Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter r. 2672. Abonnement: 60 Bfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Rummern 3 Pfg. Doppel⸗Rummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2 der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (106. Jahrgang., Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Geltſeuſte und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Amgegend. Auztiger Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil: Chef⸗Kedakteur Dr. H. Lagler. für den lokalen und vrov. Theil Ernſt Müller, für den Inſeratentheil: FKarl Apfel. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtglt.) (Mannheimer Volksblatt.) (Das„Mannheimer Journgl“, iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. E 6, 2 Nr. 115 Politiſche Ueberſicht. * Mannheim, 27. April. Es iſt bekanntlich die Vermuthung aufgetaucht, daß der Rückt ritt des Generallieutenants v. Spitz aus ſeiner Stellung als Chef des Invalidenweſens im Kriegsminiſterium mit einer Verſumpfung der Reform des Militärſtrafvper⸗ fahrens im Zuſammenhang ſtehe; dieſelbe Vermuthung iſt be⸗ treffs der Verſetzung des Oberſtlieutenants Fleck nach Hannover laut geworden. Beide Offiziere haben an den ſchon ſo lange währenden Vorberathungen über das Militärſtrafverfahren im Sinne der Reformforderungen theilgenommen. Eine offiziöſe (aber bei dieſem Stand der Sache ſchwerlich kriegsminiſteriell⸗ effiziöſe) Zuſchrift in der„National⸗Zeitung“ ſucht dem entgegen den Rücktritt des Generals v. Spitz damit zu motiviren, daß dieſer„fortgeſetzt 22 Jahre hindurch eine verdienſtvolle Thätig⸗ keit ausſchließlich im Kriegsminiſterium geübt hat und ſo dem praktiſchen Dienſte entzogen war. Außerdem iſt er in den letzten Jahren wiederholt leidend geweſen. So ergab ſich bie Unthunlichkeit einer anderweitigen Verwendung in einer akllven Stelle. Die Verſetzung des Oberſtlieutenants Fleck aus der dieſem bisher unterſtellten Abtheilung im Invalidendepartement in die Stellung als Kommandeur des Landwehrbezirks Han⸗ nover iſt lediglich in äußeren Umſtänden begründet. Außerdem kommt in Betracht, daß der Nachfolger des Generals v. Spitz, der Generalmajor v. Viebahn, unter General v. Spitz Abthei⸗ lungschef war, und zwar an der Stelle, die Oberſtlieutenant Fleck innehatte.“ Die„Nat.⸗Ztg.“, die dieſem offiziöſen Be⸗ ſchwichtigungsverſuch geringen Werth beizumeſſen ſcheint, bemerkt hierzu Folgendes: „Es iſt natürlich, wenn das Ausſcheiden von Offizieren, welche als Anhänger der Reform gelten, aus dem Kriegsminiſterium Be⸗ denken erregt Angeſichts der Thatſache, daß die Neugeſtaltung des Militärſtrafverfahrens nicht vorwärts kommt. Allerdings könnte das Scheitern derſelben nicht bloß den Rücktritt einiger Departements⸗ und Abtheilungschefs zur Folge haben; der Kriegsminiſter hat ſein Verbleiben im Amte öffentlich von der Durchführung der Reform abhängig gemacht, und daß die übrigen Miniſter mit ihm einver⸗ ſtanden ſind, haben die Vorgänge beim Ausſcheiden des Herrn v. Köller dargethan. Sollten gewiſſe Hofeinflüſſe, die immer ſtärkere Beunruhigung hervorrufen, endgiltig Erfolg haben, ſo müßten weit⸗ reichende Veränderungen in der Regierung eintreten.“ Der militäriſche Mitarbeiter des„B..“ macht über den derzeitigen Stand der Angelegenheit folgende hochintereſſante Mittheilungen: General v. Spitz iſt Rheinländer und bürgerlicher Herkunft. Er hat ſich um das Invaliden⸗ und Verſorgungsweſen bedeutende Verdienſte erworben, iſt ein klarer, noch völlig rüſtiger Mann und genoß auch in parlamentariſchen Kreiſen, wegen ſeiner ſachlichen Art zu verhandeln, Anſehen und großes Vertrauen. Zu ſeinem Departement gehört das geſammte Militärjuſtizweſen. Ihm lag daher die Ausarbeitung des Militärſtrafprozeßentwurfs ob, und die Zahl der außerdem vom General verfaßten Denkſchriften zur Wider⸗ legung gegneriſcher Einwürſe oder Begründung ſeiner Geſichtspunkte iſt nicht unbedeutend. Der General v. Spitz iſt auf dieſem Gebiete zweifellos eine hohe Autorität. Die an ihn gerichtete Kabinetsordre drückt in ſehr gnädigen Worten aus, daß dem General noch eine Ver⸗ wendung vorbehalten ſei. Da aber mit dem General v. Spitz auch der Oberſtlieutenant Fleck, Chef der Anſtellungsabtheitung im De⸗ partement des Invalidenweſens, ganz unerwartet verabſchiedet worden iſt, ſo glaubt man in beiden Geſchehniſſen ein Zeichen zu ſehen, daß hin⸗ ſichtlich der Grundſätze der Militärſtrafprozeßordnung ſich ein ſolcher Wandel vollzogen hat, daß beide Offiziere nicht auf ihrem Poſten bleiben konnten, auf welchem ſie für die bisher maßgebenden Reformgedanken gewirkt hatten. Die neue Verwendung des Generals v. Spitz kann demnach auch wohl nicht auf dem Gebiete der Militärgerichtsbarkeit liegen! Nach dem vom Staatsminiſterium gebilligten Entwurf ſollte an die Spitze der Reichsmilitärgerichtsbarkeit ein von drei Senatoren umgebener General treten, und zu dieſer wichtigen Stelle war General v. Spitz bis vor Kurzem auserſehen. General v. Spitz vertrat amtlich die neuen Grundprinzipien der Militärſtrafprozeß⸗ ordnung, Oeffentlichkeit, Mündlichkeit des Verfahrens, Vertheidi⸗ gungsweiſe des Angeklagten, Berufung, Strafantrag von Seiten der Tommandobehörde ꝛc. und würde auch im Reichstage den Entwurf zu vertheidigen gehabt haben. Die Folgen der Verabſchiedung des Generals können im Einzelnen natürlich noch nicht erkannt werden, und es wäre durchaus voreilig, an ſie weitere Prophezeiungen zu knüpfen. Doch mag man die plötzlich neu geſchaffene Lage noch ſo optimiſtiſch anſehen, daran wird in weiteren Kreiſen nicht mehr ge⸗ zweifelt, daß der Militärſtraſprozeßreformentwurf des Generals v. Spitz die Urſache ſeiner Verabſchiedung iſt und daß der Fortgang der Angelegenheit ſich im Augenblick jeder Berechnung entzieht. »»Die„Germania“ hat angekündigt, ſie werde den Nationalliberalen höchſt unangenehme Dinge über die Urſache ihres Wahlſieges im Wahlkreiſe Osnabrück ſagen, das Blatt hat aber das bei dieſem Vorhaben nothwendige Ma⸗ terial nicht auftreiben können und ſucht jetzt, nachdem Tage verſtrichen ſind, die Leſer wil den ſtereotppen Anwürfen gegen die nationalliberale Partei uber die Nichternhaltung der gegebenen Zuſage zu täuſchen. Für die Behauptung, die Nationalliberalen hätten um die Stimmen der Sozialdemokratie geworben, erbringt das ultramontane Organ auch nicht den Schatten eines Be⸗ weiſes und für die andere Behauptung, der nationalliberale Kandidat verdanke den Sieg nur der ſozialdemokratiſchen Wahl⸗ hülfe, weiß es keinen anderen Beleg als die Thatſache vorzu⸗ legen, daß Herr Wamhoff, nachdem er gewählt war auch den Arbeitern den Dank für das ihm bewieſene Verttauen aus⸗ geſprochen hat. Wir bezweifeln, daß die„Germania die An⸗ ichauung des Centrums wiedergibt, wenr ſie, wie hier geſchieht, Montag, 27. April 1896. (Gelephon⸗Ar. 218.) ö Sozialdemokrat und Arbeiter identifizirt. Wenigſtens in der Dortmunder Wahlbewegung haben ſich die Klerikalen die Unter⸗ ſcheidung der beiden Begriffe eifrig angelegen ſein laſſen. “ Die Maifeſtzeitung, die von der Expedition des ſo· zialdemokratiſchen„Vorwärts“, wie üͤblich, herausgegeben wor⸗ den iſt, wurde der„Berliner Zeitung“ zufolge am Mittwoch in ſpäter Abendſtunde konfiseirt. Ueber den Inhalt wird der „Tgl..“ geſchrieben: Die Zeitung zeigt ſich in dieſem Jahre ziemlich nüchtern und kunſtlos. Auf dem Titelblatte prangt eine weibliche Figur, auf dem Haupte die phrygiſche Mütze, einen Hammer in der Rechten, einen Maiglöckchen⸗Strauß in der Linken. Das Hauptbild, überreich mit ſozialdemokratiſchen Sinnſprüchen geſchmückt, ſtellt die Vereinigung des ſtädtiſchen und des ländlichen Proletariats dar. Die Maizeitung enthält neben mehreren Gedichten und Feſtartikeln eine Abhandlung über „Die Arbeitsruhe in der Geſchichte“, eine Kritik der„Sozial⸗ reform im Jahre 1895“, den Abdruck der Februar⸗Erlaſſe, wie einer Anzahl von Aeußerungen Bismarcks über die Maifeier, endlich einen Auftuf mit der Ueberſchrift„Das Wahlrecht in Gefahr“, der in der Aufforderung gipfelt, ſchon jetzt für die nächſten Wahlen mobil zu machen, da von deren Ausfall das Fortbeſtehen des allgemeinen gleichen und geheimen Wahlrechts abhängt. Das Blatt iſt von Theodor Glocke, dem Leiter der Expedition des„Vorwärts“, verantwortlich gezeichnet.— Die Mainummer des„Süddeutſchen Poſtillon“ gefällt ſich in grellen, derbzotigen Illuſtrationen und einer nichts wenſger als geiſt⸗ reichen Karikatur:„Der deulſche Buͤrger angeſichts der Mai⸗ feier⸗Demonſtration.“ »Gegen den Präſidenten der franzöſiſchen Republik iſt der Feldzug bereits eingeleitet worden. So wirft bereits Bourgeois' Zeitung„Jour“ dem Präſidenten Faure offen den Fehdehand ſchuh hin, indem ſie ſchreibt: „Alle Radikalen der Kammer und des Senats, die wir geſprochen haben, geben dem Präſidenten der Republik allein die Schuld an den Ereigniſſen. Man weiß jetzt aus ſicherſter Quelle, daß bei der erſten Beſprechung zwiſchen dem Präſidenten der Republit und Bourgeois letzterer ſich unverhohlen für einen Widerſtand gegen den Senat aus⸗ geſprochen und ſich unter Berufung auf Präcedenzfälle bereit erklärt hat, auf ſeinem Poſten zu bleiben, wenn er ſich auf die Präſident⸗ ſchaft verlaſſen könne— für den Fall, daß ein Reviſionsgeſetzentwurf eingebracht werde. Herr Faure weigerte ſich hartnäckig, darauf ein⸗ zugehen. Infolge deſſen ſprach der Miniſterpräſident zum erſten Male davon, daß er dann ſeine Entlaſſung nehmen werde. Man verſichert uns, daß der Präſident der Republik bereit war, dieſe Entlaſſung ſoſort anzunehmen, und ſich einem Einberufen der Kammer widerſetzt habe. Bourgeois erwiderte dem Präſi⸗ denten, daß er, da er das Vertrauen des Abgeordnetenhauſes beſitze, gegen alle Höflichkeit verſtoßen würde, wenn er ſich zum Rück⸗ tritt, entſchlöſſe, ohne vorher diejenigen zu benachrichtigen, denen er ſeinen bereits ſeit beinahe 6 Monaten behaupteten Poſten verdanke. Trotz der gegentbeiligen Anſicht des Präſidenten der Republik, dem daran gelegen war, Bourgeois abtreten zu ſehen, begab ſich letzterer auf das Miniſteium des Auswärtigen, wo eine Eabinetsſitzung ſtatt⸗ fand. Bekanntlich wurde in dieſer Sitzung lange berathen. Sechs Miniſter erklärten ſich für den Widerſtand gegen den Senat, fünf neigten ſich zur Anſicht Bourgeois', der zurücktreten wollte, jedoch erſt nach Einberufung der Kammer. Trotz der Mehrheit der erſtern Meinung fügten ſich die Miniſter ihrem Präſidenten. Das weitere iſt bekannt. Wir glauben beſtätigen zu können, daß dieſe Haltung Bourgeois' auf einem Uebermaß von politiſcher Ehrlichkeit beruhte; ſein Hauptgedanke war, den Präſidenten nicht bloßzuſtellen. Ein ge⸗ mäßigtes Cabinet werde Sozialiſten und Radikale bald zu ſtürzen bemüht ſein. Dann wird aber auch die Stellung Faures unhaltbar. Der Präſident hat ſich auch ſchon, trotz der feierlichen Erklärungen während ſeiner Reiſe mit dem Rücktrittsgedanken vertraut gemacht. Er hat jüngſt Sauſſier zu ſich berufen, der ſich aber nicht geneigt zeigte, eine gegen die Radikalen gerichtete Politik mit der Armee zu unterſtützen. Der Congreß wird bald zuſammentreten.“ —— Badiſcher Landtag. * Karlsruhe, 25. April. 85. Oeffentliche Sitzung der Zweiten Kammer. Am Regierungstiſch: Miniſter v. Brauer, Generaldirektor Eiſenlohr und Betriebsdirektor Geh. Rath Schupp. Präſident Gönner eröffnet die Sitzung um 9¼ Uhr mit Worten des Nachrufs für die früheren Mitglieder des Hauſes, Landeskommiſſär Frech und Apotheker Gerber. Beiden widmet der Präſident einen ehrenden Nachruf. Das Haus erhebt ſich zur Ehrung des Gedächtniſſes der Entſchlafenen von den Sitzen. Abg. Wilkens erhält ſodann das Schlußwort als Berichter⸗ erſtatter. Die Eiſenbahnverwaltung ſei nach Möglichkeit bemüht geweſen, die dritte Wagenklaſſe in die Schnellzüge einzufuhren. Die Mannheimer Wünſche wegen Ausdehnung der Fahrpreisermäßigung von Mannheim nach Heidelberg auf die Sonntagsvormittagszüge ſeien von der Budgetkommiſſion einſtimmig anerkannt worden. Den Verwaltungen der Nebenbahnen ſei der Vorwurf nicht zu erſparen, daß ſie ihre Subalternbeamten ungenügend bezahlen. Die Regierung möge dafür Sorge tragen, damit dieſe Verwaltungen ihren vertrags⸗ mäßigen Verpflichtungen nachkommen. Miniſter v. Brauer: Man habe geſtern von den Mann⸗ heimer Herren mit echt Mannheimer Beredtſamkeit und Eifer (Heiterkeit) den Wunſch betreffs der Ausdehnung der Billete nach Heidelberg auf den Sonntag Vormittag vertreten ſehen und dabei gehört, daß keine Stadt von der Natur ſo ſchlecht behandelt ſei, wie Mannheim. Wenn man aber die Lage Mannheims in handels⸗ politiſcher Beziehung betrachte, ſo müſſe man ſagen, daß keine Stadt Badens bezüglich ihrer Lage ſo beg ünſtigt ſei wie gerade Mann⸗ heim.