Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2602. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Jnſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg Einzel⸗Nummern 3 Pfg Um gebung. der Stadt Maunheim und uer J (105. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. N bi (Mannheimer Volksblatt.) rnal. Verantwortlich: für den polit. und allg. Theil: Chef⸗Redakteur Herm. Meher⸗ für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) Doppel⸗Nummern 5 Pfg. E 6, 2 Seleſenſte und Uerbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. E 6, 2 ſämmtlich in Mannheim. Nr. 319. Donnerſtag, 21. November 1895.(Gelephon⸗Ar. 218.) ſelb, und es wird ja auch bereits offen von ſgab; von 1828, dann 1854 den Krimkrieg und 1877 alſo in Abänderung und Ergänzung des ſich von ſelbſt, und es wird ja auch bereits offen von Hiadpen von ungefähr Jahren 1 0 und etwas Beamtengeſetzes. Ein der Zweiten Kammer heute zugegangener Ge⸗ ſetzentwurf, die Abänderung und Ergänzung des Beamten⸗ geſetzes vom 24. Juli 1888 betreffend, bezweckt laut Karlsr. Ztg. eine veränderte Faſſung der§§ 85 und 135 dieſes Geſetzes. Darnach ſoll der§ 85 folgende Faſſung erhalteu: „Iſt ein Beamter, welcher in einem der reichsge⸗ ſetzlichen Unfallverſicherung nicht unterliegenden Betriebe oder Dienſtzweige beſchäftigt war, in Folge eines Un⸗ falls, welchen er nachweislich im Dienſte oder aus Ver⸗ anlaſſung desſelben ohne eigenes Verſchulden erlitten hat, aus dem Dienſte ausgeſchieden, in den Ruheſtand verſetzt worden oder geſtorben, ſo iſt demſelben, beziehungsweiſe im Falle ſeines Todes ſeiner Wittwe und ſeinen Kindern, ſoweit nicht der Rechtsanſpruch auf einen höheren Betrag nach dem vierten und fünften Abſchnitt dieſes Geſetzes begründet iſt, ein Ruhegehalt beziehungsweiſe ein Ver⸗ ſorgungsgehalt bis zum Betrage derjenigen Rentenbezüge zu gewähren, welche der Beamte beziehungsweiſe ſeine Wittwe und ſeine Kinder zu beanſpruchen hä'ten, falls der Unẽfall in einem der reichsgeſetzlichen Unfallverſicherung unterliegenden Betriebe eingetreten wäre. Durch landesherrliche Entſchließung kann der nach Maßgabe des erſten Abſatzes feſtgeſtellte Ruhegehalt beziehungsweiſe Verſorgungsgehalt in Aubetracht der eine beſondere Berückſichtigung rechtfertigenden Umſtände des Falles entſprechend dem nach den perſönlichen Verßbält⸗ niſſen vorliegenden Bedürfniſſe in widerruflicher Weiſe erhöht werden und zwar der Ruhegehalt bis zum Betrage des von dem Beamten zuletzt bezogenen Dienſteinkommens, der Verſorgungsgehalt bis zum Betrage von 80 Prozent dieſes Einkommens. Die Beſtimmung des zweiten Abſatzes findet auch Anwendung auf die nach dem Geſetze vom 4. Mai 1888, die Fürſorge für Beamten in Folge von Betriebsunfällen betreffend, feſtzuſtellende Penſionen und Renten der Wittwen und Kinder. Als Unfall im Sinne dieſer Beſtimmungen gilt es auch, wenn ein Beamter bei Ausübung ſeines Dienſtes oder aus Veranſaſſung deſſelben von einem Dritten getödtet oder an ſeinem Körper verletzt worden iſt. § 135 lautet in der neuen Faſſung: „Die Offiziere und Mannſchaften des Gendarmerie⸗ corps gelten nicht als Beamte im Sinne dieſes Geſetzes, die Beſtimmungen des erſten, zweiten und ſiebenten Ab⸗ ſchnittes finden auf dieſelben mit dem aus dem folgen⸗ den Abſatz ſich ergebenden Vorbehalt keine Anwendung. Auf die Rechtsverhältniſſe der Offiziere und Mann⸗ ſchaften hinſichtlich des Dienſteinkommens, der Zuruhe⸗ ſetzung, der Ruhe⸗ und Unterſtützungsgehalte und der Hinterbliebenenverſorgung ſind die Beſtimmungen des dritten bis ſechſten Abſchnittes und des§ 8 dieſes Ge⸗ ſetzes, ſowie die dazu gehörigen Uebergangsbeſtimmungen entſprechend anzuwenden. Die Offiziere des Gendarmeriecorps können gemäß § 33 in den einſtweiligen Ruheftand verſetzt werden.“ Die veränderte Faſſung der§§ 85 und 135 ſoll mit dem Tage der Verkündigung in Kraft treten. Mit Wirkung von dieſem Zeitpunkt ab finden die neuen Be⸗ ſtimmungen von§ 85 des Beamtengeſetzes auch auf die ſeit dem 1. Januar 1890 infolge von Unfällen der be⸗ zeichneten Art aus dem Dienſte ausgeſchiedenen, in den Ruheſtand verſetzten oder geſtorbenen Beamten, beziehungs⸗ weiſe deren Hinterbliebene, entſprechende Anwendung. Kriſengerüchte. Kriſengerüchte ſind, ſo ſchreibt man der„Magd. Zig.“ aus Berlin, wieder im Umlauf. Es ſind die Sturmvpögel, die in den letzten Jahren der Exöffnung der parlamentariſchen Campagne regelmäßig vorausge⸗ zogen ſind. Diesmal hängt ſich die Combinationspolitik an die Gerüchte, die über Vorbereitung der Militärſtraf⸗ prozeßordnung in Umlauf geſetzt ſind. Was an ihnen Wahres geweſen, iſt bis jetzt mit Sicherheit noch nicht zu erkennen. Der allen Meldungen gemeinſame Zug, den Kaiſer als jeder Reform abgeneigt hinzuſtellen und gleichzeitig den Reichskanzler in einem gewiſſen Gegen⸗ ſatze zu den vom Kaiſer vertretenen und von deſſen nilitäriſcher Umgebung unterſtützten Anſchauungen er⸗ ſcheinen zu laſſen, mußte den Verdacht nahe legen, daß amit den Nachrichten nicht nur informaloriſche Zwecke erfolgt wurden. Die Schlußfolgerungen hieraus ergaben dem eventuellen Rücktritte des Kriegsminiſters und einem eventuellen Abſchiesgeſuche des Fürſten Hohenlohe ge⸗ ſprochen, obwohl es ſicher iſt, daß in der Situation nichts liegt, was an eine ſolche Möglichkeit denken ließe. Daß von vielen Offizieren die Beibehaltung des alten preußiſchen Militärverfahrens gewünſcht wird, iſt ein offenes Geheimniß. Graf Caprivi hat es mit der Offenheit, die ihn überall auszeichnete, ausgeſprochen, und dennoch die Nothwendigkeit eöiner Reform im Sinne der vom Reichstage geäußerten Wünſche anerkannt. Es wäre demnach ein Wunder, wenn die von zahlreichen Offizieren getheilten Anſchauungen nicht auch in der militäriſchen Umgebung des Kaiſers ihre Anhänger und Vertheidiger gefunden hätten. Aber Niemand wird glauben machen wollen, daß durch derartige Neigungen oder Abneigungen die Entſcheidung der höchſten Stelle irgendwi⸗ beeinflußt werden könnte. Auch die Einführung der zweijährigen Dienſtzeit hat Abneigungen ähnlicher Art zu überwinden gehabt, und vielleicht war damals der Widerſtand der militäriſchen Kreiſe noch ſtärker als jetzt bei der Entſcheidung über die Frage der Einführung ſtändiger Gerichtshöfe auch für das Militärſtrafverfahren und der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit der Verhand⸗ lungen. Was den Fürſten Hohenlohe betrifft, ſo hat er noch nicht Gelegenheit gefunden, ſich öffentlich über ſeine Stellung zu dieſer Angelegenheit auszuſprechen. Aber es würde nicht überraſchen dürfen, wenn nicht nur perſön⸗ liche Erfahrungen, die er in Baiern hat machen können, ſondern auch Erwägungen politiſcher Art ihn gleichfalls zu der Eikenntuiß gebracht hätten, daß eine Reform der Militärſtrafprozeßordnung eine Nothwendigkeit, und daß ſie vorzunehmen ſei in der Richtung der von der bairiſchen Geſetzgebung getroffenen Beſtimmungen, die ſich ohne der Disciplin Abbruch zu thun, ein halbes Jahrhundert bewährt haben. Daß ſich bei der Vertretung dieſer An⸗ ſchauung ein gewiſſer Gegenſatz zwiſchen dem Kaiſer und ihm ergeben haben ſollte, iſt eine völlig willkürliche Be⸗ hauptung, die am wenisſten durch die gefliſſentlichen Aus⸗ zeichnungen unterſtützt werden kann, die der Kaiſer bis in die letzten Tage hinein ſeinem erſten Rathgeber hat zu Theil werden laſſen. Erſt die Hoffagden in Letzlingen haben wieder Veranlaſſung dazu geboten. Mehr in den tieferen Wolkenſchichten ſpielen ſich die Gerüchte ab, die auf eine angebliche Erſchütterung der Stelle des Herrn Präſidenten Bödiker abziellen und zu der die 5 der „Nordd. Allg. Ztg.“ verübie Indiskretion die Veran⸗ laſſung gegeben haben ſollte. Ein von Herrn Bödiker angetretener Urlaub und die Thatſache, daß auch der leitende Redakteur der„Nordd. Allg. Ztg.“ plötzlich er⸗ krankte, ſchien den Gerüchten einen thatſächlichen Unter⸗ grund zu geben. Inzwiſchen iſt das Urlaubsbedürfniß des Herrn Vödiker allerdings auf nicht ganz ungezwungene Weiſe in einer Korreſpondenz, die früher offiziöſe Be⸗ ziehungen hatte, aufgeklärt worden. Bismarck und die türkiſchen Ver⸗ wicklungen. Intereſſanten Ausführungen über die Frage, wie Bismarck ſeiner Zeit die Vorgänge in der Türkei auf⸗ faßte, begegnen wir in der„N. Züricher Zlg.“, welche u. A. Folgendes ſchreibt: Ueber die Abſichten der deutſchen Regierung werden nur die allerdürftigſten Andeutungen, wenn überhaupt, gegeben und obgleich auch Bismarck gewöhnlich recht ſparſam mit ſeinen Kundgebungen geweſen iſt und es gern geſehen hat, wenn die auswärtige Preſſe, namentlich die engliſche, die erſten Andeutungen über diplomatiſche Vorgänge gab, ſo wird man doch jetzt mit einem gewiſſen Gefühle von Neid, welches vielleicht nur Herr Eugen Richter„nicht theilt, Eugenius Craſſus, wie ihn der„Kladderadatſch nennt, der ſein Blatt ſo zahm redigirt, wie wenn er ſich unter jeder Regierung einen Nachtwächterpoſten ſichern wollte, der Tage gedenken, wo Bismarck ſich über die auswärtige Politik aus⸗ ſprach, namentlich jener letzten großen Rede vom 6. Februar 1888, kurz vor dem Ableben des Kaiſers Wilhelm, mit welchem doch eigentlich ſeine große Rolle in der deutſchen Politik aus⸗ war. 5 beſpidieſe Rede, eines der höchſten Meiſterſtücke Bismarckiſcher Beredtſamkeit, beſchäftigte ſich unter anderen mit der Frage der Wahrſcheinlichkeit eines Krieges und machte dabei eine wahrhaft großartige Anſchauung geltend, indem ſie die kriege⸗ riſchen Ausbrüche in Europa gewiſſermaßen wie Pulsſchläge des Völkerlebens in gewiſſen Zwiſchenräumen unter ein allge⸗ i eſetz ſtellte. e Hene orientaliſche Kriſis nun eintreten kann?“ ſagt er in jener Rede.„Ja, darüber haben wir keine Sicher⸗ heit. Wir haben in dieſem Jahrhundert meines Erachtens vier Kriſen gehabt, wenn ich die kleinen und nicht zur vollen Entwickelung gekommenen abrechne; eine im Jahre 1809, die — mit dem Friedensſchluß endigte, der Rußland die Pruthgrenze darüber; warum ſollte nun denn gerade die nächſte Kriſts früher als etwa nach dem gleichen Zeitraum, alſo ungefähr 1899 eintreten, auch 22 Jahre ſpäter? Ich möchte wenigſtens mit der Möglichkeit rechnen, daß die Kriſis hintangehalten werden kann und nicht ſofort einzutreten braucht. Außerdem gibt es auch andere europäiſche Ereigniſſe, die in gleichen Perioden einzutreten pflegen, beiſpielsweiſe polniſche Auf⸗ ſtände. Gbenſo Wechſel der Regierungen in Frankreich. Sie pflegen auch alle achtzehn bis zwanzig Jahre einzu⸗ treten.