4 Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poftliſte eingetragen unter Nr. 2602. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Zuſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pjg. Die Reklamen Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel Nummern 5 Pfg. E 6, 2 GBadiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (105. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Seleſeue und nerbreitettr Zeitung in Mannheim und Amgebung. lzeiger (Mannheimer Volksblatt.) Serünttwörklich für den polit. und allg. Theil: Chef⸗Redakteur Herm. Meher. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). 5„Maunnheimer Journal“ ſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim E 6, 2 Nr. 244. Landtagswä Samſtag, 7. September 1895. hler! (elephon⸗Ar. 218.) Die Urwähler⸗Liſten liegen vom 2. bis 9. September, und zwar an den Wochentagen jeweils Vormittags von—1 Uhr und Nachmittags von—8 Uhr und Sonntag den 8. September Vormittags von—12 Uhr auf dem Rathhauſe 1. Stock, Zimmer Nr. 9— Büreau des Statiſtiſchen Amtes— zur Einſicht offen. den Liſten ſteht. Wer nicht verzeichnet iſt, laſſe ſ kann wählen. — Jeder Urwähler hat die Pflicht, ſich zu überzeugen, ob ſein Name auch in chleunigſt ſeinen Namen nachtragen. Nur der in den Liſten Vermerkte Die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Induſtrie. Ein Ehrenzeugniß für die deutſche Induſtrie bildet, nach allem, was darüber aus England verlautet, der Be⸗ richt des Ausſchuſſes der„Iron Trade Aſſociation“, der unlängſt zum Studium der einſchlägigen Betriebsverhält⸗ niſſe die weſtdeutſchen Eiſen⸗ und Stahlinduſtriebezirke bereiſt hatte. In England herrſcht darob eine an Be⸗ ſtürzung grenzende Enttäuſchung, und zwar keineswegs bloß in den näher an der Sache intereſſirten Kreiſen, ſondern überall dort, wo man ſich Rechenſchaft von den Konſequenzen zu geben ſucht, welche ein weiteres Zurück⸗ bleiben der britiſchen Gewerbthätigkeit im Kampfe mit der deutſchen Konkurrenz für die induſtrielle und ſoziale Geſtaltung der Zukunft des Landes unfehlbar nach ſich ziehen müßte. So lange man ſich damit tröſten konnte, das ganze Geheimniß der deutſchen Erfolge liege in der größeren Wohlfeilheit, die im übrigen durch eine ent⸗ ſprechende qualitative Minderwerthigkeit ausgeglichen werde, durfte ſich die öffentliche Meinung Englands bei der Vorſtellung beruhigen, es benöthige nur einer ener⸗ giſchen Willensanſtrengung, und die britiſche Juduſtrie marſchire wieder an dem ihr„von Rechtswegen“ zu⸗ kommenden Platze, d. h. an der Spitze der prodnzirenden Kulturſtaaten. Dieſe Anſchauungsweiſe erſcheint, an der Hand des vorerwähnten Kommiſſionsberichts, nicht länger haltbar. Denn ausweislich dieſes Berichts verdankt Deutſchland ſeine allmählich erlangte induſtrielle Ueber⸗ legenheit nicht der billigeren Produktion und anderen nehr zufälligen und nebenſächlichen Umſtänden, ſondern der größeren Tüchtigkeit und beſſeren techniſchen Schulung ſeines induſtriellen Perſonals, worunter ſelbſtredend nicht gur oder auch nur vorwiegend die Arbeiter, ſondern in erſter Linie die Leiter, die kaufmänniſch wie fachmänniſch gründlich ausgebildeten Reſſortchefs, Ingenieure, Werk⸗ meiſter ꝛc. verſtanden ſein wollen. Allerdings tritt zu ihnen auf allen renommirten Werken ein wohlgeübter Arbeiterſtamm ergänzend hinzu, und es unterliegt keinem Zweifel, daß in dem verſtändnißvollen Neben⸗ und Mit⸗ einanderwirken aller Einzelfaktoren die Bürgſchaft der bisher erzielten, wie auch der künftig noch zu erzielenden Erfolge unſerer deutſchen Werke gelegen iſt. Aber auch noch nach einer andern Seite als der von den Engländern betonten iſt das Berichtergebniß der Enquetekommiſſion mit Genugthuung zu begrüßen, inſo⸗ fern es in ſeiner völligen Objektivität die Anfeindungen der deutſchen, insbeſondere der weſtdeutſchen Arbeitgeber ſeitens der ſozialdemokratiſchen Berufshetzer in ihrer Hin⸗ fälligkeit erſcheinen läßt. Die deutſche Induſtrie iſt groß geworden, weil ſie ſo ziemlich in Allem und Jedem das ſtrikte Gegentheil von dem iſt, was ſie nach ſozialdemo⸗ kratiſchem Verlangen ſein ſollte, weil ſie insbeſondere auf Autorität, Ordnung, Disziplin uud rechtſchaffene Arbeits⸗ leiſtung hält, weil ſie, im ſtrikten Gegenſatze zu der ſozialdemokratiſchen Gleichmacherei ſorgfältig zwiſchen brauchbaren und unbrauchbaren Elementen unterſcheidet. Man kann den Entwicklungsgang der deutſchen Iyduſtrie zis zu ihrer heutigen Höhe der Leiſtungsfähigkeit als das Endreſultat eines langjährigen Prozeſſes der Ausleſe und Anpaſſung an die geſchäſtlichen, gewerblichen, wirthſchaft⸗ ichen und ſozialen Verhältniſſe charaktetiſtreu, das erreicht vorden iſt während eines mit zunehmender Heffligkeit ſegen unſere Induſtrie geführten ſozaldemokratiſchen Au⸗ kriffskrieges. Dieſe letztere Thatſache verhehlen ſich die ugliſchen Blätter, welche ſich mit dem Bericht der En⸗ neteordnung beſchäftigen, ſo wenig, daß ſie den Wieder⸗ zufſchwung der engliſchen Induſtrie nicht nur von der kacheiferung des deutſchen theoretiſchen wie praktiſchen Iusbildungsſyſtems, ſondern ebenſo ſehr auch davon ab⸗ üngig machen, daß die engliſchen Arbeiter den Irrlehren —2 Meine den l ich ſagte vorhin im Ein⸗ gange meiner Worte, in allen Klaſſen der Bevölkerung feiere man dieſes Feſt, 1 nehmen ſie daran Theil, Vornehm und Gering, Arm und Reich, keine Berufsklaſſe und Nimand iſt davon ausgeſchloſſen; die politiſchen Parteien, wenn ein⸗ zelne auch eine gewiſſe Zurückhaltung beobachten, alle ſind ſie einig darüber, daß dieſe große Erinnerung eine Feier für das deutſche Volk verdiene, nach 25 Jahren eine allgemeine Feier, in der die deutſchen Männer ſich zuſammenfinden und der großen Thaten vor 25 Jahren gedenken. Eine einzige Partei, wie mein Nachbar(Herr Stadtdirektor Tramm) bereits kurz erwähnt hat, hat ſich ausgeſchloſſen, oder ich möchte nicht ſo weit gehen: die ſozialdemokratiſche Partei hat ſich nicht aus⸗ geſchloſſen, aber die Führung und ihr Organ hat nicht blos die Zurückhaltung von dem Feſte gepredigt, nein, ſie hat in ihrem Haß, ihrer Leidenſchaft und Verbiſſenheit gegen Alles, was die verſchiedenen Klaſſen zu gemeinſamer Thätigkeit zu⸗ ſammenführt und zuſammenführen kann, die Erinnerung an die große Zeit und ihre hervorragenden Männer verunglimpft und mit Schmutz beworfen(Pfui), ſie hat ſich nicht geſcheut, die heiligſten Gefühle der Deutſchen in dieſer Erinnerung aufs Gröblichſte zu verletzen. Ich ſagte ſchon, nicht einmal in der ſozialdemokpatiſchen Partei hat ein ſolches Verhalten auf Juſtimmung rechnen können. Weshalb kann ich das ſagen? Ich habe heute mit eigenen Augen die herzerfreuende Betheiligung der Knaben und Mädchen der geſammten Schulen geſehen; hat irgend eine Klaſſe ſich ausgeſchloſſen, waren die Kinder der Arbeiter nicht ebenſo vertreten als die des Mittelſtandes, waren die Kinder der Sozialdemokraten nicht ebenſo in den Zügen wie die anderen? Was iſt alſo die Wirkung dieſer ganz abſcheulichen Anfeindung und Be⸗ ſchmutzung? Nicht einmal auf die eigenen Parteigenoſſen, noch weit weniger auf die große Maſſe der Arbeiter, als deren Vertreter und Vertheidiger ſie gewohnt ſind, ſich darzu⸗ ſtellen, haben die Führer mit ihrem Verhalten den geringſten Einfluß ausgeübt, und, meine Herren, wie ſollte das auch möglich ſein? Sollen denn die Arbeiter in ihren Empfindungen nicht ebenſo ſtolz ſein auf das, was damals unter der Füh⸗ rung großer Männer erkämpft worden iſt, hat der deutſche Arbeiter an dem, was nach der Wiederaufrichtung des deut⸗ ſchen Reiches geſchaffen worden, keinen Antheil? an den po⸗ litiſchen Rechten, die ihnen eingeräumt ſind gleich allen anderen Ständen, an der vollen freien Bewegung der wirth⸗ ſchaftlichen Thätigkeit innerhalb dieſes mächtigen und großen deutſchen Reiches, in der vollkommenen Koalitionsfreiheit für alles das, was im beſonderen Intereſſe ihrer Klaſſe für nütz⸗ lich erachtet wird? Das ſind alſo Fortſchritte, die in den Arbeiterklaſſen das Gefühl der Dankbarkeit hervorbringen könnten für die große Zeit und für die großen Männer, aus deren Köpfen dieſes neue deutſche Reich hervor gegangen iſt. Und was nun die Erinnerung anbelangt an die gemeinſame Thätigkeit im Felde, die gemeinſam beſtandene Gefahr, die gemeinſame Be⸗ ſtegung der franzöſtſchen kriegstüchtigen Truppen, da ſage ich, hat es ſich praktiſch bewieſen im ernſten Kampfe, was in unſerer wundervollen Wehrverfaſſung zu Hauſe vorbereitet iſt, daß Vornehm und Gering, Arm und Reich die gleiche Ver⸗ pflichtung hat und in gleicher Weiſe geübt wird in den Waffen, um, wenn Gefahr droht, das Vaterland zu verfhei⸗ digen. Dadurch wird ſchon innerhalb aller Klaſſen das kameradſchaftliche Gefühl, welches die Berufs⸗ und Klaſſen⸗ egenſätze überwinden kann, erzogen und gefördert. Ja, meine wenn man in ſchweren Kämpfen, im Kriege die Men⸗ ſchen wägt, da gibt es kein Vornehm und Gering, da iſt Jeder das werth, was er in ſich hat an Kraft, Charakter und Tüch⸗ tigkeit. Die Mannestugend eines Jeden kommt da zur Gel⸗ tung und hat hohen Werth. Die Offiziere und Soldaten in kameradſchaftlicher Gemeinſchaft ſind im Stande, alle Anſtrengungen zu ertragen, alle Gefahren zu überwinden und Siege zu erfechten, und dieſe Kameradſchaft iſt auch aus dem Kriege in ergreifender Erinnerung; ich habe ſelbſt genug Offtziere und Soldaten darüber geſprochen, und ſie iſt tauſendfach vorhanden geweſen; ich meine nicht blos allgemein, wie ſie in den disziplinariſchen Vorſchriften ge⸗ geben iſt, nein, es hat ſich die aufopfernde kameradſchaftliche Thätigkeit in den Gefahren und Wechſelfällen des Krieges zwiſchen Offizieren und Soldaten und Soldaten und Offizieren kauſendfach bewährt, und dieſelbe hat tauſendfach zu herz⸗ lichen Verhältniſſen zwiſchen denſelben geführt und ſie hat ſich übertragen auf die heimathlichen Verhältniſſe. Das iſt natürlich den einzelnen Führern, die von der Verhetzung leben, verhaßt und unheimlich, aber die Arbeiter⸗ bevölkerung wird doch dieſe Erinnerung in Ehren halten und wird wiſſen, was es bedeutet, daß in ſolchen Fällen der Gefahr Vornehm und Gering nur die eine Empfindung hat, daß Alle Söhne des Ganzen ſind, die dieſe Gefahren gemeinſchaftlich beſtehen müſſen.(Bravo!) Nun, meine Herren, alſo die Wirkung, welche die ſozial⸗ demokratiſchen Führer von ihren Angriffen erwarteten, iſt Aus Herrn v. Bennigſens Sedanrede. weiſe daraus entſtehen, und ich wünſche, daß ſie erſtehen wollte, und hoffe es. Eine derartige Verunglimpfung und Beſudelung alles Deſſen, was uns kheuer und heilig iſt in großen Perſonen, Inſtitutionen und Thaten, iſt allmälig für ein Volk, das Gefühl beſitzt, unerträglich und es macht ſich ſelbſt ſchuldig, wenn es auf die Dauer einen derartigen Zuſtand erträgt. Wenn es ſoweit mit der ſozialdemokratiſchen Agitation gekommen iſt und der Ausbreitung ihrer Irrlehren, mit der Unterwühlung und Zerſtörung alles Deſſen, was in tauſendjähriger Ueberlieferung werthvoll und ehrwürdig er⸗ ſcheint, ja, meine Herren, dann trägt zum großen Theil die Schuld daran der Streit und Hader in den Klaſſen und die politiſchen Gegenſätze, die eine Höhe erreicht haben, daß ver⸗ geſſen wird, wo der gemeinſame Gegner iſt; das ſind die der Sozialdemokratie, die, wo es noth thut, man ekämpfen müßte unter Zurückſtellung ſonſtiger Streitigkeiten, und ich hoffe, daß aus der Erinnerung dieſes Feſttages die übrigen Parteien und Klaſſen ſich verſtändigen, die alten Streitigkeiten inſoweit aufzugeben und ſich zu vereinigen ſuchen über die beſten Mittel— dieſe Mittel will ich im Augenblick nicht unterſuchen—, wie dem weiteren Umſich⸗ greiſfen des Unterwühlens unferer ganzen Kültur entgegen⸗ getreten werden kann, und zwar wirkſam.(Bravo!) rr Der Kaiſer im Manuöver. Ueber die Anweſenheit des Kaiſerpaares in Stettin wird von dort unter dem Datum von geſtern geſchrieben: Nachdem die Kaiſerin um 3,55 Uhr mit Sonderzug im Bahnhof eingetroffen und der Kaiſer auf dem Aviſo „Grille“ gelandet war, verblieb die Kaiſerin im Kaiſer⸗ zimmer des Bahnhofes, bis der Kaiſer die Front der Ehrenkompagnie des Grenadier⸗Regiments König Friedrich Wilhelm IV. abgeſchritten hatte, und die Ehrenwache vorbeimarſchirt war. Dann holte die Kaiſerin den Kaiſer mittels Wagen vom Landungsplatz ab, und von dort aus hielten beide unter begeiſterten Zurufen der außerſt zahlreich verſammelten Bevölkerung ihren Ein⸗ zug. An der Ehrenpforte vor dem Rathhauſe be⸗ grüßte Oberbürgermeiſter Geheimer Regierungsrath Haken, umgeben von den ſtädtiſchen Behörden, das Kaiſerpaar ehrfurchtsvoll durch eine Anſprache. Der Kaiſer dankte auf das huldvollſte. Der Einzug erfolgte über den Marktplatz, Paradeplatz und Königsplatz nach dem Schloß unter Begleitung einer Schwadron des Dragonerregiments Derflinger, neumärkiſches Nr. 8. Längs der Einzugsſtraße bildeten Vereine, Schulen und Gewerke mit Fahnen Reihe. Unbeſchreiblicher ſtürmiſcher Jubel herrſchte auf dem ganzen Wege. Auf dem Schloß⸗ hof hatte die Ehrenwache eine Compagnie des Kolberger Grenadierregiments Graf Gneiſenau. Der Kaiſer ſchritt die Front ab und ließ die Ehrenwache vorbeimarſchiren. Im Schloſſe findet ſoeben großer Civilempfang ſtatt, nach⸗ dem kurz vorher die Fahnen und Standarten der hier garniſonirenden und augenblicklich in Stettin unterge⸗ brachten Regimenter nach dem Schloß gebracht worden waren. Um 6 Uhr folgt ein Feſtmahl, welches von der Provinz Pommern zu Ehren des Kaiſerpaares gegeben wird. Bei dem Einzug des Kaiſers gab der Bürgermeiſter in ſeiner Anſprache der Freude Ausdruck über den Beſuch des Kaiſers und wies auf den Nordoſtſeekanal hin, mit deſſen Vollendung der Name des Kaiſers für alle Zeit verbunden ſei. Auch in Stettin werde es dauernd unvergeſſen bleiben, daß der Kaiſer das Stromgebiet der Oder freiem Verkehr erſchließe. Nach dem Hoch erwiderte der Kaiſer etwa folgendes: Er komme ſehr gern nach Stettin, an das ihn durch ſeinen hochſeligen Vater ſo innige Beziehungen knüpften, und theile den Wunſch, deß Stettin ſich rüſtig weiter entwickele und das ihm vorſchwebende Ziel erreiche; ſeinerſeits werde er Alles thun, um es bei dieſen Be⸗ ſtrebungen zu fördern. Der Kaiſer ſchloß mit dem Dank für den ihm und der Kaiſerin erwieſenen Empfang. ————ů— Die„Genoſſen“ gegen einander. Am Mittwoch wurde in Berlin eine von 1500 Per⸗ ſonen beſuchte ſocaldemokratiſche Verſammlung abgehalten, in der, wie wir der„Köln. Ztg.