——— Telegramm⸗Adreſſe:(Badiſche Volkszeitung.) „Journal Mannheim.⸗ In der Poſtliſte eingetragen unter Ne. 2602. Abonnement: 60 Pfig. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen ⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Heleral Mannheimer Jo Seleſenſte und der Stadt Maunheim und Um gebung. (105. Jahrgang.) 5 55 Erſcheint wöchentlich fieben Mal. urnal. zeiger (Mannheimer Volksblatt.) Verantwortlich: für den polit. und allg. Theil: Chef⸗Redakteur Herm. Meyer, ür den lok. und prov. Theil: .: Herm. Meyer. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche 112„Mannheimer Journal“ ſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. E 6, 2 —— Nr. 217. Politiſche Wo en 80 7 Die Politik iſt nunmehr voll und ganz in die ſo⸗ genannte Sauregurkenzeit eingetreten und die Männer, welche am„Webſtuhl der Zeit“ arbeiten, ruhen zumeiſt in irgend einem Badeorte oder in einer Sommerfriſche. Was freilich die preußiſchen Miniſter und auch einen Theil der bundesſtaatlichen anbelangt, ſo werden ſie am 18. d. Mts. ihren Urlaub unterbrechen müſſen. Es findet dann, wie bereits mehrfach berichtet, die Grund⸗ ſteinlegung zu dem großen Nationaldenkmal für Kaiſer Wilhelm J. auf der Berliner Schloß⸗ freiheit ſtatt, eine Feier, bei welcher ſich vorausſichtlich außer dem Kaiſer auch die Mehrzahl der deutſchen Bundesfürſten betheiligen wird. Der Denkmalsplatz iſt von den früher darauf ſtehenden Häuſern nunmehr völlig geſäubert worden und geht der Vollendung der Ab⸗ planirung mit raſchen Schritten entgegen. 7 Indeſſen, wenn in den Amtsſtuben offtziell auch Ferienruhe herrſcht, die Politik ſteht dennoch nicht ganz ſtill. Unausgeſetzt ſpinnen ſich ihre Fäden weiter, ja die Zeit, in welcher die Staatsmänner in die Ferien zu gehen pflegen, bringt oft Gelegenheit zu höchſt wichtigen Beſprechungen, deren greifbare Reſultate meiſtens erſt in der politiſchen Hochſaiſon all⸗ gemeiner bekannt werden. In dieſem Sinne iſt unzwei⸗ felhaft die Zuſammenkunft des deutſchen Reichskanzlers Fürſten Hohenlohe mit dem Grafen Go⸗ luchowsky, dem gegenwärtigen öſterreichiſchen Miniſter des Aeußeren, aufzufaſſen. Ueber das, was beide Herren mit einander beſprochen haben, verlautet in der Oeffent⸗ lichkeit nur wenig. Man darf aber ſicher ſein, daß es die wichtigſten Dinge betraf. Namentlich wird Bul⸗ garien das Thema der Unterhaltungen geweſen ſein. Denn dieſes Land hat für dieſen Sommer einmal wieder die wenig neidenswerthe Rolle übernommen, von ſich reden zu machen. Man kann ſagen, ſo lange Bulgarien exiſtirt, iſt es beſtändig ein Kind der Sorge für Europa geweſen, und zwar weniger in Folge eigener Bedeutung, ſondern— Rußlands wegen. Bulgarien iſt eigentlich das Thermometer für ruſſtſche Intentionen, an Bulgarien kann man am allerbeſten die unerhörte Unyer⸗ frorenheit ſtudiren, mit welcher die ruſſiſche Politik arbeitet. Man vergegenwärtige ſich nur: Von Petersburg aus wird ſo und ſo oft verſichert, daß der Zar und ſeine Regierung durchaus friedliche Abſichten hätten, daß beide nicht im Entfernteſten daran dächten, das europäiſche Völkerconcert zu ſtören. Das klingt wunderſchön. Was geſchieht aber auf der anderen Seite? In Bulgarien wird offenkundig fortwährend von Ruß⸗ land aus, und zwar ſicher im Einvernehmen mit der Regierung, gearbeitet und gehetzt und das Land in einen Zuſtand verſetzt, der den andern Mächten des Berliner Kongreſſes es faſt unmöglich macht, noch länger ruhig mitzuzuſehen. Was ſoll dieſe ruſſiſche Minirarbeit in Bulgarien bedeuten? Sucht Rußland nach einem euro⸗ Feuilleton. — Erinnerung an Weißenburg. Bei Weißenburg, bei der Erſtürmung des Gaisberges, am 4. Auguſt leicht ver⸗ wundet— ſo ſchreibt ein Theilnehmer der Schlacht— wurde ich mit vielen eben ſo leicht Verwundeten, Deutſchen und Franzoſen in buntem Gemenge, am 5. in Weißenburg ver⸗ laden und in das Innere von Deutſchland verſchickt. Unſer 90 machte erſt in der Nacht in Kaſſel Halt, und ſämmtliche nfaſſen wurden ſofort in beſter Weiſe in einem zu einem Lazareth eingerichteten öffentlichen Gebäude— ich glaube, es war die Kriegsakademie am Wilhelmsplatze— untergebracht. Der 6. Auguſt war der Ruhe und Erholung gewidmet. Ein bairiſcher Feldwebel und ich theilten ein Zimmer; in den Nebenzimmern lagen franzöſiſche Offiziere, hinter uns franzöſiſche Gemeine. Wir waren freudig erregt, die Fran⸗ zoſen ernſt und reſignirt. Das ſollte aber am 7. Vor⸗ mittags plötzlich anders werden. Während wir gemüthlich beim zweiten Frühſtück ſaßen, da erdröhnten plötzlich Kanonen⸗ ſchüſſe. Wie elektriſirt ſprangen die Franzoſen von ihren Lagerſtätten in die Höhe, umarmten und küßten ſich, indem ſie einander zuriefen:„Unſere Brüder kommen! Wir werden befreit! Wir ſind doch die Sieger!“ Man kann ſich denken, in welche Niedergeſchlagenheit dieſe Freude umſchlug, als es ihnen nach und nach klar gemacht wurde, daß die in Kaſſel garniſonirende Abtheilung Artillerie, dem Befehle des Königs gehorchend, im Hinblick auf den neuen Sieg der Deutſchen dei Wörth„Victoria“ ſchieße. Die Leute glaubten, die lange Eiſenbahnfahrt ſei nur eine Scheinfahrt geweſen; auch ſchien es ihnen unglaubhaft, daß im Innern Deutſchlands noch Soldaten vorhanden ſein könnten, denn nach ihrer Meinung war Alles bis auf den letzten Mann an der franzöſiſchen renze“. 85 Eine Erinnerung an den deutſch⸗franzöſiſchen Krieg trägt in ſeinem Körper ein Poſtbeamter in Fürſten⸗ Sonntag, 11. Auguſt 1895. pälſchen Konflikt? Will es nicht direkt Krieg anfangen, ſondern Bulgarien als Zankapfel zwiſchen die Mächte werfen? Faſt hat es den Anſchein. Und weil dieſe Gefahr beſteht, wird Deutſchland ſehr gut und weiſe daran thun, ſich möglichſt wenig um die bulgariſchen Händel zu kümmern. Fürſt Bismarck hat einmal im Reichstag dieſes Nichtkümmern um Bulgarien ſehr draſtiſch ausgedrückt. Er hat auch heute noch recht. Die bulgariſche Frage iſt ein Wespenneſt, in das Niemand ungeſtraft ſeine Hand ſtecken wird. Für Deutſchland wird es auch empfehlenswerth ſein, wenn es ſich in dieſen Dingen der Solidarität mit Oeſterreich verſichert. Wenn Rußland weiß, daß beide Mächte ſolidariſch ſind in ihren Auffäſſungen über Bulgarien, wird es ſich ſchließlich doch hüten, es bis zum Aeußerſten dort kommen zu laſſen. Nun, Hohen⸗ lohe und Goluchowsky dürften nach dieſer Richtung hin ſicherlich ein Einvernehmen erzielt haben. In den letzten Tagen iſt in Deutſchland die Sozialdemokratie vielfach Gegenſtand von Erörter⸗ ungen geweſen. Es handelte ſich um ihr ſogenanntes agrariſches Programm. Das Intereſſanteſte dabei iſt, daß daſſelbe vielerorten bei den„Genoſſen“ guf lebhaften Widerſtand ſlößt. So zuletzt noch in Braunſchweig, we eine ſozialdemokratiſche Verſammlung ſogar eine Gegen⸗ demonſtration vollzog. Es ſind dieſe Vorgänge ein unſerer Bevölkerung noch die ſchärfſte Ablehnung gegen⸗ über dem Sozialismus beſteht. Das iſt auch ganz natürlich. Auf dem Lande hat auch der kleine Mann arbeltende Hand wie in der Stadt. Und wo der Be⸗ freulicher Weiſe von der ſozialiſtiſchen Theilerei nichts wiſſen. Auch in Frankreich hat ſich letzthin die Sozial⸗ demokratie auf dem Lande einen mächtigen Korb geholt, gelegentlich der Generalrathswahlen. Nach ſozialdemo⸗ kratiſcher Auffaſſung ſollten dieſe Wahlen den Einfluß darthun, den die Sozialdemokratie auf die franzöſiſche Landbevölkerung gewonnen hat.„Die Propaganda unter ſozialiſtiſchen Bewegung geworden,“ ſchrieb der Pariſer der geſellſchaftlichen Thätigkeit.“ Und der Artikel ſchloß: dem Punkt, zu den Sozialiſten überzugehen.“ gläubigen„Genoſſen“ auf die Stichwahlen. dieſe haben die Scharte nicht auswetzen können. Und gerade jene ſozialdemokratiſchen Candidaten, an deren Wahl die franzöſiſche Socialdemokratie ihren wachſenden —... KKKK—— Chaſſepot⸗Kugel an der rechten Seite unterhalb der Schulter verwundet worden, und den Aerzten gelang es damals nicht, das Geſchoß zu entfernen. Die Wunde heilte aber trotzdem und der Verwundete konnte nach ſeiner Geneſung den Dienſt bei der Poſt antreten. Im Körper hat ſich das Metall allmälig geſenkt, und es ſcheint jetzt langſam, aber ſicher, in das rechte Bein hinabzugleiten, wodurch ſpäter— vielleicht noch in dieſem Sommer— ein erfolgreiche Operation vorge⸗ nommen werden kann.— Uebrigens verſpürt der ehemalige Krieger keine Schmerzen durch das Geſchoß, und nur bei Witterungswechſel wird der Veteran an die Schlacht bei Sedan in etwas unangenehmer Weiſe erinnert. 23 — Dörfliche Gloſſen zur Weltgeſchichte. Der Krieg von 1870/71 bildet auch auf dem Lande jetzt überall das Geſprächsthema. hielt man ſich auch über den großen Krieg und da gab eine Produktenhändlerin, wie der„Mecklenb. Anzeiger“ berichtet, folgende Anekdote zum Beſten: As de Franzoſ' ſo unvarig denn Kaiſer Napol'jon twee Schäpel Lien(Leinſamen) und twee Schäpel vull baſchen Päper hinſchickt un em doabi ſchräb'n: So väl Kürn Lien in de twee Schäpel wier'n, ſo väl' Soldoaten har' jetzt de Preuß' un de Dütſch, un de twee Schäpel baſchen Päper müggt he probir'n Kurn vör Kurn, denn würr he'n lütten Vörſmack krieg'n von de Schläg', de he nämlich de Franzoſ' dit Moal von de Dütſchen beſehn würr.“ — Zur Pfſychologie der Kindesſeele. In der zu Boſton erſcheinenden Zeitſchrift„Arena“ veröffentlicht Lady Henry Somerſet eine Abhandlung, in der ſie zu zeigen verſucht, wie wenig die Erwachſenen ſich vom Denken des Kindes eine rich⸗ tige Vorſtellung machen. Nachſtehend ſei aus dem Aufſatze die Erzählung eines ſechsjährigen Mädchens über ſeine„Ein⸗ drücke“ von den Erwachſenen wiedergegeben.„Erſtlich,“ ſagte das Kind,„ſind ſie gder dann haben ſie Süßigkeiten nicht walde. Derſelbe iſt in der Schlacht bei Sedan durch eine verbreitetür Zeifung in Maunheim und Amgebung. erneuter Beweis dafür, daß in den agrariſchen Elementen Egech Eigenthum, er iſt dort noch nicht lediglich. griff des Eigenthums noch vorhanden iſt, will man er⸗ der Landbevölkerung iſt das charakteriſtiſche Merkmal der Mitarbeiter des„Vorwärts“ im Hinblick auf die Gene⸗ ralrathswahlen;„ſie iſt der beſte Beweis für die Fort⸗ entwickelung der ſozialiſtiſchen Bewegung in allen Kreiſen „Die Reſervearmee der Capitaliſten(die Bauern) iſt auf Als der erſte Wahlgang ſtatt Erfolge faſt durchweg Niederlagen für die Socialdemokraten brachte, vertröſtete man die Aber auch In einer Dorfgaſſe im Schwerinſchen unter⸗ würr un denn Krieg ankünnigen deet, dunn hett de König E 6, 2 (Gelephon⸗Ar. 218.) eeeeeeeeeeeeeeeee, Einfluß auf die Landbevölkerung darzuthun gedachte, ſind durchweg„auf der Strecke“ geblieben. Bei uns in Baden kommt die Landtagswahlarbeit immer mehr in Fluß. Die meiſten Kandidaturen ſind aufgeſtellt. Auch der Termin für den Beginn zur Auf⸗ legung der Liſten iſt beſtimmt und zwar auf den zweiten September. Bis Anfang Oktober wird dann wohl das geſammte Wahlgeſchäft erledigt ſein. Bei dieſer Gelegenheit ſeieu dem Leſer nochmals die Wahlkreiſe ins Gedächtniß zurückgerufen, in denen Neuwahlen ſtattzufinden haben. Es ſind folgende Kreiſe: 3) Stadt Konſtanz(Martin Venedey, Rechtsanwalt in Konſtanz). 7) Orte vom Amt Waldshut und Säckingen (Joſeph Schuler, Pfarrer in Iſtein). 8) Amt St. Blaſien, Amt Schönau ohne Gemeinde Neuenweg⸗Heu⸗ bronn und Orte vom Amt Neuſtadt(Adolf Birken⸗ mayer, Land⸗Gerichtsrath in Waldshut.) 12) Amt Müllheim und Orte vom Amt Staufen(Max Wechsler, Oekonom in Muͤllheim). 15) Orte vom Amt Staufen und Freiburg(Ludw. Marbe, Rechtsanwalt in Frei⸗ burg). 46) Amt Breiſach und Orte vom Amt Freiburg (Joſeph Julius Schüler, Bürgermeiſter in Ebringen). 18) Stadt Freiburg(Legpold Neumann, Rechtsan⸗ walt in Freiburg). 19) Orte vom Amt Emmendingen und des vormaligen Amts Kenzingen(Wilh. Pfefferle, Apotheker in Endingen). 21) Stadt Lahr(Dr. Guſtav Schluſſer, Oberbürgermeiſter in Lahr). 22) Amt Lahr(ohne die Stadt Lahr) und Gemeinde Altenheim vom Amt Offenburg(Dr. Karl Heimburger, Pro⸗ feſſor in Karlsruhe). 24) Vormaliges Amtsgericht Has⸗ lach und vormaliges Amt Gegenbach(Mich. Hennig, Geiſtlicher Rath, Dekan in Kappel). 27) Amt Kehl berkirch und Orte vom Amt Achern(Friedrich Auguſt Schättgen, Fabrikant in Haslach. 31) Stadt Baden (Albert Gönner, Oberbürgermeiſter in Baden). 32) Stadt Raſtatt(Franz Engelberth, Oberamts⸗ richter in Heidelberg). 33) Vormaliges Amt Gerns⸗ bach und Orte vom Amt Raſtatt(Abert Frei⸗ herr v. Bodman, Oberamtsrichter in Baden). 34) Orte vom Amt Raſtatt und Amt Ettlingen (Theod. Wacker, Geiſtlicher Rath, Pfarrer in Zähringen). 36) Amt Karlsruhe ohne die Stadt Karlsrhe(Emil Freiherr Stockhorer von Starein, Landgerichtsrath in Karlsruhe). 37) Amt Bretten und Orte vom Amt Bruchſal(Georg Kögler, Gemeinderath in Bretten). 41) Stadt Bruchſal(Wilh. Keller, Gaſtwirth in Bruchſal). 42) Stadt Pforzheim(Hermann Geſell, Fabrikant in Pforzhein). 44) Amt Schwetzingen und Baptiſt Eder, Jiegeleibeſitzer in Brühl). 45) Stadt Mannheim(Auguſt Dreesbach, Kaufmann in Mann⸗ heim.