Ne Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte 2097. en unter Nr. 2672. Abonnement: 80 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg) Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Babiſche Bolkszeiküng⸗ E 6, 2 der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer J (106. Jahrgang. Erſcheint wöchentlich ſieben Mal⸗ Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Maunheim und Amgegend Verantworklich! tür den politiſchen u. alig. Thelk Chef⸗Nedakkeur Dr. H. Lagler; für den lokalen und prov. Theik Ernſt Müller, für den Inſeratentheil:, Farl Apfel. Rotationsdruck und Verlag de 9 Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ Fruckerei, (Erſte Mannheimer Typograph.) Anſtalt.) Uſtalt. (Das„Mannheimer Journal“ in Eigenthum des kafholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Mannheimer Volksblätt.) E 6, 2 Nr. 258. National Sonntag, 20. September 1896. Städtiſche Wahlen! (eltphon⸗Ar. 218) — liberale Partei. 682) ⁰ Wir bitten dringend die vom 15. ds. Mts. ab aufliegenden Wählerliſten nachſehen zu wollen. Der VoraSstand. Nationalliberaler Delegirtentag. Die„Rheiniſch⸗Weſtf. Polit. Nachr.“ ſchreiben: „Der Ausſchuß zur Vorbereitung des nationalliberalen Delegirten⸗ tages iſt am 13. und 14. d. M. unter dem Vorſitze des Abg. v. Ey⸗ nern in Berlin zuſammen geweſen und hat das in ſeinen Grund⸗ zügen bereits bekannte Geſchäftsprogramm feſtgeſtellt. Die Rhein⸗⸗ Weſtf. Polit. Nachrichten“ ſind in den Stand geſetzt, weiter noch das Folgende mitzutheilen: Dem Delegirtentag werden präſidiren die Abgg. Dr. Bürklin, Dr. Krauſe und Dr. Aub. Als Generalredner ſind beſtellt die Abgg. Baſſermann und v. Ey⸗ nern; als Referenten u. A. die Abgg. Dr. Friedberg, Möller, Paaſche, Schloßmacher, Simon, Dr. Sattler. Die faſt vollzählig beſuchte Verſammlung faßte überall einſtimmig Beſchlüſſe. Von den Reichstagsabgeordneten befinden ſich Herr v. Bennigſen und Dr. Hammacher zur nothwendigen Erholung bis Mitte Oktober in Italien; ſie werden dem Delegirtentage nicht beiwohnen können. Nach den eingelaufenen Anmeldungen wird die Verſammlung ſehr zahlreich beſchickt werden und ein Gefühl der Nothwendigkeit des 5 5 wird in der Berathung vorherrſchend zu age treten.“ An dem Berliner Delegirtenkage wird Herr v. Bennigſen mit Rückſicht auf ſeine amtliche Stellung nicht theilnehmen. Mit Rückſicht auf den bevorſtehenden Delegirtentag iſt folgende Zuſammenſtellung von Intereſſe: 8 „Die nationalliberale Fraction des Reichstags zählt ein⸗ ſchließlich 15 Hospitanten 50 Mitglieder. Davon ſind Lund 5 16 Vertreter der gelehrten Berufsarten, 14 Kaufleute und Induſtrielle, 2 Beamte. Die nationalliberale Fraction des Preußiſchen Abgeordne⸗ tenhauſes iſt 89 Köpfe ſtark. Es gehören ihr an: 31 Landwirthe, 25 Vertreter der gelehrten Berufsarten, 24 Kaufleute und Induſtrielle, 9 Beamte. Im Reichstage ſind 36 Proc. aller nationalliberaten Abgeord⸗ neten, im Abgeordnetenhauſe 34,8 Proc., in beiden Parlamenten zu⸗ ſammen 35,25 Proc. Landwirthe von Beruf. bel Zu den 50 nationalliberalen Mitgliedern des Reichstages ellen: 6 die Provinz Hannover, 6 die Pfalz, 5 die Provinz Sachſen, 4 das Rheinland, 4 Baden, 3 Heſſen, 3 Weſtfalen, 2 Braunſchweig, 2 Holſtein, 2 Bayern, 2 Württemberg, 2 das Königreich Sachſen, 1 Naſſau, weitere 7 die Mittel⸗ ſtaaten und das Reichsland, 1 die Provinz Brandenburg. Von den 89 nationalliberalen Mitgliedern des Abgeord⸗ netenhauſes kommen: 27 aus Hannover, 14 aus dem Rheinland, 12 aus Naſſau, 9 aus Weſtfalen, 9 aus der Provinz Sachſen, 6 aus Hol⸗ ſtein, 3 aus Schleſien, 3 aus Oſtpreußen, 3 aus Weſtpreu⸗ ßen, 2 aus Poſen, 1 aus der Provinz Brandenburg, Rheinſchifffahrt. In den Tagen vom 31. Auguft bis 14. September fand die ordentliche Sitzung der aus Bevollmächtigten von Preußen, Bayern, ——ů———————— VII. Jahresbericht des Conſervatoriums. In den ſieben Jahren ſeines Beſtehens ſeit ſeiner Wiedereröff⸗ nung hat das hieſige Conſervatorium einen deutlich bemerkbaren Aufſchwung genommen, und ſein Einfluß auf die muſikaliſche Er⸗ ſehung und Ausbildung in unſerer Stadt iſt ſtetig gewachſen. Das edürfniß und die Nothwendigkeit des Beſtehens einer ernſten und gutgeleiteten Muſikſchule in Mannheim iſt dadurch aufs klarſte dar⸗ fofſene Aus dem ſoeben veröffentlichten Jahresbericht des ver⸗ floſſenen Schuljahres heben wir einige Sätze des Lehrprogramms hervor, aus denen die Prinzipien des Muſikunterrichts am Conſer⸗ vatorium zu erſehen ſind. Ganz beſonderer Zuſtimmung darf die ſtarke Betonung des geiſtigen Moments gegenüber einſeitiger und trockener, mechaniſch⸗techniſcher Schulung ſicher ſein. Die Direktion betont in ihrem Vorwort: „Darum war und iſt es uns zu thun, ein geiſtiges Verſtändniß für die verſchiedenen Phaſen unſerer Kunſt, für die ſtiliſtiſchen Be⸗ ſonderheiten der hervorragendſten Meiſter unter unſeren Zöglingen anzubahnen, ihren Blick auf das ganze unermeßliche Gebiet der Ton⸗ kunſt zu richten, ihre Erkenntniß der muſikhiſtoriſchen Entwicklungen, olgerungen und Nothwendigkeiten zu erweitern, kurzum ihren Ver⸗ and, ihre Seele zu befruchten und nicht dabei ſtehen zu bleiben, —5 Finger für mehr oder minder erſprießliche Gymnaſtik dreſſirt zu haben.“ „Wir wollen und erſtreben mehr. Neben der Verbreitung all⸗ gemeiner muſikaliſcher Bildung trachten wir auch danach, den Sinn und die Liebe für die Tonkunſt, den guten Geſchmack und das ge⸗ ſunde Urtheil für künſtleriſche Dinge unter unſeren Schülern zu wecken und zu bekräftigen. Und dadurch, ohne daß wir direkt ein⸗ greifen in das mufikaliſche Getriebe der Oeffentlichkeit, glauben wir eine ethiſche Miſſion zu erfüllen Die Samen, die wir ausſtreuen in ugendliche Herzen, gehen auf, entfalten ſich und dürften die edelſten rüchte erzeugen. as wir an Begeiſterung und Liebe, an Wiſſen⸗ und Unterſcheidungsvermögen in die Seelen der unſerer Unterweiſung Anvertrauten geſenkt, was wir ihrer Faſſungskraft übermittelt, das muß ſich früher oder ſpäter bemerkhar machen ſowohl auf der Seite derjenigen. die wir dem praktiſchen Künſtlerberufe zuführen, als auch Baden, Heſſen, Elſaß⸗Lothringen und Niederland beſtehenden Cen⸗ traleommiſſion für die Rheinſchifffahrt ſtatt. Der Vorſitz ftel für das Jahr 1896/97 durchs Loos dem Elſaß⸗Lothringi⸗ ſchen Rheinſchifffahrtsbevollmächtigten Regierungsrath Traut zu. Hauptgegenſtand der Berathung war die Erlaſſung einer neuen ge⸗ meinſamen VVVV Die aus 43 Paragraphen beſtehende neue Rheinſchifffahrtspolizeiordnung wurde endgiltig feſtgeſtellt. Falls die Regierungen der Rheinufer⸗ ſtaaten dieſem Beſchluſſe der Centralkommiſſion ihre Genehmigung ertheilen, wird die neue Polizeiordnung am 1. November 1897 in Kraft treten. Die wichtigſte Aenderung gegenüber dem bisherigen Zuſtande beſteht darin, daß vom 1. November 1897 an die in der früheren Polizeiordnung noch aufrecht erhaltene Verſchiedenheit der Lichterfſignale auf dem deutſchen und dem niederländiſchen Rhein beſeitigt und für die ganze Rheinſtrecke das Syſtem der bei Nacht zu führenden Laternen und der dabei anzuwendenden Farben einheitlich geregelt werden wird. Außerdem wurden in der neuen Polizeiordnung auch die Tagesſignale, die beim Vorbei⸗ und Vorausfahren von Schiffen zu geben ſind, im Intereſſe einer größeren Verkehrsſicherheit zum Theil genauer geregelt. Mit Rück⸗ ſicht darauf, daß neuerdings außer den Dampfſchiffen auch ſonſtige Fahrzeuge, die durch eigene Triebkraft(Petroleum, Benzin, Elektri⸗ zität) bewegt werden, im Rheinverkehr in zunehmende Verwendung kommen, hat die neue Polizeiordnung auch die Verhältniſſe dieſer ſogenanten Motorboote näher zu ordnen unternommen. Vor allem wurde beſtimmt, daß auch die an ſich den Vorſchriften