Telegramm⸗ Adreſſe: „Journal neeer i der Poſtliſte emactragen Nr. 2672. Abonnement: 60 Pfsg. monuatlich. 5 Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. uſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Sir Reklamen ⸗Zeile 60 Pfg⸗ (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und iheimer Jo Umgebung.(Mannheimer Volksblatt.) (106. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. 2 Veräntwortlich: für den volit. und allg. Theikt Chef⸗Redakteur Dr. H. Lagler. für den lok. und prov. Theil: Müller. ür den Inſeratentheil: b Ap okationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche Anſtalt). (Das„Mannheimer Journal⸗ iſt Eigenthum des kathsliſchen Ueber die Stellungnahme der conſervatiwen Partei⸗ leitung Angeſichts der Feſtnahme des Frhru. v. Hammer⸗ Kein gibt die„Tonſerv. Correſ.“ folgende Aulklärung: „Die Nachricht von der Ergreifung des Frhrn.v. Hammerſtein hat, wie wir gegenüber erfundenen Mittheilungen, wonach dieſelbe im conſervativen Lager Beſtürzung hervorgerufen habe, feſtſtellen müſſen, in den maßgebenden conſervativen Kreiſen kebhafte Genugthuung gefunden. Es war einfach elbſtverſtändlich, daß die Staatsbehörden, die gleich den con⸗ E Führern der Begünſtigung v. Hammerſtein s ſchmäh⸗ lich verdächtigt waren, ſchon im Intereſſe der ſtaatlichen Au⸗ torität Alles aufzubieten, die Pflicht hatten, um des ſteckbrief⸗ lich Verfolgten habhaft zu werden. Ebenſo ſelbſtverſtändlich 5 iſt es, daß die Conſervativen die Ergreifung des Herrn 8 v. Hammerſtein als ein klärendes und deshalb günſtiges Er⸗ — eigniß betrachten. Wenn die liuksliberale Preſſe die Mär verbreitet, die conſervative Partei ſcheue vor dem bevor⸗ „ ſtehenden„Scandalprozeß“ zurück, ſo trifft dies bei aller 3 angeborenen Abneigung vor Scandalaffairen in dieſem 5 lle nicht zu. Mit größter Ruhe und mit dem Gefühle, welches das Bewußtſein verleiht, den„Fall von Hammerſtein“ endlich den tendenziöſen, böswilligen Ausbeutungen einer gewiſſen Preſſe entrückt und der Entſcheidung des Gerichtshofes unterbreitet zu ſehen, er⸗ warten die Conſervativen den Verlauf der Dinge. Jedenfalls hat die conſervative Partei keinen Anlaß, über die ebenſo 8 unſchönen wie unwahren Angriffe, die in der linksliberalen Preſſe an die Verhaftung von Hammerſtein's geknüpft werden, ſich aufzuregen. Dis Bemühungen, die conſervative Partei⸗ leilung für Vorgänge in der Redaction der„Kreuzzeitung“ verantwortlich zu machen, ſind für ernſthafte Politiker einfach unbegreiftich. Die conſervative Partei hat, wie wiederholt nachgewieſen und ſogar durch verſchiedene, gegen die„Kreuz⸗ zeitung“ gerichtete Erklärungen erhärtet iſt, niemals mit die⸗ ſem Blatke ſich identiſieirt. Das Curatorium, dem die Leitung und Berwaltung der„Kreuzzeitung“ unterſtellt iſt, hat ſtets eine vollkommen ſelbſtſtändige Haltung bewahrt und unab⸗ hängig von der conſervativen Parteileitung der Politik ſeines Organs eigene Directiven gegeben. Keines der Mitglieder dieſes CEuratoriums gehört dem Parteivorſtande an. Auch die fortgeſetzten Behauptungen, Freiherr von Hammerſtem ſei ein Führer der Conſervativen gewefen, ſind als ererrrde * Unbegründet nachgewieſen. Herr von Hammerſtein hatte — weder im Vorſtande der Partei noch in dem der konſervativen Fraktionen der Parlamente einen Platz, und wenn behauptet wird, die Rechte habe v. Hammerſteins Reden„noch im Frühjahr“ zugejubelt, ſo iſt das unwahr. Oerr v. Hammer⸗ ſtein iſt als giedner im Reichstage und im Abgeordnetenhauſe meiſt nur entweder in perſönlichen Angelegenheiten, oder in engeren Angelegenheiten ſeines Wahlkreiſes, oder aber bei Wahlprüfungen aufgetreten, und nur einmal, zu Ende März, hat er im Reichstage in bedeutſamer Weiſe unter dem Bei⸗ fall der Konſervativen zum rumäniſchen Handelsvertrage das Wort ergriffen. Im Gaazen aber hat er in der verfloſſenen Reichstagsſeſſion nur fünf Mal, im Abgeordnetenhauſe aber gar nicht geſprochen. Dieſe Thatſache beweiſt ebenfalls den legendairen Charakter von der v. Hammerſteinſchen„Führer⸗ ſchaft.“ 5 Die konſervative Parteileitung folgt her einem Ge⸗ bote der poliliſchen Klugheit, wenn ſie ſelbſt dafür ein⸗ tritt, daß das Verhältniß zwiſchen ier und Hammerſtein vor den Schranken des Gerichishofes klargelegt werde. oireee ——— Politiſche Ueberſicht. * Manunheim, 9 Januar. 7 Der„Reichsanzeiger! widmet dem verſtorbenen Prinzen Alexander einen Nachruf, an deſſen Schluß es heißt:„Vor Allem ausgezeichnet durch die Eigen⸗ ſchaften ſeines Charakters und Herzeus, war der Prinz Allen, die ihn kannten, ein gleich verehrter und beliebter — 8 f Herr. Wie er als frommer Chriſt gelebt hat, ſo iſt er geſtorben, gläubig und Gott ergeben. Mit ihm iſt ein 4——— 555————ñ — Buntes Feuilleton. — Das ſonderbare Thier. Ein italieniſcher Humoriſt ⸗ behauptet, wie die„Romanwelt“ mittheilt, in dem Buche eines chineſiſchen Mandarinen üüber die Sitten und Gebräuche der 5 Eurapäer folgende Stelle gefunden zu haben:„Die Völker 5 des Weſtens pflegen ein ſellſames Thier bei ſich zu haben. — Es hat vier Füße, manchmal auch nur drei, und wenn man 8 will, kann man es zum Singen bringen. Die Männer und „ häufiger noch die Frauen, manchmal ſogar die Kinder ſetzen ſich davor; dann ſchlagen ſie ihm auf die Zähne und treten — 8 ihm ab und zu auch auf den Schwanz. Daun fängt es ſofort 3 zu ſingen an. Sein Geſang iſt ſehr geräuſchvoll, viel lärmen⸗ der als der der Vögel, aber nicht ſo harmoniſch. Trotz ſeiner furchtbaren Zähne beißt dieſes brave Thier niemals; man 5 braucht es nicht einmal anzubinden, da es nie den Verſuch 4 macht, zu entwiſchen.“ Das ſonderbare Thier, das der ita⸗ lieniſche Scherzbold alſo deſinirt, indem er ſich in die Seele 5 eines Chineſen hineinverſetzt, iſt natürlich niehts Anderes als das— — oleon's rankheit. Der engliſche Feldmarſchall Wolſelen veröffentlichte, wie„The Medical——5 mittheilt, ein Werk über die Feldzüge Napoleon's., in welchem er 5 beweiſt, daß der große Skratege einige wichtige Schlachten nur dadurch verloren hat, weil er an einer beſonderen periodiſchen Krankheit litt. Gerade in den wichtigſten Mo⸗ 85 menten ſeines Lebens, gerade dann, wenn die Spannung ſeiner 5 Kräfte zum Aeußerſten ging, ſtellte ſich bei Rapoleon plötzlich 7 eine deprimirte Stimmung ein. Dabei ſchwand ihm jedes Vermögen, irgend eine körperliche oder geiſtige Arbeit zu ver⸗ 5 richten; ſogar ſein Denkvermögen ſtockte. Schließlich verſiel „ er in einen tiefen Schlaf, aus welchem er nicht zu wecken war. 5 e Geſichtszüge dann den Ausdruck von Schmerz ſcher Riedergeſchlagenheit. Die Schlacht bei Boro⸗ aber gerade im entſcheidenden Moment An ener Krankheit ein; er ühren follte, Ke hätt Rrags bün iſer und den König von Preußen gefaugen nehmen könne Aber als er das Kommando über Aeme Alee 18 85 da befiel ihn ſeine Krankßheit, und er verſank in den iefen Schlaf, Zwar ſchlug er einige Male die Augen auf und verſuchte, ſich aufzurichten, aber ſofort ſchloſſen ſich die Augen wieder.— Je mehr ich mich in das Stadium des Feldzuges von 1815 verſenke,“ ſagt der Verfaſſer,„um ſo mehr gelange ich zu der Ueberzeugung, daß der unglückliche Ausgang des Feldzuges lediglich auf die krankhafte Schlaf⸗ ſucht Napoleon's zurückgefuhrt werden muß, welche ihn ge⸗ zade da beſtel, wo Thatkraft und Umſicht erforderlich waren.“ Der Gaulois hat durch einen Mitasbeiter bekannte Perſönlichkeiten über ihre Anſicht hinſichtlich der Depeſche des Kaiſers abfragen laſſen. Der greiſe Jules Simon, einer von den ruhigſten Männern des Landes, hat ſich dabei folgendermaßen vernehmen laſſen: Ein Verſuch zur Ableitung, um den franzöſiſchen Haß zu überwinden. Allerdings, dieſe Neigung hat ſich ſchon früher kundgegeben und kommt auch jetzt wieder zum Ausdruck. Es iſt klar wie der Tag, daß er ſich bemübt, ein Bündniß mit Frankreich zu Stande zu bringen. Wird es ihm gelingen? Ich glaube nicht. Und doch wäre es das glücklichſte Ergebniß, das Furopa ſeit langer Zeit zu Gute gekommen wäre, denn die Sache würde die Löſung der elſaß⸗lothringiſchen Frage einſchließen. Damit iſt Alles geſagt. Unglücklicherweiſe ſcheint mir die Frage unlösbar. Der Gedanke der Neutraliſirung der beiden Provinzen muß ein⸗ für allemal ausgeſchieden werden. Anderſeits wird Frankreich nie ſeine Anſprüche aufgeben, und Deutſchland iſt entſchloſſen, ſein Einverleibungsrecht aufrecht zu erhalten. Die Dinge bleiben unverändert d. h. im ſelben wie am Tage nach dem Kriege. Ich brauche das ort am Tage nach dem Kriege ſehr mit Abſicht, denn das Elſaß iſt heute franzöſiſcher als je zuvor. Die Mehrheit der Bevölkerung iſt zur Stunde gegen Deutſchland. Freilich was in Curopa nicht möglich iſt, läßt ſich vielleicht im Auslande zu Wege bringen. Ich begreife, daß man zu Verſtändigungen gelangt, die gemeinſames Handeln zur Vertheidigung oder zum Schutze gemeinſamer Intereſſen in Afrika oder Amerika nach ſich ziehen. Wenn es das iſt, was der deutſche Kaiſer im Auge hat, das kann er erreichen. Aber von da die Auf⸗ gabe einer Verſtändigung auf dem europäiſchen Feſtlande ab⸗ leiten, nein! Die Deutſchen ſcheinen ſo feſt wie wir an Elſaß⸗ Lothringen zu hangen. So lange das der Fall ſein wird, iſt kein Bündniß möglich. Das kaiſerliche Telegramm an den Präſidenten Krüger hat in der engliſchen Preſſe eine förmliche Exploſion hervorgerufen, obwohl dieſe Preſſe ſelbſt das Flibuſtierunternehmen des Dr. Jameſon verurtheilt hatten. Die„Hamb. Nachr.