Telegramm⸗ Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nt. 2602. Abonnement 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monuatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quarxtal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗ Nummern 5 Pfg. E 6, 2 (Badiſche Volkszeitung.) Mannheimer Journal. der Stadt Mannheim und Um gebung. (105. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Seleſeute uud verbreitettte Zeitung in Mannheim and Amgebung. Auztiger (Mannheimer Volksblatt.) Berantwortlich: für den polit. und allg. Theil: Chef⸗Redakteur Herm. Meher. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). (Das„Mannheimer Journa!“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. E 6, 2 Nr. 267. Abe onnements⸗Einladung. Der „General-Anzeiger“ (Maunheimer Journal) ſteht auf dem Boden einer nationalen und liberalen Politik, beſpricht in Leitartikeln die brennenden Tagesfra ben und erſtattet Bericht über die politiſchen Weltbegebenheiten. Eine beſondere Pflege läßt der „General-Anzeiger“ ſeinem lokalen Theile angedeihen und widmet den Vorgängen in Stadt und Land eingehende Bericht⸗ erſtattung. Kunſt und Wiſſenſchaft, insbeſondere die Aufführungen des Mannheimer Hof⸗ und Nationaltheaters, hie⸗ ſige und auswärtige Konzerte finden im„General⸗Anzeiger“ prompte und ausführliche Beſprechungen. Das Feuilleton und der übrige unterhaltende Theil des„General⸗ Anzeigers“ iſt anerkannt reichhaltig und hochinter⸗ eſſant. Der Handelstheil des„General⸗Anzeigers“ bringt die Berichte der Mannheimer und Frankfurter Börſe, ſowie ſonſtige wichtige Handelsnachrichten und Schifffahrts⸗ „erichte. Ganz beſonders aber machen wir auf unſeren in letzter Zeit erheblich vermehrten telegraphiſchen Depeſchendienſt * aufmerkſam, wodurch wir in den Stand geſetzt ſind, unſere Leſer in ſchnellſter Weiſe von allen wichtigen Vorgängen zu unterrichten. Der„General⸗Anzeiger“ koſtet bei unſerer Expedition E 6, 2, bei den Trägerinnen(ausſchließlich Trägerlohn) und bei unſeren Agenten monatlich nur 60 Pfennig. Durch die Poſt bezogen ohne Romanbeilage(Nr. 2602) 2 Mark 30 Pfennig. Durch die Poſt bezogen mit Romanbeilage(Nr. 2603) 2 Mark 85 Pfennig(am Schalter abgeholt), 3 Mark 25 Pfennig(frei ins Haus geliefert). Bei der großen Verbreitung des„General⸗ Anzeigers“ in Stadt und Land iſt er ein Juſertions⸗ Organ allererſten Ranges. Der„General⸗Anzeiger“ iſt Amts⸗ und Kreis⸗ verkündigungsblatt. Expedition und Redaktion E 6, 2. 2 Zu den Handelsverträgen. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ beſpricht den von der„Kreuzzeitung“ im Auszug abgedruckten, gegen die Handelsverträge gerichteten Artikel des Führers des Oberbayeriſchen Bauernbundes Dr. Ratzinger. Die „Norddeutſche“ legt dar, daß, als der Handelsvertrag mit Oeſterreich⸗Ungarn in Kraft trat, den Vereinigten Staaten keinerlei neue Zugeſtändniſſe hinſichtlich der Meiſtbegünſtigung von Deutſchland gemacht worden ſind und daß noch weniger die Union ein deutſches Zugeſtänd⸗ niß unentgeltlich erhalten hat. Das Blatt führt aus, daß die Handelsverträge, welche vor der Begründung des Nordd. Bundes und des deutſchen Reiches Seitens Preußen und der deutſchen Seeuferſtaaten mit der Union geſchloſſen ſind, naturgemäß auch für das deutſche Reich gelten müſſen. Es wäre praktiſch undurchführbar geweſen, die nordamerikaniſchen Produkte im übrigen Deutſchland dem allgemeinen Tarif zu unterwerfen, wenn man ſie in den deutſchen Küſtenſtaaten zu den ermäßigten Zöllen zu⸗ laſſen mußte. Es wäre nichts übrig geblieben, als zwiſchen den deutſchen Küſtenſtaaten und dem übrigen Deutſchland eine Zollſchranke zu ziehen. Ferner konſtatirt die„Norddeutſche“, daß bei den Reichstagsverhandlungen über den Handelsvertrag mit Oeſterreich⸗Ungarn ſeitens des damaligen Reichskanzlers keineswegs erklärt worden iſt, einen Handelsvertrag mit Rußland nicht abſchließen zu wollen. Rußland wurden die deutſchen Zollermäßigungen erſt eingeräumt, nachdem es bezüglich ſeines Zolltarifs große Zugeſtändniſſe gemacht hatte, Zugeſtändniſſe, deren Wichtigkeit für das deutſche Erwerbsleben ſeitdem durch die Erfahrung beſtätigt und von den betheiligten Seiten hinreichend anerkannt worden iſt.„Die Darſtellung der„Kreuzzeitung“, als ob Graf Caprivi genöthigt geweſen wäre, die Ermäßigungen ohne Weiteres auch Rußland einzuräumen und als ob er ſich hierbei mit früheren Zuſicherungen in Widerſpruch geſetzt habe, iſt alſo durchaus unrichtig.“ Montag, 30. September 1895. Zur Charakteriſtik der Sozialdemokratie. Von dem Berliner Triumvirate Bebel⸗Liebknecht⸗ Singer, das zur Zeit in der deutſchen Sozialdemokratie den Ton angibt, iſt, wie der„Hannov. Cour.“ ſchreibt, vielleicht nur Bebel einigermaßen aus wirklicher Ueber⸗ zeugung Sozialdemokrat. Herr Liebknecht wählte, als er ſich durch ſeine Theilnahme am badiſchen Aufſtande die juriſtiſche Laufbahn verpfuſcht hatte, den Agitatoren⸗ beruf und iſt durch dieſen allmälig in die Arme der Sozialdemokratie geführt worden, wobei er es ja nach und nach zu einer recht einkömmlichen Stellung gebracht hat. Von Singer ſteht es feſt, daß ihn hauptſächlich der Ehrgeiz, eine politiſche Rolle zu ſpielen, zum Sozial⸗ demokraten gemacht hat, und mit Hilfe ſeiner finanziellen Mittel iſt es ihm ja auch gelungen, in der„Proletarier⸗ partei“ eine Stellung zu erreichen, wie er ſie in keiner andern Partei je erreicht hätte. Er führt jetzt bekannt⸗ lich das große Wort, hat aber dabei öfter ſchon das Pech gehabt, ſich arg zu verhauen. So hat er füngſt, wie berichtet worden iſt, in einer ſozialdemokratiſchen Wählerverſammlung in Berlin mit dem ihm eigenen Bruſtton der Ueberzeugung verkündet:„Wir halten feſt an den Laſſalleſchen Worten: Uns gegenüber ſind ſie alle eine raktionäre Maſſe.“ Dieſelben Worte wurden 1875 in das Gothaer Parteiprogramm aufgenommen, aber ſofort von Karl Marx in einem Schreiben an Bebel und Liebknecht als„Unſinn“,„Impertinenz“ und„wohlfeile Flegelei“ bezeichnet. Bebel und Liebknecht haben freilich von dieſem Marxſchen Briefe nie etwas verlauten laſſen, bis ihn vor etwa vier Jahren der nunmehr verſtorbene Friedrich Engels, der eine Abſchrift beſaß, in der ſocial⸗ demokratiſchen Wochenſchrift„Die Neue Zeit“ veröffent⸗ lichte. Marpx ſchreibt darin über den Gothaer Programm⸗ punkt, daß gegenüber der Socialdemokratie alle anderen Parteien nur„eine reaktionäre Maſſe“ ſeien: „. Von dieſem Geſichtspunkte iſt es alſo wieder Unſinn, daß ſie(nämlich die Mittelſtände,) zuſammen mit der Bourgeoiſie und obendrein den Feudalen, gegen⸗ über der Arbeiterklaſſe„nur eine reaktionäre Maſſe bilden.“ Hat man bei den letzten Wahlen Handwerkern, kleinen Juduſtriellen ꝛc. und Bauern zugerufen: uns gegenüber bildet ihr mit Bourgeois und Feudalen nur eine reaktionäre Maſſe? Laſſalle wußte das commu⸗ niſtiſche Manifeſt auswendig, wie ſeine Gläubigen die von ihm verfaßten Heilsſchriften. Wenn er es alſo ſo grob verfälſchte, geſchah es nur, um ſeine Allianz mit den abſolutiſtiſchen und feudalen Gegnern wider die Bourgeoiſie zu beſchönigen. Im obigen Paragraph wird nun zudem ſein Weisheitsſpruch an den Haaren herbei⸗ gezogen, ohne allen Zuſammenhang mit dem verball⸗ hornten Citat aus dem Statut der Internationalen. Es iſt alſo hier einfach eine Impertinenz, und zwar keineswegs Herrn Bismarck mißfällige, eine jener wohl⸗ feilen Flegeleien, worin der Berliner Marat macht.“ Alſo nach dem Ausſpruche des Begründers der Sozialdemokratie, auf den heute noch die Bebel, Singer und Liebknecht ſchwören und den ſie beim Tode Friedrich Engels wieder als den unfehlbaren Propheten ihrer Lehre gefeiert haben, iſt das, was Herr Singer als beſondere Weisheit von Neuem wieder verkündet hat,„Unſinn“, „Impertinenz“ und„wohlfeile Flegelei“. Das genügt! Vom Wiener Gemeinderath. In der öſterreichiſchen Reichshauptſtadt haben nun in der That die Antiſemiten die überwiegende Mehrheit des Gemeinderaths auf ihre Seite gebracht. Es entſteht nun, ſo ſchreibt mit Recht die Berliner„Nat.⸗Ztg.“, für die Liberalen die ernſte Frage, wie ſie ſich zu dieſer Sachlage ſtellen wollen. Der unglückliche Gedanke einer Abſtinenz⸗Politik, der eine Zeit lang aufgetaucht war, ſcheint aufgegeben zu ſein. Bisher hat eine ſolche, die gerade in Oeſterreich bekanntlich ſchon wiederholt von den verſchiedenſten Parteien verſucht worden iſt, für die⸗ jenigen, die ſie unternahmen, noch niemals gute Früchte gezeitigt. Wollten die Liberalen ſie im vorliegenden Falle treiben, ſo würde ſich dieſe Erfahrung nur wiederholen. Sie könnten damit nichts erreichen, als höchſtens die nochmalige Auflöſung des Gemeinderaths, die nicht nur neue Wirren heraufbeſchwören würde, ſondern ihnen auch Angeſichts der ſoeben kundgewordenen Stimmung der Bevölkerung neue und vielleicht tödtliche Verluſte zufügen müßte. Ihr Fuhrer, der frühere Bürgermeiſter Dr. Richter hat ſich denn auch entſchieden gegen jede derartige Politik ausgeſprochen; nach ſeiner Anſicht muß die liberale Partei jedenfalls in (Celephan⸗Ar. 218.) den Gemeinderath eintreten und abwarten, wie ſich die neue Regierung zu den Antiliberalen ſtellt, ſowie ferner, ob Dr. Lueger die kaiſerliche Beſtätigung erhält. Nur wenn der Partei das Verbleiben im Gemeinderathe durch beſtimmte Vorgänge unmöglich gemacht würde, bürfte ſte aus der Stadtvertretung ausſcheiden. Es iſt im Uebrigen noch nicht einmal ſicher, ob nicht die Antiliberalen der Frage der Beſtätigung Dr. Luegers dadurch aus dem Wege gehen, daß ſtie zum erſten Bürgermeiſter einen Strohmann wählen und Dr. Lueger zum Vicebürger⸗ meiſter machen, der keiner Beſtätigung bedarf. Als ſcharf kontrolirende Oppoſition können die Liberalen auch in der Minderheit den kommunalen Intereſſen Wiens die werthvollſten Dienſte leiſten. Die Millenniumsfeier des ungariſchen Staates. Im Jahre 1896 wird in Ungarn das tauſendjährige Beſtehen dieſes Staates feſtlich gefeiert werden. Es iſt, wie wir einer uns vom hieſigen k. k. öſterr.