der Rheinſchifffahrtsakte über die Schiffsunterſuchung(Schiffsatteſt) und über den Verwendungsnachweis der Schiffsführer(Schifferpatent) nicht ünterligenden Fahrzeuge von weniger als 300 Etr. Tragfähig⸗ keit, wenn ſie eigene Triebkraft, ſei es durch Dampf, ſei es durch ſonſtige Elementarkräfte, beſitzen, in einer Weiſe ausgerüſtet und bemannt ſein müſſen, welche für Verhütung von Störungen der Sicherheit Gewähr bietet, daß insbeſondere die mit der Führung ſolcher kleinen Dampf⸗ und Motorboote betrauten und die zur Be⸗ dienung ihrer Maſchinen verwandten Perſonen die hierzu erforder⸗ liche Sachkunde beſitzen müſſen. Auch wurden die hinſichtlich der Dampfſchiffe geltenden Vorſchriften über das Ausweichen, das Ver⸗ halten bei Nacht und Nebel und dergleichen zum größten Theil auch auf die übrigen durch eigene Triebkraft bewegten Schiffe, die ſogenannten Motorboote, ausgedehnt. Hinſichtlich der Flöße wurde die Breite, die früher unterhalb Koblenz bis zu 72 Meter betragen durfte, allgemein auf höchſtens 63 Meter(von Mannheim abwärts) und für die Strecke Rüdesheim⸗St. Goar bei Waſſerſtänden von 1 Meter und weniger am Mainzer Pegel auf 50 Meter eingeſchränkt. Den namentlich von den Schifffahrtsbetheiligten geſtellten Anträgen auf weitere Einſchränkung der Floßbreite und ⸗Länge wurde nicht ſtattgegeben. Zum Untergang des Kanonenboots„Iltis“. Der„Oſtaſiatiſche Lloyd“ vom 14. Auguſt veröffentlicht einen von amtlicher Seite ſtammenden Bericht über den Unter⸗ gang des„Iltis“ am 23. Juli, dem wir folgendes ent⸗ nehmen: 8 Es regnete zeitweiſe ſehr heftig, und der Wind war allmählich noch etwas ſtärker geworden, aber die Maſchine arbeitete gut, ſie hatte dem Schiffe ſeit dem Auslaufen von Tſchifu am Morgen eine Geſchwindigkeit von 7 Seemeilen verliehen. Gegen 10 Uhr nach dem in den Reihen derer, die zu der großen Majorität der Empfangen⸗ den und Genießenden gehören.“ Ein vorzüglicher, mit Sorgfalt zufammengeſetzter Lehrkörper bietet die Garantie für die gewiſſenhafte Durchführung dieſer be⸗ merkenswerthen Lehrgrundfätze. Prüfungen und Prüfungsaufführ⸗ ungen dienen dazu, dem Publikum die Zweckmäßigkeit und die Er⸗ folge dieſer Methode zu zeigen. In dieſen öffentlichen Aufführungen erblickt aber die Direktion auch einen weſentlichen pädagogiſchen Nutzen für die Schüler. „Jedes, auch das beſcheidenſte Talent reckt ſich zur äußerſten Höhe, wenn es gilt, ſich in das Feuer der öffentlichen Beurtheilung zu wagen. Dadurch, daß jeder das höchſtmögliche, was ihm zu er⸗ reichen vergönnt, in einem ſolchen Falle anſtrebt, gewinnt der Lehrer einen ungemein deutlichen Einblick in die Leiſtungsfähigkeit ſeines Schülers, einen weſentlich deutlicheren, als wenn ſich Lehrer und Schüler nur zu akademiſchen Studien zuſammenfinden. Wir ver⸗ folgen bei dieſen Aufführungen außerdem keineswegs das Prinzip der Dreſſur ad hoc, ſondern wir wählen aus der Anzahl der von dem Schüler eingeübten Stücke dasjenige, was ſeinem momentanen techniſchen und geiſtigen Vermögen am günſtigſten liegt, was ſeiner Individualität am geeignetſten entſpricht. Daß nun für den Zweck einer öffentlichen Vorführung beſondere Anſtrengungen gemacht werden, um das gewählte Vertragsſtück möglichſt ausgearbeitet herauszuſtellen, das iſt ſelbſtverſtändlich; doch dient das wiederum dazu, dem Schüler einen Begriff zu geben, wie man arbeiten, glätten und feilen muß, bis man einer Kompoſttion und ihren Vortrags⸗ poſtulaten nur einigermaßen Genüge gethan hat.“ Beſonderer Betonung bedarf es, daß die Leitung des Konſer⸗ vatoriums nicht bei der Pflege der Klaſſiker ſtehen bleibt, ſondern die Schüler auch zu den Modernen hinüberleitet, ihnen auch das Verſtändniß für Brahms'ſche Kunſt zu eröffnen ſucht. Die Beſchäf⸗ tigung mit der tiefen, ernſten und im Allgemeinen nicht leicht zu⸗ gänglichen Brahms'ſchen Kunſt hat der Direktion manche Anfecht⸗ ungen zugezogen, aber ſie verharrt auf ihrem Standpunkt, den ſie folgendermaßen präciſirt: „Wir verfolgen mit dieſen alljährlichen Brahmsaufführungen — denn wir gedenken an ſolchen für die Zukunft feſtsuhalten— den Segelbergen wurde ſie auf„langſame Fahrt“ geſtellt. Etwa eine halbe Stunde ſpäter war plötzlich eine ſtarke Erſchütterung zu ver⸗ ſpüren, das Schiff hatte gegen einen Felſen geſtoßen und ſaß auf ihm feſt, ohne daß vorher infolge der herrſchenden Dunkelheit etwas von der gefährlichen Nähe des Landes zu bemerken geweſen wäre. Das Schiff war leck geworden, Maſchinen und Heizraum liefen ſchnell voll Waſſer. Dem auf Wache kommandirten Perſonal gelang es, noch rechtzeitig das Deck zu erreichen, ebenſo wie die zur Koje liegende Freiwache ſich ſchnell auf ihre Manöverſtation ſtürzte. Das Schiff iſt, ſoviel ſich hat feſtſtellen laſſen, durch einen außer⸗ gewöhnlich ſtarken, nach.W. ſetzenden Strom auf das kleine elſenriff getrieben worden, das ſich wenig ſüdlich von der als„Flat ſtockyg Point“ in den Seekarten bezeichneten Spitze der Sankau⸗Bai — etwa n9 Seemeilen nördlich von dem Leuchtthurm auf der.⸗O.⸗ Ecke der Halbinſel Schantung— aus der See emporhebt. Die heftige Brandung warf das Schiff nun fortgeſetzt gegen die ſcharfen Kanten des Felſens und lockerte ſo die Haltbarkeit ſeiner Berbände. Der größte Theil der Mannſchaft hielt ſich auf dem achternen Theil des Schiffes auf, wo der Commandant Capitän⸗Lieutenant Braun und der wachthabende Offizier Lieutenant zur See Praſſe, auf der Commandobrücke ſtanden. Raketen und Leuchtſterne wurden ab⸗ gefeuert, um im dem Dunkel der Nacht die Aufmerkſamkeit an Land zu erregen und Hilfe herbei zu ſchaffen. Doch da war keine menſch⸗ liche Rettung mehr möglich, die See ſchlug ſchäumend über das Deck und ſehr bald begann das Schiff auseinander zu brechen. In dieſem Augenblick der höchſten Gefahr rief der Commandant die dem Unter⸗ gange geweihte Mannſchaft auf und brachte mit ihr zuſammen drei Hurrahs für den Kaiſer aus, um guf dieſe Weiſe vom Leben Abſchied zu nehmen. Das Hinterſchiff löſte ſich von dem Vordertheil, indem der Heizraum in ſeinem vorderen Ende durchbrach. Die Maſten ſtürzten über Bord, zerſchmetterten die Commandobrücke und ſchlugen den Reft der Reeling ein. Die meiſten Leute waren mit ihren Offizieren auf dem Achterſchiff ge⸗ blieben, als hier der Oberfeuerwerks⸗Maat Raehm das ſo oft geſungene Flaggenlied anſtimmte und die übrige Schaar mit ihm einftel in das Lied von der Flagge ſchwarz, weiß, roth! Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 20. September. Aus München wird den„Hamb Nachr.“ geſchrieben: Eine Eigenthümlichkeit bei den hieſigen Geſandtſchaften beſteht inſofern, als die am hieſigen Hofe errichtete, badiſche Geſandtſchaft nicht im badiſchen Budget vorgeſehen und die Aufwendung für dieſe Geſandtſchaft dementſprechend nicht aus Landesmitteln, ſondern von dem Großherzog von Baden ſelbſt beſtritten wird. Die Errichtung einer eigenen Geſandtſchaft iſt jedenfalls eine der größten Aufmerk⸗ ſamkeiten, die ein Landesfürſt dem andern erweiſen kann. Der hie⸗ ſige badiſche Geſandte, Frhr. von Bodmann, iſt anläßlich des 70. Geburtsfeſtes des Großherzogs zum großh. Geheimrath II. Claſſe ernannt und damit in eine genau bezeichnete Staatsbeamtenclaſſe einxangirt worden. Aus dieſer Ernennung will man den Schluß ziehen, daß vielleicht doch Hoffnung beſteht, in der badiſchen Kammer eine Mehrheit für die Bewilligung eines Geſandtſchaftspoſtens in München bekommen zu können, um ſo mehr, da die vortr⸗fflichen Beziehungen, die zwiſchen dem badiſchen und bayeriſchen Hofe be⸗ ſtehen, neuerdings aus Anlaß des 70. Geburtsfeſtes des Großherzogs zum Ausdrucke gekommen ſind und der letztere ſeinen Beſuch bei dem Prinz⸗Regenten in Ausſicht geſtellt