— Dr. Philipp Auguſt Rüdt in Heidelberg). 46) Amt Weinheim und Orte des vormaligen Amtsge⸗ nichts Ladenburg(Albert Klein, Apotheker in Weinheim). 48) Stadt Heidelberg(Dr. Karl Wilckens, Ober⸗ thun. Sie ſchreiben Bücher, gehen zu Verſammlungen; aber wollen nicht ſtets ihre Kinder mit ſich haben; denn dieſe halten ſie ab, jene Dinge zu thun. Ein anderer Unterſchied iſt der, daß ſie nichts vorſchützen, denn ſie wollen die Wirklichkeit wiffen. Ich habe ſie ärgerlich werden ſehen: alſo ſind ſie nicht immer gut. Manchmal heißen ſie die Kinder etwas thun, was nicht recht; ſie haben nicht gern, wenn wir Eſel reiten, weil je Angſt haben, ſie könnten von dem Thier geſtoßen werden; ber die Kinder kümmern ſich darum nicht, im Gegentheil, es macht ihnen Vergnügen. Sie ſind viel älter: manche ſind zweimal ſo alt, wie andere. Man muß einundzwanzig ſein, bis man exwachſen iſt; dann bleibt man ein Erwachſenes. In einer Weiſe ſtehen bei de auf genau dem entgegengeſetzten Standpunkt: Erwachſene denken, die Kinder ſeien unartig, und die Kinder denken, die Erwachſenen ſeien unartig. Dann iſt noch ein anderer Unterſchied: ſie können ſchwimmen— das heißt einige—, aber auch einige Kinder können es. Sie leben für Geld; manche— nicht alle— geben es für nützliche Dinge aus, die aber Kinder nicht für nützlich halten, weil ſie die⸗ ſelben nicht gern haben; deshalb glauben die Kinder, das Geld ſei hinausgeworfen. Sie glauben, das Geld ſei hinaus⸗ geworfen, wenn Jemand Auſtern kauft; denn die eſſen ſie nicht gern. Manche geben ihre Sachen gern her und ich kenne eine Perſon, die faſt nur für Kinder lebt, und das iſt Großmama. Ich glaube nicht, es kann Jemand ſo ſein, wie Großmama. ie aben lange Röcke und Hoſen. eiſtens, das heißt manchmal, zeigen ſie mehr Intereſſe für ihre Freunde, als für ihre Kinder; aber die Frau, von der ich ſprach, thut das nicht. Sie friſiren ſich verſchteden; manche drehen das Haar zuſammen, nur die Männer haben es kurz geſchnitten, aber die haben einen Bart. Manche Erwachſene ſind nett und liebenswürdig, aber auch manche Kinder; aber dieſe eine Perſon, Großmama, iſt netter als irgend ein Kindz mehr Unterſchiede weiß ich nicht.“ —— gern— oft; dann klattern ſie nicht auf die Bäume; dann Höelt Hauß., Gaſtwirth in Neufreiſtett). 28) Amt Orte des vormaligen Amtsgerichts Ladenburg(Johann reiten ſte nicht ſo gern auf Eſeln, weil ſie andere Dinge lieber 10 berg dirigirten an mit Verwundeten bei Friedrichsfeld ein heim, zu beitet dieſe Woche an der Eingravirung der Namen, welche 2. Seite. Seneral-Anzeiger. Nunnbeim; 11. Auguſt. Bürgermeiſter in Heidelberg). 50) Amt Eppingen und Orte vom Amt Sinsheim(Heinrich Wittmer, Gaſt⸗ wirth in Eppingen). 51) Orte vom Amt Sinsheim Dudwig Ph. Leonh. Schweinfurth, Gemeinderaih in Sinsheim). 52) Amt Eberbach und Buchen(Wilhelm Zieſer. Bürgermeiſter in Buchen). 53) Amt Mosbach (Helnr. Schumann, Rechtsanwalt in Mosbach). 55) Amt Tauberbiſchofsheim ohne die Gemeinden Pülfringen und Schwarzenbrunn(Johann Philipp Gerber, Pfarrer in Frieſenheim). Aus Stadt und Land. Manunheim, 10. Auguft 1895, GErinnerungen an den deutſch⸗- franzöſiſchen Krieg. (Aus dem„Mannheimer Journal“.) 8. Auguſt. Karlsruhe. Die Schlacht bei Wörth hat das Vertrauen in die deutſchen Waffen gefeſtigt und zur zuverſichtlichen Stärke erhoben. Es ſtellt ſich heraus, daß das Hauptquartier des deutſchen Südheeres, ebenſo wie 1866, lieber zu wenig ſagte, als zu viel. Mac Mahons Corps war nahezu aufge⸗ löſt, des Marſchalls 1 Feldequipage iſt erbeutet, ſogar ſeine Orden, und täglich finden ſich in den Ortſchaften neue Gefangene, deren Zahl bis au 10,000 reichen ſoll. Am ſchlimmſten ſind die Turkos weggekommen; ihr Beſtand bei der franzöſiſchen Oſtarmee iſt ſo gut wie vernichtet. Man kann ſich denken, daß ein ſo gewaltiger Erfolg nur mit entſprechenden Opfern erkauft werden konnte. Es wird ſich nun zeigen müſſen, ob ein ſo geſchlagenes Heer ſich wenige Stunden zurück, bei Bitſch, ſchon wieder ſammeln kann.— Heute ſruß war das Gerücht verbreitet, Hagenau ſei bereits —55 Truppen genommen, und zwar ohne bedeuten⸗ n Kampf. 9. Auguſt. Maunheim. Heute iſt von einem von hier nach Heidel⸗ franzöſiſcher Ge Verſonalnachrichten. Schulweſen. A. Mittelſchulen. Verſetzungen und Ernennungen: Götz, Chriſtian, Real⸗ ſchulkandidat an der Oberrealſchule in Karlsruhe, wird Real⸗ lehrer an der Realſchule in Ladenburg. Hilberg, Fer⸗ dimand, Reallehrer, von der Realſchule in Ladenburg an das Mealprogymnaſium in Mosbach. B. Volksſchulen. VBerſetzungen: Reuſchling, Wilhelm, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Unterharmersbach, A. Offenburg.— Geſtorben: Steinbrenner, Rudolf, Hauptlehrer in Bruchſal. Großh. Staatseiſenbahnen. Entlaſſen wurden: Fuchs, Otto, zuletzt Radſchuhleger im 70 ahnhof Karlsruhe. Moos, Friedrich, von Mann⸗ etzt Güterarbeiter daſelbſt. angener(Turko) aus dem Waggon entſprungen. Der Wirth der„Gambrinushalle“ iſt durch die Anzeige einer öffentlichen Anarchiſten⸗Verſammlung in ſeinem oberen Saal nicht wenig überraſcht; es war bei ihm nur eine „Deffentliche Arbeiterverſammlung“ von H. Emil Lorenz, J 1, 1Ib, angemeldet worden. Eine Anarchiſtenvetſammlung duldet er nicht. Sozialdemokratiſche Verſammlung. Herr Dr. Rüdt wird morgen Sonntag, Nachmittags 3 Uhr in den Neckar⸗ gärten hierſelbſt im Lokale des Herrn Joſ. Maier(Mittel⸗ ſtraße) einen öffentlichen Vortrag über das Thema halten: Die Grund und Bodenfrage und die Sozial⸗ demokratie.“ Radfahrer⸗Commers. Mit Bezug auf den geſtern Abend im Hoftheaterkeller ſtattgefundenen Feſtcommers der Radfahrer verdienen noch beſonders hervorgehoben zu werden die Bemühun des Hoftheaterkeller⸗Reſtaurateurs Herrn Karg, der ſich ſpeziell um die hübſche und ſinnige Dekoration ſeines Lokales ſehr verdient machte, wie auch Küche und Keller des Herrn Karg nur vorzüglich genannt werden muß. Die Dekoration dieſes Lokales wird zur Beſichtigung von Intereſ⸗ ſenten noch einige Tage 1 Von einer Droſchke überfahren wurde heute Morgen in H 10, vor dem väterlichen Seaſle das 3½ Jahre alte Mädchen des Getreidearbeiters Stefan Hartmann. Das Kind wurde dabei ſehr erheblich verletzt. Das eine Ohr, welches faſt abgetrennt und auch von innen heraus blutete, iſt augenſcheinlich durch den Huf des Pferdes beſchädigt worden. Außerdem trug das Kind noch ſonſtige Verletzungen danon. Den Kutſcher ſoll keine Schuld treffen, da das Kind in das Fuhrwerk hineinlief. Der Liebe Luſt, der Liebe Leid. Heute Vormittag ſpielte ſich vor dem hieſigen Schöffengericht eine Affaire ab, die in verſchiedenen Kreiſen ein gewiſſes Aufſehen erregte. Angeklagt war die Ehefrau des früheren Reſtaurateurs Kark Boſſert dahier, welche mit dem ſeit Auguſt v. J. verhei⸗ ratheten Metzger Joſef Schlipper ein ſchon ſeit 51 beſtehendes intimes Verhältniß unterhält. Das anſehnliche Vermögen, welches die Ghefrau Schlipper als Heirathsgut mit⸗ brachte, vergeudete der Shemann binnen kurzer Zeit, wobei ihm die Boſſert in hieſigen Wirthſchaften behilflich zur Seite ſtand. Der Vater des Schlipper beſchwerte ſich darauf beim Bezirks⸗ amt über das Treiben ſeines Sohnes, worauf er zu 7 Tagen Fad verurtheilt wurde, weil er ſeine junge Frau 1 miß⸗ andelte und vernachläſſigte. Am 24. Juni Abends 8 Uhr 1 75 die Boſſert in die der Frau Schlipper, zog dieſelbe an den Haaren in der Küche herum und mißhandelte die junge Frau mit Pieſe und dem zur Hand liegenden Kochgeſchirr, bis Hilfe zur Stelle war und die mit Blut überſtrömte Frau aus der Gewalt ihrer Nebenbuhlerin befreite. Mit großer Frechheit leugnete die Angeklagte, je ein Verhältniß mit Schlipper gehabt zu haben, die verhörten Zeugen beſtätigten aber mit aller Beſtimmtheit, daß Schlipper mit der Boſſert ſich ſchon jahrelang abgibt. Das Urtheil lautete gegen die Boſſert auf eine Gefängnißſtrafe von 10 Wochen wegen Körperverletzung und 1 Woche Haft wegen groben Unfugs. Aus dem Großfherzogthum. Doſſenheim, 9. Auguſt. Am kommenden Sonntag in acht Tagen, am 18. Auguſt, findet dahier die Enthüllung und Einwethung unſeres Krie erdenkmals ſtatt, zu der jetzt ſchon alle Borbereitungen getroffen ſind. Das Fundament des Denk⸗ mals iſt ſchon erſte t und wird dasſeſbe kommende Woche aufgeſtellt werden. Bildhauer Sommer aus Schriesheim ar⸗ das Denkmal zieren ſollen. Es iſt aus feinſtem Odenwälder Syenit gefertigt, ſteht auf mehreren breiten Stufen und ſchließt mit einer broncenen Figur ab. Seine Aufſtellung findet es auf dem ſchon lange nicht mehr als Leichenfeld benutzten of, ganz nahe an der Straße am Eingange des Ortes. as Denkmal ſelbſt verſpricht ſehr ſchön zu werden. Hoffen etwas Walſ behielt er 17 au wir nur, daß zu der Enthüllung gutes Wetter beſchieden ſein möge, dann wird die Betheiligung gewiß eine große werden. Pfälziſch Heſſiſche Nachrichten. Speyer, 9. Aug. Die Beerdigung des kgl. Dekans und Kirchenrathes Herrn Karl Lyncker hat heute Nachmittag unter großer Betheiligung ſtattgefunden. Welch bohe Achtung und Verehrung der verdienſtvolle Geiſtliche in den weiteſten Kreiſen genoß, bewies die überaus große Zahl von Blumen⸗ ſpenden, die am Sarge niederlegt wurden. Unter dieſen befanden ſich 140 Kränze. Neuſtadt, 9. Aug. Von der Geſammtzaahl der Selbſt⸗ mörder in Bayern pro 1893 treffen laut„Pf..“ auf den Regierungsbezirk der Pfalz 112. Davon ſind 95 männlichen und 17 weiblichen Geſchlechts, 38 Katholiken, 75 Proteſtanten, 2 Ifraeliten, 2 unbekannter Religion, 33 ledig, 55 verhei⸗ rqt 23 verwittwet und geſchieden, 1 unbekannt. Von den S. ördern gehören dem Berufe nach an: 41 der Land⸗ wireiſchaft, 4 dem Baugewerbe, 25 der ſonſtigen Induſtrie, 9 dem Handelsgewerbe und Verkehr, 3 dem Wirthsgewerbe und perſönlicher Dienſtleiſtung, 1 Beamter, 5 Rentner, Penſtonäre, Auszügler ꝛc., 6 den ſonſtigen Berufsarten, 18 unbekannten Berufen. Germersheim, 9. Aug. Die Blattfallkrankheit iſt in einigen Orten des Bezirkes aufgetreten. Die Ausſicht auf eine Weinernte iſt ſomit gänzlich in den betreffenden Orten geſchwunden, indem nun die Reben, die im letzten Winter nicht zu Grunde gingen, durch die Blattfallkrankheit Schaden nehmen. Das kgl. Bezirksamt hat ſich deßhalb nach dem„Pf. .“ veranlaßt geſehen, an alle weinbauenden Orte des Be⸗ zirkes die Aufforderung zu ſtellen, daß ſämmtliche Gemeinden nach Kräften der Ausdehnung entgegen treten ſollen. Crheater, Aunſt und Wiſſenſchaft. Neune Kompoſition von Friedrich Lonis. Soeben iſt erſchienen und durch alle e e zu beziehen, In der Waldmühle“, romantiſch idylliſches gemälde für Bas Pianoforte. Die ebenſo gemüth⸗ wie poeſtevolle Kom⸗ poſtition ſei hiermit beſtens empfohlen. 5 Das Denkmal Laubes wird am 18. September in ſeiner Geburtsſtadt Sprottau in Schleſien enthüllt. Das Burgtheater, in deſſen Hallen eine Statue des Dramaturgen von Natters 12 7150 ſich befindet, wird bei dem Feſtact durch Director Burckhardt vertreten ſein. Am Vorabend der Ent⸗ hüllungsfeier gibt man in Wien die„Karlsſchüler“ auf dem „Böſe Zungen“ im Deutſchen Volkstheater. erhart Hauptmann hat ſich nach Berathung mit Direktor Brahm entſchloſſen,„einen„Florian Geyer“, der als Trilogie(mit einem Vorſpiel an zwei Abenden zu ſpielen) geſchrieben war, für einen Abend zuſammenzuziehen. In d wird das Schauſpiel im Deutſchen Theater ſeine Premiere erleben. Ueber den Aberglauben auf der Bühne gibt Sir Auguſtus Harris intereſſante Aufſchlüſſe. Es gibt näm⸗ lich nach ſeiner Anſicht kein abergläubiſcheres Völkchen, als die engliſchen Schauſpieler. Der Freitag ſpielt nämlich eine große Rolle. Nie darf eine erſte Probe, nie eine erſte Vor⸗ ſtellung eines Stückes an dieſem Tage ſtattfinden, es ſei denn, man wolle dem Stücke alle Ausſicht auf Erfolg von vornherein nehmen. In keinem Stück dürfen 13 Perſonen auftreten, das würde den ſofortigen Tod eines der Darſteller bedeuten. Im ganzen Theater darf keine Pfauenfeder geduldet werden, Pfauenfedern bedeuten Unglück, und als im Januar 1890 am Drurylane in der Götterprozeſſion die Himmelskönigin auf einem Pfau erſcheinen ſollte, da gab es förmlich eine Theater⸗ revolution, die ſich erſt legte, als der Pfau geſtrichen wurde. Das Prinz⸗of⸗Wales⸗Theater wurde 1879 neu eröffnet. Bei der Vorſtel⸗ lung wurden mehrere Zuſchauer unwohl. Was warSchuld daran? In den Plüſchüberzug der Sperrſitze waren— Pfauenaugen eingepreßt! Der Director ließ ſofort dieſe Ue erzüge ent⸗ fernen und die Sitze neu überziehen. Wer mit einem em zur Probe auf die Bühne kommt und den Schirm quer üder den Tiſch des Regiſſeurs legt, bringt dem Stück Unglück. Ganz unmöglich wird das Stück, wenn im erſten Acte Jemand mit offenem Schirm auftreten ſoll, und kein gewiſſenhafter Schauſpieler wird ſich dazu hergeben. Stücke, in denen der Dichter irgend ein Citat aus„Maobeth“ ſtehen läßt, ſind ver⸗ loren, wenn der Regiſſeur das Eitat nicht ſofort mit rothem Stifte ſtreicht. Schwarzer Bleiſtift würde das Unglück nur noch ärger machen. Wer bei der Probe pfeift, wünſcht dem Director an jenem Abende ein leeres Haus; wer in der Garderobe pfeift, pfeift ſeinem Nebenmanne eine Krankheit an den Hals; wer ein 1117 Schnhe zum erſten Male auf der Bühne an⸗ zteht, fällt in der Rolle durch, es ſei denn, er trage den linken Schuh auf dem rechten Fuß und umgekehrt, was ihm koloſſales Glück bringt. Ueberhaupt iſt es eine glückliche Vorbedeutung, wenn man ſeine Kleider verkehrt anzieht. Wenn Brooks 8 ch immer einen ganzen Aot lang verkehrt an, und keine Macht der Erde hätte ihn vermocht, etwas daran zu ändern. Spielt im Orcheſter Jemand auf einer gelben Clarinette, fällt die Oper durch, oder es geſchieht auf der Bühne ein Unglück. Ein Aberglaube, der ungemein verbreitet iſt, betrifft die Schuhe, in denen man ſein erſtes Debut gemacht hat. Dieſe Schuhe werden wie der eigene Augapfel gehütet. Bei Antritt eines neuen Engagements oder beim Auftreten in einer neuen Stadt ſchlüpft man in die Schuhe hinein, und jedes Lampenfieber iſt überwunden und der Erfolg garantirt. Dieſem Aberglauben huldigt beſonders Adeling Patti. Viele Schauſpieler haben eine Glücks⸗ und Unglückszahl.