eee — des Obercommandirenden ein Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim. In der Poſtliſte eingetragen unter 2602. Ni. 2 Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohu 10 Pfg. monatlich durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ichlag M..30 pro Qnartal. JInſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Dopnel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung aunh eim (105. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Seleſenſte und verbreitetkte Ztitung in Mannheim und Amgrbung. (Mannheimer Volksblatt.) al. (Badiſche Volkszeitung.) Verantwortlich: für den polit. und allg. Theil Chef⸗Redakteur Herm. Meyer, für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. 5 Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) fämmtlich in Mannheim. 15 Nr. 279. Entſcheidung iſt gefallen. geſtrigen Reſultats. Wahlkämpfen, 1893 bei Herbſt desſe Wahlmänner Wahlrecht ausgeübt. Berechtigten 7704.) ſozialdemokratiſchen Sieges. Derſelbe iſt dadurch herbeigeführt worden, daß die ſozialdemokratiſchen Stimmen in der Stadt im ſtetigen und Sene begriffen ſind. emokraten über 2666 Stimmen, jetzt haben ſie 419 8 aufgebracht. Das iſt ein gewaltiger woher dieſer ſtammt, ſo liegt die Ant⸗ wort in der Bevölkerungszunahme der Stadt überhaupt. Der Löwenantheil thums entfällt auf diejenigen B Mannheim Soziald Fragt man ſich, bei Wahlen den ſozialiſtif aher auch iſt der Sie Agitation und Wir ſind überze ſehr Wenige au überflüſſig halten. der letzte Mann Arbeit kann ihnen daran geſetzt. reichen Wähler Bezirken vermehrt. Das betrübende Reſultat aber ſoll uns Alle nicht abhalten, vertrauensvoll in die Zukunft zu blicken und weiter zu arbeiten. Bleiben wir treu der nationalliberalen Fahne und laſſen wir die Niederlage einen Sporn für uns ſein, noch intenſiver unſere Kräfte zu ſammeln. 7 Ueber das Schickſal Madagaskar's ſchreibt die„Köln. Ztg.“ u. A. Folgendes: Endlich iſt die erſehnte Nachri die„Stadt der tauſend Dörfer“ 27., wie eine verkrühte Meldung behauptet hatte, alfo an einem der Tage, die General Duchesne für ſeinen Einmarſch vor⸗ geſehen hatte, gefallen. Da der Einnahme laut der Depeſche glänzendes Gefecht voranging, hrer Hauptſtadt agen haben, als Im Uebrigen letzten großen Geſchichte auf⸗ ſo iſt anzunehmen, daß ſich di Samſtag, 12. Oktober 1895. (Aelephou⸗Ar. 218.) wie die Ultramontanen, wäre uns der Sieg im zweiten D ſtrikte auch ſicher geweſen. Schwetzingen, 11. Okt. Kandidat Eder iſt gewählt gegen den nationalliberalen Profeſſor Treiber. Heidelberg, 11. Okt. die an demſelben Friedensverhandlungen abgeſchloſſen; es e Königin nicht„in ihrem Palaſt geſtorben“ verheißen hatte, ſondern daß ſie und ihr der Premierminiſter, ſich ohne viel Federleſens der lage gefügt und ſich unterworfen nahme Tananarivos i üchtigung der Howa as wird nun geſchehen? der Inſel, die ſie mit ſo vielen Opfern an erworben haben, anfangen? Wird man der denſtoß geben und i an die Kette legen wurden, wie General Duchesne berichtet, Tage begonnenen ſcheint alſo, daß di iſt, wie ſie ſo ſtolz Nach der Schlacht. Der erſte Akt der Landtagswahl Denn was vorgenommen wird, iſt lediglich ein formaler Vo zialdemokratie hat geſiegt, In zwei bedeutungsvollen der Reichstagswahl und im lben Jahres bei der Landtagswahl, war ſie der nationalliberalen Partei unterlegen. Jetzt hat ſie ſich wieder vom Boden erhoben und obgeſiegt. Mit 256 Wahlmännern errang ſie die Mehrheit, während die Nationalliberalen 123 und durchzubringen vermochten. Betheiligung war dieſes Mal eine ſehr große. Von 12,771 Wahlberechtigten haben 9335 ihr (1898 wählten von 11,423 Von den geſtern Stimmen ftelen 3586 auf die Nationallibera auf die Sozialdemokraten und 1560 auf die Demo⸗ kraten.(1893 auf die Nationalliberalen 3248, auf die Sozialdemokraten 2666 und auf die Demokraten 1128.) Wenn man dieſe Ziffern mit einander vergleicht und diejenigen der letzten Reichstagswahlen von 1893 und 1890 hinzu nimmt, hat man die Urſache des iſt vorüber, die am 19. Oktober haben. Mit der Ein⸗ ſt der Krieg beendet und die verdienke die nächſten Fragen ſind: Frnnzoſen mit Menſchen und Geld n Bären den Gna⸗ hm das Fell abziehen, oder wird man ihn ? Auch darüber iſt in der Die So Der nationalliberale Wahl mit großer Mehrheit geſiegt. Was werden die vorſchlag iſt oppoſit onslos durchgegangen.(Der Heidel Neckarbiſchofsheim, 11. Okt. Unter ſtarker Be thefligung 8 nationalliberale Wahlmänner gewählt. Weinheim, 11. Okt. entſchieden dafür aus, Nationalliberale, wie die andern für den be läufig nur die Schutzherrſchaft zu erklärer für die politiſchen Beziehungen iſt zwiſchen beiden Möglichkeite immer ein Intereſſe an der Inſ mußte ſich beim Beginn des Madagaskar fortan ausſchließlich reſſenkreiſe gehöre. Inſel aber, für deren V auf Frankreich beſteht zwiſchen den beiden verleibung in das franzöſiſche Colonialreich d ſchied, daß in Madagas nach dem Vorbilde Alg lich ein neues ſich als Protek Madagaskar zur franzöſiſchen Colonie ſcheidenen Plan, vor⸗ 1. Nach außen hin und Madagaskars zu den Mächten n wenig Unterſchied, denn wer zu haben meinte, Feldzuges klar ſein, zu dem franzöſiſchen Inte⸗ Angelegenheiten der erwaltung und deren 33 Reformpartei, 1 Demokrat, 1 Die Wahl des nationalliberalen Klein m 5 großer Mehrheit geſichert, gegen die Antiſemiten und Sinsheim, 11. Okt. Der nationalliberale Neu⸗ wirth hat die meiſte Ausſicht, gewählt zu werden. Gegenparteien waren die Konſervativen und Antiſemiten (Konſul Köſter⸗Heidelberg). Tauberbiſchofsheim, 11. Okt. Der ganze Wahl⸗ ultramontane Mehrheit für Profeſſor Die Liberalen hatten keinen Kandidaten auf⸗ Arten der Ein⸗ er große Unter⸗ kar, wenn es zur Colonie erhoben und eriens verwaltet werden ſollte, ſicher⸗ Feld ernſter Sorgen entſtehen würde, während es torat nach dem Vorbilde von Aufwand an Mitteln dem Colonialkörper Die Regierung wird deßzhalb vorausſichtlich Form wählen, deren Vor die ihr ergebenen Blätter denkt ſich z. B. der folgendermaßen: bezirk ergab eine Tunis ohne großen angliedern würde. auch dieſe letztere züge ſie denn auch ſchon jetzt durch in das rechte Licht ſetzen läßt. die Zukunft Madagaskars die Königin füge ſich in r eine madagaſſiſche Re⸗ Premierminiſter, lt und an den um ſich unter ein neues Wer ſieht nicht ein, daß wir das Land wenn wir die Königin haben! ngsapparat, an den die Bepölk damit unſere Befehle en Gegenden der Inſel Herrſchaft an, ſie be⸗ unehmen, und die 79 Befehl den 5000 oder Dazu bedarf es weiter nichts als eines eines Depeſchenträgers mit einem xpedition, bei der wir ſelbſt unter den u geſagt hatte, dieſe würden uns mit keine Träger finden konnten em Feldzuge bis zur Haupt⸗ Mann zu uns überlief, zeigt ſche Regierung gefürchtet iſt Man wird ihr jetzt gehorchen ſind als der Sollte irgendwo Widerſtand ge⸗ ereinzelt und bedeutungslos ſein. Ordnung hergeſtellt ſein, und Polizei eine Lage zu ſehen der madagaſſiſchen So war es auch der offenbar der der Regie⸗ ngen wird, ſo wird das Ca⸗ Kammer noch einen ernſten denn die gegentheilige Anſicht hat Reunion und ehemaligen Marine⸗ ſachkundigen und gewandten Gegner, Bevor aber dieſe wird man den Erfolg, den Beendigung des madagaſſi⸗ nach Kräften ausbeuten, und es iſt Sonne des Sieges von Tananarivo, ge von den Gemüthern ge⸗ und Schäden in der Vor⸗ Expedition, die die öffent⸗ t ſo lange aufgeregt haben, in den Mosbach, 11. Okt. Der nationalliberale Webe hat Ausſichten, gewählt zu werden, jedoch iſt es noch Der Bezirk hatte als bisherigen Vertretel den freiſinnigen Rechtsauwalt Schuhmann. Gegenkandi⸗ daten hatten aufgeſtellt die Linksliberalen und die Kon⸗ ſervativen(Rentier Hellmuth). Buchen, 11. Okt. In Eberbach wurden ſämm liche nationalliberale Wahlmänner gewählt.— Aus dem Bezirk Buchen liegen noch keine Mittheilungen vor. Der freiſinnige Hauptlehrer Rödel in Mannheim iſt Es ſind Ausſichten vorhanden, en Bezirk zu entreißen. Für Keller(nationalliberal) ahlmänner, für Armbruſter(Zentr.) 28 Wahl⸗ Der Bezirk, welchen das Zentrum erobern wollte, iſt ſomit von den Nationalliberalen behauptet erlage des Zeutrums in Bruchſal it auf Zuwachs genommen wor⸗ den, da außer den bisher in ultramontanem Beſitz be⸗ findlichen Bezirken nur in Bruchſal ein neuer Kandidat aufgeſtellt worden iſt. Karlsruhe, 11. Okt. ruhe bringt eine bunte Rei „Nehmen wir an, ihre Niederlage und ſie bilde wiede gierung, mit oder ohne ihren f beſſer freilich ohne ihn, denn er iſt zu a Vorgängen zu ſehr betheiligt, Regiment zu beugen. in der Gewalt haben, braucht den Verwaltu gewöhnt iſt, nur in Gang zu ſetzen, ohne Schwierigkeit bis in die äußerſt dringen. Die Königin nimmt unſere ſiehlt den 79 Gouverneuren, ſie anz Gouverneure übermitteln denſelben 6000 Dorfvorſtehern. einfachen Tſimandoas Stück Papier. Sakalaven, obgleich ma offenen Armen entgeger und bei der wir in ſechsmonatig ſtadt vordrangen, ohne daß ein zur Genüge, wie die madagaſſi und wie man ihr gehorcht. 