um 7 * — (Badiſche Volkszeitung.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Manuheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Ne. 2602. Abonnement 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich durch die Poſt bez, inel. Poſtauf⸗ jchlag M..30 pro Quartal. Jnuſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. der Stadt Mannheim und Um gebung. annheimer Journal. (105. Jahrganug.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Auzteit (Mannheimer Volksblatt.) Verantwortlich: für den volit. und allg. Theil: J..: Ernſt Müller. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche 3„Mannheimer Jonrnal“ ſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) Doppel⸗Nummern 5 Pfſ. E S, 2 Seleſente und verbreitetk: Zeitung in Aaunheim und Angebung. E 6, 2 ſämmtlich in Mannheim. Nr. 193. Donnerſtag, 18 Juli 1895.(Telephon⸗Ar. 218.) — TTTTTT 5———————— ˖———————k—— Wald=und Weiderecht t leichberechti U 1 ü i Das ſozialdemokratiſ che Agrar⸗ e 5 99105 Heales 0 a5 gaueſ 1 e viel ſtärkere Gründe haben, als ſie bis jetzt Programm. pachtetem Boden. Verhütung, gegebenen Falles volle Ent⸗ Ein ſehr gewichtiges Moment iſt es, daß Stam⸗ Der ſozialdemokratiſche Parteivorſtand hat beſchloſſen, auf die Tage vom 6. bis 12. Oktober d. J. nach Breslau den diesjährigen Parteitag einzuberufen. Die an die Parteigenoſſen gerichtete Aufforderung, die Tagung möͤg⸗ lichſt zahlreich zu beſchicken, betont beſonders, daß wich⸗ tige Entſcheidungen zu treffen ſeien, vor Allem über die Stellungnahme der Partei zur Agrarfrage. Der Frankfurter Parteitag, der im verfloſſenen Jahr die Marſchroute der Landagitation feſtlegen ſollte, hatte ſich darauf beſchränkt, einer beſonderen Agrarkommiſſion die Einrenkung der„Agrarfrage“ in das Parteiprogramm anzuvertrauen und im übrigen eine langathmige Reſolu⸗ tion gefaßt, deren Kern in folgendem Satze beſtand: Die Agrarfrage als nothwendiger Beſtandtheil der ſozialen Frage wird endgiltig nur dann gelöft, wenn der Grund und Boden mit den Arbeitsmitteln den Produzenten zurückgegeben iſt, die heute als Lohnarbeiter oder Kleinbauern im Dienſte des Kapitals das Land beſtellen. Dieſe Reſolution war abſichtlich zweideutig gefaßt. Das Erfurter Parteiprogramm ſchließt ausdrücklich den Eigenbeſitz an produktivem Privateigenthum aus. Vom Kollektivismus will die bäuerliche Bevölkerung indeß nichts wiſſen. Es galt nun den Anſchein zu erwecken, man ſei geneigt, der bäuerlichen Bevölkerung im Prinzipy die Erhaltung oder die Zuwendung eigenen Bodenbeſitzes in Ausſicht zu ſtellen, ohne zugleich auf das Prinzip der Aufhebung des privaten Beſitzes der Produk⸗ tipmittel in Rückſicht auf die Arbeiteragitation zu ver⸗ zichten. Die Agrarkommiſſion hat ihre Arbeit beendet; ſte„ſah ſich genöthigt“— ſo bemerkt der„Vorwärts“, der das Ergebuiß mittheilt—„um ihren Vorſchlägen eine zweckmäßige Form zu geben, denſelben in den zweiten Theil des beſtehenden Parteiprogramms einzuarbeiten.“ Der„zweite Theil des Parteiprogramms“ enthält aber, und das iſt beſonders zu beachten, in keiner Weiſe die Grundſätze der Partei, ſondern nur das, was, von dieſen Grundſätzen ausgehend, die ſocialdemokratiſche Partei Deutſchlands eingeſtandenermaßen zunächſt fordert,„um ſich in Beſitz der politiſchen Macht zu ſetzen“; alſo die Uebergangsarbeit zum Zukunftsſtaat. Zunächſt hat die Agrarkommiſſion in dieſen einleitenden Satz des zweiten Theiles des Programms folgende Erläuterung eingeſchaltet. Die Uebergangsforderungen ſeien geſtellt: „zur Demokratiſirung aller öffentlichen Einrichtungen in Reich, Staat und Gemeinde, für die Hebung der ſozialen Lage der arbeitenden Klaſſen und für die Verbeſſerung der Zuſtände in Gewerbe, Landwirthſchaft, Handel und Verkehr, im Rahmen der beſtehenden Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung Was nun die einzelnen Forderungen anlangt, ſo wird hinſichtlich der Schule nur gefordert: Errichtung ausreichender gewerblicher und landwirthſchaftlicher Fach⸗ ſchulen, Muſterwirthſchaften und Verſuchsſtationen und die Abhaltung regelmäßiger laudwirthſchaftlicher Unter⸗ richtskurſe. Sodann empfiehlt die Agrarkommiſſion: Beſeitigung aller Ertrags⸗(Real⸗) Steuern, Gewelrbe⸗, Haus- und Grundſteuern u. ſ. w. Neu will die Kom⸗ miſſion ferner folgende Forderungen an die bisherigen zehn angefügt wiſſen: 11) Abſchaffung aller mit dem Grundbeſitz verbundenen behördlichen Funktionen und Privilegien(ſelbſtſtändige Guts⸗ bezirke, Vorrechte in Vertretungskörperſchaften, Patronats⸗ rechte, Fideikommiſſe, Steuervorrechte u. ſ..) Entſchädig⸗ ungsloſe Aufhebung jeglicher Art noch beſtehender Erbunter⸗ thänigkeit und der aus derſelben herſtammenden Laſten und Pflichten. 12) Erhaltung und Vermehrung des öffentlichen Grundeigenthums(Staats⸗ und Gemeinde⸗Eigenthums jeder Art, Allmend u. ſ..), insbeſondere Ueberführung des Be⸗ ſitzes der todten Hand(Korporations⸗, Stiftungs⸗ und Kirchen⸗ güter), der Realgemeinden, der Wälder, der Waſſerkräfte u. ſ. w. in öffentliches Eigenthum unter Kontrole der Volksvertretung. Einführung eines Vorverkaufsrechts der Gemeinden bezüglich der zur Zwangsverſteigerung kommenden Güter. 13) Be⸗ wirthſchaftung der Staats⸗ und Gemeindeländereien auf eigene Rechnung, oder Verpachtung an Genoſſenſchaften von Land⸗ arbeitern und von Kleinbauern oder, ſoweit ſich beides nicht als rationell erweiſt, Verpachtung an Selbſtbewirthſchafter unter Aufſicht des Staates oder der Gemeinde. 14) Staats⸗ kredit an Genoſſenſchaften, die alle Betheiligten umfaſſen, oder an einzelne Gemeinden für Feldbereinigung. Bodenmeliora⸗ tionen aller Art, Entwäſſerung und Bewäſſerung. Uebernahme der Koſten für Bau und Inſtandhaltung der öffentlichen Ver⸗ kehrsmittel(Bahnen, Straßen, Wege, Waſſerläufe), ſowie für Deiche und Dämme auf den Staat oder das Reich. 15) Ver⸗ atlichung der Hypotheken⸗ und Grundſchulden unter Herab⸗ etzung des Zinsfußes auf die Höhe der Selbſtkoſten. 16) Verſtaatlichung der Mobilien⸗ und Immobilen⸗Verſicherung (Jeuer⸗, Hagel⸗, Waſſerſchäden⸗, Vieh⸗Verſicherung u. ſ..) und möglichſte Ausdehnung der Verſicherung auf alle ver⸗ ngsfähigen Betriebszweige. Staatliche Hilfeleiſtung bei Nothſtänden in Folge verheerender Naturereigniſſe. 17) Unbe⸗ ſchränkte Aufrechterhaltung und Erweiterung der beſtehenden ſchädigung für Wild⸗ und Jagdſchaden. Betreffs der landwirthſchaftlichen Arbeiter iſt fol⸗ gende Pogramm⸗Erweiterung vorgeſchlagen: Sachgemäße Ausdehnung der Arbeiterſchutz⸗Geſetzgebung auf die Landwirthſchaft,— ein landwirthſchaftliches Reichs⸗ amt, Bezirks⸗Landwirthſchaftsämter und Landwirthſchaftskam⸗ mern.— Durchgreifende Fürſorge für die Geſundheitsver⸗ hältniſſe der Arbeiter in Stadt und Land.— Schlichtung von Streitigkeiten aus dem Arbeitsverhältniß durch obligatoriſche Gewerbegerichte ſowohl für gewerbliche als für landwirth⸗ ſchaftliche Arbeiter, Dienſtboten und Heimarbeiter, ſowie für Handlungsgehilfen.— Reichsgeſetzliche Ausdehnung der Ver⸗ ſicherung auf alle im Lohn⸗ oder Dienſtverhältniß ſtehenden Perſonen. Die Agrarkommiſſion will vor dem Parteitag noch einmal zu einer Berathung zuſammentreten, um an der Hand der geübten Kritik und der aus dem Kreiſe der Genoſſen gemachten Abänderungsvorſchläge zu prüfen, ob und welche Abänderungen ſte noch an ihrem Entwurf vornehmen und dem Parteitag zur Annahme empfehlen ſoll. Wir begnügen uns für heute damit, auf die Ver⸗ ſchärfung des Kampfes zwiſchen dem demokratiſchen Sozialismus und der bürgerlichen Geſellſchaft, welche dieſe Programmerweiterung des Sozialismus zur Folge haben wird, erneut hinzuweiſen, gegenüber dieſen neuen Programmforderungen aber auch auf die Thatſache, daß die offene Forderung der Aufhebung des Privateigenthums im erſten und eigentlichen Theil des Programms auch hinſichtlich des landwirthſchaftlichen Beſitzes unverändert bleiben ſoll. Das Attentat auf Stambulow. Es kann heute wohl mit ziemlicher Beſtimmtheit an⸗ genommen, daß Stambulow einem politiſchen Mord zum Opfer ftel. Man iſt ſich nur noch nicht darüber klar, ob die Mordthat im Auftrage oder wenigſtens im Ein⸗ verſtändniſſe mit der bulgariſchen Regierung erfolgte. Die das Attentat begleitenden Umſtände ſowohl als das Verhalten der bulgariſchen Regierung unmittelbar nach dem Mordverſuch laſſen allerdings die bulgariſche Re⸗ gierung in einem ſehr ſeltſamen Lichte erſcheinen. Auch dem Fürſten Ferdinand werden ſchwere Vorwürfe gemacht. In jüngſter Zeit war Stambulomw infolge der vielen Aufregungen von der Zuckerkrankheit heimgeſucht worden, aber ſeine Erſcheinung blieb unverändert. Er war eine kräftige, breitſchultrige Geſtalt von eben Mittelgröße. Ein von dunklem Haupthaar und Vollbart umrahmtes, kluges Geſicht wurde durch ein Paar große ſchwarze ſprechende Augen erleuchtet. Er hatte ein ſeltſam be⸗ ſtrickendes Weſen, eine feſſelnde Unterhaltung und etwas ganz Unbeſchreibliches, was ihn ſtempelte zum geborenen Führer der Männer, obſchon das Aeußere durchaus nichts Imponirendes beſaß. Noch vor ſechs Jahren ſprach er nur wenige Brocken Franzöſiſch, aber in neuerer Zeit hatte er ſich die Sprache ganz zu eigen gemacht und ſprach ſie mit Geläufigkeit und Fülle. Wenn in der Unterhaltung ſeine Rede dahinfloß, unbehindert durch ſchwierige Formen und unregelmäßige Participien, die er nach ſeinem Belieben zwang und zurechtſchnitt, aber genau den Nagel auf den Kopf treffend, wo er dem Zuhörer eine feine Andeutung machen wollte, dann mußte man ſich ſagen, daß der Gaſtwirthsſohn aus Tirnowo ſich aus der bulgariſchen Landſchule hervor zu einem echten und rechten Staatsmann auch im europäiſchen Sinne des Wortes ausgewachſen habe. In Wien iſt man allgemein der Meinung, daß die bulgariſchen Machthaber die Mörder Stambulows ſeien. Man habe ſich in bulgariſchen maßgebenden Kreiſen der Hoffnung hingegeben, durch die Beſeitigung Stambulows die ruſſiſchen Sympathien zu erwerben. Es kann als feſtſtehend angeſehen werden, daß die bulgariſchen Gendarmen, welche 50 Schritte vom Thatorte entfernt ſtanden, das Attentat nicht nur ruhig geſchehen und den Mörder entkommen ließen, ſondern ſogar den Diener Stambulows verhafteten, welcher den Mörder verfolgte. In Wien wird der Verdacht laut, daß die plötzliche Reiſe des Prinzen Ferdinand nach Karlsbad mit einem beabſichtigten Anſchlag gegen Stambulow in Verbindung geſtanden habe, daß der Prinz durch Stambulows Schrift über den Zaunkönig von Bulgarien in ſeiner Eitelkeit ſchwer verletzt und von blindem Haſſe gegen Stambulom erfüllt geweſen, und daß es dem Charakter des Prinzen durchaus zuzutrauen ſei, daß er aus Bulgarien forteilte, um Stambulow dem vorauszuſehenden Geſchick zu über⸗ laſſen. Um ſolchen Verdächtigungen zu glauben, müßtte bulow ausgeſagt hat, er habe unter den Angreifern den Tüfektſchiew erkannt. Die anſtändige europäiſche Preſſe hat ſeit Monaten ab und zu darauf hingewieſen, daß dieſer wegen Mordes in Konſtantinopel