“ Ich zitire dieſe Stelle, weil ſie heute ſchon wieder gänz⸗ lich vergeſſen zu ſein ſcheint, wie jene ganze Rede, obgleich ſie mehr politiſchen Weitblick verräth, als die geſammte deutſche Politik ſeit 1890 gezeigt hat. Sie iſt aber auch des⸗ wegen beſonders beachtenswerth, weil jetzt die Frage, ob die Vorgänge in der Türkei friedlich oder kriegeriſch auslaufen werden, ungefähr ſo entſchieden wird, wie ſich liebeskranke Mädchen der Treue ihres Liebſten verſichern, indem ſie eine Blume entblättern:„Er liebt mich. Er liebt mich nicht.“ Mit Sicherheit vorausſagen kann wohl Niemand den Aus⸗ gang der jetzt ſo ſchön eingeleiteten prientaliſchen Verwickelung, aber den Phraſen von der allgemeinen Friedensliebe der Mächte u. ſ. w. gegenüber klingt das Wort Bismarcks von der Wiederkehr der Kriſen, ein Wort, welches mit Thatſachen und Zahlen belegt wird, wirklich wie eine politiſche Pro⸗ phetie. Auf das Jahr hat er ja nicht vorhergeſagt, aber wenn die Sache heute noch beigelegt würde, ſo wird der Auf⸗ ſchub ſchwerlich lange vorhalten und die türkiſche Erbſchaft dann offen liegen. Daß ein ſo thatkräftiger und thatluſtiger junger Monarch, wie der jetzige Kaiſer von Rußland, auch nicht einen Tag zögern wird, ſobald ihm die Verhältniſſe günſtig erſcheinen, um ſich dieſer für ihn heiligen Erbſchaft zu be⸗ mächtigen, kann Niemand bezweifeln. Als im Mai 1886 der Kaiſer Alexander III. die Krim beſucht hatte und dann nach Moskau kam, ſagte ihm das Stadtoberhaupt von Moskau: „.... Du kommſt zu uns von dem geſegneten Süden, wo Du das Schwarze Meer wieder belebt haſt; unſere Hoffnung beflügelt ſich, unſer Glaube befeſtigt ſich, daß das Chriſten⸗ kreuz auf der heiligen Sofig erglänzen werde. So denkt, da⸗ rauf baut Moskau.“ Solche Dinge werden in Rußland nicht vergeſſen und man weiß dort auch, wie eine ſolche günſtige Konjunktion wie jetzt, wo Rußland einfach über die geſammte Macht Frank⸗ reichs zu Land und zu Waſſer zu verfügen hat, während alle andern Mächte gleichfalls nur daran denken, ihm gefällig zu ſein, vielleicht nie wiederkehrt. Deshalb ſcheint doch die Zu⸗ verſicht auf die Erhaltung des Friedens nicht ſo abſolut ſicher, wie im Allgemeinen angenommen wird. Badiſcher Landtag. * Karlsruhe, 20. Nov. 7. Sitzung der Zweiten Kammer. Präſident Gönner eröffnet die Sitzung um 10¼ Ubr. Am Regierungstiſch: Miniſter v. Brauer. Eingelaufen iſt u. A. eine Petition um Fortſetzung der Elzthalbahn von Waldkirch nach Elzach. Miniſter v. Brauer bringt behufs Kenntnißnahme und, ſoweit erforderlich, zur Zuſtimmung der Kammer den Staats⸗ vertrag zwiſchen Bayern und Baden nebſt Schlußprotokoll vom 31. Oktober ein betr. den Bau einer Staatsbahn von Walldürn nach Amorbach im Anſchluß an die von Bayern zu erbauende Bahn von Amorbach nach Erbach. Sodann wird in die Tagesordnung eingetreten. Die Abtheilungen haben ſich wie folgt konſtituirt: 1J. Abtheilung: Vorſitzender: Wacker(Ztr.), Sekretär Straub(natl.). 2. Abtheilung: Vorſitzender: Fiſcher J1.(Ztr.), Sekretär: Koelle(natl.). 3. Abtheilung: Vorſitzender: Gönner(natl.), Sekretär: Schüler(Ztr.). 4. Abtheilung: Vorſitzender: v. Stockhorner(konſ.), Sekretär: Geſell(natlib.). 5. Abtheilung: Vorſitzender: Fieſer(natlib.), Selretär: öhler(Zentr.). K 929 75 688 ſtändigen Kommiſſionen werden in ſolgender enſetzung gebildet: Zuſcgie ged 955 50 mmiſſion: Fieſer, Hoffmann, Wilckens, Pfefferle, Kriechle, Frank, Ladenburg und Straub(natlib.), b. Stockhorner(konſ.), Hug, Fiſcher J, Breitner, Gießler, Lauck und Schüler(Zentr.), Delisle(Dem.) und Dreesbach(Soz.). Vorſitzender: Hug(Zentrum), Stellvertreter: Hoffmann Kommiſſion für Petitionen: Strübe, Dreher, Schnetzler, Hauß, Müller, Wittum, Leimbach und Höring (nat.⸗lib.), Pfiſterer(Antiſ.), v. Bodmann, Schuler, Grüninger⸗ Hennig, Köbler und Kopf(Zentr.), Venedey(Dem.) und Geiß (Soz.). Vorſitzender: Strübe(nat.⸗lib.) Stellvertreter; Hennig(Zentrum). 5 In die Kommiſſton ſar Giſenbabnen und Straßen Koelle, Klein, Geſell, Wittmer, Kögler, Schmid, Keller und Greiff(nat ⸗lib.), Kirchenbauer(konſ. und Blattmann, Weber⸗ Offenburg, Fiſcher II., Köhler, Lohr Schuler(Zentruum, Delisle(Dem.) und Stegmüller(Soz.). Vorſitzender: Klein (nat.⸗lib.) Ein Stellvertreter iſt noch nicht gewählt. Die Kommiſſion für Geſchäftsordnüng, Archioariat und Bibliothek: Wilckens, Fieſer, Blankenhorn, Weber⸗ Mosbach und Eglau(nat.⸗lib.), v. Stockhorner(konſ.), Bodman, Reichert, Birkenmayer und Breitner(Itr.), Mufer (Dem.) Vorſitzender: Birkenmayer(Zentr, Stellves⸗ treter: Wilckens(nat. ⸗lib.) Mit der Mittheilung, daß am Freitag, den 22., Vorm 17% Empfang im Schloſſe ſtattfinde, woran ſich um 1 Uhr ein Frühſtück anſchließe, und dem Erſuche an diejenigen abge 2. Seite. Seneral⸗Angeiger. Mannheim, 21. November. ordneken, die an dem Empfang nicht theilnehmen können, dies dem Präſidenten oder dem Bureau anzuzeigen, ſchließt der Präſident die Sitzung. Nächſte Sitzung: Freitag Vormittag 9 Uhr. Aus der Karlsruher Zeitung. Der Matrikularbeitrag zur Reichskaſſe, der ſeither mit 14,081,208 M. im Budget eingeſtellt war, iſt in dem Vor⸗ anſchlag für 1896 und 1897 mit jährlich 13,630,960., ſomit für die Budgetperiode mit 27,261,920 M. eingeſtellt, das iſt 450,248 M. jährlich weniger als ſeither. Der Budgetſatz unter dieſem Titel iſt nicht, wie bisher üblich, im Anſchluß an den Reichshaushaltsetat(badiſcher Antheil nach dem Voranſchlag für 1. April 1895/96: 14,055,270.) gebildet, ſondern es ſind die Budgetſätze für Matrikularbeitrag einerſeits und für Ueberweiſungen aus der Reichskaſſe anderſeits ſo bemeſſen, daß ſich ein Unterſchied in der Höhe des ſogenannten Bier⸗ ſteueräquivalents ergibt. Da nun für dieſes letztere im Ent⸗ wurf des Reichshaushaltsetats für 1. April 1895/96 der Be⸗ trag von 1,101,550 M. vorgeſehen und die der badiſchen Staatskaſſe anſchlagsmäßig zufließende Ueberweiſung auf 12,529,410 M. berechnet iſt, ſo ergibt ſich hier als Budgetſatz die Summe beider Zahlen mit 13,630,960 M. Wegen der Deckung des etwa höheren Matrikularbeitrags ſieht Artikel 7 des Finanzgeſetz⸗Entwurfs vor, daß für dieſen Zweck Ein⸗ kommenſteuerzuſchläge erhoben werden ſollen. 5 Die Ueberweiſungen aus der Reichskaſſe ſind im Voranſchlag für 1896 und 1897 eingeſtellt mit jährlich 7,712,624 M.(29,686 M. jährlich weniger) aus dem Ertrag der Zölle und der Tabakſteuer; ferner mit jährlich 314,750 Mark(— 38,030.) aus dem Ertrag der Verbrauchsabgabe für Branntwein und des Zuſchlags dazu und ſchließlich mit jährlich 1,505,036 M.(. 182,446.) aus dem Ertrag der Reichsſtempelabgaben. Mangels anderer Grundlagen ſind hier die aus dem Reichshaushaltsetat für 1895—1896 ſich ergebenden Beträge angenommen. »Der Ausſchuß deszLandesvereins für Arbeiter⸗ rolonien im en e ee Baden hat zur Beſtreitung der Betriebskoſten der Arbeitercolonie Ankenbuck um Weiter⸗ gewährung des ſeitherigen Staatszuſchuſſes von 10,000 M. gebeten. Das Vermögen der Colonien beſtand am 31. De⸗ zember 1894 in 79,710 M. Nach dem Vorſchlage für 1895 betragen die Ausgaben 50,184., die Einnahmen 43,922., es ergibt ſich ſomit ein Fehlbetrag von 6232 M. Mit Rück⸗ ſicht auf die hiernach feſtgeſtellte Unzulänglichkeit der eigenen Einnahmen und da[die Colonie einem öffentlichen Intereſſe dient, wird daher 185 die Budgetperiode 1896/7 die aber⸗ malige Gewährung eines Staatszuſchuſſes beantragi, welcher, da immerhin die finanzielle Lage des Unternehmens gegen früher eine Beſſerung aufweiſt, um 2000 M. gekürzt werden ſoll und daher auf 8000 M. feſtgeſetzt iſt. *Vorläufige Steuererhebung. Um eine Störung im Fortgang des Staatshaushalts zu vermeiden, iſt über den inzug der Steuern für die neue Budgetperiode, der mit dem 1. Dezember d. J. zu beginnen hat, alsbald die erforderliche Beſtimmung zu treffen. Zu dieſer Maßregel wird durch Vor⸗ lage eines zunächſt der Zweiten Kammer Naeen Ge⸗ ſetzentwurfs, die Steuererhebung in den Mongten Dezember 1895 und Januar bis mit März 1896 betreffend, die Mit⸗ wirkung der Landſtände in Anſpruch genommen. Der Ent⸗ wurf iſt der bisherigen Uebung entſprechend abgefaßt, mit der Abweichung, daß der Zeitraum für den die Forterhebung der Steuern bewilligt werden ſoll, von drei auf vier Mo⸗ nate— Dezember bis mit März ſtatt wie ſeither üblich Dezember bis mit Februar— ausgedehnt iſt. Letzteres er⸗ erſcheint zweckmäßig, da nach den bisherigen Erfahrungen t anzunehmen iſt, daß das Finanzgeſetz vor. Ablauf des Bahei ſ e⸗ zu Stande kommt. Zur Beſeitigung etwaiger Sweifel ſei noch bemerkt, daß unter dem für die Erhebung der Einkommenſteuer in Betracht kommenden Steuerfuß die burch das Geſetz vom 29. April 1894, die Erhebung der Ein⸗ kommenſteuer für die Jahre 1894 und 1895 betreffend, vor⸗ geſchriebenen Sätze zu verſtehen ſind. Aus Stadt und Cand. *Maunheim, 21. November 1895. Ernennungen. Der Großherzog hat den Regiſtratur⸗ aſſiſtenten Heinrich Heimberger beim Oberhofmarſchall⸗ amt zum Kanzleiſekretär bei dieſer Stelle, den Sekretariats⸗ aſſiſtenten beim Oberſtkammerherrenamt, Wilhelm Roth, zum Kanzleiſekretär bei dieſer Stelle ernannt. Verwaltungs⸗ e Hermann Eitel an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau wurde zum Buchhalter daſelbſt ernannt. Verbeſſerung der Schnellzugsverbindung Baſel⸗ Berlin. In verſchiedenen Blättern wird die ſeit 16. d. M. auf den linksrheiniſchen Bahnen getroffene neue Einrichtung —— TLeuilleton. — Wippchen über den ewigen Frieden. Baronin Bertha v. Suttner hielt Samſtag als Gaſt der„Concordia“ in Prag einen Vortrag über und für die Friedensbewegung und produzirte bei dieſer Gelegenheit einen Brief Jultus Stettenheim's, den der bekannte Berliner Humoriſt in ſeiner Eigenſchaft als Spezial⸗Kriegsberichterſtatter Wippchen in den letzten Tagen an die energiſche Kämpferin für den Frieden gerichtet hat.