Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poftliſte emaetragen unter Ne. 2672. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. mouatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtar ſchlag M..30 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel-Nummeru 5 Pfig. (106. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. 2 Seleſenllt und perbreitettie Zeitung in Maunheim und Amgebung. E 6, 2 Berantwortlich: für den polit. und allg. Theik: Cbef⸗Redakteur Dr. H. Lagler für den lok, und prov. Theil: Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Notationsdruck und Verlag der Dr, H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typograpbiſche Anſtalt). (Das„Mannheimer Journal““ iſt Eigenthum des katholiſchen Bür choſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 30. Freitag, 31. Januar 1896. (Telephon⸗Ar. 218.) reeeeereeeereren, Zweites Blatt. Aus Sladt und Tand. *Manunheim, 31. Januar 1896. * Ein für alle Hausbeſitzer intereſſanter Prozeſz iſt dieſer Tage von der Graudenzer Zivilkammer entſchieden worden. Ein Hausbeſitzer aus Tiefenau bei Marienwerder hatte einen Miether auf Exmiſſion und Zahlung der Miethe verklagt, weil er ihm die Miethe nicht in die Wohnung ge⸗ bracht hatte, mithin mit der Wohnungsmiethe im Rückſtande war. Der Beklagte hatte indeſſen den Hauswirth erſucht, ſich die Miethe perſönlich abzuholen, was dieſer kurzer Hand ab⸗ lehnte. Das Amtsgericht in Marienwerder, das zu entſcheiden hatte, wies den Kläger mit ſeiner Klage ab mit der Begründ⸗ Alig, daß Se e i die Miethe abzuholen, wenn der Miether ſie nicht freiwillig überbringe. Der Hauswirth legte gegen dieſes Urtheil Berufung ein, und die Zivilkammer des Graudenzer Landgerichts ſchloß ſich der Auffaſſung des Amts⸗ gerichts an, wies den Hauswirth ebenfalls mit ſeiner Klage ſeen. verurtheilte ihn außerdem zur Tragung ſämmtlicher oſten. Der Sterbekaſſenverein für die Stadt Mannheim „Viele Wenig machen ein Viel“ hielt am Sonntag im Wilden Mann ſeine Generalverſammlung ab. Dem Geſchäfts⸗ und Rechenſchaftsberichte iſt zu entnehmen, daß der Verein nun⸗ mehr ſchon 200 Mitglieder zählt und das verzinslich ange⸗ legte Vermögen bereits M. 2287.41 beträgt. Die vorgenom⸗ menen Erneuerungswahlen für den Verwaltungsausſchuß er⸗ gaben die einſtimmige Wiederwahl der Herren Albrecht (J. Vorſitzender), und Burger(Rechner) per Akklamation. Für den freiwillig zurückgetretenen II. Vorfitzenden Herrn Schilling wurde Herr Schüler mit großer Majorität ge⸗ wählt. Ferner wurden noch die Herren Schuch, Langer, Schweitzer, Koch, Huber und Werner in den Ver⸗ waltungsrath gewählt. Die Generalverſammlung beſchloß, daß der Verein in Zukunft die Koſten für die ärztliche Unter⸗ ſuchung neu aufgenommener Mitglieder aus der Vereinskaſſe zahlt, um hierdurch den Eintritt in den Verein zu erleichtern. Die jetzt noch eintretenden Mitglieder genießen den Vortheil des halben Eintrittsgeldes, das in Raten bezahlt werden kann und dürfte der Zutritt zu dieſem Verein hauptſächlich der arbeitenden Klaſſe nur zu empfehlen ſein. Kautionsſchwindler. In der letzten Zeit hat ein Kautionsſchwindler in verſchiedenen größeren Städten Deutſch⸗ lands— wie Dresden, München, Frankfurt a M.— dadurch Betrügereien verübt, daß er als Subsbirektor einer Verſicher⸗ ungsgeſellſchaft, in Frankfurt a M. als Subdirektor der — Allgemeinen Lebens⸗Verſicherungsgeſellſchaft„Fortung“ auf⸗ lrat, in dieſer Eigenſchaft Annoncen in den örtlichen Zeitungen Unter der Bedingung 5 Neckarquai, der überhaupt mehr der Schönheit wie dem Schutz des Inhalts:„Verſicherungs⸗Geſellſchaft ſucht per ſofort geſetzte Perſönlichkeit als Kaſſenboten, Anfangsgehalt 125 Mark per Mongt, 2500 Mark Kaution und gute Empfehlung erforderlich“ aufgab, und ſobald es ihm gelungen war, einen Kautionsbetrag zu erhalten, davonging. In Frank⸗ furt a. M. nannte ſich dieſer angebliche Subdirektor „Georg Becker“, miethete ein Zimmer als Bureau, ohne ſich polizeilich anzumelden, ließ Briefbogen mit dem Kopf: „Fortuna, Allgemeine Lebens⸗Verſicheruugs⸗Altiengeſellſchaft. Aktien⸗Kapital 12 Millionen Mark, Verſicherungsbeſtand 350 Millionen Mark. Subdirektor für Deutſchland Georg Becker in Frankfurt a..“ drucken und beſtellte dann diejenigen Perſonen, welche auf obige Annonce ſich um die Kaſſen⸗ botenſtelle beworben hatten, unter Benutzung dieſer Brief⸗ bogen zu ſich, um ihnen, wenn möglich, den Kautionsbetrag abzunehmen und damit durchzugehen. Becker iſt 30—35 Jahre alt, ungefähr 1,70 Meter groß, hat dunkelblondes(faſt ſchwarzes) Haar und Schnurrbart, Haare in der Mitte und glatt geſcheitelt, ſchlanke Statur, friſche Geſichtsfarbe, grauen Havelock, hellgrauen weichen Filzhut mit weißem Bande, an der linken Hand einen Siegelring mit gelblichem Stein, an der rechten Hand einen Brillantring mit ziemlich großem Steine, ſpricht hochdeutſchen(Berliner) Dialekt. Becker wird ſein ſchwindelhaftes Unternehmen auch in anderen Großſtädten Deutſchlands ver⸗ uchen. Vom Tabakmarkt ſchreibt die„Südd. Tabakztg.