Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2672. Ahonnement: 60 Bfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal, Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Rummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Babiſche Volkszeitüng.) E 6, 2 unheimer der Stadt Mannheim und Umgebung. (106. Jahrgang. Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Gtleſenſte und verbreitelſte Jeitung in Maunheim und Amgegend. Journal. Verankwortlich! kür den politiſchen u. alln. Theil: Chef⸗Redakteur Dr. H. Lagler. für den lokalen und prov. Theil J..: Dr. H. Lagler. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Notationsdruck und Verlag des Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckeret, (Erſte ee Typograph, iſt uſtalt. (Das„Maunnheimer Jouengl“⸗ iſt Eigenthum des kasholſſcen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. (Mannheimer Volksblatt.) E 6, 2 Nr. 231. Das Bürgerliche Geſetzbuch. v. (Nachtruck verbsten.) Der Werkvertrag. Unſre Künſtler und Handwerker, beſonders unſre Bau⸗ handwerker ſind es, die dieſen Vertrag berufsmäßig abzuſchließen pflegen. Sie verpflichten ſich zur Herſtellung eines Werkes, ſei dies nun ein künſtleriſch vollendetes Gemälde oder nur eine kleine Photographie, ſei es ein monumentaler Prachtbau oder die Aufpolſterung eines alten Sofas. Der Kreis derjenigen Berufe, bei denen ſich die Verpflichtung des„Unternehmers“, wie das Geſetzbuch ihn nennt, darauf beſchränkt, ein verſprochenes Werk herzuſtellen, ſo daß die einzige übernommene Verpflichtung die geiſtige oder körperliche Arbeit iſt, iſt bei unſrer wirth⸗ ſchaftlichen Entwickelung ſehr gering. Der Tiſchler, bei dem ich eine Zimmereinrichtung beſtelle, verpflichtet ſich nicht nur zur Herſtellung der Möbel, ſondern auch zur Lieferung des erforder⸗ lichen Holzes, ebenſo der Schloſſer, der Schuhmacher und immer mehr auch der Herrenſchneider: ſie ſind Handwerker und Kauf⸗ leute zugleich, und die mit ihnen abgeſchloſſenen Verträge gelten weſentlich als Kaufverträge. Es hat dies in mehrfachen Bezieh⸗ ungen eine verſchiedene rechtliche Beurtheilung zur Folge, von denen die wchtigſte, die Tragung der Gefahr einer zu⸗ fälligen Beſchädigung der Sache vor der Uebergabe, nach mannigfachen Schwankungen der Rechtswiſſenſchaft vom Bürger⸗ lichen Geſetzbuch jetzt endgültig im gleichen Sinne entſchieden iſt, wie beim Kauf, bei dem der Käufer nicht ſchon vom Ab⸗ ſchluß des Kaufes an, ſondern erſt von der Uebergabe an die Gefahr trägt. Die nahe Verwandtſchaft des Werkvertrags mit dem Kaufe ließ die Anwendung des gleichen Grundſatzes als nothwendig erſcheinen. Man wird nicht behaupten können, daß die Gerech⸗ tigkeit die bedingungsloſe Annahme dieſes Satzes erfordert hätte, denn ſeine Anwendung in der Prax's kann leicht zur Härte für den betroffenen Unternehmer werden. Die Rechts⸗ regel berückſichtigt die regelmäßigen Fälle und iſt einfach und klar. Geht das Werk, während der Unternehmer noch bei der Arbeit iſt, ſie aber ſchon theilweiſe, vielleicht faſt ganz, vollen⸗ det hat, durch einen Unglücksfall, z. B. Feuersbrunſt, Dieb⸗ ſtahl, verloren oder wird ſie beſchädigt, ſo hat er keinen An⸗ ſpruch auf Vergütung für ſeine Arbeit. Hat alſo z. B. der Künſtler die Statue oder das Gemälde halb vollendet, der Maurermeiſter das Haus bis ans Dach erbaut, oder iſt ſelbſt das Werk ſchon völlig vollendet, aber noch nicht abgeliefert, ſo iſt es der Unternehmer allein, der den ganzen Schaden zu tra⸗ gen hat. Die Annahme des von anderer Seite empfohlenen Grundſatzes, den Beſteller dann für verpflichtet zur Zahlung zu erklären, wenn das Werk ordnungsgemäß gearbeitet war, hat die Schattenſeite, eine Quelle unausbleiblicher Streitigkeiten zu bilden. Nach dem Geſetzbuch haftet der Unternehmer unbe⸗ dingt nicht nur dann, wenn das ſchädigende Ereigniß im Be⸗ reich ſeiner Herrſchaft, z. B. in der Werkſtatt des Handwerkers geſchehen iſt, ſondern auch, wenn es an einem fremden Orte, 3. B. auf dem Grundſtück des Beſtellers, das Werk betroffen hat, wo jener zur Abwendung der Gefahr wenig oder nichts hat thun können. Das iſt ſehr hart. Eine andere alte Streitfrage beim Werkvertrag iſt die nach der Haftung des Unternehmers für ſeine Leute. Das Bürgerliche Geſetzbuch verſchärft dieſe Haftung gegenüber dem gemeinen deutſchen und preußiſchen Rechte, indem es ſich dem franzöſiſchen Rechte nähert. Der Unternehmer muß fur Nachläſſigkeiten, die ſich ſeine Leute bei Aus führung des ver⸗ ſprochenen Werkes zu ſchulden kommen laſſen, fortan in gleichem Maße aufkommen, wie für eigenes Verſchulden. Dieſer neue Rechtsſatz entſpricht den Anforderungen des Verkehrs und iſt auch gerecht, da es näher liegt, denjenigen, der fremde Perſonen als Gehilfen bei Ausführung ſeiner Verpflichtung annimmt, für deren Verſchulden haften zu laſſen, als den dieſen Leuten ganz fernſtehenden Auftraggeber. Haben die Leute bei Ausübung der Arbeit dem Beſteller widerrechtlich einen Schaden zugefügt, 3. B. ein Maler(Weißbinder) ruinirt die Tapete, ſo kann ſich der Meiſter von der Haftpflicht befreien, wenn er beweiſt, daß er bei der Auswahl der geſtellten Perſonen, ſowie bei der Aufſicht die gehörige Sorgfalt angewendet habe. Hier⸗ mit iſt den berechtigten Intereſſen der Handwerker Genüge ge⸗ ſchehen. Der Unternehmer muß natürlich das Werk ſo herſtellen, daß es die zugeſicherten Eigenſchaften hat und nicht mit Fehlern behaftet iſt, die den Werth oder die Tauglichkeit aufheben oder mindern. Eine Pflicht zur ſofortigen Prüfung des Werks iſt dem Beſteller nicht auferlegt. Wenn nun das Werk nicht tadellos iſt? Iſt der Fehler nicht durch Schuld, z. B. nachläſſige Arbeit des Unternehmeis, herbeigeführt, ſondern durch irgend einen unglücklichen Umſtand, ſo kann der Be⸗ ſteller nicht ſofort zurücktreten, ſondern zunächſt kann er gur Beſeitigung des Mangels binnen angemeſſener von ihm zu ſetzender Friſt fordern; geſchieht dies nicht, ſo hat er die Wahl zwiſchen Rückgängigmachung des Vertrags oder Herabſetzung der Vergütung. Für die Anſprüche des Beſtellers wegen Mängel, mögen ſie nun auf Minderung der Vergütung, auf Rückgängigmachung des Vertrags oder, Montag, 24. Auguſt 1896. wenn ein des Unternehmers vorliegt, auf Schadenerſatz gerichtet ſein, ſind kurze Verjährungsfriſten eingeführt, nämlich in der Regel ſechs Monate, bei Arbeiten an einem Grundſtück ein Jahr, bei Bauwerken fünf Jahre. Zur Sicherung ſeiner Forderungen behält der Unter⸗ nehmer ein Pfandrecht an den von ihm hergeſtellten oder aus⸗ gebeſſerten beweglichen Sachen. Den Bauhandwerkern gibt das Geſetz zwar nicht das von ihnen geforderte geſetzliche Pfandrecht an dem Bauwerk mit dem Recht des Vorrangs vor den eingetragenen Hypotheken, aber das Recht auf Eintragung einer Sicherungs⸗Hypothek an dem Baugrundſtück, auch gegen den Willen des Beſtellers. Die Hypothek kann der Bauhand⸗ werker, um vor ſpätern Hypotheken ſich den Vorrang zu ſichern, ſchon vor Beginn ſeiner Arbeiten vormerken laſſen. Den Bau⸗ handwerkern den Vorrang vor älteren Hypotheken einzuräu⸗ men, iſt abgelehnt mit der Begründung, daß dann Niemand mehr Geld zur Bebauung eines Grundſtücks herleihen, die kleinen Unternehmer dadurch von der Bauthätigkeit ganz aus⸗ geſchloſſen würden, und nur noch das Großkapital als Bau⸗ unternehmer auftreten könnte. Auch könnten die Bauhandwerker eine bevorzugte Befriedigung bei der Zwangsverſteigerung nicht auch vom Werthe des Grund und Bodens verlangen, ſondern lediglich von dem Mehrwerth, der infolge ihrer Arbeit erzielt ſei, und dieſer Mehrerlös ſei ſchwer zu ermitteln. Neu geregelt iſt ſchließlich auch das Recht des Beſtellers zum Rücktritt vom Vertrage. Er kann dies vor der Vollendung des Werkes jederzeit thun. Der Unternehmer iſt in dieſem Falle berechtigt, die vereinbarte Vergütung nach Abzug des⸗ jenigen Betrages zu verlangen, den er erſpart oder durch ander⸗ weite Arbeit erwirbt oder zu erwerben böswillig unterläßt. Politiſche Ueberſicht. * Mauuheim, 24. Auguſt. » Den baldigen Rücktritt des Reichskanzlers hatte die„Berl. Börſenzeitung“ am Donnerſtag als ſicher be⸗ zeichnet, weil Fürſt Hohenlohe ſich phyſiſch nicht mehr der Be⸗ wältigung der Arbeitslaſt gewachſen fühle und aus dieſem Grunde nach der Anweſenheit des Kaiſers von Rußland ſeinen Abſchied nehmen werde. Die„M. N. Nachr.“ haben in ihrem Vorabendblatt vom Samſtag gegenüber der Mittheilung der „Berl. Börſen⸗Ztg.“ die von uns im geſtrigen Blatte an dieſer Stelle wiedergegebene Erklärung gebracht, daß die Mel⸗ dung des Berliner Blattes den Thatſachen nicht entſpricht, weil der Kanzler ſeine Entlaſſung weder kürzlich ein⸗ gereicht hat noch demnächſt einzureichen gedenkt. Nun bezeichnen auch die„Berl. Neueſten Nachr.“ an auf⸗ fallender Stelle die Nachricht der„B..⸗Ztg.“ als abſolut haltlos. Wie dem Blatte von angeblich zuverläſſiger Seite verſichert wird, befindet ſich der Reichskanzler durchaus wohl und friſch und denkt zunächſt weder aus dem angegebenen noch aus irgend einem anderen Grunde an ſeinen Rücktritt. Die Erklärung des„Reichsanzeigers“ über den Rücktritt des Generals von Bronſart iſt in der Preſſe mit einer Einſtimmigkeit, wie ſie in einem ſolchen Falle viel⸗ leicht noch nicht da war, als gänzlich nichtsſagend und bedeu⸗ tungslos zurückgewieſen worden. Dem Reichs⸗Anzeiger iſt ſein Beſchwichtigungsverſuch nicht nur nicht gelungen, ſondern er hat vielmehr Oel ins Feuer gegoſſen, ſo daß ſich die öffent⸗ liche Meinung noch immer nicht beruhigt hat. Die Preſſe for⸗ dert entſchieden eine Aufklärung über dieſe die Gemüther auf⸗ regende Angelegenheit, die durch die Erklärung des Reichs⸗ Anzeigers nur verdunkelt wurde, anſtatt daß Licht in die Sache gebracht worden wäre. Die„Nat.⸗Ztg.“ wiederholt angeſichts des vollſtändigen Fiaskos der Kundgebung im„Reichs-Anzeiger“ die von ihr bereits früher aufgeworfene Frage, von wem dieſer neue Fehler veranlaßt worden ſei und bemerkt zu dieſer For⸗ derung: Denn daß es ein Fehler iſt, daß das Anſehen der Staatsleitung darunter leidet, wenn man durch eine in autoritativen Formen auf⸗ tretende Erklärung ſo gründlich das Gegentheil der beabſichtigten Wirkung erzielt, wie es hier geſchehen iſt, wird ſich nicht beſtreiten laſſen. Mit einem Artikel, für welchen der Redakteur des„Reichs⸗ anz.“ die Verantwortlichkeit zu tragen hat, mit einer Betrachtung dieſes Herrn über den Rücktritt des Generals von Bronſart hatte man es gewiß nicht zu thun. Iſt die politiſche Situation ſo, wie allgemein angenommen wird, ſtehen auf der einen Seite die verant⸗ wortlichen Miniſter und auf der anderen gewiſſe Perſonen, welche dieſen entgegenarbeiten, ſo wäre es aber ein an Anarchie ſtreifender Zuſtand, wenn dieſe Perſönlichkeiten in der Lage wären, das amtliche 5 zu einer ihren Zwecken angepaßten Darſtellung zu benutzen Jedenfalls iſt es hohe Zeit, durch Thatſachen die Beruhigung herbei⸗ zuführen, welche durch Ableugnungen nicht zu erreichen iſt. Wäre der Bundesrath verſammelt, ſo würde das einfachſte 2 tittel die Ein⸗ bringung der Vorlage über die Reform des Militärſtrafverfahrens bei demſelben ſein; zwar umfaſſen die obwaltenden Schwierigkeiten mehr, als dieſe Frage, indeß da ſie zu dem wichtigſten konkreten Gegenſatze geführt hat, würde die ſichere Ausſicht auf befriedigende Erledigung deſſelben immerhin als eine Bürgſchaft für die Verhüt⸗ ung neuer Kriſen erſcheinen, Durch die Ferien des Bundesraths brauchte ein derartiger beruhigender Schritt aber nicht verzögert zu werden. Er könnte zur Zeit dergeſtalt erfolgen, daß Fürſt Hohen⸗ lohe die Ermächtigung zur demnächſtigen Einbringung eines Ent⸗ wurfs auf den Grundlagen, welche der Kanzler im Reichstag be⸗ Verſchulden (Gelephon⸗Ar. 218.) Einem folchen Entſchluſſe würde ein äußeres die Behauptung, daß Fürſt dem Be⸗ eine Er⸗ zeichnet hat, erhielte. Hinderniß nicht entgegenſtehen, Hohenlohe ein Entlaſſungsgeſuch eingereicht habe, um nach ſinde des Zaren zurückzutreten, iſt, wie wir wiederholen, ndung.“ 2 Wir ſchließen uns dieſen treffenden Ausführungen voll⸗ inhaltlich an, denn ſie zeigen den einzigen Ausweg aus der Sackgaſſe, in die ſich der Autor des Artikels im Reichsan⸗ zeiger verrannt hat. Für die Nothwendigkeit der Einbeziehung der Haus induſtrie in den Bereich der Gewerbe⸗Inſpektion liefern die diesjährigen Berichte der preußiſchen Fabrikinſpekloren einige beweiskräftige Belege. Die„Nat.⸗Liberale Korr.