„Seit es Menſchen gibt— doeirt Wippchen— reichen ſie ſich die Bruderhand, um gemeinſchaftlich feſtzu⸗ ſtellen, wer der Stärkere ſei, umarmen ſie ſich, um ſich zu erdrücken, und thunzſie ſich Alles zum Tort an, was ſie ſich an den Augen ableſen können. Ich möchte den Saum Ihres werthen Kleides umarmen, verehrte Frau, wenn ich bedenke, daß Sie noch immer glauben, es wäre möglich, den ewigen Frieden auch nur ein Jahr dauern zu ſehen. Sie hoffen zu⸗ verſichtlich, daß ſich die Völker in abſehbarer Zeit den er⸗ bittertſten Frieden erklären werden. Sie hören im Geiſte die unheilvollen eiſernen Würfel in Nichts zerrinnen. Sie halten feſt an Ihrem ſchönen Traum, daß wir einſt anſtatt eines Kriegsminiſters einen Friedens⸗ miniſter haben werden und daß eines Tages die Welt ſo voll von Liebe ſein wird, daß kein Schuß zur Erde fallen kann. Das iſt ſchön von Ihnen, gnädigſte Frau, aber ach, vielleicht, während ich dieſe Zeilen ſchreibe, packen ſchon die Großmächte den Sultan bei ſeinem goldenen Horn. Ich halte den alten Mars für einen Gefangenen, der jeden Angenblick ausbrechen kann, und wenn die Thür des Janustempels einmal offen ſteht, wo iſt dann das Schloß, in das die Thür wieder geworfen wird? Es iſt ſicher ſehr edel und gut, der Welt den Frieden zu wünſchen, aber wo iſt dieſer Friede? Wir haben ja Frieden, werden Sie ſagen. Nun, dann ſehen Sie ihn doch gefälligſt etwas genauer an. Wie ſieht er aus! Er ſtarrt in 5 Anſtatt als lieblicher Knabe am ruhigen Bach gelagert zu liegen liegt er vor dem vollen Pulverfaß, deſſen Hahn jeden Augenblick von einem Funken geöffnet werden kann. Europa mag ſich noch ſo ſehr drehen und wenden, es tanzt doch auf einem Vulcan und dieſer Vulean kann jeden Augenblick Feuer ſpeien, das dann wie ein kalter Waſſerſtrahl auf Ihre Wünſche und Beſtrebungen wirken wird. Die Folge iſt, daß unſer Frieden unaufhaltſam ins Geld läuft, denn er iſt ein Parabellum, weil er ein Sivispacem iſt. Die Staaten haben in Folge deſſen nehr Schulden, als Haare auf den Zähnen, welche ſie ſich gegenſeitig zeigen. Bewaffnung, Kriegsrüſtung heißt franzö⸗ ſiſch; Armement— wer denkt da nicht daran, daß das wie der arme Man klingt? Daraus folgt, daß der Welt nicht beſprochen, wonach bei den ſogenannten Manteuffel⸗Zügen Berlin—Baſel ab Frankfurt a/M. nicht mehr wie bisher nur einzelne Wagen, ſondern der ganze Zug bis Baſel durchläuft. Wie wir hören, ſind wegen Einführung einer ähnlichen Ein⸗ richtung auch auf den rechtsrheiniſchen Bahnen Verhandlungen im Gange, und wird bis zu deren Abſchluß der bei den erſt⸗ genannten Zügen auch über die rechtsrheiniſchen Bahnen bisher geführte Wagen Berlin—Baſel(Schnellzüge 1 und 14) weiter⸗ verkehren. Perſonualnachrichten aus dem Bereiche der Großh. Bad. Staatseiſenbahnen. Dem Lokomotivführer Alexander Winterhalder wurde in Anerkennung ſeines beſonders umſichtigen und thatkräftigen Handelns in einem gegebenen Fall eine Belobung und eine Geldbelohnung zuerkannt. Ver⸗ ſetzt: Beyer, Albert, Stationsverwalter in Albruck, nach Altbreiſach, Speck, Karl, Stationsverwalter in Orſchweier, unter Ernennung zum Betriebsſekretär, zur Zentralverwaltung, Schmidt, Johann, Betriebsaſſiſtent in Mannheim, zur Verſehung der Stationsverwalterſtelle nach Albbruck, Ber⸗ tram, Joſef, Betriebsaſſiſtent in Baſel, nach Lauda, Gabel, Joſef, Expeditionsaſſiſtent bei der Zentralverwal⸗ tung, nach Heidelberg, Herrmann, Paul, Expeditions⸗ aſſiſtent in Raſtatt, nach Baſel, Ritter, Philipp, Expedi⸗ tionsaſſiſtent in Mosbach, nach Pforzheim, Gramm, Franz, Expeditionsaſſiſtent in Achern, nach Singen, Landes, Heinr., Zugmeiſter in Offenburg, nach Heidelberg, Binder, Gottlob, Reſerveführer in Baſel, nach Villingen, Schil⸗ linger, Anton, Reſerveführer in Offenburg, nach Villingen, Senk, Ludwig, Reſerveführer in Lauda, nach Villingen, uth, Seinr, Reſerveführer in Heidelberg, nach illingen. Staatliche Neu⸗ und Ergänzungsbauten in Baden. Im Budget für 1896/97 ſind u. A. vorgeſehen: Im außer⸗ ordentlichen Etat des Miniſteriums der Juſtiz u. f. w. letzte Rate für den Neubau eines Amtsgefängniſſes in Karlsruhe 200,500., Neubau eines Amtsgerichts in Sinsheim 2. Rate 38,600., für die innere Einrichtung des Amtsgefängniſſes in Karlsruhe 32,700., Neubau eines Amtsgefängniſſes in Wiesloch 92,575., Neubau eines Amtsgefängniſſes in Pforz⸗ heim 1. Rate 140,000., Aufbau eines 3. Stockes auf das Amtsgerichtsgebäude in Bühl 19,700., Aufbau eines 3. Stockes auf das Amtsgefängniß in Offenburg 26,000., Er⸗ weiterung des Gefängnißhofes in Achern 5650., Erweiterung der Dienſträume des Amtsgerichts in Meßkirch 11,200., Erſtellung einer Umfaſſungsmauer beim Kreis⸗ und Amtsge⸗ fängniß in Waldshut 9270., Erbauung des 4. Flügels zum Landesgefängniß Freiburg 182,000., für Aufbeſſerung gering beſoldeter kath. und evang. Kirchendiener je 400,000., Aufbeſſerung gering beſoldeter Rabbiner 18,400., Erſtellung eines weiteren Baues für die mediziniſche Klinik Heidelberg 2. Rate 90,000., Anbau eines(öſtlichen) Flügels an den Neubau der mediziniſchen Klinik Heidelberg 90,000., Er⸗ weiterung des anatomiſchen Inſtitus u. ſ. f. 85,000., Neu⸗ bau der Univerſitätsbibliothek Freiburg 2. Rate 200,000., innere Einrichtung des neuen hygieniſchen Inſtituts in Frei⸗ burg 46,300., Neubau für eine Aula und für Hörſäle der techniſchen Hochſchule Karlsruhe 300,000., Neubau für das elektrotechniſche Inſtitut derſelben Hochſchule 1. Rate 150,000 Mark, Inſtandſetzung der Gebäude der Blindenerziehungs⸗ anſtalt Ilvesheim 163,100., Erweiterung der Kunſtgewerbe⸗ ſchule Karlsruhe 1. Rate 150,000., Neubau der großherzog⸗ lichen Sternwarte 2. Rate 149,000 M. Im Budget des Miniſteriums des Innern ſind u. A. vorgeſehen für Neubau eines Amtsgebäudes zu Karlsruhe, 2. Rate, 612,000., Neubau eines Amthauſes in Donaueſchingen 70,000 Mark, deßgl. in Boxberg 96,000., deßgl. in Mosbach 137,550., die Erziehungs⸗Anſtalt Flehingen 15,230., Staatszuſchuß zur Errichtung von Geneſungsanſtalten für Lungenkranke 50,000., Bauherſtellungen in Badenweiler 17,300 Mark, Verbeſſerung der Wehrathalſtraße 86,500., Verbreiterung der Dreiſambrücke in Freiburg 32,400 Mark, Neubau der Bregbrücke bei Hammereiſenbach 18,700 Mark, Kor⸗ rektion der Landſtraße Nr. 1 auf Gemarkung Mahlberg 14,000 Mark, Erbauung einer feſten Straßenbrücke über den Rhein zwiſchen Kehl und Straßburg 445,000 Mark, Ver⸗ beſſerung der Straße Ettlingen Bahnhof 17,600 Mark, Erbauung einer Kammerſchleuße am oberen Eingang des Mannheimer Induſtriehafens 200,000 Mark, Anſchaffung eines Bagger⸗ apparats 75,000 Mark, Neubau eines Inſpektions⸗ gebäudes in Lörrach 65,500 Mk. Aus dem Etat des Finanz⸗ miniſteriums: Neubau eines Dienſtgebäudes für die Bezirks⸗ inſpektion Donaueſchingen 35,000., deßgleichen für Lörrach 65,500., Umbau des ſogenannten Schlößchens in Karlsruhe 184,641 Mark, Ausbau der Kunſthalle in Karlsruhe und Niederdruck⸗Dampfheizung derſelben 207,495 Mark, Reſt a u⸗ rirung des Mannheimer Schloſſes, zweite Rate 319,000 Mark, das Heidelberger Schloß 58,000., Reſtaurirung des Heidelberger Friedrichsbaues, 1. Rate 200,000., Dienſtgebäude der Bezirksforſtei Meß⸗ ee nur der Frieden zu erſtreben ſei, ſondern vor Allem ein an⸗ derer Frieden, ein billigerer Frieden, einer, der dem Kriege nicht ähnlich ſieht, wie ein Kukuksei dem anderen. Ein ſolcher iſt zu erſtreben. Das vergeſſen Sie nicht, verehrte Frau Col⸗ legin, wenn Sie meinen lieben Pragern den Segen des Frie⸗ dens aufs Haupt legen. Iſt ein ſolcher Frieden erklärt, dann wollen wir Alte freudig unſere Federn in den Schooß legen und unſere Tinte an den Nagel hängen.“ — Vom Battenberger. Ein ſoeben erſchienenes Buch „Fürſt Alexander I. von Bulgarien“ von F. A. Golowin enthält, wie wir einem Bericht des„Wiener Fremdenblattes“ entnehmen, folgende Mittheilungen:„Der Fürſt hatte ſich am 6. Februar 1889 mit Fräulein Johannd Loiſinger ver⸗ mählt, welcher Kaiſer Franz Joſef den Grafentitel verliehen hatte. Golowin ſagt aus begreiflichen Rückſichten nichts Näheres über die Verheirathung. Nur ſo viel iſt erſichtlich, daß Alexander in dieſer Ehe ſein Lebensglück gefunden hat. Dagegen beſtätigt Golowin in vollem Maße, daß der Plan einer Vermählung Alexanders mit einer Tochter des Kaiſers Friedrich beſtanden habe. Die trefflichen perſönlichen Eigen⸗ ſchaften, die ritterliche Erſcheinung und Geſinnung Alexanders hatten ihm— ſo erzählt Golowin— die Neigung der Prinzeſſin erworben, und die Eltern der Prinzeſſin hatten gegen die Vermählung ihres Kindes mit dem Fürſten nichts einzuwenden. Aber die Träume wurden durch den Fürſten Bismarck zerſtört, der durch die Verwirklichung des Ehren⸗ projekts politiſche Verwicklungen mit Rußland befürchtete und ſeinen ganzen Einfluß dagegen einſetzte. So wurde dem Fürſten Alexander, als er gerade im Begriffe ſtand, der kaiſerlichen Einladung nach Charlottenburg Folge zu leiſten, der Wunſch übermittelt, die Reiſe zu unterlaſſen.“ — Einige Briefe des Fürſten aus ſeinen letzten Grazer Lebensjahren ſpiegeln ſeine Stimmungen und ſeine peſſimiſtiſchen politiſchen Anſichten wieder. Am 16. Januar 1890 ſchreibt er:„Ich danke Ihnen von Herzen für Ihre guten Wünſche anläßlich der Geburt meines Sohnesz auch ich wünſche ihm, daß er in ſeinem Leben glücklicher wird, als es ſein Vater war. Ich verfolge die Ereigniſſe in Bul⸗ garien mit großem Intereſſe, und jede gute Nachricht freut mich. Ich führe hier ein ſtilles und glückliches Leben und lebe ſehr zurückgezogen; ich haſſe die Welt, die mich abſtößt, und bedauere, erſt 30, ſtatt 60 Jahre alt zu ſein.“— Anläß⸗ lich des im Frühjahr 1891 gegen Stambulow unternommenen Attentats ſchreibt Alexander:„Das Attentat auf Stambulow hat mich tief betrübt; der Tod dieſes Patrioten wäre das Ende von Bulgarien, denn er iſt unerſetzlich. Ich habe vor⸗ geſtern in Wien auf der Straße den Oberſtlieutenant Petrom kirch 45,000., deßgleichen Sdenheim 35,000., deßgleichen Raſtatt 81,000., Oekonomiegebäude zum Forſthaus St. Blaſten 25,000., neue Wirthſchaftsgebäude bei der Brauerei Rothhaus 70,000., einen neuen Rindvieh⸗ und Pferdeſtall auf einem der Straßenheimer Pachthöfe 30,000., Anbau an das Wirthſchaftsgebände auf der Altwindeck 15,000 M. Der außerordentliche Eiſenbahnetat enthält u. A. folgende Forderungen: Für Fortſetzung der Höllenthalbahn von Neu⸗ ſtadt nach Donaueſchingen 1. Rate eine Million Mark, für Fortführung der Bahn von Walldürn nach Amorbach 800,000 Mark; für den Bau eines zweiten Geleiſes Schwetzingen⸗ Karlsruhe 2,055,000.; für den Mannheimer Per⸗ ſonen⸗ und Rangirbahnhof 433,000., darunter 235,000 M. zur Herſtellung einer Straßenüber⸗ führung nach dem Lindenhofſtadttheil und Verlegung der Hafenbahn. Für den Neubau des Bahnhofes Schaffhauſen werden 238,500 M. verlangt; für Lokomotiven eine Million, für Perſonenwagen 1,162,000., für Gepäck⸗ und Güterwagen 3,798,500., Reſerveſtücke 248,000 Mk. * Aus Aulaß des heutigen Geburtsfeſtes der Kaiſerin Friedrich ſind die Kafernen geflaggt und die Wachtpoſten in Paradeuniform aufgezogen. * Dankſagung. Herr Geh. Oberregierungsrath Dr. Lydtin veröffentlicht in der„Deutſchen bie gae Wochenſchrift“ folgende Dankſagung:„Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Theilnahme an der mir gelegentlich meines Eintritts in den Ruheſtand gewordenen Ehrung ſage ich dem Verein badiſcher Thierärzte und allen Denen, welche bei dieſer Gelegenheit mich mit Zuſchriften und Glückwunſch⸗ Telegrammen beehrten, meinen kiefempfundenen Dank.