Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unker Nr. 2672. Abonnement: 60 Pfe. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich) durch die Poft bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal, Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zelle 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Rummern 5 Pfg. (Babiſche Volkszeitüng.) E 6, 2 der Stadt Mauuheim und Umgebung. Mannheimer Journal. 106. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſteben Mal. Geltſeuſte und nerbreittea Jritung in Maunheim und Amgegend. Verantwortlich: külr den politiſchen u. allg. Thell: Ehef⸗Kedakteur Dr. H. Lagler. für den lokalen und prov. Theil Ernſt Müller, für den Inſeratentheil: Fark Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte Waee e e— a uſtalt. (Das„Mannheimer Jouenal“, iſt Eigenthum des kafholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Mannßeimer Volksblatt.) E 6, 2 e , aſte Er⸗ aft⸗ Nr. 291. Die Novelle zum und zur Straſprozeßordnung. Die erſte Arbeit, die der Reichstag auf der Tagesord⸗ nung ſeiner Sitzungen vorfinden wird, wird die zweite Leſung der Novelle zum Gerichtsverfaſſungsgeſetz und zur Strafprozeß⸗ ordnung ſein. Die Novelle hat bisher kein günſtiges Sch ckſal gehabt. In der Tagung von 1894/95 fand ſie keine Erledigung und in dem Tagungsabſchnitt 1895/96 wurde ſie zwar von der Commiſſion vorberathen, aber im Plenum nicht mehr in die zweite Leſung genommen. Ihretwegen allerdings wurde die Tagung nicht geſchloſſen, ſondern nur vertagt und ſo iſt denn nicht bloß die Möglichkeit, ſondern auch die Wahrſcheinlichkeit vorhanden, daß ſie im nächſten Winter endlich unter Dach und Fach gebracht wird. Es wird aber auch Zeit, daß mit den in der Novelle geplanten Reformen Ernſt gemacht wird. Wir er⸗ innern nur an die Einführung der Entſchädigung für unſchuldig Verurlheilte und an die Wiedereinführung der Berufung in Strafſachen. Auch wenn ſpäterhin auf Grund eines Reichsge⸗ ſetzes den unſchuldig Verurtheilten ein gewiſſer materieller Erſatz gewährt wird, wird noch nicht Alles gethan ſein, was die Bitterkeit, die durch Verſehen der Ju⸗ ſtizgeſetzgebung hervorgerufen wird, wieder auslöſchen kann. Mit der materiellen Entſchädigung iſt die Einbuße, welche der gute Ruf, die geſellſchaftliche Stellung, ja die phyſiſche und Ziychiſche Geſundheit erlitten haben kann, nicht wettgemacht, auch werden die unſchuldig in Unterſuchungshaft Gebrachten noch immer nicht auf die geringſte Entſchädigung rechnen können. Dagegen werden doch kuͤnftig die erſchreckendſten Mißſtände auf dieſem Gebiete abgeſtellt werden können und die Geſell⸗ ſchaft wird ſich nicht mehr zu ſchämen brauchen, daß Opfer der Juſtiz zu allen übrigen Schädigungen auch noch materiellem Elende ausgeſetzt ſind. Nicht minder dringlich iſt die Wieder⸗ einführung der Berufung in Strafſachen. Als dieſe Berufung abgeſchafft wurde, hatte man ſich Vorſtellungen hingegeben, die nunmehr wohl überall als Illuſtonen erkannt ſind. Die Frei⸗ heit der gerichtlichen Juſtanz, die ſich in der Rechtspflege durch⸗ aus bewieſen hat, muß auch in Strafſachen wieder zur An⸗ erkennung kommen und je eher das geſchieht, umſo beſſer. Wo ſolche wichtigen und wohl durchweg als nothwendig angeſehenen Reformen in Frage ſtehen, ſollte man eigentlich annehmen, daß die Novelle ohne jede Gefahr die noch ausſtehenden beiden Leſungen im Plenum des Reichstages paſſtren würde. Indeſſen ſo lückenlos die Uebereinſtimmungen über die großen Ge⸗ ſichtspunkte in der Novelle ſind, ſo getheilt ſind die Anſichten über einige weniger wichtigen, aber dennoch mit der Novelle verknüpften Punkte. Wir erinnern nur an das Zu⸗ ſtändigkeitsgebiet für Preßdelikte und an die Bewahrung des Beicht⸗Geheimniſſes vor dem Richter. Ueber ſie und andere Fragen hat ſich eine Verſchiedenheit der Anſchauungen nicht nur innerhalb der Kommiſſton des Reichstages ſelbſt, ſondern auch zwiſchen ihr und den Vertretern der Reichsregierung gezeigt, ſo daß, wenn auf der Einbeziehung dieſer Nebenpunkte in die No⸗ velle beſtanden wird, immer noch die Möglichkeit vorhanden iſt, daß der Entwurf ſchließlich doch ſcheitert. Es wäre deshalb der Erwägung werth, ob man ſich nicht vor der zweiten Leſung ſchon innerhalb der Parteien einigte, einzelne Punkte der Novelle ganz fortzulaſſen, ihre geſetzliche Regelung einer ſpäteren Zeit vorzubehalten und ſo zu bewirken, daß die wichtigen und überall gewünſchten Reformen ſchnell die geſetzliche Sanktion erhalten. Zum Rücktritte Lord Roſeberys von der Führerſchaft der engliſchen liberalen Partei äußert ſich ein Londoner Bericht der Wiener„Neuen Freien Preſſe“, daß daraus noch lange nicht auf das Scheitern des Roſeberysmus geſchloſſen werden könne. Mehr als ſonſt bei einer Partei habe das perſönliche Moment auf die Geſchicke des engliſchen Liberalismus eingewirkt. Er war Palmerſtonis⸗ muß unter Palmerſton, Gladſtonismus und Gladſtone, und Roſebery iſt gegangen, weil es im nicht gelang, den Glad⸗ ſtonismus zum Roſeberysmus umzuformen. Lord Roſeberys Anhang ſcheine aber im Verhältniß größer zu ſein, als der Reſt, der nach der Homerule⸗Spaltung bei Gladſtone verblieb. Roſebery bleibe der kommende Mann, und bloß ein Abſchnitt in ſeiner politiſchen Laufbahn, nicht dieſe ſelbſt, ſei geſchloſſen worden. Man habe in den letzten Tage die Idee erwogen, Lord Roſebery wolle ſich zu den Unioniſten ſchlagen und wieder der Freund der Devonſhires, der Courtneys, Ruſſels