verhaftete und zu 15 Jahren Zuchthaus verurtheilte Menſch ſich frei in Sofia aufhalte. Der türkiſche Vertreter hat bei der bulgariſchen Regierung gegen dieſe Ungeheuerlichkeit proleſtirt, worauf ihn der Miniſter Natſchewitſch unter allerlei Vorwänden hinzuziehen ſuchte. Inzwiſchen war Tüfekiſchiew Gegenſtand der liebevollen Fürſorge der Regierung, die ihm auch eine kleine Auſtellung bei der Eiſenbahn gab. Tüfektſchiew machte gar kein Hehl daraus, daß er Stambulow ermorden wolle. Dieſe Drohungen kamen auch in die europäiſche Preſſe, und es wurde damals von einigen Zeitungen dem Fürſten Fer⸗ dinand vorgehalteu, man werde ihn dafür verantwortlich machen, wenn durch Tüfektſchiew ein Verbrechen begangen würde. Trotz alledem hielt das unerklärliche Wohl⸗ wollen der Regierung gegen einen offenkundigen Mörder an und man dachte nicht daran, ihn unſchädlich zu machen; weshalb? Die bulgariſche Regierung wird jetzt nicht um⸗ hin können, ſich darüber eingehend auszuſprechen, aus welchen Gründen ſie den Tüfektſchiew zu ihrem Schütz⸗ ling gemacht und ihm dadurch die Gelegenheit zu ſeinem Mordanfall gegen Stambulow geboten hat; wie ſoll man es ſich ferner erklären, daß die Polizei den Mann noch nicht verhaftet hat, der nach übereinſtimmender Auß⸗ ſage von Zeugen vom Diener Stambulows durch einen Revolverſchuß verwundet wurde? Das ſind ſehr dunkle die bulgariſche Regierung ſtark kompromittirende Punkte. Ueber das Attentat und die Vorgänge nach demſelben liegen heute folgende Nachrichten vor: Wien, 17. Juli. Der in Karlsbald weilende Fürſt Ferdinand von Bulgarien hatte geſtern den Hofmarſchall Grafen Foras in Softa tetegraphiſch beordert, ſich unver⸗ züglich zur Gattin Stambulows zu begeben und ihr das tiefſte Beileid auszudrücken. Frau Stambulow hat den Hofmarſchall nicht nur nicht vorgelaſſen, ſondern auch jede Theilnahmebezeigung von dieſer Seite ſchroff zurück⸗ gewieſen. Weitere Softaer Depeſchen melden folgende Einzelheiten: Als bei dem Vorbeifahren des Wagens ein Schuß ertönte, hielt der Kutſcher die Pferde an. Stam⸗ bulow ſchrie:„Weiterfahren!“ Der Kutſcher weigerte ſich, worauf Stambulow aus dem Wagen ſprang und ſchießen wollte, in dieſem Augenblicke aber zurückgeworfen wurde. Zugleich entfloh auch der Kutſcher, der ſpäter verhaftet wurde. Dem„Neuen Wiener Tagblatt“ wird aus Softa ge⸗ meldet: Stambulom nannte dem Procurator vier Namen als ſeine muthmaßlichen Mörder, die aber ihr Alibi nach⸗ wieſen. Die Mitſchuld des Kutſchers iſt wahrſcheinlich, da er raſch davonfuhr. Er ſoll in einer Seitengaſſe einen Mann aufgenommen und mit dieſem in raſchem Galopp hinter die Sobranje gefahren ſein. Die Ge⸗ mahlin Stambulow's zeigt eine bewunderungs würdige Faſſung. Auffallend iſt der ſonſtige Mangel der Theil⸗ nahme. In der Gartenarena, wo Opernvorſtellungen ſtattfinden, höͤrte man cyniſche Bemerkungen bei dem Be⸗ kanntwerden des Attentats.— Ferner wird aus Sofia gemeldet, daß der dortige öſterreichiſch ungariſche diplo⸗ matiſche Agent auf Weiſung des Miniſters des Aeußern, Grafen Goluchowski, zu Frau Stambulow ging, um dieſer im Namen des Kaiſers Franz Joſef das tiefſte Mitgefühl aus Anlaß des ruchloſen Attentats auf Bul⸗ gariens größten Staatsmann auszudrücken. Wien, 17. Juli. Sämmtliche fremden Vertreter in Softa, einſchließlich des franzöſiſchen, haben der Regie⸗ rung Bulgariens ihre Entrüſtung über den ver⸗ ruchten Mordanfall dadurch ausgedrückt, daß ſie nicht zu dem Empfang beim Miniſter des Aeußern er⸗ ſchienen. Hier beſteht keinerlei Verdacht bezüglich etwaiger ruſſiſcher Mitwirkung, wohl aber wird mit großem Un⸗ willen hervorgehoben, daß die Verhinderung von Stam⸗ bulows Abreiſe die Regierung mit einem moraliſchen An⸗ theil an der blutigen That belaſte. Auch wird abfällig bemerkt, daß Fürſt Ferdinand ſtets abweſend ſei, wenn ernſte Dinge im Lande vorgehen und ſchwere Verant⸗ wortung übernommen werden muß. Viel beſprochen wird ein höchſt merkwürdiger Artikel der ruſſiſchen„Nowoſti“ vom 29. Mai. Derſelbe bezeichnet als Zweck der Reiſe des Fürſten, daß inzwiſchen Stambolow in Sofia ermordet werden ſolle, weil man deſſen Prozeß wie ſeine Entlaſſung aus dem Lande in gleichem Maße fürchte. In jedem Falle würden Stambuloms wa⸗ 2. Scite. Senueral⸗Anzeiger. Mannheim, 18. Juli. diseretionen den Fürſten und die Miniſter blosſtellen, darum ſpreche man in Softa offen von ſeiner Ermordung als dem einzigen Auswege. Dieſer prophe⸗ kiſcht Krtikel hat damals, ſo meint man hier in manchen Kreiſen, vielleicht die Ermordung verhindert und dieſelbe iſt erſt während der jetzigen Reiſe des Fürſten ins Werk geſetzt worden. Weiteres Gerede veranlaßt eine anonyme Schrift unter dem Titel„Bulgarien nach dem Sturze Stambulows“, die heute hier bei Komyan und gleichfalls franzöſiſch in Paris ausgegeben wurde. Der Verfaſſer ſucht Stambulow moraliſch zu vernichten und die Anwendung von franzöſiſchen Sprichwörtern wird von den hieſigen Gegnern des Fürſten kurzweg als ein Beweis eines Zuſammenhanges mit ihm gedeutet. Der Verfaſſer der Flugſchrift iſt Newelinsky, der Herausgeber der„Corre⸗ ſpondance de'Eſt“. Das Machwerk ſteigert nur die Entrüſtung über die That und man glaubt hier, daß auch Rußland die Entrüſtung theilen dürfte. Was den weiteren Verlauf anbelangt, ſo vernimmt man hier die Anſicht, daß, falls Rußland Agenten nach Bulgarien entſenden ſollte, damit noch keineswegs die Anerkennung des Fürſten verbunden wäre. Wollte Rußland aber ſelbſt den Fürſten anerkennen, ſo hätte doch die Türkei dabei das erſte Wort und die anderen Mächte würden jetzt ſicherlich ihre Anerkennung verweigern. Wien, 17. Juli. Der Deputirte der Sobranje Krajew ermächtigte den Softoter Correſpondenten der„Neuen Fer Preſſe“, folgende, perſönlich von ihm gemachte ahrnehmungen zu veröffentlichen: Als Krajew die Schüſſe hoͤrte, trat er mit dem Reſerve⸗Major Popow aus dem Hauſe. Letzterer bemerkte, wie Stambulow's Diener, einen Revolver in der Hand, einen Mann mit blauen Kleidern, der am Nacken blutete, verfolgte. Krajew lief Beiden nach und ſah, wie der Diener von zwei Gen⸗ darmen gepackt wurde, während der Verfolgte in eine Seitengaſſe einbog. Nun erſchien der Polizel⸗Inſpektor Norworf, der von Weltem den Gendarmen zurief, den Diener zu entwaffnen. Dieſer rief:„Was haltet Ihr mich? Dort kommt einer der Mörder an!“ Worauf der Polizei⸗Inſpector den Säbel zog, mit einem Hieb den Diener Stambulow's am Halſe verwundete und dann in's Gefängniß abführen ließ. Krajew ſah nicht, daß Gendarmen zur Verfolgung des Mörders abgeſendet worden wären. Ein Krämer, vor deſſen Hauſe ſich der Vorgang abſpielte, beſtätigte wörtlich die Ausſage Krajew's. Rom, 17. Juli. Alle Blätter brandmarken die Unthat von Softa mit entrüſteten Worten. Am ſchärfſten klingt ein langer Leitartikel des„Giornale“, der mit dürren Worten die Mörder Stambulow's als gedungene Werkzeuge der ruſſiſchen Politik bezeichnet. Sofia, 17. Juli. Unter den Beileidstelegrammen, welche die Gemablin Stambulows erhielt, befand ſich auch ein ſolches von dem öſterreichiſch⸗ungariſchen Miniſter des Aeußern Grafen Goluchowski.— Unterrichtsminiſter Radoslawow erhielt einen Drohbrief von dem ruſſen⸗ freundlichen Comité, welcher ihm das Schickſal Stambu⸗ lows androht, falls er auf ſeiner ruſſenfeindlichen Geſinnung beharre. Belgrad, 17. Jull. Der Mordanfall auf Stam⸗ dulow wird hier lebhaft beſprochen. Die meiſten Blätter tadeln Stambulows Verfahren während ſeiner Regierungs⸗ zeit mit Schärfe und erklären, ſein Schickſal habe ihn als gerechte Strafe ereilt. Ein Mann, der Hunderte niedergemacht, muͤſſe auf ein ſolches Ende gefaßt ſein. Petersburg, 17. Juli. Mehrere Blätter ſprechen ihren Unwillen über den an Stambulow verübten Morbanfall aus. Die„Nowoje Wremja“ ſchreibt, die Regierung des Fürſten Ferdinand habe mit dem Leben Stambulows geſpielt, indem ſie das Gericht über ihn verſchleppte. Eine ſo barbariſche Beſeitigung Stambulows aber betrübe nicht nur ſeine Freunde, ſondern auch ſeine Feinde.„Nowoſti“ ſagt, der Beſeitigung Stambulows bedurften diejenigen, denen er unter den gegenwärtigen Verhältniſſen am gefährlichſten war. Die Frau auf dem Scheiterhaufen. n Irland iſt ſoeben ein Prozeß zu Ende geführt Neſen Einzelheiten an die Zeiten des finſteren Mittel⸗ alters erinnern und der in unſerem Jahrhundert der Auf⸗ Härung gewiß ohne Beiſpiel daſteht. In den berüchtigten Hobrs en ſaß man über das Schickſal irgend eines alten eibes zu Gericht; diesmal ſaßen auf der Anklagebank der Mann, der Vater und die übrigen Verwandten einer erſt 27jährigen Frau, die von dieſen ihren Angehörigen lebendig verbrannt worden war, weil man ſie für„verhext“ ge⸗ halten hatte! een(ſo ſchreibt das„N. W. Der Glaube an Hexen und Tgbl.“), iſt in Irland ſehr verbreitet und es gibt keinen ſelbft unterrichteten Bauern, der nicht Angſt hätte vor den„kleinen Leuten“, wie man ſie gemeiniglich nennt. Es iſt ein ſtark ein⸗ gewurzelter Volksaberglaube, daß ein Kind oder eine Frau, welche dahinſtecht, oder in eine Krankheit ver⸗ fällt, von den Hexen entführt worden iſt, und daß die Perſon, welche bleiht und an ihrem Platze lebt, nicht die wirkliche erſon, ſondern einfach eine Hexe oder Zauberin ſei, die ihre ußere Geſtalt angenommen und ſich zum Ruin und Unglück in ihre Familie eingeſchlichen habe. Dagegen gibt es nach der Meinung der Leute nur ein Mittel: das Feuer. Wenn es ſich um ein Kind handelt, ſo empfiehlt man, eine Schaufel auf Kohlen zu legen, dort glühend werden zu laſſen und ſie dann dem Kinde nahe zu bringen. Wenn es ſich um eine ältere Perſon handelt, muß man einen„Hexen⸗(Geiſter⸗ Doctor“ kommen laſſen und wenn deſfen Vorſchriften keine Wirkung haben, muß man das Opfer zum Feuer bringen und es lebendig braten; nur um dieſen Preis wird die wirkliche Perſon wiederkehren.... Ein Faßbinder Namens Michagel Cleary lebte mit ſeiner Frau in einer ziemlich ver⸗ loſſenen Gegend außer der Stadt Clonmel in der Grafſchaft Cork. Man hielt ihn überall für einen muſterhaften, ſehr zarten Gatten, der nicht trank und viel arbeilete. Seit einiger Zeit indeß ging ſein Geſchäft nicht gut und Anfangs März wuürde ſeine Frau von einer langwierigen Kranheit befallen. Woher konnte doch ſein Unglück kommen? Es gab dafür nur eine Erklärung: dies war das Werk der böſen Geiſter, der Hexen. Ahmählich kam Cleary zu der Ueberzeugung, daß ihm ſeine Frau von den Geiſtern entführt worden ſei und bdaß dis an ſeiner Seite nur ein Geiſt wäre, der ihre Geſtalt des Feldmarſchalllieutenants Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 18. Juli. Mit dem in Köln verſtorbenen Zent rumsführer Dr. Auguſt Reichenſperger iſt wieder einer jener Männer heimgegangen, welche zu den Veteranen der Politik gezählt werden können. Reichenſperger der ein Alter von 87 Jahren erreicht hat, gehörte im Jahre 1848 dem Frankfurter Parlament als Mitglied der Rechten an. Mit ſeinem Bruder Peter Reichenſperger, der ihm im Tode voraufgegangen iſt, ſtiftete er 1852 in der preußiſchen Zweiten Kammer die katholiſche Fraktion, die ſich ſeit 1861 Centrum nannte; bis dahin war er Mitglied der liberalen Oppoſttion geweſen und hatte ſich insbeſondere durch ſeine Reden gegen das reaktionäre Mini⸗ ſterium Manteuffel bekannt gemacht. Als einer der be⸗ gabteſten Führer des Centrums gehörte er lange dem Reichstage und Abgeordnetenhauſe an und trat als ge⸗ wandter aber maßvoller Rebner hervor. 