“ charakteriſiren dieſe plöztliche Meinungsänderung der engliſchen Preſſe in einem Leit⸗ artikel, dem wir folgende markante Stelle entnehmen: „Wir erinnern uns kaum eines Ereigniſſes in neuerer Zeit, in welchem die Unebrlichkeit der engliſchen Preſſe in dieſer Weiſe feſtgenagelt worden wäre, wie in dem zornigen Ausbruch gegen das kaiſerliche Telegramm, durch welches der Kaiſer doch, genau betrachtet, nur der ſittlichen Entrüſtung der engliſchen Regierung über den Einbruch in Transvgal den Beiſtand ſeiner europäiſchen Autorität leiſtete. Wir hälten alſo aufrichtiger Weiſe erwarten dürfen, daß die engliſche Preſſe dem deutſchen Kaiſer ihren Dank votirte für den energiſchen Beiſtand, mit dem er ihrer eigenen Entrüſtung über dieſen ruchloſen Räubereinbruch in Transvaal Ausdruck gegeben hat. Wir wollen die Gründe hier nicht weiter unter⸗ ſuchen, durch welche die engliſche Preſſe ſich beſtimmt findet, dem Flibuſtierchef Jameſon die legale Autorität der Königin von England zu ſubſtituiren, aber für unparteiiſche Beobachter wird der naturwüchſige Ausbruch, mit welchem die engliſche Preſſe die Maske der offtziöſen Heuchelei durchbricht, nur Heiterkeit erregen. Es liegt dem eine politiſche Unehrlichkeit zu Grunde, die ſtrebſame Mächte mitunter begehen, aber gewöhnlich doch in der Abſicht, wenn ſie ertappt werden, ganz ſtill zu bleiben. Der rohe Ausbruch in den engliſchen Bläktern gegen die deutſche Sympathiekundgebung für die Boeren wirft eine helle Beleuchtung auf die Anaufrichtigkeit der Politik, die dabei, wir wollen nicht ſagen, von der engliſchen Regie⸗ rung, aber von dem Hauptunruheſtifter in Südafrika, Herrn Ceeil Rhodes betrieben wird. Die ruſſiſche Politik hat ja auch ihre Strebſamkeiten wie die engliſche, aber ohne chriſt⸗ 5 Heuchelei und mit geſchickterer Beachtung der äußeren Formen.“ Am Donuerſtag nimmt der Reichstag ſeinge Thä⸗ tigke't nach den Weihnachtsferien wieder auf, und zwar mit der Berathung des Börſengeſetzes und des Depot⸗ geſetzes. Sodaun werden auch die Commiſſionen ihre Arbeiten beginnen. Die Wahlprüfungs Commiſſion wird E 4, 2 Stleſrule zud nerbrtitetär Zritung in Maunteim und Angebung. E 6, 2 nmilich in Beng Nr. 8. Donnerſtag, 9. Januar 1896.(Aelephen-Ar. 218.) 8 eee————.—.—ñ—— eee———. J2....ß0 TꝓT0T0TdTſT0Tꝙwſö—— „..kk[äʃ!—2ĩ—8ñ2———8. 5 5 e .— 5 Hohenzoller von echt riuerlicher Geſinnung aus dem Leben am 19. d. Mis. tagen. Am Freitag tritt die Budget⸗folgte noch eine Berathung mit dem Generaladjutanten des Die Konſervativen und Hammerſtein. geſchieden.“ Commiſſion zu ihrer erſten Sitzung zuſammen; ſie nimmt Oberbeſehlshabers der Armee, Lord Wolſeley und dem ihre Berathungen in dieſem Jahre mit dem Etat des Auswärtigen Amtes und der Schutzgebiete auf. Dieſe Anordnung dürfte nicht ohne Rückſicht auf die auswär⸗ tige Politik und haupiſächlich die durch den völkerrechts⸗ widrigen Einfall der Engländer in Trausvaal in Fluß gekommene ſüdafrikaniſche Frage getroffen worden ſein. Der Bundesrath hat in der Sitzung vom 19. Dezember v. J. in Auslegung des§ 20 der Beſtimmungen zur Aus⸗ führung des Geſetzes vom 16. Juni d. J. betreffend die Abänderung des Branntweinſteuergeſetzes vom 24. Juni 1887, beſchloſſen:„daß bei der ſteuerfreien Verabfolgung von Branntwein zu gewerblichen Zwecken in denjenigen Fällen, in welchen eine Denaturirung mit Eſſig ſtattfindet, eine Vergütung der Brennſteuer mit.03 M. für jedes Liter reinen Alkohols auch dann zu gewähren iſt, wenn der Branntwein der Maiſchbottich⸗ oder Materialſteuer nicht unterlegen hat.“ Die Provinzialſteuerdirectoren ſind dem⸗ gemäß von dem Finanzminiſter durch Verfügung vom 28. v. M. aufgefordert worden, die Hauptämter ihres Bezirks hiernach mit Anweiſung zu verſehen. Es iſt in der Preſſe in der letzten Zeit wiederholt da⸗ rauf hingewieſen worden, welche Unzuträglichkeiten die Monopoliſirung des überſeeiſchen Tele⸗ graphenverkehrs durch engliſche Geſellſchaften mit ſich bringt. Bei den jetzigen Ereigniſſen in Südafrika hat ſich dies in einer Weiſe gezeigt, die dringende Abhülfe erheiſcht. So wird z. B. dem„Hann. Cour.“ geſchrieben: „Die Berichterſtattung des Reuter'ſchen Bureaus iſt ſo tendenziös, wie kaum je zuvor. Ueber wichtige Ereigniſſe hat es entweder gar nicht oder mit großer, abſichtlicher Verſpät⸗ ung berichtet. Selbſt die amtlichen Depeſchen aus Pretoria an die deutſche Reichsregierung und an den hier weilenden Staatsſekretär des Transvaal Dr. Leyds ſind von der Eaſt⸗ african Cable Company offenbar mit Abſicht läſſig befördert und ſtundenlang aufgehalten worden. Einige dieſer amtlichen Telegramme haben zu ihrer Beförderung von Pretoria nach Berlin 17 Stunden gebraucht. Das ſind unleidliche Zuſtände, denen man mit der Zeit abzuhelfen trachten muß. Zuſtände, die ſich jetzt auf politiſchem Gebiete bemerkbar machen, die aber auch in normalen Zeiten unferen Handelsintereſſen er⸗ heblichen Schaden zufügen dürften.“ In London macht ſich eine große Erregung gegen die Deutſchen bemerkbar. Wie der Draht genteldet hat, fand gegen die engliſch⸗deutſchen Geſchäfts⸗ fſtrmen der Eity während einer Sitzung in der Baltic Exchange eine Kundgebung ſtatt. Die Vertreter hervor⸗ ragender deutſcher Häuſer wurden bei ihrem Eintritt in die Verſammlung mit Lärmen und Ziſchen empfangen. Große Aufregung herrſchte in den London⸗Docks und im öſtlichen Theile der Ciſy, wo lärmende Szenen durch die Beläſtigungen und Verhöhnungen deutſcher und holläudi⸗ ſcher Matroſen hervorgerufen wurden. Auch mit Thät⸗ lichkeiten wurde gegen die deutſchen Kaufleute vorgegangen. Bemerkenswerth für die Stimmung in den amtlichen und militäriſchen Kreiſen iſt auch die Thatſache, daß der Oberkommandirende der britiſchen Armee, General Lord Wolſeley, anf eine Aufrage über die Stärke des Heeres der Regierung empfohlen hat, die Miliz und die Armee⸗ reſerve in genügender Anzahl einzuberufen, um ein volles Armeekorps zur Verfügung des Kriegsminiſteriums für den auswärtigen Dienſt zu ſtellen. Dem„Fraukf, Gen. Anz.“ geht über dieſe Augelegenheit aus London unlerm 7. Jauuar folgende ſenſationelle Meldung zu: Der erſte Lord der Admiralität, Goſchen, hatte geſtern ſpät Abends eine lange Berathung mit Chamberlain im Colonialamt. Von dort fuhr er zur Admiralität zurück, wo er bis 12 Uhr Nachts mit ſeinem Departementschef berieth. Beide begaben ſich dann mit Sir Arthur Halliday, dem Unter⸗ ſtaatsſekretäy im Colonjalamt, zu Chamberlain. Später Deuver(Colorado) ſolgender„Schlachtbericht: In der Tonhalle, einem großartigen, zwölf Stock hohen Gebäude, fand eine Reunion nebſt Theatervorſtellung ſtatt, zu der die „Elite“ der Stadt geladen war. Während der Duvertüre verurſachten einige Leute, die Knallkugeln unter die Seſſel ſteckten und die Anweſenden durch Explodiren derſelben er⸗ ſehreckten, große Entrüſtung, und die Muſik mußte wiederholt abbrechen. Der Direktor näherte ſich der Gruppe und bat um Ruhe, worauf einer der Ruheſtörer dem Direktor einen Stoß in das Geſicht gab, daß der Mann blutüberſtrömt zurücktaumelte. Nun erhob ſich ein Nebenſitzender und wollte den Direktor vor weiteren Mißhandlungen ſchützen. Einer der Ruheſtörer zog einen Revolver und feuerte auf den Direktor, dem die Kugel in die Bruſt drang. Fünf weitere Schüſſe gegen das Püblikum folgten, die mehrere Perſonen verletzten. Nun begann eine furchtbare Schießerei. Der Direktor hatte noch ſoviel Kraft, den Revolver zu ziehen und ſeinen Angreifer niederzuſtrecken, dann brach er todt zu⸗ ſammen, ſein Mörder fiel entſeelt auf ihn. Von der Bühne her krachten Schüſſe. Die Schauſpieler, die Muſiker ſchoſſen in das Publikum, das in zwei Lagern ſtand. Einige nahmen für die Raufbolde, Einige für den Direktor Partei. Da hatten einige Unbeſonnene die unglückliche Idee, die elektriſche Beleuchtung auszufchalten, und nun herrſchte Finſterniß in dem Saale. Man ſah nur das Blitzen der Schüſſe. Von der Galerie wurde hinabgefeuert, die Flüchtenden keilten ſich an den Ausgängen zuſammen. Frauen eilten auf die Korri⸗ dore, die glücklicher Weiſe beleuchtet blieben, und machten in ihrer Verzweiflung Miene, vom achten Stockwerke herabzu⸗ ſpringen. Von der Galertie ſprangen Leute in den Saal. Eine blutige Schlacht wüthete in den Räumen und in blinder Wuth wurde in die Menge hineingeſchoſſen. Endlich ſtürmten Leute herbei und brachten die Bogenlampen zum Brennen. Als es wieder hell wurde, ſchienen die Kämpfer zur Beſin⸗ nung zu kommen, denn das Schießen hörte endlich auf. Der Anblick, den der Saal bot, war furchtbar. Stühle und Tiſche waren zerbrochen, die Tiſchtücher mit Blut befleckt, die Gläſer ch Tr: al und auf dem Boden auch die Tänzerin des Goldlandes, die in Paläſte beſitzt. Sie wurde von 3 Kugeln durchbohrt aufgefunden, und ihre Hand hielt noch den Revolver feſt umklammert. Der Wirth der Tonhalle erleidet einen Schaden von 100,000 Dollars, da ihm nicht ein Cent Zeche bezahlt worden war. Er machte noch in der Nacht den Verſuch, ſich zu tödten, wurde jedoch davon abgehalten. Zwei Frauen wurden vor Schreck wahnſtunig und in eine Heilanſtalt gebracht.— Denver iſt die Haupt⸗ ſtadt des Staates Colorado, in dem ſich viele Goldminen be⸗ —Ueber ein blutig verlaufenes Ballfeſt kommt aus finden. Die dortige Bevölkerung hat noch ganz die Manjeren „Mama ſagt zu Papa„mein Schatz!