1893 verfügten die ihres nummeriſchen Wachs⸗ evölkerungsſchichten, welche chen Stimmzettel abgeben. Dann g jener Partei durch die Art ihrer ihrer Organiſation herbeigeführt worden. ugt, daß unter den ſozialiſtiſchen Wählern fzufinden ſein würden, die nicht das badi Staatsbürgerrecht erworben haben, bürgerlichen Parteien Viele gibt, Und dann die demokraten am Wahltage ſelbſt, glänzend durchgefallen. dem Zentrum dief Bruchſal, 11. Okt. Mit der Nied während es in den iſt dieſem jede Möglichke die dieſen Schritt für Agitation der Sozial⸗ an welchem ſozuſagen an die Urne geſchleppt wird. keine andere Partei nachmachen. Nun, die Wahl iſt vorbei und die Nakionalliberalen ſtehen vor einer ernſten Niederlage. genoſſenſchaft mit der demokratiſ die es trotz aller Anſtrengung männer gebracht und damit au Bedeutungsloſigkeit gezeigt hat, kan tröſten, wohl aber das Bewußtſ ihre Pflicht gethan zu haben. Partei iſt unausgeſetzt thätig geweſen, Alles zu organiſiren und in die Wege zu leiten, die beiden Kandidaten haben keine Mühe und Arbeit geſcheut, ſich in den Dienſt der Allgemeinheit zu ſtellen, und die Freunde, welche für ſie als Redner und ſonſt aufgetreten ſind, haben ihr Allen gebührt hierfür Dank und Aner⸗ kennung. Ebenſo haben Anſpruch auf Dank die zahl⸗ „die für die nationalliberalen Liſten ge⸗ ſtimmt haben. Auch unſere Wähler haben ſich in vielen Der Landbezirk Karls he von konſervativen, national liberalen, antiſemitiſchen, ſozialiſtiſchen und klerika Wahlmännern, ſo daß ein Ueberblick noch nicht zu König, ſind überall ſelten. leiſtet werden, ſo wird er v In kurzer Zeit wird die uns bleibt nur übrig, beſſern, die ausſchließlich auf dem An Regierung bei ihren Untergebenen be Wenn dieſer Plan, rung iſt, auch ſchließlich durchdri binet doch vorausſichtlich in der Strauß zu beſtehen haben, in dem Deputirten für miniſter de Mahy einen dem ſeine Collegen gern Frage zur Entſcheidung kommt, das Miniſterium Ribot mit der ſchen Feldzugs errungen, anzunehmen, daß vor der der eine bange und drück nommen hat, ſelbſt die Mängel bereitung und Durchführung der liche Meinung mit Rech Schatten treten werden. ch⸗freiſinnigen Partei, auf ganze 16 Wahl⸗ 's Neue ihre völlige n ſie dabei freilich wenig ein, im vollſt durch eine gute Durlach, 11. Okt. Die Nationalliberalen haben in allen Diſtrikten geſiegt über die Sozialdemokraten.(Dieſer Bezirk erſchien als gefährdet.) Pforzheim, 11. Okt. 13 Diſtrikte wählten 104 nationalliberale, 7 Diſtrikte 47 ſozialiſtiſche Wahlmänner Der Bezirk galt ebenfalls als gefährdet gegen d Sozialdemosratie, iſt aber er liberalen mit großer Mehrhe Die Leitung der Gehör ſchenken. freulicherweiſe den National⸗ it erhalten geblieben. Sämmtliche 10 Wahldiſtrikt wählten faſt einſtimmig nationalliberal. Ein Geget kandidat war nicht aufgeſtellt worden. Bretten, 11. Okt. Die Mehrheit der Wahlmänner iſt für den Nationalliberalen Kögler. Gegenparteien waren die Konſervativen und Antiſemiten. Ettlingen, 11. Okt. wahl iſt geſichert. den Ulramontanen. Waldshut, 11. Okt. Im Wahlkreis Waldshut gegen die Nationall berale Wackers(Centr.) Wieder⸗ Ergebniß der Landtagswahlen im Der Wahlbezirk gehörte ſchon bisher (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers“.) der Sieg der Ultramontaner Sämmtliche 19 Wahlmänner Seckenheim, 11. Okt. für Treiber, keiner für Eder. Raſtatt, 11. Okt. Ladenburg, 11. Okt. 29 freiſinnige Wahlmänner. durch den nationalltberalen berth in Heidelberg vertreten, iſt ſomit von den 15 ſinnigen den Nationalliberalen abgenommen worden. Emmendingen, 11. Okt. dingen ſind faſt einſtimmig liberale Wahlmänner gew Der Bezirk hatte als Vertreler den nationalliberale der ſomit wieder gewählt iſt. 13 liberale Wahlm en meiſt für den Gewählt wurden: 28 liber⸗ Die heutige Wahl ging hier unter ſehr reger Theilnahme vor ſich. Im erſten Wahl⸗ Oberamtsrichter En 123 Zetlel für Treiber, cht eingetroffen: Tananarivo, e 12 diſtrikte wurden abgegeben: „iſt am 30. Sept., nicht am 91 für Eder, 23 für Wohlſchlegel. i 77 Zeitel für Treiber, 96 für Eder, 21 ohlſchlegelz es ſind ſomit je 8 Wahlmänner für Treiber und Eder gewählt. gingen im zweiten Diſtrekte verloren, da die betr. Wähler Zettel für den erſten Diſtrikt abgegeben haben. eutigen Reſultate immer noch zu 4 Zettel für Treiber e Howas vor i noch einmal geſtellt und etwas beſſer geſchl man es bis dahin von ihnen gewöhnt war. ſcheinen ſie den opferbereiten Muth zu einer That, von dem die Ruſſen ein Beiſpiel in der Geſch gerichtet, nicht gefunden zu haben, und die Befür 5 Reſeee Brand ſtecken, das Apotheker Pfefferle, Partei kaun mit dem h frieden ſein, da disſelbe 17 Stimm die ultramont Die Laudorte ſtimm iherrt Bodman ab vereinigte als eeeeeeee, Der freiſinnig⸗demokratiſche jeher der nationalliberaler Es wurden gewählt: 62 (Der Bezirk war bishe 5 Im Wahlbezirk Emmen „„••„7Cͤͤ.—%“——2389 beſitzers Slabon in Soßnitza bei 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 12. Oktober. naſionallſberal gewählt. Der Bezirk war ſchon bisher im Beſitze der Nationalliberalen. Lahr(Stadt), 11. Okt. Die Wahl des national⸗ lüberalen Kanpidaten Herrn Guſtavr Höring iſt ge⸗ ſichert. Der Bezirk war bis jetzt ſchon nationalliberal bertreten. Ein Gegenkandidat iſt nicht aufgeſtellt worden. Freiburg, 11. Okt. 23 liberale, 221 ultramontane Wahlmänner gewählt. Der Bezirk war ſchon im Beſitze des Zentrums. Konſtanz, 11. Okt. 29 nationalliberale, 52 geg⸗ neriſche Wahlmänner. Die Wiederwahl des demokratiſchen Vene dey iſt ſomit geſichert. Müllheim⸗Staufen, 11. Okt. Blankenhorn, nationalliberal geſichert. Gegenkandidation der freiſinnige Bürgermeiſter Bark von Sulzburg, auf deſſen Sieg die Linksliberalen große Hoffnung geſetzt hatten. ** Reſultat der Mannheimer Landtags⸗ wahlen. Abgegebene Stimmen Reſultat 8 8 5 2* VUTE 55 3 „„ ss e 80 6 3 5 11 298 214 146 88 80—— 2 214 158 96 89 28— 8 157 128 81 29 18 8 1 41 88 898919778 5 226 178 68 78 89188 6 197 144 55 51'f 7 252 179 59 79 8 230 178 56 43„ 8 9 236 177 47 47 888 8 10 226 170 55 87 8 11 211 168 58 27 88 12 239 165 86 42 85—8 13 244 168 43 24 101äü(—8 144 255 175 85 221I1is 8 15 266 180 71 28 18 16 284 170 49 29„„„„ 17 412 298 116 34 143ů— 8 18 265 202 65 35 102—-— 8 19 264 1384 3⁴ 25 55 8 20 286 284 150 26 8 21 249 188 59 87 22 268 189 87 88 114— 8 28 248 176 108 81 378 25 24 180 131 87 87 1 25 150 103 62 80 11 26 248 158104 23 880 27175 118 79 24 28 201 171 86 42 4981—— 29 282 155 78 80 Nonk?p⸗ 80 262 184 75 87 72 8 31 389 2865 94 42 1290— 8 32 261 203 76 17 11 68 284 180 57 23 10 34 300 284 88 27 1448 35 307 230 60 84 166% 8 36 272 212 60 37„„„„ 87 361 2868 116 85 117—— 8 88 329 229 11⁴ 26 89 6—5 39 200 1861 50 6 10„8 40 249 182 49 16 41 276 1867 54 13 190%8 42 312 210 8¹ 16 119 8 46 204 150 32 8 100 44 238 162 10¹ 22 45 194 158 57 9 +je»· 46 240 198 80 22 91 47 366 178 89 19 55 48 247 171 48 19 104%—8 49 199 186 38 21 80 162 117 30 17 51 171 127 78 9 25 52 284 172 34 21 118 58 159 214 29 6 8— 8 12771 9435 3586 1560 4198 50 16 5 ——...—..—......———— Teuilleton. — Ein nener Wunderſchwindel. Seit einigen Tagen erregt ein Wunderſchwindel, der von der unverehelichten an⸗ geblich„hellſehenden“ Agnes Slabon, der Tochter des Stellen⸗ Zabrze, veranſtaltet wurde, die Bepölkerung in hohem Grade. Gegen 4000 Menſchen ſollen infolge angeblicher„Muttergottes⸗Erſcheinungen“ den Ort aufgeſucht haben. Dieſe Erſcheinungen ſind, wie der„Oberſchl. 19 55 berichtet, durch den Bruder der Schwindlerin auf ſehr einfache Weiſe hervorgebracht worden. Er hatte ſich mit einer kleinen Laterne verſehen, die nur eine Scheibe von geſchliffe⸗ nem Glaſe hatte, durch die er ab und zu einen Lichtſchein auf das über dem Hausaltar angebrachte Marienbild fallen ließ. Die leichtgläubige Zuſchauermenge war beim Anblick der Licht⸗ reflexe ganz betroffen und ſprach laute Gebete. Es dauerte aber nur kurze Zeit, ſo wurde der Schwindel entdeckt. Am Freitag nämlich hatte die Slabon angekündigt, daß eine Licht⸗ erſcheinung am Sonntag Abend ſich bemerkbar machen,„der immel ſich öffnen und die Jungfrau mit dem Jeſus⸗ inde erſcheinen“ würde. An dieſem Abende pilgerte auch ein gewiſſer Dlugoſch aus Paulsdorf nach Soßnitza, um das Wunder zu beobachten. Bei dieſer Gelegenheit gelang es Dlugoſch, den Schwindler zu entlarven. Dlugoſch ging ſchon des Nachmittags zu der und betete fleißig mit. Als es in der Stube dunkel geworden, wurde die Lichterſcheinung ſichtbar. Dlugoſch ging nach dem Hofe, wo er auch bald ſah, wie ein Mann aus dem Hauſe in den Hof kam, der eine Laterne in der Hand hielt, deren einzige Scheibe er an den Oberſchenkel drückte, damit kein Lichtſtrahl zum Vorſchein komme. Dieſer Mann ging über den Hof nach der Giebelſeite eines Hauſes, woſelbſt die Kranke die Lichterſcheinung angekündigt hatte. Dlugoſch 19 folgte unbemerkt dem Manne. Dieſer drehte die brennende Liaterne nach dem Giebel und in demſelben Augenblicke wurde ein Lichtſchein von der nach Tauſenden zählenden Volksmenge bemerkt, die bald gemeinſam zu beten anfing. Dlugoſch aber zögerte nicht mehr, den„Künſtler“ ſofort am Kragen z packen und ihm die Laterne abzunehmen. Er drehte falls die Laterne nach dem Giebel, wo dieſelbe ſcheinung zu ſehen war, und überzeugte ſo die verblendeten Leute wiederholt von dem Schwindel. Der Mann wurde als der Bruder der Slabon erkannt. Er hat außer⸗ dem dadurch Lichterſcheinungen an dem Hauße erzeugt, daß er zwei Stellen mit Phosphor eingerieben hat, die in der Dunkelheit einen Schein von ſich gaben. Als Pfarrer Neumann und Kaplan Adamak aus Zabrze Die nationalliberaſe Partei hat nach den vor⸗ liegenden Wahlreſultaten bis jetzt den Bezirk Raſtatt an die Freiſinnigen verloren, dagegen iſt für ſie große Aus⸗ ſicht vorhanden, den Freiſinnigen Mosbach und dem Zentrum Eberbach⸗Buchen ſowie Breiſach zu entreißen. Wenn es ihr gelingt, in den vorgenannten Bezirken den Sieg an ihre Fahne zu feſſeln, dann hat ſie die Mehr⸗ heit im badiſchen Landtage wieder erhalten. Von den noch ausſtehenden Bezirken iſt keiner mehr für die Natio⸗ nalliberalen gefährdet. Aus Sfadt und Sand. * Manuunheim, 12. Oktober 1895. Aus der Stadtrathsſihung vom 8. Oktober. (Mitgetbeilt vom Bürgermeiſteramt.) Nachdem wegen Unterbring ung der Meßbuden in einem Schulkeller Vorkehr getroffen worden, ſoll der dafür vorgeſehene Raum im vormals Bühler'ſchen Anweſen bis auf Weiteres vermiethet werden. Der Stadtrath erklärt ſich damit einverſtanden, daß auch eine Abbildungdes Kaiſer⸗Wilhelm⸗Denkmals in den zur Ausgabe gelangenden 1894er Verwaltungsbericht aufgenommen wird. Durch Bürgerausſchußbeſchluß vom 16. Juli d. J. wurde der Vollzug