Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim. In der Poſtliſte emgetragen unter Nr. 2602. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel Nummern 5 Pfg. E 6, 2 (Badiſche Volkszeitung.) Mannheimer der Stadt Mannheim und Um gebung. (105. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Seleſerſte and verbrritette Zritung in Kaunhein uud Angebnng. Journal. 2 (Mannheimer Volksblatt.) für den polit. und allg. Theil: Chef⸗Redakteur Herm. Meyer. für den lok. und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. E 6, 2 Nr. 324. Die„Karlsruher Ztg.“ ſchreibt: Das Geſetz vom 22. Juni 1890„die theilweiſe Abänderung der Gemeinde⸗ ordnung betreffend“, hat in den mindeſtens 500 Ein⸗ wohner zählenden Gemeinden unter den Vorausſetzungen, an welche in den größeren Städten die Städteorduung von 1874 den Erwerb des Stadtbürgerrechts knüpft, neben den Ortsbürgern im Sinne der Gemeindeordnung von 1831 die übrigen Einwohner durch Gewährung des aktiven und paſſiven Gemeindewahlrechts zur Theilnahme an der Verwaltung der Gemeindeangelegenheiten berufen, die Berechtigung zum Bürgergenuß aber den Ortsbürgern vorbehalten. Dieſe Beſtimmungen haben ſich in der Anwendung ſeither bewährt und es fehlt jeder innere Grund dafür, den nichtbürgerlichen Einwohnern der ſog. kleinen Ge⸗ meinden die Gleichſtellung in der Theilnahme an der Verwaltung der Gemeinde länger vorzuenthalten, wie denn auch ſchon der Bericht der Kommiſſion der Erſten Kammer zu dem Geſetzentwurf von 1890 unter den be⸗ ſtimmten Vorausſetzungen des Entwurfs die Gleichſtellung des ſtaatsbürgerlichen Elements mit den Oitsbürgern zals ein Gebot des Rechts, als die beſte Konſequenz des bisherigen Ganges unſerer Geſetzgebung und als For⸗ derung der j tzigen ſozialen und wirthſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe anſieht“ und„die thunlichſte Ausgeſtaltung der Gemeinden nach dieſem prinzipiellen Geſichtspunkte als das zu erſtrebende Ziel“ betrachtet. Wenn der heute der Zweiten Kammer durch den Präſidenten des Miniſteriums des Innern übergebene Geſetzentwurf unter Beibehaltung der engeren Bürger⸗ genußgemeinde dieſe Gleichſtellung durchführt, wird aller⸗ dings doch in der Organiſation der Gemeindebehörden ein eingreifender Unterſchied fortbeſtehen, indem in den kleineren Gemeinden bei der geringen Zahl der Stimm⸗ berechtigten die Bildung eines Bürgerausſchuſſes weder erforderlich noch thunlich erſcheint. Hier wird alſo die Geſammtheit der Stimmberechtigten in der Gemeinde⸗ verſammlung mitwirken und auch die Wahlen der Ge⸗ meindebehörden vollziehen. Der nothwendige Schutz, welchen die Wahl des Buͤrgerausſchuſſes in abgeſtuften Steuerklaſſen den höher Beſteuerten in den größeren Gemeinden gewährt, ſoll in den kleineren Gemeinden da⸗ durch erzielt werden, daß ein Gemeindebeſchluß bei dem Widerſpruch von zwei Dritttheilen der höher beſteuerten Hälfte der Stimmberechtigten nicht wirkſam werden kann. Ein Bürgerausſchuß ſoll erſt dann gebildet werden, wenn die Zahl der in der Gemeindeverſammlung Stimm⸗ berechtigten dauernd ſo groß iſt oder wird, daß die Leitung und der rechtmäßige Verlauf der Verhandlung erheblichen Schwierigkeiten begegnet. Dieſe Vorausſetzung wird, wie der Entwurf annimmt, ohne Rückſicht auf die Ein⸗ wohnerzahl, bei einer Zahl von 150 Stimmberechtigten vorliegen. Dabei geht der Entwurf davon aus, daß wie bisher der Beſchlußtörper auch der Wahlkörper in der Gemeinde iſt. Nach dieſen grundlegenden Beſt immungen wird künftig für die nicht unter die Städteordnung fallenden Gemeinden nur eine Gemeindeordnung zu gelten haben und es iſt deßhalb im zweiten Artikel des Entwurfs, welcher ſich als eine Novelle zu dem Geſetze vom 22. Juni 1890 darſtellt, aus der bisher für die Gemeinden unter 500 Einwohnern geltenden Gemeindeordnung das ganze zweite Kapitel des Titel II, welches von der Gemeindeverſammlung handelt, wieder aufgenommen worden. An der ſo hergeſtellten einheitlichen Gemeinde⸗ ordnung ſind ſodann in Artikel drei bis ſechs diefenigen Aenderungen vorgeſchlagen, welche ſich als nothwendig oder zweckmäßig ergeben haben. Die Bierſteuer. In Ergänzung unſeres geſtrigen Berichts üͤber die von der Großh. Regierung geplante Bierſteuer bringen wir noch folgende Aus führungen der„Karlsr. Zig.“: Aus amtlichen Zahlen geht hervor, daß in den Nachbar⸗ ſtaaten, in denen die Produktions⸗ und Abſatzverhältniſſe für Bier im Weſentlichen als gleichartig mit den in Baden herrſchenden angeſehen werden dürfen, die Malzmenge, die zur Herſtellung von 1 hl Bier gebraucht wurde, in den letzten Jahren unter 50 Pfund geblieben iſt und es erſcheint ſomit der Schluß gerechtfertigt, daß der durchſchnittliche Malzver⸗ brauch für 1 bl Bier auch in Baden die Ziffer von 50 Pfund in den Jahren 1892 bis 1894 nicht überſtiegen hat. Aus einer amtklichen Nachweiſung über die Zahl und den Malzverbrauch der badiſchen Brauereien ergibt ſich, daß in den Jahren 1892, 1893 und 1894: 1,162, 1,119 und 1079 Brauereien im Betrieb geweſen ſind, daß alſo von 1892 auf Abänderung der Gemeindeordnung. Dienſtag, 26. November 1895. 1894 die Zahl dieſer Brauereien ſich um 83 vermindert hat, während der Geſammtmalzverbrauch im gleichen Zeitraum um 8,402 Zentner geſtiegen iſt. Der Rückgang in der Zahl der Brauereien entfällt auf diejenigen, die jährlich nicht mehr als 3,000 Zentner Malz verarbeitet haben. Dagegen iſt eine Zu⸗ nahme ſowohl der Zahl als auch des Malzverbrauchs bei den Brauern zu verzeichnen, die jährlich mehr als 3,000 Zentner Malz verarbeitet haben. Die Abnahme der im Betrieb be⸗ findlichen Brauereien, die ſich in den letzten drei Jahren voll⸗ zogen hat, entfällt demnach auf die kleineren und mittleren Brauer. Angeſichts dieſer Thatſache kann nicht bezweifelt werden, daß die kleinen und mittleren Brauer im Wett⸗ bewerb gegenüber den Großbrauern einen ſchwierigen Stand 11 5 und daß dem allſeitig geäußerten Verlangen, es möge den erſteren durch ſteuerliche Maßnahmen Erleichterung verſchafft werden, eine gewiſſe Berechtigung inne wohnt. Dafür, daß auf dieſem Wege verſucht werde, den kleineren und mittleren Brauern aufzuhelfen, ſpricht auch der Umſtand, daß in Bayern ſeit 1890, in Württemberg ſeit 1893 durch Einführung von Staffeltarifen daſſelbe Ziel er⸗ ſtrebt worden iſt. Da jedoch die ſchwierige Lage, in der ſich derzeit die kleineren und mittleren Brauer befinden, haupt⸗ fächlich auf die Ueberlegenheit zurückzuführen iſt, die auf induſtriellem Gebiet dem Großbetriebe an ſich gegenüber dem Kleinbetrieb zukömmt, ſo muß vor einer Ueberſchätzung des möglichen Erfolgs von ſteuerlichen Maßregeln gewarnt werden, durch die die Verſchiedenheit der Produktiosbeding⸗ ungen nicht beſeitigt, ſondern höchſtens in ihrer Wirkung ab⸗ geſchwächt werden kann. In dieſer Beziehung geben die in den genannten Nachbarſtaaten bisher gemachten Er⸗ fahrungen einigen Aufſchluß. In Bayern hat auch nach der Einführung des Staffeltarifs die Verminderung der Zahl der kleineren Brauer nicht aufgehört. Die bisherige Wirkung des Staffeltarif? in Bayern läßt ſich wohl ſo kennzeichnen, daß dieſer Tarif den weiteren Rückgang der kleineren Brauer nicht gänzlich hat verhindern können, daß aber gegenüber der Zeit vor der Einführung des Staffeltarifs dieſer Prozeß ſich etwas verlangſamt hat. Ueber die Wirkungen des Staffeltarifs in Württemberg, der erſt ſeit dem 1. April 1893 in Kraft iſt, läßt ſich zur Zeit ein einiger⸗ maßen richtiges Urtheil noch nicht fällen; nur ſoviel iſt zu bemerken, daß in dem erſten Geltungsjahre 1893/94 die Zahl der Brauereien, die den Betrieb eingeſtellt haben, gegen das Vorjahr eine etwas größere geworden iſt. Für die Bemeſſung der abgeſtuften Steuerſätze iſt ent⸗ ſcheidend, daß die Reform eine Schmälerung des bisherigen Ertrags der Bierſteuer nicht zur Folge haben darf. Während in dem Zeitraum von 1882 bis 1889 ein nachhaltiges und mitunter ſtarkes Anſteigen des Ertrages wahrzunehmen iſt, erhebt ſich in den Jahren 1890 bis 1894 der Ertrag mit zum Theil beträchtlichen Rückſchlägen nur langſam über die im Jahr 1889 erreichte Höhe. Beachtenswerth iſt, daß unter den fünf Jahren ſich zwei Minusjahre befinden und daß die Steigerung des Reinertrages im Durchſchnitt jährlich in der 10jährigen Periode 1885 94 M. 155,502, in der 5jährigen Periode 18904 dagegen nur noch M. 57,245 ausmacht. Dies ſind Anzeichen, die darauf bindeuten, daß auf ein raſches Anwachſen der Bierſteuer in der nächſten Zukunft nicht zu hoffen iſt, daß vielmehr eher mit der Möglichkeit gerechnet werden muß, daß vorübergehend ein Rückgang im Erträgniß eintreten kann. Es kommt weiter in Betracht, daß die Aende⸗ rung des Steuerſyſtems, da die Höhe der zu entrichtenden Steuer lediglich von dem Gewicht des verwendeten Malzes abhängt, den Brauern das Streben nahegelegt, an dieſem Ge⸗ wicht, ſoweit dies mit der Erzielung einer den Anforderungen des Publikums noch genügenden Qualität des Bieres vereinbart iſt, zu ſparen, daß alſo vorausſichtlich in Folge des Ge⸗ brauchs leichterer Malzſorten und einer den veränderten Ver⸗ hältniſſen angepaßten Einrichtung des Betriebs mit geringeren Malzmengen, als unter der Herrſchaft der Keſſelſteuer, wird ausgereicht werden. Auf dieſe Entwickelung, an deren Ein⸗ tritt nach den Erfahrungen in Württemberg und Bayern nicht zu zweifeln iſt, muß bei der Bemeſſung der Steuerſätze um ſo mehr Rückſicht genommen werden, als nicht zu erwarten iſt, daß in den nächſten Jahren für die Abnahme im Malz⸗ verbrauch ein völliger Ausgleich in der Ausdehnung der Pro⸗ duktion ſich finden werde. Den dargelegten Geſichtspunkten glaubt die Großh. Re⸗ gierung gerecht zu werden, wenn ſie den in dem Geſetzent⸗ wurf formulirten Staffeltarif vorſchlägt. Nach ihm ſollen drei Gruppen unterſchieden werden, deren erſte die kleinen, dereu zweite die mittleren und deren dritte die übrigen Brauer umfaßt. Als kleine Brauer ſollen diejenigen angeſehen wer⸗ den, die jährlich nicht mehr als 500 Zent. Malz, als mittlere diejenigen, die jährl. über 500, aber nicht mehr als 3000 Zent. Malz verarbeiten. Der Steuerſatz ſoll für die erſte Gruppe 4 M. 60 Pf., für die zweite 5 M. 30 Pf., für die dritte 6 Mark vom Zentner Malz betragen. Unter die erſte Gruppe fallen von den im Jahre 1894 im Betrieb geweſenen Brauereien 835, unter die zweite 181, unter die dritte 61 Betriebe. Die beiden niederen Steuerſtufen kommen ſomit einer ſehr großen Zahl von Brauern zu gut, während der höchſte Steuerſatz nur eine verhältnißmäßig geringe Anzahl von Betrieben trifft. Nimmt man an, daß die vorgeſchlagenen Steuerſätze ſchon in den Jahren 1892 bis 1894 Geltung ge⸗ habt hätten, ſo würde das Erträgniß der Braumalzſteuer die wirklich erhobene Keſſelſteuer jährlich durchſchnittlich um rund 140 000 M. überſtiegen haben. Aus dieſer Zahl darf indeß nicht geſchloſſen werden, daß der neue Tarif gegenüber dem bisherigen Stand einen erhöhten Ertrag der Bierſteuer ge⸗ währleiſte. Denn wenn der thatſächliche durchſchnittliche Malz⸗ verbrauch auch nur um wenig hinter der