und Chamberlains werden. Das heiße Roſebery gründlich verkennen. Roſebery werde ſich nie wieder bei⸗ oder unter⸗ ordnen. Selbſt neben Gladſtone habe Roſebery das Privilegium völlig freier Hand genoſſen. Wollte die libtrale Partei nach dem Abgange Gladſtones Roſebery bei ſich behalten, ſo hätte ſie ihn auf den höchſten Poſten ſtellen möſſen, den ſie zu ver⸗ geben hat, und in dem Augenblicke, wo Roſebery ſah, daß ſich gegen ſeine Führerſchaft ernſtliche Oppoſition erhob, habe er der Partei den Rücken gekehrt: aut Caesar aut nihil! Von einem ſolchen Charakter die ſentimentale Rückkehr zu längſt Gerichtsverfaſſungsgeſetze Freitag, 23. Oktober 1896. Menſchenkenatniß. Roſebery ſei ein Programm, kein Nachbeter fremder Programme. Darin liege der Unterſchied zwiſchen Harcourt und ihm. Sir William Harcourt habe als Partei⸗ führer im Unterhauſe glänzende Proben ſeiner taktiſchen und Debattirtalente, ſowie ſtiner Gewiſſenhaftigkeit abgelegt, aber das Zeug eines Palmerſton, eines Pitt, kurz eines Führers in großen Zügen fehle ihm vollkommen. Er ſei ſo zu ſagen als Sectionschef der radikalen Partei in Ehren grau geworden, und ſeine Beamtenlaufbahn ſei eine ununterbrochene Reihe ver⸗ dienſtlicher Leiſtungen, die ihm Anſpruch auf alle Orden, alle Ehren, alle Belobungen geben, welche die Tradition dafür vor⸗ geſehen hat. Aber zum führenden Miniſter tauge er trotz alledem nicht. Im güͤnſtigſten Falle möge man ein Proviſorium ſchaffen und ihn, bö, die Lage ſich klärt, zum verantwortlichen Leiter des Führer gaftsminiſteriums machen. Mehr nicht. Auch der Flügel, der jetzt gegen Roſebery frondirt und glaubt, in Harcourt ſeinen richtigen Herrn gefunden zu haben, werde über kurz oder lang herausfinden müſſen, daß es nicht bloß das Rangsalter iſt, das die Eignung zur Führerſchaft verleiht, und dann wird die Zeit für einen neuen Mann auch ei dieſen Seceſſioniſten gekommen ſein. Inzwiſchen werde die Sache Roſeberys ihre nothwendige Entwickelung nehmen. Man habe in ihm den Vorkämpfer einer ganz neuen Richtung zu be⸗ grüßen, die mit der Politik der„splendid isolation“ rechts ſo wenig zu thun hat, wie mit der geſalbten Demokratie von links. Lord Roſebery ſei der Georg, der dem Drachen des Inſelthums an den Leib gehen will. Er ſei von allen Briten der, der mit dem größten Talente das beſte Verſtändniß für die Außenwelt vereinigt, und unſerer feſtländiſchen Denkweiſe ſtehe keiner näher als er. Das öffentliche Leben ſeines Landes in der inneren, wie in der äußeren Politik mit dieſem Geiſte bewußter Zugehörigkeit zu der Gemeinſchaft aller civiliſirten Völker zu durchdringen, das ſei ſein Programm, und im Guten wie im Böſen werde es den übrigen Mächten willkommen ſein müſſen, mit einem Roſebery England zu thun zu haben.— Sollte dies nicht eine etwas allzu vortheilhafte Beurlheſlung Roſeberys ſein? Politiſche ueberſicht. Manuuheim, 23, Oktober, „ Der Präſident des Reichstags hat die erſte Sitzung nach der Vertagung auf Dienſtag, 10. No⸗ vember, 2 Uhr Nachmittags, anberaumt und auf die Tages⸗ ordnung die zweite Berathung des Entwurfs eines Geſetzes, betreffend Aenderungen und Ergänzungen des Gerichtsver⸗ faſſungsgeſetzes und der Strafprozeßordnung auf Grund des Berichts der XI. Kommiſſton geſetzt. Die im Juli erfolgte Vertagung bis zum 10. November bedingte nicht nothwendiger Weiſe, daß die erſte Sitzung auf dieſen Tag anberaumt wurde; es hätte auch für einen ſpäteren Tag ge⸗ ſchehen können. Deßhalb iſt anzunehmen, daß der Beginn der Verhandlungen am 10. November mit der Regierung ver⸗ einbart iſt; es wird denn auch berichtet, daß bis dahin der Etat zur Einbringung bereit ſein wird. “Zur Reform der Militärſtrafprozeßordnung führten die offtziöſen„Berl. Pol. Nachr.“ Folgendes aus: „Der Wunſch auf Veröffentlichung des Entwurfs einer Militär⸗ ſtrafprozeßordnung, welcher in der Preſſe an die Nachricht, daß dieſer Entwurf dem Bundesrathe vorgelegt iſt, geknüpft wurde, hat auf Erfüllung ſchwerlich zu rechnen. Allerdings ſind mehrfach Ent⸗ würfe, nachdem ſie dem Bundesrathe zugegangen waren, veröffent⸗ licht worden, wie noch zuletzt die Vorlagen wegen Organiſation des Handwerks. Allein dabei handelle es ſich regelmäßig um Vorlagen von vorwiegend wirthſchaftlicher Bedeutung, welche zur Beurtheilung der Zunächſtbetheiligten geſtellt wurden, um von den gutachtlichen Aeußerungen der dem Gegenſtande praktiſch am nächſten ſtehenden Kreiſe Nutzen ſer die weitere Behandlung der Sache ziehen zu können. Aber dieſer Geſichtspunkt fällt bei einer Vorlage, deren Bedeutung vornehmlich auf nulitäriſchem Gebiete liegt, ganz fort, und es machen ſich daher hier diejenigen Bedenken, welche einer ſolchen vorzeitigen Veröffentlichung einer im Bundesrathe noch zur Verhvndlung ſtehenden Vorlage an ſich ent⸗ gegenſtehen, mit vollſtem Gewichte geltend.“ Hierzu bemerken die„Münchn. Neueſten Nachrichten“: Es iſt nicht einzuſehen, warum nur Geſetzesvorlagen wirthſchaft⸗ licher Natur der öffentlichen Kritik vorgelegt werden ſollen, nicht aber auch ſolche, welche die idealen Güter der Nation berühren, und zu den idealen Gütern einer Nation rechnen wir in erſter Linie eine wohlgeordnete, gleichheitliche Rechtspflege, und zwar nicht nur „beim Zivil“, ſondern auch beim Militär. Was hat die Regierung von einer Bekanntmachung des Entwurfs zu befürchten? Nichts, wenn der Entwurf die Forderungen erfüllt, welche die überwiegende Mehrheit des deutſchen Volkes an die neue Militärſtrafprozeßordnung ſtellt: Oeffent⸗ lichkeit, Mündlichkeit und Ständigkeit der Gerichte. Die Erfüllung dieſer Forderungen darf man doch erhoffen, da Fürſt Hohenlohe den Ent⸗ wurf eingebracht hat. Der Reichskanzler hat in der Reichstags⸗ ſitzung vom 8. Mai d. J. angekündigt, daß der Entwurf„auf den Grundſätzen der modernen Rechtsanſchauungen aufgebaut ſein werde.