des Bürgerausſchußbeſchluſſes vom 28. März 1893, betreffend Verkauf eines Baugeländes an der Secken⸗ heimerſtraße bei der Luiſenſchule an die katholiſche Kirchen⸗ gemeinde behufs Bau einer Kirche zum Preis von M. 1 pro Quadratmeter genehmigt. Mit Stadtrathsbeſchluß vom 19. Juli d. Is. wurden ſo⸗ dann die bezüglichen Vertragsbeſtimmungen und am 15. Aug. d. J. der Kaufvertragsentwurf dem katholiſchen Oberſtiftungs⸗ rathe zur Prüfung und Aeußerung unterbreitet. Nachdem bis heute eine Entſchließung des katholiſchen Oberſtiftungsrathes nicht eingetroffen iſt, ſoll die Erledigung der Angelegenheit bei dieſer Behörde in Erinnerung gebracht werden. Das Tiefbauamt zeigt an, daß die Parkanlag en am Schnickenloch fertig geſtellt ſind. Wegen Verlegung eines neuen Telegraphen⸗ kabels⸗ bezw. Kabelröhren⸗Zuges in der Bismarck⸗, Stephanien⸗, Tatterſall⸗ und Friedrichsfelderſtraße wurde mit der kaiſerlichen Oberpoſtdirektion eine Vereinbarung getroffen. In Betreff der Errichtung eines Neubaues in P 8) 1 war von der bauleitenden Firma das Erſuchen geſtellt worden, auf einige Wochen die Straße zwiſchen dem Bauplatz und den Planken zu ſperren. Wegen der damit verbundenen Verkehrsſtörung kann dieſes Geſuch jedoch nicht befürwortet werden. Auf Vortrag des Hausentwäſſerungsbüreaus genehmigt der Stadtrath den Abſchluß einer Vereinbarung mit der Mannheimer Cocosnußbutterfabrik(P. Müller Söhne) wegen Condenswaſſerableitung von deren An⸗ weſen J 8, 21 nach dem beſtehenden alten Kanal am Neckar⸗ vorland. Um eine ausgiebigere Beleuchtung der Bahnhofſtraße zu beſchaffen, ſollen die beſtehenden Laternen mit Auerbrennern verſehen werden. Die Entwäſſerung der Aulaſchule wurde der niederſt ſubmittirenden Firma Phil Holzmann u. Co. über⸗ tragen. Um die Verwendung von Gas zu Koch⸗ und Ae echen nach Möglichkeit zu erleichtern, wird unter Aufrechterhaltung der früheren für Abgabe von Koch⸗ und Heizgas getroffenen Beſtimmungen genehmigt, vom 1. Novbr. ds. Irs, ab das Setzen des Gasmeſſers einſchließlich der Lieferung des Hahnens, Trägers ꝛc. koſtenlos für alle die⸗ jenigen zu übernehmen, welche ſich im erſten Jahre nach er⸗ folgtem Anſchluß an die Leitung zu einem Minimalverbrauch von 250 ebm Koch⸗ und Heizgas verpflichten die Verwaltung iſt ermächtigt, das weiter Erforderliche zu veranlaſſen. Zur Vertretung der ſtadträthlichen Vor⸗ lagen an den Bürgerausſchuß in nachverzeichneten Betreffen wurden zu Referenten bezw. Correferenten ernannt: 1) Bewilligung eines Vorſchußkredits zur Materialbe⸗ ſchaffung für das Tiefbauamt: die Herren Stadträthe Ludwig und Henz. 2) Umbau einer Kanalſtrecke in der Bauhofſtraße zwiſchen J 6 und U 6: die gleichen Herren. 3) Weiterführung der Waſſerleitung nach dem neuen Rheinhafen und dem alten Fruchtbahnhof: die Herren Stadt⸗ räthe Bernatz und Herſchel. Die Krankenhauskommiſſion gibt eine Ueberſicht über —— 171!!.!. die Slabon ermahnten, ſie möge beichten und in das Marien⸗ ſtift nach Zabrze kommen, verweigerte ſie zunächſt jede Aus⸗ kunft ſagte ſpäter aber,„ihre Seele wäre bereits heilig und dieſe ſei ſchon im Himmel, ihr Leib dagegen ſei nicht werth, auf dem Friedhofe beerdigt zu werden.“ Hierauf hat der Pfarrer, nachdem täglich Tauſende von Menſchen nach Soß⸗ nitza ſtrömten, wiederholt vor dem Schwindel gewarnt. Als aber das nicht half, iſt von dem Amtsvorſteher an den Land⸗ rath Bericht erſtattet worden worauf die„Heilige“, nachdem Kreisphyſikus Traeinski ſie unterſucht und ſie als„Stimulan⸗ tin“ erklärt hatte, durch den Amtsvorſteher Fritſch unter Be⸗ gleitung berittener Gendarmen nach der Irrenanſtalt Rybnik zu weiterer Beobachtung ihres Geiſteszuſtandes übergeführt wurde. Abergläubiſche Leute hatten behauptet daß die „Heilige“ aus dem Bette zu heben nicht möglich ſein würde und daß die Pferde den Wagen, auf den man ſie ſetze, nicht wegziehen würden. Es ging aber Alles glatt von ſtatten; auch die Zuſchauer verurſachten keine Störungen Nur die Mutter der Kranken erhob gegen den Amtsvorſteher eine Axt und wollte anfangs die Tochter nicht herausgeben — Antanuanarivo, d. h. die Tauſend⸗Stätte, die Haupt⸗ ſtadt des Hovareiches und Sitz der Regierung, die jetzt von den Franzoſen erobert iſt, zählt etwa 150,000 Einwohner. Die Stadt iſt ausgezeichnet durch landſchaftlich ſchöne Lage. 600 Fuß hoch über die Ebene erheben ſich die Hügelreihen, auf und an denen die Häuſer teraſſenförmig erbaut ſind In drei Stufen ragen ſie empor und umſchließen da, wo ſich zwei Hügelreihen im Norden vereinen, einen dreieckigen Platz, der zu Markt⸗ und Verſammlungszwecken dient, wo auch die Empfänge durch den Hof ſtattfinden. Da, wo die Felſen jäh abfallen, bezeichnet Ampamarinana, eine Art tarpejiſcher Fel⸗ ſen, die Stelle, wo Verbrecher in die Tiefe geſtürzt werden⸗ Hier fanden 1849 viele madagaſſiſche Chriſten den Märtyrer⸗ tod. Ein Wagenverkehr iſt in Antananarivo faſt unmöglich. Ueberall tritt der nackte Fels zu Tage; die Straßen ſind bei der völligen Regelloſigkeit der Gebäudeanlagen vielfach ge⸗ krümmt, bei den ſtarken Steigungen ſteil, holprig und nach ſchlechtem Wetter kaum gangbar; nur zwei, ſtellenweiſe roh gepflaſtert, ſich kreuzende Straßen durchqueren die Stadt nordſüdlicher und nordweſtlicher Richtung; höchſtens für Reiter paſſirbar jedes von einer mauerartigen Umfriedigung umgeben. Einem alten Herkommen gemäß waren früher im Allgemeinen nur Holz, Binſen und Bambus für den Bau ge⸗ ſtattet; die Häuſer der Vornehmen waren aus Holztramen er⸗ richtet und mit auffälligen, in hornartigen Aufſätzen endi⸗ genden Dächern verſehen, und dieſe faſt durchweg mit Holz⸗ g; doch auch ſie ſind Die Häuſer ſind freiſtehend, die Bebölkerungsverhälkniſſe im Allgemeinen Krankenhauſe pro Monat September. Darnach war der Stand auf 31. Auguſt: Ständige Kranke Perſonal fleglinge an — 49 215 Zugang im Septbr. 7 212 2 21¹⁴ Abgang„— 220 4 224 durch Tod— 12— 12 Verbleibender Stand im September 7 139 47 198 Es entfallen Verpflegungstage: für ſtändige Pfleglinge 210, für Kranke 6135, für Anſtaltsperſonal 1183, für Stations⸗ wärterinnen 99. Das Geſuch der Meßverkäufer und Schaubudenbeſitzer um Ausdehnung der gegenwärtigen Meſſe au Sonntag, den 183. d. Mts., wird bei Großh. Bezirksamte zur Genehmigung befürwortet. Die Herſtellungneuer Couponbogen zur Theater⸗ bauſchuld vom Jahre 1855 wird der Buchdruckerei von Herrn G. Jacob hier übertragen. 5 Von dem vorgelegten Protokoll vom 16. v. Mts. über die Dienſtübergabe der Stadtkaſſe wird genehmigend Kenntniß genommen. Von der Großh. Domänendirektion ſind in Bezug auf das zum Induſtrie hafen erforderliche Gelände des Domänen⸗ ärars Preiſe nominirt worden, welche die Einleitung des Ex⸗ propriationsverfahrens ausſchließen. Die neuerdings erſtellten 9 weiteren Anſchlagſäulen ſollen ſofort in Betrieb geſetzt werden. Herr Poſtdirector Möller, welcher vor Kurzem die Stadt Mannheim verlaſſen hat, ſpricht für die ihm Sei⸗ tens der Handelskammer und des Stadtrathes durch Widmung einer Adreſſe erwieſene Aufmerkſamkeit in warmen Worten ſeinen verbindlichſten Dank aus. Nachdem die Vorſchlagsliſte zur Ergänzungswahl, für den Stiftungsrath des evangeliſchen Hoſpital⸗ fondes die Genehmigung des großh. Bezirksamtes gefunden hat, wird Termin zur Vornahme der Wahl auf Dienſtag, den 29. Oetober d.., Nachmittags 2 bis 3¼ Uhr, feſtgeſetzt und ſollen die Einladungen hiezu erlaſſen werden. Ueber die Cigenthumsverhältniſſe an den von der Armen⸗ und Krankenhauskommiſſion benutzten Gebäulichkeiten im Quadrat B 5 ſollen Unterſuchungen angeſtellt werden und auf Grund dieſer eine Regelung der Eigenthumsrechte ſtattfinden. Aus techniſchen Gründen ſoll die Anſchüttung an die Seckenheimerſtraße in der Umgebung des Augartens und der Domänenärariſchen Gebäude vorerſt nur eine proviſoriſche, dagegen im kommenden Frühjahr eine deſinitive Pflaſterung erhalten. Verſchiedene Anträge des Tiefbauamtes in Bezug auf Beſchäftigung Arbeitsloſer im Laufe des kommen⸗ den Winters erhalten die Genehmigung des Stadtrathes. Es wird die Anſchaffung einer Steinſiebtrommel beſchloſſen. Schließlich wurden Geſuche um Umlageausſtand ſowie Geſuche um Bürgerſchulgeldbefreiung genehmigt. * Verſetzungen und Ernennungen. Der Großherzog hat den Landgerichtspräſidenten Otto Haaß in Mosbach in gleicher Eigenſchaft nach Freiburg verſetzt und den Landge⸗ richtsdirektor Karl Fiſchler in Karlsruhe zum Landgerichts⸗ präſidenten in Mosbach ernannt, ferner den Landgerichtsrath Guſtav Stibinger in Mannheim in gleicher Eigenſchaft nach Karlsruhe verſetzt und den Rechtsanwalt Albrecht Winterer in Konſtanz zum Landgerichtsrath in Mannheim ernannt, ſowie den Amtsrichter Karl Freiherrn von Ba bo in Pforzheim zum Landgerichtsrath in Mannheim ernannt, ſowie den Amtsrichter Dr. Auguſt Glock in Adelsheim in gleicher Eigenſchaft nach Pforzheim verſetzt, den Landgerichts⸗ rath Albrecht Winterer in Konſtanz an Stelle des zum Landgerichte Freiburg verſetzten Landgerichtsraths von Woldeck zum Unterſuchungsrichter beim Landgerichte Mannheim ernannt. Mit Entſchließung Großh. General⸗ direktion der Großh. Staatseiſenbahnen vom 5. Oktober d. Is. wurde Stationsverwalter Heinrich S ohm in Altbreiſach unter Ernennung zum Betriebsſekretär zur Centralverwaltung verſetzt, An Herrn Dr. Koch, Präſident des Reichsbank⸗ direktoriums in Berlin, richtete die Handelskammer für den Kreis Mannheim anläßlich ſeiner heutigen Jubilarfeier das folgende Telegramm: „Die unterzeichnete Handelskammer bittet Euere Excellenz zum heutigen Jubelfeſte ihren tiefempfundenen Glückwunſch entgegenzunehmen. Die ein Vierteljahrhundert umfaſſende Thätigkeit Ew. Excellenz auf dem Gebiete der Reichsbank Vaterland daraus erwachſen ſind. Ganz beſonders aber ge⸗ ——————— ſchindeln und Binſen gedeckt. Bei ſo feuergefährlichem Material waren