den Zaren betrifft, jeder Begründung. Daß der Kaiſer von Oeſterreich in Prenzlau und dann in Stettin Gaſt des Kaiſers Wilhelm ſein wird, iſt längſt angekündigt worden. Es empfiehlt ſich aber, die Er⸗ findung des„Standard“⸗Correſpondenten ſogleich als ſolche zu kennzeichnen, weil man andernfalls von der⸗ ſelben Seite, von der ſie jetzt verbreitet wird, ſpäter an das Nichterſcheinen des Zaren nicht minder willkürliche Commentare knüpfen würde.— Mehr überraſchen muß, daß in der deutſchen Preſſe mehrfach ein Zuſammengehen Deutſchlands mit England und Japan behauptet wird. Auch dieſe Ausſtreuungen, die, falls ſte von japaniſcher Seite ausgingen, nur darauf abzielen könnten, die Be⸗ ziehungen zwiſchen Deutſchland und Rußland zu ſtören, ſind dloße Phantaſten. Daß augenblicklich eine ebenſo lebhafte wie durchſichtige japaniſche Preßthätigkeit ent⸗ faltet wird, leuchtet jedem Kundigen ohne Weiteres ein. Der Bürgermeiſter von Kolberg hat den Saal des dortigen Strandſchloſſes zu Wählerverſamm⸗ lungen den verſchiedenen Parteien überlaſſen, zuletzt auch der Sozialdemokratie. Deßhalb war bereits der Land⸗ rath v. Puttkammer bei ihm vorſtellig geworden. Er theilte mit, die Regimentsmuſtk werde nicht mehr vor dem Strandſchloſſe ſpielen, anſtändige Menſchen nicht mehr dahin gehen können. Jetzt hat der Regierungs⸗ präſident Freiherr von der Reck in Köslin dem Bürger⸗ meiſter eine Geldſtrafe von 90 M. auferlegt, da dieſer den Zielen einer Partei, die den Umſturz der beſtehenden Geſellſchaftsordnung, der Monarchie und des Chriſten⸗ thums auf ihre Fahne ſchreibe, Vorſchub geleiſtet, den communalen Intereſſen der Stadt geſchadet und ſeine Pflichten als Beamter auf das gröblichſte verletzt habe. Der umfangreiche Schriftwechſel iſt vom Bürgermeiſter der Stadtperordnetenverſammlung mitgetheilt worden, deren Mehrheit ihm in einer ſchriftlichen Erkläruug ihr volles Einverſtändniß und ihm Billigung ſeines Verhal⸗ tens ausgeſprochen hat. Der Erlaß des Regierungs⸗ präſidenten an den Bürgermeiſter von Kolberg hat fol⸗ genden Wortlaut: Köslin, 28. Juni 1895. Aus dem Bericht vom 21. d. M. habe ich erſehen, daß Euer Wohlgeboren den dortigen Socialdemokraten zur Abhaltung einer Wahlverſammlung vom 12. Juni cr. den zu Ihrer Verfügung ſtehenden, zum Verkehr für das Badepublikum beſtimmten Kurſaal in bewußter Abſicht, nach reiflicher Ueberlegung bereitgeſtellt haben. Sie haben nach Ihrer eigenen Darſtellung, als der Einberufer der Ver⸗ ſamm 1110 Ihnen erklärt hatte, daß der Abgeordnete Bebel nach Kolberg kommen, jedoch nur in einem großem Saale, nicht in einem kleinen Vereinslocale ſprechen wolle, ſofort ein⸗ gewilligt, unter dieſen Umſtänden den Kurſaal zur Abhaltung der Verſammlung herzugeben. Sie haben ſomit den Zielen einer Partei, die den Umſturz der beſtehenden Geſellſchafts⸗ ordnung, der Monarchie und des Chriſtenthums auf ihre Fahne eſchrieben hat, mit vollem Bewußtſein directen Vorſchub ge⸗ eiſtet. Durch dieſes Verhalten haben Sie nicht nur den eom⸗ munalen Intereſſen der Stadt geſchadet— denn daß aus der Verwendung des Saales für den fraglichen Zweck dem dortigen Bade ſchwere Schädigungen und Nachtheile entſtehen werden, kann ſich Erkenntniß nicht verſchließen— ſondern Sie haben auch damit dieſe Pflichten, die Ihnen Ihr Amt als mittelbarer Staatsbeamter und Oberhaupt einer Commune auferlegt, das Gröblichſte verletzt. Denn ein Beamter, welcher die Zwecke der ſocialdemokratiſchen Partei, ſei es direet oder in⸗ direct, bewußt unterſtützt und zu ihrer Weiterverbreitung beiträgt, handelt pflichtwidrig. Wenn Sie zu Ihrer Rechtfertigung an⸗ führen, daß einzelne Mitglieder der ſocialdemokratiſchen Partei ein einwandfreies chriſtliches Leben führen und daß dieſen braven Leuten gegenüber die Verweigerung des ſtädtiſchen Saales ein unverzeihliches Unrecht und ein ungerechtes und unchriſtliches Werk geweſen wäre, ſo haben mich dieſe Ein⸗ wände aufs 5 befremdet. Denn ein ſeit Jahrzehnten im politiſchen Leben ſtehender Mann, wie Sie, weiß, daß die Ziele einer politiſchen Partei nicht nach der Lebensführung vereinzelter Mitglieder berſelben, ſondern nach dem Partei⸗ programm und näch den öffentlich ausgeſprochenen Grundſätzen der Parteiführer zu beurtheilen ſind. Die in zahlreichen Reden und Schriften ausgedrückten Abſichten des als Redner für den fraglichen Abend erwarteten Bebel ſchloſſen jeden Zweifel über die Tendenz der Verſammlung aus. Eine Entſchuldigung für Ihr 80 0 ſteht Ihnen ſonach nicht zur Seite. Wenn Euer Wohlgeboren ſich ſchließlich ge⸗ müßigt gefühlt haben, das von mir gelegentlich der Abhaltung der Verſammlung des Fiſchereivereins eingeſchlagene Ver⸗ fahren einer abfälligen Kritik zu unterziehen, ſo auch dies ein nicht zu rechtfertigendes Verkennen Ihrer Stellung der vorgeſetzten Dienſtbehörde gegenüber. Ich ſehe mich nach alledem genßthigt, Ihnen gegenüber wegen gröblicher Ver⸗ letzung brer Amtspflichten von meinem Disziplinarſtrafrecht pollen Gebrauch zu machen, und 11 5 hierdurch auf Grund der 88 15 und 19 des Disziplinargeſetzes vom 21. Juli 1853 iakeitsgeſetzes eine Geld⸗

1 5 bei 6 Grad Kälte Blitzſchlägen ausgeſetzt. 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 8. Jali. buße von 90 Mark gegen Sie feſt. Dieſelbe iſt bis zum 5, Juli an die hieſige königliche Regierungs⸗Hauptkaſſe ein⸗ zuzahlen.“ De Mandatsniederlegung des öſterreichiſchen Depu⸗ tiiten und zurückgetretenen Miniſters v. Plener iſt in Wien noch immer das Hauptereigniß. Die deutſche Linke beſchloß eine Adreſſe an v. Plener, in welcher das tiefſte Bedauern über die Niederlegung ſeines Mandats und die Hoffnung ausgeſprochen wird, daß ihn der Club doch wieder in ſeinem Kreiſe werde begrüßen können. Das öͤffentliche Leben Oeſterreichs verfüge nicht über ſo viel vorzügliche Kräfte, um auf die Mitwirkung v. Pleners, deſſen Name in der Geſchichte des ͤſterreichiſchen Parla⸗ ments und der fortſchrittlichen Partei unvergeßlich bleiben werde, verzichten zu können. Der Urſprung der gegenwärtigen Kriſe in Serbien iſt folgender: Als die Fortſchrittiler vom Cabinet Criſtitſch, die ſich mit unerhörten Gewaltmitteln zu den ausſchließlichen Herren der Skupſchtina gemacht hatten, erfuhren, der König verhandle mit Simitſch und den Radikalen wegen der Bildung einer Uebergangsregierung, die nach der Annahme des juͤngſt abgeſchloſſenen Finanz⸗ abkommens ans Ruder kommen ſollte. Da wollten ſie ihrerſeits das Odium für dieſes Abkommen nicht mehr auf ſich laden und zwangen deßhalb Criſtitſch zur Ab⸗ dankung. Dieſer Zug kam unerwartend und ſtörend, zumal, da Simitſch die vorherige Annahme des Abkommens dem Koͤnig als Vorbedingung hingeſtellt hatte. —— Aus Stadt und CLand. Maunheim, 5. Juli 1895. Die Verlegung des Bezirksamtes in das Schloß. Wir werden um Aufnahme folgender Haſchut erſucht: Es ſchwirrt ein Gerücht in der Luft, das ſo abenteuerlich klingt, daß es dem ernſten Manne ſchwer wird, daran zu glauben und das, falls es eine reelle Grundlage hat, aeenan erſcheint, die öffentlichen, insbeſondere auch aufmänniſchen unſerer Stadt auf das Ernſteſte zu gefährden: Die Verlegung des Großherzogl. Bezirks⸗ amtes in das Schloß. Wer mitten drin im Handel und Wandel ſteht, der weiß, wie oft man die genannte Be⸗ hörde in Anſpruch nehmen muß. Ganz abgeſehen davon, daß mit der in Frage ſtehenden Stelle die Polizei verbunden ſt, welche doch unter allen Umſtänden im Centrum der Stadt und nicht am Ende derſelben ihren Sitz haben ſollte, ſo kommt insbeſondere in Betracht, daß dem Großh. Bezirksamte auch die allgemeine Meldeſtelle reſp. das Paßbureau zugehört. Es iſt doch einfach undenkbar, daß künftig ſämmtliche Legiti⸗ mationskarten, insbeſondere diejenigen für Geſchäftsreiſende, im, Schloſſe erhoben werden ſollen. Soviel Rückſicht ſollte doch auf die kaufmänniſche Bevölterung ünſerer Stadt, welche das Gros bildet, genommen werden. Geradezu unglaublich aber iſt die Zumuthung, daß künftig das Adreſſen⸗ Aufſchlagen, welches theils auf dem Paßbureau, theils auf der Centralpoltzeiwache ſtattfindet, im loſſe vorgenommen werden ſoll. Ime is money— dieſes Sprüchwort der Eng⸗ länder iſt das Sprichwort des Kaufmanns überhaupt. Jedem Kaufmann iſt es angſt und bange, wenn er daran denkt, daß er ſeine jungen Leute in Zukunft in das Schloß zur Beſorg⸗ ung der vorgenannten Angelegenheiten ſenden ſoll, denn Jeder⸗ mann weiß, wie viel Zeit jetzt ſchon bei dem kurzen Weg zum Kaufhaus vertrödelt wird. Mit dem gleichen Rechte könnte man ja auch die Poſt in das Schloß verlegen und doch würde ſich ein Sturm der Entrüſtung erheben, wenn dies unternommen würde. Wie geſagt, wir glauben vorläufig nicht an die Wahrheit der Ge⸗ rüchte; allein, iſt die Grundlage derſelben eine reelle, ſo hoffen wir, daß man unter Berückſichtigung der großen, ſich an die Frage knüpfenden Intereſſen, von einem derartigen, ſchwer wieder gut zu machenden Schritte abſieht. Zehn Großkaufleute. Der Großherzog und die Großherzogin ſind vor⸗ geſtern Früh 8 Uhr von Furtwangen abgefahren. Dieſelben nahmen die Route über den Thurner nach Titiſee und von da über Schluchſee nach St. Blaſien, woſelbſt die Ankunft Abends 8 Uhr erfolgte. Unterwegs wurden Ihre Königlichen Hoheiten von den Vertretern, den Vereinen und den Be⸗ wohnern der berührten oder in der Umgegend gelegenen Ort⸗ ſchaften auf's wärmſte begrüßt. Es waren dies die Gemeinden Gütenbach, Neukirch, Hinterſtraß, St. Märgen, Steig, Breitnau, Hinterzarten, Neuſtadt, Saig, Falkau, Glashütte, ... ᷑BBBBBBBBB Teuilleton. — Der Bau der Eiſenbahn auf die Jungfrau ge⸗ 55 ſich in techniſcher Beziehung ſchwieriger, als man im nfange vorausgeſetzt hatte. Der Konzeſſions⸗Inhaber, Guyer⸗Zeller in Zürich, hat daher für gut befunden, für die einer Reihe von Vorfragen eine wiſſenſchaftliche ommiſſion zu ernennen. Dieſe Kommiſſion hat nun in Zürich eine Sitzung gehalten. