— Menſchen gezeigt un „Aegramm⸗—.5 an 75 2 Mannhe 88 55 der Poſtliſte eingetragen Nk. 2672. Abonnement: 60 Bfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlfim, durch die Poſt bez. incl Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Auartal. Jnſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen Zeile 60 Pfz. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Dophiel⸗Nammern 5 Pfg. Gadiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. er Jo (106. Zahrgang.) (Mannheimer Volksblatt.) irnal. Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. E G, 2 Seleſtaße znd verbrritetie Jeiturg in Maunhtim and Amgrbnng. E 6, 2 Verantworteich: für den polit, und a F. Thelk: il den Dr. F. Laglen e den lok. und prov. To „Eenſt Müler. für* Inſexatentheil! atl Apfel. Rotationsdruc had Berlag de Dr, H. Hgasſchen Buch⸗ 98915 adeer Ipograpgiſche Anftalt). 2„Nanngeimer Jeurngl“ ſt Eigenthum des ka oliſchen Bürgerhsſpital 99 fämmtlich in — annheſm. Nr. ZI. Zweites Blatt. r ˙·¹mmm———.... „Die Mütter“. Schauſpiel von Georg Hirſchfeld. Mit der dieſe Woche hier ſtattfindenden Aufführung des Schauſpiels„Die Mütter“ von Georg Hirſchfeld wird dem Mannheimer Theaterpublikum ein Werk neudeutſcher Richtung geboten, das ſeine Erſtaufführung am 12. Mai 1895 auf der Freien Bühne zu Berlin erlebt hat. Wer die Beſtrebungen dieſer Art moderner Verfuchsbühne kennt, die ihren Anfang mit Gerhart Hauptmann und ihr Ende mit Georg Hirſchfeld nahm, wird ſchon daraus einen Schluß auf die Eigenart der Dichtung ziehen.„Die Mütter⸗ haben einen unbeſtrittenen Erfolg errungen und vermochten auch mit ihrer Uebernahme durch das Deutſche Theater das Intereſſe des Publikums wach zu halten— trotz oder vielleicht richtiger infolge des ee der Meinungen über das Werk! „. Es ſind weder philofophiſche Räthſelſprüche, an deren Löſung der Zuhörer zu arbeiten hat, noch naturwiſſenſchaft⸗ liche Problene bfen'ſcher Art, die den Kern des Stückes bilden— eine einfache, rein menſchliche, in unſerer Deca⸗ dentenzeit ſich wohl vielfach abſpielende Epiſode wird ſchlicht eſchildert, und trotz der modernen Richtung, welche durch das rama hindurchgeht, ſchreitet der Dichter keineswegs bis zur äußerſten Grenze eines ungeſunden Naturalismus; im Gegen⸗ theil, der Wahrheit ſeiner Schilderung, der inſtinktiven Treff⸗ 5a der Zeichnung des Milieus kommt die poetiſche feinfühligkeit mindeſtens gleich. Die Innigkeit des Poeten Hirſchfeld offenbart ſich am ſtärkſten in der Schilderung der Marie Weil, der weiblichen des Stückes, die fogar durch einen leichten idealen chimmer verklärt wird. In ihr hat er vielleicht den pefſi⸗ miſtiſchen Anforderungen der veriſtiſchen Schule am wenigſten enktfprochen, aber 51 55 die Nacht⸗ und Lichtſeiten des ganzen ſo die alte Forderung anerkannt, die auch A. v. Berger in feinen dramaturgiſchen Vorträgen zur poetitio prineipii des Dramas erhebt: der Dramatiker folle die Menſchen drſtellen, nicht wie ſie find, ſondern wie ſie ſein ſollen; d. h. nicht, er foll ſittliche Muſter hinſtellen, ſondern es heißt: er ſoll nicht nur die Menſchen darſtellen in ihrer Kleinheit, ſondern auch in ihrer Größe, die ſie durch ihren Glauben an ſich offenbaren. Während die Anhänger der modernſten Richtung und nicht nur dieſe allein den idealen Anſtrich dieſer Marie Weil beanſtanden und dem Autor das hyperweichliche und rühr⸗ ſelige der beiden letzten Akte vorhalten, jammern die Streng⸗ claſſiſchen, die ſich an Leſſings Hamburger Dramaturgie und an Guſtav Freytags„Technik des Dramas“ pedantiſch an⸗ klammern, über den Mangel der Handlung und über das — befriedigende der Löfung. Es i Wahr, die Handkung iſt klein, d. h. ſie iſt in wenigen Sätzen wiederzugeben. Dem Berfaſſer mag die Parabel vom verlorenen Sohn vorgeſchwebt haben, als er ſein Phantaſie⸗ gebilde dichteriſch auszugeſtalten begann. Auch dieſes Drama gehört in das Reich der Vorder⸗ und Hinterhäuſerpoeſie. Robert Frey iſt ein verbummelter Mufiker.