. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In eingetragen unter . Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. JInſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. GBadiſche Voltszeitung.) E 6, 2 Seleſenſte und der Stadt Maunheim und Um gebung. heimer Journal. (105. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Hzkib verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. — (Mannheimer Volksblatt.) Seruntwörtlich für den polit. und allg. Theik; Chef⸗Redakteur Herm. Meyer. für den lok. und prov. Theil: J..: Herm. Meyer. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche 85555 11 81„Maunnheimer Journg!“ ſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. E 6, 2 Nr. 221. Die„Neue Badiſche Landeszeitung“ kritiſirt in ihrer geſtrigen Mittagsausgabe die Gloſſen, welche der„General⸗Anzeiger“ zu dem Programm der deutſchen Volkspartei gemacht hatte. Wir hatten geſagt, daß in dem Programm Manches enthalten ſei, was auch in den Leitſätzen anderer Parteien ſtände. Dazu bemerkt das genannte Blatt, das treffe auf die Natſonal⸗ liberalen nicht zu, und führt dafür als Beweis die Aus⸗ führungen des„General⸗Anzeigers“ in's Feld, die den Anſchauungen des volksparteilichen Programms wider⸗ ſprächen. Ganz recht, in den Punkten, welche die„N. B. Ldsztg.“ beibringt, iſt der„General⸗Anzeiger“ anderer Anſicht als jenes Programm. Das ſchließt aber ſelbftverſtändlich keineswegs aus, daß auch die nationalliberale Partet die Ehre hat, manche von den volksparteilichen Programmpunkten unter ihren Leitſätzen zu haben. Wir hatten geſagt, es ſei eine Utopie, wenn die Volkspartei der Anſicht wäre, es koͤnne der Krieg abgeſchafft und dafür internationale Schiedsgerichte ein⸗ geführt werden. Alle Achtung vor jenen Männern und vor der„N. B..“, daß ſte ſolche Beſtrebungen zu verwirklichen ſuchen. Aber ein frommer Wunſch werden ſie dennoch bleiben. Sicherlich wird die Menſchheit immer mehr zunehmen an Kultur— natür⸗ lich namentlich in Folge der Thätigkeit der Volkspartei — wir geben auch gern zu, daß die Kriege mit der Zeit ſeltener werden. Man wird Konflikte auf dem Papier auszufechten ſuchen, und rein theoretiſch könnte man zu der Anſicht gelangen, es gäbe fortan keine Kriege mehr. Aber die Konflikte ſchärfen ſich und wenn ſchließlich nichts mehr hilft, wird die Menſchheit doch immer wieder zu dem freilich roheren Ausgleichsmittel des Krieges greifen. Er iſt ein nothwendiges Uebel. Der Autorität Wielandt's, welchen die„N. B..“ anführt, ſtellen wir die Autorität Moltke's gegenüber, der es mehr wie einmal ausge⸗ ſprochen hat, daß es Krieg auf der Erde geben werde, ſo lange es Menſchen gäbe. Unſere Bemerkung, die wir über den antimonarchiſchen Geiſt des volksparteilichen Programms gemacht hatten, hat die„Neue Badiſche Landeszeitung“ nicht richtig gedeutet. Wo hätten wir verlangt, das dem Volke nicht weitgehende Rechte zugeſtanden werden ſollen? Wir hatten lediglich gemeint, daß eine Mitwirkung der Parlamente bei Fragen des Krieges und des Friedens auf unüberwindliche Schwierigkeiten ſtoßen. Dieſe Schwierig⸗ keiten ſucht die„N. B..“ aber an der unrechten Stelle. Warum ſoll das Volk nicht mitentſcheiden bei ſo wich⸗ tigen Fragen? Im Prinzip iſt nichts dagegen einzu⸗ wenden. Aber man denke ſich doch, wie difficil ſolche Angelegenheiten ſind, was würde daraus werden, wenn ſie vor das Forum eines Parlaments geſchleppt würden! Wir ſind überzeugt, wenn dieſe Dinge, dieſe diplomati⸗ ſchen Strömungen und Spannungen vor den Reichstag gebracht würden, es nochviel häufiger zu Kriegen käme, als den Schwärmern für internationale Schieds⸗ gerichte lieb wäre. Was ſonſt die„N. B..“ den in ihren Augen ſozuſagen offtziell böſen und reaktionären Nationalliberalen anhängt, können wir getroſt auf ſich beruhen laſſen. —— Der Getreidehandel an der Börſe. Um die bei dieſer Frage in Betracht kommenden Intereſſenten nach jeder Richtung hin zu Worte kommen zu laſſen, bringen wir im Nachſtehenden eine Abhandlung der„Freih.⸗Correſp.“, welche ſchreibt: Die agrariſchen Angriffe gegen die Getreidebörſen, die einigermaßen verſtummt waren, ſo lange in dieſem Jahre die Getreidepreiſe eine ſteigende Richtung verfolgten, werden jetzt in der Preſſe mit eineuter Heftigkeit fortgeſetzt, ſeitdem die Preiſe eine weichende Bewegung eingeſchlagen haben. An der Börſe— heißt es übereinſtimmend in den agrariſchen Blättern — beginne, genau wie in früheren Jahren, das Spiel mit den Getreidepreiſen auch diesmal. So lange die Produzenten noch etwas zu verkaufen hatten, ſeien die Preiſe niedrig geweſen; kaum aber ſeien die Scheunen der Landwirthe leer geweſen, ſo ſeien die Preiſe in die Höhe geſchnellt, und in letzter Zeit ſei wieder, je näher der Zeitpunkt der Ernte gerückt, um ſo ſtärker eine ſinkende Tendenz in den Preiſen hervorgetreten. So werde der Landwirth durch eine Preisbildung, welche völlig von einem künſtlichen Angebot und einer fingirten Nachfrage des Börſenſpiels abhängig geworden ſei, um die Früchte ſeiner Arbeit gebracht. Angeſichts der weitgehenden agitatoriſchen Ausnutzung dieſer ohne jede ziffermäßige Begründung auf⸗ geſtellten Behauptung lohnt es ſich, einmal an der Hand zu⸗ verläfſigen ſachlichen Materials zu unterſuchen, ob denn die Praxis, welche angeblich zum Schaden des Landwirths Jahr für Jahr geübt, thatſächlich in den letzten Jahren beſtanden hat. Die amtliche Preisſtatiſtik des Deutſchen Reiches bietet hierfür ein in jeder Hinſicht geeianetes Zahlenmaterial. Um Donnerſtag, 15. Auguſt 1895. diejenige Getreidebörſe zu wählen, an welcher die Spekulation immer am wildeſten ihr Unweſen treiben ſoll, und um die⸗ jenige Getreideart zu wählen, in welcher vornehmlich die Differenzgeſchäfte gemacht werden ſollen, ſind in der nach⸗ folgenden Ueberſicht die monatlichen Durchſchnittspreiſe für Roggen an der Berliner Börſe zuſammgeſtellt, und zwar für die ſechs Jahre 1889 bis 1894: Durchſchnittspreiſe für Roggen an der Berliner Börſe pro Tonne(1000 kg) in Mark: Monat 1889 1890 1891 1892 1893 1894 Januar 152,% 175,% 175/½ 224½ 188,% 125%07 bruar 152% 174% 175% 209% 132% 122% ärz 149,% 171, 178, 205, 128, 119,1 April 144% 165,½ 188,, 199, 132,% 120,% Mat 142,% 162,0 208,% 197% 144,% 114, Junf 145,, 154 212,% 195,% 145, 120,0 Juli 152, 166, 215, 185, 144,% 118,1 Auguſt 158,% 164, 287½ 148,% 186, 1170 September 158, 169, 284, 144, 129,½ 117 Oktober 168,% 174,, 236, 140, 125,% 108,15 November 169,31 181,52 238, 184,6 128½% 112,7 Dezember 176, 179,% 238,32 130, 126,% 114,0 Ueberblickt man dieſe für die letzten ſechs Jahre zuſam⸗ mengeſtellten Monatspreiſe, ſo ergibt ſich überzeugend, daß von einem alljährlichen Auf und Ab der Preiſe, das nach der agrariſchen Behauptung durch das Börſenſpiel herbeigeführt werden ſoll, in der thatſächlichen Preisbewegung keine Spur zu finden iſt. Jiehh man in Betracht, daß die deutſchen Land⸗ wirthe ihren Roggen in der Hauptſache in den Monaten Auguſt bis Dezember zum Verkauf bezw. zur Ablieferung brin⸗ gen, ſo liefert ein ſolcher Ueberblick folgendes Reſultat: Im erſten Jahre der Reihe, 1889, fielen die Roggenpreiſe in der Zeit vom Januar bis Mai, in denen ſie nach den Agrariern zu Gunſten der Börſenleute regelmäßig künſtlich in die Höhe getrieben werden, ſtetig; in den Monaten Auguſt bis Dezem⸗ ber, in denen ſie nach den Agrariern zum Schaden der Land⸗ wirthe künſtlich herabgedrückt werden, ſtiegen ſie ſtetig und erreichten im Dezember den höchſten Stand! Das fol⸗ gende Jahr, 1890, zeigt eine ähnliche Entwickelung: von Januar bis Juni fallen die Preiſe ſtatt zu ſteigen, und in den Monaten Auguſt bis November ſteigen ſie, ſtatt zu fallen. Das Jahr 1891 führte eine beſondere Preisbewegung herbei, die Ausſichten auf eine ungünſtige Ernte und ſpäter der thatſächlich ſehr mangelhafte Ausfall der Ernte führten eine außerordentliche Preisſteigerung herbei, die ſich faſt ununterbrochen vom Februar bis zum Jahresſchluß fortſetzte. Ein völlig entgegengeſetztes Bild bietet die Preisbewegung des Jahres 1892; unter dem Drucke einer ſelten reichen Ernte, der beſten des Jahrhunderts, verfolgen die Preiſe von Anfang bis zum Ende des Jahres eine weichende Richtung. Das Jahr 1893 führt in der erſten Hälfte zu einem kleinen Preisaufſchwung, der aber in Folge einer abermaligen reichen Ernte in den letzten Monaten wieder verloren geht. Das Jahr 1894 zeigt gerade wieder in den Monaten Jannar bis Mai eine rückläufige Bewegung, während in den Monaten Auguft bis Dezember die Preiſe verſchiedentlich ſchwanken. Dieſe Schwankungen haben ſich auch im laufenden Jahre fortgeſetzt. Das Ergebniß dieſer Betrachtung läßt ſich dahin zu⸗ ſammenfaſſen: die Preisbewegung jedes einzelnen Jahres zeigt gewiſſermaßen ein individuelles Gepräge. Von der Schablone einer Praxis, nach welcher die Börſenſpekulation immer die Preiſe drückt, wenn der Landwirth ſein Getreide an den Markt bringt und die Preiſe treibt, wenn er nichts mehr zu verkaufen hat, wird in der Preisbewegung dieſer ſechs Jahre auch der übelwollendſte, wenn nur ehrliche Be⸗ urtheiler nichts finden. Und wie könnte es anders ſein? Der Ausfall der Ernten und der Stand der Läger in allen wichtigen Produktions⸗ und Konſumländern ſchaffen in jedem Jahre für die Verſorgung des einzelnen Landes ein eigenes Bild, eine beſondere Situation. — Die Zählung der Arbeitsloſen. Die„Berl. Corr.“ wendet ſich gegen die in der Preſſe, beſonders dem„Vorwärts“ bemängelte Abſicht, die Ergebniſſe der am 14. Juni erfolgten Zählung der Arbeitsloſen erſt nach Abſchluß und in Verbindung mit den Ergebniſſen der Volkszählung zu veröffentlichen, und ſtellt den Sachverhalt folgendermaßen dar: Schon in der ſechs Wochen vor der Junizählung in Heidelberg ab⸗ gehaltenen vorbereitenden Conferenz von Vertretern der Statiſtik des Reichs und der Bundesſtaaten herrſchte all⸗ ſeitiges Einverſtändniß darüber, daß die Ergebniſſe dieſer Zählung, betreffend die Arbeitsloſigkeit, gleichzeitig mit denen der Zählung vom 2. Dezember zu veroffentlichen ſeien. Dabei war nicht etwa die Scheu vor einem un⸗ günſtigen Ergebniß der Junizählung beſtimmend, ſondern vielmehr die Ueberzeugung, daß die Dezemberzählung ein weſentlich ungünſtigeres Bild geben werde, grade deß⸗ halb aber für die Beſchaffung eines brauchbaren Bildes abgewartet werden müſſe. Die Berechtigung dieſer An⸗ nahme iſt übrigens ſ. Z. von einem„Genoſſen“, dem Abgꝛordneten Dr. Schönlank, ausdrücklich anerkannt worden. Bei der erſten Berathung des betreffenden Ge⸗ ſetzentwurfes in der Reichstagsſitzung vom 26. Januar 1895 erklärte dieſer es für„recht ſonderbar“, daß das Datum der Berufszählung in die ſchönſte Jahreszeit ge⸗ ſetzt ſei, wo die Arbeitsloſigkeit auf ein Mindeſtmaß (Telephan⸗Ar. 218.) reducirt ſei, ohne daß man wiſſe, ob die Volkszählung im Dezember hier ergänzen und Vergleichbares ſchaffen werde. Die gleiche Auffaſſung machte ſich in der Reichs⸗ tagscommiſſion für die Berufs⸗ und Gewerbezählung gel⸗ tend, was dem„Vorwärts“ wohl bekannt ſein dürfte, denn in ſeinem Berichte über die erſte Sitzung dieſer Commiſſion heißt es:„Von allen Seiten wurde die Unzulänglichkeit des erſten Verſuches (Sommertermin) zugegeben. Man müſſe vermeiden, durch einen Mißerfolg des erſten Verſuches die ganze Sache zu disereditiren.