begreiflicherweiſe Brände kein ſeltenes Vor⸗ kommniß. Die Aufnahme des Chriſtenthums machte jenem thörichten Herkommen ein Ende. Heute hat die Stadt Hunderte von ſoliden zwei⸗ und dreiſtöckigen, aus Backſtein aufgeführten Häuſern, viele darunter mit Säulenveranda und geſchnitzten Capitellen. Da das Haus deſto höher iſt, je höher der Rang ſeines Beſitzers, ſo ragen die königlichen Paläſte ganz beſonders empor, von demſelben Stil wie die Privathäuſer, zeigen ſie nur großartigere Ausmeſſungen. Der größte von den königlichen Paläſten iſt ein ungeheurer drei⸗ ſtöckiger Holzbau, mit einem hoben, ſchmal zulaufenden Giebel mit Eckthürmen, und umgeben von einer dreifachen Stein⸗ veranda. Erwähnenswerth ſind außerdem der Palaft des e de und das griechiſchen Tempelſtil nachahmende Herichtsgebäude; ferner von Kirchen die der Londoner Miſſtonsgeſellſchaft, die anglikaniſche, die römiſch⸗katholiſche und die norwegiſch⸗lutheriſche Kirche. — Der Pudel des Sultans. Sultan Abdul Hamid wünſchte einen Pudel zu beſitzen. In der Türkei gibt es aber keine Pudeln. Die Hunde in der Türkei— ſie lungern zu Hunderten in den Straßen herum— ſind elende Thiere, die den Moham⸗ medanern heilig ſind, die Niemand anrühren darf, und es gibt eine Menge frommer Stiftungen, die den Zweck haben, die Hunde zu füttern. Sultan Abdul Hamid hatte vordem keinen Pudel geſehen. Man ſollte es nicht glauben. Wer aber die Abgeſchloſſenheit kennt, in der der türkiſche Souverän lebt, wird es begreiflich finden. Kürzlich produzirte ſich im Palats ein „Künſtler“, der einen gelehrten Pudel, ein reizendes, ſchnee⸗ weißes Thier, vorführte, und der Sultan wünſchte einen ſolchen Pudel zu beſitzen. Vor Kurzen nun ging der niederländiſche Gefandte in Konſtantinopel auf Urlaub und beim Empfange bei der Königin⸗Regentin erzählte er, daß der Sultan einen Pudel zu beſitzen wünſche. Alsbald war ein Pudel gefunden, eines der prächtigſten Thiere, die es gibt, ein Muſter ſeiner Raſſe, ſchneeweiß und geſcheidt, wie ſelten ein Pudel. Dieſes ausgezeichnete Thier wurde ſorgfältig für die Reiſe ausgerüſtet das niederländiſche Schiff„Pollux“ führte den vierfüßigen atz nach den Gewäſſern am Goldenen Horn. Am 26. Sep⸗ kam der it Pudel an. Sobald der Dampfer an der dſcht angelaufen war, erſchien der erſte Dragoman der holländiſchen Geſandtſchaft, Mr. Kenn, an Bord und nahm den Pudel in Empfang. Am 27. Sept. wurde das ſeltene Thier ſodann in ſeierlicher Audienz von dem Geſandten ſelbſt dem Sultan übergeben, der ſehr erfrent über dieſe Aufmerkſamkeit war. 5 ter wird ebenſo unvergeſſen bleiben, wie die Früchte, die dem Mannheim, 12. Oktober. General⸗Anzeiger. ., Seite denkt der deutſche Handelsſtand mit warmer unübertroffenen Meiſterſchaft, jenes große Inſtitut die ihm Handel und Verkehr gefördert vor Erſchütterungen bewahrt h Möge Euerer Excellenz reiche Kraft dem deutſchen Vater⸗ lande noch lange Jahre erhalten bleiben. Die Handelskammer für den Kreis Mannheim. In deren Namen: Diffens.“ Mannheimer Alterthumsverein. Beim Vereins⸗ abend am letzten Montag begrüßte der Vorſitzende, Herr Major z. D. Seubert, die erſchienenen Mitglieder und ſprach die Hoffnung aus, daß dieſe Vereinigungen auch im kommenden Winter ſich eines zahlreichen Beſuches erfreuen und für die Mitglieder und Freunde des Vereins reiche An⸗ regung und wiſſenſchaftliche Förderung bringen möchten. Darauf hielt derfelbe einen kurzen Vortrag über Steinwerk⸗ zeuge der vorgeſchichtlichen Zeit. Ausgehend von den früheſten Spuren menſchlichen Daſeins in früheren Schöpfungs⸗ perioden, wies der Vortragende darauf hin, daß bereits vor der Eiszeit, da ein großer Theil von Mitteleuropa ver⸗ gletſchert und von Eismaſſen bedeckt war, der Menſch exiſtirt haben muß und zwar zugleich mit vorweltlichen Thieren, unter denen der Mammuth das bekannteſte iſt. Nach der Eiszeit ziehen ſich dieſe Thiere mehr nach Norden zurück oder ſie ſterben ganz aus. Der Menſch aber durchſchreitet, ehe er den Gebrauch der Metalle kennen lernt, zunächſt drei Stufen der Entwicklung: die aolithiſche(mit Werkzeugen aus Knochen und Holz, ohne Stein), die paläolithiſche oder ältere Steinzeit(mit roh zugehauenen Steinwerkzeugen) und die neolithiſche oder jüngere Steinzeit(mit polirten und häufig auch durchbohrten Steinwerkzeugen). Ergiebige Fundſtätten für ſolche uralte Kulturprodukte ſind die Höhlen und die Pfahlbauten der ober⸗ deutſchen und ſchweizeriſchen Seen. So gehören z. B. die Funde in der Thaynger Höhle(unweit Schaffhauſen im ſchwäbiſchen Jura) der paläolithiſchen Zeit an: die Thon⸗ gefäße finden ſich dagegen erſt in der jüngeren Steinzeit. An der Hand von mitgebrachten Proben aus der hieſigen Alter⸗ thumsſammlung beſprach der Vortragende die verſchiedenen Formen der Steingeräthe, deren viele ebenſo gut als Hand⸗ werkszeug wie als Waffe gedient haben mögen, und ferner die Steinarten, aus denen ſie hergeſtellt ſind. Feuerſteine ſind mit am meiſten verwendet; man kann ihnen durch geſchicktes Be⸗ hauen häufig die Schärfe eines Metallmeſſers geben. Das ſeltenſte und zugleich koſtbarſte Material iſt der Nephrit, deſſen Herkunft noch ziemlich im Dunkeln ſchwebt. um Schluß wurde an einem eigens hiefür hergeſtellten Apparat vorgezeigt, wie die Steinäxte durchbohrt und Anerkennung der mit der unter Ihrer Führung geſtellte Doppelaufgabe gelöſt, 1 unſere erprobte Währung at. mit einem Loch für den Stiel verſehen wurden.— Bei der ſich hier anknüpfenden Diskuſſion theilte Herr Architekt Singer mit, daß neuerdings im ſüdlicher Nephritlager gef funden und d n Skandinavien er Import der Nephritbeile von dort nachgewieſen ſei. Auch wurde darauf hingewieſen, daß dieſen Steinwerkzeugen noch in ſpäterer Zeit eine gewiſſe religiöſe Bedeutung zukam, weßhalb ſie als Grabbeigaben und als Opfermeſſer(3. B. im jüdiſchen und im altrömiſchen Kultus) verwendet wurden.— Herr Profeſſor K. Bau⸗ mann berichtete ſodann über die Thätigkeit des Vereins Nach Schluß der Vorträge blieb die Geſellſchaft noch in leb hafter Unterhaltung beiſammen; möge der gelungene Verlau der Verſammlung ein gutes Vorzeichen ſein für die folgender Vereinsabende dieſes Winters! Der Gabelsber in ſeiner jüngſten Berf richt von jetzt ab finden ſoll. Mittwochs Hauptlehrer des Wiener Steno über den Inha und Herr S Montags und Mittwochs regelmäßig ſtatt Außerdem würden in einer ſchnellſchriftliche Uebungen abgehalten. lt verſchiedener ſtenographiſcher Zeitſchrifter Schließlich wurden die jüngſten Anf erkannt dem Herrn Georg Lohnert ein Herren Max Strauß und Theodor Ge 2. Preis, ſowie Herrn Emil Sommer ein die Herren Graml und Müller, welche Stenographentag in Speyer beim Wet bezw. 150 Silben Preiſe errangen, zwiſchen vom Genannten überreicht. Herr E. Karg, Reſtaurateur im uns die Mittheilung, daß er den Tagen, wo kein Theater kum mehrere genußreiche Abende dur Streichkonzerten bereiten will. Wir k men nur mit Freuden begrüßen an den langen Winterabenden Ebenſo iſt die Einführung des grüßen. Das erſt Oktober ſtatt un Annonce. Maunheimer Silberlotterie. ein hier wohnhafter Maurer, den 2. Preis bekam ein hieſiger Bahnarbeiter, der 3. Preis ſiel einer auf der Meſſe weilenden Frau aus Hannover zu, während durch den 4. Preis ein hie⸗ ſiger Tünchermeiſter erfreut wurde. Im Theater Wallenda findet heute Nachmittag eine Kindervorſtellung ſtatt, zu welcher Herr Wallenda in hoch⸗ herziger Weiſe den Zöglingen der drei hieſigen Waiſenhäuſer gratis Eintritt gewährt. In der heutigen Abendvorſtellung wird Herr Adam Schäfer von hier ein Konkurrenztauchen veranſtalten mit dem Meiſterſchaftstaucher der Welt, Miſter Kolling. Dieſe Nachricht wird zweifellos viele Mannheimer veranlaſſen, heute Abend das Theater Wallenda zu beſuchen. * Kirchweihfeſt Seckenheim. Aus Anlaß des Kirch⸗ weihfeſtes in Seckenheim am Sonntag, den 18. und Montag, den 14. Oktober er., werden auf der Nebenbahn Mannheim⸗ Heidelberg mehrere Sonderzüge nach und von Seckenheim ab⸗ fertigt. Für die Rückfahrt verkehrt ab Seckenheim am Sonntag Nachee Zug um 12 Uhr Nachts, am Montag um 10 Uhr Nachts. »Muthmaßliches Wetter am 13. neue Hochdruck aus dem atlantiſchen O oerg 3. Preis. Theaterkeller macht „zumal es hier in Mannheim Münchener Bieres ſehr zu be⸗ e Concert findet heute Samſtag, den 12. d verweiſen wir im Uebrigen auf die heutige Den 1. Preis erhielt und 14. Okt. Der zean dringt von Frank⸗ während des Sommers, namentlich über den Fund reich, wie von England und der Nordſee her mit großer eines großen Steinbalkens mit römiſcher Inſchrift] Energie nach allen Theilen des deutſchen Reiches vor, weß⸗ in Ladenburg. Der Name der Ackerflur, wo er halb auch in Süddeutſchland das Barometer in fortwährendem gefunden wurde,„Burgäcker“, weiſe auf römiſche] und raſchem Steigen begriffen iſt. Für Sonntag und Montag Bauten hin; auch ſei in den 1860er Jahren ein Theil eines ſteht bei ziemlich kühler Temperatür trockenes und mehrfach Römerbaues dort ausgegraben worden; auf dem anſtoßenden heiteres Wetter in Ausſicht. Acker will der Verein Grabungen anſtellen, und man hofft, Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station den übrigen Theil des genannten Baues nebſt weiteren In⸗ Mannheim. ſchriften aufzufinden. Ein anderer Fund aus römiſcher Zeit———— 93 wurde in Hockenheim gemacht. Beim Ausheben eines neuen 25 55 8 8 Bettes für den Kraichbach ſtieß mun auf zerſtörtes Mauer⸗ 8 S Ze. S werk, beſeitigte es aber leider faſt gänzlich. Nachträglich er⸗ 5 Zeit 8 S 5 58 8 3 3 Bemerk⸗ hielt der dortige Rathſchreiber, Herr Naber, ein verdienter 5ͤ 8 8 Alterthumsforſcher und Freund unſeres Vereins, von dem 35 S8 5 5 und darüber. Die der EE Zerſtörung entgangenen undſtücke ſind große Thon⸗ mit dem Fabriſtempel der 14. Wga 155 11. Okt. Morg.7ee756,0 9,„1 SW 4 wenn das Bauwerk, bei dem ſie verwendet waren, wie man 50 vermuthet, ein Töpferofen war, ſo wäre damit ein ziemlich] 11.