(Sehr richtig!) In Anerkennung der Thatſache, daß Mannheim keine Erholungsplätze habe wie andere Städte, habe Redner bei Uebernahme ſeines Amtes ſofort einen Antrag genehmigt, den die Generaldirektior ſchon ſeit mehreren Jahren vergeblich beim Finanz⸗ miniſterium geſtellt hatte, die ermäßſgten Fahrten nach Heidelberg. !!!!!!!.õ Die Ausdehnung auf den ganzen Tag habe man nicht aus peku⸗ niären, ſondern aus prinzipiellen Gründen zu bewilligen Bedenken getragen. Die Gleichheit aller vor dem Tarif ſei Geſetz. Es ſei nun manchmal auch der Fluch der guten That, daß ſie weiter führe, als man urſprünglich gewollt und da das ganze Haus ſich ſo einmüthig für die Bewilligung des Mannheimer Wunſches ausgeſprochen habe, ſo ſei er bereit, dieſem Wunſche zu entſprechen. Man werde alſo vom 1. Mai an die Giltigkeit auf den ganzen Tag ausdehnen. Er müſſe ſich aber ausdrücklich da⸗ gegen verwahren, daß aus dieſer exceptionellen Bewilligung Konſe⸗ quenzen gezogen werden; weder für Mannheim noch für andere Städte dürſe das der Fall ſein.„Ich bin feſt entſchloſſen— um mi trivial auszudrücken— mich weiter nicht mehr breitſchlagen zu laſſen. (Heiterkeit.) Es habe ihn deßhalb auch gefreut, daß die Budgetkom⸗ miſſion durch den Berichterſtatter erklärte, daß Konſequenzen nicht gezogen werden dürfen.(Bravo.) Hierauf wird in die Einzelberathung eingetreten. Berichterſtatter Wilckens beſpricht die Wünſche verſchiedener Kategorien von Beamten der Eiſenbahnverwaltung. Nach den Mittheilungen der Regierung werde man Aenderungen nicht be⸗ ce können. ei§ 71 wünſcht Abg. Pfefferle(natl.), daß mit den Er⸗ weiterungen am Bahnhof in Emmendingen auch die Abortverhältniſſs verbeſſert werden. Die Gasbeleuchtung in Emmendingen ſei zu ſparſam. In Köndringen möge man, was, wie Redner des näberen ausführt, auch den Intereſſen der Gemeinde Theningen, Hainbach und Mundingen entſpräche, eine Güterſtation errichten. Die Zufahrz zur Kaiſerſtuhlbahn in Riegel ſollte verbeſſert werden. Generaldirektor Giſenlohr: Nach Mittheilung der württem⸗ bergiſchen Verwaltung werde in dem Wien⸗Pariſer Schnellzug die dritte Wagenklaſſe eingeſtellt. Baden werde für die Strecke Mühl⸗ acker—Karlsruhe nachfolgen; die 3. Wagenklaſſe ae in alle Schnellzüge einzuſtellen, ſei wegen des Durchgangverkehrs un⸗ möglich. Abg. Wilckens berührt die diesmaligen Petitionen des Eiſen⸗ bahnreformvereins. Die Regierung habe mit Einführung der Kilo⸗ meterhefte einen tüchtigen Schritk vorwärts gethan. Ein Urtheil über den finanziellen Effekt ſei noch nicht möglich, ſo daß auch der Zeitpunkt noch nicht gekommen erſcheine, weitere Tarifänderungen vorzunehmen. Das aber verkennen dieBudgetkommiſſionen nicht, daß mit der Zeit auf Grund dieſer Kilometerhefte eine weitere Tarifreform eintreten werde. Abg. Hug vertritt den Standpunkt größter Vorſicht bei neuen Tarifänderungen. So lange nicht der finanzielle Effekt feſtgeſtellt, dürfe man das jetzige Syſtem nicht weiter ausgeſtalten. Der Zonen⸗ tarif ſei für den Nahverkehr zu empfehlen. Gefährlich halte er auch ein Experimentiren mit dieſem Syſtem. Abg. Delis le(Vlksp.) kann ſich für das ungariſche Zonentarif⸗ ſyſtem nicht erwärmen; anders verhalte es ſich mit dem ruſſiſchen Zonentarif, der eine große Zahl von Zonen vorſieht und die Fahr⸗ preiſe abrunde. Nicht nur eine Verbilligung, ſondern auch eine Ver⸗ einfachung des Tarifs ſei geboten. In abſehbarer Zeit dürfte es möglich ſein, den Kilometerpreis feſtzufetzen. Für die 3. Klaſſe auf 2 Pfennig, für die 2. auf 4 und für die erſte auf 6 Pfennig. Miniſter v. Brauer betont, daß er ſein Verſprechen, auf dem letzten Landtag nach Verbilligung des Tarifs ausgeführt habe. Einführung des Kilometerheftes ſei ein kühner Schritt geweſen, und man habe keine Garantie gehabt, ob es ſich in der Praxis ſo bewäh⸗ ren werde, wie in der Theorie gehofft. Er halte das Kilometerheft aber für ein Uebergangsmittel. Mit den Kilometerheften müſſe man aber noch die finanzielle Probe machen, bevor man an eine neue Aenderung herantrete. Berichterſtatter Wilckens erklärt, daß die Budgetkommiſſion ſich mit allen Ausführungen des Miniſters einverſtanden erklären könne und daß ſie dem nichts hinzuzufügen habe. In der Spezialdebatte befürwortet Abg. Dreesbach dis Aufhebung des Brückengeldes auf der Rheinbrücke von Mannheim nach Ludwigshafen. Auch in der bayeriſchen Kammer habe man dieſen Wunſch ausgeſprochen, doch habe ſich die eine Regierung auf die andere berufen. Miniſter v, Brauer iſt bereit, in erneute Verhandlungen mit Bayern zu treten. Abg. Geiß befürwortet wöchentliche Lohnzahlung in den Eiſen⸗ bahnwerkſtätten, damit die Arbeiter nicht in die Nothwendigkeit verſetzt ſind, auf Borg zu kaufen. Die Arbeiter wünſchten probe⸗ weiſe Einführung der§ſtündigen Arbeitszeit und Lohnerhöhung. Generaldirektor GEiſenlohr: Lohnerhöhungen ſind für einzeine Arbeiter eingetreten; ſolche Aufbeſſerungen würden noch weiter erfolgen. Die jetzige Arbeitszeit beträgt 9¾ Stunden. Dabei könne von Ueberbürdung nicht die Rede ſein, doch werde auch dieſe Frage 18 diejenige der wöchentlichen Lohnzahlung nochmals geprüft werden. Abg. Dreesbach befürwortet gleichfalls die wöchentliche Lohn⸗ zahlung mit monatlicher definitiver Abrechnung, die auch vom Be⸗ richterſtatter Wilckens für wünſchenswerth gehalten wird. Nächſte Sitzung: Montag 3 Uhr. Fortſetzung der heutigen Tagesordnung und Eiſenbahnbaubudget. Aus Stadt und Cand. *Manuuheim, 27. April 1896. Die Erbauung eines neuen Schlachthofes. In der vom Stadtrath dem Bürgerausſchuſſe unterbreiteten Vorlage wird ausgeführt: Unterm 7. Februar 1895 haben wir verehrlichem Bürgeraus⸗ ſchuſſe eine Ueberſicht über die geſammten bis dahin vom Stadtrath in obigem Betreff geführten Verhandlungen und Anfangs Juli 1895 ſodann den von Herrn Hochbauinſpektor Uhlmann erſtakteten Erläu⸗ terungsbericht zum Entwurf einer neuen Schlachthofanlage mit⸗ getheilt. Es war beabſichtigt, dem letztgenannten Berichte in Bälde den eigentlichen Vortrag des Stadtraths nebſt Rentabilitätsberechnung folgen zu laſſen und die Angelegenheit zur Berathung und Beſchluß⸗ faſſung auf die Tagesordnung der Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom 16. Juli 1895 zu ſetzen. Allein bei der Prüfung 0 durch berehrlichen Stadtverordnetenvorſtand, welcher ſich durch Zuzug von 10 weiteren Mitgliedern des Kollegiums zu einer beſonderen Prüfungskommiſſion erweitert hatte, ergaben ſich bezüglich verſchie⸗ Di es Projektes 9 . Selte. General⸗inzeiger. dener Punkte Bedenken, welche eine nochmalige gründiiche Prüfung und Durchberathung zu erfordern ſchienen. Die Bedenken bezogen ſich hauptſächlich auf die noch nicht vou⸗ ſtändig abgeſchloſſenen kechniſchen Vorbereitungen zu den maſchinellen Einrichtungen, auf die Frage der Bauleitung, der Zweckmäßigkeit F der Verbindungshalle, des neuen Wirthſchafts⸗ Gebäudes, der Direktorwohnung und des Bahnwarthauſes, auf die Pflaſterung, Kanaliſation und Bahnar lage, ſowie endlich auf die Finanzirung. Speziell betreffs der Letzteren wurden wiederholte, lioch eingehendere Erhebungen, als ſie bereits früher ſtattgefunden hatten, in allen deutſchen Städten zwiſchen 60 000 und 200 000 Ein⸗ ee Haukoſten welche über die Höhe der allgemeinen und peziellen Baukoſten anderer Schlachthöfe, ſowie über die Höhe der anderwärts zur Erhebung kommenden Schlacht⸗ und ſonſtigen Ge⸗ zühren, bezw. über die Belaſtung des Fleiſchtonſums überhaupt Auskunft geben follten. Unter dieſen Umſtänden mußte ſelbſtverſtändlich davon abgeſehen verden, den Gegenſtand auf die Tagesordnung der Bürgerausſchüß⸗ ſitzung vom 16. Juli vorigen Jahres zu ſetzen. In der Bürgerausſchußſitzung vom 16. Juli vorigen Jahres ſelbſt wurde alsdann vom verehrlichen Stadtverordnetenvorſtand borgeſchlagen, die Prüfungskommiſſion in eine gemiſchte Kommiſſion iu verwandeln und der Stadtrath ſtimmte dieſem Vorſchlage zu, indem er ebenfalls 10 ſeiner Mitglieder zu derſelben delegirte. Nachdem die Erhebungen in anderen Städten, die ſich als ſehr in an erwieſen, abgeſchloſſen waren, trat die gemiſchte Kom⸗ iſſton am 24. Oktober vorigen Jahres zu ihrer erſten Sitzung zu⸗ lämmen; in deren Verlauf beſchloß die Kommiſſion das ganze Projekt in allen ſeinen einzelnen Theilen einer nochmaligen gründli⸗ chen Prüfung, namentlich nach der Richtung zu unterwerfen, ob wirklich alle vorgeſehenen Gebäude und Anlagen nothwendig und zweckmäßig ſeien, oder ob nicht durch Weglaſſung, bezw. Verkleinerung oder Vereinfachung einzelner derſelben erhebliche rſparniſſe erzielt werden könnten. Die Ergebniſſe der auf dieſer Grundlage in einer Reihe von Sitzungen gepflogenen Berathungen, denen ſich noch eine durch das Kommiſſtonsmitglied, Herrn Architekt Hartmann, in dankenswerther Weiſe vorgenommene techniſche Durchprüfung der Spezialkoſtenan⸗ —4 e anſchloß, ſind als Ergänzung zu dem Erläuterungsbericht es banem vom 31. Mai 1895, welcher dem verehrlichen Kollegium bereits zugeſtellt wurde, in der Vorlage abgedruckt. Die im Erläuterungsbericht des Hochbauamts an verſchiedenen Stellen ausführlich dargelegten Grundſätze, welche für die Auf⸗ ſtellung des Schlachthofprojektes im Allgemeinen, für deſſen archi⸗ tektoniſche Geſtaltung, den Umfang der einzelnen Gebäude, die techniſche Einrichtung derſelben und die Wahl der Baumaterialien maßgebend waren, entſprechen vollkommen den Intentionen, bezw. den gefaßten Beſchlüſſen des Stadtraths. Insbeſondere kann der Stadtrath der Anſicht des Hochbauamtes, daß eine Schlachthofan⸗ lage nur aus den ſolideſten widerſtandsfähigſten Materialien erbaut werden dürfe, daß eine ſolche Verwendung des beſten, und damit meiſt auch theuerſten Materials keineswegs als Luxus, ſondern als unbedingte Nothwendigkeit im Intereſſe der Ordnung, Reinlichkeit und Geſundheit ſowohl, als auch der möglichſt langen Haltbarkeit ſich darſtelle, nur beipflichten. Die Geſammtkoſten des heutigen Projekts betragen rund M. 1,816,000, ſomit M. 424,000 weniger als diejenigen des erſten vom hieſigen Hochbauamt unterm 21. Sep⸗ tember 1894 vorgelegten Projekts, welches architektoniſch reichhaltiger war als diejenigen des früheren. In dieſem Wenigerbetrag ſind allerdings auch die durch Verkleinerung der Schlachthallen und der Santtätsanſtalt, durch Fortfall des Direktor⸗Wohnhauſes, der Talg⸗ ſchmelze und eines für überflüſſtg erachteten runden Eckbaus am Kühlhaus, durch Einſchränkung der Pflaſterung u. A. m. erzielten Erſparniſſe inbegriffen, immerhin iſt aber, da die Geſammtdispo⸗ ſition der Anlage und die innere Einrichtung der Gebäude im Weſentlichen dieſelbe geblieben iſt, ein ganz erheblicher Theil der Koſtenreduktion auf Rechnung der mehrerwähnten Vereinfachung in die Architektur zu ſetzen. Dieſe Bauſumme von rund 1,816,000 M. ſetzt ſich im Einzelnen zufammen wie folgt: ) Schweineſchlachthalle 135,000, 2) Kleinviehſchlachthalle 36,000, 3) Großvlehſchlachthalle 155,000, 4) Verbindungshalle 69,000, 5) Kühl⸗ haus 307,000, 6) Waſſerthurm 66,600, 7) Maſchinen⸗ und Keſſelhaus 77,200, 8) Haut⸗ und Fettlager 15,700, 9) Kuttlerei 59,000, 10) Sani⸗ tätsanſtalt 49,300, 11) Erweiterung der Rampenanlage 48,200, 12) Geleisanlagen 5000, 13) Anlage von Rafenflächen, Gehwegen ꝛe. 117,000, 14) Einrichtung der Kalt⸗ und Warmwaſſerleitung 30,220, 15) Entwäſſerungsanlage 167,000, 16) Reſtaurationsgebäude alt, bau⸗ liche Veränderung 4200, 17) Neues Reſtaurationsgebäude 138,700, 18) Freibank 2500, 19) Einfriedigungsmauer 44,000, 20) Dampf⸗ heizung 10,000, 21) Glektriſche Beleuchtung 54,800, 22) Bahnwärter⸗ haus 8500, 28) Maſchinelle Einrichtung des Kühlhauſes, Waſſer⸗ thurms, Maſchinen⸗ und Keſſelhaus 216,000, zufammen 1,815,920 oder rund 1,816,000 M. Was nun die mit dem künftigen Schlachthofbetrieb zuſammen⸗ hängenden vorausſichtlichen Einnahmen und Ausgaben betrifft, ſo war bei der Rentabilitätsberechnung der Schlachthofanlage als Grundſatz voranzuſtellen, daß die Stadtgemeinde eine ſo koſiſpielige e Anlage nur errichten könne, wenn die Verzinſung und mortiſation, ſowie die Abſchreibungen aus den Betriebsergebniſſen wenigſtens zum größten Theile gedeckt werden können. In anderen deutſchen Staaten, wie z. B. in Preußen, Sachſen werden hierin Seitens der Stadtgemeinden weit höhere Anſprüche geſtellt und iſt ſelbſt eine Rentabilität derartiger Anlagen bis zu 8 pCt. geſetzlich zugelaſſen und üblich. Thatſächlich erhalten ſich auch die meiſten 11 70 Schlachthofanlagen in anderen Städten ohne jeden ſtädtiſchen 15 chuß, ja einzelne, z. B. Köln, Leipzig erzielen ſogar noch erheb⸗ che Betriebsüberſchüſſe, aus denen dann in letztgenannter Skadt wieder zweckmäßige Erweiterungen und Verbeſſerungen der Anlage beſtritten werden. Gleichwohl glaubte der Stadtrath, hier von an⸗ deren Anſchauungen ausgehen zu müſſen und die Schlachthofanlage mit Rückſicht auf ihre See als Wohlfahrtsanſtalt, nicht als e Bozena NMatuſchel. Roman von Caroline Deutſch. (Nachdruck verbeten.) 