„Er jeht immer rum und will immer und will immer“, aber er bringt es zu nichts. Von ihm unerträglichen Verhältniſſen— unerträglich, da die Eltern ſeine Sehnſucht nach ideglerem Streben, ſeine Kunſtſchwärmerei nicht verſtanden und unterdrückten— riß er ſich los.„Ein bischen Griechenland.... ein bischen Schönheit“ wollte er für ſich, frei wollt' er ſein! Sein Weg⸗ gang aus dem Elternhaus und feine Beziehungen zu einer armen Silberpoliererin aus dem väterlichen Geſchäft, Maxie Weil, die ihn wie ihren Abgott liebt und ihn mit Mutter⸗ orge umgibt, die für ihn arbeitet und mit der er lebt, haben hn dem elterlichen Heim völlig entfremdet. Die Seinen haben ihn verſtoßen. Aber er findet in der Freiheit die Freiheit nicht! Sein nervöſes, ſchwankendes Weſen läßt ihn auch in der Nähe der Geliebten nicht zur Arbeit kommen und er fühlt mit Schauder feinen Niedergang. Auch ſein Liebesrauſch iſt längſt verflogen. Da ſtirbk Noberts Vater, unter deſſen Banne die ganze Familie ſtand und der in erſter 9 15 durch ſeine hartnäckige Forderung, daß Robert n das väterliche Geſchäft eintreten folle, den Bruch mit Robert herbeigeführt hatte. Die Sehnſucht nach dem Mutter⸗ haus beginnt in ihm zu erwachen. Sie wird zur hellen lamme, als ſein Freund und Lehrer Munck ihn aufſucht und zur Heimkehr zur Mutter bewegt. Er eilt heim mit dem Entſchluſſe, ſeine Marie mit ſich nach Hauſe zu nehmen. Die wohlthätige Behaglichkeit der Häuslichkeit, die ſelbſt Lieblingsſpeiſe, det Napfkuchen, nicht vermiſſen läßt, er Gegenſatz ſeiner neuen Umgebung zu ſeiner bisherigen, erwecken in ihm den Glauden, daß er inmitten dieſer Menſchen Großes, Reifes ſchaffen könne. Aber das ſchwanke Rohr hatte mit Mariens Willensſtärke nicht gerechnet. Sie hat ihn erhalten— ihr allein foll er auch alles zu verdanken haben. Vor ſeinem Weggang ſucht Robert ſie zu bewegen, mit ihm zu gehen. Aber ſie hat dafür nur einen Aufſchrei: „Nie, nie Robert!“ Sie hat den richkigen Inſtinkt, daß ſie, die Arbeiterin, im Kreiſe ſeiner Familie nicht gedeihen könne. Sie will ihn zu ſich zurückzwingen, er iſt ja doppelt an ſie gebunden, an ſie— und an das Pfand, das ſie von ihm Anter dem Herzen birgt. Das ſtreng bewahrte Geheimniß ihm zu enthüllen eilt ſie ihm nach. Und in der nun folgen⸗ den letzten Unterredung zwifchen ihr und Robert wächſt ſie zur Heldin. Sie fühlt, wie heiß fein Wunſch iſt, zu Hauſe bei der Mutter zu bleiben, wie elend er in der kleinen Skalitzerſtraße 13 werden wird, ſie erkennt auch, daß ſie ihn nicht dauernd halten kann— ſo entſchließt ſie ſich denn zut gehen— allein zu gehen— er ſoll bleiben! Die ſchwachen Bedenken, die Robert ihren Ausführungen ent⸗ 8 weiß ſie leicht zu beſeitigen; ſie räth ihm, zu uüdiren,„und wenn Du fertig biſt, denn kommſt Du zu mir, denn hab' ich Dich wieder Du wirſt ja an mich denken, wenn Du arbeit'ſt..... und ich denk! auch an Dich und denn kommt vielleicht von meiner Liebe für Dich ein Bischen was Gutes in Deine Arbeit rüber Leb wohl„ Set fleißig.“ So ſcheiden die zwei Menſchenkinder voneinander und gehen neuen Kämpfen des Lebens entgegen. fällt einem wahrlich ſchwer bei der Inhaltswieder⸗ gabe auf die feine Stimmungsmalerei, auf den von Empfind⸗ ung durchzitterten Dialog nicht tiefer einzugehen. Und trotz der ſubtilen Feinheiten des Werkes ſind wir zu dem Zuge⸗ ſtändniß genöthigt, daß diejenigen nicht mit Unrecht nach Handlung ſchreien, welche darunter nur das Wörtliche, die äußeren Geſchehniſfe, die Thaten verſtehen. Wem aber da⸗ mit genüge geſchieht, daß der Dichter, um mit Goethe zu reden, nicht für die Augen des Leibes, ſondern für den inneren Sinn dichtet, der wird an der ungewöhnlich lebens⸗ wahren Zeichnung der Charaktere, an der gedämpften Farbe 5 Dialogs, an dem Hauch von Wehmuth und milder Stim⸗ Mmung, die über dem Werke liegt, feine helle Freude haben. —— Es iſt ja auch nicht zu verkennen, daß der dichteriſche Zug unſerer Zeit mehr und mehr nach einer Verinnerlichung des Dramas drängt; die gewaltige Strömung, die