„ Mittg.“756,5 18,0 SW 4 ſicherer Beweis gegeben, daß eine Abtheilung der genannten„„ 5 Legion im Zeitraum zwiſchen den Jahren 70 und 83 n. Chr. 1I.„ Abds. 956759,0 9,6 SW 2 + in Hockenheim ſtationirt war.— Herr Dr. Walter berich⸗ 8 * tete über Mannheimer Zunftalterthümer, mit deren Ordnung 12.„ Worge 8,4 SW 4 und Bearbeitung er zur Zeit beſchäftigt iſt, und ſprach den Wunſch aus „daß die Beſitzer von Stücken ſich entſchließen möchten, die Sammlung zu deponiren und ſo ſelben beizutragen. So fehlen zur pel von 17 hieſigen Zünften, heimer Wappenfrage auf dem die Wolfsange ſolch werthvollen, alten ſelben wenigſtens in der zur Vervollſtändigung der⸗ Zeit noch die Siegelſtem⸗ darunter der für die Mann⸗ wichtige Stempel der Zimmerleute, Jangebracht iſt. Weiterhin gab Herr Walter eine Blüthenleſe zum Beſten aus den Einſchreibe⸗ büchern der hieſigen Buchbindergeſellen im vorigen Jahr⸗ hundert. Bei dieſer Zunft war es üblich, dem Namenseintrag auch einen Reimſpruch beizufügen, ſei's ein Sprichwort u. dgl. oder aber eigene Poeſie. Die letzteren ſind meiſt humoriſtiſcher Art, die erſteren oft recht bezeichnend fü ir den damaligen Zeit⸗ geiſt. Der Vortrag, der viel Heiterkeit erregte, dürfte ſich wohl für das Feuilleton ſtanden h ger Joos aus Rothenhamm, der Röcklingen und der Taglöhner W̃ in der Nacht vom 14. auf 15. Conſtantin in den benachbarten ſtändig ausgeräumt hatten. W ſie in Säcke und ſchleppten e Roth⸗ und Weißweine, Käſe Mark. peratur den 11. Okt. 13,5 0 von 11/12. Okt. 7,8 0 1 Höchſte Tem Tiefſte 75 Ats Dernt Großherzogthum. 8% Karlsruhe, 10. Okt. Vor der hieſigen eute drei ſchon vielfach beſtrafte S Strafkammer Stkromer der Metz⸗ Bäcker Diebold aus olf aus Nellmersdorf, die Juli den Keller des Wirthes Orte Rüppurr nahezu voll⸗ as ſie fortnehmen konnten, bargen 5 weg. Sie ſtahlen Champagner, ꝛc., alles im Werthe von ca. 180 Im Rüyppurrer Walde fingen ſie noch in der Nacht einer hieſtgen Zeitung eignen.— Von H. Buchwald. (Nachdruck verboten. 50(Fortſetzung.) Jetzt, nachdem Alles geordnet war, wandte ſich die Frau Cantorin noch einmal an Frau v. Lerchenfeld.„Mein Mann iſt mehrere Jahre ein Schüler Eberhard v. Rochows geweſen und dürfte demnach doch nicht ſo ganz ungeeignet zur Er⸗ ziehung eines Kindes ſein, wie Sie anzunehmen ſcheinen, gnädige Frau. Und daß meine Mutter, ehe ſie meinen Vater, den Paſtor Witte hier, heirathete lange Jahre als Waiſe mit der Tochter des Grafen Sarsleben erzogen wurde, wiſſen Sie wohl? Nicht? Sie war eine geborene v. Kreßdorf, wenn Sie das vielleicht intereſſirt.“ „Und da haben Sie den einfachen Schulmeiſter ge⸗ heirathet!“ rief die Dame in hellem Erſtaunen. „Ja, gnädige Frau, da bin ich Joachim Hartmanns Frau geworden.“ So war das Schickſal der beiden kleinen Mädchen für lange Zeit hinaus entſchieden. Auf ihr inſtändiges Flehen blieb Marianne im Schloſſe, bis am nächſten Vormittag Herr v. Holmgart den Reiſewagen wieder beſtieg. Das war ein gar wehmüthiger Abſchieb von ſeinen beiden Lieblingen! Immer wieder herzte und küßte er die Kinder, die es gar Un N T wi zu nehmen, da kannte ihr Schmerz keine Grenzen mehr. Auch der Troſt, daß Buchenrode „wohin Brigitte kam, ja nur eine halbe Stunde weit entfernt ſei, wollte nichts nützen, bis end⸗ d ein Gelage an, da komm, nun wollen wir nach Hauſe. chen wartet ſchon ungeduldi köpfchens. zwiſchen den Beiden dahin, mit der anderen den neuen Bruder anfaſf. ſich zu dem Kinde nieder un „Sei willkommen, Manne empor, und es zuckte ſchon dem verweinten Geſichtchen; aber da nahm die neue Pflege⸗ ütter das Kind zärtlich in ihre Arme und plauderte ſo lieb und herzlich mit ihm, daß die wieder verſiegten. mit runden Sch wollen wir ſie gle die zum größten Vergnügen des herumjagten. ger Stenographeuverein beſtimmte ammlung, daß der Fortbildungsunter⸗ zweiten Abtheilung Herr Kimmig erſtattete Bericht über die Beſchlüſſe graphentages, Herr Gliemann referirle cheffel unterzog das vor Kurzem an die Oeffentlichkeit getretene neueſte Stenographie-Syſtem— Laut⸗ ſchrift von Herrn Director Walle ſer— einer Beſprechung. Preiſe bekannt gegeben von dem änger⸗Preisſchreiben im Verein und wurden zu⸗ 1. Preis, den je ein Für ſich auf dem tſchreiben mit 200 waren die Diplome in⸗ Verbandsvorort eingetroffen und wurden den während der Winterſaiſon an ſtattfindet, dem verehrl. Publi⸗ ch Veranſtaltung von önnen dieſes Unterneh⸗ ſehr an Unterhaltung fehlt. f anderen Abend ausdehnten. Noch in der Katerſtimmung wurde das ſaubere Kleeblatt verhaftet. Das heute geuem n. erlaſſene Urtheil lautete: Joos und Wolf je 2 Jahre Juchthans, Di bold 1 Jahr Zuchthaus, je 5 Jahre Ehrvertuſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Pfälziſch⸗ Helſiſche Nachrichten. Ludwigshafen, 11. Okt. Der Stadtrath wähl heute als Schutzleute: Karl Edinger, Gendarm in Franke thal, Georg Jung und Heinrich May, Gendarmen in Dür heim, Johann Prägert und Philipp Stabel, Gendarmen i Ludwigshafen, Jakob Kaiſer, Jakob Kleemann und Gg. Ri ſinger, Gendarmen in München, Philipp Hock, Schutzman in Zweibrücken, Peter Schmitt, Schutzmann in Landau, Em Hoffmann in Ludwigshafen und Peter Amend, Sergeant i 17. bayr. Infanterie⸗Regiment. Insgeſammt ſind 124 Be werber, darunter 68 Eiviliſten, anfgetreten. Tagesordnung des Großh. Schwürgerichts Mannheim für IV. Quartal 1895. Montag, 14. Oktober. Vormittags 9 Uhr: 1) Auguſt Mittel von Mannheim wegen Todtſchlagsverſuchs. Nachmittags 4 Uhr: 2 wegen Todtſchlagsverſuchs. Dienſtag, 15. Oktober. Vormittags 9 Uhr: 3) Franz Koch genannt Ge her vo Thairnbach, wegen Meineids. Vormittags ½12 Uhr: 4) Jakob Haffner von Wald⸗ hilsbach, wegen verſuchter Nothzucht. Nachmitkags 4 Uhr: 5) Jofef Traub von Großſachſen wegen Nothzucht. Mittwoch, 16. Oktober. Vormittags 9 Uhr: 6) Eduard Hartlieb von Oeſtringen und Marie Hartlieb von Heidelberg, wegen Kuppelei und Raubs. 3 Mittags 12 Uhr: 7) Heinrich Münch von Neckar⸗ undenfälſchung. wimmersbach, wegen Urk 5 Nachmittags 4 Uhr: 8) Gabriel Schwinn von Dain⸗ bach, wegen Brandſtiftung. Donnerſtag, 17. Oktober. 85 Vormittags 9 Uhr: 9) Ehriſtoph Seiler, Joh. Philipp 8 1 da ) Karl Hernay von Mannheim Klenk, Philipp Sailer und Philipp Herd von St Ilgen, wegen Meineids und Anſtiftung. Vormittags ½12 Uhr: 10) Andregs L burg, wegen verſuchter Nothzucht. Nachmittags 4 Uhr: 11) Joſef Anton Winkler Uiffigheim, wegen Sittlichkeitsverbrechens. Freitag, 18. Oktober. Vormittags 9 Uhr: 12) Iſaco Baſei von Lentiai, wegen Todtſchlags. Vormittags 11 Uhr: wegen Meineids. Nachmittags 4 Uhr: 14) Karl Anni wegen Beleidigung durch die Preſſe. Samſtag, 19. Oktober. Vormittags 9 Uhr: 15) Heinrſch Gckert von Rohrbach wegen Todtſchlags. Mittags 12 Uhr: verſuchter Nothzucht. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theaternotizen. Fräulein Lo uiſe Nikita von der komiſchen Oper in Paris, welche hier am 22. Oktober Mi non und am 24. Oktober das G vetchen in„Fauſt“ ulay von Laden⸗ von 13) Joſef Heitz von Mannheim, ſer von Müllheim, 16) Franz Mall von Stein, wege ſingen wird, hat ſich trotz ihrer Jugend— ſie iſt am 18 Auguſt 1872 zu Waſhington gebören— bereits einen Welt ruf gemacht. Im Alter wo Maurice Strakoſch nahm. Sie trat dann Hauptſtädten Euro von 11 Jahren kam ſie nach Paris ihre künſtleriſche Ausbildung unter mit außerordentlichem Erfolg in allen pas auf und gab während der Weltaus⸗ ſtellung in Chicago daſelbſt 104 Conzerte. Seit ihrer Rück⸗ kehr aus Amerika iſt ſie an der komiſchen Oper in Paris thätig, wo ihr Repertoir neben den beiden obigen Rollen auch die Roſine(Barbier von Sevilla) Zerline(Dan Juan) Cherubin(Figaro's Hochzeit) Lakmé la Somnambula u a. m. umfaßt. Die Intendanz iſt in der angenehmen Lage, für dieſe beiden Vorſtellungen, welche außer Abonnement ſtatt⸗ finden, die gewöhnlichen Sonntagspreiſe beibehalten zu kön⸗ nen.—„Der Evangelimanu“, welcher morgen zum erſten Male hier gegeben wird, hat an der königl. Oper in Berlin in den letzten Monalen elf Aufflührungen erxlebt, die unter ſtets wachſender Theiknahme des Publikums ſiattfan⸗ den. Für das Werk ſcheinen ſich auch Kreiſe, die ſonſt dem Theater ferner ſtehen, zu erwärmen. So hat der Berliner Prediger Profeſſor Scholz in der„Chriſtlichen Welt“ einen größeren Aufſatz unter dem Titel:„Der Evangeli manun, eine Laienpredigt“, veröffentlicht, wo die Oper vom ethiſch⸗religiöſen Skandpunkt aus beſprochen wird. Das Intereſſe der gebildeten Welt dürfte ſich auch in dieſer Hinſicht in hohem Maße auf das Werl lenken. Baden, 9. Okt. Die Concertſaiſon in Baden⸗Ba wird ſich in dieſem Winter ungewöhnlich lebhaft und an⸗ regend geſtalteu, da als neue, vom Curcomile getroffene Einrichtung zu den Abonnenents⸗ und Symphonieconeerter ſie, bis ſie Alles verzehrt hatten, bis zum ſowie den Kammermuſikabenden noch eine Anzahl beſondere Soliſtenconcerte unter Mitwirkung gender V — A — „So, Du kleine Maus,“ meinte er dann lächelnd,„nun 8 Sieh, Dein neues Mütter⸗ g auf ihre kleine Tochter.“ „Nach Hauſe? Gehſt Du da auch mit hin?“ Er lachte über die ängſtliche Frage des kleinen Blond⸗ „Natürlich, Kleine. Komm nur flink.“ Und dann trippelte das verſchüchterte Kind bereitwillig mit der einen Hand die Cantorin, end. In der Thür des freundlichen kleinen Hauſes empfing ater Hartmann die Ankommenden. Freundlich beugte er d küßte den kleinen rorhen Mund. mein Kind. Gott ſegne Deinen Eingang ad Ausgang, jetzt und immerdar.“ Die großen, blauen Kinderaugen blickten ſcheu zu dem wieder verrätheriſch in hervorbrechenden Thränen bald 1 5 8 8 ni ſi 51 15 „Sag mal, Mariaunchen, haſt Du ſchon einmal weiße 00 71 5 Kaninchen geſehen und ſo ganz kleine, roſenrothe Ferkelchen 85 5 eene wänzchen?“ fragte nach e iner kleinen Weile „Nicht? 