„Meine Glücksnummer“, erzählte mir ernſt Miß Agnes Huntington,„iſt„drei“. Unſere Familie beſteht ſeit Jahren ſchon aus drei Perſonen, meiner Mutter, meiner Schweſter und mir, und nie war unſer Familienleben ſo innig und glücklich wie jetzt. Ich habe unter drei Directionen ge⸗ ſungen; ich bin am Dritten des dritten Monats geboren, und mir wurden bei meinem dritten Auftreten hier 30 Blumen⸗ ſträuße überreicht.“ Die Glücksnummer der Patti iſt„vier“, ſie 11255 aber nicht weshalb; das könnte das Glück dieſer Zahl zerſtören. — Akueſe Aachrichten und Irlegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗ Anzeigers“.) Frankfurt.., 10. Aug. Heute Nacht gegen 1½ Uhr entſtand in dem Fabrikgebäude von Auguſt Schick(Fabrikation für Leberinduſtrieh ein großes Schaden⸗ feuer, durch welches die ganzen Fabrikanlagen zerſtört wurden. Sämmtliche Dampfſpritzen der Feuerwehr waren in Thätigkeit. Der Brand wüͤthete 1½ Die Fenerwehr mußte ſich auf den Schutz der umliegen⸗ den großen Getreideſpeicher beſchränken. Der Schaden beträgt etwa 100,000., iſt aber größtentheils durch Verſicherungen gedeckt. Der Betrieb iſt einſtweilen unter⸗ brochen. 50 Arbeiter ſind brodlos. der 26. Jahresverſammlung der deutſchen anthropoloziſchen Geſellſchaft erſchien, von der geſammten Verſammlung freudigſt begrüßt, Geh. Rath Prof. Virchow und ſprach über die Verbreitung der Kelten. Als Tagungsort für die nächſte Verſammlung wurde Speyer, zum 1. Vor⸗ ſizenden Virchow, zum 2. Vorſen Frhr. Andriän⸗Wien, als Stellvertreter Waldeyer gewählt. Nachmittags wurde ein Ausflug nach Münden gemacht. Stunden. * Kaſſel, 10. Aug. In der heutigen letzten Sitzung Köln, 10. Aug. Wie die„Kölniſche Boltiztg. meldet, erzielte der Hörder Bergwerks⸗ und Hüttenverein einen Bruttogewinn von 1,720,810 Mark. Die Ab⸗ ſchreibungen betragen 822,618 Mark. Für die Vorzugs⸗ aktien werden 3 Prozent Dividende vorgeſchlagen; 250,000 Mark werden den Reſerven zugewieſen und 60,489 Mark auf neue Rechnung vorgetragen. Braunſchweig, 10. Auguſt. Der Prinzregent ordnete an, daß der 2. September als Landesfeſttag be⸗ gangen werden ſoll. In allen Kirchen des Herzogthums werden Dankfeiern und Tedeum am Morgen und am Vorabend des Feſttages und volles Glockengeläute ſtatt⸗ finden. Die Schulen bleiben geſchloſſen. „ Hannover, 10. Aug. In der einer engliſchen Geſellſchaft gehörenden Asphaltgrube bei Aalen wurden durch herabſtürzende Erdmaſſen 3 Arbeiter verſchüͤttet. 1 blieb todt, 1 iſt ſchwer verwundet, 3 wurden leichter verletzt aus den Trümmern hervorgezogen. Im Jahre 1881 fanden an derſelben Stelle 5 Arbeiter ihren Tod. Berlin, 10. Aug. Die wegen Majeſtätsbelei⸗ digung angeklagten bulgariſchen Studenten Iwanow und Raynow wurden heute vom Gericht freigeſprochen und ſofort auf freien Fuß geſetzt. *Peſt, 9. Auguſt. Zu dem morgen beginnenden Nationalitäten⸗Congreß ſind bereits 150 Theilnehmer ein⸗ getroffen. Im Laufe des Tages fand eine Beſprechung der Führer der betheiligten Nationalitäten ſtatt. Bisher iſt es nicht gelungen, die bezüglich eines gemeinſam auf⸗ zuſtellenden Programms entſtandenen Differenzen zu be⸗ ſeitigen. Madrid, 10. Aug. Der ſpaniſche Geſandte in Japan meldet, daß das Protokoll unterzeichnet ſei, in welchem der durch den Baſchi⸗Kanal gehende Breitengrab als Grenze zwiſchen Japan und den ſpaniſchen Beſitzungen feſtgeſetzt wird. Tanger, 10. Auguſt. Der engliſche Kreuzer „Aretuſa“ und der franzöſiſche Kreuzer„Chanzy“ find hier eingetroffen. Gegenwärtig liegen 9 fremde Kriegs⸗ ſchiffe auf der hieſigen Rheede. Shanghai, 10. Auguſt. Meldung des Reuterſchen Bureaus. Die hier anſaͤſſigen Amerikaner proteſtirten telegraphiſch bei dem Präſidenten Cleveland gegen die Einwilligung des amerikaniſchen Geſandten in China, Denby, daß der britiſche Konſul die Vereinigten Stag⸗ ten bei der Unterſuchung über die Gewaltthätigkeiten in der Provinz'zetſchung vertreten ſolle. Die Amerikaner empfehlen für die Unterſuchung die Beſtellung eines amerikaniſchen Delegirten und die Ausſchließung der be⸗ theiligten chineſiſchen Behörden. Auch wünſchen ſie drin⸗ gend, daß ein Geſchwader die Unterſuchungskommiſſion begleite. Mannheimer Effektenbörſe vom 10. Aug. An der heutigen Börſe notirten Waghäusler 64 bez., Eichbaum 156 bez., Zellſtoff Waldhof 212 bez. Goursblatt der Mannheimer Börſe vom 10. Aug. bligationen. 3½ Badiſche Obligat. 104.40 G4 unkündbar bis 1902105.99 5 4 Bad. Oblig. Mark 105.25 bzyst Rh. Hyp.⸗Communal 10200 4 7 ö 1886 105.90 bz3½% Mannheimer Obl, 1888 103.75 104.70 65/3½ 5„ 1885 108.75 3 Ka. 92 100— 9 2— 15 5 1225 102.90 3 Reichsanleihe.— bz— 30½ 5 104.50 5804 Freiburg k. B. Bbl. 102.80 4 7 105.70 böſs1„ 15 109.80 8 Preuß. Conſols 100.05 b34½ Ludwigshafen M. 104.25 3½„ 15 104.45 5304 5 15 104.— 1 Baber. Obffgatlonen. 1005 ½½ Wagg Sugegſebe:. 4 Baher. Obligationen M. ½ Wagh. Zuckerfabr— 3⁰ 22 1 90 O erkheinter Spinnerei 100.— 8 4 Pfälz. Gubtw. Max Nord)108. G4½ Verein Chem, Fabriken 102.50 3½„„.„„ 108.— bzſ5 Weſteregeln Alkalſwerke 105.— 3½„ convpertirte 102.75 G4½ H. 1 d. 1 0 100.— 5% Whell. Bnb. gpbrsge 1040 bfh% Böl der eneige g 3½ Rhein. Hyp.⸗Pfandbriefe 20 bö4¼ e Akt.⸗ 4„ S. 68—65 101.80 15 195 vorm. W. Lahmahyer u. Eo. 108.— en. Babiſche Bank 115.50 bz Brauerei wartz 105.50 Abeuge e Credithank 186.— 00 Sinner 280.— Rhein. 178.70 5; e Brauerel 1 5 älz. Hyp.⸗Ban—.— a ſe Brauerei 5 junge 171.75 b3 Gantes Brauerei Freiburg 124.50 6. älkiſche Bank 140.80 55 Brauerei z. Sonne Welz 147.89 Mang ae Bank 184.— 55 Wormſer Braußaus 155 9 Deutſche Untonbank 98.50 bin Dampfſchleppſchiff. 125.50 Söſter s Bauk.⸗G. 124.80 P Köln. Rhein⸗.Seeſchifffahrtf—. Gewerbebank Speyer 5oo%E 123.50 bz Bad. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 697.50 Lagbauer Polkspank 60 E 181. Bad. Nüd- l. Miitverſich. Pfälziſche Zudwigsbahn 241.20 5(Zuſammengelegte) 310.— „ Marxbahn 155.— 9 Menn eimer Verſicherung 610.— %, Nordbahn 125.50 G Maunheimer Rückverſich. 445.— eidelberg⸗Speyerer Bahn—— Württ. Transportverſich. 900.— orzugs⸗Akt d. Ber. ch. Fabr. 151.— bz] Sberrhein. Verſ⸗Geſellſchaft 300.— Badiſche 05 015 Weſteregeln Alkaliwerke Chem. Fabrit Goldenberg 158.— bz] Mannheimer Sagerhaus 119.5 Akt. d..⸗G. f. chem. Ind 129.50 G] Mannh. Gum. u. Asbeſtfabr. 128.— Verein D. Oelfabrikfen 101.50 bz Karlsruher Maſchinenbau—— Waghäusler Zuckerfabrit 64.— 00 Spinnerei Maunhelmer Zuckerraffin. 119.— Karlsr. Nähmf, Haid u. Nen— annheimer Aktienbrauerei 168. P Verein Speyerer Ziegelwerke— Eichbaum⸗Brauerei 156.— bz Pfälz. Preßh. u. Spritfabr. 189.— K Ludwigsafener Btaueret 220.— PortlGemente. Helbelberg 449.— Schwesinger Prauerei—— Zenſtofffabrir Walbhof 212.— Brauerei 3. Storch 189.20 bzJ Emafllirwerke Maikammer 128.— Heidelberger Aktienbrauerei 149. 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Was verſtehen Sie unter„bereit ſein?“ L. Lin zuverſichtlichem Tone): Ich verſtehe darunter, daß wenn der Krieg ſelbſt ein Jahr dauern ſollte, wir nicht einmak einen Gamaſchenknopf zu kaufen nöthig haben würden!— Der Krieg wurde beſchloſſen und was hat Alles gefehlt! nichts war fertig. „Soeben komme ich vom Schlachtfeld bei Wörth zurück, kaum fähig, die Feder ſicher zu führen, in einer ſolchen Aufregung befinde ich mich. Was iſt hier die kühnſte Phantaſie gegen die nackte Wahrheit? Ein Nichts, ein erbärmliches Nichts. Stellen Sie ſich ein ſtunden⸗ langes Terrain vor, welches mit Blut gedüngt iſt; eine Blutlache neben der andern; wohin das Auge auch ſieht, es ſieht Blut; die Füße gehen im Blute und der Geruch desſelben wirkt ſo furchtbar, daß man jeden Augenblick einer Ohnmacht gewärtig iſt; nur die Furcht in eine der vielen Blutlachen zu fallen, hält den Menſchen noch auf⸗ recht. Und was ſoll ich von den 4 bis 5000 Todten ſagen, die auf dem Schlachtfelde herumliegen! Schrecklich und grauenerregend ſind ſchon im Leben die Turkos, im Todte aber noch viel mehr; die entſtellten Geſichtszüge, welche noch im Todte Rache zu brüten ſcheinen,— die hagern, langen braunen Hände, welche krampfhaft ge⸗ ballt ſind,— der halbnackte Leib, welcher die klaffende Wunde zeigt: dies alles formt ſich zu Bildern der ekelſten Art. Gleich ſchauerlich ſind aber auch jene Todte, welche von über ſie wegreitenden Schwadronen zu einem einzigen großen Blutfleiſchklumpen geworden ſind. Als ich mich anſchickte, den Platz des Grauens zu verlaſſen, war man beſchäftigt, die Todten vierfach übereinander zu legen.“ (Dresd. Nachr.) Aus franzöſiſchen Zeitungen: „Es gibt im Leben der Völker feierliche und ent⸗ ſcheidende Stunden, wo Gott ihnen Gelegenheit gibt zu zeigen, was ſie ſind und was ſie vermögen. Ein ſolcher Augenblick iſt für Frankreich gekommen! Man hat oft gemeint, daß die große Nation, ſo unerſchrocken ſie im Anſtürmen ſei, ſie doch ſchwer Unglücksfälle zu ertragen wiſſe. Was ſich jetzt vor unſern Augen vollzieht, ſtraft dieſe Verleumdung Lügen. Die Haltung der Bevölkerung zeigt keine Entmuthigung, ſondern eine patriotiſche Wuth gegen die Angreifer Frankreichs, welche hier ihr Grab finden ſollen. Alle Franzoſen werden ſich wie ein Mann erheben! Sie gedenken ihrer Vorfahren und derer, die nach ihnen kommen. Hinter ihnen liegen Jahrhunderte des Ruhmes, vor ihnen eine Zukunft voll Freiheit und Macht, die ihr Heroismus ſchaffen ſoll! Niemals hat Frankreich zu gleich großer und impoſanter Weiſe den edlen Stolz und die Kraft des Nationalcharakters gezeigt. Voll Enthuſiasmus ruft Alles: Auf zu den Waffen, ſiegen oder ſterben! Während unſere Soldaten heroiſch den Boden des Vaterlandes vertheidigen, iſt Europa mit Recht voll Unruhe über die Erfolge Preußens. Man weiß nicht, wie weit der Ehrgeiz dieſer unerſättlichen Macht gehen könnte, wenn ein definitiver Triumph ſie noch mehr anſtachelte. Es iſt ein unveränderliches Geſetz der Geſchichte, daß jedes Volk, welches durch außerge⸗ wöhnliche Erfolge das allgemeine Gleichgewicht ſtökt, gegen ſeine Siege eine Reaktion wach ruft und alle ardern Völker ſich zu Feinden macht. Es kann nicht fehlen, daß dieſe Wahrheit auch jetzt wieder durch die Thatſachen beſtätigt wird. Wir apellieren an die Re⸗ gierungen und an die Völker Europas, um Europa dem preußiſchen Deſpotismus zu entreißen, um uns, ſei es durch Allianzen oder durch Sympathien, bei der Wah ung des europäiſchen Gleichgewichts zu unterſtützen. Für England, Dänemark, Schweden liegen ſchon Anzeichen vor für eine ſolche Wendung. rüſten bereits. Unſer Patriotismus iſt allen Gefahren gewachſen. Je ernſter die Umſtände ſein werden, deſto größere Energie wird die Nation entfalten.“ (Journal officiel). 12. Auguſt. 5 „Darum kein Frieden, ja kein Frieden, bis der Streit ganz und voll ausgetragen! Mag in Berlin ge⸗ ſchehen, was da wolle, es darf uns nicht kümmern. Nicht gegen eine Dynaſtie, nicht gegen eine Staatsform führen wir Krieg, ſondern gegen Frankreich, deſſen Volk, wie ein trefflicher Schriftſteller ſagt, vom Größenwahn⸗ ſinn erfaßt iſt, gegen Frankreich, das ſeit faſt drei Jahr⸗ hunderten und unter allen nur denkbaren Verfaſſungen den Anſpruch erhoben hat, auf Koſten der anderen Völker in Europa zu herrſchen. Feſt und ſicher muß die natür⸗ liche Grenze zwiſchen der germaniſchen und der romani⸗ ſchen Welt wieder aufgerichtet, der frevelhafte Hochmuth gebrochen und dadurch der franzöſiſchen Nation ſelbſt der Weg zu eigener ſittlicher Erhebung erſchloſſen werden. Unſere Forderung iſt gerecht und in keiner Weiſe dozu angethan, das übrige Europa zu ſchrecken. Fügt man das deutſche Elſaß mit Baden zu einem Königreiche, deſſen Hauptſtadt Straßburg, zuſammen, ſo verknüpft man Verwandtes und legt den Bevölkerungen keinen Zwang auf. Die Stammesverwandtſchaft, das gemein⸗ ſame proteſtantiſche Element und der trotz der ſeitherigen ihnen bevorſtände, wenn ſie ſich zu weit heranwagten, iſt erſichtlich aus folgendem Vorgang. welcher trotz des ihm bekannten Verbots, betreffend die Oeſterreich und Itglien politiſchen Grenzen eingelebte Verkehr werden alle Schwierigkeiten raſch überwinden. Ein ſolcher Staat aber wird, feſt eingefügt in das geeinte Deurſchland, nach allen Seiten hin eine wichtige Miſſion zu erfüllen ver⸗ mögen. Was man vom nordöſtlichen Lothringen ab⸗ Wend darf nicht über die Sprachgrenze hinausgehen. ird es der benachbarten bayeriſchen Rheinpfalz ange⸗ fügt, ſo verbindet man gleichfalls Vereinbares. Um den Preis einer ſolchen Gebietserweiterung wird Bayern nicht abgeneigt ſein, einer feſteren politiſchen Geſtaltung Deutſchlands, wie ſie aus dem gegenwärtigen Kriege un⸗ bedingt hervorgehen muß, jedes nothwendige Opfer zu bringen.