“ Er fügte zwar hinzu:„vorbehaltlich der Beſonderheiten, die die militäriſchen Einrichtungen erheiſchen“. Dieſe Beſonderheiten, ſo wurde wohl mit Recht allgemein angenommen, können ſich unmöglich auf eines der drei unerläßlichen Deſiderata beziehen, da man ſonſt wohl nicht mehr von modernen Rechtsanſchauungen zu ſprechen im Stande wäre. Sollten ſich jedoch— was wir nicht annehmen— Einflüſſe nach dieſer Richtung geltend gemacht haben, ſo wird die öffentliche Meinung in Deutſchland früher oder ſpäter über den verlaſſenen Jugendfreunden zu erwarten, verrathe eine mangelnde ebenſo zu Gericht ſitzen, wie bei einer ſofortigen Bekanntgabe. könnten aus Beſte für das Zuſtandekommen einer einheitlichen Militärſtrafproze ordnung für das ganze Reich erwarten. Die„Köln. Ztg.“ glauſ! daß der Entwurf im Bundesrathe auf große Schwierigkeiten ſtoßen wird. Das iſt kaum zu glauben, wenn der Entwurf nach den ob ſüddeutſchen Regierungen dürften ſich nicht in ſcharfen Gegenſatz wollten, und Preußen verfügt doch über alle ſeine Stimmen. Die Mittheilung der„Köln. Ztg.“ läßt ſich deshalb nur ſo verſtehen, daß der Entwurf nicht weitgehend genug iſt. Und das wollen wir vorläufig nicht glauben.“ Der„Köln. Ztg.“ wird aus München unterm 19. Rupprecht von Bayern Folgendes geſchrieben: Die hieſige Preſſe beharrt mit merkwürdigem Eigenſtnn bei der Annahme, daß der jetzt 27jährige Prinz Rupprecht, der als älteſter Sohn des Prinzen Ludwig vorausſichtlich einmal König von Bayern ſein wird, noch in dieſem Jahre verlobt werden müſſe, ſei es mit einer belgiſchen, ſei es mit einer montenegriniſchen oder ſonſtigen Prinzeſſin. Derartige Nachrichten, obwohl verſchiedentlich offtziös zurückgewieſen, tauchen immer wieder aufs Neue auf und werden dem Prinzen Ludwig, der der Preßerörterung von Privatangelegen⸗ heiten beſonders abhold iſt, gewiß nicht angenehm ſein. Thatſächlich hegt der junge Sproß des wittelsbachiſchen Königshaufes zur Zeit noch nicht die geringſte Neigung zum Heirathen, und ſo freundlich auch der ſoeben von einer Orientreiſe heimgekehrte bayeriſche Mini⸗ ſterpräſident von Crailsheim am Hofe von Cettinje aufgenom⸗ men worden iſt, ſo hat doch dieſer Beſuch mit Heirathsplänen nicht das Geringſte zu ſchaffen gehabt. Aeußerſt lobend äußert ſich Herr v. Erailsheim, dem ja das zweitgrößte deutſche Eiſenbahnnetz unter⸗ ſteht, über Bau und Verwaltung der von Generaldirector v. Kühk⸗ mann, einem gebornen Bayer, geleiteten anatoliſchen Bahnen. Gs wurde von dem an der aſiatiſchen Seite der türkiſchen Hauptſtadt benachbarten 10 Paſcha aus eine Fahrt nach dem urwüchſig⸗mittelalterlichen Konia, alſo bis das noch von jeder europäiſchen Kultur unbeleckte Herz Kleinaſiens, unternommen. Während der Verkehr in der dichtbe⸗ mindeſtens nicht geringer iſt als auf der meiſtbefahrenen Bahnlinic Bayerns(von München nach Starnberg), gibt es weiterhin bloß je einen Zug täglich. Entſprechend der Thatſache, daß dieſe Bahne im weſenklichen ein mit deutſchem Capital geſchaffenes Unternehmen ſind, wurde ein großer Theil des Materials aus Deutſchland bezogen, und es ſind auch unter den höhern Verwaltungsbeamten viele Deutſche und Oeſterreicher, bei den niedern Poſten allerdings den Landesbedürfniſſen und Sprachverhältniſſen entſprechend bloß Ein⸗ heimiſche angeſtellt. Die Höflichkeit der ktürkiſchen Beamten, die, ſei es zur Ehrung, ſei es in unübertriebener Vorſicht, an den Bahn⸗ ſtationen Infanterie⸗Abtheilungen aufſtellten und bei allen Ausflügen berittene Gendarmen mitgaben, wird von Herrn v. Crailsheim ſehr gerühmt. In Konſtantinopel hat der hayriſche Miniſterpräſtdent mit ſeiner Tochter nicht gar lange nach den Metzeletien ohne die leiſeſte Beläſtigung auch die urtürkiſchen Stadtviertel durchwandert. Auf der Rückreiſe wurde er zu Sofia von dem mit einem Schwarm bulgariſcher Offtziere am Bahnhof erſchienenen bayeriſchen Herzog Stegfried, einem Neffen des Fürſten Ferdinand, begrüßt, Die ſoeben ausgegebene offtzielle Statiſtik für die ꝓr o⸗ teſtantiſche Landeskirche Bayerns für 1895 enthält etliche bemerkenswerthe Ergebniſſe bezüglich der Wirkung des Civilſtandsgeſetzes auf das kirchliche Leben. Von 39,262 Geborenen wurden nur 149 nicht getauft; von 26,458 Geſtor⸗ benen wurden bloß 115 ohne Betheiligung der Kirche beerdigt; von 8,228 evangeliſchen Brautpaaren verſchmähten bloß 87 die kirchliche Trauung. Da man jetzt nach 20jähriger Be⸗ ſtande des Civilſtandsgeſetzes wohl von einem Beharrungszu⸗ ſtande reden kann, ſo beweiſen dieſe Zahlen, daß die Befürch⸗ tungen, das kirchliche Leben werde geſchädigt werden, fuͤr Bayern in keiner Weiſe eingetroffen ſind. Der Auswanderungs⸗Geſetzentwurf, welcher dem Reichstage im kommenden Tagungsabſchnitte unterbreitet werden wird, dürfte, ſo wird offiziös geſchrieben, ſich zwar in Einzelheiten an die dem Reichstage in der Tagung von 1892/93 unterbreitete, damals nicht in Berathung genommene Vorlage anſchließen, im Allgemeinen jedoch einen anderen Charakter tragen. Das Letztere dürfte namentlich auch bezüg⸗ lich der die Auswanderungsfreiheit angehenden Beſtimmungen der Fall