9 kun, dann komm nur ſchnell mit mir, da ch einmal herauslaſſen. Sollſt mal ſehen, e luſtig das wird.“ Zutraulich folgte ihm die Kleine. Und als heodor. i wenige! 7 7 8 78 2 25 eEf 5 923 5: 285 8 5 ſei f de Großm kexr frißt mi 75 nicht begreifen wollten, daß ihr lieber Großpapa ſie wirklich Minuten ſpäter Doktor Witte mit ſeinem dicken Spitz über 1 Poth, Goft 5 55 2 5 eine ganz allein hier in der Fremde zurücklaſſen wollte. den Hof kam, um ſeiner Schweſter„Guten Morgen“ zu ſagen, Wöllke mich 11 5 1 überzeugen 0 e Ehriſtel die Wahr Und als es nun gar hieß, auch noch untereinander Abſchied da wäre er beinahe über die kkeinen Schweinchen geſtolpert, 5 5 Kindes, und allem Anſcheine ch auch zu ihrem eigenen, wie närriſch auf dem kleinen Hofe lich Frau v. Lerchenfeld„der Kinderei“ ein Ende machte und Brigitte energiſch mit ſich fort in den Wagen zog. Die Cankorin war mit ihrem Sohne gekommen, um den leinen Schützling abzuholen. Und kurz entſchloſſen nahm Theodor jetzi die weinende Marianne auf den Arm, damit ſie noch ſo lange wie möglich dem davonfahrenden Schweſterchen Br gachblicken konnte. 28 1 1 verwundert, als er ſah, das zärtlich ein während Mariann „Potz Tauſend, wen haben wir denn da?“ rief der Doktor neben Theodor das fremde Kind ſtehen weißes Kaninchen an die Bruſt drückte. Schweſterchen, Onkel Karl,“ lachte Theodor, e ſchon wieder ängſtlich zu dem großen „Mein kleines 8 uder aufſah. vollendete Doktor Witte lächelnd ſo eine Art kleine Menſchenl geſtern, geärgert, wie lange Zeit nich Donnerwetter dreinzufahren. Herr zu ſolchem leidtragenden heit geſagt hatte.— Adieu, du dem alten Onkel auch ein Patſchhändchen.“ ſeines davon ſtapfenden Schwager Herzen der warmen Zuſtimmung ernſtlich nicht daran gezweifelt hatte. r Chriſtel vorhin erzählt hat.— Na, mir kanz Kinder. Ein Eſſer mehr oder weniger, das iſt bei Euch iſt Schmalhans doch Küchenmeiſter „Aeh, Karl, ſo ſchlimm iſt's heraustretende Cantorin ab. „Laß gut ſein, Schweſterherz. doch herzlich, daß Ihr nicht auch ſo wie die ganze hochgeborene Geſellſchaft geſtern geweſen i Na, und wenns mal noth thut, nun, daun iſt ja doch Karl Witte auch noch da.“ „Das weiß ich, lieber Schwager,“ rie herzlich in die dargebotene Hand einſchlagend.„Und ehrlich geſtanden, deſſen habe ich mich auch getröſtet, Doch ich denke, unſer Herrgott, der die jungen Raben ſpeiſt und die Lilien auf dem Felde kleidet—“ 5 —„Wird auch ſeine alten recht ſe auch egal, und in dieſer Zeit.“ doch nicht,“ wehrts die Im Grunde freue ich mich grenzenlos vernünftig ſeid fCantor Hartmann, Hartmanns nicht vergeſſen,“ den Satz.„Und wahrhaftig, ilie iſt das lüttge Ding da auch kaum anzufaſſen getraut.— Ja, man ſo zart, daß man ſich's t. Es war um mit dem Was wohl unſer guter, alter Gefolge angegeben hätte! Ich ibt wahrhaftig Leute, die von Pietä in Leibe haben, wie allenfalls ſo ein Botokude age Euch, Kinder, es g nicht mehr kleines Mädel. Komm, Lächelnd blickte Caukor Hartmann der Hünengeſte s nach. Er freute ſich von des Arztes, wenn er auch (Fortſetzung folgt) 5 8 n 1 U 5 K 0 * 1 1 1 1 ‚ 4. Seite. General⸗Anzeiger. und Inftrumenkalſoliſten tritt; wir werden mithin im Laufe des Winters zehn Abonnementsconeerte, ſechs Kammermuſik⸗ abende, acht Symphonieconcerte und eben ſo viel Soliſten⸗ concerte haben. Rechnet man zu dieſen muſikaliſchen Veran⸗ ſtaltungen noch die vom Curcomité arrangirten zehn Vor⸗ träge, die üblichen Reunions, die ſich immer größerer Be⸗ liebthett in den beſten Geſellſchaftskreiſen erfreuen, den großen Maskenball und die anderen in Ausſicht ſtehenden Feſtlichkeiten hinzu, ſo ergibt ſich eine Summe künſtleriſcher Genüſſe und geſellſchaftlicher Vergnügungen, wie ſie bedeu⸗ tender in größeren Städten ſelten zu treffen ſein wird. Leb⸗ haftes Intereſſe gibt ſich, wie wir bei dieſer Gelegenheit be⸗ merken wollen, nicht blos im hieſigen Publikum, ſondern auch unter auswärtigen Kunſtfreunden für das Freitag, den 11. Oktober, im Converſationshauſe ſtattfindende große Con⸗ cert des ſtädtiſchen Curorcheſters unter Mitwirkung des Herrn Francesco d' Antrade kund. Das Conecert wird auch von einer großen Zahl auswärtiger Muſtkliebhaber beſucht werden, da Herr Francesco'Andrade ein Programm darbietet, das den gefeierten Geſangskünſtler in der ganzen glänzenden Vielſeitigkeit ſeines eminenten künſtleriſchen Kön⸗ nens zeigen wird. An den Bayreuther Feſtſpielen ſollen 1896 auch die in Frankreich und England wohlbekannten polniſchen Sänger Gebrüder Reszke Theil nehmen. Die Künſtler betreiben jetzt eifrig deutſche Sprachſtudien. 2 9* Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Zum erſten Male: Paſt or Broſe. Schauſpiel in 4 Akten von Adolph'Arronge. Wir befinden uns im Hauſe eines evangeliſchen Land⸗ pfarrers. Paſtor Broſe iſt ein alter Mann, erfüllt von Gott⸗ vertrauen, Ehrlichkeit, Anſpruchsloſigkeit und Liebe.„Du ſollft Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzem Gemüth und aus allen deinen Kräften und deinen Nächſten als dich ſelbſt“— dieſes Wort iſt ſeines Fußes Leuchte, mit dieſem Grundſatze hat er 40 Jahre als Seelſor⸗ ger ſeine Gemeinde geleitet und iſt in Ehren grau geworden. Dabei findet ſein Geiſt ideale Nahrung in der Pflege der Schöpfungen des klaſſiſchen Alterthums. Ihm zur Seite iſt ſeine Gattin eine vorſorgliche, einfache, aber auch allzu haus⸗ backene Hausfrau. Die Pfarrersleute haben zwei Kinder, eine Tochter, die bereits verheirathet, und einen Sohn, Her⸗ mann, der Theologie ſtudirt und darauf eine Erzieherſtelle auf dem benachbarten Gute des Baron Zellendorf übernom⸗ men hat. Vater und Sohn, obwohl beide dem geiſtlichen Stande angehörend, gehen in ihren Anſchauungen weit aus⸗ einander. Der Alte vertritt jene Richtung, die lediglich mit der Bibel den Kampf gegen die ſozialen Diſſonanzen dieſer Welt kämpfen will, der Jüngerer iſt ein Moderner. Er will ſich mit ſeinem ganzenMenſchen in dieſenKampf ſtürzen, nicht nur im Talar von der Kanzel aus, ſondern auch als Mann der Politik von dem Podium der Volksverſammlungen. Aber er iſt nicht ſo uneigennützig und lauter wie ſein Vater. Der Abgott Egoismus läuft mächtig in ſeinem Streben mit unter, ſeine Ideen ſind verſchwommen, zu wenig geklärt und ſtrenge Selbſtzucht iſt nicht ſeine ſtarke Seite. Auf der Univerſität, in Berlin, hat er ſich in die fllia hospitalis, Frl. Grethchen Wendt verliebt. Die beiden jungen Leute haben ſich mit Wiſſen von Gretchens Mutter verlobt, aber ſozuſagen nur inofftziell, im Pfarrhauſe war nichts davon bekannt. Der Herr Kandidat hatte ſich dann ſpäter ſeiner Braut auch nicht beſonders lebhaft erinnert und war auf dem beſten Wege, ſie ſitzen zu laſſen. Da ſtirbt Gretchens Mutter. Das junge Mädchen ſteht mittellos allein da. Ein Onkel nimmt ſich ihrer an und ſendet ſie nach dem Pfarrhauſe mit einem Brieſe, in welchem ihr Verhältniß mit dem jungen Theologen auseinander geſetzt iſt. Der alte Pfarrer macht ein langes Geſicht, nimmt das junge Mädchen liebevoll auf und hat dann eine Unterredung mit ſeinem Sohne, den er zu ſeiner Pflicht, die Verlobte zu heirathen, zu mahnen ſucht. Aber der junge Theologe bezeugt dazu wenig Luſt. Er erklärt die Verlobung mit Gretchen für eine Jugendlaune, die nicht ernſt zu nehmen. Ueber dieſen gewiſſenloſen, blaſirten Leichtſinn iſt der Vater empört. Mit den nachdrück⸗ lichſten Vorſtellungen redet er auf den Sohn ein, der dann rückſichtslos und frivol genug iſt, dem Vater ins Geſicht zu ſagen, daß er ſelbſt unter den Folgen einer ſogenannten Pflichtheirath leide. Ziemlich kühl trennen ſich beide Männer. Indeſſen ſo tragiſch, wie der alte Pfarrherr gefürchtet, ge⸗ ſtalten ſich die Dinge nicht. Gretchen will von dem treuloſen Schatz nichts mehr wiſſen, und ſchließt mit Franz Kramer, einem jungen Chemiker, Sohn eines armen Schmiedes in der Nachbarſchaft des Pfarrhofes, den Bund für's Leben. Inzwiſchen hat der junge Broſe mit ſeinem Baron, der ihn bis dahin faſt vergöttert, Krach bekommen. Der Erzieher hat nämlich mit der Tochter des Barons ein Liebesverhältniß an⸗ Durch ein offenherziges Geſtändniß der jungen Baxroneſſe erfährt es ihr Vater, der dann ſeinen Erzieher aus dem Hauſe wirft. Der Gemaßregelte macht darauf, als er erfährt, daß Gretchen doch nicht ſo ganz mittellos iſt, einen Verſuch, ſie ſich wieder günſtiger zu ſtimmen, natürlich ohne Erfolg, und verläßt das Vaterhaus, um im Einverſtändniß mit dem Vater einem anderen Berufe ſich zu widmen. Es iſt nicht zu leugnen, daß das Schauſpiel einen tüchtigen Kern hat. Aber der Dichter hätte den Konflikt, der in der Gegenfätzlichkeit zweier Weltanſchauungen, in der des alten Pfarrers und ſeines Sohnes, liegt, ſchärfer und ſtraffer her⸗ vorheben müſſen. Dem Schauſpiel fehlt das eigentliche Rück⸗ grat. Wohl werden uns intereſſante, mit großem dramatiſchem Geſchick arrangirte Scenen vorgeführt und mancherlei heute im Vordergrunde ſtehende Fragen erörtert, aber dieſe Er⸗ örterungen ſind trotz ihrer Länge nicht überzeugend und meiſtens oberflächlich. Schön durchgeführt ſind mehrere Charaktere, der Dialog iſt wie die Sprache des Stückes würdig, hie und da laufen einige Plattheiten mit unter. Die freundliche Aufnahme, welche geſtern das gut beſuchte Haus dem„Paſtor Broſe“ zu Theil werden ließ, iſt vorwiegend auf das Konto der tüchtigen Darſtellung zu ſetzen, ſowohl was das Enſemble, als die einzelnen Künſtler Anlangt. Herr Dr. Oskar Kaiſer, den wir nun wohl bald definitiv als den Unſern betrachten können, ſpielte die Titelrolle mit beſtem Erfolg. Im Aeußern ganz und gar⸗Fraukfurter Eſfekten⸗Speietät v. 11. Okt., Abds. 6 Uhr. Pfarrherr, traf er mit feinem Takt die Sphäre, in welcher dieſer Charakter liegt. Das Pathetiſche Salbungsvolle gab er äußerſt wirkungsvoll mit jener Feiy⸗ heit, die das Lächerliche ebenſo vermeidet wie das Ser mentale. Es wehte um ſeinen Paſtor etwas von jeer Sphäüre, welcher der bekannte„Pfarrer von Wakeſtess⸗ angehört. Frl. v. Rothenberg verkörperte die Frau Pfarrer einfach und ſympathiſch, ebenſo war Frl. Kaden eine gewandte und glückliche Darſtellerin der Gretchen Wendt. Beſonders gut gelangen ihr die Partien, die ſie gemeinſam mit Herrn Kökert(Franz Kramer), der ſo recht in ſeinem Elemente war, ſpielte. Herr Schreiner gab den Kandidaten Broſe, eine ſehr unſympathiſche Figur, mit ſeinem bekannten Charakteriſtrungstalent vorzüglich. Ebenſo waren die Herren Neumann(Baron Zellendorf), Tietſch(Bauer Sievers) und Herr Bauer(Hauſirer) tüchtige Repräſentanten ihrer Rollen. Herr Hechk, welcher als umſichtiger Regiſſeur das Schauſpiel ſehr wirkungsvoll inſzenirt hatte, ſpielte den alten Wir halten dieſe ſehr breit angelegte Rolle für noch überflüſſiger aber, dieſe an ſich ibertriebene Figur noch mehr zu über⸗ Schmied Kramer. für ſehr überflüſſig, vom Dichter ſchon üb geiben und zur Karrikatur zu mache uns- Berliner Handelsgeſellſchaft 168.90 wie Heir Dacht es that. So etwas gehört in die Poſſe, nicht aber in ein ernſt⸗ haftes Schauſpiel. Und als ein ſolches betrachten wir den „Paſtor Broſe.