“ entnehmen, der Abg. ud Irrwegen der ſozialdemokratiſchen Agitation fern eiben(Carlsr. Ztg.) nicht eingetreten, aber eine andere Wirkung könnte möglicher⸗ Auer einen laugen Vortrag darüber hielt, weshalb die 2. Scite Seneral-Anzelger⸗ Socialdemokratie an der Sedanſeier nicht Theil nehmen könne. Dieſer Vortrag iſt intereſſant durch die über⸗ raſchende Mäßigung, deren ſich der Redner befleißigte. Er ſuchte namentlich den Vorwurf zu entkräftigen, daß die Soclaldemokratie ſtets antinational und antimonarchiſch geweſen ſei, während der„Vorwärts“ gerade dieſe beiden Eigenſchaften als beſondere Ruhmestitel für die Social⸗ demokratle in Anſpruch nimmt. Auer wies darauf hin, daß früher ſocialdemokratiſche Vereine ausgeſprochen monarchiſche Tendenzen gehabt hätten, daß aber den Be⸗ ſtrebungen dieſer Vereine durch Bourgeoiſte unb Polizei ſolche Schwierigkelten in den Weg gelegt worden ſeien, daß ſich mit der Zeit allerdings eine Aenderung vollzogen habe. Auf den Vorwurf des mangelnden Nationalitäts⸗ gefühls übergehend, beſtritt Auer, daß die Socialdemo⸗ kruten Reichsfeinde ſeien. Er erkenne an, daß die nationale Einigung Deutſchlands eine Nothwendigkeit geweſen ſei, und er erklärte, daß kein Sozialdemokrat die Wiederkehr der Zuſtände vor 1870 herbeiwünſchen könne. Geradezu Grauen muß es den Herren Liebknecht und Singer ver⸗ urſachen, daß Auer bei dieſer Gelegenheit ſagte, er könne in der„Fälſchung“ der Emſer Depeſche durch Bismarck durchaus kein Verbrechen finden. Durch Napoleons Ver⸗ ſchulden ſei der Krieg unvermeiblich geworden, und da könne man es Bismarck nicht verdenken, wenn er dieſen Krieg in einer für Deutſchland möglichſt guͤnſtigen Weiſe eingeleitet habe. Auer führte auch einen Beſchluß des Braunſchweiger Ausſchuſſes der ſozialdemokratiſchen Partei an, worin es hieß:„Die deutſchen Soldaten ſind in ihrem Kampfe gegen die franzöſiſche Söldnerſchaar von unſern heißeſten Segenswünſchen begleitet.“ Auer bielt ſich inſofern an die von der Partei oder vom„Vor⸗ wärts“ ausgegebene Loſung, als auch er gegen die Feier des Sedantages auftrat, aber aus dem rein ſormellen Grunde, daß ſie auf einen Schlachttag falle. Man ſieht aus vorſtehendem, daß die Rede Auers eine ganze Reihe von Irrlehren gegen das Epangelium der reinen Sozialdemokratie enthält, wie ſie ſchlimmer nicht in den Köpfen der Bourgeois ſpuken. Jedenfalls tritt er damit in einen kaum verkennbaren Gegenſatz zu den Herren Liebknecht und Singer, und es fragt ſich, ob ihn dleſe ſetzt werden aus der Partei„hinausfliegen“ laſſen. Thun ſie dies, ſo müſſen ſie auch den Reichs⸗ und Land⸗ tags⸗Abgeordneten J. Seifert aus dem ſozialdemokra⸗ tiſchen Padadleſe weſſen. Dleſer, ein Veteran aus dem beutſch⸗franzöſiſchen Feldzuge, hatte als Vorſttzender des Conſumvereins in Schedewitz bei Zwickau den Antrag geſtellt, das Hauptgeſchäft, ſowie ſämmtliche Verkaufs⸗ geſchäfte am 2. Seplember zu Ehren des Sedantages zu ſchlleßeu. Der Antrag wurde angenommen! Die entrüſtete Minderheit aber will eine Parteiver⸗ ſammlung einberufen, in der ihr Abgeordneter Seifert auf⸗ gefordert werden ſoll, ſeine Aemter niederzulegen.„Genoſſe Seifert“ ſoll auch aus der Partei ausgeſchloſſen werden. Das wäre alſo ſchon ein ſchönes Trio von Verbannten; denn mit Seifert und dem großen Auer müßte auch Herr v. Vollmar hinausfliegen, weil er das Verbrechen beging, ſeine Villa blau⸗weiß zu beflaggen. Wenn man indeſſen gegen alle Sozialdemokraten vorgehen wollte, die Sedan geſelert haben, ſo würden die leitenden Herren ſchwere Arbeit bekommen. Sie werden ſich daher ſchon bedenken; wle denn überhaupt die Stimmung im ſozialdemokratiſchen Lager ſeit zwei Tagen ziemlich gedrückt iſt, ſodaß man kaum Luſt verſpüren wird, auch noch innere Streſtig⸗ keiten anzuzetteln.„„ 85 5 —ree.—— Teuilleton. — Volgender Brief Bismarck's, geſchrieben nach der Schlacht von Sedan, wurde am H. Esdtember 1870 von dg bei Aufhebung einer Feldpoſt im Argonner alde aufgefangen. Der Brief, aus Vendreſſe, 3. September datirt und an die Gemahlin des Bundeskanzlers gerichtet, wurde im Jahre 1872 vom Pariſer„Figaro“ in rother Schrift ——— in fraeſimiledruck nach dem Original veröffentlicht. Das 8 55 intereſſante Schreiben lautet: Mein liebes Herz! Vorgeſtern vor Tagesgrauen verließ ich mein hieſiges Quartier, kehrte heute zurück und habe in der Zwiſchenzeit die große Schlacht von Sedan am 1. September erlebt, in der wir gegen 30,000 Gefangene machten und den Reſt der franzöſiſchen Armee, der wir ſeit Bar⸗le⸗Duc nachjagten, in die Feſtung warfen, wo ſie ſich mit dem Kaiſer kriegsgefangen ergeben mußte. Geſtern Früh 5 Uhr, nachdem ich bis 1 Uhr Früh mit Moltke und den franzöſiſchen Generalen über die abzuſchließende Kapitu⸗ lation verhandelt hatte, weckte mich der General Reille, den ich kenne, um mir zu fagen, daß Napoleon mich zu ſprechen wünſche. Ich ritt ungewaſchen und„ungefrühſtückt“ gegen Sedan, fand den Kaiſer im offenen Wagen mit zwei Adju⸗ tanten und drei zu Pferde daneben, auf der Landſtraße vor Sedan haltend. Ich ſaß ab, grüßte ihn eben ſo höflich wie in den Tuilerien und fragte nach ſeinen Befehlen. Er wünſchte den König zu ſcehen, ich ſagte ihm der Wahrheit gemäß, daß Seine Majeſtät drei Meilen da⸗ von an dem Orte, wo ich jetzt ſchreibe, ſein Quartier habe. Auf Napoleon's Frage, wohin er ſich begeben ſolle, bot ich ihm, da ich der Gegend unkundig, mein Quartier in Donchery an, einem kleinen Ort an der Maas, dicht bei Sedan; er nahm es an und fuhr, von den ſechs Franzoſen, von mir und von Karl, der mir inzwiſchen nachgeritten war, geleitet, durch den einſamen Morgen nach unſerer Seite zu. Vor dem Ort wurde es ihm leid, wegen der möglichen Anſammlungen, und er fragte mich, ob er in einem einſamen Arbeiterhauſe am Wege abſteigen könne; ich ließ es beſehen durch Karl, der meldete, es ſei ärmlich und unrein.„Nimpoxte“, meinte Napoleon, und ich ſtieg mit ihm eine gebrechliche enge Stiege hinauf. In einer Kammer von 10 Fuß Geviert, mit einem fichtenen Tiſch und zwei Binſen⸗ ſtühlen, ſaßen wir eine Stunde, die Anderen waren unten, Ein gewaltiger Kontraſt mit unſerem letzten Beiſammenſein, 1867 in den Tuilerlen! Unſere Unterhaltung war ſchwierig, wenn ich nicht Dinge berühren wollte, die den von Gottes gewaltiger 8 Niedergeworfenen ſchmerzlich berühren muß⸗ ken. Ich hatte durch Karl Ofſiziere aus der Stadt holen und Moltke bitten laſſen, zu kommen. Wir ſchickten dann einen der Erſteren auf Rekognoszirung und entdeckten eine lbe Meile davon in Frimord ein kleines Schloß mit . Dorthin geleiteten wir ihn mit einer inzwiſchen heran⸗ aleen Eskorte vom Leib⸗Küraſſter⸗Regiment und dort wir mit dem franzöſiſchen Obergeneral Wimpffen ſeinem Namen beglückwünſchte, geantwortet:„Wie J Neues Attentat gegen Rothſchild. Zu dem angeblich anarchiſtiſchen Sprenganſchlag auf das Haus Rothſchild wird aus Paris noch gemeldet: Der Poltziſt beobachtete, wie gegen 3¼ Uhr ein ver⸗ dächtiger Menſch, der etwas unter den Kleidern zu ver⸗ bergen ſchien, in der Vorhalle des Bankhauſes Rothſch'“s, Rue Lafitte, eindrang. Er folgte dem Manne und er⸗ reichte ihn, als er die Treppe zum erſten Stock empor⸗ ſteigen wollte. Der Verdächtige hatte ſoeben ein Zünd⸗ holz angeſteckt und wollte eine aus einer eiſenbeſchlagenen Schachtel hängende Schnur in Brand ſetzen. Der Be⸗ amte warf die Maſchine auf die Erde, um eine Entzündung zu perhüten. Glücklicherweiſe erfolgte dieſe nicht, da der Teppich den Stoß milderte. Der Poliziſt verfolgte den fliehenden Verbrecher und erreichte ihn bald. Der Menſch ſtürzte ſich mit einem Raſirmeſſer auf den Poliziſten, wurde aber bald mit Hilfe von Vorübergehenden nach heftiger Gegenwehr überwältigt und gefeſſelt in das Commiſſariat der Rue de Provence gebracht. Der Verhaftete verwei⸗ gerte jede Auskunft; er hat große Aehnlichkeit mit dem Anarchiſten Pauwels, dem Urheber des Sprengverbrechens in der Madeleinekirche; er iſt möglicherweiſe deſſen Bru⸗ der. Der Thäter erklärt, er ſei überzeugter Anarchiſt und habe das Sprenggefäß ſelbſt hergeſtellt. Das Spreng⸗ gefäß beſteht aus einer mit chlorſaurem Kali gefüllten Cacgobüchſe. Er erklärte ferner, er habe die Zündſchnur mit einer Eigarette anzünden wollen; die Aſche der Ciga⸗ rette habe aber verhindert, daß die Cigarette mit der Zündſchnur in Berührung kam. Weiteres weiß man vor der Hand noch nicht. Man ſoll jedoch wichtige Ent⸗ deckungen gemacht haben, die großes Erſtaunen hervorrufen würden. Es wird von einer Verſchwörung geſprochen. Aus der Karlsruher Zeitung. Bei der Verſicherungsanſtalt Baden ſind im Monat Auguſt 1895 242 Rentengeſuche(59 Alters⸗ und 183 Invali⸗ denrentengeſuche) eingereſcht und 175 Renten(43 + 132) be⸗ willigt worden. Es wurden 46 Geſuche(18 38) abgelehnt, 135(27 + 108) blieben unerledigt. Außerdem wurden im ſchiedsgerichtlichen Verfahren 1 Alters⸗ und 1 Invalidenrente zuerkannt. Bis Ende Auguſt ſind im Ganzen 9,476 Renten (5,131 Alters⸗ und 4,345 Invalidenrenten) bewilligt, bezw. zu⸗ erkannt worden. Davon kamen wieder in Wegfall 2,726(1,369 + 1,357), ſo daß auf 1. Sept. 1895 6,570 Rentenempfänger vorhanden ſind(3,762 Alters⸗ und 2,988 Invalidenrentner). Verglichen mit dem 1. Auguſt 1895 hat ſich die Zahl der Renkenempfänger vermehrt um 102(8 Alters⸗ und 94 Inva⸗ lidenrentner). Die Rentenempfänger beziehen Renten im Ge⸗ ſammtjahresbetrage von 845,850 M. 38 Pf.(mehr ſeit! Aug. 1895 12,699 M. 48 Pf.) Der Jahresbetrag für die im Mongt Auguſt bewilligten 44 Altersrenten berechnet ſich auf 5,705 M. 40 Pf. und 1 133 Invalidenrenten auf 16,593 M. 60 Pf., chnitt für eine Altersrente 129 M. 67 Pf., füür ſomit Durch eine Invalidenrente 124 M. 76 Pf.(Für ſämmtliche bis 1. ſanuar 1895 bewilligten Renten betrug der durchſchnittliche Jahresbetrag einer Altersrente 129 M. 50 Pf., einer Inva⸗ Üdenrente 118 M. 9 Pf. * Zwangserziehung. Es iſt wiederholt vorgekommen, daß ſtttlich verwahrloſte e Perſonen, welche auf Zwangserziehung überwieſen waren und ſich im Vollzuge derſelben in einer Anſtalt oder bei einer Familie befanden, auf Ankrag ber Grund des Geſetzes vom 4. Mai 1886 der Strafvollſtreckungsbehörde in das Gefängniß abgeliefert werden mußten, um Strafen zu verbüßen, welche wegen früher begangener, zuweilen geringfügiger ſtrafbarer Hand⸗ lungen Über ſie verhängt worden waren. Eine ſolche Unter⸗ 1 des Erziehungswerkes iſt unter Umſtänden geeignet, 0 den Erfolg des letzteren zu gefährden. Um dieſen Mißſtand zu beſeitigen, hat das Großh. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts auf Anregung des Miniſteriums des Innern die Gr. Staatsanwaltſchaften und die Gr. Amtsgerichte angewieſen, in derartigen Fällen künftig vor Anordnung des Strafvollzugs an Perſonen, welche der Zwangserziehung unterſtellt ſind, ſich ſtets mit den Bezirksämtern, bezw. in ——.. ͤ————k emee die Kapitulation, vermöge deren 40—60,000 Franzoſen, genau weiß ich es noch nicht, mit Allem, was ſie haben, unſere Ge⸗ fangenen wurden. Der vor⸗ und geſtrige Tag koſten Frank⸗ reich 100,000 Soldaten und einen Kaiſer. Heute früh ging Letzterer mit allen ſeinen Hofleuten, Pferden und Wagen nach Wilhelmshöh bei Kaſſel ab. Es iſt ein weltgeſchicht⸗ liches Ereigniß, ein Sieg, für den wir Gott dem Herrn in Demuth danken wollen und der den Krieg entſcheidet, wenn wir auch letzteren gegen das kaiſerloſe Frankreich noch fort⸗ führen müſſen. Ich muß ſchließen. M erfah ich heute aus Deinem und Maria's Brief Herbert's Eintreffen bei Euch. Bill ſprach ich geſtern, wie ſchon telegraphirt, und umarmte ihn Angeſichts Pferde herunter, während er ſtramm im Gliede ſtand. Er iſt ſehr munter und vergnügt. Hans und Fritz Karl ſah ich, beide Bülow bei 2. Garde⸗Dragonern wohl und munter⸗ Leb wohl, mein Herz, und grüße die Kinder. Dein B. — Ein Verwandter der Jungfrau von Orleaus. In der Schlacht bei Mars⸗la⸗Tour fiel, wie der„Gaulois“ erzählt, an der Seite des Generals Archinard, von der erſten preußiſchen Granate getroffen, ſein Ordonnanzoffizier Edgard de Julienne'Are. Er ſtammte von dem Bruder der Jung⸗ frau von Orleans ab. 1869 war er dem Kaiſer Napoleon III. vorgeſtellt worden und hatte der Kaiſerin Eugenie, die ihn zu ohanng ihrem Vaterlande gedient hat, bin ich bereit, es für Frank⸗ reich und Euer Majeſtät zu thun.“— In der Kirche von Mars⸗la⸗Tour erinnert eine ſchwarze Marmortafel mit dem Wappen der Jungfrau, überragt von ihrer Bildſäule, an den Tod des egen ffiziers. — Gegen das Spielen der Kinder im Seewaſſer. Der Badearzt in Scheveningen, Dr. W. Franken, veröffent⸗ lichte dieſer Tage im Waenue der das Seebad beſuchenden Kinder eine dringende Warnung, die von allgemeinem Inter⸗ eſſe iſt und deshalb die weiteſte Verbreitung verdtent. Er 148 Seit Jahren brennt mir die Feder in der Hand, wenn ch ſehe, wie die Kinder an unſerem Strande im Seewaſſer herum gehen. Stundenlang ſtehen da Kinder, von denen viele an Blutarmuth oder einem Herzfehler leiden, bis über die Knöchel im Waſſer und ſcheinen einen förmlichen Wettſtreit mit den Bädemännern und Badefrauen halten zu wollen. Bei dieſen, die um des täglichen Brodes willen dazu ge⸗ zwungen ſind, ſind ungeheure Verdickung der Oberhaut, rheu⸗ mätiſche Schmerzen, Unterleibsſtörungen an der Tages⸗ ordnung. Mein Vorgänger, Dr. Meß, hat jahrelang gegen dieſes Spielen der Kinder im Salzwaſſer ge⸗ warnt, und auch ich bin nach achtjährigen Beobachtungen zu dem Ergebniß gekommen, daß die Art und Weiſe, auf welche Kinder, förmlich der Mode fröhnend, ſich in der See herumtummeln, für ihre Geſundheit äußerſt ſchädlich iſt. Das kalte Waſſer an den Sohlen und die brennende Sonne auf den Kopf und den Oberkörper muß bei jedem ſchädliche Folgen haben. Was mit ſüßem Waſſer gefaßrlos geſchehen it herzlicher Freude r. Majeſtät vom Mannheim, 7. September. Fällen der Anſtaltserziehung mit der Anſtalsleitun ins Be⸗ nehmen zu fetzen und denſelben Gelegenheit zur eußerung zu geben, ob nach dem Vexrhalten des betreffenden öglings und dem vorausſfichtlichen Erfolg des Erziehungswerkes nicht der Strafvollzug aeee oder die Strafe im Wege der Gnade zu exlaſſen ſei. Das Großh. Miniſterium des In⸗ nern hat ſeinerſeits die Großh. Bezirksämter beauftragt, falls unter gleichen Umſtänden gegen Zwangszöglinge Haftſtraſen zu vollſtrecken bleiben, ebenfalls jewe ls in Er⸗ wägung zu ziehen, ob es ſich nicht empſteh!, Strafaufſchub oder Strafnachlaß eintreten zu kaſſen. Aus Stadt und Cand. Maunheim, 7. Septbr. 