⸗ungariſchen Konſulat freundlichſt übermittelten vorbereitenden Feſt⸗ ſchrift entnehmen, in der That von allen Geſchichtsſchrei⸗ bern feſtgeſtellt, daß Fürſt Arpad zu Ende des IX. Jahr⸗ hundertes im alten römiſchen Kulturlande Pannonien aus einem verworrenen Conglomerate lebensunfähiger Duodez⸗ länder einen kräftigen Staat geſchaffen. Dieſer Staat bewahrte bis zum Abſchluſſe eines Jahrhunderts ſeine von der Natur durch mächtige Gebirgszüge und Flüſſe markirten und ſchon vom Gründer beſetzten Grenzen; er trägt unentwegt den Stempel der ſtaatenbildenden Race Arpäds, die ſich nach beiſpielloſer Vergeudung ihres Blutes immer verjüngte und ſtärkte; er hat inmitten der unerbittlichen Vernichtungskämpfe der roheſten Fauſtrecht⸗ zeiten den vielſprachigen Urbewohnern und ſpäteren Ein⸗ wanderern ihre Idiome, Sitten und Gebräuche belaſſen und keinen einzigen Volkſtamm vergewaltigt; er bietet, durch die Mannigfaltigkeit der Glaubensbekenntniſſe ſeiner Bürger, ein leuchtendes Beiſpiel der immerdar geübten religibſen Toleranz; und er bildet auch heute, zwiſchen zwei großen Volksmeeren jenen Damm, der die Kultur des Weſtens ſo oft gegen die aſiatiſchen Sturzwellen ge⸗ ſchützt hatte. Im guten Bewußtſein einer mit unwan⸗ delbarer Treue und Selbſtaufopferung durchgeführten welt⸗ geſchichtlichen Miſſion und im feſten Vertrauen in ihre Zukunft wird nun die ungariſche Nation die tauſendſte Jahreswende der Gründung ihres europäiſchen Staats⸗ weſens feiern und wird ſich dieſe Feier in drei Haupt⸗ momente zergliedern: 1. die Millenniumsfeſtlichkeiten, in denen die kulturelle Miſſion und Bedeutung des ungariſchen Staates verſinnbild⸗ licht werden ſoll; 2. die hiſtoriſche Ausſtellung, in welcher die wichtigſten politiſchen und geiſtigen Phaſen einer tauſend⸗ jährigen Vergangenheit zur Darſtellung gelangen werden; 3. die moderne Ausſtellung, die berufen iſt, alle intellectuellen und wirthſchaftlichen Machtfactoren dieſes Reiches, dieſe feſten Garantien einer weiteren tauſendjährigen Epoche der Länder der heiligen Stefanskrone, in ihrer feſtgefügten Geſammtheit, 115 11 5 kraftſtrotzenden Schaffensfreudigkeit zu veranſchau⸗ ichen.— Was in Budapeſt im Jahre 1896 veranſtaltet wer⸗ den ſoll, iſt ſomit durchaus nicht ein banaler Bazar von landwirthſchaftlichen und induſtriellen Producten, ſondern eine großartige Millenniumsfeier, in welcher die Reminiscenzen welt⸗ und völkerbewegender Ereigniſſe von zehn Jahrhunderten wachgerufen, die geſammten Errungen⸗ ſchaften einer kräftig emporblühenden wirthſchaftlichen Organiſation überſichtlich dargeſtellt, die tauſendfältigen kulturellen Beziehungen eines vielgeſtaltigen Staats⸗ und Nationallebens in ihren greifbaren Manifeſtationen oder in Sinnbildern vorgeführt werden ſollen. Se. Maje⸗ ſtät Franz Joſeph., der Apoſtoliſche König von Un⸗ garn, übernahm das Protectorat der Feier. Für die Millenniums⸗Ausſtellung ſind u. A. auch Kunſtſchätze aus den Badiſchen Sammlungen zugeſagt worden. Die franzöſiſch⸗ruſſiſche Freundfchaft. Nachdem die Franzoſen die Anweſenheit ruſiſcher Gäſte bei ihren Herbſtmanövern zum Anlaß genommen haben, die franzöſiſch⸗ruſſiſche Freundſchaft wieder einmal in überſchwenglicher Weiſe zu feiern, ſcheint man jetzt auch in ruſſiſchen Regierungskreiſen das Bedürfniß zu em⸗ pfinden, dem franzöſiſchen Uebermuthe einen gelinden Dämpfer aufzuſetzen. Wie bereits mitgetheilt, meldet die „Times“ aus Wien, nach glaubwürdigen aus Petersburg eingegangenen Berichten werde die unmittelbare Folge der Unterredung des Fürſten Lobanow mit dem franzöſiſchen Miniſter des Auswärtigen Hanotaux die ſein, daß in 2. Seite. General⸗Anzeiger. Zukunft der Kaiſer von Rußland einen kontrolirenden Einfluß bei der franzöſiſch⸗ruſſiſchen Eutente ausüben werde. Die Sicherheit der Nachricht iſt zwar gewiß nicht über alle Zweifel erhaben, ſchon weil ſie von eng⸗ liſcher Seite aus verbreitet wird, aber möglich wäre es ſchon, daß die ruſſiſche Regierung der franzöſiſchen dentlich zu verſtehen gegeben hat, ſie beanſpruche im„Zweibunde“ die führende Stellung und behalte ſich die Beſtimmung darüber vor, wann ein Anlaß zu einem gemenſamen Vor⸗ gehen gekommen iſt. Die Nachricht widerſpricht nicht dem, was ſonſt ſchon über die Natur des Bündniſſes zwiſchen Rußland und Frankreich bekannt geworden iſt. In einem Augenblicke, wo Rußland im Begriffe ſteht, in Oſtaſtien eine aktivere Politik zu treiben, wo die Möglichkeit eines Zuſammenſtoßes mit Japan nicht ausgeſchloſſen iſt, kann es begreiflich erſcheinen, daß die ruſſiſche Regierung den franzöſiſchen Freunden die höfliche Mahnung ertheilt, von der Freundſchaft mit Rußland keinen voreiligen indiskreten Gebrauch zu machen für Zwecke, die mit den unmittelbaren Zielen der ruſſt⸗ ſchen Politik ganz und gar nichts zu thun haben. Für denjenigen Theil der Franzoſen, die in dem Abſchluß des Zweibundes nur den Zweck ſahen, Deutſchland zu demüthigen und es zur Rückgabe von Elſaß⸗Lothringen zu zwingen, weil man ſich allein nicht ſtark genug dazu fühlte, wird dieſer Dämpfer auf ihre Thatenluſt ohne Zweifel ſehr bald ernüchternd wirken; aber dieſe War⸗ nung iſt eine verdiente Antwort auf das in Frankreich ſeit einem Jahrzehnt übliche Wettkriechen vor der Gnade und Freundſchaft des Zaren. Den Franzoſen wird vor der ganzen Welt die beſchämende Thatſache vorgehalten, daß ſie in dem Zweibunde die untergeordnete Rolle ſpielen und daß ſie ſich ſtreng davor zu hüten haben, einen Streich zu begehen, der mit den augenblicklichen politiſchen Abſichten Rußlands nicht im Einklang ſteht. Die ruſſiſche Regierung iſt jetzt vor Allem beſtrebt, ſich für den Oſten die Hände frei zu halten, wo ein Zu⸗ ſammenſtoß in kürzerer oder fernerer Zeit mit Wahr⸗ ſcheinlichkeit zu erwarten iſt; da würde es ihr ſchlecht paſſen, wenn ſie mit einem Male durch den Uebermuth der Franzoſen gezwungen würde, ihre Streitkräfte auch nach der anderen Seite zu richten. So wird die nach Paris gerichtete Warnung verſtändlich. Zur Wahlbewegung. Mannheim, 29, Sept. Der Nationalliberale Bezirksverein der Schwetzinger Vorſtadt hielt geftern Abend in der„Kaiſershütte“ eine Verſammlung ab, die ſich eines überaus ahlreichen Beſuches und glänzenden Verlaufes erfreute. Der orſitzende des Bezirksvereins, Herr Stadtrath Reuling, eröffnete die Verſammlung, indem er in warm empfundener Anſprache den Erſchienenen dankte, insbeſondere den beiden Kandidaten, den Herren Stadtrath Dr. Clemm und Heinrich Hartmann, die Wichtigkeit der bevorſtehenden Wahl betonte und mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf die Kandidaten ſchloß. Sodann er⸗ griff Herr Stadtrath Dr. Clemm das Wort. In glänzenden Ausführungen dankte der Redner zu⸗ nächſt für das ihm durch die Aufſtellung zum Kandidaten bewieſene Vertrauen, das er nach Kräften zu rechtfertigen ſuchen werde, und legte ſodann ſeinen nationalliberalen Standpunkt dar. Er werde immer auf dem Plane ſein, wenn es gelte, den Monarchismus und die Macht⸗ ſtellung Deutſchlands, das Erbtheil Bismarcks, zu erhalten. Als liberaler Mann huldige er dem gemäßigten Fortſchritt, der eine Ifchat in Ausgeſtaltung unſerer Verfaſſung und Volkswirthſchaft in dem bewährten Sinne der letzten unter dem maßgebenden Einfluß der Nationalliberalen ſtehenden Dezennien anſtrebe. Ferner iſt der Redner für den Schutz aller Confeſſionen, für die Aufrechterhaltung der gemiſchten Schule, für Grleichterungen im Steuerweſen, für ſo⸗ genannte kleine Mittel zur Hebung der Landwirth⸗ ſchaft und für alle durchführbaren Maßregeln, die auf das Wohl der Arbeiter abzielen. Wie er in dieſem Sinne ſtets im Dienſte der Stadt gewirkt habe, werde er auch im Landtage wirken, wenn ihm das Wahlglück günſtig ſein ſollte, und ſtets die Intereſſen Mannheims im Einklang mit denen des geſammten Vaterlandes mit warmem Feuilleton. —Unter dem Schlagwart:„Fürſt Bismarck— ein Czeche“, tebt die„Nar. Pol.“ aus dem Neuhauſer Lokalblatt folgende Mittheilung:„Einer unſerer Bekannten fuhr unlängſt nach Reichenberg und kehrte daſelbſt in einem vornehmen Gaſthauſe ein. Er ſetzte ſich an einen Tiſch und aus dem an einem Nach⸗ bartiſche geführten Geſpräche erkannte er, daß es eine Czechiſche Geſellſchaft ſei. Ein Arzt, ein Doktor der Rechte und ein Fabrikant ſprachen von Bismarck. Einer von ihnen ſagte, daß der Urahne Bismarcks aus Böhmen ſtamme, daß er Duſchek hieß, daß er in einer Gemeinde in der Umgebung von Nachod wohnte, und daß ſich die Abſtammung Bismarcks in den Pfarr⸗ matrikeln der Nachoder Gegend herausfinden ließe. Der Arzt fügte hinzu, daß auch die Form des Bismarckſchen Schädels auf die Slayviſche Abſtammung hinweiſe. Es wäre nicht unintere⸗ ſſant, ſicherzuſtellen, ob der Mann von Blut und Eiſen, der Einiger Deutſchlands, wirklich Czechiſcher Abſtammung iſt.“ (Hierzu bemerkt die„Bohemia“: Gewiß wäre das recht intere⸗ ſſant, und noch intereſſanter wäre es, wenn die erwähnten Forſcher am Biertiſche und deren ſtiller Beobachter vollends noch herausbrächten, ob man den Altreichskanzler mit Rückſicht auf die„Form ſeines Schädels“ unter die Altezechen oder unter die Jungczechen einzureihen habe.) T General Sanſſier, der Gouverneur von Paris, iſt für die Franzoſen der„deſignirte“ Oberbefehlshaber im großen deutſch⸗franzöſiſchen Kriege der— hoffentlich noch recht fernen — Zukunft. Im letzten„Kriege im Frieden“, beim großen Manöver im Vogeſen⸗Departement, hat er ſchon über fünf Armeekocde„probekommandirt“. Derſelbe war 1870 als Oberſt Kriegsgefangener in Köln, wo er eines Tages mit ſeinem Adjutanten wegen Fluchtverdachts in dem Militärarreſt internirt und dann unker Bewachung nach Graudenz abgeführt wurde. Von dort iſt Sauſſier bekanntlich geflohen und über Polen nach Frankreich zurückgekehrt. Der„Graud. Geſ.“ theilt den Wort⸗ jaut des Steckbriefes mit, den der Oberſt und Feſtungs⸗ Kommandant von Kronhelm am 25. Dezember 1870 erlaſſen hat. Es heißt darin:„Dem hier intern. franz. Oberſt Sauſſier nom 41. Regiment iſt es gelungen, vermuthlich am 23. d. Mts. mit dem Sold. Koenig vom 5. frz. Drag.⸗Regt. aus hief, Feſtung zu entweichen. Signalement des p. Sauſſier: Statur ea, 5 Fuß 7 Zoll, kräftig, militäriſch; Haare: ſpärlich; Bart: Schnurr⸗ und kleiner Henri quatre, dunkel; Geſichtsfarbe: brünett; Geſichtszüge: energiſch; Bekleidung: Eiwil mit hohen Lederſtiefeln. Die Entwichenen haben wahr⸗ ſcheinlich die Tour nach der polniſchen Grenze reſp. durch Poſen, dunkel, oben⸗ Mannheim, 30. September. förderen.(Stürmſſcher Beifall.) Darauf erhoß ſſch Herr Heinrich Hartmann, um der Verſammlung ſeinen politiſchen Standpunkt darzulegen. Wenn das öffentliche In⸗ tereſſe rufe, ſo ungefähr führte der Redner aus, dürfe kein deutſcher Mann zurückſtehen.(Bravol) So habe auch er ge⸗ dacht, als ihm die ehrenvolle Kandidatur angetragen worden ſei, die er mit Dank für das damit gezeigte Verkrauen annehme. Er theile voll und ganz die von dem Vorredner dargelegten An⸗ ſchauungen und werde auch, falls er gewählt würde, in dem⸗ ſelben Sinne im Landtage arbeiten, damit die Entwickelung des Landes in dem bewährten Geiſte fortgeführt werde. Frei⸗ lich griffen die Gegner dieſen maßgebenden Einfluß der Nationalliberalen an mit dem Blick auf Württemberg, wo die Demokratie kange ungelöſt gebliebene politiſche Aufgaben jetzt ausführe. Mit Recht hob der Redner hierbei hervor, daß das, was jetzt in Württemberg geſchehe, in Baden von den Nationalliberalen ſchon längſt geſchehen ſei, aber unſere Demokraten wollten eben nur das gelten laſſen, was von ihnen ſelbſt ausgehe.