durch die geſammke zeitgenöſſiſche Litteratur geht, beweiſt dies vollauf. an verfolge nur, welch' beharrliches Streben nach Wahr⸗ 5 k. nach der Schilderung moderner lebenswahrer Charaktere, nach dem Vermeide Mittwoch, 22. Januar 1396. —— (elenze Ar. 218) = 5 eeeeeeeeeeereee u eines falſchen hohlen Pathos, nach der Wiedergabe von harmoniſcher Slimmung aus der überwiegen⸗ den Mehrheit der litterariſchen Erzeugniſſe des letzten Jahr⸗ zehnts ſpricht. Vom äußerſten Norden herkommend hat dieſer Zug längſt auch unſere deutſche Litteratur erfaßt, ſich nun auch auf Frankreich und Italien erſtreckt und manch' treff⸗ liches Talent zu Tage gefördert. Eine Kunſtrichtung aber, deren Erfolge lediglich geiſtiger, leider nur in verſchwindender Anzahl materieller Art ſind und die dennoch immer wieder neue und gute Früchte zeitigt, kann ihre Ausbreitungsfähigkeit nur aus einem nicht zu bekämpfenden Bedürfniß unſerer Kunſtanſchauung, unſeres Verlangens nach relativer Wahrheit in der dramatiſchen und erzählendeu Poeſie ſchöpfen. Daß ein großer Theil des Publikums nur mit Mißtrauen an derartige Werke mehr pſychologtſchen Inhakts herantritt, iſt kein Gegenbeweis. Gelangt man denn nicht überhaupt zu erſchreckenden Ergebnifſen, wenn man prüft, welche Gattung des Schauſpiels überhaupt noch geeignet iſt, das Intereſſe des„großen“ Publikums wachzurufen und es in das Theater u ziehen. Die Zeiten der romantiſchen Ritterſtücke und der hoch⸗ trabenden hiſtoriſchen Dramen ſind vorbei; die vermeintlichen Wiedererzeuger der klaſſiſchen Tragödie, die Epigonen, die Leben und Thaten aller möglichen Fürften und Helden in fünffüßigen Jamben beſingen zu müſſen glaubten, ſind wohl endgültig außer Mode. Beweis: das Publikum und die Kaffenrapporke. Gebt uns Geiſt, mehr Geiſt, rufen einige. Man entſpricht dieſem berechtigten Verlangen: die tiefſte Weisheit vermiſcht mit inniger Poeſie erſcheint in den herrlichen Verſen des Meiſters von Palmyra— erſcheint— und verſchwindet, denn das Haus iſt leer. Und ſchon ſind einige Rufer bei der Hand: zu was die tiefe Philofophie, die kein Menſch ver⸗ ſteht? Zu was diefe modernen Stücke in klafſiſchem Gewaud? Gebt uns die wahren Klaſſiker in guter Wiedergabe. Vater Göthe kommt zu Wort, Schillers Jamben dröhnen durch das Haus— ſie dröhnen, denn das Haus iſt leer; das Publikum jammert nach den Klaſſikern nur aus Gewohnheit und Tradikion. 5 Nur drei Gattungen ſcheinen noch zu gefallen: die derbe Poſſe, das verlogene Volks⸗ und Rührſtück und das Schau⸗ ſpiel, das aktuelle Fragen behandelt. Gibt es aber etwas unkünſtleriſcheres, unpoetiſcheres, als gerade dieſe letztere Art, die eigentlich die ſchlimmſte Abart des Naturalismus iſt!? Theaterſtücke aus Kriminalverhandlungen, die noch vor aller Augen ſtehen, aus Zeitungsartikeln über Hofereigniſſe, über Krankheiten hoher Perſönlichkeiten— wie weit ſind Dichter ſolcher Stücke noch entfernt von dem Aukor des neueſten Dramas das Herrn von Hammerſtein zum Mittelpunkt hat? Das Publikum aber, das nur in das Theater geht, um über derbe oder frivole Witze zu lachen, das Publikum, das ledig⸗ lich Freude an der Senſation empfindet, mag wohl von einem Bühnenleiter, der in erſter Linie ſeine Kaſſe im Auge haben muß, Berückſichtigung finden, der Richterſtuhl iſt ihm jedoch verſchloſſen. Nur eine kleine ſtetig wachſende Gemeinde darf dieſes Vorrecht für ſich beauſpruchen: nicht diejenigen Verehrer der Alten, die alles Moderne der Sünde gleich fliehen, ſondern die neben dem Alten auch die Berechtigung und den Werth des Neuen anerkennen. Ob die Werke der Jungen mehr denn ephemeren Werth haben? Wir hoffeu und glauben es, aber erſt die Zukunft wird es lehren. In hundert Jahren wird die Nachwelt richten! Im übrigen hat es Georg Hirſchfeld auch den abge⸗ ſchworenſten Feinden moderner Richtung ſchwer gemacht, ſei⸗ nen Müttern die Anerkennung zu verfagen. Es iſt bereits oben bekont worden, daß Hirſchfelds Naturalismus nicht zu den ußerſten Mitteln greift, daß