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob man in der Schweiz auch ſchon Tunnels mit 25 Prozent Steigung gebaut habe, ferner ob nicht dem elektriſchen Be⸗ triebsſyſteme das Seilbahnſyſtem vorzuziehen ſei, ob nicht die warme Luft im Tunnel ſich wegen der tiefen Temperatur des Geſteines als Eis niederſchlagen werde, wodurch der elektriſche Kontakt und damit der ganze Betrieb geſtört würde. Zur Antwort wurde gegeben, der Eisniederſchlag im Tunnel werde mintmal ſein. Die Ventilation im Tunnel werde ſehr ut eingerichtet und regulirt durch Wetterthürme und ver⸗ ſchließbare Galerien. Die Rigibahn und Brienz⸗Rothhorn⸗ Bahn habe Tunnels mit 25 Prozent Steigung. Man befürchtet, die Reiſenden möchten ſich bei der Fahrt auf den Jungfrau⸗Gipfel, wenn ſie die verſchloſſenen Wagen verlaſſen, erkälten. Es wurde erwidert, die Bahn⸗ unternehmung werde durch Mäntel und Decken, die ſie bereit halte, die Paſſagiere vor Erkältung zu ſchützen ſuchen. 80 dem Jungfrau⸗Gipfel ſoll bekanntlich ein meteorologiſches Obſervatorium errichtet werden, wozu die Jungfraubahn⸗ geſellſchaft eine Subvention von 100,000 Fr. leiſtet. In der Kommiſſion wurde die Anſicht ausgeſprochen, man ſolle das Obſervatorium auf dem Möbuch, einer Station der Jungfrau⸗ bahn, errichten. Auf dem Mönch würden die Beobachtungen weniger geſtört ſein als auf dem Jungfraugipfel. Beſonders ſchwierig ſei es, das Obſervatorium gegen Blitzſchläge zu ſichern. Die meteorologiſche Station auf dem Säntis ſei ſelbſt Es wurde hierzu bemerkt, der Blitzgefahr könne man abhelfen durch eine rich⸗ tige Anlegung der Leitung, Die Wohnung für den Beobach⸗ ter werde in den Felſen hineingehauen. Gegen Blitzgefahr 8 man ſich am beſten dadurch, daß man Kupferplatten n den Schnee lege. Die Kommiſſion beſchloß, die Strecke Scheidegg⸗Eigergletſcher, die für den Materialbetrieb ſei, möglichſt noch in dieſem Jahre fertigzuſtellen und m ohne weiteren Au Schluchſee, Blaſtwald und Häufer. Bis zum Thurner hatle der Amtsvorſtand von Triberg und von da bis Titiſee der⸗ jenige von Neuſtadt die Führung übernommen. Die Groß⸗ herzoglichen Herrſchaften machten, einer Einladung des Ge⸗ heimen Kommerzienraths Sander folgend, unterwegs Beſuch in deſſen am Titiſee gelegener Villa. In St. Blaſien wurde Ihren Königlichen Hoheiten ein ſehr derzlicher Empfang zu Theil. Höchſtdieſelben nahmen, wie früher, Wohnung im Kurhotel. * Die Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes machen wir darauf aufmerkſam, daß, wie in den Vorjahren ſo auch in dieſem Jahre wieder feſtgeſtellt werden wird, ob ſie ſich noch in den von ihnen gemeldeten Wobnungen aufhalten. Alle gedienten Mannſchaften, ſowie auch die Erſatz⸗Reſerviſten, welche noch nicht das 39, Lebensjahr vollendet haben, ſind meldepflichtig. Der Schützengeſellſchaft in Mannheim ſind vom Großherzog die Körperſchaftsrechte verliehen. Auch der Ver⸗ band der badiſchen landwirthſchaftlichen Konſumvereine hat die Körperſchaftsrechte erhalten. Erhebung einer allgemeinen Kirchenſteuer in der evaugeliſch⸗proteſtantiſchen Landeskirche. Der„Staats⸗ anzeiger für das Großherzogthum Baden“ theilt in ſeiner neueſten Nummer mit, daß der Beſchluß der im vorigen Jahre ſtattgefundenen Generalſynode, betreffend die Erheb⸗ ung einer allgemeinen Kirchenſteuer, die ſtaatliche Genehmig⸗ ung erhalten hat. Hiernach ſollen zur Deckung des Auſwan⸗ des für allgemeine kirchliche Bedürfniſſe in den fünf Jahren 1895—1899 als allgemeine Kirchenſteuer erhoben werden: von 100 M. Kapitalrentenſteuerkapital 1 Pfg., von 100 M. Grund⸗, Häuſer⸗, Gefäll⸗ und Gewerbeſteuerkapital 1,5 Pfg., von 100 M. Einkommenſteueranſchlag 20 Pfg. Eine geſchichtliche Reminiscenz. Das„Schwetz. Tagebl.“ erinnert daran, in wenigen Tagen ſtehen wir hier in Schwetzingen vor einem en e von geſchichtlicher Bedeutung, den wir nicht denkwürdig genug ſchildern können. Am 31. d Mts. ſind es 25 Jahre, daß die einzigen Kinder Kaiſer Wilhelms., des größen Hohenzollern, der berufen war, das zerſtückelte Deutſchland zu einigen und zu einer Großmacht zu erheben, ſich in unſerem Schloßgarten verab⸗ ſchiedeten. An jenem Sonntag Nachmittag traf der preußiſche Kronprinz Friedrich Wilhelm, nachheriger Kaiſer, nur in Be⸗ leitung ſeines Adjutanten, des Generals von Blumenthal hier ein, und zwar auf einem leichten Wagen, als Kopfbe⸗ deckung ſeine Dienſtmütze, in der Hand ſein Klöbchen. Er kam vom Lager von Aſtlußheim. Der Männerghilfsverein be⸗ wirthete zur ſelbigen Stunde in der großen Allee vor der Stadt, draußen beim grünen Thore, eine größere Abtheilung bayeriſche Truppen, die Hitze war eben die hochſommerliche. Kaum war der Königsſohn einige Mal im Schloßgarten bei der großen Freitreppe auf⸗ und abgegangen, da erſchien, von Heidelberg kommend— die hieſige Bahn war zwar ſchon vollendet, jedoch noch nicht dem Verkehr eröffnet— J. K. H. die Großheerzo⸗ in Louiſe von Baden, in ihrer Begleitung war J. K. H. die rinzeſſin Wilhelm, ſowie der Erbgroßherzog von Baden und Prinzeſſin Viktoria. Sie wandelten einige Male die links⸗ ſeitige erſte Alle auf und ab, ließen ſich auf kurze ddeit auf einer Bank nieder, worauf ſich zwei edle Königskinder wie zwei liebende Geſchwiſter herzlich verabſchiedeten. Der Auf⸗ enthalt währte kaum zwanzig Minuten. Der Kronprinz, dem die Aufgabe zufiel, unſere badiſchen Truppen durch den ampf zum Sieg zu führen, fuhr wieder die Karlsruher Straße Altlußheim zu, um Tags darauf den Rhein zu überſchreiten und den feindlichen Boden zu betreten. Seine kgl. Schweſter mit ihren hohen Angehörigen begab ſich igen Zeit, ur ſelb Stunde des Abſchieds in dem zartfühlenden Schweſterherzen vorging, war jedenfalls nicht dazu geneigt, mit anderen Menſchen zu verkehren. Dieſer hiſtoriſch gewordene Abſchied fand ſtatt, angeſichts des Schloſſes, das durch die Franzoſen im Orleaniſchen Kriege theilweiſe zerſtört und niedergebrannt wurde, angeſichts des Schloſſes, von deſſen Fenſter aus der Mordbrenner Melac die in lichterlohen Flammen ſtehenden Dörfer der Umgegend mit teufliſcher Freude zuſah, und endlich angeſichts des Schloſſes, deſſen ſich die Herzogin Eliſabeth Charlotte, Tochter des Kurfürſten Karl Ludwig, welche das eigentliche Opferlamm jener gräßlichen Verwüſtungen der Pfalz war, in ihren Briefen ſo oft erinnerte. Ein künſtleriſch hergeſtellter Denkſtein bezeichnet heute den Ort, wo der hiſtoriſche Abſchied ſtattfand. Der landwirthſchaftliche Bezirksverein Maunheim hielt, ſo ſchreibt man uns, am Donnerſtag unter ſeinem Vor⸗ ſitzenden Herrn Gutsbeſitzer Ferdinand Soipio eine Bezirks⸗ verſammlung ab. Dem für 1894 erſtatteten Rechenſchafts⸗ bericht entnehmen wir folgende Daten. Seine Hauptthätig⸗ keit legte der Verein auf die Verbeſſerung der landwirth⸗ ſchaftlichen Nutzthiere, ſowohl durch Einfubr vorzüglicher, oberbadiſcher Zuchtthiere, als auch durch Aie d der Inzucht. So importirte der Verein im Berichtsjahr zweimal, im Frühſommer und Herbſt, aus den oberbadiſchen Zuchtge⸗ bieten zuſammen 48 Thiere im Ankaufspreis von 20 000 Mk. Die nicht unbedeutenden Unkoſten des Imports wurden zum Theil vom Kreis Mannheim und zum Theil von dem Vereine übernommen. Die Beſteller waren durchgehends mit Dampf durch die Wengeralp zu betreiben. Der Elevator, welcher die Paſſagiere auf den höchſten Gipfel ſchaffen ſoll, wird 40 bis 50 Perſonen 50 einmal befördern. — Die Anſichten des großten Publikums über die Sahara dürften durch die jetzt veröffentlichten Ziffern einer offtziellen Statiſtik für 1892 gründlich erſchüttert werden. ährend man ſich nämlich die Sahara als großes, ödes Sandmeer vorſtellt, geht aus dieſen Ziffern hervor, daß der algeriſche Theil der Sahara allein neun Millionen Schafe aufwies, die einen Werth von 175 Millionen repräſentirten und für die 1,768,000 Fres. Steuern bezablt werden mußten. Außerdem fanden ſich dort zwei Millionen Ziegen und 260,000 Kameele, deren Beſitzer eine Million an Steuern ent⸗ richteten. Außerdem kultivirt man in den Oaſen der franzö⸗ ſiſchen Sahara mit großem Erfolge die Dattelpalme, Citronen⸗ und Aprikoſenbäume, Zwiebeln, ſpaniſchen Pfeffer u. a. m. — Die reichen Bürger der Londouer City ſind tief betrübt, und es ſind patriotiſche Entrüſtungsmeetings und Rachethaten zu fürchten, bei welchen das Blut unſchuldiger, aber ſchmackhafter Thiere in Strömen fließen dürfte. Die Bürger der freien Stadt Hamb urg haben bei dem zu Ehren des Kaiſers veranſtalteten Feſtmahle die gaſtronomiſchen Ruhmesthaten der City verdunkelt. London hatte bis jetzt den Rekord der Staunen erregenden Mahlzeiten. Das Feſt⸗ mahl, zu welchem die City im Jahre 1874 den Prinzen von Wales einlud, koſtete 520,000 Mark; das, welches ſie dem Herzog von Pork nach ſeiner Verheirathung mit der Prinzeſſin Teck anbot,„nur“ 400,000 Mark; das, welches ſie im vorigen Jahre zu Ehren des Lord Roſebery gab, erforderte eine Aus⸗ gabe von 385,000 Maxk. Bei dem Eſſen, welches vor wenigen Tagen die City dem afghaniſchen Prinzen Nasrullah⸗Chan gab, wurden verzehrt: 500 Languſten, 300 große Seezungen, 120 Pfauhuhner, 200 junge Hühner, 40 große Schinken, 600 Leberpaſteten mit Trüffeln, 20 Rindskeulen und 300 Pfund Schweinefleiſch, 200 Pfund Hackfleiſch, 700 Rindſchenkel, 40 Hühner im Gallert, 450 harte Eier, 240 Salatköpfe, 190 Runkelrüben, 450 Pfund Erdäpfel, Nachtiſchſpeiſen, die ſich überhaupt nicht aufzählen laſſen, und die Suppe, die klaſſiſche Schildkrötenſuppe, die allein 6500 Mark koſtete und die wegen ihrer Koſtſpieligkeit nur bei ganz feierlichen Gelegenheiten in ſolchen Mengen verſchluckt wird. Um ſich einen Begriff non derartigen Mahlzeiten zu machen, muß man wiſſen, daß bei den gelieferten Thieren zufrisden und kann der Verein mit Befriedigung auf dieſen Zweig ſeiner Thätigkeit zurückblicken. Die Deckſtation, die der Verbeſſerung der 1 dient, beſtand aus den beiden Oldenburger andsknecht und Martel, 6⸗ und 5jährig, beide Beſchäler erſten Ranges und aus 2 oberbadiſch⸗ſimmenthaler Farren. Das Sprungregiſter zeigt bei letzteren 88 Sprünge und bei den Hengſten 75 Deckungen. Die Aufſtellung guter Zucht⸗ hengſte machte ſich bei der diesjährigen Fohlenprämiirung in hervorragender Weiſe geltend, indem ein Fohlenmaterial vor⸗ geführt wurde, wie es bisber noch niemals auf der hieſigen Weide geſehen wurde.