20(Fortſetzung.) „Und dieſe Mutter ſelber“, fuhr der Dokor fort,„der Sie das Läuten verſagten, weil ſie ohne Abſolution geſtorben, die Sie— eine Verdammte nannten, dieſe Frau war eine ſolch ſtille, reine, große Seele.. groß im Dulden, daß— wenn Gott viele ſolcher hätte, er ſeinen Himmel nicht mit Engeln zu bevölkern brauchte. So, jetzt wäre ich fertig, nur noch das eine, Hochwürden! Ihr Beruf iſt auf⸗ richten, nicht richten Ich bin in Ihren Augen ein Religions⸗ verächter, ein Gottesleugner, wir haben die Rollen getauſcht; denn, wo Sie Erbarmen üben ſollten, habe ich es geübt. Jetzt wird es auch Ihnen nicht mehr ſo lächerlich erſcheinen, daß— ich Ihren Küſter vertreten Er verbeugte ſich ironiſch und trat zum Ausgang, aber noch einmal blieb er ſtehen.„In Ihrem eigenen Intereſſe, Hochwürden, glaub' ich, wär' es beſſer, wenn— die Sache unter uns bliebe; denn wenn ſie publik wird, bin ich es nicht, der dabei verliert....“ Derſelben Meinung war vielleicht Pfarrer Matras, ſo verbittert er auch auf den Doktor war, aber— es war zu ſpät. Der Küſter hatte gleich beim Verlaſſen des Glockenthurms das Seinige gethan, es unter die Leute zu bringen. Und noch keine Stunde war ver⸗ gangen, ſo wußte es der ganze Ort und die Anſichten theilten ſich und gingen für und wider, denn der Doktor war eine ſehr beliebte und der Pfarrer eine ebenſo gefürchtete Perſönlichkeit. Die Frommen die Eiferer, die Feigen, wenn ſie auch heimlich über den Streich lachen mußten, hielten es öffentlich mit Pfarrer Matras, diejenigen, die Witz und einen luſtigen Streich liebten, ſchlugen ſich, wenn auch nicht aus Gerechtigkeitsgefühl, ſo doch aus Anhänglichkeit für den— „wunderlichen“ Mann auf Seite des letzteren. ** Den Tag, nachdem die alte Matuſcher begraben war, kehrte eſcher zurück. Fünfzehn Fuhren waren ihm zur Statſon entgegen⸗ e ickt worden und alle kamen ſchwer beladen zurück, und die äume, die dazu beſtimmt waren, füllten ſich bis zur Decke mit Ge⸗ Mannheim, 27. April. eine Ginns, diequelle für die Stadt auffaſſen zu ſollen. Somſt war man der Anſicht, daß die Rentabilität der Anlage jedenfalls dann As eiue genügende anzuſehen wäre, wenn ſich die Ausgaben und Einnayune annähernd das Gleichgewicht halten würden. Man glaubn ber, ſogar noch weitergehenden Billigkeitsrück⸗ ſichten dadurch Rechnung tragen zu müſſen, daß man davon abſah, die Gebühren auf diejenige Höhe zu ſetzen, die vorausſichtlich nöthig ſein dürfte, um dieſes Gleichgewicht der Einnahmen und Ausgaben herzuſtellen. Es erklärte ſich nämlich ſowohl die gemiſchte Kommiſ⸗ ſion, als der Stadtrath damit einverſtanden, daß, ſofern und ſoweit dieſe Gebührenfeſtſetzungen das normale, in anderen Städten durch⸗ gängig übliche Maß überſchreiten ſollten, eine gewiſſe, nicht zu groß bemeſſene Quote des Geſammtaufwandes(ea. 25,000.) als Defizit von der Allgemeinheit getragen werde und zwar ein Theil dieſer Summe(ea. 11,000.) deßhalb, weil die Schlachthofanlage als öffentliche Wohlfahrtsanlage nicht nur den die Gebühren zahlenden Intereſſenten, ſondern auch, namentlich in ihren ſanitären Wirkungen der Allgemeinheit zu Gute komme, der Reſt(ea. 14,000.) deßhalb, weil gewiſſe Theile der Anlage naturgemäß über das jetzige Bedürf⸗ niß hinaus projektirt werden mußten, Verzinſung, Amortiſation und Abſchreibungen für den hiedurch von der Stadtgemeinde, u. zw. im Intereſſe der Fürſorge für die Zukunft verurſachten Aufwand nicht vom Gewerbetreibenden und dem konſumirenden Publikum allein, ſondern von der Geſammtheit der Gemeindeangehörigen d. h. aus allgemeinen ſtädtiſchen Mitteln beſtritten werden müſſen. Dagegen hielt der Stadtrath es für ſchlechthin ungerechtfertigt, die Einnahmen aus den Gebühren noch weiter zu verringern und um dieſen Fehlbetrag die Umlagezahler mit ihren Grund⸗, Häuſer⸗, Gewerbe⸗ und Einkommenſteuerkapitalien zu belaſten. Was nun aber die in der Rentabilitätsberechnung der Schlacht⸗ hofanlage verzeichneten Einnahmen im Allgemeinen betrifft, ſo Ae dieſelben nur erzielt werden, wenn nach Eröffnung der nlage 1) durch eine ortspolizeiliche Vorſchrift die fernere Benutzung be⸗ ſtehender und die Anlage neuer Privatſchlächtereien in Mann⸗ heim unterſagt, mit anderen Worten, wenn bezüglich des neuen Schlachthofes der unbedingte Schlachthauszwang ein⸗ geführt wird, deſſen Anordnung ja gleichzeitig im Intereſſe der Geſundheit, Reinlichkeit und beſſeren Fleiſchverſorgung dringend zu wünſchen iſt, und 2) wenn die Metzgermeiſter, wie dies auch in allen anderen Städten mit großen, gut eingerichteten Schlachthöfen der Fall iſt, für die Benützung des Schlachthofes und der damit zu⸗ ſammenhängeuden Einrichtungen ganz weſentlich höhere Ge⸗ bühren entrichten, als bisher im alten 1 Die angenommenen Mindeſtſchlachtgebühren, nämlich M..50 für ein Stück Großvieh, M..— für ein Pferd, M..70 für ein Schwein, M..— für ein Kalb, M..— für ein Schaf, M.—.50 für eine Ziege, M.—.80 für ein Spanferkel oder ein Zicklein ſind in der That ebenſo wie die Miethstaxen, welche M. 25.— pro Qua⸗ dratmeter und Jahr betragen ſollen, verhältnißmäßig nicht zu hoch, wenn man die außerordentlichen und vielfachen Vortheile in Betracht zieht, welche dem Metzger durch Errichtung eines mit allen Er⸗ rungenſchaften der Neuzeit ausgeſtatteten Schlachthofes erwachſen, wenn man namentlich bedenkt, daß Mannheim die einzige badiſche Stadt iſt, in welcher keine Verbrauchs⸗ ſes aer auf Fleiſcherhoben wird und daß alſo die Belaſtung es Konſums in hieſiger Stadt auch nach Einführung der erhöhten Gebühren immer noch eine geringere ſein wird, wie in ſämmtlichen anderen badiſchen und den meiſten außerbadiſchen Städten mit neuen Schlachthöfen; verhältnißmäßig am höchſten ſind die Schlachtgebühren für Großvieh und für Schweine bemeſſen. Nimmt man— wie üblich— als durchſchnittliches Gewicht für ein Stück Großvieh 750 Pfund und für ein Schwein 150 Pfund an, ſo wird der Kon⸗ ſum auch bei einer Schlachtgebühr von M..50 bezw. M. 1,70 nur mit 0,78 Pfennig pro Pfund für Großviehfleiſch und mit 1,13 Pfg. pro Pfund für Schweinefleiſch belaſtet werden. Wird der bisherige bedeutende Zeitverluſt durch die jetzige Entfernung des Schlacht⸗ hauſes vom Viehhofe in Rückſicht gezogen, ſo wird die projektirte Schlachtgebühr gegenüber der jetzigen nicht allzuhoch angeſehen werden können.— Es iſt dabei weiter zu berückſichtigen, daß die zahlreichen und hohen Nebengebühren, wie ſte in anderen deutſchen Städten außer den Schlachtgebühren und der Kühlzellenmiethe zur Erhebung gelangen und den Fleiſchkonſum belaſten, wie z. B. Fleiſch⸗ ſchaugebühren, Gebühren für die Kuttlerei, Hackengebühr ze., in Mannheim wegfallen. * Was ſchließlich die Ausführung und Leitung des Baues betrifft 8 ſoll für dieſelbe ein Oberleiter beſtellt werden, der namentlich ür die Abrechnung verantwortlich iſt und bei Abweichungen vom Voranſchlag ſein Veto einzulegen hat; der geſammte Bau ſoll aus⸗ geführt werden unter der Oberaufſicht des Herrn Hochbauinſpektors Ühlmann durch einen mit der Bauleitung beauftragten Archi⸗ tekten des Hochbauamts, der auch die Abrechnungen vorzubereiten hat. Außerdem wird ein Maſchineningenieur zuͤr Prüfung und Leitung der maſchinellen Anlagen beſtellt werden. Der Bau wird unperzüglich nach Ertheilung der bau⸗ und gewerbepolizeilichen Ge⸗ nehmigung durch die Gr. Staatsbehörde, begonnen und thunlichſt gefördert werden. Vorausſichtlich nach Umfluß von ca. 4 Jahren, ſomit früheſtens am 1. September 1900 dürfte die Anlage vollendet und betriebsfertig ſein. 5 Frühjahrswettrennen des Veloeiped⸗Clubs. Der hieſige Velociped⸗Club hielt geſtern ſein Frühjahrsrennen ab. 4 98 war äußerſt zahlreich beſucht und hatte folgenden Verlauf: I. Eröffnungsfahren: 3000 Meter. 3 Geldpreiſe. Re⸗ cord 3 Min. 54 Sek. 5 Fahrer. 1) Carl Jörns von Kaiſers⸗ lautern 15.46¼, 2) Heinrich Struth von Mainz.46¼, 8) Konrad Lautermann von Darmſtadt.47. Es fuhren noch Chriſtianſen⸗ Mannheim und Käſer⸗Baſel, II. Erſtfahren: 2000 Meter. 3 Ehrenpreiſe, Record 2 Min. NMün koönnten die Beſtellungen einlaufen, Vorrath war in Fülle da! Es waren auch ſchon Aufträge gekommen und all die Zeit vorher, aber— Gabor genügte das 5965 ihhb Von dem erſten Augenblicke an mußte das Geſchäft im vollen Flor ſein, mußten Einnahmen und Ausgaben ſich decken, wenn— wenn er ſich überhaupt halten ſollte. Ins Rieſige waren die Aus⸗ gaben geſtiegen, und was bei jedem anderen anwendbar war: lang⸗ ſames, naturgemäßes Ausharren, ruhiges Abwarten war in ſeiner Lage eine Unmöglichkeit. Doch wie ein heller Strahl ſtanden noch die fürſtlich.ſchen Looſe in naher Ausſicht. Mit der Heirath des Fürſten ſteigert ſich ihr Werth ums zehn⸗ fache, hatte der Advokat geſchrieben. Gabor erwartete mit fiebernder Ungeduld dieſen Zeitpunkt. Der Verkauf derſelben ſollte ihm etwas freie Bahn machen. Stephan erſuhr noch in der Stunde ſeiner Ankunft von dem luſtigen Streiche des Doktors, wie es die Leute nannten; denn man ſprach an dieſem und den folgenden Tagen von nichts Anderem. Er erfuhr es von den Bauern und Knechten, die ihm mit den Fuhren enigegengekommen, dann ausführlicher von Doktor Nawadny ſelber, dem er zufällig begegnete, als er durch den Ort fuhr. Nawadny hatte keine Ahnung, daß die Geſchichte Stephan inte⸗ reſſiren würde, und ſo erzählte er ſie in aller Behaglichkeit und ſchilderte den Vorzug, wie er, Pfarrer und Küſter im Glockenhauſe ſich gegenüberſtanden, ſo komiſch, daß über das ernſte Geſicht des jungen Mannes ein Lächeln zog. „Und ſo... iſt ſie jetzt— allein,“ ſagte Stephan. die Matuſcheks haben doch keine Verwandte hier im Ort.“ „Keine lebende Seele. Sie kamen aus der Fremde und kein Menſch weiß noch bis heute, woher. Die Eltern ſchwiegen beharrlich über ihre Heimath, und ob ſie das Mädchen kennt, weiß ich nicht.“ „Herr Doktor,“ ſagte Stephan nach einem langen Schweigen, „Sie waren ja hier, als ſich damals... das Schreckliche zutrug, und Sie haben meinen Stiefbruder gekannt, was für ein rieſiger Mann das war. Können— können Sie ſich da hineinfinden, daß— daß er durch die Hand eines Mädchens auf dieſe Weiſe enden konnte! Wiſſen Sie vielleicht mehr?“ „Ich weiß nicht mehr wie jeder Andere,“ verſetzte Doktor Na⸗ wadny.„Ich wurde geholt, als Euer Bruder kalt und ſtarr war und das Haus und der Platz vor dem Hauſe voller Menſchen, welche „Denn traida. die ſtills Nocht mit ibrew Geſchrei und ibhren Ausrufen des Ent⸗ 37% Sek. im 1 Lauf: 1) Albert Windſcheif⸗Frankfurt.37. Ritter⸗Heidelberg.45. 3) Carl May⸗Frankfurt.45ù½, Im 1 Neckarau.47. J) Jean Hering⸗Mannheim.47½.. Im Entſcheidungslauf wurden 1) Albert Windſcheff⸗ Frankfurt.42. 2) Adolf Füchsle⸗Frankenthal.42½., 3) Anton Börder⸗Trier.42, Außerdem führen Hans Görg⸗Frankfurt, Fr. Schwarz⸗Darmſtadt, Chriſtian Ludt⸗Heidelberg, Ernſt Braſſe⸗ Ludwigshafen, Wilh. Wilms⸗Heidelberg, Carl Zwick⸗Mannheſſ, Carl Presber⸗Frankenthal. III. Niederrad⸗Vorgabefahren. 3000 Meter. Rekord 3 Min. 58 Sek. 3 Geldpreiſe. 6 Fahrer. 1) Carl Jörns⸗Kaiſers⸗ lautern.20. 2) Käſer, Raeing⸗Club Baſel.20. 3) Heinrich Struth⸗Mainz.21¼. Außerdem fuhren: Konrad Lautermann⸗ Darmſtadt, Anton Börder⸗Trier und Friedr. Katz⸗Pforzheim. IV. Ermunterungsfahren. 3 Ehrenpreiſe. Rekord g Min. 58 Sek. 11 Fahrer. 1) Albert Windſcheif⸗ Frankfurt.30½, 2) Valentin Netzer⸗Neckarau.33¼., 3) Anton Börder⸗Trier .34. Es fuhren noch: Robert Piecoli⸗Frankfurt, Franz Heß⸗Kaiſers⸗ lautern, Hans Görg⸗Frankfurt, Wilh. Wilms⸗Heidelberg, Ludwig Gehrum⸗Mannheim, Otto Schaub⸗Karlsruhe, Gg. Dreſcher⸗Mainz und Carl Presber⸗Frankenthal. V. Schützenhausfahren. 3000 Meter, 3 Chrenpreiſe, Rekord 3 Min. 58 Sek. 8 Fahrer. 1) C. Witte⸗ Darmſtadt (440 Meter Vorgabe) 5 M. 24 S. 2) Ludwig Gehrum⸗Mann⸗ heim(70 Meter Vorgabe) 5 M. 24¼ S. 3) Adam Füchsle⸗ Frankenthal(50 Meter Vorgabe) 5 M. 25 S. VI. Clubfahren. 2000 Meter. 3 Ehrenpreiſe. Rekord 2 Min. 37 Sek. 2 Fahrer. 1) Karl Kindſcherf 3 M. 43 S. 2) Walther Ries 3 M. 54 S. VII. Hauptfahren. 