“ In der That war man in jener Commiſſion, wie in dem ihr erſtatteten Berichte ausdrücklich niedergelegt iſt, darüber nicht im Zweifel, daß im beſten Falle durch die Juni⸗Erhebung nur ein Augenblicksbild der Arbeitsloſtgkeit gewonnen werden könne. Einſtimmig ſprach die Commiſſion ſich dafür aus, daß dieſes eine„ſommerliche Bild“ eine Ergänzung finden müſſe, und daß daher die verbündeten Regierungen auf⸗ zuſordern ſeien, die Frage nach der Arbeitsloſigkeit bei der Volkszählung im Dezember 1895 zu zwiederholen. Dieſer Aufforderung ſind die verbündeten Regierungen in Anerkennung der dahin geltend gemachten Gründe bereitwilligſt nachgekommen. Damit war für ſſie aber auch weiter die Entſchließung gegeben, mit der Veröffent⸗ lichung des Ergebniſſes der Junizählung zu warten, bis die Ergebniſſe der Dezemberzählung vorlägen. Welchen Sinn könnte es haben, ein Bild der Oeffentlichkeit zu übergeben, das nach dem Urtheil Aller— einſchließlich der Socialdemokratie— einſeitig und unzulänglich ſein mußte? Doch nur den, dem unlauteren Beſtreben Der⸗ jenigen Vorſchub zu leiſten, die ein Intereſſe daran haben; „durch einen Mißerfolg des erſten Verſuchs die ganze Sache zu discreditiren“ Meineidsproceß gegen Schröder und Ge⸗ noſſen. Eſſen, 14. Aug. Vor dem hieſigen Schwurgericht, das für den vorliegenden Fall beſonders gebildet wurde, beginnt heute ein Proceß, deſſen Ausgang weite Kreiſe mit Spannun erwarten. Sieben Perſonen erſcheinen auf der Anklagebank, von denen die erſte ſeinerzeit in der geſammten Preſſe des 55 und Auslandes genannt wurde. Es iſt der ehemalige aiſerdelegirte und jetzige Vorſitzende des alten Bergarbeiter⸗ verbandes Ludwig Schröder aus Dortmund, ein Mann, der mit Bunte und Siegel im Jahre 1889 die ganze Bergarbeiter⸗ bewegung leitete, und der, wenn er die Worte, die er an den Kaiſer richtete:„Wir ſind keine Socialdemokraten!“ wahr⸗ ehalten hätte, heute einer der einflußreichſten Männer im ohlenrevier ſein könnte. Heute ſitzt er mit ſechs ſeiner Ge⸗ noſſen, darunter der bekannte Caſſirer des Bergarbeiterver⸗ bandes, der ehemalige Bergmann Johann Meyer aus Bochum, auf der Anklagebank, um ſich wegen Meineids zu verant⸗ worten. Der Anklage liegt folgendes zu Grunde. Im ver⸗ vergangenen Winter hielt der chriſtliche Bergarbeiterverband in verſchiedenen Orten Verſammlungen ab, um neue Mitglieder zu werben. Solche Verſammlungen waren am 3. Februar auch in der Umgebung von Herne einberufen. In dieſen Verſamm⸗ lungen erſchien auch Schröder mit ſeinem ſocialdemokratiſchen Anhange, in der augenſcheinlichen Abſicht, die Verſammlungen zu ſprengen und den Zweck derſelben zu vereiteln. Auch in die nach Baukau einberufene Verſammlung kam Schröder mit ſeinen Genoſſen; der Vorſitzende Bergmann Bruſt machte jedoch von ſeinem Hausrechte Gebrauch und ließ die Social⸗ demokraten aus dem Hauſe verweiſen. Ueber jene Verſamm⸗ lung erſchien in der Berg⸗ und Hüttenarbeiter⸗Zeitung ein Artikel, der Beleidigungen gegen e Polizeibeamten und Gendarmen enthielt, welche jene Verſammlung überwacht hatten. Es wurde ihnen vorgeworfen, daß ſie nicht geſetz⸗ mäßig vorgegangen ſeien, beſonders aber war ausgeführt, ein langer Gendarm habe den Schröder, als dieſer den Saal verließ, zweimal zu Boden geworfen und mißhandelt. Die Folge des Artikels war eine Anklage wegen Beleidigung Ban den Redacteur der genannten Zeitung, den ehemaligen ergmann Johann Margraf. Am 11. Juni ſtand in der Sache Termin vor der hieſigen Strafkammer an. Der„lange Gendarm“, der Gendarm Münter, bekundete, es ſei nicht wahr, daß er den Schröder geſtoßen habe; wohl ſei Schröder beim Verlaſſen des Saales geſtrauchelt. Der Zeuge gab nur die Möglichkeit zu, daß er den Schröder unwillkürlich mit ſeinem Körper berührt haben könne. Der Polizeicommiſſar Brock⸗ meyer ſagte aus, er ſei hinzugekommen, als an der Caſſe Lärm entſtand, wo Schröder ſein Eintrittsgeld zurückverlangte. Er habe geſehen, daß Schröder gefallen ſei, nicht aber, daß ihn der Gendarm geſtoßen habe; er glaube, Schröder ſei über ein Podeſt geſtrauchelt und ſo zu Falle gekommen. Dem gegenüber gab Schröder unter dem Eide an, er ſei zur Kaſſe gegangen, um ſein Geld zurückzufordern; als er nicht gleich fertig geworden ſei, habe ihn Münter in den Nacken gefaßt und mit den Worten„Raus, raus!“ zu Boden ge⸗ ſtoßen. Als er ſich erheben wollte, habe ihn der Beamte abermals geſtoßen, ſodaß er gefallen ſei. Der Zeuge Kaſſtrer Meyer ſagte ebenſo aus, desgleichen der Zeuge Bergmann Gräf. Der Staatsanwalt beantragte die Verhaftung der Zeugen Schröder, Meyer und Gräf wegen dringenden Ver⸗ dachts des Meineides. Der Gerichtshof lehnte dieſen Antrag jedoch ab, da drei Eide gegen einen ſtänden; im übrigen wurde die Sache behufs Ladung weiterer Zeugen vertagt. In der erneuten Verhandlung am 27, Juni blieben Schröder, 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 15. nguft⸗ Mehyer und Gräf bei ihren früheren Ausſagen, ebenſo auch des chriſtlichen Bergarbeiterverbandes beſtätigt wurde. So ſagte der Bergmann Kerkhoff, der in jener Verſammlun Kaſſtrer war, Schröder habe neben ihm geſtanden, als ſich der Vorfall ereignete; er habe auch den Gendarmen ſo im Auge gehabt, daß er beſtimmt ſagen könne, Münter habe den Schröber nicht angefaßt, namentlich dann nicht, als Schröder am Boden lag. Der Zeuge bemerkte, er ſei ſeiner Sache ſo ſicher, daß jeder Irrthum ausgeſchloſſen ſei. Der Händler Keuel ſtand 1½ m von dem Gendarmen entfernt; er meint, er hätte es ſehen müſſen, wenn dieſer den Schröder geſtoßen habe. Aehnlich ſagte der Schneidermeiſter Kolk aus. Der Zeuge Schreinermeiſter Bähr ſagte, er hätte es ſehen müſſen, wenn der Beamte den Schröder geſtoßen habe. In ähnlicher Weiſe bekundeten noch eine Anzahl weiterer Zeugen. Nun kamen vier weitere Zeugen, 5 von Schröder, die ſich auf deſſen Seite ſtellten. er Bergmann Thiel führte aus, er habe deutlich geſehen, daß Münter den Schröder zwei⸗ mal in den Nacken gefaßt und zu Boden„geſchmiſſen“ habe; er habe dicht dabei geſtanden. Der Bergmann Imberger will geſehen haben, wie der Gendarm den Schröder an der Schulter faßte und ihn zu Boden warf. In ſeiner Angſt habe Schröder ſich noch einmal umgeſehen, da habe er von dem Gendarm noch einen Stoß erhalten, ſei dann mit beiden Händen gefaßt und aus dem Saal geworfen worden. Die Zeugen Eckart und Beckmann ſagten ähnlich aus. Der Hean Wilking ſtellte den Vorgang noch ſchlimmer dar. Der Beamte habe Schröder am Kragen gepackt und hingeworfen, worauf er ihn und abermals hin⸗ geworfen habe, ſo daß Schröder, anſcheinend weil er betäubt geweſen, eine Weile liegen geblieben ſei. Der Gerichtshof 157 den Ausführungen der Zeugen Schröder und Genoſſen einen Glauben, verurtheilte vielmehr den Angeklagten Margraf zu einer Woche Gefängniß. Den Antrag auf Ver⸗ haftung von ſieben Zeugen, die nach Anſicht des Gerichts, die Wahrheit nicht bekundet hatten, lehnte der Gerichtshof ab. Der Staatsanwalt ließ dann die Zeugen Schröder, Meyer und Gräf wegen dringenden Verdachts wiſſentlichen Meineids verhaften. Die andern vier Zeugen ſind nachträglich feſt⸗ enommen worden. Die Geſchworenen ſollen nunmehr ent⸗ cheiden, ob ſich die ſieben Angeklagten des Verbrechens des Meineids ſchuldig gemacht haben. Ueber den Verlauf der Verhandlungen wird berichtet: Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Bell erklärt vor Beginn der Vernehmung der Angeklagten zur Sache: Er werde den Mit⸗ vertheidiger Herrn Dr. Niemeyer als Zeugen vorſchlagen über einzelne Punete, welche die Verhandlung gegen Margraf be⸗ treffen. Während Dr. Niemeyer als Zeuge vernommen werde, werde ein anderer Vertheidiger für ihn einſpringen. Der Erſte Staatsanwalt iſt der Anſicht, das gehe nicht an, daß Jemand in einer Sache Zeuge und gleichzeitig Vertheidiger ſei. Wo ſei die Grenze? Es entſpann ſich eine längere Auseinander⸗ ſetzung über dieſe Frage zwiſchen Staatsanwaltſchaft und Verkheidigung; die letztere beantragt, da Niemeyer ſein Amt als Vertheidiger nicht niederlegen wolle, die Vertagung der Sache, Der Gerichtshof beſchloß nach eingehender Berathung, Dr. Niemeyer als Zeuge und Vertheidiger zuzulaſſen. Es wurde allerdings die Befürchtung ausgeſprochen, daß in Folge dleſer Doppelſtellung des Vertheidigers Dr. Niemeyer eine Ausſetzung der Verhandlung nöthig werden könne. Zur Sache erklärt der Angeklagte Schröder, er ſei völlig unſchuldig; er habe nichts als die Wahrheit geſagt. Er ſtellt entſchieden in Abrede, daß er dem Gendarmen Münter Anlaß gegeben habe, ihn zu ſtoßen, und bleibt dabei, daß er deutlich die Hand des Gendarmen im Nacken geſpürt habe. Als er ſich von dem erſten Fall erhoben, habe ihn der Münter, 5 Angaben durch eine Reihe von Mitgliedern Gendarm abermals geſtoßen. Der Vorſitzende macht den An⸗ eklagten aufmerkſam, wie unwahrſcheinlich es ſei, daß der samte ihn ohne weiteres ſtoßen ſolle. Schröder erklärt, er könne dies auch nicht verſtehen, er habe ſich deshalb über den Beamten bei deſſen vorgeſetzter Behörde beſchwert. Der An⸗ eklagte will unmittelbar neben dem Podeſt im Saale ge⸗ allen ſein, er hat keine Erklärung dafür, daß einzelne Zeugen dieſes anders darſtellten. Er beſtreitet, was Zeugen be⸗ Waut daß er an jenem Tage angetrunken und daß ſein ang, als er den Saal verlaſſen habe, ein ſchwankender ge⸗ Telen ſet. Der Angeklagte bemerkt, er ſei ſehr mäßig im Trinken und nehme nie mehr als er vertragen könne. Die Teuilleton. — Eine jugendliche Selbſtmörderin. Mit den Worten:„Ade, liebe Mutter!“ iſt dieſer Tage im Süden von Berlin ein junges Mädchen vor den Augen ſeiner Mutter in den Tod gegangen. In der„Nordd. Allg. 848“ findet man darüber folgenden Bericht: Die 11½%db5 ge Tochter Selma des Maurers T. in der Mittenwalderſtraße trug für einen Bäcker Frühſtücksbrod an die Kunden aus. Seit dem 1. Auguſt würde ſie in dieſer Beſchäftigung durch einen Jungen erſetzt. Zu den Kunden gehörte auch eine Frau, die mit dem Bäcker wegen Bezahlung in Meinungsverſchiedenheit 7 9 der Bäcker wollte noch eine Forderung von 4 Mark aben, während die Kundin behauptete, dieſen Betrag an die kleine T. bezahlt zu haben. Als nun geſtern Nachmittag Selma das Haus der Eltern verlaſſen wollte, trat eine Frau, 9 5 die Kundin, auf ſie zu und ührte mit ihr ein Geſpräch, deſſen Inhalt man noch nicht kennt. Selma T. eilte nun die Treppe hinauf und alsbald hörte die Mutter den Ruf:„Ade, liebe Mutter!“ Die Stimme ihres indes erkennend, ſtürzte die Frau auf den Flur und 100 in dem Fenſter ihre Tochter ſtehen, die ſich noch an dem Fenſter⸗ kreuz feſthielt. Kaum hatle die Mutter den Angſtſchrei: „Selma!