1895. „ Hofbericht. Der Großherzog wohnte Dienſtag, 3. Sept. dem Exerzteren des Infanterie⸗Regiments Nr. 180 ſowie der 88. Kavallerie⸗Brigade an. Am 4,. beſichtigte derſelbe das Exerzieren des Infanterie⸗Regiments Nr. 181 und der 34. Kavallerie⸗Brigade und folgte am Abend einer Einladung des kommandirenden Generals des 16. Armeekorps, Generals der Kavallerie Grafen von Haeſeler, zum Diner. Am 5. fand die Beſichtigung des Exerzierens des Infanterie⸗Regiments Nr. 98 ſtatt; am Nachmittag hörte er den Vortrag des Legations⸗ fekretärs Dr. Seyb, fuhr gegen Abend auf das Schlachtfeld von Gravelotte und beſichtigte den daſelbſt neu errichteten Thurm. Freitag früh verließ der Großherzog Metz und be⸗ gab ſich nach Volkensberg, um daſelbſt dem Gefechtsſchießen der 29. Diviſion anzuwohnen. * Badiſcher Eiſenbahnrath. Unter dem Vorſitz des Herrn Miniſters des Großherzoglichen Hauſes und der aus⸗ wärtigen von Brauer wurde geſtern in Karls⸗ ruhe die 30, Sitzung des badiſchen Eiſenbahnrathes abgehalten. Gegenſtände der Tagesordnung bildeten: 1. die Vorlage des VII. Nachtrags zum Verzeichniß der Ausnahmetarife; 2. Mit⸗ theilungen der Generaldirektion über die mit der Ausgabe von Kilometer ften gemachten Erfahrungen; 3. Berathung des Entwurfs zum Winterfahrplan 1895/%06. Die Sitzung dauerte bis 3½ Uhr Nachmittags. »Eine Aeuderung der Veſtimmungen Über die Un⸗ terſuchungen der Blitzableiter iſt laut„Karlsruher Ztg.“ in Ausſicht genommen, ſobald aus allen Amtsbezirken einige Perſonen an den bei der Großh. Landesgewerbehalle veran⸗ ſtalteten Uebungskurſen über Anlage und Unterſuchung von Blitzableitern Theil genommen haben werden. *Einen neuen großen Erfolg hat erfreulicher Weiſe die badiſche Rindviehzucht wieder errungen. Der Verband der oberbadiſchen Zuchtgenoſſenſchaften hat die Internationale Thierausſtellung in Wien mit elner Sammlung von Zucht⸗ thieren beſchickt, welcher nach einer ſoeben eingetroffenen ach⸗ richt die höchſte Auszeichnung für ausländiſche Züchter, ſowie vier Geldpreiſe für Kühe und Kalbinnen von ächt vorhandenen Preiſen zuerkannt worden ſind. Intereſſanter Entſcheid. Der Poſtſchein hat bisher allgemein als eine vollſtändige Quittung gegolten, durch welche Neten ct den unumſtößlichen Beweis führen kaun, daß er ſeinem Gläubiger Zahlung geleiſtet hat, Durch Urthei wurde jedoch kürzlich feſtgeſtellt, daß der Poſtſchein über eine mittels Poſtanweiſung gemachte Zahlung noch nicht als Quittung betreffend der Tilgung einer Schuld angeſehen werden könne; der Poſtſchein liefere nur den Beweis, daß an eine beſtimmte Perſon ein gewiſſer Betrag per 9 eingezahlt worden ſei. Es wurde ferner ausgeführt, da Jeder, der durch die Poſt eine Einzahlung Junen hat, ſi deſſen Empfang vom Adreſſaten beſtätigen laſſen muß, und zwar ſpäteſtens innerhalb ſechs Monaten von der Verſendung ab gerechnet, weil die Poſt nach dieſer Friſt für etwaige Unregelmäßigkeiten bei der Beförderung nicht mehr haftet. An vorliegenden Falle war der 1 ungsbetrag an eine andere Perſon als den Adreſſaten, nämlich einen Be⸗ dienſteten desſelben ausgeliefert worden und mußte daher trotz des Poſtſcheines der Beklagte den Beweis führen, daß die Poſtanweiſung wirklich in die Hände des Forberungsbe⸗ rechtigten gelangt war. “ Die Anmeldung zur Gewährung von Beihilfen (120 Mark per anno) an bedürftige ehemalige Kriegstheil⸗ nehmer muß bis zum 15. September d. J. bei den zuſtändigen Ortsbehörden erfolgen. Die hierauf Bezug habenden Bekannt⸗ machungen vom 28. Juli d. J. finden die alten Kameraden in den betr. Amtsverkündigern. Auf Vorſtellung vom Vor⸗ ſtande der Ritter des Eiſernen 11 5 an den Königlichen Kriegsminiſter vom 9. Auguſt 1895 iſt der Termin zur An⸗ ———— kann, iſt mit Salzwaſſer noch lange nicht erſprießlich, und was für einen einzelnen Krantheitsfal für 2 bis 5 Minuten gut iſt, iſt es nicht für alle Fälle und für 2 bis 3 Stunden. Nal für Jahr nehmen denn auch die Fälle zu, wo ich zu Kindern gerufen werde, die nach einem ſo langen Fußbad plötzlich über Kopfweh klagen und unter Erbrechen, hoher Temperatur bis 41% C. und Depreſſionserſcheinungen am Herzen tagelang ernſtlich krank ſind und manchmal ſelbſt eine Gehirnhautentzündung bekommen. Andere leiden an Diarrhbe und Darmkatarrh, ja es iſt ſelbſt vor⸗ ekommen, daß ein ſolch' kleiner Patient am Blaſenkrampf litt, kurzum: die Krankheiten, für deren Heilung man das Seebad aufgeſucht hat, werden 351 ärger. Dazu kommt aber noch ein anderer Grund, weshalb das Herumlaufen im Seewaſſer mit bloßen Füßen ſo gefähr⸗ lich iſt. Die Beamten des Seebades mögen die am Strande liegenden Glasſcherben noch ſo aufleſen, aber nach ein par Stunden findet man ſie durch die Fluth oder Ebbe gerade an den Stellen wieder, wo die Kinder weſee ſpielen. Allein in dieſer Saiſon habe ich zehn Kinder be⸗ handelt, die in Glasſcherben getreten ſind und tiefe breite Fuß⸗ ſohlenwunden, manche mit Durchſchneidung von Gefäßen und beftiger Blutung, bekommen haben. Will man von der alten Gewohnheit nicht laſſen, ſo laſſe man ſte wenigſtens Sandalen unter die Sohlen anlegen. Am vernünftigſten handeln aber diejenigen Eltern, die ihren Kindern alle Arten von Fußbädern am Strande ſtreng verbieten. — Phonographiſche Leichenfeier. Aus Long Island man unterm 19. Auguſt:„Es geht nichts über ameri⸗ aniſchen Unternehmungsgeiſt! Alles, was zu einem ordent ⸗ lichen Leichenbegängniß gehört, als da ſind: Grabgeſänge, Leichenrede und Gebeteſprechen, wird in Auſteht vom Phono⸗ graphen beſorgt; das iſt wenigſtens die Anſicht des Leichen⸗ beſtatters Stillwell von Gravesend, der Ediſons Wunderwerk en bei der Beerdigung des in einem Coney Iskänder Muſeum verſtorbenen, fünfzehn Monate alten Rieſenkindes Auguſta Burr in der neuen und aen Rolle benutzte. Als die Angehörigen des an 80 den ndung geſtorbenen 93 Pfund ſchweren Babys ſich auf dem Gravesend⸗Friedhofe um den Sarg ſchaarten, wurde zuerſt von dem aufgeſtellten Phonographen das Vaterunſer geſprochen, und zwar mit einer ſo ſalbungsvollen Stinnmme, als wenn einer unſerer gewieg⸗ teſten Kanzelredner der Sprecher wäre; hierauf folgte der ebenſo phonographiſch wiedergegebene Vortrag des eta⸗ Quartetts“:„Nearer my God to thee“, der Phonograph„ver⸗ las“ dann mehrere Bibelſtellen; mit einem ergreifenden Trauer⸗ gefang kam die phonographiſche Leichenfeier zu Ende. Der Andrang zu dem Begräbniſſe war natürlich ein großer, und Leichenbeſtatter Stillwell wird vermuthlich alle Hände voll zu thun haben, um alle Ordres für phonographiſche Leichenfeier⸗ lichkeiten auszuführen. Paſtoren und Sänger aber werden nicht ob der ihnen durch den Phonographen erwachſenen Concurrenz erbaut ſein.“ 4+ . Mannheim, 7. September. Seneral-Anzeiger. Sertr⸗ Kleine Mittheffungen. In Schopfheim ffel Fran meldung um vier Wochen verlängert worden. Wir machen alle in Noth befindlichen Feldzugskameraden auf dieſe Be⸗ kanntmachungen hiermit aufmerkſam. *Spenden auläßlich des Sedantags. Wie wir ferner erfahren, hat auch die hieſige Firma Gebrüder Reuling, Maſchinen⸗ und Armaturenfabrik anläßlich des Sedantages jedem ihrer Arbeiter, welche den Krieg 1870%1 mitgemacht haben, ein Geldgeſchenk von 30 Mark überreicht.— Ferner ließ die hieſige Rheiniſche Gummi⸗ und Celluloid⸗Fabrik den in ihrem Etabliſſement beſchäftigten Veteranen aus dem Kriege 1870/%1 folgenden Brief mit je 10 Mark Inhalt aus⸗ händigen: In freudigem Rückblick auf jene unvergeßlichen Sieges⸗ tage des Jahres 1870 ergreifen wir gerne die Gelegenheit, hnen, einem treuen Mitkämpfer, einem Mitbegründer und Miterbauer der deutſchen Einigkeit eine Aufmerkſamkeit zu behändigen. Möge es Ihnen auch fernerhin und noch lange vergönnt ſein, zu leben und zu wirken zum Wohle Ihrer Familie, zum Wohle der ganzen deutſchen Geſammtheit.“ *Auch eine Ehrung! Die Gemeinde Herpf bei Mei⸗ ningen ehrt ihre Veteranen dadurch, daß ſie jedem derſelben als Andenken einen— Regenſchirm(ö) mit entſprechender Widmung überreichen ließ. *Daß man ſtatt Waſſer Wein aus einer Pumpe bekam, dieſe ſeltene Freude hatten Leute in Freinsheim, wäh⸗ rend ſie ſchon lange einen Weingeſchmack in ihrem Trinkwaſſer merkten. Und das kam laut„Brgztg.“ ſo: War da in dem benachbarten Weinkeller, der einemMannheimer Händler gehört und der ſchon geraume Zeit nicht mehr beſucht wurde, der Unſchlitt von einem Faſſe geſchmolzen oder von den Flie⸗ gen abgefreſſen worden, kurz, von den 3000 Litern edlen 1893er Naſſes war bereits ein ſchönes Quantum herausgeſickert und durch den Boden in das Pumpwaſſerreſervoir gelangt. *Beerdigung des 7 Julius Hirſchhorn. Geſtern Nachmittag 5 Uhr wurde die irdiſche Hülle des heimgegange⸗ nen Julius Hirſchhorn zur ewigen Ruhe gebettet. Dem Leichenwagen folgte ein unabſehbarer Trauerzug, welcher Zeugniß ablegte von der großen Liebe, Verehrung und allge⸗ meinen Hochachtung, die der Verblichene im Leben genoß. Faſt alle Behörden hatten Vertreter entſandt. Als Vertreter des Stadtraths waren u. a. Hr. Oberbürgermeiſter Beck und Herr Bürgermeiſter Bräunig erſchienen. Die Loge Karl zur Eintracht, welcher der Verſtorbene ſeit Jahrzehnten ange⸗ hörte, betheiligte ſich nahezu vollzählig an der Beerdigungs⸗ feier. Auf dem Friedhof ſegnete Hr. Rab. Dr. Steckelmacher die Leiche ein und hielt hierauf eine ergreifende Trauerrede, in welcher er ein Bild entwarf von dem Lebensgange des Ver⸗ blichenen, der ſeine Befriedigung ſuchte in raſtloſer, unermüd⸗ licher Arbeit, deren Früchte er gern und oft in den Dienſt der Wohlthätigkeit ſtellte. Der Erwerb war ihm nicht Selbſt⸗ zweck, ſondern nur Mittel zum Zweck. Ein biederer und be⸗ ſcheidener Charakter, ein warmer, begeiſterter Vaterlands⸗ freund, ein liebevoller und ſorgſamer Familienvater, ein treuer, aufopferungsvoller Freund und ein unermüdlicher Wohlthäter: ſo ſtehe das Bild des Heimgegangenen vor uns. Am Grabe er⸗ riff, nachdem Herr Dr. Steckelmacher die Gebete geſprochen, das Wort Herr Architekt H. Hartmann im Namen derobengenannten Loge, um dem verſtorbenen Bruder einen ihn hochehrenden ergreifenden Nachruf zu widmen und ihm den Scheidegruß ſeiner Brüder und Freunde in das Grab nachzurufen. Am Schluſſe ſeiner erhebenden Worte ſchmückte Redner den Sarg des Heimgegangenen mit einem prächtigen Lorbeerkranz. So⸗ dann ließ auch die Heidelberger Loge, deren Ehrenmitglied Herr Julius Hirſchhorn war, einen mächtigen Lorbeerkranz am Grabe niederlegen. Hiermit war die Trauerfeier beendigt. Ein Quartett hatte Trauerweiſen geſpielt. Muthmaßliches Wetter am Sonntag, 8. September. Der erwartete neue Luftwirbel aus dem Nordweſten rückt nur ſehr langſam gegen Irland und Schottland heran und vermag Burerſt gegen den über ganz Mitteleuropa ausge⸗ breiteten Hochdruck, deſſen Maximum von 768 m/m aller⸗ dings non Oberbayern nach Oeſterreich gewandert iſt, noch nichts Weſentliches auszurichten und die n Luft⸗ einſenkungen über dem Schwarzwald und dem Rheinthal werden immer wieder ausgeglichen. In Folge deſſen iſt auch Sonntag und Montag eine weſentliche Aenderung des bis⸗ herigen heiteren und heißen Wetters noch nicht zu erwarten. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Mannheim. 3 2.2———— 8—— „eit 8 88 8 aemer⸗ 6 S S SS agen I mm&S„„ Sept. Morg. 750780,2 17,8 ſtill 8 Mittg.2½759,6 28,4 NW 2 8.„ Abds. 950759,4 24,4 ſtill 7.„Morg.750 7590 18,4 ſtill Höchſte Temperatur den 6. Septbr. 30,5 0 Tiefſte 75 vom 6/7. Septbr. 16,6 Sanka Clara. Roman von B. Riedel⸗Ahrens. 5(Nachdruck verboten.) 85(Fortſetzung). Aus dieſem Briefe glaubte Leonie zu ihrem Kummer Dona Manuela's heimliche Mißbilligung des Schrittes zu leſen, Maraa aber, welche über ihre Schulter hinweg die Zeilen der Schwiegermutter las, bemerkte wegwerfend:„Aus den Zeflen der Alten ſpricht nichts weiter als Neid, weil Du es hiſt und nicht ihre Lucianna, welche die brillante Partie macht, das glaub' nur ſicher.“ Ueber dieſe Worte empfand Leonie eine ſolche Empörung, daß ſie garnicht antwortete und ſich ſofort hinſetzte, einen langen Brief liebevoller Rechtfertigung an Dona Manuela zu ſchreiben. Es ſei nicht der Glückestaumel— von einem ſolchen verſpüre ſie garnichts, der ſie am Schreiben verhindert habe, ſondern vielmehr das Bewußtſein der großen Verantwortung, welche ſie eingegangen, ſowie die vielen neuen Eindrücke; ihre Ge⸗ danken weilten nach wie vor voll Liebe und Verehrung auf nta Clara. 5 Ferner erwähnte Leonie ihrer Hochzeit, die Rafaelo Donati ſchon nach Verlauf von zwei Monaten zu feiern wünſche. Hoffentlich würden doch„Alle“ dazu nach Rio kommen und ſollte Dona Manuela die Reiſe zu beſchwerlich ſein, ſo möchten doch die„Anderen“ eintreffen. Sie ſchrieb nicht: Carlos— Lucianna, weil dann auch Gonzaga hätte genannt werden müſſen; Leonie aber wußte um dieſe Zeit noch nicht, ob ſie es unter ſeinen Augen ertragen haben würde, ſich dem Künſtler verbinden. 5 Kurze Zeit darauf befand ſich Leonie eines Nachmittags in der Geſellſchaft Marga's und Rafaelo's im vorderen Salon, als Doktor Spangenberger, den die plötzliche Verlobung anfangs aus allen ſeinen Himmeln geſtürzt, vorſprach. „Baron Gonzaga zu Hauſe?