ſein. Mehr als in dem erſten Entwurfe ſoll in dem neuen Werth darauf gelegt ſein, daß den Auswanderern nicht blos Gelegenheit gegeben wird, ihren Entſchluß des Verlafſens auszuführen, ſondern auch daß in ihnen das Gefühl für die Heimath möglichſt erhalten bleibt. Zu dem letzteren Zwecke ſind verſchiedene Neuerungen vorgenommen. Der Entwurf dürfte nicht bloß die Auswanderung Einheimiſcher und Fremder über deutſche Häfen, ſondern auch die der Einheimiſchen über Beförderung von außerdeutſchen Häfen aus iſt namentlich Vorſicht geboten, und werden deshalb hier Kautelen im 055 der deutſchen Auswanderer im Geſetz vorgeſehen werden müſſen. »Die Landtagserſatzwahl im Kreiſe Malmedy⸗ Montjote⸗Schleiden iſt inſofern intereſſant, als drei Centrumskandidaten einander gegenüberſtanden, von denen er⸗ freulicher Weiſe ſchließlich der Vertreter der gemäßligten Rich⸗ tung, Dr. Pauly, Oberpfarrer zu Montjole, die Oberhand behielt. Ueber den einen Candidaten, Dr. Würmeling, früher Bürgermeiſter in Munſter, bemerkte der„Weſtfale“: Entwurf— ob er nun vom Bundesrathe genehmigt iſt oder nicht— Wahl iſt augeuſcheinlich das Werk einer ungehörigen Patronage, — adether A80. Wiee einer öffentlichen Beſprechung des Entwurfes nur da 1 bezeichneten Wünſchen des deutſchen Volkes ausgefallen iſt. Die dann kaum opponiren, wenn ſieg zu ihren Volksvertretungen ſetzen e⸗ Der Reichskanzler iſt doch zugleich auch preußiſcher Miniſterpräſtdent. Oet. über die Vermählungsgerüchte des Prinzen c völkerten und trefflich eultivirten weitern Umgebung Konſtantinopels der Heimath unter den verhältnißmäßig gunſtigen Bedingungen fremde Häfen in Rückſicht ziehen. Bezüͤglich der Regelung der „Dieſe 145 1 1 hät ſtreh 80 in 3 — ief „ . * „— N f 2. Seile. Genernl⸗ Anzeiger! *eee Wir meinen, wenn Jemand wegen einiger unlſebſamen Vor⸗ kommniſſe nicht mehr ein öffentliches Amt bekleiden mag, ſo ſollte man den Herrn vorläufig in Ruhe laſſen und ihn nicht ſogleich als Volksvertreter nach Berlin ſchicken. Das heißt unſeres Erachtens die öffentliche Meinung unnöthig heraus fordern.“ Der Stadt⸗ und Landbote, amiliches Kreisblatt für Montjoie, widmet dem neuen Landboten mit Recht folgende ſympathiſchen Zeilen:„Oberpfarrer Dr. Pauly erklörte in ſeiner Beſcheidenheit ſich gern bereit, von ſeiner Candidatur ahbzuſtehen im Intereſſe einer Einigung und geſchloſſenen Vor⸗ gehens. Dr. Pauly iſt geboren zu Münſtereifel und ſeit 36 1 e eee —FJahren in der Eifel und im hieſigen Wahlbezirke thätig, iſt mit allen Sitten und Gebräuchen, mit deſſen Verhältniſſen in gaaaaallen Fächern vertraut; die Wahl iſt mit Freuden zu begrüßen, Jzumal der rührige Kreis Montfoie, nachdem die Nachbarkreiſe bereits die Ehre der Vertretung im Abgeordnetenhauſe hatten, „DDdioch auch gewiſſermaßen ein Anrecht auf die Vertretung hatte. Alnſer nunmehriger Abgeordneter wird die Intereſſen des Wahl⸗ „ Lezirks in jeder Richtung gebührend zu vertreten wiſſen.“ Weilederholt und auch neuerdings iſt als ein Mittel zur Bekämpfung des Polenthums in der„Köln. Ztg.“ die Auf⸗ löſung der jetzigen Provinz Poſen, die Vertheilung ider ſie bildenden Gebiete an die Provinzen Weſtpreußen, Schle⸗ ieen, Brandenburg und an eine neue Provinz Lauſitz, zu welcher 4 Wie gegenwärtige Ober⸗ und Niederlauſitz und ein Reſt des ee I bigen Regierungsbezirks Poſen gehören ſollen, empfohlen rden. Dieſer Plan, welchem der Gedanke zu Grunde llegt, das preußiſche Polenthum jetzt in der Provinz Poſen ſeinen ompletten Brandherd habe, den man eben deshalb auseinander⸗ egen müſſe, iſt, wie Alles, was zur Bekämpfung der national⸗ Polniſchen Agitation mit ernſter Motivirung vorgeſchlagen wird, der ſorgfältigen Erwägung werth; und wenn man ſich einen erheblichen Erfolg von ſeiner Durchführung verſprechen könnte, 1 ſo dürften die großen Schwierigkeiten, welche mit der Um⸗ bildung der Staats⸗ und der Kommunalverwaltung von fünf Provinzen verbunden ſein würden, nicht entſcheidend in's Gemwicht fallen. Verwaltungseintheilungen ſind aber ſogar eeingewurzelten Stammes⸗Beſonderheiten gegenüber von ge⸗ binger Bedeutung; Oſtfriesland beiſpielsweiſe gravitirt bis auf dieſen Tag, obgleich es ſchon von 1815 bis 1866 zum Koöͤnigreich Hannover gehörte und ſeitdem zur Provinz 4 Hannover gehört, weder wirthſchaftlich noch in anderer Be⸗ zlehung nach der Stadt Hannover, ſondern nach Weſtfalen. Aum wie viel weniger könnte man von veränderten Verwallungs⸗ Eiintheilungen eine Einwirkung auf einen tiefen natlonalen Gegenſatz, gleich dem des Polenthums zum Deutſchthum, er⸗ warten! Mit ſo mechaniſchen Mitteln iſt gegen ſtarke geiſtige Mächte nichts auszurichten; das iſt auch die Meinung des „Graudenzer„Geſelligen“, der aus den Erfahrungen inmitten des Polenthums heraus ſeinerſeits bemerkt: Der Verfaſſer des Artikels in der„Köln. Ztg.