— Auch die Fohlen⸗ und Rinderweide, die der Verein unterhält, erwies ſich als unverkennbar för⸗ dernd auf die Viehzucht des Kreiſes, namentlich auch infolge der obligatoriſch vorgeſchriebenen Haferfütterung bei Fohlen und der Heufütterung bei Rindern. Als Prämien verlieh der Verein an Fohlen, die die hieſige Weide begangen hatten M. 210. Außerdem bewilligte der Verein neben dieſen Zucht⸗ prämien noch Mark 2000 Murktprämien zur 88 des hieſigen Marktes. Der ganze Aufwand des Vereins für Förderung der Viehzucht beziffert nicht unerhebliche Summe von M. 5,500. Für die Unterhal⸗ der Baumſchule und des Verſuchsfeldes hatte der Verein auch im Berichtsjahre noch bedeutende Aufwendungen zu machen, die ſich aber in Zukunft ermäßigen werden, da die Aufhebung der Baumſchule, als keinem dringenden Bedürfniß mehr entſprechend, beſchloſſen wurde. Weiter ſei noch in Kürze erwähnt die Uebernahme der Viehzählung in hieſiger Stadt ſeitens des Vereins, die Unterſtützung einer Anzahl auf die Förderun der Landwirthſchaft gerichteten Einrichtungen und namentli auch die Vermittelung guter und billiger Futtermittel vom Verein bad. landw. Vereine an Londwirthe unſeres Kreiſes. Nach Erſtattung des Berichtes wies noch ein Mitglied des Vereins darauf hin, in welch' weitgehender Weiſe in hieſiger Stadt die Butter mit Magarine verfälſcht werde. Von 159 unterſuchten Proben waren nur 76 rein und 83 mit Mar⸗ garine und zwar bis zu 50 pCt. verfälſcht. Bedenkt man, daß das Pfund Margarine auf 35—40 Pfg., das Pfund Butter indeſſen auf M..20 ſteht, ſo wird man ermeſſen können, in welch' hohem Grade der Conſument hier finanziell geſchädigt wird. Der Verein wird ſich behufs Abhilfe noch des Weiteren mit dieſer Sache zu beſchäftigen haben. Sonderzug von Baſel nach Berlin und Hamburg. Montag, 12. Auguſt d. Js. wird von Baſel(Bad. Bhf.) aus ein Sonderzug mit., II. und III. Klaſſe nach Berlin und Hamburg abgefertigt werden, zu welchem beſondere, 45 Tage giltige Rückfahrkarten zu bedeutend ermäßigten Preiſen aus⸗ egeben werden. Der Fahrplan, die Preiſe der Fahrkarten, ewie die näheren Beſtimmungen ſind aus der auf den Sta⸗ tionen angeſchlagenen Ankündigung zu erſehen. Zu der diesjährigen Mannheimer Regatta hat die badiſche Regierung einen prachtvollen Ehrenpreis geſtiftet. Derſelbe iſt gegenwärtig in dem Laden der Firma Joſef Netter& Co. ausgeſtellt. Der Ehrenpreis beſteht in einem kunſtvoll gearbeiteten, aus der Netterſchen Werkſtätte ſtammen⸗ den ſilbernen Pokal. „Kaufmäuniſcher Verein. Die Abfahrt bei dem mor⸗ Ren Sonntag ſtattfindenden Familienausflug olgt nicht achmittags 2 Uhr 22., ſondern bereits um 1 hr 10 M. Die Geſellſchaft„Elyſium“ unternimmt morgen Sonntag ihren diesjährigen Familien⸗Ausflug nach Neuſtadt .,.—Hambach— Maxburg. Der„Maunheimer Dieſterweg⸗Berein“ hält näch⸗ ſten Mittwoch Abend— 10. d. M.— in den Sälen des Ballhanſes(Schloßge die letzte Verſa ſeines di rigen Dieſelbe 8 85 Hofrath 8 Perſchufrahe „einer der berühmteſten S 5 2 550 Dr. v. Sallwürk Geg⸗ des männer der Gegenwart, einen Vortrag halten wird über das Thema:„Der Begründer der deutſchen Didak⸗ tik.“— Der Anfang iſt auf ½9 Uhr feſtgeſetzt. Nach dem Vortrag findet zu Ehren des Herrn Referenten eine erſentge Unterhaltung“ in dem großen Saale des gen. Lokals unter Nergger Mitwirkung des beſtens bekannten„„Lehrer⸗Geſang⸗ ereins Mannheim⸗ Ludwigshafen“ und n Künſtler ſtatt. Der„Mannheimer Dieſterweg⸗Verein“, wel⸗ cher ſich die Verbreitung der allgemeinen Bildung zur löb⸗ lichen Aufgabe ſtellt und mit hoher Befriedigung auf ſeine bisherige Thätigkeit zurückblicken kann, läßt hierdurch ſeine Einladung an alle Damen und Herrn(Unerwachſene haben keinen Zutritt) ergehen, welche Intereſſe an ſeinen edlen Be⸗ ſtrebungen nehmen. Entree wird nicht erhoben, Karten wer⸗ den nicht ausgegeben. Eine öffentliche ſozialdemokratiſche Verſammlung findet nächſten Montag Abend im großen Saalbauſaale ſtatk. Dieſelbe wird von den Anhängern Dreesbach's einberufen, und ſollen in ihr die ſozialdemokratiſchen Kandidaturen definitiw protlamirt werden. Die Anhänger des Dr. Rüdt ordern in einem Flugblatt zum zahlreichen Beſuch der Ver⸗ ammlung auf, in dem ſie zugleich Proteſt erheben gegen die ufſtellung der Herren Geis und Dreesbach und die Beiſeiteſchiebung des Herrn Dr. Rüdt. Die Anhänger des Dr. Rüdt ſcheinen demnach darauf beſtehen zu wollen, daß an Stelle des Geis Dr. Rüdt zum Kandidaten proklamirt wird. Man kann den Anhängern des Dr. Rüdt nicht Un⸗ den Gildengaſtereien jedes Gedeck durchſchnittlich 400 Mark koſtet; allerdings werden die allerbeſten und koſtbarſten Weine gereicht. Die Hamburger haben für das dem Kaiſer darge⸗ botene Feſtmahl und für das Nachtfeſt auf der Alſterinſel rund 1 Million Mark ausgegeben. Sie haben die Engländer geſchlagen, und da dieſe in ſolchen Dingen keinen Spaß verſtehen, darf man auf das nächſte Gaſtmahl neugierig ſein, das ſie zu Ehren der erſten nach London kommenden hervor⸗ ragenden Perſönlichkeit veranſtalten werden. — Chineſiſches Examen. Ganz anders noch, als un⸗ ſere geplagten Muſenſöhne, muß der arme ſtudirte China⸗ mann im Enen ſchwitzen. Er ſitzt nicht vier oder fünf Stunden an einem Pult in der Klauſur und gelangt dann wieder in Freiheit, nein, er wird in eine Zelle geſperrt und muß drei Tage darin kuſchen. Und da er während dieſer Zeit für ſeine Bedürfniſſe ſelbſt zu ſorgen hat, ſo gebraucht er außer ſeinen Schreibmaterialien noch allerhand Kleinigkeiten. war wird am zweiten Tage von der Regierung den Prüf⸗ lingen etwas Reis geliefert, aber meiſt nicht die beſte Sorte, ſo daß ein junger Mann gut thut, ſich nicht darauf zu ver⸗ laſſen. Darum nimmt ſich der Chineſe einen tüchtigen Vor⸗ rath von Reis, Zwieback, Schinken, hartgekochten Giern uſw. mit in ſeine Zelle, d. h. eine Menge Dinge, die nicht leicht verderben und die ſich ohne große Mſüthe zum Eſſen herrichten laſſen. Außerdem verſieht er ſich noch mit einem kleinen Ofen und etwas Kohle, damit er, wenn er Luſt bekommt, warm zu ſpeiſen, nicht in Verlegenheit ſei. Seinen Thee, ſammt Theetopf und Taſſe vergißt er nicht; auch dürfen ihm Streichhölzer und Lichter, und, wenn er Raucher iſt, Pfeife und Tabas nicht fehlen. Ferner hat ex ſich für die kalten Abende mit wärmerer Kleidung und für die Nacht mit Ma⸗ tratze und Bettdecke zu verſorgen. Endlich muß er zum Schutz gegen Sonnenſtrahlen und Regen einen Schirm mitbringen, den er in die Lichtöffnung ſeiner Behauſung hängen kann, wenn es erforderlich wird. Alle dieſe Dinge zuſammen bilden eine ziemliche Laſt, die nicht unbedeutende Anforderungen an die Körperkraft des Prüflings ſtellt, wenn er ſie an ihren Beſtimmungsort ſchafft. Und er darf keine Hilfe dazu ge⸗ brauchen, denn die Vorſchrift verbietet, daß irgend ein Diener oder Träger das Portal des Prüfungsgebäudes überſchreuet. ſich auf die mmlung

ius⸗ ten, ta⸗ tet. oſef zem en⸗ ‚ ereeere 5 * das zweite Schmerzenskind Mannheims werden zu wollen. Mannheim, 8. Juli. General⸗Anzeiger. 8. Seite geben, wenn ſie ſich eine Vergewaltiguug durch die Dr bachianer nicht gefallen laſſen und nicht ruhig das Sbach'ſche Diktum hinnehmen. Vorausſichtlich wird es am Montag Abend im Saalbaufaale etwas heiß zugehen. „ Dr. Bumiller. Das„Heidelb. Tagbl.“ ſchreibt: Der nach den Berichten auswärtiger Blätter auf einer Menſur ſo übel zugerichtete Herr Kaiſ. Regierungsrath Dr. Bumiller promenirt geſund und wohlgemuth durch die Straßen unſerer Stadt. Seine ganze Verwundung beſteht in einem ordentlichen „Blutigen“, von dem die hieſigen Blätter gar keine Notiz ge⸗ nommen hatten. *Patentliſte badiſcher Erſinder. Angemeldet von: Badiſche Maſchinenfabrik und Eiſengießerei vormals G. Sebold und Sebold u. Neff, Durlach: ußputzmaſchine; z. Pat. 71824.— Ertheilt an: A. Pemſel, annheim: Mechaniſcher Fächer.— Dr. J. Zuurdeeg, Frei⸗ burg: Verfahren zum Färben und Waſſerdichtmachen von Geweben.— Dr. G. Raſch, Karlsruhe: Regelung des Strom⸗ verbrauchstarifs von der Zentralſtation aus.— L. Oehl, Karlsruhe: Schlauch⸗Mundſtück. *Die Privatbeleidigungsklage des Herrn W. Bouquet dahier gegen Herrn Conſul Menzer in Neckargemünd kam geſtern vor der hieſigen Strafkammer als Berufungsinſtanz zur Verhandlung. Es handelt ſich in der Angelegenheit be⸗ kanntlich um den von Herrn Menzer dem 75 Bouquet öffentlich gemachten Vorwurf, daß dieſer an die Feuerwehr in Sandhauſen minderwerthige Löſchgeräthe und Feuerwehr⸗ Utenſilien aus Karl Thebdors Zeiten 11 8 5 Vom Schöffengericht in Heidelberg war der Privatbeklagte, Herr Menzer, freigeſprochen worden. Herr Bouquet gab ſich jedoch mit dieſem Urtheil nicht zufrieden, ſondern legte Berufung ein, ſodaß ſich geſtern die hieſige Strafkammer mit der Sache zu beſchäftigen hatte. Die Strafkammer verwarf die Berufung des Herrn Bouguet und beſtätigte die reiſprechung des Herrn Menzer. In den Urtheilsgründen wurde ausgeführt, daß es nicht erwieſen ſei, daß der Privatkläger alten, werthloſen Plunder an die Feuerwehr in Sandhauſen verkauft habe. Aus den Gutachten der Sachverſtändigen habe ſich vielmehr ergeben, daß die ver⸗ kauften Gegenſtände den Werth haben, der bezahlt worden iſt. Gleichwohl ſei das Verhalten des Privatklägers nicht derart eweſen, daß es unbedingt jede Kritik ausſchließe. Der Privatklager hätte als Vertrauensmann der Landesfeuerwehr⸗ Unterſtützungskaſſe die Sandhauſener Feuerwehr veranlaſſen ſollen, die Gegenſtände direkt von der Großh. Bezirksbau⸗ inſpektion in Mannheim zu kaufen, da in dieſem eas die Feuerwehr in Sandhauſen jedenfalls billiger zu den Geräthen ekommen wäre. In der e be wurde noch onſtatirt, daß die von Herrn W. Bouquet verkauften Gegen⸗ ſtände keineswegs aus der Carl Theodors ſtammen, ſondern daß ſie mit einer einzigen Ausnahme ſehr neuen Datums ſind. * Eine Eutſchädigungsklage gegen die Stadt wollen, wie verlautet, die Bewohner der Schloßgartenſtraße an⸗ ſtrengen, da ſie durch die Errichtung der Lindenhofüberführung ein Sinken des Werthes ihrer Grundſtücke befürchten. Die Entſchädigungsſummen, welche die Bewohner der Schloßgarten⸗ ßraße verlangen, ſollen ſehr beträchtliche ſein. Ein hieſiges Blatt macht hierzu folgende Bemerkung:„Nach analogen jällen in Düſfeldorf und Dortmund zu urtheilen, wo die nwohner mit einer derartigen Schadenzrſatzklage in dritter nſtanz obſiegten, wäre auch die Mö lichkeit nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß ein von den Bewohnern der Schloßgartenſtraße angeſtrengter Civilprozeß für die Stadt einen unglücklichen Ausgang nehme.