“ fragte er, nachdem einige gleichgültige Bemerkungen gewechſelt worden.„Ich möchte nämlich eine Zeit lang fort von hier und will deshalb eine Tour durch Rio Grande unternehmen, die eigentlich erſt für *Ein Zimmerbrand brach geſtern Abend in der Küche des Hauſes L 11, 15 aus, konnte jedoch raſch gelöſcht werden. 8 iſt etwa 4 Meter hoch, geſtern der Diener des Realſchulgebäudes beim Fenſterputzen im Turn⸗ ſaal. Er wurde bewußtlos aufgefunden und ins Allgemeine Krankenhaus verbracht. Aus dem Großherzogthum. O Heidelberg, 6. Sept. Im Alter von 60 Jahren iſt hier der Ingenieur J. Leferenz geſtern geſtorben. Derſelbe hat die hieſige Straßenbahn begründet, auch iſt ſein Bergbahn⸗ projekt zur Ausführung gekommen, nachdem er im heftigen Kampf gegen eine Anzahl von Konkurrenzprojekten geſiegt. The die Localbahn Heidelberg⸗Weinheim bezw. für den erſten heil derſelben erwarb der Verſtorbene die urſprüngliche Kon⸗ zeſſion, die er dann an die jetzige Eigenthümerin der Bahn abtrat. Das raſtloſe und intelligente Wirken des nun Ver⸗ ſtorbenen iſt alſo für Heidelberg recht bedeutungsvoll geweſen. — Die blutige That in Rohrb ach ſcheint ſich für den Thäter inſofern günſtiger herauszuſtellen, als wohl nicht Mord, ſondern Todtſchlag vorliegt, ob in der Nothwehr das wird ſich noch zeigen. Vor der That hatten Beide Streit. Der Thäter ſoll dann ſpäter Jemanden zu ſeinem Schutz als Be⸗ gleiter mitgenommen haben, was nicht dafür ſpricht, daß er angreifen wollte. Heidelberg, 6. Sept. Geſtern Nacht 11 Uhr verſchied nach längerem Leiden verſehen mit den heil. Sterbſacramenten die Gattin des Beſitzers des Hötel Wiener⸗Hof in Heidelberg 12 05 Maria Salomea Merkel, verw. Kuhnmünſch geb. Glock. ie Beerdigung findet Sonntag, 8. September Abends 5 Uhr ſtatt. 6Karlsruhe, 6. Sept. Die hieſigen Bierbrauer haben auch dieſes Jahr wieder eine Lohnbewegung hervorgerufen. Ihre Forderungen lauten: l4tägige Lohnzahlung bei 45 Mark Mindeſtlohn alle 14 Tage; Werktags 40, Sonntags 50 Pfg. Ueberſtundengeld; 3 Mark Lohn ſür den Sonntagsdienſt; Auf⸗ hebung der Zwangsküche; ungehinderte Vereinsfreiheit. Die hieſigen Brauereien haben, nachdem ihnen die Forderungen mitgetheilt waren, ſich zu folgenden Zugeſtändniſſen bereit er⸗ klärt: Fakultative Aufhebung der Zwangsküche; 10½ſtündige Arbeitszeit; Feſtſetzung des Anfangsgehaltes auf 80 Mark monatlich, Sonntagsdienſtgeld 1 Mark 50 Pfg. Die Brauereien erklärten der Vereinsfreiheit nichts in den Weg legen zu wollen, doch wurde die Zahlung von Ueberſtunden abgelehnt im Hinblick auf die vorgenannte Bezahlung. Ueber die Stel⸗ lung der Brauereien in dieſer Lohnbewegung ſaß geſtern eine ſozialdemokratiſche Verſammlung zu Gericht. Zu einem poſi⸗ tiven Reſultat kam man trotzdem nicht; man beſchloß eine Commiſſion von 5 Mitgliedern zu wählen und nochmals mit den Brauereien mündlich zu verhandeln. Forchheim(Amt Emmendingen), 6. Sept. Dieſer Tage gingen die Einwohner J. Murro und A. Schmazler in angeheitertem Zuſtande ſpät nach Hauſe. Schmazler be⸗ gleitete Murro in ſeine Wohnung. Als ſie die Thüren öffneten, blieben ſie, von Schrecken gelähmt, ſtehen. Endlich faßte ſich der eine und ſagte leiſe zum anderen:„Schau, den Dieb dort, er ſtiehlt mir mein Geld.“„Drauf, drauf!“ Und beide ſtürzten ſich, der eine mit dem Stuhl, der andere mit dem Stiefelhund bewaffnet, auf den Eindringling los. Sie verführten dabei einen Heidenſpektakel, ſodaß der Hausherr herbeigelaufen kam. Jetzt beſichtigte man den vermeintlichen Eindringling, der in vier Stücke zerſchlagen am Boden lag. 51. ihrem Schrecken war der Dieb nicht ein gewöhnliches Menſchenkind, ſondern— der Ofen! Das Ende war, daß die beiden muthigen Helden den Ofen machen laſſen mußten, den Spott bekamen ſie umſonſt. Freiburg, 6. Sept. In der letzten Stadtrathsſitzung gab der Vorſitzende bei Beſprechung des Verlaufs des vater⸗ ländiſchen Jubiläumsfeſtes vom letzten Sonntag dem Gefühle der aufrichtigen Theilnahme und des tiefſten Bedauerns der Stadt darüber Ausdruck, daß Herr Landgerichtspräſident Dr. Kiefer dem Schlaganfall erlegen iſt welcher ihn während ſeiner bereitwilligſt übernommenen begeiſterten Rede auf Volk und Armee betroffen hat. Der Stadtrath beſchloß, als Ausdruck dieſer Geſinnung auf den Sarg des Ver⸗ 9 99 einen Ehrenkranz durch eine Abordnung niederlegen zu laſſen. * Vom Bodenſee, 6. Sept. In der Gegend von Aul⸗ fingen, Ehingen und Aach verübte dieſer Tage ein Erzgauner mehrere Schwindeleien. Der Gutedel ſuchte lt.„Höhg. Erz.“ in den Gemeinden das Waldhutperſonal auf und ſtellte ſich den Waldhütern vor als Forſtpraktikant von Karlsruhe, der vom Forſtrath geſchickt ſei, um die Wälder zu unterſuchen auf die neuerdings da und dort wieder auftretende Nonnenraupe. Er nahm die Waldhüter mit in den Wald, ließ ſich die Re⸗ viere zeigen, erkundigte ſich auch— Alles im angeblichen Auftrag der Behörde— nach ihrer Zufriedenheit mit den Gehaltsverhältniſſen, ſtellte ihnen baldige Gehaltserhöhung in Ausſicht und lud ſie ſchließlich ein zu Bier und Eſſen auf ſeine Rechnung. Er beſtellte dann beim Wirth, nachdem er ſchon eine Zeche ſich hatte ankerben laſſen, ein ſolennes Mit⸗ tag⸗ oder Nachteſſen, machte dann„noch ſchnell“ einen kleinen Spaziergang in den Wald, von dem der Schwindler aber nimmer zurückkam. Die betreffenden Wirthe waren die Ge⸗ prellten. ich um einige Empfehlungen erſuchen, der Name Rio Pardo hat überall im Lande einen guten Klang.“ 5 „Zu Hauſe?“ fragte Marga lachend.„Sie träumen wohl, Doktor, wir befinden uns doch nicht auf Santa Clara.“ Jetzt war die Reihe des Ueberraſchtſeins an Theodor Spangenberger.„Bitte, meine Gnädigſte, von der bekannten Gelehrtenzerſtreutheit bin ich ſo ziemlich bis dahin verſchont ge⸗ blieben! Geſtern Morgen traf ich Baron Gonzaga in der Rua Roſario; er ſchien es eilig zu haben, und wir wechſelten nur wenige Worte, ſodaß ich keine Gelegenheit fand, mein Geſuch anzubringen; eben deshalb kgm ich heute hierher, in der Hoffnung ihn zu finden.“ Marga und Leonie, die erblaßte, wechſelten einen raſchen Blick, doch die Baronin wußte ſich ſchnell zu faſſen. „Don Gonzaga pflegt bei ſeinem zeitweiſen Aufenthalt in Rio im Hotel zu wohnen, und da es geſchäftliche Angelegen⸗ heiten find, die ihn nach der Hauptſtadt führten, ſo fand er zweifellos noch keine Zeit, uns ſeine Aufwartung zu machen.“ Doktor Theodoro fand zwar das Benehmen des jungen Baron gerade nicht ſehr zuvorkommend gegen die Damen, aber er ſchwieg darüber, und man begann von etwas anderem zu ſprechen. 8 Rafaelo indeſſen, dem das Erbleichen und die ſichtliche Verwirrung ſeiner Braut bei der Erwähnung Gonzaga's nicht entgangen war, zog ſie hinaus in die Flammenakazien⸗Allee und ſchritt dort an ihrer Seite auf und ab. „Ich war blind bis heute, Leonie: Der Name des Mannes, den Du geliebt haſt, lautet: Don Gonzaga!“ „Ja, Rafaelo, er iſt es.“ „Leideſt Du ſehr?“ fraget er ſanft, ſich liebevoll zu ihr neigend. „Es wird nun beſſer werden, entgegnete ſte mit dem Wunſch ihn zu tröſten, da ein heftiger Schmerz aus ſeiner vibrirenden Stimme klang.„Du ſiehſt, daß er ſich garnichts aus mir macht, zwei Tage ſchon in Rio, begrüßte er uns nicht einmal!“ fügte ſie hinzu, bemüht, die Bitterkeit zu unterdrücken. „Um ſo leichter wird es Dir werden zu überwinden, nicht Gardin von Demberg unglücklich vom Wagen, daß ſie einen Schädelbruch erlitt. Die Bedauernswerthe iſt an den Folgen des Sturzes verſchieden. Ebendaſelbſt beging auf dem Um⸗ bau im Gaſthaus zum Pflug der Klempner Steine⸗ brunner die Unvorſichtigkeit bei ſeinen Arbeiten, ſtatt auf den Balken, auf den Streifboden abzuſpringen. Die wahr⸗ ſcheinlich etwas kurzgeſchnittenen Bretter gaben nach und St. fiel aus einer Höhe von 5 Metern auf ein Bündel Latten. Er trug ſchwere Verletzungen am Kopfe und an der Seite davon. Vfälziſch- Heſſiſche Nachrichten. *Mainz, 6. Sept. Aus Eiferſucht machte geſtern ein junger Kaufmann aus Wiesbaden einen Selbſtmordverſuch. Derſelbe hatte mit einer früher in Wiesbaden jetzt hier kon⸗ ditionirenden Ladnerin ein Liebesverhältniß unterhalten, wel⸗ ches nicht ohne Gelſrt geblieben war. Geſtern Nachmittag hatte er ſeiner Geliebten ernſtliche Vorhaltungen wegen Un⸗ treue gemacht, die von dieſer ſchroff zurückgewieſen worden waren. Als beim Abendſpaziergang ſeine wiederholten Vor⸗ würfe auch kein Gehör fanden, ſprang er vor den Augen des Mädchens in den Rhein. Auf das Geſchrei der Letzteren eilten Paſſanten herzu und brachten den durch das kalte Bad auch wieder zur Beſinnung Gekommenen und mit aller Macht gegen die Wellen Kämpfenden auf's Trockene reſp. nach einem Gaſthauſe der Rheinſtraße. *Kleine Mittheilungen. In Höhenried brannte Scheuer und Stallung des Ackerers Groß nieder.— In Annweiler wurde der 17 Jahre alte Tagner Gabriel Kugler von Silz verhaftet. Derſelbe verwundete in der Wirthſchaft von Ludwig Hermann in Silz nach ſeinem eigenen Zugeſtändniſſe den Ackerer Michael Chriſtmann von dort durch einen hinterliſtig geführten Stich ſehr ſchwer. — In Frankenthal verunglückte am Heßheimer Ueber⸗ gang der 47 Jahre alte Bahnwart Georg Kapper von Roxheim. Kapper war mit der Aufſicht über den breiten Uebergang allein betraut. Er beobachtete den nach Worms gehenden Zug, dem er auswich und in dieſem Augenblicke kamen auf einem andern Geleiſe, ohne daß er dies bemerkte, mehrere abgeſtoßene Rangierwagen gefahren, welche 11 uer über beide Füße gingen. Kapper wurde in das hieſige Eli⸗ ſabeth⸗Hoſpital verbracht, woſelbſt ihm nach der„Fr. Ztg.“ beide Füße amputirt werden mußten.— In Goſſers⸗ weiler iſt das Wohnhaus mit darangebautem Stall und Scheuer des Feldſchützen Sebaſtian Gramling dahter niedergebrannt.— In Landſtuhl brannte das Anweſen des Philipp Stuppy, Ackerer von Bann, total nieder. Stuppy hat nichts verſichert und erleidet dadurch einen großen Schaden. Gruteberichte. Hopfen. Schwetzingen, 6. Sept. Geſtern wurden 34 Ballen Hopfen auf der Skadtwaage verwogen. Der Preis bewegt ſich zwiſchen 60 und 80 Mark. Es ſcheint doch etwaß mehr Leben in den Handel kommen zu wollen. In Oftersheim war der Verkauf etwas ruhiger, Zentner wurden geſtern zum Preis von 75—80 Mark verkauft. In Dudenhofen(Tan wurden in den letzten Tagen Käufe abgeſchloſſen zu 75 Mark. Spalt, 5. Sept. Bis jetzt wurde in unſerer Gegend der Hopfen mit 100—170 Mark gekauft. Die Ernte verzögert ſich, da es, was ſelten der Fall, an Pflückern fehlt. 2 arbe und Qualität iſt man ſehr zufrieden, die Juantität iſt gegen die Schätzung zurückgeblieben. Nürnberg, 5. Sept. Das Geſchäft nimmt an Umfang in erfreulicher Weiſe zu. Die bedeutende Landzufuhr von 1400 Ballen wurde faſt ganz verkauft und überhaupt ein Tagesumſatz von 2000 Ballen erzielt. Dabei hält ſich das Geſchäft von Ueberſtürzungen frei und die Tendenz bofeſtigt ſich zuſehends. Die Notirungen lauten: Marktwaare 45—55 Mark, Mittelwaare 60—65., prima 68—70., Haller⸗ tauer gering 60—65., Mittelwaare 75—80 M. prima 85—90.; Siegelgut aus Au, Wolnzach 90—95., Ge⸗ birgshopfen prima 68—76., Aiſchgründer Mittelwaare 60—65., prima 70—66., Badiſche Mittelwaare 60—75 Mark, prima 80—90.; Württemberger Mittelwaare 60—78 Mark, prima 80—90 Mark. Wein. Edesheim, 4. Sept. Herr Franz Brennfleck, Weingutsbeſitzer hier, ließ 170 Fuder 1889er, 90er, 92er und 93er Weißweine und 20 Fuder 1891er Rothwein zur Ver⸗ ſteigerung bringen. Die abgegebenen 9ꝛer Weißweine er⸗ brachten für 1000 Liter: Edesheimer M. 295, 290; Eden⸗ kobener M. 315; Kupperwolf Ausleſe M. 390, 380, 375 Weyherer M. 400, 390; do. Johannisberg M. 480, 475. Arzheim, 4. Sept. Die Weinverſteigerung von Fräulein Katharina Bähr war in Folge der gleichzeitig zu Edesheim abgehaltenen Verſteigeruug ſchwach beſucht. Für 1000 Liter wurden folgende Preiſe erzielt: 1893 Ranſchbacher 355 und 360., 1889er Ranſchbacher 450 M. und 1893 Landauer Löhl 350 M. 1892er gemiſchter Traminer wurde zu dem Gebote von 500 M. nicht abgegeben. Freinsheim, 4. Sept. Hier wurden ungefähr 300 Logeln neuer Weißwein, die Logel zu 18 bis 19 M. verkauft. Portugieſer wurde zu M. 12.50 bis M. 12.75 für die Logel wahr, Geliebte? Warum mußte gerade er es ſein,“ fügte der abgegeben. Dieſe Sachen werden vor Herbſt gekeltert.— Dezember feſtgeſetzt war. Den jungen Herrn Baron aber möchte Künſtler wie im Selbſtgeſpräch hinzu,„lieber hätte ich jeden andern Rivalen zu beſiegen gehabt, als dieſen Baron von Riog Pardo! Es iſt erklärlich, mein armes Lieb, daß Dein Herz ſich ihm, mit dem Du unter einem Dache wohnteſt, inmikten der Romantik des fernen Urwaldes, zuneigen mußte. Und doch weiß auch meine Liebe Dir ein Paradies zu ſchaffen. Leonie, ich hoffe, Du wirſt ihn vergeſſen, nachdem Du mein Weib ge⸗ worden biſt, und dahin ſtrebſt, ganz in den Pflichten Deiner neuen Würde aufzugehen.“ „Gewiß, Rafaelo. Wer hätte nicht in ſeiner erſten Jugend einen Traum durchlebt, der unerfüllt vorüberging? Solche Stunden der Schmerzen läutern den Menſchen und bereiten ihn beſſer auf den Ernſt des Lebens vor, man muß ſich nur gegen⸗ ſeitig ein wenig nachzuſehen und zu verzeihen wiſſen, nicht wahr? Da aber in uns beiden der gute Wille wohnt, ſo werden wir auch glücklich ſein.“ Er küßte ihr das blonde Haar über der weißen Stirn und in beſtem Einvernehmen trennten ſie ſich.— Am nächſten Nachmittag erſchienen, von Kopf bis zu Füßen in roſenroth gekleidet, Anna und Georgina Vaskonvella in der Villa Branka und ergingen ſich in Vorwürfen, daß keine von den Damen mehr zu ihnen komme. Leonie, die verſchiedene kleine Einkäufe in der Stadt beſorgen wollte, ging ſpäter mit den jungen Mädchen fort, welche ſie bei der Auswahl mit ihrem Rathe beglücken wollten. „Weißt Du, Leoni,“ ſagte unterwegs Georgina, ganz von dem Behagen erfüllt, der Braut etwas recht Unangenehmes mit⸗ theilen zu dürfen,„uns ſind gewiſſe Sachen über Senhor Donati zu Ohren gekommen.