“ vergißt bei mußs zu ſchwächen, daß durch eine Neugliederung provinzieller Theile u, A. die Zugehörigkeit der Gebietstheile zu biſchöflichen Diözeſen nicht berührt wird und daß der Erzbiſchof von Stablewski in Poſen wie bisher für viele Polen„der Primas“ bleiben würde, Neichgzlig zu welchem Landrathsamt die Polen gehören. Man ſoll den Wer 60 ime 10 er Trennungen nur nicht überſchätzen, wo ſo mächtige VBindemittel, wie ſie die römiſche Kirche beſitzt, vorhanden ſind. 10 Wirkſamere Waffen zur Bekämpfung der polniſchen Agi⸗ Aaglion, als eine neue Provinzialeinthellung, ſind ſeit langer 0 Zeit bekannt und der Regierung zur Verfügung geſtellt; es „kommt nur darauf an, daß ſie angewendet werden. Aber wie 1 kurze Zeit iſt es her, daß mit dem Polenthum ſogar wieder — . geltebaugelt wurde! Die Stellung der ſaͤchſiſchen Reglerung zur Handwerkervorläge ergibt ſich aus folgender offiziöſen Bemerkung des„Dresdner Journals“;„Ueber die Ausſichten des Geſetzentwurfes, die Zwangsorganiſation des Handwerks betreffend, im Bundesrathe iſt ſeit der Einbringung der Vor⸗ lage durch die königlich preußiſche Regierung vielfach geſchrieben worden, Inſoweit hierbei der Haltung der ſächſiſchen Regierung gedacht worden iſt, möge hervorgehoben werden, daß von der⸗ fſelben zu dem Geſetzentwurf noch keinerlei Stellung genommen Worden iſt.“ Das klingt nicht ſehr Hoffnung erweckend! Aus Wien wird gemeldet: Der Austritt der 11 deutſchnationalen Gemeinderäthe aus dem antlliberalen Bürger⸗Klub des Wiener Gemeinderathes bedeutet für Lueger und die Chriſtlich⸗Sozialen den Verluſt der bisherigen zuver⸗ läſſigen Zweidrittel⸗Majorität, Die Haupiurſachen der Seſſion find verſchärfte Dielatur Luegers und Hinneigung der Chriſtlich⸗ Sozialen zum Klerikalismus. Die Stgatstreue der Siebenbürger Sachſen ſeinen Plänen, die doch zum Endzwecke häben ſollen, den Polonis⸗ bgat auf dem Baukett, welches im Auſchluß an die ſieben⸗ bürgiſche Millenn iums⸗Feier ſtattfand, in einer Rede des Biſchofs Müller folgenden Ausdruck gefunden:„Dieſes Feſt“, führte er aus,„bedeutet den tauſendjährigen Beſtand dieſes Landes, welches ſeit 700 Jahren auch unſer Vaterland etwaige Uebergriffe von Chauviniſten. Wir müſſen mit⸗ arbeiten an dem Beſtande und der Entwickelung unſeres theuren Vaterlandes.“ Redner fuhr ſodann fort, er müſſe betouen, daß er nicht nur aus Pflichtgefühl, ſondern mit ganzem Herzen und aus voller Ueberzeugung zu dieſem Feſte erſcheine. Das ſiebenbürgiſche Millenniumsdenkmal hätte ſeiner Ueberzeugung nach an keinem beſſeren Orte errichtet werden können, als gerade in Kronſtadt. Die Rede, die mit großer Begeiſterung aufgenommen wurde, wird große Bedeutung beigelegt, beſonders von der gemäßigten ſächſiſchen Partei. Frangois Coppee iſt nicht nur Dichter und Erzähler, ſondern auch Chauviniſt und Revanchpolitiker erſter Güte. In dem„Journal“ hat er kürzlich einen Leitartikel unter der Ueber⸗ ſchrift„Hoffnung“ veröffentlicht, worin u. A. folgendes zu leſen iſt. „Ich weiß nicht, wir alle wiſſen nicht, was für Zukunftsgedanken der junge Kaiſer(Nikolaus) mit den blaſſen Augen in ſich trägt. Das aber wiſſen wir, daß der ruſſiſche Kaiſer, noch ganz ergriffen von ſeinem Triumphzuge durch Frankreich, erwärmt von unſerer Begeiſterung und nach der Parade über 70,000 Mann mit 300 Feuerſchlünden, es für gut befunden hat, die eroverten Pro⸗ vinzen(Elſaß⸗Lothringen) zur Nachtzeit zu durcheilen, ohne anzuhalten, wodurch die Begrüßung und die Anſprachen der Eroberer vermieden wurden. Sie ſagen wohl, das iſt nur eine Probe von Takt, eine höfliche Zartheit. Grinnern Sie ſich aber daran, daß vor noch nicht langer Zeit die Prinzen des Dreibundes bereit⸗ willigſt und manches Mal zu den für uns ſchmerzlichſten Erinner⸗ ungstagen auf die Manöverfelder von Metz und Straßhurg gekommen ſind, um hier„Stiefel an Stiefel“ neben dem Deutſchen Kaiſer ſich herumzutummeln, Wer kann alſo behaupten, es habe ſich in Guropa nichts geändert, wenn Nikolaus II. durch Elſaß⸗Lothringen nur in Mitte der Finſterniß, in einem ſtummen, geſchloſſenen Bahnzug, in einem Trauerzuge paſſirt. Der Zar will den Frieden, wir alle wollen Frieden haben. Aber nicht den barbariſchen Frieden von heute, der nur auf der Gewalt beruht, der unaufhörlich durch Hexrausforderungen und Drohungen geſtört wird. Der Zar will den Frieden, aber ſo wie er bei der Morgendämmerung des 20. Jahr⸗ hunderts heranbrechen ſoll, den Frieden in der Civfliſation und in der Gerechtigkeit! Oh! wer kann uns ſagen, von was der junge Kaiſer mit dem geheimnißvollen Auge letzthin Nachts in ſeinem ver⸗ ſchloſſen bleibenden Waggon träumte, als er mit voller Geſchwin⸗ digkeit über den tragiſchen Boden hinwegeilte, in dem die Sgat des Krieges treibt, über dieſen geheiligten Boden, wo die Todten ruhen, die wir niemals vergeſſen werden und deren Gräber wir nicht ein⸗ mal ſchmücken können?“ Aus Stadt und CLand. Maunheim, 23. Oktober 1896. Aus der Stadtrathsſiung vom 16. Okt. 1896. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) (Schluß.) Auf Antrag Großh. Bezirksamtes wird vom Stadtrath nach Anhören des Ortsgeſundheitsraths über die Zuläſſigkeit des Fabrik⸗ betriebs der Firma Manz& Gamber nach Maßgabe der gemachten 1 berichtet. Dem Verein Lehrlingshort, ſowie dem kathol. Kirchen⸗ chor der Neckarvorſtadt werden Räumlichkeiten in ſtädtiſchen Schulen zur Benützung überlaſſen. Der Stiftungsrath der Moritz und Karoline Lenel⸗ Stiftung iſt zu erneuern und iſt zunächſt die Vorſchlagsliſte dem Großh. Bezirksamt vorzulegen. Der et Herr Philipp Poth vermachte laut Teſtament der Stadtgemeinde Mannheim den Betrag von 15,000 M. mit der Be⸗ ſtimmung, daß der Stadtrath darüber nach ſeinem beſten Ermeſſen zu Gunſten der Armen der Stadt Mannheim verfügen ſoll. Der Stadtrath nimmt das reiche Legat mit Dank an. Gegen Ertheilung der baupolizeilichen Genehmigung zur Aufſtellung eines Laufkrahns durch e in ſeinem Fabriketabliſſement zwiſchen der großen Merzelſtraße und der Friedrſchsfelderſtraße, ſowie zur Grrichtung eines Wohn⸗ hauſes durch Mathias Becker im Lindenhof, Gewann „Magere Aecker“, werden keine