“ ſchreibt darüber: „Die Einrichtung, die in der Hausinduſtrie in Neu⸗Ruppin und den benachbarten Orten für die Bilderbogenmalerei beſteht, iſt derartig, daß man die Klage der Gewerbeaufſichtsbeamten, das Loos der arbeitenden Kinder ſei durch ihre Entfernung aus den Fabriken eher ſchlechter als beſſer geworden, nur zu gut verſtehen lernt. Die in dieſer Hausinduſtrie beſchäftigten ſchulpflichtigen Kinder arbeiten im Durchſchnitt in einzelnen Orten 18 bis 21 Stunden, in Rheinsberg 30 Stunden wöchentlich, d. h. täglich 3 bis 6 Stunden während der Schultage. Während der Ferien dagegen, alſo zu einer Zeit, die der Erholung der Kinder dienen ſoll, werden ſie 9½ bis 10 Stunden täglich beſchäftigt. Der Wochenlohn dieſer Kinder beträgt in den meiſten Orten etwa 1,30 Mark bis 2 Mark. Es iſt erklärlich, wenn der betreffende Gewerbeaufſichtsbeamte ſolche Verhältniſſe„empörend“ nennt. Nicht beſſer iſt es um die Beſchäftigung der Kinder in der Haus⸗ induſtrie im Regierungs⸗Bezirk Aachen beſtellt. Dort werden die ee d Kinder in einem Umfange und mit einer Arbeits⸗ dauer für das Aufnähen von Haken und Oeſen, ſowie für das Auf⸗ nähen von Porzellanknöpfen verwendet, daß die Schulbehörden einen merklichen Einfluß auf die körperliche Entwicklung der Kinder feſt⸗ ſtellen können. Man hat verſucht, dieſer ſchädlichen Einwirkung durch eine Vermehrung der Turnſtunden unter Beſchränkung der übrigen Unterrichtsſtunden zu begegnen. Einen Erfoſg wird das aber ſchwerlich haben. An der Thatſache, daß die Beſchäftigung der Kinder in der Hausinduſtrie, wie ſie gegenwärtig betrieben wird, eine geiſtige und körperliche Schädigung der Kinder bewirkt, die durch die wenigen Groſchen, welche dieſe Beſchäftigung einbringt, unter keinen Umſtänden aufgewogen werden kann, iſt demnach nicht wohl zu zweifeln. Eine Beſſerung wird aber kam zu erwarken ſein, ſo lange nicht die Gewerbeinſpektion auf die Hausinduſtrie ausgedehnt iſt. In vatikaniſchen Kreiſen iſt map ſtark beſchäftigt mit dem ſichtbaren Aufſchwung des jeſuitiſchen Einfluſſes im Kardinalskollegium. Die taktiſchen Prinzipien des Ordens haben von Anfang an ihn auf höhere geiſtliche Stellen möglichſt verzichten laſſen. Faſt nur in überſeeiſchen Gegenden haben die Väter Jeſu biſchöfliche Aemter bekleidet; ebenſo nehmen ſie ſehr ſelten den Kardinalsrang ein. In den drei⸗ einhalb Jahrhunderten ſeines Beſtandes hat der Orden dem „heiligen? Kollegium nur reichlich ein Dutzend Mitglieder ge⸗ geben. Die ſonſtige Machtſtellung der Jeſuiten entſchädigte ſie ausreichend für die Enthaltſamkeit auf dieſem Gebiete; es iſt bekaunt, daß in Rom der Jeſuitengeneral der„ſchwarze Papſt“ heißt, wie der wirkliche Papſt der„weiße“, und der Präfekt der propaganda flde der„rothe“. Sehr oft iſt das Kar⸗ dinalskollegium ohne Jeſuiten geweſen, und noch niemals hat es dort deren gleichzeitig zwei gegeben, was aber jetzt der Fall iſt. In dem Balern Steinhuber iſt vor einigen Jahren dem länger im„heiligen“ Kollegium befindlichen Mazzella ein anderer Jeſuit hinzugefügt worden, und die gehäuften jüngſten Todesfälle des Kollegiums haben jetzt beide jeſuitiſche Mit⸗ glieder zu beſonders einflußreichen Poſten emporſteigen laſſen. Kardinal Steinhuber iſt Präfekt der Kongregation für die ver⸗ botenen Bücher geworden, Mazzella aber Kardinalbiſchof von Albano, dem wichtigſten der ſuburbikariſchen ſechs Bisthümer und daneben Großpönitentiarius, alſo derjenige Kardinal, der die geiſtlichen Strafſachen zu verwalten hat. Beide ſind damit zu zweien der wichtigſten Stellungen im„heiligen“ Kollegium gelangt. Zur Politik Visconti Venoſtas ſchreibt man dem „Hannov. Cour.“: Die deutſche Preſſe kommt des Oefteren auf ihre aus der Zeit vor der definitiven Ernennung Visconti Venoſtas zum auswärtigen Miniſter Italiens datirenden Verſuche zurück, die ſogenannte Fran⸗ zoſenfreundlichkeit des neuen Leiters der auswärtigen Politik des verbündeten Königreichs zum Gegenſtande einer nicht ſehr Kritik zu machen. Das iſt aus zwei Gründen ein keineswegs zu bil⸗ ligendes Vorgehen. Zunächſt 3 5 dadurch die Franzoſenfreunde in Italien eine Stärkung und allzubillige Veranlaſſung, den neuen Miniſter ihrer ganz beſonderen Freundſchaft zu verſichern. Alsdann aber liegt es auch inſofern nicht im deutſchen Intereſſe, Visconti Venoſta als beſonders franzoſenfreundlich hinzuſtellen oder aber ihn franzoſenfreundlicher erſcheinen zu laſſen, als er vielleicht in Wirk⸗ lichkeit iſt, weil dadurch ſeine etwaige Neigung abgeſchwächt werden könnte, als eine Art ehrlicher Makler das Bertengen Frankreichs für die Dreibundpolitik wenigſtens inſofern zu gewinnen, als dies im Intereſſe der Vereinigung Europos gegen Englands wirthſchaft⸗ liche Uebermacht erwünſcht iſt. Der Dreibund kann dieſe Vexreinig⸗ ung erzielen, weil er, bei entſprechender Rollenvertheilung, nach bei⸗ den Seiten die hierfür nöthigen vermittelnden Elemente khatſächlich beſitzt. Mit der Erreichung dieſes Zieles würden die Worte Moltkes in Erfüllung gehen, die dieſer am 4. März 1871 aus Verſailles ſchrieb:„Die Beziehungen, die ſich mit Oeſterreich⸗Ungarn anbahner halte ich für erſprießlich. Wie ſeinerzeit Oeſterreich, wird natürlic. jetzt auch Frankreich Rache ſchnauben, wenn es jedoch einſt wiede erſtarkt, wird es ſich vermuthlich eher gegen England wenden England wird dann die Früchte ſeiner kurzſichtigen Politik ernten. General⸗Auzeiger. 3 Mannbeim, 24 Auzuſt⸗ Deutſches Reich. Darmſtadt, 20. Aug. Geſtern Abend fand in dem Militär⸗ Kaſino des 1. großh. heſſiſchen Infanterie⸗(Leibgarde⸗ Regiments Nr. 115 ein Liebesmahl zu Ehren des bisherigen Kommandeurs der großh. heſſiſchen(25.) Diviſton und gegenwärtigen kgl. preußiſchen Kriegsminiſters General⸗Lieutenants v. Goßler ſtatt. Wohl gegen 100 höhere Offiziere— Generäle, Stabsofftziere, Rittmeiſter, leute, darunter Vertreter aller größeren heſſiſchen Garniſonen, Mainz, Gießen, Worms, Offenbach— hatten ſich eingefunden, darunter auch 0 Wilhelm von Heſſen, wogegen der Großherzog, der dem neuen ben ſchon einen Tag vorher das Großkreuz ſeines Ver⸗ dienſt⸗Ordens Philipps des Großmüthigen verliehen hatte, am Er⸗ 7 8 5 verhindert war. Es herrſchte ein feſtlicher, echt kamerad⸗ chaftlicher Ton in der Verſammlung, durch welchen allerdings ein aufrichtiges Bedauern über den plötzlichen Verluſt eines ſo ſchnell und allgemein beliebt gewordenen Vorgeſetzten hindurchklang. Prinz Wilhelm brachte den erſten Trinkſpruch auf den allerhöchſten Kriegs⸗ herrn aus. Ihm folgte der rangälteſte General⸗Major und Kommandeur der 49.(1. großherzoglich heſſtſchen) Infanterie⸗Brigade v. Holwede mit einem Trinkſpruch auf den neuen Kriegsmintſter, deſſen von Herzen kommende Worte mit wahrer Be⸗ geiſterung aufgenommen wurden. Sichtbar bewegt dankte der ſo ge⸗ feierte General⸗Lieutenant v. Goßler in längerer Rede. Er führte aus, welche angenehme Stellung er in der heſſiſchen Reſidenz gehabt habe, die er jetzt leider aufgeben müſſe; er lobte beſonders die echte Kameradſchaft, die ſich ihm gegenüber hier ſtets als eine ganz vor⸗ zügliche bewährt hätte; er bemerkte aber zugleich, daß er als guter Soldat in Treue und Folgſamkeit erzogen worden ſei und daher dem ganz ungeſucht und in überraſchender Weiſe an ihn gelangten Rufe des allerhöchſten Kriegsherrn folgen zu müſſen glaube. Seine Excellenz ſchloß mit einem herzlich⸗aufrichtigen Hoch auf die ſtets und unter allen Umſtänden im Kriege und f ſpat vorzüglich bewährte großh. heſſiſche(25.) Diviſion. Erſt ſpät trennte ſich die Verſammlung, nachdem ſich der General von ihr verabſchiedet hatte. Bereits heute hat ſich der neue Kriegsminiſter uuf ſeinen Poſten nach Berlin begeben, um nach Beendigung der Kaiſer⸗Manöver— alſo gegen Ende September— noch einmal nach Darmſtadt zurückzukehren und ſodann mit ſeiner Familie in die in⸗ zwiſchen freigewordene Dienſtwohnung ſeines Amtsvorgängers in der Leipziger Straße zu Berlin überzuſiedeln. Auch die Bürger⸗ ſchaft von Darmſtadt, bei welcher General⸗Lieutenant von Goßler wegen ſeines offenen und liebenswürdigen Charakters und ſeiner an⸗ genehmen Umgangsformen ſehr beliebt war, ſieht den bisherigen Diviſtonskommandeur ſehr ungern ſcheiden und wünſcht ihm die heſten Erfolge in ſeinem neuen, ebenſo würde⸗ wie bürdereichen Amt, Kolonialpoſt. Sſtafrika. Der jüngſt von Uganda nach England zurückge⸗ kehrte Miſſionar Hubbard berichtet über Kämpfe im deutſchen Gebiet dem„Reuter'ſchen Bureau“ allerlei Einzelheiten, die ſich permuthlich auf ſchon früher berichtete Vorgänge beziehen:„Es aben Kämpfe bei Bukoba im deutſchen Gebiet weſtlich vom Vie⸗ oria⸗See ſtattgefunden. Sie waren eine direkte Folge der Hinrich⸗ ktung des Mr. Stokes. Als der mächtige Häuptling in der deutſchen Sphäre, Rwoma, den Tod Stokes' vernahm, meldete er ihn den umwohnenden Sultanen, u. A. auch dem berüchtigten Luconge, und forderte ſie auf, den Deutſchen keinen Tribut mehr zu zahlen, ſon⸗ dern ſich den Belgiern zuzuwenden, welche ihre Macht gezeigt hätten, indem ſie den„großen Meiſter Stokes“ tödteten. Die Deutſchen ſollten ſte aus dem Lande vertreiben. Luconge griff ſofort Ukerewe die Stokes'ſche Station am See— an. Nach ſeinem Tode hatten die weißen Patres die Station erworben. Eine Anzahl franzöſiſcher und eingeborener Chriſten wurden ermordet. Die Station ſelbſt ging in Flammen auf. Die Deutſchen ſandten darauf zwei Züge aus, einen gegen Rwoma und den andern gegen Luconge. Rwoma wurde getödtet. Luconge aber wurde verbannt und ſein Land einem anderen Häuptling gegeben. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die e toke's das Anſehen der Weißen in Mittel⸗ afrika tief untergräaben hat. Die Eingeborenen verſtehen nicht, warum ein Weißer den andern tödte. Anfangs des Jahres wurde ein deutſcher Strafzug gegen den mächtigen Häuptling Kitangule gusgeſandt, weil er Gewehre geraubt hatte. Soweit ich weiß, hatten die Briten dieſes Jahr nicht nöthig, einen Streifzug zu unter⸗ nehmen.“— Uganda blüht nach Hubbard mächtig empor. Die Regierung hat dem Häuptling Mwanga einen Brougham geſchenkt. Die Häuptlinge laſſen ſich zweiſtöckige ſteinerne Häuſer bauen. Das aus des Einen enthält 30 Zimmer. In Uganda wartet man dde auf die Vollendung der Eiſenbahn. Die Europäer da⸗ elbſt leiden manchmal Mangel an dem Nöthigſten. Eine Karawane 5 50 häufig neun Monate, ehe ſie von der Küſte in Uganda ein⸗ —— Volkswirthſchaftliches. Die Landwirthſchaft und die Reichsbank. Den extremen Agrariern, welche dem in Stettin abgehaltenen Vereinstage des Verbandes deutſcher landwirthſchaftlicher Genoſſenſchaften bei⸗ wohnten, iſt dort eine bittere Pille gereicht worden. Der Präſident der Preußiſchen Centralgenoſſenſchaftskaſſe, der bekannte Centrums⸗ abgeordnete Freiherr v. Huene, nahm bei ſeiner Berichterſtattung über die bisherige Entwicklung des von ihm gelefteten Inſtituts die Gelegenheit wahr, den Vertretern der einige Wahr⸗ heiten zu ſagen. Er ſtattete dabei dem Reichsbankpräſidenten Dr. Koch für ſein Entgegenkommen bei der Einrichtung der Central⸗ genoſſenſchaftskaſſe ſeinen„wärmſten Dank“ ab und bemerkte unter Rechtfertigung der Haltung der Reichsbank gegenüber den aus landwirthſchaftlichen Kreiſen an ſie herangetretenen Anſprüchen hinſichtlich Creditgewährung, daß er die Bekundung dieſes Dankes für beſonders geboten erachte angeſichts der An⸗ riſſfe, die der Reichsbank⸗Präſident aus aagrariſchen Kreiſen erfahren habe. Eine Erwiderung auf dieſe Auslaſſungen erfolgte nicht. Es iſt das um ſo bezeichnender, als an jener Verſammlung die namhafteſten Wortführer derer theilnahmen, von welchen der gegenwärtige Reichsbankpräſident als ſo etwas wie„ein nationales Unglück“ betrachtet und verſchrieen wird. Um nur wenige Namen hervorzuheben, verzeichnen wir den Grafen von Schwerin⸗Löwitz, der im Reichstage gegen Dr. Koch zu Felde zog, den Abg. v. Mendel⸗ Steinfels, der mit Dr. Arendt dieſes Geſchäft im preußiſchen Abge⸗ ordnetenhauſe beſorgt, und den Verfaſſer des bekannten Artikels „Schafft“ Klarheit!“, Herrn v. Wangenheim⸗Spiegel, der als Ver⸗ treter des Bundes der Landwirthe auf dem Stettiner Vereinstag fungirte. Ob das Schweigen dieſer Herren auf die Provocation des Herrn von Huene auf den Beginn einer Bekehrung deutet? Aus Stadt und Cand. Maunheim, 24. Auguſt 1896, * Die Einberufung der Rekruten für die Infanterie⸗Regi⸗ menter erfolgt in dieſem Jahre am 14. Oktober. Vergangenen Herbſt wurden ſie erft am 17. Oktober eingeſtellt. Die Einberufung der Einjährig⸗Freiwilligen im Bereiche des 14. Armee⸗Korps findet grundſätzlich am 1. Oktober ſtatt. Die im laufenden Halbjahre ihre Dienſtzeit beendenden Einjährig⸗Freiwilligen werden am 1. Oktober entlaſſen, alle anderen Truppen je nach dem Einrücken in die Stand⸗ quartiere, ſpäteſtens jedoch am 30. September. * Dem amtlichen Saatenberichte für das Königreich Bayern entnehmen wir: Saatenſtand im Kreiſe Pfalz Mitte Auguft: Die Getreideernte iſt faſt vollſtändig, allerdings häufig vom Regen un⸗ terbrochen, beendigt. Die Qualität der Gerſte hat etwas gelitten; im Ganzen iſt das Ergebniß zufriedenſtellend. Kartoffeln, Futter⸗ uud Zuckerrüben ſtehen ſehr üppig und laſſen eine vorzügliche Ernte erwarten. * Errichtung einer Oberrealſchule. Soeben geht uns die willkommene Mittheilung zu, daß der Großh. Oberſchulrath ſich mit dem ſtadträthlichen Antrage auf Erweiterung der hieſigen Realſchule zu einer Oberrealſchule durch Anfügen einer achten und neunten Klaſſe einverſtanden erklärt hat. Es tritt ſomit die Schule als Voll⸗ anſtalt in das neue Schuljahr ein. Möge ſie auch fernerhin von dem Vertrauen und Wohlwollen der Bürgerſchaft getragen ſein. Mit Rückſicht auf die Beſucher der Berliner Gewerbe⸗ Ausſtellung erlauben wir uns, unſere geſchätzten Leſer darauf auf⸗ merkſam zu machen, daß für Theaterbeſucher in Berlin Billets für ſämmtliche Theater, ſowohl für die Königlichen Theater(Neues Königl. Opern⸗Theater Kroll), als auch für alle Privat⸗Theater (Olympia pp.) in der alleinigen offiziellen Verkaufsſtelle des„Inva⸗ lidendank“, unter den Linden 241 ſchon am Tage vorher zu haben ſind. “ Ausgeſtellt. In der Knnſtausſtellung von Theodor Sohler ſind anläßlich der bevorſtehenden Großherzog⸗Feier vorzüglich gelungenen Porträts Seiner Königl. Hoheit ausgeſtellt, darunter noch ſolche aus dem Atelier vou Schuhmann& Sohn in