derfelbe eigentlich mehr ein ſolcher der Form als des Gehalkes iſt; Naturalismus der Form nicht in dem Sinne zu verſtehen, als ob die Reden ſeiner Perfonen mit phokographiſcher Treue das Leben wider⸗ ſpiegeln. Die Undurchführbarkeit diefer Forderung in ihren äußerſten Konſequenzen, bei welcher 3z. B. alles Stiliſiren ver⸗ pönt wäre und Zufälliges in der Konverfation gleich dem Leben die Hauptſache überwuchern würde, iſt für die Bühne allſeitig anerkannt. Aber Hirſchfelds Menſchen leben, reden und fühlen doch wie unfere Zeit lebt, ſpricht und fühlt. Auf Gefühlsempfindungen, auf die Redeweife gilt vielleicht mehr als auf andern Gebieten der Satz von der Veränderlichkeit der Zeiten. Und wenn ſich vielleicht auch nicht alle in ihren Anſchauungen mit den Zeiten ändernſ, ſo bringt doch jede neue Generation andere Sitten und eine andere Empfindungs⸗ weiſe mit ſich, deren Berechtigung mit dem Hinweis auf die alten Regeln nicht aus der Welt geſchafft werden kann. Auch der Naturalismus des Gehaltes fehlk dem Stücke keineswegs. Ohne daß wir im Vorderhaus auf Ehebruch und Verführung ſtloßen, ohne daß die Bewohner des Haufes in der Skalitzerſtraße aus dem tiefſten Schlamme menſchlicher Verkommenhert gegriffen ſind, weiß uns der Dichter wahre Men⸗ ſchen mit ihren Tugenden und ihren Schwächen vorzuführen. Wir fühlen ſchon in den erſten Scenen den Alp, der auf Roberks Mutter ſeit des Sohnes Weggang aus dem Vaterhauſe laſtet. Sie hat ihn einſt miltverſtoßen, ſie, die unter dem Banne ihres Mannes ſtand. Mit dem Tode des Vaters iſt dieſer Bann gebrochen, die Witwe verlangt nach ihrem Sohn. Wir ſehen ihn vor uns, dieſen Onkel Ludwig, den unaus⸗ ſtehlichen ekelhaften Nörgler, deſſen geſchäftliche Kalkulattonen geſtört ſind, weil Roberk wieder von ſeiner Mutter aufge⸗ nommen werden ſoll.— Und nun erſt das Hinterhaus, deſſen Inſaſſen uns im 2. Alte vorgeſührt werden; es ſieht trotz der ſtreugen Arbeit freundlicher aus, als uns ſonſt die Hinter⸗ häuſer geſchildert zu werden pflegen. Die klare Herbſtfonne ſcheint vom blauen Himmel verklärend in die Stube, auf dem Fenſterbrett ſſeht ein kleines Vogelbauer mit einem Zeiſig und alle Perſonen, von der alten Mutter Printz bis zu ihrer frechen Tochter Grete ſind aus dem wirklichen hart arbeitenden aber im Kern unverdorbenen Volks entnommen. Wenig mehr Handlung als im erſten Akte, dafür aber eine mit peinlichſter Akkurateſſe durchgeführte Schilderung des Milieus, der wir unſer lebhafteſtes Intereſſe nicht verſagen können. Die Signatur dieſer Geſellſchaft iſt Arbeit und thurmhoch unter ihren Standesgenoſſen ragt die Figur Marie Weil's hervor. In der Schilderung dieſes Charakters hat der Dichter die Lebensgröße beinahe überſchritten. Die Wirkung, die dieſe Bühnenfigur durch ihr ganzes Thun und Laſſen auf den Zuſchauer ausübt, iſt eine derartig gewaltige, daß dieſe Marie Weil unwillkürlich faſt zur Hauptperſon des Stückes wird. Der dichteriſchen Intention entſprechend 15 ja zwei⸗ fellos Robert, der Berührungspunkt zwiſchen dem Vorderhaus und Hinterhaus, der Held des Dramas. Es iſt auch nicht einzuſehen, warum dieſer ſchwankende Charakter, dem zwar nicht das Wollen, aber das Können abgeht, warum dieſer Robert, der, ein weibiſcher Schwächling, vor Thatendrang ſtebert, zum Helden eines Dramas ungeeignet ſein ſollte. Kann der Dichter ſich nicht auch einen ſchwankenden, einen Nichtcharakter als Hauptcharakter ſeiner Dichtung erwählen? Dieſer Robert ſteht ja in der Litteratur, ſpeziell in der modernen, nicht vereinzelt da. Man vergleſche nur die Aehn⸗ lichkeit der Charakterzüge mit Willi Janikow in Sodoms Ende“, mit Johannes Vockerath in den„Einſamen Menſchen“ und mit College Crampton. Aber die liebevolle 11 t lung, mit welcher der Dichter den Charakter der Marie Weil — — ͤ— die Seelengröße, mit der ſie ihr furchtbares Lovs, Abſchied von dem Geliebten zu nehmen, um in ihr altes Leben zurück⸗ zukehren, zu vergeben und zu vergeſſen, auf ſich nimmt, laſſen ſte die