(Anhaltender Beifall.) Weiter be⸗ ſprach Herr Hartmann in überaus glänzender Weiſe die Handwerker⸗ und Arbeiterfrage, trat für gerechtere Ver⸗ theilung der Steuer, namentlich der Grund⸗ und Häuſerſteuer ein, für Unterſtützung des Genoſſenſchaftsweſens, für obliga⸗ toriſche Gewerbekammern und freie Innungen, für alle Mittel, die auf größere Bewegungsfreihet abzielen, für eine Beſſerung des Submiſſionsweſens und für Schaffung möglichſt vieler Lebensgelegenheiten. Die eingehenden Darlegungen des Redners, der mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland ſchloß, fanden bei den Verſammelten lebhafteſten Beifall. Herr Oberinſpektor Wohlfahrt, der ſodann die Tribüne betrat, ſprach in begeiſterten Ausführungen von der gegen⸗ wärtigen großen Erinnerungszeit an den 1870er Krieg und betonte im treuen Gedenken derſelben die Nothwendig⸗ keit der ernſteſten Wahlarbeit für die beiden Männer, die durch ihre Leiſtungen im Dienſte der Stadt und ihre patriotiſchen Worte ſich als die rechten Kandi⸗ daten erwieſen hätten. Nach einer trefflichen Kritik der gegneriſchen Parteien widmete er ſein Hoch der national⸗ liberalen Partei. Herr Stadtverordneter Jakob Kuhn ſprach in zündenden Worten ebenfalls von den patriotiſchen Feſten der letzten Zeit. Jetzt gelte es, die Gelöbniſſe der⸗ ſelben in die That umzuſetzen, namentlich hier in Mannheim. Denn ganz Baden ſehe auf die hieſige Wahl, die eine der bedeutungsvollſten ſei. Es gelte, die nationalen Güter des Vaterlandes hochzuhalten, woran ber heutige Tag, an dem vor 25 Jahren die Uebergabe Straßburgs erfolgt ſei, beſonders ge⸗ mahne. Mit einem Hoch auf Kaiſer und Reich ſchloß Herr Kuhn ſeine glänzende, mit jubelndem Beifall aufgenommene Rede. Herr Reichstagsabg. Bafſermann, der darauf mit lautem App⸗ laus empfangen, auf der Tribüne erſchien, wies auf den Ernſt der Lage hin und auf die Nothwendigkeit, daß Keiner bei der Wahl zurückbleibe. Nur dann könne der Sieg errungen wer⸗ den. Zu den beſten Hoffnungen darauf berechtige aber der glänzende Verlauf der Verſammlung des Bezirksvereins, der den rechten Mann an ſeiner Spitze habe. Ihm, Herrn Stadt⸗ rath Reuling und dem Verein galt ſein Hoch. Gegen halb 12 Uhr ſchloß Herr Reuling mit Dankesworten an die Redner und Sänger die in jeder Beziehung herrlich verlau⸗ fene Verſammlung, wozu, wie hier ausdrücklich bemerkt wer⸗ den ſoll, eine Abtheilung des Sängerkreiſes unter Leitung des Herrn Hauptlehrers Reuter mit vorzüglichen Geſangsvor⸗ trägen weſentlich beitrug. Wir ſind überzeugt, daß die Schwetzinger Vorſtadt am 11. Oktober ihre Schuldigkeit thun wird. Seckenheim, 29. Sept. Geſtern Abend fand dahier im„Reichsadler“ eine zahlreich beſuchte nationalliberale Parteiverſammlung ſtatt, in welcher der Candidat der natio⸗ nalliberalen Partei, Herr Profeſſor Treibe r, ſein Programm entwickelte und außerdem die Herren Landtagsabgeordneter Klein von Wertheim und Prof. Dr. Koch von Heidelberg ſprachen. Die Verſammlung wurde durch Herrn Bürger⸗ meiſter Seitz von Seckenheim eröffnet, welcher die Anweſen⸗ den begrüßte und ſodann Herrn Prof. Treiber das Wort ertheilte. Dieſer, mit Beifall empfangen, führte zunächſt aus, daß er den Seckenheimern nicht unbekannt ſein dürfte; heute wolle er nur kurz darlegen, wie er ſich in politiſcher und wirthſchaftlicher Bedeutung zu den Fragen der Gegenwart ſtelle. Als Candidat der nationalliberalen Partei müſſe er wünſchen, daß diejenige Partei, welche ſeit 30 Jahren bei uns in Baden am Ruder ſei, es auch fernerhin bleiben möge, trotzdem ſchon oft geſagt worden ſei, daß dieſe Parkei reaktionäre Gelüſte zeige. Redner erklärte, daß er unbedingt auf dem Boden des Programms des Bundes der Landwirthe ſtehe; er iſt ferner für Einführung des direkten Wahlſyſtems, für die Reichsſteuerreform und die Erhaltung der gemiſchten Schulen. Bezüglich der Steuerfrage in unſerem engeren Heimathlande iſt Redner für Einführung einer Vemögensſteuer unter Abzug der Schulden. In der Grund⸗ und Häuſerſteuer, wie ſie jetzt beſtehe, liege vielfach eine Härte, da der Grund und Boden, namentlich bei uns in der Pfalz, zu hoch eingeſchätzt werde. Schleften, nach Oeſterreich zu genommen ꝛc.“ Alle Militär⸗ wie Eivilbehörden, ſowie rechſchaffene Preußen“ wurden erſucht, zu vigiliren und die Flüchtlinge zu arretiren, aber es war Alles erfolglos. Das„vermuthlich“ am 23. d. Mets.(23. Dezember 1870) in dem Steckbrief deutet ſchon an, daß die militäriſche Kontrole gegen Sauſſier nicht genügend ſtreng geweſen iſt. Oberſt von Kronhelm hat dafür büßen müſſen— obwohl S. zu denjenigen franzöſiſchen Offizieren gehört hat, die eine ehren⸗ wörtliche Verpflichtung nicht eingegangen waren. S. hatte vielmehr im Voraus erklärt, daß er jede Gelegenheit zur Flucht benutzen werde. Ueber dieſe berichtet der„Geſ.“ wie folgt: Am 23. Dezember 1870 Nachmittags machte Oberſt Sauſſter in Eivil ſeine gewohnte Promenade mit ſeinem Adjutanten und einem anderen franzöſiſchen Offtzier auf dem Feſtungsplatze, wo ſich das Courbiere⸗Denkmal befindet, als ein Schlitten vor⸗ fuhr. Der Oberſt verabſchiedete ſich kurz von ſeinen Begleitern, ſtieg in den Schlitten und fuhr als„Gutsbeſitzer“ ungehindert an dem biederen Wachtpoſten— dem das nachher ſchlecht be⸗ kommen iſt— vorbei durch das Niederthor aus der Feſtung heraus.„Monsieur le colonel est parti!“ war die lakoniſche Antwort, als am Morgen des 24. Dezember bei der Reviſion der Kaſematte das Fehlen des Oberſten bemerkt und dem Kommandanten gemeldet wurde. Es war Saufſter unterſagt geweſen, in die(etwa ½ Stunde von der Feſte entfernte) Stadt Graudenz zu gehen, aber thatſächlich iſt er öfters in Graudenz geweſen und hat u. a. am Tage vor ſeiner Flucht ſeine goldene Uhr an den Beſitzer eines dortigen Wirthshauſes verkauft. Ganz in der Nähe von Graudenz liegt das Dorf Neudorf; von dort her hat ein polniſcher Edelmann, Herr v.., einen Schlitten für den Oberſt geſtellt, auf dem Bock hat jedenfalls der franzöſiſche Soldat Koenig geſeſſen. Der Schlitten iſt nach Mgowo bei Rehden gefahren, 5 Meilen von der ruſſiſchen Grenze. Zwiſchen Straßburg und Thorn, nahe bei den Grenzorten Gollub und Rypin iſt dann der Uebergang erfolgt. Da polniſche Guts⸗ befizer häufig in Graudenz mit den kriegsgefangenen franzöfiſchen Offizieren verkehrten und Sauſſier eine ſympathiſche, männlich⸗ ſch ne Erſcheinung war, ſo iſt es ihm nicht ſchwer geworden, Beziehungen zu polniſchen Familien anzuknüpfen, die dann für ſein„Fortkommen“ ſorgten. — Ein Seehotel. Wie„Engineering News“ berichten, ſoll circa 27 Kilometer öſtlich des Hochlandes von Naveſink und 21 Kilometer ſüdlich der Küſte von Long Island, mitten auf hoher See ein Hotel erbaut werden. Sorgfältige Lothungen haben an dieſer Stelle eine Meerestiefe von 20 Metern ergeben. Die ganze Konſtruktion wird ſich nach dem bisher aufgeſtellten Ent⸗ wurfe auf 36 gußeiſernen cylindriſchen Pfeilern von 3 Metern Unter allen Umſtänden aber verſpricht Redner, falls er in den Landtag gewählt werde, dafür einzutreten, daß das Wohl des Mittelſtandes, das Wohl der Landwirthſchaft gefördert und gehoben werde.(Beifall.)— Herr Landtagsabgeordneter Klein unterſtützte die Ausführungen des Kandidaten und empfahl denſelben aufs Wärmſte, ſodann entwarf der Redner ein kurzes Bild über die Verhältniſſe in unſerem Lande, wie ſie in den Landtagsverhandlungen zum Ausdruck kommen und ſprach ſchließlich die Hoffnung aus, daß der Bezirk Schwetzingen von der nationalliberalen Partei wieder zurückgewonnen werden möge.— Es ſprachen noch einige Herren, welche gleichfalls die Kandidatur Treiber befürworteten. Die Ver⸗ ſammlung nahm einen ſehr anregenden Verlauf. UI Ladenburg, 29. Sept. Heute Nachmittag fand hier eine ſehr zahlreich beſuchte nationalliberale Verſammlung im Gaſthaus zur„Roſe“ ſtatt und nahm einen für den national⸗ liberalen Kandidaten, Herrn Profeſſor Treiber von Plank⸗ ſtadt, überaus günſtigen Verlauf. 5 Landtagsabgeordneter Klein⸗Wertheim ſprach über die hätigkeit des letzten Land⸗ tags, erörterte dann die hervorragendſten politiſchen Fragen der Gegenwart, die Stellungnahme der nationalliberalen Partei hierzu kurz fkizzirend, und ſchloß mit einer warmen Empfehlung des nationalliberalen Kandidaten. Herr Pro⸗ feſſor Treiber entwickelte in einer längeren, wiederholt von lebhaftem Beifall unterbrochenen Rede ſein Programm, das allſeitige e e fand. Der dritte Redner war Herr Profeſſor Koch von Heidelberg, der die Wähler aufforderte, am Wahltage nur nationalliberalen Wahlmännern ihre Stimme zu geben. Vorſitzender der Verſammlung war Herr Gemeinderath Pilger von hier. Aus Stadt und Jand. Mannheim, 30. Septbr. 1895. Aus der Stadtrathsſigung vom 24. September (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) Auf Vorlage der Generalabrechnung bezüglich des Realſchulgebäudes kann konſtatirt werden, daß der Voranſchlag im Ganzen nicht überſchritten wurde. Der von der Betriebsdirection der Trambahn vorgelegte Winterfahrplan wird mit einem Zuſatz genehmigt. In Betreff der Herſtellung der Amerikaner⸗ ſtraße Theil II ſoll das Verfahren wegen des Beizugs der Angrenzer zur Tragung des Koſtenaufwandes eingeleitet werden. An das Tiefbauamt ergeht der Auftrag, die Arbeiten zur Ausführung der Churfürſtenſtraße zwiſchen 175 Schloß und dem Quadrat L 5 in Angriff zu nehmen. Zur Verſſerung der elektriſchen Beleuchtung im Rathhaus wird der Firma Frankl und Kirchner die Anbringung eines Spannungsausgleichungsdrahtes von ihrer Blockſtation D 1 nach dem Rathhaus geſtattet. Der im Beſitze der Gemeinde Sandhofen befindliche Nachen, welcher dem Feldhüter daſelbſt zür Ueberfahrt nach der Frieſenheimer⸗Inſel diente ſoll für die Stadtge⸗ meinde Mannheim erworben werden. In der Nacht vom 18. auf 14. September wurden an den Sandſteinfiguren zu beiden Seiten des Treppenaufgangs am Waſſerthur m erhebliche Beſchädigungen verübt. Der Stadtrath beſchließt eine Be⸗ lohnung von Mk. 300 auf die Ermittelung des Thäters aus⸗ zuſetzen. 