“ FPFPFPPCCCCCCCCCCVCCVC——————— des wilden Weſtens, und auch in der ſogenannten„höheren Geſellſchaft“, die aus reichgewordenen Goldſuchern beſteht, ſind die Umgangsformen ſehr rohe. Das mag einigermaßen den für Europäer unbegreiflichen Vorgang erklären. — Geſchenk des Sultaus für den Zar. Aus Konſtan⸗ tinopel wird berichtet: Der Sultan hat dem Zar einige Nenjahrsgeſchenke von hohem Werthe geſchickt. Dieſe Ge⸗ ſchenke beſtehen zunächſt aus einem für die Kaiſerin beſtimmten Diamanten⸗Collier im Werthe von 35,000 türkiſchen Lire und aus einem mit Diamanten beſetzten Cigaretten⸗Etui im Werthe von 10,000 türkiſchen Lire für den Zar. Das Etui iſt in der Mitte mit einem Diamanten geſchmückt, welcher der größte in der kaiſerlichen Schatzkammer war. Ein Schäfer hat dieſen Stein im Jahre 1719 bei den„ſüßen Wäſſern von Europa“ gefunden. Abdul Haziz ſchenkte eines Tages den Stein Fuad Paſcha, nahm ihm aber denſelben bald darauf wieder ab. Ein drittes Geſchenk, das der Sultan dem Zar widmete, iſt eine chriſtliche Reliquie— ein Stück vom Kreuze Chriſti. Auch dieſes befand ſich bisher in der Schatzkammer und wurde daher nicht als perſönliches Eigenthum des Großherrn, ſondern als Eigenthum der türkiſchen Nation betrachtet. Es ſoll deßhalb bei den Türken Mißſtimmung erregt haben, daß der Sültan dieſes Stück dem Zar ſchenkte. Bemerkenswerth iſt auch, daß der„Moniteur Orfental“ weil er die Abſendung der Geſchenke des Sultans an den Zar erwähnte, konfiszirt worden iſt. Viceadmiral Arif Paſcha, welcher die Türkei bei der Eröffnung des Nord⸗Oſtſee⸗Canals vertrat, bringt die Geſchenke in Begleitung eines Dolmetſchers der ruſſiſchen Botſchaft nach Petersburg. 5 — Berbeſſerte Grabſchrift. Von Biſchof Wilmer, einem bekannten amerikaniſchen Geiſtlichen, wird folgende Anekdote erzählt. Einer feiner Freunde verlor ſeine Frau und ließ auf deren Grabſtein die Inſchrift ſetzen:„Das Licht meiner Augen iſt erloſchen.“ Ein Jahr darauf war er ſchon wieder verheirathet und man fragte den Biſchof, wie er nun über jene Grabſchrift dächte.„Sie iſt ſehr gut,“ antwortete er,„nur ſollte der untröſtliche Gat! nz: Aber ich hab r ein anderes det. ſtill, es iſt Beſuch drinn!“ denn das?“— Fritz: — Ein Verräther. Burſche:„Herr Lieutenant läßt ſich entſchuldigen, er iſt dieſen Nachmittag mit dem Pferde ge⸗ ſtürzt!“— Dame:„Großer Gott, gefährlich?“— Burſche: „Ach wo; ich hatte nur keine Zeit, ſonſt hätte ich die Hoſe gleich wieder geflickt!“ — Empfindlich. Dichter(zum bettelnden Handwerks⸗ burſchen):„Was find Sie von Profefſion?“—„Korbmacher!“ —„Machen Sie auch Papierkörbe?“—„Ja wohl!“— Hinaus Sei weißt Du Woh 5 horchend zu iſt Generalſtab. Heute Morgen um 7 Uhr war Alles in auf⸗ geregter, faſt fieberhafter Thätigkeit hegriffen. Die Beſorguiſ, die Ereigniſſe möchten ſich zu irgend einer verhängnißvollen Thatſache zuſpitzen, greift in allen betheiligten Kreiſen immer mehr um ſich.“ Eine Beſtätigung der Richligkeit dieſer Allarmnach⸗ richt wird vorerſt abzuwarten ſein, ehe man fich Befürch⸗ tungen hingibt. In einer Depeſche der„Frankf. Ztg.“ wird dagegen aus Berlin folgendes gemeldet: Der Geſandte der Transvaalrepublik, Beerlaerts von Blokland, iſt, nachdem er ſich fünf Tage hier aufgehalten und wichtige Beſprechungen im Auswärtigen Amte und auch wohl mit den Vertretern anderer Mächte gehabt, heute nach ſeinem ſtändigen Wohnſitz, dem Haag, zurückgereiſt Er wird erſt am Geburtstage des Kaiſers wieder hier eintreffen, um wie all⸗ jährlich an der Gratulationscour Theil zu nehmen. Auch aus dieſer Abreiſe geht hervor, daß die Transvaalfrage in das ruhige Stadium diplomatiſcher Verhandlungen eingelenkt iſt, und dieſem Umſtande werden wohl auch die engliſchen Blätter, die ſich jetzt in eiuer kaum erklärlichen chauviniſtiſchen Auf⸗ regung beſinden, ſehr bald Rechnung tragen müſſen. Die offiziellen Beziehungen zwiſchen Berlin und London haben auch in der letzten Zeit jeder beſonderen Schärfe entbehrt: es liegt in der Sache felbſt ſo wenig, wie in dem Telegramm des Kaiſers ein Grund zu den faſt komiſchen Zornesausbrüchen und Kriegsdrohungen, in denen ſich engliſche Blätter gefallen haben. Man nimmt das hier durchaus nicht tragiſch und die Zurückweiſung hält ſich in ſehr beſcheidenen Grenzen.“ Dieſe Darſtellung der Situation dürfte wohl di richtige ſein, denn ſie entſpricht dem bisherigen Verlauf der Dinge. Die Transogalfrage wird zweifellos in friedlicher Weiſe ihre Löſung finden, dafür bietet ſchon die Haltung der deutſchen Regierung Bürgſchaft. Die Lage der Italiener in Abeſſinien veranlaßt die„Moſk. Wed.“ zu düſteren Prophezeihungen: „Die Derwiſche warten augenſcheinlich nur den günſtigen Moment ab, um einen Angriff auf das ihnen abgenommene Kaſſala zu unternehmen. Es iſt daher möglich, daß die Italiener ſich zwiſchen zwei Feuern beſinden werden, und die Sache mit einer neuen Niederlage endigen kann, die um ſo gefährlicher iſt, als der Weg nach Maſſauah ofſen ſtehen dürfte. Dieſes wird dadurch um ſo wahrſcheinlicher, als die Italiener nicht mit allen Truppen in's Feld rücken können, ſondern wenigſtens 2 Bataillone, d. h. gegen 2000 Mann zum Schutze der Feſtungen zurücklaſſen müſſen. Für das italieniſche Selbſtgefühl wäre eine neue Nieder⸗ lage eine ſchwerer Schlag und ſie würde ihnen nicht einmal die beſondere Sympathie der Engländer erwerben, die ihnen die Benutzung des Haſens Zeila, durch welche ſte dem Feinde in die Flanke kommen konnken, ſo unliebenswürdig abſchlugen, und ſich zu jeder Erſtarkung der Italiener in Afrika feind⸗ ſelig verhalten. Eine neue Niederlage der Italiener wäre eigentlich durchaus verdient und natürlich. Die Abeſſinier vertheidigen ihre Grenzen, ihr Vaterland gegen Feinde, welche von gewinnſüchtigen und räuberiſchen Inſtincken getrieben, von den Engländern aufgeſtachelt, dort erſchienen ſind.“ ——— Aus Stadt und Tand. *Mannheim, 9. Januar 1896, „ Eine Auſprache des Großherzogs. Bei der geſtern in Karlsruhe ſtattgefundenen Eröffuung der Oberrealſchule — der erſten im badiſchen Lande— hielt der Großherzog folgende Anſprache: „Herr Oberbürgermeiſter! Ich danke Ihnen von 55 Herzen für die freundliche Begrüßung; ich bdeglückwünſche ie, daß es Ihnen gelungen iſt, auch dieſe Schule für unſere Stadt zu Stande zu bringen, ich ſage auch, denn Sie wiſſen beſſer als ich, wie viel die Stadt ſchon gethan, um für Erziehung und Bildung zu ſorgen. Meine Beglück⸗ wünſchung der Stadt gegenüber bezieht ſich beſon⸗ ders darauf, daß die beiden Punkte: Erziehung und Bildung, Hand in Hand gehen, deunn darin liegt die Kraft des Volkes. Daß dieſe Kraft immer mehr zunehme in unſerer deutſchen Heimath, das iſt die ſchönſte Aufgabe, die wir zu vollziehen haben und daß dies auch hier geſchieht, das wünſche ich von ganzem Herzen. Sie haben viel zu viel von meiner Perſönlichkeit geſagt, aber daß ich mit ganzer, inniger Liebe den Beſtrebungen für Bildung und Erziehung, die Ste hier verfolgen, mich anſchließe, davon ſind Sie mit mir überzeugt. Mit dieſem Wünſche ſchließe ich meine kurze An⸗ ſprache mit nochmals innigſtem Dank 25 Der Eröffnung wohnten die Stgats⸗ und ſtädtiſchen Be⸗ hörden bei.(Wird jetzt auch Mannheim mit der Errichtun einer Oberrealſchule nachfolgen? Wir hoffen es zuverſichtlich von unſerem Stadtrath. Die Red. d. Gen.⸗Anz.) *Gine hübſche Erinnerungsgabe wurde dem gegen⸗ wärtig in Meran weilenden früheren Kommandeur der 28. Diviſion, Generallieutenant Frhr. v. Röſſing, überreicht. Wegen leidender Geſundheit wurde der Genannte im Auguſt v. J. auf ſein Abſchiedsgeſuch zur Dispoſttion geſtellt. Zum Jahreswechſel überreichten nun das Offizierskorps und die oberen Beamten der 28. Dlviſion ihrem früheren Komman⸗ deur die zu einem Kunſtwerk ausgeſtattete Rangliſte. Der Einbaud in Pergament trägt das Wappen Röſſing's, das Widmungsblatt wie die übrigen für die Rangliſte der ein⸗ zelnen Truppentheile, der Stäbe und Bezirkskommandos be⸗ ſtimmten Blätter ſind mit Aquarellen, Gouach⸗Malereien und Federzeichnungen verziert. Die Geſammiherſtellung des Werkes, wie die Malereten und Zeichnungen wurden von Maler Hermann Junker in Karlsruhe ausgeführt. * Erledigte Stellen für Militärauwärter. Poſt⸗ ſchaffner auf 1. April beim Katſerl. Poſtamt Freiburg(Breis⸗ gau). 6 Monate Probezeit. Anſtellung auf Awöchige Kündi⸗ gung. 200 Mark Kaution kann durch e e gedeckt werden. 800 Mark Gehalt 180 Mark Wohnungsgeldzuſchuß. Ausſicht auf Verbeſſerung. 5 * In Sachen der Affaire des Sparkaſſenrechners Baur in Offenburg erläßt der dorlige Stadtrath folgende Bekanntmachung: Unter Bezugnahme auf unſere frühere B kauntmachung bringen wir weſter zur öffentlichen ichneten Staatspapiere nie erworben worden ſei höchſt wahrſcheinlich, daß dieſe Angabe gaſe N. einer bei der Großh. Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe einge⸗ zogenen Erkundigung hat ein Theil dieſer apiete über⸗ haupt nie exiſtirt und ein anderer Theil derſelben iſt längſt gekündigt oder auf andere Beſitzer eingeſchrieben. Die Nachforſchungen werden in dieſer Hinſicht fortgeſetzt. Ueber die Größe des Fehlbetrags läßt ſich auch heute unbe⸗ dingt Zuverläſſiges noch nicht mittheilen; nach Ablauf voen etwa 14 Tagen wird über dieſen Punkt mit größerer Ge⸗ nauigkeit berichtet werden können. Eine völlig zuverläſſtige Mittheilung iſt jedoch erſt nach 5 der ein⸗ geleiteten allgemeinen Liquidation möglich. ie Der Angeſchuldigte Baur gibt an, daß die als fehlend ö gerichte liche Vorunterſuchung hat ſich auch darauf erſtreckt, 00 und ihn in ſo etwa ſtrafrechtlich zu verfolgende Mitſchuldige vorhan⸗ den ſind; das Ergebniß iſt bis jetzt ein völlig negatives. Es iſt Alles geſchehen, um die Deckung des entſtandenen Schadens, ſoweit als irgend möglich, aus dem Vermögen des Angeſchuldigten zu ſichern; dieſer hat den Erſatz des ganzen Schadens ſchriftlich zugeſichert. Die ergriffenen Maßnahmen ſollen allen Gläubigern zu Gute kommen. Die Prüfung der Frage, ob außer dem Angeſchuldigten noch Andere für den Schaden civilrechtlich haftbar zu machen ſind, muß bis nach Abſchluß des ſtrafgerichtlichen Verfahrens verſchoben werden. Es ſoll und kann auch in dieſer Hinſicht nichts unterdrückt werden. * Beſitzwechſel. Die Lithographiſche Kunſtanſtalt, Buch⸗ und Steindruckerei von Theobald Wendling C3, 7 iſt in den Beſitz der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei(Inhaber Arthur Juillerat) übergegangen. Die Geſchäftsübernahme erfolgte bereits geſtern Nachmittag. Nicht mit inbegriffen in dem Kauf iſt das Herrn Wendling gehörige Haus O 3, 7. Auch die Aktivausſtände und Paſſiven der Firma Theobald Wendling wurden von der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei (Verlag des Mannheimer Generalanzeigers) nicht mit über⸗ nommen. Durch dieſen Kauf iſt die Dr. H. Haas'ſche Buch⸗ druckerei in die erfreuliche Lage verſetzt, die ihr zu Theil werdenden Druckaufträge ſchon von heute an in ihrer eigenen Offizin herſtellen laſſen zu können. *Beſchränkung der Be⸗ und Entladefriſten. Die Generaldirektion der Staatseiſenbahnen hat die im September v. J. angeordnete Beſchränkung der Be⸗ und Eut⸗ ladefriſten, nachdem ſolche bereits im Monat Oktober v. J. für die gewöhnlichen offenen Güterwagen aufgehoben worden iſt, ſeit 6. d. M. auch für die gedeckten Güterwagen und die großen offenen Wagen aufgehoben; dieſe Friſten ſind daher allgemein wieder auf 24 Stunden feſtgeſetzt. * Abgewieſen. Der Redakteur des ultramontanen„Mann⸗ Volksblatts“, hatte die„Kraichgauer Zeitung“ wegen ergehens gegen§ 166 des Strafgeſetzbuchs(Beſchimpfung kirchlicher Einrichtungen) bei der Staatsanwaltſchaft denun⸗ zirt. Die„Kraichgauer Ztg.“ ſollte ſich in einem Artikel an⸗ läßlich der Verurtheilung des kath. Pfarrers Burtz in Mül⸗ hauſen wegen Meineids des obengenannten Vergehens ſchuldig gemacht haben. Der Staatsanwalt hat es indeſſen abgelehnt, das Verfahren gegen die„Kraichgauer Zeitung“ zu eröffnen und zwar weil der Thatbeſtand des§ 166 nicht erweis⸗ bar iſt. 95 Deuunziant. Der 52 Jahre alte Schmied Kon⸗ rad Huber ſchrieb an die hieſige Staatsanwaltſchaft ano⸗ nhme Briefe, in welchen er den Nachtwächter Karl Klinger und deſſen Chefrau des Kohlendiebſtahls bezichtigte. Die Eheleute Klinger hatten ſich infolgedeſſen geſtern vor der hie⸗ ſigen Strafkammer zu verantworten. Huber wurde als Zeuge vernommen. Derſelbe gab zu, der Verfaſſer der Denunziations⸗ briefe geweſen zu ſein. Er will den Stoff hierzu von der geſchiedenen Katharina Grasmück erhalten haben, welche dies aber in Abrede ſtellt. Wegen des Diebſtahls wurden die Eheleute Klinger freigeſprochen. *Muthmaſtliches Wetter am Freitag, 10. Januar. Nordweſten her naht ein weit ausgebreiteter und tiefer Luft⸗ wirbel, der auch durch die neuerdings erſtarkte Depreſſion im Südweſten Europas unterſtützt wird, ſo daß der Hochdruck über Mitteleuropa raſch zu ſchwinden beginnt. In Süd⸗ deutſchland ſind gleichfalls Unregelmäßigkeiten in der Luft⸗ druckvertheilung eingetreten, weshalb für Freitag und Samſtag größtentheils trübes und zu vereinzelten Niederſchlägen ge⸗ neigtes Wetter zu erwarten iſt. Aus denn Großherzogtluum. *Heidelberg, 7. Jan. Profeſſor Otto Körner, früher Ohrenarzt in Frankfurt a.., hat nach längeren Verhand⸗ lungen den Ruf nach Heidelberg abgelehnt, weil ihm dort keine Klinik zur Verfügung geſtellt werden konnte. OHeidelberg, 7. Jan. Die ſtädtiſche Um lage ſoll im Jahre 1896 auf gleicher Höhe bleiben wie bisher. Weinheim, 8. Jan. Vorgeſtern wurde l.„Weinh. Tagebl.“ der Bäckermeiſter L. Rudolph hier wegen Ver⸗ dacht des Nothzuchtsverſuchs an ſeinem ca. 16jährigen Dienſt⸗ mädchen verhaftet. Ferner wurden hier 2 von den Thätern feſtgenommen, welche im September v. J. am Bahnhof Lützel⸗ ſachſen einen Wagen aus dem Geleiſe herausgehoben hatten. Dieſelben werden jetzt wegen Gefährdung eines Eiſenbahn⸗ transportes abgeurtheilt werden. Karlsruhe, 8. Jan. Der Großherzog verlieh dem hie⸗ ſigen Gewerbevereine, der im verfloſſenen Herbſt die elektriſche Ausſtellung veranſtaltet hatte, die 8 Medaille für För⸗ derung der Landwirthſchaft, der Gewerbe und des Handels. Es iſt dies der erſte Verein, dem eine ſolche Auszeichnung zu Theil geworden iſt. 6 Karlsruhe, 8. Januar. Eines der hervorragendſten Mitglieder der hieſigen Centrumspartei, Herr Architekt Weiß, iſt dieſer Tage plötzlich geiſteskrank geworden. Weiß, ein hier ällgemein geachteter Mann, wurde in ärztliche Behandlung nach Heidelberg gebracht. Karlsruhe, 7. Jan. Der 32 Jahre alte Verſicherungs⸗ zgent Ludwig Fleck aus Feudenheim hatte ſich vor der Straf⸗ kaͤmmer wegen Betrugs zu verantworten. Als Heirathsver⸗ mittler erließ er im Sommer v. J. ein Inſerat, in welchem er für ein gebildetes Fräulein vom Lande, proteſtantiſch, 22 Jahre, mit 60 000 Mark Vermögen, 15000 Mitgift nebſt kompletter hochfeiner Ausſteuer eine paſſende Parthie ſuchte. Ein auswärtiger Telegraphenbeamter ließ ſich auf das In⸗ ſerat hin mit Fleck ein und der erſtere unterſchrieb auch einen Revers, nach welchem er ſich zur Zahlung von 1000 Mark an Fleck verpflichtete, ſobald die Heirath zu Stande komme. Erſt nach der Verlobung ſtellte ſich heraus, daß Fleck nicht nur nicht zur Vermittelung beauftragt, ſondern daß auch die Vermögensverhältniſſe ganz andere waren, als der Agent angegeben. Der Beamte krat zwar von der Verlobung nicht zurück, er weigerte ſich aber, die 1000 Mark zu zahlen. Fleck reiſte darauf zu der Mutter der Dame nach Württem⸗ berg und veranlaßte dieſe unter Vorſpiegelung falſcher That⸗ 1 850 zur Unterzeichnung eines Bürgſchaftsſcheines von 1000 ark, worauf Fleck dieſe Summe von einem hieſigen Ge⸗ ſchäftsmanne ausbezahlt erhielt. Auf Grund der Zeugenaus⸗ ſagen wurde der Angeklagte nur bezüglich des Betrugs zum Nachtheil der Mutter der Braut für ſchuldig befunden und demgemäß zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. Freiburg, 8. Jan. Der Brandſchaden bei Frau Wittwe Kuenzer ſoll ſich auf 300,000 Mark belaufen. MPfälziſch-Heſſiſche Nachrichten. Frankenthal, 7. Jan. Ueber das Vermögen von Fr. Bender, Inhaber einer Conſervenfabrik, wurde der Konkurs verhängt. von Werner Reinerz. 38(Nachdruck verboten.) 11¹(Fortſetzung,) Als Loisl einige Wochen hindurch auf dem Hofe weilte und in's Geſchäftsgetriebe des Urban Jbsbacher 0 kgiemlic eingeweiht war, ja den Holzhandel beinahe ganz auf die eigenen Schultern genommen hatte, geſchah es immer ſeltener, daß man das anfänglich ſo heitere Lachen des Heimgekehrten Hofe erſchallen hörte. Auch auf den„Holländer Barfuß“, er bald allgemein im Dorfe genannt wurde, ſchien ſich der ſeltſame Bann, der Eva's Fühlen und Sinnen ergriffen, zu rſtrecken. Auch Lolsl konnte nunmehr lang auf der Ofenbank itzen, die kurze Pfeife im Munde und in Gedanken verſunken 'or ſich hinſtarren, Da er dem Geſinde gegenüber die Stellung eines Vorgeſetzten einnahm ſo wagte es dieſes natürlich nicht, ihn in das Bereich ſeiner Späße zu ziehen; es wäre dies auch Haee Wunz Taufte 8 r denn Loisl galt für einen n und raufluſtigen Bur i Ni eu ace ließ. 9 ürſchen, der ſich von Niemanden zleich in den erſten Tagen ſeines Dienſtantrittes hatte er draußen im Walde mit dem Oberknechte 925 Gehöſts einen Strauß zu beſtehen gehabt. Dieſer hatte eine Fuhre, die Loisl angeordnet, nicht ſofort übernehmen wollen, da aber war Loisl, als er den Widerſpruch aus des Knechtes Mund gehört, ein erhitzter Kampfhahn auf dieſen zugeſprungen, hatte ihm die Peitſche aus der Hand geriſſen, den Stiel umgekehrt drohendem Tone und blitzenden Augen gefragt, ob er ge ˖ 5 wolle oder nicht, daß der Oberknecht gleich udel i und keſnen? Widerſſe idel an ſeine Verrichtung gegangen war rſpruch mehr gewagt hatte. 85 Abend hatte er ſich freilich beim Lösbacherbauern 5 agt, aber dieſer hatte nur beifällig gelacht und gemeint, er Loisl ſei ein Arger, und man olle ſich nur, wenn man ganze Knochen behalten wolle, vor ihm in Acht nehmen. Der Oberknecht hatte alsdann noch an demſelben Abend, gereizt durch die Sticheleien der Anderen, ſein Müthchen an Loisl Jualvolle Stunden Bierbach, 7. Jan. Der 25 Jahre alte Chriſtian Sorn⸗ berger wurde von dem 26 Jahre alten Guſtav Mayer von hier ohne jeglichen Grund in ſchändlicher Weiſe derart mit dem Meſſer zugerichtet, daß der Tod ſofort eintrat. Der Thäter wurde verhaftet. St. Jugbert, 7. Jan. Verwichene Nacht brach in der Synagoge auf bis jetzt unaufgeklärte Weiſe Feuer aus, welches das Innere des Gotteshauſes zerſtörte; u. A. ſiel den feurigen Elemente die heilige Lade mit den verſchiedenen Thora⸗Rollen zum Opfer. Der entſtandene Schaden beläuft ſich auf ungefähr 6000 Mk. CpDericiftszeitnita. * Maunheim, 8. Jan.(Strafkammer.) Vorſitzender: Herr Landgerichtsdireklor Ullrich. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr J. Staatsanwalt Geiler. 