Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2672. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..80 pro Quartal. Jnſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfa. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfs⸗ Einzel⸗Nummern 3 Pfg. (106. Jahrgang.) (Mannheimer Volksblaft.) rnal. Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Verantworklich: für den polit. und allg. Theil: Chef⸗Redakteur Dr. H. Lagler. für den lok. und prov. Theil: 12 ür den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei(Erſte Mannheimer Typographiſche 0 (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des kgtholiſche⸗ Bürgerhoſpitals.) Doppel⸗Nummern 5 Pfg⸗ E S, 2 Stleleaſte und berbreitetke Zeitung in Mannhtim und Amgebung. E 6, 2 ſämmtlich in Rannhehn Nr. 52. Samſtag, 22. Februar 1896.(Atlephon⸗Ar. 218.) 66668————— e—— Ausſtellungspark heißt, ihren Abſchluß ſindet. Die laſſen. Infolge eines Mißverſtändniſſes fällte der Arheiter Zweites Blatt. 19 85 gicht mehr 55 der Eiſenbahn 5 dem Joh. Göbel und einen dem Lehrer Graber in Weiters⸗ e ——— 5. eee beräuchert; nur eine harmloſe elektriſche Straßenbahn ver⸗ weiler gehörige Bäume. Nach langen Verhandlungen hat 5 oppen Mannheim im Jahre 1921. Ein hochgeſchätzter Freund unſeres Blattes ſendet uns folgendes hübſche Zukunftsbild Mannheims: Mosbach, 17. Februar 1921. 5 Lieber Freund! Als ich Dir während der Weihnachtsfeiertage von unſerer 50jährigen Nuitsfeier erzählte, verſprach ich Dir, über die Eindrücke, die mir unſer liebes altes Mannem während dieſes Feſtes gemacht hat, nachträglich noch ausführlicher zu be⸗ kichten. Aber ein Veteran von 1870,71, der nunmehr ſeine 70 Jährchen auf dem Buckel hat, entſchließt ſich nicht ſo raſch und ſo komme ich erſt heute, acht Wochen post lestum, und, offen geſtanden, erſt auf Dein wiederholtes Drängen dazu, mein Verſprechen zu erfüllen. Arnd jetzt muß ich zuerſt einmal tief Athem holen, ehe ich in Zug komme. Denn wenn man, wie wir beiden alten Ka⸗ meraden, nur alle 25 Jahre nach Mannheim kommt— und diesmal biſt Du gar ausgeblieben—, da findet man ſein liebes, gutes, altes Mannem halt jedesmal arg verändert. Wie wir Zwei anno 1895 vergebens nach der Seufzerallee und den Baumſchulgärten und dem Koſakenſtall ausgeſchaut haben, ſo ging mir's diesmal mit der ehemaligen Kuhweide, dem Hauptbahnhof, dem Stadtpark, den Schloßplätzen, wo wir damals die Parade mitmachten, und mit vielen andern Dingen. Was damals neu war, iſt jetzt überholt und ver⸗ altek. Ein Glück, daß mein altes Herz immer noch ſo jung iſt, daß es ſich über Verſchönerungen und Verbeſſerungen, über jeden wirklichen Fortſchritt freuen kann. Das habe ich Dir ſchon neulich geſchrieben. daß mein erſtes Staunen der neue Bahnhof war. Während ich bei meiner Ankunft noch nach dem Neckarauer Uebergang aus⸗ ſchaute, ohne ihn zu finden, fuhren wir ſchon in eine endlos lange und breite Bahnhofhalle, ein Prachtwerk erſten Ranges. Acht oder zehn Geleiſe endigen in dieſer Kopfſtation, welche deu einſt ſo viel bewunderten Frankfurter Hauptbahnhof noch in Schatten ſtellt. Aber noch mehr war ich erſtaunt, als ich beim Verlaſſen der großartigen Durchgangshalle auf einmal den Waſſerthurm vor mir ſah und ringsum die großartigſten Palaſtfaſſaden, Gaſthaus an Gaſthaus, dann rechts und links chöne Kirchen und Muſeen zu beiden Seiten des großen latzes, der ſich noch vor 25 Jahren öde hinter dem verein⸗ bg bn Waſſerthurm ausdehnte. Du erinnerſt Dich wohl noch, aß damals viel von der Zukunft dieſes Platzes die Rede war; aber erſt, als man ſich 1899 entſchloß, den Bahnhof dahin zu verlegen, war die Frage gelöſt. Den Bahnhofsbau brauche ich Dir nicht zu beſchreiben; ſtatt deſſen ſchicke ich Dir hier eine chromophotographiſche Anſicht, Aber über die Anlage der