“: Die Verwiegungen im Bad. Oberlande,(Ried, Hanauerkand und Bühlerkhal) ſind in vollem Gange. Der Ausfall be⸗ friedigt, da das Abhängen als gut bezeichnet werden kann und der Vortheil der kalten Witterung den Tabaken zu Gute kommt. Man hat, wie die„Süddeutſche Tabakzeitg.“ ſ. Z. empfohlen hatte, durch das Abhängen im Januar anſtatt im November, der Qualität der Oberländer genützt; der Tabak iſt durch das günſtige Wetter der letzten zwei Monate am Dache gehörig ausgelaugt worden und haben wir in Folge deſſen unter manchem ſchlimmen Tabak— wie das bei einem kräftigen Jahrgang nicht anders möglich— auch ein ganz brauchbares Material im Oberlande, Neckarthal, Bruhrein. Hätten die Neckarpflanzer ſo gut abgehängt wie im Ober⸗ ———————— Der angebliche Georg. lande, könnte man auch dort zufrieden ſein. In der Rhein⸗ pfalz iſt in Niederluſtadt einiges zu 16 bis 18 Mk.—, in Germersheim zu 16 bis 17 Mk.—, in Rülzheim zu 20 Mk. verkauft worden. Auch noch in einzelnen anderen Orten der Rheinpfalz ſind Kleinigkeiten, ohne weſentliche Betheiligung von Händlern oder Fabrikanten, gehandelt worden; Speku⸗ lanten waren zumeſſt Käufer. Außer von einigen Käufen noch in Feudenheim zu 15 bis 16 Mk.— iſt heute nichts zu berichten. * Reiſe auf Abzahlung. Unter dem Titel„Bavaria“ Reiſe⸗, Logis⸗ und Verpflegungsgeſellſchaft für Vergnügungs⸗ und Erholungs⸗Reiſende, G. m. b. H. in Nürnberg hat ſich ein Conſortium gebildet, welches den Zweck verfolgt, durch Aushändigung eines Chekbuches gegen Ratenzahlungen, den Beſuch der 2. bayeriſchen Landesausſtellung (1896) in Nürnberg Jedermann leicht zu ermöglichen. Für Verpflegung, Wohnung und Unterhaltung iſt vorzüglich geſorgt. In gleicher Weiſe iſt in Verbindung mit der Lau⸗ desausſtellung in Nürnberg eine Tour nach München und dem bayer. Hochland, nach Stuttgart zu dem diesjährigen deutſchen Sängerfeſt, ſowie eine ſolche nach Wien vorgeſehen. Der Geſellſchaft ſind verſchiedene beſondere Vergünſtigungen zu Theil geworden u. A. für die Richard Wagner⸗Vorſtellungen im kgl. Hoftheater zu München(Sommer 1896) für die letzten Parquetſitzreihen eine Ermäßigung um 5 Mark. Tourenver⸗ zeichniſſe, Preiſe und alles Nähere iſt durch den Verkreter der Geſellſchaft, Herrn Alfred Heinemann Mannheim L 6, 6 zu erfahren.(Siehe Inſerat). Alts dent Großherzogthum. OHeidelberg, 29. Jan. Nach dem vom Stadtrath aus⸗ gearbeiteten ſtädt. Voranſchlag pro 1896 ſoll es in ge⸗ nanntem Ekatsjahr bei den bisherigen Umlagefätzen(41 Pfg.) bleiben; aus der Denkſchrift, die der Stadtrath dem Vor⸗ anſchlag beigegeben hat, geht aber hervor, daß die Erhöhung der Umlage nur dank einem unerwarteten Kaſſenüberſchuſſe aus dem vorigen Jahre vermieden werden konnte. Da nun in der nächſten Zeit ein größerer Umbau im Theater und die Erweiterung der Mädchenſchule vorgenommen, auch das Neckarquai zwiſchen den beiden Brücken noch in dieſem Jahre ausgeführt werden ſoll— was nur durch eine Kapitalauf⸗ nahme geſchehen kann—, ſo wächſt die Laſt der Zinſen, auch wenn es gelingen ſollte, wie geplant wird, gelegentlich der neuen Kapitalaufnahme eine Konverſion des 1890er 4prozen⸗ tigen Anlehens in ein 3½prozentiges vorzunehmen. Die Gventualität einer Erhöhung der Umlage rückt damit ſehr nahe. Von dem Moment ab, da eine Umlageerhöhung ange⸗ kündigt wird, dürfte die Stimmung im Bürgerausſchuß und in der Bürgerſchaft etwas lebhafter werden. So lange die Umlagen die gleichen blieben, war dem Heidelberger Bürger Alles, was auf dem Rathhaus geſchah, recht und gut; ſoll er aber ſeinen Geldbeutel größer aufthun, ſo pflegt er ſtark zu raiſonniren. Das würde auch in dieſem Fall nicht ausbleiben. Unter der Bedingung der Umlageerhöhung verliert ſowohl der dient, ſowie ein Theaterumbau und die Erweiterung der ſtadt. Mädchenſchule für den Heidelberger Bürger ſehr an Reiz. Das Einzige, wofür er ein Opfer bringen würde, iſt eine Feſthalle. Weinheim, 30. Jan. Einen ganz eigenartigen Ge⸗ ſchmack bekunden unſere hieſigen„Witzbolde“, welche ſoeben zur Gründung eines—„Faulenzer⸗Vereins“ öffentlich einladen. Es heißt in der Einladung wörtlich;„Mitglied kann jeder kräftige und geſunde Menſch werden, der im Stande iſt, jeder Arbeit aus dem Wege gehen zu können. Der Zweck des Vereins beſteht darin, die Freß⸗ und Saufluſt während der Karnevalszeit zu fördern und bis zum höchſten Grade zu ſteigern. ſcheinen, da in der erſten Verſammlung über die Anſchaffung der Fahne beſchloſſen werden ſoll.