“ „Schlimmes?“ fragte Leonie lächelnd, da ſte irgend eine Bosheit Georgina's vorausſah. „„Nun, Gutes wahrhaftig nicht! Aber ſprich um Gottes⸗ willen nicht darüber Miſter Thornton hat es uns nämlich unter dem Siegel des Geheimniſſes anvertraut. Er ſoll eine ſehr bewegte Vergangenheit hinter ſich haben; man munkelt rlek Abenteuerliches.“ „Weiß denn Miſter Thornton nichts Beſtimmtes 2 1 Gortſetzung folgt.) 1 5 4. Ceite. eneral⸗Anzeiger · Heute waren Portugieſer Trauben ſehr geſucht und wurde auch 1 Mark der Zentner höher als geſtern bezahlt. Sport. Baden, 4. Sept. Das internationale Renn⸗Comité hat beſchloſſen, das Programm für die internationalen Rennen für das Jahr 1897 feſtzuhalten. Für das Jahr 1898 ſoll der „Preis von Iffezheim“, für welchen in dieſem Jahre 6000 Mark ausgeſetzt waren und welcher bekanntlich am erſten Renntage gelaufen und von May's„Armbruſter“ beſtritten worden iſt, auf 80,000 Mk. erhöht werden, ſo daß, wenn der Jubiläumspreis bezw.„Große Preis von Baden“ auf ſeiner für 1898 feſtgeſetzte Höhe wird gehalten werden, woran wohl nicht zu zweifeln iſt, wir im Jahre 1898 zwei große Preiſe von je 80,000 Mk. haben werden. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Zum erſten Male: Zwei Wappen. Schwank v. Oskar Blumenthal u. Guſt. Kadelburg. Wie ſoll man ſich eigentlich die Zuſammenarbeit zweier Autoren an ein und demſelben Stück denken? Erſinnt der Eine die Idee und leiſtet der Andere die Ausführung, ſchreibt der Eine die beiden erſten Akte und der Andere die beiden letzten, oder entwirft der Eine in großen Zügen die Hand⸗ lung, die alsdann der Compagnon im Einzelnen ausführt? Mag nun der Modus ſolcher Zuſammenarbeit ſein, wie er will, geſtern Abend hatte man das Gefühl, als hätte etwa Oskar Blumenthal in„Zwei Wappen“ das, was auf der Bühne vor ſich gehen ſoll, fabrizirt und Guſtav Kadelburg das Füllmaterial in Geſtalt von mehr oder weniger witzigen Redensarten, weitſchweiftgen Dialogs und einer Menge Kalauer geliefert. Selbſtverſtänd⸗ lich kann ein ſolches dramatiſches Kompagniegeſchäft nichts anderes ſein, als der reine Hohn auf die deutſche Dramatik, und es iſt ein ziemlich trauriges Zeugniß für den dermaligen Stand derſelben, daß ſolche Firmen ungeſtraft zu prosperiren vermögen. Wenn„Zwei Wappen“ auch nur ein Schwank ſein ſollen, ſie dürften dennoch origineller ſein. Es ſind immer dieſelben Dinge, immer dieſelbe derboberflächliche und dieſelbe Kalauerei, die den Inhalt faſt aller Machwerke der beiden Autoren bilden. Es ſcheint faſt, als wendeten ſie eine Art von Permutation an, indem ſie aus dem Reichthum ihrer bereits vorhandenen Stücke immer wieder neue entſtehen laſſen. Ein neuer Titel wird ereirt, aus dem einen Stück entlehnt man ein Liebespärchen, aus dem andern einen blaſirten Standesherrn, aus dem dritten eine intereſſante junge Wittwe— flugs wird das Ganze zuſammengeleimt, mit einer mundgerechten Sauce, die von Bonmots und Witzen nurx ſo wimmelt, übergoſſen und dann ſervirt. „Bitte, meine Herrſchaften, das Allerneueſte von der weltbe⸗ rühmten J bein Blumenthal und Kadelburg!“ Dabei ſoll nun freilich keineswegs geleugnet werden, daß ein ſolches Stück nicht unterhält. An heißen Sommerabenden, wie z. B. geſtern, wo das menſchliche Hirn ſich am liebſten den leichtverdaulichſten Tand auf den Schwingen des Fächers zuwehen läßt, iſt ein ſolches Machwerk im Grunde kein un⸗ millkommener Gaſt. an kümmert ſich weniger um die innere Nichtigkeit des Gebotenen, man lacht und lacht und genirt ſich hernach vielleicht vor ſich ſelbſt, daß man gelacht hat. Die Handlung des Schwankes iſt mit 0 110 Strichen gezeichnet. Der Frhr. v. Wettingen, das Urbild eines auf ſeine Ahnen ſtolzen Adeligen, hat einen Sohn Rudolph, der ſich in einem Badeorte in eine junge Amerikanerin, Mary Forſter, die mit einer befreundeten jungen Wittwe, Miſtreß Stephenſon, nach Deutſchland herüber⸗ 0 iſt, verliebt und dieſelbe zu heirathen beſchließt. er ſein Papa wiederſetzt ſich dieſer Verbindung, als er er⸗ fährt, daß der Vater des jungen Mädchens, Miſter Forſter, aus ſehr plebejiſchen Verhältniſſen in der Ackerſtraße zu rlin hervorgegangen und als Schlächtermeiſter in Chicago zu großem Reichthum gelangt iſt. Der Gedanke, daß der ee ſeines Sohnes Schweinemetzger iſt, bringt den alten Baron faſt von Sinnen. Schließlich willigt er in die Heirath in der Erwägung, daß Miſter in Chicago bleiben und über ſeinen Beruf tiefes Geheimniß gewahrt werden ſoll. Doch wie ein Dieb in der Nacht erſcheink Miſter Forſter plötzlich auf der Bildfläche. Zwiſchen ihm, dem un⸗ ehobelten Selfmademan, und dem ariſtokratiſchen Baron ommt es nun zu allerlei ergötzlichen Konflikten, die mit allzu großer Breite ausgeſponnen werden. Schließlich droht das Glück der beiden jungen Leute, die eben die Flitterwochen hinter ſich haben, über den Streit der Alten zu ee Da beſchließen fämmtliche betheiligte Perſonen, bei Nacht und Nebel den unter ihren Füßen brennen⸗ den Boden zu verlaſſen. Man ertappt ſich aber bei dieſen heim⸗ lichen Reiſeplänen und verſöhnt ſich. Als Nebenſtguren ſind der eben ſkizzirten Haupthandlung Miſtreß he und Baron Vinck angeſchloſſen. Sie eine hübſche, reiche junge Wittwe— er ein überſchuldeter leichtſinniger Lebemann, der bereits ein großes Vermögen durchgebracht und ſich ver⸗ zeblich bemühte, ſeinem Freunde Wettingen bei Mary orſter den Rang abzulaufen. Man merkt es ſchon in der erſten Seene, daß dieſe beiden Leutchen für einander be⸗ ſtimmt ſind. Sie kriegen ſich auch, und zwar auf die ſonderbarſte Art. Ob eine derartige Freierei amerikaniſch iſt? Blumenthal und Kadelburg müſſen es wiſſen. Geſpielt wurde der Schwank recht anerkennenswerth. Herr Hecht, der auch in angemeſſener Weiſe die Inſzenirung be⸗ ſorgt hatte, gab den Miſter Forſter konſequent, trug aber für unſer Gefühl einige öne zu dick auf. Der Abſtand zwiſchen einem ungebildeten Schweineſchlächter und einem blaſtrten Baron kann draſtiſch genug gezeichnet werden, ohne zu ſolch derben Mitteln zu greifen. Zudem be⸗ ſeie wir, daß ein Chikagoer Millionär ſo bornirt unge⸗ ſchliffen iſt. Herr Jacobi gab den alten Baron vortrefflich, in Maske und ruhiger Gemeſſenheit des Spiels gleich aner⸗ kennenswerth. Herr Kökert als junger Baron ließ, wie immer bei derartigen Rollen, ſein Licht als gewandter, liebens⸗ würdiger Bonvivant leuchten und fand an Frau Berg⸗ Heſſe(Mary Forſter), unſerer inzwiſchen in den Eheſtand 1 95 Naiven, eine ebenbürtige Partnerin. Miſtreß Stephenſen wurde von Fräulein Wittels ſehr ſympathiſch dargeſtellt, während Herr Löſch den Baron v. Vinck mit gutem Humor glücklich verkörperte. Sonſt waren noch thätig rau Jacobi, ſowie die Herren Bauer und Eichrodt. r Schwank wurde mit guter Laune aufgenommen und von dem mittelmäßig beſuchten Hauſe kräftig belacht. Hermann Meyer. „Tannhäuſer“, Jubiläum. Richard Wagners„Tann⸗ feiert als ee a am 19. Oktober ſeinen fünfzigſten eburtstag, da daſſelbe am gleichen Tage des Jahres 1845 unter Leitung ſeines Schöpfers, des damaligen königlich ſäch⸗ ſiſchen Hofkapellmeiſters in Dresden zum erſten Male auf die Bühne geführt worden iſt. Der heute als epochemachendes Werk anerkannte„Tannhäuſer“ mußte bekanntlich erſt auf mühſamen Wegen ſich den Zutritt zu den einzelnen Bühnen erkämpfen, bis er die Geltung eines unbeſtrittenen, feſten Be⸗ ſitzthums in der deutſchen Opernwelt erlangt, So ſchlimm als ſeinem Vorgänger, dem„Fliegenden Holländer“, freilich erging es ihm nicht; während dieſer(zum erſten Male am 2. Januar 1843) nach vier Aufführungen für das Hoftheater in Dresden zwei Jahrzehnte hindurch nicht weiter vor⸗ handen war, konnten dem„Tannhäuſer“ bis Schluß des Jahres doch ſieben Aufführungen gewährt werden, die bis 862 die Ziffer 48 erreichten und nunmehr nahe an die Ziffer 00 berangewachſen ſind. Am 1. Auguſt 1847 brachte Wagner Mannheim, 7. September. die erſte Aufführung mit dem ungeſtalteten letzten Akt, in welchem urſprünglich das Wiedererſcheinen der Venus und der Trauerzug mit der Leiche der Eliſabeth fehlten. Trotz⸗ dem Joſeph Tichatſcheck, der erſte Tannhäuſer⸗Sänger, bis zum Auftreten Albert Niemanns als der berühmteſte Ver⸗ treter der Titelparthie gefeiert wurde, mußte Richard Wagner ſich von ſeinem Werk doch das ſchmerzliche Opfer eines Striches bringen, der vielleicht ſchlimmer war, als manche von den ſtrengen Wagnerianern getadelten Kapellmeiſter⸗ Streichungen. Es iſt die ergreifende Stelle des Zerknirſchten am Schluſſe des zweiten Aktes:„Zum Heil den Sündigen zu führen,“ die Tichatſcheck nicht zu bewältigen vermochte, die wir aber heutzutage an unſeren großen Opernhäuſern zu hören gewohnt ſind. Zum Kontraktbruch der Frau Katharina Klafsky⸗ Lohſe geht dem„Hamb. Corr.“ von der Direktion des dor⸗ tigen Stadttheaters die Mittheilung zu, daß das Präſidium des Deutſchen Bühnen⸗Vereins den Kontraktbruch inzwiſchen bereits als ſolchen anerkannt hat und denſelben nunmehr durch Rundſchreiben ſämmtlichen Mitgliedern des Deutſchen Bühnen⸗Vereins zur Kenntniß bringen wird. Frau Klafsky⸗ Lohſe, die noch bis zum Jahre 1900 gegen ein exceptionell hohes Honorar am Hamburger Stadt⸗Theater engagirt war, hat, obgleich ſie einen bedeutenden Vorſchuß auf ihre dies⸗ jährige Gage bereits erhalten hatte, ein Engagement an der von dem Impreſario Walter Damroſch geleiteten Deutſchen Oper in Nordamerika angenommen und iſt bereits dorthin abgereiſt. Auch der Ehemann der Frau Klafsky, Herr Otto Lohſe, iſt kontraktbrüchig geworden und gleichfalls nach Ame⸗ rika gereiſt, obgleich er kontraktlich verpflichtet war, bis zum Jahre 1898 am Hamburger Stadttheater als zweiter Kapell⸗ meiſter thätig zu ſein. Joſef Hellmesberger ſteht mit der Budapeſter Oper be⸗ züglich der erſten Kapellmeiſterſtelle in Unterhandlung. In den nächſten Tagen ſoll die Angelegenheit zur Entſcheidung gelangen. — Aeueſte Nachrichten und Telegramme. * Berlin, 6. Sept. Fürſt Bismarck erhielt vom Kaiſer eine Einladung zum Stettiner Feſtmahl am 9. Sept., lehnte dieſelbe jedoch mit Rückſicht auf ſein körperliches Befinden ab. Koburg, 6. Sept. Im benachbarten Neuſtadt brach heute Nacht zum dritten Mal ein Großfeuer aus. In den drei Tagen ſind zuſammen neun Häuſer und 14 Scheunen zerſtört worden; in Meuſelbach 16 Häuſer und 13 Scheunen. Peſt, 6. Sept. Um 10½ Uhr Vormittags ver⸗ ſchied der Erzherzog Ladislaus. Die Eltern und der 1 Erzherzog Joſef Auguſtin, waren am Sterbe⸗ ette. * Marſeile, 6. Sept. Die aus Tonking einge⸗ troffenen Blätter berichten, daß die Truppenabtheilung, die im Walde von Panhai operirt, auf Chineſen geſtoßen, welche die Familie Landet gefangen halten. Der Feind war ſtark verſchanzt. Der meiſt aus tonkingeſiſchen Ti⸗ railleurs zuſammengeſetzten Truppenabtheilung gelang es nicht, den Feind aus ſeiner Stellung zu vertreiben. Die Tonkingeſen erlitten beträchtliche Verluſte: 50 Verwundete, darunter Major Mondon, Hauptmann Colin, Lieutenant Angeli; 5 Marineartilleriſten ſind getödtet und verwundet. Oberſt Chaumont nahm zwei Forts der Freibeuter ein; hierbei wurden zwei Franzoſen verwundet. Die Verluſte der Freibeuter ſind groß. Nach dieſem Erfolge griff Oberſtlieutenant Rion eine befeſtigte Stellung der Frei⸗ beuter an, konnte ſie aber nicht beſetzen. Die Franzoſen hatten hierbei 3 Todte und 12 Verwuudete. Lieutenant Briſſach von der Fremdenlegion erlag ſeinen Wunden. Es ſind Verſtärkungen abgeſandt. * 4 E (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) Die Rede des Kaiſers in Stettin. Stettin, 7. Sept. Bei dem Feſtmahl zu Ehren des Kaiſerpaares hielt der Vorſitzende des Provinzialland⸗ tages, der Präſident des preußiſchen Abgeordnetenhauſes v. Köller, eine Anſprache an das Kaiſerpaar, worin er Namens der Provinz Pommern das Gelübde unwan⸗ delbarer Treue erneuerte. Hierauf erhob ſich der Kaiſer zu folgender Er⸗ widerung: Mein lieber Herr von Köller! Sie haben ſoeben in beredten Worten den Gefühlen der Provinz Pommern Ausdruck gegeben. Ich beeile mich, freudig bewegten Herzens im Namen der Kaiſerin und in meinem Namen unſeren herzlichſten Dank Ihnen auszuſprechen. Es iſt das erſte Mal, daß ich das pommerſche Korps zuſam⸗ menrufe, um es auf ſeine Kriegstüchtigkeit hin zu prüfen. Da werden Sie es ſehr natürlich finden, daß ich zurück⸗ gehe in der Geſchichte und daß ich mich der Jahre und Tage erinnere, wo ein Anderer hier ſtand und wo der Jubel des Volkes dem großen Kaiſer galt, der nun leider nicht mehr unter uns weilt. Wohl entſinne ich mich— und Sie wohl Alle— der Stunden, da die herkliche Fürſtengeſtalt unter uns wandelte, da Ihr alter Vater, Herr v. Köller, mit Auszeichnung und Gnade von meinem Herrn Großvater behandelt wurde, wo zwei Zeiten und zwei Geſchlechter ſich begegneten, die nun dahin ſind, und wo neben dem großen Kaiſer die Figur meines ſeligen Vaters in der herrlichen Pracht ſeines Küraſſierregiments ſtand. Sie ſehen hieraus, m.., wie viel Faſern und wie viele Bande zwiſchen Ihnen und meinem Hauſe, ſowie meiner Perſon vorhanden ſind und in wie nahen Beziehungen die Provinz Pommern zu uns ſteht. Heiß geſtritten iſt worden durch meine Vorfahren, bis es endlich gelungen iſt, dieſes herrliche Land, dieſes kerndeutſche Volk mit der Mark zu vereinen, ſo daß nunmehr der rothe Greif mit dem rothen Aar auf demſelben Wappenfelde ſich befinden. Nun m.., Sie haben ſoeben das Gelübde gehört, welches Herr von Köller in Ihrem Namen ſprach. Ich nehme Sie beim Wort und danke Ihnen dafuͤr. Schließen Sie ſich zuſammen, um das Andenken an die Perſon Seiner Majeſtät Kaiſer Wilhelms ſchüzen und zu wahren, wie ich dazu ſchon an aude; Stelle mein Volk aufgerufen habe. Mein Wunſch der ſein, * daß in der erhabenen Erinnerung an jene große Zeit, die wir in dieſen Tagen gefeiert, in der Erinnerung an die Stunden, da die erlauchte Geſtalt des Dahin⸗ geſchiedenen unter uns weilte, wir aufs Neue uns vergewiſſern, und gegenſeitig geloben, fort⸗ zuarbeiten und fortzubauen an dem, was er ge⸗ ſchaffen und daß dabei die Provinz Pommern blühe und ſich entwickeln möge, daß Stettin zu einer mächtigen Handelsſtadt emporblühen möge. Das iſt mein inniger Wunſch. Erheben Sie die Gläſer und trinken Sie mit mir auf das Wohl und auf das Bluͤhen der Prooinz Pommern. 