“ Hermann Meyer. —— Aeneſte Nachrichten und Telegramme. * Berlin, 11. Oktbr. Der„Poſt“ zufolge iſt die Meldung der„Köln. Ztg.“, daß in der nächſten Reichs⸗ tagsſeſſion eine Reform des Militär⸗Strafproceſſes vorge legt werde, verfrüht. Die„Poſt“ be ‚ tſc ung in dieſer Angelegenheit ſei noch nicht getroffen. Das Krtegsminiſterium ſei jedoch in der Förderung einer ſolchen Vorlage unausgeſetzt thätig. Wenn dieſe in der nächſten Seſſion noch nicht an den Reichstag gelangen ſollte, ſo dürfte dies jedenfalls auf andere Urſachen zurückzuführen ſein, als auf wenig geneigte Geſinnung innerhalb des Kriegsminiſteriums. Breslau, 11. Okt. Der ſozialdemokratiſche Partei⸗ tag lehnte das Agrarprogramm gegen eine Minderheit von nur 63 Stimmen ab. Darin ſind übrigens noch diejenigen eingeſchloſſen, welche die Ablehnung auch wollen, aber nicht in Form der angenommenen ſchärferen Reſolution Kautsky. Schippel ſprach unter ſtarkem Beifall gegen Bebel, er ſolle ſich in Acht nehmen, daß ſein Zickzackkurs das Gewicht ſeiner Stimme, die er bisher in der Partei gehabt, nicht herabſetze. Bebels ſchlimmſter Feind ſei Bebel ſelbſt, der ſein Temperament nicht zügeln könne und ſich in Rechthaberei verbeiße, der heute umſtoße, was er geſtern geſagt. Die matte inhaltloſe Entgegnung Bebels wurde mit eiſigem Schweigen aufgenommen. Paris, 11. Oct. Alle Zeitungen begrüßen freudig den Crfolg der Madagaskarexpedition.„Journal des Deébats“,„Soleil“,„Gaulois“,„Figaro“,„Siecle“ und „Eelair“ ſprechen ſich für das Protektorat aus, während „Autorits“ und„Echo de Paris“ zu den Anhängern der Annexion gehören. Die radicalen und ſocialiſtiſchen Blätter ſind der Meinung, daß die Madagaskarfrage bis zur Feſtſtellung der für die begangenen Fehler ver⸗ antwortlichen Perſonen eine offene bleiben müſſe. Der „Rappel“ bethont die Nothwendigkeit, die Urheber dieſer Fehler mit aller Strenge zu beſtrafen. Ebeuſo fordert „Petite République“ eine Unterſuchung zur Ebmiktelung und peinlichen Befragung der verantwortlichen oberſten Beamten und verlangt außerdem, daß feſtgeſtellt werde, auf welche Weiſe, gleichviel ob durch Annexion oder Protectorat, der größte Gewinn aus der Eroberung der gewaltigen Landfläche zu erzielen ſei. Der„Matin“ ver⸗ ſichert, daß der Vertrag ein ſtrenges Protektorat über die Howas und die anderen Völkerſchaften der Inſel zur Grundlage habe, welche nur eine theilweiſe Autonomie be⸗ halten würden. Ohne Zuſtummung der franzöſiſchen Miniſter⸗ reſidenten dürfte keinerlei Landabtretung erfolgen. Die ſchon beſtehenden Landabtretungen würden revidirt und wahrſcheinlich für nichtig erklärt werden, beſonders die⸗ jenigen, welche 21 engliſchen bezw. deutſchen Unterthanen gewährt wurden. Mannheimer Handelsblatt. Die Reichsbank hat den Privatdiskonto bis auf Wei⸗ teres ſiſtirt. Mannheim, 11. Okt. Aus der Handelskammer. Güterwagen auf Station Mannheim betr. Heute waren: Beſtellt: 430 gedeckte 496 offene Wagen Vorhanden: 430„ 76 75 75 Es iſt hiernach kein Wagenmangel vorhanden. Mannheimer Effektenbörſe vom 11. Okt. Heute notirten: Anilin 414., Weſteregeln 163., Badiſche Brauerei 59 bez. Coursblatt der Maunheimer Börſe vom 11 Okt. Aktien. Badiſche Bank Brauerei Schwartz 109.50 bz Rheiniſche Creditbant 5 G Sinner Brauerei 268.— G Rhein. Hyp.⸗Bank Werger'ſche Brauerei 88 Pfälz. Hyp.⸗Bank 1„ Pfälziſche Bank Mannheimer Bank Deutſche Unionbank Köſter's Bank.⸗G. Gewerbebank Speyer 500%. Landauer Volksbank 600% Pfälziſche Ludwigsbahn Maxbahn Nordbahn 5 G Badiſche Brauerei GGanter, Brauerei Freiburg 5 bzBrauerei z. Sonne Weltz 45 GJ Wormſer Brauhaus 12 bz Mannh. Dampfſchleppſchiff. 125. GKöln. Rhein⸗ u. Seeſchifffahrt GBad. Schifffahrt⸗Aſſecuranz GBad. Rück⸗ u. Mitverſich bz(Zuſammengelegte) GMannheimer Verſicherung Mannheimer Rückverſich. Württ. Transportverſtch. 8 Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaft rsheimer Spinnerei unerei Lagerhaus Sbeſtfabr. junge Akt. d. Ver. ch Badiſche Anilin⸗ u. Weſteregeln Alkaliwer Chem. Fabrik Goldenberg Akt. d..⸗G. f. chem. Ind 17 Verein D. Oelfabriken Waghäusler Zuckerfabrik pinnerei Mannheimer Zuckerraffin. Haid u. Reun Mannheimer Aktienbrauerei 167. 8 i be 1 Zie r Eichbaum⸗Brauerei z Ludwigshafener Brauerei Schwetzinger Brauerei f˖ Brauerei z. Storch 3 rke ikammer 127.5 Heidelberger Aktienbrauerei G Emaillirfabrik Kirrweiler 117. bz Fraukfurter Mittagsbörſe vom 11. Okt. Eine Reihe ungünſtiger Meldungen hat dazu beigetragen das Cours⸗ nivegn faſt des geſammten Spekulationsmarktes an heutiger Bözze beträchtlich zu ermäßigen. Geld ſtellte ſich ebenfalls enifprechend theurer. In der Nachbörſe waren verſchiedene Gebiete ſchwächer, wie ſich überhaupt ziemlich drängendes Engebot geltend machte. Induſtrieaktien ziemlich ſeſt, Fahr⸗ ad Kleyer zu 230 umgeſetzt.— Privat⸗Disconto 2¾ pCt. 118.50 G 127.75 G Oeſterreich. Kredit 338, Diskonto⸗Kommandit 228.90, Darmſtädter Bauk 164.70, Nationalbank für Deutſchland 149. Deutſche Bank 216.30, Dresdener Bank 180.90, Banque Ottomane 146.70, Oeſterr.⸗ Ung. Staatsbahn 332¾, Lombarden 97½, Meridionalaktien 129.70, Weſtſizilianer 65, Zproz. Portugieſen 27.85, Gproz. Mexikaner 94.40, Zproz. do. 28.95, Alkali Aſchersleben 135.20, Gelſenkirchen 187.90, Harpener 183.30, Hibernig 182, Laura 154.70, Dortmunder 76.60, Bochumer 177.10, Oberſchl. Eiſen 103.80, Concordia 140, Nordd. Lloyd 115.25, La Veloce 65.90, thard⸗Aktien 178.30, Schweizer Central 140, Schweizer Mordoſt 188.80, Schweizer Union 97.20, Jura⸗Simplon 98.40, 5proz. Italiener 89. *0 „ Mannheimer Vieh⸗ und Pferdemarkt am 11. Okt. Es waren beigetrieben und wurden verkauft per 100 Ko. Schlachtgewicht zu Mark:— Ochſen J. Qual.—, II. Qual. — Schmalvieh 1.—, II.„III..— Farren I.—, II.—, 70 Kälber I. 170, II. 165, LII. 160. 373 Schweine J. 120, II. 115.— Luxuspferde und Arbeitspferde——— — Milchkühe———, 444 Ferkel 10—6. — Lümmer 888 Stückk Schafe 1 Ziege 19.— Zicklein—, Zuſammen Mannheim, 12. Oktober. Mannßeimer Prodnktenbörſe vom 11. Okt. Weizen per Nov. 14.40, März 1896 14.65, Mai 14.65, Roggen per Nov. 12.40, März 1896 12.50, Mai 12.50, Hafer per Nov. 5, März 1896 12.45, Mai 12.50, Mais per Nov. 10.80, 896 10.20, i 10.20 M.— Tendenz: flau. Wäh⸗ ber! unverändert blieb, gaben März⸗ iben der Preisdrücker weſentlich New⸗ork Chicago Monat 855 i W Mais Schmalz Caffee Weizen ais Schmalz 1 178 86% 607„„— 85——— 607 27%8 8 75 555 65— 25—.90 temben—————.—————.— Maunheimer Hafen⸗Verkehr vom 10. Oktober. 1 p. Schiff Kommt von Ladung Ctr. Hafenmeiſterei II. zu Caub Antwerpen Stückgüter 10959 G. 4 Rotterdam Petroleum 7082 Antwerpen Stückgüter 5816 882005 7888 Biebrich Cement 4916 Eberbach Reis 800 Neckarhafen). Schmitt 18 ochhauſen Gips 500 Schmitt⸗ 8 Soda 685 Kuſſel Steine 1600 Kappes 7 Brennholz 80⁰ Leutz Heilbronn Bretter 1000 Schober u Du rg Kohlen 2800 Klaus John Focerill 4200 Floßholz: 1690 cem. ang en, 300 obm. anee ed Philadelphia, 11. Okt.(Drahtbericht der Red Star Line, Antwerpen). Der Dampfer„Illinois“, abgefahren am 25. Sept. von Antwerpen iſt heute hier angekommen. (Mitgetheilt von der konzeſſionirten Generalagentur Conrad Herold in Mannheim, N1, 1, Kaufh.) Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Oktober. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 7. 8. 9. 10.] 11. 12. Bemerkungen. Konſtanz J2,92 2,98.89 Hüningen. ,15 1,21 1,18„18 Abds. 6 U. Kehl. 1,38 17 1,431,40 1,42 N. 6 U. Lauterburg 2,68 2,71 Abds. 6 U. Maxau 22.,79 2,80 2,84 2,81 2,81 2 N. Germersheim 2,28 2,30.-P. 12 U. Mannheim 2,04 2,10 2,14 2,17 2,14 2,17 Mgs. 7 U. Mainz 0,82 0,80 0,84 0,87 0,89.-P. 12 U. Bingen 0,750,75 10 U. Kaub. J0,93 0,92 0,98 0,96 0,98 2 U. Koblenz 1,04 1,06 10 U. Köln J0,65 0,69 0,710,72 0,74 2 U. Ruhrort, 9 U. vom Neckar: Mannheim 2,13 2,19 2,22 2,25 2,222,24] V. 7 U. Heilbronn 0,59 0,42 0,40 0,41 0,42 V. 7 U. Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..60—9 55 Ruſſ. Imperials Mk.—.—— 20 Fr.⸗Stücke 1 16% 1 Dollars in Gold„ 419—16 Engl. Sduvereigns„ 20,40—386 5 Wegen gänzlicher Aufgabe der Bilder-Ausverkauf! Kunſhranche verkaufe ich bis zu Weihnachten meinen großen Vorrath eingerahmter und ungerahmter Bilder zu außerordentlich billigen Preiſen. 14424 A. Hasdenteufel, Pianoforte⸗Fabrik g 3. 9. MWaunheim⸗Heidelberger Nebenbahn. Aus Anlaß des Kirchweihfeſtes in Seckenheim e auf der Nebenbahn Mannheim⸗Heidelberg Sonntag, den 18. und Montag, den 14. Oktober Nachmittags Sonderzüge nach Seckenheim. Die Abfahrtszeiten ſind folgende: Sonntag, den 13. Oktober, Abfahrt ab Mannheim⸗Stadt: 1100, 1210, 200, 228, 245, 318, 380, 420, 500. 