Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter 7. 2602. Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. JInſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗ Nummern 5 Pfg. E 8, 2 der Stadt Maunheim und Um gebung. annheimer Journal. (105. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Seleſente und verbreitetne Zeitung in Maunheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Berantwortlich: für den polit. und allg. Thech: J..: Ernſt Mütier⸗ für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche 8 (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. E 6, 2 Nr. 206. Mittwoch, 31. Juli 1895. Den badiſchen Landtagswahlen wenden auch die außerbadiſchen größeren deutſchen Blätter eine hohe Aufmerkſamkeit zu. Man ſieht dem Gange des Wahlkampfes und dem Ausfall deſſelben mit dem regſten Intereſſe entgegen. Dieſe Erſcheinung iſt wohl hauptſächlich darin begründet, daß die liberalen Kreiſe Deutſchlands ſeit Jahrzehnten auf das kleine Land Baden ſchauen, welches als vorbildlich gilt. In keinem andern deutſchen Lande ſtehen ſich Ultra⸗ montanismus und Liberalismus ſo ſchroff und unver⸗ mittelt gegenüber, als wie in Baden. Unſer Land hat den Ruhm, dem Anſturm der ultramontanen Reaktion bis jetzt im großen Ganzen erfolgreich Stand gehalten zu haben. Von dem Ausfall der neueſten Landtags⸗ wahlen wird es abhängen, ob wir auch fernerhin auf der ſeit mehr als drei Jahrzehnten innegehaltenen Bahn weiterwandeln, oder ob auch Baden vor Rom kapituliren ſoll. Zur Verhütung dieſer drohenden Gefahr iſt die Zuſammenfaſſung aller liberalen Kräfte in unſerem Lande nothwendig. Ein wahrhaft liberaler Mann kann kein Schleppträger des Zentrums ſein und muß ſich abwenden von einer Partei, welche nur die Koſtgängerin des Zen⸗ trums bildet. Wie ſagte doch Herr Venedey vor einigen Mo⸗ naten in einer in Villingen ſtattgehabten demokratiſch⸗frei⸗ ſinnigen Verſammlung, die unter dem Eindruck des Verhaltens des Zentrums bei dem Umſturzrummel ſtand?„Ein liberaler Mann könne mit dem Zentrum Nichts mehr gemein haben“, äußerte Herr Venedey. Uns dünkt ſogar, als ob Herr Venedey noch viel ſchärfere und entſchiedener⸗ Worte gebraucht hat. Vielleicht unterziehen ſich unſer nationalliberalen Kollegen, welche damals die Rede des Herrn Venedey ziemlich ausführlich gebracht haben, der Mühe, in dem Faszikel ihrer Zeitungen nachzublättern, um Herrn Venedey, der jetzt in Konſtanz wieder gemeinſame Sache mit den Ultramontanen macht, die wenig liebens⸗ würdigen Worte in Erinnerung zu bringen, die er damals über das Zentrum äußerte. Intereſſant iſt folgende Betrachtung, welche der „Hannov. Kurter“ den badiſchen Landtagswahlen widmet. Es heißt da: Es war vorauszuſehen, daß die linksliberalen und die ultramontanen Blätter von dem für die national⸗ liberale Partei ungünſtigen Ausfall der letzten Reichs⸗ tagsſtichwahlen Schlüſſe ziehen würden auf das muth⸗ maßliche Ergebniß der bevorſtehenden badiſchen Landtagss⸗ wahlen. Daß dieſe Schlüſſe nicht günſtig für den Nationalliberalismus ſind, bedarf wohl keiner beſonderen Erwähnung. Doch iſt hier wohl der Wunſch der Vater des Gedankens. Mag auch die demokratiſche Preſſe, und allen voran die„Frankfurter Zeitung“, tagtäglich in ſpaltenlangen Artikeln die vollſtändige Auflöſung der nationalliberalen Partei verkünden, ſo wird doch kaum die Thatſache aus der Welt zu ſchaffen ſein, daß bei uns in Baden die Wahlausſichten für die nationalliberale Partei recht gut ſind. Nicht ein Rückgang, ſondern ein Fortſchritt des Nationalliberalismus iſt in Baden zu be⸗ merken. Dieſe erfreuliche Erſcheinung iſt wohl darin begründet, daß die badiſchen Nationalliberalen ſtets etwas mehr nach links geneigt haben als ihre norddeutſchen Parteigenoſſen. In Baden vermochte die nationalliberale Partei von vornherein dem Umſturzrummel keine großen Sympathien zuzuwenden, und von Baden aus ſind mit die erſten Proteſte gegen das ſogenannte Knebelgeſetz ge⸗ kommen. Auf der andern Seite hat man gerade in Baden Gelegenheit, den Ultramontanismus in ſeiner ſchroffſten Spielart an der Arbeit zu ſehen, die keinem aufgeklärten liberal denkenden Mann gefallen kann. Auf dem Gebiete der Unduldſamkeit, der confeſſionellen Verhetzung der Maſſen hat der badiſche Ultramontanismus bis jetzt immer den Vogel abzuſchießen gewußt. Daß ſich mit einer ſolchen Partei die Freiſinnigen und Demokraten verbunden haben und noch weiter verbinden, rächt ſich ſchwer an den Linksliberalen, die in der liberal geſinnten Wähler⸗ ſchaft nie feſten Fuß faſſen werden, ſo lange ſie mit dem Centrum liebäugeln. Wenn ſich die linksliberale Partei auf eigene Füße ſtellen, ſomit ihr Abhängigkeitsverhältniß vom Centrum loſer würde, wäre ſie viel eher im Stande, mit der Zeit einen maßgebenden Einfluß zu gewinnen. Wäs nun den Bund der Landwirthe anlangt, ſo iſt es ihm nicht gelungen, in Baden feſten Fuß zu faſſen. Wohl hat er zahlreiche Verſammlungen, namentlich in der badiſchen Pfalz, abgehalten, aber ſeine Anhängerzahl iſt ziemlich klein geblieben und wird auch kaum femals eine große Höhe erreichen. In Baden iſt kein günſtiger Boden für den Bund der Landwirthe. Die Bauern — wiſſen, daß die badiſche Regierung und der badiſche Landtag ſeit Jahren große Opfer für die Landwirth⸗ ſchaft bringen, daß ſie Alles thun, um der Landwirth⸗ ſchaft zu Hilfe zu kommen, und daß auch ſchon recht ſchöne Früchte auf dieſem Gebiete geerntet worden ſind. Die badiſchen Landwirthe wiſſen, daß die badiſche Regierung im Verein mit dem Landtage auch in Zu⸗ kunft alles Mögliche thun wird, um der Noth zu ſteuern, worin ſich unbeſtritten die Landwirthſchaft befindet. Utopiſche Maßnahmen, wie der Antrag Kanitz zweifellos eine iſt, werden natürlich bei der badiſchen Regierung keine Befürwortung finden. Man darf ſich wohl auch der Ueberzeugung hingeben, daß die Landwirthe, die für den Antrag Kanitz jetzt eintreten, deſſen Undurchführbar⸗ keit im Verlaufe der Zeit einſehen werden. Für den eigentlichen Conſervatismus iſt in Baden überhaupt kein Boden, ſo daß dieſe Partei ſtets nur eine ſehr unterge⸗ ordnete Rolle ſpielen wird. Die Sozialdemokratie bleibt wie in anderen Ländern, ſo auch in Baden faſt aus⸗ ſchließlich auf die großen Städte angewieſen. In Baden hat ſie noch keinen feſten Fuß auf dem flachen Lande zu faſſen vermocht. Der Hauptfeind des Nationallibe⸗ ralismus iſt in Baden der Ultramontanismus. Zwiſchen dieſen beiden politiſchen Parteirichtungen ſpielt ſich die Wahlſchlacht in erſter Linie ab. Dank einer rückſichts⸗ loſen Agitation der katholiſchen Geiſtlichkeit iſt das Centrum im badiſchen Landtage bei den letzten Wahlen mächtig angewachſen, und zwar innerhalb ſechs Jahren von 9 auf 22 Mandate. Dieſe Aufwärtsbewegung des badiſchen Centrums ſcheint aber jetzt, wenn nicht alle Zeichen trügen, zum Stillſtand gekommen zu ſein. Die nationalliberale Partei hat begründete Hoffnung, dem Centrum wieder einige Sitze entreißen zu können. Die Urſache des Stillſtandes der Aufwärtsbewegung des Centrums kann in erſter Reihe in der wilden Agitation und der con⸗ feſſionellen Hetze geſucht werden, die das Centrum in Baden treibt und die auf manchen katholiſchen Wähler abſtoßend wirkt. 4 Pforzheim, 30. Juli. Geſtern Abend fand eine ſchwach beſuchte Verſammlung des„Sozialdemokratiſchen Vereins“ ſtatt, welche ſich mit der Kandidatenfrage zur Landtagswahl für die Stadt Pforzheim beſchäftigte. Nach längerer Debatte wurde beinahe einſtimmig Juwelier und Bürgerausſchußmitglied Stortz als Kandidat vorgeſehen und ſoll derſelbe bei der in nächſter Zeit ſtattzufindenden öffentlichen Partei⸗ verſammlung in Vorſchlag gebracht werden. Bei den zur Zeit ſehr erhitzten Gemüthern dürften jeden⸗ falls Szenen, wie ſie von den Dresbachianern in Maun⸗ heim provozirt wurden, auch hier nicht ausbleiben. Daß Herr Stortz die Mehrheit der Parteiverſammlung erhält, möchten wir bezweifeln, da der ſozialdemokratiſche Verein „Vorwärts“ in keiner Weiſe ſich mit dieſem Vorſchlag einverſtanden erklären wird und nunmehr hoͤchſt wahr⸗ ſcheinlich, dieſem Vorſchlag gegenüber, ebenfalls einen Kandidaten der Parteiverſammlung unterbreiten wird. (Pf..) Die Rückzugsſtraße der Franzoſen bei Wörth. Das Buch des verſtorbenen Schlachtenmalers Heinrich Lang„Aus den Erinnerungen eines Schlachtenbummlers“ (München, Verlagsanſtalt für Kunſt und Wiſſenſchaft, vorm. Ne Bruckmann) iſt ſoeben in 3. Ausgabe erſchienen. Der erfaſſer, der im Gefolge des Generalſtabs des 2. bayriſchen Armeekorps den Krieg mitgemacht hat, ſchildert mit Lebhaftig⸗ keit und Anſchaulichkeit die wichtigſten Ereigniſſe, an denen gerade dieſes Armeekorps hervorragenden Antheil genommen hat. Dem Buch ſind zahlreiche Reproduktionen nach den Skizzenbüchern und den Gemälden des Künſtlers beigegeben. Mit Genehmigung der Verlagshandlung gibt der„Schw..“ einen Theil der Schilderung des Rückzugs der Franzoſen nach 5 77 bei Wörth im Nachſtehenden wieder. Lang reibt: Eine fluchtähnliche Rückzugsftraße hatte ich ja vorgeſtern erſt geſehen, aber was ſich hier zeigte, gab mir im Verein mit den vorhin in Fröſchweiler gemachten Beobachtungen erſt den Maßſtab für den Unterſchied zwiſchen Gefecht und Schlacht. Hier ſprach ſich auch die Wirkung des„sauve qui peut“, der paniſchen Flucht, in überſchwenglicher Verſchiedenartigkeit aus. In tauſend merkwürdigen Variationen ließen da die Gruppen von todten und verwundeten Menſchen und Thieren, von weg⸗ geworfenem, zuſammengetretenem, überfahrenem, wie von einem Wirbelſturm durch⸗ und übereinandergeſchleudertem Material der heterogenſten Art eine deutliche und beſtimmte Vorſtellung faſſen, mit welch rückſichtsloſer Wucht, mit welcher verheerenden Gewalt ſolche in toller Flucht durch⸗ und ineinanderraſende Truppenmaſſen ſich gegenſeitig der wirklichen Vernichtung nahebringen können. Ich gerieth bald in die Trains der Mac Mahonſchen Armee welche geſtern— wohl zu nahe an (Gelephon⸗Ar. 218.) den kämpfenden Truppen— an dieſer Straße aufgeſtellt waren und von den compakten, rabiaten Maſſen der Flüchti⸗ gen aufgerollt, durchbrochen, auseinandergeſprengt und mit⸗ geriſſen worden waren. Ganz deutlich konnte man erkennen, wie anfänglich die Führer dieſer Kolonnen zum Theil auf der Straße kehren, zum Theil dieſelbe frei machen und ihren Rückzug, d. h. ihre Flucht durch die Felder zu nehmen ver⸗ ſuchten, wie gar bald aber der Strom der Flüchtlinge, zu mächtig und unbändig hereinſtürmend, jeden rationellen Ver⸗ ſuch zur Rettung oder zu geregeltem Rückzug illuſoriſch machte. Die Leute verloren jeden Halt, fingen an, die Stränge abzuhauen, um ſich raſcher ſalviren zu können— ſo blieben die Wagen ſtehen, welche der ſich heranwälzenden flüchtigen Armee den Weg verſperrten und daher von dieſer einfach theils über den