10,000 Meter, 3 Preiſe von 100 Mark, 70 Mark und 30 Mark. Führungspreis 30 Mark und zwar für jede Runde 1 Mark. Rekord 183 Min. 32¾ Sek. 6 Fahrer. 1) Carl Jörns⸗Kaiſerslautern 18.88¼, 2) Käſer⸗Raeing⸗Club⸗Baſel 19.04, 3) Heinrich Struth⸗Mainz 19.37. Von dem Führungspreis erhielten Jörns 25 Mark, Käſer 4 Mark und Struth 1 Mark. Außer⸗ dem fuhren Anton Börder⸗Trier, Otto Chriſtianſen⸗Mannheim, Adolf Füchsle⸗Frankenthal. VIII. Tandemfahren 3000 Meter. 3 Geldpreiſe. 3 Fahrer⸗ paare. 1) Carl Jörns⸗Kaiſerslautern und Heinrich Strut h⸗ Mainz 14⅛8ꝛ. 2) Anton Börder und Georg Börder, beide von Trier.155. Das dritte Fahrpaar Louis Leichum von Frank⸗ furt und Conrad Lautermann von Darmſtadt ſtoppte ab. Gegen 7 Uhr waren die Rennen beendet und fand die Preis⸗ vertheilung ſtatt. Eine Rede des Großherzogs. Bei dem Veteraneneſſen, welches das badiſche Trainbataillon in Durlach am Samſtag zur Erinnerung an den Krieg 1870%1 veranſtaltete, hielt der Groß⸗ herzog eine kurze Anſprache. Er wies auf die Bedeutung des Tages hin, hob hervor, daß die Veteranen von 1870%1 die Kräfte dar⸗ ſtellen, welche das deutſche Reich gründen halfen. Sache der kom⸗ menden Geſchlechter ſei es, zu erhalten, was dieſe ſchufen. Nicht ſtillſtehen ſolle die Jugend, ſondern thätigen Antheil nehmen an der Regierung des Reiches. Dieſe aber gipfele in der Perſon unſeres Kaiſers, Dem Kaiſer ſolle man ſeine ſchweren Pflichten leichter machen, damit er denſelben kräftig und ſtark genügen könne. Von ſolchen Geſinnungen getragen, bringen wir heute dem Kaiſer ein dreifaches Hurrah. 1 Ernennung und Verſetzung. Der Großherzog hat den Land⸗ gerichtsrath Dr. Julius Heinsheimer in Mosbach in gleicher Eigenſchaft nach Karlsruhe verſetzt und den Oberamtsrichter Richard Holſten in Tauberbiſchofsheim zum Landgerichtsrath in Mosbach ernannt. 5 Militäriſches. Landwehr⸗Bezirk Mannheim: v. Platen, Oberſtlieutenant zur Dispoſition, unter Entbindung von der Stellung als Kommandeur obigen Landwehr⸗Bezirks, mit ſeiner Penſion und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 3. Magdeburgiſchen Infanterie⸗Regiments Nr. 66, der Abſchied be⸗ willigt.— v. Maptitz, Major und Bataillons⸗Kommandeur vom 2. Badiſchen Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110 in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches mit der geſetzlichen Pe zur Dispoſition geſtellt und gleichzeitig zum Kommandeur obigen Landwehr⸗Bezirks ernannt. 5 *Das Badiſche Traiubataillon Nr. 14 feierte in Durlach ſeine Kriegserinnerung. Nachdem am Freitag Abend die zahlreichen Veteranen des Bataillons durch das Offtzierkops empfangen waren, fand am Samſtag feierlicher Gottesdienſt in der proteſtantiſchen und der katholiſchen Kuche und Parade des Bataillons und ſeiner Vete⸗ ranen ſtatt. Der Großherzog, Prinz Karl von Baden, ſowie der kommandirende General des XI V. Armeekorps, General der Kavallerie v. Bülow, wohnten dem Gottesdienſt in beideu Kirchen und der Parade bei. 8 * Die Ausdehnung der ermäßigten Fahrpreiſe nach Hei⸗ delberg auf Sonntags deu ganzen Tag tritt nach einer Erklärung des Herrn Miniſters v. Brauer in der Landtagsſitzung am Sams⸗ tag, den 1. Mai in Kraft. Dieſe erfreuliche Nachricht wird von der Bevölkerung mit umſo größerer Freude begrüßt werden, als damit ein alter Wunſch erfüllt wird, wofür dem Herrn Miniſter Dank und Anerkennung gebührt. Die von Herrn Miniſter Brauer gemachte Zuſage erfreut uns umſomehr, als ſie einer von uns wiederholt ge⸗ gebenen Anregung entſpricht. *Patent⸗Liſte badiſcher Erfinder. Angemeldet von: Albrecht Heil, Heidelberg: Verfahren zur Reinigung von Braunſtein⸗ elektroden für iſche Elemente. W. ing, Bruchſal! ſetzens erfüllten. Euer Bruder hafte eine tiefe Stelle an der Schläfe, wie von einem Meſſer oder einem anderen ſpitzen Inſtrument her⸗ rührend. Merkwürdigerweiſe war es in der Kammer des Mädchens — nicht einmal eine Kammer, eine Art Küche oder Verſchlag—, wo ſie auf dem Herde zu ſchlafen pflegte; Euer Vater ſtand vor der Leiche und die Bozena und ſoviel Leute, als der klei.de Raum faſſen konnte. Und was Euer Vater ausſagte, beſtätigte ſie, zie leugnete mit keinem Wort, aber ſie that Alles ſo ſtarr, mit ſolch brennenden Augen und ſolch fremder Stimme, daß ich ſie kaum wiedererkannte. Die Urſache des Streites kennt Ihr ja auch. Und daß der Mord gerade in der Kammer geſchah, war, weil ſie die Senſe dort verſteckt haben ſollte, um ihn zu reizen, wie man ihm geſagt, er die Thür erbrochen und hereingeſtürzt und ſie ihm gefolgt war. Dort hatte ſich das Ringen erneut und ſie— nach ihm geſtoßen.... Was die Auf⸗ regung, das Entſetzen, den Abſcheu in den Gemüthern ſteigerte und noch jetzt ſo furchtbar nachwirken läßt, iſt— daß es gerade Guren Vater betroffen und daß es zwei kurze Tage vor der Hochzeit Eures Bruders geweſen, zu der ſchon alle Vorkehrungen und Vorbereitungen getroffen waren.“ In den Mittheilungen des Doktors war für Stephan nur etwa neu: der Ort der Mordthat.... Und ſo gering dies auch ſchien, ihn beunruhigte, regte es im Tiefſten auf. Warum dort, warum gerade dort?! Unwahrſcheinlich, wie die Urſache, wie der Streit ſelber, war— auch dies Konnte es nicht eine andere Urſache geben? eine ganz andere?! .... Stephan war es, als ſteige das Haupt eines Schreckensbildes plötzlich vor ihm auf, das ſekundenlang den Schlag ſeines Herzens ſtocken machte. Wenn es... ein Liebesverhältniß geweſen wäre und— ſie ... dem treuloſen Liebhaber, deſſen Ehebund mit einer anderen ſo nahe bevorſtand, den böſen Verrath auf dieſe Weiſe heimzahlte?! Es wäre doch wenigſtens ein Motiv geweſen!.... ein Motiv!. Armer Stephan, merkwürdigerweiſe hatte dieſe Vorſtellung noch weniger Beruhigendes für 0 Er hatte geglaub die Reiſe würde ihn zerſtreuen, ſeine Gedanken ableiten, den E iick ver⸗ wiſchen. Die Sehnſucht grub das Bild nur noch tiefer in ſeine Seele. 5 Fortſetzung folgt.) Das Rennen wurde in zwei Läufen gefahren. Es ſiegten 2) Philiy Lauf: 1) Adolf Füchs le⸗Frankenthal.34. 2) Valentin Netz * Penfion nn VVTCCTTTTTTTTTT —f. 7— „ —.2 ern 2 2 7 * n = N r neeee Mannheim, 27. April. General⸗Anzeiger. 8. Seike. N S rrſchloß für Weichendrahtzüge.— Guſtav Uhlmann, Mann⸗ 1. Transportvorrichtung für Schlachthäuſer u. dergl. 2. Ein⸗ Meeim: Ipurbahnweiche mit Sicherheitsbügel.— Ertheilt an: Verein ſchemiſcher Fabriken, Mannheim: Verfahren zur Darſtellung von Chlor; Zuſ. z. Pat. 78,848, Nr. 86,976.— E. Theiſen, Baden: Verfahren zur Erhöhung der Wirkung des Rieſelwaſſers und zur Verminderung der Luftpumpen⸗Arbeit bei Verdunſtungs⸗Oberflächen⸗ kondenſatoren. Nr. 86,918. Statiſtiſches aus der Stadt Mannheim von der 15. Woche vom 5. April bis 11. April 1896. An Todesurſachen für die 41 Todesfälle, die in unſerer Stadt vorkamen, verzeichnet das kaiſer⸗ liche Geſundheitsamt folgende Krankheiten: In— Falle Maſern und Rötheln, in— Falle Scharlach, in 3 Fällen Diphtherie und Croup, in— Falle Unterleibstyphus(gaſtr. Nervenfieber), in— Falle Kindbettfieber(Puerperalſieber), in 3 Fällen Lungenſchwind⸗ ſucht, in 5 Fällen akute Erkrankung der Athmungsorgane, in 2 Fällen akute Darmkrankheiten,(in— Falle Brechdurchfall, Kinder bis 1 Jahr—.). In 26 Fällen ſonſtige verſchiedene Krankheiten. In 2 Fällen gewaltſamer Tod. *Ueber die allgemeine Geſchäftslage ſchreibt der„Konfek⸗ tionär“: Die Witterung iſt des Guten Feind! Noch niemals hat ſie ſolchen Schaden angerichtet, als gerade jetzt, wo wir uns im lebhafteſten Geſchäftsverkehr befinden müßten. Die Engros⸗ und Detailgeſchäfte empfinden aber beide in recht unangenehmer Weiſe den ſchädlichen Einfluß des Wetters. Es gehen jetzt täglich Hun⸗ derttauſende verloren. Man kann ſich nicht mehr damit tröſten, daß das Verſäumte noch nachgeholt wird. Je mehr wir uns dem Sommer nähern, um ſo mehr vermindert ſich die Kaufluſt. Man wird jetzt froh ſein, wenn man noch die Lager zu regulären Be⸗ dingungen räumen kann. Der Schwarzwald⸗Verein, welcher gegenwärtig ſeinen Jahresbericht an ſeine Mitglieder verſendet, erwähnt darin u. A. daß an den Sammlungen, welche anläßlich der im Frühjahr 1896 eingetretenen Waſſernoth veranſtaltet worden waren und die beſonders das Schwarzwaldgebiet ſchwer betroffen, ſich auch die Sektion durch einzelne ihrer Mitglieder betheiligte. Ganz hervorragend geſchah dies aber durch einen Theil unſerer Mitglieder in Mannheim, welche ſich einem Aufrufe des dortigen Stadtrathes als Mitglieder des SchwarzwaldVerein anſchloſſen und eine ganz anſehnliche Summe (Ca. 10,000 Mark) dem Zweck zuführten, wofür denſelben im Inte⸗ reſſe des ſchwerbetroffenen Landestheils der wärmſte Dank gebührt. Gerechte Strafe. Die Edinger Burſchen Karl Hochlehnert, Peter Kapp und Johann Wentz, hatten vor einigen Wochen etwa 40 junge Bäumchen aus Muthwillen abgeſchnitten. Für dieſe rohe That erhielten ſie vom Schwetzinger Schöffengericht je 6 Wochen Gefäng⸗ niß, einſchließlich der ſeit 31. v. M. erlittenen Unterſuchungshaft. *Agnoseirt. Die am 23. d. M. im Rheinhafen geländete Leiche wurde als diejenige des 28 Jahre alten Kolporteurs Adam Dürniger von Unterſchönmattenwag anerkannt. “Leiche geländet. Geſtern Nachmittag 4 Uhr wurde im Neckar oberhalb der Friedrichsbrücke eine weibliche Leiche geländet, die bis jetzt noch nicht agnoscirt iſt. Die Ertrunkene mag etwa 20—30 Jahre alt ſein. *Muthmaßliches Wetter am Dienſtag, 28. April Wie er⸗ wartet, iſt der nordiſche Luftwirbel auf 755 wm abgeflacht und bereits nach Nordſkandinavien zurückgedrägt worden. Ueber Frank⸗ reich und dem deutſchen Reich mit Ausnahme der Küſtengebiete, ſowie Deutſch⸗Oeſterreich liegt ein Hochdruck von über 765 mm, der ſich langſam nord⸗, oſt⸗ und ſüdwärts auf 760 mm abflacht. In der Weſtſchwe z und in der Umgebung des Bodenſees zeigen ſich Luft⸗ einſenkungen, die zwar wegen der noch kühlen Temperatur zu keinen ausgeſprochenen Gewittern, wohl aber zu vereinzelten Störungen führen können; doch iſt für Dienſtag und Mittwoch hievon abgeſehen e trockenes und auch vorwiegend heiteres Wetter zu erwarten. der meteorologiſchen Station taunheim. — 8 8 3. 8 5 8 8 S Si SSe 4— Datum Zeit 88 3 3 58 883 Bemerk⸗ S e mm& 28. April Morg. 7⸗0758,7 8,3 67 S 4 26.„ Mittg. 20759,0 16,6 45 SSWů 2 26.„ Abds. 920759,30 18,ö0 70„ 27.„ Morg. 75759,4 103 83 S 2 Höchſte Temperatur den 25. April 16,7 Tiefſte 75 vom 26/27. April 9,5 Aus dem Großherzogthum. Wallbach,(A. Säckingen), 24. April. Vor einigen Tagen ver⸗ unglückten in Schweizer⸗Wallbach Ludwig Wunderle und deſſen Ehefrau. Zwei leere Wagen, mit zwei Pferden beſpannt, waren zu⸗ ſammengehängt, vom Felde heimfahrend. Auf dem einen ſaßen die Genannten, ſowie der Fuhrmann und ein Kind. Unterwegs ſcheuten die Pferde und rannten dem Dorfe zu. Die Wagen wurden zer⸗ riſſen. Der Fuhrmann und das Kind kamen mit dem Schrecken da⸗ von, während Wunderle und ſeine Frau übel zugerichtet wurden. Der Mann liegt ſchwer verletzt darnieder. Die Frau erlitt einen doppelten Beinbruch. Offenburg, 26. April. Die Landesverſammlung der demo⸗ kratiſchen und freiſinnigen Partei fand heute Vormittag in der ſog. „Michelhalle“ ſtatt. Zu derſelben hatten ſich etwa 150 Theilnehmer Buntes Feuilleton. — Kaiſer Friedrichs Abſchied von Italien. Der Abgeord⸗ nete Ferrutcio Macola, deſſen Schilderungen vom afrikaniſchen Feld⸗ zuge die Runde durch die europäiſche Preſſe machten, erinnert gele⸗ gentlich des Beſuches Kaiſer Wilhelms in Venedig in ſeiner„Gazetta di Venezia“ in feiner, ſtimmungsvoller Weiſe an eine Begebenheit, die ſich am 11. März 1888 auf der kleinen Station von San Pier 'Arena abſpielte. Er ſchreibt:„Ich erinnere mich jenes Tages, als wäre es geſtern geweſen. Es regnete, ein feuchter Wind drang bis auf die Knochen; dunkler Himmel, Rauch, Schmutz. Der königliche Extrazug hatte unter dem Dache der Station von San Pier'Arena alt gemacht, um den kaiſerlichen Zug zu erwarten, welcher Kaiſer riedrich III. nach Berlin bringen ſollte, der von dem Zauber unſe⸗ res liguriſchen Geſtades vergebens Heilung für den gemarterten Kör⸗ per erfleht hatte. Der König hatte, gefolgt von Crispi, damals Miniſterpräſident, den Waggon verlaſſen, er trug den Trauerflor am Cylinderhut und einen ſchwarzen Ueberrock; er erſchien uns traurig, betroffen und nervös. Dieſe Begegnung mit ſeinem beſten Freunde, mit Fritz, wie wir alle in Italien ihn damals nannten, der krank über die Alpen heimkehren wollte, um nimmer wiederzukehren, mußte das liebevolle Herz König Humberts betrüben, der gewohnt geweſen, ſeit vielen Jahren im Glück