“(Schleſ. Ztg.) Im geſetzgebenden Körper theilte am 12. der neue Miniſterpräſident Herzog von Palikao mit, daß der Rück⸗ tritt Leboeufs als Generalſtabschef angenommen worden ſei.(Alſo auf den wird die Schuld gewälzt!) In vier Tagen würden 70,000 Mann Truppen an die Grenze(an welche?) geſchickt. Chevreau theilte mit: die Regierung bereite die Austreibung aller Deutſchen vom franzöſiſchen Boden vor. Pelletan tadelt dieſe Maßregel. Chepreau erwidert: Die Austreibung werde mit Mäßigung ausgeführt werden. Chalons, 11. Auguſt. „Die Unordnung hier iſt geiſtesverwirrend. Eng⸗ liſche Zeitungen ſprechen von Mängeln in der engliſchen Ausrüſtung, gegen die hieſige iſt ſie tadellos. Jetzt, wo man Alles zu den Waffen ruft, ſtellt es ſich heraus, daß keine Waffen da ſind, und man denkt faktiſch daran, einigen Mobilgarden alte Feuerſtein⸗Musketen in die Hand zu geben. Fünfzehn Chaſſepots per Kom pagnie ſind vorhanden, und während 15 Mann damit exerziren, läßt man die anderen zur Belehrung zuſehen. Niemand hat in den letzten 20 Jahren gearbeitet oder gelernt. Das franzöſiſche Katſerreich wird aufgerollt, wie ein Stück Pergament.“(Daily News.) 13. Auguſt. Die Vogeſen ſind gänzlich von den Franzoſen ge⸗ räumt. Die Feſtung Lichtenberg hat kapitulirt, Lützelſtein iſt vom Feinde verlaſſen. Straßburg iſt umſchloſſen. Selbſt im Sundgau ſind deutſche Truppen eingerückt. Herr Couſin⸗Montauban, Graf Palikao, iſt Miniſter⸗ präſident des„ziviliſirteſten Staates der Welt“ geworden! Wer iſt Montauban? Bis vor Kurzem hieß er in ganz Frankreich bei Civil und Militär nicht anders als: le premier coquin de la France,„der erſte Schuft Frankreichs,“ und daß er parlamentariſcher Premier⸗ miniſter des kaiſerlichen Frankreichs werden würde, das hätte er ſich gewiß nicht träumen laſſen, obwohl er ehr⸗ geizig genug iſt. Den Titel Graf„Palikao“ erhielt er nach dem chineſiſchen Sommerpalaſte gleichen Namens, den er 1860 plünderte. Es ſtellt ſich überhaupt mit ziemlicher Sicherheit heraus, daß das franzöſiſche Heer durch die Gefechte des 4. und 6. Auguſt derart erſchüttert iſt, daß ſie eine mög⸗ lichſt feſte Stellung zur Wiedererlaugung des moraliſchen Halts ſuchen, alſo hinter die Moſel zurückgehen wird. Die deutſchen Heere ſind in fortgeſetztem Vormarſch be⸗ griffen; unſere Patrouillen ſtreifen bis zwei Meilen vor Metz. Welches andere Bild auf franzöſiſcher Seite! Vor noch 14 Tagen war dort Prahlerei, Unverſchämtheit, Provokation; bei uns Ruhe, Vertrauen auf Gott, unſere gute Sache und unſer gutes Schwert. Heute, welch kläg⸗ licher Anblick! Die beſten Generale geſchlagen, zwei Korps in Auflöſung, in Paris faſt Revolution, ſtatt früherer ſtolzer Tiraden ein kläglicher Appell an die Nation und an Europa. Schlau wie immer iſt Louis Napoleon einem ſolchen Beſchluß der Nation zuvorgekommen und hat dem Marſchall Bazaine das Oberkommando über die vor Metz vereinigten Truppen übergeben. Alles ſcheint ſich für eine Entſcheidungsſchlacht vorzubereiten. Sie wird der letzte Trumpf des zweiten Kaiſerreichs ſein! Von der Oſtſeeküſte werden mehrere franzöſiſche Kriegsſchiffe ſignaliſirt, welche ziemlich weit an die Küſte herankamen, aber nirgends einen Beſuch abſtatteten. Was Ein Torfſchiffer, Schifffahrt auf der Jade, vom 26. v.., eigenmächtig die Jade aufſegeln wollte und wegen des dicken Wetters unbemerkt das Stationsſchiff paſſirt hatte, iſt mit ſeingem Fahrzeuge durch einen Torpedo in die Luft geſprengt. Auf dem Schlachtfelde von Weißenburg. „Auf den Feldern liegen zahlloſe Papierfetzen, die von dem Aufbrechen der Patronen⸗Packete herrührten. Die Felder ſind zerſtampft, die Weinberge zertreten. Hier hatten die braven bayeriſchen Jäger ſich mit den Turkos gemeſſen. Unſere Landsleute erlitten große Verluſte, aber ſie warfen das afrikaniſche Geſindel kraftvoll zurück. Mein Wagen näherte ſich dem Thore von Weißenburg. Links an der Landſtraße lag ein todtes Pferd, rechts zeigte ſich eine Art Zollhaus oder Einnehmerhäuschen, vor dem⸗ ſelben, ſpärlich bedeckt mit grünen Zweigen, drei todte Zuaven. Ein gräßlicher Anblick!. Im Zollhäuschen, einem kleinen gegipſten Zimmerchen, lag ein unheimlicher Haufen von fünf dieſer Leuten. Die Thüre war einge⸗ ſchlagen; der Kampf, der zwiſchen den vier engen Wänden geführt worden war, mußte gräßlich geweſen ſein. Blut⸗ lachen, ein zertrümmerter Ofen, Kugel⸗ und Bajonnet⸗ ſpuren an den Wänden und die 5 Leichen gaben ein grauenhaftes Zeugniß hiervon. Weißenburg iſt ein altes Städichen, umgeben von einer Ringmauer mit feſten Thorthürmen und Zugbrücken; rund um dieſe Mauer läuft ein ziemlich breiter Waſſergraben, der aber nur ſtellenweiſe Waſſer hat. Das nach der Pfalz führende Thor war zuſammengeſchoſſen und zur Hälfte in den Graben geſtürzt, die Zugbrücke wieder hergeſtellt; der Verkehr hin und her, ſowohl durch Militär, als die Ein⸗ wohnerſchaft, ſehr belebt!. Ein Granatſchuß der trefflichen das Zifferblatt hing nur noch an einem Nagel. Nun fuhr ich in die Stadt ein. Einzelne Hausdächer waren von Granaten getroffen; die Ziegeltrümmer bedeckten den Boden. In den Straßen ruhiges militäriſches Treiben, dazwiſchen die Einwohner geängſtigt, erſchrocken, kriechend höflich. Am Stadthaus ſteht ein ſtarker Poſten Bayern vor dem Gewehr, überall Sol⸗ daten in und vor den Wirthshäuſern, dem ganz guten und billigen Elſäſſer Wein munter zuſprechend, und Preußen und Bayern begeiſtert fraterniſirend. Da⸗ zwiſchen reiten Ordonnanzen und Feldgendarmen, und unaufhörlich ziehen friſche Truppen nach Süden.“ 4. Auguſt. Der Thron des gegenwärtigen franzöſiſchen Gewalk⸗ herrſchers zittert in allen Fugen. In geſchloſſener Macht ſtehen die Orleaniſten den Bonapartiſten gegenüber. Der Orleaniſt Eſtancelin trat kürzlich auf die Tribüne, um eine Lobrede auf jene erlauchte Familie zu halten, in der„alle Frauen keuſch und alle Männer tapfer“ ſein. Heute befindet ſich die ganze Familie Orleans in nächſter Nähe der franzöſiſchen Grenze, bereit, nicht als bürgerliche, ſondern als herrſchende Familie den Boden Frankreichs zu betreten, ſobald Napoleons Thron unter den Kolbenſchrägen der deutſchen Nition zuſammengebro⸗ chen ſein wird.(Kriegsztg.; Berliner Blätter halten nicht mehr hinter dem Berg, ſie nennen die Heimführung vou Elſaß und Lothringen als Preis für den ſchweren Kampf. Deutſchland müſſe nur, wie im Krieg, ſo im Friedensſchluß energiſch auftre⸗ ten, dann werde das neidiſche Ausland ſich fügen. Das feſte Nancy iſt von den Franzoſen geräumt; deutſche Reiter haben nördlich von der Stadt die Eiſen⸗ bahn zerſtört. Aus franzöſiſchen Zeitungen. „Wir haben den Krieg als wahre Narren, als Ritter des Mittelalters erklärt, in der Meinung, der Franzoſe ſei unüberwindlich, wenn er den Fuß im Steig⸗ bügel und die Lanze in der Fauſt hat. Wir waren nicht fertig, wir glaubten es aber zu ſein. Wir waren überzeugt, Preußen ſei nicht fertig und es war fertig. Wir glaubten die Organiſation und die Hilfsquellen un⸗ ſeres Gegners zu kennen, wir irrten uns.— Er wußte Alles, was bei uns paſſirte, wir wußten nichts von dem, was bei ihm geſchah; weit entſernt ihm vor zu ſein, war er uns vor. Kurz, wir zweifelten nicht, daß wir ſtets leicht über ſeine Bewegungen unterrichtet ſein würden, ſo wie er nur vorging, ſtatt deſſen waren wir über ſeine Märſche, über ſeine Truppenaufſtellungen ſtets im Zwei⸗ fel, wir hatten keine Ahnung von ſeinen Abſichten, während er durch ſeine Spione alle unſere Thaten und Bewegungen kannte, trotz aller Vorſicht, ſie ihm zu verheimlichen. Wir müſſen in Zukunft klüger ſein und keine Fremden bei uns im Lande laſſen. Entweder den Krieg ernſtlich führen oder gar nicht.“(Patrie) 15. Anguſt. Telegramm König Wilhelms an Königin Auguſta: „Siegreiches Gefecht bei Metz durch Truppen des VII. und I. Armeekorps. Details fehlen noch. Ich begebe mich ſogleich auf das Schlachtfeld.“ Heute iſt Napoleonstag; an dieſem Tage entfaltete ſonſt das Empire ſeinen höchſten Glanz; Paris prangte im Feſtgewande; der Glanz der Lichter überſtrahlte die Sterne des„Weltalls“; in den Freudendonner der Geſchütze miſchte ſich volltönend der Ruf:„Vive'empereur!“ Heute iſt der Napoleonstag, aber ſtatt des Glanzes ſchleicht das Empire im Gewande des Alliancenbettlers einher, ſtatt des Feſtkleides trauert Paris in Sack und Aſche; kein Licht entzündet ſich zu Ehren dieſes Tages. In Angſt und Sorge lauſcht Frankreich dem Siegesdonner des deutſchen Heeres und keiner ruft mehr:„Vive empereur!“— „Vive'empereur!“ Das iſt der Jubelgruß, der dem ſiegreichen Cäſar tönt; aber ein beſiegter Cäſar iſt kein Cäſar mehr; ein beſiegter Napoleonide kein Napoleon. „Vive'empereur!“ ſo tönt es dem Sieger,„vae vioto! heult es gellend in das Ohr des Beſiegten. Heute iſt Napoleonstag und da Frankreich dieſen Tag nicht mehr feiert, ſo thun wir ein Uebriges und feiern dieſen letzten Napoleonstag. Das deutſche Heer auf Fraukreichs Boden hat dieſe Feier eingeläutet durch ein ſiegreiches Gefecht am 14. Auguft und vielleicht erhalten wir in wenigen Stunden ſchon die Nachricht von der großen und entſcheidenden Hauptfeier dieſes Tages. (Nordd. Allg. Ztg.) Nach den Schlachten von Weißenburg und Wörth fanden die Deutſchen in allen Torniſtern der Mae Ma⸗ honſchen So'daten roth-weiße Bändchen von Seide und geſtrickte weiße Handſchuhe. Wozu? fragten ſie ihre Gefangenen.— Die Bänuder waren für die Orden und Medaillen nach der Schlacht beſtimmt!— Aber wozu ſind die weißen Handſchuhe?— Man hat ſie uns mit⸗ gegeben zum Parade⸗Einzug in Berlin. In Calais liegt fortwährend ein Dampfſchiff bereit, um die Kaiſerin der Franzoſen nöthigenfalls herüber zu bringen. 5 Bei der maſſenhaften Ausweiſung der Deutſchen aus Frankreich iſt von Seiten des Nordd. Bundes Anordnung getroffen, daß allen bedürftigen ausgewieſenen Deutſchen das erforderliche Reiſegeld gewährt wird. Auch wegen demnächſtiger freier Beförderung der Ausgewieſenen auf den deutſchen Eiſenbahnen iſt Einleitung getroffen. Die Noth der unteren Volksklaſſen in Frankreich iſt unbeſchreiblich. Die Ernte iſt ſchlecht und zwar überall, Arbeit gibt es ſchon lange nicht mehr, die meiſten Ge⸗ ſchäfte ſind geſchloſſen und alle Preiſe für Lebensmittel und andere nothwendige Bedürfniſſe ſind auf eine un⸗ erhörte Höhe geſtiegen. Aus franzöſiſchen Zeitungen: „Keine Illuſionen! Die Dummheiten und Prahle. reien der vierzehn Tage, die hinter uns liegen, haben uns bayeriſchen Artillerie hatte die Uhr am Thurm zerſchmettert; nur zu viel ſchon gekoſtet. Der Feind ſteht in Pan, 4. Seite. SGeneral⸗Anzeiger. Nannheim, 11. Auguft. reich, das Vaterland iſt in Gefahr; um es zu retten, bedarf es der kalten, energiſchen und gewiſſenhaften, ein⸗ ſichtigen Entſchloſſenheit. Vaterlandsverräther wäre der⸗ jenige, der jetzt noch die Wahrheit verhehlen wollte, die traurige aber ſchreiende Wahrheit! Blicken wir den Thatſachen ins Geſicht! Am 2. Auguſt beſetzen wir mit einem Korps, dem Froſſard'ſchen, die Höhen bei Saar⸗ brücken, das Korps Bazaine ſteht wenige Kilometer da⸗ hinter. Man ſollte glauben, die ganze Armee ſei bei⸗ ſammen. Irrthum! Während dieſe Demonſtration vor ſich geht, iſt das Korps LAdmirault noch bei Sierk, zwei Etappen entfernt, die Garde iſt in Metz, faſt ebenſoweit entfernt, Canrobert mit ſeinen Diviſionen noch weiter entfernt in Chalons. Unſere Streitkräfte ſind zerſplittert, unſere Corps, von einander entfernt, außer Stande, ſich gegenſeitig zu unterſtützen. Und dies einem Feinde gegen⸗ über, der 1866 bewieſen hat, daß er ſich auf Strategie verſteht. Weiter! Am 4. Auguſt wird die Diviſion Douay, getrennt vom Reſte des Korps Mae Mahon, durch weit überlegene Streitkräfte vernichtet. Haben wir uns dieſe derbe Lehre zur Warnung dienen laſſen? Ach nein! Am 6. Auguſt rückt der Feind in Maſſe über Saarbrücken auf das Korps Froſſard los. Bazaine tritt mit ſeinem Korps oder wenigſtens einem Theile deſſelben in Linie, um Froſſard zu unterſtützen. Sie werden unter überwiegenden Maſſen zermalmt. Wo waren an dieſem traurigen Tage'Admirault, Canrobert und die Garde? Immer noch zerſtreut, eine oder zwei Etappen von den heroiſchen Bataillonen entfernt, die auf der Grenze ſtarben. An demſelben Tage, dem Tage des Unheils, ward Mae Mahon mit 5 Diviſionen(den 3, die ihm noch geblieben, und wahrſcheinlich den 2 Diviſionen des 7. Armeekorps, das von Belford kam) im Elſaß durch den Kronprinzen von Preußen vernichtet. Wo war zu dieſer Zeit General de Failly? Wo waren ſeine 40,000 Mann, die un⸗ längſt zwiſchen Bitſch und Saargemünd ſtanden? Immer um eine Etappe vom Schlachtfelde entfernt, immer in der Unmöglichkeit, beim Kanonendonner herbeizuellen! Und wer iſt ſchuld daran? Sind es die Chefs, welche nur erhaltene Befehle ausführen? Wer könnte das glauben? Die franzöſiſche Armee ſieht ihren rechten Flügel im Elſaß und ihr Centrum bei Forbach geſchlagen, vernichtet durch Uebermacht, während 140,000 Mann ſich in der Unmöglichkeit befinden, auch nur einen Schuß zu thun. Jetzt iſt der rechte Flügel auf dem Rückzuge in die Vo⸗ geſen und gibt das Elſaß preis; das Centrum iſt ver⸗ nichtet und ohne Zweifel auf dem Rückzuge nach Naney, aber in welcher Verfaſſung! Der noch ungeſchlagene linke Flügel ſteht in Metz, aber getrennt von den übrigen Korps und vielleicht außer Stande, ſich mit ihnen noch anderswo zu vereinigen, als unter den Mauern von Paris. Das iſt die Lage; ſie iſt ſchwer, entſetzlich, aber noch nicht verzweifelt. Was unſeren heroiſchen Soldaten fehlte, ſieht und weiß jeder. Wem fällt die Verantwort⸗ lichkeit zu, daß unſere Truppen, ein Korps nach dem anderen, vernichtet werden?