1) Wegen ganz bedeutender Unterſchlagungen hatte ſich der 40 Jahre alte Buchhalter Karl Franz Valentin Ehr⸗ mann von Frankfurta/ M. zu verantworten. Ehrmann war ſeit Spätjahr 1891 in der Matter'ſchen Fabrik photogra⸗ phiſcher Trockenplatten dahier als Buchhalter beſchäftigt. Schon 1892 begann er, einlaufende Poſteinzahlungen zu unterſchlagen und die Entdeckung der Unre dlichkeiten durch Unterlaſſung der Buchungen und durch Raſur im Kaſſabuch zu verhindern. Dieſe Thätigkeit ſetzte er bis zum Oktober v. J. fort. Als Geſammtbetrag der Unterſchleife wurde der Betrag von M. 9719.36 ermittelt. Ehrmann behauptete zwar, durch die Noth zu den Strafthaten gedrängt wordeg zu ſein, er habe 3000 M. Schulden gehabt, allein die von einem Criminalbedienſteten gemachten Erhebungen haben er⸗ geben, daß Ehrmann über ſeine Verhältniſſe hinaus gelebt und ſich Depenſen erlaubt habe, die mit ſeinem Einkommen von—3000 Mk, nicht in Einklang zu bringen ſind. Charac⸗ teriſtiſch für die Qualifieation des Defraudanten iſt auch der Umſtand, daß Ehrmann in ſeiner vorhergehenden Stellung (Landwirthſchaftliche Maſchinenfabrik von Heinrich Lanz) eben⸗ falls Unterſchlagungen von einigen Tauſend Mark verübt hat, doch iſt damals keine Anzeige erſtattet worden, ſondern die Fabrik begnügte ſich damit, ihn zu entlaſſen. Das Urtheil gegen den Angeklagten lautete auf 2 Jahre 3 Monate Ge⸗ fängniß abzüglich 1 Monat der Unterſuchungshaft. 3 Jahre hatte der Staatsanwalt beankragt. Vertheidiger: Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld. 2) Eine Diebin, welche ihr Handwerk mit außergewöhn⸗ licher Frechheit und in ganz erheblichem Umfange betrieben hat, ſtand in der Perſon der 45 Jahre alten Taglöhnersehe⸗ frau Marie Hirſchinger geb. Schaich aus Flomersheim, zuletzt in Ludwigshafen wohnhaft, vor den Schranken. Neben ihr waren der Hehlerei angeklagt die Braut ihres Sohnes, die 28 Jahre alte Taglöhnerin Thereſe Prokopp und deren Mutter, die 57 Jahre alte Maurerswittwe Magdalena Pro⸗ kopp geb. Schmidt, beide von Frankenthal. Aus Höfen, offen ſtehenden Wohpräumen, von Zleichen, hauptſächlich aber von auf der Straße ſtehenden Wagen hat die Hirſchinger in der Zeit vom Herbſt 1894 bis Sommer v. Is. in nicht weniger als 27 Fällen Gegenſtände, meiſtens Kleidungsſtücke, Bett⸗ und Weißzeug im Geſammtwerth von mehr als 700 M. entwendet. Die Diebſtähle verübte ſie theils in Mannheim, theils in Frankfurt und Ludwigshafen. Die Hirſchinger war mit Aus⸗ nahme zweier Fälle geſtändig, während die beiden Prolopp ihre Unſchuld betheuerten. Merkwürdig iſt, daß die Hirſchinger bisher noch nicht wegen Diebſtahls vorbeſtraft war, die Pro⸗ kopps waren überhaupt unbeſcholten. Es erhielten die Hirſchinger 2½ Jahre Gefängniß abzüglich 3 Monate Unter⸗ ſuchungshaft und 4 Jahre Ehrverluſt, die beiden Prokopp je 4 Monate Gefängniß abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaſt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Gr. Bad. Hof⸗ und National-Theater in Maunheim. Das Nachtlager in Granada. Herr Moſer jr. trat geſtern als„Jäger“ in der Kreutzer'ſchen Oper auf. Der junge Sänger enkfaltete ſeine werthvolle Stimme freier, wodarch ſie an Klangwirkung be⸗ deutend gewann; auch in der Ausſprache und in der Nüan⸗ eirung hat er Fortſchritte gemacht und iſt ſicherer geworden. Frl. Mugrauer hatte ebenfalls mit der„Gabriele“ viel lück. Die Partie entſpricht gut ihrer Stimmlage und ſie ſang die zahlreichen Coloraturen ſauber und rein. Als Go⸗ metz hatte Herr Erlreinen ſchönen Erfolg. Ihm ſowie Frl. und Herrn Moſer wurde reicher Beifall zu Theil. Die Oper„Lili⸗Tſee“ von Franz Curti, deren Premiere nächſten Sonntag auf hieſiger Bühne ſtattfinden ſoll, wird in nächſter Zeit in Frankfurt, Dresden und Caſſel zur Auf⸗ führung gelangen. Theater⸗Notiz. Am Sonntag, den 12. Jauuar, gelangt am hieſigen Hofthegter zum erſten Male die einaktige Oper „Lili Tſee“ von Franz Curti zur Aufführung. Die⸗Haupt⸗ parthien liegen in den Händen der Damen Cſurgay, Sorger, Mugrauer der Serten i h g Marz und Döring. Die Oper iſt durchaus neu ausgeſtattet. Ge⸗ nanntes Werk, welches überhaupt hier in Mannheim ſeine Erſtaufführung erlebt, iſt auch von den königl. Hoftheatern in Dresden und Caſſel, ſowie an dem Stadtthegter in Frank⸗ furt a. M. zur Aufführung angenommen. Die zahlreichen Mannheimer Freunde des Herrn v. Baußznern, des früheren Dirigenten des Mannheim⸗ Ludwigshafener Lehrergeſangvereins, dürfte eine Notiz intereſſiren, die wir in einem hervorragenden und einfluß⸗ reichen Dresdener Blatte finden. Es heißt da: Das erſte große Concert des Bach⸗Vereins geſtaltete ſich in ſeinem Verlaufe als ganz dazu angethan, der Neugründung die Sympathien der Dresdener zu ſichern, in Sonderheit ließ der choriſtiſche Theil erkennen, daß hier das Fundament zu einem großen Geſangskörper gelegt iſt, deſſen das muſikaliſche Leben unſerer Stadt ſo dringend bedarf. Wenn es ſich beſtätigt, daß Herr v. Baußnern neben der Leitung der Dreyſſig⸗ ſchen Singakademie auch diejenige des Neuſtädter Chorgeſang⸗ vereins übernimmt, ſo wäre ja in Form der Perſonal-Union ein Modus gefunden oder zu finden, unter dem die einzelnen Vereinigungen als ſolche ihre Sonder⸗Exiſtenz weiterführen könnten. Ob der Genannte der rechte Mann?— Wir meinen: ja!- Hauptmanns„Florian Geyer.“ Die B. B. Ztg. bringt folgende Beſprechung über die Erſtaufführung von Haupt⸗ manns neueſtem Bühnenwerk: So wäre es nun endlich da, das great event der Saiſon: Gerhart Hauptmanns Schauſpiel „Florian Geyer“. Es war einer der heißeſten Premieren⸗ Abende, die Berlin ſeit langer Zeit erlebt: Ziſchen und Klatſchen führten eine heftige Schlacht. Und im fünften Akt brach ein unglaubliſcher Theater⸗Skandal los; eine brutale Scene rief Ziſchen, Pfeifen, Pfui⸗Rufe, Trampeln und bei der anderen Partei dröhnendes Beifallklatſchen hervor. Man ſchrie Bravo und man johlte, daß minutenlang die Darſteller aufgelauert und ihm, da er ſeier gewaltigen Fäuſte wegen weit und breit berüchtigt war, einen derben Denkzettel auf den Buckel ſchreiben wollen. Aber da war er juſt an den Un⸗ rechten gekommen. Ehe er dem Loisl, der ahnungslos ſeiner Wege daher gekommen war, auch nur zwei Fauſtſchläge hatte verſetzen können, war er ſelbſt auf dem Boden gelegen und ſo weidlich von dem Burſchen zerbläut worden, daß er jämmerlich um Gnade gewinſelt hatte. Seit jenem Tage hatte Loisl bei dem Geſinde, das körper⸗ liche Ueberlegenheit am meiſten fürchtet und reſpektirt, ge⸗ wonnenes Spiel; ja ſelbſt die trotzigſten Knechte, die beinahe ſogar dem Lösbacherbauern gegenüber aufzutrumpfen wagten, gehorchten ihm auf's Wort. Sie dachten ſicherlich daran, wie Blaſel, der Oberknecht, drei Tage hintereinander mit ver⸗ droſſener Miene in den Ställen umhergehinkt und ſich von der Botenfrau eine Salbe zum Einreiben aus der Kreisſtadt hatte mitbringen laſſen, und ſo ließ den Loisl gern ein Jeder unge⸗ ſchoren. Niemand wagte ihn ſo zu unterbrechen, wenn er mit verdroſſener und immer finſterer werdender Miene ſtundenlang auf der Ofenbank in der gemeinſchaftlichen Wohnſtube oder draußen im Hofe hockte und ſchließlich ſogar die Pfeife im Munde erkalten ließ. Loisl war ein ſeltſamer, mit ſich ſelbſt unzufriedener Patron, der nirgends bisher ausgehalten hatte und in dem ein umgezügelter, ehrgeiziger Drang wohnte, reich und ange⸗ ſehen zu werden. Bis dahin hatte es freilich aber noch guͤte Wege; wenigſtens hatte ſich der Loisl, trotzdem er vom Ungar⸗ lande, bis in's Holländiſche zu Fuß gewandert war und auch ſonſt ein gutes Stück von der Welt geſehen hatte, es kaum zu einigen Hundert Gulden Erſpartem gebracht. Aber freilich, er war ein flotter Burſch, der, was er leicht verdiente, mit vollen Händen am Wirthshaustiſche daraufgehen ließ. Er hielt nicht viel vom Sparen; ſo pflegte er 135 jeder Gelegen⸗ heit zu.„Was nützt mir der Batzen im oſenſack, dürft ich ihn nicht ſpringen laſſen und mir ein Vergnügen dadurch bereiten?“ Kein Wunder, daß er bei ſolchen Grund⸗ ſätzen immer noch ein armer Schlucker geblieben war. Aber ſchon, als er noch ein gar kleiner Burſch geweſen war und mit zerriſſfenen und unzulänglich hinreichendem kühlen wollen; er hatte dem Heimkehrenden vor dem Hauſe breitet, möchte ich mir vorbehalten. Der„Florian Geyer“ hat gründlich die Erwartungen getäuſcht, die man auf ſeinen Urheber ſetzte. Es iſt das ſchwächſte Bühnenwerk des Weber⸗ Dichters. Der Beifall ging vornehmlich von der blindwüthigen Parteigängern Hauptmanns aus, die in ihrer rabiaten Schwärmerei gar nicht ahnten, wie ſehr ſie ihrem Meiſter ſchadeten. Siegfried Waguer, der am nüchſten Freitag in Mün⸗ chen in dem Concerte des Porges'ſchen Ehorvereins dirigirt, wird ſich, wie die„M. N..“ mittheilen, demnächſt nach Wien begeben. Dort findet am 19. Januar im großen Muſikvereinsſaale ein von den Philharmonikern veranſtal⸗ tetes Concert ſtatt, für welches ſich im Publikum lebhaftes Intereſſe bekundet, weil Siegfried Wagner da zum erſten Male als Dirigent in Wien erſcheinen wird. Zur Aufführ⸗ ung gelangen: Beethoven: Symphonie in F Nr. 8; Liſzt: „Mephiſto⸗Walzer“; Wagner:„Siegfried⸗Idyll“ und Ouver⸗ ture zur Oper„Der fliegende Holländer“. „Der Schatz des Rhampſinit“, die Oper von Albert Gorter, errang bei ihrer(erſten) Aufführung im Karlsruher Hoftheater am 5. Januar einen durchſchlagenden Erfolg. * Gaſtſpielreiſe. Die k. Kammerſängexin Fräul. Milka Ternina hat am Montag München verlaſſen, um ſich in Southampton auf dem Schnelldampfer„Aller“ nach Amerika einzuſchiffen, wohin die Künſtlerin eine auf drei Monate be⸗ rechnete Gaſtſpielreiſe unternimmt. * Die Königin von Portugal, welche an der Univer⸗ ſität in Liſſabon mediziniſchen Studien obliegt, hat, nachdem ſie jetzt das zweite Jahr ihrer Studien abſolvirt hat, ſich der vorgeſchriebenen Jahresprüfung unterzogen und, wie„Mede⸗ eine moderne“ mittheilt, dieſelbe mit Erfolg beſtanden. —ů— Keueſte Aachrichten und Telegramme. * Stuttgart, 7. Jan. Einer Meldung der„Frankf. Ztg.