und Unglück ſeiner Familie und des Landes den ſchönen, guten, mächtigen deutſchen Prinzen an ſeiner Seite zu ſehen. Der kaiſerliche Zug traf ein. In einem völlig verſchloſſenen Waggon erſchien hinter den großen Scheiben in ihrer ganzen Größe die ſchlanke Geſtalt des neuen Kaiſers, ſein großes, ſo ernſt blickendes Auge, ſein blonder Bart, ſein melancholiſches Lächeln. Kaiſer Friedrich erwartete mit offenen Armen unſeren König Die beiden Herrſcher hielten ſich lange innig umſchlungen. Und das Publikum, die bärtigen Deutſchen, die barhäuptig, traurig umher⸗ ſtanden, als fühlten ſie bereits, daß ſie ihren angebeteten Fritz nicht mehr wiederſehen ſollten, und wir Alle, die den großen Fürſten lieb⸗ ten, als gehörte er zu unſerem häuslichen Kreiſe, wir Alle fühlten eine Beklemmung in unſerer Kehle, als wären wir Augenzeugen einer Scene intimen eigenen Schmerzes. Fritz konnte nicht ſprechen: er ſchrieb die Antworten auf kleine loſe Blätter nieder und überreichte ſie dem Könige. Und als ſich der kaiſerliche Zug in Bewegung ſetzte, als die melancholiſche königliche Erſcheinung dahinſchwand, reichte der König, der mit thränenden Augen den Wagen des Kaiſers ver⸗ laſſen hatte, mit zitternder Hand jene Blätter Crispi hin, welche die Antworten Kaiſer Friedrichs enthielten. Auf einem dieſer Blätter eingefunden. Am Vorabend war in demſelben Lokale Feſtbanket, bei welchem eine Reihe Toaſte ausgebracht wurden. Herr Rechts⸗ auwalt Muſer hier hieß die Gäſte willkommen. Auf der heutigen Verſammlung ſollte Herr Marcus Pflüger⸗Lörrach über den Reichstag und ſeine Thätigkeit referiren, derſelbe war aber durch Familienverhältniſſe am Erſcheinen verhindert worden. Den Jahres⸗ bericht erſtattete Herr Weil⸗Karlsruhe, den Kaſſenbericht Herr Delisle⸗Karlsruhe. Herr Profeſſor Heimburger⸗Karlsruhe ſprach über die Parteipreſſe. Zu dieſem Punkte wurden ein Antrag Mannheim angenommen, welcher die Decentraliſation der Organi⸗ ſation befürwortete. Herr Venedey behandelte den Landtag und die Thätigkeit ſeiner Fraktion. Nach der Verſammlung fand ein gemeinſchaftliches Eſſen in den„Drei Königen“ ſtatt, an welchem ſich etwa 70 Perſonen betheiligten. Im Uebrigen verlief der Parteitag ſehr ſtille, da die Betheiligung von Auswärts nur ganz gering war. Offenburg, 26. April. Das Vermögen des früheren Spar⸗ kaſſenrechners Baur, der bekanntlich 420,000 M. unterſchlug, wurde ſ. Z. von der Stadt mit Arreſt belegt und verſchiedene Gläubiger zur Vermeidung des Konkurſes von der Stadt befriedigt. Zu dieſen Gläubigern kamen neuerdings auch die Frau des früheren Rechners, welche 20,000., der Sohn Emil, welsher im Geſchäfte thätig war und noch 1800 M. an Gehalt und ein weiterer Sohn, welcher Mobi⸗ liar im Werthe von 350 M. beanſprucht. In der geſtrigen Bürger⸗ ausſchußſitzung kamen dieſe Vergleichsforderungen, die früher ſchon einer Commiſſion zur Prüfung übergeben waren, wieder zur Sprache. Die Commiſſion ging von dem Standpunkt aus, dieſen Gläubigern, deren Verhalten ſie im Uebrigen ſehr wenig nobel fand, die Summen zu bewilligen, die ſie im Falle eines Konkurſes vorausſichtlich bekom⸗ men würden: ſeien ſie damit nicht zufrieden, ſo ſollte der Konkurs eröffnet werden. Der Vergleich kam aber dahin zu Stande, daß Frau Baur 5000., Emil Baur 1200 M. und Franz Baur das Mibtliar erhalten ſolle. Dazu gab denn auch der Bürgerausſchuß ſeine Zu⸗ ſtimmung, wenn auch wie begreiflich mit einigem Widerſtreben da das Haupt der Familie der Stadt ſo enormen Schaden zugefügt hat. Wfälziſchh-Helſiſche Machrichten. Hambach, 24. April. Ueber die Begnadigung oder Hinrichtung der Diedesfelder Frauen, welche am 1. Februar d. J. ihren Gatten bezw. Schwiegerſohn ermordeten und dafür zum Tode verurtheilt wurden, iſt noch nicht entſchieden. Es könnte übrigens vor 5 bis 6 Monaten von einer event. Hinrichtung nicht die Rede ſein, da Frau Geiger(die Frau des Ermordeten) ſich in geſegneten Umſtänden be⸗ findet. *Zweibrücken, 23. April, Für die am 1. Juni beginnenden Schwurgerichtsverhandlungen ſind ſo viele Fälle vorgemerkt, daß ſie etwa 3 Wochen Zeit in Anſpruch nehmen werden. *Kleine Mittheilungen. In Frankenthal ſtach der Dreherlehrling Joſef Ziehl von Eppſtein ſeinen Kollegen Tobias Dauth und verletzte ihn ſtark.— In Winzeln brannte das An⸗ weſen des Ackerers Klein vollſtändig nieder. Entſtehungsurſache un⸗ bekannt. Gelchäftliches. Mit großer Ungeduld erwartet jede Hausfrau den Frühling, welcher ihr nebſt andern Annehmlichkeiten auch diejenige bringt, ihre Suppen wieder mit friſchen Suppenkräutern kräftigen zu können. Die neuerdings unerwartet eingetretene kalte Witterung hat aber die gehegte Hoffnung wieder zerſtört und glauben wir unſeren liebens⸗ würdigen Leſerinnen einen Gefallen zu erweiſen, wenn wir ſie auf ein ausgezeichnetes Erſatzmittel aufmerkſam machen, auf„Maggi's Suppenwürze“.— Nur einige Tropfen von dieſer Würze genügen, um eine jede noch ſo ſchwache Suppe augenblicklich gut und kräftig zu machen.— Insbeſondere iſt bei der jetzigen Jahreszeit die Qua⸗ lität„aux fines herbes“ zu empfehlen, weil ſie durch ihren Geſchmack die zum Theil noch fehlenden Suppenkräuter in ausgezeichneter Weiſe erſetzt. Maggi's Suppenwürze kann in allen Kalonial⸗ und Deli⸗ kateßwaarenhandlungen bezogen werden. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Badiſches Hof⸗ und National⸗Theater in Mauuheim. Geneſius. Bei ſeiner Wiederholung hatte geſtern der„Geneſius“ wiederum einen großen ganzen Erfolg. Bei ſeinem Erſcheinen wurde der Kom⸗ poniſt, welcher ſein Werk ſelbſt dirigirte, mit lebhaftem Beifall empfangen; ein Kranz ſchmückte den Dirigentenpult. Nach jedem Aktſchluſſe wiederholte ſich der Applaus und immer wieder mußten Dirigent und Sänger vor der Rampe erſcheinen. Zahlreiche Kränze wurden ihnen verabreicht. Die Aufführung war eine vorzügliche. Das Haus war trotz des ſchönen Wetters und anderer hieſtger Ver⸗ anſtaltungen bis auf wenige Plätze ausverkauft. * Gaſtſpiel des Perſounals des Münchuer Volkstheaters. Samſtag gelangte im Sgalbau das Schauſpiel„Das Recht“ von Dr. Hermann Haas zur Aufführung. Bekanntlich hat dieſes Stück am Münchner Volkstheater in zahlreichen Aufführungen einen durch⸗ ſchlagenden Erfolg gefunden. Auch an verſchiedenen Provinz⸗Thea⸗ tern Süddeutſchlands, an denen das Enſemble des Münchner Volks⸗ Theaters bisher gaſtirt hat, fand das ſenſationelle Bühnenwerk bei⸗ fällige Aufnahme. Der Fall eines wegen angeblichen Mordes ſeiner Frau zum Tode unſchuldig Verurtheilten liegt der Handlung zu Grunde, die der Dichter mit wirkungsvoller dramatiſcher Technik ausgeſtattet hat. Auch die Digloge ſind zündend und reißen das Publikum zu ſtürmiſchem Beifall hin. Der Dichter geißelt insbe⸗ fondere mit Freimuth den ſtarren Formalismus und die Mängel in unſerm Rechtsleben und fand dauit bei den Zuhörern lebhafte Zu⸗ ſtimmung. Das Schauſpiel, und das iſt ein Vorzug desſelben, findet nach den furchtbaren Kämpfen des Verurtheilten einen befriedigen⸗ den Abſchluß, indem der wirkliche Mörder, ein Zuchthausſträfling, reuevoll ſeine Schuld bekennt und dadurch dem Unſchuldigen die heiß erſehnte goldene Freiheit wiedergibt. Nebenher ſpielt ſich ein Liebesroman ab zwiſchen dem Vertheidiger und der Tochter des ſtand geſchrieben:„Ich grüße vielleicht zum letzten Male Dein Italien, meine mir ſo überaus theure Erde!“ — Aus dem Leben eines Hamburger Souffleurs mit Namen Barlow erzählt ein dortiges Blatt: Barlow kam 1796 zu Schröder ans Hamburger Stadttheater und verblieb hier bis zu ſeinem letzten Augenblick als ein durchaus redlicher, treuer und unermüthlicher Ar⸗ beiter. Nur hatte er eine ſchwache Seite, die darin beſtand, daß er bisweilen ein Gläschen zu viel trank. Und wehe der Vorſtellung, wenn ihn ſeine Flaſchenbatterie„ſomnambül“ gemacht hatte, wie er zu ſagen pflegte! Wenn er in ſolcher Stimmung in den Souffleur⸗ kaſten kriechen mußte, erſchien er ganz beſonders komiſch. So be⸗ richtet ſein Direktor von einer ihm unvergeßlichen Aufführung der „Jungfrau von Orleans“, wo er als Talbot mit Sophie Schröder auf der Bühne ſtand. In der Szene, wo Talbot verſinken muß ſchlägt Barlow in ſeinem ſomnambulen Zuſtande plötzlich das Buch zu und lacht aus vollem Halſe. Kein Winken half, er lachte weiter, weil — es ihm gar zu drollig vorkam, daß Talbot nun auch gerade ſo wie er„ins Loch“ müſſe, und daß dieſe jämmerliche Kataſtrophe ein⸗ mal das Ende aller Erdenbrüder ſei... Seinen Souffleurdienſt verſah Barlow in den letzten Jahren ganz mechaniſch. Dabei war es ihm völlig gleichgiltig, ob eine Probe einen halben oder ganzen Tag dauerte, wie er denn überhaupt an ſeinen Kaſten gebannt zu ſein ſchien. Daher war ihm auch jeder Kollege, der geſtellt wurde, um dem alten Manne ſeine Aufgabe zu erleichtern, unangenehm, und als man ihn einſtmals wegen zu ſchwerer Zunge aus dem Kaſten abrief und einen Verteter geſtellt hatte, dauerte es nicht lange, und Barlow zog den Uſurpator an den Beinen aus dem Souffleurkaſten. Man denke ſich den Schrecken der Spielenden, als dieſe plötzlich die kopfloſe Stelle erblickten, der ſich erſt legte, als Barlow wieder auf⸗ tauchte. Kavier de Maiſtre über das Duell. Aus San Remo, 18. ds., ſchreibt der„Frankf. Ztg.“ ein Leſer: Zur Duellfrage findet ſich in dem gerade vor hundert Jahren(1796) erſchienenen geiſt⸗ reichen Büchlein von Xavier de Maiſtre„Die Reiſe um mein Zimmer“, welche Reiſe der damalige Lieutenant bekanntlich während eines wegen Duells erlittenen 42tägigen Stubenarreſtes machte, folgende hübſche Stelle:„Nichts, verſtändiger Leſer, iſt doch wohl natürlicher und richtiger, als daß du dich mit dem ſchlägſt, der dir aus Verſehen auf den Fuß tritt, oder der ſich auch wohl einen ſcharfeu Ausdruck in einem ärgerlichen Augenblick, den deine Unvor⸗ ſichtigkeit hervorgerufen hat, entſchlüpfen läßt, oder der endlich auch wohl das Unglück hat, deiner Geliebten zu gefallen. Man geht auf Staatsanwalts, der zu einem glücklichen Ende führt, wie das Stück ſelbſt. Die Darſtellung des mit wirkungsvollen Effekten reich ausge⸗ ſtatteten Schauſpiels fand, wie bereits erwähnt, beim Publikum leb⸗ hafteſten Beifall. Von den Darſtellern ſeien in erſter Linie die wane e(Oberſtaatsanwalt), Kigler(Rechtsanwalt Hell⸗ muth), Weil(Ziegler, der unſchuldig Verurtheilte), der ſeine Rolls mit ergreifender Wahrbeit ſpielte, und Moſer(Smith) rühmend genannt. Vortrefflich waren die Herren Hofer und Kigler beſonders in der Disputationsſeene des zweiten Aktes. In den kleineren Rollen bot beſonders Herr Schönthal(Lutz), der das Prototyp eines bär⸗ beißigen Zuchthausaufſehers darſtellte, eine gute Leiſtung, die aller⸗ dings durch das Beſtreben, die Lacher auf ſeine Seite zu bringen, beeinträchtigt wurde. Auch dis Damen— last not least,— Frl. Jen⸗ bach(Adelheid), eine ſympathiſche Erſcheinung, die ihre Partie mit Wärme ſpielte, ſowie Frl. Gabrieli, die als Lisbeth Müller, der Geliebten des Ziegler, beſonders in der erſchütternden Scene mit dem Staatsanwalt ſich durch ihr natürliches Spiel als begabte Schauſpielerin zeigte, trugen zum Gelingen der Vorſtellung bei, die dem Dichter und den Darſtellern reichen Beifall eintrug. Am Sonntag fand vor vollem Hauſe eine zweite Aufführung ſtatt, die von dem Publikum mit frenetiſchem Beifall aufgenommen wurde. Heute Abend wird das zugkräftige Schauſpiel zum dritten Male aufgeführt. Theater⸗Notiz. Am Sonntag, den 3. Mai, findet im Großh. Haftheater vorausſichtlich eine Aufführung der Oper„Die luſtigen Weiber von Windſor“ ſtatt.— Das Gaſtſpiel der Königl. preußi⸗ ſchen Hofſchauſpielerin Roſa Poppe kann in Folge von Reper⸗ toirſchwierigkeiten am Königl. Schauſpielhauſe in Verkin zu der projektirten Zeit Anfang Maz porerſt nicht ſtattfinden. Spielplan des Großh. Hoftheaters Karlsruhe für die Zeit vom 26. April bis mit 3. Mai. a) Im Hoftheater Karls⸗ ruhe: Dienſtag, 28.:„Fräulein von Seigliere“. Donnerſtag, 30. „Maurer und Schloſſer“. Freitag, 1. Mai:„Das Urbild des Tar⸗ tüffe“. Samſtag,.:„Relegirte Studenten“. Sonntag,.:„Lohen⸗ grin“.— b) Im Theater in Baden: Mittwoch, 29. April: „König Lear“ Repertoir⸗Entwurf der Frankfurter Theater: Opern⸗ haus: Dienſtag, 28. April:„Der Müller von Sanſouei“. Hierauf; „Bajazzo“. Mittwoch, 29. April Gaſtſpiel des Herrn Perron vom Hoftheater in Dresden:„Tannhäuſer“. Donnerſtag, 30. April: „Mignon“. Freitag, 1. Mai zweites Gaſtſpiel des Herrn Perron: „Der fliegende Holländer“. Samſtag, 2. Mai:„Der Müller von Sonſouci“; vorher:„Hänſel und Gretel“. Sonntag, 3. Mai:„Lohen⸗ grin“. Schauſpielhaus: Dienſtag, 28. April:„Madame Sans⸗ Gene“. Mittwoch, 29. April:„Gräfin Fritze“. Donnerſtag, 30. April⸗ „Fauſt“. Freitag, 1. Mati:„Ehre“. Samſtag, 2. Mai: Richard 1II.