Karlsruhe. Cireus Buſch. Am Samſtag Abend fand die erſte Vor⸗ ſtellung in der zu einem Circus umgewandelten Feſthalle ſtatt und, wie wir gleich hinzufügen wollen, bei vollſtändig ausverkauftem Hauſe. Der Cireus Buſch rechtfertigt aber auch vollſtändig das gute Renomme, welches ihm vorausgeht, das hat die Eröffnungs⸗ vorſtellung auf das Glänzendſte bewieſen; was hier an Pferdedreſſur geleiſtet wird, wurde in Mannheim bis jetzt noch nicht geſehen, wir möchten in dieſer Beziehung nur an die Vorführung der 6 Trakehner Hengſte und den Tigerhengſt„Tiger“ erinnern. Es dürfte wohl kaum möglich ſein, Beſſeres in dieſem Genre zu bieten, als es durch Herrn Direktor Buſch vorgeführt wurde. Eine Clite⸗ Nummer, wie ſie bis jetzt noch von keinem Circus geboten wurde, iſt die Vorführung von 80 in Freiheit dreſſirten Hengſten; der donnernde Beifall, welcher nach dieſem Debut dem Herrn Direktor Buſch zu Theil wurde, gab Zeugniß davon, daß das hieſige Publikum dieſe Leiſtung in ihrem ganzen Umfange zu würdigen wußte. Eine weitere Attraction des Circus bildet der Rieſenbär Petz als Kunſtreiter; ein mächtiger brauner Bär führt alle Kunſtſtücke eines ſtehenden Reiters auf dem laufenden Pferde aus und zwar mit einer Sicherheit, daß man dem Dreſſeur beider Thiere nur Anerkennung zollen kann; nicht minder hervorzuheben ſind die Leiſtungen der beiden Jockeyreiter, der Herren Oelſchlä⸗ gel und Mewes, welche über 3 lebende Pferde hinwegſetzen. Herr Salomansky, der treffliche beſt bekannte Schulreiter, zeigte ſeine Künſte auf einem Fuchshengſt, welchen er ohne Gerte, lediglich nur durch Schenkeldruck regierte; Pferd und Reiter ſchienen miteinander verwachſen. Des Ferneren ſind noch zu erwähnen, die Trabreiterin Miß Osford, der Jokeyreiter Herr Cotrell und die amerikaniſchen Reitkünſtlerinnen Geſchwiſter Powell. Den Schluß der Vorſtellung bildete der choreographiſche Aufzug„Feſtgruß an Mannheim“, in welchem das geſammte Perſonal des Circus beſchäftigt war. Der effektvolle Aufzug und der Glanz der Koſtüme ließ nichts zu wünſchen übrig. Nicht unerwähnt mögen die Leiſtungen der verſchiedenen Clowns bleiben, über welche der ECireus Buſch in großer Anzahl verfügt und welche die bekannten Cireusmätzchen verſchmähend, nur originelle Sachen zur Darſtellung bringen.— Die geſtrigen beiden Vorſtellungen erfreuten ſich gleichfalls eines bedeutenden Zuſpruchs ſeitens des Publikums und fanden die Leiſtungen der einzelnen Künſtler und Künſtlerinnen den gleichen lebhaften und wohlverdienten Beifall wie am vorhergehenden Abend. Der Cireus Buſch, das müſſen wir bekennen, iſt der beſte, welcher bis jetzt in Mannheim zu ſehen war, ſeine Leiſtungen wurden noch von keinem ähnlichen Unter⸗ nehmen übertroffen und deßhalb können wir den Beſuch deſſelben Jedermann mit gutem Gewiſſen empfehleu. * Der Gabelsberger Stenographen⸗Verein eröffnet, wie all⸗ jährlich, im September neue Anfänger⸗Unterrichtskurſe in der Schnellſchreibkunſt. Der Nutzen, der Jedem, der viel zu ſchreiben hat, aus der Anwendung der Stenographie erwächſt, iſt nur zu gut gokannt, und möchten wir insbeſondere den jungen Leuten empfehlen, ſich diefe Kunſt zu eigen zu machen. Der Verein hält auch für Diejenigen, die ſchon früher die Stenographie erlernten, Uebungs⸗ abende ab, wie aus der im Annoncentheil befindlichen Anzeige er⸗ ſichtlich iſt. Das Gabelsberger'ſche Syſtem verdient mit Rückſicht auf ſeine große Verbreitung— es zählt weitaus die meiſten An⸗ hänger— in erſter Linie Beachtung. Anmeldungen zu den Kurſen ſind an Herrn Rechtsanwalt von Harder zu richten. *Ueber das Heidelberger Eiſenbahn⸗Unglück macht die „Karlsr. Ztg.“ folgende Mittheilung: In der Nacht vom 21./22. d. Mts. iſt der Eilgüterzug 601, der, ohne von der Station Heidelberg angenommen zu ſein, in Wieblingen abgelaſſen wurde, auf den vor dem Einfahrtsſignal des Bahnhofs Heidelberg haltenden Main⸗ Neckarbahn⸗Güterzug 345 aufgefahren. Der Schlußwagen des letz⸗ teren Zuges wurde zertrümmert und beide Hauptgeleiſe geſperrt. Hilfswagenwärter Koch wurde getödtet und Bremſer Jünger verletzt. Um 5 Uhr Morgens waren die Geleiſe geräumt und der Verkehr konnte im ganzen Umfang wieder aufgenommen werden. *Großfener. In vergangener Nacht gegen 1 Uhr ſind in Weinheim die Anweſen der Landwirthe Lang und Meiſer, zwei Wohnhäuſer und zwei Scheunen, letztere mit Frucht und Heu ange⸗ füllt, total niedergebrannt. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich. Ueber die Entſtehungsurſache des Feuers verlautet bis jetzt noch nichts. * Körperverletzung. Heute Nacht wurde aüf dem Meßplatze der 21 Jahre alte ledige Taglöhner Andreas Braßter, wohnhaft 12. Querſtraße 31, mittelſt eines Meſſers ſchwer verletzt. Vier ver⸗ dächtige Burſchen gelangten in Haft und wurde der Verletzte in das allgemeine Krankenhaus verbracht. »Muthmaſtliches Wetter am Dienſtag, 25. Aug. Ueber dem größten Theil von Großbritannien, ſowie an der franzöſtſchen Weſt⸗ küſte iſt der Hochdruck auf 765 mm geſtiegen; über Mittel⸗ und Süd⸗ rußland iſt das Barometer über mittel geſtiegen; über Mitel⸗ und Südſkandinavien liegt noch ein Luftwirbel von 755 wm und ebenſo an der Riviera. Ueber dem übrigen Mitteleuropa ſteht das Baro⸗ meter noch unter mittel. Für Dienſtag iſt nach den immer wieder aufgetretenen vereinzelten Niederſchlägen noch größtentheils wolkiges, jedoch vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten; der Mittwoch dürfte weitere Beſſerung bringen. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Maunnheim. Datum] Zeit 8 8 35 35.8 3 8 9 1 5 85 S 2 mm& 88— 28. Auguſt Morg, 750760,3 15,2 NNW'̃ 2 28 Mittg. 20760,1 17, N 2 23.„ Abds. 959759,7 15, NW2 24,„ Morg. 78v758,7 14,0 S 2 1,0 Höchſte Temperatur den 23. Auguſt 17,5 9 Tiefſte 15 vom 23/24. Auguſt 18,0 Aus dem Großherfogthum. Weinheim, 24. Aug. Geſtern früh wurde auf dem Hirſch⸗ kopf die Leiche des ſeit einigen Wochen vermißten Taglöhners Phil. Moll erhängt aufgefunden. „Heidelberg, 22. Auguſt. Herr Geh. Rath Gegenbaur, der, wie ſchon mitgetheilt, geſtern ſeinen 70. Geburtstag beging, hat ſich allen Ovationen entzogen, in dem er ſich nach dem Luftkurort Gernsbach begeben hat. Namens der Univerſität haben, lt.„Odbg. Ztg.“, ihm Prorektor und Senat ihre Glückwünſche in einem längeren übermittelt. Die mediziniſche Fakultät ſandte ihm eine künſtleriſch ausgefertigte, in prachtvolle Mappe eingelegte Adreſſe, in der ſeine eminenten Verdienſte um die mediziniſche Wiſſenſchaft, be⸗ ſonders Anatomie, Phyſiologie, Zoologie, vergleichende Anatomie u. f. w. hervorgehoben find. Ebenſo ſandte die Deutſche zoologiſche Geſellſchaft eine künſtleriſch ausgeſtattete Adreſſe an den gefeierten Gelehrten. Auch von ſeiten des Stadtraths iſt ein Beglückwünſchungs⸗ ſchreiben an ihn abgegangen. Das 50jährige Stiftungsfeſt des Heidelberger Turnvereins. O Heidelberg, 28. Auguſt. Die Feier des 50jährigen Stiftungsfeſtes des Heidelberger Turnvereins begann geſtern mit einem Akt der Pietät, indem der Vorſtand des Vereins, Herr F. Mai, auf den Gräbern der verſtorbenen Turner, ſoweit ſie noch zu ermitteln waren, je einen Kranz niederlegte. Abends fand im Saale der Harmonie ein un⸗ gemein zahlreich beſuchtes Bankett ſtatt. An demſelben nahmen u. A. auch der Bürgermeiſter und mehrere Stadträthe, der Gymna⸗ ſiumsdirektor, der Reichstagsabgeordnete Weber, der Bezirks⸗ kommandeur u. ſ. w. theil. Das Programm des Abends wies Muſil⸗ ſtücke, Lieder, Reden, ſowie die Aufführung einer dramatiſchen Szene und ein lebendes Bild auf. Die erſte kurze Begrüßungsan⸗ ſprache hielt der erſte Vorſtand, Herr Mai, die Hauptfeſtrede der Vorſtand des Feſtausſchuſſes, Herr Prof. Mülker. Zahlreiche Geſchenke wurden dem Verein durch Vertreter von Brudervereinen, jeweils unter kurzen Anſprachen, überreicht. U. a. hat der Verein zwei Büſten und zwei Bilder des Turnvaters Jahn und drei Regu⸗ lateure erhalten. Namens des Turnvereins Mannheim überreichte Herr Roos eine ſolche Uhr, Namens der Germania Mannheim Herr Reinhardeinen ſchönenkünſtlichenEichenkranz. Unter den Anſprachen machten beſonderen Eindruck diejenigen des Hrn. Stromeyer von N Seflhyoan, des Heryn Legunhend vfarnebe * Aeber Klippen. Roman von Karoline Deutſch. 8 Nachdruck verbsten.) 23)(Fortſetzung.) „Da irrſt Du wieder, Kind! Er iſt jung, ſtattlich, und ich glaube nicht, daß es eine Frau gibt, die ihm nicht nachblickt, wenn er durch die Straßen gehk. Wäre er mein Gegner, ſo würde ich ſagen, er ſei die intereſſanteſte Perſönlichkeit, die ich kenne.“ „Wenn ſich aber die Stadt mit Dir vergleicht, was kann er gegen Vich haben?“ fragte Frau v. Szentiwauy nach einer Pauſe. „Sie will ſich aber nicht vergleichen, Wilma. Ich dachte lauter Freunde zu beſitzen und finde mehr Gegner. Auf meiner Seite ſtehen Rur Marko, Paulu, Stephany; dies iſt aber natürlich, denn ſie ſind meine Lieferanten. Alle anderen ſind gegen den Vergleich; am wüthendſten iſt Apotheker Janowitſch, der das ganze Städtchen in Aufruhr bringt. Ich ſage Dir, es iſt der reine Krieg und könnte einen amüſtren, wenn es 9 gar ſo ernſt wäre.“ „Was willſt Du thun, Papa? Du wirſt doch den Schlag nicht ſo ruhig abwarten?“ fragte die Baronin mit blitzenden Augen, während ſich die ſeinen Brauen finſter zuſammenzogen„Hätte ich gewußt, daß es ſo ſteht, hätte ich überhaupt daran geglaubt, ſo wäre ich ſchon früher hier geweſen. Armer Papa, nun begreife ich Deine Aufregung!“ Er war ihr ſo dankbar für die kleinſte Zärtlichkeit, daß die letzten theilnehmenden Worte ſein ganzes Angeſicht erſtrahlen machten. „Nun iſt mir auch ſchon leichter und freier zu Muthe, da Du hier biſt, Liebling, und ich mich mit Dir ausgeſprochen habe!“ „Ja, aber was willſt Du thun, Papa? fragte ſie mit einer leichten Ungeduld in der Stimme. „Da kannſt Du nur helfen, Kind! Du reiſeſt auf einige Tage nach Peſt und ſuchſt Deine Freunde und Bewunderer für die Sache zu gewinnen. Herr Gefzy war Dein eifrigſter Verehrer, als Du voriges Jahr einige Wochen bei Frau von Vereng zu Beſuch weilteſt, und Herr Gefzy iſt Sektionsrath im Miniſterrium. Du mußt ſehen, daß Perfall von hier verſetzt wird, umgehend verſetzt; die Klage niederzuſchlagen und ſich mit der Stadt auszugleichen iſt dann eine Kleinigkeit.“ Die junge Frau 95 eine Weile dc, duun ſchullecke ſie int einer eigenthümlichen Bewegung den Kopf. „Davon ſpäter, Papa!... wenn das mißlingt, was ich vor⸗ habe!... Sie erhob ſich plötzlich und trat vor den Vater hin. „Was meinſt Du, Papa, wenn ich verſuche, den Gegner— in einen Freund zu verwandeln... ſollte das nicht möglich ſein?.. Man nennt mich liebenswürdig, unwiderſtehlich, wenn ich es nicht bin, ſollte es mir nicht gelingen, wenn ich meine ganze Macht, meinen ganzen Willen einſetze?“... Wie 10 ſo daſtand, wie zur Prüfung vor dem Vater, die Arme verſchränkt, die herrliche Geſtalt zu ihrer vollen Höhe aufgerichtet, einen leuchtenden, faſt phosphorescirenden Glanz in den großen, wunderbaren Augen und das übermüthige, ſiegesgewohnte Lächeln auf den Lippen, als ſetzte ſie ſchon jetzt den wältigendem und zugleich dämoniſchem Ausdruck, 5 Das eitle Herz des Vaters floß über von Stolz und Zärtlichkeit. „Ja, Du, Du!“... ſagte er und nahm das ſchöne Geſicht zwiſchen beide Hände.„Du kannſt Alles, Dir kann keiner widerſtehen! Das mir auch nicht einfiel, was doch das Nächſtliegende iſt!“ fuhr er erregt und in ſeiner ſanguiniſchen Weiſe fort.„Kann ſein, weil mir ſeine Strenge, ſeine Unerbittlichkeit derart imponirt hat.“ „Bleibt bei alledem doch— ein Mann...“ meinte Wilma mit ſpöttiſchem Auflachen.„Sei nicht beleidigt, Papa, aber— ſeit Adams Zeiten könnt Ihr dem Gvasapfel ſchwer widerſtehen.... Laß mich Aur, ich werde ſchon die wunde Stelle vieſes erzgepanzerten Mannes finden. Jetzt ſage mir, mit wem dieſer Cato hier verkehrt!“ Der Vater erzählte ihr, daß er ſehr ſtolz ſei, ſich von Allen zurück⸗ ziehe und nur mit Paſtor Kis freundſchaftlich verkehre. Seit einiger Zeit komme er auch in die Meierei, und wie es im Orte heiße, er ſei ein täglicher Gaſt dort. 8 „Das wäre ja ein Anhaltspunkt!“ rief Frau von Szentiwany mit blitzenden Augen.„Lory war lange Jahre meine Lehrerin. Ein Verkehr iſt auf dieſe Weiſe leicht angebahnt...“ „Er hat dort die ganze Sache eingefädelt,“ meinte Schmertizs. „Die Gräfin iſt zu beſchränkt, um derartiges zu unternehmen ſelbſt — wenn ſie Kewalniß von der Sache gehabt hätte, und die Tochter iſt zu fein und zu ariſtokratiſch, um auf dieſe Weiſe offenſiv vorzu⸗ gehen.“ 5 „Du haſt Lory von jeher alle möglichen und unmöglichen Tugenden anaedichtet und den ungeheuerſten Reſpekt vor ihr gehabt,“ Fuß auf den Nacken des Gegners, war ihre Schönheit von be⸗ meinte die junge Fraa kachenod.,„n atftesealtfch: Se ee ee Spur von einer Ariſtokratin; das bürgerlichſte Mädchen kann nich einfacher, nicht gewöhnlicher ſein. In meinen Augen iſt ſie außerdem nichts als eine überſpannte Närrin, die ſich für die Ihren aufreibt und keine Idee vom Leben hat. Ich würde ein ſolches Daſein keine Stunde ertragen.“ Die Kammerjungfer trat ein und meldete, daß das Bad fertig und Alles vorbereitet ſei. „Ich werde mich diesmal mit der Toilette beeilen; denn ich will noch heute Deine diesjährige Badegeſellſchaft in Augenſchein nehmen, und Du, Papa, ſollſt die Gnade haben, mich zu begleiten.