hat. ITĩ⁰—————————————————— ganz beſtimmten Zweck, unſere Schüler allmählich immer tiefer in die Geiſteswelt dieſes Meiſters einzuführen, ſie immer inniger mit der compoſitoriſchen Individualität des Mannes vertraut zu machen, der auf dem Gebiete der Kammermuſik, des Liedes, der Chorcom⸗ poſttion und als Symphoniker wohl die bedeutendſte Erſcheinung unſerer Zeit iſt. Wir begünſtigen dieſe eifrige Beſchäftigung mit Brahms'ſcher Kunſt natürlich unbeſchadet der liebevollſten Mtber der Klaſſiker. Es hieße uns ein gar zu geringes Maß von Urtheil zu⸗ trauen, wenn man angehmen wollte, wir würden mit dem muſtka⸗ liſchen Erziehungsſtoff da beginnen, wo andere aufhören, am Ende und Höhepunkt einer großen Periode. Das ſei uns fern! Unſere Schüler durchlaufen mit peinlicher Regelmäßigkeit den Unterrichts⸗ ſtoff, wie er in dieſem Bericht nach den einzelnen Stufen verzeichnet iſt und wir entſenden Niemanden zum Vorkrag einer Brahms'ſchen Compoſition, der nicht ſeine Studien auf klaſſiſcher Grundlage gründ⸗ lichſt abſolvirt hat. Das ſei hier noch einmal zur Beruhigung ängſt⸗ licher Gemüther betont, die da glauben, wir trieben die Propaganda einer 5 der Gegenwart zu Ungunſten derjenigen der großen Ver⸗ gangenheit. Wir haben nun immer gefunden, daß die genaue Kenntniß der modernen compoſitoriſchen Strömungen die Liebe und auch das Ver⸗ ſtändniß für die klaſſiſche Kunſt vermehrt. Und das wollen wir unſeren Schülern geben; ſie ſollen erkennen lernen, daß es in unſerer Kunſt eine große einheitliche Linie gibt, die von J. S. Bach über Haydn und Mozart zu Beethoven und von ihnen über die Roman⸗ tiker zu Joh. Brahms führt. Wenn wir nur zu einem kleinen Theile dazu beitragen, daß die klägliche Verkennung oder die gänzliche Un⸗ kenntniß einer ſo bedeutſam abſchließenden Individualität, wie Joh. Brahms eine iſt, einer beſſeren Einſicht weicht, ſo würde uns das zur gelinden Befriedigung gereichen.“ Mit der ſtattlichen Zahl von 187 Zöglingen und 12 Hoſpitan tinnen für Chorgeſang hak das Konſervatorium ſein jahr verlaſſen. Wir wünſchen ihm beim Eintritt in das neue Schul⸗ jahr eigen recht ſtattlichen Zuwachs an begabten Schülern und erfreulſche Erfolge in ſichtbaren Forlkſchritten. 100 der N. 2— 2— 2. Seſte. 25 7 5 1 WDDrleen enhenner rneee, e. eeeenee Wie die liberalen bayeriſchen Blätter mit einer heſonde⸗ ren Genugthuung verzeichnen, ſtehen nicht weniger als fünf Mit⸗ glieder des bayeriſchen Königshauſes in näherem Verhältniſſe zu Truppentheilen der preußiſchen Armee. Chefs von Regimentern ſind: Der Prinz⸗Regent des Magdeburgiſchen Feldart.⸗ Regts. No. 4, Prinz Ludwig des Niederſchleſiſchen Inf.⸗Regiments Nr. 47, Prinz Leopold des Weſtfäliſchen Dragoner⸗Regts. No. 7, Prinz Arnulf des 6. Brandenburgiſchen Jnf.⸗Regts. No, 52 und Prinz Rupprecht ſteht à la suite des 1. Leibeüraſſier⸗Regiments. *Einen bösartigen Aufſatz gegen den früheren Reichscommiſſar Dr. Karl Peters veröffentlicht in der„Deutſchen Zeitung“ Dr. Friedrich Lange, der früher Peters immer eifrig die Stange gehalten hat. Dr. Peters, heißt es da, ſei im Jahre 1884 von London nach Deutſchland gekommen mit dem feſten Vorſatze, auf irgend eine Weiſe mit ſeiner Thatkraft Stellung und Anſehen zu ge⸗ winnen. Drei Möglichkeiten hätte er friedlich nebeneinander auf ſein Programm geſetzt: entweder die damals keimende Colonialbe⸗ wegung als Sprungbrett zu benutzen oder die deutſche Bevölkerung in den Vereinigten Staaten gegen das engliſche Element mobil zu machen oder endlich— ſich an die Spitze der deutſchen Sozialdemo⸗ kratie zu ſetzen(). Jetzt ſtelle Peters ſeine Kraft einer engliſchen Eolonialgeſellſchaft zur Verfügung, weil er leben und zwar reichlich leben wolle, ſich noch in voller Manneskraft fühle und einſehe, daß in Deutſchland ſeine Rolle ausgeſpielt ſei. Dr. Lange erklärt in dem Arkikel, er habe, um den ſchlechten Geruch einer gehäſſigen Be⸗ ſchuldigung zu vermeiden, früher geſchwiegen und„das Lächeln über den Deutſchnationalen Dr. Peters für ſich behalten“, Mit Recht be⸗ merkt dazu die„Staatsbürger⸗Zeitung“, daß, wer mit voller Kennt⸗ niß der Dinge über Dr. Peters geſchniegen ſich au deſſen Mitſchul⸗ dinem gemacht habe, —————— Aus Stadt und Land. Mauuheim, 20. September 1896. Züm Einkauf des Pfälzer Rohtabaks. Karlsruhe, 15. September. An der im Hotel Germania in Karlsruhe geſtern zur Vorbe⸗ ſprechung für Verbeſſerungen im Einkaufsmodus unſerer heimiſchen Tabake anberaumten Verſammlung haben die nachſtehenden Intereſ⸗ ſenten Theil genommen: Herr Simon Bensheim in Firing Kaufmann u. Bensheim, Mannheim; Herr Commereienrath W. Landfried i. 80. P. F. Land⸗ fried, Heidelberg; Herr Hermann Arnheim i. Ja. Arnheim u. Dinkelſpiel, Mannheim; Herr Conſul Carl Leoni i, F. Carl Leont, Mannheim; Herr Ad. Ritzhaupt i. Fa. G. L. Ritzhaupt, Werſauer⸗ hof; Herr Carl Ertz i. Fa. Ertz u. Stahl, Mannheim; Herr Ferd. Fa i. Ja. W. Katz u. Co., Bruchſalz Herr Carl Leſer i. Fa. F. L. Biermann u. Co,, Dinglingen; Herr Otto Hammer i. Fa. C. A. Ringwald, Emmendingen; Herr Carl Schindler in Firſſſa Arnold Schindler, Herbolzheim; Herr Ad. Molter i. Fa. R. Molter u. Co., Karlsruhe; Herr Stadtrath Fritz Hirſchhorn i. Fa. Julius Hirſch⸗ horn, Mannheim; Herr Jonas Kaß i. Fa. J. K. Markx, Bruchſal. Um die Mißſtände, die zum Schaden der Landwirthſchaft, Handel und Induſtrie eingeriſſen ſind, zu beſeitigen und dadurch Unſete Tabakkultur vor weiterem Niedergang zu bewahren, würden in heutiger Vorverſammlung einheitlich folgende Beſchlüſſe gefaßt: Am Sonntag, den 27. d. Mts. ſoll in Mannheim eine allgemeine Inkereſſenten⸗Berſammlung berufen und die heute gefaßten Beſchlüſſe zur Genehmigung vorgelegt werden und zwar; 23. Die Anweſenden verpflichten ſich, für ſich und ihre Firmen dürch Unterſchrift, für die Folge keinen Tabak am Dache zu kaufen oder kaufen zu laſſen, vielmehr nur im abgehängten Zuſtande. Für den Fall die noch ausſtehenden Fabrikanten des badiſchen Oberlan⸗ des obige Beſtimmung ablehnen ſollten, tritt für die badiſchen Ober⸗ länder Tabake(oberhalb Raſtgtt) folgende Abweichung in Kraft: Der Einkguf von bad. Oberländer Tabaken am Dache darf nicht vor dem 15. Dez. des Erntejahres ſtattfinden. b. Zur Wahrung der gefaßten Beſchlüſſe ſoll ein Ehrenrath er⸗ naunt werden, deſſen Pflichten und Befugniſſe noch näher feſtzu⸗ ſetzen ſiſtd. 9. Die unter a und b formulirten Beſchlüſſe haben nur dann bdee Gültigkeit, wenn die am Tabakeinkguf beſheiligten Firmen kilreten. Rangerhöhung. Der Großherzog hat dem Kommaudanten des II. Gendarmexriediſtrikts, Oberſtlieutenant Eugen von Chris⸗ mar in Freiburg, und dem Kommandanten des IV. Gendarmerie⸗ diſtrikts, Oberſtlieutenant Alfred Wolff in Maunheim, den Charakter als Oberſt verliehen. Auszeichnung. Die Firma M. Baſſermann& Co. in Schwetzingen hat aüf der Füternationalen Ausſtellung das Ehren⸗ diplom mit goldener Medaille erhalten. Patent⸗Liſte badiſcher Erfinder. Angemeldet von: Albert Scholk, Mannheim: Wärmeregler.— Ertheilt an: Verein chemiſcher Fabriken, Mannheim: Verfähren zur Darſtellung dichten Ammomtakfoda. Nr. 89 118. Das Geſetz gegen Unlguteren Wettbewerb wird auch ſchon Hier mit Erfolg angewandt. Eine hieſige Firma, welche Kattun als Sakin bezeichnet und mit einem Preis vön 36 Pfeunig pro Meter ſignirt ausgelegt hatte, während der Marktpreis für Satin 45—48 fennig bekrägt, der betreſſende Kattun dagegen in allen Konkurrenz⸗ Geſchäften zu 33 Pfennig pro Meter erhälllich iſt, wurde auf Antrag des Kaufmanns Phöbus Guttmann dieſes Verfähren als unzu⸗ läſſig gerichtlich unterſagt. „Errichtung des Kriegerdenkmals. Geſtern Abend um halb 7 Uhr würde der letzte Steinn zum Granitſockel unſeres Kriegerdenk⸗ mals verſetzt. Es ſind alle Vorbereitungen getroffen, daß 24 Stun⸗ den Pach Eintreffen der Gußtheile das Denktſtal ſertiggeſtellt iſt. FJür Markkenſammler. Die italieniſche Poſtverwaltung will 8 Ehren des Hochzeitsfeſtes des Kronprinzen eine Erinnerungspoſt⸗ rte mit den Köpfen der Neuvermühlten und den Wappen Savoyens und Montenegros herausgeben.