der Rechnung zu Grunde liegenden Annahme von 50 Pfund für 1 Hektoliter Bier zurüdtbleibt, ſo vermindert ſich dieſer rechnungsmäßige Mehrertrag beträchtlich oder verſchwindet gänzlich. Dabei fällt beſonders in's Gewicht, daß es den Großbrauern am eheſten gelingen wird, mit einer geringeren als der voraus⸗ (Gelephon⸗Ar. 218.) —— eeeeeee— geſetzten Durchſchnittsmenge Malz auszukommen, und daß die Großbrauer, die mehr als 10,000 Zentner Malz jährlich ver⸗ arbeiten, im Jahre 1894 an dem Geſammtmalzverbrauch ſchon mit über 50 Prozent betheiligt waren. Die vorgeſchlagenen Steuerſätze werden daher vorausſichtlich gerade genügen, um in den nächſten Jahren den bisherigen Ertrag der Bierſteuer zu gewährleiſten. Bei der Abgrenzung der Gruppen der kleinen und mitt⸗ leren Brauer läßt ſich eine gewiſſe Willkür nicht vermeiden, da es an allgemein anerkannten Kriterien fehlt, nach denen ſich die einzelnen Gruppen aus inneren Gründen unterſcheiden. Die in dem Entwurf gewählte Gruppirung dürfte den that⸗ ſächlichſten Verhältniſſen des Brauereigewerbes im Lande im Großen und Ganzen entſprechen. Die Rückſicht auf die finan⸗ zielle Wirkung hat auch geboten, bei der Beſtimmung der Grenzen Maß zu halten, da einerſeits jede Ausdehnung der vorgeſchlagenen Schranken eine beträchtliche Schmäleru des Ertrags zur Folge hätte, andererſeits es derzeit ni wohl angeht, den Großbrauern einen höheren Steuer⸗ ſatz als 6 Mark für den Zentner aufzuerlegen, was un⸗ vermeidlich wäre, wenn in der Erleichterung der kleineren und mittleren Brauer noch weiter gegangen werden ſollte. Es erſcheint ferner nicht rathſam, die Zahl der Steuerſtufen zu vermehren, da hiermit die Schwierigkeit wächſt, einen Tarif zu konſtruiren, der die Aufrechterhaltung des bis⸗ herigen Ertrags der Bierſteuer ſicherſtellt. Zu einem ſolchen Vorgehen iſt auch deßhalb kein Anlaß vorhanden, weil nach dem Tarif des Entwurfs jeder Brauer, deſſen Malzverbrauch eine der gezogenen Grenzen überſchreitet, an dem niedrigeren Steuerſatz der vorausgehenden Stufen Theil nimmt und weil in Folge deſſen die ſteuerliche Belaſtung, die auf einen Zentner Malz durchſchnittlich entfällt, mit der Ausdehnung der Pro⸗ duktion in ſtetiger Progreſſion zunimmt. Wie in dieſer Be⸗ ziehung der Tarif wirken wird, iſt in Anlage 3 dargeſtellt. Vergleicht man den Tarif des Entwurfs mit den tu Bayern und Württemberg derzeit giltigen Tarifen, ſo ergibt ſich, daß er ungefähr die Mitte zwiſchen dieſen beiden hält. Der niedrigſte Steuerſatz beträgt in Württemberg, wenn von der für die Hausbrauer neuerdings gewährten beſonderen Erleichterung abgeſehen wird, 4 Mark 30 er d den Zeutner, in Bayern 5 Mark für einen Hektoliter Malz, der höchſte in Württemberg 5 Mark 50 Pfennig für den Zentner, in Bayern 6 Mark 50 Pfennig für 1 Hektoliter Malz, w rend der Tarif des Entwurfs mit 4 Mark 60 Pfennig für den Zentner Malz beginnt und mit 6 Mark abſchließt. Ein intereſſanter Fall. Ein Schwurgerichtsprozeß in Mülhauſen im Elſaß gibt der ultramontanen Preſſe Anlaß zu eigenartigen Erörterungen. Der Thatbeſtand iſt folgender: Der katholiſche Pfarrer Alphons Burtz war des Diebſtahls und des Meineids angeklagt. In ſeiner früheren Pfarrei in Niedermagſtatt i. E. war am 16. Oktober 1893 der hochbetagte Ackerer Fr. Joſ. Bilger geſtorben. Der Pfarrer Burtz, der den Verſtorbenen in ſeiner Krank⸗ heit viel beſucht hatte, beſaß einen Zettel von demſelben, welcher 10,000 M. der Kirche zu Niedermagſtatt ver⸗ machte und im Uebrigen zu Gunſten der berechligten Erben lautete. Der Pfarrer ermahnte die Verwaudten dringend, das Legat zu Gunſten der Kirche auszuzahlen. Einer der Erben machte darauf dem Gericht die Anzeige, es fehlten in dem Nachlaß drei Suez Obligationen im Werthe von 1950 Frs. Der Amtsrichter von Sierenz verhörte darüber auch den Pfarrer Burtz, der eid⸗ lich ausſagte:„er wiſſe von nichts“. Später ſtellte ſich jedoch heraus, daß die Werthpapiere in ſeinem Beſitze geweſen waren, und Pfarrer Burtz wurde darauf verhaftet. Vor dem Schwurgericht beſtritt jetzt der Angeklagte nicht, daß die Papiere in ſeinem Beſitz geweſen. Er erklärte jedoch, dieſelben ſeien ihm unter dem Siegel des Beichtgeheimniſſes übergeben worden und darum könne und dürfe er nichts über den Zweck ſagen, ohne das Beichtſiegel zu brechen. Das Ende der Ver⸗ handlungen war, daß Pfarrer Burtz von der Anklage des Diebſtahls freigeſprochen, jedoch wegen Meineids unter Zubilligung mildernder Umſtände zu einem Jahr und drei Monaten Gefängniß verurtheilt wurde. Die ultramontane Preſſe verficht nun ziemlich einmüthig, ſo bemerkt dazu die„Köln. Ztg.“, den Grundſatz, der katho⸗ liſche Pfarrer Burtz ſei berechtigt geweſen, zu erklären, er wiſſe von dem Verbleib der Werthpapiere nichts. Einzelne Blätter geben zu, daß eine derartige Erklärung in dieſem Falle unzuläſſig ſei, fintemalen der Pfarrer nicht nur aus der Beichte, ſondern auch aus der Ver⸗ waltung der Werthpapiere, der Verwerthung der Cou⸗ pons u. ſ. w. wiſſe, wie es mit den Beſitztiteln ſtehe. Im Allgemeinen ſtellen ſich aber, ſoweit wir ſehen, alle Centrumsblätter auf den Standpunkt, der Pfarrer müſſe behaupten, er wiſſe nichts, wenn er nach That⸗ ſachen gefragt wird, die er lediglich in der Beichte erfahren hat. Die Gewiſſenhaftigkeit, mit der in der katholiſchen Kirche das Beichtgeheimniß ge⸗ wahrt wird, verdient ſelbſtrerſtändlich die höͤchſte Achtung. Auch iſt zuzugeben, eaß unter Umftänden eine 2. Setite. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 26. November. Verweigerung der Ausſage unter Hinweſs auf das Beiſcht⸗ gehezniniß für den Angeklagten ungüunſtige Folgen haben ka: Aber grundſätzlich iſt an der Forderung feſtzuhalten, daß kein Menſch die Unwahrheit ſagen ſoll. Die kaſui⸗ ſtiſchen Unterſcheidungen zwiſchen dem ſozialen Menſchen, der ahnungslos einherwandere, und dem Prieſter, der aus der Beichte alles wiſſe, mögen einem theologiſch geſtimmten Gemüth viel Vergnügen machen; der geſunde Menſchen⸗ verſtand wird dabet bleiben, daß man durch Haarſpalte⸗ reien, die der Menſchennatur ins Geſicht ſchlagen, ledig⸗ lich den graden Wahrheitsſinn niederbeugt und allen möglichen ſophiſtiſchen Klügeleien Thür und Thor öffnet. Die Rechtspflege kann ſich unmöglich darauf einlaſſen, dem Beichtgeheimniß gegenüber der Amtsverſchwiegenheit eine morgliſch bedenkliche Ausnahmeſtellung zuzugeſtehen. —— Badiſcher Landtag. Karlsruhe, 25. Nov. 10. Sitzung der Zweiten Kammer. Am Regierungstiſch: Stgatsminiſter Dr. Nokk, Miniſter v. Brauer, Miniſterialpräſident Eiſenlohr, Geh. Rath Arnſperger, Geh. Oberregierungsrath Becherer. Präſident Gönner eröffnete die Sitzung um 12¼ Uhr. Miniſter v. Brauer bringt einen Geſetzentwurf betreffend Fortfetzung der Höllenthalbahn von Neuſtadt nach Donau⸗ eſchingen ein.(Beifall.) Nach den Vorſchlägen der Regie⸗ rung ſoll die Bahn über Löffingen, Döggingen und Hüfingen geführt werden. Miniſterpräſident Geh. Rath Giſenlohr bringt einen betreffend die Abänderung der Gemeindeord⸗ nung ein. er Miniſter bemerkt dazu, daß die erheblichen Einwendungen, die auf dem vorigen Landtag gegen das Geſetz von 1890 geltend gemacht wurden, Veranlaſfung ge⸗ eben haben, zu prüfen, in wie weit den getzußerten Wün⸗ chen Rechnung werden könne. Der unhaltbar gewordene Zuſtand. daß je nachdem in Gemeinden die Zahl von 500 Einwohnern erreicht oder überſchritten wurde, die rechtliche Stellung der bürgerlichen Einwohner verſchieden war, wird durch den Entwurf beſeitigt. In einer beträcht⸗ lichen Anzahl von Gemeinden wird die Wahl der Gemeinde⸗ hehörden durch die Gemeindebürger wieder in Wirkſamkeit treten. In einer Anzahl von Gemeinden wird die Zahl der Bürgergusſchußmitglieder vermehrt und die Zahl der Mittel⸗ beſteuerten erhöht. Abg. Fieſer berichtet über Abth. 2, Titel 8, 9 und 10, der Budgetſätze des Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts im Vergleich mit den Rechnungsergebniſſen für 1891 und 1898. Die betreffenden Poſitionen werden debatte⸗ los für unbeanſtandet erklärt. Nächſte Sitzung: Dienſtag Vormittag 11 Uhr. Aus Stadt und Land. *Mannheim, 26. November 1895. Verſammlung des nationalliberalen Bezirksvereins Unterſtadt I. Die am Samſtag Abend im„Schwarzen Lamm“ ſtatt⸗ efundene Verſammlung des nationalliberalen Bezirksvereins uterſtadt 1 hatte ſich trotz der Konkurrenz durch feſtliche Veranſtaltungen verſchiedener anderer Vereine eines güten Beſuches zu erfreuen. Der Vorſitzende des Vereins, Herr Jacob Kuhn, eröffnete gegen 9 Uhr die Verſammlung, berührte kurz die letzten Landtagswahlen in unſerer Stadt, dankte den Ob⸗ männern und Vexrtrauensleuten für ihre rühmenswerthe ſe opferungsvolle Agitation, ſowie namentlich auch dem Schrif des Vereins, Herrn Ludwig Schöffel für ſeine that⸗ äftige umſichtige Mitwirkung. Die Wahlſchlacht haben wir zwar verloren, aber wir laſſen den Muth deßhalb nicht ſinken. Im Gegentheil werden wir wir uns als echte Parteimänner tteu um unſere Fahne ſchaaren, um unentwegt unſere poli⸗ tiſche Thätigkeit zum Wohl des Vaterlandes fortzuſetzen. So⸗ dann ging Redner auf das eigentliche Thema ſeines Vortrags über, welches die Belagerung Mannheims durch die Oeſter⸗ reicher im Oktober und November des Jahres 1795 behan⸗ delte. Bevor der Referent jedoch auf die Beſprechung jener für Mannheim ſo ſchrecklichen Tage näher einging, berührte FLeuilleton. — Ein poetiſches Dieunſtbotengeſuch. Ich ſuche eine brave Magd, Die immer rühmt und niemals klagt, Die wenig trinkt und wenig ißt Und den Gehorſam nie vergißt; Die wenig ſchläft und früh erwacht, Mit meinem Mann nie ſcherzt und lacht, So wenig als mit meinem Sohn Und niemals fordert großen Lohn; Die thätig iſt, nicht träg', nicht faul Und niemals hat ein böſes Maul, Die treu wie Gold, auch reinlich iſt Und gar nichts weiß von Weiberliſt; Die mir nichts aus der Küche ſchwatzt, Im Streit mir nicht's Geſicht zerkratzt, Auch einen guten Ruf genießt Und Nachts die Kammer ſtets verſchließt Und niemals falſch und heimlich thut Und niemals greift nach fremden Gut; Die nicht den Rahm der Milch entnimmt, Nicht zu viel vor das Hausthor ſpringt, Die mir kein Kochgeſchirr zerbricht— Auf dies leg' ich gar viel Gewicht; Die Wahrheit liebt und niemals lügt Und ſich in alles willig ſügt; Die niemals ſchreit und ſingt wie toll, Nicht ſieht, was ſie nicht 90 75 ſoll, Die mir nicht geudet, mir ſtets ſpart Und niemals auf ein Trinkgeld harrt Unbd ſich nicht übermäßig putzt, Weil dies hienieden wenig nutzt! Die auch das Kochen gut verſteht 5 5 1 ee geht! 6 on lang ſuch ich nir ſolch ne Magd, Doch, 20 Himmel ſels Getagkt Daß ich im lieben Deutſchen Land Bis heut ſolch Kleinod nirgends fand. — Vom Grafen Caprivi. Anläßlich des Aufentſalts des Grafen Caprivi in Berlin wird der„Köln, Volksztg.