“(Siecle). 16. Auguſt. Telegramm des Königs Wilhelm an die Königin: Herny, 15. Auguſt, Abends 7½ Uhr: Um 3 Uhr vom Schlachtfelde von Metz zurück. Die Avantgarde des 7. Korps griff geſtern Abend gegen 5 Uhr den abziehenden Feind an; dieſer ſtellte ſich und verſtärkte ſich zuſehends aus der Feſtung. Die 13. Di⸗ viſion und Theile der 14. unterſtützten die Avantgarde, deßgleichen Theile des 1. Armeekorps. Ein ſehr blutiges Gefecht entſpann ſich auf der ganzen Linie. Der Feind ward auf allen Punkten geworfen und die Verfolgung ging bis vor das Glacis der Außenwerke. Die Nähe der Feſtung geſtattete dem Feinde vielfach, ſeine Bleſſirten zu ſichern. Nachdem unſere Verwundeten geborgen waren, zogen die Truppen in ihre alten VBivouaks mit Tages⸗ anbruch. Die Truppen ſollen ſich alle mit unglaublicher und bewundernswürdiger Energie und mit Luſt geſchlagen haben. Ich habe viele geſehen und ihnen von Herzen gedankt. Der Jubel war ergreifend. In Paris ſiehts verzweifelt aus. Bis jetzt noch iſt iſt General Palikao Herr und regiert mit dem Säbel, er weiß aber ſelber nicht, ob ſeine paar Tauſend Sol⸗ daten Napoleon in der Schlacht oder ihm in Paris nöthiger ſind. Wenn die Schlacht verloren geht, rufen die Pariſer die Republik aus. Alle öffentlichen Kaſſen in Frankreich müſſen ihre Gelder nach Paris für den Krieg ſchicken, die Kammer hat die Ausgabe von 2400 Mill. Bankbillets beſchloſſen, dieſe Noten haben den Zwangskurs d. h. jeder muß ſie für voll nehmen und dadurch ſteigen die Preiſe gewaltig; denn keiner will etwas verkaufen, um nur nicht die Noten nehmen zu müſſen. Kaiſerin Eugenie hat umſonſt nach Wien um Friedensvermittelung telegraphirt, Beuſt hat ihr geantwortet, es ſei noch zu früh. Thiers äußerte, der Kaiſer ſteht nicht mehr in Rechnung, wenn es aber keinen Kaiſer mehr gibt, gibt es auch keine Kaiſerin mehr, Erbin iſt die Republik. Franzöſiſche Panzerſchiffe ſchwimmen vor dem Kieler Hafen. Möglich, daß ſie den Auftrag haben, durch etwas Lärm in der Oſt⸗ und Nordſee die Aufmerkſamkeit der Pariſer von dem retirirenden Heere etwas abzuziehen. Aber— ſchießen oder nicht ſchießen— fragen ſich die Admrale. 1) würden die ehernen Kinder Krupps im Hafen ihre gewaltigen Mäuler auch aufthun und 2) würde nicht am Ende Bismarck jedes zerſchoſſene Haus ꝛc. Frankreich auf die Schlußrechnung ſetzen? Das iſt wirk⸗ lich zu überlegen, wenn Hannibal vor den Thoren von i t. Paris ſteh 17. Auguſt. Aus franzöſiſchen Zeitungen: 1 200 000 Wölfe fallen über uns her. Sie kommen ugrig aus den Wäldern. Die Finanzen unſerer inde ſind zur„Mythe“ geworden, ihre Spione, die ſeit ahren den Boden Frankreichs beſchmutzen, haben die n Groſchen uhres Schatzes aufcezchrt. Das ſind keine Menſchen, ſondern Elemente, welche gegen uns ent⸗ feſſelt werden. O, der blutige Greuel! Hat man aber nachgedacht, welche Wirkungen eine Panik in dieſen hungernden Horden hervorbringen würde? Dieſe Panik aber erzeugt ſofort der geringſte Sieg unſererſeits. Wenn Bazaine heute in Metz ſiegt, iſt Preußen morgen verloren. Seine Kinder ſterben den ſchrecklichſten Tod, den Hunger⸗ tod! Darum keine Illuſionen mehr. Der Kampf iſt ein Rieſenkampf, der den Tod Frankreichs oder Preußens zur Folge haben wird. Die preußiſche Armee ſchleppt das geknechtete Deutſchland hinter ſich her; hinter den Soldaten Bazaine's und Mac Mahon's ſoll ſich die freie(J) franzöſiſche Nation erheben“ (Liberte). Sigrune. Eine Erinnerung von Ludwig Schreiner. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Sigrune fand nicht gleich eine Antwort auf die Frage des Bruders. Sie war ſich ſelbſt noch nicht klar über ihr Gefühl. Die Männer, die ſie bisher ge⸗ kannt, waren ritterlich, kraftſtrotzend und ſchön, aber zugleich roh und herriſch, das Weib war ihnen nur die Magd, und wenn ſie daſſelbe liebegirrend„Herrin“ nannten, ſo klang es wie Hohn. Wie anders erſchien ihr Laurin, der milde Alte, bei dem ſie fühlte, daß ſte ihm Alles ſei, der ihr zu Füßen ſaß und Märchen ſang, ſo ſchöͤn und wahr, daß ſeine Häßlichkeit ver⸗ ſchwand und er herrlich, in Kraft vor ihrer Seele ſtand. Seine winzige Geſtalt, dachte ſie dann, ſei nur der Aus⸗ druck der Beſcheidenheit, ſeine wahre innere Größe zu verbergen. Alle erſchienen ihr hohl und unbedeutend im Vergleich mit ihm; mit ihm mußte Liebe Glück bedeuten!— Von dieſem Gefühle übermannt, erfaßte ſie vor den Augen ihrer Sippe das greiſe Zwergenhaupt mit beiden Händen, preßte es ſanft an ihre jungfräuliche Bruſt und küßte das zottige Haar. Zu den ſtaunenden Brüdern aber ſandte ſie einen bangen Blick, als flehte ſie:„Laßt uns glücklich ſein!“— Vor dieſer ſtummen Beredtſamkeit mußte ſich der Wille der Recken beugen; im Stillen aber ſannen ſie auf Gewaltthat, des gegebenen Wortes nicht achtend.„Sigrune iſt von Sinnen,“ entſchuldigten ſie ſich,„wir müſſen ſie zur Vernunft bringen.“— In der Nacht ſchlich Dietlieb an das Lager des unliebſamen Schwähers, raubte ihm Gürtel und Tarrnkappe und brachte ihn gefeſſelt zu den jubelnden Genoſſen. Da ſchrie Dietrich unter dem Beifall der Andern:„Wir führen ihn nach Welſchland und ſtellen den Popanz zum Ergötzen der Menge öffentlich aus!“— Alſo thaten die Herzloſen.— Sigrune folgte ihnen weinend nach. Als der Zug jedoch im Thale angelangt war, wandte ſich Laurin zurück zu ſeinem geliebten Roſengarten, ſchüttelte die gefeſſelten Fäuſte und rief mit ſchmerzdurch⸗ bebter Stimme:„Mit dem letzten Reſte meiner alten Kraft verfluche ich Euch, Zerſtörer meines Friedens! Ihr, meine Roſen, ſollt ein Denkmal ihrer Härte ſein: Lieb⸗ liche Blüthen werdet zu Stein, hart, wie die Herzen derer, die mein junges Gluͤck getödtet! Fluch den ſpaͤteſten Geſchlechtern!“—— Unſer Beider Augen ruhten auf dem Roſengarten, deſſen Steingezack gerade unter dem Kuſſe der ſcheidenden Sonnenſtrahſen roſig erglühte. „Sehen Sie, gnädige Frau, der Roſengarten blüht! Gleich wird die Sonne des Glückes untergehen, und er liegt ſtarr in Stein und Schnee; der Fluch Laurius.“ Ich erhielt keine Antwort. Sie ſah lange traum⸗ verloren auf das ferne, ſeltſame Geſtein, dann flüͤſterte ſie;„Und Sigrune?“— „Sie wurde von den Brüdern einem ungeliebten Manne vermählt und iſt in Gram vergangen.“ „O, wie wahr, wie wahr!“ hauchte ſie, ohne den Blick vom Roſengarten zu wenden. „Ich weiß nicht, gnädige Frau, es iſt halt doch Dichtung. Sigrunes Liebe hat etwas Unnatürliches. Ich wenigſtens glaube nicht recht an dieſe Liebe der Seele ohne alles äußere Beiwerk.“ „O, glauben Sie daran, glauben Sie mir!“ ſagte ſie mit erhobener Stimme.„Die Dichtung iſt wahr, wahr! Echte Dichtung iſt auch echte Wahrheit! Nur da ſollten die Modernen die Realiſtik ſuchen!“ Dieſer Ausbruch edler Leidenſchaft wurde durch kurzes, aber heftiges Huſten unterbrochen. zUm Gottes Willen!“ fügte ſie ängſtlich hinzu, „die Sonne iſt untergegangen, das iſt die gefährlichſte Zeit für mich. Ich darf es dem Arzte nicht ſagen, daß ich mich ſo verplaudert habe.“ Neues Huſten unterbrach ſie.— Da ſchob ich kurz entſchloſſen den Rollſtuhl ſelbſt dem Hötel zu. „Was thun Sie? Der Diener kann———“ ſtieß ſie unter immerwährendem Huſten hervor. „Vor Allem bitte ich Sie zu ſchweigen, Frau.“—— Bevor ich ſie dem Bademeiſter übergab, wüunſchte ich ihr eine gute Nacht. Sie reichte mir die Hand und flüſterte mir ganz leiſe zu:„Dank für die Erzählung! Vielleicht revanchire ich mich einmal und beweiſe, was ich vorhin ſagte.“ „Pſt, gnädige Frau, ſchön ſchweigen— und noch⸗ mals gute Nacht!“—— Ich wanderte noch lange ſinnend durch die Dämmerung. Dieſes Huſten wollte mir gar nicht gefallen. Sie athmete mir zu kurz und ſchwer. Auch hatte ich während meiner Erzählung den dunklen Schattten wieder mehrfach bemerkt, und der Glanz ihrer Augen ſchien mir heute noch über⸗ irdiſcher, als ſonſt. gnädige * Nun ſahen wir uns ſäglich, ja, wir verabredeten ſchließlich Zuſammenkünfte. Wenn ſie im Rollſtuhle kleinere Ausflüge machte, ſchritt ich nebenher und erzählte ihr von Dieſem und Jenem. Sie dauerte mich und ich hatte demerkt, daß ihr mein Geplauder nicht unangenehm war. So ſah man bald ſelten den Einen ohne den Andern.— Mehr als eine Woche mochte ſeit jenem Tage ver⸗ gangen ſein, an dem ich ihr die Sage vom König Laurin erzählt hatte, als ich ſie im Hotelgarten an derſelben Stelle wieder aufſuchte. Ich war übler Laune. Sie be⸗ merkte es ſofort und frug nach dem Grunde. „O, nichts von Bedeutung. Ich habe mich nur ein wenig geärgert, gnädige Frau. Es iſt das eine alte Untugend von mir, die ich wohl nie ablegen werde.“ „Aber irgend etwas muß doch Urſache geweſen ſein. Ich möchte es wiſſen.“ „Dummheiten! Ich will Sie lieber gar nicht damit beläſtigen—.“ „Ich bitte darum.“ „Sie möchten ſich auch ärgern, und dann— „Fürchten Sie nichts, ich bin gefeit gegen der⸗ gleichen.“— „Ach, es iſt ja, wie geſagt, Unſinn. Durch Zufall war ich ich im Treppenhauſe ungeſehener Zeuge eines Geſpräches, in welchem das Dienſtperſonal Sie mit mir in unſaubere Verbindung brachte.“— „Nichts mehr?“ fragte ſie lächelnd. Ich ſtutzte. „Was liegt an dieſen Leuten 2“ fuhr ſie gelaſſen fort.„Wer kann ſich vor Verleumdung ſchützen? Ich habe gefunden, daß zumeiſt ausgemachte Schurken als Tugendhelden geprieſen werden. Das muß man doch durch das Gegentheil ausgleichen. Mir genügt es, vor mir ſelbſt ſchuldlos dazuſtehen.“ „Ich wollte, ich könnte auch ſo denken, aber leider exregt ſolche Infamie in mir immer eine Prügelluſt, die ich nur durch die Erinnerung an meine einſtige vortreff⸗ liche Erziehung zügeln kann.“ „Beruhigen Sie ſich, das Leben iſt im Grunde ge⸗ nommen keiner Erregung werth.“ „Und ich würde ohne Erregung nicht leben.— Uebrigens erſcheinen mir Ihre Anſichten für eine lebens⸗ luſtige junge Frau etwas ſonderbar.“ „Lebensluſtig! Ja, ich war's. Vor noch nicht langer Zeit war ich thöricht und hoffnungsfreudig, wie die ganze Schaar meiner ſogenannten Freundinnen.— „Jetzt bin ich eine alte Frau.“ Sie athmete ſtoßweiſe und mühſam, weshalb ich ſie bat, lieber zu ſchweigen. „Wozu?“ erwiderte ſie,„für wenn ſoll ich mich ſchonen? Es iſt ja doch nur ein kurzer Aufſchub.— „Scherzen Sie nicht ſo grauſam, gnädige Frau, Sie werden geſund werden— bald.“ „Ja, bald!— bald werde ich ganz geneſen ſein!— Was ſehen Sie mich ſo traurig an? Es iſt ja etwas Freudiges, was ich Ihnen ſage.“— 18 8 5 „So faſſe ich es auch auf. Bald werden Sie ge⸗ ſund zu den Ihrigen zurückkehren.“— „Es freut mich, ich habe mich in Ihnen nicht ge⸗ täuſcht; Sie ſind ehrlich, denn Sie koͤnnen nicht lügen, ohne zu erröthen. Aber warum ſollten wir uns belügen? Ich weiß nicht einmal, wer Sie ſind, und fühle mich in Ihrer Geſellſchaft wohl; warum ſollten gerade wir uns belügen?“ „Wenn dies ein Vorwurf ſein ſoll, ſo geſtatten Sie mir, Berſäumtes nachzuholen—“ „Rein, nein— laſſen Sie!“ ſagte ſie, leb⸗ haft abwehrend.„Es iſt mir viel lieber ſo, es iſt viel ſchöner ſo, es hat mir grade gefallen, daß wir dieſe Förmlichkeit bei Seite ließen, ich will Sie nicht anders kennen lernen, als es ſchon der Fall iſt. Sie werden widerſprechen, aber mir iſt heute ſehr ängſtlich zu Muthe. Ich erwarte Jemanden und fürchte, er kommt zu ſpät.— „Aber, gnädige Frau—“ „Unterbrechen Sie mich nicht, das Sprechen fällt mir ſchwer. Ich habe Vertrauen zu Ihnen, ich will Ihnen beichten, wie einem namenloſen Prieſter Gottes.