— Die belgiſche Poſt hat aus Anlaß der Brüſſeler Welkausſtellung von 1897 eigeſie Poſtwerthzeichen an⸗ fertigen laſſen. Dieſe neuen Briefmarken und zwar im Werlhe von 10 Centimes kommen ſchon Anfanng k. M. zur Ausgabe. Die bel⸗ giſche Poſt, die Jahr für Jahr neue Poſtwerthzeichen erſinnt, hofft jetzt auf dieſe becqueme Weiſe der Stagatskaſſe ein hübſches Sümm⸗ 100 uführen. Die Poſtwerthzeichen mit höheren Beträgen fol⸗ gen nach. Ein neuer Paſſagierdampfer der Düſſeldorfer Geſellſchaft wird Ende dieſes Monats ſeine erſte Reiſe unternehmen. Derſelbe gleicht in ſeinem Aeußeren dem„Arnold Walpod“, iſt aber beſſer Lingerichtet. Der Dampfer wird den Namen„Deutſchland“ erhalten, weil er der erſte der Geſellſchaft iſt, welcher ganz in Deutſchland hergeſtellt wurde. Der Kinematograph iſt morgen Sountag Nachmittag zum letzten Male im Saalbau aufgeſtellt. Verfäume Niemand die Be⸗ ſichtigung dieſes hochintereſſanten wiſſenſchaftlichen Apparates. Das nenu e ketteuloſe Patentfahrrad„Unikum“ wird morgen Sonntag Rachmittag 3 Uhr auf dem Sportplatz im neuen Park hinter dem Schützenhaus vorgeführt werden. Das Feſt der Medizinalkaſſe im„Kaiſergarten“ findet bei Ungünſtiger Witterung im Saale ſtatt. * Meſſerſtecherei. In Neckarau trug ſich am 30. Auguſt Nachts wieder eine Meſſerſtecherei zu. Der Spengler Jakob Buſch glaubte ſich von dem Fuhrknecht Johaun Bußler, mit dem er vorher einen Wortwechſel gehabt hatte, verſolgt und verſetzte ihm einen Stich in die rechte Bruſt und in den Rücken. Nach der That erhielt der Meſſerheld eine gehörige Tracht Prügel und geſtern verurtheilte ihn das Schöffengericht noch zu 4 Wochen Gefängniß. Aus dein Grofherfogthun. « Heidelberg, 18. Sept. Die vierte Jahresverſammlung des Vereines deuklſcher Irrenärzte wurde heute nach 9 Uhr in dem Hörſaal der pſychiatriſchen Klinfk durch Geheimrath Dr. Jolly⸗ Berlin eröffnet. Namens der Stadt begrüßte Oberbürgerme ſter Dr. Wilckens die Verſammlung, die von ca. 120 Verzten beſlicht iſt. Profeſſor Dr. Grashay⸗Müuchen reſerirke über die Wärterfrage, als Correſerent tritt Dr. Ludwig(Heppenheim) auf. Nach dreiſtündiger Debatte wird eine Neſhe von Leitfägen angenommen, deren Gruünd⸗ gedanken in einem Antrag des Profeſſors Fürſtner(Karlsruhe) niedergelegt iſt, der folgenden Wortlaut hat: Es iſt anzuſtreben, daß für die Behandlung Geiſteskranker ein beſonders ausgebildetes Pflege⸗ perſonal gewonnen werde, das längere Zeit im Berufe bleibt, Wfälziſch-Heſſiſche Nachrichten. Ludwigshafen, 18. Sept. Das erſte Mal unter dem neuen Berufsbürgermeiſter Krafft hat heute Nachmittag der Stadtrath eine Sitzung gehabt. Aus der reichhaltigen Tagesordnung ſei er⸗ wähnt, daß ſich auf die erledigte Stelle eines Lehrers an der ſtädt. höheren Töchterſchule kein Bewerber gefunden hat, trotz ergangenen Ausſchreibens.— Nun haben wir auch in Ludwigshafen das 8. Schuljahr, wie ein miniſterieller Beſcheid den Stadtrath wiſſen läßt. Auf ergangenes Erſuchen des Stadtraths hat das Kultusminiſterium nämlich die Errichtung einer 8.(fakultativen) Volksſchulklaſſe ge⸗ ſtattet, allein die weitere Bitte des Stadtraths, die Chriſtenlehr⸗ pflicht der Schüler des 8. Schuljahres am ein Jahr zu vermindern, abſchläglich verbeſchieden.— In geheimer Berathung gab der Vor⸗ ſitzende dem Stadtrath noch Kennkniß von dem Stand der Verhand⸗ lungen in Betreff der zur Anlage eines Induſtriehafens durch die Stadt Mannheim nothwendig werdenden Abtretung eines Theiles des der Stadt Ludwigshafen gehörenden Geländes auf der ſoge⸗ nannten Rhein⸗Inſel. Die von der Stadt Mannheim betriebene Zwaugsenteignung iſt zuſtändig genehmigt und handelt es ſich eigentlich nur um die Preisfeſtſetzung. Mannheim bietet je nach Lage der einzelnen Parzellen unterſchiedliche, zwiſchen, 10 und 35 Pfg. pro Quadratmeter ſchwankende Sätze. Die Stadt Ludwigs⸗ hafen und die übrigen Betheiligten ſind mit dieſem Angebote nicht einverſtanden. Zur bezüglichen Verhandlung vor dem Großh. Land⸗ Ffadte Mannheim iſt der 1. Oktober beſtimmt. Als Vertreter der kadt Ludwigshafen iſt Rechtsanwalt König in Mannheim beſtellt. Die Aufſtellung von geeigneten Experten bleibt noch vorbehalten und wird auch der Stadtrath über die zu fixirende Entſchädigungs⸗ forderung noch Berathung pflegen.— Schließlich wurde dem Stadt⸗ rath noch eröffnet, daß eine Dresdner Elektrizitätsgeſellſchaft mit der Abſicht umgeht, hier eine elektriſche Centrale zu errichten. Welche Stellung der Stadtrath dazu nimmt iſt vorläufig noch unentſchieden. * Kirchheimbolanden, 18. Sept. Eine ſeltene Anklage wegen groben Unfugs führte den Weinhändler Gubler vor das Schöffen⸗ gericht. Gelegentlich eines dahier abgehaltenen Turnfeſtes hatte er zur Beflaggung ſeines Hauſes in oſtentativer Weiſe eine franzöſiſche Fähne benützt und ſie trotz mehrfacher Verwarnung ſeitens benach⸗ barter Pripgten nicht wieder eingezogen. Der Amtsanwalt faßte die Sache als Demonſtration gegen das patriotiſche deutſche Turn⸗ feſt auf und beantragte eine Haftſtrafe von 8 Tagen. Das Gericht nahm dagegen an, daß der Angeklagte ſich der Tragweite ſeiner Handlungsweiſe nicht voll bewußt war und nicht die Abſicht der Verletzung des nationalen Gefühls hatte, Es hielt deshalb eine Geldſtrafe von 30 M. für genügend. Darmſtadt, 18. Sept. Der Großherzog ernannte der„Darm⸗ ſtädter Zeitung“ zufolge den ordentlichen Profeſſor zu Aachen, Guter⸗ muth, zum ordentlichen Profeſſor für das Lehrfach des Maſchinen⸗ baues an der hieſigen techniſchen Hochſchule. Ernte⸗ und Marktberichte. Hopfen. Schwetzingen, 18. Sept. Infolge des geſtrigen iſraelitiſchen Feiertages war der Verkehr flau. Heute ſind weitere Käufer angekommen und wird ſich der Verkauf ſteigern. Abgewogen wurden geſtern 18 Ballen. Heute ſind 65 Mark nebſt Trinkgeld be⸗ zahlt worden. Tubak, 15 Viernheim, 18. Sept. Der Verkauf der Tabak⸗ grumpen brachte unſern Tabaksproduzenten bittere Enttäuſchungen. Während im Vorjahre der Zentner mit 20 bis 25 Mark bezaählt wurde, müſſen dieſes Jahr unſere Landwirthe mit 5 M. fürlieb neh⸗ men. Dieſe auffallende Prefsſchwankung läßt ſich um ſo weniger erklären, als die diesjährigen Grumpen den vorigen qualitativ ge⸗ wiß nicht im Geringſten nachſtehen. Es hat deßhalb unter den Pro⸗ duzenten eine Mißſtimmung, ja geradezu Erbitterung Platz Keoine Kein Wunder, wenn der Beſitzer der„Steuzer Laäche“ die ommiſſton beſtellte und den geſammten Grumpenektrag vor den Aügen derſelben verbrannte. Hoffentlich ſtehen die ſpäteren eigent⸗ lichen Tabakspreiſe in keinem Verhältniß zu den derzeitigen kgum zu verſtehenden Grumpenpreiſen, Gerichtsfeitung. »Maunheim, 18. Sept.(Strafkammer Ul.) Vorſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Zehnter. Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde: Herr Staatsanwält Sebold. 1) Der 37 Jahre alte Taglöhner Heinrich Ludwig Hilker von Unterkeſſelbach, der auf dem Bruchhäuſer Hof einen Diebſtahl be⸗ gangen haben ſoll, wurde oon der erhobenen Anklage freigeſprochen. 2) In der Wirthſchaft zum„Grünen Baum“ in Sandhauſen ſchmähte der 51 Jahre alte Taglöhner Heinrich Schmitt von Hert⸗ lingshauſen am 24. Auguſt d. Is. über Kaiſer und Großherzog. Wegen Maßfeſtätsbeleibdigung wurde der übrigens ſchon 45 Mal vor⸗ beſtrafte Angeklagte zu 3 Monaten Gefängniß verurthelt. 