1879 trat er aus dem Staatsdienſte aus nach dreißigjähriger Thätig⸗ keit als Appellationsgerichtsrath in Köln. In den letzten Jahren lebte er, vom politiſchen Leben zurückge⸗ zogen, porwiegend künſtleriſchen Studien hingegeben. Eine lange Reihe von Schriften legt Zeugniß von ſeiner produktiven Thätigkeit auf dem Gebiete der Geſchichte der Baukunſt ab. Reichenſperger vertrat die gemäßigte Richtung des Centrums. Der einſtige Lebensretter des Kaiſers Franz Joſeph, der nahe 83 Jahre alt gewordene Graf Maximilian 'Donnell, iſt geſtorben. Am 18. Februar 1858 ſchützte er zuſammen mit dem Wiener Bürger Joſeph Ettenrich den Kaiſer gegen den Mordanfall Libenys; er war damals Oberſt und ſeit vier Jahren Flügel⸗Adju⸗ tant. Die„N. Fr. Preſſe“ berichtet darüber: 'Donnell bewies ſeinen au opfernden Muth, nachdem er den Verbrecher gefaßt und ihm das Meſſer entwunden hatte, beſonders dadurch, daß er ſich erbot, das Blut aus der Nacken⸗ wunde des Kaiſers mit ſeinem Munde auszuſaugen, da in ihm augenblicklich der Gedanke aufgeſtiegen war, daß das Meſſer vielleicht vergiftet 1 ſei. Der Kaiſer geſtattete dies erſt auf die wiederholken dringenden Bitten des Grafen. Erzherzogin Sophie überreichte ihm ſpäter einen Ring, der in ſeinem Innern blutgetränkte Haare des Kaiſers enthält und die Inſchrift trägt:„Gott vergelte es dir!“ Der Kaiſer verlieh ſeinem Rekter das Comthurkreuz des Leopoldsordens und den öſterreichiſchen n aſt von allen Mo⸗ narchen Europas erhielt Graf'Donne hohe Orden, und Wien, Peſt, kag und piele andere öſterreichiſche Städte verliehen ihm da Ehrenbürgerrecht. Die Armee widmete ihm einen ſilbernen, mit plaſtiſchen Allegorieen und Inſchrif⸗ ten geſchmückten Ehrenſchild, der nach den Entwürfen van der Nülls, des Hiſtorienmalers Karl Mayer von dem Gra⸗ veur Joſeph Ceſar ausgeführt worden iſt. Bald nach jenem Ereiguiß trat Graf'Donnell mit dem Titel eines General⸗ Majors aus dem activen Stande der Armee und lebte ſeit⸗ dem in ſtiller Se e in e bei Salzburg. Er war am 29. Oktober 1812 in Wien al älteſter Sohn ö Grafen Moriz D' Donnell, der mit einer Prinzeſſin de Ligne vermählt war, geboren. Die bisher in England ſtattgefundenen Neu⸗ wahlen zum Unterhaus haben einen großen Sieg der Unioniſten über die Liberalen ergeben, die ſchon jetzt viele Sitze verloren. Sogar der hervorragendſte Führer der engliſchen Liberalen, Harcourt, iſt in ſeinem alten Wahlkreis gegen einen Unfoniſten unterlegen. Die Er⸗ folge der Unioniſten übertreffen deren kühnſte Er⸗ wartungen. Aus Stadt und Land. *Mannheim, 18. Juli 1898. Aus der Stadtrathsſitgung vom 12. Juli. (Nitgetpeilt vom Bürgermeiſteramt.) Behufs Herbeiführung einer beſſeren Be⸗ des Paradeplatzes wird die Directton des Gaswerks ermächtigt, in den Laternen daſelbſt Auer'ſche Glühlichtbrenner anzubringen. uf Antrag des Tiefbauamtes wird der Anſchlu ß des ſtädtiſchen Materiallagerplatzes am Neckar⸗ angenommen hatte. Er holte den Rath ſeines Vaters und mehrerer Verwandten ſeiner Frau ein. Alle waren der An⸗ ſicht, daß er Recht habe, daß man den„Geiſterdoktor“ kommen laſſen müſſe und daß man, wenn es dieſem nicht gelänge, die wirkliche Frau wieder zu bringen, zu dem äußerſten Mittel greifen und die Hexe, die den Platz der verſchwundenen Frau eingenommen, verbrennen ſolle. Am 14. März wurde alſo der 3Geiſterdoktor“, ein gewiſſer Dunne, gerufen; der Mann und der Vater des armen Opfers, ſowie 4 ihrer Verwandten und ein altes Weib ſtanden am Krankenbette. Der Doktor bereitete aus bitteren Kräutern einen Trank und wollte nach verſchiedenen Beſchwörungen die arme Frau zwingen, dieſes Getränk zu 1 zu nehmen. Sie leiſtete ſmuben mit dem Aufgebote aller hrer Kräfte Widerſtand, was in den Augen ihrer Folterer ein Beweis mehr war, daß ſie wohl eine böſe Zauberin ſei. Ihr Mann und ihr Vater hielten ſie und während der„Dok⸗ tor“ ihr das Gebräu allmählich in die Kehle. 17 ſie 85 Mann und ihr Vater äbwechſelnd„Biſt Du Mar uerite oland, die Frau des Michael Eleary? Sprich im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geiſtes Im Namen Gottes antworte: Biſt Du Marguerite Boland, die Tochter von Patrik Boland 2,... Und die arme Frau er⸗ widerte„Ich bin es!“ Nachdem dieſe Marter einige Stunden gedauert, ging der Doktor mit der Erllärung fort, daß er nichts thun könne und daß dieſe Frau nicht eine wirkliche Frau, ſondern eine Hexe in menſchlicher Geſtalt ſei. Am nächſten Abend verſammelte ſich die Familie ohne den Doktor wieder um das Bett. Dieſes Mal wurde entſchieden, daß es keine andere Hülfe mehr gebe, als das Feuer. Cleary ſetzte ſeinem Schwiegervater und den Vettern aus⸗ einander, daß ſeine Frau von den Hexen auf' den Gipſel des Berges in die Ruinen des Forts von Kileagranah entführt worden ſei und daß es für ihn kein anderes Mittel gebe, ſie wieder zu bekommen, als die böſe Fee, die ſich in ſein Haus eingeſchlichen, zu verbrennen. Er fügte hinzu, daß, wenn er ſogleich fort auf den Berg ginge und in den Ruinen des Forts mit einem Meſſer in der Hand den Schlag der Mitternacht abwarte, er ſeine Frau, ſeine wirkliche Frau auf einem weißen Pferde nahe am Erdboden vorbeiziehen ſehen würde. Gelänge es dann, die Zügel des Geiſterpferdes mit ſeinem Meſſer zu durchſchneiden, ſo würde ſeine Frau in ſeine Arme fallen und er ſei hierauf für immer vor den Angriffen der Geiſter delcht und in alles ſeinn Uatazaakaann vorland, ſowie der Stadtgärtnerei an dte ſtädtiſche Tele, phonanlage genehmigt. In heutiger Sitzung wurde die neue Thea⸗ terkommiſſfon conſtituirt, e aus folgenden Herren: 1. Stadtrath Bernatz, 2. Stadtrath Jordan, 3. Stadtverordneter Emil Mayer, 4. Stadtvperordneter Max Roſſe, 5. Privatmann Heinrich Küllmer, 6. Prof. Ludwig Mathy. Nachdem die Erwerbung der in die Seckenheimer⸗ ſtraße fallenden Gebäude erfolgt iſt, erhält das Hochbauamt den Auftrag, ſolche nunmehr abzubrechen, wogegen das Tiefbau⸗ amt ſofort mit der Herſtellung des Straßenbaues beginnen wird. Herr Stadtrath Baſſermann hat heute mit den Eigenthümern der in die Mittelſtraße fenſeits Neckars fallenden, zum Abbruch beſtimmter Gebäude eine Verhandlung gepflogen und hierbei mit den⸗ ſelben eine Vereinbarung zu Stande gebracht, wodurch das beabſichtigt geweſene Zwangsenteignungsverſahren hinfällig wird. Dem Beginn der Straßenbauarbeiten ſteht nunmehr mit dem auf 1. September 1895 vereinbarten Termine im Großen und Ganzen nichts mehr im Wege. Es wird beſchloſſen, das Verfahren zum Bei 450 der Angrenzer an die Amerikanerſtraße Theil 11 in der Schwetzingervorſtadt zur Tra unng des Koſten⸗ aufwandes geſetzlich vorgeſchriebene Verfahren einzuleiten. Diesbezüglicher Auftrag geht an das Tiefbauamt. Das der Stadtgemeinde gehörige Haus R5, 8, Wirthſchaft zum grünen Laub, wird im Submiſ⸗ ſtonswege an die Brauereigeſellſchaft Eichbaum vorm. Hoff⸗ mann hier vermiethet. Die ſtädtiſchen Meßbuden ſollen im ehemals Bühler'ſchen Anweſen auf dem Lindenhof aufbewahrt werden, um den für die Abfuhranſtalt erforderlichen Wagen⸗ raum im Bauhof zu gewinnen. Der Kanal in der Wallſtadtſtraße dzwiſchen der Schwetzinger⸗ und Rheinhäuſerſtraße iſt um etwa 47 Meter zu verlängern, zu deſſen Herſtellung das Sielbaubureau auf Grund vorher erlaſſenen Submiſſionsaus⸗ ſchreibens veranlaßt wird. Die Verſehung der Marktmeiſterſtelle wurde in proviforiſcher Weiſe dem Friedrich Boſecker hier über⸗ tragen. Für die Verwaltung der„Arbeiterv erſicherung“ iſt eine beſondere Commiſſion auf Grund eines zu er la ſſen⸗ den Ortsſtatuts zu bilden, worüber an den Bürgeraus⸗ ſchuß Vorlage zu erſtatten iſt. Für ein neu zur bad hen Aeep einge⸗ ſchätztes Gebäude wird der Kaufwerth eſtgeſetzt, und eine Anzahl pfandgerichtlicher Liegenſchafts⸗ taxationen nach dem Antrag der Schatzungs⸗Kommiſſion vollzogen. Es werden folgende Geſuche befürwortet reſp. in Nend 100 10 Geſuch um Wirthſchaftsconceſſton ohne Brannt⸗ weinſchank,. 2. Ein Geſuch um Erlaubniß zum Kleinverkauf von Branntwein. 3. Ein Geſuch um Zurückſtellung vom Militärdienſte. 97 55 Geſuche um Aufnahme in den badiſchen Staats⸗ verband. 5. 6 Geſuche um Umlageausſtand. 6. Ein Geſuch um Schulgeldausſtand. Nicht befürwortet wurden: 2 Geſuche um Aufnahme in den badiſchen Staatsverban Der Fall Sauer im Bürgerau Unſerem geſtrigen Berichte tragen wir noch die 3— wie der Vorunterſuchung gegen Sauer im 1 Grohe nach, ſte im Bürgerausſchuß von Herrn ürgermeiſter artin verleſen wurden. Wir bemerken jedoch ausdrücklich, daß es ſich hier nur um die Reſultate der Vorunterſuchung hanbelt, die oftmals ſehr weſentlich von dem Ergebniſſe der Haupt⸗ verhandlung abweichen. Herr Martin führte aus; Bei der Abfuhranſtalt beſtand nämlich die Gepflogenheit, daß die von ihr beſchäftigten zahlreichen ſtädtiſchen Taglöhner Kaution zu ſtellen hatten, die durch mäßige Gehaltsabzüge beſchafft zu werden pflegte. Die Beiſchaffung der Kautions⸗ gelder für die auf der e beſchäftigten Arbeiter war Sache des Aufſehers, ſpeziell im Jahre 1887 des 295 ſehers Grohe. Grohe hatte nun auch in der That im Laufe des Jahres 1887 die Abzüge gemacht, allein bis zu ſeinem am 2. November 1887 eingetretenen Tode nicht abgeliefert. Nach dem Tode Grohe's beſorgte der Sohn Jean Grohe, der ſeither als Verwaltungsgehilfe auf dem Bureau ſeines Vaters thätig war, die Geſchäfte des Auffehers der ompoſtfabrik bis zum Dienſtantritte des neuernannten Au ſehers Hartmann. Anfangs Dezember 1887 ſchickte nun Jean Grohe durch ſeinen Bruder Auguſt Grohe die von ſeinem Vater zurückbehaltenen Kautionsgelder der Arbeiter im Betrage von etwa 400 Mark zugleich mit einem Verzeichniß an Verwalter Sauer, der ſeinerſeits das Geſchäftszimmer im Bauhofe der hieſigen Stadt hatte. Auguſt Grohe lieferte das Geld nebſt Verzeichniß an —— lücklich. Der Schwiegervater und die Verwandten, im anzen neun Perſonen, erkannten, daß er Recht habe. Er 99 alſo die unglückliche, angeblich verhexte Frau aus dem ette und man brachte ſie zu dem Feuer, das im Kamin brannte. Man ſtellte ihr dieſelben Fragen, wie Tags. die Antwort war aber immer die nämliche. Nun legte ſie als der Erſte ihr Vater auf den Roſt, worauf ſie ohnmächtig wurde. Sie wickelten ſie ſodann in eine mit Petroleum ge⸗ tränkte Decke und trugen ſie hinaus auf den Gipfel eines kleinen Hale nahe beim Hauſe, wo ſie die Bedauerswerthe mit ülfe von Petroleum verbrannten. Den Leichnam warfen ſie dann in einen Graben und gingen zu dem Fort, um das weiße Pferd zu erwarten. Dieſe