“ So erzählte ſie denn in abgebrochenen kurzen Sätzen, von häufigem Huſteln unterbrochen, während ich in Span⸗ nung und Andacht lauſchte; der längſt erwünſchte Augen⸗ blick war ja da.—— Schluß folgt. ——— Aeber von Sybels neueſtt Schrift zur horgeſchichte des Krieges von 1870 ſchreibt im„Deutſchen Wochenblatt“ Dr. G. Egelhaaf, Rektor des Karlsgymnaſiums in Stuttgart, Folgendes: Nicht lange nachdem Heinrich v. Sybel die zwei weiteren Bände ſeines großen Geſchichtswerkes über die Begründung des Deutſchen Reiches herausgegeben hatte, erhoben ſich gegen ſeine Darſtellung, nach welcher der Krieg von 1870 nicht durch Napoleon und noch viel weniger durch Bismarck, ſondern in letzter Hand durch die dem franzöſiſchen Volk im Blute liegende Herrſchſucht herbei⸗ geführt worden ſei, verſchiedene Einwendungen. Auch ſeine Auffaſſung von der in Wahrheit einem neuem Krieg mit Preußen abgeneigten Politik Oeſterreichs, beziehungsweiſe ſeines leitenden Miniſters v. Beuſt, hat Zweifel und Widerſpruch hervorgerufen. Die Leſer des„Deutſcheu Wochenblatts“ wiſſen, daß auch wir in gewiſſen Grenzen uns kritiſch verhalten haben; um ſo mehr haben ſie ein Recht darauf, zu erfahren, daß Sybel ſoeben in einer 72 Seiten ſtarken Flugſchrift, die ſich„Neue Mittheilungen und Erläuterungen zur Begründung des Deutſchen Reiches unter Wilhelm.“ betitelt,(München, R. Oldendourg), ſeine erſten Aufſtellungen durchaus aufrecht erhält und ſie noch eingehender begründet. Was zuvörderſt Oeſterreich angeht, ſo weiſt Sybel darauf hin, daß die Wunden des Krieges von 1866 im Jahre 1870 noch nicht geheilt, ſeine Verluſte noch wit — 4 — 3 Süddeutſchland herfallen ſollten. nun Sybel, dem offenbar mittlerweile neue Aufſchlüͤſſe Weiſe aus. Maunheim, 71. Auguſt. Seneral⸗Anzeiger. 8. Seite-⸗ erſetzt waren. Der Ausgleich mit Ungarn war zwar ge⸗ lungen; aber ob er ſich bewähren würde, ſtand noch dahin; auf alle Fälle hatte er den Einfluß der Magyaren auf die öſterreichiſche Geſammtpolitik gewaltig befeſtigt, und von ihnen ſtand eines feſt: daß ſie von einer Herſtellung des öſterreichiſchen Uebergewichts in Deutſchland, das ihre ſoeben erlangte Stellung wieder gefährdet hätte, ſchlechterdings nichts wiſſen wollten. Sonſt regten ſich allerorten die nationalen Gegenſätze; ein großer kircheu⸗ politiſcher Streit erhitzte die Gemüther; die Finanzen litten an einem Fehlbetrag zwiſchen Einnahmen und Aus⸗ gaben, und das Heer war im Uebergang zu einer neuen Organiſation begriffen. In einer ſolchen Lage hätte nur ein blödſinniger Miniſter, ſagt Sybel S. 16, etwas anderes betreiben können als Frieden. Beuſt hat denn auch das erkannt und ſowohl im Jahre 1868 wie 1869, wie ſeine Briefe an Graf Vitzthum actenmäßig beweiſen, den Gedanken„an Eintritt in eine Action“— an der Seite Frankreichs gegen Preußen— als„abſolut falſch“ bezeichnet. Nun haben auch wir an dieſer Stelle— wie Herr Conſtantin Rößler in Band 79 der„Preußiſchen „Jahrbücher“— gefragt, wie zu einer ſolchen Haltung Oeſterreichs die Berichte franzöſiſcher Quellen über den „Beſuch des Erzherzogs Albrecht in Paris(im März 1870) und über die durch ihn geſchehene Vorlage eines Feld⸗ zugplanes ſtimmen, nach dem die franzöſiſchen und Oeſterreichiſchen Streitkraͤfte zunächſt gemeinſam über Hierüber ſpricht ſich erſten Ranges zu Theil geworden ſind, in ſehr verblüffender Danach ſah der Erzherzog die innere Lage Oeſterreichs genau ſo an wie Beuſt; auch er wünſchte einen Krieg zu verhüten und wollte dies dadurch erreichen, daß er Napoleon auf die Unzulänglichkeit ſeiner Streitkräfte gegenüber den Deutſchen aufmerkſam machte. Dies hat er auch mit der⸗ jenigen Vorſicht gethan, die er als Ausländer einem großen Souverain gegenüber nothwendiger Weiſe an⸗ wenden mußte; er hat auf Napoleons Frage, wie Frank⸗ reich im Fall eines Krieges vorgehen ſolle, den gemeinſamen Angriff auf Süddeutſchland in Vorſchlag gebracht, aber ſofort hinzugefügt: Oeſterreich brauchte mindeſtens ſechs Wochen zur Mobilmachung; ſo lange müßte Frankreich allein gegen Deutſchland kämpfen, und dazu reichten ſeine Kraͤfte nicht aus. Ueberdem ſei nicht zu überſehen, daß Oeſterreichs neue Heeresorganiſation erſt 1871 zum Ab⸗ ſchluß gelangen werde. Demgemäß ward auch Lebrun, als er zwei Monate ſpäter nach Wien geſchickt wurde, um über Frankreichs Streitkräfte genauen Aufſchluß zu geben, mit der Erklärung des Kaiſer Franz Joſeph zurückge⸗ ſandt, daß Oeſterreich Frankreich keine Hilfe gegen Preußen verſprechen köͤnne, und mit voller Wahrheit hat Leboeuf ſpäter der parlamentariſchen Unterſuchungscommiſſion gegenüber als redlicher Mann, der ſeine eigene Verant⸗ wortlichkeit nicht durch Flunkereien abſchwächen mochte, ausgeſagt:„Der Erzherzog hat uns keine Vorſchläge ge⸗ 5 ich habe mit ihm nur Beziehungen der Höflichkeit gehabt.“ Wir wollen nun das Gewicht dieſer theilweiſe neu begründeten Darlegungen Sybels durchaus nicht ab⸗ ſchwächen; aber wenn man auch nicht mehr von einem durch den Erzherzog gemachten Bündnißvorſchlag reden kann, ſo bleibt doch der Eindruck, daß man in Wien es nicht über ſich gewinnen konnte, den Franzoſen mit dürren Worten zu ſagen: auf uns könnt ihr weder jetzt noch ſpäter gegen Deutſchland rechnen; da ſeht Ihr zu: Man hat in Wien, ſo ſcheint uns geſchloſſen werden zu müſſen, doch einigermaßen mit dem Feuer geſpielt und aus Gründen, über die wir vorerſt freilich nichts wiſſen, die Möglichkeit eines vielleicht doch ſpäter mit Frankreich ge. meinſam gegen Deutſchland zu führenden Krieges nicht unbedingt abſchneiden wollen. Fürchtete man ein Ueber⸗ ſchäumen des pangermaniſchen Gedankens, durch den Oeſterreichs Beſtand gefährdet werden würde, und wollte man deshalb den nach Paris führenden Faden nicht ganz abreißen laſſen? Die Antwort wird in den Acten des auswärtigen Amtes zu Wien liegen. Bleiben hiernach gewiſſe Fragen hinſichtlich Oeſter⸗ reichs ungelöſt, ſo iſt unſeres Dafürhaltens Sybel der Beweis völlig gelungen, daß weder Napoleon noch auch ſeine Gemahlin, die Kaiſerin Eugenie, zum Kriege ge⸗ drängt haben. Bezüglich des Erſteren genügen ſchon die geradezu entſetzlichen Mittheilungen, die Sybel S. 20 über ſeinen Geſundheitszuſtaud im Jahre 1870 macht; daß er nicht gut war, wußte man längſt; daß aber fünf der berühmteſten Aerzte Blutarmuth, Hämorrhoiden, Gicht und das gefährliche Anwachſen eines großen Blaſenſteins feſtgeſtellt hatten; daß der Kaiſer bei jedem Schritt ſeines Reitpferdes unſägliche Schmerzen empfand; daß er auch das Fahren im Wagen nicht ertrug und ſogar beim Gehen an ſchmerzhafter Unbehülflichkeit litt— das wußte man doch noch nicht. Wenn der Kaiſer an einen Bund mit Oeſterreich dachte, ſo geſchah es, weil er durch die Oppoſition eines Tages zum Krieg gezwungen zu werden fürchtete und für dieſen Fall möglichſt ſtark ſein wollte. Was aber die Kaiſerin angeht, ſo iſt Sybel an ihr zum Retter ihrer geſchichtlichen Ehre geworden; er entwirft von dieſer ſo bitter verkannten Frau S. 30—37 ein, Bild, das rein formell angeſehen, eine der glänzendſten Leiſtungen aller Hiſtoriographie iſt und das wahre Weſen dieſer ebenſo ſchönen, als edlen, gutherzigen, feinfühligen und verſtändigen Fürſtin in ergreifender Weiſe ins Licht ſetzt. Die berüchtigten Worte'est ma petit guerre u. ſ. w. hat ſie niemals ausgeſprochen; ſie hatte vor dem Krieg einen tiefen Abſcheu, und wenn ſie ihren Einfluß nicht geradehin gegen den Krieg in die Waagſchale warf, ſo rührt dies bloß davon her, daß man ihr tauſendmal ſagte: ohne die den Thron Frankreichs nicht einnebmen können. Züchtigung Preußens werde ihr Sohn 4 Den letzten Theil der Schrift füllt von S. 50— 72 eine„Bismarcks Politik“ überſchriebene Unterſuchung von der größten Tragweite. Entgegen den Anſichten Delbrücks und Brandenburgs, entgegen auch, obſchon in ſehr ab⸗ geſchwächtem Maße, der von uns an dieſer Stelle vor⸗ getragenen Auffaſſung hinſichtlich der Verantwortlichkeit Bismarcks bei der Emſer Depeſche, vertritt Sybel den Standpunkt, daß Bismarck 1870— wie immer— be⸗ müht geweſen ſei,„um den Krieg, wenn möglich, herum⸗ zukommen“. Er ſah in ihm ein Ereigniß, das die Vollendung der deutſchen Einheit zwar äußerlich be⸗ ſchleunigen, aber die nun einmal nur von der Zeit zu erwartende Vertiefung und Klärung deutſchen Einheits⸗ gefühls ſtören werde.„Man mag das loben oder tadeln; aber ſo war es.“ Demgemäß hielt er es zwar für eine Ehrenſache, daß Grammont fuͤr ſeine am 6. Juli ge⸗ führte Sprache Preußen eine Genugthuung gebe; damit iſt im Weſentlichen das, was wir unbedingt bei Bismarck erwarten muſſen, von Sybel eingeräumt. Aber Bismarck wollte keineswegs den Franzoſen den Weg zu dieſer Ge⸗ nugthuung erſchweren. Die Sprache, die er gegen Lord Loftus am 18. Juli führte, hatte lediglich den Zweck, den engliſchen Einfluß in Paris zu Gunſten der Nach⸗ giebigkeit ins Gewicht fallen zu laſſen: nur dann drohte er mit Krieg, wenn Frankreich nicht in irgend einer Form Gramonts Drohungen zurückziehe. Ohne von Loftus' Bericht an Granville etwas zu wiſſen, aber im Beſitze der„Emſer Depeſche“, erklärte der in Paris am 14. gehaltene Kronrath ſich damit befriedigt, daß König Wilhelm dem Verzicht des Prinzen Leopold rückhaltslos zugeſtimmt habe: er erfüllte alſo Bismarcks Forderung, er ließ das durch Benedetti am 13. erhobene Verlangen eines ſchriftlichen Widerrufs der Zuſt mmung des Königs zur Annahme des Thrones ohne Weiteres fallen. Damit ſchien der Friede geſichert: da erfand Gramont am ſpäten Abend des 14. die Behauptung, die Verſendung der Emſer Depeſche— an der zunächſt auch er nichts aus⸗ zuſetzen gehabt hatte— an die Höfe Europas ſei eine nur mit Blut zu ſühnende Beleidigung Frankreichs. Be⸗ gleitet von dem Füͤhrer der parlamentariſchen Kriegs⸗ partei, dem Baron Jeröôme David, begab er ſich zum Kaiſer, der ſoeben eine Abendgeſellſchaft ſeiner Gemahlin in heiterſter Stimmung verlaſſen hatte, weil er den Frieden für gerettet anſah, und zwang ihm den Befehl zur Mo⸗ hiliſtrung des Heeres ab. Als der Kaiſer wieder im Saal erſchien, erzählt Sybel, war ſein Ausſehen in er⸗ ſchreckender Weiſe verändert, das Geſicht bleich wie der Tod, die Züge ſchlaff, die Augen halb geſchloſſen. Er ließ ſich in einen Sitz nieder und blieb ſtumm. Der Krieg war entſchieden.“ 115 Wir haben früher an dieſer Stelle Bismarcks Ver⸗ dienſt darein geſetzt, daß er, dem vom König die Wahl gelaſſen war, die Abweiſung Benedettis bekannt zu machen oder nicht, ſich mannhaft für das Zweite entſchied und ſo ſowohl unſere Nationalehre wahrte, als den Stein rechlzeitig ins Rollen brachte, der doch auf die Dauer nicht zu halten war. nicht— zum Kriege gekommen, wenn nicht Gramont und die„Arkadier“, d. h. die ultrabonapartiſtiſche Partei, hielt, am ſpäten Abend des 14. Juli den Kaiſer und die zöſiſchen Nation befanden. Ich halte es nicht für denkbar, daß Sybel dieſe Anſicht wiederholt mit ſolcher Beſtimmtheit vortragen würde, wenn er nicht mit Bismarck ſelbſt darüber Fühlung genommen hätte. Nicht bloß er ſpricht zu uns— auch das wäre ſchon viel—, ſondern ein noch Größerer, und 9 Erkenntniß gegenüber laſſe ich meinen Widerſpruch allen. —ů——ů H. v. Treitſchke über den großen Krieg. Die eindrucksvolle Rede, welche Heinrich v. Treitſchke am 19. Juli bei der Univerſitätsfeier„zum Gedächtniß des großen Krieges“ gehalten, liegt jetzt im Druck(Verlag von S. Hirzel in Leipzig vor. Wir heben die folgende Schilderung der Führer des großen Kampfes hervor: Herzen des Volkes, ſie bedürfen der Männer. Und wohl war es ein Glück, daß die Nation einmüthig aufblicken konnte zu dem greiſen Herrſcher, deſſen ehrwürdiges Bild, kommenden Geſchlechtern immer größer erſcheinen wird, je näher die hiſtoriſche Forſchung herantritt. Seine Majeſtät ſieht Alles— ſo wetterten die Feldwebel ihre ſäumigen Leute an, und ſie ſagten die Wahrheit. Als Thron gehoben, da empfand er bald, daß die Vorſehung ihn und ſein Heer zum Werkzeug für ihre Fügungen be⸗ ſtimmt hatte. Wenn ich das nicht glaubte, ſagte er ruhig, da es ſich nach Scharnhorſt's Plänen im Drange der Noth halbgeordnet zuſammenſchaarte, er hatte als Mann mit Scharnhorſt's Erben, Boyen, beſtändig erwogen, wie dieſe unfertigen Gedanken ſich lebenskräftig ausgeſtalten könnten, und endlich als König unter ſchweren parlamen⸗ tariſchen Kämpfen die dreijährige Dienſtzeit der verſtärkten Linientruppen durchgeſetzt, die uns ein zugleich volksthüm⸗ liches und kriegeriſch ausgebildetes Heer ſicherte. Er kannte jedes kleine Räderwerk der rieſigen Maſchine, jetzt ſah er zufrieden, wie ſie arbeitete. Allein, ohne Kriegs⸗ rath, faßte er ſeine Entſchlüſſe nach Moltkes Vorträgen. Nach Sybel ſteht die Sache nicht ſo; vielmehr hat Bismarck auch nach Veröffentlichung der Emſer Depeſche den Frieden für möglich gehalten und in dieſem Sinne gewirkt. Es wäre auch nicht— oder noch' welche ohne Krieg den Sturz der Dynaſtie für beſiegelt Kaiſerin— ükerwältigt hätten: womit ſie ſich denn frei⸗ lich in völligem Einklang mit den Inſtinkten der fran⸗ Ideen