“ Die Lindenhof⸗Ueberführung ſcheint ſomit Als erſtes Schmerzenskind betrachten wir den Waſſerthurm. Mauſardenbraud. In einer Manſarde des Hauſes F 1. 9 brach geſtern Nachmittag Feuer aus, das ohne nen⸗ uenswerihen Schaden anzurichten, alsbald wieder gelöſcht wurde. Todesfall. Der Friſeurgehülfe Rich. Schneider von Soden, welcher geſtern Vormittag in einem Abort beim einen Selbſtmordverſuch machte, iſt ſeinen erletzungen erlegen. der meteorologiſchen Station aunheim. 3„ 8* 88 VBemerk⸗ 8 Zeit 8 8 SS SSS ungen 6 8 2 S 2SSSS 8. 885 S 88 mm d d ‚ 5. Juli Morg.750 758,7 14,6 N 4 5.„ Mittg.2 758,0 19,4 N 4 5.„ Abds. 950759,3 15,8 N 4 6.„ Morg.789760,5 12,4 NNW4 öchſte Temperatur den 5. Juli 20,5 ieffte 75 vom 5,/6. Juli 10,0“ Muthmaßliches Wetter am Sonntag, 7. Juli: Ueber Oberitalien und der Schweiz ſind neuerdings größere Gewit⸗ Santa Clara. Roman von B. Riedel⸗Ahrens. Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Der junge Mann zuckte die Achſeln.„Ich hege die feſte Ueberzeugung, daß ſich in Ihrer gegenwärtigen Umgebung Niemand befindet, der Ihnen gegenüber eine Rolle ſpielt oder Hedanken hegt, die Sie nicht erfahren dürften; ich glaube, im allgemeinen ſind meine Landsleute für ein ſolches Spiel zu ſtolz.“ „Demnach ſind Sie ſtets ganz wahr und aufrichtig, und ben vor Niemanden das Geringſte zu verbergen?“ fragte ſie, n forſchend anblickend. „Nein,— ſo wie ich bin, gebe ich mich und wüßte auch nicht, aus welchem Grunde ich meine Gedanken und Geſinn⸗ ungen vor irgend jemand verbergen ſollte.“ Marga wußte nicht genau, ob er den tiefern Sinn ihrer Frage durchſchaut und auf die Liebe ſeines Bruders hindeutend, ſie von jeder Illuſion, ſeine eigenen Empfindungen betreffend, befreien wollte; faſt ſchien es ſo. Sie ſah ſich demnach ge⸗ zwungen einen andern Weg einzuſchlagen, um Gonzaga Ver⸗ anlaſſung zu deutlicherem Ausſprechen zu geben. Sie ritten eine Zeitlang ſchweigend weiter, ohne hier unter dem dichten Laubdach zu bemerken, daß die Wolkenwand höher geſtiegen und ſchnell in wild zerklüfteten Gebilden den ganzen Himmel mit ihren dunkeln Rieſenfittigen bedeckt hatte; ein leiſes Aechzen und Wehklagen ging durch die aus dem Traum ge⸗ ſchüttelte Natur und plötzlich zog gleich Meeresbrauſen gewaltig der erwachte Sturm durch die Kronen hoch über ihren Häuptern, — im Walde wurde es finſter.— 1¹ Da zuckte mit einemmal aus bläulichem Strahl ein greller Blitz vor ihnen nieder, dem ſchmetternd der weithin rollende Donner folgte; Marga's Pferd, ſie ritt ſeit kurzem einen muthigen Goldfuchs, ſcheute, bäumte ſich kerzengerade auf, ſchlug dann mit den Hinterbeinen aus, ſo daß ſie vornüber vom Sattel auf den Boden ſtürzte und in behendem Laufe jagte das Wildgewordene Thier in den Wald binein. terwirbel entſtanden, welche auch in Süddeutſchland das Baro⸗ meter etwas zum Fallen brachten. Der Hochdruck aus Weſten verfügt aber noch immer über neue Reſerven und bringt die erwähnten Depreſſionen nunmehr zur Auflöſung. Für Sonn⸗ tag und Montag iſt bei nur noch geringer Gewitterneigung trockenes und größtentheils heiteres Wetter zu erwarten. Aus dem Großherzogthum. *SHeidelberg, 5. Juli. Im Stadtwalde wurde die Leiche eines Mannes aufgefunden, der ſich mit einem Revolver durch einen Schuß in den Kopf das Leben genommen hatte. Der Kopf war gänzlich zerriſſen, ſo daß an den Geſichtszügen die Perſönlichkeit des Todten nicht zu erkennen war, An der Uhrkette hing ein Petſchaft, auf dem der Name Eugen Ruck eingravirt war. Näheres iſt bis jetzt über den Vorgang und die Urſache zu der That nicht bekannt. *Dofſſenheim, 4. Juli. Bierbrauereibeſitzer Alois Mer⸗ kel wurde an Stelle des vor 14 Tagen verſtorbenen Bürger⸗ gewihlt Adam Miltner zum Bürgermeiſter hieſiger Gemeinde gewählt. 5 * Altlußheim, 5. Jul. Geftern Nachmitttag brach in der Scheuer des Johann 0 7 Feuer aus, wodurch dieſelbe gänzlich zerſtört wurde. Entſtehungsurſache unbekannt. *Karlsruhe, 5. Juli. Heute früh verſchied in ſeinem 84. Lebensjahre das langjährige Mitglied des Großh. Ober⸗ raths der Iſraeltten Herr Adolf Bielefeld. 40 Jahre hin⸗ durch waltete Herr Bielefeld des Amtes als Vorſitzender des hieſigen Synagogenrathes. 2 Karlsruhe, 5. Juli. Der„Fall Brombacher“ beſchäftigte heute die Strafkammer als Berufungsinſtanz. Privatier Ludwig Brombacher, der dem Bürgerausſchuß und zwar der nationalliberalen ee desſelben angehört, hatte wegen Beleidigung der freiſinnigen Bürgerausſchußmit⸗ glieder Oberingenieur Delisle, Rechtsanwälte Friedberg und Friedrich Weill, an die er am 1. Februar wegen ihrer ablehnenden Haltung im Stadtverordnetenkollegium bezüglich der Ernennung des Fürſten Bismarck zum Ehrenbürger der Stadt Karlsruhe einen anonymen Brief beleidigenden Inhalts erichtet, vom hieſigen Schöffengericht am 22. Mai mit 500 ark beſiraft worden. Kläger wie Beklagter legten gegen dieſes Erkenntniß die Berufung ein; die erſteren wollten die Verurtheilung Brombachers zu einer Freiheitsſtrafe erzielen, letzterer beantragte eine Herabſetzung ſeiner Strafe. Der Gerichtshof wies die klägeriſche Berufung ab, gab der Beruf⸗ ung des Angeſchuldigten ſtatt und erkannte heute auf 300 M. Geldſtrafe. Gerichtszeitung. * Maunheim, 5. Juli.(Schwurgericht.) Den Vorſitz führt Herr Landgerichtsrath Walz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: die Herren Staatsanwalt Morath und Dr. Mühl ing. 6. Fall. Gegen die 19 Jahre alte Fabrikarbeiterin Bertha Wolf von Dillweißenſtein Amt Pforzheim richtete ſich eine Anklage wegen Kindstödtuſig, gegen den 88 Jahre alten Fabrik⸗ aufſeher Edmund Ritter ven Okriftel bei Höchft a.., wohnhaft in Plankſtadt, eine Anklage wegen Begünſtigung und Vergehens gegen§ 167, 1.St.G. B. Die beiden Ange⸗ klagten waren ſeit Jahren in der Fabrik„Farbwerk Lindenhof“ beſchäftigt, das Mädchen als Arbeiterin, Ritter als Die Wolf gebar am 12. Mai ein Kind, 11155 Vater Ritter war. Unmittelbar nach der Geburt erdroſſelte die Wolf ſte Kind, packte die Leiche in Zeitungspapier und überbrachte ſte dem Ritter. Dieſer vergrub ſodann die Leiche in dem Boden einer Scheuer. Die Geſchworenen bejahten ſämmt⸗ liche Schuldfragen, desgleichen die Frage nach mildernden Umſtänden. Auf Grund dieſes Spruches verurtheilte das Gericht die Angeklagte Wolf zu 2 Jahren 3 Monaten, den Angeklagten Ritter zu 3 Monaten Gefängniß. i für die Wolf.⸗A. Dr. Roſenfeld, für Ritter:.⸗A. Dr. Loeb. 7. Fall. Unter der Anklage der Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode ſtand der 28 Jahre alte Taglöhner Phil. Köhler von Ladenburg, zuletzt hier wohnhaft, vor den Schranken. Der Thatbeſtand iſt der Folgende: Am Pfingſt⸗ ſonntag, den 2. Juni d. Is., Abends zwiſchen 9 und 10 Uhr begab ſich der Schneider Johann Herz aus Rappenau, der damals mit ſeinem Schwiegervater, dem Salinenarbeiter Chriſtoph Knörzer alt aus Treſchklingen in Mannheim weilte, mit ſeinen Verwandten in die Wirthſchaft„zur Stadt Ham⸗ burg“ H 9, 18 hier. Außer Herz und dem alten Knörzer nahmen noch vier Söhne und ein Neffe des Letzteren, der Schlofſer Karl Speck und noch einige andere Perſonen an demſelben Tiſche Platz. An einem andern Tiſche desſelben Lokals ſaßen der Angeklagte Köhler, der Wirth Kupfer, der Sattler Auguſt Wagner und der Schmied Wilhelm Golz. Nach einiger Zeit ſetzte ſich Schneider Johann Herz an einen andern Tiſch, an welchem die Maurer Chriſtian Steaun und ohann Fiſcher ſaßen. Er begann da ein Geſpräch und als iegler eine ſeiner Behauptungen nicht glauben wollte, brauſte Herz auf, er könne Zieglers Vaters ſein. Ziegler ließ das auch nicht gelten und erhielt als Quittung eine Ohr⸗ feige. Gleichzeitig ergriff der hinter Fr⸗ ſtehende Adam Knörzer, einer von Schwägern, für Herz Partei und ſchlug auf Ziegler ein. Nunmehr miſchten ſich auch die übri⸗ gen, zur Herz'ſchen Geſellſchaft gehörigen Perſonen in den Streit, während ſich auf die Seite Zieglers Fiſcher, der Wirth Marga's Lippen entfiel ein unterdrückter Schmerzensruf und im ſelben Augenblicke befand ſich Gonzaga auch ſchon an ihrer Seite. „Um Gotteswillen, ſind Sie verletzt?“ Todtenbleich, machte ſie den Verſuch ſich aufzurichten, vor Entſetzen faſt der Sprache beraubt, ihr Herz pochte in wilden Schlägen und die Hüfte ſchmerzte, doch um ihn zu beruhigen zwang ſie ſich zu einem unnatürlichen Lächeln. „Nein,— höchſtens unbedeutend— mir fehlt nichts— nur der furchtbare Schreck:“— Marga preßte die Hand gegen ihre Augen, wie um einen vorübergehenden Schwindel zu bannen. Gonzaga ſah es, ergriff mit der Linken den Zügel ſeines Pferdes und bot ihr, nachdem ſie ſich mühſam erhoben hatte, den Arm. „Unter dieſen Umſtänden müſſen wir ſchon ſehen, zu Fuß nach Hauſe zu gelangen, zum Glück iſt es nicht weit,— hier biegt ein kürzerer Weg nach Santa Clara ein. Bitte, ſtützen Sie ſich nur recht feſt auf mich, Dona Margarida.— Sie zittern.“ Der Reſt ſeiner Worte wurde von krachendem Donner übertönt, Blitz auf Blitz zuckte aus den Wolkenſchlünden, das Brauſen im Dickicht verſtärkte ſich, praſſelnd flog das dürre Gezweig zu Boden und unheimlich klappernd ſchlugen die hängenden Stammgerippe der Sipos im Winde aneinander; furchtbar tobte der entfeſſelte Aufruhr in dem unermeßlichen Dunkel, das rundumher waldeinwärts gähnte, als müſſe die Erde berſten und alles Lebendige in ihren Schooß verſchlingen. Und grauenvoll kroch die Finſterniß aus allen Winkeln heran an die beiden einſamen Menſchen und drohte ſie in un⸗ durchdringliche Nacht zu hüllen. In Gonzaga erweckten die vertrauten Zornesausbrüche der großartigen Natur ſeiner Heimath Ehrfurcht und Bewunderung, Marga aber fürchtete ſich,— es war ihr als verliere ſie das Bewußtſein, ſie ſchwankte und ſchmiegte ſich feſter an Gonzaga, der, ſie zu ſtützen, den Arm um ihre Geſtalt legte und mit der Linken die eiskalte, bebende Hand feſthtielt. Unter dieſem Eindruck der unmittelbaren Nähe des ge⸗ liebten Mannes, legte ſich ein goldflimmernder Schleier über Fupſer, der Angelkagte er, Wagner und Wolg ſchlugen. Es entſtand eine allgemeine Prügelei, an der ſich insbeſondere Köhler hervorthat, und welche damit endete, daß die geſammte Partei Knörzer⸗Herz zur Thüre hinausgeworfen wurde. Einige der Hinausgeworfenen hatten nun aber bei der Prügelei ihre Hüte und Schirme in der Wirthſchaft gelaſſen und ſchlu⸗ gen deßhalb von außen an die Thür, um ihre Sachen wieder u erhalten. Wirth Kupfer öffnete deßhalb die Thür und bieß die Draußenſtehenden heimgehen. Als dieſe ſich jedoch damit nicht zufrieden gaben, ſondern wiederholt au die Thür pochten, wandte ſich der Angeklagte Köhler an den Wirth mit den Worten:„Geb' mir einen Farrenſchwanz, ich will hinaus, ſonſt gibt's doch keine Ruhe!