Höhenrücken, auf welchem die Straße ein 1 Stück weit geführt iſt, hinabgeworfen, theils links in en Straßengraben hinabgeſchoben wurden, wo ſie vielfach umkippten und neue Hinderniſſe ſchafften. In dies wilde Durcheinander warf nun noch deutſche Artillerie aus naher, alſo trefflicher Diſtanz ihre ſchrecklich wirkenden Granaten, und ſo entſtand ein fürchterliches Chaos, in welches ſchließli noch unſere nachſetzende Kavallerie einbrach und u. a. verſchiedene Geſchütze erbeutete. Man muß dieſe Situation wirklich geſehen haben, um es zu glauben, daß über ein im Straßengraben liegendes Fahr⸗ zeug zwei oder drei andere hinwegzuraſen verſuchen, wie ſie aneinander zerſchellen, die Pferde, in die Speichen tretend, die Beine brechen, andre Fuhrwerke wieder im Uebereinander⸗ kollern ſich ſo verklemmen, daß an der nach aufwärts feſtge⸗ ſperrten Deichſel die Pferde im Geſchirr ſchwebend hängen! Man muß es geſehen haben, ſage ich, um es zu glauben, daß— wie es an dem mit leichtem Laubwald bewachſenen Anhang an der rechten Seite der Straße der Fall war— hinabgeſchlouderte Wagen in ein ſo wildes Kollern kommen konnten, daß ſie, mit den hinteren Rädern am Boden ſtehend, mit den Vorderrädern hoch an einem Bauftamm lehnten, w einen förmlichen Satz oder Sprung vorausſetzen läßt. Es ſah aus, wie wenn dieſen Fahrzeugen Leben und Bewegung am⸗ ezaubert wäre, wie ein verrückter vierrädriger Hexentanz! nſre nachrückende Infanterie bemächtigte ſich dieſer Dunder⸗ weiſe herumliegenden und ⸗ſtehenden Wagen und ihres In⸗ haltes, von welchem dieſe meiſt mit Axthieben in raf Weiſe befreit wurden. Was hierbei zum Vorſchein ſpottet jeden Verſuches der Beſchreibung. Abgeſehen von den tauſenderlei militäriſchen Bedürfniſſen für Menage, Bekleidung, Bewaffnung, Ausrüſtung, Verwaltung— man konnte wiederholt gleich 100 Schritte weit über Papier marſch lauter Regimentsakten und Tabellen, Notenbücher— Blätter, Kompagnieliſten und Rapporte ꝛc.— lagen die über⸗ raſchendſten Gegenſtände kunterbunt unter dieſem tollen Wirrwarr. Dazwiſchen wieder Leichen und Verwundete denn unbegreiflicherweiſe ſetzten ſich, wie mir Infanteriſten von unſeren Regimentern erzählten, in der ausſichtsloſeſten, geradezu verrückteſten Weiſe noch einzelne zur Wehre, um gleich, nachdem ſie ihren Schuß hinausgejagt, mit dem Schnupftuch wedelnd, um Pardon zu bitten! In der Nähe von Reichshofen fand ich ſchon an einem Straßendamm zahl⸗ reiche von unſeren Mannſchaften beordert, Uniformen, Waffen u. ſ. w. zuſammenzuſchleppen und alles noch Brauchbare in roßen Haufen gattungsweiſe zu ordnen. Ein Küchenwagen ſtand da, deſſen delikater Inhalt theilweiſe ſchon„geborgen“ ſchien; aber eine Unzahl höchſt appetitlicher kleiner Sardinen⸗ büchschen, die auf der Straße umherlagen, reizten mich, und ſo ſchob ich denn mehrere ein. Ein Soldat, welcher den ganzen Arm voll Waffen zutrug und mich verwundert anſah, erwiderte auf meine Ermunterung, zuzugreifen:„Ah, was denn? Dö Seifen liegt mir guat da!“ Dem Guten ſchwebte jedenfalls unſere in Staniol verpackte Mandelſeife dabei vor. Ich empfahl ihm indeſſen dieſe„Reinlichkeit“ ſehr dringend, ob mit Erfolg? Auf einem Zimmerplatz am Eingange von Reichshofen ſcheint ein Stabstrain parkirt zu haben: Hier ſtanden die nobelſten, aber auch die ergiebigſten Wagen und eine Maſſe von Soldaten war mit Bergung ihres Inhalts beſchäftigt. Viel Jux machte ein Ar⸗ tilleriſt, der in einem hocheleganten Damenkleide kreuzfidel herumtanzte— alſo auch hier offenbar wieder eine Beſtätigung jener oft geäußerten Vermuthung, daß auch tapfere, ſchöne Amazonen ſich dem Spaziergang à Berlin angeſchloſſen hätten. Ich hockte mich auf einen Balken, das erſte Mal„Sizen“, ſeit heute Morgen 4 Uhr! Etwas weniges Schokolade war alles, was ich bis jetzt genoſſen hatte: mein übriger„eiſerner Beftand“ war im Ranzen mit dem Berber voraus nach Nie⸗ derbronn, und der Durſt— nicht bloß der gewöhnliche baju⸗ vaxiſche— peinigte mich faſt. Den Kognak hatte ich in Fröſch⸗ weiler an die Verwundeten bis aufs letzte Tröpfchen„abge⸗ ſetzt“, nun war mirs ſchon angenehm, daß ein feſcher Bom⸗ bardier mit der Weinflaſche auf mich zukam und„dem Herrn Doktor“ dieſelbe anbot. Aber wie ſah denn dieſer Kerl aus? Als ich den erſten Durſt gelöſcht, merkte ich erſt, daß eine förmliche Maskerade los war: da hatten ſich die tollen Bur⸗ ſchen in jeden Knopf ihrer Montur ein rothes franzöſiſches geknöpft, ſo daß ſie im Profil die reinſten alſtaffs waren, Pluderhoſen von Turkos, Kapuzen von Zua⸗ ez, Käppis und Roßſchweife der Küraſſtere, alles hatte herhalten müſſen, und zwiſchen den erbeuteten Fahrzeugen raſte ein förmlicher Cancan(ſiehe das erwähnte Damenkleid), bis die Unteroffiziere wieder den Ernft des Dienſtes in ſein Recht einſetzten. Mae Mahon ſollte hier ſein Lager gehabt haben oder drüben am Bahnhof, wo ein ähnlicher Convoi ſtehe, bei welchem die Württem⸗ berger eine reiche Kriegskaſſe gefunden hätten. Plötzlich fällt ein Schuß— ich fahre auf, aber lächelnd ſagt mir der Kor⸗ poral:„Machens Ihnen kein Sorg, Herr Doktor!'S is grad wieder einer von dene Sakra, die alleweil die Chaſſepots antappen müſſen.“ Habe indeſſen ſpäter drüben in Nieder⸗ bronn gehört, daß wir wirklich durch ſolche„Sakra“ mehrere Leute im Korps auf dem Weg von Fröſchweiler nach Nieber⸗ ven,

2. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 31. Juli. bronn verloren hätten, da die Soldaten die Neugierde, die feindliche Waffe kennen zu lernen, eben nicht bändigen konnten. Bald darauf war ich in der Lage, ſelbſt ein ähn⸗ liches Unglück zu verhüten: Ich kam in einem kleinen ge⸗ wundenen Hohlweg mit einer Jägerpatrouille zuſammen, als vor uns um die Ecke württembergiſche Reiter bogen, welche ihre Helme an den Sattel K 195 hatten und mit den Feld⸗ mützen(den franzöſiſchen Käppis gleichend), ſowie den für das bayriſche Auge an Kavalleriſten ganz ungewohnten à la bandoulier getragenen gerollten Mänteln unſren Jägern als oſen vorkamen. Im Augenblick fuhren dieſe mit den üchſen auf und gerade hatte ich noch Zeit, dazwiſchen zu ſpringen und zu rufen, ſonſt wäre es vielleicht um die Echwaben geſchehen geweſen. Politiſche Ueberſicht. N Maunheim, 31. Juli. Der Berliner„Vorwärts“ wird wegen der fort⸗ geſetzt von ihm verübten ſchmählichen Verun⸗ glimpfung der Erinnerungsfeier zu Ehren der Jahre 1870%%1 von den„B. N..“ folgendermaßen abgefertigt: „Der„Vorwärts“, der ſo gerne in der Erinnerung an die ſchaurigſten Blutſcenen der franzöſiſchen Revolution ſchwelgt, für die Mordbrennereien und Füſilladen der Pariſer Commune die heißeſten empfindet, thut entſetzt darüber, daß man dem deutſchen Volke die„Ausbrüche des wildeſten Beſerkerthums“ ins Gedächtniß zurückrufe und da⸗ durch die„alten Wunden des Völkerhaſſes“ wieder aufreiße! Er, der in die Famtilien der„Genoſſen“ ſeinen bluttriefenden Wandkalender ausſendet, in dem alle Morde und Mord⸗ verſuche, ſoweit ſie gegen Fürſten und Staatsmänner gerichtet wurden, als e Thaten gefeiert werden— ſelbſt die Verbrechen eines Hödel und Nobiling nicht aus⸗ enommen— klagt, daß, wer 1 5 Guten erziehen wolle, den indern keine„Böſewichter“(II) als Muſter vorführen dürfe! Und dann wendet er ſein Auge auf Frankreich und gibt den ranzoſen recht, daß ſie über die Erinnerungeſeier in Deutſch⸗ and ſtch verletzt fühlen. Und das iſt die Partei, auf welche die Geſetzgebung Rückſichten nehmen ſoll!“ Vielleicht betrachtet ſich auch einmal die Mannheimer ſoztaldemokratiſche„Volksſtimme“ in dieſem von den „B. N..“ vorgehaltenen Spiegel. Zu der Mandatsniederlegung des Land⸗ tagsabgeordneten für Neuſtadt a.., Bürgermeiſter Fr. W. Müller in Hardt, wird der„Köln..“ geſchrieben: Nicht ganz freiwillig hat Müller ſein Landtagsmandat niedergelegt. Es war die Folge eines ganzen Wirrſals von Privat⸗Beleidigungsklagen zwiſchen ihm und dem proteſtantiſchen Pfarrer von Haardt. Lange Jahre hin⸗ durch beſchäftigte der„Haardter Prozeß“— unter dieſem Sammelnamen faßte man die verſchiedenen Beleidignngs⸗ Hagen zuſammen— die pfäͤlziſchen Gerichte, bis dann endlich in der Reviſtons⸗Inſtanz das Frankenthaler Land⸗ gericht über den Kläger und Beklagten Müller in ſeiner Urtheils⸗Begründung ſich in einer Weiſe erging, die es dem Genannten räthlich erſcheinen ließ, ſein Mandat als Vandtagsabgeordneter niederzulegen. Um weiteren Kreiſen eine„Ahnung“ von der Ausdehnung der betreffeuden Beleidigungsklagen beizubringen, ſei nur bemerkt, daß die Gerichts⸗ und Anwaltskoſten, die Herr Müller zu tragen hat— und er trägt ſte nicht allein— ſich anf über 30,000 Mark belaufen ſollen.— Als Nachfolger Müllers ſoll Alt⸗Bürgermeiſter Sauerbrunn in Haß⸗ loch auserſehen ſein. Sauerbrunn iſt Vorſtandsmitglied des Bundes der Landwirthe, Abtheilung Pfalz. Man nahm bisher mit Fug an, daß der berühmte Feldherr Napoleon., Marſchall Ney, der Sieger von der Moskwa und der unerſchrockene Streiter von Waterloo, laut Urtheil der franzöſiſchen Pairskammer —ññññ—————[:.——— Aus den Aufzeichnungen Gontaut⸗ Birons in Berlin. n der allbekannten Pariſer Revue„Le Correspondant“ veröfſentlicht der Herzog von Broglie einen Artikel über„Die Miſſion des Herrn de Gontaut⸗Biron in Berlin(1872 bis 1878).“ In dieſen Artikel ſind zahlreiche aus den bisher noch nirgends veröffentlichten 5— ufzeichnungen des ehemaligen Berliner Botſchafters eingeſtreut, welche dem Herzog von Broglie ſeitens der Familie Gontaut⸗Biron mit⸗ getheilt worden ſind. err de Gontaut⸗Biron war, wie man weiß, der erſte franzöſtſche Botſchafter, der in Berlin nach dem Kriege erſchien. Er hatte die wichtigen Verhandlungen u führen, welche die Räumung des franzöſiſchen Gebietes urch die deutſchen Truppen, die Zahlung der Kriegs⸗Entſchädigung, die Freilaſſung der in Deutſchland ge⸗ fangenen a Soldaten ꝛc. betrafen. Ueber das Alles die Aufzeichnungen intereſſante Mittheilungen. Man merkt es denſelben freilich an, ſo meint der Korreſpondent der Frankf..