“ geſchrieben:„Graf Caprivt trägt ſeit ſeiner Verabſchtedung nür noch bürgerliche Kleider, und ſo ſah man ihn denn im Zunkeln Winterlberzieher mit einem niedrigen unmodernen Eylinder gemeſſenen Schrittes um die Mittagsſtunde durch die Milhelmſtraße wandeln. War es Zufall, daß der Weg ihn gerade durch die Wilhelmſtraße führte, er Geinnerungen an den Ort ſeiner früheren amtlichem“ hätigkeit aliſſriſchen? Die ſtraffe ſoldatiſche Haltung der bedächtig ein⸗ herwandelnden hohen Geſtalt ſtel allgemein auf, Viele, die an ihm vorüber gegangen waren, drehten ſich um, als ob ſie er noch kurz die Zeit der Erhebung Mannßheims zur Stadt und Feſtung im Jahre 1606, beleuchtete weiter in großen Zügen die Belagerung Mannheims vom Jahre 1622 während des 30jährigen Krieges durch Tilly und diejenige von 1688 während des orleaniſchen Krieges durch die Franzoſen, bei welch letzterer kein Stein auf dem andern blieb. Hierauf machte Herr Kuhn einige intereſſante Mittheilungen über die Entwickelung der Stadt Mannheim unter den Kurfürſten Karl Philipp und Karl Theodor, kam dann auf die Beſprech⸗ ung der Entſtehungsurſache des Reichskrieges und der darauf⸗ folgenden Uebergabe der Feſtung an die Franzoſen am 20. September 1795 und erklärte dann in ausführlicher Weiſe den artilleriſtiſchen Angriff des Generals von Wurmſer behufs Rückeroberung Mannheims. Zum Schluß zog Redner inter⸗ eſſante zwiſchen den damaligen zerrütteten Zu⸗ ſtänden im Reich und den heutigen glücklichen Verhältniffen. wie ſie durch die Ereigniſſe von 1870/71 herbeigeführt worden ſind. Redner mahnte, an dieſen großen Errungenſchaften feſt⸗ zuhalten, damit es unſeren Feinden im Weſten und Oſten nicht wieder möglich ſein wird, wie wilde Horden über unſer ſchönes Vaterland herzufallen und unſere herrlichen Gauen in ſo ſchrecklicher Weiſe zu verwüſten. Die Anweſenden lauſchten den hochintereſſanten, feſſelnden einſtündigen Ansführungen Peiſen Aufmerkſamkeit und ſpendete dem Redner reichen eifall. Herr Ludwig Schöffel feierte in packender Weiſe die Verdienſte, welche ſich der Vorſitzende Herr Jgcob Kuhn um den Bezirksverein erworben hat. Sein Hoch auf Herrn Kuhn fand bei den Anweſenden allſeits freudigen Widerhall. Die Ausführungen des Herrn Reichstagsabgeordneten Baſſermann werden wir in der nächſten Nummer zum Abdruck bringen. Herr Cantor Hirſch trug mit ſeiner ſchönen ſonoren Stimme einige Geſangsſolis vor, die alle Zuhörer entzückten, ebenſo fanden die Tenorſolis des Herrn Wilhelm Müller allſeitig Beifall. Sehr verdient um den ſchönen Verlauf des Abends machte ſich auch das Doppelquartett des hieſigen Militärvereins, welches unter der tüchtigen Leitung des Herrn Hauptlehrers L. Weber mehrere hübſche Chorlieder ſang. Geſchäfts⸗Jubilaum, Wie wir nachträglich erfahren, waren es am 24. November 25 Jahre daß Herr Otto Heß hier ſein Geſchäft eröffnete. Wie ſoviele Landsleute verließ Herr Otto Heß während des Krieges 1870 Paris und etablierte am hieſigen Platze ein Friſeur⸗ und Parfümeriegeſchäft, welches derſelbe bald zu einem der größten und angeſehendſten der Branche in Süddeutſchland brachte. Vor ca. 2 Jahren gab der Jubilar das Friſeurgeſchäft an ſeinen Tochtermann Herrn Leonh. Treuſch Tta. D 3, 2 hier ab, woſelbſt heute noch in ſeltener Treue faſt die geſammte Stamm⸗Kundſchaft von 1870 verkehrt. Herr Otto Heß ſelbſt betreibt ſeit dieſer Zeit in ſeinem Hauſe E 1, 16 1 Tr. hoch ein Parfümeriegeſchäft en gros und en detail, welches als erſtes derartiges Spezial⸗ geſchäft hier am Platze ein Bedürfniß war. Allgem. ev.⸗prot. Miſſionsfrauenverein. Man ſchreibt uns: Die Freundinnen obigen Vereins wird es inte⸗ reſſiren zu erfahren, daß dieſer Tage aus Berlin die Nachricht eingetroffen iſt, der in Tokio(Japan) mit Arbeiten und Ge⸗ ſchenken deutſcher Frauenvereine veranſtaltete Bazar habe einen äußerſt günſtigen Verlauf genommen und die für die dortigen Verhältniſſe immerhin bedeutende Summe von 1600 M. eingebracht. Die fleißigen Mitarbeiterinnen in hieſiger Stadt werden ſich freuen, zu dieſem ſchönen Reſultat auch das ihrige beigetragen zu haben u. es als einen Anſporn zu treuer Fort⸗ arbeit anſehen. Für den am 27. Nov, ſtattfindenden Arbeits⸗ mittag ſteht ein intereſſanter Vortrag von Herrn Stadtvikar Raupp in Ausſicht über das Thema;„Wie ſorgte Friedrich der Große für die ſoeialen Bedürfniſſe ſeiner Zeit?“ Am 14. Dez. folgt ein weiterer Vortrag von Stadtvikar Göhrig über„Frauengeſtalten aus der Kirchengeſchichte.“ Es bedarf gewiß keiner weiteren Anregung, um die Mitglieder und Freunde des Vereins zu zahlreichem Erſcheinen zu veranlaſſen. Wir fügen noch einige kurze Auszüge aus einem Briefe der Miſſionarin Pfarrenr Dr. Chriſtlieb bei, die uns eine Vorſtellung ihres dortigen Aufenthalts geben. „Hier in Nikko(Japan) iſt es wündervoll; Natur und Künſt haben ein wahres kleines Paradies geſchaffen. Unſer buddhiſtiſcher Tempel, den wir auf zwei Monate als Sommer⸗ aufenthalt gemiethet haben und den wir mit unſerem Haus⸗ herrn, einem älteren, kahl raſirten Bonzen, der meiſt wunder⸗ volle Brokatgewänder trägt, bewohnen, liegt in halber Höhe eines Hügels am Ende des Dorfes, und wir haben von der ſchön bepflanzten Terraſſe aus eine weite Ausſicht auf das Flußthal und ferne blaue Bergketten. Nicht weit von unſerm eeeeeeee rrene führt die berühmte Mihashi, eine roth und goldene ackbrücke, über den reißenden Bergſtrom Daiyagawa zum Tempelbezirk. Unter uralten faſt ſchwarzgrünen Kryptomerien ſtehen ſte da in bunter und doch vornehmer Pracht, die vielen Tempel und Schatzhäuſer und Glocken⸗ und Trommelthürme, die den Andächtigen auf die Grabſtätten der jetzt als göttlich verehrten Shogune Jeyaſu und Jyemits' würdig vorbereiten ſollen. Wegen der vielen Sehenswürdigkeiten und der be⸗ quemen Lage iſt Nikko weitaus der beliebteſte und auch faſhionableſte Sommeraufenthalt Japans. Es hat drei große Hotels und eine Unmaſſe Prieſterhäufer, die den Sommer durch von Fremden bewohnt werden.“ zc. * Verein für jüdiſche Geſchichte und Literatur. Geſtern Abend ſprach im Caſinoſaale Herr M. Buttenwieſer aus Leipzig über„Das Prophenthum im Volke Ifrael“. Redner führte die ihm geſtellte Aufgabe in glänzender Weiſe durch und unterſtützte durch eine ſchöne bilderreiche Sprache, wie durch klaren Gedankengang ſeine Ausführungen. Wir müſſen Hrn. Buttenwieſer das Zeugniß ausſtellen, daß er ein äußerſt begabter Redner iſt. Andererſeits müſſen wir aber hervorheben, daß das Thema des Vortrags für ein größeres Publikum nicht geeignet war und darin wird die Mehrzahl der geſtern Abend Anweſenden mit uns einverſtanden ſein; das Thema war für ein gemiſchtes Publikum entſchieden zu hoch. *Der LNer Club Manuheim,(kameradſchaftliche Ver⸗ einigung ehem. und präſenter Einjährig⸗Freiwilliger, gegründet im Jahre 1869) rüſtet ſich zur feſtlichen Begehung der 25. Wiederkehr des Tages der Waffenerfolge unſerer badiſchen Diviſion am 18. Dezember 1870 bei Nuits, an welchen Kämpfen eine Anzahl der älteren Mitglieder unter Oberſt v. Renz in den Reihen des hieſigen kgl. Grenadier⸗Regiments Nr. 110(früher 2. badiſches), ſowie noch anderer Regimenter, ſ. Zt. theilnahm. Zu dieſer würdigen Vereinsfeier des Club, welche, im Hinblick auf das wohl einen größeren Kreis ziehende Feſt des Regiments, zum Samſtag den 14. Dezemher(im Saalbau ſtattſindend) vorgerückt wurde, ſollen ſelbſtredend auch die Frauen der Mitglieder, insbeſondere die Frauen der zu feiernden und zu ehrenden Club⸗Veteranen eingeladen werden und dürfte die patriotiſche Veranſtaltung, mit welcher ein gemeinſchaftliches Abendeſſen verknüpft iſt, ſomit den Stempel eines ſchönen familiären Erinnerungsfeſtes tragen. Das Programm des Feſt⸗Abends, welches aus zwei Abthei⸗ lungen beſtehen ſoll, kann, bei Hinzuziehung der Capelle Cäcilia, nach Allem was ſich bis heute zu entwickeln ver⸗ mochte, als ein äußerſt anziehendes bezeichnet werden. Der erſte und ernſtere Theil desſelben bringt unter Anderem, unter⸗ ſtützt durch die ſachverſtändige Leikung eines Gönners aus Künſtlerkreiſen, die Darſtellung von ſteben lebenden Bildern: „Aus großer Zeit“,(1870—1871), deren Bühnen⸗Wirkung eine bedeutende zu werden verſpricht. Der perbindende Text zu dieſer den weiteſten Rahmen einnehmenden Darbietung der Clübler iſt in ſchwungvoller Weiſe verfaßt von der auf ſolchen Gebieten ſchon früher bewährten Gattin eines eifrigen Mit⸗ gliedes des Vereins und geeignet, dieſer Abtheilung der Feier eine hohe Weihe zu verleihen. Der zweite Theil des Pro⸗ gramms ſodann huldigt, ohne beſondere Anlehnung an den eigentlichen Erinnerungsakt, ausſchließlichdem Humor, und dürfte das ganze Feſt den Theilnehmern, und namentlich den wackeren Mitkämpfern vom Jahre 1870, zweifellos zu dauernd angenehmer Erinnerung gereichen, Militärverein. Am Sonntag Abend fand in der Gambrinushalle der erſte diesjährige Familienabend ſtatt, zu welchem ſich die Mitglieder mit ihren Angehörigen ſo 1605 reich einfanden, daß das geräumige Lokal nicht alle zu faſſen vermochte. Herr Gg. Michel, unter deſſen Regie die ganze Veranſtaltung vor ſich ging, hatte ein äußerſt reichhaltiges Hine e aufgeſtellt, welches guch in der beſten Weiſe zur ürchführung kam. Nachdem Herr Michel die Anweſenden Namens des Vorſtandes in kurzen Worten begrüßt hatte, ſaug die Sängerabtheilung, unter Leitung des Herrn Haupt⸗ lehrers L. Weber, zwei Lieder, und bewies damit aufs Neue, welche guten Fortſchritte dieſe Abtheilung in der 80 Zeit gemacht. Nun folgten Geſangs⸗ und deklamatoriſche Vorträge in bunter Reihenfolge, abwechſelnd mit allgemeinen Chorliedern. Die Herren W. Müller, Ph. Groß, Wandt, Geiſel und Gg. Michel bzten ihr Beſtes, um den Anweſenden den Abend ſo angenehm als mögli ſ machen, namentlich fanden die Couplets des Herrn Gro Mannheimer Mundart und über hieſtge Zuſtände gerade zu ſtürmiſchen Beifall. Nicht unerwähnt wollen wir auch die trefflichen Claviervorträge des Herrn Wenſauer laſſen. Raſch verflog auf dieſe Weiſe der Abenb und Mitternacht war bereits angebrochen, als die Anweſenden ſich zum Auf⸗ ſich fragen wollten, wer der Mann ſei und wo ſie ihm ſchon einmal begegnet ſein könnten. Nur Wenige erkannten ihn, und das waren faſt ausſchließlich höhere und niedere Beamte aus den in der Wilhelmſtraße liegenden Reichsämtern und Miniſterien. Sie grüßten alleſammt den ehemaligen Vorge⸗ ſetzten und ſchauten ihm ebenfalls nach. Jetzt kam er am Reilchsamt des Innern vorbei und warf einen kurzen Blick nach dem erſten Stock. Wie lange wird Herr v. Boetticher noch da oben hauſen? Die Bismärcker machen ihm das Leben ſauer, indem ſie den alten Welfenfondskohl immer von Neuem aufrühren. Daneben liegt das Auswärtige Amt. Werden die Japaner, Chineſen, Türken oder die Gegner der Handelsverträge Herrn v. Marſchall ſtürzen? Länger in Ge⸗ danken ſchien Graf Caprivi beim Reichskanzlerpalaſt zu verweilen, an welchem er nun vorüberſchritt— ein ganzes Jahr iſt es her, ſeitdem er aufathmend ſeinen Vertrauten mit der freudigen Mittheilung aus dem Schloſſe entgegeneilte: Ich bin frei, ich bin nicht mehr Reichskanzler. Weiker, am ilhelmsplatz, liegt rechts das Arbeitsminiſterium, wo man ſich mit der Hoffnung trägt, 220 Millionen für den Mittel⸗ landkanal zu erhalten, links das Reichsſchatzamt, wo Graf Poſadowsky das Steuerſuchen für die gegenwärtige Reichs⸗ tagstagung aufgegeben hat, Ueberall ſtaatsmänniſche Sorgen. A5 die Leipzigerſiraße einbiegend, bekam der Graf das kriegsminiſterium zu Geſicht, wo man auf die vierten Bataillone ſchlecht zu ſprechen iſt, welche übrigens Caprivi ſelbſt om liebſten gleich als Vollbataillone vom Reichstage entgegengenommen hätte. Vom Leipzigerplatz kommt gerade der neue Landwirthſchaftsminiſter Freiherr v. Hammerſtein⸗ Loxten und grüßt den früheren Reichskanzler ſehr höflich. Dieſer erwidert alle Grüße verbindlichſt, redet aber Nie⸗ manden an und ſchreitet mit dem unbequemen Gewehrſchaft im Rücken langſam weiter, aber auch mit dem Ausdruck ge⸗ rader Geſinnung in der Miene.