— Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte emmetrggen unter Ne. 2602. Abonnemeut: 60 Pfg. mouatlich. Bringerlohn 10 Pfg, monatlich durch die Poſt bez. incl Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. E 8, 2 der Stadt Maunheim und Umgebung. (105. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Seleſenſtt und nverhreitetle Zeitung in Mannheim und Amgebung. eimer Jo (Mannheimer Volksblatt.) E 6, 2 Berantwortlich: für den polit. und allg. Theil: Chef⸗Redakteur Herm. Meyer. für den lok. und vrov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt), (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Nannheim. Nr. 335. Erſtes Blatt. Die vierten„Halbbataillone“. Die„Nat.⸗Zig.“ ſchreibt über die vierten ſoge⸗ nannten„Halbbataillone“:„Wie wir erfahren, heben die Berichte der kommandirenden Generale hervor, daß die Einzelausbildung der Mannſchaften, ſo in der Exercier⸗ und Schießfertigkeit, ſehr gut ſei, weil dem einzelnen Manne in Anbetracht des außerordentlich günſtigen Zahlenverhältniſſes zwiſchen Schüler und Lehr⸗ kräften eine beſonders große Aufmerkſamkeit gewidmet werden könne, daß aber in der Folge, ſchon von dem Compagniedienſt aufwärts, eine ausreichende militäriſche Ausbildung nicht mehr ſtattfinde. Alle Jahre treten nun Tauſende von Mannſchaften in den Beurlaubtenſtand über, denen eine minderwerthige militäriſche Bildung zu Theil geworden ſei. Von den erwähnten Stellen wird befürwortet, möglichſt bald dieſe Organiſation abzu⸗ ändern, damit die Zahl militäriſch minder geſchulter Leute nicht zu ſtark anwächſt. Insbeſondere wird noch darauf Nackhdruck gelegt, daß das militäriſche Ineinander⸗ leben zwiſchen Mannſchaft und Vorgeſetzten im Gegen⸗ ſatz zu den Vollbataillonen bei den verten Bataillonen faſt ausgeſchloſſen ſei. Wenn dieſe Geſichtspunkte vor Ablauf des Quinquennats eine Aenderung räthlich machen ſollten, ſo würde ſich eine ſolche Aenderung indeß nur vollziehen innerhalb der jetzigen Friedenspräſens⸗ ſtärke, der grundſätzlichen Aufrechterhaltung der 2jährigen Dienſtzeit und im Weſentlichen unter Innebaltung der im Etat ausgeworfenen Mittel. Wenn nach dieſen Ge⸗ ſichtspunkten verfahren wird, ſo würde es ſich allerdings um keine politiſch in Betracht kommende, ſondern lediglich um militäriſch techniſche Maßregeln handeln. Wie ſich die Löſung im Einzelnen geſtalten wird, ob man durch Herüberziehung von Mannſchaften aus den anderen drei Bataillonen die Halbbataillone vervollſtändigt, oder ob män eine Compagnie aus den beiden des Halbbataillons daraus bildet, oder welche Maßnahmen ſonſt immer ge⸗ troffen werden ſogen— ein endgültiger Beſchluß duͤrfte über dieſe Möglezkeiten kaum gefaßt ſein und auch nicht gefaßt werden, ohne daß die maßgebenden Stellen, in erſter Linie die commandirenden Generale, nochmals um ihre Anſicht befragt werden. Möglicherweiſe wird darüber eine Beſprechung gelegentlich der Anweſenheit der Generale zur Neujahrsgratulation ſtattfinden.“ Tabakbau im deutſchen Zollgebiet. Im Jahre 1894 hatten 152 260 Pflanzer eine Ge⸗ ſammtfläche von 17575 Hektar mit Tabak angepflanzt, wogegen im Vorjahre von nur 141 728 Pflanzern eine Fläche von nur 15198 Hektar bebaut worden war. Auch die Ernte war im Ganzen beſſer ausgefallen als 1893, da 38 335 t Tabak(in dachreifem trockenem Zu⸗ ſtande) oder auf 1 Hektar 2111 kg im Jahr 1893. An Preiſen wurden erzielt durchſchnittlich 84,19 Mark für 100 kg dachreifer Blätter gegen 82,32 Mark(den Betrag der Steuer eingerechnet.) Im Jahre 1895 bat der Anbau von Tabak weitere beträchtliche Fortſchritte gemacht, nach den vorläufigen Zahlen haben 157019 Pflanzer eine Fläche von 21 164 Hektar mit Tabak be⸗ baut(gegen 1894 eine Zunahme der Anbaufläche von etwa 20 pCt.). Von den Ländern und Bezirken, die beim Tabakbau in Deutſchland bauptſächlich in Betracht kommen, weiſt Baden eine Anbaufläche von 8415 Hektar auf, Bayern 3651 Hektar, die Provinz Brandenburg 2467 Hektar, Elſaß⸗Lorhringen 1707 Hektar, die Provinz Pommern 1274 Hektar, das Großherzogthum Heſſen 675 Hektar, die Provinz Haunnover 564 Hektar und Weſt⸗ preußen 540 Hektar. Das preußiſche Landes⸗Oekonomie⸗ Kollegium nahm bezüglich der Zuckerſteuer die nachfolgenden Be⸗ ſchlüſſe an: Der Zuckerrübenbau iſt für die deutſche Landwirth⸗ ſchaft um ſeines Eſtrages willen und als Sckule des intenſiven Ackerbaues unentbehrlich. Es muß daher alles vermieden werden, was den Nübenbau zu gefährden oder die Zuckerfabrikation von der Land wirthſchaft loszulöſen geeignet iſt. Ein Fortfallen der Exportprämien würde den Ruin der deutſchen Zuckerfabrikation und damit des Nübenbaues herbeiführen, wenn die konkurrirenden Staaten fortfahren, ſolche Prämien zu gewähren, während die deurſche Zuckerinduſtrie entwickelt genug iſt, 3 Samſtag, 7 Dezember 1895. um bei einer allgemeinen Abſchaffung der Exportprämien ihre Stellung auf dem Weltmarkt ſelbſtſtändig behaupten zu koͤnnen. Das Geſetz von 1891 beruhte auf der An⸗ nahme, daß die anderen Staaten dem Beiſpiele Deutſch⸗ lands in der Abſchaffung der Prämien folgen würden. Das Landesökonomie⸗Kollegium hat gegen die Verfolgung dieſes Zieles keine Einwendungen zu erheben, glaubt aber, daß dies Ziel ſchneller erreicht werden wird, wenn die konkurrirenden Stagten ſehen, daß Deutſchland entſchloſſen iſt, ſeine Zuckerinduſtrie auch mit großen Opfern ſo lange zu ſchützen, wie noch Exportprämien irgendwo gezahlt werden. Das Landes⸗Ockonomie⸗Kollegium kann daher den Grund⸗ ſätzen des in der Vorbereitung begriffenen Geſetzes ſo⸗ weit vollſtändig zuſtimmen, wie daſſelbe ein Fortbeſtehen erhöhter Exportprämien für ſolange vorſieht, wie die konkurrirenden Staaten ſoſche Prämien zahlen. Auch will das Landes⸗Oekonomie⸗Kollegium dagegen keinen Widerſpruch erheben, daß dieſe erhöhten Prämien durch eine Auflage auf die Fabrikation und den Konſum an Zucker aufgebracht werden ſollen. Schließlich ſtimmt das Landes⸗Oekonomie⸗Kollgium auch dem Grundſatz zu, daß bei Erhöhung der Exporiprämien durch ein Syſtem der Erſchwerung der Ausdehnung der beſtehenden und der Anlage neuer Zuckerfabriken(Kontingentirung) einer Ueberproduktion an Zucker entgegengearbeitet werden muß. Das Kontingent der einzelnen Fabriken iſt unter Berück⸗ ſichtigung der Leiſtungsfähigkeit noch der Zuckermenge zu ermitteln, welche von der Fabrik während eines der letzten 5 Betriebsjahre einſchließlich des diesjährigen in maximo aus inländiſchen Rohſtoffen hergeſtellt iſt. ——— Die Reichstagsſtichwahl in Herford bildet in dieſen Tagen den Hauptunterhaltungsſtoff der Tagesblätter. Im narionalliberalen Lager kann man mit Recht hocherfreut darüber ſein, daß die konſervative Hochburg in jenem Kreiſe endlich niedergeriſſen iſt. Anders ſehen natürlich die Konſervativen die Sache an. Sie ſuchen nach Gründen für den großen Stimmen⸗ zuwachs der Nationalliberalen und ſagen: Die Sozial⸗ demofratie hat Euch geholfen. Nun hat Herr Quentin einen Stimmenzuwachs erhalten, aber einen ſo außer⸗ ordentlichen und erſtaunlichen, wie er nur durch einen verhältnißmäßig ungeheuren Gewinn bürgerlicher, und zwar überwiegend konſervativer Stimmen eniſtehen konnte. nentin zählte im erſten Wahlgang 3907 Stimmen, in der Stichwahl 8955, während der unterlegene konſer; valive Kandidat Dr. Weihe von 6553 Stimmen im erſten Wahlgang in der engern Wahl auf 8686 Stimmen geſtiegen iſt. Der Zugang für Quentin beirägt demnach 5048, das ſind 3464 Stimmen mehr als in der erſten Wahl für die Sozialdemokratie, die ihren letzten Mann und dazu eine beträchtliche Anzahl von Mitläufern auf⸗ geboten hatte, abhgegeben worden waren. Da der Ge⸗ wählle von den Natiovalliberalen und Freiſinnigen gemein⸗ ſam aufgeſtellt war, für ihm im erſten Wablgang 600 Stimmen mehr erzielt wurden, als im Jahre 1893, und die Freiſinnigen im letztgenannten Jahre nur 1358 aufgebracht hatten, ſo bleiben rund 2500 bürgerliche Stimmen — 500 mehr, als der konſervative Stichwahlzuwachs beträgt— für Quentin übrig, ein Plus, das, wenn nicht ausſchließlich, ſo doch zum allergrößten Theil dem Uebertritt konſervativer Wähler auf die andere Seite zu⸗ geſchrieben werden muß. Dieſes Mehr drückt aber den konſervativen Verluſt keineswegs voll aus, da der unter den üblichen gehäſſigen Ausfällen gegen die National⸗ liberalen ausgegebenen ſozioldemokratiſchen Wahlenthal⸗ tungsparole von den„Genoſſen“ jedenfalls vorwiegend Folge geleiſtet worden iſt. Ein ſolches Ergebniß in einem Wahlkreis, der ſeit der Begründung des norddeutſchen Bundes in den Händen der Konſervativen geweſen iſt, muß um ſo mehr überraſchen, als ihr unterlegener Kandidat, Amtsgerichtsralh Dr. Weihe, ſich der allgemeinen Hoch⸗ achtung und Beliebtheit erfreut. Dle plötzliche Abkehr von Tauſenden von Wählern findet in der Abneigung gegen die einſeitige Vertretung von Standes- und territo⸗ riglen Intereſſen, zu deren Organ die konſervative Partei von ihrer jetzigen Führung gemacht worden iſt, nur zum Theil ihre Erklärung. Ausſchlaggebend iſt jedenfalls die Tbatſache geweſen, daß der Wahlkreis Herford⸗Halle zu⸗ letzt ſein Mandat dem Freiherrn v. Hammerſtein an⸗ vertraut hatte. Ihm einen Nachfolger innerhalb der konſervativen Fraktion zu geben, hahen ſich ungeachtet der lautern Perſönlichkeit des Vorgeſchlagenen viele konſer⸗ vative Wähler nicht zu entſchließen vermocht. (AGelephou⸗Ar. 218.) Der deutſche Handel in China. Das Aufblühen des deutſchen Handels in China hängt mit der Gründung des deutſchen Reiches zuſammen. Schritt für Schritt haben unſere Kaufleute in die von Engländern und früher auch Amerikanern eingenommenen Stellungen eindringen und in harter Arbeit ſich den Ge⸗ ſchäftsantheil ſichern müſſen, über den ſie jetzt verfügen. Grade die letzten zehn Jahre haben einen großen Auf⸗ ſchwung aufzuweiſen. In manchen Geſchäftszweigen ſind unſere Landsleute die alleinigen Vertreter, ſo iſt z. B. das Waffen⸗ und ſogenannte Regierungsgeſchäft faſt aus⸗ ſchließlich deutſch; ſelbſt an ſolchen Artikeln, wie Seide, die früher ausſchließlich in Händen großer engliſcher Häuſer lagen, haben deutſche Kaufleute mit Erfolg ſich zu betheiligen gewußt. Jetzt endlich ſind wir dahin ge⸗ langt, daß, dank einer weitſchauenden und ſtarken Regie⸗ rungspolitik, wir auch inſofern anderen Nationen gleich⸗ geſtellt worden ſind, als uns an den bedeutendſten Han⸗ delsplätzen unſere eigenen Niederlaſſungen von der chineſiſchen Regierung eingeräumt worden ſind. Bei dem billigen Menſchenmaterial und dem Drang Chinas, ſeine eigenen Schätze zu erſchließen und auszubeuten, iſt das Aufblühen fabrikmäßiger Unternehmungen nur eine Frage der Zeit; ſo ſehr unſerer heimiſchen Jaduſtrie unter Um⸗ ſtänden im Laufe der Zeit damit geſchadet werden wird, ſo läßt ſich die Thatſache doch nicht verhehlen, daß die nächſten Jahre einen großen Umſchwung grade in der Richtung hervorrufen werden. Jetzt handelt es ſich darum, für deutſche Fabrikanten die Lieferungen von Maſchinen u. ſ.., ſoweit dies möglich iſt, zu ſichern und in ſelbſt⸗ ſtändigen Anlagen auf den neu erworbenen Niederlaſſungs⸗ gebieten deutſchen Unternehmungsgeiſt zu bethätigen. Bei den beſonderen Bedingungen, die jetzt durch die Nieber⸗ laſſungen zur Errichtung von Waarenhäuſern im größern Stile, Werften, Fabriken u. ſ. w. ſich bieten, drängt ſich die Frage wohl auf, ob es nicht an der Zeit iſt, daß deutſches Capital ſich mehr vom engliſchen frei macht, und an eigene Anlagen, ſeien es Docks, ſeien es Fabriken oder Schiffs⸗ Geſellſchaften, die alle noch weiterer Ausdehnung fähig ſind, heranwagt. Auf dem Pangtſe fährt jetzt kein einziger deutſcher Flußdampfer; dabei ſind unzählige Lortſchas auf dem Fluſſe thätig, ein Zeichen dafür, daß die Dampfergelegen⸗ heit noch lange nicht genügend ausgebeutet wird. Mit ſchlechten oder dürftig ausgerüſteten Fahrzeugen iſt aller⸗ dings nichts auszurichten, es wird in erſter Linie darauf ankommen, daß deutſche Dampfer, welchen früher die den engliſchen durch die engliſche Niederlaſſung zu Hankau gebotenen