5 Der in der Straße zwiſchen Pe und Us befindliche alte Kanal bedarf eine Erneuerung was einen Koſtenaufwand von M. 3500 erfordert. Der Stadtrath erklärt ſich mit dieſer Erneuerung einverſtanden und beſchließt die Erwirkung des erforderlichen Credits beim Bürgerausſchuß. Der Beſchluß des Bürgerausſchuſſes vom 25. Juni d. J. betreffs des Beizugs der Angrenzer an die Münz⸗ ſtraße zur Tragung des Koſtenaufwandes für die Straßenherſtellung bedarf noch die Genehmigung des Bezirksraths, welche einzuholen beſchloſſen wird. In dem ſtädtiſchen(vormals Bühler'ſchen) Anweſen Lin⸗ denhofſtraße Nr. 42 beabſichtigt der Pächter D. Kegler eine Emaillirwerkſtätte zu errichten, wogegen nichts ein⸗ gewendet wird. Nach in heutiger Sitzung erſtattetem Vortrag iſt beab⸗ ſichtigt, in verſchiedenen Stadttheilen noch ca. 15 Feuer⸗ melder anzubringen. Der Stadtrath iſt mit der Aus⸗ führung vorbehaltlich nochmaliger Prüfung durch die Feuer⸗ wehreommiſſton einverſtanden. Herr Stadtverordneter Manchot zeigt ſeinen Wegzug von hier nach Frankfurt a/M. an, für denſelben hat Erſa tz⸗ wahl in das Stadtverordneten⸗Collegium Z—— lichtem Durchmeſſer, circa 40 Millimetern Wandſtärke und 42 Metern Höhe erheben. Die Pfeiler werden ungefähr 15 Meter in den Sand, welcher an der Bauſtelle den Meeresgrund bildet, eingetrieben werden, alſo noch ungefähr 7 Meter über die Meeres⸗ fläche emporragen. Das aus dieſen Pfeilern gebildete Fundament ſoll die Form eines Quadrates von rund 80 Meter Seiten⸗ länge erhalten und durch die Pfeiler ſelbſt in 25 kleine Quadrate getheilt werden. Die Pfeiler werden aus einzelnen Stücken von 18 bis 25 Meter Länge gebildet und unter einander durch vier übereinander liegende je 5 bis 6 Meter hohe Howeſſche Gitterträger von Holz verbunden werden. Die Montirung ſoll am Meeresufer auf einer geneigten Ebene erfolgen. Sobald ein Theil von 5 bis 6 Meter Höhe vollendet iſt, wird das untere Ende der betreffenden Pfeilerſtücke mit einem proviſoriſchen Boden geſchloſſen und der ganze Konſtruktionstheil auf der ſchiefen Ebene in das Meer gelaſſen. Die Cylinder werden behufs größerer Stabilität mit Sand oder dergleichen ausgefüllt; ſodann wird auf dem im Waſſer befindlichen Theile der weftere Aufbau der Pfeiler und des Gitterwerks fortgeſetzt und nach Vollendung des aus Holz und Eiſen gebildeten Fundamentes bis zur Oberkante des Gitterträgers die Verſenkung desſelben auf eine Tiefe von 15 Meter vorgenommen, ſo daß der untere Längsgurt des Holzgitters in den Waſſerſpiegel fällt. Ein Umkippen iſt nicht möglich, weil die Seiten des Gitlterwerkes größer ſind als ihre Höhe. Es wird nun vorgeſchlagen, dieſen vollendeten Fundamenttheil auf offener See bis an den Er⸗ bauungsort des Hotels ſchwimmen und dort die Cylinder ſich derart mit Waſſer füllen laſſen, daß das Bauwerk bis an den Boden des Meeres ſinkt. Nunmehr bietet die weitere Durch⸗ führung des geplanten Baues keine Schwierigkeit mehr. Man öffnet den proviſoriſchen Boden der Cylinder und bewirkt durch Ausbaggerung im Innern der letzteren deren Eindringen in den Meeresboden. Gleichzeitig ſetzt man die Verlängerung der guß⸗ eiſernen Pfeiler nach aufwärts in dem Maße fort, als die Einſenkung vor ſich geht. Das Gitterwerk, welches— wie ſchon erwähnt— die Höhe zwiſchen der Oberfläche und dem Boden des Meeres einnimmt, bildet während der Erbauung des Hotels einen ſoliden Schutz gegen die Einwirkung der Meereswellen. Ueberdies dürfte nach Anſicht der Projektanten nach Vollendung des Hotels die Konſtruktion auch ohne Gitterwerk die genügende Widerſtandsfähigkeit gegen das bewegte Meer beſitzen. Sollte ſich jedoch die Beihalkung des Gitterwerkes als praktiſch heraus⸗ ſtellen, ſo könnte man es zum Schutze gegen Bohrwürmer ꝛe. entweder aus kreoſotirtem Holze oder aus gußeiſernen Rohren ſherſtellen. Wie verlautet, hat ſich bereits eine Geſellſchaſt zur Realiſirung des Projektes gebildet. Mannheim, 30. Septewber. Seneral⸗Anzeiger. 8. Seite ſtattzufinden. Gbenſo iſt für ihn Erſatz in kaſſenkommiſſion zu beſtellen. Die vorgelegte Vorſchlagsliſte zur Erſatzwahl für das verſtorbene Mitglied des Stiftungsraths für den Evangeliſchen Hoſpitalfond, Herrn Auguſt Engelsmann, wird genehmigt. Dem Verſchönerungsverein zu Schwenningen i. W. wird auf deſſen Erſuchen zur beſſeren Herſtellung der Neckar⸗ quelle eine Beihilfe von 50 Mark gewährt. Großh. Bezirksamt ſoll neuerdings erſucht werden, auf Beſeitigung oder Verminderung der Ausdünſtungen durch die Fabrik Wohlgelegen hinwirken zu wollen. An Druckvorlagen für den Bürgerausſchuß werden genehmigt: 1. Rohrverbindung der Spül⸗ reſervoire am Großh. Schloß. 2. Verkündigung der ſtädtiſchen Rechnungen pro 1894, ſowie des Rechnungsabſchluſſes der Sparkaſſe pro 1894. Zu Referenten werden ernannt: Zu 1. die Herren Stadträthe Bernatz und Ludwig, zu 2. die Herren Stadträthe Herſchel und Kahn. Die Einladung zur Wahl der Wahlmänner für die Landtagswahl ſoll alsbald in allen hieſigen Zeitungen veröffentlicht werden. Der vorgelegte Entwurf über Beſtim⸗ mung der Wahllokale und Bildung der beſonderen Wahl⸗ kommiſſionen für die 53 Wahldiſtrikte wird genehmigt. Nach dem Antrage der Armenkommiſſton ſollen vom J. November d. J. Filial⸗Stationen zur Verabreichung von Brod und Suppe in der Schwetzinger⸗ und Neckarvorſtadt errichtet und organiſirt werden. Für die Berufsfeuerwehr werden für Fälle der Erkrankung einzelner Feuerwehrleute 4 Erſatzmänner ernannt. Die Drucklegung der beſtehenden feuerpolizeilichen Vorſchriften für hieſige Stadt in einer Broſchüre wird genehmigt. Auf Antrag des Verwaltungsrathes der Abfuhranſtalt wird Herr Robert Krebs in Weilenberg in die Verwaltung der Abfuhranſtalt berufen. Schließlich wurden noch genehmigt beziehungsweiſe befürwortet: 2 Geſuche um Wirthſchaftskonzeſſionen. 11 Geſuche um Aufnahme in den Staatsverband. 1 Geſuch um Entlaſſung vom Militärdienſt. 2 Geſuche um Umlageausſtand. I Geſuch um Rückvergütung vom Bürgerſchulgeld. Faoür 5 zur Landesbrandkaſſe neu eingeſchätzte Gebäude wurde der Kaufwerth feſtgeſetzt; ferner betreffs einer Anzahl Gebäude der Schätzungswerth nach dem Antrage der Schätzungskommiſſion beſtimmt. Abgelehnt wurde ein Geſuch um Umlageausſtand. die Spa r⸗ Der Großherzog in den Manövern. Der Groß⸗ herzog hat ſich am Freitag früh nach 3 Uhr zu Wagen von Sierck in die Gegend von Bibiſch begeben und ſtieg um 6 Uhr bet Neudorf zu Pferd. Zunächſt ritt er nach dem Centrum der Aufſtellung der 34. Diviſion, welche von Neu⸗Schemerich bis nach dem Walde ſüdlich Neudorf reichte und gegen welche die 33. Diviſion im allgemeinen von St. Franz aus zum An⸗ griff vorging. Später begleitete Seine Königliche Hoheit den rechten Flügel der 34. Diviſion in ſeiner Rückzugsbewegung auf Beckerholz, wo die Diviſton beabſichtigte, ſich von neuem aufzuſtellen. Während dieſer Bewegung wurde„das Ganze“ und„Halt“ geblaſen und darnach die Offiziere zu einer Be⸗ ſprechung durch den kommandirenden General des 16. Armee⸗ korps, General der Kavallerie Grafen von Haeſeler, ver⸗ ſammelt. Nachdem der General Graf von Haeſeler die ein⸗ zelnen Gefechtslagen und Vorkommniſſe der drei Corps⸗ manövertage beleuchtet hatte, verabſchiedete ſich Seine König⸗ liche Hoheit von dem Offizierkorps und zeichnete eine große Anzahl einzelner Offiziere durch Anſprachen aus. Seine König⸗ liche Hoheit kehrte nun nicht mehr nach Sierck zurück, ſondern fuhr von Buſendorf mit der Bahn nach Metz, wo die Ankunft um 5 Uhr erfolgte. Damit haben die diesjährigen Inſpizirungs⸗ reiſen Seiner Königlichen Hoheit ihr Ende erreicht. Das Wetter war während derſelben gleichmäßig klar ung günſtig, in den letzten Tagen aber ungewöhnlich heiß. Der Großherzog traf am Samstag früh in Freiburg ein und begab ſich ſofort nach dem Erbgroßherzoglichen Pa⸗ lais. Mit einem Extrazug,.10 Uhr, reiſte der Großherzog nach Riegel, um die Kaiſerſtuhlbahnlinie zu beſichtigen. Nach⸗ mittags traf der Großherzog wieder in Freiburg ein. Mor⸗ gens wurde der landwirthſchaftlichen Ausſtellung der Beſuch des Großherzogs zu Theil. Se. Kgl. Hoheit weilte von ½8 bis 9 Uhr in der Ausſtellung und beſichtigte die ſehenswerthen Objekte mit regem Intereſſe. Prinz Heinrich von Preußen iſt Radfahrer ge⸗ worden. Ueber dieſes Ereigniß, das alle Radler lebhaft in⸗ tereſſiren wird, berichtet die„Wiesb. Pr.“ aus Cronberg: Prinz Heinrich hat während ſeiner dreitägigen Anweſenheit auf Schloß Friedrichshof das Radfahren gelernt. Gleich nach der Ankunft machte der Prinz, unterſtützt von dem als guten Radler bekannten Hofmarſchall Frhrn. v. Reiſchach und dem jungen Hoftiſchler Henneberg, die erſten Verſuche, und nach drei Tagen unternahm Prinz Heinrich mit Henneberg eine Fahrt nach Oberurſel und zurück. Ueberaus leicht nahm der Prinz die beim Lernen obligatoriſchen Unfälle und ſaß raſch wieder anf dem Rade. ————— unta Clara. Roman von B. Riedel⸗Ahrens. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) 84 Später am Abend, als Carlos und Marga ſich allein befanden, nahm er den Gegenſtand noch einmal auf. IIch habe mehr als Du ahnſt während der letzten Tage über unſere Zukunft nachgedacht und ganz beſonders dabei Deinen Geſchmack im Auge gehabt, Margarida. Wir ſind jetzt, wie geſagt wohlhabend genug, um dauernd in Rio wohnen zu können, und mit reichen Mittel iſt es ja auch ſchließlich dort ſehr ſchön. Paulo und Lucianna haben ſich verlobt— er wird die Leitung von Santa Clara übernehmen und meine Mutter, die ſich gewiß nicht gern von der geliebten Scholle trennt, bleibt bei dem jungen Paar. Nun was ſagſt Du zu dem Plan?“ Marga wußte, daß er ihr mit dieſem Zugeſtändniß immer⸗ hin ein Opfer brachte, zugleich aber geſtand ſie ſich freudigen daß er es nicht bringen würde, wenn nicht in einem inkel ſeines Innern verborgen doch noch ein Reſt jener heißen Liebe wohne, die er einſt für ſie empfunden hatte. Das Anerbieten ſieht Deinem edlen Herzen ähnlich, Carlos, — im übrigen bin ich bereit zu thun, was Du willſt.“ Eine längere Pauſe folgte. Carlos!“ 5 Marga's Arme legten ſich um ſeinen Hals,— ihr Haupt ſank ſchwer auf ſeine Schultern. 