“ Statt des Farrenſchwanzes erhielt er vom Wirth ein hölzernes Stuhlbein(von einem Stuhl, der bei der vorhergegangenen Rauferei in Trümmer egangen war) und trat dann mit Kupfer und Wagner, die ſich ebenfalls mit Stuhlbeinen bewaffnet hatten, vor die Hausthüre. Ob hier von Seiten der Geſellſchaft Knörzer auf den zuerſt herauskommenden Köhler eingeſchlagen worden iſt, iſt nicht ganz aufgeklärt. Die Angaben der Zeugen gehen über dieſen Punkt auseinander. Als Köhler die Hand zum Schlage erhob, ergriffen die Gegner die Flucht. Statt hierauf in die Wirthſchaft zurückzukehren, verfolgte er die Fliehenden, holte am Trambahngeleiſe Adam Knörzer und Johann Herz ein, führte mit dem Stuhlbein zuerſt einen Schlag gegen Adam Knörzer, dem dieſer noch rechtzeitig ausweichen konnte und ſchlug dann mit dem Stück Holz dem ahnungsloſen Johann Herz von hinten derart auf den Kopf, daß Herz auf der Stelle zuſammenſtürzte und bewußtlos mit zerſchmettertem Schädel und mit einer ſchweren Gehirnverletzung liegen blieb. Die Eheleute Grauf ſchafften den Verletzten in einen Trambahn⸗ wagen und wuſchen ihn ab. Allein er kam nicht mehr zur Beſinnung und ſtarb am 4. Juni Abends im Allg. Kranken⸗ haus. Der Angeklagte, ein, wie ſeine Strafliſte dokumentirt, roher und zu Gewaltthätigkeiten geneigter Menſch, erklärte heute zu ſeiner Entſchuldigung, er habe ein Glas über ſein Maß getrunken und ſei durch den Streit in eine Aufregung erathen, daß er ſich ſelbſt nicht mehr gekannt habe. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Dr. Köhler, 1 5 außerdem die angebliche eptleptiſche Anlage Köhlers n einer Entlaſtung ins Feld. Doch trat der als Sachverſtändige vernommene Medizinalrath Fiſcher dieſer Annahme entſchieden entgegen, indem er die von Zeugen geſchilderten Anfälle Köhlers als alkoholiſche Aufregungen bezeichnete. Der Spruch der Ge⸗ ſchworenen lautete auf eine Gefängnißſtrafe von 3 Jahren. 8. Fall. Wegen Meineids hatte ſich der 22 Jahre alte Maurer 8 ch weickert von Käferthal zu verantworten. Derſelbe erhielt 1 Jahr Gefängniß. Näherer Bericht folgt. Wagesneuigkeiten. — Nordhauſen, 4. Juli. Gegenüber der von Berliner Neud de gebrachten Nachricht, Lieutenannt Wißmann, ein ruder des Mafors, würde ebenfalls nach Afrika gehen, er⸗ ährt der„Nordh. Courter“, daß Major Wißmann gar keinen ruder, fondern nur Schweſtern habe und eine Schweſter Wißmanns nach Afrika mitgehe, — Berlin, 4. Juli. Durch einen furchtbaren Wirbel⸗ ſturm, verbunden mit ſchwerem Hagelſchlag, iſt, dem Lokal⸗ anzeiger zufolge, über die Stadt Mehlſack in Oſtpreußen gro⸗ ßes Unglück hereingebrochen. Wallnußgroße Schloßen zer⸗ ſchlugen die Fenſterſcheiben ſämtlicher Häuſer an der Norbd⸗ und Weſtſeite lle Gemüſegärten und Felder der Umgegend ſind vernichtet. Drei Kinder ertranken in der zum Strom angeſchwollenen Straßenrinne, fünf andere werden vermißt. Mehrere Menſchen wurden durch Herabfallen von Ziegeln und Mauerwerk verletzt. — Hamburg, 4. Juli. Der Taucher Ewald Vogt aus Raiersdorf bei Glatz iſt vom Nordd. Lloyd zur Bergung der Leichen der„Elbe“⸗Paſſagiere engagirt. Er meldet ſeinen Angehörigen aus Loweſtoft, daß er an der Unglücksſtätte be⸗ reits achtmal erfolglos getaucht habe, jedoch ſeine Arbeit fort⸗ ſetzen werde. Theater, Aunſt und Wiſſenſchaft. Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. „Die Regimentstochter“ und „Das Verſprechen hinter'm Herd.“ Nach fünfjähriger Thätigkeit verabſchiedete ſich geſtern Frl. Gabriele Tobis vom hieſigen Theaterpublikum, und die reizende Art, auf welche ſie die beiden Partien der „Marie“ und der„Nandl“ gab, machte allen ihren Freunden das Scheiden recht ſchwer. Der Verlauf des Abends legte für Frl. Tobis beredtes Zeugniß davon ab, wie viele Sym⸗ pathien ſie ſich hier zu erwerben gewußt hat. Sie war nicht nur eine liebenswürdige Künſtlerin, ſondern auch ein pflichttreues Mitglied des hieſigen Enſembles, ſtets bereit, einzufpringen, wo es Noth that, und, vermöge ihrer großen muſikaliſchen Sicherheit, war es ihr möglich, auch ihr ganz fernliegende Aufgaben ehrenvoll durchzuführen. Zahl⸗ loſe Kränze und Blumenſpenden aller Art, wie es ſeit langer Zeit an hieſiger Bühne nicht geſehen wurde, wurden der ſcheidenden Künſtlerin zu Theil. Die Glückwünſche Freunde begleiten ſie in die große Stadt am hein, wo ein neuer Wirkungskreis ſich ihr eröffnet; möge ihr dort auch ein glücklicher Stern leuchten. Die Her⸗ ren Erl und Marx waren als Tonio und Sulpiz ganz vor⸗ züglich. Befremdend war es, daß dieſer Abſchied einer belieb⸗ Mürde der nächſte Blitzſtrahl ſte zerſchmettern, oder einer der ſtürzenden gigantiſchen Bäume ſie unter ſeinem Blätterdach begraben, ſollte der Tod hier beide gemeinſam überraſchen? Da er es ſie wie überirdiſche Gewalt und todesmuthige Be⸗ geiſterung.„Ich möchte ſterben,“ flüſterte ſie in das ſturm⸗ wogende Gebraus der empörten Naturgewalt hinein. „Sterben?“ wiederholte Gonzaga bewegt,„warum ſchon jetzt?“ Er beugte ſich zur ihr nieder, fürchtend, daß ſie vom Sturze innerlich verletzt, Schmerzen leide, und in ſeinen Zügen lagen, als die dunkeln Augen in ihrem Anlitz zu leſen ſuchten, Angſt und Mitleid. In ihrem Zuſtande höchſter Verwirrung deukete Marga dieſen Ausdruck falſch, ſie glaubte, Gonzaga's längſt verborgene Liebe dringe in dieſer verhängnißvollen Sekunde gegen ſeinen Willen ſiegreich zum Lichte. „Warum ſchon jetzt?“ fragte ſie ſtehen bleibend, halb be⸗ täubt und die weitgeöffneten Augen ihres todblaſſen Geſichtes tief in die ſeinen bohrend,„weil ich Dich liebe, über alles liebe, Gonzaga!“ Und hingeriſſen, außer ſich— ſchlang ſie den Arm um ſeinen Hals und küßte ihn glühend auf die Lippen. Ein leichtes Schauern fuhr durch ſeinen Körper als er die üppige Geſtalt des Mädchens an ſeinem Herzen fühlte, doch er ermannte ſich ſofort und ſchüttelte den Reiz, der ihn gefangen zu nehmen drohte, ab; Marga ſpürte nicht, ob ſein Herz ſchneller ſchlug, ſie empfand nur, wie aus einem köſtlichen Traum erwachend, daß er ſich ſanft aus der Umſchlingung befreite und ſein Antlitz einen kalten, zurückweiſenden Ausdruck annahm. „Verzeihung, Dona Margarida,“ äußerte er höflich, doch entſchloſſenen Tones,„es iſt Gonzaga und nicht mein Bruder Carlos, zu dem Sie ſprechen, der heftige Sturz vom Pferde beraubte Sie momentan der Beſinnung und des Bewußtſeins. Erwachen Sie aus dem Irrthum, in dem Sie ſich befinden.“ Sie ſah ihn ſtarr an,— hülflos, unfähig eines Wortes, —— dann hatte Marga begriffen. Oh— daß der Boden unter ihren Füßen ſich geöffnet oder ein Blitzſtrahl ſie getödtet hätte! Sie ſollte aus dem Irrthum erwachen; das war deut⸗ lich— grauſam deutlich— er hätte das Wort kaum zu be⸗ tonen gebraucht, ſie verſtand ihn. Ja, es war ein Irrthum ihre Augen,— die Umgebung verſank für ſie in einen Taume pgradieſiſchen Entzückens. 5 herzigen Manne zu boffen gewagt. geweſen, als ſie auf Gegenliebe bet dieſem anſcheinend ſo kalts Gortſetzung folat.)

4. Seite. Seneral-Anzeiger. Maunheim, 6. Jur.. ten Künſtlerin, die ſchon fünf Jahre lang hier wirkte, außer A gunement geſchehen mußte, zudem in derſelben Woche zwei A zer⸗Abonnements⸗Vorſtellungen bereits ſtattgefunden hatten. Frl. Tobis hätte es verdient, ſich im Abonnement verab⸗ euung zu dürfen, ſelbſt wenn man eine überzählige Vor⸗ ellung hätte veranſtalten müſſen; es wäre überhaupt nur zn kleiner Erſatz für die vielen Wiederholungen verſchiedener nichtsfagender Stücke geweſen. „Theater des Weſtens“ in Berlin. Direktor Fritz Witte⸗Wild, der Leiter des Breslauer Lobe⸗Theakers, wird dem Vernehmen nach die Direktion des neuen„Theaters des Weſtens“ in Berlin übernehmen, das am 1. Oktober näch⸗ ſten Jahres mit Shakeſpeares„Heinrich IV.“ eröffnet werden ſoll. Den künſtleriſchen Beirath der Direktion bilden Ernſt von Wildenbruch, Fedor von Zobeltitz und Ludwig Fulda, die Geſchäftsführung iſt Paul Blumenreich übertragen. Das „Theater des Weſtens“ wird nicht blos Schauſpiel und Luſt⸗ ſpiel, ſondern auch Singſpiel und kleines Ballet bringen. Sonzogno veranſtaltet in nächſter Zeit eine Opern⸗ Stagione in Berlin. Ihm wird Raffalle Scognamilio, der Leiter der beſten Operettengeſellſchaft Italiens, auf dem Fuße folgen und einen Monat lang den Berlinern die beſten neapolitaniſchen Operetten vorfübren, darunter„Makmus“ von Masſtro Saſſone,„Königin und Bäuerin“ vom Herzog von Teora,„Die Granatieri“ von Valente, die beſonders populäre„Beſana“ und andere. Einiges Aufſehen erregt in Budapeſt ein Roman„Ma⸗ rianne“ von einem jungen, ungariſchen Dichter, Kobor Tamas. Das Werk ſoll dem deutſchen Leſepublikum im Herbſt in einer autoriſirten Ueberſetzung zugänglich gemacht werden. Das Ausſtattungsſtück Nora(Lite of pleasure) gelangte am Hamburger Volkstheater am Montag in der Originalaus⸗ ſtattung des Londoner Drury Lane⸗Theaters mit großem Er⸗ folg 55 erſten Aufführung. ichard Voß!