“, daß ſie unmittelbar nach dem Kriege geſchrieben nd; das Mißtrauen und die Gereiztheit des Beſiegten gegen den Sieger tritt in ihnen deutlich zu Tage; und Herr de Gontaut⸗Biron hat in ſeinem Argwohn ſicher oft Tücke und böſe Abſichten geſehen, wo nichts von alledem da war. Dieſe Memoiren haben ſo gewiß keineſi abſoluten hiſtoriſchen Werth und ſind zunächſt nur intereſſant als perſönliche Doku⸗ mente. Gontaut⸗Biron war niemals Diplomat geweſen. Als Mitglied einer alten royaliſtiſchen Familie hatte er unter dem Kaiſerreich keine Rolle im öffentlichen Leben geſpielt und erſt nach dem deſſelben nahm er ein Deputirten⸗ Mandat für die National⸗Verſammlung an. Thiers, der auf den diplomatiſchen Poſten die älteſten und glänzendſten Namen des franzöſiſchen Adels auszuſtellen liebte und der gußerdem die verwandtſchaftlichen Beziehungen der Gontaut⸗ Biron in Preußen in Rechnung zog, trug dem ahnungsloſen Deputirten eines Tages die Stelle eines Berliner Botſchafters an. Gontaut⸗Biron wollte zuerſt dieſe Miſſion ausſchlagen, die ihm über alle Maßen peinlich ſchien, nahm aber ſchließlich auf den Rath ſeiner Freunde, beſonders des Biſchofs Dupan⸗ loup, die Stellung an und reiſte nach Berlin ab. In ſeinen Aufzeichnungen hebt er hervor, wie Alle, mit denen ihn in Berlin ſeine Amtspflichten zuſammenführten, die gleiche Befliſſenheit deigten, die Würde des Beſtegten zu ſcho⸗ nen und ſeine Stellung erträglich zu machen. Seine erſte Audienz beim Kaiſer Wilhelm., ſchildert er folgend „Als die Thüren des Audienzſaales ſich krat ich allein ein, und in der Mitte des Salons ierkte ich einen großen Mann von martialiſchem und wohlwollendem Ausſehen, der entblößten Hauptes aufrecht ſtand und den Groß⸗Cordon der Ehren⸗Legion über ſeiner Bruſt krug. Ich ging auf ihn zu und verneigte mich tief, Er ging mir enk⸗ gegen. Ich hielt nun eine kleine Rede, die unter den Augen des Herrn von Thiers vorbereitet worden war. In der Rede ich von der Loyalität, mit der ich mich bemühen würde, rm ßen: friedlichen Beziehungen zwiſchen beiden Uhlkern wiedee 1 den 7. Dezember 1815 am oberſten Ende des Luxem⸗ bourg⸗Gartens, wo ſich jetzt ſein Standbild erhebt, erſchoſſen worden ſei. Dieſe Thatſache iſt auch von den drei Söhnen Neys bei der Herausgabe von ihres Vaters „Denkwürdigkeiten“ nicht angezweifelt worden. Jetzt kommt mit einem Male ein amerikaniſcher Geiſtlicher, der Reverend James A. Watſin, mit einer zu New⸗Mork erſchienenen Schrift, in der er behauptet, daß Marſchall Ney nicht erſchoſſen ſei, ſondern noch lange in Amerika gelebt habe. Nach dieſer Darſtellung kam im Jahre 1819 ein Franzoſe, der ſich Peter Stuart Ney nannte, nach Rowan⸗County in Nord⸗Karolina und ließ ſich dort als Sprachlehrer nieder. Wenn er einen Rauſch hatte, was ihm jeden Samſtag widerfuhr, ſo ſagte er;„Ich bin der Marſchall Ney.“ Dieſe Worte ſoll er am 15. November 1846 auf ſeinem Sterbelager wie⸗ derholt haben. Ein Bildniß des Schulmeiſters Peter Stuart Ney iſt nicht vorhanden, aber ſeine ehemaligen Schüler, die jetzt ſchon alte Männer ſind, finden ſeine Aehnlichkeit mit den Bildniſſen des Marſchalls auffallend und Schriftkundige wollen entdeckt haben, daß ſeine Schrift der des Waffengefährten Napoleons aufs Haar glich. Der Geiſtliche ſtützt ſich auf ein Märchen, dem zu Folge Ludwig XVIII. den Bitten Wellingtons nachgegeben, aber nicht gewagt hätte, den Marſchall Ney öffentlich zu begnadigen, und einen anderen Verurtheilten nach dem Luxembourg⸗Garten hinausführen ließ, wähend der Mar⸗ ſchall ſelbſt in Haft behalten und ſpäter auf freien Fuß geſetzt worden wäre. Sicherung der Lorderungen der VBauhandwerker. Das Großh. Miniſterium des Innern hat an ſämmtliche Gewerbevereine des Landesverbands nachſtehenden Erlaß ge⸗ richtet: 2Seit einer Reihe von Jahren ſind Beſchwerden über die ungeſunde Entwickelung des Baugeſchäfts, namentlich in den großen Städten, laut geworden. Vielfach beklagen ſich die Bauhandwerker über Ausbeutung durch gewiſſenloſe Unter⸗ nehmer, welche gewerbsmäßig Bauten ausführen, ohne aus⸗ reichende Mittel zu beſitzen, und ihren Zahlungsverpflichtungen ſich zu entziehen wiſſen. Die Verluſte, welche das Bauhand⸗ werk bei der Zwangsverſteigerung ſtädtiſcher Grundſtücke in neuerer Zeit erlitten habe, werden auf Millionen veranſchlagt. Indem geltend gemacht wird, daß die Bauhandwerker als die wirthſchaftlich Schwächeren ſich gegen ſolche Verluſte nicht ſelbſt zu ſchützen vermöchten, wird ein Einſchreiten der Geſetz⸗ gebung zur Beſeitigung der vorhandenen Mißſtände verlangt. Beſonders lebhaft ſind dieſe Beſtrebungen aus Anlaß des Entwurfs eines bürgerlichen Geſetzbuchs für das deutſche Reich hervorgetreten. Während der im Jahre 1888 veröffent⸗ lichte Entwurf beſondere Schutzbeſtimmungen für die Bau⸗ handwerker nicht vorgeſehen hatte, iſt von der Kommiſſion für die zweite Leſung des Entwurfs— in Anknüpfung an das in einem großen Theile des Reichs beſtehende Recht— be⸗ 0 worden, 925 den Bauhandwerkern wegen ihrer For⸗ erungen aus dem Werkvertrage der Anſpruch auf Beſtellung einer Sicherungshypothek am Baugrundſtücke zuſtehen ſolle. Hiergegen haben ſich aus Kreiſen der Bauhandwerker zahl⸗ reiche Stimmen der Kritik erhoben, welche unter Hinweis auf die Erfahrungen in denjenigen Gebieten, in welchen das in Ausſicht genommene Schutzmittel ſchon jetzt beſtehe, eine weitergehende Sicherſtellung der Rechte der Bauhandwerker als dringend nothwendig erklären. Ueber die geſetzgeberiſchen Maßnahmen, durch welche das Bauhandwerk wirkſamer zu ſchützen ſein möchte, gehen jedoch die Anſichten vielfach auseinander. Meiſt wird das Verlangen an die Geſetzgebung geſtellt, daß— mit gewiſſen Einſchränk⸗ ungen zu Gunſten anderer berechtigter Inkereſſen— den For⸗ derungen der Bauhandwerker für die zu Bauten geleiſteten Arbeiken und Auslagen ein den dringlichen Belaſtungen vor⸗ geſetzliches Pfand⸗ oder Vorzugsrecht am Baugrund⸗ ücke gewährt werde. anzuknüpfen, und ſagte:„Ein e mit Ehren iſt ein weſentliches Gut für die Völker.“ Bei den Worten Loyalität“ und„Ehre“ neigte der Kaiſer als Zeichen der Zuſtimmung leiſe den Kopf. Dann ſagte er:„Alle dieſe Empfindungen ſind auch die meinigen. Ich werde verſuchen, Ihnen den Aufenthalt in Berlin ſo angenehm als möglich zu machen.“ Nach dem Kaiſer ging der Botſchafter zur Kaiſerin Auguſta. Dieſe war beſonders liebenswürdig und lud Herrn Gontaut⸗Biron entgegen der Etiquette ſogar zum Sitzen ein. Sie ſprach mit ihm von ſeiner Familie und von ſeiner Mutter und ſagte dann:„Offenbar haben Sie ein Opfer gebracht, als Sie den Berliner Botſchafter⸗Poſten annahmen. Aber Sie haben recht gethan und Sie können auf mich zählen, ich werde das Meinige thun, damit Sie Ihren Ent⸗ ſchluß nicht zu bereuen brauchen.“ Der Kronprinz that dem Botſchafter gegenüber Aeußerungen, welche eine wahre Frie⸗ densliebe athmeten. Unſere beiden Länder haben Aderlaß erlitten“, ſagte er.„Jetzt müſſen wir den Frieden aufrecht erhalten.“—„Wir haben einiges Verdienſt, indem wir den Feſche wollen“, antwortete der Botſchafter.„Denn dieſer riede kommt uns theuer zu ſtehen. Aber er iſt nützlich für Deutſchland wie für Frankreich.“—„Oh ja, er iſt gut für alle Welt“, warf die Kronprinzeſſin ein, indem ſie„eine ſanfte Energie“ in ihre Worte legte. Nur über Einen beklagt ſich Gontaut⸗Biron in ſeinen Aufzeichnungen: über Bismarck, Dieſem wirft er üble Laune und böſen Willen vor. Der Kanzler hätte den Botſchafter empfangen„mit einer Brüskerie, der er den Anſchein der Kordialität geben wollte.“ Aber nach der erſten Audtenz war er unſichtbar geworden. Gontaut⸗ Biron behauptet,„ſyſtematiſch(2) an den Miniſter des Aus⸗ wärtigen, Herrn von Thiele, verwieſen worden zu ſein, der zniemals“() genügende Vollmachten gehabt habe, unr die ſchwebenden Fragen zu löſen. Eines Tages fügte es der Zufall, daß bei einem offt⸗ ziellen Diner der Botſchafter neben den Kanzler zu ſitzen kam. Gontaut⸗Viron beſchloß, die Gelegenheit beim Schopfe zu faſſen und die Frage der auf's Tapet zu bringen. 5 de Broglie erzählt darüber Folgendes an der Hand der Aufzeichnungen des Botſchafters: Man weiß, daß ſein wenig einnehmendes Ausſehen und die Rieſen⸗Statur, mit der er den zu ihm Sprechenden be⸗ herrſcht, die Einleitung eines Geſprächs mit Bismarck immer erſchweren. Herr de Gontaut⸗Biron entſchloß ſich diesmal ſein Herz zu erleichtern. Aber nur mit großer Mühe kam er zum Ziele. Denn ſein Tiſchnachbar, der jedenkalls ſah, wo er hinaus wollte, ſchnitt ihm abſichtlich das Wort ab durch einen langen Monolog über die beſte Art, den Wein zu bereiten, und er behandelte dieſes Thema mit einem unver⸗ ſieglichen Wort⸗Reichthum, welcher auf tiefgehende Studien hindeutete. Erſt als man nahe daran war, die Tafel auf⸗ zuheben, gelang es dem Botſchafter, ein Wort über ſein An⸗ liegen ins Geſpräch gleiten zu laſſen. Bismarck griff dieſes Wort mit großer Lebhaftigkeitt auf und betonte energiſch die Nothwendigkeit,„oie franzöſiſchen Leidenſchaften im 01 0 Die zu den“ und durch Beizviele von gerechter Strenge die noch Von anderer Seite glaubt man, poltzeilichen Maßnahmen zum Schutze der Bauhandwerker den Vorzug geben zu ſollen. Hierher gehört die Anregung, die Ertheilung der Bauerlaubniß von dem Nachweiſe ausreichender Mittel und in zweifelhaften Fällen von der Beſtellung einer die Forderungen der Bau⸗ handwerker deckenden Kaution abhängig zu machen. Endlich wird auch befürwortet, die Regelung der Materie nicht dem Bürgerlichen Geſetzbuch vorzubehalten, ſondern an⸗ geſichts der wirthſchaftlichen und ſozialen Nothlage des Bau⸗ handwerks alsbald ein Reichsſpezialgeſetz zu erlaſſen oder zu⸗ nächſt im Wege der Landesgeſetzgebung vorzugehen. In der Regel wird bei den Erörterungen der Angelegen⸗ heit auf die mißliche Lage der Bauhandwerker in Berlin und anderen Städten Preußens Bezug genommen. Es würde für uns aber von Werth ſein, darüber genau unterrichtet zu wer⸗ den, ob auch in unſerem Lande Uebelſtände der fraglichen Art bemerkbar geworden ſind und das Bedürfniß nach einem erbbngele Eingreifen zu Gunſten der Bauhandwerker ervorgetreten iſt. Wir veranlaſſen deßhalb die Gewerbevereine, über ihre Wahrnehmungen in dieſer Richtung anher zu berichten, be⸗ merken aber ausdrücklich, daß uns mit einer allgemeinen Be⸗ antwortung der Fragen in keiner Weiſe gedient iſt, wir viel⸗ mehr wünſchen müſſen, daß uns die einzelnen Fälle, auf welche ſich die dortige Aeußerung gründet, nicht nur genau bezeichnet, ſondern auch in ihrem thatſächlichen Verlauf ſo beſchrieben werden, daß wir von hier aus in eine Prüfung des Sachver⸗ halts eintreten können. Es wird ſich zu dieſem Behufe empfeh⸗ len, die betroffenen Bauhandwerker ſelbſt zu einer eingehenden Darſtellung des Falles zu veranlaſſen und deren Bericht im Original anher vorzulegen. Zugleich geben wir den Gewerbe⸗ vereinen anheim, ſich darüber auszuſprechen, auf welchem Wege eventuell nach dortſeitiger Auffaſſung den im Intereſſe des Bauhandwerks geltend gemachten Wünſchen würde ent⸗ gegengekommen werden können. Sollte innerhalb 4 Wochen eine Aeußerung nicht einkom⸗ men, ſo würden wir annehmen, daß Fälle der in Frage ſtehen⸗ den Art dortſeits nicht zur Kenntniß kamen. Der hieſige Gewerbe⸗ und Induſtrieverein hat nun einen Fragebogen in dieſer für das Baugewerbe ſehr wichtigen An⸗ gelegenheit zuſammengeſtellt, welcher an Intereffenten zur Vertheilung gelangt; außerdem bittet der Vorſtand um ſach⸗ dienliche Mittheilungen. Aus Stadt und Land. *Mauuheim, 31. Juli 1898. Erinnerungen an den deutſch⸗ franzöſtſchen Arieg. 