allein entzünden kein nachhaltiges Feuer im ihn das Schickſal im hohen Alter auf den nie geſuchten wie hätte ich ſonſt die Laſt dieſes Krieges tragen können? Er hatte als Jüngling das Volk in Waffen bewundert, K 1, 15 Früher und ſicherer als alle ſeine Umgebungen ahnte er, daß die Schlacht von Sedan den Krieg entſchieden, aber noch lange nicht beendigt hatte. Er kannte den glühenden Nationalſtolz der Franzoſen, er hatte vor allen Anderen die reiche, in ſtarkem Gedächtniß bewahrte Erfahrung des Greiſenalters voraus; noch immer ſah er leibhaftig vor ſich, wie einſt vor ſechsundfünfzig Jahren die bewaffneten Bauernſchaaren der Champagne unter den Augen der Preußen aus der Erde aufgeſtiegen waren. Früher und klarer, als Alle, durchſchaute er die Gefahr, die von der Loire her drohte und befahl die Verſtärkung des Heeres im Süden. So blieb er bis zum Ende der Kriegsherr, und als er den Boden Frankreichs verließ, da gedachte er, nach ſolchen Siegen gewiſſenhaft des ewigen Wandels der menſchlichen Dinge und ermahnte die Armee des nunmehr geeinten Deutſchlands, daß ſie ſich nur bei ſtetem Streben nach Vervollkommnung auf ihrer Stufe erhalten könne. Es iſt die anheimelnde Schönheit der deutſchen Geſchichte, daß wir nie einen jede Perfſönlichkeit niederdrückenden Napoleon gekannt haben. In allen großen Zeiten ſtanden neben unſeren führenden Helden freie Männer von feſter Eigenart und ſicherem Stolze, und König Wilhelm ver⸗ ſtand, ein geborener Herrſcher, ſtarke, in ihrem Fache ihm ſelbſt überlegene Talente, jedes am rechten Ort, frei ſchalten zu laſſen. Menſchlich würdiger iſt nichts als die treue Freundſchaft, welche den Kriegsherrn mit dem Schlachtendenker verband, dem geiſtigen Leiter der Heere, dem wunderbaren Manne, dem die verſchwenderiſche Natur neben dem untrüglichen Blick und der genialen Thatkraft des großen Feldherrn auch die Schärfe eines faſt den geſammten Bereich menſchlichen Wiſſens um⸗ faſſenden Verſtandes und den Künſtlerſinn des klaſſiſchen Schriftſtellers ſchenkte. Und neben Moltke ſtand Roon, der Geſtrenge, bitter Gehaßte; hart und unerſchütterlich in ſeinen Grundſätzen, wie ein gottſeliger Dragoner Oliver Cromwells, hatte er die Reugeſtaltung des Heeres nach den Vorſchriften ſeines Kriegsherrn bewirkt, jetzt nannten ihn die bekehrten Gegner den neuen Waffenſchmied Deutſch⸗ lands. Und dann die Führer der Armeen und der Korps. Neben den Prinzen: Goeben, der ernſte Schweiger, von dem ſeine Leute ſagten, er könne nicht ſprechen, aber auch nicht irren— ſie ahnten nicht, daß ſeine Feder ganz im Stil der Kommentarien Cäſars zu reden wußte. Dann Konſtantin Alvensleben, der echte Sohn des märkiſchen Kriegervolkes, munter und gütig, aber furchtbar in der Schlacht, ſtürmiſch, unaufhaltſam, bis zuletzt noch bei Le⸗Mans das Hurrah Brandenburg! ſeiner Schaaren er⸗ klang. Gott verzeih' mir's, ſagte er nach dem Todesritte von Mars la Tour, ich fragte nicht, was auf oder unter der Erde lag, ich dachte nur an die Zukunft. Dann der geiſtvolle, feurige Franke v. d. Tann, der jetzt vollenden half, was er einſt im brauſenden Jugendmuth als Führer der ſchleswig⸗holſteiniſchen Freiſchaaren verſucht hatte— und ſo weiter, eine dichte Wolke kühner und denkender Männer, die unſer Volk, wie die Helden des Befreiungskrieges, im Laufe der Jahre immer lieber ge⸗ winnen wird. Wie der König ſelbſt ſo ſchlicht und 5 auftrat, daß die Schmeichler der Höfe ſich nie an ihn heranwagten, ſo zeigten auch ſeine Generale, ſehr wenige ausgenommen, das anſpruchsloſe Weſen, das deutſcher Empfindung wohl thut. Wandern Sie hinaus durch den Wald nach dem kleinen Jagdhaus von Dreilinden. Dort im Gebüſch wohnt der Feldherr, dem die Meldung erſtattet wurde:„Monseigneur,'ai Pordre de vous rendre la garde imperiale“, Prinz Friedrich Karl, der die größte Kapitulation der Weltgeſchichte erzwang Endlich kam die Zeit der Ernte. Paris ergab ſich, der letzte verzweifelte Vorſtoß der Franzoſen gegen das ſuͤd⸗ liche Elſaß ſcheiterte kläglich. Vier große Armeen waren gefangen oder entwaffnet und an dem unermeßlichen Er⸗ folge hatten alle deutſchen Stämme den gleichen, ſchönen Antheil. In dieſen letzten Wochen des Krieges trat der Mann wieder in den Vordergrund deutſcher Geſchichte, der Gewaltige, von dem die Truppen beim Beiwachtfeuer ſo oft geſprochen hatten. So lange es eine Geſchichte giebt, haben die Maſſen des Volks das Gemüth und die Thatkraft allezeit höher geſchätzt als den Geiſt und die Bildung; die allergrößte, die ſchrankenloſe Volksgunſt ward immer nur den Helden der Religion und den Helden des Schwertes zu Theil. Der einzige Staats⸗ mann, der eine Ausnahme zu bilden ſcheint, beſtätigt nur die Regel. Dem Volke war Bismarck nie etwas anderes als der reckenhafte Kriegsmann mit dem erzenen Helm und dem gelben Kragen der Küraſſiere von Mars la Tour, ſo wie ihn die Maler auf ſeinem Ritte durch die Pappel⸗Allee bei Sedan darſtellen. Er hatte einſt das rettende Wort geſprochen: Los von Oeſterreich, er hatte durch die Verträge mit den Südſtaaten den unausbleib⸗ lichen neuen Krieg umſichtig vorbereitet. Als er heute vor fünfundzwanzig Jahren dem Reichstage die Kriegs⸗ erklärung Frankreichs vorlas, da war Allen zu Muthe, als ob er zuerſt den Ruf erhöbe: Alldeutſchland nach Frankreich hinein, und Allen ſchien es, als ob er wie ein Herold den deutſchen Geſchwadern in Feindesland voran ritte. Nunmehr zog er die Summe aus den großen Kämpfen, er brachte Metz und Straßburg ihrem Vater⸗ lande wieder und vereinbarte in mühſeligen Unterhand⸗ lungen die Verfaſſung für das neue Reich. 6 cufchrſt-Tager Marktſtraße K 1, 15 empfiehlt bedeutende Auswahl aller Sorten Kachel-Ofen& Herde zu den allerbilligſten Preiſen. 69204 FPriedrich Holl. IB Reparaturen u. Umſetzen zu den billigſten Preiſen 238 6. Seneral⸗Anzeiger Mannheim, 11. Auguft⸗ *25 ver von Berufsgenoſſenſchaften, deren Wirk erſtreckt, aufgeſtellten Wertrauens Amfs- und Bekanntma Nr. 285241. K 8 Chung. Die Ernennung von Vertrauensmännern der Berufsgenoſſenſchaften betr. Verzeichniß VI. ſamkeit ſich auf das Großherzogthum Baden männer und ihrer Stellvertreter. Nummer des amtlichen Ber⸗ jeichniſſes. Namen und Sitz der Berufsgenoſ⸗ ſenſchaft und der Gro erſtreckenden Namen und Wohnſitz der ich auf das 15 ogthum Saeen Vertrauensmänner. Stellvertreter. * Juhrwerks⸗Be⸗ rufsgenoſſenſchaft in Berlin, Sekt. 32 in Mannheim. ſe ſch — 5 8— 5 17 Berufs⸗Genoſſ 8 1. Mannheim und Weinheim. Ries, Friedrich, Fuhrhalter in Mannheim. 2. Jar, Poſthelt entner, Jak., Poſthalter in Heidelberg. 3. Eberbach. 5 8 5 Epp, Theod., Fuhrherr in Eberbach. 4. Schwetzingen. Zu Bezirk 10. Nonnenmacher, Güterbeſtätter in Walldorf. 5. Sinsheim. Schaubeck, Sebaſtian, Bierbrauer in Sinsheim. 6. u. 7. Mosbach und Adelsheim. Aen Fr., Kutſcher in Mosbach. S8. Buchen Keim, Wilh., Fuhrherr in Walldürn 9. Tauberbiſchofsheim und Wertheim. Reichert, Friedr., Poſthalter in Boxberg. 10. Wiesloch. Nonnenmacher, Güterbeſtätter in Walldorf. 11. 12. 18. 14. 15. Rheinpfalz. 16. Karlsruhe und Ettlingen. Rauch, Kaſp., Fuhrunternehmer in Karlsruße. 17. Bruchſal. Fuchs, Gerhard, Kutſcher in Bruchſal, 18, Eppingen. 0 8 5 Wittmer, Heinr., Gaſtwirth in Eppingen. 19. Bretten. 0 uchs, A.., Fuhrherr in Bretten. 20. Pforzheim. Karl, Kutſcher in Pforzheim. urlach. Döttinger,., Fuhrherr in Durlach. 22. Raſtatt, ohne Gernsbach. Hatz.., Fuhrherr in Raſtatt. 23. Amtsgerichtsbezirk Gernsbach. Langenbach, Gottl., Poſthalter in Gernsbach. 24. Bezirksamt Baden. ö aug, Anton, Kutſcher in Baden. 25. Bühl. Räuber, Mathias, Fuhrherr in 26. Achern.) Bühlerthal. 27. Offenburg und Kehl. Roth, Gg., Gaſtwirth in Offenburg,. 28. Oberkirch. 5 Roth, Mathias, Poſthalter und Gaſtwirth in Oppenau. 29. Freiburg. 8 J. Reichenbach, Frz., Fuhrunternehmer in Freibur II. Heizmann, G.., 30, Wolfach. 5 IJ., Fuhrherr in Schiltach. ahr Kramer, C.., Güterbeſtätter in Lahr. 32. Ettenheim. Beck, Adolf, Gaſtwirth in Ettenheim. 33. Emmendingen. Hirtler, Karl, Poſthalter in Endingen. 34. Waldkirch. I. Merkle, Max, Poſthalter in Waldkirch. II. Schultis,., Poſthalter in Altſimonswald. 35. Altbreiſach. Wilh., Poſthalter in Altbreiſach. 36. Staufen. Schladerer, Herm., Gaſtwirth in Staufen. 37. Müllheim. Grether, J.., Gaſtwirth in Müllheim. 38. Lörrach. 2 Schopfhei Ernſt, Gaſtwirth in Kandern. 39. Schopfheim 4 Glünkin, Friedrich, Gaſtwirth in Schopfheim. 40. Schönau. 85 Witzler, Ed. Poſthalter in Schönau. 41. Neuſtadt(in Baden) und Lenzkirch. I. Weber Heinrich, Poſthalter in Lenzkirch. 8 II. Iſele, Joſ., Poſthalter in Altenweg(Titiſee). 42. Bonndorf. 8 en Friedr., Poſthalter in Bonndorf. 8 43. Konſtanz. 67 Stieble, Richard, Kutſcher in Konſtanz. 4. Ueberlingen. Schneider, Karl, Poſthalter in Salem. 45. Waldsgut. 9 Ruf, Adolf, Fuhrherr in Waldshut. 46. St. Blaſten. 5 5 N Ebner, Max, Poſthalter in Tiefenhäuſern. . Säckingen. 0 45 Broglie, Karl jr., Gaſtwirth„zum Schützen“ in Säckingen. N48. Tkiberg. 5 5 Biringer, Louis, Gaſtwirth in Triberg. 49. Villingen. 5 5 4 I. Stern, Phil. Aug. Hirſchwirth in Villingen. II. Maier, Zeno, Poſthalter in Vöhrenbach. 50. i 10 Münzer, A, Gaſthofbeſitzer in Donaueſchingen. 51. Engen. Münding,., Poſthalter in Engen. 52. Stockach. Aalle Fritz, Fuhrhalter in Stockach. 53. Pfullendorf. alter, Friedrich, Gaſtwirth in Pfullendorf. 54. Meßkirch. 5 Beck, Friedr., Gaſtwirth in Meßkirch. fiet 55. bis einſchl. 62(Pfalz). II. Bezirk. Die Bezirksämter Konſtanz, Ueberlingen, Meßkirch, Pfullendorf, Stockgch, Engen, Adels⸗ heim, Buchen, Eberbach, Heidelberg, Mosbach, Tauberbiſchofsheim und Wertheim. „., Direktor 5 Heilbronn. III. Bezirk. Die Bezirksämter Bonndorf, Säckingen, St. Blaſien, Maldshut Donaueſchingen Triberg, Villingen, Breiſach, Emmendingen, Ettenheim, 8 Freiburg, Neuſtadt, Staufen, Waldkirch, Baden, 15 Achern, Bühl, Raſtatt, Kehl, Lahr, Bberkirch, Oſendarg Wolfach, Lörrach, Müllheim, Schönau und Schopfheim, ferner Bretten, Bruchſal, Dur⸗ lach, Ettlingen, Karlsruhe, Pforzheim, Eppingen, Sinsheim Wiesloch, Mannheim, Schwetzingen und Weinheim. 85 Phil. 10 enieur der Mann⸗ i. Br. Verwalter in Freiburg. — —— 2 Wefideukſche en⸗ aft in Duisburg, Sektion 1 in Mannheim. beimer Bumpfſclepſcifahrts⸗ Geſelſcat imer Dampfſchleppſchifffahrts⸗Geſe in Maunteim. Hartmann Peter, Fuhrunternehmer in Mannheim. —ä— Keller, Frz.., Poſt⸗ fuhrunternehmer in Külsheim. Steinbeißer, An⸗ dreas, Abfuhrunter⸗ nehmer in Karlsruhe. 5 88 —— 85 oferer, Landolin, aſtwirth in Oppenau, Pfleger, Nikolaus, Bürgermeiſter zu Neckarſteinach. — 0 Gutjahr, Ingenieur in Waunheim. ſchierauf Hochamt. reis-Berkündigungsblakt. ——̃— DNN Namen und Sitz der Berufsgenoſ⸗ ſenſchaft und der ſich auf das Namen und Wohnſitz der Großherzogthum Nummer des amtlichen Ver⸗ zeichniſſes Karlsruhe. annheim. Mannheim, den 5. Auguſt 1895. Großh. Bezirksamt Dr. Schmid. Die Kreiſe Mannheim, Heidelberg, Mosbach⸗ Grün,., in Grün& Bilfinger in Oertioneen Vertrauens männer. Stellvertreter. ectionen. 64. Tiefbau⸗Berufs⸗ Die Kreiſe Konſtanz, Villingen, lds Frei Se ee 55 17 Wacg; 3 gen, Waldshut, Freiburg Berlin, Vorſtands⸗ Baas II., Gg., Accordant in Riegel. Gollrad, Konra bezirk 15 Straß⸗ Bauunternehmer 5. urg. Triberg. Die Kreiſe Offenburg, Baden, Karlsruhe. Graf, Adolf, Cementwaaren⸗ Fabrikant in Dettling, Stadtbau⸗ meiſter in Pforzheim. Fuchs, Wilh., i. F. Fuchs& Prieſter in Mannheim. Bekauntmachung. Die Giltigkeit der Quittungskarten betr. (e216) Nr. 297481. Die Bürgermeiſterämter des Bezirks, die Einzugsſtellen und die zum ſelbſtſtändigen Markeneinkleben ver⸗ pflichteten Arbeitgeber weiſen wir auf Folgendes hin: Alle 1892 ausgeſtellten Quittungskarten verlieren nach 8 104 des Geſetzes ihre Gültigkeit, wenn ſie nicht ſpäteſtens am 31. De⸗ zember 1895 bei dem Bürgermeiſteramt des Wohn⸗ oder Beſchäf⸗ tigungsortes zum Umtauſch eingereicht werden. ., Das Bürgermeiſteramt kann aus dem Verzeichniſſe der 1892 ausgeſtellten Karten leicht diejenigen Karten ermitteln, welche noch nicht zum Umtauſch gekommen ſind. ir empfehlen, alle dieſe Karten von den Verſicherten oder Einzugsſtellen noch por 31. Dezember 1895 zu erheben. Die Einzugsſtellen, ſowie die ſelbſtklebenden Arbeitgeber wollen die 1892 aus eſtellten Karten aus ihren Kartenbehältern erheben und an das Bürgermeiſteramt abliefern. Sowei! noch Marken ein⸗ zukleben ſind, muß dies natürlich vor der Ablieferung geſchehen. 3. Jede recht 0 0 eingereichte bezw. ſonſt zum Umtauſch ge⸗ kommene Karte iſt ſofort bei der Rückgabe oder ſpäteſtens innerhalb einer Woche nach derſelben aufzurechnen. Es iſt ganz gleichgültig, ob viel oder wenig Marken eingeklebt ſind: Die Karte, wenn ſie nur rechtzeitig eingereicht iſt, behält ihre Gültigkeit, auch wenn ſie nur eine einzige Marke trägt. Da die Zeit der Einreichung zum Umtauſch, nicht die Zeit der Aufrechnüng, für die Giltigkeit maßgebend iſt, ſo dürfte das Datum der Einreichung der Karte für die Aufrechnung zu ver⸗ wenden ſein. Quittungskarten, welche bei der ee hinterlegt ſind, werden ſtets ſo zu behandeln ſein, als ob ſie rechtzeilig zum Um⸗ tauſch eingereicht wären. 