Erleichterungen fehlten, jetzt bei dem Beſtehen der deutſchen den Paſſagier- und Frachtdampfern anderer Nationen wenigſtens in keiner Weiſe nachſtehen. Auch an der Küſte iſt ſehr viel wieder gut zu machen. Die deutſche Flagge verſchwindet faſt vor der engliſchen und chineſiſchen. Wir haben nur eine feſte Linie an der Küſte, zwiſchen Shanghai und Canton, im übrigen ſind unſere Fahrzeuge darauf angewieſen, Charters zu ſuchen; und gerade hier ſind in den letzten Jahren die billiger fahren⸗ den norwegiſchen Schiffe hineingekommen, deren Zahl und Bedeutung von Jahr zu Jahr zunimmt. Seitdem in den letzten Jahren regelmäßige engliſche Linien auch nach den Plätzen errichtet ſind, die früher nur durch deutſche Schiffe angelaufen wurden, hat ſich der Paſſagierverkehr dieſen zum großen Theil beſſern und bequemeren Fahr⸗ zeugen zugewandt; für den gewöhnlichen Frachtverkehr reichen die billigeren und durchaus paſſenden norwegiſchen Fahrzeuge vollkommen aus. Die deutſche Schifffahrt wird an der chineſiſchen Küſte erſt dann wieder feſten Fuß faſſen und ſich neu beleben können, wenn das Suchen nach Charters in die zweite Reihe gerückt und dagegez regelmäßige Linien nach dem Vorbild der großen hier beſtehenden engliſchen Geſell ſchaften an der Küſte ſelbf mit hieſigem deulſchen Kapital eingerichtet werden. De Kampf müßte allerdings mit beſſern oder wenigſten gleich guten Schiffen aufgenommen werden, als ſie jetz hier an der Küſte beſtehen, dann aber kann der ſchließ liche Erfolg nicht zweifelhaft ſein. Wollen wir Deutſch unſerer Weltſtellung gemäß bei den in der nächſten Zu kunft bevorſtehenden politiſchen und wirthſchaftlichen Um wälzungen in China betheiligt ſein, ſo dürfen wir vo Allem nicht verſäumen, ebenſo wie Engländer, Franzoſes und Ruſſen uns auch einen feſten Stützpunkt hier it Oſtaſien zu ſchaffen.(Oſtaſ. Lloyd.) — Der Simplontunnel. Der zwiſchen Italien und der Schweiz abgeſchloſſen. Vertrag über die Erbauung und den Betrieb der Simplon maun⸗Rettigſtädt mit 101 Jahren an, dann folgen der 100⸗ der Kanone ſchildert Hauptmann Tanera in ſeinen Kriegs⸗ 2. Seite. bahn enthält folgen de Beſtimmunge n: Im Norden iſt eine Verbindungslinie von der Station Brigue bis zum Nord⸗ ende des Tunnels herzuſtellen; durch den Semplon wird ein großer Tunnel erbaut mit einer Verbindungslinie vom Südende des Tunnels bis zur Station Iſelle und von dieſer nach Suͤden bis zur Station Domodoſſola. Der eigentliche Verbindungspunkt zwiſchen dem ſchweizeriſchen und dem italieniſchen Eſſenbahnnetz befindet ſich im In⸗ nern des Tunnels, ungefähr 9100 Meter von ſeinem Nordende und 10,630 Meter von ſeinem Südende ent⸗ fernt. Die Erbauung und der Betrieb der Simplon⸗ bahn erfolgt durch die Jura-Simplon⸗Eiſenbahn⸗ Geſellſchaft. Die ganze Strecke von Brigue bis nach Domodoſſola ſoll ſpäteſtens in acht Jabren nach dem Austauſch der Ratificationen des Vertrages dem Betriebe übergeben werden. Der Bundesrath verpflichtet ſich, für den Simplontunnel die Suboention jener 4½ Millionen Francs zu erwirken, dit durch das Bundes⸗ geſetz vom 22. Auguſt 1878 zu Gunſten einer weſtlich vom Gotthard durch die Alpen führenden Eiſenbahn aus⸗ geſetzt worden waren. Die italieniſche Regierung hat die Verpflichtung, der Jurg⸗Simplongeſellſchaft von der Er⸗ öffnung der Simplonbahn ab während der ganzen Dauer der Conceſſion eine jährliche Subvention von 66,000 Lire zu gewähren. Außerdem ſoll die Geſellſchaft von Seiten der ſchweizeriſchen Cantone, Gemeinden und Cor⸗ porationen eine Subvention von 10½ Millionen Francs und Seitens der intereſſirten italieniſchen Propinzen, Gemeinden und Corporationen eine Subvention von 4 Millionen Lire erhalten. ——————5 2 Aus Stadt und Land. Maunheim, 7. Dezember 1895. Das Erbgroßherzogliche Paar iſt geſtern nach Frei⸗ 175 zurückgekehrt. Heute wird das Großh. Paar nach un⸗ gefähr zweimonatlichem Aufenthalt Baden⸗Baden verlaſſen und nach Karlsruhe zurückkehren. Eintritt Einjährig⸗Freiwilliger. Vom Generalkom⸗ mando des 14. Arnieecorps ſind als diejenigen Infanterie⸗ Truppentheile, bei welchen am J. April 1896 Einjährig⸗Frei⸗ willige eingeſtellt werden können, die nachſtehenden beſtimmt worden: 1. Im Bereiche der 28. Diviſton: Das 2. Bataillon 2. Badiſchen Grenadier⸗Regiments Kaiſer Wilheim 1. Nr. 110 in Heidelberg.— 2. Im Bereiche der 29. Diviſton: a. für die bei den Regimentern der 57. Infanterie⸗Brigade ſich Mel⸗ denden: das 5. Badiſche Infanterie⸗Regiment Nr. 113 in eie b. für die bei den Regimentern der 58. Infanterie⸗ Brigade ſich Meldenden: das 3. Bataillon 7. Badiſchen In⸗ fanterte⸗Regiments Nr. 142 in Mülhauſen. Bei der Verſicherungsanſtalt Baden ſind im Monat November 1895 176 Rentengeſuche(47 Alters⸗ und 129 In⸗ validenrentengeſuche) eingereicht und 153 Renten(38115) be⸗ willigt worden. Es wurden 35 Geſuche(10.25) abgelehnt, 111(42.-69) blieben unerledigt. Außerdem wurden im ſchieds⸗ gerichtlichen Verfahren 1 Alters⸗ und 4 Invalidenrenten zu⸗ erkannt. Bis Ende November ſind im Ganzen 9 982 Renten (6252 Alters⸗ und 4730 Inpalidenrenten) bewilligt bezw. zu⸗ erkannt worden. Davon kamen wieder in Wegfall 2 953 (1 455-1 498), ſo daß guß 1. Dezember 1895 7029 Renten⸗ empfänger vorhanden ſind(3 797 Alters⸗ und 3 232 Invaliden⸗ rentner). Verglichen mit dem 1. November 1895 hat ſich die Zahl der Renkenempfänger vermehrt um 68(11 Alters⸗ und 57 Invalidenrentner). Die Rentenempfänger beziehen Renten im Geſammtjahresbetrage von 880 966 M. 11 Pf.(mehr ſeit 1. November 1895 8 892 M. 56 Pf. Der Jahresbetrag für die im Monat November bewilligten 39 Altersrenten berechnet ſich auf 5231 M. 40 Pf. und für 129 Invalidenrenten auf 15015., ſomit Durchſchnitt für eine Altersrente 134 M. 14 Pf., für eine Invalidenrente 126 M. 18 Pf. Für ſämmt⸗ iche bis 1. Januar 1895 bewilligten Renten betrug der durch⸗ ſchnittliche Jahresbetrag einer Altersrente 129 M. 30 Pf., iner Invalidenrente 118 M. 90 Pf. Ueberwachung der Neubauten durch die Bau⸗ ontroleure. Dem Landtage 189394 war eine Bitte, die Ueberwachung von Neubauten durch die Baukontroleure be⸗ treffend, zugegangen, die von der Zweiten Kammer der Re⸗ gierung überwiefen wurde. Das Miniſterium des Innern —— General⸗Anzeiger. Mannbeim, 7. Dezember. hat hierauf erklärt, daß es alts organiſatoriſchen und finan⸗ ziellen Gründen vorerſt nicht thunlich erſcheine, mit der Bau⸗ kontrole im Beamtenverhältniß ſtehende Perſonen zu be⸗ trauen. Es ſpricht für die Beibehaltung der jetzigen Ein⸗ richtung auch die Erwägung, daß eine ſachgemäße Ausübung der Baukontrole Kenntniſſe und Erfahrungen voraus die nur in fortgeſetzter Thätigkeit im Baufache er⸗ 2 worben und befeſtigt werd können. Es erübrigt nur, im Wege der dienſtlichen Aufſicht darauf hinzuwirken, daß die beſtellten amtlichen Baufachverſtändigen in ihrer geſammten Thätigkeit die Rückſichten ſorgfältig wahren, welche ihnen die Belrauung einem öffentlichen Dienſte auferlegt. Die Großh. Bezirksämter ſind daher angewieſen worden, neuer⸗ dings den Baukontroleuren und deren Stellvertretern einzu⸗ ſchärfen, daß ſie bei allen Bauten, zu deren Begutachtung und Beaufſichtigung in amtlicher Giger ſchaft ſie beige⸗ zogen werden, ſich jeder Art von berufsmäßiger Betheiligung an der Bauausführung zu enthalten, und daß ſie ſich für jede Thätigkeit als amtliche Sachverſtändige abzulehnen haben, ſofern ſie bei der Vorbereitung der Bauunternehmungen, ins⸗ beſondere der Planfertigung in irgend einer Weiſe gewerbs⸗ mäßig mitgewirkt haben, oder zu den Planfertigern, Baulei⸗ tern, Baumeiſtern oder Lieferanten von Baumaterialien hin⸗ ſichtlich der betreffenden Bauten in einem Verhältniſſe ge⸗ ſchäftlicher Betheiligung ſtehen. Dabei haben die Großher⸗ zoglichen Bezirksämter die Baukontroleure und deren Stell⸗ vertreter ausdrü hinzuweiſen, daß ſie in dieſer Eigenſchaft als öffentliche Diener im Sinne des Art. 11 des badiſchen Einführungsgeſetzes zum.⸗St.⸗G.⸗B. anzuſehen ſind, und im Falle der Verletzung der ihnen in ihrer amt⸗ lichen Stellung obliegenden Pflichten die dort bezeichneten Disziplinarſtrafen gegen ſie angewendet werden können, wenn nicht etwa der Widerruf ihrer Ernennung erfolgen ſollte. Pateutliſte badiſcher Erfinder. Angemeldet von: Dr. Albert Paul Edinger, Freiburg: Verfahren zur Darſtellung von Metalldoppelſalzen der Rhodanate und Alkylrhodanate des Pyridins und Chinolins und ihrer Derivate.— Carl Kleyer, Emil Utz jr. und Julius Wormſer, Karlsruhe: Federnder, mit Gummi überzogener Metallreifen für Fahrräder und andere Fahrzeuge.— Grtheilt an: Deutſche Metallpatronenfabrik, Karlsruhe: Verfahren und Maſchine zum Füllen von Tuben mit dickflüſſiger Maſſe. Die Verlegung der Dienſtbotenzieler auf den 2. Januar, 1. April, 1. Juli, 1. Oktober, ſowie ferner, daß im Falle einer der ebengenannten Termine auf einen Sonn⸗ oder Feiertag fällt, der Ein⸗ oder Austritt erſt am darauffolgenden Werktag geſchehen ſoll, findet allſeits in den intereſſirten Kreiſen die wärmſte Unterſtützung. Es iſt aber, wie ſchon früher erwähnt, zu dieſer Durchführung eine möglichſt große Anzahl von zuſtimmenden Unterſchriften erforderlich. Auf viel⸗ ſeitiges Verlangen hat nun der geſchäftsführende Ausſchuß der Central⸗Anſtalt für Arbeitsnachweis Einzeichnungsliſten in Eirculation geſetzt, um Unterſchriften zu ſammeln. In Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Heidelberg, Lahr und andern Städten wurde die Sache mit Erfolg durchgeführt. Auf dem Bureau der Anſtalt für Arbeitsnachweis(8 1, 15) liegt eben⸗ falls eine Liſte zur Einzeichnung auf. Statiſtiſches aus der Stadt Manuheim von der 47 Woche vom 17. Nov. bis 23. Nov. 1895. An Todes⸗ urſachen für die 22 Todesfälle, die in unſerer Stadt vor⸗ kamen, verzeichnet das kaiſerliche Geſundheitsamt folgende Krankheiten: In— Falle Maſern und Rötheln, in— Falle Scharlach, in 5 Fällen Diphtherie und Croup, in— Falle Unterleibstyphus(gaſtr. Nervenfieber), in— Falle Kindbett⸗ ſieber(Puerperalſteber), in 4 Fällen Lungenſchwindſucht, in IFalle akute Erkrankung der Athmungsorgane, in 1 Falle akute Darmkrankheiten,(in— Falle Brechdurchfall, Kinder bis 1 Jahr—). In 12 Fällen ſonſtige verſchiedene Krankheiten. In— Falle gewaltſamer Tod. Wie kann man das Anlaufen der Schaufenſter 7* verhindern? Das nachſtehende Mittel ſoll ſich ſehr bewährt haben, um dem Gefrieren und Anlaufen der Schaufenſter vör⸗ zubeugen. 55 Gramm Glyeerin werden in einem Liter 63prozentigen Spiritus aufgelöſt, dem man, um einen ange⸗ nehmen Geruch zu erzielen, etwas Bernſteinöl zufügt. Sobald die Miſchung waſſerklar erſcheint, wird die innere Fläche des Schaufenſters mittels eines Fenſterleders oder eines Leinwand⸗ lappens abgerieben. Dadurch wird nicht nur das Gefrieren, ede auch das Beſehlagen und Schwitzen der Fenſter ver⸗ mieden. Der Ceutralverbaud der deutſchen Zuſchneider⸗ Vereine hat eine Petition an den Reichstag gerichtet, durch welche die Beſeitigung eines ſchwer empfundenen Mißſtandes erreicht werden ſoll. Bekanntlich ſind die Beſtimmungen, die in der Gewerbeordnung und in den Verſicherungsgeſetzen für die Arbeiter und für die Betriebsbeamten getroffen ſind, in manchen Richtungen ſehr verſchieden. Nun fehlt in dieſen eee rrerrceus eenrenes, —— Teuilleton. — Vier Veterauen aus den Freiheitskriegen ſind noch am Leben. Der Aelteſte iſt Lieutenank v. Baehr⸗Ragnit, 109 Jahre alt; ihm ſchließt ſich Tiſchlermeiſter J. Chr. Kauff⸗ jährige Rentner Auguſt Schmidt⸗Wolgaſt und Büdner Gott⸗ lieb Nölte⸗Holland, 99 Jahre alt. Sie leben ſämmtlich in auskömmlichen Verhältniſſen und erfreuen ſich verhältnißmäßig ter geiſtiger und körperlicher Friſche. Wenn nun auch dieſe Zeugen einer großen Vergangenheit keiner materiellen Bei⸗ lie bedürfen, ſo ſind doch noch 150 Veteranenwittwen heim⸗ 1 angener Freiheitskämpfer vollſtändig auf die Mildthätig⸗ 1l ihrer Mitmenſchen angewieſen. Wer im Jubiläumsjahre der Siege von 1870/½1 dankbar auch der Kämpfer von 1818/15 gedenkt, durch deren Thaten die Siege, welche zur Gründung des Reiches führten, gleichſam vorbereitet wurden, der beachte den zu Herzen gehenden Aufruf des„Weihnachtskomites zur Unterſtützung der Veteranenwittwen von 1818/15“ und gebe nach Kräften. Alle Sendungen ſind zu richten an Dr. phil. Hans Nalge zu Tempelhof⸗Berlin. — Eln hiſtoriſches Geſchütz hat die bayeriſche Ar⸗ tillerie aufzuweiſen. Daſſelbe ſiel vor 25 Jahren in die Hände des Feindes, wurde aber von den braven Bayern wieder zurückerobert. Es war in dem Gefecht bei Villepion am 1. Dezember, als bei dem Vormarſch auf die feindliche Uebermacht plötzlich der Ruf ertönte:„Das ſechſte Geſchütz fehlt!