Schienenſtränge, die hier endigen, muß ich Dich in Kürze aufklären. Du weißt, daß damals drei Fragen unſere Mannheimer Kameraden aufregten: die Feſthallenfrage, der Uebergang nach dem Lindenhof, und die Geſtaltung des Platzes hinter dem Waſſerthurm. Du weißt auch, daß da⸗ mals die kleinſtädtiſchſten Anſichten die Köpfe der Mehrheit beherrſchten. Die Kühweide ſchien Vielen für alle Zeiten zur Winterſchafweide beſtimmt, während ſie jetzt ſchon mitten in der Stadt liegt. Endlich drang aber doch eine größere Auf⸗ faſſung durch, namentlich, als die alte Bahnhofanlage unver⸗ beſſerlich zu eng wurde und als bei dem Hochwaſſer 1897 der Rhein via Hauptbahnhof und Suezkanal der Stadt einen zwar, Gott ſei Dank, nur kurzen, aber doch erſchreckenden Beſuch Da wurden die alten drei Fragen mit einem Schlage gelöſt. Der Bahnhof wurde in die Achſe der Heidelberger⸗ ſtraße 500 Meter hinter den Waſſerthurm gelegt und zwar, wie Du aus dem Bilde erkennſt, ſo hoch über dem Straßen⸗ niveau, daß man auf Treppen oder mit Elevatoren auf die Bahnſteige und zu den Warteſälen gelangt, weißt Du, ſo wie in Straßburg und anderwärts. Die einzelnen Bahnſtränge ziehen nun als Hochbahnen hinaus; die Verzweigung beginnt erſt an der Nordoſtecke des Vieh⸗ und Schlachthofes; von da ieht ſich zunächſt ein Geleiſe im Bogen herum nach dem Neckarufer und dieſem entlang bis zu den Petroleumlagern; der nächſte Strang folgt der Richtung der alten Heſſiſchen Ludwigsbahn, ſetzt aber mit zwei Geleiſen über den Neckar, weil ſich drüben die Geleiſe⸗Anlage des Induſtriehafen⸗ gebietes anſchließt. Den dritten und Hauptſtrang bilden die vier Geleiſe der ehemaligen Main⸗Neckar⸗Bahn und der Badiſchen Bahn; dieſelben erreichen bei Station Seckenheim den alten Bahnkörper. Beiläufig geſagt bildet dieſe Station jetzt den Mittelpunkt zeiner ſchönen Villen⸗Kolonie, die 1897 von einer gemeinnützigensBaugeſellſchaft angelegt wurde; jetzt zählt ſie bereits über 5000 Einwohner, hat zwei Kirchen, ein eigenes Vorſtadttheater, ein Schwimmbad, mehrere Schul⸗ häuſer und ein eigenes Crematorium! Außer der Hauptbahn führt noch eine elektriſche Bahn nach der Stadt und die lektriſche Gürtelbahn einerſeits nach dem Rheinauer Hafen⸗ und Induſtrie⸗Anlagen, andrerſeits nach der Kolonie Feuden⸗ heimer Fähre. Di.och zurück zur Hauptbahn! Von dem Gabelungspunkt um Viehhof zieht ſich der ebenfalls viergeleiſeige Bahndamm der Rheinthalbahn in gerader Linie nach der Slation Neckarau, die indeſſen auf die Nordſeite der Fabriken verlegt iſt, welche 1895 noch nördlich vom Bahnhof lagen. Nun bleiben noch dier Geleiſe übrig, die zuerſt auf einem gemeinſamen Damme ſich im Bogen nach Südweſten herumziehen, bis ſie ſich unge⸗ fähr in der Mitte zwiſchen Neckarau und dem ehemaligenPulver⸗ thurm, der noch ſteht, abermals gabeln. Zwei Geleiſe erreichen nordwärts liegend und ſich allmählich ſenkend den Rhein⸗ damm bei der Stephanienpromenade und führen dem Ufer 10 zum Rheinhafen; die beiden andern führen über die neue Rheinbrücke nach der Pfalz. Dieſe Brücke, ein Meiſter⸗ werk der Technik und zugleich eine Zierde der Landſchaft, überſchreitet den Rhein etwa da, wo der berühmte Gießen mit dem Bellengrappen und dem Vater Rhein zuſammen⸗ ſtrömt. Jenſeits umſpannt der Bahndamm in weitem Bogen die Ludwigshafener Hafenanlage, die 1895 noch neu war, jetzt aber ſchon wieder durch neue Anlagen erweitert iſt, und die Stadt Ludwigshafen, deren Bahnhof noch am alten Platze liegt, aber demnächſt durch einen neuen Bahnhof auf der Weſtſeite der Stadt, am Ende der Oggersheimer Straße, er⸗ ſetzt werden ſol!k Du wirſt nun fragen, was aus dem worden iſt? Antwort: Zunä ne Fe ſas ſchöne Stationsgebäude iſt als Faſtad ſerwendet worden; die Eingangshalle wurde ſaus verwandelt; die Warteſäle ſind a auch; der rieſige Feſtſaal