85„Iſt es Dir denn ſo ganz unmöglich, mir zu verzeihen? Er ſpürte das verhaltene Schluchzen, das wilde Pochen ihres Herzens an dem ſeinen, er ſah, wie dieſe kalte ſtarke Natur ſich vor ihm demüthigte, daß es in Wahrheit nur die Liebe ſein konnte, welche ein ſolches Wunder bewirkte, und ein varmes hoffnungsſeliges Gefühl tauchte in ihm auf. Naein, Margarida,“ entgegnete er, ſie ſanft umſchlingend, „wer ſo geliebt wie ich, dem iſt Verzeihen Seligkeit. Beginnen wir denn noch einmal mit der 7 Die Einnahmen aus den täglichen Eintrittsgeldern zur Induſtrie⸗ und Gewerbe⸗Ausſtellung in Straßburg waren auf 369,000 Mk. veranſchlagt, haben aber bis einſchließlich Donnerſtag 26. d. Mts. ſchon 377,017 Mk. ergeben. Die Ein⸗ nahmen aus dem Verkauf von Dauerkarten ſind auf 97,153 Mk. gegen den Anſchlag mit 75,000 Mk. geſtiegen. Andere Ein⸗ nahmen ſind dagegen, wenn auch nicht bedeutend, hinter der Vorausſetzung zurückgeblieben und einzelne Ausgaben ſind höher, andere dagegen auch wieder niedriger ausgefallen. Im Ganzen darf wohl mit Zuverſicht auf einen günſtigen finanziellen Abſchluß des Ausſtellungsunternehmens gerechnet werden. * Zur Beſichtigung aufgelegt iſt ſicherem Vernehmen nach die vom Stadtrath und der Handelskammer Herrn oſtdirektor Möller gewidmete Adreſſe im Bureau der andelskammer D 3 12 auf einige Tage. „Der nationalliberale Bezirksverein der Unterſtadt L hält heute Abend im großen Saal des Badner Hofes eine Wahlverſammlung ab, zu der die Mitglieder ſowie Freunde der Partei eingeladen ſind. Die Verſammlung beginnt um halb 9 Uhr. Als Redner werden u. A. die Herren Dr. Adolf Clemm und Heinrich Hartmann, die Candidaten der nationalliberalen Partei, ſprechen. * Verein„Kaiſerliche Marine“. Zu der am Sonntag den 29. er. im Vereinslocale„Brauerei Dahringer“ ſtattgefun⸗ denen Vereinsverſammlung, waren außer den Mitgliedern auch zahlreiche Gäſte, u. A. vom Militärverein Mannheim erſchienen. Der I. Vorſtand Kamerad Rodersdorffer eröffnete die Verſammlung. Da dieſelbe nur der Unterhaltung gewidmet war, wurde ſofort das abwechslungsreiche Pro⸗ gramm in Angriff genommen. Außer Solovorträgen der Kameraden Schneider, Klauder, Geiger, Roders⸗ dorffer und der eingeladenen Gäſte Weick, Noll und De Lank, müſſen noch die trefflichen Piegen der Herren Hollerbach und Lenz erwähnt werden. In den Zwiſchen⸗ pauſen wurden einige Chorgeſänge vom Verein vorgetragen. Dem Verein, der des Oefteren entoliche Zuſammenkünfte abhalten wird, werden Gäſte ſtets willkommen ſein. »Militärverein. In„ un Samſtag Abend ſtattge⸗ fundenen Vereinsverſammlung, welche unter dem Vorſttz des Herrn Bankbeamten Pauly ſtattfand, hielt dieſer einen äußerſt anziehenden und hochintereſſanten Vortrag über:„Die Belagerung von Straßburg“. Vorausſchicken wollen wir, daß Herr Pauly den Feldzug 1870/1 als Offizier im 2. Infanterie⸗Regiment(König von Preußen), unſer jetziges hieſiges Grenadier⸗Regiment Nr. 110, mitmachte und deßhalb aus eigener Anſchauung jene weltbewegende Belagerung der „wunderſchönen Stadt“ ſchildern konnte. Nachdem Redner die Vorgänge geſtreift, wie ſie ſich bei der Wegnahme der Stadt im Jahre 1681 durch die Franzoſen abgeſpielt, ging er ſofort zum Kriege von 1870 über und gab ein f liches Bild der Belagerung, ausgehend von der kritiſchen Lage, wie ſie die badiſche Diviſton bei ihrem Eintreffen vor der Feſtung fand, bis zu deren Uebergabe am 27. September 1870. Der geſchätzte Redner wußte ſeinen Vortrag durch eine Anzahl ſelbſterlebter Epiſoden auf das Intereſſanteſte zu geſtalten und ſo war der reiche Beifall, welcher ihm am Schluſſe zu Theil wurde, ein wohlverdienter. Hoffentlich er⸗ freut Herr Pauly die Mitglieder des Militärvereins bald einmal wieder mit einem Vortrage aus dem reichen Schatze ſeiner Feldzugserlebniſſe. Dem von hier ſcheidenden erſten Rechner des Militärvereins, Herrn Brüderle, wurde ſodann in Anerkennung ſeiner Verdienſte um den Verein als Geſchenk ein ſchöner Bierkrug überreicht. Der erſte Vor⸗ ſitzende des„Vereins Kaiſerliche Marine“, Herr H. Roders⸗ dorffer, welcher gleichfalls der ed beiwohnte, legte die Zwecke und Ziele des neugegründeten Vereins dar. Die Geſangsabtheilung des Militärvereins trug unter Leitung des Herrn Hauptlehrers L. Weber mehrere Lieder vor und ſo verlief der Abend in der ſchönſten Weiſe. Beifügen wollen wir noch, daß die Generalverſammlung des Vereins am 26. Oktober ſtattfindet. Gabelsberger Stenographen⸗Verein. Der Unterrichts⸗ plan für den Winter, d. h. für das nächſte Vierteljahr, iſt jetzt wie folgt feſtgeſetzt: Montag und Donnerſtag ſowie Dienſtag und Freitag Unterricht für Anfänger und zwar in zwei Parallelkurſen, deren jeder ca. 20 Theilnehmer zählt:— außerdem werden in Separatkurſen noch eine Anzahl Perſonen unterrichtet, ſo daß die Geſammtziffer der Anfänger ſich bis jetzt auf etwas über 60 beläuft.— Fortbildungs⸗Unterricht für Vereinsmitglieder iſt vorerſt auf Mittwoch anberaumt, um demnächſt durch zwei weitere Abende ergänzt zu werden. Der Unterricht beginnt nächſte Woche und können noch einige weitere Theilnehmer bei baldiger Anmeldung aufgenommen werden. *Was einem nicht alles paſſiren kann! Man ſchreibt uns: Wir wollten am Montag, 23. er., mit dem Zug 5 Uhr 8 Min., nach Worms fahren, was die Bahn jedoch nicht duldete. Der Zug war beſetzt und wurde zur Ergänzung ein alter ausrangirter Wagen angehängt, in welchem wir 5 Per⸗ ſonen auch Platz nahmen. Wir ſuhren nun in aller Seelen⸗ ruhe, uns über Pferde und Rindvieh unterhaltend bis Franken⸗ thal, woſelbſt wir in unſerer geiſtreichen Konverſation leider eſtört wurden. Der Wagen wurde nämlich daſelbſt abge⸗ häangt und das Dampfroß fuhr mit ſeinen anderen Wagen in aller Ruhe nach Worms, während wir 5 Paſſagiere uns am Frankenthaler Bier laben durften bis der nächſte Zug nachdem Du jetzt in des Wortes heiligſter Bedeutung mein Weib geworden biſt.“ 15. „Die Zeitung!“ Mit fieberhafter Ungeduld erwartete Leonie in ihrem kleinen Zimmer auf Santa Thereſa von Morgen zu Morgen dieſen Ruf des alten Negers, der die Frühausgabe brachte. Einmal mußte ſich doch zwiſchen den langen Spalten der geſuchten Perſonen etwas Paſſendes auch für ſie finden. Sechs Wochen wohnte ſie nun im Hauſe Frau Henriette's doch bis dahin waren ihre Verſuche, Stellung zu erhalten, ohne Erfolg geweſen; allerdings verlangte man hier und dort Bonnen, Kindergärtnerinnen oder Lehrerinnen, doch wenn einerſeits zu hohe Anſprüche an ihre Kenntniſſe geſtellt wurden, ſo beanſpruchten die Damen andererſeits wieder Dienſtleiſtungen ſo niedriger Art, daß Leonie ſich nicht entſchließen konnte, ſie zu übernehmen. 5 Geſtern endlich war von einer Franzöſin, die einen ſehr feinen Laden von Federblumen und Fächern in der Rua do Quvidor inne hatte, eine junge Verkäuferin geſucht worden; Leonie meldete ſich kurz entſchloſſen und gefiel der Dame ſo gut, daß ſie geneigt war, über die mangelnden Vorkenntniſſe hinwegzuſehen, im Falle ſie ſich für den Anfang mit geringem Salair begnüge; ſie ſollte am folgenden Nachmittag noch ein⸗ mal kommen und feſten Beſcheid erhalten. Leonie war feſt entſchloſſen, das Anerbieten anzunehmen und wurde von dem einzigen Wunſche beſeelt, daß unterdeſſen keine andere Wahl von der Fränzöſin getroffen werden möchte; bei ihren beſcheidenen Bedürfniſſen würde das Gehalt reichen und die gie f50 mit den Blumen ſagte ihr zu. Auch war es die allerhöchſte Zeit zum Beginn des Geldverdienſtes, denn ihre geringen Baarmittel waren bis auf ein Geringes e und gebieteriſch trat jetzt die Noth an ſie heran. Als Leonie auch am heutigen Morgen wie gewöhnlich die Zeitung überflog, blieben ihre Augen auf ein paar Zeilen haften, die ſo einfach in ihrer Art, doch wie ein Gruß aus ferner glücklicher Zeit klangen und einen magiſchen Zauber auf Begründung ünſeres Glückes, ſie übten. Da ſtand unter den Mittheilungen der täglichen Privatkorreſpondenn: von Ludwigshafen kam.(Das klingt wie eine Mähr aus Krähwinkel. Die Red. d.„Gen.⸗Anz.““ * Der Mannheimer Zitherkranz hat bei dem geſtrigen Preiswettſpiel in Frankenthal unter 8 Vereinen den 1. Preis davongetragen. *Beilage. Der heutigen Stadtauflage liegt der Winter⸗ Fahrplan der Heſſiſchen Ludwigsbahn bei. Ein feiner Patient. Im hieſigen Krankenhaus war der Fabrikarbeiter Karl Frey wegen einer äußeren Ver⸗ letzung untergebracht. Am 5. September erhielt Frey Urlaub, um nach dem Bezirksamt zu gehen, benutzte aber dieſen Weg, ſich einen gehörigen Rauſch anzuſaufen. Er kehrte erſt Abends 5 Uhr zurück, wo er ſich in unerhörter Weiſe gegen die Pflegerin Thereſia Hack benahm, ſich auf verſchiedenen Betten mit den Kleidern herumwälzte, und die Spuckkaſten im Saale herumwarf. Desgleichen bedrohte er die Schweſter mit Todt⸗ ſchlagen, indem er mit dem offenen Meſſer gegen ſte los⸗ ſtürzte. Frey wurde ſchließlich während der Nacht in eine Irrenzelle untergebracht. Vom Schöffengericht erhielt er am Samſtag 6 Wochen Gefängniß. “ Kind überfahren. Am Samſtag Vormittag ſprang ein 4 Jahre altes Kind Namens Fauteller in der Bellen⸗ ſtraße zwiſchen zwei zuſammenhängende, im Fahren begriffene Wagen. Der Knabe fiel, wurde berfahren und erlitt erheb⸗ liche äußere Verletzungen. „ Körperverletzung. In der Nacht vom Samſtag auf Sonntag verſetzte ein in Urlaub befindlicher auswärts dienender Gefreiter im Streite dem Schloſſer Johann Hecht mit ſeinem Säbel einen Stich und einen Hieb in das rechte Schulterblatt. Die Verletzung iſt keine unbedeutende. * Unfall. Am Samstag fiel bei der Firma Allſtadt u. Mayer dem verheiratheten Taglöhner Ludwig Oü ckel von Feudenheim eine Bordwand auf die Füße. Lückel erlitt eine Quetſchung des linken Fußes. Grober Unfug. In der Nacht vom Samſtag anf Sonntag wurde die äußere Facade des Großh. Inſtitutsge⸗ bäudes von bübiſcher Hand verſchmiert, wodurch ein beträcht⸗ licher Schaden entſtand. * Ueberfallen wurde am Samſtag Abend an der Trini⸗ tatiskirche von 4 unbekannten Männern der 50 Jahre alte Maurer Heß, der einen Meſſerſtich in den Kopf erhielt. Eiſenbahnunglück. In der Nacht vom 28. auf 29. d. ſtieß der von Bretten kommende um 1 Uhr 41 hier fällige Güterzug bei dem Neckarauer Uebergang auf einen ſchon vor⸗ her eingefahrenen Güterzug der Heſſiſchen Ludwigsbahn, wo⸗ durch ein bedeutender Makerialſchaden verurſacht, aber keine Perſonen verletzt wurden. Von dem Güterzug der Heſſiſchen Ludwigsbahn wurden ein mit Obſt beladener Güterwagen vollſtändig zertrümmert, ferner ein Vieh⸗ und ein Güterwagen ſtark beſchädigt. Von dem einfahrenden Güterzuge erlitten die beiden erſteren Wagen ſchwere Schädigungen, indem dieſelben ineinanderſtießen. Ferner entgleiſten zwei Wagen in der Mitte des Zuges. Die Maſchine wurde nur leicht beſchädigt. Falſche Weichenſtellung ſcheint die Urſache zu ſein. * Muthmaßliches Wetter am Dienſtag, 1. Oktober. Von Nordweſten iſt ein neuer Luftwirbel von Großbritannien im Anzug, doch leiſtet der mitteleuropäiſche Hochdruck, deſſen Kernpunkt wiederum nach Ungarn abgerückt iſt, unterſtützt durch die große Trockenheit der Luft, dem neuen Luftwirbel noch kräftigen Widerſtand. In Süddeutſchland nehmen die gewittrigen Lufteinſenkungen neuerdings an Zahl und Tiefe zu, weshalb für Dienſtag zeitweilig gewitterhaft bewölktes Wetter, dann aber wieder Aufheiterung zu erwarten iſt, die ſich auch am Mittwoch fortſetzen dürfte. Witterungsbeobachtung der meteprologiſchen Station Maunnheim. eee Bemerk⸗ ungen BBarometer⸗ ſtand 2 rozent Windrichtung Zeit Lufttemperat Celſ.s und Stärke (lo⸗theilig). Nieder⸗ ſchlagsmenge Liter per qm 2 2 09 Morg.750 Mittg.250 Abds. 950 Morg.750 761,4 — — 8 2 ſtill N3 760,0 24,4 760,3 18,8 11,2 Hienſe Temperatur den 29. Septbr. 25,0 5 iefſte 75 vom 29/30. Septbr. 10,39 —— Aus dent Großherzogthum. * Karlsruhe, 27. Sept. Geſtern wurde im Stadtgarten mit den Arbeiten zur Errichtung des Denkmals, welches aus freiwilligen Beiträgen dem Oberbürgermeiſter Lauter erſtellt werden ſoll, begonnen. Das Denkmal kommt an den Hauptweg gegenüber der Einbuchtung in den See zu ſtehen und wird in 2 Wochen fertiggeſtellt ſein. Pfälziſch-Hefſiſche Nachrichten. Ludwigshafen, 29. Sept. Die Nachricht von den mildthätigen Stiftungen, welche Herr Kommerzienrath Heinrich „Meine liebe.! Bitte ſende doch Deinen Ver⸗ wandten auf St. Cl. Deine Adreſſe unter R. P. haupt⸗ poſtlagernd, Rio.