Nacht aber kam das weiße Pferd nicht... Die zwei folgenden Nächte kamen ſie wieder dahin. Inzwiſchen fanden zwei in der Umgebung vorüber⸗ gehende Gendarmen den Leichnam. Sie ſtellken eine Unter⸗ ſuchung an und entdeckten bald die Mörder. Dieſe verhehlten übrigens nichts, beſtanden darauf, daß ſie nicht ein menſchliches Weſen, ſondern nur eine Hexe verbrannt hätten, und behaup⸗ teten, daß die Frau wiederkommen werde, vorausgeſetzt, daß man ſie— die Mörder— auf den Berg gehen und das 00 Pferd, das die Frau bringe müſſe, erwarten ließe. Die Polizei ſah die Dinge mit ganz anderen Augen an und warf die neun Thäter der gräulichen Scene zu ihrem großen Er⸗ ſtaunen ins Gefüngniß. Der Prozeß fand vor dem wur⸗ erichte ſtatt. Der Staatsanwalt verlangte ein rtheil über Meuchelmord und die Angeklagten erklärten ſich für nichtſchuldig. Der Anwalt der Beſchuldigten wollte ſich einem Urtheil auf einfachen Todtſchlag fügen, wenn das Gericht von der Todesſtrafe Umgang nehme. Das Gericht ing mit Zuſtimmung des Richters darauf ein und die Ge⸗ 0 fällten demgemäß ihren Spruch. Der Mann, Michael Cleary, wurde zu fünf Jahren Zwangsarbeit, der Vater zu ſechs Monaten und fünf andere Angeklagke zu Strafen zwiſchen fünf Jahren und drei Monaten verurtheilt. Ein kleiner Knabe und eine alte Frau wurden freigeſprochen. In Erwartung ſeiner Verurtheilung proteſtirte der Mann udsgie ieb daß man ihn hindere, ſeine Frau je wieder zu ſehen und b ſtatt ihn im Gefängniß zu halten, dabei, daß, wenn die Polizei⸗ ihn hätte auf dem Berge das weiße Pferd abwarten laſſen, ſeine wirkliche Frau heute an ſeiner Seite wäre! 3 — ee— —— Mannßeim, 18. Juli. General Anzeiger. 8. Seite. Sauer ab und ſagte dabei ausdrücklich: Einen ſchönen Gruß vom Bruder Jean und da ſind die Kautionsgelder und das Verzeichniß. Auguft Grohe hat eidlich bezeugt, daß Verwalter Sauer das Geld vor ſeinen Augen gezählt. Statt daß nun Sauer, entſprechend der ihm obliegenden Pflicht, die überſandten Kautionsgelder zur Kaſſe genommen und in ſeinem Kafſabuche vereinnahmt hätte, trug er das Geld auf die Darleihkaſſe und bezahlte damit eine Schuld des Jean Grohe, für die er Bürgſchaft übernommen hatte und die ſchon im November 1887 zurückzuzahlen geweſen wäre. 1 2 Grohe hatte nämlich unter Bürgſchaft des Verwal⸗ ters P. A. Sauer am 26. Mai 1887 von der Mannheimer Darleihkaſſe ein baares Darlehen von 800 M. aufgenommen, das in einem halben Jahre und zwar in monatlichen Raten von je ein des entliehenen Kapitals zurückzuzahlen war. Die Reſtzahlung hätte demnach nebſt 5 pCt. Zinſen am 26. Nopember 1887 erfolgen ſollen. Nachdem Grohe ſelbſt zam 2. Juli 1887, 23. Auguſt, 12. Oktober je 100 Mk. ab⸗ bezahlt, hat er ſeinerſeits am 7. Dezember 1887 die letzte Ab⸗ zahlung mit 200 M. geleiſtet, und noch am ſelben Tage hat dann Sauer mit den geſandten Kautionsgeldern den Reſt⸗ betrag von 300 M. ſowie die entſtandenen Zinſen im Betrage von 16 M. 85 Pfg., zuſammen alſo 316 M. 85 Pfg. bezahlt. Der bezügliche Eintrag in dem Geſchäftsbuche der Darleih⸗ kaſſe trägt auch ausdrücklich den Vermerk, daß die 300 Mk. ſowie die Zinſen mit 16 M. 85 Pfg. durch Sauer bezahlt worden ſeien. Als Sauer den Mehrbetrag mit etwa 80 M. dem Jean Grohe bei Gelegenheit zurückgab, machte ihm der Letztere Vorwürfe, wie Sauer dazu komme, mit den Kautionsgeldern die Darleihkaſſe zu decken. Sauer erwiderte aber nur: Je nun, ich habe jetzt eben die Darleihkaſſe bezahlt, ſehen Sie, wie Sie das Geld wieder zuſammenbringen. Grohe ſuchte dann durch Geldaufnahme wieder in den Beſitz des Geldes zu gelangen und Anfangs Februar 1888 hat er den Betrag zum zweiten Male mit einem neuerlichen Verzeichniſſe dem Ange⸗ ſchuldigten geſchickt. Dieſer neuerliche Betrag wurde von Sauer im Februar 1888 vereinnahmt. Alle dieſe Thatſachen ſind durch die glaubwürdigen eid⸗ lichen Angaben der Gebr. Grohe feſtgeſtellt und konnten auch ernſtlich von Sauer nicht beſtritten werden. Er vertheidigte ſich mit Nichtwiſſen und ſuchte geltend zu machen, daß er die Kautionsgelder an dem Tage gebucht und vereinnahmt, an dem er ſte erhalten. Wenn Grohe ihm die Gelder ſchon im Dezember 1887 geſchickt und er die Darleihkaſſe damit bezahlte, ſo liege eben auf ſeiner Seite ein Mißverſtändniß vor, niemals aber ſei vorgekommen, daß er in bewußter Weiſe ſtädtiſche Gelder zu — rivatzwecken verwendete. Nach den Angaben der beiden Grohe iſt indeſſen ein lches Mißverſtändniß völlig ausgeſchloſſen, umſomehr, als KAuer nach den früheren Zahlungen des Grohe gar keine ꝛranlaſfung zur Unterſtellung hatte, daß Jean Grohe ſeine rmittlung zur Ausbezahlung des Reſtes werde in Anſpruch zmen. Ueberdies ſpricht auch das hinterherige Verhalten zuers gegen eine ſolche Annahme. Sauer wollte offenbar durch die von ihm beliebte Ver⸗ 5 idung des Geldes einen Druck auf den ſäumigen Schuldner he ausüben, von dem er unterſtellen durfte, daß er für Wiederbeſchaffung der Kautionsgelder eifriger beſorgt ſein 1 de, als für die Reſtzahlung der Schuld auf der Darleih⸗ Verwalter Sauer wollte baldmöglichſt von der Bürg⸗ t befreit ſein und ſcheute zur Verwirklichung ſeiner Ab⸗ gauch nicht den Weg des ſtrafbaren Unrechtes. —— 80. Geburtstag des Herrn Geheimrath Dr. Lamey. Unter dieſer Spitzmarke brachten wir kürzlich die Mittheilung, daß der hieſige Stadtrath beſchloſſen, Herrn Geheimrath Dr. Lamey zu ſeinem am 28. Juli ſtattfindenden 80. Geburts⸗ zage durch eine Deputation ſeine Glückwünſche übermitteln zu kaſſen. Von anderer Seite wird uns nun mitgetheilt, daß Herr Geheimrath Dr. Lamey dieſes Jahr nicht ſeinen 80., ſondern erſt ſeinen 79. Geburtstag fetert. Er iſt geboren am 27. Juli— nicht am 28. Juli— 1816, vollendet alſo in dieſem Jahre erſt ſein 79. Lebensjahr. Zum Handelsrichter⸗Stellvertreter für die Kammern für Handelsſachen beim Landgericht Mannheim wurde an Stelle des Kaufmanns Hermann Dyckerhoff für die Zeit bis zum Ende des Jahres 1896 Bankier Hermann Soherr, Inhaber der Firma Wingenroth, Soherr u. Cie ernannt. Verbandsfeſt der Kriegerkameradſchaft Haſſia in Darmſtadt. Wie bekannt, feiert der heſſiſche Militärvereins⸗ verband in der Zeit vom 17. bis 20. Auguſt d. J. eine Er⸗ innerungsfeier an die große Zeit von 1870. Dieſelbe ver⸗ ſpricht großartig zu werden. Am Hauptfeſttage, Sonntag den 18. Auguſt, findet Vormittags ein großer Feſtzug ſtatt, an dem ſich über 500 Kriegervereine mit etwa 15,000 Mitgliedern betheiligen werden. Die Hauptglanzpunkte des Zuges bilden die Feſtwagen mit Germania und Haſſia und 24 hiſtoriſche Gruppen der heſſiſchen Truppen aus der Zeit von 1562 bis 1870. Zum Ort des nächſtjährigen Verbandsſchießens wählte der geſtern in Worms ſtattgefundene Schützentag ein⸗ ſtimmig Mannheim. Unſere Stadt wird ſomit ſchon im nächſten Jahre Gelegenheit haben, eine Probe ihrer Gaſt⸗ freundſchaft abzulegen. 585 Santa Clara. RNoman von B. Riedel⸗Ahrens. Nachdruck verboten.) 21(Fortſetzung.) Am Nachmittag, als Gonzaga eben begonnen hatte einen Brief zu ſchreiben, den Baron Diego, auf ſeinem Bette ruhend, diktirte,— ſchlugen plötzlich die Hunde an, welche ſich unweit des Hauſes auf einem umzäunten Platz befanden und nur des Nachts frei umherliefen, um etwaige in den Hühner⸗ oder Schafſtällen eindringende wilde Thiere abzuhalten. Gonzaga horchte auf, dem Gebell nach zu ſchließen, näherten ſich Fremde. — pielleicht ein Beſuch, wie er häufig aus der Stadt oder Um⸗ gegend auf dem gaſtfreien Santa Clara einzutreffen pflegte um Tage— oft ſogar Wochen und Monate lang zu verweilen. „Es kommen Gäſte, Gonzaga,— geh nur hinaus, ſie zu empfangen“, ſagte Don Diego. 5 Als der junge Mann den Eßſaal durchſchritt, vernahm er bereits das Geräuſch der Hufe und eine laute Stimme rief in ſchlechtem Portugieſiſch:„Heda, Leute vom Hauſe! Iſt Nie⸗ mand da?“ In den Thürrahmen tretend bot ſich Gonzaga ein ſonder⸗ barer Anblick. Auf einem kräftigen Maulthier ſaß die lange, hagere Ge⸗ ſtalt eines noch jugendlichen Mannes im gelben Nankinganzug, auf dem Kopfe einen Strohhut, welcher den Umfang eines mä⸗ ßigen Sonnenſchirmes zeigte, während über ſeinem Haupte fahnenartig ein rieſiger blauer Schmetterlingsfänger flatterte. Unter dem Hute hervor blickte ein Geſicht mit etwas vorſtehen⸗ den Backenknochen, freier Stirn und röthlich⸗blonden Bartkote⸗ letten. Der Ausdruck der Augen war infolge einer goldenen Brille nicht deutlich zu erkennen, doch lag um den vollen Mund ein ausgeprägter Zug überlegenen Selbſtbewußtſeins. Die zahlreichen Doſen, Kaſten und Blechbüchſen, welche an den Satteltaſchen befeſtigt und mit denen noch zwei von einem ſchwarzen Führer getriebene Packeſel beladen waren, bezeichneten den reiſenden Naturforſcher. „Willkoummen a Ann Cun Snberf 10 Rio de Janeiro, mit dem ich die Ehre hatte, befreundet zu Auszeichnungen. Der Mannheimer Cocdsnußbutter⸗ fabrik P. Müller u. Söhne hier, wurde auf der von ihr beſchickten Fachgewerbe⸗Ausſtellung für Hotel und Wirth⸗ ſchaftsweſen in Landau, Pfalz, das Ehrendiplom und die goldene Medaille, ſowie gleichzeitig in München auf der Allgem. Ausſtellung von Erfindungen und Neuheit,„Spezial⸗ Ausſtellung für Nahrungsmittel“, die höchſte Auszeichnung, das Ehrendiplom, verliehen. Sein 50jähriges Dienſtinbiläum feiert am kommenden Sonntag, 21. d. Mts. Herr Kirchenrath Greiner dahier. Aus dieſem Anlaß findet Sonntag Vormittag ein Feſtgottes⸗ dienſt in der Trinitatiskirche ſtatt. Blumenzucht in der Volksſchule. Wie bereits be⸗ kannt, wurde zu Beginn dieſes Schuljahres in der hieſigen Volksſchule die Pflege der Blumenzucht eingeführt und zwar in der Weiſe, daß an die freiwillig theilnehmenden Schüler⸗ innen der 7. und 8. Klaſſe vom Gartenbauverein Flora mit finanzieller Unterſtützung der Stadtgemeinde Stecklingspflanzen zur Behandlung abgegeben wurden, deren beſtgepflegte im Spätjahr dann in einer eigens zu dieſem Zwecke veranſtalte⸗ ten Ausſtellung mit Zierpflanzen prämiirt werden ſollen. Von der Verwirklichung dieſer Einrichtung wurde nun kürz⸗ lich die Großherzogin, welche ſ. Z. die Anregung dazu ge⸗ geben, in Kenntniß geſetzt. Auf die erhaltene Nachricht hin gab die allverehrte Landesfürſtin Ihre Freude für die För⸗ derung des neuen Werks zu erkennen und ſprach zugleich die außerordentlich dankenswerthe Bereitwilligkeit aus, einen Ehrenpreis für die Prämiirung im Herbſte zu ſtiften. Zweifel⸗ los wird dieſer Beweis des lebhaften Intereſſes der hohen, edlen Frau, welche bekanntermaßen ja alle Beſtrebungen zur Geiſtes⸗ und fe des weiblichen Geſchlechts das größte Wohlwollen und die wirkſamſte Unterſtützung entgegen⸗ bringt, dazu geeignet ſein, den Wetteifer der Kleinen in der Verfolgung der ihnen geſtellten Aufgabe weſentlich zu er⸗ höhen. Die Abnahme des Tribünenbaues auf dem Regattaplatze erfolgte nicht, wie im Bürgerausſchuß irr⸗ thümlich mitgetheilt wurde, durch Herrn Architekten Schmidt, ſondern durch Herrn Ortsbaukontrolleur Adolf Schmid, wie wir auf