619, 718, 887, 918, 1085. Montag, den 14. Oktober, ab Mannheim⸗Stadt;: 1210, 20, 2⁴5, 350, 4²⁰ 619, 7¹⁸, 837. Für die Rückfahrt fährt von Seckenheim am Sonntag der letzte Zug um 1290 Uhr Nachts und am Montag um 1000 Nachts ab. Mannheim, 11. Oktober 1895. 94966 Betriebs⸗Inſpection. Von der Reiſe zurück. Dr- F. 90 Leinenreste ae Weteragltz ſos, 0 Max Wallach 0 3,6. Geſchäftseröffuung u. Empfehlung. Freunden und Bekannten, ſowie der geehrten Nach⸗ barſchaft zeige ergebenſt an, daß ich im Hauſe H8, 28 eine 74965 Schweinemetzgerei errichtet habe. Ich halte mich bei Bedarf in Wurſt⸗ und Fleiſchwaaren beſtens empfohlen und ſichere prompte und reelle Bedienung zu. Hochachtend 8, W. Milhelm Prück. H 8, 28. — 74951 Gärtner, Ftüuenatzt, D 2, 8. erſpart 25% gegen Petroleum. Jaoede Petroleumlampe kann ohne Weiteres mit dieſem Glühlicht⸗ apparat verſehen werden. Das Gasglühlicht der Neuen Gasglüh⸗ licht⸗Aetien⸗Geſellſchaft in Berlin erſpart ca. 50% gegen Argandbrenner. 71680 Einzig verſandtfühiger Glühkörper. Bequemſtes und hygieniſch beſtes Glühlichtſyſtem. Proſpecte gratis und franeo durch Eugen Schwab, I3. i. General-Vertreter für Baden u. ſtheinpfalz. 1 Sofgkas- Tanpp-Pläpfertarde Mannyem, n. Ooper. General-Anzeiger. B. Seite. Amks⸗ und Kreis⸗Verkündigungsblatt. Aüntliche Anzeiger Jiegenſchafts⸗Herſteigerung. In Farde richterlicher Ver⸗ fügung wird am 74925⁵ Montag, den 28. Oktober 1895, Vormittags 11 Uhr auf dem Rathhaus zu Käferthal die nachbeſchriebene Liegenſchaft des Georg Sponagel Wirth in Käferthal öffentlich zu Eigen⸗ thum verſteigert. Der endgiltige Factee erfolgt, auch wenn der Schätzungspreis nicht erreicht wird. Dieübrigen Ver⸗ ſteigerungsgedinge können beim nterzeichneten eingeſehen werden. Gemarkung Käferthal. Lagerbuch No. 489. Haus⸗ und Feuexrverſicherungs⸗ buch No. 17 früher No. 165 Ein einſtöckiges Wohnhaus mit ewölbtem Keller u. Dachzimmer, aſchküche, 0 u. Schopfen, Scheuer und Stall Schweine⸗ ſtälle, Abtritte mit d8 ſowie 9 Ar 75 qm Hofraithe und 15 Ar 86 qm Hausgarten 25 Ar 61 am an der kurzen Mannheimer Straße in Käferthal, einerſeits Georg Vogelsgeſang II., anderſeits Johann Heinrich Rihm. Anſchlag 16,000 M. Sechszehntauſend Mark. Mannheim den 7. Oktober 1895. Der Vollſtreckungsbeamte Großh. Notar; necht. Verſteigerungs⸗ Ankündi gung. Auf Antrag der Eigen⸗ thümer wird am Freitag, 18. Oktbr. d.., Nachm. ½3 Uhr im Amtszimmer des Unter⸗ zeichneten D 1, 3 das nach⸗ beſchriebene Anweſen einer öffentlichen Verſteigerung aus⸗ geſetzt, wobei der Zuſchlag demjenigen höchſten Gebote ertheilt wird, welches minde⸗ ſtens den Anſchlag erreicht. Beſchreibung: Das Anweſen dahier Lan⸗ gerötterweg No. 46 mit darauf erbauter Scheuer und aller liegenſchaftlicher Zubehör im Maaßgehalt von 38 Ar 01,15 qm, neben Stadtge⸗ meinde beiderſeits. 74993 Die näheren Steigerungs⸗ bedingungenkönnen bei Unter⸗ zeichnetem während der Amts⸗ ſtunden eingeſehen werden. Mannheim, 10. Okt. 1895. Großh. Notar. Weihrauch. Verſteigerung. Kommenden Montag, I4. ds. Mis., Nachmittags 1 Uhr, ver⸗ ſteigere ich aus der Konkursmaſſe des Küfers Adam Denter zu Schwetzingen, Werderſtr.: erſch. Möbel als Seeretär, Kleiderſchränke, Sopha. Tische, Bilder, Vorhänge, Geſellenbetten, Küchengeſtell, Briefregal, Oefen ꝛc. Ferner: Küfereiwerkzeug, ferner ea, 80 Etr. Wein, ca. 50 Otr. Branntwein, 11 Fl. Punſcheſſenz, 4kl. Ballons Punſcheſſenze, ferner: eine große Parthie Faßhölzer, Reifeiſen, Lüſte ꝛc., ferner: neue Weinfäſſer als: 6 noch nicht ganz ſertige ½% Stückfaß, 3 ½ Stück⸗ faß, 8 noch nicht ganz fertige 100 7 6 100 29 50 Lit.⸗Faß, 7 30 Lit.⸗Faß. Ferner Branntweinfäſſer als: 15—30 Literfaß, 4 unbeſchlagene 50 Literfaß, 2 unbeſchlagene 30 Literfaß. 74967 Ferner neue Bierfaß als: 5 50 Literfaß, 18 20 Literfaß ꝛc. ꝛc. öffentlich gegen Baarzahlung. Schwetzingen, 11. Oktober 1895. Auguſt Horix, Konkursverwalter. Zwangs⸗Verſteigerung. Montag, 14. Oktober d. Js., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 im Vollſtreckungswege: 11 Bände Meyers Converſa⸗ tionslexikon, 10 Bände Brehms Thierleben, 16 Bände Romanbib⸗ liothek 26 Bände Unterhaltung und Wiſſenſchaft, 2 Etagsre, 1 Kaſſette, Nippſachen,! Chiffonier, 3 Kommode, 1 Bücherſchaft, 1 Ka⸗ napee, 1 Nähmaſchine, Jovaler Tiſch mit Decke,! großer Spiegel, 1Blumentiſch, 6 Zimmerpflanzon, 1 Hänglampe, 2 Bilder, 1Wand⸗ uhr, 39 meſſingene Treppenſtangen, 1 Manometer, 1 gußeiſerner Waſ⸗ ſerſtein, 3 Oefen mit Stein 1 langes Ofenrohr, 2 1 Partie Tapeten, 2 Wirthstiſche, 1 runder Blechtiſch, 3 Stühle mit Eiſengeſtell, 2 Doppelthüren mit Rahmen, 1 Hausthüre mit Laden, 1 Spiegelſchrank,! Waſchkommode mit Marmorplatte, 1 Nachttiſch mit ditto, 1 Nähtiſch, 1 Sekretär, 1 Sopha, 1 Klapptiſch, 1 Regu⸗ lateur, 1 Pfeilerkommode, 1 Kla⸗ vier und 1 einth. Schrank gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Maanheim, 12. Oktober 1895. Futterer, 74997 Gerichtsvollzieher, Q 4, 5. Freiwillige Verſteigerung. Am Montag, 14. Ottober d.., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Auftrage der K Braner Wittwe hier im Pfandlokal Q 4, 5: 2 Bettladen mit Roſt u. Matratze, 2 Tiſche, 1 Kleider und 1 Küchen⸗ ſchrank, verſchiedenes Küchen⸗ geſchirr und ſonſtiges gegen Baar⸗ Wee öffentlich verſteigern. annheim, 11. Oktober 1895. Futterer, 74996 Gerichtsvollzieher, Q 4, 5. Zwangs⸗Jerſteigerung. Montag, 14. Oktober d.., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q4, 5: 1 Landauer, 1 Coupe, ein Grabſtein, 1 Kleiderſchrank, 1 Velociped, 1 Ovaltiſch, drei Kommoden, 4 Regulateure, 2 Ladentheken, 2 Waarenſchränke mit Glasaufſatz, 3 Reiſekoffer, 1 Divan, 1 Schreibtiſch, ein Chiffonier, 3 Bohrmaſchinen zur Zahnbürſtenfabrikation, 1 doppelter Schreibtiſch, ein Real, 2 vollſtändige Betten im Vollſtreckungswege gegen Baar⸗ zahlung öffentlich verſteigern. annheim, 11. Oktober 1895. Hibſchenberger, Gerichtsvollzieher. 4289 Pferde⸗Herſteigerung. Am Montag, den 14. Oktober d. Is., von Vormittags 10%½ Uhr ab werden im Kaſernement in Durlach 72 überzählige Dienſt⸗ pferde gegen Baarzahlüung öffent⸗ lich verſteigert. 74866 Badiſches 1 97=Bataillon 0 „* Hekanntmachung. Die Wahl eines Ab⸗ geordneten zur II. Kam⸗ mer der Ständever⸗ ſammlung betr. Bei der heute Vormittag von 8 bis 10 Uhr vorgenommenen[Wahl von Wahlmännern ſind mitſtim⸗ menmehrheit gewählt worden: Heinrich Jacoby, Landwirth. 92 Keil, Landwirth. — Joſef Kahn, Handelsmann. aſpar Böhler, Landwirth. Jeter Jacobi, Wirth. eter Schmelcher, Korbmacher. Philipp Ueberrein, Maurer. lvesheim, 11. Oktober 1895. Der Porſitzende der Wahl⸗ A Commiſſion Hoefer. 74939 Friſche Gervais-Käse Gorgonzola ete. ete. empfiehlt. 75004 Ernst Dangmann Kunſtſtraße 3, 12, Telph. 324. Hummer Seezungen, Rothzungen Ia. Schellſiſche Lebende Rhein⸗ 75006 Zander, Hechte, Karpfen Suppen-Krebse. Alfred Hrabowski D 2, 1. Telephon 488. Ich empfehle einen garantirt reinen 75008 Ital. Rothwein per Flaſche 60 Pfg. ohne Glas. Pfälzer Weißwein p. Fl. 45, 60 u. 75 Pfg. ohne Glas. Samos ügli ſiechi Wei bergüglacze A. Aehne wles. Georg Dietz Telephon 559. am Markt. 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Sonmtag Vormittag 11 Uhr Geſammt⸗Probe 75000 in der Aula des Gymnaſiums. Sängerbund. Heute Samſtag Abend 9 Uhr Probe. 74989 Die Gröffnung der Volks⸗Bibliothek findet am 74794 Sonntag, 13. ds. Mts., Vormittags 11 Uhr im Schulhauſe R 2 dahier ſtatt. Eingang von R 1 her, 1 Stiege und rechts. Hierzu beehren wir uns die verehrlichen Mitglieder und Gönner des Vereins freund⸗ lichſt einzuladen. Der Vorſtand des Vereins zur Beſchaffung einer Volksbibliothek in Mannheim. Stolze'ſcher Stenographen⸗erein Mannheim. Nächſten Sonntag, 13. d. 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Morgens 11 Uhr Predigt. Herr Pfarrer Herrmann. Abends 6 Uhr Miſſionsvortrag ber Madagaskar. Herr Pfarrer Schmitthenner von Feudenheim. Stadtmiſſion: Euangeliſches Vereinshaus, K 2, 10. Sonntag Vormittag 11 Uhr Sonntagsſchule. Nach⸗ mittags 3 Uhr Predigt. Herr Paſtor Steffann. Montag Abend 8¼ Uhr Bibelſtunde des Männer⸗ und Jünglings⸗ vereins. Mittwoch Abend 8¼ Uhr allgemeine Bibelſtunde. Herr Paſtor Steffann. Donnerſtag Abend 8 Uhr Schrift⸗ etrachtung im Jünglingsverein, jüngere Abtheilung. Kinderſchule, Traitteurſtr. 9b. Sonntag Abend 8 Uhr allgemeine Bibelſtunde. Herr Paſtor Steffann. Freitag Abend 8½ Uhr allgemeine Bibelſtunde. Femein de der biſch Melhodiſtenkirche U 6, 28, inkerh. Sonntag Nachmittag 22 Uhr Sonntagsſchule. Sonntag ee 3 Uhr Predigt. reundlich ein⸗ Jedermann iſt f gela en. Altnathaliſche Gemeinde. Sonntag, den 13. Oktober um 10 Uhr Gottesdienſt. — Kathol. Kirche der Neckarvorſtadt. Samſtag, den 12 Oktober, Abends ½7 Uhr Salve. Sonntag, den 13. 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Oktober den unten verzeichneten Vor⸗ ſtandsmitgliedern zuſenden zu wollen. 74830 Frau Hitzig, G 4, 5. Frau Hänlein, B 6, 6. „ Ahles, G 4, 2. Natterer, 0 1, 7 927 77 2 „ Gottſchalck, Bismarckpl.3 Fräulein Küchler, E 5, 1. „ Schönemann, L I4, 1. „ Groſſelfinger, Damm⸗ 6 Laugeloth, Q 1. 2 Dörrſchlag. Frau Ruckhaber, E 3, 3. „ Wengler, M 6, 12. „ Vogelgeſang, E 7, 1. „ Bender, L 13, 18. ſtraße 9.„Mathy, M 5, 3. Gre vormals H. Grass am Schloß 4 2, 2. Mgl. Bayer. U. Erossh. Badischer Hof- Phofogf al. n Hiebſtahl an Ciubruch wird verfhütet, durch regelmäßiges Schließen der Hausthüren mit 74918 „Zephir“ den erſten und einzig exiſtirenden Nichtpneuma⸗ tiſchen Patent⸗Thürſchlteßer, 5 das Beſte von allen Syſtemen, nicht zu vergleichen mit anderen Conſtruktionen. Natürliches& auf Magen, Nerven ete., allseitig Arztlich empfohlen Zur Vermischung mit Mileh, Wein und Spirituosen sehr geelgnet. IWasSer. ObertahnsteinEMS 5 Fefelgetrank Unübertroffen in vorzugliohem 8 des Kgl. Niederländ. 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