4 0 0 Hamburg, 7. Sept. Das Schiff„H. P. Cann“, von Hamburg nach Labrador unterwegs, iſt geſcheitert. Nähere Nachrichten fehlen. Hamburg, 7. Sept. Der Schooner„Arcona“ iſt in der Oſtſee mit der Mannſchaft untergegangen. * Lemberg, 7. Sept. In den Bezirken Brody und Rohatyn ſind Cholerafälle feſtgeſtellt worden. Baſel, 7. Sept. Der Grenzwächter Probſt ſchoß auf einen franzöſiſchen Schmuggler, welcher einen Sack Zucker auf das ſchweizeriſche Gebiet bringen wollte. Der Schmuggler wurde tödtlich verletzt. Lauſaune, 7. Sept. Ein Soldat, welcher gegen den Hauptmann Morel aus Genf Drohungen ausſtieß und ſein geladenes Gewehr gegen ihn richtete, iſt noch rechtzeitig entwaffnet und verhaftet worden. Brüſſel, 7. Sept. Zur Berathung der kongoſtaat⸗ lichen Angelegenheiten und der Nilfragen beſucht der König am 20. d. Mts. den Präfidenten Felix Faure in Paris. J Die Reichsbank hat den Privatdiskonto von 2 pet. auf 2½ pCt. erhöht. Maunheim, 6. Sept. Aus der Handelskammer. Güterwagen 91 Station Mannheim betr. Heute waren: beſtellt und bereitgeſtellt 385 gedeckte 313 gedeckte 784 offene 542 offene Zuſ. 1169 Wagen Zuf. 855 Wagen Es fehlten alſo 72 gedeckte und 242 offene Wagen. Maunheimer Effektenbörſe vom 6. Sepk. Heute notirten: Verein chem. Fabriken 158 bez., Brauerei Kleinlein 150., Brauerei Werger 87 bez. Heidelberger Cement 142 bez. Fraukfurter Eſfekten⸗Societät v. 6. Sept., Abds. 6¼ Uhr. Oeſterreich. Kredit 3a8, Diskonto⸗Kommandit 229.15, Nationalbank für Deutſchland 147.90, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaſt 168.25, Darmſtädter Bank 164.20, Deutſche Bank 218.45, Deutſche Vereinsbank 124.80, Dresdener Bank 177.80, Mittel⸗ deutſche Creditbank 118.50, Banque Ottomane 152.50, Lom⸗ barden 97¼, Meridionalaktien 132.70, Marienburger 88.60, 4½prozArgentinier äußere 53.60, 3proz. Mexikauer 285.80, 1860er Looſe 134.10, Türk. Looſe 45, Alkali Weſteregeln 173.25, Chem. Fabrik Griesheim 291.70, Gelſenkirchen 184, Harpener 171.90, Laura 150.,30, Dortmunder 74, Bochumer 174.60, Oberſchleſ. Eiſen 94.30, Alpine 84.60, La Beloce 68.40, Nordd. Lloyd 113.30, Gotthard⸗Aktien 186, Schweizer Central 149.40, Schweizer Nordoſt 146, Schweizer Unſon 101.70, Jura⸗Simplon 106.60, 5proz. Italiener 90.10. Mannheimer Vieh⸗ und Pferdemarkt am 6. 5 Es waren beigetrieben und wurden verkauft per 100 Ko. Schlachtgewicht zu Mark:— Ochſen I. Qual.—. II. I. —.— Schmalvieh J.—, II.—, III.—,— Farten f.— II.—. 141 Kälber I. 170, II. 160, III. 150. 5 Schweine J. 120, II. 115.— Luxuspferde und Arbeitspferde———. — Milchkühe— 15 411 Ferkel 15— Schafe—. — Lämmer—.— Ziege—.— Zicklein—, Zufam 1142 Stück. 8 8 1 Mannheimer Produktenbörſe vom 6. Sept. Weizen ver Nov. 18.80, März 1896 14.15, Roggen per Nov. 11.60, März 1896 12.10, Haſer per Nov. 12.10. März 1896 12.40, Mais per Nov. 10.10, März 1896 10.10 M.— Tendenz: behauptet. Durch größere Deckungen konnten November⸗ und März⸗Weizen eine Kleinigkeit anziehen. Die Umſätze waren belangreich. Uebriges ruhig. Schifffahrts⸗Nachrichten. Mannheimer See ee vom 5. September. Etr. Schiffer ev. Kap. i Kommt von Ladung „Hafenmeiſterei IV.(Neckarhafen). Ehli Georg Speyer Cement.⁰ Bleckmann Höchſt N Ruhrort Kohlen 1 Nalbach Noſalia 75 5 15805 Gläſſer 1 u. Martha 65 14000 Ruter G. Kannengieſer 25„ 7 14800 ieken 5 3 0 0 7505 Gieſen 55 209 55 7 Urmetzer Des Oonfidentia Duisburg 13400 Kortheuer 17 Hochfeld 5 13680 Denkhaus Frledrich Duisburg 42 1 Limbeck Z. Kalſerwörth Mundenheim Backſteine 670 Herrmann Sp..⸗Ziegelei 2 Speher 505 80⁰ Herrmann Auguſt 800 auck D. Blüm 4 Rheing'heim 52⁰ 55 n fN 11 1 5 10 455 1 75 80 rau 8 ing Sorent Sc 7 8 11 1 n D. äßer Hei Stei Ehrenfried Niegebaszt cheſen 155 63⁰ Floßholz: 750 obm. angekommen,—— Cbm. abgegaugen, Vom 6. September: Hafenmeiſterei 1 Bauer Rotterdam Stückgüter— Karbach hein Köln 15 35 aenlein Toleran Antwerpen Getreide 88³00 aſtian 5 Rotterdam Stückgüter 55 Lipp Mannheim 14 5 141¹ auck Mannheim 27 77 Borde angmann Gretchen Hochfeld Kohlen Waſſerſtandsnachrichten vom Monat September. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 2. 3. 4. 5..7. Bemerkungen. — ͤ ͤ— Konſtanz 3,54 3,32 3,50 üningen 1,95 1,98 196 1,81 Abds. 6 U. C 2,32 2,25 2,25 2,22 2,15 N. 6 U. Lauterburg 3,46 3,38 3,89 3,86 3,82 Abds. 6 U. Maxan 3,62 3,55 3,55 3,52 3,50 2 U. Germersheim 3,35 8,28 3,27 3,24 3,20.-F. 12. Mannheim 3,27 3,19 3,183,11 3,10 3,00 Mgs. 7 u. Mainz 67 1,62 1,57 1,52 1,52 1,51.-P. 12 U. Biugen 1,54 1,47 1,41 1536 10 U. Kaub 1,701,66 1,61 1,56 1,55 2 U. ſcoblenz 1,79 1,74 1,70 1,66 1,64 10 U. Köln 1,66 1,59 1,58 1,48 1,42 2. Nuhrort ,14 1,04 0,98 0,92 9 U. vom Neckar: Maunheim 33,29 3,20 3,14 3,13 3,10 3,09 V. 7 U. Heilbronn. 0,59 0,55 0,48 0,44 0,46 V. 7 U. 11 erhält man vor Fliegen, Schnacken, Ruhe für 9 Pfeunige ſalen u. ſ. w. durch Dalmal Für 2 Pfennige davon tötet alle Fliegen u. ſ. w. eines Zimmers, der Küche oder Stallung in 3 Minuten unt. Garantie. Für Menſchen u. Hausthiere unſchädl. Glas 30 u. 50 Pf., dazu gehöriger Patentbeutel 15 Pf, In allen Apoth, auf Lager In Mannheim in d. Mo eee und in der Kronen⸗Apotbeke(am Tatterſall.) 67 * 18 —— — 4 * . Mannbeim, 7. September. General An⸗zeige 8. Sele Amks⸗ und emt Bekanntmachung. (Nr. 2242). Geſetz, betreffend die Fürſorge für die Witwen und Waiſen der Perſonen des Soldatenſtandes des Reichsheeres und der Kaiſerlichen Marine vom Feldwebel abwärts. Vom 13. Juni 1895. Wir Wilhelm, von Gottes Guaden Deutſcher Kaiſer, König von Preußen ꝛc. verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zuſtimmung des Bundesraths und des Reichstags, was folgt; 1 Die Wittwe und die hinterbliebenen ehelichen oder durch nachge⸗ folgte Ehe legitimirten Kinder einer dem aktiven Heere oder der aktiven Marine angehörenden Perſon des Soldatenſtandes vom Feldwebel abwärts erhalten aus der Reichskaſſe Wittwen⸗ und Waiſengeld, wenn der Chemann oder Vater nach Ablauf einer mindeſtens zehnjährigen Dienſtzeit verſtorben iſt. Iſt der Tod die Folge einer bei Ausübung des Dienſtes er⸗ littenen Beſchädigung, ſo iſt Wittwen⸗ und Waiſengeld auch ſchon bei kürzerer als zehnjähriger Dienſtzeit und ſelbſt dann zuſtändig, wenn der Ehemann oder Vater zur Zeit ſeines Todes dem aktiven Heere oder der aktiven Marine nicht mehr angehört hat, aber vor Ablauf von ſechs Jahren nach der Entlaſſung aus dem aktiven Dienſte verſtorben iſt(§ 38 des Reichs⸗Militärgeſetzes vom 2. Mai 1874). Die Berechnung der Dienſtzeit ſowie die Feſtſtellung einer Dienſt⸗ beſchädigung erfolgt nach den bezüglichen Beſtimmungen und Er⸗ gänzungen(§8 60 und 88 ebenda). § 2. Das Wittwengeld beträgt 160 Mark jährlich, gleichviel welcher Charge der Ehemann zur Zeit ſeines Todes angehört beziehungs⸗ weiſe ob und welche Penſion er bezogen hat. Das Waiſengeld für Kinder, deren Mutter lebt und zur Zeit des Todes des Ehemannes zum Bezuge von Wittwengeld berechtigt war, beträgt 32 Mark jährlich für jedes Kind; für Kinder, deren Mutter nicht mehr lebt oder zur Zeit des Todes des Ehemannes um Bezuge von Wittwengeld nicht berechtigt war, 54 Mark jährlich für 1 Kind. 5 aiſengeld wird für Kinder, welche in Militärerziehungsanſtalten aufgenommen worden ſind, nur zu demjenigen Betrage gezahlt, bis zu welchem für das betreffende Kind Penſionsgeld oder Erziehungs⸗ beitrag an die Anſtalt zu iſt. §3. Das Wittwen⸗ und Waiſengeld erhöht ſich für die Hinterbliebenen derjenigen Mannſchaften vom Feldwebel abwärts, welchen eine mehr als en Bent Dienſtzeit zur Seite ſteht, für jedes Jahr dieſer weiteren Dienſtzeit bis zum vollendeten vierzigſten Dienſtjahre um 6% Prozent der im 8 2 beſtimmten Sätze. Die bei Berechnung der Montsbeträge ſich ergebenden Bruch⸗ pfennig ſind auf volle Pfennig 5§ 4. War die Wittwe mehr als fünfzehn Jahre jünger als der Ver⸗ ſtorbene, ſo wird das nach 88 2 und s berechnete Wittwengeld für jedes angefangene Jahr des Alterunterſchiedes über fünfzehn bis einſchließlich fünfundzwanzig Jahre um ½0 gekürzt. Auf den zu berechnenden Betrag des Waiſengeldes ſind dieſe Kürzungen des Wittwengeldes ohne Einfluß. 8 5. Stehen den der unter dieſes Geſetz fallenden Mannſchaften nach anderweiter reichs⸗ oder landesrechtlicher Vor⸗ ſchrift 0 Beträge aus der Reichskaſſe zu, als die in den§8 2 und 3 dieſes Geſetzes beſtimmten, ſo erhalten ſte ausſchließlich jene höheren Beträge. Sind die nach anderweiter reichs⸗ oder landes⸗ rechtlicher Vorſchrift aus der Reichskaſſe zuſtändigen Beträge gleich hoch oder niedriger, als die in dieſem Geſetze beſtimmten, ſo erhalten ſte ausſchließlich dieſe letzteren Beträge. Haben die Hinterbliebenen in Folge der Anſtellung ihres Ehe⸗ mannes oder Vaters im Civildienſte des Reichs oder eines Bundes⸗ ſtägtes, oder im Kommunal⸗ oder Inſtitutendienſte ein Verſorgungs⸗ kecht erworben, ſo wird ihnen das nach Maßgabe dieſes Geſetzes ändige Wittwen⸗ und Waiſengeld gleichwohl aus Militärfonds ablk der etwaige Mehrbetrag aus den betreffenden Civilfonds gezahlt.„ 5 § 6. Keinen Anſpruch auf Wittwengeld hat die Wittwe, wenn die Ehe mit dem Verſtorbenen innerhalb dreier Monate vor ſeinem leben geſchloſſen und die Eheſchließung zu dem Zweck erfolgt iſt, um der Wittwe den Bezug des Wittwengeldes zu Lerſchaffen. Keinen Anſpruch auf Wittwen⸗ und Waiſengeld haben die Wittwe und die hinterbliebenen Kinder aus ſolcher Ehe, welche erſt nach der Entlaſſung des Ehemannes oder Vaters aus dem aktiven eeres⸗ oder Marinedienſt oder nach Feſtſtellung der Dienſtbe⸗ chädigung desſelben geſchloſſen iſt. 2 Keinen Anſpruch anf Wittwen⸗ und Waiſengeld haben die Wittwe und die hinterbliebenen Kinder, wenn der Verſtorbene wegen Hoch⸗ verraths, Landesverraths, Kriegsverraths oder wegen Verraths militäriſcher Geheimniſſe zu Aee ech küfets verurtheilt iſt. Die Zahlung des Wittwen⸗ und Waiſengeldes beginnt mit dem Ablaufe der Gnadenzeit; ſoweit aber eine ſolche nicht beſteht, mit dem auf den Todestag felcene Das Wittwen⸗ und Waiſengeld wird monatlich im Voraus ge⸗ zahlt. An wen die Zahlung gültig zu leiſten iſt, beſtimmt die oberſte Militärverwalkungsbehörde des Kontingents beziehungsweiſe der Staatsſekrekär des Reichs⸗Marine⸗Amts, welche die Befugniß zu ſolcher Beſtimmung auf andere Behörden übertragen können. Nicht abgehobene Theilbeträge des Wittwen⸗ und Waiſengeldes verjähren binnen vier Jahren, vom Tage ihrer Fälligteit an ge⸗ rechnet, zum Vortheil der Wichzehte Das Wittwen⸗ und Wafſengeld kann mit rechtlicher Wirkung weder abgetreten, noch verpfündet oder ſonſt übertrageſt werden. § 10. Das Recht auf den Bezug des Wittwen⸗ und Waiſengeldes erliſcht: 5 für jeden Berechtigten mit dem Ablaufe des Monats, in welchem er ſich verheirathet oder ſtirbt; 2. für jede Waiſe außerdem mit dem Ablaufe des Monats, in welchem ſte das achtzehnte vollendet. Das Recht auf den Bezug des Wittwen⸗ und Waiſengeldes ruht, wenn der Bexechtigte das deutſche Indigenat verliert, bis zur etwaigen Wiedererlangung Die Beſtimmung darüber, ob und welches Wittwen⸗ und Waiſen⸗ geld der Wittwe und den Waiſen auf Grund dieſes Geſetzes zuſteht, erfolgt durch die oberſte Militärverwaltungsbehörde des Kontingents beziehungsweiſe den Staatsſekretär des Reichs⸗Marine⸗Amts, welche die Befugniſſe zu ſolcher Beſtimmung auf die höhere Reichsbehörde übertragen können. 8 45 Ueber die auf Grund dieſes Geſetzes erhobenen Rechtsanſprüche auf Wittwen⸗ und Waiſengeld findet der Rechtsweg mit denſelben Maßgaben ſtatt, welche für die gerichtliche Geltendmachung von Penſtonsanſprücher der hier in Betracht kommenden Militärperſonen vorgeſchrieben ſind. 14. Auf die Wittwen und Waiſen der in Folge einer Kriegsdienſt⸗ beſchädigung(§ 94zu a bis o des Militärpenſionsgeſetzes) Verſtor⸗ denen finden die Beſtimmungen dieſes Geſetzes keine Anwendung. 8 15 Vorſtehende Beſtimmungen kommen in Bayern nach Maßgabe des Speuee vom 23. November 1870(Bundes⸗Geſetzbl. 1871 S. 9) zur Anwendung. § 16. Dieſes Geſetz tritt mit dem 1. April 1885 in Kraft Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unterſchrift und beigedrucktem Kaiſerlichen Inſiegel. 5 Gegeben Neues Palais, 5 15 5 1895. L. S. Wilhelm. Fürſt zu Hohenlohe. 2355 No, 337821. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir Kenntniß der Gemeindebehörden und der Betheiligten unter Linmelſung auf die Volliuasverordnung Gr. Miniſteriums des Innern vom 6. Auguſt d. Is.(Geſ⸗ u..⸗O.⸗Blatt 1895 Seite? Kreis⸗Berkündigungsblatt. ), Inhalt in nachſtehenden Erläuterungen ent⸗ halten iſt. Zu§ 1 des Geſetzes. Das Geſetz bezieht ſich nicht blos auf die Wittwen und Waiſen der dem Friedensſtande angehörenden Per⸗ ſonen des Soldatenſtandes vom Feldwebel abwärts, ſondern auch auf die Wittwen und Waiſen der aus dem Beurlaubtenſtande zum Dienſt einberufenen, ſowie der in Kriegszeiten, hei Mobilmachungen oder ſonſtigen Verſtärkungen des Reichsheeres aufgebotenen oder frei⸗ willig eingetretenen Mannſchaften. Ausgenommen ſind jedoch die Wittwen u. Waiſen der der Feldarmee(§ 94 des Militärpenſtons⸗ fiandes vom 2. Juni 1871) angehörenden Perſonen des Soldaten⸗ ſtandes vom Feldwebel abwärts in den Fällen, in welchen ein An⸗ ſpruch auf die in den 88 95 u. 96 a. a. O. vorgeſehenen Bewilligungen beſteht. Der urſächliche Zuſammenhang zwiſchen Tod und Dienſt⸗ beſchädigung iſt durch ärztliche Zeugniſſe nachzuweiſen oder durch andere geeignete Beweismittel zu erbringen. Die Unterſchriften der zur Führung eines Dienſtſiegels nicht berechtigten Zivilärzte be⸗ dürfen der amtlichen Beglaubigung unter Beidrückung des Amts⸗ ſtempels oder Siegels. „Den rechtskräftig geſchiedenen Ehefrauen ſteht ein Anſpruch auf Wittwengeld nicht zu; dagegen haben die hinterbliebenen Kinder aus einer geſchiedenen Ehe Waiſengeld, und zwar nach dem Satze für Kinder, deren leibliche Mutter nicht mehr lebt, ſelbſt dann zu bean⸗ ſpruchen, wenn eine zum Empfange von Wittwengeld berechtigte Stiefmutter vorhanden iſt. Auf dieſes höhere Waiſengeld haben die Kinder, deren wittwengeldberechtigte Mutter ſich wieder ver⸗ heirathet hat, keinen Anſpruch. Nur die ehelichen leiblichen und die durch nachgefolgte Ehe legitimirten Kinder des Verſtorbenen haben Waiſengeld zu beanſpruchen. Außereheliche, Adoptiv⸗ Pflege⸗ und Stiefkinder des Verſtorbenen fallen nicht unter das Geſetz Zu§S§ 2 u. 3. Die Feſtſtellung und Anweiſung des Wittwen⸗ und Waiſengeldes erfolgt bei dem Kriegsminiſterium— Departement für das Invalidenweſen.