31. Juli. Schwetzingen. Durchmarſch von Artillerie und Sani⸗ tätskompagnien. Während bisher die Truppen an der Plankenallen raſten durften, machten dieſelben an dieſem Tag vor der Stadt draußen unter den Kaſtanienbäumen Halt. Mittags 2 Uhr durchlief dies wie ein Lauffeuer die Stadt, und, da es alſo Sonntag war, ſo rannte alles, was zu Wpieſe abkommen konnte und Beine hatte, hinaus, um auch dieſe Truppen zu ſehen und ſie bewirthen zu helfen. ur be⸗ ſonderen Ehre der Schwetzinger Bevölkerung muß es hier an⸗ geführt werden, daß dieſelbe in Ausübung liebevoller Gaſt⸗ freundſchaft gegenſeitig wetteiferte und ſich zu überbieten uchte. Papa Mändler machte ein gutes Geſchäft, der Bier⸗ hahnen hörte nicht auf zu laufen, und Wurſt, Käſe und Brod konnte nicht genug beigeſchafft werden. Nun war dies aber auch die Stunde, wo man den Nachmittagskaffee einzunehmen pflegt; da hätte man ſehen ſollen, wie die unzähligen Häfen und Kannen mit friſchgekochtem Kaffe gefüllt, von allen Seiten beigeſchleppt wurden; da hat wohl ſo manch arme amilie den ihrigen entbehrt und auf dem Altar des Vater⸗ andes geopfert. Während nun da draußen das munterſte Leben von der Welt herrſchte, verbreitete ſich urplötzlich in der Stadt die Nachricht, hohe fürſtliche Perſonen wären ein⸗ getroffen. Per Wagen waren erſchienen, unſere nebſt Familie, begleitet von Frau Prinzeſſin Wilhelm von Baden. Die Höchſten Herrſchaften wurden im Garten, an der großen Freitreppe bereits erwartet von dem Kronprinzen Friedrich von Preußen mit ſeinem Adjutanten, dem General von Blumenthal, welche vom Lager von Altlußheim hierher Aaken waren. Im Aehe d fand hierauf der erſt ürzlich geſchilderte hiſtoriſche Abſchied ſtatt. in lagernden deutſchen Truppen vor den Gefahren zu ſchützen, denen ſie die Berührung mit der Bevölkerung der okkuppirten Provinzen täglich ausſetzte. Erſt vor Kurzem waren in zwei Departements Bauern, welche in Folge eines Streites zwei deutſche Soldaten getödtet hatten, von den Geſchworenen freigeſprochen worden. Auf die ſelder ſen uſtiz war alſo kein Verlaß. Deutſchland mußte ſelber ſeine Polizei machen. Und ſchließlich“, ſagte Bismarck,„das, worüber Sie ſich be⸗ klagen, iſt die Folge des Krieges.“—„Das iſt ein Grund mehr,“ antwortete der Botſchafter,„um die Dauer des Uebel⸗ ſtandes nicht über den Krieg hinaus zu verlängern.“ Gontaut⸗Biron behauplet in ſeinen Aufzeichnungen, in den offtziellen Kreiſen Deutſchlands habe nach dem Friedens⸗ ſchluß Bedauern geherrſcht, daß man zu weni von Frankreich gefordert, und insbeſondere habe die Abſich beſtanden, Belfort zu behalten. Gontaut⸗Biron theilt zunächſt mit, daß man allerlei Ausſtellungen an den Vorgängen in Frankreich gemacht habe. Er führt eine Unterredung mit dem„großen Bankier, dem hauptſächlichen finanziellen Hilfs⸗ arbeiter Bismarcks“ an, worin dieſer ihm die Beſorgniß mit⸗ getheilt habe, welche Bismarck gegenüber der von Thiers pro⸗ jektirten übergroßen Vermehrung der franzöſiſchen Armee empfinde. Er führt eine weitere Unterredung mit einem ſeiner Kollegen, dem Berliner Geſandten einer großen aus⸗ wärtigen Macht, an, der ihm ſagte:„Die Militärpartei wird Bismarck ſtets einen Vorwurf daraus machen, daß er Belfort nicht behalten hat. Sie trägt ſich mit dem Gedanken, die Beſetzung von Belfort zu verlängern, vielleicht ſie zu einer endgiltigen zu machen. Sie rechnek zu dieſem Zwecke auf irgend eine Verzögerung in der Ausführung der von Frankreich im Friedensvertrag übernommenen Verpflichtungen.“ Gon⸗ taut⸗Biron theilt ferner folgende Aeußerung mit, die ihm gegenüber ein Bundesxrathsmitglied gethan habe: „Hier möchte man gern Belfort behalten. Man rechnet aus, daß der Krieg Deutſchland ungefähr vier Milliarden ge⸗ koſtet hat, und man wäre bereit, Frankreich die fünfte Milliarde 90 erlaſſen, um dafür Belfort behalten zu dürfen.“ Auch Moltke, ſo erzählt Gontaut⸗Biron, beſchäftigt ſich ſehr mit den in Frankreich geplanten Reformen und Verſtärkungen der Armee. Beſonders intereſſirte er ſich dafür, ob die National⸗ verſammlung die allgemeine Dienſtzeit annehmen werde.„Herr Thiers iſt recht ordentlich damit beſchäftigt, die Armee neuzu⸗ ſchaffen,“ ſagte er mit bitterem Lächeln zum franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter.„Im nächſten Frühling wird ſie ſoweit ſein, daß ſte den Krieg wieder beginnen kann.“ Aber er fügte ſofort mit Wärme hinzu, daß er nichts weniger wünſche als einen Wieder⸗ beginn der Feindſeligkeiten, und verſicherte ſogar, er erſtrebe die möglichſt raſche Beendigung der Occupation, da das mate⸗ rielle Leben in Frankreich ſo leicht und ſo angenehm ſei, daß es ſeine Truppen für das Soldaten⸗Handwerk verderbe Thiers hat im Uebrigen die Wahl des franzöſiſchen Bot⸗ über die Thätigkeit desſelben ſeine Zufriedenheit geäu ſchafters nach dem Kriege nie zu bereuen gehabt und 5 ſelbſt 54.

ſtüßung der Verwundeten.“ ſo hoch verehrten Direktors Schmezer, die Schule ſelbft Mansheim, 81. Juli. General⸗Anzeiger. 8. Seite. Karlsruhe Wir freuen uns, das folgende, heute Nacht hier eingetroffene Telegramm aus Lon don unſern Leſern mittheilen zu können: „Sr. Excellenz dem Großh. badiſchen Miniſterpräſidenten in Karlsruhe. Wir erlauben uns, Ew. Excellenz ein tauſend Pfund Sterling zu Gunſten badiſcher Hilfsvereine zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Deutſcher Hilfsverein in London zur Unter⸗ Ehre und Dank den patriotiſchen Gebern! Baden⸗Baden. Bekanntlich hat der Notar Thomas eine Wette von 200,000 Franes gegen 100,000 Franes angeboten, daß die Franzoſen bis 15. Auguſt in Berlin einrücken, und zu dieſer Wette eingeladen. Eine Anzahl Bürger in Baden⸗ Baden iſt nun zuſammengetreten und hat mit Namensunter⸗ ſchrift 100,000 Franes gezeichnet, um dieſe Wette aufzu⸗ 1 und iſt dieſes Aktenſtück bereits nach Paris geſchickt worden. Hof⸗Anſage. Wegen Ablebens der Prinzeſſin Friedrich von Anhalt legt der Großherzogliche Hof die Trauer auf 3 Wochen bis zum 19. Auguſt einſchließlich nach der 4. Stufe der Trauerordnung an. *Das Großherzogliche Paar wird heute Vormittag Zu mehrwöchentlichem Aufenthalte auf der Inſel Mainau eintreffen. Ernennung. An Stelle des erkrankten Herrn Renſch iſt Herr Ludwig Ziegler, bisher charakteriſirter Sergeant der Lokalpolizei, deſmitiv zum Sergeanten ernannt und der hieſigen Eriminalpolizei zugetheilt worden. Das Kreisturufeſt des X. deutſchen Turnkreiſes (Baden, Elſaß⸗Lothringen, Pfalz), welches am nächſten Sonntag in Straßburg ſtattfindet, wird von Seiten der Turnvereine ſehr gut beſucht werden; 4000 Anmeldungen ſind bereits er⸗ folgt und werden die allgemeinen Stabübungen von nahezu 3000 Turnern ausgeführt. Am Vereins⸗Wettturnen bethei⸗ ligen ſich über 100 Vereine, darunter einige Vereine aus der „Schweiz. Das Programm des Feſtes umfaßt: Samſtag, 3. Auguſt Empfang der ankommenden Feſttheilnehmer und Abends Bankett; Sonntag früh 6 Uhr Beginn des Einzel⸗ und Vereinswettturnens, Nachmittags 2 Uhr Feſtzug, nach demſelben die allgemeinen Stabübungen und Fortſetzung des Einzel⸗ und Vereinswettturnens, Abends 8 Uhr Haupt⸗Bankett; Montags früh wie Sonntags, Nachmittags Turnſpiele und verſchiedene Vorführungen, Abends Preisvertheilung und nach derſelben Feuerwerk und Beleuchtung, arrangirt vom Aus⸗ ſtellungs⸗Comité zu Ehren der Turner. Für Dienſtag ſind verſchiedene Ausflüge in die Umgebung, in die Vogeſen und zum Beſuch der Schlachtfelder vorgeſehen. Allen Feſttheil⸗ nehmern iſt überall gegen Vorzeigen der Feſtkarte Preisermä⸗ ßigung, ſowie freier Eintritt in die Ausſtellung, ſowie zu ver⸗ ſchiedenen Sehenswürdigkeiten gewährt. Von den hieſigen Vereinen werden nahezu 200 Turner an dem Feſte theil⸗ *Schlußakt des Großh. Realgymnaſiums. Geſtern fand in dem Saale des„Stadtparks“ unter ganz außerordent⸗ licher Betheiligung des Publikums der feierliche Schlußakt des Großh. Realgymnaſiums ſtatt. Nach dem erſten Geſang Kaiſerhymne von Friedr. Bauer ergriff der Direktor Hr. Dr. Zöller das Wort zu einer Anſprache, in welcher er nach einer Begrüßung der Ehrengäſte, der Eltern und der Schüler zunächſt des ſchweren Verlüſtes gedachte, von welchem die Anſtalt betroffen wurde durch den Tod des in allen Kreiſen deſſen vortreffliche Eigenſchaften als Schulmann und Menſch er hervorhob. Auf übergehend, führte er des Weiteren dus, daß wie im politiſchen Leben ein gewaltiger Kampf nehmen. 5 der materiellen Intereſſen ohne Entſcheidung hin und her woge, ſo auch im Schulleben in den letzten Jahrzehnten in Deutſchland ein Streit entbrannt ſei, in welchem es ſich im letzten Grunde weniger um dieſe oder jene Lehrweiſe als vielmehr um prinzipielle Meinungsverſchiedenheiten über die höchſten Aufgaben und Ziele der Schule überhaupt handele. Der Realismus der heutigen Zeit ſtrebe nach einem Ausgleich dieſer Gegenſätze, insbeſondere des Gegenſatzes zwiſchen huma⸗ niſtiſcher und realiſtiſcher Bildung. Dieſer Ausgleich ſei aber ſchon hiſtoriſch gegeben durch diejenige Schulgattung, die ge⸗ rade von den extremen Richtungen am heftigſten angegriffen werde. Und doch bedarf es nur eines vernünftigen Ausbaues und einer konſequenten Weiterbildung im Sinne der Verſöhnung der Gegenſätze, um dieſe Schule zur Schule der Zukunft zu erheben. Nachdem der Redner dann noch die Bedeutung des Lateiniſchen für die formale Geiſtes⸗ bildung und die Kenntniß der eigenen Geſchichte und Kultur hervorgehoben, ſchloß er mit der Verſicherung, daß er mit ſeiner heutigen Rede nur ſeine und vieler Pädagogen und Nichtpädagogen tiefinnerſte Ueberzeugung ausgeſprochen, wo⸗ durch übrigens keinem Andersdenkenden irgendwie zu nahe getreten werden ſolle. In dem freien Austauſch der Ideen über die letzten Ziele und Aufgaben der Bildung könnten ſich Alle die Hände reichen. Lebhafter Beifall folgte den Ausführungen des geſchätzten Redners. In den hierauf folgenden Vorträgen fanden außer den vortrefflich ausgeführten Geſangs⸗ und Muſikpiscen, unter denen namentlich die Serenade von Kirchner, op. 15, vorgetragen von den Unterprimanern Kürner, Mohr und Sponagel, beklatſcht wurde, verſchiedene Deklamationen ſtatt, die ſammt und ſonders ſehr gut vorgetragen wurden. Beſonderer Beifall wurde gezollt dem Vortrag eines engliſchen 5 Santa Clara. Roman von B. Riedel⸗Ahrens. Machdruck verboten.) 32(Fortſetzung.) Luctanna, welche eine vom Baume gepflückte Orange zu werzehren begann, beobachtete die Beiden unbemerkt; gar zu gern hätte ſie den Inhalt des Geſpräches erfahren, aber der Doktor ſprach ja deutſch, es war abſcheulich. Wie roth und verlegen Leonie wurde; ohne Zweifel machte er ihr eine Liebeserklärung, natürlich!„Hu,— den Schlangendoktor zum Manne— lieber philoſophirte Lucianna. 