“ Und ſo war es in der That. Eine Granate hatte die Beſpannung zerriſſen, das Geſchütz war ſtehen geblieben, und franzöſiſche Infauteriſten eilten heran, die ſeltene Kriegs⸗ beute in Beſitz zu nehmen. Den Akt der Zurückeroberung erinnerungen in folgender dramatiſcher Form:„Die Ober⸗ lieutenants Harrach und Arnold vom 1I. Regiment haben kaum die Situation überblickt, als ſie ihre Mannſchaften an⸗ ſeuern:„Auf, ſechſte Compagnie! Auf, ſiebente Compagnie! Werdet doch den Rothhoſen keine bayekiſche Kanone laſſen! Drauf! Hurrah!“ Das Geſchütz liegt vor der Front zwiſchen beiden feuerſpeienden Linien. Todt liegen die Fahrkanoniere und die Pferde um ihre Kanone. Als dies der Artillerieober⸗ lieutenant Freiherr v. Stengel bemerkt, rafft er einige In⸗ ſanteriſten zuſammen, bringk ſie wirklich an das verlorene Geſchüz vor, überläßt es einſtweilen ihrem Schutze, eilt zurück, holt eine beſpannte Protze, kommt mit derfelben⸗ wieder vor, läßt aufprotzen und fährt im Schritt mit der viel umſtrittenen Kanone zurück. Mit dem Kühnen iſt das Glück, Baxon v. Stengel kam ungefährdet mit dem geretketen Ge⸗ ſchütz zur Batterie. Kann man es dem Chef derſelben ver⸗ denken, daß ihm Freudenthränen über die wettergebräunten —————.——K——— Wangen liefen, als er dem Oberlieutenant für ſeine That dankte?“ — Projekt eines Aufzuges auf den Montblane. Nach der Bahn auf die Jungfrau ein Aufzug auf den Mont⸗ blane! So chimäriſch dieſe Idee auch klingen mag, ſo be⸗ ſchäftigt ſie doch gegenwärtig eine Anzahl franzöſiſcher In⸗ genieure und dürfte, wenn das nöthige Kapital zuſammenge⸗ bracht, auch zur Ausführung kommen. M. P. Iſartier, Minen⸗ kontrollor, hat dieſe originelle Idee erfaßt und alle nöthigen Vorſtudien gemacht. Sein Plan beſteht, wie das Patent⸗ bureau J. Fiſcher in Wien mittheilt, darin, daß er von einem oberhalb des Ortes Chamounix in der Seehöhe von 2200 Meter gelegenen Punkte aus eine Galerie bis zu einem ſenkrecht unter der Spitze des Montblance liegenden Punkte führen will. Dieſe Galerie oder dieſer Tunnel hätte eine Länge von 5700 Metern, die Länge des bis zur Spitze auf⸗ wärts zu führenden Schachtes würde 2539 Meter betragen. Herr Ifartier will ſich zur Durchführung der Arbeit eines Caiſſons im Gewichte von 20 Tonnen bedienen, welcher mittels ſtarker Federn auf einem Aufzuge ruht und die Ar⸗ beiter und Bohrmaſchinen aufnimmt. Der Caiſſon würde vor der vollkommenen Fertigſtellung des Werkes nicht hinab⸗ gelaſſen; es muß demnach ſeine Anbringung und Konſtruktion eine derqztige ſein, daß er der Wirkung der Sprengſchüſſe widerſtehen kann. Innerhalb des Caiſſons befinden ſich Ma⸗ ſchinen, durch welche die losgelöſte Felsmaſſe zerkleinert wird. Zur Hinausſchaffung dieſer Maſſe würde man ſich der jeden⸗ falls zahlreich anzutreffenden Waſſerläufe bedienen. 600 Pferdekräfte, die Mr. Iſartier dem nahegelegenen Arvefluſſe entnehmen will, genügen zur Inbetriebſetzung aller Maſchinen. Ein Hotel ſoll am Fuße des Tunnels, ein anderes oben auf dem Montblane erbaut werden. Die Beförderung der Paſſa⸗ giere, die 30 Minuten in Anſpruch nimmt, würde mittels elektriſch betriebenen, in vier Etagen angeordneten Aufzuges geſchehen. — Ein nicht alltägliches Liebesabenteuer wird aus Dublin gemeldet: Vor einiger Zeit erſchien ein Paar vor dem Standesbeamten und erklärte ſeine Abſicht, in den Ehe⸗ ſtand zu treten, Dem Beamten kam der Bräurigam aber doch etwas zu jung vor und er forſchte nach deſſen Alter. Als er erfuhr, daß der Eheſtandskandidat erſt 12 Jahre alt war, verweigerte er natürlich das Verlangen des Paares zu erfüllen. War es ſchon erſtaunlich genug, daß ein zwölfjähriger Junge heirathen wollte, ſo gewann die Geſchichte dadurch einen beſonders pikanten Beigeſchmack, daß die Braut 25 Jahre alt war und ein ſehr angenehmes Aeußere aufweiſt, Da die beiden ungleichen Liebesleute der Dubliner jüdiſchen Gemeinde angehören— er heißt Goldberg und ſie Schleinder — ſo wurden auch deren Beamte davon in Kenntniß geſetzt, Geſetzen eine ausdrückliche Beſtimmung, ob die Zuſchneider den Arbeitern oder den Betriebsbeamten zuzurechnen ſind. Die Folge iſt, daß die Zuſehneider von der einen Behörde als Arbeiter, von der andern als Betriebsbeamte behan⸗ delt werden. Um hier Klarheit zu ſchaffen, hat der Centralverband der deutſchen Zuſchneidervereine, dem elvereine mit 1500 Mitgliedern angehören, an den Reichstag die Bitte gerichtet, die Zuſchneider ſollen den Betriebsbeamten, zu denen ſie ſowohl bezüglich ihres alts als nach ihrer Ausbildung und nach ihrer ganzen lung gehören, gleichgeſtellt und der§ 133 à der.⸗G.⸗O. dah geändert werden, daß es dort heißen ſoll:„Das Dienſtverhältniß der von Gewerbeunternehmern gegen feſte Bezüge beſchäftigten Perſonen, welche nicht lediglich vorüber⸗ gehend mit der Leitung oder Beaufſichtigung des Betriebs oder eines Theils desſelben beauftragt(Betriebsbeamte, Werk⸗ meiſter, Zuſchneider in der Bekleidungs⸗ Induſtrie und ähn⸗ liche Angeſtellte) oder mit höheren techniſchen Dienſtleiſtungen betraut ſind(Maſchinentechniker, Baulechniker, Chemiker, Zeichner und dergl.), kann, wenn nichts anderes verabredet iſt, von jedem Theile mit Ablauf jeden Kalendervierteljahres nach 6 Wochen vorher erklärter Aufkündigung aufgehoben werden.“ Vom Maunheimer Tabakmarkt ſchreibt die„Südd. Tabakztg.“: Die naßwarme Witterung iſt für den Tabak die denkbar ungünſtigſte, weßhalb der Einkauf nicht von Statten gehen will, gußer im Neckarthal, wo Verſchiedenes am Mon⸗ tag und geſtern weiter verkauft wurde zu bisherigen Preiſen. Die großen Firmen halten ſich ausnahmslos vom Einkauf zurück.— Verkauft wurde, auch ſchon am vorigen Freitag, in Rauenberg zu 15 M. und in Obergrombach zu 16—17 M. — In Roth iſt ſämmtlicher Tabak abgehängt worden. Man ſollte fürwahr meinen, daß der dorkige Bauernverein, der als erſ die Tabakgenoſſenſchaftsfrage auf's Tapet brachte, es als Pflicht anſehen ſollte, anzuordnen, daß nur trockener Tabak abgehängt werden darf. Dem ſcheint aber nicht ſo zu ſein, denn der Tabak iſt mit wenig Ausnahmen feucht abgehängt und in dieſem Zuſtande minderwerthig. Der Tabak wurde gut bezahlt und ſo fällt jeder Käufer wieder einmal hinein, weil er ſtatt gekaufter guter Waare, feuchten 60. Einz 3 Tabak mit Schimmel bekommt.— Die Verwiegungen in Schwegenheim, Geinsheim ꝛc. gehen zufriedenſtellend vor ſich. Sonſt iſt es im Allgemeinen ruhig.— Es wurden verkauft in bad. Weingarten ein paar 100 Centner zu 17—20 M, Obergrombach verkauft zu 16—17., Helmsheim ca. 150 Etr. zu 17 M. Am Neckar iſt gehandelt worden in Bammenthal ein paar 100 Ctr. zu 20—22., Düren Einiges zu 17.; Ittlingen, Reihen zu ſeitherigen Preiſen ausverkauft. Lehrkurſus für erſte Hülfe bei eintretenden Un⸗ glücksfällen. Wie uns die Ortskrankenkaſſe Mannheim mit⸗ theilt, beabſichtigt obiger Lehrkurſus, demnächſt mit ſeiner regelmäßigen Stunden wieder zu beginnen. Zu dieſem Zweck werden die Herren Theilnehmer der letzten Kürſe, welchs ſich weiter für die Sache intereſſiren, ſowie die ſich neu Anmel⸗ denden eingeladen, ſich am Dienſtag, den 10. Dezbr., Abends halb 9 Uhr im Lokal Dahringer R 3, 14, Nebenzimmer rechts gefl. einfinden zu wollen. Zu dieſer Verſammlung iſt es unbedingt nothwendig, daß Jedermann, der ſich für die Sache intereſſirt, erſcheint, da mit dem Curſus alsbald begonnen werden ſoll und es ſich darum handelt, den Tag feſtzuſetzen. Silberne Hochzeit. Taglöhner Michael Franz hier feiert heute mit ſeiner Ehefrau Margaretha Franz, geb. Rhein, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Der Arbeiter⸗Fortbildungsverein beabſichtigt am 15. d. M. eine theatraliſche Abendunterhaltung im Ba haus zum Beſten des Knabenhorts zu veranſtalten, worauf wir Freunde und Gönner des Vereins aufmerkſam machen. Näheres durch Annonce. Im Kneippverein, in welchem bekanntlich viele inte⸗ reſſante Vorträge gehalten werden, ſprach am vergangenen Dienſtag Abend Herr Johann Münz über„Blut und Blutarmuth.“ Er führte aus, daß Blutarmuth eine Krankheit ſei, von der Groß und Klein ohne Unterſchied des Geſchlechts befallen werden. Die allgemein beobachtete Zu⸗ nahme des Vorkommens der Blutarmuth in unſerer Zeit ere klärt ſich u. A. aus dem engen Zuſammenwohnen der Men⸗ ſchen in den größeren Städten, insbeſondere aber aus der übermäßigen Anſprüchen, die man an die Kinder ſtellt, ſei el bei den ärmeren Klaſſen in körperlichen, ſei es bei den wohl, habenderen in geiſtiger Arbeit. Die Krankheit verräth ſick durch allgemeine Bläſſe und durchſcheinende Beſchaffenheit der Haut und Schleimhäute, was nicht ausſchließt, daß die Wangen roth gefärbt ſind oder daß die gewöhnliche Bläſſt bei jeder Aufregung einer ſtarken Röthe weicht; ferner durch Schwäche und Schlaffheit aller Funktionen, ſchnelle Ermüdung nach jeder körperlichen oder geiſtigen Anſtrengung. Die Hei⸗ lung der Blutarmuth iſt nur möglich, wenn ihre Urfacher entfernt werden können. Vor Allem iſt für Herſtellung einer e n e, eameeeeeen daß dem Paare wegen der großen Jugend des Bräutigams die Eheſchließung unterſagt worden war und ſowohl der Rabbiner wie die Angehörigen des Mädchens boten nun allen Einfluß auf, um es von dem thörichten Schritt abzubringen Da beide Theile aber erklärten, daß ſie auf ihrem Vorſatz unerſchütterlich verharrten, wurden ſie von ihren Angehörigen in ſtrengen Gewahrſam genommen. Vor etwa einer Woche gelang es aber dem jungen Goldberg, die Wachſamkeit ſeiner Familie zu täuſchen und zu entweichen, und da er lange Zeit nicht wiederkam, wurde man ängſtlich, fragte bei der Familie Schleinder an und erfuhr, daß auch das junge Mädchen ver⸗ ſchwunden war. Der Junge hat 15 Pf. St. mit ſich ge⸗ nommen und ſcheint ſich mit ſeiner Braut nach Sheffield begeben zu haben, wo er Verwandte hat. Bei der Rückkehr von der Hochzeitsreiſe erwartet ihn vermuthlich eine tüchtige Tracht Prügel. — Die furchtbaren Ueberſchwemmungen, durch die ein Theil des Kaukaſus und ganz beſonders die Transkau⸗ kaſiſche Bahn in der Zeit vom 10. bis 18. November ſo hart betroffen wurde, erſtrecken ſich auf eine Entfernung von 570 Kilometer von Tiflis bis Poti, bezw. von Samtredi bis Ba⸗ tum. Der durch das Waſſer angerichtete Geſammtſchaden für die Bahn, über den die„Nowoje Wremja“ die erſten etwas genaueren Nachrichten bringt, dürfte kaum ſo ſchnell wieder ausgebeſſert werden, als man anfangs hoffte. Vorerſt ver⸗ kehren nur die Züge zwiſchen Poti und Batum, ſowie zwiſchen Tiflis und der Station Malita. Am 2. ds. iſt der Verkehr von Rion aus wieder aufgenommen worden, auf welcher Strecke die Reiſenden allerdings zweimal umſteigen müſſen, da die Brücken zerſtört ſind und nicht vor Januar 1896 her⸗ geſtellt werden können. Mitte Januar 1896 hofft man die ganze Strecke wieder befahren zu können. Was nun die Ein⸗ zelheiten der ſchweren Beſchädigungen der Transkaukaſiſchen Bahn betrifft, ſo ſind vielfach ſtreckenweiſe der Bahndamm unterſpült und die Brücken fortgeriſſen. Auf einer Strecke iſt nicht nur der Bahndamm ganz fortgeſpült, ſondern die Waſſer⸗ maſſen wühlten ſich an derſelben Stelle ein vollſtändiges Bett aus, in dem jetzt der Bergſtrom fließt. Auch die ganze Un⸗ gebung des Bahnkörpers iſt der Kataſtrophe zum Opfer ge⸗ fallen und ſchwer beſchädigt. Ueber die volle Größe des Un⸗ glücks läßt ſich noch gar nicht ürtheilen, da vorläufig un; kurze telegraphiſche Meldungen vorliegen. Augenblicklich no. unprüfbare Gerüchte wollen wiſſen, daß in dieſem ſo ſchwe⸗ heimgeſuchten Theile Transkaukaſiens alle Verkehrsmittel ver⸗ nichtet und zahlreiche Menſchenleben zu Grunde gagangen ſind. Vor einer Woche kann man kaum auf beſtimmie Nach⸗ richten rechnen. 