“ Sonntag, 3. Mai 3½ Uhr:„Fauſt“. Montag, 4. Mai:„Thiele⸗ manns“. Bühnenfeſtſpiele in Bahreuth. Die Rollenbeſetzung der dies⸗ jährigen Wagner⸗Aufführungen in Bayreuth iſt folgendermaßen be⸗ ſtimmt: Brünhilde: Frau Lehmann, Berlin; Frau Gulbranſon, Chriſtiania. Sieglinde: Frau Sucher, Berlin. Fricka: Frau Bremer, London; Erda und Waltraute: Frau Schuhmann, Hamburg. Gu⸗ trune: Frau Reuß, Karlsruhe. Freya: Frl. Weed, Berlin. Rhein⸗ töchter: Frl. v. Artner, Hamburg; Frl. Fremſtad, Köln. Siegfried: Herr Burgſtaller, Bayreuth; Herr Grüning, Hamburg; Herr Seidel, Prag. Mime: Herr Bremer, Bayreuth. Wothan: Herr Perron, Desden. Loge: Herr Vogl, München. Alberich: Herr Friedrichs, Bayreuth. Hagen: Herr Grengg, Wien. Siegmund: Herr Ger⸗ häuſer, Karlsruhe. Fafner: Herr Elmblad, Breslau. Faſolt: Herr Wachter, Dresden. Gunther: Herr Groß, Straßburg. Donner, Ferr Bachmann, Nürnberg. Hunding: Herr Elmblad, Breslau; Herr Wachter, Dresden. Froh: Herr Burgſtaller, Bayreuth. Die erſte Aufführung der einaktigen Oper„Der Müller von Sansſouci““ von Otto Urbach im Frankfurter Stadttheater hatte einen guten Erfolg, der ſich allerdings weit mehr auf die Muſik als auf das ſchwach gearbeitete Libretto bezog. Die Perſon Friedrichs des Großen, um derentwillen die nachgeſuchte Erlaubniß zur Aufführung von der Cenſur anfangs nicht ertheilt worden, war bekanntlich nachträglich durch den alten i erſetzt worden, ein Nothbehelf, gegen den der Fürſt von Anhalt nichts einzuwenden ge⸗ habt hat. Man nimmt an, daß ſich die Entſcheidung der Cenſur vornehmlich darauf gegründet hat, daß die vielerzählte Anekdote vom Müller von Sansſonei neueren Forſchungen zufolge durchaus unge⸗ ſchichtlich iſt. „Florian Geyer“, Gerhard Hauptmanns neueſtes Drama, das morgen Dienſtag Abend 8 Uhr im Caſinoſaale von Herrn Hofſchau⸗ ſpieler Dr. Kaiſer reeitirt werden wird, ſucht in einer Reihe hoch⸗ dramatiſcher Seenen die verſchiedenen Entwicklungsſtufen jener revo⸗ lutionären Bewegung zu ſchildern, die unter dem Namen des„deut⸗ ſchen Bauernkrieges“ eines der düſterſten Blätter unſerer vaterlän⸗ diſchen Geſchichte füllt. Dieſer intereſſante Stoff iſt in ähnlich rea⸗ liſtiſcher Weiſe künſtleriſch verarbeitet, wie das ſoziale Elend der ſchleſiſchen Weberbevölkerung in dem andern Hauptmann'ſchen Drama „Die Weber.“ Man kann ſich denken, daß unter dieſen Umſtänden wohl kein einziges deutſches Hoftheater in der Lage iſt, eine Auffüh⸗ rung dieſes Bühnenwerks zu verſuchen. Was den erwähnten Reei⸗ tationsabend betrifft, ſo werden Eintrittskarten für nummerirte Sitz⸗ plätze zum Preiſe von 1 M. 50 Pfg. in der Sohler'ſchen Kunſthand⸗ lung verabfolgt. Von Karl Morre, dem Autor des„Nullerl“, kam letzten Samſtag ein neuer Einakter„Fürs Buckelkraxen“ im Wiener Rai⸗ mund⸗Theater zur Erſtaufführung. Ein dortiges Blatt läßt ſich nicht günſtig über das Stück aus. Das erboſte nun den Autor und er erklärte in den Couloirs des Abgeordnetenhaufes(Morre iſt be⸗ kanntlich Mitglied des öſterreichiſchen Parlaments), daß er, nach⸗ dem ſein Stück dem Publikum ſehr gefallen habe, dem Blatte nicht nur eine Berichtigung auf Grund des§ 19 des Preßgeſetzes zuſen⸗ den, ſondern dasſelbe auch wegen„Gewerbeſtörung“ gerichtlich be⸗ k dſſ y eine Wieſe, und dort, wie es die Nicole und der Bürger⸗Edelmann machten, verſucht man ein Quart zu ſtoßen, wenn der Andere eine Terz parirt. Damit aber die Rache vollſtändig und ſicher ſei, bietet man ihm die offene Bruſt dar und läuft ſo Gefahr, ſich aus purer Rache von ſeinem Feinde tödten zu laſſen. Man ſieht, nichts iſt folgerichtiger, und doch finden ſich Leute, welche jene lobenswerthe Sitte mißbilligen. Aber ebenſo folgerichtig wie alles Uebrige, iſt es nun auch, daß dieſelben Perſonen, welche ſie mißbilligen, und die ſie als ein ſchweres Verbrechen betrachtet wiſſen wollen, den Un⸗ glücklichen, der ſich etwa weigern ſollte, es zu begehen, noch ſchlimmer behandeln würden. Mehr als Einer hat ſchon dadurch, daß er ſich nach ihrer Anſicht richtete, ſeinen guten Ruf und ſeine Stelle einge⸗ büßt, ſo daß man bei einer Ehrenſache, wie man das nennt, gar nicht übel verführe, wenn man looſte, um zu erfahren, ob man ſie den Geſetzen oder der Sitte gemäß ausmachen ſollte, und da die Geſeze und der Brauch ſich widerſprechen, ſo könnten auch die Richter um den Urtheilsſpruch die Würfel werfen.“— Wir ſind, wie man ſieht, heute in dieſer Sache genau ſo weit, wie vor hundert Jahren. — Karl II., König von England, und ſein Hof waren ihres lüderlichen Lebenswandels wegen in ganz Europa berüchtigt. In England ſelbſt hieß man den König ſpöttiſcher Weiſe„the merrz monarch“— den fröhlichen Herrſcher. Man machte bei Hofe ſelbſt kein Hehl daraus und jagte offen und frei in Wort und That ſeinen Vergnügungen 2 5 Man renommirte mit ſeinen Luſtbarkeiten vor einander und der König war ſtets Allen voran. Eines Tages trat einer der hochgeſtellten Lüdriane ins Zimmer des Königs. Es war Shaftesbury, einer der Günſtlinge des Königs. Karl II. rief ihm ſcherzend entgegen:„Siehe, da kommt der lüderlichſte der Unter⸗ thanen!“ Shaftesbury verneigte ſich und erwiderte höflich:„Sire, nur unter den Unterthanen!“ Der König lachte wohlgefällig v⸗ rief:„Er hat Recht— ich bin ihm über!“ — Wie es gemacht wird. Journaliſt(eine Künſtlerin inter⸗ viewend): Sie ſind einundzwanzig Jahre alt, mein Fräulein?— Künſilerin: Ganz richtig— aber woher wiſſen Sie das?— Jour⸗ naliſt: Das ſteht ja ſchon in meinem letzen Bericht, den ich bereits vor fünf Jahren über Sie brachte. Ein Dickſchädel.„Wo rennſt denn hin, Michel?“—„Zum Thierarzt— der Schimmel hat ausg'haut und hat den Großknecht an den Kopf troffen!“—„Und da gehſt Du zum Thierarzt?“— „Freilich denn der Schimmel iſt lahm!“ .. 75 4. Seite. Geueral⸗Anzeigen„Laannnem I. ap langen werde. Ueberdies kündigt Morre an, el werde im Parla- auf Errichtung einer ſtaatlichen Mobfliar⸗Brand⸗*New⸗Nork, 26. April. Die geſtern hier eröffnete Su b⸗ ment eine Novelle zum Preßgeſetze einbringen, der zufolge Kritiken über Premieren nicht ſchon am nächſten Tage, ſondern erſt 24 Stun⸗ den nach ſtattgehabter Erſtaufführung zum Abdrucke gebracht wer⸗ den dürfen. Ein ſonderbarer Kauz dieſer Morre. Der internationale Journaliſtenkongreß findet in Buda⸗ peſt am 15., 16. und 17. Juni ſtatt. Am 17. Juni veranſtaltet Miniſterpräſident Baron Banffy zu Ehren der auswärtigen Journa⸗ liſten eine Soirce. Das vieraktige Drama„Jugendſpiel“ von Franz Johnſon, das ſeit zwei Monaten im Kopenhagener Dagmar⸗Theater vor aus⸗ verkauftem Hauſe geſpielt wird, iſt ſoeben in autoriſirter Ueberſetz⸗ ung(von dem bekannten Ueberſetzer aus den nordiſchen Sprachen E. Brauſewetter) mehreren erſten Bühnen eingereicht worden. Den Bühnenvertrieb hat die Firma Entſch übernommen. —— Aeueſe Aachrichten und Ttlegramme. Offenbzeg, 25. April. Freiſinnig⸗demokratiſcher Parteilag. Die Sitzung des vereinigten engeren und weiteren Ausſchuſſes war von Vertretern aus Konſtanz, Lörrach, Heidelberg, Offenburg, Lahr, Karlsruhe, Mannheim, Schwetzingen und Pforzheim gut beſucht. Die Verhandlungen leitete Ful da⸗Mannheim. Eine lebhafte Debatte entſtand über den Antrag Mannheim, betreffend die Dezentraliſation der Agitation, der morgen zur Berathung ſteht; ebenſo fand eine ausgiebige Debatte über die Preſſe ſtatt. Den ge⸗ ſchäftlichen Mittheilungen folgte ein Bankett. »Stroßburg, 25. April. Der Gemeinderath beſchloß heute einſtimmig die Aufhebung des Schulgeldes an den Ele⸗ mentarſchulen, ſowie mit großer Mehrheit, die Unentgelt⸗ lichkeit des Unterrichts an den Kleinkinderſchulen. Mühlhanſen, 26. April. Der Reichstagsabgeordnete Bueb wurde geſtern Abend verhaftet unter dem Verdacht, Wahlflug⸗ blätter, von denen er wußte, daß ſie beſchlagnahmt ſind, beſeitigt zu haben. Heute Mittag wurden die Flugſchriften aufgefunden an einem fremden Ort; man glaubt Bueb werde daraufhin aus der Haft entlaſſen werden. ECiſenach, 25. April. Der für geſtern Abend beabſichtigt geweſene Jagdausflug des Kaiſers unterblieb wegen des un⸗ günſtigen Wetters. Der Kaiſer verblieb auf der Wartburg. Heute Vormittag erledigte der Kaiſer Regierungsgeſchäfte und nahm das Frühſtück mit der großherzoglichen Familie ein. Um 3 Uhr Nachmittags erfolgte die Abreiſe nach Schlitz. Der Großherzog begleitete den Kaiſer nach dem Bahnhofe, die zahl⸗ reich anweſende Menge brachte dem Kaiſer enthuſiaſtiſche Hul⸗ digungen dar, für welche derſelbe huldvollſt dankte. *Schlitz, 25. April. Der Kaiſer traf heute Abend 6 Uhr bei herrlichem Wetter hier ein und wurde von einer zahlreichen Volksmenge mit brauſenden Hochrufen begrüßt. Die Stadt iſt feſtlich geſchmückt. Hamburg, 25. April. Dem„Hamb. ee zufolge iſt die bedingte Verurtheilung dur Verfügung des Se⸗ nagtes in dem Hamburgiſchen Staate eingeführt worden. Berlin, 25. April. Das Ceutrum hat ſich in ſeiner geſtrigen Fraktionsſitzung für das Verbot des Getreide⸗ terminhandels entſchieden. Es wird ſomit in der Haupt ſache von der Entſchiedenheit der Regierung abhängen, ob der Reichstag bei der zweiten Leſung des Vörſengeſetzes das Ver⸗ bot beſchließt. „Verlin, 25. April. Die Reichstagskommiſſion für bas bürgerliche Geſetzbuch lehnte den Ankrag der Konſervativen in Betreff der Gheſchließung mit 12 gegen 9 Stimmin ab. Dafür ſtimmte das Centrum, die Polen und zwei Konſervative, dagegen die Nationalliberglen, die Freiſinnigen, die Antiſemiten, die Soßzialdemokraten, die Reichspartei und der Konſervative Buchka. Der Centrumsantrag wurde mit 14 gegen 7 Stimmen abgelehnt; da⸗ für ſtimmte das Centrum und die Polen. Beide Anträge forderken die Aufhebung der obligatoriſchen Civilehe. Berlin, 25. April. Das frühere langjährige Mitglied des Aelteſten⸗Kollegiums der Berliner Kaufmannſchaft, Geheimer Kom⸗ merzienrath Guſtav Dietrich, iſt heute in Zehlendorf geſtorben. Berlin, 25. April. Dem Reichstag iſt ein von zahlreichen Conſervativen und Reichsparteilern unterſtützter Antrag Kardorff⸗ Manteuffel zugegangen, den Bundesrath zu erſuchen, die Bundes⸗ rathsbeſtimmungen betreffend den Betrieb von Bäckereien nicht in Wirkſamkeit treten zu laſſen. VVWien, 25. April. Die Polizei verbot die Heran⸗ Aehung der Schuljugend zur diesjährigen Maifeier wigen des darin gelegenen demonſtrativen Charakters, ſowie aus Ruͤck⸗ ſichten für die öffentliche Ordnung. Zuw derhandelnden werden Strafen angedroht. „Paris, 25. April. Bei ſeinem Beſuche im Elyſee trug ürſt Ferdinand von Bnlgarien den Großcordon der Ehren⸗ gion, die ihm vom Präſidenten zuvor überſandt worden war. Der Präſident empfing, umgeben vom Miniſterpräſidenten Bourgeois und den Offtzieren ſeines Militärſtaates, den Fürſten, welcher von den bulgariſchen Miniſtern und ſeinem Gefolge begleitet war. Nach dem Austauſch der erſten Begrüßungen blieben der Präſident der Republik und Fürſt Ferdinand ſowie Miniſterpräſident Bourgeois und die bulgariſchen Miniſter Stoilow und Petrow allein in ͤʒaſtün⸗ diger Unterredung. * Paris, 25. April. Sarrien, dem Faure die Ka⸗ binetsbildung anbot, behielt ſich die Antwort über die Annahme vor, bis er mit ſeinen politiſchen Freunden berathen habe. In der Unterredung zwiſchen Faure und Sarrien wurde auch das geſtrige Proteſtmeeting berührt. Sarrien konferirte hierauf mit Bourgeois. Rom, 25. April. Der geſtrige Min iſterrath beſchloß, die Kriegsoperationen auf die Entſetzung Adigrats zu beſchränken; ſolglich iſt der Krieg im Herbſt ausgeſchloſſen. Rudini wird erklären, daß das Miniſterium bei ſeinem alten Programm bleibe, das einen Vorſtoß nach Tigre ausſchließt.— Das neue Grünbuch Über Afrika erſcheint am Dienſtag.