“ Oeſtringen, 28. Jan. In den letzten Tagen wurde hier das Tabakserträgniß verwogen und von den Käufern übernommen. Es mögen ca. 1500 Zentner geweſen ſein. Im Allgemeinen hat die Qualität befriedigt, die Trocknung hat jedoch infolge der feuchten Witterung nicht gut erfolgen kön⸗ nen. Die Uebernahme vollzog ſich faſt durchweg raſch und coulant; namentlich möchte ich die Firma G. und M. Wolf dahier hervorheben, deren reelles Verfahren einen angenehmen Eindruck machte. Der Preis iſt gegen das Vorjahr zurück⸗ geblieben, 16—20 M. per 50 Kilogr. Immerhin iſt der Tabak⸗ bau noch rentabler als der Getreidebau, denn gegen 27,000 Mark ſind in die hieſige Gemeinde gefloſſen. Freiburg, 30. Jan. Eine intereſſante Entdeckung hat Herr Prof. E. Baumann, Leiter des hieſigen Univerſttäts⸗ inſtituts für phyſiologiſche Chemie gemacht. Die Heilkunde hat in jüngſter Zeit ein neues werthvolles Heilmitlel in der Schilddrüſe erhalten, die ſich für die Beſeitigung der Kröpfe und Heilung des damit zuſammenhängenden Kretinismus be⸗ währk hat; doch iſt die eigentlich wirkſame Subſtanz in dem Schilddrüſengewebe bisher unbekannt geblieben. Herrn Prof. Baumann iſt dieſe Aufgabe um die ſich zahlreiche Forſcher vergeblich bemüht hatten, gelungen, und zwar wurde er bei ſeinen Arbeiten von Dr. Roos unterſtützt. Er hat ans der Hammelſchilddrüſe dieſe Subſtanz dargeſtellt, die er„Thyro⸗ Buntes Fenilleton. — Die Eutdeckung des Profeſſors Roentgen be⸗ ſchäftigt auch in Italien alle Gebildeten auf das Lebhafteſte und die politiſchen Blätter widmen ihr Tag für Tag lange Artikel. An den Unſverſitäten zu Padua und Piſa iſt es gelungen, die grundlegenden Experimente des deutſchen Gelehrten nachzuahmen. Profeſſor Vicentini zu Padua hat „Innenbilder“ mehrerer verkrüppelter Hände hergeſtellt und dadurch die anatomiſche Urſache der Verkrüppelung ſichtbar gemacht, Beſonders trefflich gelangen dem Profeſſor Vincentint die„Innenbilder“ von Fiſchen aller Art, deren Gräten bis in die feinſten Ausläufer deutlich auf dem Bilde erſchienen. Weiterhin beſchäftigte ſich der paduaniſche Gelehrte mit der Auffindung fremder Gegenſtände in einem thieriſchen Körper. Einer Maus wurden ein paar Tropfen Queckſilber eingegeben und dann die Lage derſelben mit Hilfe der Roentgenſſchen Strahlen auf's Genaueſte feſtgeſtellt. In Piſa hat Profeſſor Angelo Battelli gute Innenbilder mit Hilfe der Roentgen'ſchen Strahlen hergeſtellt. — Beraubung eines wunderthätigen Bildes. In Palermo iſt in einer der letzten Nächte in der Kirche della Ganeia das wunderthätige Bild der Madonna Aſſunta be⸗ raubt. Dieſes Muttergottesbild gehörte zu dem am reichſten 5 an e in ganz Italien. Es beſaß dreißig Paar echte ri hatte, viele goldene Armbänder, eine goldene Remontoiruhr, eine goldene Kette, eine ſilberne Krone und zahlreiche andere Schmuckgegenſtände, die ihr alle von Gläubigen geſchenkt wor⸗ den waren. Noch reicher iſt der Jeſusknabe dieſer Modonna ausgeſtattet. Die Kirchenräuber vergriffen ſich aber nur an der Madonna ſelbſt. Sie riſſen ihr die Krone vom Haupte, wobei auch die Haare mit abgingen, und eigneten ſich auch übrigen Schmuckſachen im Werthe von etwa 20,000 Polizei hat zwei Novizen des Kloſters della Diebſtahls verdächtig in Haft genommen. 081 Aus Belgrad wird ant⸗Ohrringe, von denen das ſchönſte 800 Lire gekoſtet gemacht!“—.:„Das werde ich auch thun nzig Abgeordnete der amtliche Ziehungsliſte berens iſt!“ ſerbiſchen Kammer brachten geſtern folgenden Antrag ein: Jeder Serbe, welcher das dreißigſte Jahr erreicht und ſich nicht in die Feſſeln der Ehe geſchlagen hat, zahlt bis zu ſeinem 56. Lebensjahr die doppelte Perſonalſteuer. Wittwer, welche die ihnen angetraut geweſene Frau nach dem dreißigſten Lebensjahre verlieren, wird fünf Jahre Zeit gelaſſen, um nochmals zu freien. Verabſäumen ſie dies, ſo werden ſie eben ſo wie die Junggeſellen mit doppelter Steuer belegt. Dem Entwurf fehlt auch ein Motivenbericht nicht. Derſelbe legt den Hauptnachdruck auf die Nothwendigkeit einer Ver⸗ mehrung der ſerbiſchen Raſſe. Die Herren Antragſteller ſcheinen indeß von dem Erfolg eines derartigen Geſetzes nicht durchaus überzeugt zu ſein, denn ſie beziſſern den Betrag, der ſich aus dieſer Steuer ergeben würde, auf jährlich 150,000 Franes.— Dumovriſtiſches. — Biſſig.„Nein, was die Hulda für eine friſche Farbe bekommen hat, ſeit ſie Braut iſt!“—„Hm, ihr Bräukigam iſt ja auch Maler!“ — Auch eine Köchin. Er:„Das Eſſen riecht ja heute wie Eau de Cologne!“— Sie:„Ich muß doch den Zwiebeln den widerwärtigeu Geruch nehmen!“ — Serufsmäßig. Violinvirtuos:„Ich habe ſoeben eine Tournse durch ganz Deutſchland mit größtem Erfolg beendet!“ — Kritiker:„Da werden Sie ſich wohl ein ſchönes Stück Geld zuſammeggekratzt haben!“ — In den Flitterwochen. Junge Frau:„Sag', Arthur, wie haſt das Schnitzel lieber, dunkelbraun oder lichtbraun?“ — Er:„Aber, Emma, welche Frage! Du biſt doch blond!“ Hyperbel.„Der Herr Baron iſt wohl ein eifriger Jäger?“„Na und ob! Der hat ſchon zwei Unfall⸗ verſicherungsgeſellſchaften— bankerott geſchoſſen!“ — Borſichtig..:„. Was, zehntauſend Mark hat Deine Couſine in der Lotterie gewonnen? Alle Wetter, da hätte ich ihr an Deiner Stelle längſt einen Heirathsantrag ſobald die — — Wir bitten um recht zahlreiches Er⸗ jodin“ nennt. Es iſt eine organiſche Subſtanz mit ſtarkem Jodgehalt, die außerdem ½ pCt. Phosphor enthält. Das Vorkommen von Jod im menſchlichen Körper war bisher noch umſtritten, und vollends unerwartet kommt die Entdeckung eines ſo ſtarken Joddepots in einem einzigen Organ des Körpers. In der Schilddrüſe wird augenſcheinlich eine ſpe⸗ zifiſche organiſche Jodverbindung gebildet, die nach Bedarf in den Geſammtorganismus übergeht.