„Aſſunta“ iſt am 89 im Mailänder —p aufgeführt worden, wo es lebhaften Beifall and. Auf der Akropolis zu Athen hat man eine Inſchrift ausgegraben, die einen Theil der Rechnung für eins der Meiſterwerke des Phidias, die große Minerva, enthält. Die Aufſichtsbeamten, denen die Ausführung dieſes Werkes unter⸗ ſtellt war, haben auf der Inſchrift verzeichnet, daß ſte von den Schatzmeiſtern eine Summe von 100 Talenten erhielten, und ſte bezeichnen auch die Summen, die ſie für den Ankauf von Gold und Elfenbein dazu verausgabten. Ihre Rech⸗ nungen geſtatten einen Schluß auf das Verhältniß des Gold⸗ und Silberwerthes um das Jahr 488 v. Chr. Geburt. Das⸗ ſelbe ſtellte ſich damals auf 14 und einen Bruchtheil, war alſo faſt das gleiche, wie bis zur Mitte unſeres Jahrhun⸗ derts. Dies iſt ein neuer Aufſchluß von großem Werth für das Stadium der Nationalökonomie bei den Alten. Miß Fauni Moody, die bekannte engliſche Sängerin, und Mr. Manners hatten einen Preis von 100 Pfund Sterling die beſte engliſche Oper in einem Akt ausgeworfen. Der ettbewerb iſt nunmehr abgeſchloſſen und die Oper eines eber een Komponſicht Mac Lean, preisgekrönt worden ie Oper heißt„Petruccio“, und ſoll das Libretto von der Schweſter des dreiundzwanzigjähren Komponiſten, welche noch jünger iſt als er, verfaßt worden ſein. Der Preis wurde dem jungen Muſtker anläßlich der Aufführung im Lon⸗ 5 5 Covent⸗Gardee von der Patti auf offener Bühne über⸗ reicht. —— Geſchäftliches. Etwas über das Frühſtück. Daß 5 Großväter keinen fahſtü ge ſondern Morgens eine kräftige Suppe um 110 ück genoſſen, iſt allgemein bekannt, ebenſo, daß ie Engländer unter ihrem„breakfast“ etwas Anderes ver⸗ ſtehen, als einen Kaffeeaufguß mit Semmel; denn ſie eſſen gewöhnlich ſchon zum Frühſtück mehr, als mancher Peutſche Mittags. Es iſt für den Hygieniker wahrlich ein Jammer, den Genuß von Kaffee und immer mehr überhand nehmen zu ſehen, während doch die deutſche Nahrungsmittel⸗Induſtrie eine Reihe von Frühſtücksſpeiſen bietet, die, wenn auch kein ſolennes engliſches Frühſtück, ſo doch die Suppe der Großväter rationell zu erſetzen im Stande ſind. Go hat der bekannte Chemiker Liebig ſchon vor Jahrzehnten ſeine werthvollen Legumin⸗Chokolade und ⸗Cacao in der Fabrik von Moſer u. Roth in Stuttgart herſtellen laſſen, die, eine Miſchung von löslichem Hülſenfrüchtenmehl und Cacaopulver, allgemein als die vernünftigſte Frühſtücks⸗ ſpeiſe gelten. Wenn man bei uns einem geſunden Frühſtück etwas mehr Aufmerkſamkeit zuwenden wollte als bisher, dann würden ſicherlich die verſchiedenen Kaffeeſurrogate vom Markt verſchwinden und ſolchen Präpgraten Platz machen, die, wie die Liebig'ſchen Legumin⸗Chokolade und Cacao und ähnliche, nicht den Magen aber ſicher verderben, ſondern 885„guten Grund“ für des Tages Arbeits⸗Laſt und Mühe gen. Literariſches. wei überaus intereſſaute und charakteriſtiſche Briefe des Grafen L. N. Tolſtoj veröffentlicht die bekannte Halb⸗ monatsſchrift: Aus fremden Zungen“(Stutkgart, Deutſche Verlags⸗Anſtalt) in ihrem neueſten Heft. Sie bilden eine Ergänzung ſeiner beiden Werke:„Das Reich Gottes iſt in Euch“ und„Chriſtenthum und Vaterlandsliebe“ und beweiſen aufs Neue, daß der große ruſſiſche Schrift⸗ eller trotz ſeiner myſtiſchen Grundrichtung ein ebenſo arffinniger als kühner und rückſichtsloſer Denker iſt. inen verwandten Geiſt athmet„Teß“ von Thomas Hardy, vielleicht der beſte engliſche Roman, der ſeit dem Tode von Charles Dickens erſchienen iſt, während im Gegenſatz zu ihm Die kleine Kirche“ von Alphonſe Daudet einen bedenklichen Etoff mit nicht geringerer Meiſterſchaft, aber echt franzöſiſcher und prickelndem Eſprit behandelt. Der dritte große oman, der augenblicklich in„Aus fremden Zungen“ läuft, ⸗Waſſili Tiorkin“ von B. Boborykin, gibt ein ebenſo feſſeln⸗ des als farbenreiches und driginelles Kulturbild aus der Waldregion an der Wolga. —————— Aeueſte Aachrichten und Telegramme. Berlin, 5. Juli. Bezüglich des Mordanſchlags gegen den Polizeioberſt Krauſe ſteht, einer Mittheilung der„Nationalzeitung“ zufolge, nunmehr feſt, daß die Höllenmaſchine von einem Frauenzimmer in Männer⸗ kleidern zu Fürſtenwalde auf die Poſt gegeben worden iſt. Das Frauenzimmer war den Bahnbeamten auf der Rück⸗ fahrt nach Berlin aufgefallen, bei der Ankunft in Berlin aber plötzlich verſchwunden. *Luxemburg, 5. Juli. Ein unerhörtes Verbrechen wurde in der Oriſchaft Bionville begangen. Ein Vater ſchlug ſeinen 10jährigen Sohn, um iyn zu beſtrafen, förmlich ans Kieuz. Herbeigeeilte Leute befreiten den Knaben und wollten den Unmenſchen lynchen. Die Polizei verhaftete den Thäter. Paris, 5. Juli. Bei dem geſtrigen Feſtmal der amerikaniſcchen Handelskammer trank Miniſter Hanotaux duf den Pläſidenten der Vereinigten Staaten Cleveland und die amerikaniſche Demokratie. Cr ſagte, die Ver⸗ einigten Staaten bildeten in der Welt ein mächtiges Element der Eintracht und der Friedlichkeit, indem ſie ihren Eufluß dazu verwendeten, die Werke der Gewalt einzuſchränken und die Werke des Friedens zu entwickeln. Frankreich freue ſich, die Zukunft der Vereinigten Staaten vorausgeſehen zu haben. * Stockholm, 5. Juli. Vorläufiger Beſtimmung zu⸗ folge wird der König den deutſchen Kaiſer am Tage ſeiner Ankunft zum Diner in das Stockholmer Schloß einladen und ihm einen Beſuch an Bord der„Hohen⸗ zollern“ abſtatten. Am Sonntag⸗Morgen ſoll ein Aus⸗ flug nach dem Schloſſe Gripsholm folgen, wo das Früh⸗ ſtück eingenommen und das Schloß beſichtigt wird; ſodann wird der Ausflug zu See nach Schloß Drottningholm fortgeſetzt und dort das Mitiagswahl ſtattfinden. Am Montag ſoll ein Ausflug nach dem Skokloſter unter⸗ nommen werden. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) Berlin, 6. Juli. Der„Lokal⸗Anzeiger“ ſchreibt: Ueber das Befinden des zweiten Vizepräſidenten des preußiſchen Abgeordnetenhauſes, Dr. Graf(nat.⸗lib.), der ſeit längerer Zeit herzleidend iſt, ſind Miitheilungen hiergelangt, welche die Beſorgniß rechtfertigen, daß Dr. Graf ſeine parlamentariſche Stellung nicht wieder aufnehmen wird. Unter dieſen Umſtänden iſt für die nächſte Seſſion des Abgeordnetenhauſes eine Neuwahl für den 2. Viz,präſidentenpoſten zu erwarten. Berlin, 6. Juli. Der„Lokal⸗Anzeiger“ meldet aus London: Im Mancheſter Kanal kollidirte der Paſſagier⸗Dampfer„Stanley⸗Force“ mit einem Dampfbagger. Der Paſſagierdampfer ſank ſofort. Der Kapitän und 5 Mann der Beſatzung ertranken. Der Reſt, darunter die Paſſagiere, wurden gerettet. Berlin, 6. Juli. Der„Localanzeiger“ ſchreibt aus Dortmund: Das hieſige Eiſenbahn⸗Empfangsge⸗ bäude ſteht in Flammen; zwei Kellnerburſchen ſind er⸗ ſtickt. Daſſelbe Blatt meldet aus Neuſtadt in Oberſchleſien: Bei der Kanaliſation einer Straße erfolgte eine heftige Exploſion angeſammelter Gaſe, Ein Schacht⸗ meiſter und ein Arbeiter wurden ſchwer, vier in der Nähe befindliche Perſonen leicht verletzt. Die Fenſter⸗ ſcheiben der Nachbarhäuſer wurden zertrümmert. Brüſſel, 6. Juli. Der bei dem hieſigen Bankier Cordeveener verübte Diebſtahl ſteht nach polizeilichen Ermittelungen im Zuſammenbange mit einer Reihe weiterer hervorragender Diebſtähle. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft hat mit Hilfe der Polizei das Beſtehen einer organiſirten internationalen Diebesgeſellſchaft konſtatirt, welche eine Art europäiſcher Diebes, Hehler⸗ und Ver⸗ tungen ſind ſeit dem Monat Mai vorgenommen worden. Neapel, 8. Juli. Der Veſuv iſt in voller Thätig⸗ keit. Zwei neue Oeffunungen haben ſich gebildet. Reich⸗ liche Lavamaſſen ſtrömen nach der Fahrſtraße zu der nach Reſing führenden Drahtſeilbahn herab. Manunheimer Handelsblatt. Mannheim, 5. Juli. Aus der Handelskammer. Güterwagen auf Station Mannheim betr. Heute waren: zum Beladen und beſtellt vorhanden: 601 gedeckte 469 gedeckte 587 offene 541 offene uf, 1058 Wagen uſ. 1142 Wagen 3 Fun Verladen bereitgeſtellt wurden: 469 gedeckte 541 offene 1010 Wagen Es iſt hiernach ein Ueberſchuß von 182 gedeckten Wagen vorhanden und ein Wagenmangel von 46 offenen Wagen. Verein deutſcher Oelfabriken. Wie man uns mit⸗ theilt, wurde Herr Richard Sachſſe zum Mitglied des Vorſtandes und Herr Jacob Junckersdorf, Leiter der abrik Hamburg, zum ſtellvertretenden Mitglied des Vor⸗ ernannt. Frankfurter Mittagsbörſe vom 5. Juli. In Nach⸗ wirkung der großen Realiſtrungen von öpctt. Mexicaniſchen Obligationen, die am Schluß der geſtrigen Nachbörſe wie Abends ſtattgefunden haben, eröffnete die Börſe in abge⸗ ſchwächter Haltung. Wien war ebenfalls etwas ungünſtiger disponirt. An unſerer Börſe machte ſich eine gewiſſe Ver⸗ ſtimmung geltend. Das Geſchäft gewann keine größere Aus⸗ dehnung. In der erften Stunde konnten ſich 6pEt. Mexicaner etwas erholen. In der zweiten Stunde erlitten Commandit auf ſtärkere Berliner Abgaben einen nicht unbeträchtlichen Rückgang. Am Induſtriemarkte gewannen Zellſtoff Wald⸗ hof 8 pEt., Kölner Straßenbahn 4 pCt., Elektri⸗ eität ca. 1 pt., Bad. Anilin, Höchſter, Lederfabrik Spier und Gummi haben dagegen je ca. 1 pCt. nachgegeben.— 1½ pEt. rankfurter Effekten⸗Societät v. 4. Juli, Abds. 6¼ Uhr. Oeſterreich. Kredit 348¼, Diskonto⸗Kommandit 223.90, Berliner Handelsgeſellſchaſt 158.80, Darmſtädter Bank 159.10, Dresdener Bank 166.80, Mitteldeutſche Creditbank 113.25, Banque Ottomane 143.90, Wiener Unionbank 298, Oeſterr.⸗ Ung. Staatsbahn 371½ Cſakathurn Agram 691, Raab⸗ Oedenburger 108, Mittelmeer 96, Prince Henri 84.40, eh Portugieſen 27.55, 4½proz. Port..⸗B.⸗Pr. 66.90, Serb. Goldrente 65.50, Serb. 5 4 68.50, Serb. Tabak 686, ½proz. Argentinier äußere 51, 6proz. Mexikaner 92.80, 5proz. do. 80.05, 3proz. do. 26.45, 1858er Looſe 342.80, 1860er Looſe 135.20, Ungar. Looſe 288.40, Türk. Looſe 45, Gelſenkirchen 175.20, Harpener 157.20, Hibernig 158.70, Laura 187.80, Dortmunder 69.90, Bochumer 162.60, Oberſchleſ. Eiſen 87, Gotthard⸗Aktien 187.20, Schweizer Central 146.60, Schweizer Nordoſt 142.10, Schweizer Union 100.20, Jura⸗ Simplon 98.10, 5proz. Italiener 90.20. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußevurſe vom 5. Juli. Ne erHR Thieag 5 an Weizen Mais Schmotz Caffer Weizen Mais Schmalz 115— ee e ee e—— JJJTCE( uni———— 333—— Jul⸗ 78 48%.7j0———.47 Auguſt Z i——— 88 September 74˙% 50% 6 90 1440 7057 45˙5.82 Dezember 78¹f——— 14 ＋ 78% 47½—.— ——— aus. mittler⸗Vereinigung bildet. Der Werth der bei den letzten Diebſtäblen geſtohlenen Objekte beziffert ſich auf mehrere Millionen. Etwa ein halbes Dutzend Verhaf⸗ Maunheſmer Probnkfenbörſe vom 5. Julf. Weizen ver Juli 14.75, Nov. 15.—. MRoggen per Juli 12.25, Nov. 12.65. Hafer per Juli 12.90, Nov. 12.—. Mais per Juli 11.80, Nov. 11.35 M.