“ In dem bekaunnten Prozeß Alvary gegen das hie⸗ ſige Hoftheater, in welchem die Obermaſchinenmeiſter Kra⸗ nich aus Dresden, Lautenſchläger aus München und Regiſſeur Mayr von Darmſtadt als Sachverſtändige fungiren, hat Letzterer ein umfangreiches ſchriftliches Gutachten an das Landgericht Mannheim abgehen laſſen. Die Schlußverhand⸗ lung wird vorausſichtlich im nächſten Monat ſtattſinden. Fallen des Waſſers. Das Waſſer des Rheines fällt wieder auf der ganzen Linie. Auch der Neckar fällt, während der Main noch etwas wächſt. Die Leitung des Spezialitäten⸗Theaters im Saal⸗ bau verſteht es, beliebte Kräfte zu erhalten und auch nach großen Erfolgen die zahlreich erworbenen Freunde durch über⸗ raſchende neue Leiſtungen ſich zu ſichern. Hat bei der letzten Truppe Miß Foy's Farbenprachtentfaltung Staunen erregt, ſo ſind es jetzt Mſtr. Jags und Miß Marie, die im Kunſtradfahren Unübertreffliches leiſten. Uebung und Kühn⸗ heit erreichen da die Grenze des Möglichen. Graziös auf 1 Rad, auf einem verbogenen Rad, die Partnerin auf den Schultern, um den Hals, auf den Armen tragend und ſogar ohne Reif fahrend, erwirbt ſich Mſtr. Jags allſeitigen Beifall, während der Schnellmaler Mſtr. GEdwards in 1 Minute gelungene Porträts zeichnet und Herr Backer durch ſeinen unerſchöpflichen Humor das Publikum zum Lachen nöthigt. Auch den Leiſtungen der neuen Akrobaten und Clowns und der Glockenſpielkünſtler wird allgemeine Anerkennung zu Theil⸗ — Das Saalbau⸗Theater erweiſt ſich immer mehr als ein wirkliches Bedürfniß für unſere Stadt. Karlsruhe hat bei 80,000 Einwohnern ſein Koloſſeum. Warum ſoll Mannheim mit ſeinen 90,000. Einwohnern nicht auch ein Spezialitäten⸗ theater beſitzen? „Verein zum Schutz des Detailgeſchäfts. Am Mon⸗ tag, 18. d. Mts., hat der Verein zum Schutz des Detail⸗ geſchäfts ſeine diesjährige ordentliche Generalverſammlung abgehalten. Nach Erledigung der Tagesordnung, weiſtoſee des Jahresberichtes, 8 Berathung des Budgets für das laufende Geſchäftsjahr, ſowie Erneuerungswahl des Ausſchuſſes, fand eine die allgemeinen, insbeſondere die Intereſſen des hieſigen Platzes berührende Beſprechung ſtatt. Die Mittheilungen des Vorſitzenden, daß und wie es zu Stande gekommen ſei, einen das ganze Groß⸗ herzogthum Baden umfaſſenden Verband ſelbſtſtändiger Kauf⸗ leute und Gewerbetreibender zu gründen, ähnlich wie in anderen Bundesgebieten(Württemberg, Bayern, une e und Norddeutſchland), fanden allgemeine Billigung. Der Verband, deſſen Vorſitz in der Hand des Vorſitenden des Vereins zum Schutz des Detailgeſchäfts dahier liegt, wird die im vorigen Jahre wegen Beſteuerung der Hauſirer, Detail⸗ reiſenden, Wanderlager zꝛc. von hier und vom Vereine Donau⸗ eſchingen⸗Baar bei der Landesregierung eingereichten Petitionen bei dem gegenwärtigen Landtage wiederholt zur Vorlage bringen, und ſobald der Reichstag zuſammentritt, die badiſchen Abgeordneten beſonders erſuchen, bei den bezüglichen Ver⸗ handlungen für die Intereſſen des ſeßhaften reellen Klein⸗ handels einzutreten, namentlich in der Richtung, daß aüber Verfehlungen wider das neu zu ſchaffende ſ über den unlauteren Wettbewerb die ſtrafrichterliche Verfolgung in den Vordergrund geſtellt und den Vereinen und Verbänden, auch wenn ſie Korporationsrechte nicht (den Chef des Generalſtabes) getroffen, habe eine große Freude gehabt, dieſen braven Burſchen wiederzuſehen, und er hat mir alle Einzelheiten des Attentats erzählt. Ich mache mir rechte Sorge, denn ich fürchte, daß die bulgariſche Polizei nicht im Stande ſein wird, Stambulow zu ſchützen.“ Am 24. Oktober 1893 wurde dem Grafen Hartenau die Tochter Zwetana ge⸗ boren. Als Antwort auf die Gratulation ſchrisb er am 5. November, daß er über dieſe Geburt ſehr glücklich ſei, da er ſich immer eine Tochter gewünſcht habe. Zwölf Tage nach Abſendung dieſes in beſter Laune geſchriebenen Briefes war Graf Hartenau todt. — Emancipation. Fürſt Meſchtſcherski ärgert ſich im „Graſhdanin“ darüber, daß die ruſſiſchen Studentinnen und die gelehrten Ruſſinnen überhaupt ſo unweiblich ſind und manchmal auftreten, wie wilde Weiber. Eine Franzöſin ſagte ihm nun Folgendes:„Wenn Ihre gelehrten Frauen ſich mehr darum bekümmerten, zu gefallen und einen ſympathiſchen Ein⸗ druck zu erwecken, würden ſie der Wiſſenſchaft() weit nütz⸗ licher ſein, als jetzt, da ſie wie Eulen dreinſchauen.“ Das war dem Fürſten aus der Seele geſprochen, und er knüpft daran, der„Köln. Volksztg.“ zufolge, folgende Betrachtungen: Es wäre intereſſant, zu ermitteln, wer bei uns hauptſächlich die Schuld am Entſtehen und Werden dieſes unſympathiſchen Typus der gelehrten Ruſſin trägt und wie dieſer Typus ſich gegen all den Widerſpruch des Lebens zu halten vermag? Eines kann jedoch vorläufig als zweifellos gelten: einen ſolchen Typus einer gelehrten Frau, wie er bei uns exiſtirt, gibt es nirgendwo— es iſt ein ausſchließlich ruſſiſcher Typus, aus uns entſprungen, eine Abſonderlichkeit unſerer heutigen Sitten, eine Secte eigener Art, gehätſchelt von unſerer Preſſe. Eine wohlthätige Frau, eine Frau, die liebend in ihrer Familie aufgeht, bleibt unbemerkt, aber eine trockene, rauhe Studentin beſonders zu beachten, hält jeder für ſeine Pflicht und treibt mit ihr gleichſam Cultus. In dieſer Beziehung hat der fürſtliche Tagebuchſchreiber eigentlich Recht. Eine neue ruſſiſche Revue ſchildert dieſe emaneipirten Ruſſinen in draſtiſcher Weiſe. Eine will heirathen. Sie läßt einen jungen Mann kommen, den ſie, auf dem Sopha liegend und eine Cigarette rauchend, empfängt. Sie fragt ihn wie ein Stabsarzt:„Sind Sie geſund?“„Ja.“„Athmen Sie! „Tiefer!“„Gut; zeigen Sie die Zähne.“ Die Beantwortung fällt zu ihrer Befriedigung aus, wörauf ſie dem ſchüchtergen jungen Mann die Ehe verſpricht. Manche dieſer Emaneipir⸗ ten wollen aber überhaupt nicht heirathen und behauptoh, Männer zu verachten. 5 53 Rechnungsablage für das verfloſſene, angegebenen Falle in Verbindung ſtand. General⸗Anzeiger. beſitzen, das Recht zu Anzeigen und Anträgen auf ſtrafrichterliche Verfolgung zugeſtanden wird.— Weitere Mittheilungen über die Schritte zur Bildung einer aus Delegirten des Verbandes ⸗Vereins und der Handels⸗ kammer beſtehenden Kommiſſton zur Ueberwachung gegen unlauteren Wettbewerb, gaben Kenntniß davon, wie eifrig der Vorſtand beſtrebt, das Detailgeſchäft zu ſchützen und wie umſichtig dahei vorgegangen wird.— Die Verſammlung war gut, aber nicht ſo zahlreich beſucht, wie es wäre zu wünſchen geweſen. Mancher wird es bedauern, es unterlaf⸗ ſen zu haben, der Verſammkung anzuwohnen und alle Ange⸗ hörige des Kleinhandels, Kaufleute und Gewerbetreibende ſollten es nicht verſäumen, ſich dem Vereine anzuſchließen. In gar vielen Fällen findet ſich der Lohn in der Unterſtütz⸗ ung des Einzelnen durch einen großen Verband. *Löwenkeller⸗Concert. ir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß heute Abend im„Löwenkeller“ das 2. Frei⸗ Concert, ausgeführt von einem Theil der hieſigen Grenadier⸗ Kapelle, ſtattfindet. * Der Ludwigshafener neue Hafen ſoll nach den Verſicherungen, die Miniſter v. Feilitzſch im Finanzaus⸗ ſchuß der bayeriſchen Abgeordneten gegeben hat, bis Ende 1896 fertig werden. * Der Bankdefraudant Mayer hat zugeſtanden, einen großen Theil der unterſchlagenen Geldern zur Deckung von Spielſchulden verwendet zu haben. *»Muthmaßliches Wetter am Freitag 22. November. Das Maximum des mitteleuropäiſchen Hochdrucks iſt von Nordweſt⸗Deutſchland nach Südſkandinavien gewandert, der neue Luftwirbel aus dem atlantiſchen Ozean kann nur lang⸗ ſam oſtwärts vordringen. Bei vorherrſchend nördlicher Wind⸗ richtung iſt demgemäß für Freitag und Samſtag kühles, vor⸗ wiegend bewölktes, aber ſchlimmſtenfalls nur zu ganz ver⸗ einzelten Niederſchlägen geneigtes, alſo im Allgemeinen trockenes Wetter zu erwarten. der meteorologiſchen Station Maunheim. e2 5 22 „ b ee ee —.—f.——.— 5 5² 28 S S n d f 88 885 20. Nov. Morg.7760,4 + 7,0 NNE 4 8E 3 8 2 20. Mittg.250 760,0 8,0 20.„ Abds. 90760,9, +7,4 21.„ Morg. 750761,6 1 56 öchſte Temperatur den 20. ovember + 9,0 0 ieffte 75 vom 20/1.„ + 5,4 Aus dem Großherzogthum. O Heidelberg, 20. Nov. Geſtern begannen hier in der großen Aula der Univerſität die diesjährigen academi⸗ ſchen Vorträge zu Gunſten des Frauen⸗Vereins. Dr. K. Neumann ſprach in ſehr feinſinniger iſe über Publikum und bildende Kunſt. Im Mittelalter war das ganze Volk Patron der bildenden Kunſt, daher deren Blüthe; als die führenden Klaſſen ſich dem Humanismus zuwandten und da⸗ durch neue, dem Volk fremde Ideale gewannen, ſuchte die Kunſt im Weſentlichen bei den geiſtlichen und weltlichen Stan⸗ desherren Zuflucht. Nach der Revolution nahmen ſich der Staat und die Academien der Kunſt an, ohne jedoch, ihre Erhaltung bewirken zu können. Eine ſolche wird nur — — 41 d kommen bei weiterer Ausbildung des privaten Mäcenaten⸗ thums und der Nachgiebigkeit der Künſtler gegen die Wünſche und Urtheile des ſich für die Kunſt intereſſirenden Publikumsg Weniger iſt von der Wirkſamkeit der Kunſtvereine zu erwar⸗ ten.— Für die Reſtaurirung des Friedrichsbaues im Schloſſe werden von den Kammern als I. Rate 200,000 Mark von der Regierung verlangt. * Weinheim, 20. Nov. Zu der Verhaftung der Heb⸗ amme Suſanne Weber wird dem„N. H. Volksbl.“ von hier och geſchrieben: Schon einige Zeit gehen verſchiedene Ge⸗ rüchte gegen die Weber in unſerer Stadt um. Als jedoch ein von hier gebürtiges Mädchen, Kath. Kuhn, welches in Hanau in Dienſten ſtand, eines plötzlichen Todes kürzlich ſtarb, glaubte man annehmen zu können, daß ſie mit der Weber im Frau Weber wurde alsbald verhaftet und nach Hanau ausgeliefert, wo die Aus⸗ grabung der Kuhn und die ärztliche Unterſuchung der Leiche ſtattfindet. Inzwiſchen zirkuliren eine Reihe von Namen von Mädchen und Frauen, auch aus guten und beſſeren Kreiſen unſerer Stadt, welche im Vereine mit der Weber ſich ſolcher Verbrechen ſollen ſchuldig gemacht haben. Ob und wie weit dasſelbe auf Wahrheit beruht, können wir nicht angeben. Die eingeleitete Unterſuchung wird hoffentlich Licht in die Angelegenheit bringen. 125 * Weinheim, 20. Nov. Ein in einer hieſtgen Fabrik beſchäftigter Arbeiter wurde in der Nähe der Eiſernen Brücke gefährlich mit dem Meſſer verletzt. Drei der That verdächtige Perſonen wurden verhaftet.