9 eeeeeeeee eeeerege: — überſchwemmt. Mannheim, 7. Dezember. General⸗Anzeiger. 8. Seite. guten Verdauung und einfacher, aber nahrhafter Koſt, wie ſie Kneipp vorſchreibt, ſowie für friſche, reine Luft zu ſorgen; es iſt deshalb auch zu empfehlen, daß Blutarme bei offenem Feuſter ſchlafen. Beſonders iſt nie zu vergeſſen, daß gute Luft und Licht zum Gedeihen des Körpers ebenſo nöthig ſind als gute Koſt. Wird nicht genügende Sorgfalt aufgewendet, ſo muß wohl, was leicht zu begreifen iſt, häufig der böſe Gaſt, die Bleichſucht, ihren Einzug halten. Dieſe Krankheit iſt gegenwärtig häufiger als früher, was beſonders ſeinen Grund in der Ueberbürdung der Kinder mit Arbeiten, in zu frühzei⸗ tiger Anſpannung der Gehirnthätigkeit haben mag. Auf dem Lande iſt ſie wegen der beſſeren Luft und des häufigeren Aufenthalts der Kinder im Freien, weniger verbreitet als in den Städten.— Für die intereſſanten Ausführungen wurden dem Redner die wärmſten Beifallsbezeugungen zu Theil.— Auf allgemeinen Wunſch fand am vergangenen Sonntag der erſte Bierabend im Verein ſtatt; derſelbe war gewürzt von komiſchen Vorträgen, Muſikaufführungen u. ſ. w. und nahm einen recht ſchönen Verlauf. Der zweite Bierabend ſoll dem⸗ nächſt ſtattfinden. Ein„Skiklub Schwarzwald“ wurde in einer auf dem Feldberg ſtattgefundenen Verſammlung von Freunden des Schneeſchuhſports gegründet. *Maunheimer Zitherkranz. In der geſtern Abend ſtattgehabten Generalverſammlung und der damit verbundenen Vorſtandswahl wurden folgende Herren gewählt: Als 1. Vor⸗ ſitzender Herr Phil. Wolfhard, Oberinſpektor; 2. Vor⸗ ſitzender Herr Ludwig Knarr; Kaſſier Herr H. Puppi⸗ kofer; Dirigent Herr W. Linke; 1. Schriftführer Herr L. Batz; 2. Schriftführer Herr J. Neudt; Oekonom Herr Rud. Filſinger; Beiſitzer die Herren Jean Pfeffer, Fr. S chönel, Hch. Erb; Rechnungsreviſoren Herren Hch. Leiſter und Hch. Dewitz. Das gleichzeitig feſtgeſtellte Winterprogramm kann als ein in jeder Beziehung vielver⸗ ſprechendes bezeichnet werden. *Beſitzwechſel. Herrn Karl Mayer Eheleute ver⸗ kauften das Haus J 9, 5„Zum Louiſenring“ an die Eheleute F. J. Hartmahyer mit ſämmtlichem dazu gehörigen Wirth⸗ ſchafts⸗Inventar um den Preis von 73,000 Mark. Der Ab⸗ ſchluß erfolgte durch Agent Heinrich Dies bach. Beſitzwechſel. Die Karlsruher„Bad. Landeszeitung“ eht ab 1. Januar an die Druckerei und den Verlag Otto euß in Konſtanz über. Die„Konſt. Ztg.“ bleibt im Beſitz von O. Reuß. Volkszählungsergebniſſe. wohner. Schopfheim 3302. Zu den Auer⸗Prozeſſen. Von der Verwaltung der „Meteor“ ⸗Gasglühlicht⸗Aktiengeſellſchaft geht uns»folgende Zuſchrift zu: In dem von der Deutſchen Gasglühlicht⸗Aktien⸗ geſellſchaft(Auer) veröffentlichten Berichte über den Verlauf der am 29. November er. ſtattgehabten Termine in den Patent⸗ verletzungsklagen gegen Hotelbeſitzer ꝛc. iſt die Bemerkung ent⸗ halten:„Das Gericht habe verkündet, ein Gewerbetreibender mache ſich durch Benutzung nichtpatentirter Brenner oder Glühkörper einer Patentverletzung ſchuldig.“ Dieſer Wort⸗ laut der Publikation ſcheint in den Intereſſentenkreiſen, wie aus vielfachen an uns gerichteten Anfragen hervorgeht, zu erheblichen Mißverſtändniſſen Anlaß gegeben zu haben. Wir ſtellen deshalb hierdurch ausdrücklich feſt, daß ein Urtheil des Gerichts in jenen Prozeſſen überhaupt nicht ergangen iſt, daß vielmehr dieſe ſämmtlichen Termine bis zur Erledigung des Beweisverfahrens im Hauptprozeſſe, der ſich gegenwärtig in erſter Inſtanz befindet und durch ſämmtliche Inſtanzen ge⸗ führt werden wird, ausgeſetzt worden ſind. Hochwaſſer. Infolge der ſtarken Regengüſſe der letzten Tage ſteigen Rhein und Neckar in geradezu be⸗ ängſtigender Weiſe. Der Rhein iſt ſeit geſtern von 300 em auf 442 em und der Neckar von 306 em auf 592 om gewachſen. Das raſche Steigen hält an. Das Neckarvorland iſt bereits Von Auswärts liegen heute folgende tele⸗ graphiſche Berichte vor: Maxau. Rhein geſtern 384 em, heute früh 341 em, langſam ſteigend.— Diedesheim. Der Stand des Neckars betrug geſtern Morgen 1,40 m, Abends 6 Uhr 4,11 m, ſtark ſteigend. * Der heftige Sturm, welcher ſeit zwei Tagen herrſcht, richtet überall große Verheerungen an, namentlich in den Wäldern. In Pforzheim ſtürzte ein Theil des hohen Ge⸗ rüſtes beim Bau der Stadtkirche zuſammen, wobei eine ſchwere Aufzugmaſchine herabgeworfen und ſtark beſchädigt wurde. Glücklicherweiſe nahmen bei dieſem Unfall Menſchen keinen Schaden. * Durch den Sturm zertrümmert wurden auf dem Neckar verſchiedene Flöße. Ferner wurde das auf dem Meß⸗ platz überm Neckar befindliche Panorama vollſtändig zerſtört. In dem Petroleumlager der Firma W. Poth wurde der 200 Meter lange Holzſteg eingeworfen. *Als unrichtig bezeichnet Herr Agent Bloch die von uns gebrachte Nachricht, daß er in Unterſuchungshaft gezogen worden ſei. * Körperverletzung. Geſtern Nachmittag ſtieß am Neckarvorland ein Sackträger den Taglöhner Friedrich Rückert die Böſchung herunter, ſodaß er einen Beinbruch erlitt. * Konkurſe in Baden. Eberbach. Ueber das Ver⸗ Ladenburg 3427 Ein⸗ Holmgart⸗ Entteltöchter. Von H. Buchwald. (Nachdruck verboten.) 39)(Fortſetzung.) Odbden an der Treppe begegnete ihnen Frau von Lerchen⸗ feld in Hut und Shawl, welche hüſtelnd ihr feines lawendel⸗ duftendes Tuch an die Lippen drückte.„Ich fühle mich etwas angegriffen, Brigittchen,“ ſagte ſie entſchuldigend— ſeitdem Brigitte die Ausſicht hatte, Schloßherin v. Steinhauſen zu werden, war Tante Sabine nämlich äußerſt höflich und liebe⸗ voll zu ihr geworden—,„ich muß etwas friſche Luft haben. Und mich intereſſiren doch auch naturgemäß die Familien⸗ angelegenheiten Deines künftigen Gatten weit weniger als Dich, mein liebes Kind. Da möchte ich inzwiſchen auf ein Stündchen nach dem Kloſter zu meiner alten Freundin Laurette hinüber gehen; es war vorhin ein Bote vom Stifte da und lud mich ein.— Wenn der Baron heimkehrt, bin ich natürlich längſt zurück; inzwiſchen haſt Du ja Deine Schweſter zur Ge⸗ ſellſchaft.“ „Gewiß, Tante Sabine, gehe nur ruhig und ſorge Dich nicht um uns, wir wollen uns ſchon unterhalten. Marianne athmete ſichtlich erleichtert auf, als die hohe, dunkle Geſtalt in den Parkwegen verſchwunden war. Dann legte ſie zutraulich ihren Arm in den der älteren Schweſter und kehrte mit ihr in das ſogenannte blaue Zimmer zurück. Geſchäftig nahm ſie hier die Decke von dem großen Eichen⸗ tiſche und rückte ein paar hochlehnige Stühle heran, während Brigitte die Gelegenheit benutzte, um zum wer weiß wie vielten Male ein kleines Bildchen zu bewundern. das in der Nähe des an der Wand hing und ihren Ver⸗ lobten als vier Kind darſtellte. Zeit zu d Betrachtung hatte ſie vollauf; denn es dauerte eine ge Weile, bis Chriſtian zurückkehrte. Grade waren die Mädchen im Begriff, ſelbſt nachzuſehen, da ſtürzte der alte Mann todtenbleich zur Thür herein. Mit Wmait aufgeriſſenen Augen, die ineinander gelegten Hände angſt⸗ mögen der ledigen Roſine Neureuther von Zwingen⸗ berg; Konkursverwalter: Kaufmannn Phil. Krauth in Eberbach; Prüfungstermin Mittwoch, 5. Januar.— Offen⸗ burg. Ueber das Vermögen der Steinkohlenbergwerksge⸗ ſellſchaft Offenburg, Actiengeſellſchaft in Liquidation; Kon⸗ kursverwalter iſt der Director der Ortenauer Creditbank, Hambrecht in Offenburg; Prüfungstermin 24. Januar. * Muthmaßliches Wetter am Sonntag, 8. Dezember. Der neue auf 720 mm vertiefte Luftwirbel an der norwegiſchen Küſte hat ſeinen Drehpunkt nach den däniſchen Inſeln ver⸗ legt und beherrſcht ganz Mitteleuropa. Vom atlantiſchen Ozean her iſt binnen Kurzem wieder höherer Luftdruck zu er⸗ warten, der aber vorläufig nur erneute Regonfälle verurſacht. Demgemäß wird auch am Sonntag und Montag das windige und regneriſche Wetter noch fortdauern. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Maunheim. ————— N— 8 3 S SE SS 2 3*— SS S Zeit S 3858 888 demert⸗ 68 5S 2s S2 S den 252333 · ünßFF ö 6. Dezbr. Morg.780 748,1 + 9,2 WSW 5 6.„ Mittg.259738.8 +. 9,2 W 6 18,5 6.„ Abds. 920741,2 4 5,6 W 6 7.„ Morg.789741/0 + 8,2 W 8 AeN Temperatur den 6. Dezember + 11,4 iefſte 75 vom 6/%7.„—+ 2,0 Aus dem Großherzogthum. Schwetzingen, 6. Dez. Zur Kreisabgeordnetenwahl waren zwei Vorſchläge aufgeſtellt und zwar für den Abge⸗ ordneten einerſeits Bürgermeiſter Mechling, andererſeits Max Duſſel, für den Erſatzmann Bürgermeiſter Eder⸗Brühl einer⸗ ſeits, Albert Eder⸗Brühl andererſeits. Bei der Wahl gingen durch Bürgermeiſter Mechling als Kreisabgeordneter mit 37 Stimmen und Albert Eder⸗Brühl als Erſatzmann mit 25 Stimmen. Herr Max Duſſel erhielt als Abgeordneter 3 Stimmen, als Erſatzmann 6 Stimmen und Herr Bürgermeiſter Eder⸗Brühl als Erſatzmann 9 Stimmen. Stimmberechtigt ſind 41 Wbhlmänner. *Heddesheim, 3. Dez. Es iſt etwas Großartiges und Erhebendes um die Liebe und Verehrung einer Gemeinde zu ihrem Pfarrer, das zeigte wiederum das heutige feierliche Leichenbegängniß des am Samstag verſtorbenen Herrn Pfar⸗ rers Ruth von hier. Nahm doch die ganze Gemeinde und zwar nicht nur die kathol. Gemeinde mit allen Vereinen, den kathol. und übrigen Vereinen daran Theil, ſo daß ſich die Feier zu einer impoſanten Trauerkundgebung geſtaltete. Die Feierlichkeiten nahmen mit dem Todtenoffizium, an welchem ſich 16 geiſtliche Herren betheiligten, ihren Anfang, worauf Herr Dekan Grimm die tiefempfundene Trauerrede hielt, in welchem er ein Lebensbild des Entſchlafenen gab und daran eine herzliche Mahnung anknüpfte. Dem hierauf ebenfalls vom hochw. Herrn Dekan celebrirten Seelenamt aſſiſtirten Herr Kämmerer Pfarrer Schäfer von Schriesheim und Herr Schulinſpektor Pfarrer Halter von Leimen. Da die Leiche nach Raſtatt, dem früheren Wirkungskreiſe des Entſchlafenen, überführt wird, ſo fand das nun folgende großartige Leichenbegängniß vor dem Dorfe auf dem Wege zum Bahnhof ſeinen Ausgangspunkt. Mit den bereits erwähnten Vereinen mit ihren Fahnen, der hoch⸗ würdigen Geiſtlichkeit und zahlloſen Leidtragenden nabhmen viele weißgekleidete Mädchen mit Trauerflor und ein Muſik⸗ korps daran Theil. Der Heddesheimer Geſangverein wirkte ebenfalls bei der Feier mit. Möge die Gemeinde ihrem Seelenhirten ſtets ein geſegnetes Andenken be⸗ wahren. *Tauberbiſchofsheim, 6. Dez. Ein Müller von Ger⸗ lachsheim wurde von der Strafkammer zu Mosbach wegen fahrläfſiger Tödtung zu zwei Wochen Gefängniß verurtheilt. Das Dienſtmädchen deſſelben kam nämlich ſ. Zt. unter den Sägetiſch, durch welchen die Schneideſäge durchführte. Die Säge ergriff das Mäochen und führte den Tod deſſelben da⸗ durch, daß der Kopf abgeſchnitten wurde, auf der Stelle herbei. »Pforzheim, 6. Dez. Der ſozialdemokratiſche Verein „Vorwärts“ dahier, welcher aus den Anhängern Dr. Rüdt's beſtehend, bekanntlich aus der ſozialdemokratiſchen Landes⸗ organiſation ausgetreten iſt, ſchreibt auf Sonntag, 15. ds., Vormittags 11 Uhr, in die Reſtauration Kalnbach in Karls⸗ ruhe eine Konferenz aus behufs Gründung einer„freien ſozialiſtiſchen Vereinigung“. Zu dieſer Konferenz werden alle Sozialiſten, welche der jetzigen offtziellen ſozialdemokratiſchen Parteileitung aus verſchiedenen Gründen nicht mehr folgen wollen, eingeladen. Eine Tagesordnung wird nicht ange⸗ geben; ſie ſoll erſt an Ort und Stelle bekannt gemacht werden. * Denzlingen, 6. Dez. Die noch junge Frau des mit Holzfällen beſchäftigten hieſigen Bürgers R. Reichenbach gerieth aus Unvorſichtigkeit unter eine fallende Tanne und wurde ſofort getödtet. voll erhoben, ſtammelte er: immer wieder„Ach, gnädiges Fräulein!“ „Um Gott, Alter, was iſt Euch denn paſſirt?“ rief Brigitte erſchrocken.„Ihr ſeid ſo ganz außer Euch.“ „Gräßlich— fürchterlich. Ach, daß ich alter Mann auch das noch erleben muß!“ jammerte der weißhaarige Diener und ſank ächzend auf den nächſten Stuhl nieder, den gewohnten Reſpekt gegen die Herrſchaft außer Acht laſſend. „Aber was denn nur, Chriſtian? So ſprecht doch, was iſt denn geſchehen?