— Tendenz: behauptet. Mangels ame⸗ rikaniſcher Kurſe fehlte jeder Anhalt; außerdem war der Beſuch ſo ſchwach, daß Preiſe nominell blieben. Schifffahrts Nachrichten. Maunheimer afen⸗Verkehr vom 4. Juli. Schiffer ev. Kap. Sch Kommt von ZSadung Eie, Hafenmeiſterei 1 Claaßen Chriemhiſde[Rotterdam Stückgüter— Gatzen Arndt 7— Werr Walpod Koln 4 Ken 38 55 2² Rußrort 2 el 1³ 2— Seeeeee 5 telnelh 2 Schmitt agſtfe Steinſa 7 Sbunnerig 75 und Moſel Aasberpen Stückgüter 41580 utjahr e 15 8555 20683 Düngen T. Schirmann 7 Rußrort Kobhlen 62050 Din Stella Maris Notterdam Getreide 1205⁵0 Bußringer Kätchen Jagſtfeld Steinſal⸗ 14196 Wittig Mainz 4 Antwerpen Getreide 24⁴0 Oſtkamp Vaterland[Ruhrort Kohlen 18000 vꝛ ber Werbt St. Raphael[Rotterdam Weizen 110⁰ Bafenmeiſterei III W. Ggan 11[Rotterdam Stückgure; 70⁰⁰ lormann Lelſt Heilbronn Steinſalz 1696 4[Karl Heinrich 5 1618 Giermann Ferdinand— 2 188³ Saſenmeiſterel[V Meckarhafen). Becker Meta Marie[Ruhrort Kohlen 18100 Dohmen ermann 1 28000 Lrobbach iederrhein 14 5 7 15850 Terlung oh. Wilhelm 7 5 1800⁰0 v. Eicken G. Kannengteſer 27„ ＋ 12800 Terſchus Vater Jahn Duisbura 18000 Terfung Anna Herma⸗ 4 0 12272 Syecht Gott mit un 1 5 75 16000 Kappe⸗ Johanna Eberba Breunholz 1400 Beith J. Seiſt Jagſtfe Salz 1515 Lehnert euß 1888 Knobel Mag dalena.Gemünd Stelne 1800 Schmitt Einfgkeit.⸗Gemünd 5 1200 Kufſel Katharkna Eberbach— 1500 Neuha⸗ Johanng Pleutersbach„ 1400 Bader Gott mit une Speyer 15 45 Grubr; Friedrike 5 15 Maus G. Sinner Magau Stückgliter 6⁰⁰ Flesbolz: 1080 cem angekommen.—— obtü. abgegangen. Vom 5. Juli: Haſenmeiſterei 8 Eibam Germanſa Rotterdam Stückgitter— Devank e Köln 75— Picker oltke 135 85 Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Juli. Pegelſtationen Datum: vom Rhein:1. 2. 3. 4. 5. 6. Bemerkungen Konſtanz 91 Hüningen 3,00 2,90 2,94 2,84 Abds. 6 U. eah!!! 3,22 3,88 3,27 3,22 N. 6 U. Lanterburg 4,29 4,84 4,40 4,81 Abds. 6 U. MRaxan 4,45 4,52 4,45 4,45 2 U. Germersheim 4,86 4,87 4,47.-P. 12 U. Maunheim 4,41 4,87 4,88 4,41 4,48 4,85 Mgs. 7 U. Wainngn;:; 2,44 2,42 2,42 2,46.-P. 12 U. Bingen 2,18 2,11 10 U. Kand 2,40 2,40 2,42 2,45 2 U. coblenz 2,47 2,48 2,42 10 U. i 2,60 2,58 2,52 2,54 2 U. Nuhrort 2,14 2,04 1,97 9 N. vom Neckar: Mannheim 4,42 4,87 4,35 4,42 4,48 4,88 B. 1 U. Heilbroun.. 0,99 1,05 1,02 0,8. 7 U. 20 Fr.⸗Stücke„— 18.88 1 Engl. Souvereigns„ 20 40 86 Verlooſungen. Stabt Venedig 30 Fres.⸗Looſe vom Jahre 1869. tehung am 1. Jul. Augabhung am 2. November 1895. Fauee S. 11262 Nr. 10 à 15,000 Fres. S. 11247 r. 14 4 5000 Fres. S. 1176 Nr. 10, S. 9834 Nr. 8, G. 11245 Nr. 18 à 150 Fres. S. 1127 Nr. 24, S. 1209 Nr. 14, S. 4765 Nr. 8, 24. S. 5608 Nr. 5, S. 6070 Nr. 6, S. 9482 Nr. 1, S. 10159 Nr. 11, S. 10650 Nr. 11, S. 12667 Nr. 11, S. 13754 Nr. 14, S. 15168 Nr. 9, S. 15441 Nr. 9 8 Fres. 100.(Ohne Gewähr.) 10 1% erhält man vor Fliegen, Schnacken, Ruhe für 2 Pfeunige Aiwben u. ſ. w dürch„Dalma“. Für 2 Pfennige davon tötet alle Fliegen u. ſ. w. eines Zimmers, der Küche oder Stallung in 3 Minuten unt. Garantie. Für Menſchen u. Hausthiere unſchädl. Glas 30 u. 50 Pf., dazu gehöriger Patentbeutel 15 Pf. In allen Apoth auf Jager In Man eintin d. Mogrena04 Auf der bis jetzt unübertroffenen Pfaff. Nähmaschine können nicht allein die ſchönſten u. feinſten Näharbeiten in tadel⸗ loſer Aehendeung gefertigt werden, ſondern dieſelbe eignet ſich auch ur Anfertigung von Stickereien feglicher Art in ſchönſter Aus⸗ Iiaeng Allein⸗Verkauf bei Martin Decker, Mannheim, A 3, 4 vis--vis dem Theater⸗Eingang. 45679 Reiſe-Abonnements und Saiſon-Abonnements. Zur Bequemlichkeit des reiſenden Publikums ſowobl als derjenigen Zeitungsleſer, die in Kurorten urd Sommerfriſchen bleibenden Aufenthalt nehmen, richten wir, wie bisher, für den Sommer Reiſe⸗Abonne⸗ ments ein. Jeder Inhaber eines Reiſe-Abonnements gelangt ſo ſchnell in den Beſitz des„General⸗Anzeigers“, wie es nach Lage der Eiſenbahn- und Poſtverbindung des be⸗ ireffenden Aufenthaltsortes überhaupt möglich iſt. Bei Rundreiſen wird die Zeitung nach den vorher anzugebenden Orten derart expedirt, daß der Abonnent dieſelbe„voſtlagernd“ oder unter jeder uns aufgegebenen Adreſſe vorfindet. Der Abonnementspreis wird— ohne Rückſicht auf das Land, nach welchem die Exemplare zu dirigiren ſind— auf nur 60 Pfennig per Woche (bei täglich einmaliger Franco⸗Zuſendung) feſtgeſetzt. Auswärtige Beſteller werden darauf aufmerkſam gemacht, daß die Bezahlung am Einfachſten durch Poſt⸗ anweiſung oder Einſendung von Briefmarken bewirkt wird. Bei längerem Aufenthalte an ein und dem⸗ ſelben Ort iſt das außerordentlich billige Abonnement bei den betreffenden Poſtanſtalten eniſchieden der direkten Stleibandſendung vorzuziehen. Expedition des„General⸗Anz eigers (Maunßeimer Journal). „„„„

55 — Mannyeim, 8. Jull. Seueral⸗Angzeiger. D. Srrte. Kreis⸗Verkündigungsblatt. Amks⸗ und 0 1APin Bekanntmachung. Die Erſtattung von Invaliditäts“ Verſicherungsbeiträgen betreffend⸗ (180) No. 24895 1. An die Kaſſenvorſtände des Amtsbezirks: Am Montag, den 24. Junt 1895 begann die 285. Kalender⸗ woche ſeit 1. Januar 1891. An dem genannten Tage oder für den⸗ ſelben konnte der 235. Verſicherungsbeitrag entrichtet werden. Es kann ſomit nunmehr die Erſtattung der Hälfte der Beiträge nach 58 30 und 31 des Invaliditäts⸗ und Altersverſicherungsgeſetzes in Anſpruch genommen werden. Nachſtehend bringen wir nunmehr eine„Anleitung“ bezüglich des in den zutreffenden Fällen einzuhaltenden Verfahrens zur Kenntniß der Kaſſenvorſtände. Mannheim, den 4. 79 0 1895. 67883 roßh. Bezirksamt: Dr. Schmid. zur Geltendmachung der Geſuche um Erſtattung von Beiträgen. (8 80 und 31 des Inv.⸗ u..⸗Verf.⸗Geſ.) 0 J. Der Anſpruch auf Erſtattung geleiſteter Verſicherungsbeiträge t zu: 1. der weiblichen Verſicherten, welche eine Ehe eingeht, 2. beim Tode eines männlichen Verſicherten der Wittwe, und falls eine Wittwe nicht vorhanden iſt, den ehelichen noch nicht 15 Jahre alten Kindern. 8. beim Tode einer weiblichen Verſicherten den vaterloſen, noch nicht 15 1 alten(ehelichen oder unehelichen) Kindern. II. Der 11195 beſteht in dem Recht auf Erſtattung der älfte des Werthes der in die Quittungskarten eingeklebten Bei⸗ agsmarken. Es handelt ſich zur un da noch nicht ſehr viele Beiträge ge⸗ leiſtet ſind, um verhältnißmäßig geringe Summen. Im Falle der Eheſchließung muß berückſichtigt werden, daß mit Rückempfang der geringen Summen alle Rechte verloren werden, welche aus den bisher entrichteten Beiträgen erwachſen ſind. Wenn die Ehefrau vorausſichtlich weiterhin verſicherungspflichtig beſchäftigt ſein wird und deſſenungeachtet die kleine Erſtattungsſumme ſich ausbezahlen läßt, ſo muß ſie eine neue Karte Nr. 1 ſich ausſtellen laſſen und(abgeſehen von der Altersrente) neuerdings die Warte⸗ zeit von 235 Wochen für die Wan e erfüllen. Würde ſie vor neuerlicher Vollendung der Wartezeit erwerbsunfähig, ſo wäre der Anſpruch auf Invalidenrente perloren. Demnach empfiehlt es ſich für die Ehefrauen im Allgemeinen nur donn von dem Erſtatt⸗ ungsanſpruch Gebrauch zu machen, wenn ſie nach der Stellung und den Einnahmen ihres Ehemannes mit größter Sicherheit voraus⸗ zuſehen vermögen, daß ſie ſelbſt nie mehr auf Lohnarbeit ange⸗ wieſen und auch bei eintretendem Alter oder Invalidität einer Rente nicht bedürftig ſein werden. Muß dagegen die Ehefrau durch ihrer Hände Arbeit zur Beſtreitung des gemeinſchaftlichen Lebensunter⸗ haltes mit beitragen, ſo kann nicht genug vor der unüberlegten Rückforderung ſo geringer Geldbeträge gewarnt werden. III. Dem Anſpruch auf Erſtattung kann nur dann entſprochen werden: 1. wenn mindeſtens 285 Beitragswochen zurückgelegt ſind, bevor die Ehe eingsgangen, bezw. bevor der Tod eingetreten iſt. In die Zahl von 285 werden die vor der Eheſchließung bezw. vor dem Tode entrichteten Marken und zwar einfach wie Doppelmarken eingerechnet und ebenſo auch Kranheits⸗ und Militärdienſtwochen, welche nach§ 17 des Geſetzes an⸗ rechnun g ſind. ang der Ehe bezw. nach Eintritt des Todes ch freiwillige Beitragsentrichtung die Zahl von 285 nicht mehr erfüllt werden Sollten jedoch für Beſchäftigungs⸗ wochen, welche dem Eheſchluß bezw. Tod vorhergehen, die e rechtzeitig nicht entrichtet worden ſein, ſo muß die Beſchäftigung nachgewteſen und wenn dies geſchehen iſt, die nachträgliche Einklebung der Marken ſchg ieen werden. Derartige Pflichtmarken für frühere Beſchäftigungswochen dann zur Erfüllung der 235 Wochen angerechnet werden; ewenn die verheirathete Verſicherte den Anſpruch ſpäteſtens binnen 3 Monaten nach dem Eheſchluß erhoben hat; 3. wenn die verſicherte Perſon, um deren Verſicherungsbeiträge es ſich handelt, in den Genuß einer Invaliden⸗ oder Alters⸗ rente noch nicht gelangt iſt; 6. wenn der Wittwe oder den Kindern welche den Erſtattungs⸗ anſpruch erheben wollen, aus Anlaß des Todes des Ver⸗ ſicherten eine Unfallrente nicht gewährt bezw. nicht zu gewähren iſt IV, Bei Erhebung des Geſuches müſſen folgende Nachweiſe er⸗ bracht werden. Dieſe Nachweiſe betreffen einerſeits die verſicherte Perſon, um deren Beiträge es ſich handelt, andererſeits die Perſon der Geſuchſteller J. Bezüglich der verſicherten Perſon, um deren Ver⸗ ſicherungsbeiträge es ſich handelt, iſt erforderlich; 8. Angabe des Vor⸗ und Zunamens, des Berufes, der Ge⸗ burtszeit und des Geburtsortes; b. im Falle der Heirath Beurkundung des Tages der Ver⸗ 6. im Falle des Todes Beurkundung des Tages und der Urſache des Todes, insbeſondere ob etwa ein Unfall vorlag und ob die Wittwe bezw. die Kinder Unfallrente beanſpruchen oder erhalten; d. Vorlage der laufenden und etwaiger weiterer bei dem Bürgermeiſteramte liegenden Qufttungskarten(Auf⸗ rechnungsbeſcheinigungen ſind nicht vorzulegen); 6. Vorlage der Beſcheinigungen über etwaige Krankheiten und Militärdienſtzeiten, 2 Bezüglich der Perſon der Geſuchsſteller iſt er⸗ forderlich: a. die Wittwe, welche ihre Erſtattungsanſprüche auf den Tod ihres verſicherten Mannes ſtützt, hat Tag und Ort der Verheirathung mit dem Verſtorbenen Aach aeen ür die ehelichen Kinder, deren Erſtattungsanſprüche Auf beß. Tod des verſicherten Vaters gegründet werden, iſt Beurkundung darüber nöthig, wann die Mutter ſich mit dem Verſtorbenen verheirathet hat und wann ſie ſeſtorben iſt, ſowie wann die Kinder geboren ſind; . für die ehelichen oder unehelichen Kinder, deren Erſtatt⸗ ungsanſpruch auf den Tod der verſicherten Mutter ge⸗ gründet wird, iſt nachzuweiſen, daß ſie vaterlos und wann ſie geboren ſind. VI. Die Nachweiſe zur Begründung des Geſuches beſtehen, wie aus III. erſichtlich, meiſt aus Beurkundungen ſtandesamtlicher That⸗ ſachen. Es wird ſich deßhalb empfehlen, daß die Geſuch⸗ ſteller ihr Geſuch bei dem Bürgermeiſter ihres Wohn⸗ ortes erheben. Der Bürgermeiſter wolle dann die unter III. bezeichneten Thatſachen beurkunden, wobei zu beachten iſt, daß dieſe Beurkundungen gebühren⸗ und ſtempelfrei zu ertheilen find.