“ ausgeſtoßen, als das Kind ihr nochmals den Ab⸗ ſchiedsgruß zurief und auf den Hof hinabſtürzte. Die Mutter eilte hinab in den Hof, wo ſie das noch lebende Kind einem Niden Augend der es aufgehoben hatte, abnahm, um in dem⸗ elben Augenblicke mit ihm zuſammenzubrechen. Ein Feuer⸗ wehrmann trug das ſchwerverletzte Kind in die Wohnung hinauf, wo es in den Armen der Mutter, die ſich inzwiſchen wieder erholt hatte, verſchied. — Eine Ehe zwiſchen zwei preußiſchen Unteroffi⸗ zieren. In der eben erſchienenen„Darſtellung der Vorgänge in der Schlacht von Dennwitz“, nach den Geſchichten der be⸗ treffenden Regimenter(Herausgeber: Pfarrer Zimmermann in Niedergörsdorf), findet ſich folgende Mittheilung:„Unter den tapferen Füſtlieren focht auch ein weiblicher Soldat. Krüger, ein Mädchen von 18 Jahren aus Friedland in Mecklenburg, war bei der vierten Kompagnie eingetreten und hatts ſich bei mancher Gelegenheit durch Unerſchrockenheit ausgezeichnet. In der Schlacht von Dennewitz wurde ſte durch einen Granatſplitter verwundet, wurde aber auch zum iöe Geſchteh befördert und erhielt das eiſerne Kreuz. Obwohl ihr Geſchlecht erkannt wurde, blieb ſie beim Regiment und wurde wegen ihrer Ehrbarkeit mit viel Rückſicht behandelt. Später verheirathete ſie ſich an den Unterofftzier Köhler und lebte als Frau Ober⸗Steuerkontroleur in Lychen. So hat ein⸗ mal ein preußiſcher Unterofftzier den anderen geheirathet.“ — Ein Blutbad auf hoher See. In Marſeille iſt eſtern der italieniſche Dreimaſter„Giuſeppe Capadona“ aus Mapel mit einer Bretterladung eingetroffen, an deſſen Bord ſich während der Ueberfahrt ein furchtbares Drama abſpielte. In der Nacht zum 18. Juli, als alle Welt ſchlief, hallten Schreie des Entſetzens und Todesröcheln guf dem Deck wieder. Ein Matroſe, ein Neger von den Philippinen, Pablo Oryon, hatte ſich an einen der wachthabenden Matroſen herangeſchlichen und ihn erdolcht. Das unglückliche Dier war ein gewiſſer Scoto Di Naſaua der mitten in's ſandern Angeklagten beteuern ebenfalls ihre Unſchuld. Tept zu wählen, auch wird ihnen anheimgegeben, an wollen den Vorgang genau beobachtet und nur das ausgeſagt haben, was ſie bemerkt hätten. Einer der Angeſchuldigten will die Möglichkeit eines Irrthums zugeben, da ſeine Auͤgen nicht Sal ſcharf ſeien. chließlich wurden die Verhandlungen auf Donnerſtag Nachmittag vertagt, da Rechtsanwalt Dr. Niemeyer ſchließlich nur als Zeuge, nicht auch als Vertheidiger zugelaſſen würde. Es muß an ſeiner Stelle ein neuer Vertheidiger eintreten. Aus der Karlsruher Zeitung. Der Evangeliſche Oberkirchenrath hat in Nr. VIII des kirchlichen Geſetzes⸗ und Verordnungsblatts vom 15. d. M. folgende Bekanntmachung erlaſſen: Die Wiederkehr der Gedenktage des großen Kriegs und der Errichtung des Deutſchen Reichs, nachden ein Vierteljahrhundert ſeit jenen weltbewegenden Ereigniſſen vorübergegangen iſt, hat die Ge⸗ müther in unſerem Volk in tiefe und freudige Erregung ver⸗ ſetzt und Anlaß zu Feiern mancher Art gegeben. Auch die Kirche hat allen Grund, an dieſer Erinnerungsfeier ſich zu betheiligen. Iſt doch die Geſchichte jenes Kriegs eine Ge⸗ ſchichte göttlicher Hilfe und göttlichen Segens, wie ſie dem deutſchen Volk im Laufe der Jahrhunderte felten zu Theil wurden, und wie ſte durch den großen Kaiſer einen nie zu vergeſſenden Ausdruck erhielten in ſeinem Wort:„Welch' eine Wendung durch Gottes Führung.“ Der Rückblick auf jene Tage mahnt uns vor allem, Gott zu danken für allen Segen, für alle die großen Güter, die er damals uns zu⸗ wandte; mahnt uns, dankbar der Männer zu gedenken, die Gokt zu 19 99 Werkzeugen erkor, der im Kriege Ge⸗ N die ihr Leben für's Vaterland opferten, der Kämpfer, ie in unendlicher Mühſal, jeder an ſeiner Stelle, treu ihre Pflicht erfüllten. Dieſe Erinnerungsfeier läßt uns freudig bezeugen, daß das deutſche Volk in Waffen, wie die Daheim⸗ ebliebenen in jenen herrlichen und doch ſo ſchweren Tagen ſich als fromm, pflichttreu und opferfreudig bewährten, ſte wird aber auch mahnen müſſen, daß die Wottesfurcht, die Pflichttreue, die Selbſtverleugnung, auf welchen die Geſund⸗ heit und Kraft des Volkslebens beruht, auch den Nachkommen zu eigen bleiben müſſen, wenn das Grrungene feſtgehalten und gemehrt werden ſoll. Wir werden daher bei dieſer Veranlaſſung unſere Gebete zu Gott richten, daß er unſerem Volk ſeine Gnade auch ferner erhalte, daß er es auch durch die Gefahren der Gegenwart mit mächtiger Hand hin⸗ durchführe und ihm den Sieg verleihe auch über jene ſchlimmſten Feinde ſeines Wohls, die Mächte der Sünde, derren Herrſchaft es zum Verderben führen müßte. Mit Höchſter Genehmigung Seiner Königlichen Sobnt des Groß⸗ herzogs ordnen wir daher an, daß am 12. Sonntag nach Tri⸗ nitatis, dem 1. September, im Hauptgottesdienſt in Predigt und Gebeten zum Ausdruck komme, was wir als 5 Deutſche bei der Erinnerung der Tage, deren wir feiernd gedenken, im Herzen bewegen müſſen. Wir zweifeln nicht daran, daß wir damit den Wünſchen der Geiſtlichen und Kirchengemeinderäthe entgegenkommen. Sollte eine Gemeinde eine bürgerliche Er⸗ innerungsfeier jener Zeit auf einen andern Tag feſtſetzen, ſo iſt es den Kirchengemeinderäthen geſtattet, auch die kirchliche rinnerungsfeier auf dieſen Tag zu verlegen. Den Geiſtlichen ſteht es frei, ſtatt der vorgeſchriebenen Perikove auf den frag⸗ lichen Sonntag, wenn es ihnen nöthig ſcheint, einen anderen Tage zu den Kirchengebeten paſſende Zuſätze zu machen. Gott der Herr wolle auch dieſe Feier zum Wohl unſeres Volkes und zum Bau ſeines Reiches unter uns eiwas beitragen laſſen. Aus Stadt und Tand. Mannheim, 15. Auguſt 1898. Grinnerungen an den deutſch⸗ franzsſiſchen Krieg. (Aus dem„Mannheimer Verkündiger“.) 14. Auguſt. Maunheim. Die hieſige Schloßkirche iſt zu einem Pro⸗ viantmagazin eingeränmt wörden und es ſind in derſelben die patristiſchen Gaben aus Bremen in Verwahrung gebracht: 777FFFCC¼C!!!!!!::..: d Herz getroffen, ſeinen Geiſt aushauchte, ohne einen Laut aus⸗ Blſeen er Mörder hatte von dem erſten Moment der eſtürzung Nutzen gezogen und war in die Kabine des Deck⸗ Offiziers Jatale Pasquale geeilt; auch dieſen ſtreckte er mit einem Dolchſtiche todt nieder. Mannes zu bemächtigen, der ſich wie koll geberdete und noch einen Ralſgdeß Nämens Maggiore Catello, und einen Matroſen, Giordano Alfonſo, ſchwer verwundete. Nach dieſen Mordthaten flüchtete ſich Pablo in die Taue des Maſtes. Ein Matroſe erbot ſich ihn niederzuſchießen; aber der Kapitän Man ſuchte ſich jetzt des widerſetzte ſich dieſem 1 er ordnete an, man ſollte warten, bis Pablo ſelbſt herabſtiege. Der Mörder verblieb auf der luftigen Höhe volle 24 Stunden. Endlich ſtieg er mit einem Meſſer in der Hand auf das Verdeck herab, um zu trinken, in der Hoffnung, die Wachſamkeit der Mannſchaft zu käuſchen. Aber er wurde ſofort umringt und übel zu⸗ gerichtet, da die Wuth der Mannſchaft gegen ihn auf's eußerſte geſtiegen war. Schließlich warf er ſich in's Meer und das Schiff entfernte ſich, während Pablo ſich noch einige Minuten über den Wogen hielt, bis dieſe ihn verſchlangen. Es iſt nicht bekannt, was den Neger zu dieſen Verbrechen veranlaßt hat. ̃ — Eine armeniſche Liebesgeſchichte. Der armeniſche Korreſpondent des„Telegraph“ hat ſich mit verſchiedenen der kurdiſchen Räuber unterhalten, die in Armenien ſo bös gehauſt haben. Ein dankbares Obzekt in dieſer Beziehung war be⸗ ſonders der große Schuft Moſtigo; er ſah in ſeinen Räu⸗ bereien Heldenthaten, die er mit Vergnügen und Originalität erzählte. Ich gebe als Probe ſeine Schilderung die Entfüh⸗ rung eines Mädchens, das ihm in die Augen geſtochen:„Eines Abends war ſie draußen mit anderen Weibern, um die Schafe zu melken und ich ritt mit einigen zwölf Genoſſen vorbei und hielt bei ihr und bot ihr einen Sitz auf meinem Gaul an. Sie ſprach rauhe Worte zur Antwort, aber ich kümmerte mich nicht darum; Weiber Sinn iſt der Sinn von Hühnern. Nazo ſelbſt war eine vollkommene Huri, wie ſie daſaß, die Mutter⸗ ſchafe melkend. Unſer Sprichwort ſagt:„Shiray byhara byday Fara“(„Herbſtmilch iſt das Getränke der Liebenden“) und ich beſchloß, ſie zu nehmen. Ich trat an ſie heran und ſagte ihr, daß ich ſie liebe. Sie hieß mich gehen. Das machte meine Liebe nur ſtärker und ich ſchlug ſte mit dem Kolben meines Gewehrs ſo lange auf den Kopf, bis die Welt um ſie her dunkel wurde und ſie hinfiel. Die Kehlen der anderen Weiber waren Trompeten und wir fürchteten, man möchte ſie im Dorf hören. Zwei meiner Genoſſen ſtiegen ſchnell ab und 1 Nazo über den Sattel.“— Der Spruch„die Liebe werde nicht zu roh“ ſcheint nicht bis Kurdiſtan gedrungen zu ſein. — Ueber die Wirkungen des Badens in Japan er⸗ jählt Dr. L. Netto in ſeinem Buche„Papierſchmetterlinge aus ren allerlei Jutereſſantes.„Hinſichtlich Reinhaltung des örpers“— ſo heißt es in dem Buche—„ſteht die japaniſche Nation, vom höchſten Würdenträger bis zum niedrigſten Kuli, allen anderen Nationen voran. Für das Bad iſt in jedem beſſeren Hauſe Japans eine beſondere Abtheilung vorhanden, während ärmere Leute ſich eines öffentlichen Bades, deren es in Städten faſt in jeder Straße eins gibt, bedienen. Bei der löblichen Gewohnheit auch des niederen Japaners, ſich oft Sie 315 Säcke Reis, Säcke gebrannten Kaffee, 28 Niſten Eigar⸗ ren, 55 Säcke Sago, 75 Säcke Zucker, 44 Kiſten Porter 848 Kiſten à 50 Aaee Wein, 14 Kiſten Cognac, 14 Kiſten Sherry, 12 Kiſten Portwein, 300 Stück Schinken, 20 Kiſten Bordeaux⸗Wein, 20 Kiſten Verbandzeug. Man glaubt, in ein großes Waarenlager zu kommen, wenn man dieſe 99 1— aufgeſtapelt ſieht. Bedeutende Gistransporte gingen in letzten Tagen nach dem Kriegsſchauplatze. „Auguſt. Maunheim. Die Gemeinde Käferthal hat 200 Fl. an das Verpflegungskomite am hieſigen Bahnhofe und 200 Fl. an das Lazarethkomite abgeliefert.