iſt, theilweiſe mit Benützung der ahnhofshalle, angebaut. Das ganze übrige Stück zwiſchen hemaligen Lindenhofſteg und dem ehemaligen Suezkanal chen Angedenkens iſt in eine ſchöne Terraſſenanlage ndelt, wo man im Sommer im Schatten der Platanen trinken und Muſik genießen kann. Die Geleiſe, Beckbuckel, der damals unſer Entſetzen mwir dabei der Seufzerallee von 1871 nmuthige Hügelkette verwandelt, 01 ls Nebenräume im en Schloßgarten durchzogen, ſind verſchwunden, mittelt den Verkehr in dem ſüdlichen Gitterkaſten. Die Spazier⸗ gänger laſſen ſich gerne mit einem Elevator auf die obere Plaktform des Traggerüſtes heben, weil man dort oben natür⸗ lich eine ſchönere Ausſicht hat. In der Mitte iſt im Sommer ſogar eine Reſtauration feiſchen Lorbeerbäumen und Oleander⸗ büſchen angebracht, die neue Rheinluſt geheißen. Ich war trotz des Dezemberwetters oben und genoß die Ausſicht. Süd⸗ wärts fiel zunächſt die ſchöne Bogenlinie der neuen Eiſenbahn⸗ brücke auf; hinter derſelben leuchteten ſchöne Villen, theilweiſe auf gewaltigen ſteinernen Unterbauten, aus dem jetzt blatt⸗ loſen, winterlich grauen Buſchwerk der ehemals Herding'ſchen Inſel, offtziell Kaiſerswörth genannt, hervor. Weſtwärts reicht die Villenſtadt an Ludwigshafen bis an den Bahnkörper, hinter dem gleich die erſten Häuſer der Vorſtadt Mundenheim liegen. Auf dem rechten Rheinufer iſt der Schloßgarten nebſt der Stephanieupromenade allen Attentaten der Unternehmer zum Trotz erhalten geblieben. Nach der Nordſeite hat ſich das Bild ſeit 1895 wenig geändert. Denn damals ſchon ſchloſſen die Mannheimer Hafenanlagen mit der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik die Ausſicht ab. Nur ſieht man über die alten Hafenanlagen weg noch mehrere Reihen von Maſten aus den neuen Waſſerarmen emporragen. Den größten Vortheil von der Umgeſtaltung hat der ſog. Lindenhofſtadttheil gehabt. Denn ſelbſtverſtändlich wurde der ganze ehemalige Bahnkörper vom Linden⸗ hofſteg bezw. der jetzigen Feſthalle an bis zum ehe⸗ maligen Neckarauer Uebergang in ein Stadtquartier ver⸗ wandelt. 24 Ouadrate haben darauf Platz gefunden, und zwölf Querſtraßen verbinden jetzt den Lindenhof mit der Schwetzinger Vorſtadt. Im Jahre 1901 wurden die Schienen abgetragen, und 1906 war ſchon kein Bauplatz mehr zu haben. Dabei ſchwankten die Preiſe zwiſchen 80 und 100 Mark für den Quadratmeter! Unterdeſſen hat natürlich auch der neue Bahnhof am Waſſerthurm eine bedeutende Anziehungskraft ausgeübt. Zwiſchen der ehemaligen Seckenheimerſtraße und dem Bahn⸗ körper iſt ſchon ales Gelände bebaut. Aber auch von da bis zum Neckar iſt ein großer neuer Stadttheil entſtanden, der ſchönſte von allen, wenn er auch im Volksmund noch den unſchönen Namen Kuhweide führt. Den Mittelpunkt bildet der Friedrichsplatz mit dem ſchönen Denkmal Großherzog Friedrichs. Nicht weit davon iſt das neue Opernhaus, das ſeit 1905 in Betrieb iſt. Es ſteht auf demſelben Platze am Friedrichsring, wo man heute vor 25 Jahren die Feſt⸗ halle aufſtellen wollte. Aber damals ſagten die Kunſtver⸗ ſtändigen: Wie kann man eine Feſthalle auf die Kuhweide ſtellen! In die entlegene Einöde, wo die Stadträthe auf Brieftauben Jagd machen! Und jetzt iſt dieſe Weide faſt das mathemaliſche Centrum der Stadt. Denn in ähnlicher Weiſe wie hier hat ſich die Stadt auch jenſeits des Neckars zwiſchen den Bierkellern und dem Induſtriehafen ent⸗ wickelt; darum iſt zu der Neckarbrücke, die man vor 25 Jahren die neue nannte, nicht nur der damals erſehnte Steg, ſondern auch eine ſehr ſchöne große Brücke für den Wagen⸗ und Straßenbahnverkehr, füdlich von den ehemaligen Friedhöfen, gekommen, Luiſenbrücke genannt. Doch ich bin müde für heute, und Du mußt auch genug haben; denn meine Schrift iſt in den lezten 25 Jahren nicht eben leſerlicher geworden. Ein andermal