nur allzuwahre Figur des verſtoßenen, willenskranken und nervenzerrütteten Robert in den Schatten ſtellen, laſſen ſie hinauswachſen über ihre Umgebung und die des Vorder⸗ haufes und ſtempeln ſie ſo neben der Charakterheldin beinahe zur eigentlichen Heldin des Stückes. Die Größe dieſes Charakters, die deffen ſpätere Hand⸗ lungsweiſe, ſo wie ſie der Dichter endgültig gezeichnek hat, bedingt, iſt der eigentliche Angriffspunkt des ganzen Stückes. Die Richtigkeit der Löſung wird angefochten. Es ſei bemerkt, daß Hirſchfeld die Löſung ſeines Stückes verändert hat. Bei der erſten Aufführung auf der Freien Bühne endigte das Stück in der Weiſe, daß Marie, nachdem ſie ihren Robert im Vaterhauſe zurückgelaſſen hat, ſich in das Waſſer ſtürzt. Die Bemänglungen, die dieſe Löſung fand, verankaßten den Dichter zu der jetzigen Umgeſtaltung. So bedenklich auch der⸗ artige Beränderungen an und für ſich erſcheinen, ſo dürfte der Dichter mit ſeiner jetzigen Faſſung doch wohl den konſe⸗ quenteren Weg gefunden haben. Marie Weil, die bisher nur die Arbeit, die Noth und die Eutbehrung gekannt hat, die anſcheinend zufrieden mit ihrem Looſe in Roberts Liebe ihr Glück fand, dieſe„muskulöſe“ Marie Weil, aus deren Blick ſchon die tieſe Reife ſpricht und die bei ihrem Scheiden ſich wohl kaum der Selbſttäuſchung hingab, daß dieſer Trennung je wieder eine Wiedervereinigung folgen würde, Marie Weil iſt nicht das Weib, das ſich und Robert's Kind, das ſie im Schoße birgt, lödtet. Hat ſie zuvor ihr Alles für Robert hingegeben, ſo winkt ihr nun ein neuer Beruf für ihr — für ſein— Kind zu leben und zu forgen.„Das Kind wird. mir helfen“, ſagt ſie. Es wird ihr helfen. Daß die abſoluten Veriſten dieſe Heldengeſtalt als hyper⸗ ideal anfechten, iſt weniger zu verwundern, als daß gerade die Anhänger der alten Schule, die an einer Thekla, einem Clärchen keinen Anſtoß nehmen, die Charakterzeichnung dieſer Marie für unwahr erachten. Und warum unwahr? Hat Hirſchfeld etwa mit ſeiner Marie Weil verallgemeinern wollen; ſeht, das iſt der Charakter unſerer weiblichen arbei⸗ tenden Klaſſe? Er hat ein einzelnes Menſchenkind heraus⸗ gegriffen, das keineswegs typiſch für ſeinen Stand ſein follte und mit deſſen Charakterzeichnung er gewiß nicht die Lehre verknüpfte, daß es auch in diefen Schichten Heldinnen gebe. Die Unwahrheit die man von gewiſſer Seite dem Dichter zum Vorwurf macht, kann nur ihren Grund darin finden, daß er ſeine Heldin gekade aus einem ſolchen Milien gewählt hat. Daß die Charaktergröße Marie Weil's an und für ſich, wenn auch eine ſeltene, ſo doch keine übermenſchliche iſt, wird Jeder zugeben. Man würde wohl weniger Anſtand an ihr nehmen, wenn ſie einem Vorderhauſe entſtammtel! Einen Beweis für die Richtigkeit ihrer Anſicht werden die Nörgler kaum zu er⸗ bringen vermögen. Zugegeben ſelbſt, daß 5 ohne die ſelbf⸗ loſe Entſagung Marien's Robert, bei dem eben die Leiden⸗ ſchaft verraucht war, in keiner Weiſe anders gehandelt hätte, daß alſo Marien's Entſagen kein freiwilliges, ſondern ein gebotenes war, daß es nicht mehr in ihrer Macht ſtand, Ro⸗ bert bei ſich zu halten und daß ſie alſo, trivial geſprochen, gute Miene zum böſen Spiel macht, ſo ändert dies an der Wahrheit des Charakters, der lediglich von dem Dichter ideal verklärt wurde, nichts. Wie es im Weltenkreiſe keine zwei Lebeweſen gibt, die einander im Neußeren völlig gleichen, ſo werden wohl auch die Empfindungen zweier Perſonen niemals in allen Theilen ſich decken. Wenn im vorliegenden Falle ſich auch nur Wenige finden, die dem Dichter nachfolgen und Mariens Handlungsweiſe im Großen nachempfinden können, dann iſt Marie eine ſeltene aber keine unwahre Natur. Damit iſt auch die Klage über das unbefriedigende der Löſung des Stückes abgethan. Das iſt eben eine von jenen unzähligen Großſtadtgeſchichten für die es wohl ein Zerreißen, aber keine Löſung gibt und dis von der Mutter Prinz treffend dahin charakteriſirt werden: „Für ſo einen, der aus ſo'ne Familie is, da kann unſer⸗ einer niſcht ſein. Is er leichtſinnig, jehſt du dran unter— is er anſtändig, dann jeht er kaput.