“ Unter ſolch freundlichem Zureden zog ihm das junge Mädchen die zitternden Hände vom Geſicht weg. „Bring ſchnell ein Glas Waſſer, Hannah,“ rief ſie dem kleinen Hausmädchen zu, deſſen rundes, neugieriges Geſicht durch die Thürſpalte lugte.—„Da, trinkt einmal, Chriſtian. So. Und nun beſinnt Euch nur erſt.“ „Wollen wir nicht lieber ſeine Frau rufen laſſen?“ rieth Marianne.„Spring doch mal hinüber, Hannah, ſie möchte gleich kommen, der Chriſtian wäre plötzlich krank geworden. Erſt hole aber Frau Schlichthaar hierher.“ „Nein, nein, meine lieben gnädigen Fräuleins, das iſt's ja nicht. Ich bin nicht krank— ich— habe doch auch meine fünf Sinne noch beiſammen?“ Und wie taſtend fuhr der Auf⸗ geregte ſich nach der Stirn. Rathlos ſtanden die beiden Schweſtern vor dem Alten, bis endlich Hannah mit Frau Schlichthaar zurückkam. Die reſolute Dame rüttelte den Diener höchſt unſanft an der Schulter.„Schämt Euch, Chriſtian. Wie könnt Ihr hier in dem Zimmer des gnädigen Fräulein Braut ſolchen Aufſtand machen! Und— es iſt die Möglichkeit— da ſetzt der Un⸗ glücksmenſch ſich auch noch auf das gute blaue Seidenpolſter! Könnt Ihr denn nicht wenigſtens unten in Eurer Stube, bleiben, wenn Ihr einmal krank werden müßt?!“ Die letzte, etwas unbarmherzig klingende Frage machte anſcheinend zuerſt nicht den geringſten Eindruck auf den Alten. Er rührte ſich nicht. Dann aber, ſich beſinnend, wo er war, ſtand er raſch von ſeinem weichen Sitze auf.„Verzeihung, gnädiges Fräulein. Aber— oh, oh, es war ja zu ſchrecklich!“ Zum Kuckuk, was war denn ſo ſchrecklich?“ herrſchte ihn die Wirthſchafterin an. „Ach, gnädiges Fräulein,“ und *Sffenburg, 5. Dez. Hleber die in Ilquldation befind⸗ liche Berghauptener Steinkohlenbergwerksgeſellſchaft von Offenburg iſt das Konkursverfahren eröffnet worden. *Müllheim, 6. Dez. Heute ſtarb Herr Weingutsbeſitzer Hermann Blankenhorn, früber Landtagsabgeordneter und Mitglied der ev. Generalſynode, im Alter von 59 Jahren. Pfälziſch-Heſſiſche Nachrichten. * Ludwigshafen, 5. Dez. In der ordentlichen Herbſt⸗ verſammlung des Bezirkslehrervereins Frankenthal⸗Ludwigs⸗ hafen, dem über 200 Lehrer als Mitglieder angehören, wurde einſtimmig folgende Reſolution angenommen:„Der Bezirks⸗ lehrerverein Frankenthal⸗Ludwigshafen hat mit großem Be⸗ dauern Kennkniß genommen von der ablehnenden Stellung, welche der Landrath der Pfalz auch dieſes Jahr wieder der Aufbeſſerung des Minimal⸗Einkommens der pfälziſchen Lehrer gegenüber eingenommen hat. Die Wünſche der pfälz. Lehrer dürften vollauf ihre Rechtfertigung gefunden haben in der von Hoher Königl. Regierung eingebrachten und wiederholt aufs ärmſte befürworteten alag zur Erhöhung der Minimal⸗ gehälter. Der Bezirkslehrerverein erachtet es für den gegen⸗ wärtigen Zeitpunkt als die erſte und dringendſte Aufgabe der Vorſtandſchaft und jeden Mitgliedes unſeres Kreislehrer⸗ vereins, mit allen Kräften darauf hinzuarbeiten, daß eine ausgiebige Aufbeſſerung der Minimalſätze in den Gehalts⸗ bezügen der pfälziſchen Lehrer erwirkt werde, und zwar, ſo lange nicht eine Neuregelung des gegenwärtigen Schuldodg⸗ tionsgeſetzes erfolgt iſt, mit Hilſe des Kreiſes.“ * Speyer, 6. Dez. Verhaftet wurde der Photograph Oscar Vetter aus Pirmaſens, der ſich unter dem Namen Oscar von Stetter aus Karlsruhe, verſchiedene Schwindeleien hat zu Schulden kommen laſſen. 5 „Speier, 6. Dez. Die„Sp. Ztg.“ ſchreibt: Wir er⸗ halten aus München folgende Mittheilung; München, 5. Dez. Bei der heutigen Berathung des Waſſerbauetats brachte Abg. Lichtenberger die Verhältniſſe des Speierer Hafens zur Sprache. Er wies darauf hin, daß der erwartete Verkehr bisher nicht eingetreten, daß hierzu die tarifmäßige Gleich⸗ ſtellung Speiers mit Ludwigshafen für den Verkehr mit Maſſengütern in das Oberland nothwendig ſei. Die Verleſ⸗ ung einiger Briefe aus Handelskreiſen gab hiezu das nöthige Material. Darnach koſtet z. B. die Fracht für einzelne Maſſengüter von Speier nach Orten an der Schweizer Grenze bedeutend mehr, als von dumic eaen nach denſel⸗ ben Orten. Lichtenberger betonte auch die Nothwendigkeit, in Speier einen zweiten Dampfkrahn aufzuſtellen, ſowie die Wichtigkeit eines Lagerhauſes, das dem Hafen noch fehlt. Miniſter v. Feilitzſch ſprach ſich über dieſe drei Punkte fehr wohlwollend aus und ſtellte für die Erbauung eines Lager⸗ hauſes eventuell Staatshilfe in Ausſicht, betonte aber auch, daß die Speierer Intereſſenten ſich bisher noch in keiner Weiſe wegen eines oder des andern obiger drei Punkte klagend oder um Abhilfe bittend an das Staatsminiſterium gewendet hätten. 8 „ Winden, 5. Dez. Geſtern durcheilte unſeren Ort die ſchreckliche Nachricht, daß der Makler Michael Laubach aus Minfeld in einem längs der Straße von Büchelberg nach Minfeld dahinziehenden Graben im Walde todt aufgefunden wurde, und zwar in einem Zuſtande, der ſofort auf einen Todtſchlag ſchließen ließ. Die ſofort angeſtellten Nachforſchungen ergaben, daß Laubach am Montag Abend 11 Uhr in Beglei⸗ tung zweier Männer aus Winden von Büchelberg aus ſeinen Heimweg antrat und nach Ausſagen ſeiner Begleiter im Walde einige Schritte zurückblieb, ohne ſie jedoch wieder einzuholen. Durch das lange Ausbleiben Laubachs von zu Hauſe wurden ſeine Angehörigen beängſtigt. Einige Männer aus Minfeld machten ſich nun auf den Weg, um den Ver⸗ mißten aufzuſuchen, und fanden den Unglücklichen in ſchreck⸗ lichem Zuſtande mit Laub bedeckt an oben erwähnter Stelle. Die beiden Männer, Gärtner Krieger und ſein Sohn Otto, welche Laubach eine Strecke Weges begleiteten, wurden lt. „Land. Anz.“ heute früh als der That dringend verdächtig verhaftet. 5 *Grünſtadt, 5. Dez. Durch die hieſige Polizei wurde der ſeit Juli wegen Beleidigung geſuchte und ausgeſchriebene 20 Jahre alte Schleifer Karl Klee von Kaiſerslautern feſt⸗ genommen. Derfelbe trieb ſich ſeither in Luxemburg herum⸗ *Germersheim, 5. Dez. Geſtern früh wurde der 20 Jahre alte Rekrut des 2. Fuß⸗Artillerie⸗Regiments, Friedrich Schubert aus Gemeinreut, Gemeinde Bernſtein a.., Bezirksamt Naila, in einer im Hofe befindlichen Holzlege der Franziskanerkloſter⸗Kaſerne erſchoſſen aufgefunden. Was ihn zu dem Selbſtmorde veranlaßt hat, iſt nicht hekannt. *Zweibrücken, 6. Dez. Herr Architekt Karl Doflein in Berlin, der mit den Vorarbeiken zur Reſtaurierung unſerer Alexanderskirche ſoeben beſchäftigt iſt, hat bei einem Wett⸗ bewerb einen ehrenvollen Sieg errungen. Unter 38 Plänen zur Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung an die Völker⸗ ſchlacht bei Leipzig wurde der von ihm entworfene Plan mit dem erſten Preis(2000 Mk.) gekrönt. Worms, 6. Dez. Schützengeſellſchaft und Centralaus⸗ ſchuß ſind bekanntlich nicht einerlei Meinung über die Ver⸗ fügungsrechte an dem Ueberſchuß des 14. Verbandſchießens. Der Centralausſchuß hat thatſächlich darüber verfügt, die Schützengeſellſchaft aber hatte das Geld in der Hand und verweigerte durch Beſchluß zweier Generalverſammlungen die Ausfolgung von 1500 M. an den Baufond des Ludwigsdenk⸗ mals. Trotzdem ſind am 4. Dezember durch legale Anweiſ⸗ „Was ſchrecklich war? Daß Gott erbarm.“ Scheu ſah ſich der alte Mann nach allen Seiten um, dann ſagte er leiſe und ängſtlich:„Es hat droben geſpukt.“ Ein fröhliches, übermüthiges Lachen war Brigittes Ant⸗ wort auf dieſe geflüſterten Worte.„Alſo abergläubiſch ſeid Ihr, Alter?“ „Lachen Sie nicht, gnädiges Fräulein, lachen Sie nicht— „Ritter Kurt“ hat ſich angezeigk. Und das bedeutet nichts Gutes.“ „Das iſt ja aber furchtbar intereſſant, Chriſtian. Erzählt doch mal ordentlich und ausführlich die Sache. Ihr macht ja ein Geſicht, daß mir's ſchon jetzt ganz gruſelig wird.“ „Nein, nein, gnädiges Fräulein, ſcherzen Sie darüber nicht,“ warnte nun auch Frau Schlichthaar unwillig. Die reſolute Dame war mit einem Male ganz kleinlaut geworden, während Marianne ängſtlich den Arm der Schweſter ergriff, und die kleine Hannah mit weit geöffneten Augen den alten Diener anſtarrte. „Wiſſen Sie denn nicht, Herrin,“ fuhr Frau Schlichthagr geheimnißvoll fort,„daß in grauer Vorzeit, damals als die Schweden und Kroaten hier ſo ſchrecklich gehauſt haben, der ſchlimme Ritter Kurt v. Wildenberg während eines raſch auf⸗ lodernden Streites beim Gaſtmahle oben im Saale ſeinen Gaſt⸗ geber und treuen Freund erſchlagen hat? Otto Stein v. Steinhauſen hat der geheißen. Während dem Erſchlagenen nun ein feierlich und ehren⸗ voll Begräbniß geworden, wie ſich's gebührt, iſt der Uebel⸗ thäter geflohen in alle Lande. Seine ſchändliche That hat ihn aber nirgends Ruhe finden laſſen, und kein Menſch hat je vernommen, in welchem Erdenwinkel er ein fernes Grab ge⸗ funden hat. Manche wollen ſogar behaupten, er ſei gar nichk ehrlich geſtorben, ſondern der Satan habe ſeine arme Seele geholt. Das weiß ich natürlich nicht, aber das kann Euch doch jedes Kind hier ſagen, daß dem wüſten Ritter auch ien Tode noch keine Ruhe vergönnt iſt. Von Zeit zu Zeit er wieder nach Steinhaufen, dem Schloſſe ſeines erſchlagen Freundes kommen, und daun oringt ſein Weheruf gar ſchaur durch das Haus und bedeut abſonderliches, bald Freud, hald Leid. Fortſetzung folgt.) eeeeeeeeeee 4. Sette. ungen 1500 M. von dem Konto der Schützengeſellſchaft bei dem Vorſchuß⸗ und Kreditverein abgehoben und einem zu dieſem Zweck neu errichteten Konto des Centralaus⸗ ſchuſſes gutgebracht worden. Durch dieſe Maßnahme, die jedenfalls in der Sitzung des Centralausſchuſſes am 3. Dezember beſchloſſen worden iſt, dürfte der Charakter der Meinungsverſchiedenheit ſich weſentlich verſchärft haben und eine gerichtliche Entſcheidung kaum abzuwenden ſei. Theater, Kuntſt und Wiſlenſchaft. Theater⸗Notiz. Der Intendant des Großh. Hoftheaters, Herr Dr. A. Baſſermann, befindet ſich gegenwärtig auf einer Dienſtreiſe. Concert des Cäcilienvereiuns Ludwigshafen. Man kann dem Ludwigshafener Verein und ſeinem jungen Diri⸗ genten Herrn Richard Bärtich zu ſeiner gelungenen Auf⸗ führung des Paulus von Mendelsſohn nur Glück wünſchen und Anerkennung ausſprechen. Der gutgeſchulte Chor, in dem alle Stimmen, auch die Männerſtimmen und beſonders der Tenor gut beſetzt ſind, leiſtete von ganz geringen Ton⸗ ſchwankungen abgeſehen, Vorzügliches, die Stimmenführung kam klar zum Vorſchein, die Einſätze erfolgten ſicher und präzis, nur hätte man hie und da dem Alt ein kräftigeres Hervortreten und dem Tenor ein diskreteres Zurücktreten gewünſcht. Auch die Soliſten trugen ihr Beſtes bei zum ſchönen Gelingen. Außer der bekannten Concert⸗ und Oratoren⸗Sängerin Frl. Emma Hiller aus Stuttgart wirkten drei der beliebteſten Mann⸗ heimer Künſtler mit: Frau Seubert, Herr Knapp und Herr Kraus. Fräulein Hiller hatte mit ihrer tiefempfundenen Sangeskunſt einen großen Erſolg, dem ſich natürlich auch die hieſigen Soliſten mit den gewohnten trefflichen Leiſtungen anſchloſſen. Frau Seubort ſtatte ihre kleine Partie mit dem ganzen Wohlklang ihrer Stimme aus und fand mit ihrem ſchönen Arioſo, dem bekannten„Doch der Herr vergißt die Seinen nicht“, vielen Beifall, Herr Kraus brachte mit ſeiner prächtigen Stimme, der man auch im Concertſaal immer wieder mit Freude begegnet, hier aber die kleinen, leicht abzuſtreifenden Mängel in der Sprachbehand⸗ lung, namentlich beim Vocal e und bei den Endkonfonanten n und er deutlicher anmerkt, die Tenorparthie zu glänzender Wirkung, er erreichte mit der ſchönen-dur⸗Cavatine„Sei getreu bis in den Tod“ den Höhepunkt ſeiner Leiſtung. Und last not least Herr Knapp, der der Rolle des Paulus die ganze Kraft ſeines Organs lieh und nicht nur in ſeinen 4 Arien, ſondern auch in den Recitativs Muſtergiltiges darbot. Auch die übrigen nicht genannten Soliſten, unter deuen ſich Hr. Keller befand, ſeien in dies Lob mit eingeſchloſſen. Als Orcheſter fungirte die Kapelle des hieſtgen Grenadierregiments. Durch fleißige Proben waren ihre Mitglieder mit ihrer ungewohnten Aufgabe hinreichend vertraut geworden, um ſie befriedigend durchführen zu können. Nur in den Reeitativs fehlte mehr⸗ fach die Präciſion der Einſätze und bei den Clarinetten bvermißte man an einigen wichtigen Stellen die edle Klang⸗ farbe. Herr Richard Bärtich hat als Leiter des Ganzen einen neuen Beweis ſeines gediegenen muſikaliſchen Könnens gegeben, er dirigirte mit Ruhe, Energie und völliger Beherr⸗ ſchung der Schwierigkeiten. Ueber den„Paulus“ ſelbſt noch etwas Neues zu ſagen, iſt ſchwer, da die Akten über dieſes auf klaſſiſchen Muſtern aufgebaute Meiſterwerk längſt ge⸗ ſchloſſen ſind und alle Welt einig iſt über die Bedeutung dieſes Werkes, das ſo ſchlagend beweiſt, daß es möglich iſt, gelehrt und doch ſchön und genial zu ſchreiben. Es kam e von zwei kleinen, aber ſehr verſtändigen Strichen vollſtändig zur Aufführung, ohne irgendwie durch die ihm bäuff vorgeworfene Länge zu ermüden. Dr.