— 5 „Die Anträge für die Wittwen und Waiſen der im aktiven Militärdienſte verſtorbenen Perſonen des Soldatenſtandes ſind von dem Truppentheil oder der Behörde, welchen der Verſtorbene etatsmäßig angehört hat, dem Kriegsminiſterium vorzulegen. Die gleichfalls dem Kriegsminiſterium, Departement für das Invalidenweſen, vorzulegenden Anträge für die Wittwen und Waiſen der nach der Entlaſſung aus dem aktiven Militärdienſte ver⸗ ſtorbenen Perſonen des Soldatenſtandes hat hinſichtlich der im Großherzogthum Baden wohnenden Bezugsberechtigten die Kgl. Intendantür XIV. Armeekorps in Karlsruhe einzureichen. Mit der Vorbereitung der Anträge für die Hinterbliebenen der nach der Ent⸗ laſſung verſtorbenen Perſonen des Soldatenſtandes ſind die Gr. Bezirksämter betraut und ſind deßhalb Geſuche der letzteren Art jeweils zuerſt dem Bezirksamt des Wohnorts einzureichen, welches das Geſuch an genannte Intendantur weiterleiten wird, Stirbt eine Wittwengeldempfängerin unter Hinterlaſſung von Kindern, für welche Waiſengeld zuſtändig iſt, ſo iſt die anderweitige Feſtſtellung des Waiſengeldes von derjenigen Behörde zu bewirken, von deren Hauptkaſſe die Gebührniſſe bis dahin verrechnet ſind(für die im Großherzogthum Baden wohnenden Bezugsberechtigten von der Königlichen Intendantur des XIV. Armeekorps). Zu§ 5. Auf die nach Maßgabe des Fürſorgegeſetzes vom 15. März 1886 verſorgungsberechtigten Wittwen und Waiſen der Perſonen des Soldatenſtandes vom Feldwebel abwärts, auf die nach§ 32 des Militärhinterbliebenen⸗Geſetzes vom 17. Juni 1887 verſorgungsberechtigten Wittwen und Waiſen der Zeugfeldwebel. Zeugſergeanten, Wallmeiſter(Schirrmeiſter), Regiſtrakoren bei den Generalkommandos undſder im Range der Unteroffiziere ſtehenden Verwalter des Kadettenkorps(Art. 16 der Militärpenſionsnovelle vom 22. Mai 1893) ſowie auf die nach älteren landesrechtlichen Vorſchriften verſorgungsberechtigten Wittwen und Waiſen der Per⸗ ſonen des Soldatenſtandes vom Feldwebel abwärts findet das vor⸗ liegende Geſetz nur dann Anwendung, wenn es ihnen gleich günſtig oder günſtiger iſt. Für die Verſorgung der Hinterbliebenen der⸗ jenigen Mannſchaften, welche nicht unter das vorltegende Geſetz fallen, bleiben die älteren landesrechtlichen Vorſchriften in Kraft. Zu§s 7 bis 12. Die Zahlung des Wittwen⸗ und Waiſen⸗ geldes hat durch diejenigen Kaſſen zu erfolgen, welche mit der Zahlung der Penſtonsgebührniſſe an die Militärinvaliden beauf⸗ tragt ſind. An wen die Zahlung des Wittwen⸗ und Waiſengeldes gültig zu leiſten iſt, beſtimmt die der verrechnenden Kaſſe vorgeſetzte Behörde Für gewöhnlich iſt 5 das Wittwengeld an die Wittwe, das Waiſengeld, wenn die Mutter noch lebt und für die Er⸗ iehung der Kinder, ſei es im Hauſe oder außerhalb der Familie, ſorgt, an die Mutter, in den übrigen Fällen, ſofern nicht überwiegende Gründe für eine Abweichung vorliegen, an den Vormund oder den Pfleger der Kinder zu zahlen. Ueber das empfangene Wittwen⸗ und ſne ſind Einzel⸗ (Monats⸗) Quittungen für die erſten elf Monate des von April zu Appil laufenden Rechnungsjahres und Jahresquittungen für den letzten Mongt— März— des Rechnungsfahres über den Geſammt⸗ bekrag der für das ganze Rechnungsjahr zuſtändigen Gebührniſſe auszuſtellen. 1 Die Quittungen find nach Maßgabe der Beſtimmungen der Vollzugsverordnung Geſ.⸗ u..⸗O.⸗Bl. S. 339 und den daſelbſt auf Seite 345 u. 846 abgedruckten Muſtern zu fertigen und ſeitens der Gemeindebehörden mit der vorgeſchriebenen Beurkundung zu ver⸗ ſehen. 5 Bei Verlegung des e haben ſich der Wittwen⸗ und Waiſengeldempfänger wegen Ueberweiſung auf eine andere Kaſſe an die ſeitherige Zahlungsſtelle zu wenden Beim Antkag auf Feſtſtellung und Anweiſung von Wittwen⸗ und Waiſengeldern ſind unter andern als Belagſtücke erforderlich: 1. Die Geburtsurkunden der Eheleute(können wegfallen, wenn die Geburtstage aus der Heirathsurkunde erſichtlich find oder wenn nur Waiſengeld beanſprucht wird), 2. die Heirathsurkunde, oder, wenn Wittwen und Waiſen aus mehreren Ehen verſorgungsberechtigt ſind, die betreffenden Heirathsurkunden, 8. die ſtandesamtliche Geburtsurkunde für jedes verſorgungs⸗ berechtigte Kind, 4. die ſtandesamtliche Urkunde über das Ableben des Ehe⸗ mannes und, wenn die Kinder auch ihre leibliche Mutter verloren haben, auch die ſtandesamtliche Urkunde über das Ableben der Ehefrau. 5. amtlicher Nachweis, daß keines der waiſengeldberechtigten Kinder in eine Militärerziehungsanſtalt oder in die Anſtalten des Potsdam'ſchen Maert Militär⸗Waiſenhauſes aufgenommen iſt, oder wenn ſte in Mi ult, pel Je dg Au aufgenommen ſind, Angabe der Anſtalt, der Zeit der Aufnahme und des für 13 zu entrichtenden Jahresheitrags, 6. amtlicher Nachweis, daß die Mädchen über 16 Jahre nicht verheirathet ſind, 1 2 7. ärztliche Beſcheinigung über den urſächlichen Zuſammenhang wiſchen Tod und Dienſtbeſchädigung in dem Falle, wenn Wittwen⸗ und Waiſengeld auf Grund einer Dienſtbeſchädig⸗ ung beanſprucht wird. Die Anträge ſelbſt werden für die im aktiven Militärdienſt verſtorbenen Perſonen des Soldatenſtandes von dem Truppentheil oder der Behörde, welchem der Verſtorbene etatsmäßig angehört hat, für die nach der Entlaſſung aus dem aktiven Militärdienſte verſtorbenen Perſonen des Soldatenſtandes von dem Bezirksamte des Wohnorts nach dem vorgeſchriebenen auf Geſ.⸗ u..⸗O.⸗Bl. S. 343 abgedruckten Formular entgegengenommen. Mannheim, den 81. Auguſt 1892. Großh. Bezirksamt: Dr. Schmid. Laſſel⸗Verſteigerung. Mittwoch, 11. September l.., 71880 Bekanutmachung. Den Theilnehmern an der Stadt⸗ Fernſprecheinrichtung in Mann⸗ heim wird der Sprechverkehr mit den elſäſſiſchen Orten Gebweiler, Thann und Markirch geſtattet. Die Gebühr für ein einfaches Geſpräch mit einem der genannten Orte beträgt 1 Mark. 72284 Karlsruhe(Baden), 5. Sept. 1895. Der Kaiſerliche Ober⸗Poſtdirektor⸗ In Vertretung, Hennemaun, Vopmittags 11 Uhr läßt die Gemeinde im Hofe des Faſſelſtalles einen fetten Faſſel öffentlich verſteigern, wozu Steig⸗ erungsliebhaber eingeladen wer⸗ den. 72085 Feudenheim, 4. Sept, 1895. Das Bürgermeiſteramt VBohrmann. Der Betrieb der neu erbauten Bahnhofwirthſchaft im neuen Rheinhafen in Mannheim ſoll auf ben 1. Dezember d. J. in Pacht gegeben werden. 72261 Die Pachtangebote ſind mit Leumunds⸗ und Vermögenszeug⸗ niſſen belegt und mit der Aufſchrift: „Pacht der Wirthſchaft im neuen Rheinhafen in Mannheim“ verſe⸗ hen, bis zum 12. d. Mts. bei dem Gr. Betriebsinſpektor in Mann⸗ heim, bei welchem auch die Be⸗ dingungen und der Gebäude⸗ beſchrieb erhoben werden können, einzureichen. Karlsruhe, den 3. Septmbr. 1895. Generaldtrektion. Brkauntmachung. No. 12,873. Die Chefrau des MaurermeiſtersWendelinchtayer hier, Margaretha geb. Neuer, hat gegen ihren Ehemann bet diesſei⸗ tigem Landgerichte eine Klage mit dem Begehren eingereicht, ſie für berechtigt zu erklären, ihr Ver⸗ mögen von demjenigen ihres Ehemannes abzuſondern. Termin zur Verhandlung hier⸗ über iſt auf Mittwoch, 13. November 1895, Vormittags 9 Uhr beſtimmt. 72252 Dies wird zur Kenntnißnahme der Gläubiger andurch ver⸗ öffentlicht. Mannheim, 4. September 1895. Gerichtsſchreiberei Großherzogl. Landgerichts: Engler. Aufgebot. No. 39884. Auf Autrag des Anwaltsgehilfen J. B. Albertini in Freiburg i. B. erläßt das Großh. Amtsgericht III hier das Aufgebot der beiden auf ſeinen Namen ausgeſtellten 3½% Schuld⸗ ſcheine der Mannheimer Darleih⸗ kaſſe in Mannheim No. 1782 über 2000 Mk., aus⸗ geſtellt am 5. April 1894 und No. 2330 über 500 Mk., ausge⸗ ſtellt am 15. Dezbr. 1894. Der Inhaber dieſer Uufunden wird aufgefordert, ſpäteſtens in dem auf 42294 Samſtag, den 1. Juli 1899, Vormittags 9 Uhr beſtimmten Aufgebotstermine ſeine Rechte bei dem Gr. Amtsgerichte III zu Mannheim anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls deren Kraftloserklärung er⸗ folgen wird. Mannheim, 3. September 1895, Der Gerichtsſchreiber Großherzogl. Amtsgerichts. Stalf. Konkursverfahren. Das Konkursver⸗ fahren über das Ver⸗ mögen des Landwirths Friedr. Leonh. Röſch in Mannheim betr. In obiger Sache erfolgt Schluß⸗ vertheilung, wozu M. 5871,18 ver⸗ fügbar ſind. Dabei werden laut ber Großh. Amtsgericht deponirten Schlußverzeichniß Mk. 384,72 be⸗ vorrechtete u. M. 82164,51 unbevor⸗ rechtete Forderungsbeträge berück⸗ ſichtigt. 72280 Mannheim, 6. September 1895. Der Konkursverwalter: Gg. Fiſcher. Bekauntmachung. Geſuch der„Deutſch⸗ Amerikaniſchen Petro⸗ leum⸗Geſellſchaft“ hier um Erlaubniß zur Errichtung zweier wei⸗ terer Petroleum⸗Be⸗ hälter nebſt Umfaſ⸗ ſungsmauer auf ihrem Lagerplatz am Neckar⸗ vorland betr. Nr. 316381. Die„Deutſch⸗Ame⸗ rikaniſche Petroleum⸗Geſellſchaft“ hier beabſichtigt, auf ihrem Lager⸗ platz am Neckarvorland zwei wei⸗ tere Petroleum⸗Behälter nebſt Umfaſſungsmauer nach vorge⸗ legten Planzeichnungen zu er⸗ richten. 72210 Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntniß mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrathe hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsverkündigungs⸗ blatt ausgegeben wurde, widrigen⸗ falls alle nicht auf pripatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten, Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirksamts und des Stadtraths hier zurEEinſicht annheim, den 17. Aug. 1895, Großh. Bezirksamt: gez. Dr. Schmid. Beſchluß: Nr. 26604. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß. Mannheim, 23. Auguſt 1895. Das Bürgermeiſteramt: Bräunig. Lemp. Eine ſtaatlich geprüfte Lehrerin, welche längere Zeit im Auslande thätig war, ertheilt bei mäßigem Honorar gründlichen Unterricht im Engliſchen, Franzöſiſchen, ſowie ſik 71691 in der Muſik. Marie Nebinger, +6, 16, 3. Stock, Ringſtraße. Unterricht in d. klaſſ. Sprachen geſucht Off, u. Nr. 71988 an dis Expevition. Gr. Bad. Staatstiſenbahnen. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Wilhelm Fiſcher, Inhabers der Firma Kippenhahn E Fiſcher Fahier, ſoll mit Genehmigung des Gerichts die Schlußverthstlung erfolgen Bei derſelben ſind 261 M. 90 Pfg⸗ bevorrechtigte und 8588 M. 84 Pfg. unbevorrechtigte Forderungen zu berückſichtigen. Der verfügbare Maſſenbeſtand beträgt nach Abzug der beworrech⸗ tigten Forderungen 5514 M. 38 Pfg. Mannheim, 6. Septemder 1895. Der Konkursverwalter; Tilleſſen, Rechtsanwalt. 72251 Heuſubmiſſion. Wir eröffnen hiermit eine Sup⸗ miſſton auf 72118 ca. 10,000 Centner prima Wieſenhen lieferbar franco Viehhof Mann⸗ heim innerhalb 10 Wochen. Angebote auf dieſe Tieferung ind bis längſtens Montgg, 16. September d.., Vormittags 11 Uhr verſchloſſen und mit der Aufſchrift „Heuſubmiſſton“ verſehen, bei unterzeichneter Stelle einzureichen, an welchem Zeitpunkte die Eröff⸗ nung derſelben in Gegenwart etwg erſchtenener Submittenten erfolgt. Es werden auch Offerten auf klei⸗ nere Mengen berückſichtigt. Das Angebot kritt erſt nach Umfluß von 8 Tagen, vom Eröffnungs⸗ termine an gerechnet, uns gegen⸗ über außer Kraft. 72118 Mannheim, 2. September 1895. Städt. Schlacht⸗ und Viehhof. Der Direktor: 5 Fuchs. Juktermehl⸗Lieferung. Auf dem Submiſſionswege ver⸗ geben wir die Lieferung von 300 Etr. prima Futtermehl theilweiſe lieferbar nach unſerer Wahl. 72115 Angebote mit Muſtern ſind bis längſtens Montag, 16. September d.., Vormittags 11 Uhr verſchloſſen und mit der Aufſchrift „Futtermehllieferung“ verſehen, bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen, an welchem Zeitpunkte die Eröffnung derſelben in Gegen⸗ wart etwa erſchienener Submift⸗ tenden erfolgt. Das Angeboß tritt erſt nach Umfluß von 8 Tagen, vom Eröffnungstermine an ge⸗ rechnet, uns gegenüber au Kraft. Mannheim, 2. September 1895. Städt. Schlacht⸗ und Viehhof, Der Director: Fuchs. „Heu⸗Lieferung, Auf dem Submiſſionswege ver⸗ geben wir: 2500 Centner prima Klee⸗Hen 2500 75„Wtieſen⸗Hen ſofort lieferbar franco Compoſt⸗ Nan bezw. Viehhofgeleiſe oder auhof. Als Gewicht wird dasfenige unſerer Fabrikwaage oder einer anderen ſtädt. Waage der Berech⸗ nung zu Grunde gelegt. Offerten mit entſprechender Auf⸗ ſchrift ſind längſtens bis Montag, 16. Sept. 1895, Vormittags 12 Uuhr auf unſerem Büreau im ſtäptiſchen Bauhofe franco einzureichen, zu welchem Zeitpunkte die Gröffnung derſelben in Gegenwart etwa er⸗ ſchienener Submittenten erfolgt. Angebote treten erſt nach Um⸗ fluß von 8 Tagen, vom ECröff⸗ nungstage an gerechnet, uns gegenüber außer Kraft. 72288 Die Verwaltun der ſtädt. Abfuhranſtalt. II. Ankündigung. In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung wird den Maurerpolier Jofef Müller Eheleuten die nachver⸗ zelchnete Liegenſchaft am Dienſtag, den 17. September, Nachm. 3 Uhr im Rathhauſe dahter öffentlich verſteigert, wobei der endgiltige Zuſchlaͤg erfolgt, wenn der 0 Ungspreis auch nicht geboten wirß. Beſchreibung der eee Das dreiſtöckige ohnhaus Nr. 10 in der kleinen Wallſtadt⸗ ſtraße hier mit liegenſchaftlicher Zugehör, begrenzt von Sebaſtſan Capallo, Wilhelm Nenninger Ehe⸗ leuten und Heinrich Lanz taxirt zu Mk. 19000. 51 Mark. Die teigerungsbedingungen können bei dem Unterzeichneten eingeſehen werden. 