“ zufolge ſollen die Berathungen über die Zuckerſteuervor⸗ lage im Schooße der hieſigen Regierung vor einigen Tagen abgeſchloſſen worden ſein. Ueber das Reſultat wird offiziell Schweigen beobachtet. Indeß verlautet mit großer Beſtimmt⸗ heit, daß Württemberg im Bundesrathe gegen die Vorlage der Reichsregierung ſtimmen werde. * Berlin, 8. Jan. Dem Vernehmen nach ſchweben Verhandlungen zum Austauſch der bei dem neuen Zucker⸗ ſteuergeſetz in Betracht kommenden Intereſſen des Oſten und Weſten. Es ſoll Ausſicht auf einen günſtigen Abſchluß der Verhandlungen vorhanden ſein. *Berlin, 8. Jan. Der Kaiſer empfing heute Vor⸗ mittag 11 Uhr den Reichskanzler Fürſt zu Hohenlohe und den Direktor der Kolonialabtheilung, Dr. Kayſer, zum Vortrag. * Berlin, 8. Jan. Gegen das geſtern in Potsdam ge⸗ fällte milde Urtheil gegen Aſſeſſor Wehlan wird das Aus⸗ wärtige Amt aller Vorausſicht nach die Berufung an den Disziplinarhof in Leipzig einlegen. * Wien, 7. Jan. Nach Meldungen aus Konſtanti⸗ nopel ſind zu Beigeordneten der Generalgouverneure fol⸗ gende Chriſten ernannt: für Janina der Schwager von Kara⸗ kheodori-Paſcha Chriſides Effendi, für Monaſtir der Direktor der bulgariſchen Zeitung Novici Dimitaki Effendi, für Siwas der Beamte bei der öffentlichen Schuld Ariſtiz Effendi und für Saloniki Vayant Effendi. *Paris, 7. Jau. Das Erträgniß der indirekten Steuern iſt für den Monat Dezember um 5¼ Millionen hinter dem Voranſchlag zurückgeblieben, ebenſo trugen die Zölle 7 Mil⸗ lionen weniger ein, als veranſchlagt war. *Madrid, 8. Jan. Hier erhalten ſich die Gerüchte, daß die Regierung beſchloſſen habe, den Marſchall Martinez Cam⸗ pos auf Kuba durch den Kommandanten des 6. Armeekorps, General Polavieja, oder den Kommandeur des 4. Armeekorps, General Weyler, zu erſetzen.— Nach einer dem„Imparecial“ aus Havanah zugegangenen Depeſche rücken die Aufſtändiſchen im Norden der Provinz Pinar del Rio weiter vor. Maximo Gomez ſoll ſich in Alquizar befinden. *London, 8. Jan. Johannesburg kapitulirte geſtern bedingungslos. * London, 8. Jan. Hier geht das Gerücht, Dr. Jameſon ſei den britiſchen Behörden überliefert, was an der Börſe und im Publikum einen ausgezeichneten Eindruck machte. London, 8. Jan. Sir H. Robinſon hat folgendes Telegramm an das Colonialamt gerichtet: Der britiſche Agent De Wet benachrichtigt mich, daß er dem Präſidenten Krüger folgendes mitgetheilt hat: das Reformeomits hat durch ſeinen Aufruf an die Bürger, die Waffen niederzulegen, dem Ulti⸗ matum der Transvaalregierung, die erklärt hat, Johannesburg müſſe die Waffen ausliefern, ehe in eine Erörterung der Be⸗ ſchwerden eingetreten werden könne, Folge geleiſtet. Das Comits hat erklärt, daß es dieſen Entſchluß im Ver⸗ trauen darauf gefaßt habe, daß die Transvgal⸗ regierung die Ordnung in Transvaal aufrecht erhalte. Das Comitsé läßt ſich hierbei von dem innigſten Wunſche leiten, die Rettung Jameſons und ſeiner Begleitung zu ſichern, und mit der Regierung einen freundſchaftlichen Vergleich zu erörtern. De Wet fügt dem Vorſchlage bei, die Transvaal⸗ regierung ſolle gemeinſchaftlich mit dem Reformeomite die Wiederherſtellung normaler Verhältniſſe in Johannesburg, die, wie er glaube, leicht in wenigen Tagen erreicht werden könn⸗ ten, anſtreben. Robinſon ſpricht am Schluß ſeiner Depeſche die Hoffnung aus, daß es jetzt möglich ſein werde, mit dem Präſidenten Krüger wegen der Gefangenen und wegen Ab⸗ ſtellung der Beſchwerden zu verhandeln. *London, 8. Jan. Dr. Jameſon iſt zum Tode durch Erſchießen verurtheilt, aber der Präſident Krüger weigert ſich, den Vollzugsbefehl zu unterzeichnen, bevor der Obereommiſſar angekommen iſt. London, 8. Jan. Der„Times“ zufolge erging der Befehl zur unverzüglichen Formirung eines fliegenden Geſchwaders von zwei Schlachtſchiffen erſter Klaſſe, zwei Kreuzern erſter Klaſſe und zwei Kreuzern zweiter Klaſſe. Das neue Geſchwader ſoll bereit ſeiy, überall hingeſandt zu werden, entweder um die bereits im Dienſt befindliche Flotte zu verſtärken oder um eine beſondere Streitmacht zu bilden. Ferner meldet die„Times“, es ſei beſchloſſen worden, ein Geſchwader nach der Delagoa-Bai zu ſenden. Daily Telegraph meldet: Die Regierung beſchloß, eiligſt Verſtärk⸗ ungen an Cavallerie und Infanterie nach Capſtadt zu ſenden, Ein Regiment in der Stärke von 1000 Mann iſt von Indien nach England unterwegs und wird in Capſtadt verbleiben. Ein Kreuzer erſter Claſſe iſt nach der Delagoa⸗Bai beordert. * London, 8. Jan. Jameſon iſt an den britiſchen Commiſſar Sir Herecules Robinſon ausgeliefert worden. Wamms Dorf Winſcheid und deſſen Umgebung im Geheimen und wohl auch offen gebrandſchatzt hatte, war es ſeine unge⸗ zügelte Genußfucht geweſen, die ihn dazu angetrieben, wie ſie überhaupt ſein Thun und Laſſen ſcharf gekennzeichnet hatte. So war er der ſchlimmſte Feind aller Obſtgärten geweſen, und ſelbſt der alte Pfarrer, der ſchon damals in Winſcheid ſeines Amtes gewaltet, hatte manch grimmiges Wort dem flinken, katzengewandten Burſchen nachgerufen, wenn dieſer, mit dem Raube köſtlichſter Früchte beladen, ſeinen verſtohlenen Weg über den hohen Zaun des Pfarrgartens mit kühnem An⸗ ſatze genommen hatte. Auch eine Menge anderer Leute hatten ein Klagelied über den Loisl zu ſingen gewußt, nicht am Wenigſten Förſter Wurzinger, der ingrimmig behauptete, in der Hufnershütte briete Loisl's Mutter kein Fleiſch, das nicht im Walde gewachſen und diebiſcher Weiſe von dem jugend⸗ lichen Taugenichts ergattert worden ſei. Es mochte ſein, daß der alte Förſter Recht hatte mit ſeiner Vermuthung, beweiſen aber hatte er es dem Loisl nie können. Dann hatte des Letzteren Mutter, die es bei ihrem rohen, ewaltthätigen Manne nicht länger ausgehalten, eines ſchönen orgens mit ihrem Buben das Weite geſucht; ſie war zu Verwandten gegangen, die weiter thalabwärts eine kleine Be⸗ ſitzung beſeſſen. Von dieſer Stunde an war der„Barfuß“ verſchollen geweſen, und bald hatte Niemand mehr feiner ge⸗ dacht. Er indeſſen hatte ſchon damals die Welt, in die er den erſten Schritt nunmehr gemacht, mit blitzenden, kampfes⸗ muthigen Augen angeſchaut. Seinem ungezügelten Freiheits⸗ drange war das Auswandern der Mutter gerade recht ge⸗ kommen. Als dieſe aber bald nachher geſtorben, hatte es den⸗ ſelben auch bei den Verwandten, die ihn mit ſcheelen Augen angeſehen, nicht länger gelitten. Er war auf und davonge⸗ gängen, um auf eigenen Füßen zu ſtehen, ſein Glück! in 8 weiten, 5 Welt! 5 5 . Da er anſtellig und arbeits einen abgehärteten und anbeit 15 ewandt war, auch über igen verfügte, ſo war es ihm zu keiner Zeit ſchwer geſallen, kohnende Arbeit ***VU Gortſetzung folgt.) durchaus verfehlten Dramas, das graueſte Langeweile ver⸗ Martin Sicherheit auf die Begnadigung Jameſons und derſelbe dürfte Urlaub befindlichen Seeoffiziere und Mannſchaften werden in Plymouth einberufen. 5 0 2 (Privat⸗Telegramme des„Geueral- Anzeigers“.) Madrid, 9. Jau. Zahlkreiche Familien aus der Un gend von Havannah haben durch den Aufſtand ihre Hab eingebüßt und ſind in die Stadt geflüchtet. General Novarr⸗ de a ein Aufſtändiſchen in der Näh⸗ von Zeiba Delagua ein Gefecht. ie ändi 1 8 9 fecht. Die Aufſtändiſchen ver London, 9. Jan. Der Newyorker„Wrold“ veröffent⸗ lich ein Telegramm aus Caracas, nach welchem Venezuela als in Revolutionszuſtand erklärt wurde. Die Engländer werden beſchuldigt, die Revolution angefacht zu haben. Washington, 9. Jan. Eine Reſolution, welche vor⸗ ſchlägt, Hawai zu einem Staate der Vereinigten Staaten von Nordamerika zu machen, iſt vor ein Komitee des Repräſentantenhauſes für auswärtige Angelegenheiten verwieſen worden. Das Komitee des Senats für Marineangelegenheiten ſprach ſich in ſeinem Bericht zuſtim⸗ mend zu dem Antrage aus, die Mannſchaften der Marine zu vermehren. Der Sekretär der Marine, Herbert ſuchte die Genehmigung zu dem Bau von 12 Torpedobooten nach. Washington, 9. Jan. Einer Depeſche aus Caracas zufolge ließ die venezualiſche Regierung eine Anzahl hervor⸗ ſich mit Guzman Bunco und der engliſchen Partei zum Sturze des Präſidenten Crespo verſchworen haben. Die Re⸗ gierung hat die Landung und Einſchiffung aller Perſonen, welche nicht wirklich Reiſende ſind, verboten, um die Bezieh⸗ ungen der Verſchworenen innerhalb und außerhalb des Landes unmöglich zu machen. 5 Maunheim, 8. Jan. Aus der Handelskammer. Güterwagen auf Station Mannheim betr. Heute waren: Vorhanden: 626 gedeckte 953 offene Wagen Beſtellt: 5558 5 Ueberſchuß: 221¹ 75 346„ 5 Maunheimer Effektenbörſe vom 8. Jan. Heute Gedelhe 397.50 bez, Brauerei Kleinlein in eidelberg„Brauerei Oertge 124 bez., her Biegel ee 60 G. 5 e Maunheimer Marktbericht vom 9. Januar. Stroh per Ztr. M. 1,50, Heu per Ztr. M. 3,00, Kartoffeln von M. 2,30 bis 4,50 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00 Pf., Blumen⸗ kohl per Stück 30 Pf., Spinat per Porkion 20 Pf., Wirſing per Stück 10 Pf., Rothkohl per Stück 20 Pf., Weißkohl per Skück 10 Pf. Weißkraut per 100 Stück 00., Kohlrabi 3 Knollen 15 Pf., ee per Stück 10 Pf., Endivienſalat per Stück 8 Pf., Feldſalat per Portion 20 Pf., Sellerie per Slück 8 Pf., Zwiebeln per Pfd. 8 Pf., rothe Rüben per Portion 20 Pf., weiße Rüben per Port. 10 Pf., gelbe Rüben per Portion 15 Pf., Carrotten per Buſchel 10 Pf., Pflück⸗ Erbſen per Pfund 00 Pf., Meerrettig per Stange 12 Pf., Gurken per Stück 00 Pf., zum Einmachen per 100 Skück 0,00., Aepfel per Pfd. 12 Pf., Birnen per Pfund 15 Pf., Pflaumen per Pfund 00 Pf., Zwetſchgen per Pfund 00, Pf, Kirſchen per Pfd. 00 A Trauben per pfb. 00 Pf., Pfirſiche per Pfund 00 Pf. Aprikoſen per Pfund 00 Pf., Nüſſe per 25 Stück 10 Pf., per Pfd. 35 Pf., Eier per 5 Stück 30 Pf., Butter per Pfd. 1,00., Handkäſe per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 40 Pf., Hecht per Pfb. 