— Von der Gemeinde Sandhofen wurden 77 Fl. und Viktualien, vom Wein⸗ heimer Hilfskomite Brod und von dem dortigen Frauen⸗ verein Verbandszeug geſchickt. Großherzog Friedrich von Baden wird hehure Truppenbeſichtigungen an den Tagen vom 28. Auguſt bis 1. September, ſowie 21. und 22. September nach Straßburg kommen und im Hotel zur„Stadt Paris“ Wohnung nehmen. Nationalliberaler Bezirksverein Lindenhof. Geſtern Abend hielt der neu gegründete nationalliberale Bezirks⸗ verein Lindenhof in der Reſtauration Herrmann ſeine erſte konſtituirende Verſammlung ab, welche ſich einer recht regen Theilnahme erfreute und einen äußerſt anregenden Verlauf nahm. Gegen 9 Uhr eröffnete der proviſoriſche Vorſtand, 5 Hauptlehrer Haußer, die Verſammlung mit einer herz⸗ ichen Begrüßung, woran er die Mittheilung eines Schreibens ſchloß, welches der leider am Erſcheinen verhinderte Reichs⸗ tagsabgeordnete Baſſermann aus Tegernſee geſchickt hakte. Mit warmen Worten wurde in dem Brief der Kon⸗ ſtituirung des Vereins und ſeiner Aufgaben gedacht, was die Verſammelten mit großem Beifall aufnahmen. Sodann beſprach Herr Haußer den Zweck und die Ziele des neuen Vereins, deſſen Abtrennung von dem der Schwetzinger⸗ Vorſtadt vor einiger Zeit von einer Vertrauensmänner⸗Zu⸗ ſammenkunft beſchloſſen ſei und nun dem Beſchluſſe des ge⸗ ſammten Vereins unterbreitet werden ſolle. Mit vollſter Einmüthigkeit erhob darauf die Verſammlung das Provi⸗ ſortum zu einem Definitivum und wählte einſtimmig zum 1. Vorſitzenden Herrn Haußer, zum 2. Herrn Kämmerer und zum Schriftführer errn Pfiſterer, ſowie noch eine Reihe anderer Herren in den erweiterten Vorſtand. Herr Haußer dankte für das erzeigte Vertrauen und ſchloß ſeine kreffliche Anſprache mit einem Nch auf die Zukunft des Vereins und die nationalliberale Partei. Sodann ertheilte der Vorſitzende das Wort Herrn Chefredakteur Meyer zu einem Vortrag über die gegenwärtige poleſche Lage. Der Redner beſprach zunächſt die allgemeine politiſche Weltlage, darauf die Konſtellation in Europa, beleuchtete die innerpolitiſchen Verhältniſſe in Deutſchland und zum Schluß die badiſchen Landtagswahlen. Sein Hoch galt der nationalen und liberalen Fortentwickelung unſers badiſchen Heimathlan⸗ des. Nachdem der Vorſitzende ein Begrüßungstelegramm an den Reichstagsabgeordneten Baſſermann unker allſeitigſtem Beifall zur Kenntniß gebracht, ergriff Herr Oberinſpektor Wolfhard das Wort zu patriotiſchen Ausführungen über die gegenwärtigen Erinnerungstage an den großen Krieg von 1870%1 und widmete dem deutſchen Vaterlande und ſeinen Fürſten ein Hoch. Weiter toaſtirten noch die Herren Seiler auf den Vorſttzenden, der 2. Vorſitzende Herr Kämmerer auf den Männergeſang⸗ verein Lindenhof, der durch mehrere hübſche Vorträge die Verſammelten erfreute, und Herr Arndt Namens der Sänger. So verlief der Abend auf's Schönſte und lieferte den Beweis, daß der neue Verein in die rechte Bahn geleitet worden und unter ſeinem tüchtigen Vorſtande eine gedeihliche Entwicklung verſpricht. Möge er wachſen und blühen und bei den bevor⸗ ſtehenden Wahlen reiche Früchte tragen! Tauſend Mark für die beſte Erzühlung. Die Ver⸗ lagsbuchhandlung des„Lahrer Hinkenden Boten“, Moritz Schauenburg in Lahr, hat bekanntlich einen Preis von 1000 Mark ausgeſetzt für die beſte Erzählung. Es ſei darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß nur Erzählungen, die bis zum 1. Okt d. J. eingereicht werden, bei der Preisbewerbung in Frage kommen. Die Entſcheidung erfolgt am 1. Januar 1896. Ein ärztliches Ürtheil über Wörishofen. Wie wir den„Münch. N. Nachr.“ entnehmen, erläßt Geheimrath Dr. von Kerſchenſteiner in Nr. 33 der„Münchener 22 bkkkkͤK———Kͤ—KKKr—— und zwar heiß zu baden, muß die Einrichtung des Bades ſo getroffen ſein, daß man mit geringen Koſten ſich ausbrühen kann, und ſie iſt in der That ſo einſach und praktiſch, daß ſie, etwas modifizirt, um den Anſprüchen der Feuerverſicherun wie der europäiſchen übertünchten Sittlichkeit zu genügen, au für unſere Verhältniſſe zu empfehlen wäre. In den Boden einer hölzernen Badewanne iſt eine vertikale, unten durch einen Roſt geſchloſſene kupferne Röhre eingelaſſen. Einige in die Röhre geworfene glühende Holzkohlen genügen, in ein bis zwei Stunden das Waſſer ſo heiß zu machen, daß der Badende die Farbe eines geſottenen Krebſes annimmt. Die Verbrennüngsgaſe gelangen bei dieſer Konſtruktion allerdings in das Badezimmer, weshalb daſſelbe möglichſt durchſichtig angelegt ſein muß, was bei der Conſtruction der japaniſchen Wohnhäuſer, die der häufigen Erdbeben wegen meiſt nur aus Holz, Papier und Strohmatten beſtehen, auch in der Regel der Fall iſt. Der Japaner badet im Waſſer von 45 Gr. Celſtus 0 eich 36 Gr. Reaumur), einer Temperatur, die dem Europäer beim erſten Gebrauchsverſuche die Zeiten der früheren Chriſtenverfolgung vergegenwärkigt. Der Meinung, daß das oftmalige heiße Baden verweichliche, widerſprechen Beobachtung und Erfahrung. Der Europäer ſteht in Japan mit Ver⸗ und Bewunderung, welch' ſchwere Laſten die Kulis tragen, welch' rieſige Entfernungen ſie im Dauerlaufe zurücklegen, in welch' jämmerlicher An N fuß, in kurzen Baumwollhöschen und Jäckchen ſie im Winter ihre Arbeit verrichten, wie Hoch und Niedrig ſelbſt im Nor⸗ den, wo der Schnee, wenn auch nicht haus⸗, ſo doch hütten⸗ hoch liegt, in ihren papierlaternenarkigen Zimmern nichts Anderes zur Heizung haben als eine Handvoll Holzkohlen, wie ſchon die kleinen Kinder auf dem Rücken ihrer wenig e Geſchwiſter mit nackten Füßen— die bei zufälliger erührung einem den Eindruck wie Metallthürklinken machen— den ganzen Wintertag im reien zubringen, wie die Leute im eiſigen Waſſer ſchen oder nach Lotoswurzeln graben, barfuß im Schnee ſtehen, auf bloßer feuchter Erde ſchlafen ze, Doch eine Achillesferſe, wo ihn die Kälte überwindet, hat auch der Japaner, das iſt— die Hand. Der EGuropärer, vielleicht mit Ausnahme des Italieners, kann an der Hand eine ziemliche Portion Kälte ſcheut aber kalte und naſſe Füße. Der Japaner fühlt ſich mit nackten, eiskalten Füßen, auf den kalten Stroh⸗ matten hockend, behaglich, ſo lange er nur ein kleines Kohlen⸗ becken vor ſich hat, die Hände zu erwärmen; ja, er friert ſo⸗ ar in einem europäift eheizten Zimmer, weil er da die ände nicht ſo ausgiebig dſten kann, wie über einem Kohlen⸗ feuer, und weil die Körperwärme in ſeinen faltigen Ge⸗ wändern weniger zuſammen gehalten wird, wenn er auf dem Stuhle ſitzt, als wenn er die Beine wie ein Taſchenmeſſer zufammenſchnappt und ſich oben darauf ſetzt. Trotz des üb⸗ lichen Kohlenbeckens würde bei kalter Witterung der Körper, außer im Bade, nie recht warm werden, wenn nicht das Bad den Ofen unſerer Zimmereinrichtung in gewiſſem Grade er⸗ ſetzte. Iſt der Körper in dem heißen Waßer ordentlich durch⸗ gebrüht worden, ſo iſt er auf mehrere Stunden ziemlich un⸗ empfindlich gegen Kälte, während ein laues Bad leicht Er⸗ kältung herbeiführen würde.“ rnert dEr. — Ln * W0 15. Auguſt. Geueral-Anzeiger. 3. Seite. Mediziniſchen wochenſchrift“ folgende Erklärung: In den Tagesblättern ſind über die Ergebniſſe der vom Unterzeich⸗ neten am 6. Juli gepflogenen Viſitation des Kinderaſyls in Berichte erſchienen, die in ihrer Abweichung vom Thatſächlichen eine Richtigſtellung erheiſchen. Zunächſt war zu konſtatiren, daß im Aſyle erhebliche Mißſtände ſich nicht vorfanden, ein Ergebniß, das von jeder nachfolgenden ſach⸗ verſtändigen Kontrolle beſtätigt werden wird. In die Be⸗ handlung der Aſylkinder einzugreifen, dazu fehlte dem Re⸗ ſpizienten die Berechtigung ebenſo, wie in jeder Privatheil⸗ anſtalt. Anlangend die an Lupus Erkrankten—„Münchener Mediziniſche Wochenſchrift“ vom 6. Auguſt Nr. 32— wurde dem Unterzeichneten auf Anfrage vom Anſtaltsarzte mitge⸗ theilt, daß ſich im Aſyl derartige Kranke nicht mehr befän⸗ den. Da ſich der Dienſtauftrag 5 Aand auf die Unterſuch⸗ ung der hygieniſchen Zuſtände des Kinderaſyls zu erſtrecken hatte, ſo war dieſelbe auf die im Orte befindlichen Kranken überhaupt nicht auszudehnen, ebenſo wenig auf das ärztliche Leben und Treiben, ſowie auf die ſonſtigen Zuſtände dort⸗ ſelbſt, welche auf jeden gebildeten Arzt wohl einen nur trau⸗ rigen Eindruck machen können. Gez. Dr. v. Kerſchenſteiner.“ * Silberne Hochzeit. Hexr Metzgermeiſter Heinrich Grün und deſſen Gattin Stephanie, geb. Geis, feiern au Samſtag, den 17. dſs., das Feſt der ſilbernen Hochzeit. * Vom Tabaksmarkt ſchreibt die„Südd. Tabakztg.“: Im Loco⸗Geſchäft iſt nur von kleinen Umſätzen zu berichten. Es wurde verkauft eine Partie 93er Elſäſſer von einem Fabrikanten an einen hieſigen Händler zu Anfangs der Zoer Mark, ſowie eine Partie d4er vom Hofgut Roſenhof zu Ladenburg zu Anfangs der 50er Mark an einen Ilvesheimer Händler.— Im Laufe nächſter Woche wird mit dem Brechen einzelner Frühtabake der Anfang gemacht. In Friedrichsthal ſind die neuen Sandgrumpen bereits jetzt in feſten Händen. * Die ſozialiſtiſch⸗anarchiſtiſche Verſammlung, welche heute Abend im„Stephanienſchlößchen“ ſtattfinden ſollte, und in welcher der ſattſam bekannte Anarchiſt Dempfwolf einen Vortrag halten wollte über„der wirthſchaftliche Kampf des Proletariats“, iſt ſeitens des Bezirksamts verboten woaden. * Ein Zimmerbrand entſtand geſtern in dem Hanſe P 3, 12, welcher durch die Berufsfeuerwehr bald gelöſcht werden konnte. * Unfall. Auf der Rheinbrücke gerieth geſtern das Fuhr⸗ werk des Metzgermeiſters Müller mit einem ſeeer af werk zuſammen, wobei den werthvollen Pferden des Müller die Vorderfüße abgefahren wurden und mußten dieſelben an Ort und Stelle getödtet werden. *Berichtigung. Zu der vorgeſtern gemeldeten Verhaf⸗ tung des Monteurs Kippenhahn aus Weinheim wird uns mitgetheilt, daß derſelbe nach ſeiner Vernehmung vor der Staatsanwaltſchaft alsbald wieder auf freien Fuß geſetzt worden iſt. * Konkurſe in Baden. Mannheim. Ueber das Vermögen des Bäckers Wilhelm Raabe. Konkursver⸗ walter Kaufmann Georg Fiſcher hier. Prüfungstermin: 27. September. Muthmaßliches Wetter am Freitag, 16. Auguſt. Der letzte Luftwirbel über Nordſchottland zieht immer nord⸗ weſtwärts gegen Island ab, da einerſeits der Hochdruck über Süd⸗ und Mitteleuropa immer weiter zunimmt und anderer⸗ ſeits auch der nordſkandinaviſche Hochdruck über die Oſtſee ſüdwärts vordringt. Bei fortgeſetzt warmer Temperatur iſt für Freitag und Samſtag nur noch ſehr vereinzelte Gewitter⸗ neigung, im Uebrigen aber trockenes und mehrfach heiteres Wekter zu erwarten. der meteorologiſchen Station aunheim. 3 5 52 „ enr S ö een 8 S mm.&s—.— 14. Aug. Morg.70755,7 15,2 SSWW 4 14.„ Mittg.25756,6 19,4 WSW6E 14.„ Abds. 950757,7 15,8 SSW 4 15.„ Morg.780758,5 15,1 WSW2 Höchſte Temperatur den 14. Auguſt 20,0 Tiefſte 175 vom 14/15. Auguſt 13,6e Aus dem Großherzogthum. * Heidelberg, 13. Auguft. Wie wir aus zuverläſſiger Quelle vernehmen, wird Herr Profeſſor Caſpari nach Klar⸗ legung ſeiner Angelegenheit gegen das gegen ihn ergangene Urtheil nochmals bei höchſter Stelle vorſtellig werden. 2.) 2 Karlsruhe, 14. Aug. Wie ſehr der Antiſemi⸗ tismus auf unſerer proteſtantiſchen Hardt zunimmt, das beweiſt eine Gemeinderathswahl, die jüngſt in dem großen Orte Lindolsheim ſtattfand. Es ſiegte der Candidat der Antiſemiten einſtimmig, während die übrigen Parteien nicht einmal den Verſuch einer Candidatur machten. Sanka Clara. Roman von B. Riedel⸗Ahrens. (Nachdruck verboten.) 4⁵(Fortſetzung) „Gonzaga hat vollſtändig Recht,“ ſtimmte Carlos bei. „Und außerdem,“ fuhr er, wie zu ſich ſelbſt ſprechend, leiſer fort, viſt das, was mich zu Margarida hinzieht, nicht mein Wille, es iſt eine Naturgewalt, der ich nicht zu widerſtehen vermag. Sei es zu meinem Glück oder Unglück, ich muß dem ſtürmiſchen Zuge meines Herzens folgen, Mutter, ich muß!“ Dona Manuela ſeufzte und ſchwieg, aber auf ihrem guten Geſichte lag tiefe Bekümmerniß. „Laß nur, Mutter,“ ſagte Carlos tröſtend,„es wird beſſer werden, als Du denkſt. Niemand iſt vollkommen, Margarida hat ihre Fehler, ich habe die meinen, wir werden gegenſeitig Geduld mit einander haben müſſen, und wo das der redliche Wille, iſt bald alles Unebene ausgeglichen. Meine Braut iſt ebenſo gut als verſtändig, und da ich das feſte, heilige Wollen pia ſie zu beglücken und mein Leben dafür einzuſetzen bereit in ſo wird auch meine Ehe mit ihr eine harmoniſche ſein, denn wer um einer guten Sache willen ſolchen Einſatz wagt, dem verleiht das Schickſal auch den ſchönen Sieg!“ „Hoffentlich, Carlos.