Erſuchen gern mittheilen. Erklärung. Anläßlich des letzten Unglücks bei der Regatta iſt vorgeſtern in dieſem Blatte in freundlicher Abſicht auf die Krankenträgerabtheilung der militäriſchen Vereine Mannheims hingewieſen worden; doch iſt zur Ueberraſchung der Führung zum Schluß die Bemerkung gemacht, daß gegen Entgeld einiger Mark, welche zur Anſchaffung von Verbandsmaterial verwendet werden, jeder Zeit Mit⸗ glieder zur Verfügung ſtehen ſollen. Bisher haben die Mitglieder unſerer Abtheilung, wenn ſie zufällig oder gerufen zu einem Unfalle hinzukommen, ſtets unentgeltlich die erſte Hülfe geleiſtet. Das Verbandmaterial wird aus Mitteln der Vereine mit einer kräftigen Unterſtützung durch unſere Stadtgemeinde beſchafft. Die Einrichtung, daß Mit⸗ glieder auf Beſtellung gegen Entgeld verliehen werden, iſt bis jetzt noch nicht getroffen. Aber allerdings dürfte es rath⸗ ſam ſein, bei Feſtlichkeiten, bei denen ein Zudrang an großen Menſchenmaſſen zu erwarten iſt, ſtets für die Aufſtellung einer oder mehrerer Sanitätswachen mit Verbandmaterial ung Tragen zu ſorgen. Veranſtalter von ſolchen Feſtlichkeiten könnten mit den verſchiedenen Krankenträgerabtheilungen leicht ein Abkommen treffen. Es beſtehen jetzt bekanntlich drei ſolcher Kolonnen hier: außer derjenigen der militäriſchen Vereine Mannheims noch die alte des Männerhilfsvereins und die im letzten Jahre gebildete der Ortskrankenkaſſe J, welche Herr Dr. Marcuſe eingeübt hat. Aber es ſcheint noch an Einrichtungen zu fehlen, um dieſe Samariter für die Geſammtheit recht nutzbar zu machen. Nur die Kolonne der militäriſchen Vereine ſcheint bis jetzt einen vollkommenen Alarmirungsplan und zweckmäßig vertheilte Hilfsſtationen zu haben. Vielleicht führt das Unglück, welches vorgeſtern vor⸗ gefallen iſt, zu einer vollkommenen Organiſation. Vor allem wäre aber zu wünſchen, daß die beſtehenden Kolonnen Zuwachs an jungen Kräften erhielten, namentlich auch aus den Reihen der Sportsvereine, welche Ausbildung im Samariterdienſt am eheſten brauchen können. Mannheim, 16. Juli 1895. Namens der Führung: Mathy. * Gabelsberger'ſche Stenographie. Am 22. und 23. Juli d. J. findet der 5. deutſche Stenographentag der Gabels⸗ berger'ſchen Schule ſtatt. Der Stenographentag, welcher alle fünf Jahre zuſammentritt und zu welchem faſt alle größeren Vereine Gabelsberger'ſcher Richtung ihre Vertreter entſenden, hat ſich dieſes Jahr mit hervorragend wichtigen Aufgaben zu befaſſen. Es werden nicht nur Fragen, die auf das Syſtem Bezug haben, ſondern auch Anträge, die die Organiſation und Geſchäftsleitung des Bundes betreffen zu berathen ſein. Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß die Verfammlung einen dem hohen Zwecke würdigen und glänzenden Verlauf nehmen und daß insbeſondere die Zahl der auswärtigen Theilnehmer eine ſehr große ſein wird.(Wie bereits gemeldet, wird auch der Gabelsberger'ſche Stenographen-Verein Mannheim in Wien vertreten ſein.) Die Vertretung der Stadt Wien wird — es iſt dies eine Auszeichnung, wie ſie nur den hervor⸗ ragendſten, in Wien ſtattfindenden Verſammlungen zu Theil wird— die Stenographen durch einen feierlichen Empfang in den Feſträumen des Rathhauſes ehren, wozu ſämmtliche auswärtigen Feſtgäſte auf Koſten der Stadt in Gquipagen zur feierlichen Auſſahet abgeholt werden. Während des Empfangs „Guten Tag,“ entgegnete der Fremde in fürchterlichem Portugieſiſch, doch mit äußerſt zuverſichtlicher Stimme, während er höflich grüßend den ungeheuren Hut zog.„Ich bin der Doktor Theodor Spangenberger, und reiſe theils zu meinem Vergnügen, theils im Dienſte der Wiſſenſchaft, um in Ihren großartigen Wäldern meine Kenntniſſe zu bereichern; da nun in dieſer Gegend eine beſondere Art von Reptilien vorkommen ſoll, ſo hätte ich den Wunſch, ein paar Wochen auf Santa Clara zu verweilen; ich bin ein Deutſcher, Senhor.“ Gonzaga verbeugte ſich zuſtimmend.„Sehr wohl, mein Herr.“ Trotz der zuſtimmenden Antwort verrieth ſein Beneh⸗ men ein leiſes Zögern,— man hatte hier mit dergleichen wild⸗ fremden Gäſten ſchon allerhand recht unliebſame Erfahrungen ge⸗ macht; noch vor einem Jahre war das der Fall geweſen mit einem deutſchen Baron, der ſtark heruntergekommen, gaſtfreie Aufnahme in Santa Clara fand, und ſechs Monate lang dort gegeſſen und getrunken hatte, um ſchließlich ſeinen nobeln Wirth um hundert Milreis anzupumpen, die er auch erhielt, doch nicht genug damit, verkaufte er kurz vor Nimmerwiederkehr einen Diamantring an Carlos für zweihundert Milreis, der ſich als werthlos erwies, ſobald dieſer ihn einem Goldſchmied in Villa Nova gezeigt hatte.— „Ehe ich Ihre Gaſtfreundſchaft in Anſpruch nehme,“ äußerte Doktor Spangenberger, dem Gonzaga's Zurückhaltung nicht entging,„möchte ich Ihnen doch eine Empfehlung vorlegen,— und zwar von Ihrem Herrn Onkel, Doktor de Braganza in werden,“ fügte er hinzu, Gonzaga einen Brief überreichend. Die Züge des jungen Mannes hellten ſich auf. „Steigen Sie vom Pferde, Senhor, es iſt Alles in beſter Ordnung! Betrachten Sie dieſes Haus als das Ihre und ſeine Bewohner als Ihre ergebenſten Diener. Aurelio, Domingo, Auguſto!“ rief er den näher kommenden Farbigen zu,„beſorgt die Thiere und das Gepäck des Herrn!“ „Danke, danke,“ bemerkte Doktor Spangenberger, während er die langen Beine aus den Steigbügeln W„werde nicht viel beläftigen,— da ich den ganzen Tag im Walde mit meinen Würmern und Schlangen zu thun habe.“ wird ein Buffet mit Speiſen und Getränken aufgeſtellt ſein. Für dieſen feierlichen Empfang wurde vom Stadtrath ein Aufwand von 1500 Gulden, ſowie dem Feſtausſchuß ein Koſtenbeitrag von 500 Gulden bewilligt. Auch wird die offizielle Begrüßung des Stenographentages durch den erſten Vertreter der Stadt erfolgen. Für die Sitzungen des Steno⸗ graphentages bat die kaiſerl. Akademie der Wiſſenſchaften den großen herrlichen Saal ſammt Nebenräumen zur Verfügung geſtellt. Der Feſtausſchuß hat aber auch Sorge getragen, den Gäſten nach den Mühen anſtrengender Berathungen den Genuß der Sehenswürdigkeiten und verſchiedner Vergnügungen Wiens theils koſtenlos, theils mit erheblicher Preisermäßigung zu verſchaffen. * Original⸗Welt⸗Panorama. Eine herrliche Gegend! wird jeder, der im raſchen Wechſel die einzelnen Anſichten des Berner Oberlandes an fich vorüberziehen läßt, ausrufen. Wir gewinnen tiefe Einblicke in die gigantiſchen Wunder der Glet⸗ ſcherwelt, gähnende Schluchten, ſpitzige Grate, Schneefelder und Eispyramiden, und dann wieder grünende Matten und liebliche Thäler, herrliche Städte, ſchimmernde Flüſſe und Wäſſerfälle und zu den Wundern der Natur die der Menſchen⸗ hand, der Technik: Viadukte und Hängebrücken in ſchwindel⸗ erregender Höhe. Nur einiges aus der reichen Fülle des Ge⸗ botenen wollen wir namentlich hervorheben: Dis alte Bundes⸗ ſtadt Bern, Freiburg an der Ar mit dem altehrwürdigen Dom, Interlaken mit dem Ausblick auf die ſchneebedeckten Häupter der Jungfrau und des Mönch, das Schreckhorn und der Grindelwald⸗Gletſcher und vieles Andere mehr. Da auch die techniſche Ausführung der zur Schau gebrachten Anſichten, die Beleuchtung ꝛc. abſolut nichts zu wünſchen übrig laſſen, ſo dürfte dieſer Serie der Zuſpruch und der Beifall des Pub⸗ likums, den ſich die Herren Gebrüder Kitz in reichem Maße ſchon erworben haben, nicht ſehlen. Der Beſuch der Pano⸗ roma's wäre namentlich Schulen ſehr zu empfehlen und haben auch einige Klaſſen dasſelbe ſchon beſucht. Da die Bilder von wirklich künſtleriſchem Werthe ſind, ſo iſt zu erwarten, daß der Beſuch ein immer größerer wird. Der Eintrittspreis iſt niedrig und die Löſung eines Abonements zu empfehlen. Nächſte Woche folgt als Schluß die Ausſtellung der Anſichten von Rom. *Die Unterſchlagungen des Dekaus Einwüchter in Hüffenhardt. Ueber die höchſt bedauerlichen Vorgänge, welche zur ſtrafgerichtlichen Verfolgung des evangeliſchen Pfarrers und Dekans Einwächter in Hüffenhardt Veran⸗ laſſung gegeben haben, können wir folgendes mittheilen: Pfarrer Einwächter, ſeit 1869 in Hüffenhardt, Bezirksamts Mosbach, ſeit 1891 Dekan der Diözeſe Neckarbiſchofsheim, hat ſeit längerer Zeit in der Führung des ſchriftlichen Thei⸗ les ſeiner Geſchäfte, insbeſondere jener des Dekanats, dem Gvangeliſchen Oberkirchenrath Anlaß zur Unzufriedenheit und zu Mahnungen und Geldſtrafen gegeben. In neuerer Zeit mehrten ſich ſeine Säumniſſe ſo ſehr, daß der Oberkirchenrath ſich zu dienſtpolizeilichem Einſchreiten und zur Unterſuchung ſeiner Dienſtführung an Ort und Stelle, zunächſt im allge⸗ meinen durch ein Kollegialmitglied, ſodann im einzelnen durch einen Reviſionsbeamten veranlaßt ſah. Dieſe ergab, daß die Regiſtratur und die geſammte ſchriftliche Dienſtführung Einwächter's bezüglich des Dekanats in der denkbar größten Unordnung ſich befand. Deßhalb und wegen der von Einwächter bei dieſem Anlaſſe der Oberbehörde gegenüber bewieſenen Unwahrhaftigkeit wurden ihm nach Maßgabe des kirchlichen Geſetzes von 1886 Verweiſe, insbe⸗ ſondere am 26. Juni d. J. eine zweite ſogenannte Admonition, geſchärft durch Vorladung zum perſönlichen Erſcheinen vor den Oberkirchenrath, ertheilt. Zum Abſchluß der auf die Ordnung des ſchriftlichen Dienſtes bezüglichen Geſchäfte wurde der Reviſionsbeamte nochmals nach Hüffenhardt ent⸗ ſendet, zugleich aber beauftragt, auch die Verwaltung und das Rechnungsweſen der örtlichen kirchlichen Fonds zu unterſuchen. Bei dem Vollzug dieſes letzteren Auftrags ergab ſich, daß von der den örtlichen kirchlichen Fonds gehörigen Werthpapieren ſolche im Betrag von ungefähr 20 000 M. fehlten. Auf eine dringliche Mahnung geſtand Einwächter, dieſelben an ſich ge⸗ nommen, bei verſchiedenen Bankhäuſern verſetzt und die darauf erhaltenen Beträge größtentheils in eigenem Nutzen verwendet zu haben. Von dieſem bedauerlichen Befund er⸗ ſtattete der Beamte, nachdem er die erforderlichen fürſorg⸗ lichen Maßnahmen getroffen, unverzüglich am 5. d. M. dem Evangeliſchen Oberkirchenrath perfönlich Meldung. Sofort verfügte der Oberkirchenrath die einſtweilige Enthebung Ein⸗ wächter's von ſeinen Aemtern als Pfarrer und Dekan, ſendete zum Vollzug dieſer Verfügung den Reviſtionsbeamten nach Hüffen⸗ hardt zurück und machte noch am gleichen Tage der Staats⸗ anwaltſchaft in Mosbach von dem Vorgefallenen Mittheilung zur weiteren Amtshandlung. Dieſe hat am folgenden Tag, den 6. d. Mts., den Pfarrer Einwächter und den Kirchenfond⸗ rechner verhaften laſſen und die ſtrafgerichtliche Unterſuchun iſt nunmehr im Gange. Sie ſcheint leider ſehr umfangrei werden zu müſſen. Einwächter hat ſeit einer Reihe von Jahren die verſchiedenartigſten Manipulationen angewendet, um ſich in den Beſitz von Fondsgeldern zu ſetzen, und hat dabei, um die vorgeſetzte Behörde zu täuſchen, Rechner und Kirchenälteſte, deren Vertrauen mißbrauchend, zu unrichtigen Beurkundungen und ſonſtigen dienſtwidrigen Handlungen ver⸗ leitet. Die Größe der Summe, welche Einwächter imeigenen Nutzen verwendet hat, läßt ſich bei der Verwirrung, in welche das Rechnungsweſen der betreffenden Fonds verſetzt worden iſt, noch nicht genau bemeſſen. Davon, daß ein Erſatz derſelben unſere Damen gerade nicht zu Hauſe ſind, hoffentlich kennen Sie unſere Sitten und Gebräuche hinreichend, um zu wiſſen, daß die Dienerſchaft Ihren Befehlen gehorchen wird. Bitte, machen Sie ſich's hier in dieſem Gaſtzimmer bequem,— ich werde den Mulatten Domingo ſofort ſenden, im Falle Sie etwas wünſchen ſollten,“ „Danke, danke, ah,— hier bin ich ganz gut aufgehoben. Großartige Natur das, Ihr Braſilien, großartig— muß man ſchreiß Beabſichtige ein Werk über ſeine Faung und Flora zu reiben.