— Es zeigt ſich auch in dieſem Falle, wie die praktiſche Erfahrung der wiſſenſchaft⸗ lichen Erkenntniß oft vorauseilt; denn Jod iſt ſchon lange als Heilmittel für Kröpfe angewendet worden. Pfälziſchh-Helſiſche Nachrichten. *Freiusheim, 30. Jan. Von hier kommt die Nachricht, daß ein der Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode beſchul⸗ digter Obſthändler Namens Kaßner, der vom Schwurgericht freigeſprochen worden war, von der Zivilkammer des Land⸗ gerichts Frankenthal zu einer Entſchädigung verurtheilt wurde. Der„Pf. Ztg.“ ſehreibt man zu dieſem Fall: Der Wahrſpruch der Geſchworenen erregte ſchon damals bei Allen, welchen die näheren Umſtände nur einigermaßen bekannt waren, be⸗ denkliches Kopfſchütteln. Wie berechtigt dies war, iſt aber jetzt erſt an den Tag gekommen. Gleichzeitig mit dem von der Staatsbehörde eingeleiteten Strafperfahren erhob nämlich die Wittwe des Ermordeten gegen Kaßner Zivilklage auf Ent⸗ ſchädigung und ließ deſſen Vermögen mit Arreſt belegen, welcher auch nach Kaßners Freiſprechung trotz ſeines An⸗ trages vom Gerichte nicht aufgehoben wurde. Nach fünf⸗ jährigen Verhandlungen, die beſonders durch die Ausfindig⸗ machung und Vernehmung eines nach Amerika ausgewanderten Hauptbelaſtungszeugen ſehr erſchwert und in die Länge ge⸗ zogen wurden, hat nunmehr dieſer Tage die Zivilkammer des Landgerichts Frankenthal ihren Spruch gefällt, wodurch Kaßner, deſſen Schuld ſonnenklar erwieſen iſt, zur Zah⸗ lung einer Entſchädigung von 10,000 M. an die Wittwe des Ermordeten, ſowie in die Koſten des Verfahrens verurtheilt wird. Vor dem Schwurgericht als nicht ſchuldig erklärt und freigeſprochen— vor dem Berufsrichter als ſchuldig befunden und zur Entſchädigung verurtheilt! Das Peinliche dieſes Ge⸗ dankens wird keineswegs gemildert durch die Erwägung, daß es eine Reviſion des Urtheils der Geſchworenen nur in dem ſehr ſeltenen Falle eines Formfehlers gibt, daß alſo im vor⸗ liegenden Falle das klar bewieſene Verbrechen kaum ſeine irdiſche Sühne findet und Kaßner— übrigens ein anſcheinend kränklicher Mann von einigen ſiebzig Jahren— nach wie vor auf freiem Fuße bleibt! FLandau, 27. Jan. Vergangene Woche wurde hier von einem Gefreiten des in Lothringen ſtehenden Infanterie⸗Agts. Nr. 58 ein Deſerteur des 18. Inf.⸗Rgts. eingeliefert, welcher im Jahre 1892 ſein Regiment verlaſſen und ſich ſeitdem unker falſchem Namen in Lothringen und Luxemburg herumgetrieben hatte. Um ſeine Liebſte ehelichen zu können, bedurfte er der hierzu ſo unumgänglich nothwendigen Papiere, und um dieſe zu erlangen, beſchloß der Deſerteur, ſich freiwillig zu ſtellen. Run muß derſelbe zunächſt ſeine Dienſtzeit abdienen, außer⸗ dem hat derſelbe ſchon eine Strafe auf dem Kerbholze, die nachzudienen iſt, ebenſo ſteht die wegen Deſertion noch zu er⸗ wartende Straſe in Ausſicht, ſo daß bis zur Vereinigung dieſer beiden Liebenden noch mancher Tag verſtreichen dürfte. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. München, 28. Januar. Kgl. Hof⸗ und Nationaltheater. Aufführungen Richard Wagner'ſcher Werke und des Beet⸗ hoven'ſchen„Fidelio“ mit vorhergehender Darſtellung des Feſt⸗ ſpieles„Die Ruinen von Athen“. Im Monat Auguſt: Donnerſtag,.:„Tannhäuſer“. Samſtag,.:„Lohengrin“. Dienſtag, 11.:„Fidelio“; vorher:„Die Ruinen von Akhen“. Donnerſtag, 13.:„Tannhäuſer“. Samſtag, 15.:„Lohengrin“. Dienſtag, 18.:„Fidelio“; vorher;:„Die Ruinen von Akhen“. Donnerſtag, 20.:„Triſtan und Iſolde“. Samſtag, 22.:„Lohen⸗ gin“. Dienſtag, 25.:„Rienzi“. Donnerſtag, 27.:„Der fliegende Holländer“. Samſtag, 29.:„Die Meiſterſinger von Nürnberg“. —Im Monat Seplember: Dienſtag,.:„Fidelio“; vorher:„Die Ruinen von Athen“. Donnerſtag,.:„Tannhäufer“. Sams⸗ tag,.:„Lohengrin“. Dienſtag,.:„Rienzi“. Donnerſtag, 10.:„Der fliegende Holländer“. Samſtag, 12.:„Die Meiſter⸗ ſinger von Nürnberg“. Dienſtag, 15.:„Fidelio“; vorher: „Die Ruinen von Athen“. Donnerſtag, 17.:„Tannhäuſer“. Samſtag, 19.:„Lohengrin“. Dienſtag, 22.:„Fidelio“; vorher: „Die Ruinen von Athen“, Donnerſtag, 24.:„Triſtan und Iſolde“, Samſtag, 26.:„Lohengrin“. Dienſtag, 29.:„Tann⸗ häuſer“.— Kgl. Reſidenzthegter. Aufführungen Mozart'ſcher Werke: Im Moat Auguſt: Sonntag.,., 16., 23. und 30.: „Figaros Hochzeit“. Mitlwoch,., 12,, 19. und 26.:„Don Giovanni“. Im Monat September: Sonntag,., 13., 20. und 27.:„Figaros Hochzeit“. Mittwoch,.,§., 16., 23. und 30.:„Don Giovanni“. Chéri Maurice. Der im 91. Lebensjahre verſtorbene Chéri Maurice, Begründer und früherer Beſitzer des Hamburger Thalia⸗Theaters, war einer der populärſten Büh⸗ neuleiter Deutſchlands. Am 29. Mai 1805 in Agen(Departe⸗ ment Loire et Garonne) in Frankreich geboren, ſiedelte er 1826 mit dem Vater nach Hamburg über, wo dieſer 1827 das Sommerekabliſſement„Tivoli“ übernahm. Hier fanden die Neigungen des Sohnes Cheri einen fruchtbaren Boden zur Bethätigung, 1829—1830 begann Cheri Maurice mit ſei⸗ nem Freunde Hechner die Ueberſetzung und Lokaliſirung fran⸗ zöſiſcher Theaterſtücke, die u. A. auf dem mittlerweile errich⸗ leten Sommertheater im Tivoli aufgeführt wurden. 