3) Erſt im vorigen Jahre iſt der 40 Jahre alte Tünchermeiſter Sebaſtian Koch von Neuenheim wegen Uebertretung des§ 58 des Krankenverſicherungsgeſetzes von dem gleichen Gericht beſtraft worden. In dieſem Jahre hat er abermals zweien ſeiner Arbeiter die geſetz⸗ lichen Lohnabzüge für die Krankenverſicherung gemacht, das Geld aber an die Ortskrankenkaſſe Heidelberg nicht abgeliefert. Mit Rück⸗ ſicht auf die Nothlage des Angeklagten wurde nur eine Geldſtrafe von 15 Mark event. 3 Tage Gefäugniß gegen Koch ausgeſprochen. 4) Der 15 Jahre alte Setzerlehrling Johann gen. Otto Schlegel von Heidelberg fälſchte unter eine an ſeinen Prinzipal, den Buch⸗ drückereibeſitzer J. Hörning dortſelbſt, eingelaufene Poſtanweiſung über M. 17.50 den Namen Hörnings und erhob das Geld. Der Poſtſekretär Reſtle ſchöpfte jedoch Verdacht und auf ſeine Anzeige gelang es, dem Jungen das Geld wieder im ganzen Betrage abzu⸗ nehmen. Schlegel wurde heute zu 10 Wochen Gefängniß, abzüglich 4 Wochen der Unterſuchungshaft, verurtheilt. Vertheidiger:.⸗A. Dr. Jordan. 5) Auf der Heimkehr von der Handſchuhsheimer Kirchwethe hatte der Taglöhner Viktor Kober von Landshauſen, wohnhaft in Heidelberg, mit andern Kirchweih⸗Gäſten Streit angefangen und die⸗ ſelben mißhandelt und mit Todtſchlagen bedroht. Vom Schöffenge⸗ richt zu 2 Monaten 2 Wochen Gefängniß vernrtheilt, legte Kober Berufung ein, wurde jedoch damit abgewieſen. 6) Bei ſeinem früheren Dienſtherrn, dem Müller Wachter in Eichtersheim ſtieg der 13 Jahre alte Sohn des Schuhmachers Julius Nagel im Juli und Auguſt ld. Is. zweimal ein und entwendete aus einer Kommode, die er erbrach, einmal den Betrag don—12 Mk. und das andere Mal drei goldene Ringe und 28 k. daar. 8 Mk. von dem geſtohlenen Gelde gab er unter der Vorgabe, er habe e g. funden, ſeinen Eltern ab, ebenſo 8 Eier, die er gleichfalls dem Wachter weggenommen haben ſoll. Die Eltern des Jungen nahmen des⸗ halb wegen Hehlerei neben ihrem Sohn auf der Anklagebank Platz. Der Junge wurde zu 4 Monaten 1 Tag, die Mutter zu 22 Tagen Gefäugniß verurtheilt, der Vater freigeſprochen. Verth.(des Jungen) Rechtsauwalt Dr. Kah, der Eltern Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld. 7) Der 46 Jahre alte Agent Louis Reiß in Heidelberg, der ſich geweigert hatte, einem vom Bezirksamt entſandten Polizeiſerge⸗ anten ſeine Bücher zur Durchſicht vorzulegen, war bezirksamtlich und ſchöffeugerichtlich zu einer Geldſtrafe von 10 Mark verurtheilt wor⸗ den. Seine Berufung gegen dieſes Erkenntniß begründete Reiß dahin, Daß eine derartige Anwendung der Gewerbeordnung in die perſön⸗ liche Freiheit des Einzelnen eingreiſe, das Geſchäftsgeheimniß könne bei einer ſolchen Kontrole nicht gewahrt werden, abgeſehen davon, daß ein niederer Polizeibedienſteter die erforderlichen Kenntniſſe zur Prüfung einer Büchführung gar nicht beſitze. Der Vorſitzende be⸗ merkte dem Appellanten, daß es nicht Sache des Gerichts ſei, über das Fuee eines erlaſſenen Geſetzes zu urtheilen, ſondern über die Zuwiderhandlungen gegen ein ſolches. Beſchwerden über das Geſetz an ſich möge Appellant an die zuſtändige politiſche Körper⸗ ſchaft, d. i, den Landtag, richten. Die Berufung wurde ſomit verworfen. Munſt und Tlieater. Spieiplan des Groſſh. Hof⸗ und Nationalthegters in Maunheim in der Zeit vom 20. Sept. bis 27. Sept. Sonntag, 20.: (A)„Die Zauberflöte“, Montag, 21.:(8)„Der Hüttenbeſitzer“. Mittidoch, 23.() Jum erſten Male:„Die Hlocte don Cornsditle“ Freitag, 25.:(B) Donnerſtag, 24.:(4) Neu einſtudirt: „Der Dornenweg“. „Lili Tſee“. Eruſt Kraus ſang am letzten Mittwoch in der von Wein⸗ gartner geleiteten Meiſterſingeraufführung, mit der die Berliner Hofoper ihre Pforten wieder öffnete, den Walther Stolzing. Die „Nationalzeiküng“ ſchreibt über ſeine Leiſtung:„Der jünge Künſtler, der uns demnächſt ganz angehören wird, entwickelt ſich von Jahr zu Jahr in erfreulichſter Weiſe. Das ſchöne, die größten Hoffnungen erregende Material zeigt immer mehr den Einfluß künſtleriſcher Zucht. Was ehemals der Hauptfehler war, die unausgebildete Sprache, macht ſich jetzt nur noch ſelten bei Ueberſtürzung im ſchnellen Tempo bemerkbar. Dabei widerfährt es ihm denn auch, daß ein kurzer hoher Ton entgleitet: In der Darſtellung hat er den Fehler des Anfängers, zu viel zu thun, glücklich überwunden. Ge⸗ rade die plaſtiſchen Geſtalten des Wagnerſchen Dramas verlangen edles Maß der Bewegung. Nimmt man die jugendlich ſchlanke Heldengeſtalt hinzu, ſo müßte es ſeltſam zugehen, wenn Herr Kraus nicht in wenigen Jahren zu Leiſtungen hervorragendſter Art fort⸗ ſchreiten ſollte.“ „Othello“. Sonntag, 27.:(8) Huldigungsmarſch, Feſtſpiel, ———ů— „Aeneſte Aachrichten und Felegramme. * Berlin, 19. Sept,. Die Kaiſerin Friedrich wird gegen Ende des Monats ihre Mutter in Balmoral und Windſor beſuchen. Die Kaiſerin wird bis kurz vor Weihnachten in England weilen, Bremen, 17. Sept. Der Senat verpachtete das Stadt⸗ theater vom Herbſt 1898 ab an den Direktor des lübecker Stadt⸗ theaters Erdmann⸗Jeßnitzer. Wien, 18. Sept. Unter dem Vorſitz des Kaiſers fand heute ein gemeinſamer Miniſterrath ſtatt, an dem Goluchowski und Badeni, Kallay und Banffy theilnahmen. In den Zeitungen ſpricht man wieder von der Auflöſung des ungäriſchen Reichstages im Oktober, doch dürften jedenfalls erſt die mündlichen Verhandlungen der beider⸗ ſeitigen Quotendeputationen im Oktober abgewartet werden. 0 (Privat ⸗ Telegralnme des„Geueral⸗ Auzeigers.“) Karlsrühe, 19. Sept. Von morgen ab werden in der hieſigen Kunſtgewerbeſchule die Ehrengeſchenke für den Großherzog zum Ge⸗ burtstage, etwa 300 an der Zahl öffentlich ausgeſtellt werden; dar⸗ unter befindet ſich auch die Feſtgabe des Kaiſers, beſtehend aus dem Driginalmodell des künftigen Nakionaldenkmals für Kaiſer Wilhelm 1. von Profeſſor Begas. Beklin, 19. Sept. Die Morgenblätter melden: Am 1. Jan. 1897 erfolgt die Erneuerung der internationalen Erdmeſſungsüber⸗ einkunft, wobei an Stelle der deutſchen Einzelſtaaten das Reich als Contrahent eintritt. Berlin, 19. Sept. Die belgiſche Regierung hat bereits Schritte gethan zur Auslieferung der in Rotterdam verhafteten Anarchiſten Wallace und Haines. Die holländiſche Regierung erhielt zahlloſe anarchiſtiſche Zuſchriften, in denen aus Rache für die Ver⸗ haftungen mit anarchiſtiſchen Attentaten gedroht wird. Wien, 19. Sept. Wie die„Neue Freie Preſſe“ aus Brüxr meldet, iſt der Verkehr für Perſonenzüge nach Komotau eröffnet worden, Geſtern Nachmittag bildete ſich zwiſchen den Geleiſen eine neue Pinge vom 15 Met. Tiefe. Ein Fachmann erklärte, die Senkungen im Bruchterrain könnten—3 Jahre fortdauern. * Budapeſt, 19. Sept. Das Regierungsblatt„Nemzet“ ſchreibt mit Bezug auf die umlaufenden Gerüchte über eine bevorſtehende Auflöſung des Reichstages, diefe Gerüchte kauchten nicht unerwartet auf. Die Stellungnahme der Oppoſttion den Fragen des Ausgleichs gegenüber, ihre ganz offen zur Schau getragenen Obſtruktionsab⸗ ſichten, nöthigten die Regierung, alle Fälle, auch den der Auflöſung des Reichstages in Betracht zu ziehen. Der 5Nemzet“ verzeichnet dieſe Gerüchte mit dem Hinzufügen, daß ſte noch der Beſtätigung bedürften. Es ſei anzunehmen, daß ſich Miniſterpräſident Baron Banffy demnächſt dem Abgeordnelenhauſe darüber äußern werde. *Paris, 19. Sept. Die engliſche Regierung hat einen Antrag auf Auslieferung Tynans nicht geſtellt. Wie verlautet, werde ſich der Antrag nicht blos auf den Mord im Phönixpark, der nach den Beſtimmungen des franzöſiſchen Geſetzes verjährt iſt, ſondern auch auf neue Thatſachen ſtützen. *Rom, 19. Sept. Die Kriegsſchiffe„Sardegna“,„Eurydice“ und„Sieilia“ trennten ſich geſtern von der Manöverflotte in Spezia und gingen nach Neapel in See, wo ſie von Admiral Canevard er⸗ wartet werden, um alsdann nach dem Orient weiter zu gehen. Einigen Blättern zufolge begaben ſich die Schiffe nach dem Golf von Salonichi, nach andern nach der Beſika⸗Bey. Madrid, 19. Sept. Nach hier eingetroffenen Meldungen iſt ein Depot von Waffen, Bomben, Dynamit ſowie Fahnen einer auf den Philippinen zu errichtenden Republik in dem Hauſe von Ver⸗ ſchwörern in Taal auf den Philippinen entdeckt worden. Konſtantinopel, 19. Sept. Der deutſche Botſchafter, Frei⸗ herr v. Saſonna⸗Jeltſch, hatte geſtern nach dem Selamlik eine Audienz beim Sultan. Köounſtantinopel, 19. Sept. Nach Mittheilung der Pforte ver⸗ ſuchte neuerdings eine 46 Mann ſtarke griechiſche Bande im Golf von Salonichi zu landen. 