5 8 erſtaunt, um antworten zu können und möchte lieber,— Herr Doktor— Sie ſprächen von etwas anderem. „Aber verräth Ihnen denn nicht der Spiegel,“ äußerte Thebdor Spangenberger ein wenig verletzt,„daß Sie eine ſehr anmuthige, junge Dame ſind und es ganz natürlich iſt, daß ich Sie ſchön finde und meine Braut nennen möchte? Nur das eine möchte ich wiſſen, ob Sie mir ein wenig, gut ſind; dann wird alles übrige ſich ſchon von ſelbſt finden, „Ich bin noch viel zu jung, Herr Doktor, entgegnete Leonie, die am liebſten davongelaufen wäre und dem gelehrten Herrn, der es im Grunde gut mit ihr meinte, nicht gern durch ſchroffe Zurückweiſung kränken wollte.„Bitte, laſſen Sie mir Zeit, — ich will mit Marga ſprechen, wenn Sie es erlauben, die wird Ae chemche den Entſchluß lieber von Ihren eigenen Lippen hören 5 „Heute nicht— es iſt viel, zu ſchnell, ſeien Sie mir nicht 5 i n unmöglich.“ 185 11 will ich Sie nicht, Fräulein Leonie,“ erwiderte Theobor der ein freudiges Reſultat ſeines Werbens erwartet hatte, verletzt.„Ich kann mir ja denken, daß Sie verwundert ſind, das iſt begreiflich; jawohl— ſprechen Sie immerhin mit Ihrer Fräulein Schweſter, das wird das Richtigſte ſein. 5 Unterdeſſen hatte ſich Lucianng dem Hert, als Gonzaga eben im Begriff ſtand, ihn zu verlaſſen? di and lhe Unterhaltung zwiſchen Doktor Theodoro und Leonie 70 Gedichts und einer Scene aus einer Komödie von Molisre die zugleich von vortrefflicher Ausſprache des Engliſchen und Franzöſiſchen Zeugniß ablegte. Sehr gefiel auch ein Gedicht in Pfälzer Mundart. Hierauf richtete der Direktor einige Worte an die Abiturienten und übergab den beiden Ober⸗ primanern Guſtav Auerbach und Ludwig Franck die ihnen für ihren Fleiß und Leiſtungen durch einſtimmigen Beſchluß der Lehrerkonferenz vom Beirath der Anſtalt zuerkannten Preiſe. Nach den trefflichen Abſchiedsworten des Abiturien⸗ ten Ernſt Schulz ſchloß die ſchöne Feier mit dem vorzüglich eingeübten Mailied von E. Fiſcher. Für den überhaupt aus⸗ gezeichneten Vortrag der Geſangsſtücke wurde dem Geſang⸗ lehrer der Anſtalt, Herrn Kabus, allſeitige Anerkennung zu Theil. Der Kriegerverein hielt am verfloſſenen Sonntag Abend eine Gedächtnißfeier an den Krieg 1870/½/1 ab. Die Feier fand im Vereinslokale zur„Stadt Lück“ ſtatt, das ſich leider als viel zu klein erwies, da ein Theil der Erſchienenen nur auf dem Gange und der Treppe, ein großer Theil über⸗ haupt nicht unterkommen konnte. Der J. Vorſtand, Premierliertenant der Landwehr Dr. Seiler, entwarf in großen Zügen ein Bild von der Bedeutung des Feldzugs für Deutſchland und Europa. Für Deutſchland bedeute er das Ende der jahrhundertelangen Zerſplitterung der deutſchen Stämme und die Erneuerung der Kaiſerkrone, für Europa den Frieden. Da der Erfolg in dem einzigen Zuſammenſtehen von Fürſten und Volk, in dem Verſchwinden aller Standes⸗ und ſonſtigen Unterſchiede beruhte, knüpfte er daran die Mahnung, deſſen ſtets eingedenk zu ſein und gegenüber den großen nationalen Fragen den partikulariſtiſchen und Partei⸗ ſtandpunkt fallen zu laſſen. Leuchtendes Beiſpiel für natio⸗ nales Denken ſei unſer Kaiſer, der das Vermächtniß Kaiſer Wilhelms., die Aufgabe des deutſchen Reiches künftig nur darin zu ſehen, ſich„in dem Wettkampf um die Güter des Friedens als Sieger zu bewähren“, treulichſt gehalten habe. Ihm gebühre daher auch nächſt den Mitkämpfern des glorreichen Krieges unſer größter Dank. Er fordere daher die Anwefenden auf, dieſem Dant durch ein dreimaliges Hoch Ausdruck zu geben, was auch enthuſtaſtiſch geſchah.— Das Vorſtandsmitglied, Herr Hauptlehrer Bernh. Weber feierte in kurzen, beredten Worten den Großherzog und das großherzogliche Haus. Er ſei es vor Allen geweſen, der zur Begründung der Reichsein⸗ heit beigetragen, indem er in größter Selbſtloſigkeit im In⸗ tereſſe des Ganzen die meiſten Opfer gebracht habe. Begeiſtert wurde das darauf ausgebrachte Hoch von der feſtlichen Ver⸗ ſammlung aufgenommen. Die gleiche begeiſterte Aufnahme fand der Toaſt auf die Armee, den Herr Kamerad Fuß im Anſchluß an ein mit großem Feuer vorgetragenes patriotiſches Gedicht ausbrachte. Herr Kamerad Kern feierte die deutſche Frau. Zur Verſchönerung des Abends haben noch beigetra⸗ gen Herr Kapellmeiſter Petermann der durch vorzügliche Wiedergabe einiger Violinſtücke ſich lauten Beifall erwarb, Herr Gebhardt, der wiederum durch ſeine friſche präch⸗ tige Tenorſtimme erfreute und der treffliche Baritoniſt der„Liedertafel“, Herr Voiſin, der ebenfalls durch ſei⸗ nen vollendeten Vortrag, wie durch ſeine hervorragende Stimme entzückte. Den mühevollſten Theil, die Begleitung, hatte wieder Herr Hauptlehrer Guſtav Reuther in liebens⸗ würdiger Weiſe übernommen und mit bekannter Präciſton ausgeführt. Auch trug er wieder mit großer Schneid einige Märſche auf dem Klaviere vor. Herr Hendrich ſorgte durch einige treffliche mimiſche Scenen ſowie durch einige humoriſtiſche Gedichte dafür, daß die Lachmuskeln nicht ein⸗ roſteten. Reichſter Beifall und Dank wurde allen genannten Herren zu Theil und Herr Premierlieutenant der Landwehr Hitze gab dieſem Dank in herzlichen Worten offiziellen Aus⸗ druck. Bei dieſer Fülle des Gebotenen vergingen unendlich raſch die Stunden und als man an den Aufbruch dachte, war Mitternacht längſt vorüber. Uns aber will es bedünken, als ob nicht nur die Vereinsmitglieder, ſondern auch die Gäſte, unter denen ſich auch einige Offtziere des hieſigen Regiments befanden, mit dem Bewußtſein nach Hauſe gegangen ſind, eine würdige und freudige Feier mitgemacht zu haben. »Der Kaufmänniſche Verein hat in ſeinen Jahresbe⸗ richten wiederholt die ſehr befremdliche Thatſache erwähnt, daß ſeine Wohlfahrtseinrichtungen ſeitens des hieſigen Han⸗ delsſtandes, für deſſen Wan ſ ſie doch gerade ge⸗ ſchaffen ſeien, gar keine Beachtung fänden, auch dann nicht, wenn bei beſonderen Anläſſen eine Reihe von ſonſtigen Stiftungen und dergl. mit Geſchenken bedacht wurden. Dabei hat der Vorſtand die in Hamburg, Leipzig, Chemnitz, Nürn⸗ berg u. a. O. von Kaufleuten und Induſtriellen in dieſer Beziehung gegebenen Beiſpiele öfterer und größerer Spenden rühmlichſt hervorgehoben. In den letzten Tagen iſt dem Verein nun eine hochherzige Gabe zu Theil geworden: aus dem Nachlaß einer Dame, einer Gönnerin des Vereins, empfing er 500 M. zu Gunſten des Unterſtützungs⸗Fonds und der Jubiläumsſtiftung für unbemittelte Handelsſchüler. Die Geberin wird in dankbarem Andenken des Verreins bleiben. Schneidermeiſter⸗Vereinigung. Kommenden Don⸗ nerſtag hält Herr Hauptlehrer außer hier in der Schneidermeiſter⸗Vereinigung einen Vortrag über: Die Or⸗ ganifation des Gewerbes, wozu ſämmtliche hieſige Schneider⸗ meiſter eingeladen ſind. Näheres im Inſeratentheil. Nicht überführt iſt bis jetzt der Mannheimer Vieh⸗ treiber, dem die Verübung des Ludwigshafener Luſtmordes dauerte ihm zu lange, er beabſichtigte, ſie durch ſein Kommen zur Laſt gelegt wird und der ſich dieſerhalb in Haft befindet. zu unterbrechen. „Weißt Du etwas Neues, Gonzaga?“ redete Lucianna den Bruder an, dort unter dem Orangenbaum ſteht der Doktor und macht Leonie eine Liebeserklärung.“ „Wenn er das in Deiner Gegenwart that,“ ſagte Gonzaga ſtirnrunzelnd,„dann wird es ſicherlich nicht ſo ernſt gemeint ſein.“ „O doch! Er ſprach deutſch, ſah ganz furchtbar verliebt aus und redete auf Leonie ein, daß ſie dunkelglühendroth vor Ver⸗ wirrung wurde. Oh,— mir macht man nichts weiß, ich habe es wohl geſehen.“ „Leonie wies ihn natürlich zurück?“ „Fiel ihr nicht ein. Warum ſollte ſie das auch,— der Doktor iſt doch eine ganz gute Partie,“ meinte Luctanna altklug. „Ja, ich glaube beſtimmt, ſie nimmt ihn,“ fuhr Lucianna nach einer Weile fort, während Gonzaga ſchwieg,„weil ſie Nie⸗ mand anders mag, ſelbſt Dich nicht— was ich doch eigentlich geglaubt habe,“ ſetzte ſie, ſchelmiſch lächelnd und ſtolz über ihre Allwiſſenheit dem älteren Bruder gegenüber, hinzu. „Du ſchwatzeſt Unſinn, Lucianna.“ „O nein,“ vertheidigte ſich dieſe eifrig und erröthend,„als wir neulich von allerlei Dingen plauderten, und ich fragte, ſagte mir Leonie offen heraus, daß ſie Dich verehrte— zum Heirathen aber nun und nimmer möchte.“ Auf Gonzaga's Lippen ſchwebte eine abfällige Bemerkung, doch er unterdrückte ſie und ſagte nur ſtreng:„Du thäteſt beſſer, Dich mit Deinen Büchern zu beſchäftigen, als Liebe und Hei⸗ rathen zum Gegenſtand Deiner Unterhaltung zu wählen, das paßt ſich meines Erachtens nicht für Dich.“ Jetzt war es an Lucianna, verwundert zu ſein,— bei ge⸗ wiſſen Gelegenheiten, wo von Liebe die Rede geweſen, war Gon⸗ zagg niemals böſe geworden; ſie gehörte doch mit ihren ſechszehn Jahren längſt zu den Erwachſenen, ja, die Mutter hatte ſchon mit fünfzehn geheirathet! Trotzdem beſchämte der Verweis aus ſeinem Munde das junge Mädchen ſtark, es war ein Dämpfer, den ſie ſich beſonders zu Herzen nahm, denn Gonzaga zürnte ſelten, und ſein Tadel traf viel bitterer, als ſelbſt ein ſtrafendes Wort von Carlos oder der Mama. „Worüber ſprachſt Du denn vorhin im Garten ſo ange⸗ legentlich mit Doktor Spangenberger?“ fragte Marga, als Leonie Muthmaßliches Wetter am Donnerſeg, 1. Auguſt. Der jüngſte von Großbritannien nach Dänemark und Süd⸗ ſkandinavien abgezogene Luftwirbel ſetzt ſeine Wanderung nach Nordoſten fort. Im Südweſten und Süden Europas nimmt der Hochdruck zu und ein neuer Hochdruck rückt auch vom atlantiſchen Ocean gegen Irland heran. Demgemäß iſt für Donnerſtag und Freitag bei ſteigender Temperatur trockenes und größtentheils heiteres Wetter zu erwarten. eeen der meteorologiſchen Station annheim. 5130 5 e 2 Zeit s Bem E—— 6 S S S S mm 30. Juli Morg. 720757,8 17,0 ſtill 30.„ Mittg. 2⸗757,0 22,2 30.„ Abds. 950757,0 19,1 N 2 31.„ Morg.750 0 14,8 N 2 1 Temperatur den 30. Juli 22,2 0 ieffte vom 30/81. Juli 13,4 Aus dem Großherzogthum. * Bruchſal, 30. Juli. Der Alt⸗Polizeidiener Janzer von Obergrombach ſtarb infolge Blutvergiftung. Beim Grünfutter⸗ holen wollte derſelbe das über die Kaſtenſeite des Wagens herunterhängende Futter zurückſtreifen, wobei ihm ein Holz⸗ ſplitter in den Handballen eindrang, der nach Verlauf von einigen Tagen den Tod herbeiführte. Karlsruhe, 30. Juli. Der Bürgerausſchuß bewilligte in ſeiner geſtrigen Sitzung 300,000 M. zur Canaliſation des Neugrabens, welcher ſich als ein Glied der dieſer Tage er⸗ wähnten Schwemmcanaliſation darſtellt. Nach den im Bürgerausſchuß gemachten Mittheilungen iſt die Durchführ⸗ ung der Schwemmkanaliſation, die alle Abwaſſer der Stadt ebenſo d in den Rhein abführt, in ſicherer Aus⸗ ſicht.— ie die Generaldirektion der Eiſenbahnen dem Stadtrath mitgetheilt hat, werden Pläne zur Höherlegung des Bahnhofs ausgearbeitet, doch halte die Generaldirektion dieſe Millionen erfordernde Höherlegung nicht für ſo drin⸗ gend. Nunmehr ſoll ſtädtiſcherſeits mit Hochdruck in dieſer Angelegenheit gearbeitet werden. Der Oberbürgermeiſter ermunterte, l.„Heidb..