“ 55 Damit war ſie gemeint! Von wem mochte wohl di Aufforderung ergangen ſein? Befanden ſich Dona Manuela und Lucianna,— vielleicht auch Carlos und Gonzaga in der Villa Branka? Leonie vermuthete es, weil ſie vor etwa drei Wochen die Anzeige der Geburt eines Sohnes des Baron von Rio Pardo geleſen hatte; vorausſichtlich hatte dieſes Ereigniß die ganze Familie nach der Hauptſtadt geführt; nach kurzein Ueberlegen beſchloß ſie hierguf, ſobald ihr die Stellung ſicher 15 werde, die gewünſchte Adreſſe nach der Hauptpoſt zu enden.— Um ſechs Uhr ſollte Leonie in dem franzöſiſchen Laden anfragen und voll peinlicher Ungeduld zählte ſie die Stunden bis dahin; Gott im Himmel, wenn man ihr doch dieſe gute Stellung geben wollte, wo ſie anſtändig und gewiſſermaßen unabhängig ihr Brod verdienen konnte. Es war ein trüber, ſtürmiſcher Tag, der abwechſelnd ſtarke Regenſchauer brachte und frühe Dunkelheit in den Straßen der Hauptſtadt verbreitete, aber Leonie kam das Wetter gelegen und ſie wählte die entlegenſten Gaſſen zu ihrem Ziele, aus Furcht, zufällig jemanden von den Verwandten zu begegnen. Um die Rechnung bei Frau Zenker nicht zu raſch an⸗ wachſen zu laſſen, hatte ſie dort nur Miethe und den Morgen⸗ kaffee zu bezahlen, Mittageſſen wollte ſie in der Stadt; um Frau Henriette zu täuſchen, welche ihr andernfalls von ihrem eigenen Tiſche aufgedrungen haben würde, unternahm ſie regel⸗ mäßig um die Zeit einen kleinen Spaziergang, doch nur ſ geſtattete ſie ſich die Ausgabe zu einem warmen Imbiß und begnügte ſich meiſtens mit einer Taſſe Milch, die ſie in irgend einem abgelegenen Reſtaurant verzehrte. And heute befand ſich in ihrem Beſitz nur noch ein einziger Milreis. Deshalb widerſtand Leonie auch jetzt der Verlockung, in einen Bäckerladen zu treten, hinter deſſen Schaufenſter appetit⸗ liche Weißbrödchen ausgelegt waren; ſie ſpürte Hunger, wo ſich jedoch erſt dann mit einer Erfriſchung ſtärken, ſobald von der Franzöſin erhalten hatte. Gortſetzung folat) ſieht prophetiſch den Tag nahen, 4. Seite. General⸗Anzeiger. Nannheim, 80 September. Srunck hier aus Anlaß der Vermählung ſeiner Tochter ge⸗ macht hat, iſt dahin zu berichtigen, daß von ihm u. a. eine Schenkung von M. 10,000 für die Anilinfabrik geſtiftet wor⸗ den iſt, mit der Beſtimmung, daß die Summe an die in dieſem Jahre in den Eheſtand tretende oder bereits getretene Töchter von Arbeitern der Anilinfabrik vertheilt werden ſolle, da etwa 100 Bezugsberechtigte vorhanden ſind, wird jede derſelben 100 M. erhalten. Rheiugönnheim, 30. Sept. Uhr brach in einem Holzhaufen hinter Ad. Deuſchel Feuer aus, welches auf die Scheune über⸗ griff und dieſelbe ſammt einer Werkſtatt und Stall in Aſche legte; auch das Wohnhaus wurde theilweife beſchädigt. Wie das Jeuer zum Ausbruch kam, konnte noch nicht ermit⸗ telt werden. Frankenthal, 29. Sept. Die Schnellpreſſenfabrik Frankenthal Albert& Co., Aktien⸗Geſellſchaft in Franken⸗ thal, hat auf den von ihr in letzter Zeit beſchickten fünf Ausſtellungen folgende Auszeichnungen erhalten: Silberne Medaille in Königsberg, Lübeck und St. Petersburg, Goldene Medaille in Teplitz, und in Straßburg i. Elſ. die höchſte Auszeichnung— Ehrendiplom mit Medaille. Grünſtadt, 28. Sept. Bis heute Nachmittag wurden innerhalb des gezogenen Sicherheitsgürtels 16 von der Reb⸗ laus inftzirte Stellen aufgefunden. Alle liegen auf der Ge⸗ wanne Sauſenheim. Leider iſt zu befürchten, daß ſich der Reblausherd noch über weitere Theile erſtreckt. Reichsrath Dr. Buhl ſoll ihn als den ausgedehnteſten bezeichnet haben, welcher bis 5505 in deutſchen Weingegenden gefunden wurde. Pirmaſens, 26. Sept. Zu der Nachricht aus Berlin, daß dort ein Ingenieur und Fabrikdirektor Pfeiffer, aus Vinningen ſtammend, verhaftet worden ſei, bemerkt der„Pirm. .“, daß es in Vinningen eine Familie Pfeiffer nicht gibt. Auf der nahen Sehlermühle(Gemeinde Winzeln) gibt es wohl Pfeiffer, aber die dort lebenden Ni dieſes Namens wiſſen nichts von einem nach Oeſterreich verzogenen Pfeiffer. ſtammt der Verhaftete aus einer anderen egend. *Zweibrücken, 29. Sept. Der 27 Jahre alte Guts⸗ beſitzer Karl Wolf von Mußbach erhielt vom Schwurgericht wegen fahrläſſigen Falſcheids 1 Jahr Gefängniß. Der An⸗ geklagte hatte in Neuſtadt vor dem Unterſuchungsrichter Cantzler von Frankenthal in einer Vorunterſuchung gegen die Eheleute Grünebaum aus Ludwigshafen wegen Kuppelei einen Meineid dadurch 9 0 daß er ſchwor, er habe, ſo lange er in der Grünebaumſchen Wirthſchaft verkehrt ſei, nichts Unſittliches bemerkt, es hätten ſich ihm dort weder Mädchen angeboten, noch habe er ſolche gebraucht. Dieſe ſeine Auf⸗ ſtellung ſoll der Wahrheit nicht entſprechen, da er mit der Tochter der Eheleute Grünebaum, Namens Luiſe, öfters Um⸗ 270 gehabt habe. Der Angeklagte iſt Reſerveofftzier beim rain. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Pagligcci und Cavalleria ruſticana. Die beiden Italiener Mascagni und Leoncavallo kamen geſtern zu ihrem Rechte und füllten das Haus. In dem Bajazzo“ ſang Herr Demuth als zweite Gaſtrolle den Fanio. Er führte dieſe Partie ganz anſtändig durch, beſon⸗ ders war das Spiel gut durchdacht. Die Stimme ſcheint noch nicht ganz erholt und entbehrte noch des erforderlichen Glanzes. Im Sommer 1894, bei ſeinem erſtmaligen Gaſt⸗ ſpiel, war mehr Klang vorhanden als jetzt. Neu war auch Herr Kromer als Silvio. Seit Neidl's Abgang haben Sir keinen ſo paſſeuden Vertreter für dieſes Fach mehr ge⸗ habt. Mit dieſem Engagement iſt die Barytonfrage aufs Glücklichſte für das Publikum gelöſt, denn mit ſeiner ſchönen warmen Stimme und ſeinem Geſtal⸗ tungs ⸗Talent weiß Herr Kromer zu intereſſiren. Neben ihnen wirkten noch in beſter Weiſe wie bisher die Herren Knapp und Rüdiger, ſowie Frau Sorger Geſtern Nachmittag 4 mit.— In der„Cavalleria ruſticana“ ſang Frl. Ira⸗ cema die Santuzza; ſie hat in dieſer Partie gauz merkliche Fortſchritte gemacht und viel an Sicher⸗ heit gewonnen. Herr Kromer war wiederum ein ſehr guter Vertreter des Alfio. Sehr ſchön ſang Herr Erl den Turridu. Die Damen Seubert und Sor ger vervoll⸗ ſtändigten in würdiger Weiſe das Enſemble. In letzter Zeit kam die Harfe im Orcheſter in verſchiedene Hände. Geſtern war der Wechſel nicht von Vortheil für die ufführung. Eine vierte Hymue in Delphi iſt, wie Homolle der Pariſer Akademie des Infcriptions mittheilte, gefunden wor⸗ den. Sie iſt ein Päan zu Ehren des Dionyſos und ſtammt aus dem letzten Drittel des 4. Jahrhunderts v. Chr. Ungleich den zuvor gefundenen Hymnen iſt dieſe nicht mit mufſtkali⸗ 9 2 eichen verſehen, übertrifft aber jene an Alter und iſtoriſchem Werth. Ihre erſten Strophen behandeln den Mythns des Gottes, alle folgenden wenden ſich jedoch der Wirklichkeit zu. Durch kürzlich entdeckte inſchriftliche Urkun⸗ den iſt feſtgeſtellt, daß man während des ganzen 4. Jahrhun⸗ derts an der Wiederherſtellung des Tempels von Delphi ge⸗ arbeitet hat, und es ergibt ſich nun aus dieſer Hymne, daß dieſe Arbeiten nach dem Ende des heiligen Krieges gegen die Phoker, die die Schatzhäuſer des Tempels geplündert hatten, einen lebhaften Aufſchwung nahmen. Der Dichter 9. 0 wo ein ganz von Gold ſtrahlendes Heiligthum geweiht und vor Entheiligung ge⸗ ſchützt ſein wird, und preiſt die Generation glücklich, die dieſes Werk vollenden wird. Als Sprachrohr der Prieſter von Delphi und des damals von den mascedoniſchen Fürſten geleiteten Amphiktyonenrathes feiert er den Panhellenismus und die Politik der neuen Häupter von Griechenland. —— Heueſte Nachrichten und Telegrammt. (Privat⸗Telegramme des„Geueral⸗ Anzeigers“.) „Kaiſerslautern, 29. Septbr. Heute Nachmittag fand die Enthüllung des Bismarck⸗Denkmals unter großer Betheiligung der Bevölkerung aus der ganzen Pfalz ſtatt. Der Vorſitzende des hieſigen Verſchönerungsvereins Goerz übergab das Denkmal an die Stadt. Bauamtmann Stempel brachte ein Hoch auf den Kaiſer und den Prinz⸗ regenten aus. Bürgermeiſter Orth übernahm das Denk⸗ mal Namens der Stadt. Die Häuſer tragen Flaggen⸗ ſchmuck. Abends findet in der Fruchthalle ein großes Bankett ſtatt. München, 29. Septbr. Der heutige Haupttag des Octoberfeſtes auf der Thereſienwieſe verlief bei präch⸗ tigem Sonnenſchein beſonders glänzend. Um 2 Uhr erſchien der Prinzregent unter den Hochrufen der nach vielen Tauſenden zählenden Menge auf dem Feſtplatze. Außer demſelben waren erſchienen ſämmtliche in München anweſende Prinzen und Prinzeſſinnen des kgl. Hauſes, die Staatsminiſter, das diplomatſſche Corps, ſowie die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden. Nach dem Ab⸗ ſchreiten der Front der Ehrenkompagnie begab ſich der e nach dem Königszelt und hielt Cercle ab. Dierauf vertheilte er die Preiſe an die Beſitzer der auf der Scheune der Wwe. landwirthſchaftlichen Ausſtellung prämürken Pferde und Rinder. Ein Flachrennen bildete den Schluß des Feſtes. Nach Zſtündigem Verweilen verließ der Prinzregent unter lebhaften Ovationen der verſammelten Volksmenge den Feſtplatz. Augsburg, 29. Sept. Der„Abendzeitung“ zu⸗ folge überwies Prinzregent Luitpold dem Comitee für die Errichtung eines Denkmals für den Prinzen Friedrich Carl in Metz 2000 Mk. Berlin, 29. Sept. Die„Statiſtiſche Corre⸗ ſpondenz“ meldet, daß nach den vorläufigen Ergebniſſen der Berufs⸗ und Gewerbezählung vom 14. Juni 1895 im Königreich Preußen beſtanden 6 644.098 Haushal⸗ tungen mit 15 475 202 männlichen und 16 016 607 weiblichen anweſenden Perſonen: ſs 331 659 Landwirth⸗ ſchaftsbetriebe, 742 119 Gewerbebetriebe mit mehreren Arbeitern, einem Gehilfen oder Motoren. Berlin, 29. Septbr. Dem Armee⸗Verordnungs⸗ blatt zufolge wird ein neues Exerzier⸗Reglement für die Kavallerie erlaſſen, deſſen Feſtſetzungen künftig allein maßgebend ſein ſollen. Das Reglement wird demnächſt veröffentlicht werden. Großwardein, 30. Sept. Koloman Tisza hielt geſtern hier vor ſeinen Wählern eine Rede, in welcher er die Meldung, daß er ſich vom politiſchen Leben zurück⸗ ziehen oder hier eine großartig angelegte Enuntiation machen wolle, für unbegründet erklärte. Er hoffe mit Gottes Hilfe dem Vaterlande noch lange dienen zu können. Redner beſprach ſodann die kirchenpolitiſche und die Nationalitätenfrage und forderte zu gemeinſamer Unterſtützung der Forderungen der ungariſchen Nation auf. Er ſchloß mit dem Wunſche, daß Alle ohne Unter⸗ ſchied der Raſſe und Konfeſſton dem Vaterlande dienen möchten. Die zahlreiche Verſammlung nahm die Rede mit lautem Beifall auf. Budapeſt, 29, Sept. Wie die„Budap. Correſp.“ aus Gran meldet, wurde die dort erbaute Marie⸗Valeria⸗ brücke geſtern feierlich eingeweiht. Der eigentlichen Feier folgte ein Galabankett, bei welchem der Fürſtprimas Vaszany auf den König, Miniſterpräſident Baron Banffy auf den Fürſtprimas einen Trinkſpruch ausbrachte. Der Miniſterpräſident hob dabei hervor, Niemand habe die Aufgaben der Erzprimarwürde, welche neben ihrer kirch⸗ lichen eine nationale und politiſche Bedeutung habe, ſo glänzend gelöſt wie Vaszany, deſſen Wahlſprach: Pax! geſchichtlich berühmt geworden ſei.