“ Sie warf ihm lachend eine Kußhand zu und verließ das Zimmer. „Einen ſchönen Gruß vom Herrn Paſtor, und ob er ſich heute Mittag mit dem Herrn Stuhlrichter zu Gaſte laden dürfe?“ Mit dieſen Worten erſchien am Sonntag morgen Marka Strunek in der Meierei, und der verdeckte Korb, den das Mädchen neben ihr am Arme trug, war wie gewöhnlich der ſprechende Beleg für die Wünſche des geiſtlichen Herrn. „Tereska, die auf dem Flure ſtand, empfing die Botſchaft, und ihr glückſtrahlendes Geſicht zeigle, wie angenahm ihr dieſe war. „Gegen neun Uhr komme ich mit dem Mädchen und wir helfen en Komteßchen,“ fügte die Alte mit überaus freundlichem Blicke inzu. Sie konnte es zuerſt nicht verwinden, daß Stephan beſonders am Sonntag außer dem Hauſe aß; als ſie aber dann Tereska kennen lernte, fand ſie ſich darin. Zwiſchen dem jungen Mädchen und der Alten entſpann ſich ein eigenes Freundſchaftsverhältniß. Wenn Tereska nach dem Pfarrhaus kam, die Brüder abzuholen, was manchmal gefchah, war ihr erſter Weg zu Marka in die Küche, und der Gegenſtand, worüber die beiden ſprachen, war und blieb Paſtor Kis.— Marka hatte bald aus ſeiner Kinder⸗bald aus ſeine Jugendzeit zu erzählen, und wer dabei andächtiger, begeiſterter war, weſſen Augen mehr leuchteten, ob die der Erzählerin oder der jugend⸗ lichen Zuhörerin, war ſchwer zu entſcheiden „Das iſt ein liebes Geſchöpfchen,“ pflegte dann Marka jedesmal zu ſagen, wenn ſie das Mädchen verlaſſen hatte,„und wie ge⸗ ſchaffen...“ (Fortſetzung folgt.) ———— 7777CT Mannzeim, 3. Auguſf. General Anzeigzer. Mitpegsünders des Peteins, des Herrn v. Langsdarff in Frei⸗ burg, der vor 52 Jahren auch den dortigen Verein hat gründen hel⸗ en und deſſen Grüße überbrachte. Herr v. Langsdorff leerte auf das Wohl des Vereins ein Horn mit Bier. Dieſes Horn hat ihm vor olelen Jahren der Heidelberger Verein verehrt und es hat ihn überall⸗ gin treu begleitet. Lange war es mit ihm in Amerika, wohin er aach der 48er Bewegung geflüchtet war. Namens der Stadt be⸗ grüßte den Verein Herr Bürgermeiſter Walz; der Bezirkskomman⸗ deur Oſiander ſetzte in kerniger und eindrucksvoller Rede aus⸗ einander, daß die Turner der Militärbehörde willkommene Rekruten wären und meiſt ſich auch zu tüchtigen Soldaten entwickelten. Sein Hoch galt dem Turnverein. Das Hoch auf Kaiſer und Großherzog hatte ſich, wie nachgetragen ſei, gleich an die Hauptfeſtrede angeſchloſſen. Der dramatiſche Akt„Die Lützower“ wurde ſehr flott borgeführt, das lebende Bild„Turner huldigen der Germania“ fand außerordentlichen Beifall. Gegen Schluß des Banketts wurden die zahlreich eingegangenen Begrüßungsſchreiben und Telegramme ver⸗ leſen und dann die Ehrungen verkündet. Acht Herren ſind zu Ehrenmitgliedern ernannt worden, darunter Oberbürgermeiſter von Wilckens, Prof. Müller und Turnlehrer Filſinger. An den Groß⸗ herzog wurde ein Ergebenheitstelegramm abgeſandt. Das Bankett, das recht animirt vrrlief, zog ſich bis nach Mitternacht hin. Auf der Gallerie hielt während der ganzen Zeit ein holder Flor von Damen tapfer Stand. Heute Vormittag wurden die zahlreich mit ihren Führern eintreffenden auswärtigen Turnvereine empfangen und in die feſtlich geſchmückte Stadt geleitet. Um 11 Uhr fand die feierliche Einweihung der neuen großen Turnhalle ſtatt, die in der fabelhaft kurzen Zeit von vier Monaten ſoweit fertig geſtellt worden iſt, daß ſie heute die Feſtverſammlung in ſich aufnehmen konnte. Es iſt ein ſtattliches Gebäude, das außer der Turnhalle noch eine ganze Anzahl weiterer Räume enthält. In feſtlichem Zuge, voran Muſik und Feſt⸗ jungfrauen, marſchirte man von der ſtädtiſchen Turnhalle nach dem neuen Heim, woſelbſt zahlreiche Ehrengäſte, darunter die Spitzen der Behörden, den Zug erwarteten. Nach einem orcheſtralen Vortrag ſang der Liederkranz ein Weihelied und dann hielt Prof. Müller die Weiherede, die mit Genugthuung auf die Geſchichte des Vereins zurückblicken konnte und in dem neuen Heim eine werth⸗ volle Errungenſchaft pries, die vor allem der großen Energie des Vorſtandes Herrn Mai zu verdanken ſei. Eine Feſtjungfrau über⸗ reichte mit poetiſcher Anſprache die von kundiger Damenhand wieder wie neu hergeſtellte Fahne, eine andere Schärpen für die Fahnen⸗ träger. Herr Moi übernahm Beides mit herzlichen Dankesworten und dankke im Weiteren Allen, die am Zuſtandekommen des Baues mitgewirkt und mit Spenden dazu beigetragen haben. Ein aktiver Turner ſprach Herrn Mai das große Vertrauen und den innigen Dank der Turner aus. Der alte Herr Waßmanns do 1ff pries die Damen und regte den Gedanken an, die Damen möchten auch ſich dem Turnen zuwenden. Herr v. Langsdorff aus Freiburg führte dieſen Gedanken noch näher aus und wies darauf hin, daß er in Freiburg einen Damenturnverein gegründet habe, dem ſofort 80 Mikglieder beitraten. Mit einem allgemeinen Liede ſchloß die einfache, aber ſchöne Feier. Der neue Turnſaal hat ſich als ſehr akuſtiſch gezeigt, was für etwaige Aufführungen in demſelben von Wichtigkeit iſt. Nach dem Weiheakt begaben ſich die Turner zum Mittageſſen in die ihnen zugewieſenen Wirthſchaften. Um 1½ Uhr traten ſie zum Feſtzug an, der ſich, ſtattlich anzuſchauen, darauf durch verſchiedene Straßen der reich geſchmückten Stadt nach dem Ludwigsplatz be⸗ wegte. Dort wurden die Turner von Bürgermeiſter Dr. Walz und Vorſtand Mai begrüßt und zeigten dann durch Stabübungen, Keulenſchwingen und Gerätheturnen dem zahlreichen Publikum, was ſie zu leiſten vermögen. Gegen Abend fuhr man nach Schlierbach beziehungsw. Ziegelhauſen hinaus und verlebte im Adlergarten in Ziegelhauſen ein paar vergnügte Stunden. Als es zu dunkeln begann, wurde in Schiffen die Rückfahrt nach Heidelberg ausgeführt und bei der Ankunft dortſelbſt das ſchöne Schauſpiel einer Schloßbeleuchtung genoſſen, das im wahren Sinne des Wortes den Glanzpunkt des Feſtes bildete. Den Schluß der Feier bildete eine Zuſammenkunft in der Harmonie. Das Wetter hatte Mittags ſehr drohend ausgeſehen, Nachmittugs klärte ſich der Himmel auf und begünſtigte das ſchöne Feſt durch hellen Sonnenſchein. Erſt als die Schloßbeleuchtung und das Feuerwerk vorüber waren, fing es an zu regnen. Kunſt unnd Theater. Spielplan der vereinigten Stadttheater zu Fraukfurt a. M. Opernhaus. Dienſtag, 25. Auguſt:„Teufels Antheil““ Mittwoch, 26.:„Rheingold“, Donnerſtag, 27.:„Tannhäuſer“, Frei⸗ tag, 28.:„Hänſel und Gretel“,„Puppenfee“, Samstag, 29.:„Evan⸗ gelimann“, Sonntag, 30.:„Joſeph in Egypten“,„Puppenfee“, Mon⸗ tag, 31.:„Der arme Jonathan.“ Schauſpielhaus. Dienſtag, 25. Auguſt:„Alt Frankfurt“, Mittwoch, 26.:„Roman eines armen jungen Mannes“, Donnerſtag, 27, Zur Vorfeier von Goethes Geburtstag„Iphigenia auf Tauris“, SPSS— Buntes Feuilleton. — Nanſen's Ehe. Ein Brief, den der belgiſche Marineoffizier Adrian de Gerlache aus Sandefjord an die„Independance Belge“ über Nanſen's Rückkehr gerichtet hat, enthält die Mittheilung, daß Nanſen ſich jetzt neuerdings mit ſeiner Frau trauen laſſen wird. Vor ſeiner Abreiſe ließ ſich nämlich Nanſen in geſetzmäßiger Weiſe von ſeiner Frau ſcheiden, denn er wollte ſte im Falle eines Unglücks nicht in unbeſtimmter Weiſe an ſein Schickſal binden. Als längſte Dauer ſeiner Abweſenheit glaubte Nanſen die Zeit von fünf Jahren annehmen zu müſſen. Nach Verlauf derſelben hätte man ihn für immer aufgeben dürfen und da man in dieſem Falle kein geſetzlich giltiges Zeugniß ſeines Todes hätte haben können, ſo wollte er ſeiner Frau die Freiheit, ſich wieder zu verheirathen, ſichern, ohne daß ſie verpflichtet wäre, ihre Wittwenſchaft zu beweiſen. Das Ehepaar Nanſen iſt nicht reich; während der Abweſeuheit ihres Gatten er⸗ warb ſich Frau Nanſen, die Sängerin iſt, mit Konzerten, die ſie gab, den Lebensunterhalt. — Eine tragikomiſche Geſchichte erzählt das„J. W..“. Das brünette Tüchterchen eines Wiener Wirthes hatte es mit ſeinen hübſchen Augen dem Sohne eines Tiſchlermeiſters in Mariahilf an⸗ gethan. Netti fungirte in dem kleinen Gaſthauſe ihres Vaters als Schankkaſſierin und fand bei aller ihrer Thätigkeit immer noch Zeit, dem jungen Tiſchler einen freundlichen Blick und ein verſtohlenes Lächeln zu ſpenden. Der Liebende war dadurch beglückt und, da er wußte, daß ſein erhoffter zukünftiger Schwiegervater ſehr viel auf einen„guten Gaſt“ hielt, aß und trank er jeden Abend ganz über⸗ mäßig. Je mehr er in ſich hineinſchlang und je öfter er betrunken war, deſto höher ſtieg er in der Achtung des Wirthes, deſto öfter lächelte ihn Netti an. Dies ermunterte den Jüngling nur noch mehr und er artete förmlich aus im Vertilgen von guten und ſchlechten Speiſen und mehr oder minder„vorzüglichen Ge⸗ tränken“. it Netti ſprechen konnte er leider nicht, da deren Vater immer zugegen war und ſtrenges Regiment in 1 Waeuß führte. Auch ſuchte das Mädchen ſelbſt gar eine Gelegenheit, dem Anbeter ein Zeichen ihrer Geneigtheit zu geben. Die Liebe, die Verzweiflung und das körperliche Unbehagen des„Unmäßigen aus Liebe“ ſtiegen von Tag zu Tag Endlich warf ihn ein heftig auftretender Magenkatarrh auf's Krankenlager hin. Als er nach einer Woche, während welcher er zwiſchen Uebelkeiten und der Sehnſucht nach ſeiner geliebten Netli geſchwankt hatte, wieder in den nachbarlichen Bezirk und in das kleine Gaſthaus kam, erfuhr er dort, daß Fräulein Netti mit einem Milchmeier verlobt ſei. Das war zu viel! Er ſtürmte fort. Er ſchrieb ihr die Serie ſeiner Leiden, daß er ſich ihretwegen übereſſen hatte, um ſich zu er⸗ eingen, zu dem Renomme eines Säufers gekommen ſei— daß er in⸗ ſolge ſeiner Liebe den Magenkatarrh überſtehen mußte! O,er machte ihr herbe Vorwürfe. Und was war die Antwort der Undankbaren? Einem Freunde des Tiſchlerſohnes gegenüber äußerte ſie ſteh, daß ſich für Letzteren nie intereſſirt habe, ſondern auf Geheiß ihres aters mit ihm ein wenig kokettirte, weil er ein„guter Gaſt“ war. — Ein geſtohlener Rembrandt. Zur großen Befriedigung der Gauner ſterben die Dummen noch nicht aus. Eine Wittwe Houzé, die Avenue des Gobelins wohnt, beſaß— ſo ſchreibt man aus Paris— ſeit langen Jahren einen echten Rembrandt, das Innere einer Kirche darſtellend. Dieſer Tage erſchien ein recht ele⸗ kant ekleideter Herr bei der alten Dame unter dem Vorwgnde, den! Freitag, 28.: Zu Gdeſhes Gehſrtstag„Faüſt“, Samstag, 2f„teen⸗ hände“ Sonnte 30.5 Ueenheande 55 31.:„Glück im Winkel.“ Berliner Theater. Im Schiller⸗Theater kommt Felix Philippis Schauſpiel„Wohlthäter der Menſchheit“ Mitle nächſter Woche zur erſten Aufführung.— Im Central⸗Theater ging am Sonnabend die Poſſe„Eine tolle Nacht“ zum 275. Male in Scene. Auch dieſes Jubiläum konnte die Direktion noch bei vollbe⸗ ſetztem Hauſe begehen, da das Intereſſe für das Repertoirſtück noch nicht nachgelaſſen hat.— Das Bellealliance⸗Theater wird die Winterſaiſon mit der Ausſtattungspoſſe„Mars incognito“ von Paul R. Lehnhardt eröffnen, welcher der Verfaſſer des Feſtſpiels „Ein Kaiſerwort“ iſt und deſſen Widmung der deutſche Kaiſer im vergangenen Jahre anzunehmen geruhte.—!m Neuen Theater wird mit dem Schauſpiel„Juana“ zuſammen vorausſichtlich das einaktige Drama„Ullranda“ von Carmen Sylva am 16. September d. J. in Szene gehen. Auszeichnung. Der Herzogl. Sachſ. Meiningen'ſche Hofſchau⸗ ſpieler Guſtav von Seyffertitz wurde vom Fürſten von Bulgarien durch Verleihung der Medaille für Künſt und Wiſſenſchaft mit der Krone ausgezeichnet. Benjamin Bilſe, königlicher Hofmuſikdirektor, feierte am 16 Auguſt in ſeiner Vaterſtadt Liegnitz ſeinen 80. Geburtstag, Magiſtrat und Stadtverordnete der Stadt Liegnitz entſandten eine Abordnung zur Beglückwünſchung, und von nah und fern trafen ſchier zahlloſe Grüße ein. Bilſe, am 16. Auguſt 1816 in Liegnitz geboren, machte ſeine Lehrjahre in einer dortigen Kapelle durch und ging dann nach Wien, wo er erſter Geiger bei Johann Strauß wurde. Später kehrte er nach Liegnitz zurück, wo man ihn zum Stadtmuſikus ernannte. Die Konzerte ſeiner Kapelle erregten bald Aufſehen, und jetzt begann Bilſe ſeine berühmten Reiſen. 1867 ging er auch nach Paris und gab auf der Ausſtellung Konzerte. 1885 mußte Bilſe ſeiner ange⸗ griſſenn Geſundheit wegen ſeine Thätigkeit als Orcheſterleiter auf⸗ geben; er löſte ſeine berühmte Kapelle auf und zog nach Liegnitz, um nach einer ruhmvollen Laufbahn ſeinen Lebensabend in uhe zu genießen. Kleine Chronik. Sir Alexander Mackenzie, Präſi⸗ dent der königlichen Akademie der Muſik in London, und bekannt als Componiſt der„Roſe von Sharon“, iſt eben dabei, die Muſik zu einer neuen komiſchen Oper zu ſchreiben, zu der Mr. Burnaud und Mr. Lehmann den Text geliefert haben.— Die Baronin von Teplitz, die Tochter des bekannten engliſchen Kritikers, Beatty Kingſton, gibt ein Buch heraus unter dem Titel: „Memoiren des berühmten Componiſten Signor Arditi.“— Julius Berend, der bekannte Komiker der Hannoverſchen Hof⸗ bühne, feierte ſein 50jähriges Jubiläum als Mitglied der Hanno⸗ verſchen Bühne. Der Jubilar erhielt zahlreiche Telegramme und Glückwunſchſchreiben. Intendant Kammerherr von Lepel⸗Gnitz ſandte durch den Hofrath Poppe ein herzlich abgefaßtes Schreiben.— So gut geſpielt hat der Schauſpieler Odemar noch nie, wie in Oſtende, wo er zweimal die Spielbank ſprengte und beinahe 200,000 Mark gewann! Odemar iſt Mitglied des Hoftheaters zu Hannover und hatte häufig große Rollen inne— kein Wunder, wenn die Rollen ihm auch in Oſtende treu blieben!