“, zu einer Kundgebung der geſamm⸗ ten Bürgerſchaft, damſt endlich die heilloſen Mißſtände be⸗ ſeitigt werden. Pforzheim, 30. Juli. Heute früh wurde der 26 Jahre alte Kutſcher Adolf Scholl, Sohn einer Wittwe von Groß⸗ ſachſenheim bei Vaihingen, todt aufgefunden. Der Unglück⸗ liche ſoll aus Eiferſucht den Bahndamm hinunterge ürzt worden ſein. Näheres iſt bis jetzt nicht bekannt. Möge die Unterſuchung weitere Aufklärung über den Todesfall bringen. * Pforzheim, 30. Juli. Etwas verſpätet wird dem „Pforzh. Anz.“ von glaubwürdiger Seite Folgendes mitgetheilt: Ein Gaſtwirth in einem Bezirksorte holte mit ſeinem Geſchirr am Sonntag den 21. d. Mts., Abends 10 Uhr, den Orts⸗ geiſtlichen in Pforzheim ab. Als man auf der Fahrt zwiſchen Pforzheim und Würm begriffen war, erhob ſich vom Würm⸗ fluſſe her ein Geſchrei, eine Chaiſe, die von der Würmer Seite herkam, hielt auf der Straße. Der Geiſtliche und der Wirth ſprangen aus ihrem Wagen und dem Fluſſe zu. Ein bild⸗ ſchönes Mädchen war in die Würm geſprungen, da jedoch das Flußbett zu flach war, ſo konnte ſie ihrem Leben kein Ende machen. Man brachte das Mädchen an's Land. Der Geiſt⸗ liche verwies ihr das ſchlimme Vorhaben. Die triefenden Röcke wurden von hilfreicher Seite etwas ausgerungen. In der Begleitung des Mädchens befand ſich eine Militärperſon, welche in der haltenden Chaiſe, aus der das Mädchen während der Fahrt herausgeſprungen war, wieder Platz nahm und Pforzheim zufuhr. Kehl, 29 Juli. Der Redakteur Thomas Reuther, früher bei dem antiſemitiſchen„Volksboten“ in Heidelberg, jetzt in Offenbach a.., wurde vom hieſigen Schöffengericht wegen Beleidigung zu 3 Wochen Haft und Tragung ſämmtlicher Koſten verurtheilt. In einer zu Heludingen Anfangs September vorigen Jahres gehaltenen Rede hatte Reuther geäußert: „Die jüdiſchen Soldaten, welche den Krieg 1870 bis 1871 mit⸗ gemacht, haben dies nicht aus Patriotismus gethan, ſondern 75 ſie mußten, ſie hätten ſich gedrückt, wo ſie nur gekonnt ätten.“ Kleine Mittheilungen. In Heidelberg erhängte ſich der Kärcher Valentin Wagner. Der Grund ſoll in einem Prozeß zu ſuchen ſein, der gegen Wagner anhängig war. In Heiligkreuzſteinach wurde Kaufmann und Land⸗ wirth Jacob Fitzer zum Bürgermeiſter gewählt. Pfälziſch-Heſſiſche Nachrichten. »Ludwigshafen, 30. Juli. Die am Samſtag unterhalb des Zollhafens geländete Leiche wurde als diejenige des 39 Jahre alten, ſeit etwa zehn Tagen abweſenden Peter Fiſcher von Neuhofen ermittelt. Fiſcher war ſeit einiger Zeit Witwer, beſchäftigt war, die Bücher nach beendetem Nachmittagsunterrich⸗ vom Tiſche zu räumen. „Ach, er redete ſo dummes Zeug, ich weiß es ſelbſt nicht mehr genau, 19 antwortete Lebnie ausweichend. Ich wette,“ bemerkte Marga ſcharf,„daß dieſer hochgebil⸗ dete Mann keineswegs dummes Zeug geſprochen hat; geſtehe es nur, er hat Dich gern? Im übrigen brauchſt Du Dich deſſen nicht zu ſchämen, es iſt vielmehr eine Ehre.“ „Er ließ ſo etwas durchblicken— aber ich glaube faſt— er wollte mich nur ein wenig necken.“ „Ich kann Dir die Verſicherung geben, daß Doktor Spangen⸗ berger ernſte Abſichten hegt, er vertraute es mir an, Leonie; eigentlich ſollte ich noch darüber ſchweigen, aber Du kannſt es ja auch erfahren! Dir ſteht ein großes Glück bevor; denke nur, er will Dich heirathen!“ „Aber dieſe nachdrücklich und im Tone einer äußerſt frohen Verkündigung geſprochenen Worte ſchienen auf Leonſe die ent⸗ gegengefetzte Wirkung hervorzubringen; ſie wurde blaß und hätte vor peinlichem Schreck beinahe den Bücherpack in ihrem Arm zu Boden fallen laſſen. „Heirathen, mich, allmächtiger Gott, wie nur der Doktor darauf kommt? Mich! Nein, nein Marga, das kann ich nicht.“ weshalb nicht, wenn ich bitten darf?“ fragte dieſe gereizt. „Weil, weil— hier erröthete Leonie wieder,„weil ich mir das garnicht denken kann und es mir ſchrecklich wäre!“ „Ich will Dir mal was ſagen,“ begann Marga, den auf⸗ ſteigenden Aerger unterdrückend— denn ſie hatte ſich vorge nommen, in dieſer wichtigen Angelegenheit, wo ſo viel auf den Spiel ſtand, beſonders klug und diplomatiſch vorzugehen— was Du da vorbringſt, iſt einfach Blödſinn und beweiſt deutlich, daß Du überhaupt garnicht im Standc biſt, zu ermeſſen, was Doktor Spangenberger Dir für eine Ehre erzeigt, wenn er, der wohl⸗ habende, hochgeachtete Mann aus vornehmer Familie, Dich armes, unbedeutendes Mädchen zur Frau begehrt. Stelle Dir doch nur vor, Du wirſt Frau Doktor, ſpäter ſogar Frau Profeſſor, be⸗ kommſt einen ſoliden, ſtattlichen Gatten, was willſt Du denn eigentlich, wie kann der Gedanke dieſes unerhörten Glückes Dir ſchrecklich ſein? Ich begreife Dich nicht.“ (Fortſetzung folgt.)

4. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Maunheim, 31. Juli. hinterläßt neun Kinder und lebte in ſehr ärmlichen Verhält⸗ niſſen.— Die gerichtliche Beſichtigung der am Sonntag früh bei dem Mundenheimer Brückchen geländeten Leiche eines un⸗ bekannten Mannes hat geſtern ſtattgefunden und keinerlei Momente ergeben, welche auf eine gewaltſame Tödtung von fremder Hand ſchließen laſſen. Die Wunden am Kopf ſind lediglich Schürfwunden, die von dem Anſtoßen des Körpers während des Treibens im Waſſer herrühren. Somit ſind alle Gerüchte, welche auf Verbrechen ſchließen laſſen, vollſtändig Mntoens Wer der Geländete iſt, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. DLudwigshafen, 30. Juli. Am Brückenaufgang ſpielte ſich heute Abend ein aufregender Vorfall ab. Der 24jährige Karl Rottmann von Mutterſtadt trat nämlich dort auf den hieſigen Schutzmann Schäfer zu und drohte demſelben ohne vorgängige Auseinanderſetzung mit einem ſechsläufigen ſcharf geladenen Revolver die Beförderung in's Jenſeits. In der höchſten Bedrängniß ſprang der Schutzmann dem verwe⸗ genen Menſchen in die Arme und balgte ſich längere Zeit mit ihm herum, um ihm die Waffe zu entreißen, was aber erſt nach längerem Ringen und nachdem anderweit Hilfe herzukam, gelang. Rottmann iſt nämlich körperlich ungemein kräftig. Auf dem Wege zur Polizei machte er wiederum einen Anfall auf den Schutzmann, wurde aber überwältigt. Als Grund dieſes verwegenen Streiches wird angeführt, daß Schäfer als Gendarm gegen den Rottmann einen Verhaftsbefehl auszu⸗ führen und Anzeige zu erſtatten hatte. ., Frankenthal, 30. Juli. Durch die machte ſeiner Zeit ein Aufſehen erregender Vorfall die Runde, der heute vor der Strafkammer des hieſigen Landgerichts ſeine Sühne fand. Der Wirth Karl Steuerwald in Groß⸗ bockenheim ſchoß nämlich in der Nacht vom 10./11. März d. J. einigen Burſchen, welche an ſeinem Fenſterladen allerlei Un⸗ ſug verübten, auf der Flucht aus einer mit Schrot geladenen linte in den Rücken. Einer der Burſchen, Bindewald mit Namen, wurde ſo ſchwer getroffen, daß er längere Zeit in Lebensgefahr ſchwebte und 2 Monate das Bett hüten mußte. MWegen fahrläſſiger Körperverletzung wurde Steuerwald heute u 300 M. Geldſtrafe event. 30 Tage Gefängniß und zu den 'oſten verurtheilt. Harthanſen, 30. Juli. Ein Vater gerieth vorgeſtern mit ſeinem 17;jährigen Sohne wegen eines von demſelben an⸗ geknüpften Liebesverhältniſſes mit einem noch jüngeren Mäd⸗ chen in Wortwechſel. 918 ſtieß er bei ſeinem Sohne auf ſolchen Widerſtand, daß er ſich hinreißen ließ, ſeiner väter⸗ lichen Autorität mit einem Stocke Nachdruck zu verſchaffen. Dieſe Zurechtweiſung nahm ſich der Junge anſcheinend ſehr u Herzen. Er fiel zu Boden und ſtellte ſich wie todt. Dar⸗ ber in große Verzweiflung. Der Vater war be⸗ ſtürzt, die Mutter jammerte händeringend um ihren Eduard. Der vermeintlich Todte hatte die Augen geſchloſſen; er wurde zu Bett gebracht und Belebungsverſuche angeſtellt. Der Herr Pfarrer wurde geholt und Herr Dr. Orth telephoniſch von Speyer herbeigerufen. Dieſer erkannte ſofort die Situation, die eine Verſtellung war. Leimersheim, 28. Juli. Geſtern Abend wollten laut „Pf. Pr.“ drei auf einem Schiffe hier beſchäftigte Leute ſich von einem Wirthshaus wieder auf ihr Schiff begeben. Kaum war ihr Nachen jedoch eine Strecke vom Land entfernt, als er kenterte, wobei die beiden Inſaſſen in den Rhein fielen, während der dritte Inſaſſe im Fahrzeug blieb. Die beiden fanden in den Wellen den Tod.— Ferner wollte ein Schiffer mittels eines kleinen Nachens an ein auf Untergrund gerathe⸗ nes Schiff überſetzen, als derſelbe von einem Tau über Bord geſchleudert wurde. Rettung konnte ihm nicht gewährt werden und J A auch er in den Wellen ſeinen Tod. Kleine Mittheilnngen. In Pirmaſens verſetzte der Schuſter Eduard Sämann ſeiner Frau aus Eiferſucht eine Anzahl Meſſerſtiche, von denen einer die Naſenſpitze der Frau beinahe abſchnitt.— Ein anderer Schuſter Namens ritz Jeckel ſchlug der ledigen Näherin Juliana Mai einen aßkrug auf den Kopf, daß der Krug in Stücke ſprang und zwar deßhalb, weil die Mai den Jeckel an eine Schuld für geleiſtete Näharbeiten mahnte. Tagesneuigkeiten. — München, 30. Juli. dun der wülthete, niederbayeriſchen Blättern dele ge, geſtern ein Gewitterſturm. In Straubing wurden Hunderte von Fenſterſcheiben zertrüm⸗ mert, Schornſteine umgeſtürzt und zahlreiche Bäume ent⸗ wurzelt. Der Flecken Geiſelhöring wurde beſonders ſchwer betroffen. Einzelheiten über das Unwetter, das an den im vorigen Jahre über Erding hingegangenen Cyelon erinnert, ſtehen noch aus. eMünchen, 20. Juli. Die„Münch. Neueſt. Nachr.“ melden, daß bei dem geſtrigen Gewitterſturm in Geiſelhöring der Sohn eines Bauern unter den Trümmern einer Scheune begraben worden iſt. Mehrere Gebäude wurden abgedeckt. — Köln, 31. 5 Nach Berichten der„Kölniſchen gingen während der letzten Tage in ganz Rhein⸗ and und Weſtphalen ſtarke Gewitter mit orkanartigem Sturm und ſchweren Hagelſchauern nieder, von denen beſon⸗ dern das Moſelthal am meiſten mitgenommen wurde. Der in Obſtgärten und Getreidefeldern angerichtete Schaden iſt ſehr beträchtlich, während die Weinberge verhältnißmäßig verſchont blieben In Weſtphalen ſind bisher 15 Fälle be⸗ kannt geworden, in denen der Blitz in Wohnhäuſer einſchlug und dieſe entzündete. In Rellinghauſen wurden zwei Männer vom Blitz erſchlagen, zwei andere betäubt. Im Münſter⸗ lande wurde durch Hagelſchlag bedeutender Schaden ange⸗ richtet; il Strecken von Getreidefeldern wurden verwüſtet. 5 ien, 30. Juli. Aus Weikersdorf bei Baden wird gemeldet: Im dem Gaſthauſe„zum luſtigen Waldbauer“ ielte ſich eine blutige Scene ab. Die Wittwe Aloiſta ayer betreibt mit ihren beiden Söhnen Franz und Karl das genannte Gaſthaus. Die beiden Brüder geriethen in einen Wortwechſel. Franz kam dabei ſo in ge daß er das auf dem Schanktiſche liegende Fleiſchermeſſer ergriſſ und damit ſeinem Bruder Karl vier tödtliche Stiche am Bauche und an der Bruſt beibrachte. Die 85jährige Mutter wurde wahnſinnig. New⸗Pork, 20. Juli. Im Staate Michigan wüthen zur Zeit verheerende Waldbrände. Aus Muskegon wird be⸗ richtet: Innerhalb 100 Meilen von Muskegon wüthen ge⸗ waltige Waldbrände, die ſich über eine Strecke von 6 bis 7 Meilen verbreitet haben. Tauſende von Ackern Wald ſind in Laketon, Fruitland und Dalton ein Raub der Flammen geworden. Hunderte von Häuſern ſind von Zerſtörung be⸗ droht. Es hat ſo lange nicht Neren daß der Erdboden fadlt. ds glüht. Die Luft iſt überall derart mit Rauch ge⸗ t, daß man nur auf ganz kurze Entfernungen ſehen kann. Die meiſten Bäche und Brunnen ſind vertrocknet und es iſt kein Waſſer zu haben.