—r. usgeſtellt. An einem Schaufenſter des K. Ferdinand Heckel'ſchen Kunſtſalons, der vermöge ſeines Reichthums an tichen und Diaphanien ein täglich wechſelndes anziehendes Bild bietet, iſt zur Zeit Auguſt Pieffenbachers ſtim⸗ mungsvolles Oelgemälde„Rückkehr der Verſtoßenen“ ausge⸗ ſtellt. Spielplan des Großh. Hoftheaters in Karlsruhe. Hoftheater Karlsruhe: Dienſtag, 10. Dez.:„Die alte ungfer.“„Die Schulreiterin.“„Blau.“ Donnerſtag, 12.: Nachruhm.“ Freitag, 13.: Zum 1. Male:„Der Dornenweg.“ Sonntag, 15.:„Fidelio.“ Montag, 16.:„Wallenſteins Tod.“ im Theater in Baden: Mittwoch, 11. Dez.:„Der ſchwarze omino.“ Madame Segond Weber hat dieſer Tage in München mit 7 ſtem Erfolge gaſtirt. lbert Niemann liegt zur Zeit an einem ſchweren gich⸗ liſchen Leiden krank darnieder. Sein Zuſtand ſoll ſehr be⸗ denklich ſein. Theater Brand. In Bukareſt brannte vorgeſtern das Inriſche Theater nieder. Der Schaden beträgt gegen 1 Million Franecs. ſuchten Theil Trans und zahlreiche Menſchenleben zu Grunde gegangen ſind. Vor ————— Tagesneuigkeiten. — Petersburg, 2. Dez. Die furchtbaren Ueberſchwem⸗ mungen, durch die ein Theil des Kaukaſus und ganz beſon⸗ ders die Transkaukaſiſche Bahn in der Zeit vom 10, bis 18. November ſo hart betroffen wurde, erſtrecken ſich auf eine Entfernung von 570 Klmtr. von Tiflis bis Poti, beziehungs⸗ weiſe von Samtredi bis Batum. Der durch das Waſſer an⸗ Geſammtſchaden für die Bahn dürfte kaum ſo ſchnell wieder ausgebeſſert werden, als man anfangs hoffte. Vorerſt verkehren nur die Züge zwiſchen Poti und Batum be⸗ . Kutais ſowie zwiſchen Tiflis und der Station kalfta. Mitte Januar 1896 hofft man die ganze Strecke wieder befahren zu können. Was nun die Einzelnheiten der weren Beſchädigungen der Transkaukaſiſchen Bahn betrifft, ſi ſind vielfäch ſtreckenweiſe der Bahndamm unterſpült und die Brlücken fortgeriſſen. Auf einer Strecke iſt nicht nur der Bahndamm ganz fortgeſpült, fondern die Waſſermaſſen wühlten ſich an derſelben ein vollſtändiges Bett aus, in dem letzt der Bergſtrom fließt. Auch die ganze Umgebung des Bahnkörpers iſt der Kataſtrophe zum Opfer gefallen und ſchwer beſchädigt. Ueber die volle Größe des Unglücks läßt ſich noch gar nicht urtheilen. Augenblicklich noch unprüfbare Gerüchte wollen daß in dieſem ſo ſchwer heimge⸗ aukaſtens alle Verkehrsmittel vernichlet ziner Woche kann man kaum auf beſtimmte Nachrichten kechnen. Zugleich mit den jüngſt bereits erwähnten fünf In⸗ ſandte der Bautenminiſter auch den beſonders er⸗ hrenen Ingenieur Gortſchakow an Ort und Stelle. Neneſte Hachrichten und Celegramme. München, 6. Dez. Die Abgeordnetenkammer nahm mitt 121 gegen 12 Stimmen den Militäretat an. *Hamburg, 6. Dez. Ein ſeit geſtern heriſchender Weſtſüdweſt⸗Sturm verurſachle in der Hafengegend der inneren Stadt Ueberſchwemmungen. Auch aus Harburg, Cuxhaven, Lübeck und Kiel laufen Berichte über durch Sturm verurſachten Hochwaſſerſchaden ein. London, 6. Dez. Der Polizeigerichtshof in Bow⸗ ſtreet entſchied ſich für die Auslieferung Artons. Dieſer bat 14 Tage Appellationsfriſt. London, 6. Dez.„Daily Chronicle“ wandte ſich neulich unter Bezuguahme auf die Darſtellungen der Preuelthaten in Erzerum und die darüber gebrachten Genueral⸗Anzeiger. photographiſchen Aufnahmen des„Graphic“ an Glad⸗ ſtone, ob er nicht an einer Bewegung um die Aufmerk⸗ ſamkeit des engliſchen und europäiſchen Publikums auf dieſe unerhörten Vorvänge zu lenken, tbeilnehmen wolle. Gladſtone antwortete:„Meine perſönliche Theilnoh au irgend welcher politiſchen Bewegung würde ihr ſchädlick ſein und ich muß ſie vermeiden. Aber ich würde j Bewegung herzlich begrüßen, die geeignet wäre, der arme⸗ niſchen Sache zu helfen und dem Sultan den bisher üben Europa davongetragenen Sieg zu entreißen.“„Daily Chronicle“ fordert zu einer Kundgebung des nationalen Gefühls in größerem als dem bisherigen Maßſtab auf, die Verbffentlichung der ſchauerlichen Momentaufnahmen der Opfer des Gemetzels von Erzerum kann nicht ver⸗ fehlen, die armeniſche Agitation in England zu verſtärken. —„Daily News“ meldet aus Konſtantinopel, alle Mächt⸗ ſeien einig und entſchloſſen, die Forderung in Betreff der Sſationsſchiffe durchzuſetzen. Der Sultan wurde in nicht amtlicher Weiſe von der Möglichkeit unterrichtet, daß wenn er in ſeiner Hartnäckigkeit beharrte, das vereinte Geſchwader die Einfahrt durch die Dardanellen erzwingen dürfte. Es ſei ſicher, daß, obwohl der Palaſt die Botſchafter noch eine Zeit lang hinhalte, deren urſprüng⸗ liche Forderung ſchließlich doch bewilligt werden würde. »Moholm, 6. Dez. Die Stadt Marieſtad in Weſt⸗ Gothland iſt in der vergangenen Nacht niedergebrannt. Von ſämmtlichen Gebäuden blieben nur die Volksſchule, ein Hotel und der Bahnhof unbeſchädigt. Drei Viertel der Bevölkerung ſind obdachlos; das Feuer wüthet un⸗ geſchwächt weiter. Telegraph und Teltphon ſind unter⸗ brochen; kein Eſſenbahnzug konnte abgehen. ** * (Privat⸗Telegramme des„Geueral-Anzeigers“.) * Berlin, 7. Dez. Wie das„Berl. Tagebl.“ aus Paris meldet, wurde der Attentäter Lenoir als geiſtes⸗ krank nach dem Krankenhauſe gebracht.— Die Morgen⸗ blätter melden aus Oppeln: Der Reichstagsabgeordnete für Pleß⸗Rybaik, Radwanek, iſt der Cel trumsfraktion beigetreten. »Swinemünde, 7. Dez. In der Kajüte des hier ein⸗ getroffenen Dampfers„Stralſund“ iſt in Folge Einathmens von Kohlendunſt der Koch erſtickt. 2 Matroſen liegen krank darnieder. Paris, 7. Dez. Eine Note der„Agenee Havas“ dementirt die Behauptung des Advokaten Arton's vor dem Tribunal in Boveſtreet, wonach Ricard mit Arton Unterhandlungen abgeſchloſſen habe, welche Arton Schonung verſprechen ſollten, wenn er die in ſeinem Beſitz befind⸗ lichen Papiere ausliefere. Paris, 7. Dez. Am Schluß der geſtrigen Kammer⸗ ſitzung feuerte ein Individuum 2 Revolverſchüſſe in der Richtung der Diplomatenloge ab, in welcher ſich 2 Damen hefanden. Der Aitentäter, der 23jährige Handelskommis Lenofr, wurde ſofort verhaftet; derſelbe ſteht der Politik fern. *Stockholm, 7. Dez. Der Brand in Mariaſtad entſtand nach den letzten Nachrichten um 3 Uhr Nachts in einer Bäckerei. Gegen Mittag war der Brand loka⸗ liſirt. Der Schaden beträgt 1 Million Kronen. 600 Per⸗ ſonen ſind obdachlos, Verluſt an Menſchenleben nicht zu beklagen. Nur einige Perſonen ſind leicht verletzt. Mannheimer Handelsblatt. Maunheim, 6. Dez. Aus der Handelskamm er Güterwagen auf Station Mannheim betr. Heute waren: Beſtellt: 478 gedeckte 487 offene Wagen Vorhanden: 365„ 18 1 Es ſehlen 113 gedeckte und 368 offene Wagen. Mannheimer Effektenbörſe vom 6. Dez. An der heutigen Börſe notirten: Weſteregeln⸗Aktien 170., Wag⸗ häusler Zucker 60., Brauerei Ganter 125., Dampfſchlepp⸗ ſchifffahrt 116.50., Zellſtofffabrik Waldhof 218.50 G. Coursblatt der Maunheimer Börſe vom 6. Dez. Obligationen. „ 3½ Badſſche Obligat. 104.— Gſ4 Rh.⸗Hyp.⸗Pf. S. 62—65 100.75 bz 4 Bad. Oblig. Mark 104.35 G4 R. unkündbar bis 1902105,20 bz „ 1886 105.50 bzſars Rh. Hyp.⸗Communal 100.50 bz 4 5 fl. 103.05 Mannheimer Obl. 18885—.— 4„ T. 100 Looſe 145.— G3 175„ 1888 102.— G 3. Reichsauleihe⸗.10 P3„ 1895 102.90 G 3157 75 — 7. 4 Freiburg i. B. Obl, 102.50 P 4 7 2„ 75 22 102.60 G 3 Preuß. Conſols 2 Ludwigshafen M. 104.25 bz 1 4 1 75 102.— P 7 4„ 75 104.80 83½¼ 5 55 102.70 bz 4 Baher. Obligationen M. 105.45 634% Wagh. Zuckerfabrit 101.— G 3⁰² M. 104.20 bzſö Oggersheimer Spinnerei 100.50 G Max Nord) 104.30 bzſz rein Chem. Fabriken 103.— G geln Alkaliwerke—.— H. Pr.⸗O. d. Speyer. Z. 100.50 P —.— ſeus Zellſtofffabrik Waldhof 105.— 1904101.10 bz4% Sbl. der Elektrizitäs⸗Akt.⸗ riefe 100.20 bzlGeſ. vorxm. W. Lahmeyer u. Co. 102.50 G Aktien 114.50 bz Brauerei Schwartz •Sinner Brauerei W ſche Brauerei 5 Brauerei GGanter, Brauerei Freiburg GBrauerei Weltz 4 Pfälz.(e 30 „ 3½„ conve 4 gekün 3½.⸗H.⸗P. unt 3½ Rhein. Hyp.⸗ Badiſche Bank Rheiniſche Creditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank 15 5 junge Pfälziſche Bank Mannheimer Bank Deutſche Unionbank Köſter's Bank.⸗G. Gewerbebank Speyer 50%E. Landauer Volksbank 60% K Pfälziſche Ludwigsbahn Maxbahn 440.— G 910.—. G Speyerer Bahn d ft 260. P Ver, ch. Fabr. n⸗ U. Soda 55* ein .⸗G. f. chem. Ind Maunh. Gun Oelſabriken 1 N Zuckerfabrik Zuckerrafſin. Mannheimer tienbrauerei Eichbaum⸗Brauerei Sudwigshafener Brauerei Schwetzinger Brauerei—— Zellf Brauerei z. Storch 133.— G Emaill Heidelberger Aktjenbrauerei 148.— 8] Emaillirf Waghär Maunheime Fraukfurter Mittagsbörſe nom 6. Dezbr. Die feſte Haltung unſerer letzten Abendbörſe wurde heute mit ent ſprechenden Wiener Coursnotirungen beantwortet; Berlin aber ſetzte der Beſſerung wieder ziemlich ſcharf ausgeſprochenen Widerſtand entgegen. Man eröffnete nicht unerheblich unter dem beſeſtigten Niveau von geſtern Abend. Bei ruhigem Geſchäftsverkehr konnte ſich die Tendenz jedoch ſpäter etwas beſeſtigen. Die vorgefallenen Coursveränderungen ſind auf 1 MNannheim, 7. Dezember. keinem Gebiele bedeutend Von Induſtrie⸗Aktien gewannen Fahrrad Kleyer 2 pGt., Höchſter Farbwerke 3½ pt., Zell⸗ ſtoff Waldhof ſtellten ſich dagegen ca. 2 pCt. unter geſtern. — Privat⸗& PCt. ̃ veietüt v. 6. Dez., Abds. 61ô Uhr. 13½, Diskonto⸗gkommandit 210.60, land 141.10, Berliner Handelsgeſell⸗ r Bank 155.30, Deutſche Bank 191.75, 40, Banque Ottomane 111.50, Oeſterr.⸗ f„, Lombarden 87, Graz⸗Köflacher 219, e April 84.70, 4½ proz. Port. Tabak 92.80, 6proz. oi 91.20, 1860er Looſe 128.70, Madrider Looſe 43 Türk, Looſe 34.60, Bad. Zuckerfabrik 60, Harpener 171.10, Laura 149, Bochumer 155, Alpine⸗Aktien 73.70, Hü eim 95, Gotthard⸗Aktien 167, Schweizer Central Schweizer Nordoſt 128.80, Schweizer Union 90.50, Jura⸗Simplon 90.70, Sproz. Italiener 86.40. Maunheimer Vieh⸗ und Pferdemarkt am 6. Dez. s waren beigetrieben und wurden verkauft per 100 Ko. hlachtgewicht zu Mark:— Ochſen J. Qual.—, II. Qual. „— Schmalvieh J.—, II.—, III.—.— Farren IJ.—, J.—, 145 Kälber J. 140, II. 130, III. 120. 472 Schweine 108, II. 98.— Luxuspferde,— Arbeitspferde———, — Milchkühe———, 521 Ferkel—8. 2 Schafe 30. — Lämmer—.— Ziege—.— Zicklein—. Zuſammen 1140 Stück. Maunheimer Produktenbörſe vom 6. Dez. Weizen ner März 1896 14.85, Mai 14.80, Juli 14.80, Roggen ver März 1896 12.—, Mai 12.—, Juli 12.—, Haſer per März 1896 12.60, Mai 12.60, Juli 12.60. Mais per März 1896 10.—, Mai 10.—, Juli 10.— M.— Tendenz: behauptet. Bei anhaltender Geſchäftsloſigkeit machte höheres Amerikg keinen Eindruck. Die Preiſe für alle Arlikel blieben nominell. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 6. Dez. New⸗YHork Chieag d 3 E 1 S 1 Monat Weizen Mais Schmalz iben Mais Schuta l 8 560—— 34%—-—— 58½ 265% 5. 8ʃ ———————.— Nç!„— 35— b f 2094%.57 25 September——— 1982.5————.— Schifffahrts⸗Nachrichten. Mannheimer Hafen⸗Verkehr vom 5. Dezember. Schiffer ev.Kap. Schiff K it von Ladung Ctr. i II. Hafenm teinſalz 1400 Emannel tterdam tückgüter 768 itwerpen izen 9584 Amſterdam tückgüter 7073 Biebrich Cement 8200 Allemania[Ruhrort[Kohlen 750⁰ Hafenmeiſterei III. Ullrich[Maria Anng Maxau Mehl 1100 Schwarz Johanna Rotterdam Getreide 8232 Weinmann Emilie 4 13594 Knobel Hilda Jagſtfeld Salz 1828 6„ Anna 7 55 1866 Haſenmeiſterei Maier[Gr. Fr. v. Baden Steine 1600 K f Marxgarethe Fr Steinſalz 3508 th Stolzenfels Jagſtfeld 1588 Gieſen Joh. Heinrich Hochfeld Kohlen 8400 Hoffmann Hohenzollern 5 1 10400 Waäſch O. Stachelhaus 18000 Bäumer Margarethe Duisburg 85 12400 Floßholz: 350 Cem. angekommen,—— Ebm. abgegangen. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Dezember. Pegelſtationen Dat um: vom Rhein:]2. 3. 4. 35..7. Bemerkungen. Konſtanz 289 29 294 9 5 .50 1,50 1,45 1,4a144 Aubds 6 U. Kehl. ,88 ,88 ,84 ,7%½„s u. Lanterburg 3,20.3,19 3,91 Abds. 6 U. Maxau 5 3,26 8,24 3,87 891 2 U. Germersheim 8 8,02 3,02 B. P. 12 Ul. Maunheim 5 2,96 2,96 3,00 4,42 Mgs. J U. e 5 1,45 1,47 1,56 Fe Bingen 1,36 1,½38 10 U. Kaub 1,561,56 1,67 2 U. oblenz 2,002,03 10 U. Kaöin 1,85 2,08 2,36 2 Ruhrort 1,10„38 9 U. vom Neckar: zaunheinm 3,00 3,00 3,06 5,92 V. 7 U. Heilbronn 9,92 0,92 0,910/999“ V. 7 U. e D Mk.—970 Ruſſ. Imperials Mk.. Stich⸗„ 1628 19 Dollars in Gold„.19—16 Engl. Souvereigns„ 20 44 40 1 11 Wegen gänzlicher Aufgabe der Bilder-Ausverkauf! Kunſtbranche verkaufe ich bis zu Weihnachten meinen großen Vorrath eingerahmter und ungerahmter Bilder zu außerordentlich billigen Preiſen. 74424 A. Hasdenteunfel, Pianoforte⸗Fabrik 0 8, 9. Soeben erſchienen iſt die kleine Ausgabe annheimer Adreßbuches pro 1896 zUu M..Ss0O0 und in der Or. H. Haas'schen Buchdruckerei Expedition des General⸗Auzeigers E 6, 25 zu haben. E 6, 2. Farbenkasten, Wasserfarben, Oelfarben, Pastellfarben, Porzellanfarben, Vorlagen, Slendrahmen, Mal- und Zeichenutensilien, feine Reisszeuge bei 78413 Jos. Samsreither, F A. 12, Strohmarkt. —.!H— 1— as Mannheim, 7. Dezember. General⸗ 75 5. Seite. Anzeiger. Btkannimachung. No. 9665. Schwurgerichts 0 Quartal 1896 wird auf Montag, den 13. Januar 1896, Vormittags 9 Uhr feſtgeſetzt 2. Zum Stellvertr ſitzenden des das I. Quartal 1886 Gr. Landgerichtsrath Müll nannt⸗ Mannheim, 2. Dezember 1895. Gr. Landgericht. Der Präſident: Baſſermann. 1. Der Beginn der 78833 8 Erbeneixweiſung. Nr. 22627. Die Wittwe des Fabrikarbeiters Gangolf Schall in Waldhof, Thereſe, geb. Acker⸗ mann, hat um Einweiſung in Beſitz und Gewähr des Nachlaſſes ihres verſtorbenen CEhemannes gebeten. Dem Antrag wird ent⸗ ſprochen werden, wenn nicht binnen 3 Wochen Einſprache erhoben wird. Mannheim, 30. Novbr. 1895. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgexrichts 78758 Müller. Bekanntmachung. Volkszählung betr. Am 2. Dezember d. J. hat auf Grund des Bundesraths⸗ beſchluſſes vom 11. Juli 1895 eine allgemeine Volks zählung ſtattgefunden. Mit dieſer Volkszählung war für die hieſige Stadt eine Haus⸗ und Woßftünggerhebung verbunden. Die verehrlichen Einwohner werden erſucht, Fälle, in denen die eine ader andere Haus⸗ haltung keine Zählkarten(In⸗ dividualzählkarten K I, Haus⸗ haltungskarten A II, ohn⸗ ungs⸗ und eventl. auch Haus⸗ karten) erhalten hat, oder in denen das Material nicht ab⸗ geholt wurde, dem ſtatiſtiſchen Amte Rathhaus 1. Stock, Zimmer No. 9, getauigl⸗ umgehend zur Kenntniß zu bringen. 78874 Mannheim, 5. Dezbr. 1895. Die Volkszählungskommiſſion: Bräunig. Btkauntmachung. Ingenieur Th. Lucan in Mann⸗ heim hat bei uns den Antrag ein⸗ gereicht, es wolle ihm auf dem rechten Neckarufer dahier, auf dem ſog. Mannheimer Ochſenpferch Grundſtück Dammſtraße links 5, begrenzt vorn von der Damm⸗ ſtraße, hinten von einem Weg der Stadtgemeinde Mannbeim, einer⸗ ſeits H. Söllner, anderſeits wieder Eigenthum der Stadt Mannheim, die Errichtung einer Fabrikanlage zur Herſtellung eiſerner Baucon⸗ ſtruckionen genehmigt werden. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntniß mit der Aufforder⸗ ung, etwaige Einwendungen beim Bezirksamt oder beim Stadtrath dahier binnen 14 Tagen vom Ab⸗ lauf des Tages an vorzubringen, an welchem die dieſe Bekannt⸗ machung enthaltende Nummer des Amtsverkündigungsblatts ausge⸗ geben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten würden. Beſchreibungen und Pläne des beabſichtigten Unternehmens liegen während der Enſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Be⸗ zirksamts und des Stadtraths Burean des Tiefbauamtes) zur inſicht offen. 78875 Mannheim, 29. Dezember 1895 Großherzogliches Bezirksamt: gez. Lacher. No. 36,600, Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß. Mannheim, 2. Dezember 1895 Bürgermeiſterayit: Bräunig. Lemp. Bekanntmachung. Zur Verhütung von Stör⸗ ungen im Bezuge von Gas und Waſſer, erſuchen wir unſere verehrlichen Abonnenten di Gas⸗ und Waſſermeſſer, ſowie die Zuführungen zu denſelben während der Wintermonagte t zu verwahren und insbe⸗ die Kellerladen ge⸗ ſchloſſen zu halten. 78881 Mannheim, 7. Nov. 1895. Direktion der Städt. Gas⸗ u. Waſſerwerke Mannheim. Hekauntmachnng. Die Stadtgemeinde Mannheim 1555 ine ſtag, den 12. d Me., onnerſtag, den 12. d. 25 5 5 17 Uhr auf dem Lagerplatz am neuen V ca. 6 m. nicht mehr zu verwendendes Bauholz an den Meiſtbietenden gegen Baar⸗ lung öffentlich verſteigern annheim, 5. Dezember 1895 Ho 10 auamt, ann. Anſchlag ⸗ die Amts⸗ und Kreis⸗ Sd 2—— 7— Sfädtiſches Leihhaus. Pfänder⸗Erneuerungen betreffend. Es wird bekannt gemacht, daß alle vom 2. J en, oder durch weitere bewahrung derſelben kein Ver⸗ lüſt zu befürchten iſt, für die Folge wieder erneuert werden können. ieſelben müſſen daber vor der leuerung einer Neutaxation nterzogen werden. Um dieſe zu ermöglichen, dürfen die Erneu⸗ erungen nicht, wie ſeither üblich, bis kurz vor die Verſteigerungs⸗ geſchoben werden, ich auf den gan Monat vertheilen. 78859 Der letzte Erneuerungster⸗ min iſt für jedes Pfand endgiltig beſtimmt— vergl. Rückſeite des Pfandſcheines— es iſt der gleiche Tag des folgenden Jahres, wie der Verſatztag; z. B. für ein am 10. Januar 18 rietztes Pfand der 10 Januar 18 Wird dieſer äußerſte Termin verſäumt, ſo iſt nur noch eine Auslöſung bis zum Tage vor Beginn der Verſteigerung zuläſſig. Ein Ausſchreiben der Erneu⸗ erungen mit Feſtſetzung einer letz⸗ ten Erneuerüngsfriſt findet in Zukunft nicht mehr ſtatt. Mannheim, im Dezember 1895. Die Verwaltung. Jahrnißverſteigerung. Aus dem Nachlaß der 7 Fri. Chriſtine Woersdorfer werden dahier I 2, 1 gegen baare Zahl⸗ Ung verſteigert. Mittwoch, 11. Dezember 1895, Vormittags 9 Uhr Verſchied. Hausgeräthe, Frauen⸗ kleidung, Leib⸗, Tiſch⸗ und Bett⸗ weißzeug, Vorhänge. Nachmittags 2½ Uhr Einige Schmuckſachen, 1 Ring, 1 gold. Uhr und Kette, Feder⸗ bettung, 1 Roßhaarmatratze, 2 Bettladen, Waſch⸗ u. Nachttiſch 1 Sopha, Rohr⸗ u. Polſter⸗ ſtühle, 1 Aufſchlagtiſch, kl. Tiſche, 1 Vertikow, 1 Chiffonier,! Pfeiler⸗ ſchrank, 2 Spiegel, 1 Gaslamve und 1 Schrank. 68969 A. Gros, Waiſenrichter. Fahrniß⸗Herſteigerung. Wegen Wegzugs werden im Magazin des ſtädt. Kaufhauſes, NI No. 4 78968 Dienſtag, 10. Dezember a.., Nachmittags 2½ Uhr gegen Baarzahlung verſteigert: 2 gute franz. Bettladen mit Roſt 2 Wollmatratzen und Feder⸗ bettung. 1. Divan, 3 Rohrſtühle, 3 Tiſche, I Commode, Waſch⸗ und Nachttiſch, 1 Kleider⸗ ſchrank ꝛc. ꝛc. A. Gros, Waiſenrichter. Kiegenſchafts⸗Verſteigerung. In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung werden am 78960 23. Dezember 1895 Vormittags 11 Uhr auf dem Rathhauſe zu Käferthal die nachbeſchriebenen Liegenſchaften des früheren Wirthes Peter Hof⸗ mann., Käferthal, öffentlich zu Eigenthum verſteigert. Der end⸗ giltige Zuſchlag erfolgt, auch wenn der Schätzungspreis nicht erreicht wird. Die übrigen Verſteiger⸗ ungsgedinge können beim Unter⸗ zeichneten eingeſehen werden. Beſchreibung der Liegenſchaften und Schätzung. Gemarkung Käferthal. 1 Lagerbuch No. 1370. 18 Ar 30 qm Acker in der 38 Gewann über und auf dem Hed⸗ desheimer Weg, neben Johann Müller II. und Evang. Collectur Mannheim, Anſchlag„ 2 Lagerbuch No. 1650, 22 Ar 18 qm Acker in der 51. Gewann auf dem Holzweg und die Gewann am breiten Stein, neben Peter Rihm und Ludwig Michel, 1200 M zuſammen 2100 M. Zweitauſend einhundert Mark. Mannheim, 2. Dezember 1895. Der Vollſtreckungsbeamte: Großh. Notar: Knecht. Iwanga⸗Perſteigerung. Am Montag, 9. Dez. ds. Is., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 im Vollſtreckungswege: 78971 1 Silberſchrank, 1 Sopha, 2 Polſterſtühle, 1 Schrank,! Waſch⸗ tiſch, 1 Regulateur, 1 Büffet, 1 Spiegelſchrank, 1 Waſchkommode mit Marmorplatte, 1 Naſchttiſch mit dito, 5 Bilder, 2 Kommden, Nähtiſch, 1 Chiffonier, 1 Secretär, 1 Klapptiſch, 1 Spiegel, 1 Pfeiler⸗ kommode, 1 Klavier, 58 m Silk, Seitenſammt u. Sammt, 10 Reſte Erepe u. Seidenſtoffe, 1(] Tiſch, 1 Etageur, 1 Bierſervice, 1 Oval⸗ iſch, 1 Dezimal⸗ u.-Tafelwaage egen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ſteigern. Mannheim, 6. Dezember 1895 Futterer, Gerichtsvollzieher, E4, 5. (385) Gefunden und bei Großh. Bezirksamt deponirt⸗ 78963 ein Regenſchirm. ein Halstuch. Iwaugs⸗Nerſteigerung. Dezember, Montag, den 9. Nachmittags werde ich im P 1 Ladeneinrick großen Wa ließbar 390 r Branr 4 Chiffonier, 2 4 Waſchkommoden mit platten. 4 Nachttiſche, zahlung öffentlich verſteig Die Verſteig Laden⸗ ſtatt. Gerichtsvol 8 1, 9. Zwaugs⸗Verſteigerung. Dienſtag, den 10. ds. Mts., s 11 Uhr werde ich in Großfachſen, Zuſam⸗ menkunft beim Rathhaus daſelbſt, 1 mechani Feuerwehrleiter, 1 tragbare Schiebleiter, 5 Stück aewöhnliche Feuerwehrleitern, 7 Rollen Dachpappe, verſchiedene fertige und halbfertige Wagen⸗ räder, 60 Stück Rahmenſchenkel, ca, 1000 Stück Felchen 1 Hobel⸗ maſchine, 9 Stück chſen mit Muttern und verſchiedenes Nutzholz gegen baare Bezablung öffentlich verſteigern. 78943 Weinheim, 6. Dezember 1895. Ott, Gerichtsvollzieher in Weinheim a. B. Verſteigerung. G 5, I. 5, I. Montag, den., Dieuſtag, den 10., jeweils Vormittags 9 und Nachmittags 2 Uhr anfangend, werden in 6 5, 1 nachverzeichnete Waaren, gegen Baarzahlung verſteigert: 78957 Spielwaaren, Herren⸗ und Damenkleiderſtoffe,Herrenhemden, Tiſchtücher, wollene Betttücher, Flanell, Unterhoſen, Unterjäckchen u. Knabenanzügen u. Verſch., wozu ſreundlichſt einladet M. Bermann. 8 77 6 5,J. Jerſteigerung! 6 5,. Montag, den 9. u. Dienſtag, den 10. ds. Mts., jeweils Morgens 9 Uhr und Nachmittags 2 Uhr anfangend, werden in G 5, 1 nachverzeichnete Waaren gegen Baarzahlung verſteigert: 50 Mill Cigarren verſch. Sorten, ſerner Champagner, Cognac, Pfeffermünz, Rothwein, Rum, Arae und Kaiſerpunſch, Bilder u. Uhren, und Verſchiedenes, wozu freundlichſt einladet 78958 Mt. Bermann. Hekanntmachung. (335) Ueberfahren und bei Waſenmeiſter Stamm— 5,9— untergebracht: 78956 1 dunkelbrauner Spitzerhund. Mannheim, 6. Dezember 1895. Großh. Bezirksamt. v. Grimm. Bitte:? Beim Herannahen der Weih⸗ nachtszeit erlauben wir uns an die Freunde und Gönner unſerer Anſtalt die Bitte zu richten, auch in dieſem Jahre unſerer Waiſen zu gedenken, damit wir in den Stand geſetzt ſind, denſelben ein frohes Feſt zu bereiten. 78951 Gütige Gaben werden dankbar entgegengenommen von Frl. E. Gaertner, O0 7, 13 und von den Damen des Vorſtandes. Der Vorſtand der Marten⸗Waiſen⸗Anſtalt. 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E Frau Regiſtrator Sterbel Schilling, Frau Rechnungsrath Münzer IFrl. Knierim, l Eduard Klein, Proviſor in der Löwen⸗ E Apotheke Hr. Löſch. ſel Or. Seiler, Arzt 5 Hr, Eichrodt. Anna, Dienſtmädchen dei Haſemann Frl. Wagner. Marthe, in Körner's Dienſten„ Frl. Schelly. Ef Fritz, Schloſſerlehrling. Frl. Finke. Lohmann,) Schloſſergeſellen(Hr. Strubel. Bartſch,) geſ„„r. Peters. %* Haſemann:. Hr. E. Dreher. Ein Dienſtmödchen. Schloſſergeſellen. Zwiſchen dem erſten und zweiten Aet liegt ein Zeitraum von 1½ Jahren. Nationaltheater. Vorſtellung im Abomement&. Direktor Conrad Dreher, Tgl. Hofſchauſpieler aus München. Haſemann's Töchter. 1 Original-Volksſtück in vier Akten von Adolf OArronge. Kaſſeneröffn. /7 Uhr. Aufang 7 Uhr. Ende ¼10 Uhr. 8 wiſchen dem zweiten und dritten Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Gewöhnliche Preiſe. HEHAENHIMEHIHNEMNMNHEHN Sountag, den 8. Dezember 1895. Nachmittags ½3 Uhr. Neunte Vorſtellung außer Abonnement. Letztes Gaſtſpiel des Herrn Direktor Conrad Dreher, Königlicher Hoſſchauſpieler aus München. Zu ermäßigten Preiſen. Die beiden Reichenmüller. Poſſe mit Geſang in 4 Akten von Anton Anno. % Mathias Schlegel! Herr E. Dreher. Kaſſeneröffn. 