12 wurden gefangen genommen, einige ertranken. Der Reſt iſt geflüchtet.— Die Beruhigung auf Kreta ſchreitet ungegchtet gelegentlicher Zwiſchenfälle fort. Der drohende Ausbruch einer Bewegung gegen die Armenier in Karput wurde bis⸗ her durch energiſche militäriſche Maßnahmen niederhalten. London, 19. Sept. Lord Roſebery hat an einen Correſpon⸗ denten ein Brief gerichtet, in welchem er erklärt, ein Sonder⸗Vor⸗ gehen in der Türkei würde angeſichts der im Jahre 1895 von Ruß⸗ land abgegebenen Erklärung: es würde ſich jeden Sonder⸗Vorgehen irgend einer Macht wiederſetzen— einen europäiſchen Krieg bedenten, wenn nicht vorher ein Einverſtändniß erzielt werde. Es beſtehe 155 Grund zu der Annahme, daß Rußlaud ſeine Haltung geändert abe. Athen, 19. Sept. Die franzöſiſchen Kriegsſchiffe„Devaſtatlon“, „Admiral Courbet“ und„Wattignie“ ſind in Mytilene“ angekom⸗ men.— Es ſoll noch ein weiteres Regiment Artillerie an die mace⸗ doniſche Grenze geſchickt werden.— Eine Aufrührerbande iſt von kürkiſchen Truppen in der Nähe des Kloſters Limintza in Macedonien worden. Drei andere Banden ſind ihr zu Hilfe geeilt. *Kopenhagen, 19. Sept. Der 9 8 von wird, wie aus Bernſtorff gemeldet wird, die Reiſe nach England mit dem„Standard“ nicht mit dem„Polarſtern“ antreten. Die Gin⸗ ſchiffung iſt auf morgen Nachmittig feſtgeſetzt. Petersburg, 19. Sept. Die„Nowojfe Wremja“ erörtert die vom Buregu Reuter verbreitete Mittheilung über die engliſche Orient⸗ politik und ſagt: Das Kommunique enthält eine Drohung der eng⸗ liſchen Regierung, ſich von den Großmächten des Kontinenks zu treſl⸗ nen, wenn die Letzteren es nicht für möglich finden, gegen die Pforte und den Sultan ſolche Maßregeln zu ergreifen, welche geſchickter Weiſe die in Aufregung verſetzte öffentliche Meinung fordern. Augen⸗ ſcheinlich, ſo bemerkt die„Nowoje Wremja“ werde England, von den anderen Mächten getrennt, nicht ein bloßer Zuſchauer der Ex⸗ eigniſſe in der Türkei bleiben, ſondern einen Vorwand ſuchen, in ſeiner Iſolirung nach dem Programm der ſogenannten öffentlichen Meinung Englands oder vielmehr der engliſchen Preſſe zu helfen. Das Blatt ſchließt, daß angeſichts dieſes Umſtandes das Problem der Politik der Kontinentalmächte darin beſtehen müſſe, den Erfolg dieſer Abſicht zu verhindern. Die Mächte müßten die Pforte zwingen, alle Maßregeln zu ergreifen, um die chriſtliche Bevölkerung von dem Fanatismus der Muſelmänner zu bewahren, welche in deutlichet Weiſe die engliſchen Inſpirationen der Armenier ausbeuten. Wenn die Pforte dies nicht thün könne, müßten die Mächte ſelbſt ohne Mithilfe Englands dies thun. Liebhaber von praktiſchem Schuhwerk, finden die reichſte 18 6698 wahl in allen möglichen Schuhwaarenſorten bei Georg Hartmann, 3 größtes Schuhwaarenhaus, A. 6/. Spezialität: Feine gediegene Schuhwagaren. Alleinverkauf von Otto Herz& Cie, in Frankfurt a. M.(Teleph. 448.) Frrr — 1 — rrre 3232 · rrrrrneee oa rerereeeeeeee eaie A eene* 2 er reeer een der Perſönlichkeit. 1 Geueral⸗Auzeiger Maunzeim 18. September. Großh. Badiſche Eiſenbahnen. Mit Giltigkeit vom 1. No⸗ vember l. J. werden im ſüd⸗ deutſch⸗öſterreichiſch ungariſchen Verband neue Ausnahmetarife, Theil VI Heft Nr. 1 u. 2, für die Beförderung von friſchem und getrocknetem Obſt im Ver⸗ kehr mit den in Oeſterreich und Ungarn gelegenen Bahnen aus⸗ gegeben, wodurch die gleichna⸗ migen Tarife vom 1. Januar 1894 aufgehoben werden. Die neuen Tarife enthalten keine Frachtſätze mehr für Freiburg⸗ Wiehre und weiſen neben theil⸗ weiſen Frachtermäßigungen auch zum Theil beträchtliche Fracht⸗ erhöhungen(für Dürrobſt) auf. Auskunft hierwegen ertheilt unſer Gütertarifbureau. 18385 Karlsruhe, 18. Sept. 1896. Generaldirektion. Tagesordnung der am er Donnerſtag, 24. Septbr. Vormittags 9 uhr beginnenden Bezirksrathsſitzung: 1. Geſuch des Karl Schüttler hier um Erlaubniß zum Be⸗ triebe einer Schankwirthſchaft ohne Branntweinſchank, im Hauſe 2. Querſtraße Nr. 22. 2. Gleiches Geſuch des Jo⸗ hann Ludwig hier im Hauſe 4. Querſtraße Nr. 3. 3. Gleiches Geſuch des Karl Ohnsmann hzier im Hauſe Langſtraße Nr. 15. 4. Geſuch des Johann Georg Braun hier um Erlaubniß zum Betriebe einer Schankwirthſchaft mit Branntweinſchank im Hauſe Rheindammſtraße Nr. 24. 5. Geſuch des Johann Gut⸗ fleiſch hier um Erlaubniß zum Betriebe einer Gaſtwirthſchaft im Hauſe H 1, 12½. 6. Geſuch des Martin Flicker hier um Erlaubniß zur Berleg⸗ ung ſeiner Schankwirthſchaftsbe⸗ rechtigung ohne Branntweinſchank von K 4, 11 nach Lindenhof⸗ ſtraße 26. 7. Gleiches Geſuch des Ludwi Kaſſenen hier von Q 1, 9 na Kaiſerring 40. 8. Geſuch des Adam Wünſch hier um Exlaubniß zur Verleg⸗ ung ſeiner Gaſtwirihſchaftsbe⸗ rechtigung von Seckenheimer⸗ ſträße 136 nach Bahnhofplatz 11. 9. Geſuch der Mannheimer⸗ Portland⸗Cementfabrik um Ge⸗ nehmigung zur Errichtung eines Reſervebrennofens. 10. Geſuch der Chriſtine Geb⸗ hardt Wwe hier um Erlaubniß 1 Betriebe einer Schankwirth⸗ chaft ohne Branntweinſchank m Hauſe G 8 No. 16. 11. Geſuch des Philipp Bren⸗ ner hier um Erlaubniß zum Betriebe einer S ant im uß mit Branntweinſchank im Hauſe G 8 No. 20a. 18411 Sämmtliche auf die Tages⸗ 18 8 bezüglichen Akten liegen während 8 Tagen vor der Sitz⸗ ung zur Einficht der ſowie der Herren Bezirksräthe n Kanzlei auf. annheim, 19. Septbr. 1896. Großh. Bezirksamt. fiſterer. Bekauntmachung. Die Abhaltung der Herbſtmeſſe in Mann⸗ eim betr. No, 7607811. Infolge der am 27. September d. Is. anläßlich der Einweihung des Krieger⸗ denkmals dahier ſtattfindenden Feſtlichkeiten kann mit dem Auf⸗ der Meßbuden für die iesjährige Herbſtmeſſe nicht vor Montag, den 28. September d. Is. begonnen werden. Mit Rückſicht dieſen Um⸗ ſtand wird däher der Beginn ir diesjährigen Herbſtmeſſe auf eitag, den 2. Oktober, un das Ende derſelben auf Dolterſtag, 15. Oktober d. Is. feſtgeſetzt. 17748 Mannheim, 10. Septbr. 1896. Großh. Bezirksamt: Frech. Fahndung. No. 336111I. Am 13. d. Mts. wurde im Neckar dahier die unten beſchriebene unbekannte männ⸗ liche Leiche geländet. 10 bitte um Mittheilung von Anhaltspunkten zur Feſtſtellung 18894 Alter: 28—30 Jahre, 1½70 em. roß, Hagre: braunroth, röthlich anger Schnurrbart, geſunde, vollzählige Zähne. Am rechten Vorderarm finder ſich eine Tä⸗ towirung, vorſtellend ein von einem Bolch und Pfeil Vut ſtochenes 2 75 mit den Bu ſtaben J..; am linken Vorder⸗ arm eine ſolche, Krone mit den Buchſtaben F. R. bezeichnet. Kleidung: weiß⸗blau⸗ und liſclederne Wollhemd, eng⸗ liſchlederne Hoſen, ſchwarze Woll⸗ ſchn und ſtark genagelte Schnür⸗ chuhe. 18394 Mannheim, 17. Septbr. 1896. Der Staatsanwalt; ühling. Große Faßverſteigerung kommenden Donnerstag in 6, 3,., Vormittags 10 und Nachmittags 2 Uhr anfangend. 