1831 wurde Cheri Maurice Mitdirektor des der Wittwe Handje gehörenden„zweiten Theaters“ in der Steinſtraße. In das Jahr 1843 fällt die Schaffung ſeines großen Lebenswerkes: die Gründung des Thalia⸗Theaters. Die Theilnahme des Hamburgiſchen Publikums wandte ſich von allem Anfang dem neuen Theater in ausgeſprochener Weiſe zu und für Alles, was ſeit den vierziger Jahren in Deutſchland an jungen Talenten auftauchte, wurde das Thalia⸗ Theater geradezu zur Zug⸗ und Sammelſtelle. Bis zum Jahre 1885 ſtand Cheéri Maurice als thatſächlicher und alleiniger Leiter an der Spitze des Thalia⸗Theaters. In dieſem Jahre trat ſein Sohn Guſtav an ſeine Stelle. Als Guſtav Maurice 1893 ſtarb, nahm der alte Herr nochmals die Leitung des Theaters wieder in die Hand, doch führte er es nur noch ein Jahr und verkaufte es dann an Pollini. Maurice, der im November 1893 das fünſzigjährige Beſtehen des Thalia⸗Theaters, der im vorigen Jahre ſeinen 90. Geburts⸗ tag feiern konnte, hatte das tragiſche Geſchick, zwei blühende Söhne vor ſich ſterben zu ſehen. In der Geſchichte des deut⸗ ſchen Theaters verdient ſein Name einen Ehrenplatz. Mannheimer Handelsblatt. Pommerſche Hypotheken⸗Aetien⸗Bauk, Berlin. In der am 29. Januar er. abgehaltenen Sitzung des Curgtoriums wurde der Abſchluß pro 1895 vorgelegt und genehmigt. Aus demſelben ergibt ſich, daß die Bank auch in dem abge⸗ laufenen Jahre mit günſtigem Erfolge gearbeitet hat. Der Netto⸗Gewinn beträgt 1,001,056 M.(1894: 616,077.) Der außerdem erzielte außerordentliche Gewinn an Pfandbrief⸗ Agio(abzüglich aller Stempel⸗, Anfertigungs⸗, Vertriebs⸗ koſten ꝛc. 1,006,823.) iſt ſogleich vorweg tantiemefrei auf den außerordentlichen Reſervefonds übertragen worden, Der auf den 28. Februar er. einzuberyfenden Generglverſamm⸗ lung wird die Vertheilung einer Dividende von%½ pet. (in den Vorjahren je 6 pCt.) ferner die Dotirung des Beam⸗ ten⸗Penſions⸗ und Unterſtützungsfonds um weitere 110 000 Mark(1894: 70 000.) und die Uebertragung des Gewinn⸗ Reſtes von 109 444 M.(1894: 110 924.) auf den außer⸗ ordentlichen Reſerveſonds vorgeſchlagen. Die liquiden Mittel der Bank(Caſſa, Effeeten[Deutſche Staatspapiere ꝛc. Wechſel und Bankguthaben) betragen 11581811., die An⸗ lage im Hypothekengeſchäft 127 888 740 M.(1894: 94 030 872 Mark), die geſammten Reſerven nach den erwähaten Ueber⸗ weiſungen 3834376 M.= ca. 38 pEt. des Aktienkapitals. Von der Gothaer Lebeusverſicherungsbank, gegrün⸗ det 1827, iſt ſoeben eine vollſtändige Neubearbeitung ihrer Bankverfaſſung erſchienen. In derſelben ſind ſelbſtverſtänd⸗ lich den jetzigen Bankmitgliedern alle bisherigen wohlerworbe⸗ nen Rechte gewahrt geblieben. Zu letzteren treten jetzt neue Rechte und Vortheile für die Verſicherten hinzu. Von Anfang an und nicht erſt nach Ablauf beſtimmter Jahre ſind die Gothaer Policen fortan unverfallbar. Gegen den Verfall der Verſicherung Mangels rechtzeitiger Prämienzahlung und gegen den Verluſt des Anſpruchs auf Abgangsvergütigung iſt der weitgehendſte Schutz gewährt. Bei Selbft⸗ entleibung iſt die Bank zur Zahlung der vollen Verſicherungsſumme von Anfang an ohne Carenzzeit ver⸗ pflichtet, wenn der Selbſtmord durch geiſtige Störung oder ſchwere körperliche Leiden veranlaßt wurde.— In Selbſt⸗ mordfällen bei voller Zurechnungsfähigkeit iſt die Bank ſtets zur Gewährung der vollen Prämien⸗Reſerve verpflichtet. Die Verſicherungen Wehrpflichtiger bleiben auch ferner ohne Zu⸗ ſchlagsprämien im Kriegsfalle in Kraft, 5 Clichéẽs Holzschnitte, Zinkätzungen zu Inssraten und Ilustrationen prompt und billig. DtWArfe 5 5 Sachs& Co. F 85 20. Kopfwaſchen ſir Damen Iſt auch im Winter von größfter Wichtigkeit. Nicht nur, daß durch ein ſachgemäßes Waſchen des Kopfes der Haare dieſelben von Schmuütz, Staub und den läſtigen K ſchuppen gründlich gereinigt werden, ſondern es w die bereits abgeſtorbenen und vernachläſſigten 12 91 Wachsthum angeregt. Mein wirklich ſeparater De Salon iſt mit den anerkaunt beſten Apparaten zum und Haartrocknen ausgeſtattet und empfehle ich denſelben gefl. Benützung. Erkältungen ſind ausgeſchloſſen, da die Haa bvollſtändig getrocknet werden. Die Bedienung iſt eine aufmer ſame, als dieſelbe von mir und meiner Frau ausgeführt W Hch. Urbach, gerten⸗ u. Dallenfriſe 3, 78, gunſtſtraßde. Ohne Contukren Die Fabrik feinſter Parfumerie 02, 2 Ad. Arras 02, empfiehlt Ia. Riviéra Heilchen⸗Harf Durch höchſte Concentration nat zuhaltend duftend, ſowie unüb Feinheit; dabei elegante Ve billigſter Preis. Ia. Außtohlen 7,, Iir., gew ſch Ia. Fellſchrot ſehr ſtückreich, Ferner: Brikets und Holz. heges zu billigſten Preiſen in nur Ia. Qualitäte frei ans oder ins Haus geliefert. Nedden& Reiche Telephon 639 OOSDei. der Großen Würzburger Geld⸗Lotte Haupttreffer Mk. 40.000. ſind zu beziehen durch die Expedition Amts- und K Fährordnung ierfähre der Gemeinde Altripp an im Strom e erſenkte Ouerſeil. 