“ Aus dieſen Worken ſpricht auch wohl eine Art von Moral. Eine Moral, die uns ſchon in den Beziehungen Roberts zu Marie und in deren Ausgang mit Anerbittlicher Nothwendigkeit vor Augen tritt, eine Moral, die zur furcht⸗ baren Anklage wird und die Maximjlian Harden in ſeiner Beſprechung des Werkes wie folgt wiedergibt: „Zwei Menſchen, die in heißer Umklammerung ein Kind gezeugt haben, können nicht beiſammen bleiben, weil ſie zu zwei fremden Welten gehören, ſte köunten's nicht, auch wenn dieſer Robert ſtärker und männiſcher wäre. Sie leben in einem Staat, ſprechen eine Sprache und nähren ſich von dem Brod, das in einem gemein⸗ ſamen Vaterlande wächſt. Dennoch ſind ihre Geiſter einander fremd. Robert könnte eine Kaufmannstochter aus Sydney, Marie einen Handarbeiter aus Rio ver⸗ ſtehen: Robert und Marie verſtehen einander nicht. Der Klaſſengegenſatz iſt ftärker als die nationale Verwandt⸗ ſchaft,— Gewohnheit, Erziehung und Lebenseindrücke erſticken das Geflühl der Busaatngeherigdeit Der Be⸗ ſtand alter Staatengebilde hängt davon ab, daß dieſer unchriſtliche und unmenſchliche Gegenſgtz gemildert wird, und der Weg zu den Müttern wäre nicht zu weit, die Schrecken einſamer Ewigkeit wären nicht zu entſetzlich, wenn es muthigen Männern, die in fauſtiſcher Kraft ihnen trotzen, gelingen könnte, zwiſchen den Kindern einfs Lan⸗ des die Möglichkeit der Verſtändigung zu finden. Die große Frage mit der das Skück 5 und die uns Mariens weitere— nicht die nächſte— Zukunft verhüllt, iſt mit Combinationen nicht beantworten. Auch der Dichter vermag natürlich hier nicht Antwort zu geben. Auf eine An⸗ frage in dieſer Richtung hat derſelbe wie folgt erwidert: „Sehr geehrter Herr! Ich kann mich mit Ihrer Anſicht, im Gegenfatz zu der der anderen Herrſchaften, völlig einverſtanden erklären. Marie hat jedenfalls durchaus nicht den Willen, ein Ende zu machen, ſondern die große Stärke mit ihrem Kinde zu leben. Sie ſagt 1 Hedwig:„Das Kind wird mir helfen“ und zu obert, der einen Verzweif⸗ lungsentſchluß zu fürchten beginnt:„Meinſt Du daß ich Angſt habe? Ich habe keige Angſt. Leb' wohl..„ ſei fleißig!“— Soweit das Stück. Ob ſie nun im Daſeinskampfe ſo ſtark ſein wird, glaubte ich nicht mehr aufzeigen zu brauchen. Das Drama ſollte einen Lebensabſchnitt bedeuten, aus Kämpfen neue Kämpfe. In dem Gefühle der Nothwendigkeit einer Trennung liegt ihr Muth, einſam zu leben. Das Leben zieht weiter an uns porüber, oft iſt der große Wille eine brſte That und es gibt viele Helden im Volke.— Wenn übr gens ſpäter Robert von dem Kinde exfährt und mit ſeiner Familie dafür eintreten will, wird Marie, die nie eine fremde 1 5 angenommen, ihn ſtark und ruhig zurückweiſen. remd wird ihr ſeine K erſt dann nicht mehr ſein, wenn er frei, als reicher Mann, frei wie ſie, zu ihr geht. Ihr.Georg Hirſchfeld.“ Auch der Titel des Stücks hat zu einer Reihe von Au⸗ ſichten Veranlaffung gegeben. Eine häuftge, ſeltſamerwelſe ſogar von einigen Krikikern erwähnte, wornach die drei älteren weiblichen Perſonen des Stückes den Titel beſtimmten, mag — eeeee verſah, der hingebende Opfermuth, zu der ſie ſich aufſchwingt, 95 C Erwähnun erechtigung läßt ſich die Auffaſſung vertreten, wong Roberts Mutter, Dora Frei, Hed den Namen 90 Darnach wäre der Pluralls, die Mi tier als ein höherer Be⸗ griff aufzufaſſen, als die ewige Macht, welche einer tter zune wohnt und nach welcher ſich Robert ſehnt. Für diefe Auffaffung ſprechen die Worte von Roberts Freund un Lehrer, Rolf Munck, mit denen er den Abtrünnigen zur Heim kehr zu ſucht: 3 „Du haſt eine Mutter. Das iſt das Epige in der Welt.... Wenn die Mütter nach fis duſch, haben ſie das ältere Recht.“ Vielleicht haben dem Dichter auch, wie Harden meint, die Fauft'ſchen Mülter vorgeſchwebt! es iſt ja nicht zu ver⸗ kennen. daß der vorher erwäthnte Begriff der Muttizr als des Ewigen, dem Gedanken der wyſtiſchen Fauſt'ſchen Matter nahe kommt. Eine letzte 195. 