— Ein neuentdeckter Tenor auf den ſehr große Hoffnungen geſetzt werden, iſt ſoeben für das Dresdner Hoftheater engagirt worden. Fridrich Carlen heißt der Sänger, er iſt Amerikaner und von deutſchen Geſangsmeiſtern ausgebildet. Carlen wurde auch nach ſeinem Probe⸗ ſingen für zwei Gewandhaus⸗Concerte in Leipzig verpflichtet. Anfang September wird der Künſtler als„Fauſt“ in Dresden debütiren.— Von Dr. Paul Langenſcheidt, dem Autor des im„Schiller⸗Theater“ erſolgreich aufgeführten Schauſpiels„Gährung“ iſt ein abendfüllendes Luſtſpiel, betitelt„Die fünfte Schwadron“, im Verlage von Felix Bloch Erben erſchienen, das in kürzeſter Friſt am Thalia⸗Theater in Hamburg zur Aufführung gelangen wird. Literatur und Wiſſenſchaft. Berlin. Der bisherige außerordentliche Profeſſor Dr. Edmund Leſſer zu Bern iſt zum außerordentlichen Profeſior in der medi⸗ ziniſchen Fakultät der Königlichen Friedrich Wilhelms⸗Univerſität zu Berlin ernannt worden. Greifswald, 19. Auguft. Der ordentliche Profeſſor der Mathe⸗ matik an der hieſigen Univerſtität Bernhard Minnigerode iſt auf einer Erholungsreiſe nach dem Rieſengebirge in folge eines Schlag⸗ fluſſes verſtorben. Wien, 19. Auguſt. Der Privatdocent und Aſſiſtent an der techniſchen Hochſchule in Wien Dr. Georg Vortmann wurde zum außerordentlichen Profeſſor der analytiſchen Chemie an dieſer Hoch⸗ ſchule ernannt und Privatdozenten und Adjuncten an der techniſchen Hochſchule in Wien Dr. Max Bamberger der Titel eines außerordent⸗ lichen Profeſſors verliehen. — ͤ—— Rembrandt zu kaufen. Er zeigte ſich höchſt entzückt über das Kunſt⸗ werk, willigte ohne Weiteres in den bedungenen Kaufpreis, verlangte aber zuvor, das Bild einem Sachverſtändigen zu zeigen. Frau Houſs hatte dagegen nichts einzuwenden und ließ den Fremden mit dem Rembrandt von dannen ziehen! Erſt als dieſer durch mehrere Tage nichts von ſich hören ließ, ſtiegen in ihr Bedenken auf: ſie erkundigte ſich an der zurückgelaſſenen Adreſſe nach dem vornehmen Kunſt⸗ freunde und wurde jetzt gewahr, daß ſie das Opfer eines frechen Gauners geworden. — Ein ÜUkas des Baron Rothſchild. An dem Gemeindehaus des Genfer Dörfchens Pregny, auf deſſen Gemeindeboden das Schloß des Barons Rothſchild aus Paris ſteht, iſt folgende amtliche Kund⸗ gebung zu leſen:„In ſeiner Sitzung vom 21. Juli 1896 hat der Gemeinderath folgenden Beſchluß gefaßt: Dem Geſuche des Herrn Baron v. Rothſchild, es möchte während der Dauer ſeines Aufent⸗ haltes in Pregny das Schlagwerk der Gemeindeuhr eingeſtellt wer⸗ den, wird entſprochen. Beſchloſſen mit fünf gegen zwei Stimmen und zwei Abweſende.“ Das ſozialiſtiſche„Peuple de Gensve“ macht dazu folgende boshafte Bemerkung:„Ohne Zweifel wird der Herr Baron bei ſeinem nächſten Aufenthalt in Pregny den Gemeinderath erſuchen, das Schreien der Eſel zu verhindern. Der Gemeinderath wird ſicher demgemäß beſchließen und dem Beſchluß dadurch beſſere Nachachtung verſchaffen, daß ſeine Mitglieder während des Aufent⸗ haltes des Herrn Barons ſtrengſtes Stillſchweigen beobachten. — Die Pacht des Kaiſers von Ruſtland. Von der ruſſiſchen Kaiſeryacht„Standart“, die gegenwärtig auf der Kopenhagener Schiffswerfte Burmeiſter& Wain ihrer Vollendung entgegengeht und demnächſt den Zaren nach London bringen ſoll, entwirft die„St. detersburger Zeitung“ folgende Schilderung: Das Schiff hat vom el bis zur Kommandobrücke eine Höhe von 60 Fuß, ſeine größte Lge beträgt 380 Fuß. Den Vorſteven ſchmückt ein großer ver⸗ ter Adler, während das kaiſerliche Wappen, ebenfalls in reicher Neldung, das Heck des Schiffes ziert. Die Pacht hat fünf Stock⸗ werke; zu unterſt, mehr als 20 Fuß unter der Waſſerlinie, befinden ſich die großen Auflagsräumlichkeiten, welche durch elektriſche Lampen das nöthige Licht erhalten; auf dem über dieſen Räumen gelegenen Deck ſind die Vorraths⸗ und Pulverkammern, nebſt Arreſt⸗ kokaken untergebracht. Dann kommt das dritte Deck, das Zwiſchen⸗ deck“, mit den Wohnräumen der Unteroffiziere und der Mannſchaft. Auf dem zweiten Deck befinden ſich die für die Mitglieder der kaiſerlichen Familie beſtimmten Gemächer und die den Ofſtzieren angewieſenen Kajüten. Ueber dieſem zweiten Deck liegt das ſogenannte Sturmdeck mit einem großen Salon, deſſen Dach ein Promenadedeck bildet. Ganz vorn auf dem Zwiſchendeck iſt eine kleine elektro⸗ mechantſche Werkſtatt eingerichtet und dicht daneben befinden ſich das Lazareth und die Apötheke. Wie bereits erwähnt, liegen die Wohnräume der Unteroffiziere und der Mannſchaft auf dem Zwiſchen⸗ deck, zwei Rieſenſäle mit hübſchen und praktiſchen Einrichtungen zur Anbringung der Kojen; hier liegen auch die Bäder für die Mann⸗ ſchaft. Auf demſelben Deck liegen die koloſſalen Schiffsmaſchinen, welche im Stande ſind, der Yacht eine Schnelligkeit von ungefähr 22 Knoten zu geben. Die meiſten Maſchinentheile ſind verkleidet und von hellem Rothholz umgeben, wodurch das Ausſtrahlen von Hitze aus dem Maſchinenraume auf ein Minimum reduzirt wird. Die Maſchinen können nahezu zehntauſend Pferdekräfte entwickeln und treiben zwei gigantiſche Schrauben. Die Offtzierskajüten ſind vrgkliſch und einſgch, aber ſehr geſchmackvoll eingerichtet; jede Tieueſſe Nachticten uud Ftlegtaume. Berlin, 22. Auguſt.(Ausführlicher Bericht.) Der Kaiſer wohnte heute Mittag der Enthuͤllungsfeier des Denk⸗ mals der gefallenen Krieger von 1864, 66 und 1870/ê71 des 3. Garde⸗Regiments z. F. bei. Auf dem Kaſernenhof war das Regiment im offenen Viereck aufgeſtellt, auf dem rechten Flügel gegen 100 fruͤhere Offiziere des Regiments. Im Ge⸗ folge des Kaiſers war der neue Kriegsminiſter von Goßler. Auf dem linken Flügel ſtand der Verein früherer Mitkämpfer und Angehöriger des Regiments Bei der Ankunft Sr. Maje⸗ ſtät präſentirten die Truppen. Der Kaiſer ſchritt die Front ab, die einzelnen Bataillone begrüßend. Generallieutenant z. D. v. d. Lochau hob in längerer Rede die Thaten der ge⸗ fallenen Krieger des Regiments in den drei Feldzügen hervor und erbat vom Kaiſer die Erlaubniß, die Huͤlle fallen laſſen zu dürfen. Die Truppen präſentirten. Der Regimentskom⸗ mandeur v. Twardowski dankte Sr. Majeſtät für ſein Er⸗ ſcheinen, wodurch die Feier zu einem beſonderen Ehrentage ge⸗ worden ſei, und ſchloß mit einem Hurrah auf den Kaiſer. Darauf ergriff Se. Majeſtät das Wort zu folgender Anſprache, deren Wortlaut wir der Kreuzzeitung entnehmen: „Es iſt mir eine beſondere Freude, dem heutigen Tag, einem ſolchen Feſttage, beim Regiment beizuwohnen, und es hat ein ſolcher Vorgang für mich den Anſtrich eines Familienfeſtes. Dem Regiment war es vergönnt geweſen, ſo jung es iſt, bald nach ſeiner Formation drei glorreiche Feldzüge mitzumachen und in denſelben Antheil an dem Ruhme der früheren preußiſchen Fahnen zu nehmen. Es iſt das der beſte Beweis dafür, daß der allpreußiſche Geiſt, den mein Großvater als junges Reis einſetzte, ſich in der ganzen Armee be⸗ thätigt, wie er von ſeinen Fürſten gehegt und gepflegt wird; jener Geiſt der Kameradſchaft und der Hingebung, der ewig frohe, freund⸗ liche Born. Und dieſer Geiſt der Kameradſchaft und Hingebung iſt es auch, der die alten Offtziere und Freunde des Regiments als Glieder einer großen Familie hierher gekrieben und der ſich in dem Regiment ſtets in ſo hervorragender Weiſe bethätigt hat. Und dieſer Geiſt wird ſich bethätigen nach dem alten Worte:„Wie die Alten ſungen, ſo zwitſchern auch die Jungen.“ Ich hoffe, daß das Regi⸗ ment ſeinen bisherigen Traditionen tren bleiben und dieſen Geiſt der Kameradſchaft und Hingebung auch ſtets weiter hegen und pflegen ſowie mit hingebungsvoller Treue bemüht ſein wird, durch aus⸗ dauernde Arbeit das Regiment auf der Höhe zu halten, auf die es ſich durch ſeine Vergangenheit emporgehoben hat, wie ich das ver⸗ langen kann. Ich hoffe, daß das Regiment, falls ich dazu genöthigt werden ſollte, es zum Kriege zu rufen, mit derſelben Pflichttreue und Freudigkeit für mich in den Tod gehen wird, wie damals für meinen Herrn Großvater. Ich erhebe mein Glas und trinke auf das Wohl 18 0 Garde⸗Regiments zu Fuß. Es lebe hoch, hurrah, hurrah, urrah!“ Berlin, 23. Aug. Dem Generallieutenant v. d. Lochau verlieh der Kaiſer den Kronen⸗Orden 1. Klaſſe.— Der deutſch⸗chileniſche Handelsvertrag vom 1. Januar 1862, deſſen Ablauf auf Grund der 1895 erfolgten Kündigung durch Chile bevorſtand, wurde mittels Notenaustauſches bis zum 31. Mai 1897 verlängert.— Wie die Abendblätter melden, iſt das Mitglied des Herrenhauſes Georg Freiherz von dem Busſche⸗Streithorſt, 71 Jahre alt, geſtorben. Der Verſtorbene war als Inhaber des Majorats Thale am Harz auf Präſentation des Verbandes des allen und des be⸗ feſtigten Grundbeſitzes in dem Landſchaftsbezirke Fürſtenthum Halberſtadt und Grafſchaft Wernigerode unter dem 20. Dez, 1861 auf Lebenszeit ins Herrenhaus berufen worden und war in das Haus am 4. März 1862 eingetreten.— Eine Nieder⸗ laſſung der Redemptoriſten in Trier, die bisher bean⸗ ſtandet war, iſt jetzt der„Märk. Volksztg.“ zufolge vom Miniſter genehmigt worden. * Berlin, 22. Auguſt. Chriſtaller, geborener Württem⸗ Lehrer an der Kameruner Regierüngsſchule, iſt ge⸗ orben. „Berlin, 22. Aug. Der„Reichsanzeiger“ ſchreibt: Vor Anfang April bis Ende Juli d. 8 beträgt die Iſt⸗CEinnahme der Reichskaſſe an 0 len 135,168,686 Mark(mehr gegen 270 gleichen Zeitraum des Vorjahres 11,755,515), Tabakſteuer 2,804,476 Mark(mehr 129,166), Zuckerſteuer 30,486,444 Mark(mehr 4,888,786), Salzſteuer 13,950,075(mehr 414,058), Maiſchbottiſch⸗ und Brannt⸗ e eeee,,..᷑K(ñ ᷑éßE•ôQnꝛäᷓ—̃̃̃̃ Kajüte hat eine feſte Bettſtelle und iſt überdies mit einem kleinen Schreibtiſch, einem Kleiderſchrank und einem Waſchtiſch möblirt, Die Kommandantenwohnung beſteht aus Arbeits⸗, Schlaf⸗ und Bade⸗ zimmer. Der Schiffsaltar iſt auf dieſem Deck errichtet und von ſechs bibliſchen Gemälden umgeben. Die Wohnräume der kaiſerlichen Fa⸗ milie ſind mehr komfortabel als prachtvoll ausgeſtattet; ausdrücklich war Befehl gegeben worden, nirgends Vergoldung zu benützen und überall gedämpfte Farben zu verwenden. Die Decken der Salons und Zimmer ſind alle weiß kackirt. Wände und Thüren im gewöhn⸗ lichen Speiſeſalon ſind aus koſtbarem Vogelaugenholz, während im großen Empfangsſalon dunklere Holzarten benützt worden ſind; in dieſem letzten Salon ſind die Möbel mit olivengrünem, brochirtem Seidenſtoff bezogen. Es iſt dies das einzige Gemach, in welchem die Benützung von Seide geſtattet wurde. Die Wohnung des beſteh aus Arbeits⸗, Schlaf⸗ und Badezimmer; die Panele, Thüren und Möbel des kaiſerlichen Arbeitszimmers ſind aus gelbem ameri⸗ kaniſchem Kirſchenholz, die Möbel mit blaugrauem Leder bezogen. Die Wohnung der Kaiſerin Alexandra Feodorowna beſteht ebenfalls aus drei Zimmern, deren Möbel aus weißgrauem Birkenholze ver⸗ fertigt find; die Möbel ſind mit bläulichem Kretonſtoff bezogen, Die Wohnung der Kaiſerin Maria 98 8 beſteht gleichfalls aus drei Zimmern, in welchen vorwiegend das Vogelaugenholz zur Verwendung gekommen iſt; die Möbel ſind mit grauem Kretonſtoff, in welchen rothe Mohnblumen eingewirkt ſind, bezogen. Auf dem Sturmdeck liegt der große kaiſerliche Speiſeſaal, in welchem 70 Per⸗ ſonen bequem Platz finden können; die Wände dieſes 60 Fuß langen und 20 Fuß breiten Saales ſind aus hellem Eichenholz mit Ahorn⸗ füllungen; drei elektriſche Kronleuchter hängen von der Decke herun⸗ ter. An einem Ende des Saales liegen zwei kaiſerliche Empfangs⸗ zimmer, am anderen Ende eine halboffene Loggig, von welcher aus man, vom Winde nicht beläſtigt, die Ausſicht über das Meer ge⸗ nießen kann. — Der folgende Abſchiedsbrief einer Bromberger Küchenfes an ihren Schatz wird dem„Bromb. Tgbl.“ von einem Leſer mitge⸗ theilt:„Liebe Alberdl! Ich will dir nur ſagen das is nuſcht mit unſe Kramerei. Du werſcht nun fortgeſchickt von die Militär aber meiner willſt du zu Bromberg bleiben mir doch aber untreu un blof mir aus lieb dir Eſſen geben ſoll ich bei Herrn und Frau wegen Dir och entlaſen werde. Un darum hab ich andere Schatz gſucht der Hundroffir iſt und du nich mahl Gefreit, und wegen du mich nicht liebſt. Bei Pfilip(gemeint iſt„Vater Philipp“, der Arreſt⸗ raum) drei Tage warſt, iſt aus, nicht mehr ſehen. Brauchſt niſcht ze weinen, weine auch nicht geb dir Ring zurück und Fohtogravü ſchmiß weg Brief Ferrloren wenn du kriegſt Polniſche Wurſt braht dabei. Adche beſten lebwohl nicht war geweſen büt Gott hat nicht ſolle ſein Adche Albert im leiſen verlaſſe dich geliebt geweſene.“ — Unverfroren. Rentier:„Ich habe meine Tochter zu lieb, um ſie an einen verſchuldeten Lebemann zu verſchleudern, der es nur auf ihr Geld abgeſehen hat!“— Bewerber:„So! Hm— Sie haben ja noch eine ältere Tochter— haben Sie die auch ſo lieb?“ — Im Bazar. Herr:„.. Ich will Ihnen gerne etwas ab⸗ kaufen. Haben Sie vielleicht etwas Hübſches in Oel für meir Speiſezimmer?“— Verkäuferin:„O ja! Wünſchen Sie eine Land⸗ ſchaft oder eine Büchſe Sardinen?“ — Erkeunungszeichen beim Wiederſehen.„.. Ja, ſind Sie's denn, oder ſind Sie's nicht, Herr Barthl?“—„Leihen Sie mir...“—„Ja, Sie ſinds, Herr Barthl!