1839 J. P. Irschlinger, Auctionator, C 3, 4. (257) Gefunden und bei Gr. Bezirksamt deponirt: 18827 ein Hundehalsband, eine Laterne. Vergebung von Straßenbaumaterialien. Der Bedarf für das Jahr 1897, beſtehend aus: 500 ebm Pflaſter⸗ ſteinen aus Hartgeſtein, 1500 obm Pflaſterſteinen aus mittelhartem Geſtein, 3000 obm Hartbaſalt⸗ ſchotter, 800 obm Schottergries, 3000 obm ungeſchlagene Chaüſſee⸗ deckſteine, mittelhart, 8000 Ham Granitrandſteinen, ſoll im Sub⸗ miſſionswege vergeben werden. Angebote, welche nach cbm bzw. fdm geſtellt ſein müſſen, ſind portofrei, verſiegelt und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen, ſpäteſtens bis Samſtag, den 3. Okt. l. J. BVormittags 10 uhr, bei ſel wpfet Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt Bedingungen und Angebotsformulare gegen Erſtattung der Vervielfältigungs⸗ koſten in Empfang genommen werden können. Den Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen Angebote an genanntem Termin beizuwohnen. 18399 ſeannheim, 18. Septbr. 1896. Tiefbauamt: Kaſten. Arbeitsvergebung. Die Zimmerarbeiten zum Neubau des Magazins Lit. 5 7 2 5 einem Schulhaus ſollen im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ Ae und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis ſpäteſtens Montag, den 28. September 1896, Bormittags 11 uhr, bei der unterfertigten Stelle ein⸗ zureichen und findet die Eröff⸗ nung derſelben in Anweſenheit der erſchienenen Bieter zu dem Zeitpunkt im Hoch⸗ auamt Lit. O 7, 11 ſtatt. Angebots⸗Formulare können gegen 0 der Umdruckkoſten in dem Baubureau Lit D 7, 22 in den üblichen Geſchäftsſtunden erhoben und die bezüglichen Zeichnungen eingeſehen werden. Mannheim, 14. Sept. 1896. Städt. Hochbauamt. 18111 Velocipediſten⸗Hetein Mannheim. Sountag, 20. Sept. 1896 Preisdauerfahrt und Vereinsausfahrt nach Pforzheim zum Beſuch des Gautages des Gau(D. R..) Zuſammenkunft Morgens 4 Uhr am Bahnhofsplatz. Zu zahlreicher Bethei⸗ ligung ladet ein 18391 Der Fahrwart. Photographien Kuriositäten u. Lecfüre 100 große Muſter,„Mignons“ keine Miniaturen) und 1 Orig.⸗ Fabinet 5 Mk., od. fl..—(auch Briefm.) 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An dieſem Tage finden die Aufnahmsprüfungen ſowie die Einweiſungen in die einzelnen Abtheilungen und Klaſſen ſtatt. 16154 Die Schule beſteht aus folgenden 4 Abtheilungen: I. Hochbautechniſche Abtheilung. Dieſelbe hak die Aufgabe, durch ſyſtematiſch geordneten Unkerricht für ihren Beruf auszu⸗ bilden: Baugewerkmeiſter(Maurer⸗, Steinhauer⸗ und Zimmer⸗ meiſter), Bauhandwerker(Schreiner, Glaſer, Schloſſer ꝛc.), ſtaatlich geprüfte Werkmeiſter, Bauführer und Zeichner.— Der Unterricht wird in 6 Klaſſen die ſechſte Klaſſe wird hauptſächlich auch von denjenigen beſucht, welche ſich dem ſtaatlichen Werk⸗ meiſter⸗Examen unterziehen wollen. Letztere wird nur im Winter gefüſit. Die Kurſe ſind halbjährig. I. Bahn⸗ und Tiefbautechniſche Abtheilung. Dieſelbe bezweckt zunächſt die Ausbildung von Technikern des mittleren Bahn un Tiefbautechniſchen Dienſtes, ſowle von ſtaatlich geprüften Werk⸗ meiſtern(0. Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt 1895 Nr. XXVII) Dieſe Abtheilung beſteht ebenfalls aus 6 aufeinanderfolgenden Klaſſen mit je hälbjähriger Dauer. Demgegenüber gewähren die unteren Klaſſen dieſer Abtheilung den Bahnmeiſtern die zu ihrer theoretiſchen Prüfung nöthige Ausbildung. Auch finden Bau⸗ führer und Zeichner, ſowie epent auch Straßeu⸗ und Dammmeiſter geeigneten Unterricht für ihre berufliche Ausbildung, ſobald die⸗ elben den Aufnahmebebingungen hinſichtlich der Vorbildung und Praxis entſprechen. III. Maſchinentechniſche Abtheilung. Dieſe hat in gleicher Weiſe Schloſſer, Mechaniker, Maſchinentechniker und Werkführer heranzubilden. Bei den Gr. badiſchen Staatseiſenbahnen kann die theoretiſche Ausbildung der Werkfützrer durch Zeugniſſe über den erfolgten Beſuch dieſer Abtheilung erbracht werden. Der athen wird hier in 4 Klaſſen mit ebenfalls halbjähriger Dauer Ertheilt. IV. Abtheilung für Heranbildung der Gewerbelehrer. Die Kandidaten dieſes Lehrberufs haben 7 Semeſter die Anſtalt zu be⸗ ſuchen. Für die Abſolventen eines Seminärs iſt vor dem Ein⸗ tritt eine mehrwöchentliche praktiſche Thätigkeit wünſchenswerth, bei allen übrigen der Nachweis einer ſolchen mindeſtens von der Dauer eines halben Jahres nöthig. Das Schulgeld beträgt für ſämmtliche Abtheilungen pro Semeſter 30 Mk.; außerdem hat jeder neu eintretende Schiller eine Aufnahmstaxe von 5 Mk. zu entrichten. Das Unterrichts⸗ material hat der Schüler ſelbſt zu beſchaffen. Ueber die Aufnahmebedingungen in die verſchiedenen Abtheil⸗ ungen gibt das Programm nähere Auskunft. Die Anmeldungen können jederzeit ſchrifklich erfolgen, doch ollen dieſelben ſpäkeſtens 14 Täge vor Beginn des Semeſters ſtattgefunden haben. Zum Beſuche eines Semeſters betragen die Ausgaben für Koſt, Logis und Bedienung in Privathäuſern 200—230 Mk. Die Abgabe der Programme und Anmeldeformulare erfolgt unentgeltlich. Karlsruhe, im Auguſt 1896. Die Direktion. Kircher. Evpangel. proteſt. Gemeinde. Sonntag, den 20. September 1896. Trinitatiskirche. Morgens 8 Uhr Predigt. Herr Sisd erer Ahles. Morgens 10 Uhr Predigt. Herr Stadtpfarrer Hitzig. Morgens 11 Uhr Chriſtenlehre. Herr Stadtpfarrer Hitzig. Nachmittags 2 Uhr Chriſten⸗ lehre. Herr Stadtpfarrer Ahles. Concordienkirche. Morgens 9 Uhr Predigt. Herr Stadtpfarrer Ahles. Morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt. err Stadtpfarrer Ahles. Abends 6 Uhr Predigt. Herr Stadtvikar Hofheinz. Lutherkirche. Morgens halb 10 Uhr Predigt. Herr Stadtvikar Hofheinz. Morgens halb 11 Uhr Chriſtenlehre, Herr Stadtpfarrer Simon. Friedeuskirche. Morgens halb 10 Uhr 18 75 1 5 Stadkpfarrer von Schöpffer. Morgens 11 Uhr Ehriſten⸗ lehre. Herr Stadtpfarrer von Schöpffer. Digkoniſſenhauskapelle. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Pfarrer Herrmann. Neckarſpitze. Nachmittags 3 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Hitzig. Stadtmiſſion. Evangeliſches Pereinshaus, K 2, 10. Sonntag Vormittag 11 Uhr Sonntagsſchule. Nachmittags 3 Uhr Predigt. Herr Paſtor Steffann. Montag Abend 8½ ühr Bibelſtunde des Mänter⸗ und Jünglings⸗Vereins. Auslegung der Offenbarung St. e algen Herr Paſtor Steffann. Mitt⸗ woch Abend 3½ Uhr allgemeine Bibelſtunde. Herr Paſtor Steffann. Donnerſtag Abend 8½ Uhr Bibelſtunde der Jugend⸗ abtheilung des Jünglingsvereins. Kinderſchule, Traitteurſtr. 9b. Sonntag Abend 8¼ Uhr allgemeine Bibelſtunde. Freitag Abend 8 ½ Uhr allgemeine Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlich eingeladen. Kirchliche Anzeige der Kiſchöfl. Melhodiſlen⸗Semkinde, U 6, 28. Sonntag Nachm. ½2 Uhr Kindergottesdienſt. Nachmittags 8 Uhr Predigt. Jedermannkiſt freundlich eingeladen. Katholiſche Gemeinde. In der Jeſuitenkirche, Sonntag, den 20. Septbr. Halb 6 Uhr 1510 e. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe. Halb 10 Uhr Amt). 11 Uhr hl. Meſſe. 2 Uhr Chriſtenlehre. Halb 3 Uhr Andacht zu Ehren der ſieben Schmerzen Mariä. In der Schulkirche. Sonntag, 20. Septbr. ½8 Uhr Gottesdienſt für die Schüler der Mittelſchulen. 9 Uhr Kindergottesdienſt. Untere kathol. Pfarrei. Sonntag, den 20. Septbr. 6 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. Halb 10 Uhr Predigt, nachher Amt. 11 Uhr hl. Meſſe. /2 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen der 2 letzten Jahre. Halb 3 Uhr Andacht zu den ſieben Schmerzen Mariä. Die Collecte nach der 8 Uhr Meſſe und dem Amte iſt für arme Theologieſtudirende beſtimmt. Kathol. Bürgerhoſpital. Sonntag, den 20. Septbr. Feſt des hl. Apoſtels Mathäus, des Patrons dieſer Kirche. 7 Uhr hl. Meſſe. Halb 9 Uhr feierliches Hochamt mit Feſtpredigt. 4 Uhr Predigt mit Andacht. Lanventinskirche(Reckarvorſtadt). Samſtag, 19. Sept. Nachmittags von 4 Uhr an Bei dgnt Abends 7 Uhr Roſenkranz. Sonntag, 20. September 9 1955 von 6 Uhr an Herr Beichtgelegenheit. 