alſo von dem alten Stadtpark, in dem wir damals von der Stadt bewirthet wurden; jetzt nur ſo viel, daß ein recht nettes Varieté⸗Theater darin jahraus, jahrein Vorſtellungen gibt und hübſche Einnahmen erzielt; ein andermal von dem neuen Rathhaus, das aus dem alten Kaufhaus herausgewachſen iſt; ein andermal von dem Aſyl für Arbeitsloſe, von den Schwimmbädern, den Elektrizitäts⸗ werken, den Erematorien, dem Denkmal der Achtundvierziger, dem Straßenbahnweſen, von den Anlagen auf den Schloß⸗ plätzen, an Kaſernen, Berieſelungsanlggen, Induſtriehaſen: ein andermal auch von dem kürzlich eingerichteten Luftſchiff⸗ verkehr mit dem Königsſtuhl, dem Donnersberg, dem Meli⸗ boeus und dem Karlsrüher Lauterberg, ein Verkehr, der ſich recht gut zu entwickeln ſcheint, ohne indeſſen dem Dampf⸗ ſchiffverkehr oder gar dem Eiſenbähnverkehr eine gefährliche Konkurrenz zu bereiten, wie Phantaſten ſchon vor 25 Jahren vorausſagen wollten.— Ein andermal von hundert andern Dingen, die Dir beweiſen werden, mein lieber Freund, daß Mannheim jetzt wirklich eine Großſtadt iſt und alle Fort⸗ ſchritte chenſe raſch ergreift, als irgend eine der jungen Me⸗ tropolen in Deinem Dir ſo lieb gewordenen, ſo viel geprieſenen Oſtafrika. Ich gebe immer noch die Hoffnung nicht auf, daß Du, wenn Du einmal Geld genug zuſammengeſpart haſt, Deinen ſiebzig oder einundſiebzig Jahren Rechnung trägſt und in Deine Heimath zurückkehrſt. Dann fahren wir wieder ein⸗ mal gemeinſam nach unſerem lieben Mannem, ſeis mit der Eiſenbahn, ſeis mit dem Luftſchiff. Aber fliegen lernen wir nicht mehr. Das überlaſſen wir unſern Enkeln. Auch ein Zeichen der Zeit! Mir waren in meiner Jugend oft ein Paar Stelzen zu theuer; mein Sohn hat ſich vor dreißig Jahren habe ich zu Weihnachten Flügel ſchenken müſſen, aber nur ein Paar; mit dem flattern ſie jetzt abwechſelnd draußen auf den Wieſen herum. Mein Aelteſter iſt neulich an einem Tag von hier nach Mannheim und zurück geflogen, ohne ſich ſon⸗ derlich zu ermüden, und hat unterwegs noch ein Dutzend bunte Momentbilder aus der Vogelperſpektive aufgenommen, die wunderſchön ausgefallen ſind. Ja, ja, wer hätte ſo etwas noch vor 25 Jahren für möglich gehalten! Doch jetzt endlich Halt, Gewehr ab, rührt Euch! und Weggetreten! Mit treuen Grüßen übers Meer Dein alter Freund und Kamerad H. 5T Aus dem Großherzogtlum. *Tauberbiſchofsheim, 20. Febr. Die Frage der Waſſer⸗ verſorgung hieſiger Stadt kommt allmählich in Fluß. Der Stadtrath hat beſchloſſen, eine Verſammlung der Einwohner einzuberufen, in welcher die Waſſerleitungsfrage beſprochen werden ſoll. Pfälziſch⸗Hefſiſche Nachrichten. * Zell bei Bensheim, 20. Febr. Der in den 5Oer Jahren ſtehende Landwirth Joh. Steinbacher war geſtern Mittag auf ſeinem Acker mit dem Graben einer Sammelgrube für Regen⸗ waſſer beſchäft it ſtü e Er! von meinem Gelde eip Fahrrad gekauft, und meinen Enkeln man ſich jetzt dahin geeinigt, daß der Landwirth dem Göbel 50 Mark zahlt und ihm 3 Zwetſchgenbäume 8 Jahre lang überläßt, während Lehrer Graber nur verlangt, daß ihm der betr. Taglöhner einige Bäume fällt⸗ —— Geridtsfeitung „Mannheim, 19. Febr.(Strafkammer.) Sorſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Ullrich. Vertreter der Großh. Staatsbehörde Herr Staatsanwalt Dr. Mühling. 