“ — Zur Verwendung des Fahrrades. Der Dienſt⸗ mann auf dem Dreirad wird die neueſte Erſcheinung im Berliner Straßenleben ſein. Der Polizeipräſident hat das Statut für das„Berliner Fahrraddienſtmannsinſtitut“ ge⸗ nehmigt. Die Ausrüſtung des fahrenden Dienſtmanns wird, der„Nationalzeitung“ eine dunkle ſein: im Winter eine Joppe, im Sommer eine Blouſe mit rothen Aufſchlägen. u der weiteren Uniform gehören dann auch Gamaſchen Faufthandſchuhe und eine rothe Mütze. Der Tarif lehnt ſich an den Wegemeſſer der Droſchken an. Für je zehn Farben⸗ abſchnitte zu 160 Meter ſind 30 Pfg. zu zahlen, für Nacht⸗ fahrten erfolgt ein Zuſchlag von 50 Pfg. Für Packetbeför⸗ derung und das Ueberbringen von Antworten ſind beſondere den Tag, an welchem das Beſtimmungen getroffen. Ueber neue Inſtitut ins Leben treten wird, iſt noch nichts gemeldet. — den auf dem Zweirade ſind augen⸗ blicklich in England die neueſte Blüthe des Sports, nachdem ̃jur reeeeeee eeee der erſte Verſuch, der in den Jagdgründen von New⸗Foreſt gemacht worden war, vorzüglich gelang, Die Jagden ſind bis⸗ her ohne jeden Unfall verlaufen, trotzdem zahlreiche Hinder⸗ niſſe zu nehmen waren; bergauf, bergab, über Stock und Stein, durch Wieſen und Wälder— überall trugen die Räder ihre Reiter willig, nur das„Nehmen“ von Waſſergräben müſſen ſie bis auf Weiteres den Pferden überlaſſen. — Zu der vielgenannten Barke des Tiberius im Nemiſee wird dem„Reichsanz.“ aus Rom geſchrieben: Was man in dieſen letzten Wochen mittels Taucherapparat geborgen hat und täglich zu bergen fortfährt, ſind Balken und Bohlen, ſehr verfaulf zwar, aber doch als Pinienholz kenntlich, auch eichene Rippen, welche man dem Schiffskörper zutheilt; daneben anderes, was man einem Oberbau auf Deck angehörig 1 auch Reſte einer Bleiverkleidung der Schiffswände und elner Zwiſchenlage zwiſchen Holz und Blei; ferner in Menge Bronzenägel ver⸗ ſchiedenſter Größe und ſorgfältigſter Arbeit; großer über 50 em im Quadrat meſſender Flachziegel, die Unterlage eines prächtigen Moſaikfußbodens, das Moſalk ſelbſt allerdings in die Stein⸗ und Smaltwürfel, wovon noch nicht viel gefunden iſt, aufgelöſt. Es iſt ein in antiker wie in moderner Technik er⸗ fahrener Praktiker, der Graf A. Cozza, welcher dieſe Beſtand⸗ theile ſchon jetzt zu dem Ganzen eines Schiffsbaues zuſammen⸗ ufügen verſucht, das der Profeſſor F Barnabei nächſtens der Alabemte dei Lincei vorlegen wird: ein Ganzes, das an die Prachtſchiffe von Alexandria und Syrakus erinnern könnte. Ein⸗ elne Theile, wie ein bronzenes Gitterſtück, gleichen 91 5 auf⸗ fallend dem um den hinteren und mittleren Bord Römiſcher Kriegsſchiffe umlaufenden Gitter, aber andere und gerade die hervorragendſten der neueſten Funde, dergleichen früher nicht da⸗ ſelbſt zu Tage gekommen zu ſein ſcheinen, dürften mehr Schwierigkeit machen. Kaſtenartige Bronzeverkleidungen von Enden viereckiger wagerecht liegender Balken mit Meduſen⸗ oder Thiermasken(Löwe und Wolf) verziert, letztere mit ſtarken und großen beweglichen Ringen zwiſchen den Zähnen, dazu mit ähnlicher Löwenmaske verziert auch der Kopf eines ſtarken auf⸗ rechten Rundholzes: ſo nahe ſie den Gedanken legen, daß Barken an dieſen Ringen angebunden werden konnten, ſo wenig leicht ſcheint es, für dieſelben an einem Schiffe ſelbſt paſſenden Platz zu finden. Noch ſchwerer möchte dies ſein für die bei allen vier Nachforſchungen gefundenen Bleiröhren mit Stempeln, wie Fjetzt: Caesaris Aug. Germanici, Indeſſen die Unterſuchung iſt noch in ihren Anfängen. Das Schiff liegt in einer Tiefe don 15 bis 25 Meter am abſchüſſigen Üferrand des Sees, ein Theil von abgerutſchtem Erdreich bedeckt, ein Theil frei in's Waſſer hinausragend, der letzte natürlich zu allen Zeiten der nächſie Angriffspunkt, während der verſchüttete Theil am eheſten ſichere Aufſchlüſſe verſpricht. Der Fürſt Orſini und ein Römiſcher Antikenhändler ſund die zunächſt materiell bei der Sache Bethei⸗ ligten, aber die die Italieniſche Regierung läßt den Gang der Arbeit genau überwachen. 77 Aabrer des chineſiſch⸗japaniſchen Krieges“ ſprechen. 3 Mannheim, 26. November. Seneral-Anzeiger. 8. Seite. bruüch rüſteten, mit dem Bewußtſein, einen ſchönen Abend ver⸗ lebt zu haben. „Die Fahrradverordnung. Man ſchreibt uns: Die einheitliche Fahrradverordnung wird von allen Radfahrern mit Freuden begrüßt; ſie ordnet in wünſchenswerther Weiſe die unklaren Verhältniſſe; dafür kann man der Großh. bad. Regierung nur Dank wiſſen. Gegen die Mk..— Taxe beab⸗ ſichtigt man jedoch Proteſt zu erheben; die Redaktion der rad⸗ ſportlichen Zeitſchrift„Velo⸗Sport“ in Lahr i. B. bereitet eine Petition an den Landtag vor, in der ſie um Aufhebung der Taxe erſucht. Sie fordert alle Radfahrer Badens auf, dieſe Petition zu unterzeichnen und ſtellt Liſten gerne zur Verfügung. Radfahrer Verſammlung. Auf Anregung des Vor⸗ ſtandes des Vereins für Radwettfahren findet am kommenden Mittwoch, den 27. d. M. Belleveu⸗Keller eine Verſammlung ſämmtlicher hieſigen Radfahrer zur Beſprechung bezüglich der neuen Verordnung ſtatt. »Errichtung einer Gasmotoreu⸗Straßenbahn. Da man auch in unſerer Stadt mit der Abſicht umgeht, eine Gasmotoren⸗Straßenbahn zu errichten, dürfte folgende Notiz von Intereſſe ſein, welche ſich in Nummer 47 der„Deutſchen Straßen⸗ und Kleinbahnzeitung“ befindet. Dieſelbe lautet: Die deutſche Gasbahngeſellſchaft zu Deſſau hat der ſtädtiſchen Baudeputation in Berlin unter Darlegung von Gründen mit⸗ getheilt, daß ſie ihren Vorſchla wegen Stellung von Gas⸗ motorwagen zur Vornahme von Probefahrten in den Straßen Berlins zurückziehe.“ Es wäre gewiß intereſſant, die Gründe zu erfahren, welche die Deutſche Gasbahngeſellſchaft in Deſſau zu dieſem Vorgehen veranlaßt haben. Der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete Bueb von Mülhauſen hatte ſich geſtern vor dem hieſigen Schöffengericht wegen Schmähung des Gendarmen Rehmann und zweier Polizeidiener von Sandhofen zu verantworten. Die Beleidigung erfolgte auf einer am 2. September in Sandhofen abgehaltenen Verſammlung. Der Angeklagte, der bereits drei größere Gefängnißſtrafen wegen Beleidigung ver⸗ büßt hat, erhielt 25 Mk. Geldſtrafe, und hat außerdem die Koſten des Verfahrens zu tragen. * Konzert im Löwenkeller. Das von einer Anzahl Mitglieder der hieſigen Kapelle des 2. Bad. Grenadier⸗Regts. unter Leitung des Herrn Hoboiſten Schröder am Donnerſtag Abend in den Localitäten des Löwenkellers gegebene Concert erfreute ſich wiederum eines äußerſt zahlreichen Beſuches und drückten die Anweſenden durch lebhaftes Applaudiren ihren Beifall aus. Es iſt ſehr zu wünſchen, daß auch die weiteren Konzerte, welche jeden Donnerſtag ſtattfinden, recht gut beſucht werden, zumal Herr J. Loos nach jeder Richtung hin die Be⸗ ſucher ſeines geräumigen und angenehmen Locals zu befrie⸗ digen bemüht iſt. Im Kaufmänniſchen Verein wird heute Abend Herr Conſul Ernſt von Heſſe⸗Wartegg über„Korea und die Der edner, bekanntlich einer der bedeutendſten Reiſeſchriftſteller, kam im Jahre 1894 bei einer Reiſe um die Erde nach jenen Gegenden, als die Vorbereitungen zum Kriege bereits im Gange waren. Er machte einen Abſtecher nach dem„Lande der Morgenröthe“, Korea, beſuchte Chemulpo, Söul und andere Plätze, fand Zutritt zum daſ des Königs und hatte Gelegenheit zu eingehenden Beo achtungen über Land und Leute, Sitten, Gebräuche, politiſche und kommerzielle Verhält⸗ niſſe des Landes. Der Vortrag beruht ſomit auf Mitthei⸗ lungen von ſelbſt Erlebtem und ſelbſt Geſchautem, das durch Vorlegung zahlreicher Photographien eine weitere intereſſante Erklärung finden wird. Die Ausſtellung der Photographien in den Lokalitäten des Vereins ſtatt und bleibt bis ittwoch, 27. ds., Abends 9 Uhr geöffnet. Seinem leiblichen Vater verſetzte der 20 Jahre alte Maurer Heinrich Hartmann von Feudenheim in Folge eines Wortwechſels Meſſerſtiche in den linken Oberſchenkel ſowie in die beiden Oberarme. Einſchließlich einer wegen Diebſtahls gegen ihn erkannten btägigen Gefängnißſtrafe er⸗ hielt Hartmann vom hieſigen Schöffengericht 6 Wochen und 3 Tage Gefängniß. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Mannheim. 5 2 2 8e 8 ee e ee S5 mm g 7 25. Nov. Morg.769 755, + 1,2 NE 4 25.„ Mittg.229757,0 +8,0 NE 2 25.„ Abds. 950 759,8 0/8 NE 2 25.„ Morg.750761,3— 1,8 2 5 Temperatur den 25. November + 3,0 e iefſte 15 vom 25/26.„— 1,8» Muthmaßliches Wetter am Mittwoch, 27. Novemb. Der neue Hochdruck aus dem atlaniſchen Ozean hat ſein Maximum von Großbritannien nach Norwegen verlegt und —ꝛꝛ— Holmgarts Enkeltöchter. Von H. Buchwald. (Nachdruck verboten.) 43)(Fortſetzung.) „Ach, was der Herr Baron nur immer mit der wollen,“ ſagte Jürgen. 5 „Na, na, Jürgen, ich weiß doch, was ich weiß.“ Ja, Herr, wenn Sie es denn doch einmal gemerkt haben, die Mieke wollte wohl und ich auch, aber, aber die Alte! Die will hoch hinaus mit ihrem Mädel. So ein ſimpler Habenichts, ſoll ſie geſagt haben, der könne ihr grade paſſen.“ „Nun, da werde ich wohl bei der Frau Oſtermann ein gutes Wort einlegen müſſen für Dich armer Kerl.“ „Wenn der Herr Baron das thun wollten! Und wollten auch ſagen, daß ich ein ganz ordentlicher Menſch bin. Sie ält mich nämlich immer für ein Flunkerfahn.“ Der Baron lachte.„Nun, da muß ich ihr ſchon eine andere Meinung über Dich beibringen, Aber was haſt Du enn nun eigentlich geträumt?“ 8 Ich ſelbſt gar nichts; ich wollte gern wiſſen, wie der Herr Baron darüber dächten. 5 „Jürgen, ich glaube, Du werſt er in aſerer Einſamkeit noch ganz wunderlich.“ „Schon möglich, Herr. Haben denn der Herr Zaron während Ihrer Krankheit nichts geträumt 2“ Ich? O ja, mancherlei.“ Ein trüber Schatten huſchte über Detlevs Geſicht, und als wollte er denſelben verſcheuchen, er langſam mit der recht ſchmal gewordenen Hand über ie Stin. „Davon wird gewiß etwas wahr.“ „Ach, ſchwatze keinen Unſinn, Jürgen.“ „Er merkt auch rein gar nichts!“ feufzte der Burſche be⸗ zümmert.„Und wenn das Frauenvolk erſt wieder zurück⸗ kommt, wird es überhaupt nichts. Und wiſſen ſoll und muß er's. So n bischen Freude ſchadet kleinem Menſchen.