“ Dong Manuela warf einen Blick auf die Wanduhr— es war nach elf. Geräuſchlos ſtand ſie auf, näherte ſich dem Sohne, legte liebkoſend den Arm um ſeine Schultern und preßte ihr Antlitz gegen das ſeine. Carlos ſpürte wohl die Thränen an ihren Wimpern, aber er ſagte nichts und küßte nur zärtlich ihre Hand. 8 Um dieſelbe Zeit ſtand Marga in ihrem N vor dem Spiegel, beſchäftigt das blonde Haar für die Nacht zu ordnen, ſo daß die ſchimmernden Haarwellen über den blendenden Nacken flutheten; an dem wie aus Marmor gemeißelten vollen Arm glänzte ein koſtbares goldenes Armband, Carlo's Geſchenk. „Noch zwei Monate alſo, und ich bin hier Herrin, dachte ſte, während ihre Augen ſich an dem Anblick der eigenen Schön⸗ heit ergötzten,„dann wird manches anders werden, als der gute Carlos ſich jetzt einbildet; nur vorläufig noch ſich fügen und wollte, doch ſchrieb unter anderem: EKarlsruhe, 14. Aug. Wenige Wochen trennen uns von dem Tage, an welchem die vom hieſigen Gewerbe⸗ verein hier unternommene Ausſtellung in der am ſog. Feſt⸗ platz gelegenen Halle ihrer Eröffnung harrt. Es iſt dieſe Veranſtaltung gewiß als eine gemeinnützige, zeitgemäße und vaterländiſche zu bezeichnen, namentlich deßhalb, weil man ſich anderwärts emſig rührt, um die Fortſchritte auf dem Ge⸗ biet der Elektrotechnik ſich zu Nutzen zu machen, doch in unſerm Landestheil hat man ſich bisher im Allgemeinen dieſen Fort⸗ ſchritten gegenüber ſehr ruhig und recht ſtill verhalten, was doch als eine auffallende Erſcheinung bezeichnet werden muß. In den größeren Städten, wie in kleineren Orten, namentlich im Norden Deutſchlands, findet man eine erſtaunliche Benützung des elektriſchen Stromes, theils als Beleuchtungskörper, theils in techniſchen, privaten und öffentlichen Einrichtungen, wäh⸗ rend dieſe bei uns nur ſehr ſporadiſch zu finden iſt und in den letzten Jahren ſehr wenig an Ausdehnung zugenommen hat. Es erſcheint uns deßhalb als ein ſehr anerkennenswerthes Vorgehen des Gewerbevereins, daß derſelbe unbekümmert um die mit einer ſolchen Ausſtellung verknüpften ſchwierigen Ar⸗ beiten und ſonſtige dem Unternehmen entgegenſtehenden Um⸗ ſtänden(Ausſtellungen in andern Städten) es in dankens⸗ werther Weiſe unternommen hat, dieſen Fortſchritten eine merkliche Anregung dadurch zu geben. Jedenfalls iſt ſicher anzunehmen, daß dieſe Ausſtellung dem hier in Ausſicht ge⸗ nommenen Elektrizitätswerk, aber auch dem ganzen badiſchen Lande und deſſen Gewerbeſtand ſehr zu Statten kommen wird. Soviel man gegenwärtig ſtieht, regt es ſich ſehr lebhaft in und um die Halle herum. Die Ausſtellungs⸗Kommiſſion und ihre Leiter ſcheinen alle Hände voll zu thun zu haben, um in dieſer noch kurz bemeſſenen Zeit den umfangreichen und manig⸗ faltigen Arbeiten und Einrichtungen völlig Genüge leiſten zu können. Wir wünſchen lebhaft, daß dieſes Werk von dem beſten Erfolg für die Unternehmer, für unſere Vaterſtadt und für unſer engeres Heimathland gekrönt werden möge! Pfälziſch⸗Heſſiſche Nachrichten. DLudwigshafen, 14. Aug. Von dem 18jähr. Tagner Wilhelm Volz, der hier wohnhaft iſt, wurde heute früh auf der Mundenheimer Landſtraße eine erbärmliche That verübt, die an Rohheit ihres Gleichen nicht finden wird. Kommt da auf der Landſtraße ein 82jähriges Bäuerlein aus Rödersheim ermüdet des Wegs, als Volz ohne die geringſte Veranlaſſung auf dasſelbe zutrat und ihm kalten Blutes, aus reiner Rauf⸗ luſt einen Meſſerſtich in den Kopf verſetzte, der dem hoch⸗ betagten Manne wahrſcheinlich das Leben koſten wird. Der Unmenſch wurde heute Nachmittag durch die Gendarmerie er⸗ griffen und in Unterſuchungshaft genommen. Ludwigshafen, 14. Aug. An die Bürgermeiſterämter derjenigen Städte der Pfalz, welche ſich ſ. Z. an der Ehrung des Fürſten v. Bismarck betheiligt haben, iſt folgendes gleich⸗ lauchtende Schreiben des Altreichskanzlers ergangen: „Friedrichsruh, den 5. Aug. 1895. Die Pfalz findet bei mir lebhafte Gegenliebe für die vielen Freunde, die ich dort habe, und hohe Anerkennung ihrer Weine und ein wohl⸗ thuendes Erinnern an ihre landſchaftliche Schönheit, All dieſe Eindrücke beleben ſich bei mir, wenn ich auf der Karte der Pfalz die Städte aufſuche, welche mir die Ehre erwieſen haben, mir ihr Bürgerrecht zu verleihen; ich bitte Euer Hoch⸗ wohlgeboren, ihnen meinen verbindlichſten Dank für dieſe hohe Auszeichnung und für die Freude zu übermitteln, welche ſie mir dadurch gemacht haben. Der gegenwärtig auf der Ausſtellung in Berlin befindliche gemeinſame Bürgerbrief findet hohe Anerkennung durch ſeine künſtleriſche Ausſtattung. v. Bismarck.“ “Neuſtadt, 13. Aug. Heute erhält unſere Stadt Ein⸗ quartierung, indem der Stab und die 1. Escadron des 5. bayeriſchen Chevauxleger⸗Regiments von Saargemünd hier Quartier beziehen. Morgen trifft das 10. Fuß⸗Artillerie⸗ Regiment von Straßburg in der Stärke von 40 Offizieren und 1080 Mann hier ein, die wir für eine Nacht hier zu be⸗ Beſe haben. Die Truppen werden jedenfalls hier die beſte Aufnahme finden. Worms, 13. Aug. Ein Waſch⸗Schiff aus Eiſen neu erbaut durch die Firma„Schiff⸗ und Maſchinenbauactien⸗ Nne vorm. Gebr. Schulz“ in Mannheim, für die Stadt orms beſtimmt, iſt dieſer Tage hier eingetroffen und wurde am hieſigen Hafen in der Nähe des Mter ke am alten Krahnen aufgeſtellt. Daſſelbe iſt 16 Meter lang, 5½ Meler breit und hat 4 Waſchräume von je 8,60 Meter, zuſammen etwa 34 laufende Meter Waſchraum. In der Mitte iſt daſſelbe durchbrochen und befindet ſich darin ein aus geflochtenem ſtarken Eiſendraht conſtruirter Waſchkorb von 1,20 Meter Breite und 0,75 Meter Tiefe. Auf beiden Seiten iſt ebenfalls ein 8,60 Meter Langer, 0,45 Meter breiter Waſchkorb ange⸗ bracht. Zum Schutze von Witterungseinflüſſen iſt das Schiff mit einem Holzdach verſehen. Die Benützung iſt fur Jedermann unentgeltlich und völlig gefahrlos. Tagesneuigkeiten. — Marienbad, 14. Aug. Die Aufhebung der hieſigen Spielbank erfolgte, wie der„Frkf..“ berichtet wird, Nachts durch Geheimpoliziſten und eine Nai auf directe Verfügung des gegenwärtigen Leiters des öſterr. Juſtiz⸗ miniſteriums. Das im Casino des Etrangers betriebene Pferdchenſpiel(petit chevaux), das allabendlich von—12 Uhr im Gange war, iſt eines der gefährlichſten Hazardſpiele, da die Gewinnchancen für die Bank noch viermal ſo groß zu allem Ja ſagen! Ha, es müßte in der That ein erbauliches Leben werden hier in dem ſchauderhaften Urwald, wollte ich ein⸗ willigen die Idylle, wie er ſie träumt, mit ihm aufzuführen. Nein, daraus wird nichts, das wäre noch beſſer! Bin ich erſt Baronin von Rio Pardo e Santa Clara, dann ſoll auch die Welt es erfahren, ſie ſollen mich ſehen und vor Neid berſten, die alten Bekannten in Bremen. Die Fahrt nach Deutſchland muß er mir als Hochzeitsreiſe gewähren und ſpäter wohnen wir ſelbſtver⸗ ſtändlich in Rio. So lange ich jung bin, will ich glänzen und genießen und iſt er erſt mein Gatte, ſoll es mir ſchon gelingen, ihn zum blinden Gehorſam meiner Wünſche zu erziehen!“ Als Carlos ſich entfernt hatte, ſprach Gonzaga noch einen Augenblick mit der Mutter über Leonie; er verrieth ihr nicht die wahre Natur ſeiner Gefühle, ſondern bat ſie nur, ſich des jungen Mädchens recht anzunehmen, ihr hin und wieder jene Liebkoſungen zu ſpenden, die für ein e e verlaſſenes junges Menſchenkind ſo wohlthuend ſind. Und Dona Manuela hätte nicht die zärtliche Mutter ſein müſſen, um nicht die Empfindungen Gonzaga's für die Schweſter Marga's zu ver⸗ muthen, deren innige Gefühle für den Sohn ſie ebenfalls in jener Nacht nach ſeinem Unfall, da Leonie ihr verſtört im Kor⸗ ridor entgegentrat, zu durchſchauen geglaubt. „Gern, Gonzaga, ich habe ſo wie ſo das Kind in mein Herz geſchloſſen, gleichwie Du iſt auch ſie ein ätheriſches Geſchöpf, das in feinerer Luft lebt als wir anderen gewöhnlichen und plumperen Menſchen; Leonie iſt zum Verhätſcheln geſchaffen und ich begreife ſehr wohl, daß ſie Dir gefällt.“ Von dieſer Stunde an entfaltete Dona Manuela für den Schützling Gonzaga's eine wahrhaft mütterliche und oft rührende Aufmerkſamkeit, und im Sturm eroberte ſie denn auch das ganze, für Liebe ſo empfängliche Herz des jungen Mädchens, ſhr 990 begeiſterter Dankbarkeit und Juneigung ſchon lange an ihr hing.————— Zwei Monate floſſen verhältnißmäßig raſch auf Santa Clara dahin, der Hochzeitstag Marga's rückte heran; ſte hoffte zu der Feier auf Doktor Spangenberger's Gegenwart, der ſeinem Verſprechen gemäß um dieſe Zeit nach Santa Clara zurückkehren ſtatt ſeiner traf ein Brief von ihm an ſie ein. Er ſind, als bef der Nonleffe in Monte Carlo. Während bei der Roulette die Bank auf 36 Nummern eine Nummer voraus hat(Zéro), hat ſie hier auf 9 Nummern eine für ſich. Und der Spieler hat nicht einmal Gelegenheit, ſich durch einen glücklichen Zufall zu erholen, wie es an der Roulette immerhin möglich iſt, weil hier der einfache Satz von 1 fl. nicht erhöht werden ſoll, Da aber in einer Stunde das Spiel 120 bis 140 mal wiederholt wird, ſo kann der Pointeur ganz anſtändige Summen verlieren. Im oberen Stockwerk foll auch Baccarat geſpielt worden ſein. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Der Erfolg der diesjährigen Großten Berliner Kunſtausſtellung iſt ein überaus glänzender. Mehr als eine halbe Million von Beſuchern iſt während der erſten dret Monate in der Ausſtellung erſchienen. Die Inhaber der Saiſonkarten nicht gerechnet, beſuchten die Ausſtellung im Mai über 180 000, im Juni etwas über 168 000 und im Inli mehr als 151000 Perſonen. Das ſind Ziffern, welche an die der großen internationalen Jubiläumsausſtellungen von 1886 nnd 1891 heranreichen und die der anderen Jahresaus⸗ ſtellungen weit übertragen. Auch der Verkauf der Kunſt⸗ werke hat ſich entſprechend geſtaltet. Es ſind in den erſten drei Monaten 222 Werke im Betrage von 262 426 Mk. ver⸗ kauft worden, und wegen einer großen Zahl von Arbeiten ſchweben noch die Verhandlungen. Martin Greif iſt von einer längeren Reiſe wieder hier⸗ her zurückgekehrt und beſchäftigt ſich, außer mit der Heraus⸗ gabe ſeiner geſammelten Werke, augenblicklich mit hiſtoriſchen Studien zu einem Drama„General Pork.“ Leipzig, 14. Aug. In der waſenee Nacht ſtarb Freiherr Bernhard v. Tauchnitz, Herausgeber der„Tauchnitz Edition.