1) Der 27 Jahre alte Hausburſche Gabriel Reith von Bühlerthal, der 17 Jahre alte Hausburſche Robert Friedrich Knoll von Zuffenhauſen und der 22 Jahre alte Mechaniker Peter Paul Bauer von Baſel, befanden ſich Ende v. Is. in Geldklemme. Um ſich darüber hinwegzuhelfen, lebten Knoll und Bauer bei Wirth Peter Lorentz P 4, 12 vom 25. Novbr. bis 14. Dezbr. v. Is. auf Pump und machten dabei unter Vorſpiegelung falſcher Thatſachen eine Zeche von 49 M. auf. Um ſchließlich zu Geld zu kommen, ſchlug Bauer vor, im 5. Stock des Hauſes D 2, 1 in die Gelaſſe der Kellner des Cafes Imperial einzubrechen und zu ſtehlen. Das führten die drei Angeklagten am 15. Dez. v. J. aus, wobei ihnen folgende den Kellnern Eduard Ertel und Rudolf Fritſch gehörige Ge⸗ genſtände in die Hände ſielen: ein Havelock im Werthe von 58., ein Sommerüberzieher im Werthe von 40., ein Ueberzieher im Werthe von 50., ein Cigarrenetuis, ein Taſchen⸗ und ein Raſirmeſſer, ſowie Schreibpapier im Ge⸗ ſammtwerthe von 15 M. Die letzteren Sachen lagen in einem verſchloſſenen Koffer. Die ſchon wiederholt beſtraften Ange⸗ klagten Reith und Knoll wuürden zu empfindlichen Strafen verurtheilt, nämlich Reith zu 1 Jahr 6 Monaten, Knoll zu 1 Jahr 2 Wochen Gefängniß, während Bauer mit 6 Monaten 4 Wochen davon kam. Je 1 Monat der Unterſuchungshaft wurde aufgerechnet. 2) Der 24 Jahre alte Taglöhner Julius Kirchgeßner von hier wurde von der Anklage der Kuppelei freigeſprochen. 3) Ebenfalls ein freiſprechendes Erkenntniß kam dem 22 Jahre alten Kutſcher Chriſtian Röger von Happbühl zu Gute, der unter der Anklage der fahrläſſigen Körperverletzung ſtand. Röger, der bei Metzger Gebhard in Dienſten ſteht, überfuhr am 18. Dezember v. Is., an einem Tage, an dem infolge der Nuitsfeier auf den Straßen ein lebhafter Verkehr herrſchte, in der Breitenſtraße zwiſchen 8 und T 1 mit ſeinem Fuhrwerk die Ehefrau des Schmieds Wilhelm Noe, ſodaß diefelbe einen Bruch des rechten Schlüſſelbeins erlitt. Das Gericht gewann jedoch die Auffaſſung, daß die Verunglückte ſelbſt nicht das erforderliche Maß von Aufmerkſamkeit be⸗ obachtet und geradezu in das Fuhrwerk hineingelaufen ſei. Vertheidiger: Rechtsanwalt Engelhard. 4) Der 30 Jahre alte Droſchkenkutſcher Mich. Gſchwend von Sailach fuhr am 25. Dez. v. Is. in der Straße—3 mit ſeinem Fahrzeug die 12 Jahre alte Margarethe Ernich nieder, ſodaß das Kind eine Hautabſchürfung erlitt. Wegen fahrläſſiger Körperverletzung erhielt Gſchwend 15 Mk. Geld⸗ ſtrafe eventl. 3 Tage Gefängniß. 5) Der Taglöhner Heinrich KRupp IV von Lampertheim entwendete in der chem. Fabrik von Zimmer, wo er arbeitete, ein paar alte eiſerne Kugeln und ein Stück Riemleder im Werthe von 20 Pfg. Strafe: 8 Tage Gefängniß. 6) Wegen Sittlichkeitsverbrechens wider§ 170 Ziffer 3 R. St..B. wurde der 22 Jahre alte Tüncher Jakob Sprän⸗ del von Bempflingen zu 9 Monaten Gefängniß verurtheilt und ihm die Ehrenrechte auf 3 Jahre aberkannt. 7) Der Taglöhner Jakob Muhl von hier, der ſchöffen⸗ gerichtlich wegen Hausfriedensbruchs 5 Tage Gefängniß er⸗ halten hatte, erreichte heute mit ſeiner Berufung, daß das Gericht es mit 12 Mk. Geldſtrafe event. 3 Tagen Gefängniß bewenden ließ. 8) Der Kleiderhändler Albert Süßkind war vom Schöffengericht wegen Beamtenbeleidigung zu 50 Mk. Geld⸗ ſtrafe verurtheilt worden. Auf die Berufung Süßkinds hin wurde wegen eines formellen Fehlers der Prozeß dem Schöffen⸗ gericht zur nochmaligen Verhandlung überwieſen. Verthei⸗ diger:.⸗A. S. Kahn. Volkswirthſchaft. * Budapeſt, 15. Febr. Nach Ausweis der Staats⸗ kaſſe für das 4. Quartal 1895 betrugen die Geſammtein⸗ nahmen 143,850,953 Gulden(gegen 139,745,615 Gulden in der entſprechenden Periode von 1894), die Geſammtausgaben 105,319,112 Gulden(gegen 98,590,864 im gleichen Zeitraum 1894). Die Brutto⸗Einnahmen ergaben 4,100,000, die Brutto⸗ Ausgaben 6,700,000 mehr als in der gleichen Periode 1894. Die Bilanz des 4. Quartals ſtellt ſich ſomit um 2,600,000 ungünſtiger. Die Summe der Einnahmen des ganzen Jahres 1895 iſt um 2,300,000 kleiner, die der Ausgaben um 20,400,000 Gulden größer als 1894. Die Bilanz für das ganze Jahr 1895 ſtellt ſich ſomit um 22,700,000 Gulden ungünſtiger als 1894. Theater, Kunſt und Wifſenſchaft. Paul Heyſe iſt aus der Kommiſſion des Schillerpreiſes ausgeſchieden. Wie die„Münch. Allg. Zig.