— Aus Detroit ſchreibt man: Ueber Waldbrände im nördlichen Theile des Staates ſind weitere beunruhigende Meldungen eingetroffen. Der Verkehr mit jener Gegend iſt faſt ganz unterbrochen und nur wenig läßt ſich zur Zeit über die ſchwere in Erfahrung bringen. Seit einer Woche wüthet in den Wäldern von Grand Traverſe und Benzie ein ungeheurer Brand. Mehrere kleine Ortſchaften ſind der Zerſtörung anheimgefallen. Das Flammenmeer erreichte den Ort Tompfonville und verwan⸗ delte die blühende Anſiedlung ſchnell in rauchende Trümmer. Die Bewohner retteten ſich durch ſchleunige Flucht. Meilen⸗ weit ſieht man die prächtigen Forſte in Flammen ſtehen. Die Bewohner von Mechanie City ſind von dem nahenden Verderben bedroht. Von allen Seiten wälzt ſich ein Flam⸗ menmeer auf das Städtchen zu. Auch in Alpeng, Cheboy⸗ gan und Charleroix ſind Waldfeuer gusgebrochen. Viele kleine Niederlaſſungen ſollen von der lodernden Glut ver⸗ nichtet worden ſein. Man befürchtet, daß nicht alle Be⸗ wohner der heimgeſuchten Gegend ſich rechtzeitig in Sicher⸗ heit bringen konnken. —— Aeueſte Nachrichten und Telegramme. Wien, 30. Juli. Wie polniſche Blätter behaup⸗ ten, hat Kaiſer Wilhelm den Cardinal Ledochowski durch den Geſandten v. Bülow zu ſeinem 50jährigen Prieſter⸗ Jubiläum beglückwünſcht. *Wien, 30. Juli. Die„Neue Fr. Preſſe“ bringt heute Abend auch eine Unterredung mit dem Metropoliten Clement über die Reiſe der bulgariſchen Abordnung nach Petersburg. Clement erklärte, daß jede Regierung in Sofia ruſſenfreundlich ſein müſſe. Der Fürſt habe ſchon unter Stambulow die Ausſöhnung bewerkſtelligen wollen, was mißlungen ſei. Ueber den Empfang beim Fürſten Lobanow äußerte Clement, außer dem guten Empfang ſeien noch Beweiſe des Wohlwollens Rußlands erfloſſen, die der hohen Politik angehören und der Oeffentlichkeit ſich entziehen. Bulgarien müſſe ein orthodoxes Herrſcher⸗ haus haben und ſicher werde Bulgarien es haben. Jeden⸗ falls ſei die Ausſöhnung mit Rußland eine vollzogene Thatſache. Die Bedingungen entzögen ſich der Ver⸗ öffentlichung. Peſt, 30. Juli. In ungariſchen Kreiſen will man wiſſen, Fürſt Ferdinand werde früher oder ſpäter ent⸗ ſprechend der Entwicklung des Aufſtandes mit bulgariſchen Truppen in Macedonien einmarſchiren. * Paris, 30. Juli. Dem„Temps“ wird aus Madrid gemeldet, die Regierung habe mit der Direktion der überſeeiſchen Dampferlinien Verhandlungen über die Einſchiffung von 20 000 Mann Infanterie, 1500 Reitern, 900 Artilleriſten, 6 Genie⸗Compagnieen, welche zwiſchen dem 20. Auguſt und 10. September zu vollziehen wäre, eingeleitet. Die Reſerviſten der Claſſe 1891 ſollen die 20 Regimenter verſtärken. Sie werden diesmal in der Heimath ausgerüſtet und bewaffnet werden. Marſchall Martinez Campos wünſcht die Verſtärkungen vor der Herbſt⸗Nachtgleiche zur Verfügung zu haben, um am 1. Oktober mit 50000 Mann die Operationen zu be⸗ ginnen. Der Ankauf von Mauſergewehren wird be⸗ ſchleunigt, da der Marſchall ſich über verſchiedenartige Bewaffung der Colonialarmee beſchwert. Der ſpaniſche Geſandte in Waſhington hat die Regierung der Union auf die Vorbereitungen zu verſchieden Flibuſtier⸗Expedi⸗ tionen aufmerkſam gemacht. “Havanna, 30. Juni. Die Spanter ſchlugen zer⸗ ſtreute Banden der Aufſtändiſchen im Diſtrikt Baracoa. Die Spanier hatten 31 Verwundete, die Aufſtändiſchen 16 Todte und zahlreiche Verwundete. London, 30. Juli. Einer„Times“⸗ Meldung aus Sanſibar zufolge waren 200 engliſche Marineſoldaten am 21. in Gaſt angekommen, ſie haben aber den Ort gänzlich verlaſſen gefunden. Der ganze Mynueſtamm ſoll ſich im Aufſtand befinden. An der Küſte herrſcht Unruhe. Feind⸗ ſeligkeiten könnten binnen Kurzem beginnen. Beim Angriff auf das befeſtigte Lager im Bereich von Schimba müſſe man auf hartnäckigen Widerſtand gefaßt ſein. Florenz, 30. Juli. Heute früh wurde hier ein leichter Erdſtoß beobachtet. In den benachbarten, bereits durch Erdbeben heimgeſuchten Landſtrichen wurde ein ſehr heftiger Erdſtoß verſpürt, dem unterirdiſches Getöſe vorausging. Die Bewohner ſind auf das Aeußerſte beunruhigt. 65 5* (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) *Berlin, 31. Juli. Der„Lokalanzeiger“ meldet aus Montreux: Geſtern Nachmittag ſank der neuangelegte 100 Meter lange und 20 Meter breite Quai de Neſtle in den Genferſee. Der Materialſchaden iſt bedeutend. Ein Menſchenverluſt iſt nicht zu beklagen.— Daſſelbe Blatt meldet aus London: In Omagh(Irland) kam es bei der Wahl zu einem ernſten Aufruhr. Nach langem Kampfe gelang es der Polizei die Straßen zu räumen. 30 Konſtabler wurden verwundet, 4 davon lebeusgefähr⸗ lich.— Wie dem„Lokalanzeiger“ aus Genf berichtet wird, riß das Seil der Rhone⸗Fähre in dem Augenblick, als 5 Perſonen hinüberfuhren. Das Schiff kippte um, wobei 4 Perſonen ertrunken ſind. Lemberg, 31. Juli. In Przamy dauert der Maſſenausſtand der Arbeiter fort. Die Vermittelung des Gewerbeinſpektors blieb erfolglos. Es wurden aber⸗ mals zahlreiche Arbeiter verhaftet. *Syofia, 31. Juli. Der Miniſter des Aeußern erklärte die Bukareſter Meldung über die dem Metropolit Clement angeblich ertheilte Vollmacht für falſch. Für den Fall, daß Clement ſolche Vorſchläge gemacht, habe er Rußland getäuſcht. Sofia, 31. Juli. Die„Agence baleanique“ mel⸗ det: Die Unterſuchung in der Angelegenheit der Ermor⸗ dung Stambulows dauert fort. Entgegen der allgemein verbreiteten peſſimiſtiſchen Anſchauung, daß die Thäter entwiſcht ſeien, verſichert der die Unterſuchung führende Prokurator des Appellgerichtshofes, es ſei geſtern gelun⸗ gen, außer Georgie, der ſich ſeit 10 Tagen in den Hän⸗ den der Behörden befindet und einer der Mörder ſei, ein anderes Individuum zu verhaften, welches auf Grund ernſter Indizien gleichfalls als Thäter angeſehen werden könne. Dieſes Individuum hat einige Tage vor dem Morde erklärt, daß Stambulows Kopf binnen drei Tagen fallen werde. Den Haupturheber er⸗ blickt die Unterſuchung in Halew, demjenigen verwundeten Individuum, welches der Verfolgung durch den Diener Stambulows infolge des bekannten Mißverſtändniſſes entgangen iſt. Der Leiter der Unterſuchung iſt über⸗ zeugt, daß Halew ſich in Sofia verborgen halte, da es ihm bei ſeiner Verwundung und angeſichts der noch am Abend der That ergriffenen Maßnahmen unmöglich ge⸗ macht worden ſei, die Grenze zu überſchreiten. Mannheim, 30. Juli. Aus der Handelskammer. Güterwagen auf Station Mannheim betr. Heute waren: beſtellt und bereitgeſtellt: 369 gedeckte 605 offene Zuſammen 974 Wagen Mannheimer Effektenbörſe vom 30. Juli. heutige Börſe war etwas belebter. Brauerei⸗Aktien beliebt. Umgeſetzt wurden: Junge Pfälz. Hypothekenbank⸗Aktien 171³⁰ Eichbaum⸗Brauerei⸗Aktien 157, Mannheimer Lagerhausgef⸗ Aktien 118.75. Wir notiren 99105 Bad. Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik⸗Aktien 399., Weſteregeln Alkali 168 bez., Aktiengef. 15 chem. Induſtrie 128.90 bez. u.., Mannheimer Aktien⸗ rauerei 164., Brauerei Storch 189.20 bez., Ludwigshafener Brauerei 220., Heidelberger Aktien⸗Brauerei 148., Brauerei Ganter 123., Brauerei Schwarz 105.50 G. 106., Mannheimer Verſich.⸗Aktien 607.50 G. Frankfurter Mittagsbörſe vom 30. Juli. Nachdem die Ultimo⸗Liquidation nahezu beendet und Geld wieder weſentlich billiger geworden iſt, zeigte die heutige Börſe bei ziemlich belebtem Verkehr recht feſte Haltung. Die treibende Kraft lag in Berlin, von welchem Platze namentlich Bank⸗ actien gekauft wurden. Induſtrieactien meiſt in günſtiger Haltung. Höchſter Farbwerke, Scheideanſtalt, Kölner Stra⸗ ßenbahn je 1 pCt., Verlag Richter 2 pCt., Lederwerke Spier und Spicharz je ¼ pCt. höher, Trambahnactien waren da⸗ gegen 2 pCt. billiger offerirt. Privat⸗Diskonto 1¾—1½ pCt. Fraukfurter Effekten⸗Soeietät v. 30. Juli, Abds. 6¼ lhr. Oeſterreich. Kredit 338, Diskonto⸗Kommandit 220.60, Berliner Handelsgeſellſchaft 158.90, Darmſtädter Bank 156.90, Dresdener Bank 164.75, Banque Ottomane 141.20, Oeſterr.⸗ Ung. Staatsbahn 368¼, Lombarden 96½, Raab⸗Oedenburger 98 ½, Ung. Goldrente 103.80, Nationalbank für Deutſchland 141.80, 4½proz. Argentinier innere 47.90, do. äußere 49.90, Sproz. Buenos⸗Ayres 34.50, Gproz. Mexikaner 91.15, Brauerei Storch 139.30, Gelſenkirchen 178.70, Harpener 156.50, Hi⸗ bernig 161.90, Laura 187.80, Bochumer 158.50, Alpine 79, Gotthard⸗Aktien 184.60, Schweizer Central 146.10, Schweizer Nordoſt 142.10, Schweizer Union 99.80, Jura⸗Simplon 99.80, 5proz. Italiener 88.90. Mannheimer Produktenbörſe vom 30. Juli. Weizen per Juli 14.05, Nov. 15.—. Roggen per Juli 12.—, Nov. 12.50. Haſer per Juli 13.—, Nov. 12.50. Mais per Juli 11.85, Nov. 11.25 M.— Tendenz: feſter. 5 die Ahnahme der vissible supply war Amerika wieder höher, in Folge deſſen zeigte Weizen eine weſentliche Beſſerung und wurden Poſten per November bis.50 M. per 1000 Kilo theurer bezahlt. Uebriges ruhig. Schifffahrts Nachrichten. Maunheimer Hafen Verkehr vom 29. Juli. Schiffer ev. Kap. Schiff Kommt von Ladung Ctr. Haſenmeiſterei II. öhr Mainz 11 Antwerpen[Stückgüter 8708 eelen de Gruyter Ruhror Kohlen 18000 Gieſen G. Nikolaus ochfeld 5 9770 Terfun Helena uhrort 0 14000 v. Stockum Prinz W. v. P. 75 5 15490 Dücoffre Concordia Rotterdam Stückgüter 2014 Ullrich Chriſtina Biebrich Cement 5828 Alefſen D..⸗P.⸗G. 7 Rotterdam; Petroleum 20892 errmann Roſa Afra 55 etreidt 1948 ähner Mannbeim 8„ 8 16516 Hafenmeiſterei III. Bungarts Katharina, Rotterdam Getreide 40670 Schaben Margarethe 8 8 980e Domsdorf Helena Cornelia 5 Borde 15940 eckmann omberg Ruhrort Kohlen 18984 auhardt adonna Heilbronn Soda 1500 Hafenmeiſterei IV.(Neckarhafen). Kloos Ehriſting Antwerpen Phospyat 4850 Maier Salier Duisburg ohlen 1251 Meiſter Ne Karcher 14 55 5 e Daenen Hochfeld 55 12000 ofmann ohenzollern 0 5800 Anſtatt hillppßp 5 72050 Sypecht Anna Maria Dufsburg 10 450⁰⁰ Keßler Clara Marie 75 15¹00 Bach Anng 7 12401 Mühlenfelb Louiſe 2 1 15900 VBoß Mheinluſt Ruhrort 7 7550 boſten Boruſſta. 10 17889 mken Potsbam 7 5 6700 affmann Mannheim 5 5 15600 Link Honora parentes„ 7 9100 Goos kledrich 7 2 4000 Rauth hilo Jagſtfeld Salz 11¹⁵ immermann ohann 75 05 78⁵ mpf Karia 75 75 1085 Weber Marie eilbronn Bretter 700 Sare Johanna berbach Brennholz 850 Knobel Magdalena.⸗Gemünd Steine 1000 S C. Menzer.