“ „Was brummelſt Du denn da in den Bart? Sprich laut der ſchweig ganz flill. der letzte Luftwirbel über Belgſen und Weſtdeukſchland iſt Thor der Müller- Ind raſch aufgelöſt worden. Ein neuer Luftwirbel aus dem atlan⸗ tiſchen Ozean dürfte nicht lange auf ſich warten laſſen; doch iſt bei vorherrſchend nördlichen, rauhen Winden für Mittwoch und Donnerſtag zwar größtentheils bewölktes, aber zu wenig oder keinen Niederſchlägen geneigtes Wetter zu erwarten. Aus dein Großherzogthum. SHeidelberg, 24. Nov. Direktor Otto Hornung vom hieſigen Portland⸗Cementwerk iſt infolge eines Schlaganfalls, der ihn auf einer Reiſe in Frankfurt traf, geſtorben. Bretten, 24. Nov. Hente Nacht iſt der zu Stuttgart ſtationirte verheirathete Bremſer Gottlieb Krämer im hieſigen Bahnhofe, als er dienſtlich den ſchon in Bewegung befindlichen Güterzug Bretten⸗Stuttgart beſteigen wollte, vom Kapriol⸗ brette gefallen. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bereits geſtorben iſt. Pfälziſch⸗Heſſiſche Nachrichten. Ludwigshafen, 25. Nov. Am Brückenaufgang gab es eine Rauferei. Der Wagner Jakob Sieber verſetzte einem gewiſſen Peter Wirth einen Meſſerſtich in die Bauchhöhle, ſo daß dieſe Verletzung wahrſcheinlich den Tod des Wirth her⸗ beiführen wird. Thäter iſt verhaftet. Aus der Pfalz. 24. Nov. Der offizielle Saatenſtands⸗ bericht aus der Pfalz für Mitte November lautet: Von der jungen Saat beſtockt ſich Roggen zuſehens und kommt gut in den Winter; in Folge des Regens und der warmen Witterung hat ſich die Saat überhaupt ſehr erholt. In vielen Gemeinden richten die Feldmäuſe großen Schaden an. Die Kartoffel ſind von ſehr guter Qualität. Wein iſt in Qualität vorzüglich, in Quantität gering. Worms, 24. Novbr. Eine jugendliche Diebesbande wurde hier feſtgenommen, welche Alles ſtahl, was ihr in die Hände fiel. Offenbach, 24. Nov. infolge eines Einbruchsdiebſtahls 1400 Mk. entwendet. Diebe ſind unbekannt. Tlieater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Manuheim. Zum erſten Male: „Franz Schubert“. Singſpiel von Hans Max, Muſik von Sup ꝓ und „1 7 9 5% Scenen aus der Belagerung Mannheims von Ludwi 9 Schreiner. Geſtern Abend hatten ſich die Pforten unſeres Kunſt⸗ tempels dem Dienſte des Lokalpatriotismus geöffnet. Hundert Jahre ſind in dieſen Tagen vergangen ſeit der ſchwerſten Zeit, die unſere Stadt je betroffen, ſeit jener ſchrecklichen Belagerung, die Tod und Verderben, Brand und Plünderung über die Bewohner Mannheims brachte. Aber wie ein Phönix aus der Aſche, iſt die Stadt aus den Trümmern und den Wirrniſſen jener Tage herrlich wieder emporgeblüht, das Glück des fleißigen Kaufmann's hing ſich an die zahlloſen Schiffe, welche güterbeladen den Rhein hinaufzogen, und heute nennt ſich Mannheim mit Stolz das Herz des füddeutſchen Handels. Mit Recht pflegt daher die reich geſegnete Stadt die Erinnerungen an die Vergangenheit, wenn ſie auch düſter und trübe iſt, und mit Recht deutet die darſtellende Kunſt den Jetztlebenden das Bild deſſen, was einſt war. Den lokalpatriotiſchen Scenen vorauf ging ein Einakter, ein Singſpiel,„Franz Schubert“, über die Bretter, mit jenen Erinnerungen in keiner Beziehung ſtehend, aber gewiſſer⸗ maßen als ein duftiger, ſinniger Blumenſtrauß den nach⸗ folgenden Bildern gewidmet. Das Sujet des Einakters, der hier erſtmals gegeben wurde, iſt eine kleine anſpruchsloſe Arbeit von Hans Max und zeigt uns den großen Kom⸗ poniſten in jener Periode ſeines Lebens, als er ſich aus Wien in die Einſamkeit der idylliſch unweit der Stadt bei Mödling gelegenen Hildrichsmühle geflüchtet und dort die Göthe'ſchen Müllerlieder in herrlichen Tönen bezwang. Ein Liebespaar, der Mällerburſche und die ſchöne Müllerstochter, repräſentiren die Wirklichkeit der Ge⸗ danken des Komponiſten, deſſen Freunde ihn, den inzwiſchen berühmt Gewordenen, dann veranlaſſen, wieder in die Stadt zurückzukehren, wohin ihn ebenfalls die Gunſt einer angebeteten hohen Gönnerin zieht. Franz v. Supps iſt der Komponiſt des Singſpiels. Mit kongenialem Verſtändniß der Eigenart Schuberts und unter Benutzung Schubertſcher Motive hat er ſich ſeiner Aufgabe entledigt und ein anmuthiges, höchſt melo⸗ diöſes Werkchen geſchaffen, das ſowohl in der Ouverture, wie in allen Einzelheiten ganz und gar Schubert'ſchen Geiſt athmet. Die Mitwirkenden geſtalteten den Einakter recht wirkungsvoll. Herr Kromer, in der Maske ein echter Schubert, ſang und ſpielte völlig im Geiſte des Komponiſten. Ebenſo prächtig ſangen Frau Sorger und 1 Kraus als Liebespaar, namentlich waren beide in der Wiedergabe des kleinen Duetts recht glücklich. Frau Seubert als Anaſtaſia und die Herren Marx, Rüdiger, Erl und Hildebrandt als fidele Wiener Sängesbrüder, ſowie die Herren Löſch und Vietſch wirkten in ihren Partien zum guten Gelingen des Ganzen erfolgreich mit. Die Leitung des Orcheſters hatte Herr Muſik⸗ direktor Gauls, die Regie Herr Hildebrandt. Den Dem Wirth Kiſſel hier wurden Die wohl, wie Einem zu Muthe iſt, wenn Einer viel weiß und es gern ſagen möchte, und das doch nicht darf?“ „Das wird ja immer dunkler und geheimnißvoller. Was haſt Du denn eigentlich auf dem Herzen?“ „Glauben der Herr Baron, daß einem Menſchen, der no ein bischen ſchwach iſt, es wohl ſchaden kann, wenn er ſi mal ſo recht von Herzen freut?“ Detlev Steinhauſen richtete ſich unruhig auf ſeinem Lager empor,„So ſprich doch nicht immer ſo allgemein. Was haben denn alle dieſe Vorreden zu bedeuten? Du meinſt doch mich ſelbſt?“ „Ach ja, Herr,“ Jürgen warf; ſein naſſes Tuch klatſchend auf das weiße Fenſterbrekt und lief auf das Lager des Kranken zu.„Lieber, beſter Herr, ich weiß ja was, worüber Sie ſich ganz bombenmäßig freuen würden, nun hat ſie mir's verboten, davon zu reden.“ „Sie— wer ſie?“ ſtammelte Detlev. „Nun, unſer Fräulein Brigitte natürlich.“ „Was hat ſie Dir verboten?“ rief der Baron faſt heiſer vor Aufregung. „Ach, lieber Gott, jetzt machen Sie ſchon wieder ſo'ne großen, glänzenden Augen, Herr. Nun ſchadet's Ihnen gewiß doch.“ Du biſt ein ehrlicher Burſche, aber zum Diplo⸗ maten zu dumm. Erzähle mir, was Du weißt, ich will die Wahrheit hören und nehme jede Verantwortung Doktor Junike gegenüber auf mich.“ Jürgens Augen glänzten vor Vergnügen bei der Er⸗ laubniß.„Denken der Herr Baron mal ein bischen nach, was Sie geträumt haben in den letzten Tagen von Ihrer Krankheit.“ „Was ſoll das?“ herrſchte ihn Detlev ungeduldig an. „Laß die Vorbereitungen und komme zur Sache.“ Doch Jürgen Wedekind ließ ſich nicht aus der Faſſung bringen.„Das gehört auch zur Sache. Und„Träume ſind Schäume“ haben Sie geſagt,'s ſtimmt aber diesmal nicht. Lieber, beſter Herr, erſchrecken Sie blos nicht, aber ſie iſt ja hier. Das heißt, eben in dieſem Augenblicke iſt ſie mit Doktors Ebriſtel und den Oſtermannſchen krauen ins Nachbarde e „Nichts für ungnt, Herr. Aber wiſſen der Herr Baron Wanderbürſchen häffe das Orcheſte übrigens etwas diskreter accompagntren dürfen. 5 Nach dem Singſpiel ging ſodann zur Gedächtnißfeie 1795%¼, Bilder aus der Belagerung Mannheims in Scene Das beliebte und begabte Mitglied unſeres Schauſpielper ſonals, Herr Ludwig Schreiner, iſt der Verfaſſer des Feſt ſpiels. Mit 19 106 Empfindung hat er den voraus gehenden Prolog gedichtet und aus der bewegten Zeit vo 100 Jahren mik dramatiſchem Geſchick die wirkungsvollſter Scenen in abgerundeten und charakteriſtiſchen Bilder: zu einem einheitlichen Ganzen zuſammengefügt Sieben Bilder veranſchaulichen uns das Geſchick jener Tage Im erſten Bilde ſehen wir auf dem Mannheimer Marktplatz um das noch jetzt daſtehende Denkmal Bürger und Bürger innen geſchaart, ſowie den kurfürſtlichen Miniſter Grafer Oberndorf, den Stadtdirektor Rupprecht, den franzöſtſcher General Pichegru und Andere im bunten Treiben durchein ander. Soeben iſt die Uebergabe der Stadt an die Franzoſer vollzogen. Das zweite Bild ſtellt uns im Achenbach'ſcher Kaffeehauſe die Stimmung der Bürger und das Plünderungs ſyſtem der franzöſiſchen Soldaten dar, das dritte zur Nacht zeil den Paradeplatz, erfüllt von dem Jammer der Bürger ir den bangen Tagen, da der kaiſerliche General Wurmſer Be lagerung und Bombardement gegen die Stadt eröffnet hat Immer trüber geſtaltet ſich weiter das Schickſal der ge ängſteten Bewohner. Im Schloßkeller— 4. Bild—, wohir ſich Viele geflüchtet, ſpielen ſich Scenen der Noth, des Jam mers und des Todes ab. Etwas mehr Humor herrſcht noc im Theaterkeller, worin uns im 5. Bilde das Künſtlervölkcher mit dem Intendanten Dalberg an der Spitze, vor den Kugelr Schutz ſuchend, vorgeführt wird. Im 6. Bilde kommt danr der Umſchwung. General Wurmſer liegt mit ſeinem Heer bei Seckenheim. Er iſt ſehr ungehalten über die Bürge Mannheims, da er, durch falſche Nachrichten irre eführt, di Mannheimer im Einverſtändniß mit den Franzoßen glaubt Eine Deputation von Bürgerg, unter denen ſich namentlick der Bankier Seligmann durch einen beweglichen Apell an der General hervorthut, klärt den Irrthum des letzeren auf worauf dann die Einſtellung des Bombardements und im 7. un letzten Bilde die Befreiung der Stadt erfolgt. Den Schluß bildete ein Epilog, worin die althiſtoriſche und noch jetz. be⸗ ſtehende innige Beziehung der geſegneten Handelsgad Mannheim zur Pflege der dramatiſchen Kunſt verherrlich wird. Die Geſammtaufführung der Bilder und ihre Jufze nirung von Seiten der Intendanz war eine würdige un wirkungsvolle. Der Leiſtungen aller Mitwirkenden— da geſammte Schauſpielperſonal war aufgeboten— im Ein zelnen zu gedenken, reicht hier nicht der Raum. Erwähn ſeien die Damen Frl. Walles und Frl. Wittels, vor denen die erſtere den Prolog ſehr wirkungsvoll ſprach und die letztere im Epilog als Muſe der dramatiſchen Kunf vortheilhaft auftrat. Aus der Maſſe der andern Darſtelle ragten Viele mit tüchtigen Leiſtungen hervor, ſo beſonders di⸗ Blankenſtein, Kaiſer, Jacobi, 0 Bauer und Neumann, und von den Namen Frl. 9 Rothenberg. Durch Wiedergabe des echten Mannbeimez Dialekts zeichneten ſich die Herren Weger und Mofer 1 aus. Die die verſchiedenen Bilder verbindende ſtimmungs volle Muſik dirigirte mit großer Präziſion Herr Orcheſterdirek tor Schuſter. Das gut beſetzte Haus nahm die Vorführ ung in beſter Stimmung auf und zeichnete den Dichler Herrn Schreiner, durch wiederholte e aus. Hermann eyer. Theaternotiz. Nach eingelaufener Depeſche hat di franzöſiſche Geſellſchaft des Herrn Schürmann kürzlich ir Düſſeldorf bei ausverkauftem Haus und geräumtem Orcheſte mit großem Erfolg und vielfachem Hervorruf geſpielt. Großh. Hoftheater in Karlsruhe. Spielplan für bi Zeit vom 26. November bis 1. Dezember. a. Im Hoftheate in Karlsruhe: Dienſtag, 26. Nov.:„Nachruhm“, Donners tag, 28.:„Galeotto“. Freitag, 29.:„Fra Diavolo“. Sonn tag, 1. Dez.:„Der Barbier von Sevilla“.—„Die kleiner Savoyarden“. b. Im Theater in Baden: Mittwoch, 27. Zum erſten Male:„Nachruhm“. Repertoire der Stadttheater zu Frankfurt. Dienſtag 26. Nov.:„Der König hat's geſagt“. Mittwoch, 27.; Ein maliges Gaſtſpiel der Madame Segond⸗Weber vom Theatr Frangais mit ihrer franzöſiſchen Geſellſchaft:„Phedre“ Donnerſtag, 28.:„Lohengrin“. Samſtag, 30.:„Hänſel unz Gretel“.„Bajazzo“. Sonntag, 1. Dez.: 3½ Uhr: Gien Abends 7 Uhr:„Evangelimann“. 0.: Neu ein ſtudirt:„Nachtlager“. Hierauf: Zum 1. Male:„Rübezahl⸗ (Ballet.)— Schauſpielhaus. Dienſtag, 26.:„Königs leid. Mittwoch, 27.:„Jatinitza“. Donnerſtag. 