— In Mörlenbach wurde ein Mädchen aus dem elterlichen Hauſe entführt, wie man meint, durch einen Italiener, der früher bei einem Sprengſchuß ein Auge verloren hatte und als Invalide eine Zeit lang bei den Eltern des Mädchens wohnte. * Karlsruhe, 19. Nov. Seit geſtern iſt das Modell zum Reiterſtandbild für das dahier zu errichtende Kaiſer Wilhelm⸗Denkmal im Atelier des Profeſſors Heer ausgeſtellt. Das Modell muß als vorzüglich gelungen bezeichnet werden. Der Kaiſer, den Blick nach rechts gerichtet, iſt im Mantel; das Pferd, vortrefflich gelungen, befindet ſich im vollen Gange, der Kopf nach links gerichtet. Pferd und Reiter ſind 5 Meter hoch. Das Pferd kommt auf einen 6 Meter hohen Sockel zu ſtehen. Die an dem hinteren Theil des Sockels angebrachte Figur iſt ebenfalls ſchon fertiggeſtellt. Sie ſtellt die Geſchichte dar, hält in der linken Hand eine Tafel, in der rechten den Griffel; zur Linken befinden ſich die beiden Wappen von Elſaß und Lothringen. Auch dieſe Figur iſt vortrefflich gelungen. An der Vorderſeite des Sockels befindet ſich die Victoria, die beiden Seiten werden die Kaiſer⸗ proklamation und badiſche Krieger enthalten. Das urſprüng⸗ liche Projekt hat verſchiedene Aenderungen erfahren. Schon jetzt kann erſehen werden, daß das Kaiſer⸗Denkmal ein wohl⸗ gelungenes werden wird. * Konſtanz, 19. Nov. In der geſtrigen Verſammlung im Stadtverordnetenſaal, welche Herr Miniſterialrath Braun vom Miniſterium des Innern leitete, wurde die Errichtung einer Handelskammer für den Kreis Konſtanz beſchloſſen. — Wfälziſch⸗Helſiſche Nachrichter:. * Speyer, 19. Nov. Der Landrath der Pfalz bewilligte für den Bau einer Waſchküche und Einrichtung des Dampf⸗ Wäſchebetriebes in der Kreiskranken⸗ und Pflegeanſtalt rankenthal einſtimmig 96,000., für die Anlage der entralheizung 24,100., lehnte dagegen die Forderung der egierung von 21,400 M. für die Einrichtung des Dampf⸗ kochbetriebes und die elektriſche Beleuchtungsanlage mit 41,300 M. ab. Der bewilligte Geſammtaufwand für die Kreiskranken⸗ und Pflegeanſtalt pro 1896 beläuft ſich auf 511,401.78., wovon 300,241.52 M. aus Kreisfonds gedeckt werden müſſen. * Speier, 20. Nov. In der vorgeſtrigen Sitzung des Finanzausſchuſſes der bayeriſchen Abgeordnetenkammer gab Miniſter v. Feilitzſch eine für die Speierer Handelswelt hocherfreuliche Erklärung ab. Er verſprach durch günſtigere Tarifirung für unſern Hafen ſorgen zu wollen. 88 Neuſtadt, 20. Nov. Die Einführung des ſtädtiſchen Oktrois kann nunmehr als ſicher gelten. Die Einnahme wird auf 39,000 M. geſchätzt, denen aber 9000 M. Erheb⸗ ungskoſten gegenüberſtehen. Als mit Oktroi zu belegende Gegenſtände ſind Weine aller Art, Eſſig, Sprit, Branntwein, alle Fleiſch⸗ und Fiſchſorten, Brennholz und Kohlen in Aus⸗ ſicht genommen. * Zweibrücken, 20. Nov. Im Jahre 1897 ſoll mit den Erneuerungsarbeiten an der Alexanderkirche begonnen werden. Da nun die Karlskirche ſich als zu klein erweiſt, hat das Presbyterium beſchloſſen, dieſe ſofort ſo herzurichten, daß 200 Sitzplätze gewonnen würden. Hiezu ſind 36,000 Mark erforderlich. Das Presbyterium beſchloß, ein Kapital von 40,000 Mark aufzunehmen und in 28 Jahren heimzuzahlen. Zur Deckung dieſer außerordentlichen Ausgaben genehmigte der Stadtrath die Erhöhung der Kultusumlagen von 2 auf 5 Prozent für dieſe Dauer. * Darmſtadt, 19. Nov. Geſtern brach in dem Hoffmann'⸗ ſchen Mädcheninſtitut und zwar im Vorderhaus in dem ſich das Damenpenſionat der Frl. Davidſohn und Frl. Seepansky befindet, im Dachſtock Feuer aus, das ſich ſofort über das ganze Zſtöckige Gebäude verbreitete. Das Unterrichtsgebäude, in dem gerade der Unterricht begonnen hatte, konnte von den Mädchen noch ohne Gefahr verlaſſen werden. Nach faſt zwei⸗ ſtündigen Anſtrengungen der Feuerwehr gelang es derſelben das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der Dachſtock iſt total abgebrannt und auch das Gebäude ſelbſt hat durch die enormen Waſſermaſſen nicht unbedeutend gelitten. Mainz, 19. Nov. Ein fremder Schneidergeſelle iſt geſtern Abend im Feſtungsgraben abgeſtürzt und wurde Mor⸗ gens noch lebend ins Rochusſpital gebracht.— Ein Soldat des 2. bayeriſchen Jägerbataillons hat ſich in einem Logirhaus Nachts in die Bruſt geſchoſſen. Der Verwundete wurde ins Militärlazareth verbracht. Geridtszeitung. * Mannheim, 20. Nov.(Strafkammer.) Vorſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Ullrich. Vertreter der Großh. Staatsbehörde Herr Staatsanwalt Dr. Mühling. 1) Der 18 Jahre alte Arbeiter Simon Lehn hier begab ſich am 16. Sepkember d. Is. in das Schulzimmer des Leh⸗ rers Winterer im Schulhaus der Neckarvorſtadt und ſtellte denſelben in unverſchämter Weiſe zur Rede, weil derſelbe ſeinen jüngeren Bruder gezüchtigt hatte. Weil er trotz wieder⸗ holter Aufforderung des Lehrers das Zimmer nicht verließ, wurde Anklage wegen Hausfriedensbruchs gegen ihn erhoben und das Schöffengericht verhängte über ihn eine Gefängniß⸗ ſtrafe von 2 Monaten. Seine Berufung gegen dieſes Erkennt⸗ niß blieb erfolglos. Verth.:.⸗A. Strauß. 2) Der 48 Jahre alte Fabrikarbeiter Joſef Schneider aus Philadelphia, hier wohnhaft, hatte Berufung eingelegt, weil ihn das Schöffengericht wegen Körperverletzün Seite. Tagen Gefängniß verurtheilt hakte. Er erzielte damit 7⸗⸗ Erfolg. 1100 Die 32 Jahre alte Dirne Joſefine Schaaf von Hirſchhorn entwendete am 17. Okt. dſs. Is. dem Matroſen Adam Gaßmann, der ſie auf Schiff„Adelheid“ beherbergte, eine Uhr im Werthe von 27 Mk. Die vielbeſtrafte Angeklagte erhielt 4 Monate Gefängniß, ab 1 Monat der verbüßten Unterſuchungshaft. 5 4) Der 41 Jahre alte, wegen aller möglichen Delikte ſchon vorbeſtrafte Maurer Lorenz Werner von Eppelheim erſchwindelte ſich am 20. September ds. Irs. von dem Uhr⸗ macher Karl Schifferdecker dahier durch die Vorgabe, er habe Gelegenheit, dieſelbe zu verkaufen, eine Uhr im Werthe von 10 M. 50 Pf. und verſah eine Beſcheinigung über den Erhalt dieſer Uhr mit einer falſchen Unterſchrift. Trotz ſeines Leugnens wurde der Angeklagte zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. 5) Der 26 Jahre alte Schneider Karl Scholl aus Seckenheim mißhandelte ſein noch nicht 6 Jahre altes Kind in greulicher Weiſe. Nachbarsleute, zu denen das Kind ent⸗ lief, fanden dasſelbe am ganzen Körper braun und blau ge⸗ ſchlagen und ſogar das Fleiſch an mehreren Stellen bloß liegend. Vom Schöffengericht wurde der Barbar zu 2 Mo⸗ naken Gefängniß verurkheilt. Seine Berufung wurde heute verworfen. Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Weingart. 6) Die Ehefrau des Taglöhners Jakob Herweck hatte vom Schöffengericht wegen Unzucht 4 Wochen Haft erhalten, außerdem war Ueberweiſung an die Landespolizeibehörde ausgeſprochen worden. Die Berufung der Verurtheilten wurde verworfen. 7) Wegen unberechtigten Fiſchens war der Tapezier Friedrich Goltz von hier ſchöffengerichtlich zu einer Geld⸗ ſtrafe von 3 Mk. verurtheilt worden. Mit ſeiner Berufung dagegen wurde er abgewieſen. 8) Wegen Fiſchens bei Nachtzeit waren die Fiſcher Wil⸗ helm Ueberle J und Wilhelm Ueberle II vom Schöffen⸗ gericht zu dſtrafen von je 5 Mark, der Erſtere außerdem wegen Verhetmung eines Schutzmanns zu 25 Mk. Geldſtrafe verurtheilt worden. Ihre Berufung blieb erfolglos. Ver⸗ theidiger:.⸗A. Dr. Reiß. ——————ͤ— Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theaternotiz. Ueber Mme. Segond Weber, welche als star der franzöſiſchen Schauſpieltruppe des Herrn Schür⸗ mann demnächſt hier auftreten wird, erfahren wir Folgendes; Noch nicht 17 Jahre alt erhielt Eugenie Caroline Weber den erſten Preis für Tragödie am Pariſer Conſervatorium und wurde ſofort am Odeontheater engagirt. Sie creirte dort im Herbſt desſelben Jahres die„Marie“ in Coppee's„Jacobites“. Die ganze Preſſe feierte am nächſten Morgen ihr Talent. „Endlich iſt uns eine Tragödin geboren“ ſchrieb Sareey im „Temps“. Hundert Vorſtellungen hintereinander war das allabendlich ausverkauft,— die Weber wurde der Lieb⸗ ing der Pariſer. Ihre Schönheit, die tiefklingende volle Stimme, das brennende Auge, ihre wunderbare Technik und ihr gefühlvolles Spiel entzückte die Menge und zwangen die Societäre der Comedie frangaise ſie in ihre Mitte aufzuneh⸗ men.„Phaedra“ war ein Ereigniß am Theater frangais; Publikum und Preſſe waren begeiſtert. Cid, Andromache, und Athalia waren ebenſoviele Triumphe. Segond Weber iſt eine junge, wunderſchöne Clara Ziegler. Kaiſer Wilhelm neueſtes Bild. Kaiſer Wilhelm II. hat, wie bekannt, den Entwurf zu einem Bilde mit eigener Hand gezeichnet und demſelben als Motto beigegeben:„Völ⸗ der Europa's wahrt Eure heiligſten Güter.“ Dieſes Bild wurde von Profeſſor Knackfuß in Kaſſel in allerhöchſtem Auftrag ausgeführt und alsdann in heliographiſcher Nach⸗ bildung vervielfältigt. Eine ſolche Heliogravure iſt in der Kunſthandlung von Th. Sohler ausgeſtellt. Der Kunſtverein für die Rheinlande und Weſtfalen bringt ſoeben ſein diesjähriges Vereinsblatt: Kohlſcheins „Madonna“ nach Murillo zur Vertheilung. Der herrliche Kupferſtich gehört zu den ausgezeichnetſten Leiſtungen der zeit⸗ genöſſiſchen Stichelkunſt, er wird gewiß mit dazu beitragen, dem Verein zahlreiche neue Anhänger zuzuführen. Wer dem Verein jetzt noch beitritt(Jahresbeitrag 15 Mark), kann auch das Kunſtblatt noch von der Geſchäftsſtelle(Alexanderſtraße 18 in Düſſeldorf) beziehen. Daß übrigens die auf Förderung der Kunſt gerichteten Beſtrebungen des Vereins ſtets mehr und mehr Beachtung und Anerkennung finden, geht auch daraus hervor, daß in den letzten Tagen u. A. Ihre Königliche Hoheit die Frau Kronprinzeſſin von Griechen⸗ land zu Athen dem Kunſtverein für die Rheinlande und Weſtfalen als Mitglied beigetreten iſt. Im nächſten Jahre wird eine Radirung Profeſſor Forberg's nach dem Gemälde von Th. Rocholl„Begrüßung König Wilhelm's I. nach der Schlacht“ zur Vertheilung kommen. Die Wahl dieſes Bildes, welches einen bedeutenden Moment aus dem glorreichen Kriege darſtellt, wird von allen Kunſtfreunden gutgeheißen werden, da es ſowohl wegen ſeines patriotiſchen Gegenſtandes, als auch wegen ſeines hervorragenden, künſtleriſchen Werthes einen würdigen Zimmerſchmuck für jedes Haus bildet. Bei⸗ tritts⸗Erklärungen nimmt entgegen der Geſchäftsführer des Kunſtvereins für die Rheinlande und Weſtfalen: Herr Moritz von Caruap, Mannheim, 6 8, 17. Holmgarts Entellöchter. Von H. Buchwald. (Nachdruck verboten.) 39)(Fortſetzung.) Nur als Frau v. Lerchenfeld noch einen Schritt näher herantrat, 1 Alte etwas zurück.„Wagen Sie es nicht noch einmal, mich zu verſpotten,“ knirſchte die erbitterte. Frau. „Aber meine Gnädigſte—“ „Schweigen Sie. Sie wiſſen mehr, als Sie ſagen wollen; aber mich täuſchen Sie nicht. Wo iſt meine Pflege⸗ tochter?