⸗Gemünd 9 17⁰⁰ ock Kätchen Pleutersbach„ 1400 Herrmann 45 al afzegelel e Spebet 5 5 7 ugu 5 Page elene vabette Dulsburg Koßten 12800 Schuitt harlotte 5 2 129⁰⁰ Vom 30. Jult: Hafenmeiſterei 1 Gundlach Schiller[Rotterdam Stückgüter— Kempers Wllhelmina 5 8285 Nußbaum Victoria Köln„ 275 Karbach Rhein 755 9275 New⸗Nork, 29. Juli.(Drahtbericht der Red Star Line, Antwerpen.) Dampfer„Friesland“ Antwerpen ab, iſt heute hier angekommen. Philadelphia, 30. Juli.(Drahtbericht der Red Star Line, Antwerpen). Dampfer„Switzerland“, abgefahren am 17. Juli von Antwerpen iſt heute hier angekommen. (Mitgetheilt von der konzeſſionirten Auswanderungs⸗ Generalagentur Conrad Herold in Mannheim, N 1, 1, Kaufh.) Waſſerſtandsuachrichten vom Monat Juli. am 20. Juli von Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 26. 27. 28. 29. 30.31. Bemerkungen. Konſtanz 36,75 3,75 3,69 Hüningen 2,47 2,44 2,41 2,34 2,36 Abds. 6 U. Kehl 42,85 2,83 2,81 2,77 2,71 N. 6 U. Lauterburg. 3,98 3,86 3,88 3,81 3,75 Abds. 6 U. Maxan 4,08 4,06 4,00 3,98 3,91 2 U. Germersheim 3,91 3,88 3,79 3,72.-P. 12 U. Maunheim 3,88 3,83 3,77 8,72 8,66 8,60 Mgs. 7 U. Mainz 2,08 2,07 2,08 1,98 1,96 P. 12 U. Bingen ,80 1,88 1,75 1,73 10 U. Kaub. 2,06 2,062,001,97 2,00 2 U. Koblenz 2,14 2,18 2,07 2,04 10 U. Köln.2,08 2,12 2,10 2,06 2,00 2 U. Nuhrort 1,53 1,52 1,48 9 U. vom Neckar: Maunheim. 3,89 3,84 3,80 3,78 3,69 8,62 V. 7 U. Heilbronn 0,75 0,75 0,62 0,74 0,68 V. 7 U. Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..60—-9 55 Ruſſ. Imperials Mk.—— 20 Fr.⸗Stücke„ 16 24 20 Dollars in Gold„ 419—16 Engl. Souvereigns„ 20 4086 Auf der bis jetzt unübertroffenen Pfaff. Nähmaschine können nicht allein die ſchönſten u feinſten Näharbetten in tadel⸗ galeen dieſelbe eignet ſich ur Anfertigung von Stickereien jeglicher Art in ſchönſter Auß⸗ Allein⸗Verkauf bei 8 Martin Decker, Mannheim, A 3, 4 Vis--vis dem Theater⸗Eingang. 68372 Waſchgarnituren. bei Louis Franz, Paradeplatz, Maunzeim Die

wue Mannheim, 31. Juli. Seneral⸗Anzeiger. 8. Seite. Amks⸗ und Kre is⸗ Erbeinweiſung. No. 13702. Die Wittwe des Nane e Wilhelm eißner, Maria Katharina geb. Rieg in Waldhof, hat um Ein⸗ latied hr die Gewähr des Na laſſes ihres Ehemannes gebete ieſem Geſuche wird ſtattge⸗ geben, wenn nicht binnen 3 Wochen Edannhe dagegen erhoben wird. Mannheim, 19. Juli 1895. Müller,. 69260 Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts. Erbeinweiſung. Nr. 14215. Die Wittwe des Wirths Thomas Röſer hier, Maria Thereſta, geb. Rauſch, hat darum nachgeſucht, ſie in die Ge⸗ währ des Nachlaſſes ihres 7 Ehe⸗ mannes einzuſetzen. Dieſem Geſuche wird entſprochen, wenn innerhalb drei Wochen keine Einſprache dagegen erhoben wird. Mannheim, 27. Juli 1895. Gerichtsſchreiber Großherzoglichen Amtsgerichts. 967 Müller. Aonkursverfahreu. Nr. 36920. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Bäckers Auguſt Maier hier iſt Termin zur Erklärung über den von dem Gemeinſchuldner eingereichten Vorſchlag zu einem Sr au Freitag, 9. Auguſt 1895, Vorm. 10 Uhr vor Gr. Amtsgericht II hier be⸗ ſtimmt. Mannheim, 29. Juli 1895. Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Stalf. 69689 Bekanntmachung. Die Schloſſerarbeiten zum Neu⸗ hau einer Desinfections⸗Anſtalt ſollen im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ 00 bis längſtens onnerſtag, den 1. Auguſt, Vormittags 11 Uhr bef unterfertigter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt Arbeitsverzeich⸗ niſſe eo8en Erſtattung der Um⸗ drückgebühren in Empfang ge⸗ nommen werden. 69464 25. Juli 1895. ochbauamt: hlmann. Verſteigerung. Ein ausrangirtes Arbeits⸗ 7 erd, noch brauchbar für Sandwirthe, wird 69391 den 5. Auguſt d.., ormittags 9 Uhr auf dem ſtädt. Viehhofe gegen Baarzahlung an den Meiſtbieten⸗ den verſteigert. Mannheim, den 25. Juli 1895. Direction der ſtädt. Gas⸗ u. Waſſerwerke Mannheim. Iwangg⸗Derfeigerung. Donnerſtag, 1. Auguſt 1895, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 dahier: 5 69688 8 große Reiſekoffer, 4 Kleider⸗ ſchränke, 2 Schreibkommoden, 3 Kommoden, 2 Kanapee, 4 Spiegel, 1 ſilb. Taſchenuhr, 2 Spiegel⸗ ſchränke, 3 Waſchkommoden, 4 Chiffonier, 6 Rohrſtühle, 2 Trink⸗ hörner, 1 ausgeſtopfte Wildkatze, 8 Tiſche, 4 Nipptiſchchen öffentlich gegen Baarzahlung im Vollſtreck⸗ Angswege verſteigern. annheim, den 30. Juli 1895, Göbel, Gerichtsvollzieher. Schmetziugen. Verſteigerung. Kommenden Montag, den 5. Auguſt 1895, Nachmittags 1 Uhr anfangend, verſteigere ich aus der J. Hirſch, an den Schloßplanken zu Schwetzingen: 104 Mille Cigarren und Ciga⸗ rillos, mittlere Sorten, Sumatra⸗ Umblatt, ⸗Deckblatt, Nippen, ava⸗Umblatt, gadgti Rippen, ickelformen, Arbeitstiſche, Stühle verſchiedene Preſſen Brenn⸗ maſchine mit Bränden, Packpapier, vollſtändige Comptoir⸗Einrichtung u. ſ. w. öffentlich gegen 1 55 4 lung. Auguſt Horix, Konkursverwalter. Fahrnif⸗Verſteigerung. Der Unterzeichnete verſteigert am 69665 Montag, den 5. Auguſt d.., Vormittags ½ Uhr anfangend, der Erbtheilung wegen, aus dem Nachlaſſe der verſtorbe⸗ nen Thierarzt Pet. Kohlhepp Wittwe. von Ladenburg in der Behauſung derſelben gegen eige ettung, eißzeug, Schrein⸗ werk, Bilder, Spiegel, ein älteres Tafelklavier, eine alte Violine, eine große Badewanne, Küchen⸗ einrichtung, Faß⸗ u. Bandgeſchirr, eine Kelter, eine Obſtmühle, Apfel⸗ wein, 1893er und 1894er Schries, eimer Traubenwein, mehrere laſchen Johannisbeerwein, Land⸗ Wirthſchaftliche Geräthe, Wagen, eine Häckſelmaſchine, eine Rüben⸗ mühle, eine eiſerne Pfuhlpumpe, eine alte Chaiſe, ein Bernerwägel⸗ chen, ein Schlitten, Pferdegeſchier, eine größere Parthie altes Eiſen und noch verſchiedenes Anpere, Taee de, nrchte, Fahrniß⸗Nerſteigerung. „Wegen Wegzug verſteigere ich, Seckenheimerſtraße 36(Augarten) Donnerſtag, den 1. Auguſt, Nachmittags 2 Uhr gegen Baarzahlung folgendes: Bilder, Spiegel, eine Pendul, 4 vollſtändige Betten mit Roßhaar⸗ und Seegrasmatratzen, 1 Kinder⸗ bettlade mit Roſt, 1 Chiffonier, 1 Büffett, 1 Ausziehtiſch, 1 franz. Kommode, ein Waſchtiſch und 2 Nachttiſche mit Marmorplatten, 1 Peluchecanapee mit 6 Seſſel, 1 Ledertuchcanapee, Tiſche, Stühle, 1 Blumentiſch, 1 Converſations⸗ lexikon, 1 Doucheapparat, Thüren und Fenſter, Gartenbänke und Schläuche; ferner eine Parthie Herrenkleider u. verſch. Uhren. 69620 Daniel Aberle. Bitte. buck fällt die Ergänzung der Vorräthe an Bekleidungsſtücken nothwendig. 52502 Wir richten daher an die Herren 0 Vertrauensmänner und Freunde unſeres Vereins die Bitte, Samm⸗ lungen von für unſere Zwecke noch brauchbaren Schuhen, Weiß⸗ zeug, alten Teppichen, wollenen Decken, ſowie von Röcken, Hoſen, Weſten, Hüten, Mützen u. dergl. zu veranſtalten. Insbeſondere bitten wir um Abgabe von Unter⸗ kleidern wie Hemden, Unterhoſen, Unterjacken und wollenen Socken. Auch wären Geldgaben ſehr erwünſcht, damit wir den in er⸗ höhtem Maaße an uns heran⸗ tretenden Anforderungen voll⸗ ſtändig gerecht werden können. Außerdem wolle man eine Sammelſtelle zur Empfangnahme der Gaben beſtimmen und dieſelben an Hausvater Lamparter in Ankenbuck— Station Klengen der bad. Schwarzwaldbahn, wenn Frachtgutſendung, oder Poſt Dürr⸗ heim, wenn Poſtpacket— abſenden. Die Abſendung der geſammelten Gegenſtände kann auch an die Zentralſammelſtelle in Karlsruhe — Sofienſtr. 25— erfolgen, von wo aus die Weiterbeförderung veranlaßt werden wird. Etwaige Geldgaben bitten wir unſerem Vereinskaſſier, Herrn Geiſtlichen Verwalter Ludin in Karlsruhe— Sofienſtr. 19— ein⸗ ſenden zu wollen. Karlsruhe, 13. November 1894. Der Ausſchuß des Landesvereins für Arbeiterkolonien im Groß⸗ herzogthum Baden: Geheimrath Dr. L. von Stößer 7 A Anfertigung künstlicher und moderner Haararbeiten, Perrücken, Toupets, Locken, Chignon's, Scheitel, Zöpfe, Stirnkrisuren, Haarketten ete. 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Diejenigen Mitglieder, welche ſich Sonntag, den4 Auguſt amLandes⸗ — Kriegerfeſt in Karls⸗ ruhe betheiligen wollen, ſich aber noch nicht angemeldet haben, wollen das umgehend entweder bei Herrn Rechtsanwalt Dr Seiler, D 2, 11, oder bei Herrn Vetoile, O 3, 5, thun. Das Nähere über die Zuſammen⸗ kunft des Vereins, die Abfahrt nach Karlsruhe ꝛc. wird dieſen Freitag und Samſtag in den ereinsblättern bekannt gegeben. Der Vorſtand: 69700 Seiler. Turn⸗Verein Mannheim. Wir machen unſere verehrl. Mitglieder dar⸗ auf aufmerk⸗ ſam, daß zu dem am 4. u. 5. Auguſt in Straßburg ſtattfindenden Kreisturnfeſt noch Feſtkarten zum Preiſe von M..50 für ſolche Turner ausgegeben wer⸗ den, welche keine freſe Wohnung beanſpruchen. 69704 Gegen Vorzeigung dieſer Feſt⸗ karte hat die einfache Fahrkarte zur Rückfahrt Giltigkeit; auch be⸗ rechtigt dieſelbe zum freien Ein⸗ tritt in die Ausſtellung Die Abfahrt unſerer Mitglieder erfolgt Samſtag Nachmittag 315 Uhr vom Hauptbahnhof. Freitag, den 2. Auguſt nach Schluß des Turnens Versammlung im Vereinslokal, woſelbſt die Quartierkarten und Feſtſchriftenzur Ausgabe gelangen. Am Samſtag und Montag bleiben die Turnhallen geſchloſſen. Der Vorſtand. exein Gegründet 1846. . Unſeren verehrl. Mitgliedern zur PNachricht, daß die Uebungsabende Zwie folgt feſtge⸗ ſetzt ſind: 63631 Turnhalle v 2(Friedrichsſchule) Montag: Kürturnen, Mittwoch: Riegenturnen, Donnerſtag: Riegenturnen Freitag: Riegenturnen u. Samſtag: Riegenturnen ) Nur für Jugendturner. Turnhalle in& 8. 3—5 Dienſtag: Männerturnen, Samſtag: Männerturnen, Jeweils von—10 Uhr. Jeden Samſtag Wochenver⸗ ammlung im Lokal„Rother öwel, T 1, 4. Der Vorſtand. Anmeldungen zum Beitritt in den Verein beliebe man ſchriftlich an den Vorſtand zu richten, auch werden ſolche an den Uebungs⸗ abenden in den Turnhallen ent⸗ gegengenommen. Liederhalle. Donnerſtag, den 1. Auguſt, Abends ½9 Uhr Gemüthl. Zuſammenkuuft mit Familie im Schießhaus. 69696 Der Vorſtand. 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Gemeinſchaftliche Zurückfahrt ab Seckenheim mit Grirc 12 Uhr Nachts. 69680 Wir laden unſere werthen Mitglieder mit Familien⸗Angehörigen zur zahlreichen Betheiligung freundlichſt ein. Der Vorſtand. Sängerbund. Samstag, den 3. August, Abends 8 Uhr Familien-Abend(Gartenfest) in den Lokalitäten des Ballhauſes. 69695 Der Vorstand. Liederhalle. Sonntag, den 4. Auguſt d. J. Familiem-Ausflug mit Musik nach Neustadt aH. aaeN 69081 wozu unſere verehrlichen Mitglieder nobſt Angehörigen fre einladen. Der Vo Näheres durch Rundſchreiben. f* Kaufmüänniſcher Verein Mannheim. Dankſagung. Aus dem Nachlaß einer verſtorbenen Gönnerin unſeres Vereinz wurden uns 69872 Fünf hundert Mark zur Verfügung geſtellt, wovon wir M. 300 zu Gunſten der Jußz⸗ läums⸗Stkiftung für unbemittelte Handelsſchüler und M. 200 für den Krankenkaſſen⸗, Dispoſitions⸗ und Unterſtützungs⸗ Fonds verwenden. 5 Für dieſe hochherzige Gabe ſprechen wir hiermit unſern auf⸗ er Vorſtand. Deutsche Union-Banl in Mannheim und Frankfurt a. M. 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