“ Während der Naturforſcher begann, mit der ihm eigenen peinlichen Genauigkeit, den zahlreichen Büchſen, Gläſern und übrigen Gegenſtänden den beſtimmten Platz anzuweiſen, entfernte ſich Gonzaga, einem Hausſklaven den Auftrag zu ertheilen, dem Doktor Theodoro— der Name Spangenberger ſchien ihm un⸗ ausſprechbar— während ſeines Aufenthalts in Santa Clara auf's Sorgfältigſte zu bedienen. * 0 * Der dritte Tag ſeit Dona Manuela's Abweſenheit zog gewitterſchwer und ungewöhnlich ſchwül herauf; ſchon am Morgen hatte Gonzaga mit ſich berathen, ob es nicht beſſer ſei, nach der Mutter zu ſenden, da ihm Baron Diego's Zuſtand Beſorgnitz einflößte. Heimgeſucht von ber quälendſten Raſtlo⸗ ſigkeit, häufig ächzend, als dulde er große Schmerzen, wälzte ſich der Kranke auf ſeinem Lager, bis endlich Gonzaga ſich ent⸗ ſchloß, einen Boten zu Doktor Barros nach Santa Anng zu entſenden, der leider im günſtigſten Falle erſt nach Ablauf von ziemlich fünf Stunden eintreffen konnte. Da Gonzaga nicht von dem Bette ſeines Vaters wich, ſo nahm Doktor Spangen⸗ berger das Mittageſſen ganz allein an dem für zehn Perſonen gedeckten Tiſch ein; denn hier herrſchte die Sitte, ſtets mehrere überflüſſtge Gedecke zu legen, da möglicherweiſe Gäſte eintreffen konnten, die ohne Ausnahme Theil an der Mahlzeit nahmen. Am Nachmittag begann es zu dunkeln und in der Ferne wurde das erſte dumpfe Grollen des aufſteigenden Gewitters vernehmbar, als plötzlich der Kranke aus ſeinem unruhigen Halbſchlaf auffuhr und mit den weitgeöffneten Augen ſtarr und entſetzt den Sohn anblickte, der vor ihm ſaß. „Gerade keine ſehr erbauliche Beſchäftigung,“ dachte Gon⸗ zaga, laut aber ſagte ex:„Es thut mir leid, Herr Doktor, daß ortſetzung folgt.) 12 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Nannheim, 18. Juli. durch Verwandte Einwächter's geleiſtet worden ſei, wie ein⸗ EeDetmold, 17. Juli. In dem Lippiſchen Dorfe Elb⸗ zelne Zeitungen zu berichten wiſſen, iſt bei den Behörden rinxen wurde die Ehefrau K. und ihr einjähriges Söhnchen 5 bekannk. Dekan Einwächter war bisher in ſeiner Ge⸗ durch Beilhiebe getödtet in ihrem Bett aufgefunden. Der meinde hoch geachtet; das Vertrauen ſeiner Amtsbrüder in Gatte, der die That verübte, erhängte ſich. der Diözeſe hatte ihn als Abgeordneten zur Generalſynode— Culm, 17. Juli. Hauptmann Abich vom zweiten von 1894 entſendet. Er iſt verheirathet und Vater einer ſeit Culmer Jägerbataillon hat ſich, angeblich wegen Unregelmäßig⸗ kurzer Zeit verheiratheten Tochter und zweier Söhne. Die keiten erſchoſſen. Dekanaksgeſchäfte beſorgt einſtweilen der Dekanatsſtellvertreter.— Wien, 16. Juli. Ueber das Touriſtenunglück auf Zur Verwaltung des Pfarramts hat der Oberkirchenrath als⸗ dem Ortler wird der„N. Fr. Pr.“ aus Sulden, 15. Juli, bald einen älteren Stadtvikar nach Hüffenhardt entſendet. telegraphirt: Samſtag ift auf dem Ortler eine engliſche Ge⸗ *Muthmafſliches Wetter am Freitag, den 19. Juli. ſellſchaft, aus zwei Damen und drei Herren beſtehend, ver⸗ Ein neuer von Südweſten her in Irland und Schottland unglückt. Die Damen ſind ſchwer, die Herren leicht verwun⸗ eingetroffener Luftwirbel hat bei uns heiße Südwinde her⸗ det. Die Geſellſchaft unternahm den Aufſtieg trotz ernſten vorgerufen, wodurch neue und ziemlich tiefe Gewitterwirbel Abmahnens und ziemlich ungünſtiger Schneeverhältniſſe ohne in der Schweiz und in Süddeutſchland entſtanden ſind. Der Führer von Trafoi aus. Das Unglück geſchah dadurch, daß ſkandingviſche Luftwirbel wandert immer weiter nordoſtwärts ſich unter den Tritten der Geſellſchaft eine große Eisplatte und wird hinter dem Weißen Meere bald verſchwinden.] loslöſte und mit den Touriſten blitzſchnell zur Tiefe ſchoß. Ten Freitag und Samſtag iſt bei noch immer ſehr warmer Die Verunglückten wurden lebend, aber furchtbar zugerichtet emperatur mehrfach gewitterhaft bewölktes und zu verein⸗ im Schnee gefunden. Eine der Damen hat eine Gehirner⸗ zelten heftigen Entladungen geneigtes Wetter zu erwarten. ſchütterung, eine Oberarm⸗Verrenkung, mehrere Schädelwun⸗ Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station den und zahlreiche Contuſionen erlitken und befindet ſich in annheim. Lebensgefahr; die zweite Dame hat eine Schädelwunde und 5—— ſchwere Contuſionen davongetragen. Die Herren find mit 8 8 2 882 leichten Verletzungen und Quetſchungen davongekommen, 85 328 385 25 E. 8 8 8 Der Unfall ereignete ſich auf dem Firngrat, der zwiſchen — Zeit 8 8 88 5 388 3 Bemerk⸗ dem Suldenferner und dem ſtark eingelagerten Endderwelt⸗ 65— 5 88 2 828 888 ungen 105655 1 0 1 5 5 guf den Endderweltferner, der glücklicher Weiſe ſchneebe⸗ um 8 8 deckt war, 5 1 15 15 17. Juli Morg.75%756,0 14,4 WN w2 17„ Mittg.2⸗0758,5 28,4 8 2 8 Kachrichten ud erlin, 17. Juli. Während der Kaiſermandver 7.„Abds. 92758,2 22,8 WNW 4 ſin Pommern ſoll der„Oſtſee⸗Zeitung“ zufolge ein 18„ Morg.756754,4 19,4 8 2 Covallerie-Nachtmanöver geplant ſein. Es ſoll ſich um Verſuche handeln, die zeigen ſollen, ob eine Verwen⸗ Lue⸗ Temperatur den 17. Juli 29,2 dung von Reiterei in größeren Verbänden auch außer⸗ iefſte 6 vom 17/́18. Juli 17,2 5 halb der Straßen in der Nacht moͤglich iſt, und 5 9— Aus dem Grofßherogthum. zu welchen Erfolgen die Cavallerie es in dieſer Aidwnſtans, 1 Juli. Bei einer Vergnügungsfahrt auf] Hinſicht bringen könne, wie ſie in der Finſterniß zu dem Bodenfee von 5 nach Hagna en die Kauf“ führen ſei u. ſ. w. Bei frühern Manövern ſind der⸗ leute Paul und Robert Oſchmann cns Magdeburg. Kauf⸗ artige Uebungen bei Nacht nicht abgehalten worden. eltet Kröning, ein Schwager der Ertrunkenen, wurde ge⸗ Diesmal aber ſollen nach dem genannten Blatt Attacken Nrn 90 geritten werden, doch könne dabei von Reiterangriffen in 79 05 915 ſtarker Gangart natürlich nicht die Rede ſein. Uebrigens Ställe der Ackerer Beckmann und Himmighofer nieder. Auch wurden ſchon bei Hochkirch von der Friedericianiſchen die angrenzenden Wohnhäuſer nebſt den Nachbarſcheuern ſind Cavallerie in der Nacht ſchneidige Attacken geritten. angebrannk. Die Entſtehung des Brandes iſt unbekannt. Wien, 17. Juli. Ein Petersburger Brief der „Neuſtadt, 17. Juli. Der Termin für die Anmeldung; 1 3 5 r Gerdtheausſtellung elegentlich des 14. Deutſchen Wein⸗„FPolit. Correſp.“ erklärt das Gerücht über Lockerung aukongreſſes iſt nun abgelaufen und laſſen die zahlreichen des Einvernehmens zwiſchen Rußland, Deutſchland und Anmeldungen mit freudiger Genugthuung darauf rechnen, daß Frankreich in Oſtaſien als unrichtig. Dieſes Einverneh⸗ die Ausſtellung eine Reichhaltigkeit aufweiſen wird, wie ſte ſich 1 d 1 ſichtli 3 ſchöner nicht vorausſetzen ließ. Aus Deutſchlands 5155 111055 eden deng bdeſehen haßen ſich Ausſteller gemeldet mit einer Mani faltigkeit ihrer 8 9 9 d5 9 15 dem Weinbau und der Weinbehandlung beſtimmten Aus⸗ dem Vollzug der chineſiſchen Anleihe werde Rußland die ſtellungsobiekte, daß ein Geſammtbild entſtehen dürfte, welches Räumung der Halbinſel Liatung durch Japan nachdrück⸗ in allen ſeinen Theilen ungemein intereſſant zu werden ver⸗ lichſt fordern und ei e weitere Verſchleppung nicht dulden. ſpricht. Auch zur Weinausſtellung iſt die Anmeldung eine cſt fo erpens ni 0 15%% pPetersburg, 17. Juli. Metropolit Klement und rege, und ſtehen nur noch wenige Gemeinden mit ihrer uſage 8081 15 833 dafch iſt der 25. Juli, und labt 10 Jegt die übrigen Mitglieder der bulgariſchen Deputation wurden ſchon mit ewißheit ſagen, daß auch hier etwas Vollkommenes heute dem Kaiſer in Peterhof vorgeſtellt.„„ du Stande kommen wird, wie es in Bezug auf Reichhaltigkeit 1* der Zuſammenſtellung von Pfälzer Weinen noch ſelten geboten 5 ward.(Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) Zweibrücken, 15. Jult. Der 30 Jahre alte verhei⸗ katete Bienſtknecht Danſel Schmidt aus Battweiler, warf* Berlin, 18. Jult. Die Morgenblätter melden ſein/ Jahre altes Kind in den Weiher, in der Abſicht, das⸗ aus Sofia: In dem macedoniſchen Bezirken Strimitza ſelbe zu ertränken. Die Frau des Sch. arbeitet im Taglohn, ändiſche Bewegung ausgehrochen und während nun dieſelbe vom Hauſe abweſend war, nahm und Maleſch ſon eine Aufſtändiſche B dan eeec der Mann das Kind wie er ſagt,„aus Zorn“, da eßs immer ſein. Starke Banden ſeien in Prilep und Kitſchewo er⸗ ſchrie, und warf daſſelbe zu benn etwa 8 5 vom Boden ent⸗ ſchienen. Der Ort Jokarunda im Kreiſe Neprokop ſei fernten Fenſter hinaus in den Weiher, in dem etwa 30 em eingenommen und eingeäſchert.— Wie das„Berl. T. hohes Waſſer ſich befand. Das Kind wurde von einem meldet, ſoll ſich Freiherr v. Hammerſtein ſeit einigen AKnechte gerettet. Der Rabenvater wurde feſtgenommen. Tagen in London befinden, während der„Lokalanzeiger“ Gerichtsfeitung. wiſſen will, daß ſich derſelbe in Liſtranz(Tirol) bei Manuheim, 16. Juli.(Ferien⸗Strafkammer) Verwandten aufhält.— Der„Lokalanzeiger“ meldet aus Y Der 46 Jahre alte Taglöhner Adam Schmitt von 8 ine ne f Wiesloch ſtieg im April oder Mai d. J. in das umgesäume London: Der konſervative Kandidat Marks iſt durch am Winnenhafen gelegene Kohlen⸗ und Holzlager von Stefan einen Steinwurf ſchwer verletzt worden. 140 Rieger ein und entwendete mehrere 5 Kohlen und Holz*Rom, 18. Juli. Der Pferdebahnkutſcher Cas⸗ und am 7. v. Mts. gemeinſchaftlich mit dem 48 Jahre alten dei in Bologna verwundete den Direktor der Geſellſchaft Taglöhner Felix Rebholz von Ball aus demſelben Lager Atti 3 611 ſti 1 Zen er Steinkohlen und 5 Zentner Holz im Geſammtwerthe Dupferrg in Lüttich tödtlich durch Dolchſtiche. 7928 90 1 8 895002 9 1 155 Schmitt* 0 7 onate ochen, Rebholz onate Gefängniß. 60 35 5 5 von Bum Attentat gegen Btambulow. ittershauſen, als Fuhrmann bei der ſtädtiſchen Ab⸗. Fhenſ eblhe ſchtef am Al. Man d. F 915 er 5ie 5Wien, 18. Juli. Nach 0 Meldung der„N. ferthaler Straße hinausfuhr, auf dem Bocke ſeines Pfuhl⸗] W..