“ „Dort, wohin Pflicht und Gewiſſen— vielleicht auch das Herz— ſie riefen. Ich will ihn „Und wo iſt das? wiſſen.“ bin aber durchaus nicht befugt, über den Aufent⸗ Kenne Sie kennen den Ort. 11 ch 5 W 65 gnädigen Fräuleins Auskunft zu geben. ihn ja auch ſelbſt nicht.“„5„ „Sie wollen nicht? O— man wird Sie zwingen zu reden— noch gibt es Gott ſei Dank Gerichte „Die eine ſo kluge Dame wie Sie, meine Gnädigſte aber ſicher nicht anrufen wird.— Haben die Herrſchaften ſonſt noch Befehle für mich?“ Als keine Antwort darauf erfolgte, verbeugte ſich der Doktor vor den beiden Damen und miſchte ſich unter die uübrigen Gäſte. „Bär,“ murmelte das Stiftsfräulein, ihm zornig nach⸗ blickend, dann wandte ſie ſich ihrer empörten Freundin wieder zu.— Gräfin Wolfsburg, die in einem der erkerartigen Fenſter ſaß und augelegentlichſt mit Frau von Bergen und deren er Gveline redete, winkte den Arzt zu ſich heran. „Doktor, Ihr harmloſes Geſicht glaubt Ihnen kein Menſch“ flüſterke ſie.„Sagen Sie nur um des Himmels willen, was iſt denn das für eine unglückliche Geſchichte mit der Brigitte. Mir iſt das Alles ſo unbegreiflich. Man ver⸗ ſaß muthet wohl nicht mit unrecht, Sie wüßten um die Sache. Ich weiß gar nicht, ich hatte das Mädchen ſo lieb ge⸗ wonnen—“ „Und dürften Sie auch lieb behalten, verehrte Frau Gräfin,“ antwortete der Doktor ernſt.„Fräulein Brigitte iſt ein edles, hochherziges Geſchöpf, welches die größte Achtung verdient, wenn auch der Schein vielleicht jetzt gegen ie ſpricht.“ 5Gottlob, wenn dem ſo iſt,“ rief Frau v. Bergen erleichtert. „Man hört ſo widerſprechende Aeußerungen, die Herren zumal, auch mein Mann, machen allerlei ſcherzhafte Anſpielungen, und es hätte mir doch ſehr, ſehr wehe gethan, an Brigittchen zweifeln zu müſſen.“ „Herr Doktor,“ fragte Evelinchen, über und über erglühend, „iſt— iſt vielleicht eine Liebesgeſchichte dabei?“ 5 Doktor Witte lächelte.„Vielleicht auch das, mein kleines Fräulein.“ „Und Sie wollen oder dürfen uns nichts weiter ſagen?“ „Nein, gnädige Frau, ich habe mein Wort gegeben, zu ſchweigen. Aber trotzdem bitte ich Sie: Verlieren Sie nicht den Glauben an ein gutes, edles Mädchen. Ich hoffe, daß ſich wohl bald Alles aufklären wird.“ Die alte Gräfin ſah ihn einen Moment durchdringend an. „Ein Dummkopf, der ſich fangen läßt, ſind Sie nicht, Doktor, ein ſchlechter Kerl auch nicht— kommen Sie, Mann, wir wollen einmal auf das Wohl Ihrer Schutzbefohlenen anſtoßen. Evi, geben Sie dort die Gläſer her.“ 2 5 „Das war ein gutes Wort, Frau Gräfin, haben Sie Dank dafür,“ rief Doktor Witte erregt. Und als die alte Dame ihm dann zum Abſchied die Hand reichte, führte er dieſelbe ehrer⸗ bietig an ſeine Lippen. Der erſte und einzige Handkuß, den „der Bär“ in ſeinem Leben über ſich gewonnen hatte. Dann gelang es ihm, ſich ungeſehen aus der Geſellſchaft zu entfernen. 8 Frau v. Lerchenfeld war einer Ohnmacht nahe, als der Doktor ſie verlaſſen hatte, und vergeblich verſuchte Ada, ihre Mutter zu beruhigen. 33 Dazu ſchien es, als hätten die Gäſte nur auf dieſen Augenblick gewartet, um von allen Seiten mit Fragen auf die unglückliche Frau einzuſtürmen⸗ 777 ũ¶dD Ob wirklich das gnädige Fräulein von Räubern entführt ſei, wollten die Einen wiſſen, Andere riethen, ein Commando Soldaten aufzubieten, um die Entflohenen wieder einzufangen. Ein paar beſonders phantaſtereiche junge Damen meinten, ob die Brigitte nicht vielleicht eine unglückliche Liebe zu Herrn v. Finkenberg gefaßt und ſich deshalb das Leben genommen habe. Der arme Egon nähme ſich ja ihr Verſchwinden ſo ſehr zu Herzen, daß er ſeither ganz ſchwermüthig geworden ſei und keinen Menſchen ſehen wolle— kurz, die ungeheuer⸗ lichſten Vermuthungen wurden laut. „Ich weiß nichts, ich weiß gar nichts. Fragen Sie den Doktor,“ ſtöhnte die arme, gequälte Frau.„Aber meine Schwelle darf das Mädchen jedenfalls nicht wieder betreten. das bin ich meiner Tochter und der Ehre des Hauſes ſchuldig!“ Es war eine peinvolle Stunde für Frau Sabine, und kein Menſch verdachte es ihr, daß ſie ein Unwohlſein vor⸗ ſchützte und bald darauf mit ihrer Tochter das Haus verließ Ada war vielleicht die Einzige, die den richtigen Zu⸗ ſammenhang der Dinge ahnte, und ſie that Alles, den Zorn ihrer Mutter zu beſänftigen und Brigittes Handlungsweiſe in ein möglichſt günſtiges Licht zu ſtellen. Ob das nur aus ſchweſterlicher Liebe geſchah, oder ob ihr die Abweſenheit der gefürchteten Nebenbuhlerin auch ſehr erfreulich war, blieb allerdings unentſchieden. XIV. In feinen, dichten Flocken rieſelte der Schnee vom Himmel herab und legte ſich wie eine warme, bergende Hülle über alle die traurigen Spuren, welche die große Völkerſchlacht in der Umgebung Leipzigs zurückgelaſſen hatte. Schon war kein Weg, kein Steg mehr zu erkennen, und nur vereinzelte Bäume, die am Rande der Landſtraße ſtanden, bezeichneten die Richtung. Mühſam arbeitete ſich ein geſchloſſener Wagen durch den weichen, mahlenden Schnee. Die ſchweißtriefenden Pferde ſanken bis an die Knöchel hinein, und keine Spur, kein Gleis war zu ſehen. (Fortſetung folgt.) —ñ— General⸗Anzeiger. Maunnheim, 21. November. orderr Hoftapellmeiſter Röhr iſt vom September 1897 ab neben den Herren Levi, Strauß und Fiſcher an das Münchener Hoftheater engagirt. Präſident von Walter als Rabeuvater. Ein Berliner Kaufmann kam auf ſeinen Geſchäftsreiſen in eine kleine ſchleſiſche Provinzſtadt und ſah mit Erſtaunen, daß in dem dortigen Theater„Der Rabenvater“, das Repertoireſtück des Berliner„Reſidenztheaters“ ſchon zur Aufführung angekündigt wurde!— Er wollte lachen und ging in's Theater. Bald aber bemerkte er, daß er das Opfer eines findigen Schmieren⸗ direktors wurde!— Statt des bekannten Schwankes„Der Rabenvater“ wurde einfach——„Kabale und Liebe“ ge⸗ geben. Heiliger Schiller! „La Vivandiere“, die dreiaktige Oper von Godard, iſt vom Hoftheater in Dresden zur demnächſtigen Aufführung an⸗ genommen worden. Frl. Hermine Hayden wirkte am verfloſſenen Sonntag in einem Concerte des Gießener Concert⸗Bereins mit. Der Gießener Anzeiger“ äußert ſich hierüber wie folgt:„In Frl. Hermine Hayden aus Mannheim lernten wir eine liebens⸗ würdige jugendliche Sängerin kennen. Die Künſtlerin zeichnet ſich durch eine vorzügliche Textausſprache, die ſelbſt beim zarteſten Pianiſſimo im entfernkeſten Saalwinkel verſtändlich iſt, ſowie durch einen tief innigen, zu Herzen gehenden Vor⸗ trag aus Sowohl die Lieder von Schumann, ſowie die⸗ jenigen von Riedel und Goetz brachte Fräulein Hayden wun⸗ dervoll zu Gehör und es war dem Publikum nicht zu ver⸗ denken wenn es auch ihr eine Zugabe(Blumenorakel von Mascagni) abnöthigte.“ Am Stadttheater in Riga fand zur Schillerfeier die hündertſte Aufführung von„Die Räuber“ ſtatt. Dieſelben wurden hier zum erſten Male in der erſten Mannheimer Bearbeitung gegeben und zwar mit Hinzuziehung des großen Monologes vor dem Schloſſe, der Galerie⸗ und Gartenſcene zwiſchen Karl und Amalie, ſowie der Paſtor Moſer⸗Scene. Direktor Marterſteig hatte die Aufführung glänzend vorbereiter und mil großem Geſchick und in großem Stile inſcenirt. Karl Moor, der hier zum erſten Male von Herrn Julius Otto, dem jugendlichen Helden des Staditheaters geſpielt wurde, trat mächtig aus dem Rahmen hervor und erzielte einen geradezu begeiſterten Erfolg. Der junge Künſtler iſt ein Bruder des Hamburger Heldenſpielers Alexander Otto, ſeit drei Jahren ein hervorragendes Mit⸗ glied des Riga ſchen Stadttheaters und hat ohne Zweifel Alet ſeinem älteren Bruder eine größere Karriere vor ſich. us der ſehr guten Aufführung möchte ich noch den Franz Moor des Herrn Karl Echelmann und die Amalie von Hilda Hofer als hervorragende Leiſtungen bezeichnen. — 2— Aeueſte Aachrichten und Celegrammt. Baſel, 20. Nov. Eine von 19 hieſigen ange⸗ ſehenen Bank⸗ und Handelshäuſern einberufene ſtark be⸗ ſuchte Verſammlung beſchloß eine Eingabe an den großen Rath, in welcher um Abſchaffung des Wechſelſtempels für den Platz Baſel und um Hinausſchiebung der Berathung des neuen Börſengeſetzes erſucht wird, um angeſichts der wachſenden Bedeutung der Züricher Börſe mit letzterer beſſer in Wettbewerb treten zu können. Wien, 20. Nov. Einer Meldung der„Politiſchen Correſpondenz“ aus Konſtantinopel zufolge wird infolge ber Unruhen in Kleinaſien und der dadurch bedingten Verkehrsſtörungen die Adminiſtration für die öffentliche Schuld einige Zeit nicht in der Lage ſein, Einnahme⸗ ausweiſe zu publiziren. * Peſt, 20. Nov. Miniſterpräſident Baron Banffy wird morgen die Interpellation der äußerſten Linken wegen der Verwicklungen im Orient beantworten. Paris, 20. Nov. Die Aclen des Prozeſſes Arton ſind in Loudon angekommen und dem dortigen auswärtigen Amte übergeben worden. Die Auslieferung wird wegen betrügeriſchen Vankerotts und Prellereien verlangt. Morgen wird Arton nur für ganz kurze Zeit vor dem Auslieferungsrichter erſcheinen. Die eigentliche Verhand⸗ lung findet acht Tage ſpäter ſtatt. London, 20. Nov. Der Sultan wird über den Erfolg ſeiner Berufung an Lord Salisbury wegen deſſen in ſeiner Guildhall⸗Rede ausgedrückten Mangels an Ver⸗ trauen in die Durchführung der verſprochenen Reſormen wenig erbaut ſein, da Lord Salisbury in ſeiner geſtrigen Rede in Brighton die Mittheilung des Sultans zwar verlas, aber die Erörterung derſelben nicht nur aus Hoch⸗ achtung für den Sultan, ſondern auch für das euro⸗ pälſche Einverehmen ablehnte. Auch der Hinweis, daß die Türkei über keine Staatsmänner vom Kaliber des im Sterben liegenden Ruſtem Paſcha mehr verfüge, der am Libanon mit kräftiger Hand die Ordnung herſtellte, war ein deutlicher Wink für den Sultan, dem die Urſache dieſes Mangel wohl auch bekannt iſt. Konſtantinopel, 20. Nov. Aus amtlicher türkiſcher Quelle wird gemeldet: Armeniſche Aufrührer in einer Stärke von mehr als 8000 Mann überfielen den Diſtrict Enderin, ſetzten das Regierungspalais und die mohame⸗ daniſchen Wohnhäuſer in Brand und nahmen mohame⸗ daniſche Familien, welche ſich nicht flüchten konnten, ge⸗ fangen. Die Ortſchaft Kuther im Vilajet Maraſch wurde gleichfalls von den Aufrührern überfallen, welche 10 Wohnhäuſer ſammt allem darin befindlichen Geräthe verbrannten. ** * (Privat⸗Telegramme des„General-Anzeigers“.) Potsdam, 21. Nov. Der Kaiſer iſt geſtern Abend 10 Uhr 40 in der Richtung nach Magdeburg abgereiſt. Wie verlautet, begibt ſich der Kaiſer nach Heſſen, um die Kaiſerin Friedrich zu ihrem heutigen Geburtstage perſönlich zu