2 Uhr. Aufang /½3 Uhr. Ende 5 Uhr. + ABRMNHAHAHRHAEE Ein Offizi Damen de 2 21 Sämmtlich Remler. Muſik von Auber. Maſaniello, neapolitaniſcher Fiſcher Fenella, ſeine Schweſter 5 Alfonſo, Sohn des Vicekönigs von Neapel, Grafen von Arcos, 8 Elvira, deſſen Braut 5 Ehrendame der Elvira Lorenzo, Alſonſo's Freund ö 577 89 1 Maſaniello's Freunde Selva, Offizier des Vicekönigs Ein Fiſcher 1 perſonen, Pagen, Gefolge des Alfonſo, von Neapel, Marktweiber und Krämer, neapolitaniſche Fiſcher und Fiſcherinnen, Landleute aus der Umgegend Sonntag, 8. Dezember 1895, Abends ½7 Uhr. 34. Vorſtellung im Abon nement A. Dir Stumme von Porkici. Große Oper in 5 Akten von Seribe und Delavigne. (Dirigent: Herr Hofkapellmeiſter Röhr.— Regiſſeur: Herr Hildebrandt.) Perſonen: er r Elvira, Neapels u. ſ. w. Zeit der Handlung: Das Jahr 1647.— Ort der Hand⸗ lung: Erſter Akt: In den Gärten des Vicekönigs von Neapel. Zweiter Akt: Am Geſtade des Meeres mit Aus⸗ ſicht auf den Veſuv. Dritter Akt: Marktplatz von Neapel. Vierter Akt: Maſaniello's Hütte mit Ausſicht auf Neapel. Fünfter Akt: In dem Palaſte des Vicekönigs mit Aus⸗ ſicht auf den Veſuv. Im 1. Akt: Bolero, getanzt von Frl. Dänike, Beihge und den Damen des Ballets. Im 3. Akt: Tarantella, getanzt von den Damen des Ballets. 50 he Dekoxationen ſind neu, entworfen vom tech⸗ niſchen Direktor Herrn Auer und ausgeführt von 9 Maſchinerien u. Beleuchtung von Herrn Herr Kraus. Frl. Wittels. Herr Erl. Frl. Mugrauer. Frl. Wagner. Herr Rüdiger. (Herr Döring. (Herr Marx. Herr Kromer. Herr Starke I. Herr Hildebrandt. vornehme Neapolitaner, Magiſtrats⸗ Wachen, Volk NHEeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Frl. Uer. Strickarbeiten aller Art 61311 weroen raſch u. billigſt ausgeführt L. 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Krauß im Alter von 37 Jahren, nach längerem Leiden Donnerſtag Abend 9 Uhr ſanft dem Herrn entſchlafen iſt. 5 8 Die Beerdigun von der Leichenhalle des Friedhofes aus ſtatt. Hinterbliebenen findet Sonnta Die trauernden (Dtes ſtatt beſonderer Anzeige.) Vormittag ½12 Uhr rrrrrrreeeeeee 25 5 SI. 9, Hreiteſtr. II. S1.9, gnriteſt. — Beer, 50 Pfg.-Bazar, SJ. 9, grrileſtr. 5 beehrt ſich hierdurch die ergebene Mittheilung zu machen, daß die diesjährigen Neuheiten in überraſchender Auswahl eingetroffen ſind. In überſichtlicher Weiſe finden die verehrl. Käufer alle erdenklichen Sorten Gebrauchs⸗Arkiltel, Galanterie, Luxus⸗ und Spielwaaren deren Güte ſowohl als auch geſchmackvolle Form und Preiswürdigkeit bis jetzt unübertroffen ſind. Ganz beſonders mache noch aufmerkſam auf meine 78914 5 Große Puppen⸗Ausſtellung. IHI. Beer, 50].-Bazar, SI, 9, Breiteſtr. »Vereine, Militärs und Schulen erhalten bei großen Einkäufen ertra Begünſtigung. Mannhbeim. Montag, 9. ezenber Abends 9 Uhr im Vereinslokal(Kaſino), R 1, 1 7 5 Vortrag über: „Der Wechſelverkehr“ von Herrn Hauptlehrer Haußer hier. Unſere verehrlichen Mitglieder werden hierzu freundlichſt einge⸗ laden, 5 78955 Mannheim, 6. Dezbr. 1895. Der Vorſtand. Turn-Verein Gegründet 1846. N Die Uebungs⸗ W abende ſind wie — folgt feſtgeſetzt: . gt feſtgeſ 5 8 92 Turuhalle U 2 2FFriedrichsſchule Montag: Kürturnen, Mittwoch: Riegenturnen, Donnerſtag: Riegenturnen*, Treitag: Riegenturnen u, Samſtag: Riegenturnen* *) Nur für Jugendturner. Turnhalle in& 5. Mittwoch: Männerturten, Samſtag: Männerturnen Jeweils von—10 Uhr. Die Vereinsabende finden in de Regel alle 14 Tage im Loka „Rother Löwe“, P 1. 4 ſtat und werden beſonders durch die Zeitung bekannt gemacht. Der Vorſtand. Anmeldungen zum Beitritt in den Verein beliebe man ſchriftlich an den Vorſtand zu richten, auch werden ſolche an den Uebungs⸗ abenden in den Turnhallen ent⸗ gegengenommen. 63631 Verein für Vollsbildung 0 5. 1 Maunnheim. Samſtag, den 7. Dezember, Abends 9 Uhr Mitglieder verſammlung. Tagesordnung: Beſprechung verſchiedener Ver⸗ einsangelegenheiten u. definitive Eintheilung derUnterrichtsſtunden Theilnehmer für letztere können ſich noch einzeichnen. Die Geſangsproben finden von jetzt ab jeweils Montag und Donnerſtag, Abends 9 Uhr ſtatt. 78888 Der Vorſtand. — 5 J 18 „Arion' Mannhein (Iſeumaun'ſcher Männerchor) Sonntag, 8. Dezember, Abends 5 Uhr im Lokal„Stadt Lück“ Wiederbegiun der regel⸗ müßigen Bierproben wozu wir unſere verehrl, actipen wie paſſiven Mitglieder N 78697 Der Vorſtand. Mannheimer Liedertofel Sonntag, 8. Dezemher, Vormittags präcks 12 Uhr Hauptprobe mit Orcheſterzum Muſikvereins Concert, in der Aula des Gymnaſiums, 4 4, 1 wozu ſämmtliche vo 5 Wirkende Sänger einladet 78985 Der Vorſtand. Golde u. Buntſticken wird Waen 19. part 78189 General⸗Perſammlung der Ortskrankenkaſſ e Mannheim I Samſtag, 14. Dezember 1895, Abends 8½ Uhr im Saale der„Gambrinushalle“ UI, 2, 2. Stock Tagesordnung: 1. Wahl für die ſtatutengemäß ausſcheidenden Vorſtands⸗ mitglieder. 2. Wahl des Ausſchuſſes für die Prüfung der Rechnungen des laufenden Jahres und deren Stellvertreter(§ 52 der Statuten). 78974 3. Eventuell Verſchiedenes. Die Herren Vertreter ſowohl der Kaſſenmitglieder, als der Arbeitgeber(§ 47 d. Statuten) werden zur recht zahlreichen Be⸗ theiligung höflichſt eingeladen. Mannbeim, 6. Dezember 1895 Die Ortskrankenkaſſe Maunheim J. Der Vorſtand: Fr. Hoffſtätter, Vorſitzender. Musikverein. Sountag Vormittag ¼12 Uhr Geſammtprobe. n Süngerbund. Heute Sa m ſtag Aben d keine Probe. 78968 6 2,490 Zur Margareth 6.4 Heute Samſtag 78928 2 AGrosses Schlachtfest.& ——— Sonntac NERN 2 2 ladet höflichſt ein 5 G. Schmezer. Weinreſtaurauk⸗Eröſfnung& Empfehlung. Mache einem verehrl. Pubtikum, ſowie meiner werthen Nachbar⸗ ſchaft die ergebene Anzeige, daß ich mit dem Heutigen 9 75 5 Kraſtel's Weinreſtaurant 2 3 käuflich übernommen und eröffnet habe. 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Sohler und im Zeitungstiosk hier, ſowie in der Baumgartuer'ſchen Buch⸗ 0 in Ludwigshafen zu aben. Die Karten ſind beim Eintrftt n Saal vorzuzeigen.(Die karten abzugeben). Die Saalthüren werden punkt 8 8½ Uhr geſchloſſen. Ohne Kärte har Niemand Zutritt. Kinder ſind vom Beſuche der Vorleſungen ausgeſchloſſen 78601 Der Vorstand. 8. grell für jüdische Geschichte 0 Lilte ratur. Samſta g. den 7. os. Mrs. Abends präcts 8¼ Uhr im Schullocale der Clausſynggoge 94„ Vovtrag des Herrn Dr. L. Roſenthal hier über: 8 78886 Der Streit Emden⸗Eibenſchütz, wozu wir unſere verehrl. Mit⸗ glieder freundlichſt einladen. Der Vorſtand. Chtiſtbiune circa 1000 Stück Roth⸗Tannen 8 1 2 Meter hoch. für er abzugeben. 78865 aschuge, Baumſchulenbeſitzer m Sedenbu Iöchher Gemüſc⸗ 1. Hot⸗Conſerven als: 78976 Erbſen Aprikoſen Brechbohnen Birnen Schneidebohnen Kirſchen Prinzeßbohnen Melange Stangen⸗Spargel Mirabellen Brech⸗Spargel Reineclauden Carotten Pfirſiſche Champignons Stachelbeeren empfiehlt Carl Friedr. Bauer, K I, S, a. d. Aeckarbrücke. Zu den Weihnachts- Bäckereien empfehle ſämmtliche Artikel in beſten Qualitäten zu billigen Preiſen. 78975 Car! Friedr. Bauer, K I. S, a. d. Neckarbrücke. Großer Fleiſchabſchlag. a oberländer Kalbfleiſch pr. Pfd. 56 Pf. la Nind⸗ u. Ochſenlleiſh„„ 60„ junges Hammelfleiſchh, 50 r hei 78988 L. Baum, G 5, 5 General⸗Jerſammlung des Kunſppereins. Mittwoch, den 18. de Nachmittags 2 Uhr Tages-Ordnung: 1. Erneuerungs⸗ und Ergänzungswahl des Vorſtandes. 2. Verlooſung der angekauften Kunſtwerke. Die zu verlooſenden Kunſtwerke ſind von Sonntag, den 8. d. Mts. an ausgeſtellt. 78947 Der Vorſtand. Verein für Kinderpflege. Auch in dieſem Jahre wendet ſich der unterzeichnete Vorſtand mit der Bitte, ihn durch Zuſendung von Geſchenken an Kinderſachen und Spielzeug oder von Geldbeträgen in den Stand zu ſetzen, der die Anſtalt beſuchenden Kinderſchaar ein fröhliches Weihnachtsfeſt zu bereiten. Kinderherzen zu erfreuen, iſt eine mit der Bedeutung des Weihnachtsfeſtes ſo eng verknüpfte ſchöne und von Mannheims Bewohnern ſtets gern geübte Sitke, daß wir nicht zweifeln, auch in dieſem Jahre mit unſerer Bitte Widerhall, in den Herzen Vieler zu finden. Handelt es ſich dabei doch zugleich um Befriedigung noth⸗ wendiger Bedürfniſſe der kleinen Zöglinge unſerer Anſtalt für die kalte Winterzeit. 178932 Unterzeichnete Mitglieder des Vor ſtandes ſind gerne bereit, Gaben in Empfang zu nehmen und darüber öffentlich zu quittiren. Dr. J. Lindmann, Medic.⸗Rath,] J. Liebmann, 2 3, 5. M2, 14(1. Vorſtand). Wilh. Mayer⸗Dinkel, A 1, 5. Otto Boehringer, Dammſtr. 32. Wilhelm Schreiber, B 1, 1. Ir Drölt ſr., ,1. Karl Sperling, M 2, 9. Jul. Darmſtädter, D 7, 11. Leop. Weber, Luiſenring K 9, 19. Alfred Duttenhöfer, F 4, 7. Schriftführer. Louis Hirſch, D 7. 14. Jakob Wellenreuther, 18. Duer⸗ Victor Leuel, N 7, 4. ſtraße No. 17. Franz Loss, B 7, 4. Für fämmtl. Arten Jamencoſtüme.⸗Mäntel Die zuverläſſigſte Zuſchneideſchule für Kleidermacherinnen iſt die nach Szudrowiez ſchem Syſte m ſeit 1890 gegründete fachwiſſenſchaftliche Zuſchneide⸗Akademie für Damenbekl. Mann⸗ heim, N 3, 15. 18826 In dieſer Lehranſtalt unterrichten 3 tüchtige, in der Kleider⸗ macherei u. Konfektion prakt. erfahrene Fachlehrer u. Lehrerinnen; durch Selbſtverfertigung der ſämmtlichen Arten von Damen⸗Gar⸗ derobe in genannter Anſtalt, bietet ſich den Schülerinnen, Gelegen⸗ heit, nebſt theoret Unterricht, alles praktiſch durchzumachen. Dadurch erſt werden Schülerinnen, die die genannte Anſtalt abſolvixen, ihre gründliche Auspildung u. Selbſtſtändigkeit im Maßnehmen, Zeichnen, Zuſchneiden, Richten, Probiren, Anfertigen und Verzieren, Nach dem Geſchmack der Damen oder was die Figuür kleidet, erlangen. deschw. Marg. u. Pauline Poll, Kleidermacherinnen und akad. gebildete und praktiſch er⸗ fahreue Zuſchneiderinnen. —ſͤ ͤTTddTd————̊—————— Kirchen⸗Anſagen. Epaugel.⸗prokeſt. Semtinde. Sonntag, den 8. Dezember 1895. 2. Adveut. Trinitatiskirche. Morgens ſ½9 Uhr Predigt. Herr Stadtvikar Eiſinger. Morgens 10 Uhr Predigt. Herr Decan Ruckhaber. Morgens 11 Uhr Chriſtenlehre. Herr Decan Ruck⸗ haber. Abends 6 Uhr Predigt. Herr Stadtpfarrer Ahles. Schloßkirche. Morgens 9 Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ vikar Raupp. Lutherkirche. Morgens 10 Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ pfarrer Simon. Morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt. Herr Stadtpfarrer Simon. Friedenskirche. Morgens 10 Uhr Predigt. Herr Stadt⸗ vikar Hofheinz. Morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt. Herr Stadtvikar Hofheinz. Diakoniſſeuhauskapelle Morgens 11 Uhr Predigt. 9 Pfarrer Herrmann. Abends 6 Uhr Miſſionsvortrag. Herr Miſſionar Gußmann aus China. Collecte. Stadtmiſſion: Kuaugeliſchts Nereinshans. K 2, 10. Sonntag Vormittag 11 Uhr Sonntagsſchule. Nach⸗ mittags 3 Uhr Predigt. Herr Stadtvikar Hofheinz. Montag Abend 8¼ Uhr Bibelſtunde des Männer⸗ und Jünglings⸗ vereins. Mittwoch Abend 8½ Uhr allgemeine Bibelſtunde. Kinderſchule, Traitteurſtr. 9b. Sonntag Abend 8 Uhr allgemeine Bibelſtunde. Herr Stadtmiſſionar Krämer. Freitag Abend 8½¼ Uhr allge⸗ meine Bibelſtunde. Herr Stadtmiſſionar Krämer. Gemeinde der biſch ethodiſtenkirche U 6, 28, Zinterh. Sonntag Nachmittag 2 Uhr Kindergottesdienſt Sonn⸗ tag Nachmittag 3 Uhr Predigt. Jedermann iſt freundlich eingeladen. Altkatholiſche Gemeinde. Sonntag, den 8. Dezember, um 10 Uhr Gottesdienſt. Freireligiöſe Gemeinde. Sonntag, den 8. Dezember, Vormittags 10 Uhr, im großen Saale des Caſin o, R 1, 1, Vortrag des Herrn Predigers Schneider über das Thema:„Das Himmelxeich iſt nahe herbeigekommen.“ Hierzu ladet Jedermann freundlichſt ein Der Vorſtand. des Vereins für Kinderpflege an deſſen Freunde und Wohlthäter Waann üng ke ener⸗ General⸗Anzeiger 7. Seite. guss Nacil f. Inh. F. J. Stetter am Markt. empfiehlt als praktische und stets willkommene Weihnnachts-Geschenke: Seidene Damenkleiderstoffe schwarz& farbig, Wollene Damenkleiderstoffe aller Art, Woll. 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