Einwendungen erhoben. er Ankauf von 627,98 am Gelände von Frau Dr. Zeroni Wwe. und Landgerichtsrath Wengler an der Wald⸗ hofſtraße, ſowie der Verkauf von 419,20 am Gelände an die Rhei⸗ niſche Gasmotorenfabrik in der 2. Spelzengärten⸗Gewann an der Waldhofſtraße wird genehmigt. Die GErrichtung einer weiteren Verbrauchs⸗ ſteuer⸗Grheberſtelle in der Brückenwaage diesſeits der Fried⸗ richsbrücke und die Ernennung des Waagmeiſters Keim zum Er⸗ heber wird genehmigt. Die Herſtellung von 2 weiteren Sinkkaſten in der Straße N—0 7, ſowie eines Spülſchachtes und 2 Sinkkaſten in der Mollſtraße wird der Firma Fuchs u. Prieſter in engerer Submiſſion übertragen. Nach dem Berichte der Armenkommiſſion wurden im Monat September d. J. verabreicht: en ee e ee iſt, das wir von ganzem Herzen lieben, unbekümmert um e 0 Mannhelm, 23. Olß Wochengelder an 184 Perſonen M. 118. Miethzinſe„ 382 705 Geſchenke 18 15„ 100. . Einm. Unterſtützung„ 30—„ 166.— . Pflegegelder für arme Kinder Brod an 330 Perſonen Suppe„ 21028 Portionen Verſchiedene Bekleidungsſtücke an Stadtarme, Lehr⸗ und Pfleglinge. Dem Anſuchen des evangel. Kirchengemeinderaths entſprechend, genehmigt der Stadtrath aus Billigkeitsgründen, daß die nach dem Kirchengarten gehenden Thüren des R⸗Schul⸗ hauſes in Fenſter umgewandelt werden. Gegen die Konkursmaſſe der Frau Eliſe Wältner Wittwe, Inhaberin der Firma„Hch. Wältner Sohn“, welche die Zahlung von Umlage aus ihrem Geſchäftsbetrieb verweigert, ſoll Klage erhoben werden. Mit Herrn Baumeiſter Konrad Wittemann wurde ein Ver⸗ trag wegen Ankaufs ſeines Lagerplatzes am links⸗ ſeitigen Neckarvorland durch die Stadtgemeinde vereinbart, zu welcher Erwerbung die Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes eingeholt werden ſoll. Eine gleiche Zuſtimmung beantragt der Stadtrath wegen eines Vertrags, die Rechtsverhältniſſe des Armen⸗ und Krankenhaufes betr,, in Beziehung auf das Eigenthum an die Liegen⸗ ſchaft R 5, 4 und die Benützung derſelben. Herr Eugen Herbſt übertrug mit ſtadträthlicher Genehmigung die Pacht des ſtädtiſchen Pachtgartens Nr. 18 bei der Kaiſershütte für den Reſt der Pachtzeit auf Hrn. Heinrich Eder. Auf Antrag der Stadtkaſſe genehmigt der Stadtrath für den Bedarfsfall die Verwendung des Fr. Judt als Hilfsmahner. Der Verwaltungsrath des ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhofes beantragte Genehmigung zum Ankauf zweier Pferde aus Be⸗ triebsmittel als Erſatz für zwei abgängig gewordene Pferde; die Genehmigung hiezu wird ertheilt. Zur Ergänzung der Schlauchbeſtände für die Ge⸗ ſammtfeuerwehr wird aus verfügbaren Budgetmitteln die Summe von 600 Mk. bewilligt,. Ferner werden genehmigt: 4 Wirthſchaftsgeſuche(jedoch ohne Branntweinſchauk) 8 Geſuch um Umlageausſtand. Bezirksrathsſihung vom 22. Oktober 1896. Genehmigt wurden folgende Geſuche um Erlaubniß zum Betkiebe einer Schankwirthſchaft ohne Branntweinſchank: des Heinr, Blum, 1. Querſtraße 1, und des Wilh, Ludwig, J 10, 8. Genehmigt werden folgende Geſuche um Erlaubniß zur Ver⸗ legung beſtehender Schankwirthſchaftsberechtigungen ohne Brannt⸗ weinſchank: des Friedrich Weiß von Seckenheimer Straße 20 nach 1, 2, des Emil Reith von Lindenhofſtraße 27 nach H 10, 1, des Ludwig Baumann von H 9, 7 nach H 9, 3, des Heinr, Größle von H 10, 1 nach H 9, 7 und des Joſef Weiler von Schwetz.⸗ Straße 46 nach Seckenh.⸗Str. 20; mit Branntweinſchank: des Ad. Beierle von U 1, 2 nach der Reſtauration auf dem Viehhof, des Heinrich Göttge in Neckargu von Mannheimerſtr. 831 nach Schul⸗ ſtraße 823 und des Heinrich Bauſch in Käferthal(Waldhof) von Langſtraße 27 nach Langſtraße 33(Gaſtwirthſchaft). Die Geſuche des Wilhelm Schäfer, 6. Querſtr. 9, und des Ferdinand Schüttler Dammſtr. 61, um Erlaubniß zu Ausſchank von in ihren Schankwirthſchaften werden gleichfalls genehmigt. Genehmigt werden ferner: das Geſuch der Firma B o p p u. Reuther um Genehmigung zur Errichtung einer Gießerei äuf dem Waldhof; das Geſuch der Firma Meßmer n. Erner um Grlaubniß zur Errichtung einer Anlage zur Herſtellung chemiſch⸗techniſcher Pro⸗ dukte in Neckarau; und das Geſuch der Firma C. F. Böhringer u. Söhne um Genehmigung zur Vergrößerung der Cocainfabrik in Käferthal (Waldhof); ferner der Piſſoiranſchluß folgender Liegenſchaften an die Canaliſation: T 2, 17/18, Rheinhäuſerſtr. 34, Wallſtadtſtr 27, A 6, 3/4 und 0 6, 7b. Abgewieſen wurde das Baugeſuch des Rechtsanwalts Dr. Alt, B 9. Verbeſchieden wurde die Abhör der Gemeinderechnungen von Schriesheim und Ilvesheim pro 1894, *Groſtherzogliche Univerſitäts⸗Ohrenklinik. Die unter Leitung des Herrn Profeſſor Paſſow ſtehende Univerſttäts⸗Ohren⸗ klinik in Heidelberg, welche von jetzt ab aus einer ſtationären Klinik und einer Poliklinik beſteht, iſt am 16. d. Mts. von der Bergheimerſtraße Nr. 28 nach dem Hauſe Bergheimerſtraße Nr. 44, Ecke der Thibautſtraße, verlegt worden, Für die Aufnahme in die Klinik, welche drei Klaſſen enthält, gelten dieſelben Bedingungen, wie für das academiſche Krankenhaus.