— Der abeſſyniſche Thron⸗ prätendent Prinz Gugſa wird in Turin in ein internationales Colleg gebracht. London, 25. April. Die Meldung des Oberkommiſſars für Südafrika, daß Präſident Krüger gegenwärtig ablehne, n 9 London zu kommen, weil ſeine Anwefſenheit im Volksraad erforderlich ſei, hat hier einige Erregung hervorgerufen. Die„Weſtminſter Gazette“ ſagt, die Ablehnung Krügers bedeute einen Todesſtrich für Chamberlains Politik, ſie ermahnt aber letzteren, ſeine Bemüh⸗ ungen nicht aufzugeben, um zu einer Verſtändigung mit Transvaal d er ſolle ſich davon auch nicht durch den Aufſtand der atabele ablenken laſſen. Es ſei ein ſchwerer Fehler geweſen, Krüger einzuladen, ohne daß man vorher deſſen Zuſicherung, daß er zu kommen bereit ſei, gehabt habe. Die anderen Blätter haben ſich noch nicht über die Ablehnung Krügers geäußert. Odeſſa, 25. April. Die chineſiſche Miſſion für die Krönungs⸗Feierlichkeiten in Moskau, beſtehend aus Li Hung Tchang, elf hohen Würdenträgern, 35 Mandarinen mit zahlreichem Gefolge, trifft am Montag hier ein. An dem Empfang am Hafen werden Vertreter der Militär⸗ und Civil⸗ behörden, ſowie der Stadtvertretung theilnehmen. Li Hung Techang wird Brod und Salz überreicht werden. Die M ſſion wird vor der Abreiſe nach Moskau einige Tage hier verweilen. ** (Privat⸗Telegramme des„General ⸗ Anzeigers“.) Müuchen, 26. April. Der Ausſchuß der Kammer der eichsrälhe agt die Reſoluſion der Kammer der Aboeordneten verſicherungs⸗Anſtalt mit 5 gegen 5 Stimmen abgelehnt. Prinz Ludwig ſprach ſich ſehr entſchi den für die Errichtung aus. Die Exrichtung einer genoſſenſchaſtlichen Hypothekenbank wurde im Ausſchuß der Kammer der Reichsräthe mit 6 gegen 3 Stimmen angenommen. Kaſſel, 26. April. Die kgl. Eiſenbahndirektion Kaſſel gibt bekannt: Am geſtrigen Tage, Samſtag den 25. April, Nachmittags 5 Uhr, ſind in Guntershauſen bei der Ein⸗ fahrt von dem nach Frankfurt fahrenden Perſonenzuge Nr. 104 die beiden letzten Wagen entgleiſt. Der letzte Wagen, beſetzt mit heimkehrenden Handwerkern, ſchlug um. Dabei ſind von den Reiſenden einer getödtet, einer ſchwer und acht leicht verletzt worden. Aerztliche Hilfe war ſofort zur Stelle. Die Verletzten ſind, nachdem ſie ver⸗ bunden waren, in ihre Heimath geſchafft worden. Der Betrieb war nicht geſtört, die Aufräumungsarbeiten um 8 Uhr beendet. Die Urſache war muthmaßlich Umſtellen einer Weiche unter dem fahrenden Zuge. “Hildesheim, 26. April. Beim Kahnfahren auf der Jauerſte ertrank geſtern ein junger Juſtizbeamter. Heute Vor⸗ mittag ſchlug ein Kahn mit acht Tucharbeitern um, von denen vier ertrunken ſind. Schlitz, 26. April. Der Kaiſer begab ſich mit Ge⸗ folge im offenen Wagen zur Kirche und wohnte dem Gottes⸗ dienſte bei. Paris, 26. April. Fürſt Ferdinand von Bul⸗ garien ſtattete heute Vormittag dem Senatspräſidenten Loubet und dem früheren Miniſterpräſidenten Bourgeois Beſuche ab. Nachmittags wird Für“ Ferdinand den Rennen auf den Long⸗ champs beiwohnen. Paris, 26. April. Marſchall MPamagata und die mit ihm reiſenden Mitglieder der japaniſchen Geſandtſchaft ſind auf der Reiſe zu den Krönungsfeierlichkeiten in Moskau heute Mitlag hier eingetroffen. Paris, 26. April. Sarrien begab ſich heute Nach⸗ mittag 5 Uyr ins Elyſée und theilte dem Präſidenten Faure unter Bedauern mit, daß er es nicht übernehmen könne, ein Verſöhnungsminiſtertum zu bilden. Paris, 26. April. Fürſt Ferdinand von Bul⸗ garien beſuchte den bisherigen Miniſterpräſidenten Bourgeois, welcher zu Ehren des Fürſten morgen ein Diner veranſtalten wird. Präſident Faure und Fürſt Ferdinand von Bulgarien wohnten geſtern Abend einem Ball der Schüler von St. Cyre bei, woſelbſt Beide lebhaft begrüßt wurden. Am Mittwoch wird im Elſée ein Diner zu Ehren des Fürſten ſtattfinden. Paris, 25. April. Faure wird wahrſcheinlich morgen darauf benehen, daß Sarrien die Kabinetsbildung übernehme. Andererſeits verlautet, er werde Meline dazu berufen, zu verſuchen, ein Concentrationskabinet eventuell ein rein ge⸗ mäßigtes zu bilden. *Madrid, 26. April. Die Botſchafter Englands und Frankreichs hatten eine Unterredung mit dem Miniſter⸗ präſidenten Canovas del Caſtillo. Wie verlautet, handelt es ſich dabei um die kubaniſche Frage. Madrid, 26. April. Bei den Senatswahlen wurden bisher gewählt: 102 Miniſterielle, 16 Liberale, 3 Carliſten, 2 konſervative Diſſidenten und 2 Unabhängige. 55 Reſultate ſtehen noch aus. Athen, 26. April. Die Kaiſerin Friedrich iſt hier eingetroffen und am Baßnhoſe von der Kön glichen Familie empfangen worden. London, 26. April. Wie die„Times“ aus Prätoria erfährt, nimmt man an, daß die Antwort des Präſidenten Krüger an den Staatsſekretär Chamberlain Folgendes beſagt: Die Regierung der ſüdafrikaniſchen Republik weigert ſich, über Reformen zu verhandeln, da England ſich in die inneren An⸗ gelegenheiten der Republik nicht einmiſchen könne. Wenn eine Repiſion der Londoner Konvention von 1884 und eine Er⸗ ſetzung des Freundſchafts⸗ und Handelsvertrages nicht erörtert werden könne, ohne daß die zur Sprache gebrachten Beſchwer⸗ den ebenfalls zur Berathung kommen, ziehe es die Regierung vor, ihre Forderungen auf eine Entſchäd gung für den Jame⸗ ſon'ſchen Zug zu beſchränken. Auße dem wird der Hoffnung auf Wiederherſtellung der freundſchaftlichen Beziehungen Aus⸗ druck gegeben. * Petersburg, 26. April. Der Kaiſer und die Kaiſerin und ſämmtliche in Petersburg anweſenden Gioß⸗ fürſten und Großfürſtinnen, ſowie die Militärbevollmächtigten der auswärtigen Staaten, nahmen on einer Parade zu Ehren des Feſtes des Schutzpatrons des Garde⸗Grenadier⸗Regiments und des Ural⸗Garde⸗Koſackenregiments theil. Nach der Parade fand ein Dejeuner im Winterpalais ſtatt, bei welchem der Kaiſer auf beide Regimenter toaſtirte. * Buluwayo, 25. April. Reutermeldung. 300 Mann, darunler 100 Weiße, verließen heute früh die Stadt und wurden alsbald von den Matabele angegriffen, die Buluwayo auf 3 Seiten in einer Eutfernung von vier engliſchen Meilen von der Stadt umzingelten. Die Matabele zäblten 3000 Mann. In blutigem Kampfe deeimirte ein Maximgeſchütz die Matabele, welche ſchließlich bis zum Umyugifluß zurückgetrieben wurden, worin viele umkamen. Die Engländer verloren 2 Weiße, 7 wurden verwundet. Die Verluſte der Matabele ſind enorm. Maſſanah, 26. April. Meldung der„Agenzia Stefani“: Die Verluſte der Derwiſche bei den im Anfange des Monates unternommenen Verſuchen, Kaſſala zu erobern, waren ſehr bedeutend. Man weiß in ihrem Lager noch nichts von dem engliſch⸗egyptiſchen Unternehmen gegen Dongola. Der Befehlshaber der Derwiſche, Achmed Fadil, erhielt einen Brief vom Khalifen, deſſen Inhalt jedoch noch nicht bekannt iſt. Die italieniſchen Lu dſchafler vom Stamme der Schukuxiſch⸗Araber ſtreifen bis an den Abara. Nach einem in Tigre umlaufenden Gerüchte ſind die Ras Darghie und Uoldairgis, welche bis jetzt noch nicht an den Kämpfen theilgenommen hatten, unter⸗ wegs, um den Tigrinern zu Hilfe zu kommen.— General Baldiſſera beſuchte die Feldlager der Divſſton del Mayno in Adicaya und fand die Truppen in guter Geſundheit und ausgezeichneter Haltung. * Peking, 26. April. Reutermeldung. Am Freitag iſt ein kaiſerliches Edikt veröffentlicht worden, durch welches die Ge⸗ nehmigung zum Bau einer Eiſenbahn von Peking nach Hankau eribeilt wird und die Vicekönige Weng Wen⸗Schao ſkription auf 2 Millionen Dollars kubaniſcher Bond, „New⸗York, 26. April. In Cripplecreet(Colorazß nach einer anderen Perſon. Die Lampe explodirte und es entſtand eine Feuersbrunſt, die ſchließlich 150 Häuſer des Ortes in Aſche legte. Der Schaden beträgt eine Million „Dollars. Mannheimer Handelsblatt. Maunheimer Marktbericht vom 27. April. M. 1,50, Heu per 0 0 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00 Pf., Blumenkohl per Stück 30 Pf., Spinat per Portion 20 Pf., Wirſing per Stück 10 Pf., Rothkohl per Stück 20 Pf., Weißkohl per Stück 12 Pf. Weißkraut per 100 Stück 00., Kohlrabi 3 Knollen 25 Pf., Kopfſalat per Stück 12 Pf., Endivienſalat per Stück 00 Pf., Feldſalat per Portion 20 Pf., Sellerie per Stück 6 Pf., Zwiebeln per Pfund 8 Pf., rothe Nüben per Portion 20 Pf., weiße Rüben per Port. 10 Pf., gelbe Rüben per Portion 12 Pf., Carrotten per Buſchel 15 Pf., Pflück⸗Erbſen per Pfund 00 Pf., Meerrettig per Stange 12 Pf., Gurken per Stück 80 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 0,00., Aepfel per Pfd. 12 Pf., Birnen per Pfund 14 Pf., Pflaumen der rund 00 Pf., Zwetſchgen per Pfund 00 Pf., Kirſchen per Pfd 00 coſ., Trauben per Pfd. 00 Pf., Pfirſiche per Pfund 00 Pf., Aprikoſen per Pfd. 00 Pf., Nüſſe per 25 Stück 10 Pf., Haſſelnüſſe per Pfd. 35 Pf., 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 40 Pf., Hecht per Pfd. 1,20 M,, Barſch per Pfd. 80 Pf., Weißfiſche per Pfd. 85 Pf., Laberdan per Pfd. 50 Pf., Stockfiſche per Pfd. 25 Pf., Haſe per Stück 0,00., Reh per Pfd. 1,00., Hahn(jung) per Stück 1,50., Huhn (ung) per Stück 1,50., Feldhuhn per Stück 0,00., Ente per Stück 2,50., Tauben per Paar 1,20., Gans(lebend) per Stück 0,0., geſchlachtet per Pfd. 00 Pf. Spargel 50—70. Schifffahrts⸗Nachrichter Mannheimer Hafen⸗Verkehr vom 21. April⸗ iff Schiffer ev. Kap. Sch Kommt vor Ladung Ett. Hafenmeiſterei IV. Loh G. Kannengieſer 82] Ruhrort Kohlen 6942 Knüfermanſt Loreley 65 5 Reitz Mainz 15 0 70 40 Kruyer Michael 5 ̃ 75 77 Buchloh Wilhelm 70 5 17 90 Goos Friedrich 75 7 44 Maier R. Karcher 2 Duishurg 5 16056 Pfleger Louiſe Heilbronr gretter 2000 Schmitt Eliſe Eberbach Steine 10 Handermann Katharina Altrip Backſteine 885 G51 Rech u. Berlinger 75 5 55 Grieshaber Henriette 75 20 Limbeck 3. 99 900 Sch heimer Leopo aiſerwörrg 9 lo BHho 555—. cun angekommen, 900 ebm abgegangen. Vom 22. April: Haäfez iſtee Stüber Hollandia Rotterdan Stückgüter 12055 Rödi Teutonia 65 75 Gutjahr Vereinigung 17 Antwerpe: Saa. 51 Veith Einigkeit Heilbronn Stückgüter 5 de Beyl Agnes Antwerper 5 492 Schönau Rynbeurtpgart 12 Amſterdar⸗ 75 1000 Fachinger L. Rabeneck Rubrart Kohlen 17899 Tepper Koblenz 70 16100 Ruhrort 77 5 15600 i · 7 75 Aleſſen S. 9. B6. + Rotterdam Petroleum 80188 Hafenmeiſtergi III. 105 Rotterdam afer Wacber 5 Heilbronn teinſalz 1 e 15 3440 Kump ophle* 1 Hafenmetſterei IV. 81 Brehm Gertrud Ruhrort Kohlen 0 Heckhoff 6 17 20800 efels Johanng„ 1 Anna Gertrud Dulsburg 55 1806 Fuchs K. v. Erlangen 7 55 7770 Hermann Sp..⸗Ziegelei Waldſee Steine 200 5 A. v. Otkerſtabz Al 20 77 750 Hört Johanna 1 NMüdder Hoffnung.⸗Gemund 7 4200 Bock Ludwig,.⸗Steinach„ 1500 Schmitt Einigteit.⸗Gemünd 1 5970 Senftleber Friedrike Duisburg Kohlen Vom 23. April 55 Hafenmeiſterei II. i iſabet Weiſenau Cement 10400 Kaſt Saee Straßburg Leere Fäſſer 1395 Zimmermann Adelmann Jagſtfeld Steinſalz 1295 Wagner Karl Auguſt Rolterdam Stückgüter 10 Demimer Morgenröthe 1Hochfeld Briketts Stüber Erna Antwerpen Stückgüter 920 Meißen Graf Moltke Ruhrort Kohlen 11055 Kolkmann Aun 15 6 19140 Graffmann Nannhein; 1 8204 tt N Biebrich Cement Bbging Aiten 6 Ruhrort Stückgliter 70⁰⁰ Waſſerſtandsnachrichten vom Mouat April. egelſtationen Datum: 8 Rhein: 22.] 23. 24.] 25. 26. 27. Bemerkungen. Konſtan 3,58 3,52 38,58 Siee.78 2,79 2,68 Abps, ain. Keh!trt„J3,18 3,03 3,002,982,90 N. 6 U. Lauterburg 44,70 4,62 4,58 4,48 4,50 Abds. 6 U. Maxauu 4,75 4,66 4,58 4,28 4,45 2 170 1 Germersheim 4,79 4,75 4,64 4,59.-P. 7 1* Mannheim J5,14 5,11 4,98 4,84 4,75 4,60 Mgs. 1 Mainz J606 3,08 3,00 2,92 2,82.-P. 5 Bingen J2,77 2,75 2,70 2,80 10 U. Kaulbb. J3,23 3,25 8,15 3,05 2 U. Koblenz„J3,30 3,80 3,27 3,18 12 1 Kölun. J3,62 3,65 3,60 3,50 3,40 5 1 Ruhrort 3,25 vom Neckar: Mannheim 5,28 5,21 5,06 4,90 4,80 4,72 V. 7 U. Heilbrounn 2,181,98 1,80 1,751,68 V. 7 U. e Jl 0 —.75 uſſ. Imperia.—— 20 Fre Stücke 185 16.28 25 Dollars in Gold„.20—.17 Engl. Souvereigns„ 20.48 40 Sammlung für die Familie Myrſch in Engelberg(Schweiz). Transport 5 M. Von M. M. 1 Mk. Zuſammen 6 M. on weiteren Gaben iſt ſtets gerne bereit Die Expedition. Die ſepar. Herren⸗ und Damenfriſier⸗Salons von Adolf Bieger, Aunken P 3, 13, können wir ganz beſonders empfehlen. Auch iſt Letzterer mit den hygieniſch vollkommendſten Kopf⸗ waſch⸗ und Trocken⸗Apparaten verſehen. 1745⁵ Die Fabrikate der Firma Otto Herz& Cie., Schuhfabrik Frankfurt a.., übertreffen di⸗ beſte Maaßarbeit in Bezug auf Haltbarkeit und Eleganz und ſind nur Weniges theurer als andere minder gute Waare. 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Wir bringen zur öffentlichen Kenntniß, daß das Ver⸗ bot der Abhaltung von Nutz⸗ und Zuchtviehmärkten für den auf den 4. und 5. k. Mts. fallenden ſog. Maimarkt in Mannheim außer Kraft geſetzt wird. Zugleich wird jedoch zum Schutze gegen die Einſchlep⸗ pung der Maul⸗ und Klauenſeuche angeordnet: 1. Vteh aus ſolchen Gemeinden, in welchen die Maul⸗ und Klauenſeuche bis zum Markttage noch nicht erloſchen iſt, darf überhaupt nicht auf den Markt gebracht werden, 2. Die Führer des Viehs müſſen, auch wenn es mit⸗ telſt der Eiſenbahn zugefahren wird, mit einem Zeugniß des Inhalts verſehen ſein, daß es aus ſeuchenfreien Orten kommt und vor der Ausfuhr thierärztlich unterſucht und im Jahre ſeuchenfrei befunden worden iſt. 3. Für Vieh aus den Königl. Bayer. Bezirksämtern kudwigshafen, Frankenthal und Speper, ſſowie aus den Großh. Heſſ. Kreisämtern Worms, Bensheim und Heppen⸗ heim muß in dem thierärztlichen Zeugniſſe außerdem be⸗ zeugt ſein, daß nach dem Ergebniſſe der von dem Thier arzte eingezogenen Erkundigungen und der Beſichtigung der zu transportirenden Thiere dieſe ſeit mindeſtens 5 Tagen ſich in ſeuchenfreiem Zuſtand in der Gemarkung befanden, in welcher ihre Unterſuchung erfolgte und daß in dieſer Gemarkung keine an Maul⸗ und Klauenſeuche er⸗ krankten Thiere ſind. Vieh, für welches dieſe Nachweiſe nicht erbracht werden können, muß von dem Markte zurückgewieſen werden Die hinſichtlich der Handelsviehſtälle unterm 20. Fe⸗ bruar 1896(Amtsblatt Nr. 54 getroffenen beſonderen Au⸗ ordnungen bleiben nach wie vor in Kraft. Zuwiderhandlungen unterliegen der Beſtrafung an Geld bis zu 150 Mk. oder Haft bis zu 6 Wochen(88 66, 67 Reichsſeuchengeſetzes), ſofern nicht nach den beſtehen⸗ den geſetzlichen Beſtimmungen(8 328.