beglückwünſchen. Berlin, 21. Nov. Das Aktionscomits des evangeliſch⸗ſozialen Congreſſes beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung, den nächſten Congreß zu Pfingſten n. Stuttgart abzuhalten. Als eines der Themata iſt in Ausſicht genommen: Die ſoziale Wirkſamkeit der im Amte ſtehenden Geiſtlichen, ihre Berechtigung und ihre Grenzen. Paſtor Goehre erklärte brieflich ſeinen Austritt aus dem Aktionscomité. Soſia, 21. Nov. Am geſtrigen Jahrestag des Sieges von Sliwnitza wurde ein Tedeum abgehalten, dann fand eine Parade der Garniſon ſtatt, wobei Prinz Jerdinand eine Anſprache an den Kriegsminiſter hielt, in welcher er die Leiſtungen der Truppen hervorhob, die Armee ſei von demſelben Geiſte und derſelben Hingabe beſeelt, womit ſie vor 10 Jahren den Sieg erfochten. Dieſer Geiſt biele das Unzerpfand einer ſicheren Zu⸗ kunft des Vaterlandes. London, 21. Nov. Das Reuterſche Bureau mel⸗ det aus Konſtantinopel vom 19. dſs. Mts.: Der bri⸗ tiſche Botſchafter und der britiſche Geſchäftsträger Her⸗ bert kamen geſtern in der Wohnung Cambons zuſam⸗ men und beſprachen die ergänzenden Maßunahmen, welche der Pforte zur Wiederherſtellung der Ordnung in Ana⸗ tolien empfohlen werden ſollen * London, 21. Nov. Das bekannte frühere Par⸗ lamentsmitglied Faber Balfour iſt vor dem Gerichtshofe des Betrugs überführt worden. Die Urtheilsfällung iſt noch ausgeſetzt, da weitere Unterſuchungen im Gange ſind. Catania, 21. Nov. Der Räuoer San Gtor⸗ gio ſtellte ſich den Behörden. Newyork, 21. Nov. Der Dampfer„Fürſt Bis⸗ marck“ nimmt heute eine Million Dollar in Gold für Europa an Bord. Hierdurch iſt die Goldreſerve des Schatzamts auf 187 Million Dollars geſunken. Waſhiungton, 21. Nov. Das Kriegsſchiff„Min⸗ neapolis“ ſchwader zu ſtoßen. ————— Perſchiedenes. — Die beiden Negerknaben Demba und Lukenje aus Kamerun, welche ſeiner Zeit von Hauptmann Kund nach Deutſchland mitgenommen wurden, ſind unter der Aufſicht der Schweſter deſſelben, Gchn Dörfling, in Görlitz erzogen worden. Nach beendeter Schulzeit im Frühjahr 1894 haben die Knaben ein Handwerk erlernt, zu welchem Zwecke Luͤkenje bei dem Zimmermeiſter Rothenburg und Demba bei dem Schloſſermeiſter Kirchhoff zu Görlitz in die Lehre gegeben wurden. Nachdem ſie in einjähriger Lehrzeit bei gutem Be⸗ tragen und unermüdlichem Fleiß ſich einige Fertigkeit im Handwerk angeeignet hatten, ſind die Knaben im Mai 1895 nach Kamerun zurückgeſandt. Nach einem Bericht des Gou⸗ verneurs von Kamerun werden Demba und Lukenje, die ſich zu einer vierjährigen Dienſtzeit beim Gouvernement ver⸗ pflichtet haben, in der dortigen Reparaturwerkſtätte unter Aufſicht europäiſcher Handwerker beſchäftigt. Sie haben auch dort ſich recht fleißig erwieſen und ſind insbeſondere ſtets regelmäßig und pünktlich zur Arbeit erſchienen. Da auch ihre Leiſtungen zufriedenſtellende waren, hat der Gouverneur den beiden Knaben einen Monatslohn von 20 Mark ausgeſetzt. Die Erhöhung deſſelben auf 30 Mark ſoll nach Ablauf von ſechs Monaten bei weiteren guten Leiſtungen in Erwägung genommen werden. Literariſches. Des Deutſchen Landmauns Jahrbuch 1896 von Sae Freiherr von Schillin g.— Preis 1 Mark.— ringend noth neben der praktiſchen Beſchäftigung thut es allen Landwirthen heute, auch ſich fort zu bilden und zu er⸗ fahren, was es Neues gibt auf allen Gebieten der Landwirth⸗ chaft.— Bodenverbeſſerung, Saatgut, Viehhaltung, Maſchi⸗ nenkunde u. ſ. w. Es iſt hierbei nicht leicht, immer das alles Gold, was glänzt“, neben wenigem Guten macht ſich Mit jedem Jahre mehrt ſich die Zahl der Landwirthe, die des Deutſchen Landmanns Jahrbuch leſen, das nebeubei zu⸗ gleich den Kalender erſetzt. So ſind für das Jahr 1896 allein 10,600 Exemplare für die landwirthſchaftlichen Vereine in Elſaß⸗Lothringen beſtellt— wohl der beſte Beweis für die anerkannte Mützlichkeit des Jahrbuches. Man kauft das Jahrbuch für eine Mark in jeder Buchhandlung,— ſonſt kann man es auch gegen Einſendung von 1,10 Mk. in Brief⸗ marken von der Königl. Hofbuchdruckerei Trowitzſch u. Sohn in Frankfurt a. d. Oder portofrei beziehen.— Mannheimer Handelsblatt. Maunheim, 20. Nov. Aus der Handelskammer. Güterwagen auf Station Mannheim betr. Heute waren: Beſtellt: 435 gedeckte 427 offene Wagen Vorhanden: 435 11 805„ 5 A Maunheimer Effektenbörſe vom 20. Nov. Heute notirten: Brauerei Ganter 127 bz., Mannheimer Verſiche⸗ rung 635 bz.., Oberrheiniſche Verſicherung 270 bz. Coursblatt der Mannheimer Börſe vom 20. Nov, Obligationen. 3½ Badiſche Obligat. 104.— Gſ4 Rh.⸗Hyp.⸗Pf. S. 62—65 100.75 bz 4 Bad. Oblig. Mark 104.45 G4 R..⸗P. unkündbar bis 1902 105.20 b 8 50 1886 105.70 Rh. Hyp.⸗Communal 100.50 bz 177 fl. 105 2 Manuheimer Obl. 1885—.— 4„ T. 100 Looſe 14 2 75„1888 102.— G 3 Reichsanleihe 98.95 P3t½ 35„ 1895 102.90 37⁹ 05 103.80 bzſe Freiburg i B. Obl, 1 P — 5 105.30 638„ 55 7 102.60 G 3 Preuß. Conſols 99.10 634½ Ludwigshafen M. 104.25 bz 7 103.80.4 5 5 0 105.05 G0½ 102.70 ö5; 4 Bayer. Obligationen M. 4½, Wagh. Zuckerfabrif 101.— G 3½„ 77 M. 104.20 535 Oggersheimer Spinnerei 100.50 G 4 Pfälz.(Ludw. Max Norb) 104.30 65 Verein Chem. Fabriken 103.— G 3½,„ 7 57 5 102.20 bzſ% Weſteregeln Alkaliwerke—.— 3½ ũ„ convertirte 101.70 634¼ H. Pr.⸗O. d. Speyer. 3. 109.50 P 4 gekündigte—.— 4% Zellſtofffabrik Waldhof 105. G 31½.⸗H.⸗P. unklündb. b. 1904101.30 b34½ Sbl. der Elektrizitäs⸗Akt.⸗ 3½ Rhein. Hyp.⸗Pfandbriefe 100.40 bz[Geſ. vorm. W. Lahmeher u. Co. 102.50 G Aktien. Badiſche Bank 115.— bz] Brauerei Schwartz 108.— Rheiniſche Creditbank 135.10 G Sinner Braueres 268 Rhein. Hyp.⸗Bank 177.— G che Brauerei Pfälz. Hyp.⸗Ban: 177.50 bz he Brauerei 5 5 junge 177.— P] Ganter, Brauerei Freiburg Pfälziſche Bauk Brauerei z. Sonne Weltz heimer Bank Wormſer Brauhaus Nannh. Dampfſchleppſchiff. 121.— P Köln. Rhein⸗ u. Seeſchifffahrt Unionbauk Bauk.⸗G. bank Speyer 50% E Bad. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 695.— P rVoltsbank 60% E 136. Bad. Rück⸗ u. Mitverſich. b 2 Guſammengelegte) 325.— bz Mannheimer Verſicherung 635.— G 1 Mannheimer Rückverſich. 440.— G 5 rg⸗Speyerer Bahnn Württ. Transportverſich. 905.— G Vorzugs⸗Akt d. BVer. ch. Fabr. 15J.— bz] Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaft 270.— bz adiſche Auilin⸗ u. Soda 417.— G] Oggersheimer Spinnerei 37. Weſteregeln Alkaliwerke 162.50 G Ettlinger Spinnerei 1 Chem. Fabrik Goldenberg 159.— bz] Mannheimer Lagerhaus Akt. d..⸗G. f. chem. Ind 128.50 P Verein D. Oelfabriken 100.50 0 Waghäusler Zuckerfabrit61.— P Mannheimer Zuckerraffin. 120. Maunheimer Aktienbrauerei 1 Eichbaum⸗Brauerei 1 Ludwigshafener Brauerei Schwetzinger Brauerei Maunh. Gum.⸗ u. Asbeſtfabr. Karlsruher Maſchineubau Hüttenheimer Spinnerei 94.— bz Karlsr. Nähmf. Haid u. Reu— Verein Speyerer Ziegelwerke 40.— G Pfälz. Preßh. u. Spritfabr. 128.— P Portl.⸗Cementwk. Heidelberg 143.— bz Zellſtofffabrik Waldhof Brauerei z. Storch 1 bz] Emaillirwerke Maikammer 126.— bz Heidelberger Aktienbrauerei 151.— G Emaillirfabrik Klrrweiler 117.75 bz Mannheimer Marktbericht vom 21. November. Stroh per Ztr. M. 1,50, Heu per Ztr. M. 3,00, Kartoffeln von M. 2,30 bis.00 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00 Pf., Blumen⸗ kohl per Stück 30 Pf., Spinat per Portion 20 Pf., Wirſing per Stück 10 Pf. Rothkohl per Stück 20 Pf., Weißkohl per Stück 10 Pf., Weißkraut per 100 Stück 12., Kohlrabi 8 erhielt Befehl, ſofort zu dem europäiſchen Ge⸗ ale 0 zu finden, denn jeder Landwirth weiß:„es iſt nicht unendlich viel Falſches, Zufälliges, Schwindelhaftes breit.“ ta Knollen 15 Pf. Kopfſalat per Stück 5 Pf., Endivienfalat per Stück 8 Pf., Feldſalat per Portion 20 Pf., Sellerie per Stück 8 Pf. Zwiebeln per Pfd. 8 Pf., rothe Rüben per Portion 20 Pf., weiße Rüben per Port. 10 Pf., gelbe Rüben per Portion 15 Pf., Carrotten per Buſchel 5 Pf., Pflück⸗ Erbſen per Pfund 00 Pf., Meerrettig per Stange 12 Pf., Gurken per Stück 00 Pf., zum Einmachen per 100 Skück %½0., Aepfel per Pfd. 10 Pf., Birnen per Pfund 15 Pf., Pflaumen per Pfund 00 Pf., Zwetſchgen per Pfund 00. Pf., Kirſchen per Pfd. 00 Pf., Trauben per Pfd. 00 Pf., Pfirſiche per Pfund 00 Pf., Aprikoſen per Pfund 00 Pf., Nüſſe per 25 Stück 10 Pf., Haſſelnüſſe per Pfd. 35 Pf., Eier per 5 Stück 30 Pf., Butter per Pfd. 1,00., Handkäſe per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 40 Pf., Hecht per Pfd. 1,40., Barſch per Pfd. 80 Pf., Weißfiſche per Pfd. 35 Pft Laberdan per Pfd. 50 Pf., Stockfiſche per Pfd. 25 Pf., Haſe per Stück 3,80., Reh per Pfd. 1,00., Hahn(Gung) per Stück 1,50., Huhn(jung) per Stück 1,50., Feldhuhn per Stück 1,20., Ente per Stück 2,50., Tauben per Paar 1,20., Gans(lebend) per Stück 3,00 M,, geſchlachtet per Pfd. 75 Pf. Maunheimer Produktenbörſe vom 20. Nov. Weizen per Nov. 14.70, März 1896 14.75, Mai 14.75, Roggen per Nov. 12.50, März 1896 12.70, Mai 12.70, Haſer per Nov. 12.50, März 1896 12.70, Mai 12.55, Mais per Nov. 10.10, März 1896 10.—, Mai 10.— M.— Tendenz: behauptet. Das Intereſſe des Verkehrs wurde durch große Andienungen in Novemberweizen in Anſpruch genommen. Deſſenungeachtet konnten ſich die Preiſe gut behaupten. Roggen geſchäftslos. Hafer per Mai 12.55 bezahlt. Mais ruhig. Schifffahrts ⸗Nachrichten. Mannheimer Hafen⸗Verkehr vom 18. November. Schiffer ev. Kap. Schiff Kommt von Ladung Ctr. Hafſenmeiſterei II. Stüber Hollandia Notterdam Stückgüter 1972 Schwenzer Adolf Ruhrort Eiſenwaaren 455t Veith Stolzenfels Jagſtfeld Steinſalz 22022 Eſer Johanna Heilbronn 155 3388 Sack 5 Ruhrort 20 Rotterdam Stückgüter 11380 Kumpf Hoffnung Heilbronn Steinſalz 4418 Hauck Sophie 15 2184 Banspach Wilhelm 75 5 4108 Schmitt Adolf 5 0 27186 Koch Meißner Jagſtfeld 5 2508 Heuke Eben Ezer Rokterdam Petroleum 18842 Zimmermann Adelmann Jagſtfeld Steinſalz 2982 Schmitz Anna u. Karl Rokterdam Stückgüter 16822 Scheler de Gruyter Ruhrort Kohlen 0300 Seib Vorwärts Jagſtfeld Steinſalz 1858 Napp Hermine Rokterdam Stückgüter 14008 Welker Gottvertrauen Köln 4472 Rein Ruhrort 25 Rotterdam„ 14000 Heuß Rudolf Heilbronn Steinſalz 2680 Hegmann Graf Beuſt Ruhrort Kohlen 8400 Engler Schmitt Heilbronn Stückgüter 3000 Rödig Teutonia Rotterdam Getreide 18822 Zanders Frieda Ludwig 15 Stückgüter 11862 Daverveldt Jacc u. Adrianne Antwerpen„ 43000 v. Laack Richard Weizen 21082 Vom 19. November: Hafenmeiſterei II. Penning Amſterdam 5 Amſterdam Stückgüter 5826 Müßig K. Maier Heilbronn Steinſalz 2398 Biesgen Mülheim 1 Nuhrort Kohlen 7700 Dovermann Graf Moltke Guſtavsburgg„ 2020 Scholl Gen. v. Goeben 75. 