“ Die badiſchen und pfälziſchen Maler auf den diesjährigen Münchener Kunſtausſtellungen. (Original⸗Bericht.) . oe. Die diesjährigen Münchener Kunſtausſtellungen haben eine weſentlich andere Phyſiognomie als die vorjährigen. Beſonders iſt man diesmal bei dem Arrangement der inter⸗ nationalen Ausſtellung der Münchener Künſtlergenoſſenſchaft im Königlichen Glaspalaſt von einem ganz andern, neuen Prinzip ausgegangen. Man hat daſelbſt die Gemälde nicht mehr, die ganzen Wände bedeckend, über⸗ und untereinander gehängt, ſondern faſt durchweg nur nebeneinander plazirt, ſodaß jedes einzelne Kunſtwerk ganz anders als bisher zur Geltung kommen und ſich nicht mehr in der Maſſe verlieren kann. Dieſe Neuerung war allerdings nur dadurch zu ermög⸗ lichen, daß die Aufnahme von Gemälden ſehr beſchränkt wurde, wobei freilich bei dem ziemlich ſummariſchen Ableh⸗ nungsverfahren manch treffliches Werk nicht verſchont blieb und ſo die wohlverdiente Stätte nicht fand. Die Zahl der aufgenommenen Bilder iſt diesmal eine weſentlich geringere als im vorigen Jahre. Immerhin findet ſich noch genug des Mittelmäßigen in der Ausſtellung, ja, man kann es ſich nach dem ſchier unendlichen Rundgang durch die ſich weitausdehnen⸗ den Räume nicht verhehlen, daß das Mittelmäßige eigentlich die Ausſtellung beherrſcht und das wirklich Gute nur vereinzelt anzutreffen iſt. Das Arrangement der Ausſtellung bedeutet unzweifelhaft einen Fortſchritt, während ſich von dem Inhalte derſelben nicht das Gleiche ſagen läßt. Ueberraſchend Neues und Bedeutendes bietet die Ausſtellung nicht. Doch treten mehrere ältere Meiſter auch wieder mit altbewährter Kunft auf. So ſtellt Franz v. Lenbach wieder in einem eigenen Saal eine Reihe ſeiner immer ein Stück Zeitgeſchichte ver⸗ körpenden Portraits aus, von denen ein neues Bruſtbild Bis⸗ marcks, ſowie die Bildniſſe von Richard Voß und Johann Strauß wieder in Farben verwandelte Pfychologien ſind⸗ Auch der Jubilar Franz v. Defregger hat eine Ueber⸗ ſicht über fſein Schaffen in einem eigenen Sagal veranſtaltet und zeigt damit, wie er, der eigentliche Begründer der ober⸗ bayriſchen Bauernmalerei, mit unvergänglicher Friſche auch heute noch neben ſeinen zahlreichen Nachahmern wirkt. Arnold Böcklin, der beide Ausſtellungen beſchickt, iſt in derjenigen der Seceſſion viel bedeutender vertreten als im Glaspalaſt. Altmeiſter Adolf Menzel bewährt ſeine urwüchſig natura⸗ liſtiſche Charakteriſirungskunſt mit einigen„Männerköpfen“, von denen einer für die neue Pinakothek in München angekauft wurde; während Gabriel Max neben einem neuen intereſſanten Abſtecher ins Gebiet der Affenwelt wieder einige von zarter, weicher Sinnlichkeit erfüllte Phantaſte⸗ bilder ausſtellt. Von auswärtigen Werken ſind befonders zwei Gemälde des in Paris verſtorbenen, für die moderne Kunſt Frankreichs bahnbrechenden und bedeutungsvollen Malers Eduard Manet von ungewöhnlichem Intereſſe. Höchſt originelle Kunſtwerke finden ſich auch im Saale der Japaner, die beſonders auf dem Gebiete der Plaſtik eine ganz erſtaunliche Feinkunſt bekunden. Während in der Ausſtellung des Glaspalaſtes das Gute und Bedeutende von einer Fluth von Mittelmäßigem um⸗ geben iſt und gleichſam wie eine Perle auf der weiten Ober⸗ fläche auftaucht, ſo ragt in der Concurrenz⸗Ausſtellung der Seceſſion das Meiſterhafte und Werthvolle gleichſam aus dem Zickzack und den Wirrniſſen des Excentriſchen und jugendlich Un⸗ fertigen hervor. Doch ſind diesmal die hervorragenden Führer und Meiſter der Bewegung ſo glänzend vertreten, daß die Aus⸗ Bis jetzt erhielt ich leider keine Antwort von Henrietten, obgleich ſte längſt in meinen Händen ſein müßte; das bereitet mir offen geſtanden große Unruhe, ich hätte die unerquickliche Angelegenheit gern geordnet geſehen, dieſes hartnäckige Schwei⸗ 975 Henrietten's verkündet nichts Gutes, ich fürchte es ſind ie Vorboten des Sturmes. Sie können ſich denken, verehr⸗ tes Fräulein, wie ſehr es mich verlangt, frei zu ſein, damit ich ſcrupellos die Werbung um die Hand Ihrer Fräulein Schweſter fortſetzen kann. Eine zu fatale Geſchichte, jene Ver⸗ lobung; ſtellen Sie ſich vor, um die Löſung des Verhältniſſes zu beſchleunigen, habe ich Henrietten eine nicht unbedeutende Entſchädigungsſumme angeboten. Von Tag zu Tag erſcheint es mir unbegreiflicher, daß ich einſt ſo vernarrt ſein konnte, mich derartig übertöſpeln zu laſſen, aber manche Menſchen müſſen eben für ihre Erfahrungen ein recht bitteres Schmer⸗ zensgeld entrichten.“ „Dieſer langweilige Doktor Spangenberger mit ſeinem un⸗ liebſamen Anhängſel kann mir geſtohlen werden,“ ſtieß Marga hervor, indem ſie unwillig den Brief zerknitterte und hinwarf. „Da ſoll ich warten, bis es ſeiner Exbraut beliebt, ihm gnädigſt den Laufpaß zu ertheilen,— mag er ſelber laufen, mit der Sache iſt es nichts.“ Die geplante Europareiſe hatte Marga ihrem Verlobten vor einigen Tagen abzuſchmeicheln gewußt, er zeigte ſich bereit, einen Monat mit ihr in Bremen, und einen in Berlin zu verleben; da die letzten Reis⸗ und e ſehr gut ausgefallen, fiel es Carlos nicht ſchwer, den immerhin billigen Wunſch ſeiner Braut, ihm ihre Heimath zu zeigen, zu erfüllen. Leonie vermied es ſorgfältig, nach dem Inhalt von Doktor Theordor's Brief zu fragen, da Marga's Züge beim Leſen ver⸗ riethen, daß die Nachrichten keine günſtigen ſeien; im übrigen hatte ſich das Verhältnis zwiſchen den Schweſtern ſeit einiger Zeit für Leonie bedeutend erträglicher geſtaltet, weil Marga es aufgegeben, der Erwachſenen gegenüber eine Autorität geltend zu machen, welche von dem Kinde wortlos anerkannt, an der Achtzehnjährigen aber auf Widerſtand ſtoßen mußte. Gortſezung folat) 1. Seite Geueral⸗Anzeiger. Mannyeim, 15, Auguft. ellung einen bedeutenden Eindruck nicht verfehlen kann. or Allem hat Arnold Böcklin nicht weniger als zehn Meiſterwerke beigeſteuert, welche eine Fülle von Schönheit entfalten, die unvergeßlich bleibt. Franz Stuck brillirt mit einem von wilder Kraft und verzehrender Leidenſchaft erfüllten Monumentalbild„Sphinx“ und einigen andern Kraftſtücken aus der urwüchſigen Panswelt. Beſonders überraſcht Fritz v. Uhde durch ſeine großen Gemälde„Grablegung“ und „Kriegsknechte würfeln um Chriſti Rock“, die in der markigen Art Caravaggios ausgeführt ſind, während er bei zwei weiteren bibliſchen Bildern„Die Könige aus dem Morgen⸗ lande“ und„Der heilige Abend“ ſeine bisherige Stimmungs⸗ malerei beibehalten hat und befonders mit dem letzt⸗ 8 recht tiefen Eindruck macht. Hervorragende ilder und Radirungen ſendeten ferner Hubert Her⸗ komer, J. Iſraels, Liebermann, L. Dill, Hans Hermann, Peter Paul Müller, G. Jauß, L. Her⸗ terich, G. Kühl, ſowie zahlreiche andere Künſtler, auf die wir nicht weiter eingehen können, da wir nur eine flüchtige Skizze von der Phyſiognomie der diesjährigen Aus⸗ ſtellungen entwerfen wollten, um uns dann ausführlicher mit der Vertretung unſerer einheimiſchen badiſchen und pfäl⸗ ziſchen Künſtler zu beſchäftigen. Dieſelben ſind diesmal nicht allzu zahlreich, jedoch zum Theil mit ganz hervorragenden Arbeiten erſchienen. Mancher freilich, der in den früheren Ausſtellungen recht verheißungsvoll auftrat, hat nichts wieder von ſich ſehen laſſen. Andere dagegen ſieht man mit Freuden von Jahr zu Jahr ſicher ihrenWeg zur Meiſterſchaft ſchreiten. Und beſonders erfreulich iſt's, daß ihre Meiſter ſelbſt, die bewährten Vertreter unſerer badiſchen Kunſt, auch diesmal wieder in ungetrübter Friſche mit neuen werthvollen Schöpf⸗ ungen auf den Plan rückten und ſomit unſer einheimiſches Kunſtſchaffen in ſeiner characteriſtiſchen Eigenart zum Aus⸗ druck gelangt. In einer weiteren Beſprechung ſei des Näheren darauf zurückgekommen. — Aeueſte Nachrichten und Lelegramme. Köln, 14. Aug. Der Provinzialausſchuß der Rheinprorinz hat, der K. Volksz. zufolge, beſchloſſen, daß die Mariaberger Anſtalt zum Ankaufe für die Pro⸗ vinz nicht geeignet ſei. Sie ſoll bis zum 15. März 1899 gemiethet und bis dahin eine Irrenanſtalt nach bewährtem Syſtem, ſowie eine neue Heilanſtalt für Epileptiſche bei Sankt Wendel errichtet werden. * Köln, 14. Aug. Der Vorſtand des Vereins der Induſtriellen im Regierungsbezirk Köln hat beſchloſſen, den Arbeitern, die an dem Kriege von 1870 theilge⸗ nommen haben, den Sedanstag unter Vergütung eines vollen Taglohns ganz freizugeben, der übrigen Arbeiter⸗ von 4 Uhr Nachmittags an, ebenfalls ohne Lohn⸗ abzug. *Nordhauſen, 14. Aug. Geſtern wurde unter Prof. Weſtphals Leitung feierlich das Kreuz auf die Krone des Turms am Kyffhäuſer⸗Denkmal aufgeſetzt. Dem Kaiſer und dem Landesherrn, dem Fürſten Günther von Schwarz⸗ burg⸗Rudolſtadt wurde die Vollendung des Turmes tele⸗ graphiſch angezeigt. * Berlin, 14. Auguſt. Wie aus London gemeldet wird, hat Friedrich Engels beſtimmt, daß die Urne mit ſeiner Aſche ins Meer verſenkt werde, damit nichts von ihm übrig bleibe, das einen Vorwand zum Kultus ſeiner Perſon gebe. Der deutſchen Sozialdemokratie ver⸗ machte er ſeine Bibliothek und ſeinen literariſchen Nach⸗ laß, ſowie einen namhaften Geldbetrag. Kiel, 14. Aug. Als heute Mittag Arbeiter, die guf einem von der Germaniawerft abgelaufenen Dampfer beſchäftigt waren, über die das Schff mit der Werft verbindende Brücke ſich zur Mittagspauſe an Land be⸗ geben wollten, brach die Brücke und die auf derſelben befindenden reichlich 100 Arbeiter ſtürzten ins Waſſer und wurden von der ſchweren eiſenbeſchlagenen Brücke begraben. Bislang ſind zehn Todte aufgefiſcht. Viele Arbeiter ſind verwundet. *Rotterdam, 14. Aug. Guſtav Bingeu, der Chef des zuſammengebrochenen Bankhauſes in Genua, wurde heute hier verhaftet, als er den Dampfer uach Amerika beſteigen wollte. Ein Vergiftuugsverſuch mißlang. An⸗ geblich ſind 690 000 Franken bei ihm gefunden worden. Bingen wollte ſich unter dem Namen George Blind einſchiffen. Ein Attentat gegen die Königin Natalie. Belgrad, 14. Auguſt. Die heutige Geburtstags⸗ feier des Königs Alexander wurde beim Beginn durch einen Aufſehen erregenden Vorfall geſtört, der aber glücklicher Weiſe ohne nachtheilige Folgen verlief. Als der König und die Königin Natalie die Kathedrale verließen, ſtürzte ſich auf letztere, die mit ihrer Hof⸗ dame Fräulein Machin in offenem Wagen Platz nahm, im Momente, als ſie die aufgeſtellte Ehrenkompagnie vor der Kathedrale abfuhr, ein den unteren Ständen ange⸗ höriges Weib und verſetzte der Königin zwei wuchtige Schläge gegen die Bruſt. Die Königin verlor keinen Moment ihre Geiſtesgegenwart; ſie wechſelte wohl die Farbe im erſten Augenblick, dann packte ſie aber mit heroſſcher Kraft, ſich blitzſchnell aus dem Fond des Wagens erhebend, die Attentäterin und übergab ſie der ſofort an der Stelle erſcheinenden Polizei. Die Attentäterin heißt Julie Il'e. Sie iſt erſt ſeit Jahresfriſt mii dem Feldwebel eines hier garniſonirenden Regiments verheirathet. Sie wurde bereits, wie die„Frkf. Ztg.“ meldet, ins Irrenhaus verbracht. ** * (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“) »Berlin, 15. Aug. Dem„Lokalanzeiger“ zufolge iſt das Befinden des Militäroberpfarrers Frommel beſorgnißerregend. Berlin, 15. Auguſt. Die Morgenblätter melden aus Wien: Kaiſer Franz Joſeph beabſichtigt bei ſeinem 50jährigen Regierungsjubfläum den Prater der Stadt Wien zu ſchenken. * Dortmund, 15. Aug. Geſtern Nachmittag fand hier zur Feier der Eröffnung des neuen Gebäudes der Oberpoſidirektion ein Feſtmahl ſtatt. Reg.⸗ Präſident Winzer von Arnsberg brachte den Toaſt auf den Kaiſer aus, Handelskammer⸗Präſident Brauns toaſtete auf die Poſt, und Oberbürgermeiſter Schmieding auf den Staatsſekretär Dr. v. Stephan, worauf dieſer in ſehr launiger Weiſe einen Trinkſpruch auf die Stadt Dort⸗ mund ausbrachte. Weiter ſprachen noch Oberpoſtrath Vorbeck, Geh. Poſtrath Hagen und Berghauptmann Täg⸗ lichsbeck. *Budapeſt, 15. Aug. In Pivnitza riß der Sturm eine Maisſcheune nieder, wohin Feldarbeiter ſich geflüchtet hatten. 