28.:„Gllle im Winkel“. Freitag, 29.:„Glück im Winkel“. Samſtag, 30. „Ein Geſandtſchafts⸗Atlaché“. Sonntag, 1, Dez.: 3½ Uhr „Fall Clemenceau“. Abends 7 Uhr:„Glück im Winkel“ Montag, 2. Dez.:„Der Meineidbauer“. Der Schillerſtiftung wurden, wie aus Weimar geſchrie. ben wird, durch eine Schenkung der Frau von Liechtenſtein 10,000 Mark zugewendet. Der famoſe Einer, Herr H. Pudor, veranſtaltet am 21. November in München wieder eine Ausſtellung ſeiner Werke. Es iſt das die zweite Einer⸗Ausſtellung des Dichter⸗ Malers. Die Seala in Mailaud wird mit Heinrich VIII. von Saint⸗Saöns eröffnet. Die darauffolgende Novität iſt Maf⸗ Eine Baſe von der Mieke heirathet, es iſt aber eine ganz ſtille Hochzeit, die Leute haben durch den Krieg viel verloren.“ „Sie wäre hier? Jürgen, Du träumſt.“ „Träume gar nicht, Herr. Ich habe ſte ja ſelbſt herge⸗ führt. War ne ſchöne Reiſe das durch Wind und Wetter.“ „Ich glaube, das Fieber koumt zurück,“ murmelte der Kranke und faßte unwillkürlich nach ſeinem Puls. Aber Jürgen Wedekind unterbrach ſeinen Herrn ziemlich reſpektlos.„Ach was, Herr Baron, Sie ſind ſo putzmunter wie ich. Und nun rappeln Sie ſich nur ein bischen zufammen, die Frauen werden wohl bald wieder kommen.“ „Aber das iſt ja nicht denkbar— nicht möglich—“ „Jawohl iſt's möglich. Wie ich unſerm gnädigen Fräulein damals den Beſcheid gebracht habe, Sie lägen hier halbtodt und würden gewiß ſterben, da hat ſie ſich wollen von Tagen thun vor Jammer, daß mirs ganz gruſelig geworden iſt, und ich habe ſchon gedacht, es wäre hier nicht ganz richtig mit ihr.“ Jürgen tippte ſich ſehr ausdrucksvoll vor die Stirn. „Aber dann hat ſie wollen partout hierher und Sie pflegen oder Ihr Grab beſuchen, wenn Sie ſchon todt ſein ſollten. Da haben wir den alten Dr. Witte ins Vertrauen ge⸗ zogen; der hat uns Geld und Kutſche beſorgt und uns ſeine alte Wirthſchafterin mitgegeben— von wegen der Schicklichkeit nämlich und daß die Läſtermäuler nichts zu ſchwatzen haben ſollten—, und am andern Abend iſt unſer gnädiges Fräulein der Frau Tante ausgeritſcht, und wir ſind davongefahren in die weite Welt. Kein Menſch außer dem Doktor hat davon gewußt, nicht einmal das Fräulein Schweſter. Es war ein tolles Stück, dieſe Fahrt durch Schnee und Sturm und ein Glück, daß wir die alten Holzſchuhe mithatten. So'n Fräulein kann ja doch nichts vertragen gegen unſereinen. Aber Courage hat ſie immer gehabt und nur immer vorwärts getrieben aus Angſt, es möchte zu ſpät werden. Und ſo ſind wir ja denn auch glücklich und heilbeinig hier angekommen und unſer Fräulein gat den Herrn Baron auch noch pflegen können nach Herzensluſt, ſo lange wie Sie noch ganz von Ihren Sinnen waren, Herr.“ dort ner Trauung zuzufehen. (Fortſetzung folgt.) ——— 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 20 November ſenets„Navarraſſe“, in der auf Wunſch des Komponſſten Liſon Frandin gaſtirt. Direktor Sonzogno wird in dieſer Saiſon auch mehrere deutſche Oporn bringen. Eine Büſte von Erneſt Renan hat der Bildhauer Falculsre in Paris im Auftrage des Stagtes für das„Col⸗ lege de France“ modellirt. „Die Mutter“, das neueſte Schauſpiel Marco Pragas, hat bei ſeiner erſten Aufführung in Turin einen großen Er⸗ folg errungen. Nur der erſte Akt erſchien dem Publikum etwas eintönig.„Die Mutter“ iſt, wie alle Werke Pragas, ein Theſenſtück, das etwas beweiſen will— in dieſem Fall, daß ſich die natürliche Liebe der Kinder zu der Mutter nicht unterdrücken läßt, obwohl dieſe ſich des Ehebruchs ſchuldig gemacht hat, von ihrem Mann geſchieden lebt und geſell⸗ ſchaftlich vollkommen geächtet iſt. Die pfychologiſche Ent⸗ wicklung und die Zeichnung der Charaktere ſollen nach allge⸗ meinem Urtheil meiſterhaft durchgeführt ſein. —— Heueſte Nachrichten und Telegramme. * Berlin, 25. Nov. Dem Vernehmen nach iſt der Reichskommiſſar Dr. Karl Peters ſeinem Wunſche ent⸗ ſprechend zur Dispoſition geſtellt worden. Berlin, 25. Nov. Bei deu hier wohnenden Reichstagsabgeordneten und Vertrauensmännern der ſocial⸗ demokratiſchen Partei wurden heute Vormittag Haus⸗ ſuchungen vorgenommen. Sämmtliche auf die Parteian⸗ gelegenheiten bezüglichen Acten, Briefſchaften und Schrift⸗ ſtücke wurden beſchlagnahmt und nach dem Polizeipräſi⸗ dium gebracht. Es verlautet, es handle ſich um Verſtöße gegen das preußiſche Vereinsgeſetz, ſpeciell gegen§ 8. * Bern, 25. Nov. Der deutſche Geſandte bei der Eidgenoſſenſchaft, Wirklicher Geheimrath Dr. Buſch, iſt heute Morgen an Herzſchwäche hier geſtorben. * Peſt, 25. Nov. Der König hat die Aufnahme von Hörerinnen in der mediciniſchen und philoſophiſchen Facultät und in den pharmalieutiſchen Abtheilungen der ungariſchen Univerſitäten geſtattet. * Paris, 25. Nov. Der frühere Miniſter des Aus⸗ wärtigen, Jules Barthelemy Saint⸗Hilaire, iſt geſtern Abend plötzlich geſtorben. Er war 19. Aug. 1805 in Paris geboren und hat ſich als Gelehrter beſonders um die Geſchichte der griechiſchen und der indiſchen Philo⸗ ſophie verdient gemacht. Seiny literariſches Hauplwerk iſt die Ueberſetzung der Schriften des Ariſtoteles. In dem Kabinet Jules Ferrys vom 30. Sept. 1880 bis Nov. 1881 führte er das Miniſterium des Auswärtigen. MRMom, 25. Nov. Deputirtenkammer. Nach der vom Schatzſecretär Sonnino heute verleſenen Darlegung ſchließt das berichtigte Budget des Etatsjahres 1895/96 mit einem Iſt⸗Ueberſchuß von 1270000 Lire ab. Dieſe Summe wird ſich aller Vorausſicht nach in dem endgiltigen Budget noch erhöhen. Der Budgetvoranſchlog für 1896/97 weiſt einen Iſt⸗Ueberſchuß von 8 020 000 Lire auf, ohne daß eine Ausgabe von Stagtsſchuldſcheinen nöthig wird. “London, 25. Nov. Nach einem Bericht der „Times“ aus Konſtantinopel iſt gemäß Anſicht der dortigen Diplomaten zur Regelung der türkiſchen Angelegenheiten eine Conferenz unumgänglich nothwendig, da nichts Thak⸗ ſächliches vorgenommen werden könne, ehe die Mächte über die orientaliſche Frage einig ſeien. Der Winter werde zur Beruhigung Kleinaſiens förderlich ſein. Aber ehe das Frſſhiahr die Aufregung wieder belebe und Macedonien mit in die Bewegung hineinbringe, müßten die Mächte zuſammentreten und zu einer Verſtändigung über die ganze Frage kommen. Konſtautinopel, 25. Nov. Die Beunruhigung der hieſigen Bevölkerung, insbeſondere in den Vorſtädten Skutari und Stambul dauert fort. Einige Stambuler Medreſſes werden militäriſch bewacht. Konſtantinopel, 25. Nov. Nach einer Meldung des Reuter'ſchen Bureaus von geſtern erſcheint die Lage in den aſiatiſchen Provinzen ruhiger, Es ſind keine weiteren Unruhen gemeldet worden. Obwohl die Pforte das den Mächten vertragsmäßig zuſtehende Recht auf die zweiten Stationsſchiffe anerkennt, glaubt ſie, die Anweſen⸗ heit eines zweiten Schiffes könnte eine verfehlte Wirkung haben und die muſelmaniſche Bevölkerung erregen. Ueber⸗ dies ſei ein zweites Stationsſchiff unnöthig angeſichts der Maßregeln der Pforte zur Aufrechterhaltung der Ordnung. Eine entſprechende Erklärung iſt dem öſterreichiſch⸗ungariſchen Botſchafter Frhru. v. Calice als Doyen des diplomatiſchen Corps geſandt und auch den Vertretern der Pforte im Auslande zur Mittheilung an die Regierungen übermittelt worden, mit der Weiſung, letztere zu erſuchen, auf ihrer Forderung nicht zu beſtehen. 4* [Privat⸗Telegramme des„Geueral⸗Anzeigers“.) Darmſtadt, 26. Nov. Das Großherzogliche Paar begibt ſich am Donnerſtag nach Petersburg. Mülheim, 26. Nov. In dem bekannten Krawall⸗ piozeß iſt das Urtheil gefällt. Zwei Angeklagte wurden zu 2 reſp. 3 Monate Gefängniß, drei zu 1 Monat Ge fängniß, zwei zu 3 Wochen Gefängniß verurtheilt. Ferner wurden zwei Angeklagte mit einer Haft von 1 Woche, drel mit einer ſolchen von 3 bis 5 Tagen beſtraft. Drei Angeklagte erhielten einen Verweis und 15 wurden frei⸗ geſprochen. Berlin, 26. Nov. Die Morgenblätter melden: Gegen Eliſe Sgnke, welche kürzlich den Arzt Dr. Stein⸗ thal erſchoß, iſt das Hauptverfahren wegen Mords er⸗ öffnet worden. Danzig, 26, Nov. Der Kalſer bewilligte für den 1 90 50 der evangeliſchen Kirche zu Thiensdorf 15,000 Mark. Budapeſt, 26. Nov. Der Setzerſtreik hat zuge⸗ nommen. Er beſteht in faſt ſämmtlichen Buchdruückereien Die geſteigen Tagesblätter erſchienen nur im halben Umfang, *Rom, 26. Nov. Die Blätter heben den günſtigen Eindruck dis Finanz xpoſs's und die bedeutenden Erfolge Sennine n in der Ainanzzel iit berpor: Venedig, 26. Nov. Hier tobt ein heftiges Un⸗ wetter und zahlreiche Gebäude wurden beſchädigt. Die Dampfer verſchieben ihre Abfahrt. Kein Schiffer wagt ſich auf das Meer hinaus. *Mailand, 26. Nov. In ganz Oberitalien herrſcht ſtarkes Schneewetter. Viele Verkehrsſtörungen fanden ſtatt. Mannheimer Handelsblatt. Mannheim, 25. Nov. Aus der Handelskammer. Güterwagen auf Station Mannheim betr. Heute waren: Beſtellt: 393 gedeckte 494 offene Wagen Vorhanden: 362„ 91 15 Lebensverſicherung. Bei der Allgemeinen Ver⸗ ſorgungs⸗Anſtalt in Karlsruhe treten mit dem 1. Dezember 1895 die von der vorjährigen Generalverſamm⸗ lung beſchloſſenen neuen Statuten in Kraft, welche für die Verſtcherten neue werthvolle Verbeſſerungen in den Verſicher⸗ ungsbedingungen bringen und insbeſondere die Unverfallbar⸗ keit und Unanfechtbarkeit in weiteſtem Umfange gewährleiſten. Gegen den Verfall der Verſicherungen durch nicht rechzeitige Prämienzahlung iſt wirkſamer Schutz gegeben. Berufsänder⸗ ungen ſind auf den Fortbeſtand der Verſicherungen ganz ohn⸗ Einfluß. Die Kriegsgefahr wird für die geſetzlich Wehr⸗ pflichtigen koſtenfrei mitübernommen. Beim Tode durch eigene Hand erfolgt die Zahlung der vollen Verſicherungs⸗ ſumme, wenn die Verſicherung fünf Jahre in Kraft war; nach kürzerem Beſtande dann, wenn die That in unzurech⸗ nungsfähigem Zuſtande begangen iſt. Auch der Tod im Zweikampf oder durch gefährliche Unternehmungen, wie Bergbeſteigungen ꝛc. gibt keinen Grund zur Zahlungsverwei⸗ gerung. Dieſe Bedingungen, welche die Rechte der Verſicherten bis an die Grenze des Möglichen ſicherſtellen, werden für die zahlreichen Mitglieder der Anſtalt von Intereſſe ſein und werden dazu beitragen, ihr noch neue Freunde zu gewinnen. Maunheimer Effektenbörſe vom 25. Nov. Heute notirten: Waghäusler Zuckerfabrik 58.50., Brauerei Eich⸗ baum 160.25 bez.., Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrt 118., Mannheimer Lagerhaus 116 P. Coursblatt der Maunheimer Börſe vom 25. Nov. Obligationen. 108,90 Gſe Rh.⸗Hyp.⸗Pf 3½ Badiſche 4 Bad. Oblig. 5 100.90 bz 902105.20 bz Ti 400 Looſe 145.— 6 3 Reichsanleihe 98.70 P 31 75 108.80 6304 1888 1895 2 G Freiburg i. B. Obl, 102.50 P 2 5 4 1 105.15 b36%„ 5 5 102.60 G 3 Preuß, Conſols 98.90 bz4½ Ludwigshafen M. 104,25 bz 37,⁰˙ Ä„ 75 108.95 G4 17 75—.— 4 5 7 104.95 G4310 5 102.70 bz 4 Baher. Obligationen M. 1085.45 bz Zuckerfabrik 101.— G 30⁵ M. 104.20 bzſe imer Spinnerei 100.50 .1 Max Nord) 104.30 b804½ n Chem. Fabriken 103.— G 3005„„ 02.20 bzſö Weſteregeln Alkaliwerke—.— 300 101.— P4½ d. Speyer. 100,50 P 4 ffabrik Waldhof 105. G ob. b. 1904 101.10 bzſa der Elektrizitäs⸗Akt .⸗Pfaudbriefe 100.20 bz[Geſ. vorm. W. Lahmeyer u. Co.102.50 G Aktien. 