4. Wenn die Einreichung erſt am 1. Januar 1896 oder ſpäter erfolgt, und ebenſo, wenn der betreffende Verſicherte an unbekannten Orten ſich befindet, ſo daß ihm die Aufrechnungsbeſcheinigung und die neue Karte nicht zugeſtellt werden kann, ſo iſt die Karte nicht aufzurechnen, in die Karte aber unter der Unterſchrift des Bürger⸗ iieben i eine Notiz einzuſchreiben, warum die Aufrechnung unter⸗ ieben iſt. „Wenn jedoch der Verſicherte ſich nachträglich meldet und nach⸗ weiſt, daß der rechtzeitige Umtauſch ohne ſein Verſchulden verſäumt iſt, ſo iſt die Karte der Verſicherungsanſtalt Baden in Karlsruhe mit dem Antrage zu überſenden, die fortdauernde Gültigkeit anzu⸗ erkennen, worauf dann die Aufrechnung erfolgt. 5. Der Verſicherte, welcher die Karte abgegeben hat, muß eine neue Karte erhalten, damit die Verſicherung je nach den vorliegenden Verhältniſſen pflichtig oder freiwillig fortgeſetzt werden kann. Die neue Karte hat auf den Namen der Verficherungsanſtalt zu lauten, welche auf der abgegebenen Karte genannt iſt, und die auf die Nummer der abgegebenen Karte folgende Nummer zu erhalten. Es macht hiebei keinen Unterſchied, ob die abgegebene Karte giltig bleibt oder ungültig geworden iſt, ob ſie aufgerechnet oder nicht aufgerechnet wird. 6. Diejenigen Verſicherten, für welche in den 4 Jahren 1892, 1893. 1894 und 1895 nicht wenigſtens 47 Wochen durch Markenklebung oder Krankheiten bezw. Militärdienſt anrechnungsfähig geworden ſind, ſind auf§ 32 des Geſetzes aufmerkſam zu machen. Es iſt den genannten Perſonen anzuempfehlen, etwaige ſäumige Arbeſtaeber zu 8 5 damit pon denſelben nachträglich die verſäumten Beiträge erhoben werden können, oder aber Doppelmarken bis zur Erreichung der nöthigen 47 Wochen einzukleben. Für die Aufrechnung hat das Unterlaſſen der Nachklebung gar keine Bedeutung. Auch die Karte mit wenigen Marken iſt aufzurechnen, wenn ſie nur rechtzeitig ein⸗ gereicht oder vom Vorſtaud für fortdauernd giltig anerkannt iſt. 7. Alle 1892 ausgeſtellten, aufgerechneten oder nicht aufgerech⸗ neten Qutttungskarten wollen im Anfang Januar 1866 an die Ver⸗ eingeſendet werden. 8. Es wird neuerdings empfohlen, zu prüfen, ob etwa Perſonen in der Gemeinde vorhanden ſind(z. B. Gemeinde⸗ Kirchen⸗ u. dgl. Bedienſtete), welche zwar ſeit 1. Januar 1891 bezw. 1892 verſicher⸗ ungspflichtig ſind, für welche aber bisher Marken nicht oder nicht in binreichender Zahl entrichtet wurden. Für ſolche Perſonen ſollten noch vor 81. Dezember 1895 die erforderlichen Karten ausgeſtellt und die betr. Marken, ſoweit die Beiträge nach§ 137 des Geſetzes noch Inicht verjährt ſind, nachgeklebt werden. Die Verjährung der Bei⸗ träge erfolgt in 4 Jahren. Am 1. October 1895 können und müſſen ſomit z. B. die in der Zeit vom 1. October 1891 bis 1. October 1895 verſäumten Beiträge noch nachträglich mit Zwang beigetrieben werden. Es ſteht auch kein Hinderniß im Wege, am 1. October 1895 eine Karte auszuſtellen, verwendbar zurück bis zum 1. October 1891. 9. Endlich machen wir darauf aufmerkſam, daß bei der jüngſten Kontrole vielfach wahrgenommen worden iſt, daß da und dort noch Karten im Gebrauch oder wenigſtens in den Regiſtraturen der Einzugsſtellen, der Gemeindebehörden und der Arbeitgeber vor⸗ handen ſind, welche bereits 1891 ausgeſtellt ſind. Solche Karten wollen überall, wo ſie ſich finden erhoben und an die Verſicherungs⸗ anſtalt eingeſendet werden. Ein Zwang gegen Verſicherte zur Abgaße iſt natürlich nicht zuläſſig. Mannheim, den 7. Auguſt 1895. Großh. Bezirksamt: Dr. Schmid. Katholiſche Gemeinde. In der Jeſuitenkirche. Sonntag, 11. 0 U 6 Uhr Aad 8 Uhr zweiter Gottesdienſt. ½10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr hl. Meſſe. ½8 Uhr Sakrament. Bruderſchaft. Untere kathol. Pfarrei. Sonntag, 11. Auguſt. 6 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Predigt, nachher Amt. 11 Uhr hl. Meſſe. ½8 Uhr Andacht zum Belligg Herzen Marick. Mittwoch, den 14. Auguſt, Nachmittags Beicht. uguſt.(Feſt Maria Himmelfahrt). Donnerſtag, den 15. 6. Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe. ½10 Uhr Predigt, 11 Uhr hl. Meſſe. ½3 Uhr Roſenkranz⸗ andacht. Im kath. Bürgerhoſpital. Sonntag, 11. Aug. 7 Uhr rühmeſſe. ½,9 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 4 Uhr Nachm. oſenkranzandacht. Donnerſtag, den 15. 52 Poch Feſt Maria ein 7 Uhr hl. Meſſe. ½9 Uhr Hochamk. 4 Uhr Muttergottes⸗ andacht. 77 Dankſagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem ſchweren Verluſte unſeres innigſtgeliebten Gatten, Vater, Schwieger⸗ und Großvater, Bruder, Schwager und Onkel Herrn„28028S ſprechen wir hierdurch Allen unſeren tiefgefühlten Dank aus Die trauernden Mannheim, den 10. Auguſt 1895. 70403 ——̃ H—— 8—T ——— —————————j—— ů—— 2 Gr. Bad. Stankseiſenbahnen Die nachgenannten Arbeiten zus Vergrößerung der hieſigen Wagen⸗ reparatur⸗Werkſtätte ſollen im Wege öffentlicher Verdingung im Einzelnen oder im Ganzen ver⸗ geben werden. 70397 Die Arbeiten ſind veranſchlagt: Erd⸗ u. Maurer⸗ arbeiten ca. 34800 M. — 2. Steinhauerarbei⸗ ten(rothe Steine)„ 9610„ 3. Verputzarbeiten„ 1920„ 4. Zimmerarbeiten„ 14500„ 5 Schreinerarbeiten„ 680„ 6. Glaſerarbeiten„ 3020„ 7. Schloſſerarbeiten„ 4700„ 8. Blechnerarbeiten„ 3580„ 9. Schieferdeckerar⸗ beiten 10. Falzziegellieferung„ 2620„ 11. Pflaſterarbeiten 5 1280 12. Anſtreicherarbeiten, 1660„ 13. Liefern und Montiren eines eiſernen Dachſtuhles im Ge⸗ ſammtgewicht von ca. 30100 kg Schmiedeiſen und ca. 1800 Kg Gußeiſen. Koſtenanſchläge, in welche von den Bewerbern die Einzelpreiſe einzutragen ſind, werden auf der Kanzlei des Unterzeichneten, wo⸗ ſelbſt auch die Pläne und Be⸗ dingungen zur Einſicht aufliegen, auf Verlangen abgegeben. Zeichnungen und Bedingnißab⸗ ſchriften werden nicht abgegeben. Die Angebote ſind längſtens bis zu der am 23. Auguſt ds. Is., Vormittags 10 Uhr ſtattfindenden Verdingungstag⸗ fahrt einzureichen. Für den Zuſchlag bleibt eine Friſt von drei Wochen vorbe⸗ halten. Mannheim, den 8. Auguſt 1895. Bahnbau⸗Inſpektor. Atheitsvergebung. No. 1526. Die Stadtgemeinde Mannheim vergibt den Abbruch der in die Verbreiterung der Seckenheimerſtraße fallenden Ge⸗ bäude und Straßenmauern der Grundſtücke No. 34 und 36(Großh. Domainenärar, Pächter Dugeorge und Augarten), wobei das ge⸗ wonnene Material in den Beſitz des Unternehmers übergeht, ſowie ie Aufführung einer Giebelmauer an dem Augartengebäude im Wege des öffentlichen Verding⸗ ungsverfahrens. Angebote hierauf wollen bis ſpäteſtens: Montag, den 19. Auguſt d.., Vormittags 11 Uhr bei unterzeichneter Stelle einge⸗ reicht werden, woſelbſt die Eröff⸗ nung derſelben in Anweſenheit der erſchienenen Bieter ſtattfindet. Angebotsformulare können gegen Erſatz der Umdruckkoſten von uns bezogen und die bezüglichen Zeich⸗ nungen während den Dienſtſtunden eingeſehen werden. 70396 Mannheim, 10. Auguſt 1895. Städt. Hauſer. Steigerungs⸗Aukündigung. Die Erben der verlebten Franz Wilhelm Thiele Wittwe hier laſſen der Aheieing wegen am Donnerſtag, 15. Auguſt d.., Nachmittags 3 Uhr im Amtszimmer geegeu neten B 2, 8 die Liegenſchaft Lit. 0 3, 20 hier, Wohnhaus nebſt allen liegenſchaftlichen Zu⸗ gehörden imSchätzungswerthe von Mk. 60,000.— unter den daſelb aufliegenden Bedingungen öffent⸗ lich zu Eigenthum verſteigern. Von dieſen kann auf Koſten des Antragſtellers Abſchrift ertheilt werden. 70127 Mannheim, den 5. Auguſt 1895. Der Stellvertreter des beurlaubten Gr. Notars Woerner: Wolf. Rechtspr. Das Pateut⸗ u. techn. Bureaz von F. Siebeneck in Maunheim, L 11, 29a ertheilt Auskunft und über⸗ nimmt Ausführungen in allen Patent⸗ und Muſterſchutzange⸗ legenheiten. Anfertigung von Zeichnungen unter billigſter Berechnung. 51974 Damen finden Hebevolle Auf⸗ nahme unter ſtrengſter Verſchwiegenheit bei Frau heim. Schmiedel, Hebamme, Wein⸗ 6³³³⁰ 4+2— 1 4 . * Mannheim, 11. Auguſt. J. Seite. Giilfandsrrgiſter der Stadt Maunzeim. i Verkündete. rdr Römer, Schiffer u. 1 Seidenſtricker. udw. Heußler, Schroſſer u. Marie Langer. Karl Löffler, Fabrikt. u. Magdal. Helwig. Karl Pertſch, Krahnenf. u. Kath. Hauſer. „Jak. Völpel, Arbtr. u. Apoll. Braun. Vinz. Lochbühler, J Inſtall u. Eva Klump. Georg Rittmann, Inſtall. u. Eliſab. Krönig. Karl Mosbacher, Former u. Amalie Berger. Martin Herold, Maurer u. Amalie Mühling gb. Schneider. Phil. Treichler, Bureaudiener u. Marg. Bauder. Kaſp. Gaßmann, Schneider u. Pauline Jeuck. Karl Dilo, Fabrikarb. u. Marie Fritſch. Dr. Emil Selb, Rechtsanwalt u. Hel. Ladenburg. einr. 11 endorn, Schmied u. Wilhe. Mohr. g. Kühnle, Tramb ⸗Kutſcher u. Paul. Aſchenbrenner. Kaärl Kembter, Kfm. u. Amalte du Pleſis. . Karl Schneider, Techn. u. Phil. Müller. „Max Löllbach, Expeditor u. Karol. Stehle. rdr. Feldner, Arbtr. u. Marie Eichner udw. Hagn, Ofenſ. u. Charl. Lamotte. Phil. Zachmann, Kfm. u. Frieder. gen. Magdal. Hübner. Karl Ludw. Fror. Bowitz, Schaukelbeſ. u. Barb. Scheller. Dr. Aug. Ottm. Clemm, Chemiker u. Eliſab. Brunck. Maxim. Cron, Kaufm. u. Marg. Müller. 5 Keßler, Schuhfabrkt. u. Marg. Mahr. arl Joſ. Meng, u. Ther. Holzer. k. Zerkowitz, M z. un, elchen Schem b. W Ja Zerkowi agaz. m. Jettchen elling ge ohlgemuth. nton Eckel, Tüncher m. Johanna Treber. 155 Riedel, Stukateur m. Thereſia Kopp arl Mellert, Hafenaufſeher m. Eva at Arnold geb. Pfeifer. Mich. Brunner, Schiffer m. Cäcilie Sandt. Maaß, Tagl. m. Chriſtiane Stamm. dam Frey, Kutſcher m. Eliſe Eckert. Joſ. Ott, Kaffeebrenner m. Kath. Böhler geb. Salzmann 1 Gerh. Otſchenaſcheck, Schloſſer m. Eliſab. Schrank. arl Theod. Kohlmeier, Reſtaurateur m. Thekla Hartmann, J Stocker, Tagl. m. Luiſe Kugel. 2 — VVHVV De. 2* ul. Karl Brunn, Hauptlehrer m. Ida Lenz. mil Feibelmann, Kaufm. m. Rebecka Nant 0 Weinderg. „Rich. 8 ofmuſikus m. Charlotte Bensberg gen. Berg. Karl ecking, Kaufm. m. Eliſab. Jann. „Gabriel er, Bäcker m. Suſ. Krämer. ))GFEV — Chorſänger Karl Welde e. Frdr. Aug. Poſtboten Joſ. Eiſert e. T. Jobanng 29. d. Eiſendr. Ludw. Snede e. S. er Lubw. 27. d. Gaſtw. Gg. Schiller e. T. Marg 30. d. Maſchinenf. Aug. Vittallowitſch 10 S. Karl Wilh. 29. d. Tagl. Guſt. Geiger e. T. Anng. 29. d. Gaſtw. Pet. Metz e. T. 80 Paula. 29. d. Orgelſpieler Phil. Moſer e Emma. 31. d. Tagl. Wilh. Hollſtein e. T. Hel. Kath. 31. d. Schloſſer Pet. Baro e. T. Seabg iska. 29. d. Magaz. Joſ. Schallenberger e. T. Kath. Sofie. 30. Sanee ⸗Aſſ. Jul. Simler e. S. Erwin Iwan Bertram. 30. d. Schmied Joh. Krämer e. T. Karol. Bertha. 30. Sasbier Gg. c. We S. Emil Otto. 80. abrikarb. 1 e. S. Otto. 81. agl. Karl Frank e. T. Joha. Frzska. „Fabritarb. Jak. Hch. Schnitzer 5 2. Kath. Maria „Kanzleibeamten Ant. Fiſcher e. S. Joh. Frdr. Eug. Schutzm. Auguſt 70 e. S. Albert Led Chriſtian, Dreher Emil Wolf e. S. Wilh. Ludw. Bäcker Joſ. Leinhos e. S. 99 Hunmmeb. Val. Manz e. S. Wilh. Frdr. immerm. Pet. Stenger e. S. Guſtav. agl. Frör. Gebert e. S. Karl 1 Maß rdarb. Gottfr. Marterſteck 1 en Maie abrikarb. Wilh. Seifert e S. Karl O abrikarb. Jak. Hölzel e. T. A 1288 agl. Konr. Scheuermann e. T. Kath. Joha. Tüncher Adam Geißler e. T. Babette. Kfm. Ludw. Wolf e. T. Eliſ. Gertrude Martha, 155 19.8 Eih S. Ernſt 10 e. e 2— 5 55 öbelp. Ja weizer gen. Heilig e rdr. Ja ilh. Karl. d. Schloſſer Thomas Frank e. 5 Karl Gottlieb. d. Bahnarb. Karl Seeger e. S. Karl Robert. d. Schneider Gg. Killius e. T. Maria Marg. d. Schuhmmſtr. Wilh. Wegert e. T. Bertha Karol. d. Küfer Adam Hemmerich e. 55 Karl. d. Maurer Chriſtian 2 e. T. Kath. — VJ%((ü(— CCCC d. Küfer Nikol. Krapp e. 885 Marg. Verſ.⸗Beamten Karl Dio e. Frdr. Ernſt. Keſſelſchm. Hch. Wegmann e. S. Martin. Dreher Chriſtian Standfuß e. 7 Anna Kath. Roſa. Stuhlmacher Karl Jul. 6 e. T. Luiſe Emma Klara. Schmied Ant. Tritſchler e. agnus. Schloſſer Ant. Wildhirt e. S. Wuz.. 8h „Schuhmmſtr. Wendelin Schmitt e. de Luitg, Babette. Mag.⸗Arb. Hch. Schuler e. T. Suſ. Frzsk a. Fabrikarb. Ant, Herd e. T. Luiſe Anng Maria. orbm. Val. König e. T. Emma Marg. Muſtkl. Albert Hammel e. S. Krahnenf. Hch, Schneckenberger e. S. Mathias. Tagl. Gg. Trautmann e. T. Marg. Fuhrm. Mich. Finkbeiner e. 00 Arg Maſchiniſt Mich. Fehnrich e. S. Mich 7 Schriftſ. Frdr. Ernſt e. S. 2 Fi Ferd, 5edr „Packer Wilh. Claßen e. ilhe. Marie. Gaſtw. Ludw. Savary e, 6. 28 Wilh. „Schloſſermſtr. Gg. Beyſel e. Karl. Berlademſtr. Adolf 5 e. S. Adolf Adam. d. Gaſtw. Rich. Mack e. T. Juliane. 4 d. Schmied Frz. Reinhard e. S. Eliſe Marg. Genov⸗ 15 Geſtorbene. ak. Friedr.,. Schmieds Jakob Weis, 4 T. a 1. nna Eliſab., d. Wirths Wilh. Binder, 2 M. a. 2. Albert, S Muſitl. Albert Hammel, 8 Sid. a. 301. 95 d. Spenglers Karl Klein, 3 M. 4 T. a. 15 hil. Willy, 8 Briefträgers Phil, Kögel, 7 90 5o po fgn ee af. aagde geg doeo ge⸗ JV 2 T. erd. Karl 5 d. 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