1,30., Barſch per Pfd. 80 Pf., Weißſiſche per Pfd. 85 Pf., Laberdan per Pfd. 50 Pf., Stockfiſche per Pfd. 25 Pf., Haſe per Stück 3,80., Reh per Pfd. 1,00., Hahn(lung) per Stück 1,50., Huhn(jung) per Stück 1,50., Feldhuhn per Stück 0,00., Ente per Stück 2,50., Tauben per Paar 1,00 M. Gans(lebend) per Stück 3,00., geſchlachtet per Pfd. 75 Pf 8. Jan. Weizen Mannheimer Produktenbörſe vom ver März 1896 15.25, Mai 15.10, Juli 15.10, Roggen per März 1896 12.70, Mai 12.70, Juli 12.70, Haſer per Mär 1896 12.40, Mai 12.40, Juli 12 40. Mais per März 1896 .90, Mai.90, Juli.90 M. Tendenz: behauptet, Der Verkehr zeigte ſich auf Froſtwetter und feſtere Auslands⸗ berichte animirter und fanden in Weizen einige Abſchlüſſe Mannh—. u⸗Beykeh 6, J eimer Afe erkehr pom 6. Januar, Schiff 05 Er. Schiffer ev. Kap. Hommt bon Ladung aemelgene 11 Becker Vereiniguns 15[Aatwerpen(Stückgur⸗ 16700 Meffert Badenig 2 A 5 11445 80 cores oleden mehe orne eigen— Blöſer Nynbeurtbaart 8 Aan ſterdam Sticgir 101 Schäfer Raunheim ochfeld Kohlen 5 56 Striepen Gr 5 tuhrort 1* 1 5700 80 150 8 05 2 Aukſwerpen Stiah üter 2751 Uüba 3* Laudſen Beede be Jagſtfed Steigſalz 210 eutz rieda 5 21 iſcher Vaul Nie. Ankſwerpen Weſzen 20102 pecht Vertha Rottervdam[Getreide 16080 5 Baſenmeiſteref IV Neckarh 1155 Schipper Helene bürg ohlen 10200 Specht Anna Marig 5 10 12800 Weitkamp R; Karcher 8— 1 14000 Tophoven Niederrhein 15 75 5 9300 Schmitz Deutſcher Kaiſer ochfeld 5 1935 Gieſen Freiheit uhrort—5 00 1 85 St. Mitelaus Rolterd 1 1 12503 Link St. Nicolau otterdam Schmitt Schmitt Nhauſen Stelne Schmitt Babelte 8„* 220⁰ om 7. Fannar: 3 Bafeumeiſterei[V. MMeckarhafen). 5 Kunz Elliſabetha Duisburg(Kohlen 7800 Werth G. Kannengieſer 15 Ruhrort 55 7600 Ebling 8 5 75 8400 Grießen G. Kannengieſer 200„ 5 8300 Kumpf Lichtenberger Brauba lei 5 59 8 15 5 88 ſ ind Steine 00 o⁰ Bauman 3 800 New York, 6. Janvar.(Drahtbericht der Jompagals Schnelldampfer„La Gasgogne“, enérale transatlantique). Ja 6 5 von Hapre, iſt heute wohlbehaltes abgefahren am 28. Dez. hier eingetroffen. 8 Mitgetheilt durch die General⸗Vertreter Gundlach& Bärenklau in Mannhbeim, R 7, 5 New⸗Pork, 8. Januar, der Red Star Line, Antwerpen.) Dampfer„Weſtergland“, am 28. D von Antwerpen ab, iſt heute hier angekommen. 8 Philadelphia, 5. Jan.(Drahtbericht der Red Stax Line, Antwerpen). Der am 18. Dezür, von Antwerpen if tte hier angekommen. (Mitgetheilt von der konzeſſionirten Generalagentur Conrad Herold in Mannheim, N 1, 1, Kau.). Poſt⸗Dampfer„Phönicia“ der Hamburg ⸗ Amerikan. Packelfahrt⸗Aktien⸗Geſ. iſt am 6. Januar wohlbe alten in angekommen. itgetheilt von der Generalvertretung für Baden; Walther& v. Reckow in Mannheim, L 14, 14. 52 Seidenstete jkeder Art, Sammte, Keu liefern in jedem Maaße dirent an Pr 701 8 und von Elten& Keussen, Seidenwaarenfabrik, Grefeld. Man ſchreibe um Muſter ünter genauer Angabe des Gewünſchten. Pferdedecken G 8. J. Slette) J. roß Naßßſenger Hu 1 „8 am Harkt. Auf der bis jetzt unübertroffenen— KLa- Nnhbmanschune können nicht alle 15 15 n u. feinſten iß tade 1 Vollendung tt ſond eſelb ſich au in allen Jualitäten — eien jeglicher Ar ſig Ae erkanf e iche — Decker, e As--vis dem Thegter⸗Eina — — daunn dem Oberkommiffar ausgeliefert werden:— Die duf ragender Perſonen unter dem Verdachke verhaften, daß ſte ſtatt. Amerik. Produkten⸗Märkte, Schlußeourſe vom 8. Jan. New⸗ York Chleags monat weizen Mals Schmatz Caffee Weizen mials Schmel⸗ Januar 67—⁴ 35˙—.—— 57½ 45 51 März 69————.— 12 80—.4 Mai 6758 8586 12.40 80 29 ⁹..76 Junf 67———.——— 7*— Jeh 77277/%⁵˙WW(ü 8 eptember——(.— 11.66ʃ—-——.— Dezember——.— 11.46—— 22— Februar————.— e— 1— ahrts⸗Nachrichten. — eeeee ezbr. e il beute bier 28 abgefahren am Stück empfiehlt nicht zu Worke kamen. Eine eingehende Betrachtung⸗BDes⸗ Sace de dee Veneg man nechnet gier mit boiger 4 er ee Derepgee eree m E⸗ , 8 1 s 7J77 3 55 Der Gemeine—Schuhmacher— Johann Hutzler. am 25 bRarz 1858 zu Hiltpolſtein, Kreis Forchbeim, entzieht ſich der miluäriſchen Controle. Die Polizei⸗Behörden und Herren Gendarmen werden er⸗ ſucht nach dem Hutzler Ermittel⸗ ungen anzuſtellen, ihn im Be⸗ trekungsfalle zur Anmeldung bei dem nächſten⸗ Bezirksfeldwebel anzuhalten und eine Nachricht hierher gelangen zu laſſen 3539 Königsberg i. Pr., 7. Januar 1896 Rönigl. Bezirks⸗Kommando Bekauntmachnug. Die Abhaltung von Tanzbeluſtigungen betr. (8) Nr. 205211. Wir bringen hiermit jetzt ſchon— um den Betheiligten Gelegenheit zu geben. ſich darnach einzurechten— zur öffentlichen Kenntniß, daß die Abhaltung öffentlicher Tanzbe⸗ uſtigungen an den Sonntagen ger Faſtenzeit, welche im lauſen⸗ zen Jahre mit dem 19. Februar beginnt, verboten iſt. Das Gleiche gilt für Tanzbeluſtig⸗ ungen geſelliger Vereine und geſchloſſener Geſellſchaften. Mannheim. 8. Januar 1896. Gr. Bezirksom!: v. Grimm. Selauntmachung. Die Statiſtik der Straf⸗ rechtspflege betr. (8) Nr. 179/1I. Die Bürger⸗ Meiſterämter bezw. Stabhalter⸗ ämter des Bezirks werden ver⸗ mlaßt, bei der Vorlage der Straftabellen pro IV. Quartal 1895 die nach unſerer Verfüg⸗ ung vom 10. Januar 1883 Nr. 1791 alljährlich uns einzuſen⸗ dende Ueberſicht mit vorzu⸗ legen. 544 Mannheim, 2. Januar 1896. Großh. Bezirksamt. Kapferer. Konkurſe. No. 58844. Durch Beſchluß Großh. Amtsgerichts, Abth. 5, hierſelbſt vom 21. Dezember 1895 wurde das Konkursver⸗ fahren über das Vermögen des Reſtaurateurs Friedrich Kull⸗ mann in Mannheim wegen Nichtvorhandenſeins einer den Koſten des Verfahrens ent⸗ ſprechenden Konkursmaſſe ein⸗ geſtellt. 515 Mannheim, 4. Januar 1896. Der Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts. Mohr. Ladung. No. II. 40922. Der am 16. Sep⸗ zember 1867 zu Aſſamſtadt geb. Speugler Franz Stauch, zuletzt wohnhaft in Mannheim, z. Zt. unbekannt wo, wird beſchuldigt, als beurlaubter Wehrmann 1. Aufgebots ohne Erlaubniß ausge⸗ wondert zu ſein. Aebertretung gegen§8 380 Ziff. 3.⸗Str.⸗G.⸗B Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Amtsgerichts Abth. VI.— hierſelbſt auf Samſtag, 22. Febrnar 1896, Vormittags 8¼ Uhr vor das Gr. Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach§8 472 Str.⸗P.⸗Ordg. von dem Hauptmeldeamt Mann⸗ heim ausgeſtellten Erklärung vom 23. Dezember 1895 verur⸗ Seilt werden. 518 Mannheim, 7. Januar 1896. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts: Staudt. Maſchinen⸗Ingenienr, akademiſch gebildet, mit gründ⸗ lichen Kennkniſſen und prakt⸗ iſcher Erfahrung im Allge⸗ meinen Maſchineubau(Spe⸗ lee und Praxis in elektriſchen Lichtanlagen er⸗ wünſcht) für den Neubau der Schlachthofanlage, wird zum Eintritt ſofort geſucht. 301 Die Bewerbungen ſind unter Angabe des Zeitpunktes des möglichen Dienſtantritts, Ein⸗ ſendung eines Lebenslaufes ne ugniſſen, ſowie der Gehaltsan 15 bis längſtens Ende Januar k. Is. anher zu richten. Mannheim, 30. Dzbr. 1895. Stadtrath. Beck. 543. Kieſer. — II. Sleigtrunes⸗Au ündigung. Auf Antrag der Erben des Johann Baptiſt Wiedenhorn hier verſteigere ich mit ob⸗e⸗ Genehmig⸗ ung der Theilung wegen am: Freitag, den 24. ds. Mts., 5 ſchäftezt in meinem Geſchäftsz immer, Lit. E 5 No. 1 die nachbe⸗ ſchriebenen zwiſchen dem ge⸗ nännten Erblaſſer und ſeinen Kindern gemeinſchaftliche Lie⸗ genſchaft nämlich: Wohnhaus alder, Litera Lukes Mark 35000, ſage: Anddreißigtauſend Mark. ebei wird der endgiltige 110 chlag dem ſich ergebenden 12 chſten Gebot ertheilt, wenn 20 die Schätzung auch nicht erreich 48⁰ Wane 6. Jan. 1896. Großh. Notar. Mattes. gfanntmachung. Poſtpacketverkehr 15 der Südafrikaniſchen Republik. Von jetzt ab können Poſtpackete ohne Werthangabe im Gewicht bis 3 kg. nach der Südafrikaniſchen Republik auf dem Wege über Hamburg.Delagoa Bai mittels der Dampfer der Deutſchen Oſt⸗ afrika⸗Linie nach Maßgabe der Beſtimmungen der Vereins⸗Poſt⸗ packet⸗Uebereinkunft verſandt Die Poßtpacker müſſen frankirt werden. Die Taxe beträgt ein⸗ heitlich 4 Mk. 35 Pfg. für jedes Packet. 450 Ueber die Berſengung bedin ungen ertheilen die Poſtanſtalten auf Verlangen Auskunft. Berlin, W. 2. Januar 1896. Der Staatsfecretair des Reichs⸗ Poſtamts. von Stephan. Gr.Bad. Slaatstiſenbahuen. Herſtellung der Lindenhof⸗Ueberführung in Maunheim. Die Ausführung der Erd⸗, Maurer⸗ u. Steinhauerarbeiten der Lindenhofſtraßenüberführ⸗ ung im Schloß zgarten in Mann⸗ heim im Betrage von ungefähr 87000 Mark ſoll im Sub⸗ miſſionswege vergeben werden. Die näheren Erläuterungen für die Bauausführung, die Zeichnungen, das Bedingniß⸗ heft, ſowie das für das Ange⸗ bot zu benützende Formular liegen auf dem Geſchäftszimmer 555 Unterzeichneten zur auf. Angebote ſind Ipäteſtens 515 Freitag, den 31. Januar d.., Morgens 10 Uhr, zu welcher Zeit Ne Eröffnung derſelben erfolgt, mit entſprechender Aufſchrift verſehen, an den Unterzeichneten einzureichen. Zuſchlagefriſt 14 Tage. Mannheim, 7. Jan. 1896. Gr. Bahnbaniuſpector. Zwangsverſteigerung Am Freitag, 10. Jauuar 1896, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q 4, 5 im Vollſtreckungswege 1 neuer Aktenſchrank, 1 Kopierpreſſe mit Geſtell, 1 Schreibtiſch, 1 Gewehr⸗ ſchrank von Eichenholz, 1 Kanapee, 1 Kommode, 1 eingelegte Kommode, 1 Uhr unter Glasglocke, 10 gute Hobelbäuke, 6 Werkzeug⸗ kaſten mit Werkzeug, 1 Buch⸗ druckſchnellpreſſe, 1 Boſtonpreſſe, 2 Fäßchen Branntwein 1 Seere⸗ tär, 1 Drehbank, 1 Theke, 1 Eſſiggeſtell, 1 Kiſtchen Kandis⸗ zucker, 5 Kiſten Toilletteſeife, 12000 Cigarren, 125 Putztücher, 1. Sack Malzkaffee, 1 Parthie Putzartikel, 1 Schreibpult, 19 Kiſſenbezüge, 1 Parthie Bett⸗ u. Tiſchwäſche, 20 Frauenhemden, 1 Pfeilerkommode, 2 Kanapee, 1 opaler Tiſch, 1 Kleiderſchrank, 2 Betten, 1 Kaffeeſervice, 1 e 3 Rohrſtühle, 1 Bletoriawagen, 3900 Ct. 1 0 wein, 2 neue Bettſtellen, 1 Pa⸗ pierſchneidmaſchine, 2 Pfeiler⸗ kommode, 1 Bücherſchrank, 1 kleiner Tiſch, 1 Hängelampe 590 noch Verſchiedenes, ſowie am Pfandorte: 1 Naz⸗ morplatte mit Blumenkranz, 10 Grabſteine und 1 Gedenktafel gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Das Fettgedruckte wird beſtimmt verſteigert. Störk, Gerichtsvollzieher, G1, 12. Iwangs⸗Perſteigerung. Im Vollſtreckungswege werden Freitag, 10. Januar 1896, Nachmittags 2 Uhr im Pfandlokal 4, 5: 556 1 Kanapee, 3 Tiſche, 2 Chiffonier und Vertikov, 1100 Etr. Wein, 2 Kiſten Schriften, ein Kaſſen⸗ ſchrank, 1 Pferd, 1 Nachttiſchchen, 2 Stühle, 1 Hobelbank, Spiegel, 1 Etageur, 140 Flaſchen Brannt⸗ wein gegen Baarzahlung öffent⸗ lich verſteigert. Mannheim, 7. Januar 1896. Gebhardt, Gerichtsvollzieher, A 3, 5. 