“ anhalten zu laſſen, 2 2* — 25 2 2 — Geueral⸗Anzeiger. Mannbelm, 24 Auguſt: weinmaterfalſteuer 5,435,342(weniger 324,049), Branntweinver⸗ brauchsabgabe mit Zuſchlag 33,451,726(mehr 622,259), Brenn⸗ ſteuer 558,087(mehr 503,992), Brauſteuer⸗ und Bierübergangsabgabe 9,822,968(mehr 383,152), Summe 231,672,804, mehr 17,877,879 Mark. Berlin, 22. Auguſt. Der deutſch⸗chileniſche Handelsvertrag vom 1. Februar 1862, deſſen Ablauf auf Grund der 1895 erfolgten Kündigung ſeitens Chiles bevorſtand, wurde heute mittelſt Noten⸗ austauſches bis zum 31. Mai 1897 verlängert. Hamburg, 22. Auguſt. Der Großfuͤrſt Michael Michgelowitſch iſt heute zum Kuraufenthalt hier eingetroffen. Der Großfürſt wird an den heute beginnenden internationalen Lawntennisſpielen theilnehmen. Hamburg, 23. Auguſt. Fürſt Bismarck hat folgendes Telegramm aus Rio de Janeiro, den 20. Auguſt, erhalten:„An⸗ läßlich ihres 75jährigen Stiftungsfeſtes ſendet die Gefellſchaft Ger⸗ mania in Rio de Janeiro dem Mitbegründer des Reiches und hoch⸗ 42 135 Altreichskanzler in dankbarer Verehrung ehrerbietigſten ruß“. HBremerhafen, 22. Aug. Gouverneur v. Puttkamer hat ſich heute auf dem Lloyddampfer Wittekind nach Kamerun eingeſchifft. Koſel, 21. Aug. Als der Stationsvorſteher Kieſer vorgeſtern Abend den Rangirbahnhof inſpieirte, wurde er vom einem ihm folgenden Güterzuge, den er wohl nicht bemerkt haben mag, auf das Gleis geſtoßen, wo ihm im nächſten Moment die Maſchine den Kopf abfuhr, Wiesbaden, 22. Der Afrikareiſende Dr. Bumiller iſt dem„Rhein. Kurier“ zufolge geſtern hier eingetroffen. Bern, 22. Aug. Der achtzehnte Kongreß der„Assd⸗ eiation littèraire et artistique“ wurde heute Nachmittag 3 Uhr im Nationalrathsſaal in Bern eröffnet durch eine in franzböſiſcher Sprache gehaltene Begrüßungsrede von Bundesrath Müller, dem Vorſteher des Juſtizdepartements. Es dankten ſeinen Worten Pouillet(Paris), Hildebrand(Berlin), Diercks (Berlin), Dr. Levita(Wien). Lermina(Paris) erſtattete den Bericht über die Arbeiten der Aſſociation ſeit dem Abſchluſſe der Berner Konvention von 1886 bis zur Pariſer Konferenz von 1896. Von 4½ Uhr war die Sitzung zu Ende. *Paris, 22. Auguſt. Die Mächte ſind in der Kretafrage pollkonimen einig und werden in der allernächſten Zeit dem Sultan die Kon eſſtonen unterbreiten, welche ſie für nöthig halten. Paris, 21. Auguſt. Für den Empfang des ruſſiſchen aiſerpaares ſolleu folgende vorläuftge e getroffen ſein. Der kaiſerliche Zug ſoll nicht auf dem Weſtbahnhofe, dem Gare Saint⸗Lazare halten, ſondern bis zu der Station der Pariſer Gürtelbahn„Bois de Boulogne“ weiter geführt werden. Alle in der Nähe dieſes Bahnhofes gelegenen Baracken ſollen abgeriſſen werden. Auf dem Bahnhofe wird eine breite Treppe errichtet, welche, mit Teppichen belegt, nach dem Platze führt, wo die Pal⸗ agen Aufſtellung uehmen. Das kaiſerliche Paar, nebſt dem Prä⸗ ee der Republik, werden ſofort den Gala⸗Wagen beſteigen, em die Wagen der Miniſter und Generäle folgen. Sie nehmen ihren Weg nach Paris durch die Avenue du Bois de Boulogne nach dem Are⸗de⸗Triomphe, eine Strecke, die in eine glänzende Einzugsſtraße umgeſchaffen werden wird. Am Fuße des Triumph⸗ bogens wird ein Zelt aufgeſchlagen werden. Von hier aus wird der Zug durch die Champs ⸗Glyſees, über die Concordiabrücke und einen Theil des Boulevard Saint⸗Germain die in der Rue Grenelle n l Botſchaft erreichen. Die zur Begleitung des Zuges eſtimmten Truppen werden beim Eintreffen des Zuges am Ein⸗ 33 des Bois de Boulogne Aufſtellung nehmen. Setit einigen Tagen ſind Ingenieure und Architekten den Plänen zu den Vorarbeiten beſchäftigt, die mit dem Beginn des nächſten ongts in Angriff genommen werden. abenfalls iſt der Einfall, den kaiſerlichen Zug anſtatt auf dem Weſtbahnhofe an der Station ie dicht an dem Bois de Boulogne liegt, ganz vortrefflich, denn die breit angelegten, mit ſchönen Bäumen be⸗ Mae en Alleen ſind wie geſchaffen, dem Fremden Paris bei ſeinem Eintritt von der beſten Seite 5 zeigen, beſonders wenn Künſtler⸗ hände der Natur noch ein Jel 1 91 5 angelegt haben. Rom, 22. Auguſt. Die Blätter melden, daß General Vigano zum Vicegouverneur der erythräiſchen Kolonie an Stelle des Generals Damberti, der aus Geſunbheitsrückſichten nach Italien zurückkehrt, ernannt worden iſt.— Wie die Blätter berichten, berieth heute der Miniſterrath über die Inſtruktionen für den General Valles für deſſen Miſſton bei Menelik. London, 22. Aug. Li⸗Hung⸗Tſchang begab ſich geute Vormittag nach Southampton, von wo er nach Amerika abreiſt. *London, 22. Auguſt. Nach einer Meldung der„Times“ aus rätoria vom 21. d. Mts. hat ſich die Lage im vergangenen onat bedeutend gebeſſert. Die im Jameſon⸗Prozeß ſeitens Eng⸗ kands bekundete Unparteilichkeit und die freundliche Haltung Cham⸗ berlain's rieſen entſchieden Wirkung hervor. Londou, 22. Auguſt. Den Major Coventry, der mit Dr. ameſon und Genoſſen kürzlich zu mehrmonatlichen Gefängniß ver⸗ rtheiit wurde, ſetzte man heute aus Geſundheitsrückſichten auf Be⸗ ehl des Miniſters des Innern in Freiheit. Sonthampton, 22. Auguſt.„Saint Louis“ mit Li Hung Tſchang und Geſolge an Bord iſt heute Nachmittag in See gegangen. 0 e e 22. Auguſt. Die Prinzeſſin von Wales mit ihrer Tochter Viktoria traf heute auf Schloß Bernſtorff ein. Bollnges(Nord⸗Schweden), 22. Auguſt. ie Schüler der D90 Taubſtummen⸗Anſtalt machten heute einen Ausflug zu Schiff. Das Schiff ſcheiderte, mehrere Kinder ſowie die Frau des Rektors ertranken. Die Leichen ſind bereits geländet. * Konſtautinopel, 22. Aug. Die ununterbrochen fortge⸗ etzten Berathungen der Botſchafter haben jetzt inſo⸗ ern ein Ergebniß gehabt, als alle Botſchafter, mit Einſchluß es engliſchen, ſich über die Art der Zugeſtändniſſe geeinigt haben, die als äußerſte Grenze deſſen zu betrachten ſind, was die Türkei den Kretern zugeſtehen könnte. Von dieſen Be ſchlüſſen der Botſchafter iſt den Konſuln der Mächte in Kreta mit der Aufforderung Kenntniß gegeben worden, ihren ganzen Einfluß bei den Kretern einzuſetzen, um ſie zu bewegen, auf Grund dieſer Bedingungen die aufſtändiſche Bewegung einzu⸗ ſtellen. Gleichzeitig betrachten es die Botſchafter als ihre Auf⸗ gabe, durch ihre Einwirkung auf die Pforte dieſe zur An⸗ nahme des vorgeſchlagenen Programms zu bewegen. Waſington, 22. Auguſt. Der Miniſter des Innern, Hoke⸗ Smith, hat ſeine Entlaſſung gegeben. Präſident Cleveland hat das Entlaſſungsgeſuch angenommen. Der Rücktritt wird der Abſicht Hoke⸗Smith's zugeſchrieben, das Programm der Anhänger Bryan's und Sewall's zu unterſtützen. 0 0 (Privat ⸗Telegramme des„Geueral ⸗ Anzeigers.“) Berlin, 23. Aug. Ueber die geplanten Gehaltserhöh⸗ ungen für die Beamten hört die„Nationalzeitung“, daß— was die Verwaltung betrifft— u. A. folgende Erhöhungen in Ausſicht genommen ſind: Die Beſoldung der Oberpräſidenten ſoll von 21,000 auf 24,000 Mark geſteigert werden, das Hoͤchſtgehalt der vortragenden Räthe von 9,900 auf 11,000 Mark, der der Regierungsräthe von 6000 auf 7200 Mark und das der Landräthe von 4800 Mark auf 6600 Mark. Außerdem ſoll das Aufrücken innerhalb der Gehaltsklaſſen raſcher als bisher erfolgen, ſodaß die Erhöhung nicht, wie pielfach befürchtet wird, den Beamten größtentheils erſt im hoͤheren Lebensalter zu Gute kommen würde. München, 23. Aug. Das Kronprinzenpaar von Griechen⸗ land iſt heute hier eingetroffen und beſichtigte im Laufe des Tages die Kunſtausſtellung im Glaspalaſt Wien, 28. Auguft. Der Oberſthofmarſchall Szeeſne iſt in Auſſee am Herzſchlag geſtorben. Ballaſſa⸗Gyarmat(Ungarn), 24. Aug. Geſtern Nacht wüthete hier und in der Umgegend ein furchtbarer Sturm, der Bäume entwurzelte und die Däͤcher des Gefänaniſſes und vieler Häuſer abriß. Eine auf einem Nacht⸗Manöver be⸗ griffene Honvedtruppe wurde zerſtreut, zohlreiche Soldaten er⸗ litten Verwundungen. *Madrid, 24. Aug. Nach einer Depeſche aus Cuba fanden abermals 3 Gefechte mit Inſurgenten, in welchen dieſe 32 Todte einbüßten. *Madrid, 23. Aug. In Folge der Entdeckung der Ver⸗ ſchwöͤrung auf den Philippinen wurden hier zwei Individuen, von denen einer Franzoſe, und ferner ein Arzt und der Sekretär des Spaniſch⸗Philippinen⸗Clubs verhaftet. Die Ver⸗ hafteten beſtreiten, daß ſich der genannte Club und der„Groß— Orient“ mit Politik beſchäftige. Man erwartet noch weitere Verhaftungen. Heute fand eine weitere Einſchiffung für Cuba unter großer Begeiſterung der Bevölkerung ſtatt. In Barcelona hat die Polizei Plakate revolutionären Inhaltes entfernt.— In Logrono ſuchen die Freibeuter die Frauen zu einer Kundgebung zu veranlaſſen. Man glaubt, daß die Regierung beſchloſſen habe, einer der Philippinen benachbarten Nation eine Mittheilung zugehen zu laſſen, welche ihre Auf⸗ merkſamkeit auf die Umtriebe der Seperaotiſten lenkt, die ver⸗ ſuchen könnten, auf das Gebiet derſelben überzutreten. * Madrid, 23. Auguſt. In ganz Spanien ſind Vorſichts⸗ maßregeln getroffen worden, um die Verbreitung anarchiſtiſcher Maueranſchläge zu verhindern. In Barcelona nahm die Poli⸗ zei in einer anarchiſtiſchen Druckerei eine Hausſuchung vor, und verhaftete zwei Perſonen. In Valencia verſuchten Grup⸗ pen von Frauen geſtern gegen die Truppenſendungen nach Kuba eine Kundgebung zu veranſtalten. Die Gendarmerie und Ka⸗ vallerie zerſtreute die Menge und verhaftete 5 Perſonen. An⸗ dere Perſonen folgten den Feſtgenommenen und bewarf die Polizeimannſchaften mit Steinen. In Bunol wurden 14 Re⸗ publikaner verhaftet. * Rom, 23. Aug. Ueber den durch das andauernde Un⸗ wetter verurſachten Schaden wird weiter gemeldet, daß in der Provinz Maſſa Carrara auch der Fluß Currione aus ſeinen Ufern getreten iſt. Zahlreiches Vieh wurde von den Fluthen fortgeſchwemmt. Eine Perſon wurde durch Blitzſchlag ver⸗ wundet. Auch in den Provinzen Carrara und Bologna wurden große Schäden durch das Austreten des Fluſſes Reno ange⸗ richtet, welcher bei Riola die Eiſenbahn auf eine Strecke von 60 Metern zerſtörte und die Brücke bei Pioppe wegzuſchwemmen drohte. Die Ländereien Vignoia und Sevignano(Provinz Modena) ſind durch das Austreten des Panaros überſchwemmt. Bei Pavia ſteigt der Po und richtet an den Rämmen Schaden an. *Rom, 23. Aug! Meldung der„Agencia Stefani.“ Jufolge von Briefen, welche Major Nerazzini von Ras Ma⸗ konnen erhalten hat, erhielt der erſtere aus Rom den Befehl, ſeine Ferminane vorrücken zu laſſen und ſich ſelbſt auf Herero zurückzuzieben. London, 24. Aug. Prinz Max von Sachſen hielt geſtern in der deutſchen Bonifaziuskirche ſeine erſte Pre⸗ digt. Nachmittags empfing er eine Deputation deutſcher Ver⸗ treter, der er ſagte, er ſei nicht als Prinz, ſondern als ein⸗ facher Prieſter nach London gekommen. Ferrara, 23. Aug. Die Ueberſchwemmung des Reno im Gebiete von Harrara und Oſtfiume umfaßt 5000 Hectar. 925 und die Truppen treffen thatkräftige Vorſichts⸗ maßregeln. Chriſtiania, 23. Aug. Ueber Nanſens zukünftige Pläne verlautet, daß derſelbe zunächſt beabſichtigt, eine Expedition zur Kartlegung der Südpolar⸗Region mit zwei Schiffen und vielen Hunden für eine Schlittenreiſe nach Süden zu unternehmen. »Chriſtiania, 23. Aug. Das„Morgenbladet“ berichtet die folgenden Einzelheiten über die Eistriſt des„Fram“: Das Schiff trieb, nachdem Nanſen und Johannſen dasſelbe verlaſſen hatten, langſam nordwärts. Die Inſaſſen fertigten Geräthe für eine Eisreiſe für den Fall, daß das Schiff hätte verlaſſen werden müſſen. Der Sommer 1895 verlief ohne Zwiſchenfall. In der Zeit vom 19. Oktober bis 15. November war die hoͤchſte nöͤrdliche Breite erreicht; der 85. Grad war überſchritten. Vom 13. Januar 1896 an trieb der„Fram“ nach Süden. Von Ende Februar bis Mitte Juli befand er ſich faſt an gleicher Stelle, wo er am 19. Jull,— auf dem 83. 14 Minuten nördlicher Breite— angelangt war. Das Packeis war ſchon Mitte Mai d. J. geborſten. Am 2. Juni gelang es nach vielen Anſtrengungen das Schiff vom Eiſe, in dem es feſt ſaß, loszumachen, doch begann der„Fram“ erſt am 19. Juli ſich aus der Eisregion herauszuarbeiten. Das Eis reichte vom 83.0 14“ bis 81.“ 32“ nördl. Br. und weſtwärts bis 11% 40“ öſtlicher Länge. Am 13. Auguſt war das offene Meer er⸗ reicht. Das Meer zeigte überall eine Tiefe von 3400—4000 Metern mit Untiefen gegen Spitzbergen. » Konſtantinopel, 22. Aug. Geſtern trafen ſämmtliche Botſchafter, nachdem ſie Inſtruktionen ihrer Regierungen erhalten hatten, in der deutſchen Botſchaft zufammen. Der deutſche Botſchafter, Frhr. v. Saurma⸗Jeltſch, machte den übrigen Botſchaftern Mittheilung von dem Inhalt der Be⸗ merkungen, die der Sultan in der ihm am Freitag gewährten Audienz geäußert hatte, insbeſondere von deſſen perſönlicher Haltung in Bezug auf Kreta. In türkiſchen Kreiſen wird be⸗ fürchtet, die Kretenſer könnten die neuen Reformpläne wegen mangelnder Garantien für deren Durchführung ablehnen. Heute Vormittag verſammelten ſich die Boiſchafter abermals in der öſterreichiſch⸗ungariſchen Botſchaft. Man glaubt, daß ein neuer Schritt bei der Pforte bevorſtehe. Konſtantinopel, 23. Aug. Die Pforte hat den Bot⸗ ſchaftern mitgetheilt, daß ſie eine direkte Intervention der Großmächte behufs Beruhigung Kretas wünſche. Alle Mächte nahmen die Miſſion an. Heute fand eine Zuſammenkunft der Botſchafter ſtatt, um die nöthigen Schritte zu berathen. „Soſia, 28. Auguſt. Der Miniſterpräſident hat ſich heute Nacht zum Fürſten nach dem Kloſter Rilow begeben. Neuerdings auftretenden Gerüchten zufolge erwartet man die Beſetzung zweier frei werdenden Miniſterſtellen durch Mitglieder der Unioniſtiſchen Partei, der auch Stoilow angehört, während eine dritte Miniſterſtelle einem Zankowiſten und zwar entweder dem Vizepräſidenten der Sobranze, Danew, oder dem ehemaligen Handelsminiſter Sarawow zufallen dürfte. Soſia, 23. Aug: Dem Verbehmen rach iſt die Deniſ⸗ ſton dzs Kriegsmißers noch nicht endgültig angenemmen. Stoilow bemüht ſich, den Kriegsminiſter mit dem Fürſten aus zuſöhnen, um das Bleiben des erſteren zu ermöglichen. Di heute noch das Hoſperſonal nach dem Rilokloſter nachgereiſt iſt dürfte ſich die Rückkehr des Fürſten verzögern.