0 entnimmt den Titel vo finden. Mit größerer 1 Dora Frei der wirkenden und Marie Weil der werdende Mutter, zwiſchen welch beiden Robert ſteht. hatſächli wird wohl an allen dieſen dret letzteren Au eſſuncen etwa richtig ſein, wie es denn überhaupr den Anſchein hat, als oß der Dichter dem Stücke den Titel weniger mit bewußter Präziſton, als mit der ungemein feinen Senfitivität, welche aus dem ganzen Werke herausathmet, gegeben hat. Mögen ſich alſo auch konſerbaltve Kunſtrichter an einer Handlung, welche von der Schilderung von Zuſtänden und Stimmungen üherwuchert iſt, ſtoßen, ſo müß ihnen von rechtswegen in der Grzeugung der Stimmung die des dichteriſchen Empfindens, dieſen Mangel wleder erſetzen. 2 Es kann nicht genug anerkannt werden, daß unſor ines fun E Bühne, ſich, enkſchloffen hat, dieſes freie Werk e 1 ungewöhnlich ſtarken dichteriſchen Talents zur A lalldens, bringen und es iſt lediglich zu hoffen, daß das Publlkunt dei Intentionen der Bühnenleffung, auch modernem Geiſte derner Poeſte hier Geltung zu verſchaffen, entſprechend würdigl. Badiſche Geſellſchaft ſit ucker⸗ fabrikation, Wagbänel. Bei der heute vorgenommenen zwanzigſten iehung de Kusſeigen Prioritäts⸗Obligationen vom ahre 1865 würde folgende Stücke zur Rückzalung auf den 1. April 1896 beſtimmt: Lit. A. 66 Stück z fl. 500 N. 887.18. No. 24. 28. 50. 53. 56. 77. 88. 94. 98. 201 118. 154. 163. 200. 211. 253. 254. 265. 370. 281. 436 443. 450. 459. 468. 464. 466. 460. 509. 512. 517 536. 538. 549. 550. 554, 574. 588. 598. 711. 720. 700. 791. 797. 807. 811. 821. 986. 865. 869. 904. 917. 937. 969. 979. 989. 998 1016, 1041. 1060. 1066. 1069. 1085. 1087. Lit. B. 16 Stück u fl. 100 M. 121.48. No. 19. 35. 89. 101. 136. 160. 231. 243. 286. 318. 329. 380. 455. 466. 480. 487. Die Einlöſung erfolgt gegen Einlieferung d igation und der noch 15 Saapen ung Tatong belt der Direktlon in Waghäuſel, dem Bankhauſe. A. von Rothschlld& Söhne in Frankfurt a.., dem Bankhauſe W. I. Ladendurg& Söhne in Mamheim, der Fhelnlschen Creulthank in Mannheim und daen bſſte Der Zinſenlauf hört mit dem 1, April 1896 duf. Mannheim, den 18. Januar 1899. Der Auffichtsrat; Carl Ladenburg. Slamm⸗ und Stangenholh⸗Jerſſeigetung im gräflichen Forſtrepier Reichenbach. Forstbezirke Hohensteln un d Eimshaugen. Am Dienſtag, den 28. Jannar d.., von Worm. 10 uhr 788. 890. 1939 werden im Gaſthauſe zur Traube zu Neichenbach im Odenw aud den Diftrikten Knerz, Forſt, Heckenhem, Ferbinandenzhöht Höllberg, Heurott, Hoheberg, Teuſelsberg, Schülershecke und Herrneich ane verſteigerk: aſbichenſtämme v.—lem Länge u.—4 em Slärke ⸗ 95,10 kn 36 Buchenſtämme„—14%„ 24—4 1 ſtän 2 3 1 2 Eſchenſtämme„6u. 9%„„ 20.29 un 57 Kiefernſtämme,—12,„„ 2l—4, 25 3 211Fichtenſtämue,—27„„ 15—52—146 615 209 Fichtenſtangen,—16,„„—14,&„ 18,94, 37 Lärchenſtämme,—28,,„ T 676Lärchen ſtangen,—13%„„—14„„„ 13 Weißtanneuſt,„—21„„,„ 2,04„ Nähere Auskunft ertheilen: J. Hoffäger Kunkelmauſt z1t Hohenſtein; 2. Forſtſesutze Plößer zli Elmahdufen; 3. der Unter⸗ zeichnete. 5 1074 Neuſtadt im Odenwald, den 15. Jauuar 1896, Dr. Raeß Forſtmeiſte. meines Geſchäftes in mein Haus veränſtalte i einen großen Ausverkauf 2 zu bedeutend herabgefstzten Preiſen, Parfumerien, Toilette⸗Artikel, Puppen. 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Kunſtſerr. 8 fähzische Bank in Ludwigshafen am Rhein. 0 Zufolge Beſchluſſes der außerordentlichen Generalverſammlung vom 23. Dezember 1895 wird unſer Actien⸗Capital zurch Ausgabe von 6165 Inhaber⸗Actien à Mk. 1200.— und zwei gleiche Aetien à Mk. 1000.— erhöht, alſo um nominal Mk. 7,400,000.— Davon erhalten die Actionäre der mit unſerer Geſellſchaft fuſionirten Deutſchen Union⸗Bank in Mannheim Mk. 4,500,000.— Einen Theil dieſer Actien, ſowie die weiter emittirten Mk. 2,900,000.— hat ein Conſortium feſt über⸗ Jommen mit der Verpflichtung, den ſeitherigen Actionären der Pfälziſchen Bank ein Vorzugsrecht zu gewähren. Demgemäß bieten wir unſeren Aetionären im Auftrage des Conſortiums 3500 Stück neue Actien à Mk. 1200.