9 Perſonen wurden getödtet, viele ſchwer verwundet. Brüſſel, 15. Auguſt. Der König wird in den nächſten Tagen nach Aix les Baines abreiſen und dabei Paris beſuchen. “London, 14. Aug. Dem Vernehmen nach wird die Thronrede mit der Verſicherung beginnen, daß Eng⸗ land mit allen Nationen im Frieden lebe, ſodann die Befriedigung über die Beendigung des chineſiſch⸗japaniſchen Krieges und das tiefſte Bedauern über das jüngſte Ge⸗ metzel unter den Miſſionaren in China ausſprechen, dem die Regierung gebührende Beachtung zuwende. Auf die armeniſchen Gewaltthätigkeiten wird wahrſcheinlich in ſcharfer Weiſe Bezug genommen werden, mit Anſpielung auf die vorgeſchlagenen Perſonen. Die Thronrede wird keine ſpeziellen Ankündigungen über Geſetzentwürfe ent⸗ halten. Die Darlegung des Regierungsprogramms wird bis zum Zuſammmentritt des Parlaments im Februar verſchoben werden. Sofia, 15. Auguſt. Anläßlich des Jahrestages der Thronbeſteigung des Prinzen Ferdinand fand geſtern eine Truppenparade unter Anweſenheit der Geiſt⸗ lichkeit, darunter der Metropolit Clement, ſtatt. Der Metropolit von Ruſtſchuk begrüßte den Prinzen in einer längeren Anſprache. Es folgten weitere Reden des Miniſterpräſidenten Stoilow, des Bürgermeiſters von Sofia und des Kriegsminiſters, welche der Prinz einzeln beantwortete. Der Prinz nahm ſodann an dem Bankett des Leib⸗Infanterie-Regiments Theil, wozu auch die Geiſt⸗ lichkeit und die Miniſter geladen waren. Der Regiments⸗ Chef hob die unlösbare Einigkeit zwiſchen dem Prinzen und der Armee hervor. Die Antwort des Prinzen wurde enthuſiaſtiſch aufgenommen. Die Offtziere trugen den Prinzen jubelnd zum Wagen, wobei die zahlreiche Volks⸗ menge in lebhafte Ovationen ausbrach. Die Stadt war reich beflaggt und illuminirt. * Tauger, 15. Auguſt. Der franzöſiſche Geſandte iſt von Fez bierher zurüͤckgekehrt. New⸗Nork, 15. Aug. Morgen gelangen 1,350,000 Dollars Gold zur Ausfuhr. New⸗York, 15. Aug. 9000 Schneidergeſellen ſtellten, durch den erfolgreichen letzten Streik ermuthigt, geſtern die Arbeit ein. Dieſelben verlangen Herabſetzung der Aubeitsſtunden auf wöchentlich 59 und 20 Prozent Lohnerhöͤhung. Man erwartet, daß in dieſer Woche 20,000 die Arbeit niederlegen werden. Die guf Urlaub befindlichen Poliziſten wurden ſofort zurückberufen. Waſhington, 15. Aug. Wie das Marine⸗Bureau erfährt, iſt das amerikaniſche Kriegsſchiff„Baltimore“ mit dem Admiral Carpenter an Bord in Tſchifu ange⸗ kommen. Der amerikaniſche Konſul in Tientſin telegraphirt, daß dort und in Tſchifu die Cholera ausgebrochen ſei. Mannheimer Handelsblatt. Mannheim, 14. Aug. Aus der Handelska mmer. Güterwagen auf Station Mannheim betr. Heute waren: beſtellt und bereitgeſtellt 451 gedeckte 451 gedeckte 711 offene 626 offene Zuf. 1182 Wagen Zuſ. 1077 Wagen Es fehlen 85 offene Wagen. Mannheimer Effektenbörſe vom 14. Aug. Heute wurden Brauerei Eichbaum zu 156 umgeſetzt und blieben weiter geſucht. Brauerei Schwartz zu 105 offerirt, Emaillir⸗ werke Maikammer notirten 123.50 G. Frankfurter Mittagsbörſe vom 14. Aug. Aehnlich wie an der geſtrigen lagen bei Beginn des Geſchäftes be⸗ feſtigte Wiener Courſe vor. Im Gegenſatz zu der günſtigen Rach us des Wiener Platzes war Berlin 5 0 heute reſervirt. Nach wieder ſehr ruhigem Geſchäftsverlauf brachte die zweite Stunde ziemlich allgemeine Feſtigkeit. Namentlich zeigte ſich für die Aktien der Kohlenbergwerke, für Darmſtädter Bank, Berliner Handelsgeſellſ 10 und andere inländiſche Bankaktien Kaufluſt zu höheren Courſen. Nden daßer waren ziemlich feſt, beſonders Brauereien, von ſonſtigen haben Scheideanſtalt 8 pCt., Höchſter Farbwerke ca. 1½ pet., Kölner Straßen⸗ bahn 2 pet. eingebüßt.— Privat⸗Diskonto 1½—1 pEt. Fraukfurter Effekten⸗Speietät v. 14. Aug., Abds. 6½% Uhr. Oeſterreich. Kredit 334¼, Diskonto⸗Kommandit 221.15, Nationalbank für Deutſchland 145.30, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaſt 160.70, Darmſtädter Bank 159.20, Deutſche Bank 196, Deutſche Vereinsbank 123.40, Dresdener Bank 166.25, Banque Ottomane 144.90, Wiener Bankverein 142, Oeſterr.⸗Ung. Staatsbahn 345, Lombarden 95¼8, Gproz. Mexikaner 91.60, 3proz. do. 25.65, Schuckert Elekt.⸗Akt. 221, Gelſenkirchen 179.50, Harpener 165.80, Hibernia 169.50, Laura 139.80, Dort⸗ munder 68.50, Bochumer 162.20, Oberſchleſ. Eiſen 88.80, Concordia 183, Zellſtoff Dresden 57.80, Courl 112.90, Gott⸗ hard⸗Aktien 186.50, Schweizer Central 147.50, Schweizer Nordoſt 143.60, Schweizer Union 100.10, Jura⸗Simplon 103.50, 5proz. Italiener 89.30. Manunheimer Produktenbörſe vom 14.. Weizen per Nov. 14.75, März 1896 15.20, Roggen per Nov. 12.10, März 1896 12.40, Hafer per Nov. 12.25. März 1896 12.50, Mais per Nov. 11.—, März 1896 10.60 M.— Tendenz: feſter. Der Weizenmarkt war erholt auf höheres Amerika. Mangels Kaufluſt kam jedoch dieſe Richtung in den Preiſen nicht zum Ausdruck. Uebriges ruhig. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 14. Aug. New⸗Hork Chicago Monat Weizen Mais echa Caffee Weizen Mais Schmalz Jun————————— Juli)))))ꝓV Auguſt 70/———— 88—— Seßtember 71 48(—.— 15.85 66— 871¼ 7— Oktober 71% 42¹——— Dezember 788üt 1515 688.8 317/6—— März 761% e 1—— Mai V Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Haſen⸗Verkehr vom 18. Auguſt. Schiffer ev. Kap. Schiff Kommt von Ladun⸗ Etr. Hafanmeiſterei II. Klöckner[Ruhrort 18 Rotterdam[Getreide 140888 Gieſen G. Nikolaus Hochfeld[Kohlen 10000 Oehrlein rieda Uerdingen 7 75 2959 Schäfer annheim Hochfe ohlen 5600 Herrmann R. v. Helmſtadk uisburg Bretter Neo Schöler de Gruyter Ruhrort Kohlen 9800 Hauck Sophie Heilbronn Steinſalz 128⁴ Schönau Rynbeurtvaart 12 Amſterdam Stückgüter 1015 Köllmann Stuttgart Ruhrort Kohlen 15850 Meffert Badenia 2 1 Stückgüter 5000 Schneider[Gundermann Jagſtfeld Steinſalz 860 Hafenmeiſterei III Die[W. Egan 12 Rotterdam Stückgüter 6000 N80 Adolf Heilbronn 5 588 Heck M. Honſel 4 Soda 81 Kühnle Marla 55 75 10¹0 v. Koeverden Martie Adele Ruhrort Kohlen; 12⁵⁶0 Hafenmeiſterei IV Meckarhafen). Kappes F 55[Eberbach Brennho 900 Kirchgeßner arie Duisburg Kohlen 9000 Roth Karolina Ruhrort 5 9450 Herrmann Ruhrort 12 5 15 10000 Nalbach Noſalia 0 15 14000 Maas T. Schürmann 4 15 0 9050 Meuwſen R. Karcher Duisburg 1 Terſung 4 ˙—5 70 Der 100r. Friebrichh„ 7 12913 Lerch uduſtrie 75 8500 Dauer ott mit uns Speher Stelne 70⁰ Gruber riedrike 3 75 600 Böhringer riebrich Heilbronn Bretter 800 Wunſch arolina Hochhauſen Gips 10⁰⁰ Vom 14. Auguſt: Hafenmeiſterei 1 Bub[Willem III.[Rotterdam Stückgüter— Gundlach Schiller 805— Werr 5 5 15 755 5— Wendt Mannheim Rotterdam 15 er Urmetzer Weizen 18200 St. Joſef* New⸗Pork, 18. Auguſt.(Drahtbericht der Red Star Line, e— eee am 3. Aug. von Antwerpen ab, iſt heute hier angekommen. Aiiadelebe, 14. Auguſt.(Drahtbericht der Red Star Line, Antwerpen). Dampfer„Pennſylvania“, abgefahren am 81. Juli von Antwerpen iſt heute hier angekommen. (Mitgetheilt von der konzeſſionirten Auswanderungs⸗ Generalagentur Conrad Herold in Mannheim, N1, 1, Kaufh.) Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Auguſt. Pegelſtationen Datum: vom Rhein:10. 11. 12. 13. 14. 15. Bemerkungen. Konſtanz 3,74 5,88 8,86 S8e 2,50 242 2,45 2,88 2,76 Abds. 6 U. Keß 2,89 2,88 2,76 3,13 N. 6 u, Lauterburg. 3,97 3,90 3,84 3,84 4,30 Abds. 6 U. Maxan 4,15 409 4,01 4,04 4,44 2 U. Germersheim 3,95 3,89 3 79 3 79 4,15.-P. 12 U. Mannheim 3,87 3,86 3,80 8,71 8,78 4,14 Mgs. 7 U. Mainz 2,07 2,102,06 2,00 2,00.-P. 12 U. Bingen ,84 1,88 1,80 1,781,76 10 U. Kaub. 2,07 2,062,04 1,99 1,98 2 U. moblenz 2,16.16 2,152,12 2,08 10 U. Köln 2,14 2 14 2,102,122,12 2 U. Nuhrort. ,50 1,611,601,591,57 9 U. vom Neckar: Maunheim. 3,85 3,86 3,813,74 3,764,18 0,68 0,59 0,72 0,70 0,74 V. 7 U, Die durch ihre unübertreffliche Paßform, Eleganz und Solidität weitberöheten Schuhwagreufabrikate von Otto Herz& Cie. Frankfurt a.., ſind für Manuheim und Ludwigshafen nur allein ächt zu haben bei Georg Hart⸗ mann, Schubgeſchäft, E 4. 6, am Fruchtmarkt untere Ecke (Telephon 443). 66990 Auf der bis jetzt unübertroffenen Pfaff-Nähmaschine können nicht allein die ſchönſten u. feinſten Näharbeiten in tadel⸗ loſer Pouendi gefertigt werden, ſondern dieſelbe 1901 ſich auch +5 Anfertigung von Stickereien jeglicher Art in ſchönſter Aus⸗ ührung. Allein⸗Verkauf bei A 3, 4 68872 Martin Decker, Mannheim, vis--xis dem Thegter⸗Eingang. Bekanntmachung. Die Ausgabe neuer Zinsſcheine zum 4% auf 3½Y% konvertirten Anlehen der Stadtgemeinde Mannheim vom 10 ben 1e No. 24,207. Die Zinsſcheine No.—30 zu den U ſchreibungen des 4% 5 3½% konvertirten Anlehens der Stadt. gemeinde Mannheim vom Jahre 1885 über die Zinſen für die fünf. zehn Jahre vom 1. Oktober 1895 bis 39. September 1910 nebſt den Talons zur Erhebung der folgenden Zinsſcheinreihe werden vom 10. September l. 5 70622 in Mannheim bei der Stadtkaſſe, ſowie bei der Deutſchen Unionbank, in Frankfurt a M. bei der Mitteldeutſchen Creditbank, in Karlsruhe bei 1 5 Veit L. Homburger, in 1 7 85 5 der Dresdner Bank ausgegeben werden. Aher die Zinsſcheine bei den genannten Stellen ſelbſt in Em⸗ pkang zu nehmen wünſcht, hat denſelben verſönlich oder durch einen Beauftragten die zur Erhebung berechtigenden Talons mit einem Ginneich zusgefertigten, nach Litera unb Fummern geordneten, vom Einreicher untteſchriebenen Verzeichniß zu übergeben. 5 Das eine Exemplar des Verzeichmſſes erhält der Einreicher mit Empfangsbeſcheinigung verſehen ſofort zurück. Die Empfangsbe⸗ ſcheinigung iſt bei der Ausgabe der Zinsſcheine zurückzugeben. 8 Die auswärts wohnenden Obligattonen⸗Inhaber können die Talons mit einem doppelt ausgefertigten Verzeſchniß an die Stadt⸗ kaſſe auch durch die Poſt einſenden, worauf dieſelben die neuen Zinsſcheine auf dem gleichen Wege zugeſandt erhalten. Formulare zu den Talous⸗Verzeichniſſen werden von den oben bezeichneten Ausgabeſtellen unentgeltlich abgegeben. Die Schuldverſchreihungen ſelbſt ſind nur dann einzureichen, wenn die Talons abhanden gekommen ſind; in dieſem Falle ſind dieſelben mit beſonderer Eingabe an die Stadtkaſſe einzureichen. Mannheim, den 25. 1 5 5 tadtrath: Bräunig. Kieſer. Die Heirathsausſteuer aus der Veronika⸗Rheingäunheim⸗Sliftung in Mannheim betr. Aus der Vexronika⸗Rheingönnheim⸗Stiftung iſt für 1895 eine im Betrag von 500 Mark an Verwandte der tifterin zu vergeben. Bewerherinnen wollen ſich mit Vorlage von Geburts⸗ und Leumundszeugniß, ſowie mit Nachweis der Verwandt⸗ ſchaft und Bedürftigkeit bis zum 15. Oktober d. J. an die unter⸗ zeichnete Verrechnug wenden. Mannheim. 12. Juni 1895. 66586 Die Verrechunung der Verouika⸗Rheingönnheim⸗Stiſtung. Dr. Fürst;, Rabbiner. Erſle Mannheimer Zuſchneide Schulectez A2, 1, Shhloßplatz. 8 8 1 N Anmeldungen werden daſelbſt 2 r er emnen. Frau B. Derva-Roschmann. — * — — Mannheim, 15. Auguſt.—.„General Anzelger- ö 8, Sen — Amks⸗ und Kreis⸗Verkündigungsblatt. ———— ———————————————..———— 5— Al 7 7 ufgebot. im. 4 lütliche* 5 eee Antrag des Böhm. Bellfedern) Reh Lufteurort. gl. Förſter ikolaus Troſt i ſtädtiſ Desin⸗ 7 85 Auntmachung. e fabe e eſenhane 5 et in Caſſel, erlä J8. einricd eißenberg gel un 5 9 9 f Iſdas Amisgericht III hier das 1939. Verlin.., Lands bergerſte 39 Anarchiſtiſch⸗ ſotial⸗ Nafgeßo den Pfandbriefe Eniwöſterngg biger Aſealkſolen dacee Ke de e Kümmelba k 1 demokratiſche Ver⸗ Sapsigeegee auf dem Wege der öffentlichen] garantirt neuer, voppeltgereinſgter, Vorderſchlegel pr. Pfd. 70 f. bei Heidelberg. ſammlung betr. (221) Wir bringen hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß, daß wir uns veranlaßt ge⸗ ſehen haben, die Abhaltung der auf heute Abend ½9 Uhr ins„Stefanien⸗ ſchlößchen“ anberaumte öffent⸗ liche anarchiſtiſch⸗ſocialiſtiſche Verſammlung auf Grund der §§ 4 u. 11 des Geſ. vom 21. November 1867 und 30 .