“ aus Belgrad iſt die Polizei in Sofia einem Jugen. Mlötzlich erwachend, riß er an den Zügeln, das Mörder Stambulows auf der Spur. Derſelbe ſei üͤber Juhrwerk ging rückwärts und gerieth in Enlliſion mit einem] Serbien nach Agram geflüchtet. Ein Individium, welches 14 daherkommenden Zuge der Mannheim⸗Weinheimer Nebenbahn, eſtern Nachmiltag von Softa kommend, dieſen We ſodaß ein Wagen erheblich beſchädigt wurde. Wegen fahr⸗ 9 9 8 18 9 läſſiger Gefährdung eines Eiſenbahntransportes wurde nahm, wurde von der ſerbiſchen Polizei nicht angehalten, Schupp zu 8 Tagen Gefängniß veurtheilt. da es mit einem ordnungsmäßigen Paß verſehen war. 9 Geſt 80 75 artl die*Wien, 18. Juli. Ueber das Attentat gegen indevermittlerin Ferdinand Hartlie efrau vom inzele Schöffengericht 100 115 Geldſtrafe ev. 4 Wochen Haft 55 Stambulow meldet das„W. Tgbl.“ folgende Einzel⸗ galten. Die Berufung der Staatsanwaltſchaft gegen die heiten: Vor dem Unionklub war außer dem dort gewöhn⸗ Freiſprechung von einem Fall wurde für begründet erachtet, lich poſtirten Wachmann noch ein berittener Poliziſt auf⸗ 175 jedoch auf 50 Mk. ermäßigt. Vertheidiger; geſtellt, welcher den Auftrag hatte, dem Wagen Stam⸗ echtsanwalt Deutſch. bulows thunlichſt zu folgen. Als Stambulow und , Geſchäftliches. Petkow den Unionklub verließen, war der be⸗ Se Verkeibung, Pie aß den Argpn 3 rittene Poliziſt merkwürdigerweiſe verſchwunden, was ichtlich, finden, wie jedes Jahr, auch in di in]der Unterſuchungsrichter Jikonomow hervorhebt. 5 eenc 15 9 115 1 50 Mehrere Augenzeugen geben eine ziemlich genaue Beſchrei⸗ demie ſür Damen⸗Bekleidung, Mann eim, N 8, 9 llen aber die Attentäter ni 15 wiederum mehrere theoretiſche und praktiſche Zuſchneiß⸗ e 5 555 8 88 f 8 i kow beſtimmt behauptet Kurſe zu ermäßigten Preiſen ſtatt. Dieſe Ermäßigung iſt früher geſehen haben Wie Pet 885 noch inſofern zu e e auch 5 VollKur befindet ſich Tüfektſchiew nicht unter den Mördern, wäh⸗ inbegriffen iſt, welcher das Abrichten, Anprobiren und An⸗ rend Stambulow ihn beſtimmt geſehen haben will. Enk⸗ 0 5 umfaßt und die Gelegenheit ſich bietet, daß auch die gegen der allgemeinen Anſicht, daß der Attentäter unent⸗ Minderbemittelten ihre gründliche Ausbildung erlan en. 3 ichter Die Kurſe umfaſſen das geſammle Gebiet der Anfertigung deckt bleiben dürfte, hofft der Unterſuchungsrichter zuver von Damen⸗ und Kindergarderoben, ſowie Herſtellung von ſichtlich die Mörder eruiren zu können. Wäſche⸗Gegenſtänden und bieten den Schülerinnen eine gründ⸗ Soſia, 17. Juli. Das Befinden Stambulows liche Ausbildung. war geſtern Abend 6 Uhr ein ungünſtiges. Eine Wunde Tagesneuigkeiten. zeigte Brand⸗Symptome. Die Temperatur iſt neuerdings —Leipzig, 17. Juli. Der Poſtdieb Arnim, der vor etwa] auf 39 Grad geſtiegen. ddech der 1 8 9 72050 Sofia, 18. Juli. Wie die„Agenci balcamique“ erthzeichen ſowie einen E etrag von 12 ge⸗ f— 1 ſtahlen hatte, iſt hier verhaſtet worden. Arnim hatte mit 715055 e 1 0 über 155 Ver⸗ dem geſtohlenen Gelde große Reiſen in England und Amerika haftung de ieners Stambulows, daß der vor gemacht; in ſeinem Beſitze befanden ſich nur noch 3000.] dem Unionklub poſtirte Gendarm, wie befohlen, 5 5 055 einem 865 9 dem Wagen Stambulows von Weitem folgte. Als ektro niker zuſammen, E ine Tauſendmarknote f 7 dee e e Dieſen Verluft brachte Arnem bel der Polizei der Gendarm ſchießen hörte, ging er hinzu und dium in eine Seitenſtraße eindog. Der Gendarm gab das Alarmzeichen aus der Signalpfeife und folgte dem Flüchtigen in die Straße, in welche ſie eingebogen waren, die von der ſechſten Septemberſtraße ge⸗ kreuzt wird. An der Kreuzung befindet ſich das Palais des Miniſterraths. Da der Hofmaorſchall Faras ſich gerade beim Miniſterpräſidenten Stoilow be⸗ fand, war am Thore des Miniſterialgebäudes ein Gen⸗ darmerie⸗Unteroffizier, welcher, durch das Alarmſignal aufmerkſam gemacht, auf die beiden Flüchtigen zulief, während ein anderer Gendarm in demſelben Augenblick aus der 6. Septemberſtraße kam. Alle drei Gendarmen nahmen nunmehr den Diener Stambulows feſt, in dem Glauben, daß er der Angreifer ſei. Auch der vor dem Unionklub poſtirte Gendarm ſagt, nichts von dem Attentat geſehen zu haben. Er habe geglaubt, es handle ſich um eine Rauferei zwiſchen den zwei flüchtigen Perſonen. Kapitän Markow und zwei andere Perſonen ſahen dem Vorgang vom Fenſter eines Hauſes aus mit an. Markow begab ſich auf die Straße, ohne eine Ahnung vom Attentat zu haben. Als er den Bedienten Stambulows, welchen die Gendarmen zu entwaffnen bemüht war, erkannte und ohne Erfolg einige Fragen an denſelben gerichtet hatte, befahl er, ihn nach der Polizeiſtation abzuführen. Markow beſtreitet aufs Entſchiedenſte, daß der Bediente Stambulow, wie er vor⸗ gibt, den Mörder habe verfolgen wollen. Die Gen⸗ darmen und Kapitän Markow verſichern, daß der Be⸗ diente Stambulows allen an ihn gerichteten Fragen gegenüber ſtumm geblieben ſei. Sofia, 18. Juli. Die Aerzte öffneten geſtern Nach⸗ mittag den Verband am Kopfe Stambulows und fanden die Wunden ſowie den Allgemeinzuſtand zufriedenſtellend. Am Nachmittag verftel Stambulow in Apathie. Um 3 Uhr war ſeine Temperatur 39 Grad, ſpäter ftel ſie jedoch. Das linke Auge iſt ernſtlich beſchädigt. Soſia, 18. Juli. Stambulow iſt heute früh.35 geſtorben. „Mannheim, 17. Jull. Aus der Handelskammer. Güterwagen auf Station Mannheim betr. Heute waren: 55 beſtell und bereitgeſtellt 455 gedeckte 392 gebeckte 595 offene 581 offene 8 0 1050 Wagen Zuf. 575 Wagen ͤ fehlen hiernach 68 gedeckte Wagen und 14 offene, zuſammen 77 Wagen. Mannheimer Produktenbörſe vom 17. Juli. Weizen per Juli 14.35, Nov. 14.65. Roggen per Juli 12.—, Noy. 12.60. Hafer per Juli 12.90, Nov. 12.—. Mais per Juli 11.85, Nov. 11.30 M.— Tendenz: ruhiger. Während in Ge⸗ treide kein Umſatz ſtattfand, entwickelte ſich in Mats größerer Verkehr auf entferntere Termine. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 17. Juli. Floßholz: 1020 cm. angekommen, 200 obm. abgegangen. Vom 17. Juli: Hafenmeiſterei 1 Blum Mathilde Rotterdam Stückgüter Beckhujſen Wilhelm 1 2 15 22 Werr Walpod Köln 7— Kettler Prinz W. v. P. Rotterdam Welzen 10888 Olbert Vorſehung Hirſchhorn Steine 1500 Keidel Wilhelm 5 140⁰0 Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Juli. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 13. 14. 15. 16. 17. 18. Bomerkungen, Konſtaunz 85 5 Hüningen.. 2,56 2,63 2,54 2,54 2,54 Abds. 6 U. Nehll!! 2,97 2,94 3,01 2,90 2,91 N. 6 U. Lauterburg 4,06 4,01 4,09 3,95 Abds. 6 U. Ma xau 4,21 4,15 4,22 4,11 4,10 2 U. Germersheim 4,08 4,06 4,01.. 12 U. Maunheim 4,05 4,03 4,00 4,01 8,92 3,89 Mgs. 7 l. MNainz 2,24 4,20 2,18 2,15 2,18.-P. 12 U. Bingen ,95 1,911,90 10 U. Kaub.. 42,19 2,17 2,16 2,15 2,11 2. Toblenz 2,24 2,21 2,19 2,17 10 U. Kölnn 2,27 2,28 2,20 2,18 2,16 2 U. Ruhrort. 1,77 1,67 1,65 1,61 9 U. vom Neckar: Maunheim 4,05 4,08 4,00 4,01 3,983,90 V. 7 U. Heilbronn 0,80 0,84 0,88 0,78 0,78 B. 7 U. Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..80—9 55 90 1 Imperials Mk.— 20 Fr.⸗Stücke„ 1620 8 Dollars in Gold„ 419—16 2 Engl. Souvereigns„ 20 40 38 Die durch ihre unübertreffliche Paßform, Eleganz und Solidität weltberühmten Schuhwagrenfabrikate von Otlo Her;& Tie. Frankfurt a., ſind für Mannheim und Ludwigshafen nür allein ächt zu haben bei Georg Hart⸗ ur Anzeige, und hierbei wurde in dem Beſtohlenen der Poſt⸗ ſah den Wagen im Galopp davon fahren, 9405 Walm fegetelt 5 während ein vom Diener Stambulows verfolgtes Indi⸗ 5 (Telephon 443). aun. Schubgeſchäft, E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Eck —— x NeW Hr TChieagöo Weizen Mais Schmatz Caffee Weizen chtalz Aprik———.——.— at———.——.———————.— —4 1——————5—.— ult 274 49—.—————.— 8 20 Auguſt 70——.— 1440——. 80 Seßptember 717 50¼.60 1455 67¼ 45½.0 Dezember 785/——.— 145069% 47.——— März——.— 1180————— Schifffahrts ⸗Nachrichten. Maunheimer Hafen⸗Verkehr vom 16. Juli. Schiffer ev. Kap. Schiff Kommt von Ladung Ctr. Haſenmeiſtexei II. Müßig Gen. v. Degenfeld 0 ſtfeld Steinſalz 1684 Hlen Lothringen Kohlen 75 San Kathinkg Jagſtfeld Steinſalz 4 Dellig Niord Straßburg Stückgüter 400 Böcking Badenia 2 Ruhrort 75 6000 Nies C. Weyl u. Cie. 1 Hochfeld Naphta lis Kumpf 5 Jagſtfeld Steinſalz 155 Brlck olt mit uns Kokterdam Weizen Safenmeiſterei III 1 Kühnle GIv. Helmſtabt Rotterdam Getreibe 5816 Börs Märgarethe 8 55 12964 Kumpf Karl Heilbronn Stückgüter 1180 Nußbaum W. Egan 10 otterdam* 300⁰ Kleppner Benus Getreide 11074 Meißen Graf Moltke 0 5 1762⁰ Safenmeiſterei Iy Neckarhafe. Lankers N. Karcher 5 Duisburg Kohlen 11585 Hollenberg Maria Helene 7 75 00 Loh Gertrud 172 15 14000 Sander G. Kannengieſer 33 Ruhrort 7 6820 Rieken G. Kannengieſer 14„ 75 18600 75 Wiazten 2 05 280 5 Nubs 1 9800⁰ ump indthor.Weinh. 0 ock Kätche Pleutersbach Sielne 1205 Albert Magdaleng Hirſchhorn 1 1328 Bock 92 5925 wohl 72 5 Bauer 5 ott mit uns Speher 70⁰ Gruber Friedrike 17 2⁰⁰ Weuſtenfeld Ri Karcher 9 Duisburg Kohlen 24600 e, nn eeeeeee ee — Mannheim, 18. Juli. Amks⸗ un Henauntmachung. Die Bekämpfung der Schweineſeuche betr. (193) No. 268851. An die Ortspolizeibehörden des Amts⸗ bezirks: 68960 Wir bringen hiermit zur Kennt⸗ niß, daß unſere in der Bekannt⸗ mächung vom 15. Juni 1895 No. 22580 enthaltene Verfügung des Betreffs, wodurch insbeſondere der Hauſirhandel mit Schweinen verboten wurde, hiermit außer Krgft geſetzt wird. Es wird an deren Stelle und zwar abgeſehen von der beſonderen Verfügung für die Gemeinde Neckarhauſen, auf Grund des 12 der.⸗O. des Großh. Mini⸗ teriums des Innern vom 21. Junj d. J8., die veterinärpolizei⸗ liche Bekämpfung der Schweine⸗ ſeuche, der Schweinepeſt und des »Rothlaufs der Schweine betr. für den Amtsbezirk Mannheim bis auf Weiteres d. h. für die Dauer der Seuchengefahr zur Regelung des Schweinehandels und der Einfuhr in den Bezirk angeordnet: Ferkelſchweine dürfen von Händ⸗ lern im Bezirk nur dann verkauft werden, wenn die Thiere laut bezirksthierärztlichem Zeugniſſe während der letzten 14 Tage in ſeuchefreiem Zuſtande ſich in einer badiſchen emeinde befunden aben, ſomit dürfen Ferkelſchweine is auf Weiteres unter keinen Umſtänden direkt aus einer heſſi⸗ ſchen, württembergiſchen, baye⸗ riſchen u. ſ. w. Gemeinde in den Bezirk gebracht werden. uwiderhandlungen werden nach 19 ff. 65, 66, Reichsſeuchengeſ. 1 ſtrengſtens eſtraft, Die für diejenigen Gemeinden, welche als verſeucht erklärt wurden, ergangenen Einzelverfügungen werden durch dieſen Beſchluß nicht berührt. annheim, den 15. Juli 1895. Großh. Bezirksamt: Dr. Strauß. Bekanntmachung. r. 11260. Die Ehefrau des ckers und Wirths Leonhard homas, Julie geb. Kornumgier in Mannheim, wurde durchlIrtheil der Civilkammer II des Großh. Sandgerichts Mannheim vom 3 955 1895 für berechtigt erklärt, rVermögen von dem ihres hemannes abzufondern. Dies wird zur K der Gläubiger andr licht. N 6 Mannheim, den 11. Juli 1895. Gerichtsſchreiberei des Großh, Landgerichts. Eckert. Erbeinweiſung. No. 13129 Die Wittwe des Johann Dietrich Kolb, Marga⸗ retha, geb. Schnellbach von Käfer⸗ thal, hat um Einſetzung in die Gewähr der Verlaſſenſchaft des genannten Ehemannes gebeten. Einſprachen ſind innerhalb drei Wochen hierher vorzubringen. Mannheim, den 12. Juli 1895. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgexichts: Müller. 