5 5 1. Beſtimmung und Zuſtand der Fähranſtalt. F Die Fähranſtalt iſt zur Beförderung von Perſonen, Trag⸗ ſten, Karren, ſowie einzelner Thiere beſtimmt. Dieſelbe muß m allen ihren Theilen ſo beſchaffen und ausgerüſtet ſein und ets in ſolcher Weiſe in Stand gehalten werden, daß die icherheit der Ueberfahrt, wie auch der Schifffahrt und Flößerei guf dem Rhein nicht bedroht beeinträchtigt wird. ö Größte zuläſſige Einſenkung des Fährſchiffes. 885 Fährſchiff darf nie in dem Maaß belaſtet werden, haß es, ſei es auch nur einſeitig, tiefer geht als die Linie der Fe zuläſſigen Einſenkung. Dieſe Linie wird durch die eiderſeitigen Flußbaubehörden in gegenſeitigem Benehmen be⸗ timmt und auf Koſten der Fährbeſitzerin an beiden Längs⸗ eiten des Fährſchiffes je vorn und hinten mittelſt eiſerner Klammern von 30 Ctm. Länge und 4 Etm. Höhe bezeichnet. ie Fährbeſitzerin iſt verpflichtet, die Klammern durch weiße arbé ſtets kenntlich zu Ausrüſtung. 5 Das Fährſchiff muß mit Fahrgeſchirr, Rettungsring nebſt eine, Nokhankern, Ketten und Tau ausgerüſtet, ſowie wenn dasſelbe in Fahrt iſt, ein Rettungsnachen mit Fahrgeſchirr ungehängt ſein. Anzahl und Beſchaffenheit der verſchiedenen eräthe beſtimmen die beiderſeitigen Flußbaubehörden in gegenfeitigem Benehmen. 8 4. Waſſerhöhe⸗Marken. Bei der Fährſtelle werden an beiden Ufern im Benehmen per beiderſeitſgen Flußbaubehörden je zwei Marken auf Koſten er Fährbeſttzer angebrachi; und zwar bezeichnet Marke 1 die ittelwaſſerhöhe im Sinne dieſer Fährordnung, Marke II die Hochwaſſerhöhe. 80 Bemannung. Solange der Waſſerſtand unter Marke 1 bleibt, genügt zum Betrieb der Fähre ein Mann. Bei höherem Waſſerſtand, owie immer dann, wenn wegen Dunkelheit oder dichtem Nebel s gegenüberllegende Ufer nicht mehr ſichtbar iſt, müſſen ſwet Fährleute bei der Ueberführung in Thätigkeit ſein. 5 6 5 2 Verhalten der Jährlente und Fahrgäſte. Als Fährleute dürfen nur ſchifffahrtskundige, durchaus verläſſige, insbeſondere dem Trunke nicht ergebene Leute be⸗ ellt werden. Sie werden von der gemäß ihrer Staatsange⸗ brigkeft zuftändigen Polizeibehörde auf die gegenwärtige verpflichtet. Alle Handlungen, welche die Ueber⸗ het erſchweren oder die Fahrt beläſtigen oder gefährden, ſind berboten. Die Fahrgäſte haben beim Ein⸗ und Ausſchiffen, ſowie wü o 5 zu leiſten. Den Fährleuten iſt die möglichſte Vorſorge zur Verhütung von Unfällen und höfliches Betragen zur Pflicht gemacht Etwaige Beſchwerden gegen dieſelben ſind beim Be⸗ Arksamt anzubringen. 8 7 Ueberfahrtszeiten. 85 Der Beginn und Schluß der täglichen Ueberfahrlszeiten wird durch den Bürgermeiſter feſtgeſetzt. Während dieſer gewöhnlichen AUueberfahrtszeit hat der Fährmann ſich ſteis bereit zu halten und ei darf, wenn an dem einen Üfer ein Fahrgaſt ſich durch Zu⸗ Tuſen oder Winken bemerkbar macht, bie Fähre am andern Üfer nicht länger halten, als zum Aus⸗ und Einſchiffen nöthig iſt, wenn nicht gerade die Vorbeifahrt eines Schiffes oder Floßes ab⸗ gewartet werden muß. Fahrten außerhalb der gewohnlichen Ueberfahrtszeit ſind geſtattet. 8 8. Einſtellung des Fährbetriebs. Bei Hochwaſſer, d. i. bei einem Waſſerſtand über der Marke II(§), bei Eiskreiben, ſowie heftigem Sturm iſt die Uaeberfahrt verböten. Wenn die Einſtellung der Fahrt durch den Bürgermeiſter 1 ſo iſtl der Einwand, daß Gefahr nicht beſtehe, ausge⸗ en. 8 9. Glockenzeichen. Bevor die Fähre in Bewegung geſetzt wird, hat der Führ⸗ Pu ein weithin hörbates Zeichen mit der Glocke zu geben. Bei unkelheit und bei Nebel und ſonſtigem unſicheren Wetter iſt dieſes Zeichen während der Ueberfahrt mit kurzen Pauſen zu wiederholen. 8 10. Gewöhnlicher Liegeplatz. Zur Nachtzeit muß das Fährſchiff an dem dem Tha'weg gegen⸗ Aberliegenden Ufer angelegt werden. Wenn der Fährmann nicht aͤnweſend iſt, muß daſſelde am Liegeplaß feſt angemährt und an⸗ geſchloſſen ſein. 8 11. 5 Beleuchtung. Für vorſchriftsgemäße Beleuchtung des Fährſchiſfes nach Art I Ziff. 2 ver Polizeiordnung für die Schifffahrt und Flößerei Fif dem Rhein, ſowie für genügende Beleuchtung der Jugänge In Intereſſe der Sicherheit des Publikums iſt die Fährdeſitzerin 5 tet. 8 12. Berhalten bei der Durchfahrt von Schiffen und Flößen uu der Fährſtelle. Die Fährleutef ſowie die Führer der dieſ Fährſtelle durch⸗ den Schiffe und Flöße ſind zur Veachtung der in der.⸗O, Sch. u. Fl. euf dem Rheine enthaltenen einſchlägigen Vor⸗ riften Art. 1 Ziff. 1, Art. II giff. 1, 2 u. 4, Art. XII. Art, Ziff. 1, 2 u. 3, Art. XX Ziff. 1 u. 4 verpflichtet. Sobald halſchiffe oder Flöße bei der Annäherung an die Fährſtelle das obere Wahrſchauzeichen am rechten Ufer im Altripper Durchſchnitt, bezw. Bergſchiſfe und Schleppzüge das Zeichen unterhalb der Fährſtelle erreicht haben, darf die Fähre vom Ufer nicht mehr Zwiſchen den beiden vorgedachten Signalen iſt ben Schiffern das Setzen oder Schleifen von Ankern verboten. 