— Sprechſtunden wochen⸗ täglich von—11 Uhr Vormittags. * Zum Ableben des Altbürgermeiſters Moll erfahren wir noch nachträglich, daß in Folge dieſes Exeigniſſes am Montag früh 9 Uhr eine außerordentliche Sitzung des Stadtrathes ſtattgefunden hat. Dieſelbe wurde von Herrn Oberbürgermeiſter Beck durch eine Anſprache exöffnet, worin dem Verſtorbenen in bewegten Worten ein warmer Nachruf gehalten und die vielſeitigen, hervorragenden Verdienſte geprieſen wurden, welche ſich der Verſchiedene in den zahlreichen, ihm durch das Vertrauen ſeiner Mitbürger übertragenen Aemter, insbeſondere als Gemeindeoberhaupt unſerer Stadt erworben. Im Anſchluß hierin wurde von dem Redner der Antrag geſtellt, die Beerdigung des unvergeßlichen Mannes, dem unſere Stadt ſeiner Zeit das Ehrenbürgerrecht verliehen habe, vollſtändig als Sache der Stadtgemeinde anzuſehen und demgemäß nicht nur dem Verſtorbenen einen beſonderen Platz auf dem Friedhofe zuzuweiſen, ſondern auch C C Spur der Schlange. Roman von M. E. Braddon. (Aus dem Engliſchen von L. A..) (Nachbruck verbsten.) 4)(Fortſetzung,) Eine ſondebare Art, eine Schaukel zu machen! Langſam kam er unten an, ließ das Seil an ſeinem Fenſter hängen und überſchritt 1 0 den Spielplatz. Als es in Slopperton eben zwölf Uhr ſchlug, befand er ſich auf der Landſtraße, nach einer halben Stunde gelangke er guf einem Umweg um die Stadt bis zur ſchwarzen Mühle. In Slopperton ſchlug es ein Uhr, zwei Uhr und endlich drei Uhr. Der kranke Knabe ſchlief nicht ein, wirre Traumbilder ver⸗ folgten ihn. Ein Viertel nach drei Uhr wälzte er ſich noch immer ügpuhig auf ſeinem Bette in aufgeregtem Halbſchlummer. 9a bewegte ſich das Seil wieder und fünf Minuten ſpäter ſtieg der Hauslehrer ins Zimmer, Er war ganz durchnäßt, die Kleider zerriſſen und beſchmutzt, ein gefährliches, böſes Feuer glühte in ſeinen Augen, wie bei einem wilden Thier, dem ſeine Beute entriſſen wurde. OEes war ein ſchrecklicher Anblick, wie er wüthend die Fäuſte ballte und entſetzliche Verwünſchungen ausſtieß. 1 1 955 umſonſt, murrte er, alle die Mühe und die Gefahr ver⸗ gebens. Dann verbarg er das Seil in ſeinem Koffer und begann, ſeine beſchmutzten Gamaſchen gufzuknöpfen, als der Knabe mit ſchwacher Slümme nach ſeiner Medizin rief. 1 Der Hauslehrer goß einen Löffel voll der Medizin in ein Wein⸗ glas und brachte es dem Kleinen mit ſicherer Hand, Der Knabe griff danach und ſtieß plötzlich einen Schrei aus. Was gibt's? fragte Japhet zornig, re Hand, Ihre Hand! Was iſt auf Ihrer Hand. 1 n dunkler, faſt vertrockneter Flecken war auf ſeiner Hand ar. „Nichts, nichts, erwiderte der Lehrer, nimm Deine Medizin und ſchlafe ein. ch will dieſe Medizin nicht, ich will nichts mehr aus dieſer 52 lichen Hand nehmen, ſchrie der Knabe laut auf. Ich weiß, was in küär ein aräßlicher Flecken iſt! Was haben Ste gemacht? Warum * ſind Sie aus dem Fenſter geſtiegen? Warüm ſind Sie mitten in der Nacht drei Stunden ausgeblieben? Was bedeutet das Alles? Warum haben Sie dieſe ſonderbgren Kleider an? Ich will gleich zu Doktor Tappenden gehen, ich fürchte mich vor Ihnen. Der Knabe verſuchte, aus dem Bett zu ſteigen, aber der Haus⸗ lehrer drückte ihn mit ſtarker Hand nieder, welche er ihm auf den Mund legte, ſo daß ex ſich nicht aufrichten und nicht ſchreien konnte. Mit ſeiner freien, rechten Hand ſuchte er zwiſchen den Flaſchen auf dem Tiſche neben dem Bett. Dann ließ er den Inhalt des Glaſes, welchem er dem Knaben eingeben wollte, auf den Fußboden laufen und goß aus einer anderen Flaſche einige Loffel voll von einer dunkeln Flüſſigkeit ein, Auf dieſer Flaſche ſtand: Opium! Gift! Nun nimm die Medizin, oder ich werde Dich morgen zur Be⸗ ſtrafung anzeigen. Der Knabe ſträubte ſich vergebens. Japhet drückte ihn mit ſtarker Hand auf das Bett nieder und goß ihm die Flüſſigkeit in den Mund. Noch kurze Zeit ſchwatzte der Knabe in wirren Phantaſien weiter und ſiel dann in tieſen Schlaf, Nun begann Japhet North ſeine Hände zu waſchen und als ſte ganz rein waren und das Waſſer eine dunkle Färbung erhalten hatte, ktrank er es aus, ohne auch nür das Geſicht zu verziehen. Nun gut, murmelte er, wenn auch bei dieſer Nachtarbeit nichts gewonnen wurde, ſo habe ich wenigſtens meine Kraft erprobt und mane waßs ich kann, Dieſer da wenigſtens wird nichts aus⸗ Plaudern, Nein, er wird nichts ausplaudern! Er wird auch nie wieder von Nüſſen und von ſeiner verſtorbenen, kleinen Schweſter ſprechen, er wird ſie in einer beſſeren Welt wiederfinden, wo es keine ſo vor⸗ trefflichen, jungen Männer gibt, wie Japhet North. Am andern Morgen ging Japhet North mit ſchreckensbleichem Geſichte hinab und erzählte Doktor Tappenden, ſein kleiner Schützling ſei geſtorben, IV. Richard Marwood zündet ſeine Pfeife an. Der tolle Dick hörte um fünf Uhr die Weckuhr und verließ vor⸗ ſichtig ſein Lager. Gern hätte er noch einmal ſeine Mutter geſehen und noch einmal ſeinem Onkel gedankt, aber er hatte verſprochen — vörſichtig zu ſein und Niemand aufzuwecken, deshalb ſtieg er rühig durch das Fenſter in den froſtigen Morgen hinaus. Gott ſegne ſie! murmelte er und Golt lohne es dem guten, alten Onkel, ſagte er, indem er einen Blick nach dem alten Hauſe zurück⸗ warf, daß er mir zu dem rechten Wege verhelfen will. Es war noch dunkel und ein dichker Nebel hing über der Stadt. Doch Richard wußte den Weg und nach einer halben Stunde er⸗ reichte, er den Bahnhof, In Erwartung des Zuges der in einer halben Stunde abgehen ſollte, ging er auf dem Perron auf und ab. Zwei oder drei Züge gingen nach anderen Richtungen ab, während er wartete. Er zog den Hut tief auf die Stirn heräb, um nicht von Leuten aus Slopperton erkannt zu werden. Ein Mann, mit welchem er früher befreundet geweſen war, ſchien ihn aber doch zu erkennen und näherte ſich ihm, als er ihn anreden wollte. Aber Richard wandte ſich plötzlich ab und ging weiter. Er ahnte nicht, daß ſo ein kleiner Zwiſchenfall einen ſo