7222 Mannheim, den 2. Sept. 1895. Großh. Notar. Eſchbach. Kohlenlieferung. Die hieſtge Gemeinde bedarf circa 600 Zentner Ruhrkohlen erſter Qualität und foll die Lieferung im Submiſſionswege vergeben werden. Angebote hierauf wollen unter Pr angabe längſtens bis Mittwoch, den 11. Sept. l. Is. auf dem Rathhauſe dahier ein⸗ gereicht werden. Feudenheim, 4. Sept. 1895. Der Gemeinderath: Bohrmann. 72084 Eine Wittwe vom Lande ni ein Kind in gute Pflege. 7 Näheres O 4, 12, 3. St, Naunheim, 7. September. 8. Seſte Seneral⸗Anzeiger Shmdgras⸗ erklle Zekanntmachun Verſteigerung. GES„Del bekannt macht Das diesjährige Ohmdgras von den kirchenärariſchen Wieſen auf der Gemarkung Hockenheim mit einem Flächengehalt von 216 na 22 4 5 e 75 85 Dienſtag, Mittwoch un on⸗ nerſtag, den 10., 11. und 12. September ds. Is., jeweils Morgens 8½ Uhr beginnend, im Rathhauſe zu Hockenheim loosweiſe öffentlich verſteigert: am 10. von den oberen Bach⸗ wieſen, den Allmend⸗ u. Bühler⸗ wieſen, den Wieſen im Herren⸗ teich, im Altwaſſer und der Wür flache; am 11. von den Breitwieſen, Neu⸗ wieſen, Rheinſtrang, Krumblach, Plankſtadter Erbbeſtandswieſen, Katzengraben, Friedrichsfelder Allmendwieſen, den Nummern⸗ und Schießerwieſen; am 12. von der Kirſchbäch, den Hubwieſen, Neunlöcherwieſen, Wildpretspfad und Strang⸗ wieſen. Nähere Auskunft ertheilen Güteraufſeher Seßler in Hocken⸗ heim und Wieſenaufſeher Jünger in Ketſch. Mannheim, 3. September 1895. Evangeliſche Collektur: u ch. 7212²1¹ Ireiwillige Verſteigerung. Am Mittwoch, 11. Seßt. d.., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Auftrage der Fräu⸗ lein Emma Myrbach in deren Wohnung Q2, 10, 2. St. wegen Geſchäftsgufgabe: Lange u. kurze Strauß⸗„Phantaſie⸗ u. Eremfedern, Blumen, Bänder, Sammt und Seideſtoffreſte, garnirte u. ungar⸗ nirte Hüte, 1 Waarenſchrank mit Glasthüren, 2 dreiarmige Gaslüſt⸗ re, 1 Gashänglampe, u. 1 Steh⸗ lampe, gegen Baarzahlung öffent⸗ lich verſteigern. 72309 Mannheim, 6. September 1895. Futterer, Gerichtsvollzieher Q 4, 5. Heffentliche Verfleigerung. Am Dienſtag, 10. Sept. d.., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 die Verſteigerung der zur Konkurs⸗ maſſe des J. Koch's Nachfolger hier gehörigen Waaren fortſetzen. Mannheim, 6. September 1895. Futterer, 72307 Gerichtsvollzieher, Q 4, 5. Iwangs⸗Verſteigerung. Am 72308 Dienſtag, 10. September d.., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 im Vollſtreckungswege: 1 Spiegelſchrank, 1 Waſchkom⸗ mode mit Marmorplatte, 1 Nacht⸗ tiſch, 5 Bildertafeln, 2 Kommoden, 1 Nähtiſch, 1 Chiffonier, 1 Sek⸗ retär, 1 Sopha, 1 Klapptiſch, 1 Spiegel, 1 Regulateur, 1 Pfeiler⸗ kommode und 1 Klavier gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 6. September 1895. Futterer, Gerichtsvollzieher, Q 4, 5. Kein Kindergeschrei! Krieger-Verein. Montag, 9. Sept d.., Abeuds 9 Uhr G findet zur Feier des eburtstages Sr. Kgl. 5 50 des Großherzogs im Vereinslokal:„Zur Stadt Lück“ Tamilien-Abend ſtatt mit reichem Programm. Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der I. Vorſtand: Seiler. 72279 Liederhalle. Samſtag, den 7. Sept. Abends 9 Uhr zu Ehren unſeres Mitgliedes D. W. 72094 Gemüthl. Zuſammenkunft bei Mitglied Rück, Liedertafel. Der Vorſtand. Refourte⸗Geſellſchaft. Die Bibliothek iſt wieder geöffnet. 7215¹ Der Vorſtand. Arb.-Fortb.-Verein R 3, 14. ee den 8. d. Mts., Abends 8 Uhr zur Feier des Geburtsfeſtes Seiner Königl. Hoheit des Großherzogs Theatralische Abend-Unterhaltung im Lokal. Zur Aufführung gelangen die beiden Luſtſpiele: „Einer muß heirathen,“ und „Blind geladen.“ Zu zahlreichem Beſuche ladet höflichſt ein 72196 Der Vorſtand. Velocipediſten Verein Mannheim, Sonntag, 8. September 1895 Frühtour nach Waghäusel. Abfahrt 6 Uhr früh vom Bahn⸗ hofsplatz. 72804 Um zählreiche Betheiligung er⸗ ſucht Der Fahrwart. Keine schlaflosen Nächte Keineenglischekrankheit mehrl Gute Knochen- u. Zahnbildung! Dr. med. Wasmuth's Patent- Gesundheits- Sauger mit Nährpatrone empfehlen 71213 Hlill c Müller Telefon 576. 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Klauier⸗Anterricht wird gründlich ertheilt. 71700 M 2, 1 1 Stiege h. in dienſtlichen Angelegenheiten au jedem WMochentage, jeweils Vormittags von 11—12 Uhr in ſeinem Amts⸗ zimmer— Friedrichsſchule— zu ſprechen iſt. 71705⁵ Mannheim, 29. Auguſt 1895. Das Rekkorat der Volksſchulen: Dr. Sickinger. Bekanntmachung. Wir haben beſchloſſen, auch in dieſem Jahre für die Friseur u. Parfumeur Mannheim garantirt unschäd- liches Mittel ergraute Haare dauernd schwarz, hohen 1 85 0 im Ballhauſe einen Betſaal einzurichten. braun und blond zu färben. Der Beſuch des Gottesdienſtes daſelbſt ſteht, ſoweit der Raum Meinen Separat-Färbesalon es geſtattet, ſowohl den Erwachſenen, als auch der Jugend bringe hiermit in empfehlende Frin- frei. Das Recht auf einen feſten Platz[wird jedoch nur nerung. 70874 durch Vorzeigen einer auf unferer Kanzlei F 2, 14 gelöſten Eintrittskarte nach feſtgeſetzten Taxen begründet. Mannheim, den 4. September 1895. Der Synagogenrath: Simon Bensheim. Meine Sprechſfunden haben wieder begannen. Kirchen⸗Anſagen. Evangel.⸗prsteſt. Gemeinde. Sonntag, den 8. September 1895. Trinitatiskirche. Morgens ſ9 Uhr Predigt. Stadtvikar Eiſinger. Morgens 10 Uhr Predigt. Herr Skadt⸗ 72225 pfarrer Ahles. Morgens 11 Uhr Chriſtenlehre. Herr Stadt⸗ L pfarrer Ahles. Nachmittags 2 Uhr Chriſtenlehre. Herr F. H. Messer, ee e Abends 6 uhr Predigt Herr Stadt⸗ 7 5 1 vikar Eiſinger. Spetialant für Ohren⸗, Aaſen⸗ und Halsleiden. ee Morgens 9 Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ pfarrer Hitzig. D 3, 12. 72¹103 Lutherkirche Morgens 9½ Uhr Predigt. 185 Stadt⸗ pfarrer Simon. Morgens ½11 Uhr Chriſtenlehre. Herr Stadtpfarrer Simon. „Friedenskirche. Morgens 9¼ Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ vikar Hofheinz. Diakoniffenhauskapelle. Morgens 11 Uhr Predigt. Herr Pfarrer Herrmann. Abends 8 Uhr Predigt. Herr Pfarrer Herrmann. Communion, Vorbereitung unmittelbar vorher. Montag, den 9. September 1895. Trinitatiskirche. Zur Feier des Geburtsfeſtes Seiner Königl. Hoheit des Großherzogs: Feſtgottesdienſt. Morgens 9½ Uhr Predigt. Herr Stadtpfarrer Simon. Stadtmiſſion: Evangeliſches Pereinshaus,( 2, 10. Sonntag Vormittag 11 Uhr Sonntagsſchule. Nachm. 8. Uhr Predigt, Herr Stadtvikar Hofheinz. Montag Abend 8¼ Uhr Bibelſtunde des Männer⸗ und Aee Svereins. Mittwoch Abend 8½ Uhr allgemeine Bibelſtunde, Herr Stadtvikar Eiſinger. Donnerſtag Abend 81, Uhr Schriftbe⸗ trachtung im Jünglingsverein, jüngere Abtheilung. Kinderſchule, Traitteurſtr. 9b. Sonntag Abend s Uhr allgemeine Bibelſtunde. Herr Stadtvikar Eiſinger. Abend 8¼ Uhr allgemeine Bibelſtunde. Herr Stadtmiſſionar Krämer. Altkatholiſche Gemeinde. Sonntag, den 8. September, um 10 Uhr Gottesdienſt. Montag, den 9. September, zur Feier des Geburtsfeſtes Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs, um 10 Uhr Feſtgottesdienſt. Kathol. Kirche der Neckarvorſtadt. Samſtag, 7. Sept. Abends ½8 Uhr Salve. (Feſt Mariä Geburt). 7 Uhr Früh⸗ Sonntag, 8. Septbr. meſſe. ½9 Uhr hl. Meſſe. ½10 Uhr Predigt und Amt. ½3 Uhr Vesper. 5 Montag, 9. Septbr.(Geburtsfeſt Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs Friedrich). ½10 Uhr Amt und Te deum. In der Synagoge. Montag, den 9. Septbr., Vormittags 9iſ. Uhr(Feier des Geburtsfeſtes Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs) Feſtpredigt. Herr Stadtrabbiner Dr. Steckelmacher. Naclruſ. Am 4. September verſchied im 78. Jahre ſeines ſegensreichen Lebens unſer hochverehrter Senior⸗Chef Herr Ulius Hirschhomn Wir betrauern in dem Dahingeſchiedenen einen väterlichen Freund und Berather, dem wir, als Vorbild jeder bür gerlichen Tugend, ein treues Andenken bewahren werden. 72310 Das Perſonal der Firma Julius Hirſchhorn. Wureau und Wohnung befinden ſich nunmehr SZ, 7, 2 Treppen Dr. Hermann Ehertsheim, Rechtsanwalt. 72²⁴q Dr. Ludwig Löhr, P 6, 2324 Ist zurückgekehrt. 72087 Rhein⸗Dampfſchifffahrt. Milüiſhe 1. Düſſeldorfer Geſellſchaft. Von Montag, den 9. cr. ab findet die zweite Abfahrt von hier, ſtatt Nachm. 1, bereits um 212 Uhr Mittags ſtatt. Mannheim, den 7. September 1895. 7228 8 Die Agentur. Tanz-Lehr-Institut Lüner Mannbheim—fleidelberg.) Inſtitut, Maeh u. ſchönſtes Unterrichts⸗ Lokal Mannheim. Geöffnet für die Herbſtſaiſon ſeit 1. September a. c. Gefl. An⸗ meldungen werden in p 1, 1(Cigarrenladen) oder B 2, 10(Privat⸗ wohnung) entgegengenommen. 72274 a LünersWalzer iſt geradezu volksthümlichl einſte Referenzen.— Separatelintervicht zu jeder Tageszeit. N5B. Zur Betheiligung an einem Privat⸗Curſe werden noch einige Damen ergebenſt eingeladen. Meine Nohnung befindet ſich jetzt 71841 E 1, A, 1 Treppe. Dr. Felsenthal. pract. Atzt 1. Kinderarzt. Sprechſtunden—10— Uhr. Mannheimer Zuſchneide⸗ Lehranftall T 1, 14 Inſtitut für wiſſenſchaftliche moderne Zuſchneidekunſt u. Mode. Beginn neuer Kurſe jeden Tag. Schnittmusterausgabe Jean Bärmann, akadem. Lehrer der Zuſchneidekunſt. 69398 Wollweiter Hecl garantirt rein und bekömmlich wird rvowm Glasfaß à 50 Pfennig per Glas ausgeſchenkt im Ffadtpark Mannheim. 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September 1895. 72259 jeder Tageszeit. 63139 Beſtrenomirteſte 67191 Danksagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem uns ſo ſchwer betroffenen ſchmerzlichen Verluſte unſerer lieben Gattin, Mutter, Tochter, Schwieger⸗ tochter, Schwägerin, Enkelin und Tante Frau Regina Mavyer, geb. Steig erwald ſagen wir unſern tiefgefühlten Dank. 7281¹ Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Mannheim, den 6. September 1895. Die Beerdigung findet Sonntag, den 8. September, Nachmittags 5 Ugr ſtatt. Münchner Kochelbräu. FTCC(ͤͤ Mannheim, 7. September. Seneral-Anzeiger: T. Seite F enerwehr. Die Verleihung von Auszeichnungen an Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr betreffend. Am Geburtsfefſte Sr. Kgl. Hoheit 5 des Großherzogs Montag, 9. Sept., Vormittags ½2 Uhr im Räthhausſaale— findet die Usberreichung des von Sr. Königl⸗ Hoheit verliehenen Ehrenzeichens für 25jährige Dienſte bel der frei⸗ willigen Feuerwehr an einen unſerer Kameraden ſtatt. Ferner wird das Ehrendiplom für 12jährige Dienſtzeit an mehrere. Mitglieder des Corps übergeben. Diejenigen Kameraden, welche vorher dem Feſtgottesdienſt dieſes Nr in der Jeſuitentirche— anwohnen wollen, mögen ſich nach 9 Uhr auf dem Schillerplatz einfinden. Abends ½9 Uhr anfangend Feſtbankett im reſervirten Saale des„uxhof“ 72234 Mannheim, den 6. September 1895. Der Verwaltungsrath: W. Bonquet. ellſchaft. Sonntag, 8. September Außerordentliches Kranzſchieß en auf Feld⸗ u. Standſcheibe kommen * je 3 Kränze und auf Jagd⸗ und Piſtolenſcheibe je 1 Kranz zur Vertheilung. Aufang 2 Uhr. Schluß 6 Uhr. 12770 Der Vorſtand. Erſter Mannheimer Veteranen⸗ Sterbkaſſe⸗ und Sparverein. Das Geburtsfeſt Ir. Agl. Hoheit des Srußherzngs. feiert unſer Verein Sonntag, den 8. dſs., Nachm. 4 uhr beginnend, in den geräumigen Lokalſtäten der Bahnhofwirthſchaft im Centralgüterbahnhof. Unſere Kameraden, nebſt werthen Familienangehörigen werden ebeten, ſich recht zahlreich daran zu belheiligen. Der Vorstand. Militärverein Mannheim.9 Einladung und Feſtordnung zur Vorfeier des Geburtstages Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Baden verbunden mit dem V. Stiftungsfest des Militärvereins Sonntag, den 8. September 1895, Abends 7 Uhr im großen Saale des Saalbaues Musikalische und theatralische Aufführungen, Reden und allgemeine Gesänge. — Hierauf: Fest- BAal1I1. Mannheim, den 4. Septbr. 1895. 72208 Der V orstan 6. Süängerbund. Samſtag, den 7. Septbr., Aufaug 8 Uhr Abends Tamilien-Abend. Gartenfest mit Tanz in den vereinigten Parterrelokalitäten des„Ballhauſes“, 7212² Der Vorſtand. unncner Ruderverein Amieitia. Sonntag, den 8. September, Nachm. 3 Uhr beginnend, findet ein internes Dauerrudern ſtatt— Abfahrt und Ziel am Bootshaus E verbunden mit 72208 bartenfest und Concert, wozu wir unſere verehrl. Mitglieder mit Familienangehörigen u. Freunde höflichſt einladen. Der Vorstand. 00 den 15. September, Nachm. halb 3 Uhr Großes Spätjahrs⸗Wettfahren auf der nächſt dem Schießhauſe gelegenen Wettfahrbahn des „Velociped⸗Club“ Maunheim. U..: Meisterschlafts-Fahren von Baden. Dreissig-Kilometer-Fahren. Während des Rennens CONCERT. eiſe der e im Vorverkauf: bei den 1 Georg Ables 9. ſechf. 0 85 Maritz Herzberger, E 3, 17, Carl Friedr. 'stgile. 0 3, 5 8. N. Ruedin, I I, 2. Reſervirter Platz und Faortaliatz Mk..80, I. Platz 90 Pfg., II. Platz 40 Pfg., Neckar⸗ damm 25 Pfg. Preiſe ber Plätze am eſtag an den Kaſſen: Reſervirter Platz und Sattelplatz Mk..—, I. Platz Mk..—, II. Platz 50 Pfg., eckardamm 30 Pf 75 5 Preisvertheilung mit darauffolgendem Abends 8 Uhr: in den Sälen des Badner Hofes. Vorſchlüge für Ae So Tk⸗ führende können bis 12. September g. c. bei unſerem 1. er Herrn C. Leitzig und im Lokal eingereicht werden. 22226 Näheres durch Plakate und Programme. Montag, 9. Sept., Nachm. Uhr, Maunheimer Parkgeſellſchaft. Sonntag, den 8. September, Nachm.—7 Uhr Grosses CONCERT der Kapelle Petermann. Zur Vorfeier des Geburtsfeſtes Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs Friedrich von Baden: Abends—11 Uhr Grosses CONCERT. Italieniſche Nacht. Zeleuchtung der Parkanlagen. Abends—11 Uhr Zwei große Concerte der Kapelle Petermann. Direction: Herr Kapellmeiſter Petermann. Eutree an beiden Tagen 20 Pfg. Abonneuten frei. 72164 Der Vorstand. Zur Stadt Aachen, D 5, II. Bringe mein 71334 Prima Lagerbier helles und dunkles, aus der Brauerei H. Schwarz in Speyer in empfehlende Erinnerung. Kalte u. warme [Spetſen zu jeder Tageszeit. Mache beſonders auf prima Leberknödel mit prima Sauerkraut aufmerk⸗ ſam. J. Fasel. fiestauräliol Jch uUtz,„zum Pfauen“ am Strohmarkt 3 72032 empfiehlt ſeine Specialität in Bad. Weinen: Der beliebte Markgräfler, Durbacher(Weißherbſt), Ortenberger Glevner, Kaiſerſtühler Rothwein. SSr SSOSSSSSSSSs Wein- und Bier-Restauration AZum Schwarzwald, D3, 3 0 vormals Stuhlfauth. Abonnenten⸗Annahme. Porzügl. Zedienung. 0 i E. 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