(8 140 des Geſetzes.) Die ez wachſenen Akten ſind unter Anſchluß der Quittungskarten, Krankheitsbeſcheinigungen und Militärpapiere derſenigen Verſiche⸗ rungsanſtalt einzuſenden, deren Marke zuletzt in die Quittungskarte eingeklebt worden iſt. Im wolle die Vorlage ſtets an die Verſicherungsanſtalt Baden in Karlsruhe erfolgen, welche dann das Geſuch nöthigenfalls an die richtige Verſicherungs⸗ anſtalt ſenden wird. Eine Vermittlung der Gr. Bezirksämter iſt in dieſen Erſtattungs⸗ ſachen nicht nöthig. Ebenſowenig iſt eine Anhörung der Vertrauensmänner vor⸗ geſchrieben Schwärz emallirtes Armband verloren. Wiederbringer erhält gute Belohn. Näh. Verl. 679333 Verloren Verloren am verfloſſenen Sonntag Abend % Uhr auf dem Trottoir vor der tethſchaft„Hochſchwender“ 99 558 der Landkutſche ein von D 2 bis F 1 ein ſilbernes wicker. 67978 Armband mit Email Einlage. Gegen gute Belohn. ab⸗ zugeb. L. Weliabeten daben B 2,15 Abzugeben gegen Belohnung D 4, 9/10, 3. Stock. Pionier⸗Uebungen betr, (181) Nr. 2975. In der Zeit vom 9. Juli bis 8. Nuguſt d. J. werden wie alljährlich größere Pontonier⸗Uebungen des Königl. bayer. 2. Pionier⸗Bataillons bei Speyer ſtattfinden. Mehrfach werden auch vollſtändige Ueber⸗ brückungen des Rheins vorgenom⸗ men, ſo daß für die paſſirenden Schiffe und Flöße beſondere Vor⸗ ſicht in der Zeit zwiſchen 8 und 12 Uhr Vormittags geboten er⸗ ſcheint. Stromwachen ober⸗ und unterſtrom werden in genügender Entfernung die Flußfahrzeug benachrichtigen und mit ent ſprechenden Weiſungen verſehen welchen mit Rückſicht auf die Sicherheit des Verkehrs unbedingt Folge zu geben iſt. Mannheim, den 4. Juli 1895. Der Großh. Landeskommiſſär für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach. .: Fröt, Rüdt. Hekauntmachung. Die Schweinepeſt betr. (181) Nr. 25521. J. Wir brin⸗ gen hiermit zur allgemeinen Kennt⸗ niß, daß in der Gemeinde Nord⸗ heim(Großh. heſſ. Kreisamt Bens⸗ heim) die Schweinepeſt ausge⸗ brochen iſt. 67976 Mannheim, den 4. Juli 1885. Großh. Bezirksamt: Dr. Strauß. Konkurſe. Nr. 31525. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Spezereiwgaren⸗Händlers Adam Hirſch in Mannheim iſt Termin zur Abnahme der Schluß⸗ rechnung auf 67938 Donnerſtag, 25. Juli l. Is., Vorm. 8½ Uhr vor dem Gr. Amtsgericht Abth. V, Zimmer 7 hierſelbſt beſtimmt. Mannheim, 1. Juli 1895. Der Gexichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts. Mohr. Konkurſe. Nr. 31888. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Kaufmanns Jakob Würzweiler in Mannheim iſt gemäߧ8 150 .⸗O. Schlußtermin auf: Dienſtag, 23. Juli 1895, Vormittags 10 Uhr vor Gr. Amtsgericht Abth. III hierſelbſt beſtimmt. Mannheim, den 1. Juli 1895. Der Gerichtsſchreiber Großh. 67987 Amtsger Skeinkohlen⸗Jieferung. No. 928. Das evangeliſche dahter bedarf für den Winter 1895/96 eirca 800 Centner Ruhrer Stein⸗ kohlen beſter Qualität, deren Lieferung im Submiſſionswege vergeben werden ſoll. Angebote hierauf wollen mit der Aufſchrift Steinkohlenlteferung betr, verſehen, bis zum Montag, den 15. ds. Mts., Vormittags 11 Uhr bei der Hoſpilalverwalt⸗ ung F 6, 4 u. 5 eingereicht werden, bei welcher auch die Lieferungs⸗ bedingungen eingeſehen werden können. Mannheim, den 5. Juli 1895. Der Stiftungsrgth: Bräunig. Kallenberger. Bekanntmachung. Die Umdeckung und theilweiſe Erneuerung des Daches zum Schulhaus R 2 ſoll im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Angebote ſind mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen bis Donnerſtag, den 11. Juli, Vorm. 11 Uhr bei unterfertigter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt Angebotsformu⸗ lare gegen Erſtattung der Um⸗ druckgebühren in Empfang genom⸗ men werden können. Mannheim, den 4. Juli 1895. Hochbauamt:“ 67928 Uhlmann. Auban und Ambau des Rathhauſes. No. 2281. Ein Theil der Ar⸗ beiten zum An⸗ und Umbau des Rathhauſes, als: 67890 im Anſchlag von 67828 67943 1. Maurerarbeiten M. 4151.— 2. Steinhauerarbeiten„ 1514.— 3. Zimmermannsar⸗ beiten„1145 20 4. Glaſerarbeiten„ 327 50 5. Blechnerarbeiten„ 279.10 6. Erdarbeiten„ 160.— 7. Eiſenlieferung 674.50 ſoll im öffentlichen Verdingungs⸗ wege vergeben werden. Pläne und Bedingungen liegen in diesſeitigem Geſchäftszimmer zur Einſicht auf und werden da⸗ ſelbſt rheitsverzeichniſſe zum Einſetzen der Uebernahmspreiſe gegen eine Schreibgebühr von je 40 Pfg. abgegeben. Die Angebote ſind bis längſtens Dienſtag den 23. Juli d.., Vorm. 9 Uhr mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen anher einzureichen. Ladenburg, den 29. Juni 1898 Gemeinderat Hartmann. Fetanntmagung. Fohlenlieferung. Das Gymnaſium bedarf für den Winter 1895/96 67962 700 Ztr. Nußkohlen und 500 Ztr. Steinkohlen. Lieferungsangebote wollen inner⸗ halb 10 Tagen anher eingereicht werden. Mannheim den 5. Juli 1895. Die Gr. Verrechnung des Gymnaſtums. Kall. Imangs⸗Verſteigerung. Montag, den 8. Juli ds. Js., Nachmittags 2 Uhr verde ich im Pfandlokal A 4, 5: 1 Blumentiſch, 2 Bilder, 12 Dutz. Schweißblätter, 12 Dutz. 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Kirchenrath Greiner. Nachmittags 2 Uhr Ehriſtenlehre, Dekan Ruckhaber. Abends 6 Uhr Predigt. Herr Stadto Raupp. 8 Morgens 9 Uhr Predigt. Herr Dekan Schloßkirche. Ruckhaber. Lutherkirche. Morgens 9½ Uhr Predigt Herr Stadt⸗ pfarrer Simon. Morgens 10%¼ Uhr Kindergottesdienſt Herr Stadtpfarrer Simon. Friedenskirche. Morgens 9½ Uhr Predigt. Herr Stad vikar von Schöpffer. Morgens 11 Uhr Kindergottesdien Herr Stadtvikar von Schöpffer, Diakoniſſenhauskapelle. 11 Uhr Predigt. Herr Pfarrer ermann. 11 Neckarſpitze. Nachm. 8 Uhr Predigt. Herr Stadtpfarrer es. Stadtmiſſion: Kvaugeliſches Bereinshaus, K 2, 10. Sonntag Vormittag 11 Uhr Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr Predigt, Her Paſtor Steffann. Montag Abend 8½ Uhr Bibelſtunde des Männer⸗ u. Fünglingsvereins. Mittwoch Abend 8¼ Uhr allgemeine Bibelſtunde, Herr Paſtor Steffann. err err err err Donnerſtag Abend 8u Uhr Schriftbetrachtung im Jüng⸗ kiugsvereln füngere Arbtheilung⸗ Kinderſchule Traftteurſtr. 9b. Freitag Abend 8½¼ Uhr allgemeine Bibelſtunde. Herr Stadtmiſſtonar Krämer. Gemeinde der biſch Meihadiſtenkirche 0 6, J, Hinkerß. Sonntag Nachmittag 2 Uhr Sonntagsſchule. Sonntag Nachmittag 8 Uhr Predigt. Jedermann iſt freundlich ein⸗ geladen. Altalholiſche Geneinde Sonntag, den 7. Juli, um 10 Uhr Gottesdienſt. Kathol. Kirche der Neckarvorſtadt. Sonntag, 7. Juli. 6 Uhr Beicht für die chriſtenlehrpflichtigen Knaben. 7 Uhr hl. e. ½9 Uhr Sin 1 61 ½10 Uhr Predigt und Amt. 2 Uhr Cheifenlehre J8 Uhr Sakramentale Andacht mit Segen. Freireligiöſe Gemeinde. Sonntag, den 7. Jult, Vorm. 10 Uhr, im großen Saale des Caſino R1, 1, Vortrag des Herrn Prediger Schnei⸗ der über das Thema: Die größte Sünde.“ 8 ladet Jedermann freundlichſt ein Der Vorſtand. 2 Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſern innigſt⸗ geliebten Gatten, Vater, Bruder, Schwager und Onkel Arnold Fehlmann, Fierbraner im Alter von 42 Jahren nach längerem Leiden Donnerſtag Abend ½11 Uhr zu ſich in ein beſſeres Jenſeits abzurufen. Mannheim, den 5. Juli 1895. Die tranernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Sonntag um ½1 Uhr von der Leichenhalle des Friedhofes aus ſtatt, (Statt beſonderer Anzeige.) 67960

8. Sette SeneralAnzeiger Mannheim, 8. Juli. Mannheimer Regakta-Verein. Sing VBerein Unter dem Protektorate Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs urn⸗ Verein Annhelm. Samſtag, den 13. Juli, Friedrich Von Baden. Mann heim. Samſtag, ben 6, Juli er, Abende präcis b ubr 14. im a other e“ Geueral Verſammlung Sonntag, den Juli 1895, Nachmittags 3 uhr L0al Kother 95 M. Oberrheinische Regatta“ 2. Vorſtandswahl, 25 5 2. Erwerbung eines Turnplatzes. 3. Mahl verſch. Commiſſionen, verbunden mit dem 8. Vereinsangelegenheiten. 4. Vereinsangelegenheiten, Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung bitten wir um recht gahl⸗ wozu wir unſere verehrl. activen 22 reiches und pünktliches Erſcheinen. Rete en Kal e Meiſterſchaftsrudern für den Rhein 5. der Ueghans. Unm pünktliches und vollzübliges NB. Die Turnhallen bleiben an dieſem Abend geſchloſſen. eeen e uen, auf dem Rheinhafen. Einladung. 7 Das evangel. Rettungshaus für Mz Hrladprdlgen Lertin Eintritts-Preise: feiert Mittwoch, den 10. Juli, Nach Zur Teibüne und Feſtplatz Mark.— Wa er e e e 8 ohlthäter der Anſtalt freundlichſt eingeladen werden. Erſter Pl. V M 679638 Der Vorſtaud. Zweiter Paagn Mark 50 Poſ⸗N Karten zur Regatta ſind zu haben am Mannheimer Zeitungskiosk, ſowie oft uterbeamten Verein Maunheim. bei den Herren: Richard Adelmann, P 1, 3; Baumſtark& Geiger. C1, 5; Gg. Fiſcher, E 2, 1; Sonntag, den 7. Juli, Nachmittags 3 Uhr findet im N. Herzberger, E 17; St. Keffelheim, D 1 7/8; Heinr. Kniertem, G 5, 8: Sh. Sohler, O 2, 1;„Badner Hof“ unſer Adolf Schneider, a 5; Hartmann& Apfel, P 2, 14; S. Böhm, D 4. 7 und während ber Megatta an den Kaſſen. 67922 die Karten ſind ſichtbar zu tragen.. I. Stiftung Slest tt, verbund it„unt älliger Mit⸗ Gedeckte Tribüne u. Feſtplatz mit Reſtauration. Reſtauration auf den Zuſchauerplätzen. Saaken be ege f 1 Muſtt Gasel N8 12 — Sountag 1895 Während der Regatta: Petermann. bends 8 P 1 eis-Dauerfahrt 8 C 4 N C H R 5 3 del ſr⸗ a Freunde und Gönner Vereins und 22 a reundli ein Jereins Ausſahrt Capelle Petermann. Saue e mginfggen Witermg bo⸗k al Genee g Mosbaech GBaden). Der Vorſtand. 85 u 0 Sängerbund. Uerfahrt 1 5 die Vereins⸗Ausfahrt ½% Uhr H h 1 Der auf Sonntag, deu 7. Juli in Ausſicht genommene .g Fah eln, Le mann 0. Herren-Ausflug nach Lindenfels er 1* 2 Sängerbund. Actiengesellschaft 5 Naheres dur Randſchreiben 5 Heute Abend 9 uhr e Trägerwellblech-Fabrik und Signal-Bauanstalt Der Vorſtand. Droabe. Düsseldorf-Oberbilk Saalbau— Mannheim. 1 65126—— Muunpeiner Aiherclab. liefert alle Arten von Eisenconstructionen Sonntag, 14. 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Aufang 5 Uhr. Ende geg 10 un 85 5 8 Große Preiſe. Nur Aune Leit vonn 13. quli 1895, „. 7