“ berichtet, hätten die Erfahrungen der letzten drei Triennien ihn zu der Anſicht geführt, daß in den Satzungen keine hinlängliche Bürgſchaft dafür gegeben ſei, den ſchönen idealen Gedanken, aus dem die Stiftung hervorgegangen, in erſprießlicher Weiſe verwirk⸗ licht zu ſehen. 5 Berlin, 18. Febr. Im königl. Opernhauſe ſang Herr Betz vorgeſtern den Hans Sachs in Wagners„Meiſter⸗ ſingern“ zum hundertſten Male. Bei dieſer Gelegenheit wur⸗ den dem beliebten Künſtler von allen Seiten die herzlichſten Ovationen dargebracht. Graf Hochberg hatte nebſt ſeinem Bilde den folgenden poeriſchen Gruß geſpendet; Dem ernſten Mimen, dem's gelang, Der Kunſt zu dienen ſonder Faxen, Vom Vogel, der zur Freude ſang, Weil ihm der„Schnabel hold gewachſen“,— Deß Sang noch jugendfriſch erklang Bei ſeinem hundertſten Hans Sachs'en— 6-Havelok „Stoffe Sümmtl. Neuheiten in Cheyiot, Kammgarn, Bukslein eto, meter- weise billigst, compl. Kleidung fürx gagd, Sport u. Haus, ferteg und nach Maas in tadelloser Arbeit. 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Eichhorn, Nl., 0 7,., g., Tateſal Jutle Stephan, Waldhofſtr.57. Sator, Wi Helle 1 er., G 7; 5. 55 Sattl 0 eber Ad., P 5, 1. Aittere Gerwig., H 10, 21. Guud Ph., D 2, 9. 5 Habermaher G.., M 5, 12. Haage, Ehr., Lindenhoſſtr. 14. Hannſtein., L 12, 9ga. arter Jac., N 3, 15. Haſeufu Carl, J 27 125 Haner Herm. O 2, 9. Feß r, 2 Schne 5 Schotterer, 0 2h Fr., Traitteurſtt. 18. Schſlgerz He Jag., 25 18. H 8, 39, 0, 1 Horn Wilh., B 5, 12 Schee e e 18 Seidenſtricker Fr., H! 1 05 re 5 1 8 Immerheiſer., Langeſtraße 18, Karb,., E 2, 18. Kern J.., O 2, 10½. Wilh., G a, Dem tapfern Prinzen, Freudenbringer, er 0 eu. eu nts Gr 1 lampe auf den Boden und ſetzte die Streu Der Bediente hatte gerade den Stall verlaſſen und als er zurück⸗ kehrte, waren bereits zwei werthvolle Pferde erſtickt.— Der Winzer und Produktenhändler Gg. Jakob Nägle von Albers⸗ weiler machte am Montag Morgen einem guten Freunde einen Beſuch. Beim Nachhauſe 5 ſtiege aus und ſiel ſo unglücklich pom zweiten Stockwerke in das erſte herunter, daß er das Genick brach und kurze Zeit darnach ſeinen Geiſt aufga wirth ſeinen Taglöhner in Gemarkung Weitersweiler ge⸗ nie en glitt er auf der Haus⸗ b.— In Dreiſen hatte ein Land⸗ inga 2)per von E. M. cek, würde am Sonntag auf der Weimar bühne, nachdem die Oper auch an verſchiedenen anderen Orten mit Erfolg gegeben worden iſt, unter ſtürmiſchem Bei⸗ fall des Publikums aufgeführt. Die Darſteller, der anweſende Komponiſt, der dirigirende Kapellmeiſter, Herr Krzyzanowski, wurden verſchiedene Male herausgerufen und mit Ehren⸗ bezeigungen förmlich überſchüttet. er Hof⸗ ige, die zur Feſthalle gehört und etſchgenbänme abhaten zu! 1 2 Herreuwäſche nach Maaßß. 110% Ausſtattungen. H. Model, 5 1, 3, Pargbeplah. 8 We 100%½6% zißbrod., H 7, 28. Wörter Carl, Weber Carl, G 8, 5. 4 8 Kohler e ähringer., Schwetzingerſt Leitz., G 8, 17. 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Is. die Pflichtigen des Jonrggn 1874 aus der Stadt Mannheim, deren Familienname mit den Buchſtaben K bis mit O anfängt. 3. Am Montag, den 9. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1874 aus der Stadt Mannheim, deren Familienname mit den Buchſtaben P bis mit 2Z anfängt. 4. Am Dienſtag, den 10. März d. Is. die 920 des Jahrgangſ 1875 aus der Stadt Mannheim, deren Familtenname mit den Buchſtaben A bis mit F anfängt. 5. Am Mittwoch, den 11. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1875 aus der Stadt Mannheim, deren Famtilienname mit Deit Buchſtaben G bis mit L anfängt. 6. Am Donnerſtag, den 12. März d. Is. ie des Jahrgangs 1875 aus der Stadt Mannheim, deren Familienname mit ben Buchſtaben M bis mit R anfängt, ſowie die Pflichtigen der Jahrgänge 1874, 1875 u. 1876 der Gemeinden Sand⸗ fen und Schaarhof 17. Am Freitag, den 13. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1875 aus der Stadt Mannheim, deren Jamilienname mit den Buchſtaben 8 bis mit? anfängt. 8. Am Sauſtag, den 14. März d. Is. die Pflichtigen der Jahrgänge 1874, 1875 u. 1876 aus der Gemeinde Neckaraul. 9. Am Montag, den 16. März d. Is. die Pflichtigen der Jahrgänge 1874, 1875 u. 1876 aus den Gemeinden Käſerthal und Walfſtadt. 10. Am Dieunſtag, den 17. März d. Is. 15 Pflichtigen der Jahrgänge 1874, 1875, 1876 aus den Gemeinden denburg, Neckarhauſen n. Schriesheim. „ I1, Am Mittwoch, den 18. März d. Is. die Pflichtigen der 1 05 änge 1874, 1875 u. 1876 aus der Gemeinde (Ilves 11 ſowie die Pflichtigen des Jahrgangs 1876 aus der Stadt uſün— deren Famtlienname mit den Buchſtaben A bis mit D anfängt. 12. Am Freitag, den 20. März d. Is. die Pflichtigen der die Minde 1874, 1875 u. 1876 aus der Gemeinde ſowie die Pflichtigen des Jahrgangs 1876 aus der Stadt deren Familienname mit den Buchſtaben E bis mit G mfängt. 13. Am Samſtag, den 21. März d. Is. zie Pflichtigen des Jahrgangs 1876 aus der Stadt Mannheim, deren Familienname mit den Buchſtaben E bis mit K anfängt. 14. Am Montag, den 23. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1876 aus der Stadt Mannheim, deren Jamilienname mit den Buchſtaben L bis mit R anfängt. 15. Am Dienſtag, den 24. März d. Is. des Jahrgangs 1876 aus der Stadt Mannheim, deren Familienname mit den Buchſtaben 8 bis mit Vanfängt. 16. Am Donuerſtag, den 26. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1876 aus der Stadt Mannheim, deren Jamilienname mit den Hußſtaßen W bis mit 2 anfängt. Am Freitag, den 27. März d. Is., Vorm, 8 Uhr findet die Verbeſcheidung der rechtzeitig eingekommenen RNekla⸗ mationsgeſuche ſtatt und haben die Vetheiligten an dieſem Tage wiederholt zu erſcheinen. Am Samſtag, den 28. März d. Is., Vorm 8 Uhr heginut die Looſung der Pflichtigen des Jahrgangs 1876, ſowie der Pflichtigen älterer Jahrgänge, ſoweit ſolche ohne ihr Verſchulden noch nicht gelost haben. Jedem Militärpflichtigen iſt das perſönliche Erſcheinen im Toofüngstermin überlaſſen. Für die Nichterſchtenenen wird durch ein Mikglied der Erſatzkommiſſion gelooſt werden. eder Militärpflichtige, gleichviel ob er ſich im., 2. oder 3. Milftärpflichtjahre befindet, darf ſich im Muſterungskermine frei⸗ Neata Aüshebung melden, ohne daß ihm hleraus ein beſonderes Recht auf die Aswah der Waff ulg oder des Truppen⸗(Marine⸗) pich erwächſt. Durch die freiwillige Meldung verzichten die Militär⸗ pflichtigen auf die Vortheile der Looſung üund gelangen in erſter Linie zur Aushebung. Die Pflichtigen haben zur Muſterung in reinlichem und züchternen Zuſtande zu erſcheinen. Wer durch Krankheit am Erſcheinen im Muſterungstermine ver⸗ nindert iſt, hat ein ärztliches Zeugniß einzureichen. Daſſelbe iſt, wenn der ausſtellende Arzt nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramtlich zu be⸗ glaubigen. Malitärpflichtige, welche in den Terminen vor den Erſatzbehörden nicht pünktlich erſcheinen, können ſofern ſie nicht dadurch zugleich eine härtere Strafe verſwirkt haben, mit Geld bis zu 30 M. oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft w rdem können ihnen von den Er⸗ atzbehörden die Vorthe ſung entzogen werden.(§ 267.⸗O.) Wer ſich der Geſtellung lich entzteht, wird als unſtcherer Dienſtpflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und ſofort 9 Dlenſt eingeſtellt werden. ſe Pllichtigen der Jahrgänge 1875 und 1874 ſowie früherer Jahrgänge haben ihre Looſungsſcheine mitzubringen. Die Bürgermeiſterämter werden beauftragt, dieſe Verfügung in ihren Gemeinden ortsüblich wiederholt bekannt zu machen, 8 Die Herren Bürgermeiſter ſelbſt haben mit dem Pflichtigen ihres Orts im Muſterungstermine zu erſcheinen. 3387 Mannheim, den 20. Februgr 1896. Gr. Bezirksamt, v. Grimm. 