115.— b5 108.— G 1 268. G 50 G 80 b, 127.— bz Brauerei; 189.50 53 Mannh Wormſer Brauhaus 124.80 G Deutſche Unionbank Mannh. Dampfſchle 118.— P Köſteris Bauk.⸗G. 128.— G Köln, Rhein⸗ u. Se—.— Geſperbeb Speyer 50% E 126,25 G Bad. Schifffahrt⸗ 695.— P Landauer Volksbank 60% 16.— G Bad. Niick⸗ u. Mitverſich. Pfälziſche Ludwigsbahn 247.50 5(Zuſammengelegte) 325.— bz „ Maxbahn Mannheimer Verſicherung 685.—& Nordbahn Maunheimer Rückperſſch. 440.— G * Wllrtt. Transportverſich. 905.— G Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaft 270.— bz 8 15 Oggersheimer Spinnerei—G Vef.8 Ettlinger Spinnerei 129.— bz 0 0 59.— Mannheimer Lagerhaus 116— P ⸗G. f. chem, Ind 128.50 P Mannh. Gum.⸗ u. Asbeſtfabr. 124.75 P Verei Oelfabriken 99.60 bz] Karlsruher Maſchinenbau— Waghäusler Zuckerfabrit 58.50 P Hüttenheimer Spinnerei 94.— 58 Mannheimer Zuckerraffin. 120.— G] Karlsr. Nähmf. Haid u. Ren Mannheimer Aktienbrauerei 167.— G Verein Speyerer Ziegelwerke 40.— G Gichbaum⸗Brauer 160,25 G Pfälz, Preßh. u. Spritfabr. 128.— P Ludwigshafener„ Portl.⸗Cementwk. 19 148.— bz Schweßinger Brauerei—— Geuniofarrte Waldhof 209.— bz Brauevei z. Storch 136.50 0 Emaillirwerke Maikammer 126.— b8 Heidelberger Aktienbrauerei 151,.— G Emaillirfabrik Kirrweiler 117,75 bz Maunheimer Vieh⸗ und Pferdemarkt am 25. Nop. Es waren beigetrieben und wurden verkauft per 100 Ko. Schlachtgewicht zu Mark: 60 Ochſen J. Qugl. 148, II. Qual. 140, 586 Schmalvieh J. 140, II. 180, III. 100. 17 Farren 1. 128, II. 120, 111 Kälber I. 160, II. 155, III. 150. 320 Schweine I. 108, II. 98.— Luxuspferde und Arbeitspferde——— 33 Milchkühe 400—200,— Ferkel 1 Schaſe 30 — Lämmer—. Ziege—.— Zicklein—. Zuſammen 1078 Stück. Ausverkauft. betrug 1949 Stück. Maunheim, 25. Nov.(Mannh. Börfſe). Produkten⸗Markt. Weizen pfälz. neu. 16.25—16.50] Gerſte rum. Brau—-—— „ norddeutſcher 16.25——.— Hafer, bad. 18.——13.50 — Der Geſammtumſatz der vorigen Woche Dresdener Bank 163.40, wärtigen Börſen abwickeln wird. Caffa⸗Induſtriewerthe notirten ziemlich feſt. Von größeren Coursveränderungen ſind zu erwähnen Allgemeine Elektricität und Höchſter Fa werke mit je 1 pCt. Rückgang, wogegen die Akkien der Biele⸗ felder Maſchinenfabrik 4ept, Schnellpreſſen Frankenthal 1,50 gewonnen haben. Privat⸗Diskonto—3¼ pCt. Frankfurter Effekten⸗Societät v. 25. Nov., Abds. 6¼ Uhr. Oeſterreich. Kredit 313½¼, Diskonto⸗Kommandit 210.,30. Nationalbank für Deutſchland 138.30, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 149.20, Darmſtädter Bank 152.80, Deutſche Bank 198.70, Banque Ottomane 110.30, Wiener Bankverein 124.50, Oeſterr.⸗Ung. Staatsbahn 303, Lom⸗ barden 85ſ⅛, Meridionalaktien 119.50, Oeſterr. Goldrente 102.35, Oeſterr. Silberrente April 84.40, Zproz. Monaſtir 54.80, 6proz. Mexikaner 89.10, 3proz, do, 25.45, Türk. Looſe 34, Gelſenkirchen 174.70, Harpener 172.20, Laura 150.70, Bochumer 157.30, Alpine⸗Aktien 68,.50, Courl 112.50, La Veloce 63.50, Gotthard⸗Aktien 164.80, Sehweizer Central 130.50, Schweizer Nordoſt 125.40, Schweizer Union 89.50, Jura⸗Simplon 89.70, 5proz. Italiener 85.10. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 25. Nov. New Jork ſ CHitags Weizen Monat f 75 Mais Schmalz Caffee weten Mais Schmalz Novembex——.80h ñ᷑ĩxĩ3 Dezember 965½%, 35½—— 14.25 587½ 27%—.— Jauuar 66.— 36————————— 5 850 5 52 März 6775——.— Soooh Mai 67% 355.6—.— 15225 61½, 29½.77 Juni 67˙%ͤ——.—„ Juli——————————.— September——— 1245—.———.— Schifffahrts⸗Nachrichten. Mannheimer Hafen⸗Verkehr vom 23. November. Schiffer ev. Kap. Schiff Kömmt von Sadung Etr. Hafenmeiſtevei III Karl Heinrich Heilbroun Stückgüter 1472 Vexeinigung 7 Antwerpen Getreide 10704 Heinrich Rotterdam 15 11988 ſteir Borde 12924 E. Grieſer Jagſtfeld Sgls 1858 Friedg 5 7 1866 Gebrüder 15 10 1445 Bauer[Pauline 0 9 1022 Hafenmeiſterei IV.(Neckarhgfen). Sinſig[Auguſta Eliſabeth Hochfeld Kohle: 7000 Rüttgers R. Karcher 11 Ruhrort 15 18000 Brüggemann Hohenzollern 1 5000 Oeſtrich Wormß 75 2 10500 Lankers R. Karcher 8 Duisburg 5 11400 Kuſſel Karolina SEberbach Steine 1600 Lutz Frei und Schnelder Rheing'heim Backſtein 60⁰ Leutz Hedwig Heilbronu Steinſalz 1868 Röderer Julius 975 1400 Vom 25. November: Hafenmeiſterei 1. Lipp Maunheim 14 Rotterdam Stückgüter 1 70 Schmitt Mannhein 38 1 Borde 1 10 Fellmann Magdaleng 37 9⁴ Krapp Induſtrie 3[Ruhrort Stückgllten New⸗Pork, 23. Novbr.(Drahtbericht der Wiſite Star Linie, Liverpool.) Der Dampfer„Germanie“, am 18, Nov, ab Liverpool, iſt heute hier angekommen. 5 New Pork, 24. November.(Drahtbericht der Compagale genérale transatlantique). Schnelldampfer„La Bourgogne abgefahren am 16. Nov. von Havre, iſt heute wohlbehalten hier eingetroffen. Mikgethellt durch die General⸗Vertreter Gundlach& Bärenklau in Männyeim, R 4. 7, Poſt⸗Dampfer„Phönieia“ der Hamburg⸗ Amerikan Packetfahrt⸗Aktien⸗Geſ. iſt am 24. November wohlbehalten i Aenee angekommen, Mitgetheilt von der Generalvertretung für Baden Walther& v. Reckow in Mannheim, L 14, 14, Waſſerſtandsnachrichten vom Monat November. Pegelſtationen Datum; vom Rhein: 21. 22. 23. 24. 25. 26. Bemerkungen ——FVLx———2ů—¶ ˙—— Konſtanz Hüningen. ,73 1,65 Abds, 6 U. Kehl 2,18 2,05 1,99 1,91 1,84 N. 6 U, Lanterburg.. 3,59 3,88 Abds. 6 U. Maxau 661 3,50 ,42 3,38 8,31 2 U. Germersheim 3,47 3,15.-P. 5 5 Mannheim 3,50 3,33 38,18 3,10 8,08 2,97 Mgs. MWoinn;;ß 1,98 1,87 1,76 1,66 1,58.-P. 12 U Bingen„08 1,54 1,50 10 U. Kaub 2,08 1,95 1,88 1,791,70 2 U. ſcoblenz 2,51 2,14.06 10 U. Köln 0 2,34 2,17 2,02 2 U. Ruhrort 2,50 1,761,85 9 U. vom Neckar: Manuheim. 3,50 3,37 3,25 8,14 3,08 2,95 5 8 Heilbronn. 0,88 0,88 0,82 0,74 0,79 RS—— 8 Asecnste Hbehste 120 Auszeichnungen: 75 Auszeichnungen: günchenisss. Karlsruhe 1891. Oöln 1889. Ohloago 1898,½ 68 SM Neulin ger& Hoff-Mobelfabriſ, Nunststrasse. 6OSSES LASEH von gealisgenen Holæ- und Folstor- Nôboln. S DECOHRNATVONEH. o fel, Oflasbetedtuine.— Nbobaluu, gaeanlis. 6 PFPFPCCCCCCCCCCCCooCcTT SSS „ ruſſ. Azima 1575.—16.—]„ ruſſiſcher 13.25—14.25 „ Theodoſia 16.25———.„norddeutſcher————. „ Girka 15.25—15.50„rumäniſcher—.———.— „ Taganrog 15.——15.75 Mais amer.Mixed10.75——.— „ rumäniſcher 15.50—16.25„ Donau—.—.— „amerik. Winter 16.50——.—]„ La Plata 11.—.—.— „ Milwaukee—.———.—Kohlreps, deutſch. 22.——.—.— „ Californier 786.75——.„ Moldan—-——. „ La Plata 15.50—16.— Wicken „Kanuſas II.—.———.—Kleeſamen dſch. 1J.—.——.— Kernen 16.25——.— 17 amerik.—.———.— Roggen, pfälz. 18.25—19.50 ½ Lüzerne „ ruſſiſcher 13.25——.—„Provene.—.——.— „ rümäniſcher————.„Eſparſette————.— Gerſte, hierländ. 16.25—16.50 Leinöl mit Faß 48.50— „ Pfälzer 17.——17,25 Rüböl„„ 56.——.— „ ungariſche—.———.— Petroleum Faß fr. „ ruſſ. Brau—.———.—] mit 20% Tara 24.25——.— Futtergerſte—.——11.50 Rohſprit, verſteuert 103.—.— 90er do. 21.50.— Weiz INr, 00 0 1 4 Weizennehl f27.50. 38.80. 2850. 32 80 22.— 18.25 Roggenmehl Nr. 0 22.50 1) 20.50 Weizen gut behauptet, Roggen ruhig. Gerſte und Hafer unverändert. Maunheimer Produktenbörſe vom 25. Nov. Weizen per Nov, 14.75, März 1896 14.75, Mai 14.70, Roggen per Nov, 12.60, März 1896 12.70, Mai 12.70, Hafer per Nov. 12.50, März 1896 12.60, Mai 12.55, Mais per Nov. 10.10, März 1896 10.—, Mai 10.— M.— Tendenz: behauptet. Auf froſtige Witterung wußten ſich Weizentermine trotz billgerem Ausland zu behaupten. Roggen feſt. Hafer und Mais ruhig. Frankfurter Mittagsbörſe vom 25. Novbr. Die neue Woche eröffnete mit einer ruhigen, verhältnißmäßig feſten Börſe. Von der Erregung, die faſt während dieſes ganzen Monats auf den Börſen gelaſtet und die Spekulation von einem Extrem ins andere getrieben hatte, war heute nichts zu bemerken. Gegen Samſtag ſtellten ſich die Courſe auf den meiſten Verkehrsgebieten etwas feſter. In der Nachbörſe war die Tendenz zwar auhaltend ziemlich ſeſt, das Geſchäft jedoch ungeſſein ſtill, Die Spekulgtion blieb zurückhaltend und wartet ab, wie ſich die Liquidation auch an den aus⸗ didenielte jeder Art, S Sammte, von E. und Relvets liefern in jedem Maaße divekt un Prin on Elten& Keussen, Seidenwaarenfabrik, Grefeld, Man ſchreibe um Muſter Unter genauer Angabe des Gewünſchten. Liebhaber von praktiſchem Schuhwerk, mit breiten, kuß; den und ſpitzen Fagonen mit breiten, niederen, mittleren und hohen Abſätzen finden die größte Auswahl, auch in ganz billigen Artikeln, nur bei Georg Hartmaun⸗ Schuhgeſchäft E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Ecke(Tleevbon 443). 66989 Versehen Sie sich mit Zweibrücker Looſen, eche es zu spät ist. Ziehnng bereits am 10. Dezember unwiderruflich. Lodſe bei allen Loosverkaufſtellen zu haben, 76014 Pferdedecken am Stück empfiehlt J. Groß Nachfolger(Jnh. 3. 2 r0 achfolger JJ.. Adee R in allen Qualitäten etter!“ 7800t * — Mannheim, 26 November. Bekanntmachung. Die Eutſchädigung der Beſitzer von auf poli⸗ zeiliche Anordnung ge⸗ tödteten Thieren betr. (324) Nr. 465111. Die Ge⸗ meinderäthe und Stabhalter⸗ ämter des Bezirks werden mit Bezug auf die Verfügung vom heutigen No. 463061.„die Vieh⸗ zählung betr.“ beauftragt, die nach§s 1 u. 2 der Verord⸗ nung obigen Betreffs vom 3. Okt. 1894 Geſ. und.⸗O.⸗ Bl. No. 42, S. 389 vorge⸗ ſchriebene öffentliche Auflage der Zählungsliſten bezw. nach Umlauf der Auflagefriſt zu vollziehende Aufſtellung des Hebregiſters ordnungs⸗ und vorſchriftsgemäß zu bewirken und letzteres mit den nöthigen Beurkundungen verſehen bis 15. Dezember dſs. Is. anher vorzulegen. 78000 Mannheim, 22. Nov. 1895. Großh. Irhr. Ritdt. Hrkanntmachung Die Viehzählung pro 1895 betr. Nr. 463061. An die Gemeinde⸗ läthe und Stabhalterämter des Bezirks: 77999 Gemüß Artikel 2 der Verord⸗ nung Gr. Handelsminiſterinms vom 16. Dezember 1865 ſoll all⸗ jährlich auf den 3. Dezember eine Viehzählung vorgenommen wer⸗ den und iſt demgemäß eine ſolche auf 7799 Dienſtag, 3. Dezbr. d. J. feſtgeſetzt. Unter Mittheilung des vom ſtgtiſtiſchen Bureau üns übermit⸗ telten Zählungsbogen(in duplo) erſuchen wir, dafür Sorge zu tragen, daß die Zählung unbe⸗ dingt an genanntem Tage vor⸗ genommen wird und daß die da⸗ mit betrauten Perſonen größter Pünktlichkeit ſich befleißigen. Das Concept der Zählung wolle bei den dortigen Akten be⸗ halten, die Reinſchrift aber ſpä⸗ teſtens bis 15, Dezember d. I uns vorgelegt werden. 5 Wir bemerken, daß wir auf Beſchluß des Gemeinderaths den mit Bornahme des Geſchäfts be⸗ trautenPerſonen eine entſprechende Gebühr auf die Gemeindekgſſe anweiſen werden. Mannheim, 22. Novbr. 1895. Gr. Bezirksamt. Frhr, Rüdt. Gr. Sad. Staatseiſenbahnen. Am 25, d. Mts. wird das pon der Großh. Bad. Staatseiſen⸗ bahnverwaltung am neuen Rhein⸗ hafen hierſelbſt erbaute Lagerhaus in Betrieb genommen Die unterzeichnete Lagerhaus⸗ Verwaltung übernimmt von dieſem Tage an, Namens der Gr. Bad. Staatseiſenbahnen, die Einlager⸗ ung und den Umſchlag von Gekreide, Hülſenfrüchten, Malz, Mehl und anderen Mühlen⸗ fabrikaten, ſowie von Oelſaaten Außerdem werden von einem noch bekannt zu gebenden ſpäteren Zeilpunkte ab, auch ſolche Güter übernommen werden, die ſich zur Einlagerung in Kellerräumen eignen Das Lagerhaus hat für Getreide die Eigenſchaft eines gemiſchten Privattranſitlagers ohne zollamt⸗ lichen Mitverſchluß. Auf Verlangen werden Lager⸗ ſcheine(Warrants) im Sinne der Artikel 302 und 305 des Allg. Deutſchen Handelsgeſetzbuches von uns ausgeſtellt. Betriebsordnung, Tarif, ſowie Formulare zur An⸗ u Abmeldung, werden von uns unentgeldlich ab⸗ gegeben. Auch ſind wir zur Er⸗ theilung von weiterer Auskunft jederzeit gern bereit. 