— Nach einer weiteren Meldung der„Budap. Correſp.“ aus Banffy Huniad hielt der Chef des Generalſtabes Feldzeugmeiſter Freiherr v. Beck gelegentlich eines Diners nach der Beſprechung der Manöver eine Anſprache, in welcher er der tiefen Trauer um den verſtorbenen Erzherzog Albrecht gedachte und dem freudigen Stolze des Heeres darüber Ausdruck gab, daß der Kaiſer die unmittelbare Leitung des Heeres und der großen Manöver übernommen habe. Der höchſte Wunſch der Armee wäre, im Falle eines aufgenöthigten Krieges den angebeteten Kriegsherrn dereinſt als ſiegreichen Feld⸗ herrn an ihrer Spitze zu ſehen. Die Anſprache ſchloß mit einem Hoch auf den Kaiſer, das mit ſtürmiſcher Be⸗ geiſterung aufgenommen wurde. Budapeſt, 30. Sept. Die liberale Partei be⸗ ſchloß, den Geſetzentwurf betreffend die Religionsuͤbung in der freien Faſſung unter Aufrechthaltung der Rezep tion der Juden in der Faſſung des Magnatenhauſes anzunehmen. Die unabhängige Partei, die Parteiloſen und die Nationalitätenpartei beſchloſſen, den bisherigen Standpunkt feſtzuhalten. Prag, 30. Sept. In der geſtrigen Vertrauens⸗ männe verſammlung der jung⸗tſchechiſchen Partei, an der 1670 Mitglieder theilnahmen, wurden zwei Reſolutionen angenommen, und zwar 1) daß der Partei kein Anlaß gegeben ſei, ihre Haltung zu ändern, 2) daß die Taktik gegenüber den anderen Parteien der Leitung des Clubs zu überlaſſen ſei, doch mit der Einſchränkung, daß Ver⸗ handlungen mit der Regierung nur unter Zuſtimmung des ganzen Clubs zu führen ſeien. Paris, 29. Sept. Profeſſor Paſteur iſt geſtern Nachmittag 5 Uhr in Garches im Arondiſſement Seine geſtorben.— Paſteur litt ſchon ſeit längerer Zeit an Paralyſis und hatte vor acht Tagen eine heftige Kriſis gehabt. Geſtern trat eine neue Kriſis ein. Das Leiden verſchlimmerte ſich und der Kranke befand ſich während des ganzen Tages in einem Zuſtande von Schlafſucht, bis ſanft der Tod eintrat. Außer der Frau Paſteur's die den Gemahl mit großer Hingebung pflegte, waren deſſen Sohn, der gegenwärtig franzöſiſcher Geſchäftsträger in Madrid iſt, ſeine Tochter und deren Gemahl Vallery⸗ Radot mit den beiden Enkelkindern ſowie die Doktoren Roux und Chautemeſſe am Sterbebette verſammelt. Paſteur hat ein Alter von 73 Jahren erreicht. Man glaubt, die Beerdigung werde auf Staatskoſten erfolgen. »Paris, 29. Septbr. Heute Nachmittag fand in Fontainebleau die Enthüllung des Carnot⸗Denkmals ſtatt, welcher Präſident Faure nebſt dem Miniſter der öffent⸗ lichen Arbeiten Dupuy du Temps, umgeben von der Familie Carnot, beiwohnte. Paris, 29. Sept. König Alexander von Serbien iſt heute Vormittag aus Biaritz hier eingetroffen und wird vorausſichtlich am Abend die Reiſe nach Belgrad fortſetzen. Catania, 30. Sept. Geſtern wurde die ganze 9 Kilometer betragende Eiſenbahnlinie um den Aetna in Gegenwart der Behörden und zahlreicher Gäſte eröffnet. Als die erſten bekränzten Züge einliefen, klatſchte die Volksmenge in die Hände. »Madrid, 30. Sept. Geſtern wurde eine Ver⸗ fügung erlaſſen, durch welche gegen die Herkünfte von Tetuan wegen der dort herrſchenden Cholera eine Quarantaine angeordnet wird. Softa, 30. Sept. Die„Agence Balkanique“ meldet: Geſtern begann vor dem bieſigen Appellgerichts⸗ der gleichzeitig und aguf demſelben Platze ſtattfindenden hof der Prozeß gegen Lukanow und Karatisw, den ehemalſgen Kabinetschef unter Stambulow. Die Verhandlungen werden morgen fortgeſetzt. * Belgrad, 29. Septbr. Das Amtsblatt theilt mit, König Alexander werde morgen bei Milan in Paris verweilen und ſodann ohne Unterbrechung der Reiſe hierher zurückkehren. London, 29. Sept. Wie das Reuter'ſche Büreau aus Peking von geſtern meldet, iſt die chineſtſche Regierung in der Angelegenheit der Gewaltthätigkeiten in der Provinz'zzelſchwang ſeitens Englands in einem Ultimatum aufgefordert worden, innerhalb 14 Tagen eine Proklamation zu erlaſſen, durch welche der Vicekönig degradirt wird, widrigenfalls der britiſche Admiral zur Aktion ſchreiten werde.— Die amerikaniſche Kommiſſion iſt auf dem Landwege abgereiſt. Nach einer weiteren Meldung wurde Li⸗Hung⸗Tſchang für die Handelsvertragsverhand⸗ lungen mit Japan zum Kommiſſar beſtimmt. London, 29. Septbr. Nach einer Meldung des Reuterſchen Bureaus aus Pokohama handelt es ſich bei dem Anſchlag gegen das Leben des Marquis Ito nicht um ein bereits ausgeführtes Attentat, ſondern um eine Verſchwörung, die rechtzeitig entdeckt wurde, nach welcher Ito am Mittwoch Nacht ermordet werden ſollte. Es ſind Schriftſtücke aufgefunden worden, durch welche die Theil⸗ nehmer der Verſchwörung entdeckt worden ſind. Petersburg, 29. Sept. Der„Regierungsbote“ ſchreibt: Mehrere Bankhäuſer und Wechſelſtuben haben ſich geweigert, Silbermünzen von hohem Feingehalt zum gleichen Werthe wie Creditbillets und Scheidemünzen in Zahlung zu nehmen. Dieſe Weigerung iſt keineswegs gerechtfertigt und bezweckt lediglich einen unzuläſſigen Ge⸗ winn auf Koſten des Publikums, dem der Werth der Silbermünzen nicht bekannt iſt. Das Finanzminiſterium gibt infolgedeſſen bekannt, das alle Regierungskaſſen Silbermünzen in unbeſchränktem Betrage zum gleichen münzen. Dieſe Kaſſen führen in gleicher Weiſe auch Zahlungen in Silbermünzen aus, ſoweit ſie über ſolche verfügen. Die Wechſelkaſſen der Reichsbank wechſeln jeder⸗ zeit Creditbillets gegen Silbermünzen aus und umgekehrt Rubel für Rubel ohne Berechnung irgend einer Ge⸗ bühr um. Petersburg, 29. Sept. Manaſſein iſt geſtorben. »Waſhington, 29. Septbr. Reutermeldung. Der Geſandte der vereinigten Staaten in Peking hat telegraphiſch gemeldet, daß das Tſungli⸗Vamen die Provinzialbehörden angewieſen habe, einen Offtzier nebſt Eskorte zur Be⸗ gleitung der amerikaniſchen Unterſuchungskommiſſion für die in Tſchengſee verübten Gewaltthätigkeiten zu ſtellen. In einigen Tagen werde ein Edikt zur Beſtrafung der betr. Beamten und erlaſſen werden. Der frühere Juſtizminiſter Im Miniſterium des Auswärtigen zu Vicekönig wahrſcheinlich Lin ſei. Baku, 29. Sept. Brand mehrerer Petroleumquellen, welcher noch fortdauert, iſt noch ein Arbeiter zum Opfer gefallen. Vier andere trugen Brandwunden davon. Maunheimer Marktbericht vom 30. September. Stroh per Ztr. M. 1,50, Heu per Ztr. M. 3,00, Kartoffeln von M. 2,80 bis 4,50 per Ztr., Bohnen per Pfd. 20 Pf., Blumen⸗ kohl per Stück 30 Pf., Spinak per Portion 20 Pf., Wirſing per Stück 10 Pf., Rothkohl ver Stück 20 Pf., Weißkohl per Stück 10 Pf., Weißkraut per 100 Stück 12., Kohlrabt 3 Knollen 15 Pf., Kopffalat per Stück 5 Pf., Endivienſalat per Stück 8 Pf., Feldſalat per Portion 20 Pf., Sellerie per Stück 6 Pf., Jwfebeln per Pfd. 8 Pf., rothe Rüben per Portion 20 Pf., weiße Rüben per Port. 10 Pf., gelbe Rüben per Portion 15 Pf., Carrotten per Buf 5 Pf., Pflück⸗ Erbſen per Pfund 00 Pf., Meerrettig ner Stange 12 Pf., Gurken per Stück 10 Pf., zum Einmachen per 100 Stück .00., Aepfel per Pfd. 10 Pf., Birnen per Pfund 10 Pf., Pflaumen per Pfund 00 Pf., Zwetſchgen per Pfund 10 Pf., Kirſchen per Pfd. 00 Pf., Träuben per Pfd. 40 Pf., Pfirſiche pes Pfund 40 Pf., Aprikoſen per Pfund 00 5 Nüſſe per 25 Stück 25 Pf., Haſſelnüſſe per Pfd. 00 Pf., Eier per 5 Stück 30., Butter per Pfd. 1,00., Handkäſe per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 40 Pf., Hecht per Pfd. 1,40., Barſch per Pfd. 80 Pf., Weißfiſche per Pfd. 35 Pf., Laberdan per Pfd. 50 Pf., S ockfiſche ber Pfd. 25 Pf., Haße per Stück.80., Reh per Pfd. 1,00 De., Hahn Gung) per Stück 1,50., Huhn(jung Stück 1,50., Feldhuhn per Stück 1/2 Stlück 2,50 M. Tauben per ., Ente der Paar 1,20., Jaus(legend) per Stück 3,00., geſchlachtet per Pfd. 75. Maunheimer Hafen Verkehr vom 27. September. Schiffer ev. Kap. ff Kommt von Ladung Clr. 5 neiſterei lV.(Neckarhafen). Becker Salzig Kohlen 3550 Dreeſen ck Duisburg„ 5700 Limbeck undenheim Backſteine 670⁰ Veith 80 ilbronn Soda 6¹⁰ Ulff Elite Witch. Ruhrort Kohlen 17270 Floßhols: 1400 cbm. angekemmen, 1400 obm. abgegangen Vom 28. September: Hafenmeiſteret I(Neckarhafen). 755 Stachelhaus lrminius Hochfeld[ꝗKohlen 900⁰ Schmitz Deutſcher Kaiſer Dufsburg„ 8000 Reibel[Sperl, Adelmann Ruhrort 55 5100 Heuß Jautenſchläger 55 75 1400 Bopermann Max 5 5 9000 Joho Sophie Luiſe 75 1 6500 Hellbronn Bretter 1200 Müßig Heinrich 12 15 850 Hool; Baumann 2 Aktrip Steine 60⁰ Gebr. Waſſerſtaudsnachrichten vom Monak September. Pegelſtationen Datum vom Rhein:25. 26. 27. 28. 29. 30. Bemerkungen. Konſtanz 3,05 3,03 Hüningen 111 Abds. 6 U. Keh! 147 1,37 1,35 1,34 34 N. 6 U Lanterburg 2,80 2,74 2,71 2,69 Abds. 6 U. Magau 2,95 2,89 2,86 2,84 2,84 2* Germersheim 2,41 2,37 2,34..P. 12 U Maunheim 2,35 2,27 2,20 2,17 2,15 2,129 g8. 7 U. 0,30 0,99 0,95 0,91 0,88.-P. 12 U. Bingen ,000,910,86 0,84 10 U. .111,09 1,06 0,99 06 2 U. Toblenz„23 1,19 1,14„18 10 U. n 0,87 0,83 0,83 0,75 0,71 2 U. Nuhrort. 0,32 0,28 0,25 0,21 9 U. vom Neckar: Mannheim 2,40 2,38 2,26 2,24 2,21 2,19 V. 7 U. Heilbrenn.. 0,40 0,36 0,37 0,88 0,17 VB. 7 n. Werthe in Zahlung nehmen wie Creditbillets und Scheide⸗ zur Degradierung des Vicekönigs Waſhington glaubt man, daß der hier in Frage kommende Dem am 26. dſs. gemeldeten cneNeen, SDrpi.„oe. Wenerai⸗anzeiger. 8. Seite. Amts⸗ und K — igungsblalt. Gr. 5 Im ſüddeutſch⸗öſterreichiſch⸗un⸗ gariſchen Verband iſt zum ge⸗ meinſchaftlichen Gütertarifheft, Theil II, Heft C vom 1. Januar 1894, der Nachtrag II mit Giltig⸗ keit vom 1. Oktober 1895 er⸗ ſchienen. 73942 Karlsruhe, 26. September 1895. Generaldirektion. Gr. Bad. Staatgeiſenhahnen. Im ſüddeutſch⸗öſterreichiſch⸗un⸗ gariſchen Verband ſind mit Gil⸗ ligkeit vom 1. Oktober l. J. fol⸗ gende Nachträge erſchienen: 1. Je der Nachtrag II zu den Gütertarifen, Theil 1 Heft 1 und 3 vom 1895, ſowie zum Getreide⸗Ausnahmetarif, Theil III Heft 1 vom 1. Auguſt 1895. 2. Je der Nachtrag I zu den Anhängen zu den vorſtehend be⸗ zeichneten Tarifen. 73931 Karlsruhe, 26. September 1895. Generaldtrektion. Gr. Bad. Staatstiſenbahnen. Mit Giltigkeit vom 1. Oktober 1895 werden die Stationen Franz⸗ Joſef⸗Stollen und Oſſeg II in den im ſüddeutſch⸗öſterreichiſch⸗ ungariſchen Verband eingeführten Kohlen⸗Ausnahmetarif, Theil V, Heft No. 3 vom 1. Mai 1892 auf⸗ genommen. Die Höhe der Sätze iſt bei den Verbandsſtationen zu erfragen. 78939 Kaklsruhe, 26. September 1895. Generaldirektion. Ztelauntmachung. Die Standesbeamten des Be⸗ zirks werden benachrichtigt, daß eine neue amtliche Ausgabe der Dienſtvorſchriften für Standes⸗ beamte veranſtaltet wird, welche denſelben ſ. Zt. zugehen wird; zugleich werden dieſelben auf§ 44 (neue Faſſung) Abſ. 5 der Dienſt⸗ weiſung hingewieſen, wonach auch Formulare zu den vorgeſehenen äbgekürzten Beſcheinigungen an die Standesbeamte koſtenfrei von Gr. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts geliefert werden. 73960 Mannheim, 26. September 1895, Großh. Amtsgericht I. Gießler. Konkursuerfahren. No. 44458. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Gaſtwirths Heinrich Ber⸗ 50 ld von Ilvesheim iſt zur Prüfung der nachträglich ange⸗ meldeten Forderungen Termin auf lgg. en 25. Oktober 1895, ormittags 9 Uhr vor dem Großherzoglichen Amts⸗ gerichte hierſelbſt Abth. 9 Zimmer 7 anbergumt. 73952 Mannheim, 28. Septbr. 1895. Mohr, Gerichtsſchreiber des Großherzogl. Amtsgerichts. Hekauntmachung. Herſtellung der Ameri⸗ kanerſtraße, Theil II hier Beizug der Angrenzer zur Tragung des Koſten⸗ aufwandes betr. Der Stadtrath hat vorbehalt⸗ lich der Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes die Herſtellung der Amerikanerſtraße, Theil II, in der Schwetzinger⸗Vorſtadt, ſoweit ſolche zwiſchen der Kleinfeldſtraße und dem Eigenthum der Herren ulius Bender und Heinrich allenberger gelegen iſt, beſchloſſen und es ſollen die Angrenzer an dieſe Straßenſtrecke zur Tragung des Koſtenaufwandes dieſer Straßenherſtellung nach Maß⸗ gabe der vom Bürgerausſchuſſe in Gemäßheit des Ortsſtraßen⸗ geſetzes vom 20. Februar 1868 reſp. der Vollzugs⸗ Verordnung hierzu aufgeſtellten„allgemeinen Grundſätze“ ſowie nach Maßgabe des Voranſchlags und der Liſte der beitragspflichtigen Grund⸗ beſttzer beigezogen werden. Die in den§8 3 und 4 der Vollzugsverordnung vom4 Auguſt 1890,„Die Leiſtungen der An⸗ ſtößer bei Herſtellung von Orts⸗ ſtraßen betr.“ vorgeſchriebenen Vorarbeiten: a, der detaillirte Ueberſchlag des Aufwandes, zu deſſen Beſtreitung die Grundbeſitzer beigezogen werden ſollen, ſowie die Liſte der beitrags⸗ pflichtigen Eigenthümer, b. der Straßenplan, aus wel⸗ chem die Lage der in Be⸗ tracht kommenden Grund⸗ ſtücke zu erſehen iſt, werden während 14 Tageu vom Tage des Erſcheinens dieſer Be⸗ kanntmachung im Amtsverkündi⸗ gungsblatt an auf dem Rathhaus 2. Stock Nr. 4 zur Einſicht öffent⸗ lich aufgelegt. Dies bringen wir mit dem An⸗ fügen zur öffentlichen Kenntniß, daß etwaige Einwendungen wäh⸗ rend dieſer 13tägigen Friſt bei AusſchlußvermeidenbeimStadt⸗ rath geltend zu machen ſind. Mannheim, 24. September 1895. Der Stadtrath: Beck. 73000 Lemp. Ein leicht faßlicher 72947 ftauzöſiſcher Auterricht nach einer Converſations⸗Methode an Damen, auch an Anfängerinnen Fbei mäßigem Honorar, wird er⸗ Jüäh, im Verlag. Zrkanntmachung. 29282. Der Ziegeleibeſitzer g. Müller in Mannheim eabſichtigt auf der Gewann „Hemshöfer Waid“ auf der Frieſen⸗ heimer Inſel eine Feldſtein⸗ brennerei mit Barackenbauten zu errichten. 73850 Wir bringen dies gemäߧ 5b der Vollzugsverordnung zum Waſſergeſetze und§ 17 Abſ. 2 der Vollzugsperordnung zur Reichs⸗ Gew.⸗Ordnung zur öffentlichen Kenntniß mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bei dem Großh. Bezirksamte oder dem Stadtrathe hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vor⸗ zubringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt ausge⸗ geben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirks⸗ amts und des Stadtraths hier zur Einſicht offen. Mannheim, 10. Septbr. 1895. Bürgermeiſteramt: Beck. Lemp. Hekanntmachung. Betr. Enwäſſerung der Aulaſchule, Lit. A 4 No. 4 nebſt den erxforderlichen Nebenarbeiten. No. 2056. Die Entwäſſerungs⸗ und hierzu erforderlichen Neben⸗ Arbeiten der Aulaſchule, Lit. A 4 No. 4 ſollen auf dem Wege der öffentlichen Ausſchreibung ein⸗ ſchließlich Materigl und Arbeit auf Grund der Normal⸗Preis⸗ Verzeichniſſe des Hausentwäſſer⸗ ungs⸗Büreau's und des Hochbau⸗ Amtes vergeben werden. Dieſe Letzteren, die Bedingungen, Maſſen⸗Verzeichniſſe und Zeich⸗ nungen liegen auf dem Hausent⸗ Faie Büreau O 7, 17, Zimmer No. 3 von Mittwoch, den 25. cr. an zur Einſicht aus. Die Offerten ſind auf vorge⸗ ſchriebenen Formularen vollſtändig ausgefertigt, verſiegelt und ver⸗ ſchloſſen, bis ſpäteſtens Samſtag, 5. October d. Js., Vormittags 11 Uhr an das Bürgermeiſteramt, Rath⸗ haus 2. Stock, Zimmer No. 4 mit entſprechender Aufſchrift verſehen einzureichen und werden in Gegen⸗ wart der etwa erſchienenen Sub⸗ mittenden alsdann geöffnet. Der Stadtrath verpflichtet ſich weder zur Annahme des niederſten, noch irgend eines der einge⸗ laufenen Anerbieten. 73760 Mannheim, 25. September 1895. Städt. Hausentwäſſerungs⸗ Bureaun: OIshausen. Kärtoffel⸗Kieferung. Das allgemeine Krankenhaus bedarf ca. 20—25000 Klgr. prima Speiſekartoffeln, deren Lieferung im Submiſſionswege vergeben werden ſoll. 73754 Angebote hierauf wollen bis Mittwoch, den 2. Oktober 1895, Vormittags 10 Uhr mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, auf dem Bureau der Krankenhausverwaltung, R 5, 1 eingereicht werden. Dem Angebote ſind Proben der zu liefernden Kartoffeln beizu⸗ fügen. Die Kartoffeln werden im An⸗ ſtaltskeller übernommen und ſind die Transportkoſten von dem Lieferanten zu tragen. Die auf vorbemerkte Lieferung eingereichten Offerten treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen, vom Tage der Submiſſionseröffnung an gerechnet, uns gegenüber außer Kraft. Wir behalten uns vor, die Lieferung auch getheilt zu vergeben Mannheim, den 26. Sept. 1895. Krankenhauskommiſſion: K. Groß. Bekanntmachung. Auf Grund des Beſchluſſes des Verwaltungsrathes vom 20. d. Mts. No. 208 wird hiermit angeordnet: 78937 1. Die Schweinemärkte werden vom 9. Oktober d. J, an den in der ortspol. Vorſchrift vom 31. Dezember 1891 beſtimmten Ter⸗ minen abgehalten, d. h. am Montag. Mittwoch und Freitag jeder Woche. 2. Die Märkte beginnen um 9 Uhr und endigen um 1 Uhr. 3. Die Verlegung des Marktes in Folge don Feiertagen wird jeweils bekannt gemacht. Mannheim, 25. Septbr. 1895. Städt. Schlacht⸗ und Viehhof. Der Director: uchs. Zwangs⸗Perſteigerung. Dienſtag, 1. Oktober ds. Is., Naächmittags 2 Uhr verſteigere ich im Pfandlokal 4,5 dahier gegen Baerzahlung: 1 Ulmer Dogge, 1 Spiegel, 1 Pfandſchein, lIzweithürigerͤKleider⸗ rank, 2 Commoden, 1 Hand⸗ 8 Canarienvögel u 0 2 kleine naſchine, Küchenrahme, Le 73570 Gerichtsvollzieher, 1. Querſtr. 2. reis⸗Verkünd Einladung zur Wahl der Wahlmänner für die Wahl eines Landtagsabgeordneten Nach höherer Anordnung haben die Wahlmänner⸗Wahlen am Freitag, den 11. Oktober 1895 ſtattzufinden. Im Ganzen ſind für die hieſige Gemeinde 13 Wahlmänner zu ernennen, wovon zu wählen hat: Diſtrikt 1 ſieben Wahlmänner, umfaſſend die Wahlberechtigten von Haus Nr. 1 bis mit 216, Ferdi⸗ nand Spieß Wittwe Wohnung. Diſtrikt II ſechs Wahlmänner, umfaſſend die Wahlberechtigten von Haus Nr. 217(Wendel Ludwig Fuhrer) bis Ende. Die Wahlhandlung beginnt für jeden Diſtrikt Vormittags 10 Uhr und wird um 12 Uhr Mittags geſchloſſen; ſte findet für beide Diſtrikte im 2. Stock des Rathhauſes dahier ſtatt und zwar I. Diſtrikt im vorderen Rathhausſaal, II. Diſtrikt im Nebenzimmer. Die Wahlkommiſſion beſteht für 1. Diſtrikt aus: 1. Bürgermeiſter N. Urban, Vorſtand. (Gemeinderath H. Lauer, Stellvertreter.) Gemeinderath Joh. Pt. Baumann. „Kaufmann Wilhelm Bauer. Kaufmann J. L. Müller. „Rathſchreiber Fr. Brehm, zugleich Protokollführer. für II. Diſtrikt aus: „Gemeinderath Gg. Forſchner, Vorſtand. (Gemeinderath Gg. Riehl, Stellvertreter.) Gemeinderath H. Sandel II. Privatmann J. Ph. Hübſch. Kaufmann Peter Pfiſterer. 5. Hauptlehrer Georg Wolfinger, zugleich Protokollführer. „Bei dieſer Wahl ſind ſtimmfähig und wählbar alle Staats⸗ 90 welche das 25. Lebensjahr zurückgelegt und hier ihren Wohn⸗ ſitz haben. Von dem Wahlrecht und der Wählbarkeit ſind ausgeſchloſſen: 1. Entmündigte und Mundtodte. 2. Perſonen, über deren Vermögen die Gant gerichtlich er⸗ Iffnet worden iſt, und zwar während der Dauer des Gantverfahrens. 8. Perſonen, welche— den Fall eines vorübergehenden Un⸗ glücks ausgenommen— eine Armenunterſtützung aus öffentlichen oder Gemeindemitteln beziehen oder im letzten der Wahl vorhergegangenen Jahre bezogen haben. 4. Perſonen, welchen auf Grund des§ 32 des Reichsſtraf⸗ geſetzbuches die bürgerlichen Ehrenrechte durch gericht⸗ liches Urtheil aberkannt wurden und zwar für ſo lange, als dies im Urtheil ausgeſprochen iſt,—§ 34, Ziffer 4 des Reichsſtr.⸗G.⸗B. 5. Perſonen, welchen das Wahlrecht oder die Wählbarkeit in Folge ſtrafgerichtlichen Urtheils entzogen iſt. 6. Diejenigen, die als Soldat im wirklichen Dienſte ſtehen. NMur dieſeſigen werden zur Stimmabgabe zugelaſſen, welche in die Wählerliſte aufgenommen ſind. Das Wahlrecht iſt in den Diſtrikten auszuüben, in welchem der Wähler wohnt und kann Niemand in zwei Diſtrikten wählen. Das Wahlrecht wird in Perſon durch verdeckte in eine Wahl⸗ urne niederzulegende Stimmzettel ohne Unterſchrift ausgeübt. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem äußeren Kennzeichen verſehen ſein. Sie ſind außerhalb des Wahl⸗ locals mit den Namen der Wahlmänner, welchen der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchriftlich oder im Wege der Bervielfäl⸗ α ο SN— ungswege öffentlich verſteigern, tigung zu verſehen. Die Wahlberechtigten werden und in der anberaumken Zeit zu e Stimmzettel mehr angenommen w eingeladen, zahlreich bei der Wahl rſcheinen, da nach 12 Uhr keine erden. Schriesheim, den 25. September 1895. Der Gemeinderath: N. Urban. 78900 II. Ankündigung. In Folge richterlicher Verfügung wird der Frau Wilhelm Helffen⸗ ſtein Wittwe, Carolina geb. Schimpf in Mannheim, die nach⸗ verzeichnete Liegenſchaft am 8 Freitag, den 11. Oktober 1895, Nachmittags 3 Uhr im Rathhauſe hier öffentlich ver⸗ ſteigert, wobei der endgültige Zu⸗ ſchlag erfolgt, wenn der Schätz⸗ ungspreis auch nicht geboten wird. Beſchreibung der Liegenſchaft, Das Wohnhaus Lit. Ng No. 183 mit ca. 300 qm Hofraithe. 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Todes-Anzeige. 2 Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Mittheilung, daß unſere liebe Mutter 73961 N N2 8 I U 7 Fran Ernestine Lederer Nwe. 5 heüte Nacht nach ſchwerem Leiden ſanft entſchlafen iſt. Mannheim, den 29. September 1895. Robert Lederer& Fran. Die Beerdigung findet Dienſtag Vormittag 11 Uhr vom Trauerhauſe D 4, 11 aus ſtatt. Jankfagung. Für die bei dem Hinſcheiden unſeres theuren Verſtorbenen bewieſene Theilnahme ſagen herzlichen Dank Georg Vöhmer und Familie. Mannheim, September 1895. aneree, 8. Sekte. General⸗Anzeiger Mannhbeim, 30. Septemder. Sabassdesbesssssss(267) Gefunden und bei Gr. caumi Auefachſe I 0— von Mannheim nach 8 Aneife enn Jalſen 878 7 ö ienſtag Nachmittag r eeeee enn%8 Heaclberg Huuptkruße528 breee eeeee (ft. Deidesheimer„NMeuen.“ für Sopran und Alt geld. Einrückungsgebühr Fried⸗ 8 738186 Ain der Aula des Sebebderteage 49. 8 T. C. Schottler, Nechtzauwalt. 2 in⸗7 Aaf Sann n mοο ο KAKlkihy⸗Perein. eere Flaſchen kauft 63636 FF 55 D. R 0 0 46092. 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