68734 Konkursverfahren. No. 35879. Das Konkursver⸗ fahren über das Vermögen des Gaäſtwirths Gottlieb Blum in Mannheim wurde durch Beſchluß diesſ. Amtsgerichts vom 16. Juli 1895 nach Abhaltung des Schluß⸗ termins und Voll, 0b der Schluß⸗ vertheilung 5 en. 68965 Mannheim, 17., Juli 1895. Aichtsſchrele alf. Klee⸗Verſteigerung. Am Donnerſtag, den 18. Jult, Vormittags 10 Uhr wird im„Badner Hof“ die 2. Schur Klee von nachbenannten ſtädti⸗ 9 Grundſtücken öffentlich 11 15 eigert: 68609 oſengarten III. Gewann No. 49 im Maaße von 36 ar. Kuhweide IV. Gewann No. 13 im Maaße von 38 ar. Kuhweide IV. Gewann No. 25 im Maaße von 22,56 ar. Kuhweide IV. Gewann No. 26 im Maaße von 28 ar. Kuhweide IV. Gewann No 27 im Maaße von 23,80 ar. Kuhweide IV. Gewann No. 28 im Maaße von 39,60 ar. 10. Sandgewann No. 1 im Maaße von 72 ar. 10. Sandgewann No.? im Maaße von 72 ar. 74. Sandgewann No. 1582a im Maaße von 20,94 ar. 16. Sandgewann No. 1719 im Maaße von 18,94 ar. Pfeifferswörth No. 14 im Maaße von 36 ar. Pfeifferswörth No. 18 im Maaße von 36 ar. 0 Duergewann No, la im Maaße von 12 ar. Won dem zur Erweiterung des chriſtlichen Friedhofes ange⸗ fauften Terrain in der IV. Sandgewann No.—12 im Maaße von 5 ha 67 ar 381 qam Mannheim, den 11. Juli 1895. Cultur⸗Commiſſion: Bräunig. Serühmter Luftkurort. Schönthal⸗Königsmähle bei Neuſtadt a. d. Haardt. Nenſion von Mk. 8,50 an, 4 Bekauntmachung. Die Stadtgemeinde Mannheim bedarf pro 1895/96: 180 Ster grob Buchenſcheitholz; „ 230 Ster Tannen⸗Scheitholz erſter Sorte; „ 25,000 Zentner Ruhrer Stein⸗ kohlen beſter Qualität; „ 3300 Zentner Nußkohlen prima Qualität, gewaſchen u. geſiebt; „ 700 Zentner Anthracitkohlen beſter Qualität; „ 300 Zentner Schmiedekohlen; „ 3500 Zentner Ia. Maſchinen⸗ kohlen; „5000 Stück Braunkohlen⸗Bri⸗ ketts; „ 2700 Zentner Ruhrer Rund⸗ Ofen⸗Patent⸗Coaks; ungebro⸗ chen, Minimal⸗Korngröße 60/80 mm; „ 8600 Zentner Ruhrer Rund⸗ Ofen ⸗Patent⸗Coaks; ge⸗ brochen, in Körnung von 40/60 mm; „ 64,000 Stück Lohkäſe. Angebote für dieſe Lieferungs⸗ gegenſtände mit ſpezieller Preis⸗ angabe wollen längſtens bis Samſtag, den 20. Juli l.., Vormittags 10 Uhr verſchloſſen und mit der Auf⸗ ſchrift:„Brennmgterialienliefer⸗ ung“ verſehen bei dieſſeitiger Kanzlei— Rathhaus 3. Stock No. 8— eingereicht werden, wo⸗ ſelbſt auch die Lieferungsbeding⸗ ungen eingeſehen werden können. 3 genannter Zeit findet in Gegenwart etwa erſchienener Bieter die Eröffnung der Ange⸗ bote ſtatt. Wir bemerken ausdrücklich, daß das Anführen der ſämmtlichen oben bezeichnetenBrennmaterialien an die betr. ſtädtiſchen Anſtalten, das Abladen daſelbſt, ſowie das Verbringen nach den jeweiligen Lagerräumen von Seiten des Lieferanten auf deſſen Koſten zu erfolgen hat, ſowie daß Angebote, welche den Lieferungsbedingungen nicht entſprechen, unter keinen Umſtänden Berückſichtigung finden können. Mannheim, den 9. Juli 1895. tadtrath: .. Sperling, 68468 Kieſer. Zu vermiethen. Die Stadtgemeinde Mannheim beabſichtigt, das an der Ecke der Schwetzinger⸗ und Seckenheimer⸗ Straße gelegene einſtöckige Ok⸗ troi uschen zuvermiethen iude enthält ein größeres und e leineres Zimr i Abort und kleinen Hof n, welcher zugleich als Eingang von der ecenbeimertrane aus dient. Gas⸗ und Waſſerleitung iſt vor⸗ handen. Die Miethsdauer iſt für den Miether auf die Dauer von 3 Jahren feſt und unkündbar, wäh⸗ rend ſich die Stadtgemeinde vier⸗ teljähriges Kündigungsrecht vor⸗ behält. Wegen Beſichtigung der Räume wolle man ſich gefl. an den ſtädt. Waagmeiſter, Herrn Schauer⸗ huber am Tatterſall wenden, weitere Auskunft wird im ſtädt. Hochbauamt, Lit. O 7, 10, Heidel⸗ bergerſtraße ertheilt Schriftliche Miethangebote mit Angabe des Miethbetrags, welcher 51 geboten werden will, ſind is zum 25. Juli d. J. Vor⸗ mittags 11 Uhr, bei unterfer⸗ tigter Stelle einzureichen. Mannheim, 17. Juli 1895. Städt, Hochbauamt; Uhlmann. 68929 Bekauntmachung. Die Tüncherreparaturen für das Realgymnaſium ſollen im Wege des öffentlichen Angebots ver⸗ geben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſ⸗ ſen und mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen 75 längſtens Mittwoch, den 24. Jult d. J, Vormittags 11 Uhr bei unterſertigter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt dieſelben in Ge⸗ genwart etwa erſchienener Bieter eröffnet werden. 5 68895 Angebotsformulare können gegen Erſtattung der Umdruckgebühren ehendaſelbſt in Empfang genom⸗ men werden. Mannheim, 16. Juli 1895. Hochbauamt; Uhlmann. Zahlungs⸗Aufforderung. Von der ſtädt. Umlage pro 1895 iſt auf den Heutigen der 3. Viertheil zur Zahlung fällig, um deſſen baldige Entrichtung wir hiermit erfuchen. 68733 Mannheim, den 15 ſ 1895, Die Stadt⸗Eaf e. Kübel. Verſteigerung. Montag, den 22. Juli ds. Js. Vorm. 11 Uhr 68872 verſteigern wir auf unſerer Com⸗ poſtfabrik an der Seckenheimer⸗ ſtraße das Erträgniß von Schilf und Gras aus dem Weidenloch an den Meiſt⸗ bietenden gegen baare Zahlung. Städt. Abfuhr⸗Anſtalt. deigiual⸗Weltpanorang N 2, 10/11. Bis 20, Juli Reiſe durch die Alpen des Berner Oberlaudes, d Kreis⸗ Ceneral-tingeiger. B. Seite. erkündigungsblatt 0 FFFP J. Steigerungsankündigung. Infolge richterlicher Verfügung wird den minderjährigen Magda⸗ lene, Helena, Katharina u. Franz Dochnagl dahier, vertreten durch ihre Mutter Franz Dochnahl Wittwe hier als geſetzliche Vor⸗ münderin, am 66864 Freitag, den 19. Juli 1895, 5 Nachmittags 3 Uhr im Rathhauſe dahier öffentlich zu Eigenthum verſteigert und zu⸗ geſchlagen, wenn der Schätzungs⸗ preis oder mehr geboten wird, Liegenſchaft Litera B 6 No. 4 beſtend in einem einſtöckigenWohnhaus mit Dachzimmer, einem zweiſtöckigen Seitenbau, einem einſtöckigen Querbau und einer Freitreppe, geſchätzt zu Mk. 11,000. Mannheim, den 18. Juni 1895. Der Vollſtreckungsbeamte. Großherzogl. Notar: Woerner. Zwangs⸗Berſteigerung. Donnerſtag, den 18. Jult, Nachmittags 4 Uhr werde ich in der Zollhalle 1uI hier am Güterbahnhof 68759 100 Säcke belgiſche Frühkartoffeln im Vollſtreckungswege gegen Baar⸗ zahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 15. Juli 1895. Hibſchenberger, Gerichtsvollzieher, A 1, 9. Iwangs⸗Perſteigerung. Im Vollſtreckungswege werden Freitag, den 19. Juli 1895, Vormittags 10 Uhr auf dem Waldhof mit Zuſammen⸗ kunft am Bahnhof: 1 Läufer⸗ ſchwein, 8 Wirthstiſche, 72 Stühle, 1 Eisſchrank, 1 Buffet mitPreſſion, cd. 300 Liter Weißwein, 8 Flaſchen Champagner, cg. 200 Liter Bechint⸗ wein, 2 Kleiderſchränke, 1 Kom⸗ mode, 1 Uhr, Tiſche, ca. 15 Ztr. Stroh, 1 Haufen Dung, ca. 10 Wagen Korn und Hafer, 1 Bretter⸗ bude, 1 Abfüllapparat mit Luft⸗ pumpe und Luftkeſſel, 1 geſchla⸗ gener Brunnen, 1 Eiskiſte mit Zinkbeſchlag, 1 Schiffsofen ſowie noch verſchiedene Gegenſtände gegen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ae 68852 annheim, den 17. Juli 1893. Gebhardt, Gerichtsvollzieher 8 1, 15. Imangs⸗Herſteigerung. Im Vollſtreckungswege we Freitag, den 19. Juli 1895, Nachmittags 2 Uhr, im Pfandlokale Q 4, 5 dahier 1 Thele mit Preſſion u. Zubehör, Wirthstiſche⸗ u. Stühle, Uhren, 1 Ladeneinrichtung, Schränke, Sofa, Kommode, Nachttiſche, 1 aufgerüſt. Bett,Wein⸗ u, Biergläſer, u. Krüge, Fe en e Porzellanteller, orhänge, Teppiche, Bilder, Haus⸗ apotheke, Lampen, leinene Unter⸗ hoſen, Frauenhemden, 1 Küchen⸗ ſchrank, Bilder, Lampen, Bänke, Spiegel, Eisſchrank, 1 Gasherd, 1 Reiſekoffer, Weinplatten und Schüſſeln, Chiffonier, Frucht⸗ ſchale und noch viele hier nicht genannte Gegenſtände gegen Baar⸗ zahlung öffentlich verſteigert. Mannheim, den 18. Juli 1895, 68955 Gebhardt, Gerichtsvollzieher, 8 1, 15. Zwangs⸗Verſteigernng. Im Vollſtreckungswege werden Freitag, den 19. Juli 1895, Nachmittags 2 Uhr im Pfandlokale a 4, 5 hier: Die Reſtbeſtände des Cognae (Marke Francois Jaumont) gegen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ſteigert. 68858 Die Verſteigerung findet be⸗ ſtimmt ſtatt. Mannheim, 17. Juli 1895. Gebhardt, Gerichtsvollzieher. Zmanga⸗Herſteigerung. Freitag, den 19. Juli 1895, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlocale Q 4, 5 im Vollſtreckungswege: 68943 1 Parthie Putzärtikel als: Federn, Bänder, Blumen, Sammt, Stroh⸗ und Filzhüte, 1 Spiegelſchrank, 2 Nähmaſchinen, 2 Waagen, 1 Eis⸗ ſchrank, 2 Reale, 1 Brückenwaage, verſchiedene Specerei⸗ u. Colonial⸗ waaren, 1 Obſtkelter, 7 Stück neue große Reiſekoffer, 1 wagen, 1 Parthie Terazzomaterial, 1großer Waarenſchrank, 1 Pianino, 1 Divan, 1 Tiſch, 6 Stühle, 1 Büffet, Lüſter gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. 68943 Mannheim, 17. Juli 1895. Störk, Gerichtsvollzteher C 1, 12. 2 Heirath. Ein jung techn. Beamter, 27 J. alt, mit einem Eink. v. 2400., eig. Grundſtück mit Wohnhaus, ſucht zwecks Verehelichung die Be⸗ kanntſchaft einer bürgerl. häuslich erzog. Dame. Ernſtgem. Offert. mit An 5 der Photogr. u. An⸗ gabe des Alters u eventl. Ver⸗ mögens unter Nr. 68934 an die Exped d. Bl. Diskretion Ehren⸗ ſache. 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Gemeinde inſonder⸗ heit hochverdiente Herr Kirchenrath Greiner feiert am lom⸗ menden Sonntag, den 21. dſs. ſein 50jähriges Dienſtjubiläum. Aus dieſem Anlaß findet um 10 Uhr in der Trinitatis⸗ kirche ein Feſtgottesdieuſt ſtatt, zu welchem wir unſere Ge⸗ meindeglieder herzlichſt einladen. Mannheim, 17. Juli 1895. Der ev. Kirchengemeinderath; Ruckhaber. Aationglliberaler Bezirksverein Jungbuſch⸗Mühlau. EBinladuns. Wir beehren uns, zu der Sumstag, 20. Juli. Abends 9 Uhr in der Bahnhofsreſtauration Mühlan ſtattfindenden Bezirks⸗Verſammlung hiermit höflich einzuladen. Der Vorstand. Tages⸗Ordnung: Vortrag des Herrn Dr. Ludwig Reuter über: „Reiſeerlebniſſein Amerika z. Z. der ChicagoerAusſtellung“ Vereinsangelegenheiten. 68939 Srr Olu'. Sountag, den 21. Juli d. J. —— Familien-Ausflug nach Annweiler— Trifels—Landau. Abfahrt 9 Uhr 50 Vorm. Näheres durch Rundſchreiben. 68018 Der Vorſtand. SINO. Wir laden hierdurch unſere verehrlichen Mitglieder nebſt Ja⸗ milienangehörigen zu dem vom Amateur⸗Photographen⸗Verein hier zu veranſtaltenden Lichtbilder-Abend auf Donnerſtag Abend 9 Uhr in unſer Geſellſchaftshaus höfl. und bitten um zahlreiches Erſcheinen. Der Vorſtand. Eintritt frei. 68845 Apoll0. Sonnkag, den 21. Juli 1895 Familien-Ausflug, nach Neckargemünd⸗Schlierbach⸗Ziegelhauſen unter Begleitung der bieſigen Infanterte⸗Kapelle, Abfahrt präcis 2 Uhr vom Hauptbahnhof⸗ Wir laden hierzu unſere verehrl. Mitglieder mit ihren Familten⸗ angehörigen, ſowie Freunde des Vereins zu recht zahlreicher Be⸗ theiligung freundlichſt ein. Det Vorſtand. Säugerhalle Maunheim. Samſtag, den 27. Juli 1895, Abeuds ½9 Uhr Gartenfest mit Tanz im„Badner Hof,“ wozu wir unſere Mitglieder nebſt Famflienangehörigen freundlichſt einladen. 68938 Das und ſind 7 Gea findet bei jeder Witterung— event im Saale— ſtatt Imführungen zu demſelben geſtattet. Der Vorſtand. Geehrten Damen zur gefl. Keuntuiß. Am 1. 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