— Die„Agene Balcanique“ meldet: Nach Informationen aus guter Quell nahm die türkiſche Regierung den Vorſchlag Bulgartens betreffs Feſtſtellung der Grenzlinie durch eine gemiſchte Kommiſſion an *Kanea, 23. Aug. Geſtern überfielen ungefähr 3006 Aufſtändiſche 20 kleine, insgeſammt von 300 Muhamedanert bewohnte Dörfer. Von den Einwohnern wurden viele getödtet Die Aufrührer verbrannten auf ihrem Zuge 29 Ortſchafter und trieben gegen 1000 Stück Vieh fort. „Niſchni⸗Nowogorod, 23. Auguſt. In eine Verſammlung vor Vertretern der Induſtrie und des Handels wurde beſchloſſen, an die Regierung eine Bittſchrift zu richten, wonach Conſularſtellen, dit ausſchließlich von rufſiſchen Unterthanen beſetzt werden, in Europe geſchaffen werden. Athen, 23. Auguſt. Der Kaimackan von Kanzani(Macedonien; ſetzte 15 Chriſten ins Gefängniß und ſchloß 150 Baſchibozuks im Fort der Stadt ein, um eine Wiederholung der Niedermetzelunger zu verhindern. Cettinje, 23. Aug. Die Nachricht eines auswärtiger Blattes von der Verlobung der Prinzeſſin Anna von Monte⸗ negro mit einem Prinzen von Oldenburg wird von kompetentel Seite als uabegründet bezeichnet. * Berichtigung. In der geſtrigen Madrider Depeſche, betr die beabſichtigte Mittheilung der ſpaniſchen Regterung in der An⸗ gelegenheit des Philippinenaufſtandes an die benachbarte Macht, iſt der Schlußſatz zu leſen:... welche deren Aufmerkſamkett auf die ſeparatiſtiſchen Umtriebe lenkt, welche vor deren Gebiet ausgehen könnten. Maunheimer Marktbericht vom 24. Auguſt. Stroh per Ztr M. 1,50, Heu per Ztr. M. 3,00, Kartoffeln von M. 2,40 bis 400 per Ztr., Bohnen per Pfö. 8 Pf., Blumenkohl per Stück 30 Pf. Spinat per Portion 20 Pf., Wirſing per Stück 10 Pf., Rothkoh] per Stück 20 Pf., Weißkohl per Stück 10 Pf., Weißkraut per 106 Stück 00., Kohlrabi 3 Knollen 10 Pf., Kopfſalat per Stück 5 Pf. Endivienſalat per Stück 8 Pf., Feldſalat per Portion 00 Pf., Sellerit per Stück 8 Pf., Zwiebeln per Pfund 8 Pf., rothe ben pei Portion 20 Pf., weiße Rüben per Port. 10 Pf., gelbe Rüben per Portion 12 Pf., Carrotten per Buſchel 5 Pf., Pflück⸗Erbſen per Port. 15 Pf., Meerrettig per Stange 12 Pf., Gurken per Stüch 5 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 0,50., Aepfel per Pfd, 10 Pf., Birnen per Pfund 12 Pf,, Pflaumen per Pfund 10 Pf. Zwetſchgen per Pfund 12 Pf., Kirſchen per Pfd. 00 Pf., Trauben per Pfd. 50 Pf., Pfirſiche per Pfund 40 Pf., Aprikoſen per Pfd, 30 Pf., Nüſſe per 25 Stück 10 Pf., 10h per Pfd. 35 Pf. Eier per 5 Stück 30 Pf., Butter per Pfd. 1,00., Handkäſe per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 40 Pf., Hecht per Pfd. 1,20 M. Barſch per Pfd. 80 Pf., Weißſfiſche per Pfd. 35 Pf., Laberdan per Pfd. 00 Pf., Stockfiſche per Pfd. 00 Pf., Haſe per Stück 4,00., Reh per Pfd. 1,00., Hahn(jung) per Stück 1,50., Huhr Gung) per Stück 1,50., Feldhuhn per Stück 1,00., Ente per Stück 2,50., Tauben per Paar 1,20., Gans(lebend) per Stück 8,00., geſchlachtet per Stück—6 M. Schifffahrts⸗Nachrichten. Pafen⸗Verahe vom 20. Auguſt. Schiffer ev. Kap. S Kommt von Ladung Hafenmeiſterei III. Dreis Vereinigung 14 Antwerpen Getreid⸗ 17794 Beck Frankfurt 22 Notterdam 64⁵4 Bretzer Conrad.⸗Gemünd 5 0 4200 Seibert Lulſe Heilbronn Salz 170⁰ Meuer 90 A. Münzig 17„ 1860 Sauck Eliſe 1500 Neuer* 1 75 1900 Heutz uſanna 7 Soda 1880 Lenting Amſterdam 8 Amſterda m Stückglüter 2060 Hafenmeiſterei 1v. Schaden Karl Heinrich Ruhrort Kohlen 14600 Stock König Wilh. 95 1* 5500 Rahm Louiſe Gr. v. B. 8 7 12180 Kretzer R. Karcher 5 0 17000 Brien Charlotte Dulsburg 85 19000 abri Karl 1 1 9000 Schit Aaſte Frlz Hochfelb 12000 er · Wäſch 9 Stachelhaus 55 24000 Sang Eliſe 0. 16000 Lochner Roſenbuſch.-Gemund Stelne 1900 Vorreuther Kaiſer Wilhelm Pleutersbach 15 1200 Kuſſel Karolina Eberbach 10 1400 Eiſengrein riedrite.⸗Gemünd 75 1600 auck Baumann 3 Altrip Backſteine 60⁰ Floßholz: 1435 obm angekommen,—— obm abgegangen. Waſſerſtandsuachrichten vom Mouat Auguſt. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 19. 20.] 21. 22. 23.24. Bemerkungen. Konſtangz J4,94 4,79 Hüningen 3,64 8,56 Abds. 6 U. Kehl J4,29 4,20 4,12 4,04 4,00 N. 6 U Lauterburg„ J5,61 5,47 5,87 5,25 Abds. 6 U. Maxan J5,71 5,59 5,52 5,41 5,39. Germersheim J5,64 5,55 5,48.-P. 12 U Mannheim J5,78 5,72 5,60 5,49 5,37 5,30] Mgs. 7 U. Mainz„„„ VJ3,36 8,32 3,363,18 8,08.-P. 12 U. Bingen J2,98 2,94 2,90 10 U. Kaulb. 3J3,57 8,54 3,44 8,85. Koblenz J3686 3,31 8,26 10 U. Köln J3,66 3,55 3,50 8,44 8,34 2 U. Ruhrort J3,22 3,12 3,04 9 U. vom Neckar: Maunheim J5,75 5,69 5,59 5,44 5,85 5,28 V. 7 U. Heilbronn„ J0,99 0,97 0,98 0,94 0,85 V. 7 U. Geld⸗Sorten. Dukaten M..65— Ruſſ. Imperials M.——— 20 Fr.⸗Stücke„ 16.22—18 Dollars in Gold„.20—.16 Engl. Souvereigns„ 20.88—84 Die ſepar. Herren⸗ und Damenfriſter⸗Salonus von Adolf Bieger, Planken, P 8, 18, können wir ganz beſonders empfehlen. Auch iſt setzterer mit den hygieniſch vollkommendſten Kopf⸗ waſch⸗ und Trocken⸗Apparaten verſehen. 1745⁵ Kneipp-Kur-Anstalt Stahlbad Weinheim Baden. Behandlung und Kurmittel genan nach Kueipps Borſchrift. Ferner: Abgabe von warmen natürlichen Stahlbädern, aus der eignen Quelle, welche die gehaltreichſte Deutſchlands iſt. 10419 Penſionspreis 1. Claſſe.50, 2. Claſſe.50 per Tag. 8 Hunderttausende worden Veggenaffen durch unzweckmäßige Abfaſſung von Annoneen und durch Benutzung ungeeigneter Zeitungen. Ein Inſerat muß nicht allein ſachverſtändig und treffend abgefaßt ſein, ſondern es iſt auch der Leſerkreis der Zeitungen in Betracht zu ziehen. 15 dem weiten Felde des Zei⸗ tungsweſens wird ſich der Laie nicht leicht orientiren und deßhalb nes erfahrenen und zuverläſſigen Rathgebers bedürfen, um ſein Geld nutzbringend anzulegen und mit einiger Sicherheit Erfolge zu erzielen. Ein berufener Führer iſt die alteſte Annoncen⸗Expedi⸗ tion Haaſenſtein& Vogler,.⸗G., Mannheim, B 5, 1 parterre Durch 40jährige Prapis, welche zu den intimſten Verbindungen mit allen a ſe n der Zeitungspreſſe des In⸗ und Auslandes ge⸗ führt hat, iſt ſie mit ihren zahlreichen Zweighäuſern und Agenturen vorzugsweiſe in der Lage, dem inſerirenden Publikum ſich in jeder Weiſe nützlich zu machen. Alle Aufträge werden prompt und billigſt ausgeführt, da nur die Originalzeilenpreiſe der Zeitungen berechnet werden, und kommen auf dieſe Preiſe bei belangreicheren Aufträgen noch die höchſten Rabatte in Abrechnung, Man verſäume deßhalb nicht, ſich bei obiger Firma vor Vergebung eines Annoneen⸗ Auftrags erſt genau zu informiren. Mannheim, 24. Auguft. Genueral⸗Auzeiger! ee 25 15 sroßh. Badiſche Staa Eiſenbahnen. Mit Siltigkeit vom 1. Sep⸗ tember d. J. iſt der Nachtrag IV zum delgiſch⸗deutſchen Verbands⸗ gütertarif Theil 1 Abth. K aus⸗ gegeben worden, welcher ver⸗ chledene Aenderungen und Er⸗ zänzungen der zuſätzlichen zum Reglement ält. Auf den gleichen Zeitpunkt iſt der belgiſch deutſche Verbands⸗ gütertarif Theil 1 Abth. B, ent⸗ haltend allgemeine Tarifvor⸗ ſchriften nebſt Güterklaſſifikation und Nebengebührentarif, neu ausgegeben worden und wird hierdurch der Tarif Theil 1 10. B pom 1. Januar 1893 lebſt Nachträgen aufgehoben. Beide Tarifdruckſachen ſind, der neue Verbandsgütertarif Abth. 8 zum Preis von 0,90 Mark für das Stück, von den Dienſtſtellen und dem Gütertarif⸗ buxeau zu beziehen. 16386 Karlsruhe, 20. Auguſt 1896. Generaldirektion. Hroßh. Badiſche Staats⸗ Eiſenbahnen. Die nachſtehenden Bauarbeiten zur Vergrößerung des Köln⸗ Düſſeldorfer Werfkſchuppens am e e ollen im Wege öffentlicher Verdingung im Einzelnen oder im Ganzen vergeben werden. 16407 Die Arbeiten ſind veranſchlagt: 1. Grab⸗,Maurer⸗.Steinhauer⸗ Arbeiten 5570 M. 2. Zimmerarbeiten 3870„ 3. Schreinerarbeiten 760„ 4. Anſtreicherarbeiten 550„ Koſtenanſchläge, in welche von den Bewerbern die Einzelpreiſe einzutragen ſind, werden auf Verlangen auf der Kanzlei des Uuterzeichneten, woſelbſt auch die Pläne und Bedingungen zur Einſicht aufliegen, abgegeben. Die Angeboke ſind längſtens bis zu der am 31. Anguſt d. Js., Vormittags 10 uhr ſtattfindenden Verdingungstag⸗ fahrt einzureichen, Für den Zuſchlag bleibt eine Friſt von drelWochen vorbehalten Mannheim, 20. Auguſt 1896 Bahnbauinſpektor. Großh. Kadiſche Staats⸗ Eiſenbahnen. h den 28. ds. Mts., orgens 9 Uhr werden 2848 Stück alte eichene Eiſenbahn⸗Schwellen in ſchicklichen Looſen zunächſt auf den Lagerplätzen bei der Briquettsfabrik Stachelhaus& Buchloh, ſodann bei dem zweiten Einfahrtsthor zumCentralgüter⸗ bahnhof und füvlich beim Rhein zollhof öffentlich verſteigert werden. 16304 Mannheim, 20. Auguſt 1896. Bahnbauinſpektor. Hekauutmachung. Aufnahme von Zög⸗ lingen in die Acker⸗ bauſchule Hochburg betr. Das Schuljahr beginnt Dieus⸗ —8 den 3. November. ie Aufzunehmenden müſſen das 16. Lebensjahr zurückgelegt die Kenntniſſe eines guten Volksſchülers beſitzen, vollkommen geſund und für anhaltende Feld⸗ ärbeiten körperlich hinreichend er⸗ ſtarkt ſein. Der Kurs iſt zweijährig, Das Lehr⸗ und Penſtonsgeld für die ganze Lehrzeit beträgt 450 Mark. Zöglingen, welche die volle Lehr⸗ zeit zur Zufriedenheit zurück⸗ gelegt haben, wird als Gegen⸗ werkh für die von ihnen geleiſtete Arbeit an dem Lehrgeld der Be⸗ trag von 100 Mark durch das Größh. Miniſterium des Innern Aümeldungen ſind längſtens gis 1. Oktober ſchriftlich bei dem Anſtalts⸗Vorſtand einzureichen. 1 2 9 iſt ein Geburtsſchein, ein Leumundszeugniß des Aufzu⸗ zehmenden, ſowie die ſchriftliche Einwilligung des Vaters oder Bormunds zum Beſuche der Schule und zur Uebernahme der arxaus erwachſenden Koſten an⸗ üſchließen. Statuten werden auf Zunſch zugeſandt. Jochburg, 14. Auguſt 1886. Großh. Ackerbanſchule. Juughanus. Nr. 68856 II. Vorſtehende Be⸗ üntmachung bringen wir gier⸗ i zur öffenklichen Kenntniß. annheim, 22. Auguſt 1896. Großh. Bezirksamt. Frech. 2 wangs⸗Perſteigerung. Tienſtag, 25. Auguſt d., Nachm. 2 Uhr verds ich im Pfandlokale Q 4,5: 1 vollſtändiges Bett, 2 Chiſ⸗ onier, 1 Waſch⸗ und 2 gewöhn⸗ liche Kommoden, 2 Sopha,. Regulateur, Tiſche, Stühle, Spiegel, Bilder, 1 Bodenteppich, großes Regal, 1 Jagdgewehr, 1 Eisſchrank, Liqueur, Cognac, Kirſchwaſſer(je 50 Liter), 17 Bände Meyers Konverſations⸗ Lexikon, 20 verſch Bücher, 2 Herſchie Saffianleder u. ſonſt Verſchiedenes gegen Baarzah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. 16404 Mannheim, 28. Auguſt 1896. röndle, Gerichtsvollzieher, C 4, 20/21. Ein Sperrſitzplatz 2. Ranges, Reſerveloge, Vorderſitz, iſt Weg⸗ ugshalber abzugeben. 16377 u erfragen in der Erpedition. Amts⸗ 2 Pekauntmachung. Die Einleitung des Zwangsenteignungs⸗ verfahrens bezüglich des Grundſtücks F 6 No. 19 dahier betr. (281) No. 37,6891. Tagfahrt zum Zuſammentritt der Kom⸗ miſſton, welche die Nothwendig⸗ keit der von der Königl. Inten⸗ dantur des XIV. Armeccorps beantragten Abtretun des Grundſtücks No. 472 in Band 70 des Grundbuchs dahier mit dem darauf ſtehenden Gebäude Lit. F 6 No. 19 zum Zwecke der Er⸗ weiterung des Gartens des Gar⸗ niſon⸗Lazareths zu prüfen und 1 begutachten hat, wird in den Bezirksrathsſaal dahier anbe⸗ raumt auf 16800 Freitag, 4. September l.., Vormittags 10 uhr, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wirb. Mannheim, 21. Auguſt 1896. Großh. Bezirksamt Pfiſterer. Vergebung von Bauarbeiten. Für den Neubau der Schloß⸗ wirthſchaft in Heidelberg ſollen nachſtehende Bauarbeiten im Wege des öffentlichen Angebotes vergeben werden: 1. Bodendeckungen in Saar⸗ gemünder Thonfließen oder Terrazo, „Verputzarbeiten, „Schreinerarbeit, Parketböden, Glaſerarbeit, .Schloſſerarbeit, Tapezierarbeit, „Pfläſtererarbeit, Waſſer Zu⸗ und Ableitung und Aborteinrichtung, Gaszuleitung und Beleuch⸗ tungseinrichtung. Arbeitsauszüge können gegen portofreie Einſendung von 50 Pf. von Donnerſtag, den 27. Auguſt an zugeſchickt werden, oder ſind von dieſem Termine an auf dem Baubureau(altes Schloßwirth⸗ ſchaftsgebäude) zu erhalten, wo⸗ ſelbſt auch jeweils Vormittags von—12 Uhr die Zeichnungen und 0 zur Einſicht aufliegen. Die auf Einzelpreiſe u ſtellenden ſind ſpäteſtens bis Samſtag, 12. Septbr. 1896, Vormittags 10 uhr poſtmäßig verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, poſtfrei bei unterzeichneter Stelle einzureichen. 