14 Bekauntmachung. Die Belämpfung der Schweineſeuche belr 5 No. 6407J. Wir geben bekannt, daß hierdurch unſere unterm . Juli p. J8.— Amtsblatt No, 193— letzmals veröffentlichten Sperk⸗ und Sicherheitsmaßregeln hinſichtlich des Handelsverkehrs mit Schweinen aufg In Hinkunft gelten daher ausſchließ⸗ zehoben werden. lich die nachſtehenden Beſtimmungen der 88 30, 32 und 35 der Ber⸗ ordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 19. Dezember 1895, die Abwehr und Unterdrückung von Viehſeuchen betr., welche lauten: 30 2 Wird eine Schaf⸗ oder Schweineheerde aus einer Gemarkung in eine andere verbracht, ſo muß der Führer im Beſitze eines. ierärzt⸗ Uchen e über den ſeuchenfreien Zuſtand der 79 0 ſein. 5 ber Für eine Heerde im Inlande gezogener Schweine, welche von dei badiſchen Herkunftsorte unmittelbar nach 0 85 Mocte berbibent wird, genügt die Beſcheinigung des Ortsfleiſchbeſchauers, daß die Schweine am Wohnorle deſſelben gezogen, die Gemeinde ſeuchenfrei, die 2 iere geſund und zur Beſörderung auf den näher zu bezeichnen⸗ den Markt beſtimmt ſind. Das Zeugniß des Fleiſchbeſchauers verliert mit dem Ablaufe des auf den Täg der Ausſtellung folgenden Tages ſeine Gültigkeit. 82. Werden in den ffällen des§ 30 dieſer Verordnung Thiere mittelſt der Gffenba in das Großherzogthum Angedihr o bedarf 905 5 dieſelben auf dem Wege von der Landesgreuze zum Be⸗ immungsorte nicht ausgeladen werden, eines Gefundheitszengniſſes in Sinne des§ 30 nichk. Die eingeführten Thiere ſind indeß un⸗ mittelbar nach ihrer Ausladung durch einen Thierarzk zu beſichtigen. „Fidet die Ausladung ant einem Orte ſtatt, au welchem ein Tdhiekarzt nicht anſäſſig iſt, ſo kann mit bezirksamtlicher Genehmigung die Unterſuchung durch den Fleiſchbeſchauer vorgenommen werden. 5 BDie Gültigkeit der auf zeugniſſe iſt auf den Ausſtell Iſt der Beſtimmungsor e 8 erreichen, ſo kaun die Giltigkeit hierarzte um höchſtens 12 Stunde rlängert werden. Iin Uebrigen ſind die Geſundheitszeugniſſe fünf Tage giltig, den Ausſſellungskag mitgerechnet, ſoweit nicht eine kürzere Friſt beſonders Biehmärkten ausgeſtellten Geſundheits⸗ ugstag beſchränkt. Thiere am Ausſtellungstage nicht ler von dem ausſtellen den geſetzt i. t ein Uebergange eines Thieres an einen neuen Beſitzer er⸗ 8 ſtigkeit des Zeugniſſes in allen Fällen. der zit Kausportirenden Thiere müſſen die Zeugniſſe ud des Transporbes bei ſich ind auf Auff 5 Behörden und deren Organen vorzei e Or ud Tag der Ausſt di igenthümers i * 0 + 2 Et 0 ah Thiere 8 chbeſchauer haben für die Ausſtellung von Geſundheits⸗ zeugniſſen fo Gebühren anzuſprechen: 3. bei Rindofeh 40 fg. für das erſte, 20 Pfg. für jedes folgende Stück, b. bei Schweinen 40 Pfg. ohne Rückſicht auf die Zahl der auf Dder⸗inge Verzeichneten Thiere. Die Gebühren der Thierärzte fülr Ausſtellung von Geſundheits⸗ — Pechrd nn bemeſſen ſich nach der Beſtimmung in 8 1 Ziſſer 5 der Verordnung des Miuſterlums des Innern vom 6. Mat 1861, die Gebüßren der Sanitätsbeamten für amtliche Verrichtungen betreſfend Geſetzes und Verorduungsblatt No XII). Die Orspolizeibehörden werden angewieſen, dies in ortsüiblicher Weiſe bekannt zu machen ſebruar 1898. — Hausfrauen die eine wohlschmeeckende und zugleich nahrhafte Suppe lieben sollten nur vorzilglichste aller Fiesen-Extracte garantirtes Product aus Prima Ochsenfleisch verwenden. Billigste Kuche bei richtigem Gebrauch 2978 krüftige Suppe für 3 bis 4 Personen. Vertreter für Mannheim SSSSSS— 8 Wegen Unban und Vergröſernng ueines Ladenz Tkauf. Mein Lager iſt für die Frühjahrs⸗Saiſon mit den neueſten Sachen auf das Reichhaltigſte ſortirt und gewähre ich bis Eude März auf Tuch u. Buskskin, scwie auf wollene Damenkleiderstoffe einen Rabatt von 20 Prozent. 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