⸗St.⸗G.⸗B. zu unter⸗ ſagen. 70679 Maunheim, 15. Aug. 1895. Großh. Bezirksamt. Dr. Schmid. Konkursverfahren. No. 38903. Ueber das Vermögen des Bäckers Wiltzelm Raabe in Mannheim, wird heute Nach⸗ mittags 4 Uhr das Konkurs⸗ verfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ nannt: Kaufmann Georg Fiſcher in Mannheim. Konkursforderungen ſind bis zum 13. September 1895 bei dem Gerichte anzumelden und werden daher alle diejenigen, welche an die Maſſe als Konkursgläubiger Anſprüche machen wollen, hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche mit dem dafür verlangten Vorrechte bis zum gengnnten Termine ent⸗ weder ſchriftlich einzureichen oder der Gerichtsſchreiberei zu Pro⸗ tokoll zu geben unter Beifügung der urkundlichen Beweisſtücke oder einer Abſchrift derſelben. Zugleich wird zur Beſchlußfaſſ⸗ ung über die Wahl eines defini⸗ tiven Verwalters, über die Be⸗ ſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes und eintretenden Falles über die in§ 120 der Konkurs⸗ ordnung bezeichneten Gegenſtände auf Mittwoch, 4. September 1895, Vormittags 9 Uhr ſowie zur Prüfung der angemel⸗ deten Forderungen auf 27. September 1895, Vormittags 9 Uhr vor dem Gr. Amtsgerichte Abth. III Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe Sache in Beſitz haben oder zur Konkurs⸗ maſſe etwas ſchuldig ſind, wird gufgegeben, nichts an den Gemein⸗ ſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auf⸗ erlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abge⸗ ſonderte Befriedigung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 13. September 1895, Vormittags 9 Uhr, Anzeige zu machen. 70661 den 12. Auguſt 1895. erichtsſchreiberei Großherzoglichen Amtsgerichts III Trunzer. Konkurſe. No. 38,195. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Wirths Martin Schorr in Wall⸗ ſtadt iſt Termin zur Abnahme der Schlußrechnung und Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß auf Samſtag, 7, September 1895, Vormittags 9 Uhr vor Gr. Amtsgericht Abth. V hier⸗ ſelbſt beſtimmt. 10685 Mannheim, 12. Auguſt 1895. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts. Mohr. Konkurſe. No. 38,146. Durch Beſchluß Gr. Amtsgerichts Abth. III hierſelbſt vom 7. Auguſt 1895 wurde das Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen des Metzgers Maier Maier in Mannheim nach Abhaltung des Schlußtermins und erfolgter Schlußvertheilung aufgehoben. Mannheim, 9. Auguſt 1895. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts. Mohr. Konkurſe. Nr. 37696. In dem Konkurs⸗ 11 0 über das Vermögen des Wirths und Zieglers Adam Boch in Ladenburg iſt Termin zur Abnahme der Schlußrechnung und Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß auf Samſtag, 7. September 1895, Vorm. 9 Uhr por Großh. Amtsgericht Abth. V hierſelbſt beſtimmt. 70678 Mannheim, 13. Auguſt 1895. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts Mohr. Strümpfe und Socken werden prompt und billig ange⸗ rickt und angewebt 65858 1,8 Herm Berger, C 1,3. 70684 No. 08765 Serie 70 lit. D über 200 Mark. No. 10726 Serie 70 lit. E über 100 Mark. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, in dem auf ben, den 21. Juli 1899, orm. 10 Uhr anberaumten Aufgebotstermin ſeine Rechte bei dem Gr. Amts⸗ gerichte III hier anzumelden und dang de en e falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Mannheim, den 29. Juli 1895. Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts. Stalf. Gr. Bad. Staatseiſenbahnen. Am Montag, den 26. Auguſt d. J. werden auf dem Bahnhofe Heidelberg alte Schienen, eiſerne Schwellen, Weichentheile, Herz⸗ ſtücke und Befeſtigungsmaterialien im Ganzen mit beiläufig 180 Tonnen Gewicht, in geeigneten Looſen öffentlich verſteigert. Die Steigerungs⸗Bedingungen werden vor der Steigerung be⸗ kannt 8 706 Heidelberg, 12. Auguſt 1895. Der Gr. Bahnbauinſpektor II. Fahrniß⸗Verſteigerung. Mit amtsgerichtlicher Ermächtig⸗ ung werde ich aus dem Nachlaſſe der verlebten rau Johanna immermann we. im Hauſe 3, 14, 3. Stock, am Freitgg, den 16. Auguſt d.., Nachmittags 2½ Uhr öffentlich gegen Baarzahlung ver⸗ ſteigern: 70591 2 Betten, 2 Schränke, 1 Tiſch, 1 Wanduhr, Bettzeug, Frauen⸗ kleider und verſchiedener Hausrath. Mannheim, 12. Auguſt 1895. Gg. Voiſin, Walſenrichter. Trelmillige Perſteigerung. Montag, den 19. h d.., Nachmittags 2 eckarvorſtadt, werde ich in der 14. 8 6000 N No. 12 dahier cirta 6000 Nter Weiß⸗ und Rothwein, ſowie eine größere Anzahl Trausport⸗ u. Lagerfäſſer im Auftrage des Herrn F. Greu⸗ lich hier gegen Baarzahlung öffent⸗ lich verſteigern. 70646 Mannheim, Eb: Auguſt 1895. Gerichtsvollzieher, N 4, 4. Iwangs⸗Verſteigerung. Im Vollſtreckungswege werden e den 16. Auguſt 1895, achmittags 2 Uhr im Pfandlokale& 4, 5 dahier: 1 Theke mit Preſſion, 1 kl. 52 1 15 1 Pfeilerſchränkchen, Wirthsti che, Stühle, 2 Lüſtre, 1Laden⸗ einrichlung, 1 Schreibtiſch, Kleider⸗ ſchränke, Kommode, Teppiche, Nachttiſche, Kanapee, 1 aufge⸗ rüſtetes Bett, Waſchkommode, Wein⸗, Bier⸗ und Schnapsgläſer, laſchen, Bilder, Spiegel und orhänge, Lampen, Weißzeug, Blech⸗ u. Porzellangeſchirr ſowie noch viele hier nicht genannte Gegenſtände gegen e 4 0 öffentlich verſteigert. Mannheim, 15. Auguſt 1895. Gebhardt, Gerichtsvollzieher, 8 1, 15. Verſteigerung. Im Auftrag des Herrn Kon⸗ kursverwalters Bühler hier werde ich am 70677 Nachmittags 2 Uhr im Pfandlokale G 4 5 hier 1 Ladentheke, 2 Waagen mit Gewichte, 1 Brodgeſtell, 2 Back⸗ mulden, 1 Teigtheilmaſchine mit Gewichten, 1 Kohlenſtänder, Mehlſiebe, 1 Löſchtrog, ſewie noch verſchiedene zur Bäckerei gehörige Gegenſtände unwiderruflich gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 15. Auguſt 1898. Gebhardt, Gerichtsvollzieher 8 1, 15. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, den 16. Auguſt l.., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 45: 1 Nähmaſchine, 6 Sacke und 4 Reſte Mehl, 1 Kübe!(2 ECtr.) Schmalz, 1 Backmulde, 1 Bretzel⸗ maſchine 1 Theke, 1 Real, 2 Gläſer Drobs, 2 Pianino,! Zier⸗ ſchrank, 1 Kanapee, 2 Büffet, 2 Divan, 1 Spiegelſchrank, 2 Waſchkommode, s Betten, 6Kleider⸗ ſchränke, 1 Plüſchgarnitur, 3 Stühle, 6 Spiegel, 6. Bilder, J Grabſtein, 1 Eisſchrank, 1 Theke mit Preſſion, 7 Tiſche, Garten⸗ tiſche, 60 Wirthſtühle, 60 Garten⸗ ſtühle, 5 Kommoden, 6 Waſch⸗ kommoden, 1 Viktoriawagen, 1 Theke, 2 Wandreale, 3900 Etr. Rothwein, 1800 Etr. Weißwein und noch Verſchiedenes gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern Mannheim, 15. Auguſt 1895. Störk, 70666 Gerichtsvollzieher G 1, 12. Neues Sauerkraut. H 7, 2. u. auf dem Markt bei Frau Höppner. 59901 Freitag, den 16. Auguſt, Ausſchreibung einſchließlich Ma⸗ teriallieferung auf Grund der Normal⸗Preis⸗Verzeichniſſe des ſtädtiſchen Hausentwäſſerungs⸗ büreaus und des Hochbauamtes veygeben werden. 70643 Dieſe Letzteren, die Bedingungen, Maſſenverzeichniſſe und Zeich⸗ nungen liegen auf dem Hausent⸗ wäſſerungsbürean 0 7, 17 Zim⸗ mer No. 3 zur Einſicht auf. Die Offerten ſind auf vorge⸗ ſchriebenen, bei unterzeichnetem Büreau erhältlichen Formularen vollſtändig ausgeferkigt, ver⸗ ſchloſſen, mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen bis ſpäteſtens Samſtag, den 17. Auguſt d.., Vormittags 11 Uhr an das Bürgermeiſteramt, Rath⸗ haus 2. Stock, Zimmer No. 4 einzureichen und werden in Gegen⸗ wart der etwa erſchienenen Sub⸗ mittenten alsdann geöffnet. Mannheim, im Auguſt 1895. Städtiſches Hausentwäſſerungsbüreau. Streuverſteigerung. Die Nadelſtreu von 212ooſen mit je ungeführ einem Viertel⸗ morgen aus den Abtheilungen 18 und 19 des Collecturwaldes, Ge⸗ markung Sandhofen, wird am den 19. Auguſt d.., ormittags 9 Uhr in der Reſtauration 171 70 beim Bahnhof Waldho mit Borgfriſt bis Martini d. Is. öffentlich verſteigert. Nähere Aus⸗ kunft ertheilt Waldhüter Wernz in Sandhofen. 70674 Mannheim, den 14. Aug. 1895. Evangeliſche Colleetur: Buch. Hohlen⸗gieferung. Die Gemeinde Weinheim vergibt die Lieferung von ca. 1300 Ztr. Aan der Nußkohlen Ia Qua⸗ ität in der Stärke von 45/0 miüm in die ſtädt. Gebäude hier, Submiſſionswege. 70 Lieferungsangebote ſind ver⸗ ſchanſſen mit der Aufſchrift „Kohlenlieferung“ verſehen, bis längſtens Mittwoch, 21. iiht Nachm. 3 Uhr diesſeits einzureichen Die Lieferungs⸗Bedingungen können dahier— Rathhaus.Stock, Zimmer No. 8— eingeſehen werden. Weinheim, 10. Auguſt 1895. Bürgermeiſteramt: Ehret. Reinhard. Verſteigerung non neuem Porzellan. Im Auftrage verſteigere ich gegen Baarzahlung von Mitt⸗ woch, den 14. d. Mts an in Tit. F 3, 1(Laden) Morgens 9 Uhr und Nachmittags 2 Uhr Folgendes: 50 Dizd. flache und tiefe Teller, 2000 dicke ovale Dert in verſch. 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Mai ab wieder meinen Beruf ausüben zu dürfen.— Dieſe Beſſerung iſt offenbar nächſt Gott nur Ihrem Thee zuzuſchreiben, weshalb ich Ihnen hiermit meinen herzlichſten Dank ausſpreche. ch werde bemüht ſein den Thee allen derartig Leidenden zu empfehlen. Ich bin überzeugt, daß ich bei weiterem Gebrauch Ihres Bruſtthees wieder vollſtändig geſunden werde, weshalb ich bitte, mir noch 15 Packete per Nachnahme zu ſenden.(5 Packete davon ſind für einen leidenden Collegen beſtimmt) Hüttenheim, Hochachtend bei Markteinersheim. Georg Schmidt, Lehre⸗ F S. 20 4* nehgper Terd. Baum. 00. negze der oſt. oſt. liefern frei an's Haus: Prima ſtückreichen Fettſchrot, gewaſchene und geſiebte Nußkohlen, deutſche und engliſche Anthraeitkohlen, Ruhrſteinkohlen⸗Brikets, Koks für iriſche und Füllöfen, trockenes Bündel⸗ und zerkleinertes Tannenholz. Torfſtreu und Torfmull ab Lager in Ballen und Waggonladungen. 68905 Carbolineum billigſten Preiſen. den Vorkenntni wolle man bis ſpäteſtens 12. bßpgen 1895/96(am 16. Sept.) er⸗ Wechſelrecht, Stenographie u. dafür Herr Adam Kraſtel als Seneral⸗ MHannheim. Abtheilung: Schneidermeiſter ⸗Vereinigung. Heute Donnerſtag, 15. Aug. a.., Abends 9 Uhr im Lokale Caſino, R 1, 1, III. Schneidermeiſter⸗ Verſammlung wozu einladet 70675 Der Vorſtand. vulmanntszg, Vierein Maunheim. Abtheilung: Handelsſchule. Am 16. September beginnt das neue Schuljahr 1895/96 und es können in die beſtehenden Unter⸗ richtskurſe für: Franzöſiſche, engliſche, italteuiſche und ſpa⸗ niſche Sprache noch Theilnehmer eintreten, Annfe die entſprechen⸗ e beſitzen. Lehrprogramm üund Unter⸗ richtsbeſtimmungen dupe auf unſerem Burcan zu haben. Schriftliche Anmeldungen September einreichen. 70631 Der Vorſtand. e Nereln Mannheim. Abtheilung: Handelsſchule. Bei Beginn des neuen Schul⸗ öffnen wir— wenn Betheiligung enügend— neue Anfangskurſe Ur: Nande engliſche, ital., holländiſche u. ſpaniſche Sprache, doppelte Buchhaltung, kaufmänn. 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