16382 le Auswahl unter den Be⸗ werbern bleibt vorbehalten. Heidelberg, 24, Auguſt 1896. Gr. Bezirksbauinſpektion. Jwangs⸗Jerpachtung. In Folge richterlicher Verfüg⸗ werden am 16891 Donnerſtag, 24. Sept. 1896, Vormittags 11 uhr auf dem Rathhans in Feuden⸗ heim die nachbeſchriebenen Lie⸗ genſchaften des Georg Schaaf, Schloſſer in Feudenheim öffent⸗ lich verpachtek. Der endgiltige Zuſchlag erfolgt, wenn der Schätzungspreis erreicht wird. Die übrigen Verſteigerungsge⸗ dinge können beim Unterzeichnie⸗ ten werden. Beſchreihung der Liegenſchaften und Schätzung der Pacht auf ein Jahr: Gemarkung Feudenheim. ο 10. Angebote 5 Ar 66 qm Acker, Kleinweid⸗ ſtück No. 94. Die Pacht 997 ſchätzt zu 8 M. 9 Ar 19 qm Acker, Ne⸗ ckarplattſtück No. 78. Die Pacht geſchätzt 3 6 Ar ss qm Acker, Kuh⸗ weidſtück No. 26. Die Pacht geſchätzt 15 15 M. 9 Ar 48 qm Acker, Neu⸗ auſtück No. 42. Die Pacht geſchätzt 0 20 M 12 Ar 73 qm Acker, Hinterſtück No. 130. Die Pacht geſchätzt za 13 Ar 44 qm Acker, Neuwieſe No. 41. Die Pacht geſchätzt 1* 22 M 10 Ar 14 qm. Acker, Großwieſe No. 68. Die Pacht geſchätzt a0 6 Ar 36 qm. Ackerland, Neckarſtücke No. 50. Die Pacht geſchätzt 30 s Ar 25 qm. Acker, Altauſtück No. 6. Die Pacht geſchätzt 8 16 M. 1 8 Ar 72 qm. Acker Au⸗ wieſe Nr. 61. Die Pacht geſchätzt zu 18 Summa der Schätzung 165 M. Einhundertfünfundſechszig Mark. Mannheim, 15. Auguſt 1896 Der Vollſtreckungsbevmte. Großh. Notar z Knecht. Freiwillige Verſteigerung. Dienſtag Nachmittag 2 uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 dahier im Auftrage der Firma J. P. Lanz& Cie.: 5 16410 421 Pfund Emmen⸗ thaler u. Schweizer⸗ Käſe gegen Baarzahlung öffentlich Berſteigern. Malünheim, 28. Auguſt 1896. Göbel, 20 M. 16 M. 18 M. Gerichtsvollzieher. und 5 12 M. und Kreis⸗? Verpachtung der Mauuheimer Winker⸗ 4 2 07 Sthafweide per 189697. Die Beuützung der ſtädt. Schaf⸗ weide für den Winter 1896/97, welche ſich auf eirea 3000 Morgen Ackerland u. 660 Morgen Wieſen ausdehnt, wird Donunerſtag, 3. Sept. d.., Vormittags.11 uhr im„Badner Hof“ in fünf Abtheilungen an den Meiſtbietenden öffentlich ver⸗ ſteigert, wozu wir die Liebhaber mit dem Bemerken einladen, daß der Schäfereipächter innerhalb des diesſeitigen Schäfereibezirks den Pferch gufſchlagen kann, wo und zu welchem Preis er will. Die Pachtbedingungen liegen in der Stadtraths⸗Känzlei zur Einſicht auf. Mannheim, 19. Auguſt 1896. Die Cultur⸗Commiſſion: Bräunig. 16212 Stkauatmachung. Die Beſtellung von Armenhebammen etr. Nr. 21740. Wir bringen hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß, daß als Armenhebammen zur Zelt angeſtellt ſind: Für das innere Stadtgebiet: Frau Marie Bickel, E 4, 8. Für die Neckarvorſtadt: Frau Katharina Schmitt, Lang⸗ ſtraße 14. 5 Für die Schwetz.⸗Vorſtadt: Frau Eliſe Diehl, Gr. Merzel⸗ ſtraße 28. Für das Lindenhofgebiet: Frau Eliſabeth Neher, Bellenſtr. 7. Armen⸗Commiſſion: Martin. 16884 Köbele. Dung⸗Jerſteigerung. Donnerſtag, 27. Aug. d.., Vormittags 11 Uhr verſteigern wir auf unſerem Bureau im ſtädt. Bauhofe, U 2 Nr. 5, das Düngerergebniß von 102 Pferden vom 31. Auguſt bis incl. 4. Oktober d. J. in Wochen⸗ abtheilungen. 16296 Mannheim 21. Auguſt 1896. Städt. Abfuhr⸗Anſtalt. Die Verwaltung. Sleigerungs ankündigung. In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung wird am 15466 Dienſtag, 25. Auguſt d.., Nachmittags 2 Uhr dem Schreiner Heinrich Becker dahier die nachbeſchriebene Liegen⸗ ſchaft im Rathhauſe dahier öffent⸗ lich verſteigert, wobei der end⸗ gültige Zuͤſchlag erfolgt, wenn mindeſtens der Schätzungspreis geboten wird. Beſchreibung der Liegenſchaft. Das Wohnhaus Litera 2 7 eo. 25 ſammt Nudlde neben Au 0 ummel Viktwe und Auguſt udwig da⸗ hier, taxirt zu 58000 Mk. Achtundfünfzigtauſend Mark. Mannheim, 24. Juli 1896. Der Großh. Notar: 2 Ad Jooſt. 15466 Jwangs⸗Verſteigerung. Dienſtag, 25. Auguſt 1896, Nachmittags 2 Uhr, verſteigete ich im Pfandlokal 4,5 dahier gegen Baarzahlung cd. 10 Ctr. Steinkohlen(18, Quer⸗ ſtraße 17 lagernd), 1 Spiegel in halbvergoldeten Rahmen, 2 zwei⸗ thürige Klelderſchränke, 2 Näh⸗ maſchinen, 1 Lehnſeſſel, 1 Kinder⸗ wagen, verſch. Tuche und Stoffe, 1 harthölzerne Bettlade, 1 feine Herrenjoppe, 1 Commode und e Mannheim, 27. Auguſt 1896. Lebkuchen, 16402 Gerichtsvollzieher, I. Querſtr. 2. Hekauntmachung. Nr. 2681. Wir bedürfen Ausſtattung der Sitzungsſäle hieſigen Raͤthhauſes ſechs Dutzend Stühle zwar 25 Dutzend in der von pro Stück! M. bis 6 M. 1 Dutzend in der Preislage von pro Stück 8 M. bis 10 M. Die Stühle ſollen geſchweifte Lehnen und ſoliden geflochtenen Rohrſitz haben. Die Vergebung zur des ſoll im Sub⸗ „miſſionswege erfolgen. Bezügliche Angebote wollen unter Beigabe der Original⸗ Muſter mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen bis längſtens Freitag, 4. September d.., Nachmittags 2 uhr 5 eingereicht werden. ie Verſendung der Muſter erfolgt auf Koſten der Sub⸗ mittenten. 16392 Ladenburg, 22. Auguſt 1896. Gemeinderäth. Hartmann. 2 Kohlenlieferung. Der Bedarf an Kohlen pro Winter 1896/97 der Gemeinde, beſtehend in 16376 tü. 600 Ztr. Feitſchrot u. tü. 200 Ztr. Außkohlen (Ruhrkohlen) ſoll im Sübmiſſionswege öffent⸗ lich vergeben verden. Angebote wollen bis Mittwoch, 26. Auguſt l.., Vormittags 10 uhr dahier eingereicht werden. Käferthal, 21. Anguſt 1896. Gemeinderath. Schmitt. Hypotheke 10—12,000 Mk. auf gutes Obſekt geſucht. Off. S. Nr. 16383 an die Expedition ds. Blattes. 5* f Farren⸗Verſteigerung. Die Gemeinde verſteigert Mittzwoch, 26. Auguſt l.., Vormittags 11 Uhr, im hieſigen Faſſelhofe einen zur Zucht untauglichen fetten Rin⸗ derfarren. Käferthal, 21. Auguſt 1896. Gemeinderath: Schmitt. 16875 Wöchnerinnenaſyl. Gelegentlich eines freudigen Familienereigniſſes erhielt die Anſtalt 16696 50 Mark. Für dieſes reiche Geſchenk ſagt wärmſten Dank. Der Vorſtand. —. Hühner Saner ne täglich friſche Haſen, Rehe: Reh⸗Ziemer und Reh⸗ Schlegel. Straube N, 1, Ecke, gegenüber d.„Wilden Mann.“ Neue Häringe per Stück 6 Pfg. Berliner Rollmops feinß narinitte Häriuge S8e erkündi Feldhühner neues Jauerkraut: NRehe Ponlarden u. Aapaunen Güuſe, Euten, Hahnen. Jac. Schick, Groſth. Hoflieferaut. 2, 24, u d. Theater. Feinste Tafel- Schellfische Back⸗Bärſch Back⸗Schollen friſch eingetroffen. 16411 Alfred Hrabowski. D 2, 1. Teleph. 488. Schützenfeſtbauten⸗ Abbruch. Von heüte an werden . 2„ſtark, 500 Dielen ghenee 100 beenh ſowie ein großer offener chuppen von 250 ꝗqm, abgegeben. 16393 Näh. A. Aspenleiter. Abbruch. In H 11, 3(Kohlenlager Hoch) werden 16394 alte Ziegel, Backſteine, Rauhſteine, Fenſter, Thüren, altes Bau⸗ holz, Bretter und Breunholz aͤbgegeben. Näh. A. Darlehen an Perſonen jeden Standes von Mk. an aufwärts gegen Aspenleiter. ungsblaff. Ohne Conourrenz: 1 5 in allen Landesfarben Fertige Flaggena anel in Wolle& Baumwolle nebst Stangen& Spiessen liefert oomplett Sbss Naciiſl. Mannheim. Alleinverkauf für die Fabrikate der Anhalter Flaggenfabrik. Grosses Lager aller Farben in Flaggenstoffen zu Decorationen. 12777 Specialität Schiffsflaggen. Realgymnaſium Mannheim. Am 4. September(—12 Uhr vormittags und—8 Uhr nachmittags) werden die Anmeldungen neu eintreten⸗ der Schüler im Direktionszimmer entgegengenommen. Am 5. September(8 Uhr vormitkags) haben 1 liche Schüler im Anſtaltsgebäude zu erſcheinen. An dieſem Tage finden die Aufnahms⸗ und die Nachprüfungen ſtatt. Vom neuen Schuljahre an werden unent eltliche rſe im Griechiſchen für Schitler der Sekunda un Prima ein⸗ gerichtet, welche nach Abſolvirung des Realgymna ums durch Ablegung der ſog. Ergänzungsprüfung ſi die Rechte von Gymnaſialabiturtenten erwerben wollen. 16881 Mannheim, 22. Auguſt 1896. Die Grossh. Direktion. Höhler. Oberrealſchule in Mannheim. Anmeldungen neu eintretender Schüler werden von heute ab jeden Tag in der Zeit von—12 Uhr auf dem Olrectionszimmer, Realſchulgebäude, Friedrichsring 1, 2. Stock, entgegen genommen. Die Aufnahmsprüfungen in die unterſte Klaſſe findet Samſtag, den 5. September, vormittags 8 Uhr, diejenigen in andern Klaſſen, ſowie die Nachprüfungen bevingungs elſe promobirter Schüler am gleichen Tage, nachmittags x ſtatt. Der regelmäßige Unterricht nimmt Pounerſtag, den 10. September, vormitlags 8 Aht ſeinen Anfang. Montag, den 7. September wird zur Feiex des 79. Geburtstages Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs um 10 Uhr in der Aula des Anſtaltsgebäudes ein feſtlicher Schulaktus abgehalten. Mannheim, den 24. Auguſt 1896. * 5 Schuldſchei der Wech 3 per Stück 3 Pfg. ig Wee, 110400 Die Direktion: empfiehlt 16133 Offerten mit Beilage von 20 Conradi. 16408 J. Wörner, aers anartr. 63 T. . 0 Unchen, Kanalſtr. Hamburger Fiſchhalle, Hitten an Pprnſene Gr. Hof- U. Nationaltheater G 4, 12 1 2 15 5 Mannheim. E 3, Ii. E 3, 11 Wichtig für Möbelſchreiner. 1Offerire zu Fabrikpreiſen: Fournire, Kehlleiſten, Auffätze, Bett⸗ und Tiſch⸗ füße, Bilderleiſten und Ich unterhalte in dieſen Artikeln ſtets größtes Lager, ſo daß ich einem Conſumenten in dieſer Branche nach bedienen Und in jeder Hinſicht ganz außerordentliche Vortheile bei Bedarf und Sie werden 190 05 16041 Beſüchen Sie mi gaben beſtätigt finden. ſämmtliche Dreherartikel. Mannheimer Sargbeschläge- und Mäöbel- E 3, 11. Ornamenten-Geschäft. E 3, 11. ieten kann. Einladung zum Abonnement. Während des Theaterjahres 1896/97— 1. Sepibr. 1896 bis Ende Auguſt 1897— werd 200 Abonnements⸗Vorſtellungen und zwar 100 in Abtheilung A und 100 in Abtheilung B ſtattfinden. Anmeldungen zum Abonnement werden an der Hoftheater⸗Hauptkaſſe, woſelbſt auch die Abonnements⸗ Preiſe, disponible Logen und Sperrſitze, und ſonſtige Beſtimmungen zu erfahren ſind, täglich von 10—1 Uhr Mittags entgegengenommen. 15042 Mannheim, den 1. Auguſt 1896. Auszug aus den Standesregiſtern der Stadt Ludwigshafen. Auguſt. Verk 14 ündete. „Georg Anton, Tagner u. Magdalena Bauer. 14. 14. Aug. Götzmann,.⸗A. u. 14 Robert Heidden, Direktor u. 16. Friedr. Hannemann,.⸗A. 15. 15. 16. 17. 16. 17 17. 19. 19. Joh. G Georg Rudroff,.⸗Aufſeher 19. Wilh. Bayer, Fuhrmann u. Auguſt. Barthol. Weiſſemayer, Bahnarb. ü. Eliſab. Faall Müller, Maler u. Chriſtina mil Brenner,.⸗A. u. Eliſab. Laubner. 19. 18 Wilh. Härtmann, Kaufmann u. Wilh. Sofia Werner. Jak. Wahl,.⸗Aufſeher u. Maria e Schmitt. Barbara B oß. Eugenie Lamparter. Hannemann,.⸗A. u. Karol. Roſing Herold. Karl Jof. Schäfer, Schieferdecker u. Anng Maria Friedr. Aug. Herrmann, Poſtadjunkt u. Barbara Andr. Mayer, Bäckermeiſter u. Dorothea Weidner. 0 g. Seeburger, Maurer u. Marg. Gaulrapp. Albert Schneider, Maurer u. Anna Marig Honecker. Folz. Gug⸗ u. Agatha 40. 55 nig. ertſch. Kath. Müller. Getraute. 13. Ant. Andr. Gehrig,.⸗A. m. Barbara Hereth. 13. 14. Fri Friedr. Herm. Joh. Völker,.⸗A. m. Barbara Wolf. Friedr Ludw. Rott, Kaufm. m. Mathilde Könkg. Chriſtian Schüler, e m. Barbara Müäller⸗ aria Dörr. 18. 18. Phil, König, Bäcker m. 20. Georg Stieber, Friſeur m. Wilh. Marg. Beck. Auguſt. Geb 14. Georg Heinrich, S. 0 v. Joh. 13. Agatha Karolina, T. v. Pet orene. Gg. Groß,.⸗A. Ant. Waltenberger,.⸗A. 11. Hans Eduard Heinrich, S. v Heinrich Heene, Eiſenb.⸗Reviſor. 9. Emma, T. v. Hch. Gabriel Nordt, Küffer. 18. Friedrich Wilhelm, S. 9. 9 15. Franz Michael, S. v. Mich. oh. Gg. Engelhardt,.⸗Aufſeher. Kutter,.⸗A. 14. T. v. Peter Bug, Fe 14. Kar Ling, T. v. Georg Napp, F. 12. Suſanna Maria. A. Frledrich, S. v. Guſtav Lehn, Schneider. 15. Karl Kaſpar, S. v. Phil. Scheuermann,.⸗A. „Dina, T v. Friedrich „Georg, S. v. Joh. Kathärina. M nz Ludwig, S. v. Franz Jranz 77 18. Hermann Julius. aria Eva, T. v. Pet. Kölſch, F. org Hermann, S. v. Joh. Keller,.⸗A. euch, Holzdreher. 14. Anng, T. v. Joh Gg. Jegbeutel, F. Aufſeher. „Joſef, S. v. Ernſt Friedr. Hugo ſfſeh chöneck, Spengler. — G8. Wolfert, Bäckermeiſter. Schaumlöffel,.⸗A. 17. Maria, T. v. Wilh. Hch. Ruhs, Maſchinenführer. D. 12 19. 175 Ernſt Heinrich, Eva Karolina. v. Pet. Rapp, Poſtbureaudiener. Bertha Kath., T. v. Karl Emil Vollmer, Schloſſer. 17. Hermaun, S. v. Georg Stöbener,.⸗A. Auguſt. Geſtorbene. 15. Heuriette Friederika Ottmann, 63 J.., Ww. v. Karl Fried⸗ rich Dahl, Schullehrer. 18. Hedwig Helena, 1 M. 28 Schloſſer T.., T. v. Frz. Joſ. Scheller, 16. Elifab. Fath. Metz, 87 J.., Ww. v. Joh. Gg. Scholland, Bahnarb. 16. Karl Kurt, 10 M.., 17. Emil Heiurich, 1 M. 17. Erneſtine Barb. Ho 17. Erna Eliſab., 3 M. a. 18. Eliſabetha Conde, 47 J.., S. v. i 26 T. 01 Karl Kleeberger, Lehrer. ., S. v. Otto Gaß, Schreiner. kagd., 4 M.., T v. Karl Bubel, Schreiner. taun, a8 J.., Ehefr. v. Pet. Kiefer, Lokomotivh. a Ebefr. v. Jakob Müller Händler Die Hoftheuter-Intendanz. Eföffnung eines Militar-Pädagegiums, Am 1. Oktober d. J. beabſichtige ich, meine im Jahre 1891 gegründete u. mit beſtem Erfolge arbeitende 55 bereitungsanſtalt für die Einj.⸗Freiw⸗, Primaner⸗ und Maturitätsprüfung, von Sondershauſen nach Maunheim zu verlegen, wenn ſich durch Anmeldungen zu dem im October beginnenden Curſus ein Bedürfniß nach einer 51 95 55 te. unge Leute reſp. deren Angehörige bitte ich daher, ſich mit mir vor dem 1. Oktober in Verbindung ſetzen zu wollen. Rector C. Mi quet.- Sondershauſen i. Thür. Bekanntmachung. Wir haben beſchloſſen, auch in dieſem Jahre für die hohen Feiertage im Ballhauſe einen Betſaal einzurichten. Der Beſuch des e daſelbſt ſteht, 1 der Raum es geſtattet, ſowohl den Erwachſenen, als auch der Jugend frei. Das Recht auf einen feſten Platz wird jedoch nur durch Vorzeigen einer auf unſerer Kanzlei, F 2, 14 gelöſten Eintrittskarte nach feſtgeſetzten Taxen begründet. Mannheim, den 24. Auguſt 1896. Der 15483 A. 16401 Heinrich Nauen. Neuer Medicinal-Verein Mannheim. zegründet von Franz Thorbecke. Burean 8 1, 15, 1 Treppe links. „Goldener Falke“. Zunt egtenden Andenken an den Gründer unſres Vereins für den Monat Auguſt 14786 2Freier Eintritt. 8 Beiträge zwiſchen 20 u. 35 Pf. Freie Aerzte⸗ und Unſeren Mitgliedern zur gefl. Nachricht, daß auch bies r wieder ſämmtliche Kohlenſorten durch unſeren Verein zu ermäßig⸗ ten Preiſen bezogen werden können. Näheres auf dem Burealk Der Vorstand. Von beute an beſindet ſich unſer Bureau R 7 No. nuächſt der Mealſchule. Gebrüder Hoffmann, Bau-Geschäft. 5 16108 SeneralMazeigs 8—— Corselt ten kür Damen- u. langer in Deutschem, Brüsseler u. 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