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N 1 Zu dieſer Verſaramlung erlauben wir uns die verehr⸗ ſſchen Mitglieder des Vereins ergebenſt einzuladen. Der Vorstand. Schützen⸗Geſellſchaft. Vounerflag, den 23. Jaunar 1896, Abends halb 9 Ahr 7 15 2 Tanzunkerhaltung in den Sälen des„Badner Hofes“!, wozu wir unſere verehrlichen Mitglieder und deren Angehörige zu zahlreicher freundlichſt einladen. 530 Der Vorstand. Kaufmännischer Verein Mannkeim. nonnerstag, 9. Januar 18 96, Abends 8¾ Uhr im Lokale Vereins-Versammlung. Tages-Ordnung: 1. Ersatzwahl für ein ausgetretenes Vor- standsmitglied; 80165 2. Sonstige Vereinsangelegenheiten. Der Vorstand. Liederkranz. Samſtag, den 11. Jaunar 1896, Abends halb 8 Uhr Ab end⸗Unterhaltung mit darauffolgenden Tanz im Saalbau. 488 MNäheres durch Nundſchreiben. Der Vorſtaud. Die Ausgabe der Eintrittskarten, ohne welche Niemand Zutritt hat, findet Donnerſtag, den 9. und Freitag, den 10. Januar, Abends von—8 Uhr in unſexem Geſellſchartslokale ſtatt. Betheiligung hiermit Jur feier unſeres 60. Sliſtungsfeſtes. Einführungen ſind nur für Herren zuläſſig und nehmen bdie Herren Baumſtark& Geiger bis 9. Januar An⸗ meldungen entgegen. 24⁴ Der Eingang zur Gallerie iſt durch den Saal, je⸗ doch nur im Ballanzug erlaubt. Der Vorstaud. Mannheimer RNuder ⸗Club. Mittwoch, 22. Januar 1896, Abends ½9 Uhr im Lokal Ordentliche Genetalverſammlung. Tagesordnung: Jahresbericht und Rechnungs⸗ ablage. „ODecharge⸗Ertheilung u. Wahl zweier Rechnungs⸗Reviſoren. Nuwahl des Vorſtandes. Sonſtige Club⸗Angelegen⸗ 5 heiten. Wir laden hierzu unſere verehrl. Mitglieder mit der Bitte um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen freundlichſt ein. 471 Der Vorſtaud. Mannheimer begefien-Züaſter PVerein. Programm zu der an den Tagen des.—13, Januar 1896 tattfindenden 413³ — * 289 im„Vadner Hof“, 6 6, 3. — F. Hsensen, Duderſtadt i. Harz, Philipp Müller roß⸗Niedersheim, C. Zehrung. Franlfurt am Main. — Ausſtellungstage: Samſtag, von Vormittags 8 Uhr bis Abends 8 Uhr. bochdotirter Gllickshafen aufgeſtellt. Eintrittspreis 20 Pfg. Catalog 10 Pfg. Da empfiehlt in Seide, Halbseide, Wolle und Baumwolle: Herren-Soeken Ball-Strümpfe Masken-Strümpfe Ball-Tücher—— Deber-Handsehuh Se. Ausſtellung Prämiirung der ausgeſtellten Concurrenzſänger durch die 11., Sonntag, 12., Montag, 13. Januar a,., In der Ausſtellung iſt zur allgemeinen Benutzung ein omité. 141 Käufer werden überall geſucht und wollen ſich bei Herrn —— Siehnung August Kremer, Wiederver FFA 8 N Bekanntmachung. Die Statiſtik der blinden und taubſtummen Kinder betr, No. 18. Von der Großherzoglichen Oberſchulbehörde iſt eine genaue Statiſtik über die in ſämtlichen Gemeinden des Landes vorhandenen Blinden und Taubſtummen im Alter unter 17 Jahren nach dem Stand vom 2. Jannar d. J. angeordnet worden. Eltern und Stellvertrerer der Eltern, in deren Obhut Blinde und Taubſtumme unter 17 Jahren ſtehen, werden deshalb freund⸗ lichſt erſucht, alsbald auf dem Geſchäftszimmer des Rektorats — Friedrichſchule U 2— perſönlich die für die Statiſtik wünſchens⸗ werten Angaben zu machen. Mannheim, im Januar 1896. Das Reklorat der Volksſchulen: Dr. Sickinger. Dienstag, II. Jannar 1896, Abends 7 Uhr im Concertsaale des Srossh. Hoftheaters V. Academie-Concert. Solistin: Frl Frieda scotta. 1. Wieniawski, Violin-Concert mit Orchesterbegl. 2. Bruekner, VII Sinfonie-dur. 3, a) Thome, Andante religioso b) Sarasgte, Zigeunerweisen.(Frl. Fr. Scotta). 4. Moszkowski, Ballet- musik a. Boabdil(zum 1. Male). 189 Sperrsltz im Saal Mk..50 nur bei K. Ferd. Heckel, Musikalienhandl,; Stebplatz im Saal Mk. 2 50; Stehplatz à. d. Gallerie Mk.50 ebendaselbst, in der Musikalienhandl von Th. Sohler und Abends an der Kasse. 534 03, J Kaiſer Iriedrich 0 3,4. Heute Donnerſtag, 9. Jauunar Petermann-Concert. 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Freunden und Bekannten habe ich die traurige Mittheilung zu machen, dass meine innigst geliebte Mutter, Frau * heute dahier im 79. Lebensjahre nach kurzem Leiden sanft entschlafen ist. Freiburg i.., 7. Januar 1896. 5 51⁴ 5 peokeff. Gemeide. 18 Euangel. Dounerſtag, den 9. Jauuar Druck der Mannheimer Vereinsdruckerei⸗ — Lobise Nackel w. L. Neckel, Anntsrichter. Zer Club. Freitag, den 10. Jannar, Abends 9 Uhr im Lokal Offizieller Clubabend mit Mnſtk n. beſonderen Amſtänden, wozu die verehrlichen Mitglieder mit der Bitte zahlreichen und pünktlichen Erſcheinens freund⸗ lichſt einladet Der Vorſtand. Turnverein MANNHEII. Jugend⸗Abtheilung. Sämmtliche Jugend⸗Turner werden auf Donnerſtag, 8 90 den 9. d.., Abds. punkt ½¼9 Uhr in die Turnhalle No. 2— Friedrichsſchule— zu einer wichtigen Beſprechung ein⸗ geladen. 506 Der Turnwart. Feuerwehr⸗Singchor. Donnerstag, den 16. Januar, Abends 9 Uhr General⸗Verſammlung „im Halben Mond.“ Tagesordnung: a. Rechnungsablage. b. Vorstandswahl. 0, Sonstige Vereinsangelegen- heiten. Unsere aktiven u. passiven Mitgliederwerden hiezu freund- lichst eingeladen. 388 Der Vorſtand. Maunheim. Abtheilung: Schneidermeiſter⸗ Vereinigung. Heute Donnerſtag Abend 9 Uhr Verſammlung. im Lokal des Gewerbe⸗ und Induſtrie Vereins Caſino, R 1, I, 3. Stock. 528 Tagesordnung: 1 Beſprechung über einen demnächſt ſtattzufindenden Zu⸗ ſchneidekurs. 2. Verſchiedenes. Wozu unſere Mitglieder nebſt andere felpſtſtäudige Meiſter höfl. einladet. Der Vorſtand. Neufmannssch Wrein Mannheim. Sountag, 12. Jauuar 1896, Abends ½6 Uhr im Lokale 381 Vortrag für Lehrlinge Herrn Hauptlehrer Haußer, hier „Welche Forderunzen ſtellt die Neuzeit an die Lehrliugsaus⸗ bildung?“ Der Vorſtaud. Pelocipediſten⸗Herein Mannheim. 5. 6 Freitag, 10. Jaunar 1895, Abends ½9 Uhr im Vereinslokal, „Zur Neuen Schlange“, Generalverſammlung. Tagesorduung: 1. Bericht des Vorſtandes. 2. Anträge. 3. Vereinsangelegenheiten. 4. Neuwahlen. Der Vorſtand. 409 Wir laden hierzu unſere verehrl. Miiglieder freundlichſt eln und ſehen vollzähligem u. pünktlichem Erſcheinen entgegen. 549 2 8 Die II. Mannheimer Canarien-Lotterie bringt bei einer Anzahl von nur 10,000 Looſen— 500 Gewinne im Werthe von M. 3750— auf 20 Looſe ein Treffer und koſtet das Loos nur 80 Pfennig. SI IS. Janmuer 188.— Laose ſind zu haben beim General⸗Debit August Kremer, Kaufhaus, bei der Haupt⸗Agentur J. F. L. ie ſä i i— 10 1 5 ang Sohn, Heddesheim, ſowie ſämmtlichen durch Plakate kenntlichen Ubbrüder Alsberg jumar QMannheim Sz. O 3, I. Kunststrasse O 3, 1. — — Alle noch in schöner Auswahl vorräthigen Winterwaaren als: 583 Mäntel, Capes, Jaquetts, Mädchen- u. Knabenmäntel, Muffs, Bettvorlagen u. s. w. werden, um damit möglichst gänzlich zu räumen, von heute ab zu fabelhaft billigen Preisen verkauft. ETOOSPSDet. M. 25.000.000 junge Aectien der Deutschen Bank. Laut Beſchluß der außerordentlichen Generalverſammlung unſerer Actionäre vom 11. November 1895 iſt, unter entſprechender Abänderung des Statuts, das Grundcapital unſerer Geſellſchaft durch Ausgabe von 20.832 Stück neuer, auf den Inhaber lautender Aelien, Serie VI zu je 1200 Mark Nennwerth: No. 112.501 bis 133.332 und 1 Stück auf den Inhaber lautende Actie zu 1600 Mark Nennwerth: No. 138.338 uent den Velrag von Nom. M. 25.009.000 Nom. M. 100.000.000 erhöht worden Die Beſchlüſſe der Generalverſammlung ſind am 16. November, dle ſtattgefundene Erhöhunz des Grundkapitals iſt am 27. Dezember 1895 in das Handelsregiſter eingetragen. Der Bezug der jungen eletien iſt durch öffentliche Bekanntmachung den bisherigen Actionären nach Maßgabe ihres Actienbeſitzes zum Preiſe von 150% während der Zeit vom 16. November bis 3. Dezember a. p. angeboten. Das Agio von 50% abzüglich Stempel u. Koſten der Emiſſion fließt in den geſetzlichen Reſervefonds. „Die jungen Actien nehmen an der Dividende des Jahres 1896 in der Art Theil, daß ſte die Hälfte des Prozentſatzes beziehen, welcher auf die alten Aclien entfällt, Vom 1. Januar 1897 alſo von 75 Millionen Mark auf 456 ab ſind ſie mit den bisherigen Actien gleichberechtigt. In Bezug auf das Stimmrecht ſind die jungen Actien den alten Actien gleichgeſtellt. Auf Grund des vorſtehenden Proſpeetls ſind die jſungen Actien der Deutſchen Bank vom Börſen⸗ Commiſſariate der Berliner Fondsbörſe zum Handel und zur Noliz an hieſiger Börſe zugelaſſen worden. Wir bringen auf Grund des vorſtehenden Proſpects die vollgezahlten jungen Druſſche Bank⸗ Actien an hieſiger Börſe in den Verkehr⸗ Deutsche Bank. Berlin, den 3. Jannar 1896. a U empflehlt glc. Für sämmtliche Artikel in eiderstoffen, Schürzenstoffen, Umstecktücher Neue Maskenbilder. J. Gross Nachfolger f7..... eee II. LäII. 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