— zum Courſe von 127/, zuzüglich 3% für bayr. Staatsgebühr, Actienſtempel ꝛc. ꝛc., mithin zu 1309%/ netto zum Bezuge an Imter folgenden Bedingungen: 859 1. Auf je Mk. 3600.— alte Actien können Mk. 1200.— neue Actien bezogen werden. 2. Das Bezugsrecht iſt bei Vermeidung des Verluſtes deſſelben in der Zeit vom 16. Jaunar bis 27. Januar Nachmittags 5 Uhr ſchriftlich auszuüben und zwar in: Ludwigshafen a. Rh. bei unſerer Effectencaſſe(Ludwigsſtraße), Frankfurt a. M. bei der Deutſchen Genoſſenſchaftsbank von Soergel, Parriſius und Cie. Commandite Frankfurt a.., do. bei der Deutſchen Effecten⸗ und Wechſelbank, do. bei der Pfälziſchen Bank, Mannheim, Neuſtadt a.., Kaiſerslautern, Pirmaſens, Dürkheim a.., Worms, Oſthoſon bei unſeren Zweigniederlaſſungen, Karlsruhe bei Herrn Veit L. Homburger, München bei der Bayeriſchen Handelsbank, Berlin bei der Deutſchen Genoſſenſchaftsbank von Soergel, Parriſius und Cie., 5 bei Herrn S. L. Landsberger, bei den Herren Herz, Clemm und Cie, Zweibrücken bei der Zweibrücker Bank Lehmann, Müller und Cie. 5. Bei Anmeldung des Bezugsrechtes ſind die alten Actien ohne Dividendenbogen und arithmetiſch geordnet mit den bei vorgenannten Stellen zu entnehmenden Anmeldeformularen, welche zu unterzeichnen ſind, zur Abſtem⸗ pelung vorzulegen, ſowie gleichzeitig als erſte Einzahlung 25%= M. 300 pro Actie des gezeichneten Betrages zuzüglich 5% Zinſen vom 1. Januar 1896 bis zum Zahlungstage nebſt dem Aufgeld von 30%%= M. 360 pro Actie baar einzuzahlen. Die weiteren Einzahlungen ſind wie folgt zu leiſten: 25% ⸗M. 300 pro Actie am I. April d.. 25% M. 300„ 5„ 1. Juli d, J. 25% M. 300„„„ 1. Oktober d. J. zuzüglich 5% Zinſen p. a. vom 1. Januar d. J. ab. An dieſen Terminen, ſowie bei der erſten Einzahlung ſind auch Vollzahlungen zuläſſig. 5. Die neuen Aetien nehmen vom 1. Jannar 1896 ab an der Dividende des Jahres 1896 voll Theil. 6. Ueber geleiſtete Einzahlungen werden Caſſaquittungen ertheilt. Ludwigshafen a. Rh., 12. Januar 1896. Efälzische Bank. Bitte ausschneiden und einsenden, ñ permittelt Heirathen für beſſere ſonſt Verſandt nur per Nachnahme oder 52709510 Caſſg. Ae mittlere Stände unter ſtrengſter An die Stahlwaaren⸗ und Waffenfabr 7 2 5* e e C. W. Engels in Gräfrath bei Solingen. Concefſtonſrtes Hetraſßs⸗ Bureau, 8 3, 10, parterre rechts, 2 8 22 2 5 S 2 8 8 2 — S 8 — 5 8 — 5 Unterzeichneter, Ahonnent des„General⸗Anzeiger“, erſucht um portofreie Zuſendung eines Probe⸗Taſchenmeſſers Nr. 412, wie Zeichnung, mit 2 aus engliſchem Raſirmeſſer⸗ (Silber⸗)Stahl geſchmiedeten Klingen und mit vergoldetem Stahl⸗Korkzieher, Heft feinſte braun⸗ polirte Elfenbein⸗Imit., hochfeinſte Politur, fertig zum Gebrauch, und verpflichtet ſich, das Meſſer innerhalb 8 Tagen unfrankirt zu retourniren oder Mark 1,30 dafür einzuſenden. 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Hunderte bon 9 Weberbevölkerung kennt, g An die deutschen Hausfrauen! Jede Hausfrau, die ihre Freude datan hat, einen ſchönen daue haften, jedem Haushalt zur Zierde gerkichenden Leinen⸗und Wäſch Vorrath zu beſitzen, wende ſich an die Geſchäftsſtelle des 5 Thüringer Weber-Vereins zu Gotha, die von dem zur Unterſtützung der armen Hausweber gebildet⸗ Comits ins Leben gerufen e ſtattlichen Linnenſchatze exwirbt ſich die Hausfrau 1 8 das Veri dienſt, zur Linderung des in der Händweberei herr ſtandes beigetragen zu h worden iſt. Mit der Freude an einem chenden Not 7252 ben⸗ 5 Für die Echtheit Dauerhaftigkeit der von dem Vereine bez zogenen Waaren wird jede gewünſchte Bürgſchaft geleiſtet. Auch di Pielſe ſind angeſichts der Solidität der dade keineswegs och Wir offeriren: 5 d grob und fein. 5 Bettzeug, peiß und bunt. iſchtücher in diverſen Deſſins⸗ Bettbarchent, roth und geſtreifr. Staubtücher in diverſen Deſſins.] Drell und Flanell, gute Waare. Taſchentücher, leinene. 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