⸗St.⸗G.⸗B) eine höhere Strafe verwirkt iſt. Mannheim, den 22. April 1896. Großh. Bezirksamt: Steiner. 8198 Bekauntmachung. Nachnahmedienſt im Verkehr mit Frankreich. Vom 1. Mai ab ſind auf ein⸗ geſchriebenen Briefſendungen wie auf Briefen und Käſtchen mit Werthangabe nach Frankreich mit Einſchluß von Mongco und Algerien Nachnahmen bis zum Bekrage von 500 Franken zu⸗ läſſig. Die Höhe der Nachnabme iſt auf der Adreßſeiie der Send⸗ ungen in der Frankenwährung in Ziffern und Buchſtaben anzu⸗ eben; darunter hat ſich der bſender in lateiniſcher Schrift deutlich zu bezeichnen. Für die Einziehung der Nachnahme vom Adreſſaten kommt eine Gebühr von 10 Centimen, und für die Uebermittelung des Betrages an den Abſender durch Poſtan⸗ weiſung außerdem die tarif⸗ mäßige Poſtanweiſungsgebühr zur Erhebung. 827 Berlin., 20. April 1896. Der Staatsſecretair des Reichs⸗ Poſtamts Im Auftrage: Fritſch. Handelsregiſter. No. 21,581. Zum Handels⸗ gegiſter wurde eingetragen: Zu OeZ. 269 Geſ.⸗Reg. Bd. IIl zur Firma:„Rheinau Ge⸗ ellſchaft mit beſchränkter Haft⸗ ang. in Mannheim. Die Procura des Carl Rahr in Nheinau iſt erloſchen. 8308 Mannheim, 24. April 1896. Weo Amtsgericht III. ittermaier. Handelsregiſter. No. 21784. Zum Handels⸗ zegiſter wurde eingetragen: a. O⸗Z. 62 des Geſ.⸗Reg. Bb. VII. Firma:„Munheimer Bank“ in Mannheim: Die Generalverſammlung vom 28. März 1896 hat die Erhöhung des Grundkapitals um weitere 1000000 Mk.— eine Million Mark— durch Ausgabe weiterer 1000 Stück auf Inhaber lauten⸗ der Aktien à 1000 Mk. beſchloſſen uit der Beſtimmung, daß die usgabe derſelben nicht unter dari erfolgen dürfe. 8307 Mannheim, 24. April 1894. Großh. Amtsgericht III. Mittermaier. Freiwillige Gerichtsbarkeit. Erbeinweiſung. No. 7852. Die Wittwe des Flektrotechnikers Louis Frankl, Maria Louiſe Joſefine geb. Löch⸗ ger hier, hat beim diesſ. Gericht nachgeſucht, ſie in die Gewähr des Nachlaſſes ihres verſtorbenen Ehemannes einzuſetzen. ieſem Geſuche wird entſprochen werden, wenn nicht innerhalb 8 Wochen dagegen Einſprachen erhoben werden. 8306 Nannheim, 24. April 1896. Gerichtsſchreiberei Gr. Amts⸗ gerichts: Kaufmann. Zwangs⸗Perſteigerung. 28. April d.., achmittags 2 uéhr verſteigere ich im Pfandlokal % 5dahier gegen Baarzahlung: 1 Nähmaſchine, 1 Lehnſeſſel, 1 Divan, 4 Commoden, 1 Bier⸗ ſervice, 1 Uhr, 2 Kleiderſchränke, 2 runde Tiſche, 1 Sopha, 3 Mgeenſpitzer, 1 Pfeiler⸗ ommödchen, verſch. Pfandſcheine Frauenkleider, Ringe, Hemden) i Papierſchneidmaſchine, 1 Spie⸗ Zaſchen 1 aſt nneues Pneumaticrad, ferner m Ort und Stelle im Langen Rötterweg bei der Zimmer⸗ ichen Fabrik um ½3 uhr: 1 großen u. 1 kleinen Lagerſchopf mit Zlegeldach. 8305 Männheim, 26. April 1896. Lebkuchen, Gerichtsvollzieber. J. Querſtr. 2. ruſſ. Billard, ein 2 Stkanntmachung. Zur Verſammlung des Bürger⸗ ausſchuſſes wurde Tagfahrt auf Donnerſtag, 7. Mai 1896, Nachmittags 3 Uhr in den großen Rathhausſaal da⸗ hier anberaumt. 3277 Die Tagesordnung ver⸗ zeichnet folgende Gegenſtände: 1. Ergänzung der Satzungen der ſtädtiſchen Spareaſſe Mann⸗ heim. 2. Herſtellung eines Material⸗ lagerplaes am diesſeitigen Neckarvorland. 3. Die Erbauung eines neuen Schlachthofes. 4. Anſtellung eines Maſchinen⸗ Ingenieurs. 5. Beſetzung einer Ingenieur⸗ ſtelle beim Tiefbauamt. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu der bezeichneten Verſammlung hier⸗ 3 mit eingeladen. Manfheim, 23. April 1896. Der Stadtrath: Beck Winterer. Dung⸗Perſteigerung. Donnerſtag, den 30. April l. J8., Vormittags 11 Uhr verſteigern wir auf unſerem Bureau im ſtädt. Bauhofe, U 2,5 das Düngerergebniß von 98 Pferden vom 4. Mat bis inel. 31. Mai d. Is. in Wochenab⸗ theilungen. 8158 Mannheim, den 23. April 1896. Städt. Abfuhr⸗Anſtalt: Die Verwaltung. Arbeitsvergebung. No. 732. Die Abbruchs⸗ Erde⸗, Maurer⸗, Granit⸗ u. Sandſtein⸗ 15 5 Zimmermanns⸗, Speng⸗ er⸗„Dachdecker⸗„Blitzableitungs⸗ Cement⸗, Asphalt⸗, Terrazzo⸗ u. Grobſchloſſerarbeiten, ſowie die Lleferung der eiſernen 4 Träget und der gußeiſernen Säulen u. der Grundanſtrich der eiſernen Träger für den 2. Erweiterungs⸗ bau des Allg. Krankenhauſes ſollen im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens „Samſtag, den 9. Mai dſs. Js., Vormittags 11 Uhr“ 8286 bei der unterzeichneten Stelle ein⸗ zureichen, woſelbſt die Angebots⸗ formulare gegen Erſatz der Um⸗ druckkoſten erhoben und die Zeich⸗ nungen eingeſehen werden können. Der Eröffnung der Angebote welche zu vorgenannter Zeik ſtatt⸗ findet, können die Bieter oder eren Beauftragte beiwohnen. Mannheim, den 25. April 1896 Hochbauamt: Uhlmann. Verſteigerung. Aus dem Nachlaß des Güter⸗ beſtätters J. B. Wiedenhorn werden ferner gegen Baarzah⸗ lung verſteigert: 8803 Donuerſtag, 30. April, Vorm. 10 Uhr, im Güterbahnhof(auf dem Sand) große Schwanzrolle, einſp. Bockrolle, Anhängrolle, Wagen mit Pfuhlfaß. A. Gros, Waiſenrichter. Jwangs⸗Verſteigerung. Dienſtag, 28. April d. Is., Nachmittags 2 Uhr, verſteigere ich im Pfandlokal 4, 5 hier öffentlich im Voll⸗ ſtreckungsweg gegen Baarzahlung 1Papierſchneidmaſchine, 1Kaſſen⸗ ſchrank, 1 Grabſtein, 1 Küchen⸗ ſchrank und 1 Nachttiſchen. 8304 Mannheim, 26. April 1896. Maas, Gerichtsvollzieher, C 1, 15. ————2 Zum Waſchen wird angen 75 2. Sto 7978 2. 8. 2. Stock. Eiſeuhahnen. Verſteigerung. Am Dounerſtag, den 30. ds. Mts. verſteigern wir in unſerer 1 e II 8315 1 5 8 ein fässchen Branntwein, 44 fg. ſchwer, öffentlich gegen Baarzahlung, wo zu Liebhaber eingeladen werden. Mannheim, 25. April 1896. Großh. Güterverwaltung. Freiwillige Verneigerung. Dienſtag, 28. April d.., achm. 2 Uhr verſteigere ich im Auftrage der Frau Seitz hier im Verſteiger⸗ Ungslokal 4, 5 gegen Baar⸗ zahlung: 8325 1 Klavier, 2 zweith. Kleider⸗ ſchränke, 1Glasſchrank, 1Kanapee, 1runder u. 3[ITiſche! 4 vollſt. Betten, 1 Bettſtelle, 1 Ladentheke, 1 Dezimalwaage, 1 Regulator, 2 Anrichten, 1 Waſchkommode, 1 Waſchtiſch, 1 Pfeilerkommode, 1 Nachttiſchchen, 2H 1 Badewanne, Vorhäng der, Züber, Küchengeſchirr und noch verſchiedene andere Gegen⸗ ſtäude. Mannheim, 26. April 1896. aas, Gerichtsvollzieher, C 1, 15. Iwangsverſteigerung. Dienſtag, 28. April d. Is., Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5: 1 Viktoriawagen, 1 großes Lagerfaß, 1 Pianino, 1 Divan, 2 Schreibtiſche, 1 Glas⸗ und 1 Aktenſchrank, 1 Sekretär, 2 Chiffonier, 1 zweithüriger Kleider⸗ ſchrank, 1 Spiegelſchrank 3 Com⸗ mode, 2 Sopha, 2 Regulgteure, 1Arbeitstiſchchen, 2 große Boden⸗ teppiche, verſch. Spiegel, Bilder, Tiſche, Stühle, 2 Nachttiſchchen, 1 Pfeilerſchränkchen, 1 Eis⸗ ſchrank, 50 Flaſchen Liqueur, 50 Flaſchen Cognac, ca. 100 Liter Kirſchwaſſer u. ſonſt Verſchiedenes gegen Baarzahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern. 8291 Mannheim, 25. April 1896. Tröndle, Kommenoen Freitag, den Mai., Nachmittags 3 Uhr verſteigern wir auf hieſigem Rath⸗ hauſe einen fetten Farren. Wieblingen, 25. April 1896. Bürgermeiſteramt; Treiber. Große Holz⸗Verſteigerung. Für Schreiner, Glaſer, Wagner, Zimmerleute, Tüncher ꝛc. Donnerſtag, 30. April, Vormittags 9 Uhr beginnend, werden in unſerer Faäbrik verſchiedene Parthieen Nutz⸗ und Brennholz, ſowie Ge⸗ rüſtmaterial u. dergl. öffentlich verſteigert. 8052 ie Bedingungen werden vor der Verſteigerüng bekanntgegeben. Waggonfabrik Ludwigshafen in Liq. Rindvieh⸗Perleigtrung. Mittwoch, den 29. April d. Js, Morgens 10 Uhr, werden auf Schloßgut Hemsbach g. d. Bergſtraße: 8269 5Simmenthaler Zuchtrinder, 1 holländer Rind und 2 Rinder verſchied. Schlages meiſtbietend verkauft. Max Schreiber. ügel⸗Jufiitut. Mache die geehrten Damen von Mannheim und Umgebung aufmerkſäm, daß ich bis zum 1. Mai einen Privat⸗Lehrkurs im Fein⸗ und Glanzbügeln eröffnen werde und ſichere gründ⸗ liche Erlernung zu. 8294 Gefl. 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Tagesordnung: Vortrag des Heren Dr. C. Treiber, Heidelberg: „Ueber vultaniſche Erſchei⸗ nungen.“ 8258 Verein 827 für Klass. Kirehenmusik. Heute Montag Abend 8 Uhr keine Probe. ——— Sängerbund. Samſtag, den 9. Mai 1896, Abends 9 uhr Ordentliehe Haupt-Versammlung im Vereinslokal. Pagescradmumng: Erledigung der in Satz 18, Ab⸗ ſatz 1 der Satzungen vorgeſehenen Ge nde. Die vere hen Mitglieder werden zu zahlreichem B 0 der Verſammlüng ergebenſt ein⸗ geladen. 8018 Mannheim, 20. April 1896. Der Vorstand. 7— 25 Musikverein. 8 Dienſtag Nachmittag 3 Uhr Probe für Sopran u. Alt in der Aula des Gymnaſiums. H irathsgeſuch. Ein Wittwer m. gutem Ein⸗ kommen, Vater von 3 Kindern, ſucht auf dieſem Wege mit einem ehrbaren Mädchen(Witlwe ohne Kinder nicht ausgeſchloſſen) be hufs Verehelichung in Verbindung zu treten. Ernſtgemeinte An⸗ träge unter Nr. 8328 an die Exped. d. Bl. erbeten. Pianinos von höchſter Tonſchönheit zu Fabrikpreiſen. 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In Anbetracht des Wechſels der Jahreszeit richten wir daher an die Herren Vertrauensmänner und Freunde unſeres Vereins die Bitte, Sammlungen von wollenem Unterzeug, Weißzeug, Röcken, Hoſen, Weſten, Hüten, warmen Mützen, Socken— be⸗ ſonders wollenen—, Schuhen, Stiefeln, alten Teppichen, und dergl. gefällig veranſtalten zu wollen. Insbeſondere hat der Hausvater über den fortwähren⸗ den Mangel an Hoſen und Schuh⸗ werk, ſowie an Arbeitsröcken⸗und Bluſen geklagt. Auch wären farbige Hemden ſehr exwünſcht; ebenſo Geldgaben, damit wir den in erhöhtem Maße an uns her⸗ antretenden Anforderungen voll⸗ ſtändig gerecht werden können. Außerdem wolle man eine Sammelſtelle zur Empfang⸗ nahme der Gaben beſtimmen und dieſelben an Hausvater Wernigk in Ankenbuck— Station Klengen der badiſchen Schwarzwaldbahn, wenn Fracht⸗ gutſendung oder Poſt Dürrheim, wenn Poſtpacket— gefällig ab⸗ ſenden. Die Abſendüng der ge⸗ ſammten Gegenſtände kann auch an die Cenkralſammelſtelle in Karlsruhe, Sophienſtraße No. 25 — und zwar zu jeder Zeit und das ganze Jahr über— erfolgen, von wo aus die Weiterbeförder⸗ ung veranlaßt werden wird, Etwaige Geldgaben bitten wir unſerem Vereinskaſſier, Herrn Nevident Zenck in Karlsruhe, Sophienſtraße 25, gütigſt ein⸗ ſenden zu wollen. 7984 Karlsruhe im April 1898. Der Ausſchuß des Landesvereins für Arbeiterkolonien in Baden Spar⸗ und Bauberein Mannheim. (Eingelr. Genoſſenſchaft mit beſchr. Haftpflicht.) Montag, 27. April 1896, Abends ½9 Uhr General-Versammlung im Lokal Frinz Max, H 8, 3. Tages⸗Ordnuug: zorſtandes und Aufſichtsrathes über ihre bis⸗ über die Jahresrechnung und Bllanz 3 Erſatzwahl für neun ausſcheidende Aufſichthsrathsmitglieder⸗ 8 8 7949 4 Ve edenes. Um zahlrei und pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand des Spar⸗ u. Bauverein: P. Pritzius, Schriftf. P. Groschwitz, Vorſitzender. Verein Chemiſcher Fabriken in Mannheim. „Diurch Beſchluß der heutigen General⸗Verſammlung wurde die Dividende für das Geſchäftsjahr 1895 auf Mark 80.— pro Vorzugsaktie feſtgeſetzt. 881⁰ Die Einlöſung der betreffenden Dividendenſcheine erfolgt vom 1. Mai dſs. Is. ab an unſerer Geſellſchaftskaſſe dahter, ſowie bei den Kaſſen der Bank für Handel und Induſtrie in Darmſtayt, Filiale der Handel und Induſtrie in Frauk⸗ furt a.., Frankfurter Filiale der deutſchenBank inFrankfurt a.., Oberrheiniſchen Bank in Mannheim. Mannheim, den 25. April 1896. Der Vorſtaud. 4% Ohne Concurrenz: Specialität Schiffsflaggen. 0 8 in allen Landesfarben FP ertige Flaggenase e in Wolle& Baumwolle, nebst Stangen& Spiessen liefert complett Soss Nacſil.“ Mannheim. Alleinverkauf für die Fabrikate der Anhalter Flaggenfabrik. Grosses Lager aller Farben in Flaggenstoffen zu Decoratlonen. 66416 Telephon No. 588. K. Sehucdt, Bereiter und Lohnkutscherei E 5, 14. 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