3 Anſchlag der Fährordnung und des Ueberfahrtstarifs. SGSegenwärtige Fährordnung und der für die Fähre er⸗ laſſene Ue a müßſen an den beiderſeitigen Anfahrten u deutlich lesbarer Schrift angeſchlagen ſein. 14. Ueberſetzen der Sicherheits⸗ und Waſſerbaubeamlen. Die Polizei⸗ und Waſſerbaubeamten, ſowie Gendarmen beider Uferſtaaten müſſen, wenn ſie im Dienſt ſind, jederzeit Auf Verlangen unentgeltlich übergeſetzt werden. No. 3649 J. Dieſe iſt durch Großh. Herrn Landeskommiſſär mit Erlaß vom 23.d. M. No. 281 vollziehbar erklärt und wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Mannheim, den 25. Januar 1896. Großh. Bezirksamt. iche Aufforderung. Die Aumeldung zur Staiumrolle betr. des§ 25 der Weßhrordnung werden die igen lIche bei dem Erſatzgeſchäft des Jahres 1896 ſind, aufgefordert, ſich zur Stammrolle anzumelden. ir Anmeldung ſind verpflichtet: a) alle Deutſche, welche im Jahre 1896 das 20. Lebensjahr zurücklegen, alſo im Jahre 1876 geboren ſind; — 8 0 der Ueberfahrt den Anordnungen der Fährleute Frhr. Nüdt. 174¹ die Eltern, Vormünder, Le Verpflichtung zur Anmeldung. Jebruar zu geſcheben; ſie ſ Vorname des Pflichtigen, und Tac, Aufenthaltsort,! Eltern, ſowie ob dieſe noch die Anmeldung nicht am burtszeugniß vorzulegen. reis⸗ erkündigungshlatl. ee Nach beendeter Inventur haben wir sämmiliche, im uſe des Jahres angesammelten „ Brod⸗ oder Fabrik errn die 4, Die Aumeldung hat vom 15. Jaunar bis 1. u fle ſoll euthalten: Familien⸗ und n Geburtsort, Geburtsjahr gion, Gewerbe oder Stand, ſodenn Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der leben oder todt ſind. burtsort erfolgt, iſt ein Ge⸗ Bei wiederholter Anmeldung 80 müſſen die Looſungsſcheine vorgelegt werden. 5. Wer die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Mannheim, den 9. Januar 1898. Stadtrath: * bringt die 12mal wöchentlich erſcheinende und März: 5 5 in das Haus gebracht durch die Poſt bezogen ohne Zuſtellgebühr entgegen. — SOSGSSSssdsss 9 980 2 Badiſche Landeszeitung. Ein vollſtändiger, ausführlicher Bericht über jede Sitzung der zweiten Kammer wird regelmäßig; jeweils am Sitzungstage ſelbſt Abends noch ausgegeben und mit den Nachtzügen verfandt. Abonnementspreis für die 2 Monate Febrenar 2 mit hed dem Verkaufe ausgesstzt. in Karlsruhe durch eine Agentur bezogen M..70, Beſtellungen nehmen alle Poſtanſtalten und in Karlsruhe unſere Agenturen und unſere Trägerinnen 2 Telephon 919. esseeess gerlag der Zad. Landeszeitung. 8 bestehend in: Leinen in allen Breiten, Chiffons, Cretonnes, Damaſten, einfarb. Waumwoll⸗ u. Woll⸗Satins, bunten Cattunen, Handtüchern, ſowie gelnen Muſtern Tischtüechern, Servietten, — ab oder auch in der Wirthſchaft. 2. Tanzlehr ⸗Inſtitut Franz. (In den Lokalitäten zum„Stephauien⸗Schlößchen.) Aufang Fehrnar beglunt ein neuer Cauz⸗Curſus. Anmeldungen jeweils Mittwoch und Freitag von 8 Uhr Spezial-Beit Friedrich Frauz, Tanzlehrer. zer Valter —— DD Zweck erfüllt. 5 Jahre ſchriftliche Garantie. itbeznommen. Anerkannt bester Thürschliesssr ————— Dier beſte und auf die ſchließer iſt dernichtynen⸗ matiſche Patent⸗Thür⸗ ſchließer en- Un ge nd auswaärtig 5888888 Taschentüchern euten Ausstattungs-Etablissement E 2, 45. 1 Treppe hoch. 205 Telephon 919. AeR TGl 5 Walhmanmn MANNHRKEIN Ausstattungs-Geschäft. Hriginal Eugliſchen Metallbeltſtellen. Alleinverkauf für Mannheim- 5 Ludwigshafen von 8 8 Patent-Springleder-Matratzen Soldene Medaillen: Chicago 1893, Lübecek 1895. Anerkannt die besten der Welt,— die billigsten in Gebrauch. Anfertigung iu jedor Grösse für Holz- und Eisen- bettstollen. 76255 tenen 21 Diensten. 8 .. D 2, 2. Keine Reparaturen. „lepht 2 hydranliſches Fyſtem. Einziger Thürſchließer, welcher nicht geölt werden braucht, die Thüren geräuſchlos, ohne Ziſchen in's Schloß bringt, äußerſt regulirbar, bietet keinen Widerſtaud beim Oeffnen und Schließen und widerſteht den Sturme, der einzige der in der That ſeinen I. Lil I. Hofg Emil Bühlers Nachfigr. Aelteſtes und venommirteſtes Atelier am Platz 5, 14, nahe am Unveränderliche Photographien ephon Spezialität: feinſter Ausführung. 8 Reparaturen ausgeschlossen. 2 Gebe jeden Apparat 4 Wochen zur Probe und leiſte Nicht zu ver⸗ gleichen mit allen puenmatiſchenyſtemen der Concurrenz. Montage wird ſorgfälltigſt durch eigene Monteure beſorgt und werden eiwaige Repargturen an Thüren und Schloß gratis Größtes und reichhaltigſes Lager! Sigm. Simons, D6, 17 Semneral- Vertreter der Blackmann Lentilaling Oo, Limited, Condan 20 große neue Patentwagen. e⸗ la allen Preislagen. empfiehlt Schwetzingerstrasse 18b. und einem Anhang: Preis 30 Pfg. 5) alle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſipflicht noch nicht endgültig, durch Aus 5 muſterung, Ueberweiſung zum Landſturm, Frſatz⸗ reſerve oder Marine⸗Erſatzreſerve oder durch Aushebung für einen Truppen⸗ oder Marinetheil entſchteden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatzbehörden von der An⸗ meldung ausbrücklich entbunden oder über das Jahr 1896 hinaus zurückgeſtellt wurden. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderach desjenigen Orles, an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohuſtes und beim Mangel eines inländiſchen Wobnſitzes an dem Ge⸗ burtsort, oder wenn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen. 8 nach Ziffer 2 zu melden hat, zeitig abmeſend, ſa haben 8. Iſt der Militärpflichlige von dem Orte, in dem er ſich 1W 1 Gg. Scherer& Co,, Langen fleines Weindestillationsprodukt. HAerzklioh empfohlen. Flasche von Mk..90 an Ph. Gundl, Hoflieferant, D 2, g. Johann Schreiber: Verkaufsstellen: Breitestr. T 1. 6, Baum- schulgärten L 12, Za, Jungbuschstr. H 8, 29 und d 4, 10, Neckarstadttheil 24 1. 1. eeeeeeeeee ——————————— ————— CCCCCCCTTTTCCCTCT0T0T0T0T0T0TCVT——v Ausserdem überehme ich Tra Nen erſchienen 0 Abänderungen uud Ergüwzungen Bauordnung fir die Stadt Maunheim. (Ortspolizeiliche Vorſchrift vom 1. September 1894) Mit alphabetiſchem Sachregiſter für die ſtädtiſche Banordnung, unter Berückſichtigung dieſer Abänderungen und Ergänzungen Mannheim. Gebüzren⸗Orönung für Banpolizeiſachen. (Gemeindebeſchluß vom 12. Februar 1895.-9 Dr. H. Naas sche Puchdruckerei B6,2. Telephon 341. nütze zunächst den von über lamtlioh beurkundet) fir Breslau und die ganze Provinz Schlesien— Posen für seine Inserate Erfolge wünscht, der be- Abonnenten gelesenen Breslauer GeneralAnzeiger, Post-&bonnenten in der FProvinz(amtl. bestätigt) über 19900. Insoertionspreis nur 25 Pf. Bel Wiederholungen Rabatt. Druc der Maurheier Berensdengete I 2, 6. Mannheim, R 1, 12. Telephon 298. Heidelberg, Teleph Ler Derrorn Zur Rü empfehle ich Patentwagen in folgenden Richtungen oder Theilſtrecken nach Maunheim 7 10 1 65 15 ** 7 15 5 10 5 ¹5 5 6. 17 Sporie 5 15 agen in Bremen „ Osnabrück „ Karlsruhe „ Pforzheim „ Müuchen „Maunheim ladung 5 7 * 17 77 * 22— 5 „ Königshütte„ 5 „ Werda i. S.„ 7 7 hach jefer Riohtu Grüßtes Möbelkraus⸗ pori⸗Auternehmen Süddentſchlands. 1 Hamburg Caſſel Frankfurt a. M. Wertheim Pirmaſens Leipzig Humburg Berlin Berlin. ug zu den billigsten Proisen. Telep. 288. Heidelberg, Bahnhofſtraße 7. Telephon 130, Ludwigshafen, Marſtraße 37. Mosbach, Hauptſtr. 123. Auſtalt für Spedifion u. Jerpackung. e Lenerſcheres Möbellagerhaus. Gegründet 1872. 1858 Sämmtliche Artikel in Nleiderstoffen, Schürzenstoffen, Umstecktticher eto. Neue Maskenbilde. 2 5 Gross Nachfolg (iab. F. J. Stetier) empfiehlt 2 2 85 2 285 88 — 5 22 65 8 25 8 42 600 9 68 2 — Mannheim, 3 + Freitag, 31. Jaunuar er. Abends 80 Uhr im Saalbau⸗Saale: Vortrag des Herrn Dr. phil. Engen Kühnemann aus Marburg über: „Die Modernen und der Idealismus Fried- ich Schiller'.“ Für Nichtmitglieder ſind Tages⸗ karten à Mk..50 in unſerem Bureau, in der Hof⸗Muſikalien⸗ handlung K. Ferd. Heckel, in den Muſikalien ⸗ Handlungen A. Donnecker, A. Hasdentenfel, Th. Sohler u. im Zeitungskiosk hier, ſowie in der Baumgartuex'⸗ ſchen Buchhandlung in Ludwigs⸗ hafen zu haben. Die Karten ſind beim Eintritt in den Saal vorzuzeigen.(Die Tageskarten abzugeben). Dit Sgalthüren werden punkt 8½¼ Uhr geſchloſſen. Ohne Kaärte hat Niemand Zutriit. Kinder ſiud vom Beſuche der Vorleſungen ausgeſchloſſen 1540 Der Vorstand. mae Mannheim. Sonntag, 2. Februar 1896, Abends ½6 Uhr im Locale Vortrag für Lehrlinge von Herrn Hauptlehrer B. Weber hier, über: „Ernstes und Heiteres aus der Kriegslyrik unseres Jahrhunderls.“ 1713 Der Vorſtand. Mannheim. (Abtheilung für Stelbenver⸗ mittlung.) Eltern und Vormünder, welche geſonnen ſind, ihre Söhne und Mündel kommende Oſtern in eine kaufmänniſche Lehre zu geben, wollen ſich zur unenk⸗ geldlichen Beſorgung einer Lehrſtelle unſerer Vermittlung bedienen, da wir nur folche Firmen nachweiſen, welche den Lehrlingen erfahrungsgemäß Gelegenheit zu eiſter küchtigen Ausbildung als Kaufmann bielen. 824 Der Vorſtand. An- und Verkauf von 75897 Antiquitäten, Münzen; Gold, Sülber u. Juwelen Felix Nagel, Antiquitätenhandlung B 1,5. Zeichnungen für Patent und Muſterſchutz gefertigt. F. Hauek, K 9, 4. Reparaturen von Pianinos, Flügeln, Har⸗ moniums u. allen anderen Muſikinſtrumenten bllligſt und unter Garantte. 73 Lecpold Sehmitt. B 4, 9. Maunheim. f 4, 9. Piasolorte- u. lustrumenten-Handlang. Empfehlung. Meine ärztlich empfohlene, unübertroffene Moſchine zum Reinigen der Bettfe dern mit Dampf⸗ und Trocken⸗ Apparat iſt in K 4, 17 aufgeſtellt. 10 Es ladet freundlichſt ein Frau Joſ. Waſer Wittwe, E A Eine ſtaatlich geprüfte ertheilt Unterricht in der frau⸗ zöſtſchen, engliſchen, italieni⸗ ſchen und ſpaufſchen Sprache⸗ ſowie Nachhilfeſtunden in der Muſiku. allen deutſchen Fächern — Honorar ſehr mäßig. Adreſſe gef. zu erfr. in der Exp, 72660 werden ſauber und ſachgemäß an⸗ 79100 Gründlicher Klavierunterricht wird bei mäßigem Hanorar erth. 75671 8, I8, 2. St. Herren, welche einen guten Stiefel wünſchen, ſparen—4 Mark; ver⸗ kaufe unter Garantie voß fein⸗ ſtem Kalbleder das Paar von .50 bis Mk. 10 50. 79444 VB. Mohr, f 4, 2. Anker⸗ Seifenpulver, vorzügkich begutachtet, pom ver⸗ eidetenn Stadt⸗ und Gerichts⸗ hemiker Dr. Bücling in Crefeld, 178728 empſiehlt Hoh. Ehret, U 3, 20.