7 Uhr Frühmeſſe. ½9 Uhr Singmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Predigt und Amt. 2 Uhr Chriſtenlehre. ³ 55 Andacht zu Ehren der 7 Schmerzen Maria. agnifikat 4185. S Militärverein Mannh Todes⸗Anzeige. Unſer Kamerad, Herr Friedrieh VolzE, Dienſtmann dahier, welcher die Feldzüge 1866 und 1870/71 im 2. Bad. Grenadierregiment Kaiſer Wilhelm 1 No. 110 mitgemacht hat, iſt heute früh 2 Uhr nach langem Leiden geſtorben. Die Beerdigung findet Montag, den 21. d. Mts., Nachmittags 2 Uhr vom Trauerhauſe N 4, 23 aus ſtatt. Der Verein ſammelt ſich bei Herrn Kamerad Hil bert, N4, 11, um 1½ Uhr. 25 Zahlreiche Betheiligung am letzten Ehrengeleite dieſes braven Kriegskameraden erwartet Mannheim, 19. September 1898. Der Vorstand. eim. 18412 ündigungsblalt. auptgottesdienſt(Predigt und 5 Programm für die Feſtlichkeiten zu Ehren der Allerhöchſten Anweſenheit Jhrer Königlitzen Hohriten des Großherzogs und der Großherzogin ſowie Ihrer Käniglichen Hoheiten des Eibgroßherzogs und der Erbgroßherzogin in Mannheim anläßlich der 7* N 885 Euthüllung des Kriegerdenkmals am Sonntag, den 27. September 1896. I. Samſtag 26. September. 83 d Vorfeier der militäriſchen Vereine Mannheims in den Vereinslokglen. II. Sonntag, 27. September. Hauptfeier. A. Vormittags: 7½ Uhr: Abmarſch der militäriſchen Vereine mit Fahnen vom Marktplatze nach dem Friedhofe. 18198 8 Uhr: Gedächtnißfeier an den Kriegergräbern daſelbſt. 9½ Uhr: Empfang Ihrer Königlichen Höheiten des Großherzogs und der Großherzogin ſowie des Erbgroßherzogs und der Erbgroßherzogin am Hauptbahnhofe. Fährt nach dem Schloß unter Kanonendonner und Glockengeläute. 9 Uhr u. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt für alle Confeſſionen in den verſchiedenen Kirchen. 11 Uhr: Aufſtellung des Spaliers der militäriſchen Vereine(in der Rheinſtraße) und der Schulen(in den weſtlichen Planken und der oberen Breitenſtraße). 11½ Uhr: Enthüllungsfeier: 1. Choral, geſpielt von der Mann⸗ heimer Grenadierkapelle 2. Feſtrede des Vertreters des Denk⸗ Goheit deh ro Am Schluſſe fällt auf Befehl Seiner Königl. Hoheit des Großherzogs die Hülle unter Tuſch, Kanonen⸗ donner und Glockengeläute. 3. Allgemeiner Geſang des Chorals„Nun danket alle Gott“ mit Mufikbegleitung, 4. Ueber⸗ nahme des Denkmals durch den Vertreter der Stadtgemeinde. 5. Allgemeiner Geſang:„Dentſchland, Deutſchland über Alles.“ 6. Anſprache eines Vertreters der Garniſon. 7. Allgemeiner Geſang. 8. Beſichtigung des Denkmals durch die ſten Herrſchaften. 9. Niederlegung von Kränzen am Denkmal durch die Feſtjungfrauen und Abordnungen. 10. Vorſtellung des Denkmal⸗Ausſchuſſes, decorirter Vekeranen und der Ver⸗ einsvorſtände. 11. der Ehrenkompagnie, der Goel. und der Militärvereine vor Seiner Königlichen Hoheit. B. Nachmittags: 2½ Uhr: Mittageſſen der Vereine in den verſchiedenen Lok alen. 2½ Uhr: Empfang von Abordnungen der Berufsſtände Seitens Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs im Schloſſe. 4½ Uhr: Feſteſſen im Stadtpark. Abends: 6½ Uhr: Feſtvorſtelung im Gr. Hof⸗ und Nationaltheater. 8½ Uhr: Illumination der Stadt und Rundfahrt der Aller⸗ höchſten Herrſchaften durch die Straßen. Schlußfeier: Bierbankett der militäriſchen Vereine Mann⸗ heims im großen Saal des Saalbaues. Mannheim, im September 1896. Der Stabtrath: B Diebold. eck. Der Ausſchuß zur Exrichtung eines Kriegerbenkmals innerhalb der Stabt Mannheim: Mathy. Blum. Bekanntmachung. Vornahme der Stadt⸗ verordnetenwahlen betr. Die Wählerliſten für die Wahl der Stadtverordneten liegen von Dienſtag, den 15. September ds. Is. an acht Tage lang bis einſchließlich Dienſtag, 22. Sept. l. Is. und zwar an den Werktagen von—12 Uhr Vormittags und—8 Uhr Nachmittags, am Sonntag, den 20. September ds. Is. von—12 Uhr Vor⸗ mittags auf der Kanzlei des ſtatiſtiſchen Amtes im Rathhauſe I. Stock, Zimmer Nr. 7 zur Einſicht der Betheiligten auf. Gemäß 8 3 der Wahlordnung vom 12. Dezember 1892 bringen wir dies Kenntniß mit dem Anfügen, daß etwaige Einſprachen innerhalb der obigen Friſt unter Vorlage der Beweis⸗ mittel, 179505 ec ſind. Spätere Einſprachen köunen nicht mehr berückſichtigt werden. Juh zur Wahl iſt jeder Stadtbürger, deſſen Bürgerrecht nicht ruht. Stadtbürger 1 1 alle im Vollbeſitze der Rechtsfühigkeit und der bürgerlichen Ehrenrechte befindlichen männlſchen, 26 Jahre alten, nicht im aktiven Militärdienſt ſtehenden Angeh Deutſchen Reiches, welche ſeit 2 Jahren a) Einwohner hieſiger Stadt 917 b) das 24. Lebensjahr zurückgelegt und eine ſelbſtändige Lebens⸗ e o) keine aen aus öffentlichen Mitteln em⸗ angen haben; d) 15 ihnen obliegenden Abgaben an die Gemeinde entrichtet aben; e) 15 in e e eine direkte ordentliche Staatsſteuer ezahlen. Aͤls ſelbſtſtändig im Sinne der Städteordnung werden die⸗ enigen Perſonen betrachtet, welche entweder einen eigenen Haus⸗ ſtand haben, oder ein Gewerbe auf eigene Rechnung betreiben oder an ordentlichen jährlichen Stgatsſteuern mindeſtens 20 Mk. ezahlen. Das Bürgerrecht ruht: 1. bei den Entmündigten, Mundtodten und Verbeiſtandeten 2. in Folge der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte während der Dauer dieſes VBerluſtes; 8. nach eröffnetem Konkursverfahren während der Dauer des⸗ ſelben und ſolange die Gläubiger nicht 1 ind; 4. in Folge des Eintritts in den äktiven Militärdienſt auf die Dauer dieſes Verhältniſſes. Zur I. Klaſſe der Wahlberechtigten gehören Diejenigen, welche nach einem für 1896 an Gemeindeumlagen im Ganzen 228 Mk. 11 Pfg. oder mehr zu zahlen haben, zur II. Klaſſe welche weniger als 228 Mk. 11 Pfg., aber mehr als 33 Mk. 8 Pfg. und zur III. Kſaſſe Diejenigen, welche 33 Mk. 8 Pfg. oder weniger zu zahlen haben. Wir machen auf die Beſtimmungen des 3 8 der Wahlordnung aufmerkſam, wornach nur die in der Wählerliſte Einge⸗ tragenen ſich an der Wahl betheiligen können. örigen des Mannheim, 5. 188⁰ 17441 Stadtrath: Martin. Wink erer. Bekanntmachung. Die ungerechtfertigten Schul⸗ verſäumniſſe betr. Durch 8 4 des Geſetzes über den Elementarunterricht vom 18. Mai 1892 wird beſtimmt, daß wegen ungerechtfertigter Schul⸗ verſäumniß eines Kindes gegen Eltern oder deren Skellvertreter § 71 des Polizeiſtrafgeſetzbüches vom 31. Oktober 1868 zur An⸗ wendung kommt, ſofern die vom Bürgermeiſteramt wiederholt erkangonſ Aene 5 5 1 ind. olizeiſtrafgeſetzbu 71 lautet: Mit Haft bis zu 3 Tagen oder an Geld 5 zu 20 Mark werden Ellerm Pfle eeltern, Vbr⸗ münder, Dienſt⸗ und Lehrherren geſtraft, ſwelche ohne genügende Eutſchuldigung unterlaſſen, ihre ſchulpflichtigen Kindek, Pflege⸗ kinder, Mündel, Dienſtboten und Lehrlinge zum Schulbeſuch an⸗ 04 wenn ſie wegen ſolcher ſchuldbaren Verſäumniſſe wieder⸗ holt mit Geldſtrafen belegt worden ſind. Swalac wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nach 8 18 der Schulordnung vom 27. februar 1894 die Verwendung der Kinder zu gewöhnlichen häuslichen oder landwirtſchaftlichen und gewerblichen Zwecken nicht als genügender Eutſchuldigungsgrund betrachtet werden darf. 18262 annheim, im September 1896. Das flektorat der Volksschulen. Dr. Sickinger. Altkatholiſche Gemeinde. Sonntag, den 20. Septbr. um 10 Uhr Gottesdienſt. — Ath nt 1 ter 77 die ⸗ en er H= hie * 5 ————————————— ——— 4. Seſte. General⸗Anzeiger. Mannheim, 20. Seplembet. Gentral-Organ einen Nebenflüssen. in U. 8 Rhe 2 93 een 2 — . — —4 — e 2 — — 125 ee aa * See .— en tket ee —— — — 22 — Saag e — eee — — Le — EHKotel Adler. Aschaffenburg. Neuer Beſitzer: G. Stadtler langjähriger Oberkellner des Hotel zum Adler, Hanau.— Altrenommirtes Hotel.— In Mitte der Stadt.— Oinnibus am Bahuhof.— Verbunden mit ſeparatem Bier⸗Reſtaurant. 11546 Auerbach a. d. Bergſtraße. Eltel'?“ Bahuhof⸗Reſtauration. Comfortabel einger. Zimmer. 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