4300 S0 Katharing Ruhrort 1 9600 en Die Jacht Guſtavs burg Briketts 4800 Vo reuther Gott mit uns Heilbronn Steinſalz 2258 0 ch Petrus Franz. Rotterdam Getreide 12824 Salm„Dr. Falk 10 1280 Fiſcher[Paul Nic. Antwerpen„ 7952 Staab 8. o Gemmingen Heilbronn Steinſalz 1004 Müßig v. Marchthaler 75 1050 Bürgers Talisman Rotterdam Salpeter 14012 5 Haſenmeiſterei III Schwarz[Vater Rhein Rotterdam Getreide 6800 Müller Magdalena 1 Borde 15894 Hörnemann German 15 Getreide 14542 Weisbarth W. Egan 9 45 Stückgüter 4000 Sigmund Seriba Jagſtfeld Salz 837⁰ Vom 20. November: Hafenmelſterei I. 3 Induſtrie 22[Ruhrort Stückgüter— Drachenfels[Rotterdam 5— Hollandia 5 2275 755 Roſenhügel 05 Getreide 14207 Senior 17200 Nelo⸗Nork, 16. Novbr. rich Linie, Liverpool.) Der Dampfer„Adriatic“, am 6. Nov. ab Liverpool, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt durch die General⸗Vertreter Gundlach& Bärenklau in Mannheim, R 4. 7, Waſſerſtaudsnachrichten vom Monat November. Pegelſtationen Datum: vom Rhein:16. 17. 18. 19. 20.21. Bemerkungen. Konſtangz 2,98 Sanenge„ 1,93 1,90 1,81 Abds. 6 U. i 2,82 2,60 2,41 2,27 2,21 N. 6 U. Lauterburg 4,15 4,00 8,82 Abds. 6 U. Maxau 4,66 4,30 4,02 3,81 3,72 2 U. Germersheim 4,02 3,76.-P. 12 U. Maunheim4,90 4,58 4,16 3,88 3,60 3,50 Mgs. 7 U. Mainz 2,74 2,74 2,68 2,34 2,14.-P. 12 U Bingen 2,55 2,44 2,20 10 U. Kaub 2,95 2,94 2,80 2,47 2,22 2 U. Koblenz 4,08 3,48 3,08 10 U. Köln J4,10 4,64 4,05 8,48 2 KU. Ruhrort 4,18 8,96 3,40 9 U. vom Neckar: Manunheim 4,94 4,65 4,24 3,91 3,65 3,50 V. 7 U Heilbronn 1,261/09 1,08 0,950,91 V. 7 U. 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E 6, 1 dahier, wo⸗ machen darauf aufmerkſam, daß der Durchgang durch das Schloßportal bei Großh.„ Staatsanwaltſchaft als Geh⸗„ weg zu betrachten und deshalb ⸗ das Reiten dortſelbſt auf Grund des§S 31 der Straßenpolizei⸗ ordnung vom 14. Mai 1890 verboten iſt. 77750 Mannheim, 18. Nov. 1895. Großh. Bezirksamt. v. Grimm. ſelbſt auch die Lieferungsbeding⸗ ungen eingeſehen werden können, Belauntmachung. abgegeben werden Mannheim, 14. November 1895. Der Stiftungsrath. Jahlungs⸗Aufforderung. No. 2278. Diejenigen Zahlungs⸗ Straßenſperre betr. (319) No. 9856911. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß behufs Vornahme der Siel⸗ bau⸗Arbeiten in der Eichelshei⸗ merſtraße von der Bellenſtraße bis Lindenhofſtraße die Ab⸗ ſperrung dieſer Straße vom 20. ds. Mts. an bis auf Weiteres nöthig fällt. 7770⁵ Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der erwähnten Straßenſtrecke für den geſamm⸗ ten Fuhrwerksverkehr verboten. Zuwiderhandelnde werden ge⸗ mäߧ 121.⸗St.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 20. November 1895. Großh. Bezirksamt: v. Grimm. Bekauntmachung. Die Abhaltung von Tanz⸗ beluſtigungen betr. (318) Nr. 9640011. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß gemäß 68 5 und 6 der Ver⸗ ordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 29. November 1865— die Abhaltung von Tanz⸗ beluſtigungen betr.— öffentliche Tanzbeluſtigungen an den Sonntagender Adventszeitund am erſten Chriſttage nicht ſtatt⸗ finden dürfen. Das Gleiche gilt bezüglich der Tanz⸗Beluſtigungen geſelliger Vereine und geſchloſſener Ge⸗ ſellſchaften. 77678 Mannheim, 20. Novbr. 895. Großh. Bezirksamt. v. Grimm. Ankündigung. In Folge richterlicher Verfügung wird den Schreiner Ludwig Würmell Eheleuten in Mannheim die nachverzeichnete Liegenſchaft am 77518 Samſtag, 21. Dezember d.., Naächmittags 3 Uhr im Rathhaus dahier öffentlich verſteigert, wobei der endgiltige Zuſchlag erfolgt, wenn der Schätzungspreis erreicht wird. Die näheren Bedingungen können im Amtszimmer des Unter⸗ zeichneten F1, 2 eingeſehen werden, Beſchreibung der Liegenſchaften. Das 2ſtöckige Wohnhaus dahier in der Neckarvorſtadt Lit. C 2, 18, neu bezeichnet Langſtraße No. 10, Igbch. No. 27a mit Hinterbau, Werkſtätte und Seitenbauten, im Maaße von 378,00 qm, neben 9 Scheiffele Eheleute und oſef Koch, taxirt zu 48,000 M. Mannheim, 16. November 1895. Der Vollſtreckungsbeamte. Großh. Notar: Beßler. Tahrniß⸗Verſteigtrung. Der Erbtheilung wegen, werde ich aus dem Nachlaſſe der ver⸗ lebten Frau Anng Heß Wwe. geb. Thomas im Hauſe K 3, 4, 3. Stock öffentlich gegen Baar⸗ fatn 928.J8. Irettag. Rebember l. Is.,] Mittwoch, 27. Nevember 1895, „Nachmittags 2 Uhr Abende von 8 bis ½ Uhr füchengeſchirr Frauenkleider 1 im hinteren Nebenzimmer der Küchenſchrank, vier Betten, ein Fechtſchule, Litera G 1, 15, wozu 2 Schräuke, s Tiſche, die wahlberechtigten Kaffenmtt⸗ 90 zammode 6 Stühle, Bettzeug, gliever hiermit eingeladen werden. eißzeug, Schuhwerk und ver⸗ Wahlberechtigt und wählbar ſchiedener Hausrath. ſind nur diejenigen Kaſſenmit⸗ Mannheim, 19. November 1895, glieder, welche großjährig und im Gg. Voiſin, Waiſenrichter. Beſitze der Facge Ehren⸗ f vechte ſind. Amange Lerdeigernng. Nabez machen wir darauf auf⸗ Fre 5 2 22. Nov. dſs. Is., merkſam, daß die Mitgliederver⸗ achmittags 3 Uhr zeichniſſe, welche die wählbaren werden im Vollſtreckungswege Perſonen enthalten, bis zur Wahl im Rathhaus zu Feudenheim: im Kaſſenlokal, Litera N 3, 13a 2 neue franzöſtſche und eine zur Einſicht aufliegen. altdeutſche Bettſtatt, Salon⸗, Gleichzeitig laden wir die Ver⸗ Sopha⸗ und Speiſetiſch, ein treter der Arbeitgeber und der neuer Kü nk ein Kaſſenmitglieder zu der gemäß 7* üchenſchrauk, ins 40 Ziff. 1 des Kaſſenſtatuts Kleiderſtänder, Waſchkommode, abzuhalkenden deachttiſchNickel und Meſſing⸗ Ordentlichen beſchlag, eine größere Partie Gartenwirthſchafts ⸗Tiſche, änke und Stühle, ſowie eine General⸗Verſammlung ößere Partie Wirthſchafts⸗ 3 5 Aiſche Binke und Selile, ein Wiiteee Tafelklavier, ein Büffet u. ca. 10 Ztr. Tabak gegen Baar⸗ zahlung öffentlich verſteigert. Mannheim, 18. Nov. 1895, Deißler. 77649 Gerichtsvollzieher. Gr. Bad. Stantseiſenbahnen. Dienſtag, 26. November d. J. Nachmittags 3 Uhr werden auf dem Zentralgüter⸗ bahnhofe hier ungefähr 40 Cbm. altes Holz, welches ſich noch zur feuerung eignet, in der Nähe bes Bootshauſes öffentlich ver⸗ delgerk. 177845 annheim. 18. Nopember 1895. Bahnbauisznsaar. 23. Januar 1896— III. Quartal— verfallene Bürgerſchulgeld nicht eutrichtet haben, werden nunmehr erſucht, ſolches binnen 8 Tagen bei Vermeidung der vorgeſchrie⸗ benen Mahnung anher zu be⸗ zahlen. 77669 Mannheim, 19. November 1895. Die Stadtkaſſe; KAbel. wangs⸗Nerſteigerung. Im Vollſtreckungswege werden am 17771¹ Freitag, 22. November 1895, Nachmittags 2 Uhr im Pfandlokal Q 4, 5: 5 1 Kauapee und 1 Küchen⸗ geſtell mit Aufſatz gegen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ſteigert. Mannheim, 21. 795 7 5 1895. 1 ebhardt. Gerichtsvollzieher, 8 1, 15. Iwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 22. November 1895, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Vollſtreckungswege im Pfandlokale 4, 5: Spiegelſchrank, ein Bücher⸗ ſchrank, 1 Vertikow 1 Waſchkom⸗ mode mit Marmorplatte und Spiegel, 1 Speiſeſchrank, ein Eis⸗ ſchrank, 2 Kanapee und Fauteuil, 1 Kommode, 2 Wandſchränkchen, 1 Standuhr, 1 Regulateur, fünf Bildertafeln, 37 Bände verſch. Bücher, Nachttiſchchen mit Aufſatz, verſchiedene Nippſachen, 2 Zithern u. 1 Streichzither, Vorhänge, drei Tampen, 1 Blumentiſch, 1 Schreib⸗ tiſch, 1 ovaler Tiſch,1 Contorſtuhl, 1 Arbeitstiſchchen, 3 Paar Hoſen, 1 Ueberzieher, 5 Röcke, 5 Weſten, 2 Sophaziſſen, 2 Pfandſcheine, 1 Kaſſette, 1 Schirmſtänder,50 Wein⸗ gläſer, 1 Tafelwaage mit Gewicht, 1 Tafelſervice, 1 Kaffeeſervice für je 12 Perſonen, 1 Kleiderſtänder, 38 Flaſchen Wein und noch Ver⸗ ſchiedenes gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Die Verſteigerung findet be⸗ ſtimmt ſtatt. 777 10185 Mannheim, 20. Nopbr. 1895. Störk, Gerichtsvollzieher, C 1, 12. Ottskrankenkaſſe der Dienſtboten ꝛc. Maunheim. Gemäߧ 38 Abſ. 5 des Kaſſen⸗ ſtatuts find für 14 ausgeſchiedene Vertreter der Kaſſenmitglieder zur Generalverſammlung Erſatz⸗ wahlen vorzunehmen. 5 Der Wahltermin iſt beſtimmt auf: ebenfalls in das hintere Neben⸗ zimmer der Fechtſchule, Lttera 1, 15, mit der Bitte um zahl⸗ reiches und pünktliches Erſcheinen hiermit ein. Tagesordnung: 1. Erſatzwahl für ein ausge⸗ tretenes Vorſtandsmitglied von den Vertretern der Kaſſenmit⸗ glieder. 2. Wahl des Ausſchuſſes für die Prüfung der Rechnung des laufenden Jahres; ., Verſchledenes. 77674 Mannheim, 19. November 1895. Der Vorſtan d: Dettmetler. Semef Kleiſch, rod⸗ u. Ailch⸗ pflichtigen, welche das für die Zeit vom 28. Oktober 1895 bis Seneral-Anzeiger. 5. Seite. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 22. Nopbr. dſs. Is,, Nachmittags 2 Uhr werde ich mit Zuſammenkunft in Kleinfeld—6: 7 Grabſteine, 20 unbehauene Steine, 14 größere und 19 kleinere Futtertröge, 6 Waſſer⸗ ſteine, 4 ſteinerne Kamindeckel, 43 Ofenplatten, 1 Schleifſtein, 1 Bretterhütte, 2 Haufen Sand, 1 Faß rothe Farbe und 1 Sek⸗ retär gegen Baarzahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. Mannheim, 20. Nov. 1895. Tröndle, Gerichtsvollzieher, 4, 21(Schillerhalle). Mauuheim, Abthe. ung: Schneidermeiſter⸗ Vereinigung. Heute 21. Nobbr., Abends 9 Uhr Schneidermeiſter⸗ Verſammlung. im Lokale Caſino, R 1, I, III. Tagesordnung: 1. Discuſſion über den Mainzer Verbandstag. 2. Schiedsgericht. 3. Zuſchneidekurs. 4. Aufnahme neuer Mitglieder. Um zahlreiches Erſcheinen bittet 77718 Der Vorſtand. Mannheimer Liedertafel. Douuerſtag. 21J. November, Abends ½9 Uhr Haupt-Probe der a capella Chöre. Freitag, den 22. November, Abends ½9 Uhr 77701 Haupt-Probe mit Orcheſter im Geſellſchaftshauſe K 2, 32 Musikverein. Freitag Abd. 8½ Uhr 7 Geſammt⸗Probe in der Aula des Gymnaſiums. Amks⸗ und Kreis⸗Verkünd Schellſiſche, Cabliau, Skezungen, Curbot, Zander, Hummer, Anſtern, ruſſ. Caviar. Straube N3 h0. 1, Eeke, gegenüber IIdem„Wilden Maun.“ — Rehe: gehiemer und Rehſchlegel, Waldhaſen, Jaſanen, Güänſe, Enten, Hahnen framzöſ. Ponlarden. Straube N 3 No. 1, Eeke, gegenüber dem„Wilden Maun.“ Düſſeldorfer Seuf von A. B. Bergrath ſel. Ww in Töpfen mit Steindeckel à 25 u. 50 Pfg. 77775 Alleinverkauf für Mannheim: Cheodor Stranbe, N 3, 1 Ecke, gegenüb. d.„Wilden Mann.“ Schellſiſche Kieler Sprotten u. Bücklinge Omaker Outs s 1 „Sängerbund. Heute Donnerſtag Abend präücis 9 Uhr 77761 Probe. Kaufmänniſche Geſellſchaft „Merkur.“ Spätjahrs⸗General⸗ Verſammlung. Freitag, 7 22. Novbr. er., 9 Uhr Abds. in unſerm Lokal Goldene Gerſte. Tagesordnung: 1. Bericht desVor⸗ ſtandes. 2. Kaſſenbericht. 3. Erſatz⸗Wahlen. 4. Verſchiedenes. Wir bitten um vollzähliges Er⸗ ſcheinen der Mit⸗ glieder. 77710 Der Vorſtand. 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