780³⁸ Männheim, 28. Nov. 1895. Lagerhgus⸗Perwaltung der Gr. Bd. Stgatseiſenbahnen Mannheim. Spehr. Verſteigerung. Im Auftrag verſteigere ich in dem Hauſe K 1, No. 13,3. Stock, öffenklich gegen baare Zahlung. Freitag, 20. November 1895, Nachmittags 2 Uhr .Betten mit Roßhgar⸗ u. See⸗ grasmatratzen, 1 Silberſchrank mit Splegelaufſatz, ſchön verzſert, 1 Ausziehtiſch, i vergold. Tiſch chen int Marmorplatte, 2 Kleider⸗ ſchränke, 2 Commode, 1 Sopha perſchiedens Stühle, 1 runder Tiſch, 1 Conſol mit weißer Mar⸗ Morplatte, 1 Nachtiſch mit Mar⸗ mioxplaite und mehrere andere Tiſche, Blumentiſche, 1 Leibfau⸗ teuille, 1 Waſchtiſch, 1 Caſette, 1 Stehſchreibpult, Teppich, Oelge⸗ mülde, Spiegel, Kleider ꝛc Küchenſchrank, verſchiedenes Ge⸗ ſchirr und Haushaltungs⸗Gegen⸗ ſtände, Kleider zc. 78036 Mannheim, 25. November 1895 Franz Becker, Wgiſenrichte: Jung⸗Herſteigerung Dounerſtag, 28. Nop, 1893, Pormiitags 11 Uhr erſteigern wir auf unſeremBureau dt. Bauhof das Strohdünger⸗ niß von 88 Pferden vom 85 aen de 1 inel. 5 Jan. 1896 in Wochenabtheilungen Stäpt, Abfuhranſtalt e Die Verwaltung Stkanntmachung. Die Volkszählung am 2. Dezbr. 1895 betr. Diejenigen Herren, welche in dankenswerther Weiſe das Ehrenamt als Zähler bei der bevorſtehenden Volkszühlung übernommen haben, werden zu einer Beſprechung der Zähl⸗ papiere und zu der vorſchrifts⸗ mäßigen Verpflichtung auf Mittwoch, 27. November, Abends 8 Uhr in den großzen Saal des Rath⸗ hauſes 2, Stock geziemend ein⸗ geladen. 8 78068 Die Zählungskommiſſion. Bräunig. Iwangs⸗Nerſteigerung. Mittwoch, 27. Novbr. d.., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q 4 5 hier: 78062 2 Chiffonier, 1 runden Tiſch mit Decke, 2 Kanapee, 1 Wanduhr, 1 Blumentiſch mit Aquaxium ein Spiegel, 1 Papagei mit Käſig, 1 Waſchtiſch, 1 Fauteuil 1 Tiſch mit Decke u. Schoner, 1 Kommode, 1 Kanapee, 5 Bilder, 1 Glasſchrank, 2 Nachttiſche mitMarmorplatten,! Waſchtiſch mit Marmorplatte und Spiegel, 1 Nähmaſchine, 1 Nacht⸗ ſtuhl, 1 Spiegel, 1 Standuhr, ein Bild, 1 Tiſch, 1 Ballen Kaffee, 1 Waſchkommode mit Marmorplatte, Kleiderkaſten, 1 Oelgemäl de, 1 Glasſchrank u. 2 Grabſteine gegen baare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern. annheim, 25. November 1895, Freimüller, Gerichtsvollzieher D 5, 4. Zwangs⸗Verſteigerung. Am Mittwoch, den 27. d. Mts, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5: 2 Vertikow, 3 Kommode, ein großer zweith, Schrank,! Waaren⸗ ſchrank, 1 Spiegel in Goldrahmen, Oelgemälde, 7 Bildertafeln,! Real, 2 Theken, 6 Faß Fett,! 1Hobelbank, 11 Kiſtchen Cigarren, 1 Parthie Wein⸗ u. Biergläſer,! Humpen, zwei Käſeglocken, ſechs Schoppengläſer, 39 Bierplättchen, 53 verſchiedene TellervonPorzellan, 7 Suppenſchüſſeln, 1 Tortenplatte, 1. Zeitungshalter und noch ver⸗ ſchiedene andere Gegenſtände gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 25. Nopember 1895. Schuhmacher, 78070 Gerichtsvollzieher, B 4, 7. Heſſentliche Verſteigerung. Donnerſtag, W. Nov. 1895, Nachmittag 2 Uhr werde ich im Pfandlokale%½ 5 im Auftrage des Konkursver⸗ walters aus der Konkursmaſſe des G. Pfiſterer& Co, 78065 1 Badewanne, 1 einth. Schrank, 2 Rollen Packpapier, 1 Schreib⸗ pult, 1 Schränkchen mit Auſſatz, 1 Partie Kofferleder. 1 Lederſchürze, 17 Kofferſäcke, 3 Pack Abfallleder, 5 halbe Häute Riemenleder, 4 Reſten Riemenleder, 4 Kofferüber⸗ züge, 1 Partie Rofferbeſchläge u. Schlöſſer, 8 Packete Koffernägel, 4 Pack Gurten, verſchiedene Nägel, Nietchen, Kofferhalter, Hacken, Schilder, eixeg 65 Meter Kofſer⸗ drillich, 69 Meter Kofferüberzug⸗ ſtoff, 10 Meter Segeltuüch, 10 Met. grau Leinen, 48 Meter Koffer⸗ fütter, 11 Schaffelle, 1 Partie Ab⸗ fälle, 6 Hängelampen. 1 Firma⸗ ſchild u. noch Verſchiedenes gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. ee 25. Nov. 1895. törk, Gerichtsvollzieher, G 1, 12. Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerſtag, denſ28 November, Nächm. 2 Uhr werde ich im Plandlokale 04 No. 5 10 Stück Haudkoffer, 7 St, neue, große Reiſekoffer im Aen pe Baar⸗ zahlung öffentlich verſteigern. Die Verſteigerung findet be⸗ ſtimmt ſtatt. 78066 Manngeſm November 1895. t 1E. Gerichtsvollzieher, O 1, 12. Fahrnißverſteigerung. Mittwoch, 27. Nov. d. Is., Nachmittags 2 Uhr verſteigere ich im Auftrag Lit. F 3. 12. St,, Folgendes: als Bilder, Spiegel, Teppiche (darünter ein großer Brüſſeler,) drei paar Rippsvorhänge, ver⸗ ſchiedene Gaslüſtre,(darunter ein Suspenſion) Gasärme, 1 Converſationslexicon, Bett⸗ laden mit und ohne Roſt, Roßhaar u. Seegrasmatrazen, Feberbettung, Waſchtiſche und Nachttiſche mit und ohne Mar⸗ morplatten, Kommode, 1 Cana⸗ pee mitsSeſ ſel(Kameeltaſchen), 1 Spiegelſchrank, 1 Chiffonier, 1 Sekretär, 1 Schreibtiſch,! Leibſtuhl, 1 Ruhebett, 1 Pe⸗ luchekanapee, 2 runde und ovale ſeleb⸗ Stühle und ſonſt Ver⸗ ſchiedenes 78009 Ferner verſchiedene Oefen, Ofenſchirme, 1 Servietten⸗ preſſe und eine Nähmaſchine, Danuiel Aberle. NB. Die Zegenſtände können Dienſtag von in Mfittwoch 21 von—4 Ühr beſichtigt werden. Seneral-Anzeiger. 5. Seite. igungsblatt. Amfs⸗ und Kreis⸗Verkünd Mittwoch, 27. November d. Is., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 dahier: 78063 2 Kanapee, 2 Kommoden, 2 Chiffonier, 1 Waſchkommode mit Marmorplatte, 1 Nacht⸗ tiſch, 4 Stühle, 2 Spiegel, 3 Bilder, 1 Schreibpult, 1 Re⸗ volver, 10 Bände Brokhaus⸗ Converſations⸗Lexicon, 2Tiſche, 4 Grabſteine, 1 Kaſſenſchrank, 1 Viktoriawagen und ſonſt Verſchiedenes imVollſtreckungs⸗ wege gegen Baarzahlung öffent⸗ lich verſteigern. Mannheim, 26. Nov. 1895. Ebner, Gerichtsvollzieher. Heffentliche Nerſleigerung. Donnerſtag, 28. Nopbr. 1895, Vormittags 11 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 in Bezug auf Art. 343 H..B. 6 Fäſſer garautirt reines Schmalz gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. 78067 Mannheim, 25. Nov. 1895. O1. 12. Störk, Gerichtsvollzieher, Musikverein. Dienſtag Nachmittag 3 Uhr Probe 8011 für Soprau und Alt in der Aulg des Gymnaſiums. Süngerbund. Heute Dienſtag Abend ½9 Uhr 78045 Verein Mannheim. Dienſtag, 26. November et., Abends 8½ Uhr im Saalbau⸗Saale: Vortrag des Herrn Conſul Eruſt von Heſſe⸗Wartegg aus Luzern über: „Korea und die Folgen des chineſiſch⸗japauiſchen Krieges.“ FürNichtmitglieder ſind Abonne⸗ mentskarten à Mk.[2 für ſämmz⸗ liche. Vorträge, Tageskarten à Mk..50 in unſerem Bureau, in der Hof⸗Muſikglienhandlung K. Ferd. Heckel, in der Muſikalien⸗ handlung von Tl. Sohler und im Zeitungskiosk hier, ſowie in der Baumgartuer'ſchen Buch⸗ handlung in Ludwigshafen zu haben, Die Karten ſind beim Eintritt in den Saal borzuzeigen.(Die Tageskarten abzugeben!. Die Saalthüren werden punkt SLuhr geſchloſſen. Ohne Kaͤrte hai Niemand Zutritt, Kinder ſind vom Beſuche der Vorleſungen ausgeſchloſſen. 77694 Der Vorstand. Ner. Mannheim. Wir machen unſere verehrkichen Mitgli darauf aufmerkſam. daß ank h des Vortrags des Herrn Conſul Ernſt von Heſſe⸗ Wartegg, Luzern eine Ausſtellung von Photographien(Bilder aus Oſtaſtien) bom 26 November Mittags 12 Uhr bis 27. ds. Abends 9 Uhr in unſerem Vexeinslokale G 4, 11, 8. Stock ſtattfindet. Zum Beſuch dieſer Ausſtellung berechtigen die Mitgliedskacten pro IV. Quartal ſowie die aus⸗ gegebenen Damen⸗Vorleſungs⸗ karten. Nichtmitgliedern iſt die Beſichtigung gegen ein Eintritts⸗ deld von 50 Pfennig geſtattet. 77877 Der Vorſtand. 4 Marie Ficks Franz Lorenz Verlohte. Mannhelm, Nov. 1895. 78076 * ſl. Leyher d 00. Möbelfabrik Mann heim. ee 62338 Iwangs⸗Derfleigerung. Friſche Hummer, hol⸗ ſündiſche Auſtern, ruſſ. Capiar, Straßburger Gangleberpaſteten; Cablian, Curbot, Seezungen, Zander, chellfiſche ete. 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Der Auſſichtsrath der Mannheimer Actienbrauerei. Der Vorſitzende: Emil Kahn. Rheinische Creditbank in Mannheim. Voligezahltes Actienkapital 15 Millionen Mark. Gesetzlicher Reservefond 2 Millionen Mark. Wir kaufen und verkaufen Effekten aller Art, besorgen die Einziehung sämmtlicher Cou- pons und nehmen Werthpapiere in Ver- währung(bezw. in Kassenschrank-Anlage, Safe) und Verwaltung. 63644 Algemeine Nerſorgungs⸗Auftalt Errichtet Karlsruhe. Erweitert 1835. 1864. Lebensverſichetung. 100 Mitlionen Mark Vermögen. 83,574 Verſicherungen über 341 Millionen Mark Kapital.— Reine Gegenſeitigkeit; ganzer Ueberſchuß den Verſicherten.— linaufechtbarkeit und Unver⸗ fallbarkeit der Verſicherungen.— Freie Kriegs⸗ verſicherung für Wehrpflichtige.— Mitverſich⸗ erunglauf Prämienfreiheit im Invaliditätsfalle. Dienſtkautionen an Beamte. Verträge mit vielen Behörden und Vereinen. Vertreter in Maunheim: Müller⸗Engelhardt, Louis Jeſelſohn, Franz Mallebrein, Louis Bger. Ladenburg: Michael Blaeß. 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Bürgermeiſterei: Rapp. Meldungen zum letzten Mannheimer Curſus bis Mittwoch. Sprachheil-Institut Walther, Mannheim, D 7, 19, Part. Seite. — Samſtag, den 30. November 1895, Abends 8 Uhr Abend⸗Unterhaltung wozu die verehrlichen Mitglieder nebſt einführbaren Familien⸗ angehörigen freundlichſt einladet Der Vorſtand. PS. Die Tiſchkarten zur Theilnahme am Abendeſſen können beim Hausmeiſter bis Samſtag Nachmittag 1 Uhr entgegen⸗ genommen werden. 78046 Ser Club. Samſtag, den 14. Dezember, Abends 8 Uhr findet im kleinen Saale des Saalbaues, anläßlich der 25. Wiederkehr des Gefechtstages von Nuits (18. Dezember 1870), eine Erinnerungsfeier zu Ehren unſerer im Feldzug 1870/71 activ geweſenen Veteranen ſtatt. Wir laden dazu unſere verehrl. Mitglieder nebſt werth. Frauen ergebenſt ein und werden weitere Mittheilungen bezügl. Programms 2c. durch Rundſchreiben folgen laſſen. 78040 Der Vorſtand. Säüngerbund. Samſtag, den 30. November 1895, Anfang Abends ½8 Uhr Muſikaliſche Aufführung im Conzertſaale des Großh. Hofteaters. Der Vorſtand. 18044 Mannbheim. Samſtag, 7. Dezember 1895, Adends 8 im großen Saale des Saalbaues Abend⸗Unterhaltung. Uhr Näheres durch Rundſchreiben. 78055⁵ Der Vorſtand. Nadfahrer-Steuer. Sämmtliche 1 0 e Radfahrer werden auf Wittwoch, den 2. November 1895, Abends 8¼ Uhr in den Bellevuekeller zu einer Bespreehung bezüglich der neuen Verordnung, freundlichſt eingeladen Der Vorſtaud des Vereins für Radwettfahren in Manuheim. 78078 Stolze'ſche Stenographie! Vielfachen Wünſchen entſprechend, eröffnen wir Anfang Dezember „IJ. wieder 5 770⁰2 Neue Lehrgänge in der Stolze'ſchen Stenographie für ältere and jüngere Herren. Honorar einſchließlich Lehrmittel M. 10. Zwecks gründlicher Ausbildung nur Kurſe mit geringer Tgeil⸗ Jei en Sämmtliche Kurſe werden durch Preisſchreiben geſchloſſen. Privat⸗Unterricht nach Vereinbarung. 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