ſchreck⸗ lichen Einfluß auf ſein Leben haben könnte. Er ging an däs Büffet, trank eine Taſſe Kaffee, kaufte eine Zeitung und ſetzte ſich in einen Wagen zweiter Klaſſe. Nach wenigen Minuten hatte er Slopperton hinter 95 Es war noch immer dunkel, in dem Koupe brannte eine kleine Lampe, Richard blickte einige Minuten zum Fenſter hinaus und knüpfte dann ein Geſpräch mit ſeinem Mitreiſenden an, welches aber bald wieder verſtummte, denn Richard war in trüber Stimmung. Darauf nahm er den Brief ſeines Onkels an den Kaufmann in Gardenford heraus und beſah die Adreſſe. Der Brief war nicht ver⸗ ſtegelt aber er nahm ihn nicht aus dem Kouvert. Wenn er etwas Gutes von mir ſagte, ſo iſt es viel mehr, als ich verdiene, dachte Richard, aber ich bin jung und habe noch viel Zeit vor mir, um die Vergangenheit wieder gut zu machen. Noch viel Zeit, um die Vergangenheit wieder gut zu machen! O, armer Richard! Er zündete eine Pfeife an und rauchte, bis der Zug in Garden⸗ ford ankam, Ein neuer, nebeliger Novembertag hatte begonnen. Als Richard aus dem Wagen ſtieg, ſtand ein kleiner, ſchäbig gekleideter Mann auf dem Perron, welcher Jemand zu erwarten ſchien, der mit dieſem Zug kommen ſollte. Mit raſchen Blicken müſterte der Fremde jeden Reiſenden, der ausſtieg, aber es war nicht zu erkennen, wen er erwartete. (Fortſetzung folgt.) 854.33 5112 Kilo 1 1 . — 10 4 88 0 1 850 N N .z 4——*.e —— 2 *— 2—— 2— 185 5 8 . Oeree—— General: Kuzeiger⸗ nbegängniß zu einer würdigen Trauerfeſer zu geſtalten,[Programm bereits aufgeſtellt iſt. Ihre Mitwirkung haßen die Fie⸗ Witterungsbeobachtung der meteorvlogiſchen Station W. dem 8 ollegium ſofort einſtimmig gutgeheißen wurde. derhalle“, Herr Concerkſänger Carl Goetz, ſowie die Taubſtummen⸗ Mannheim. 15 8 wurden die Einzelheiten des zu treffenden Arrangements Geſellſchaft„Einigkeit“⸗Frankfurt a. M. zugeſagt. Von Seiten ver⸗ 7 5 5 „. nach deren Feſtſtellung die Sitzung wieder aufgehoben ſchiedener Taubſtummer werden u. a. folgende theatraliſche Piscen 3 5. 328888. 7 zur Darſtellung gebracht:„Eine Scene in einem Gaſthauſe“,„Der 3 88 2 8 8 8 Bemerk⸗ Ein Millzonenprozeß iſt gegen die hieſige Stadtgemeinde e e Se ed ſie e e Datum] Zeit 8 5 88 8 888 288 ungen angeſtrengt worden. Geſtern fand vor dem hieſigen Landgericht der eiren. Es iſt zu wünſchen, daß die Aufführung) die den Hörenden 8— 2 88 8380 erſte Verhandlungstermin ſtatt. Die Kläger ſind die Gemeinden vieles Intereſſante bieten wird, ſtark beſucht wird.(Siehe im nee er Ludwigshafen und Oppau, ſowie eine Anzahl hier und in In eratentheil). 5 der Umgegend wohnhafter Privatperſonen. Es handelt ſich bei dem Geſtern Aeene kae e dade beeee 22. Oktbr. Morg. 70/747 6, S 5 Prozeß um die Höhe des Preiſes, der für das an die Stadtgemeinde Mannheimer Flaſchenbierhändler im Wilden Mann, in der beſchloſſen 22.„ Mittg. 2748,10 9,2 S 2 Mannheim abzutretende in das Induſtriehafengebiet fallende Ge⸗ wurde, gegen die Verfügung des Großh. Bezirksamtes(daß die Bier⸗ 5 lände zu zahlen iſt. Die Verkäufer ſtellen ganz beträchtlich höhere 5 grdeh ſein müſſen) 00 gemeinſame 1 zu] 22. Abds. 9˙9749,9 8,4 9 machen. Ferner wurde ein proviſoriſcher Vorſtand gewählt, der ge⸗— 2 als wie ſie 955 Stadtgemeinde Mannheim bewilligen will. eignete Schritte unternehmen ſoll, die Bildung eines Vereins der 23.„ Morg. 70750,7 7,2 S 2 o verlangt die Stadt Ludwigshafen M. 993,065, die Stadt Mann⸗ Mannheimer und Ludwigshafener Flaſchenbierhändler zu veranlaſſen, heim erkennt aber nur M. 60,000 als berechtigt an. Die Gemeinde Oppau präſentirt ſogar einen Forderungszettel von M. 1,239,320, während Mannheim rund M. 74,000 zahlen will. Die auf dem Induftriehafengebiet Grundeigenthum beſitzenden Privatperſonen fordern zuſammen rund 150,000 M. mehr als die Stadt bietet. Im Ganzen betragen ſomit die Mehrforderungen ca. 2½¼ Millionen Mark. Die Stadt Mannheim geht von der Anſicht aus, daß das Gelände jetzt nur als landwirthſchaftliche Grundſtücke zu be⸗ trachten iſt und daß die Eigenſchaft als induſtrielle Lie⸗ genſchaften das Gelände erſt durch die Errichtung des Induſtriehafens, alſo durch von der Stadt Mannheim projektirte Maßnahmen, erhält, infolgedeſſen dieſer Mehrwerth nicht von den Klägern beanſprucht werden könne. Die Kläger vertreten die gegen⸗ theilige Auffaſſung. Vertreten werden: die Stadtgemeinde Mann⸗ heim durch Rechtsanwalt Baſſermann, die Gemeinden Oppau und Ludwigshafen durch Rechtsanwalt König und die übrigen Kläger durch Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld. In dem geſtrigen erſten Verhandlungstermin wurde vom Gericht zunächſt eine Kommiſſion ernannt, welche eine Abſchätzung der Liegenſchaften vornehmen und ein Gutachten erſtatten ſoll. Zu Mitgliedern dieſer Kommiſſion wurden vom Gericht er⸗ nannt die Herren Direktor Hildebrand⸗Mannheim, Domänen⸗ direktor Hoffmann⸗Karlsruhe, Kommerzienrath Ferdinand Reiß⸗ Karlsruhe, Oekonom Hübſch⸗Weinheim, Forſtmeiſter Moos⸗ Ludwigshafen. Der Gerichtshof wurde geſtern gebildet durch Herrn Landgerichtsdirektor Ullrich als Vorſitzenden, ſowie die Herren Landgerichtsräthe Traub und Müller als Beiſitzende. Der Verein für Naturheilkunde und Geſundheitspflege hielt am Sonntag, 18. ds. Mts., im oberen Saale der„Stadt Lück“ eine öffentliche, gut beſuchte Verſammlung ab, in der Herr Natur⸗ arzt F. Fick aus Mainz über Lungenſchwindſucht und deren Heilung einen Vortrag hielt. Von dem 1. Vorſitzenden des Vereins, Herrn Hering, würde bei der Eröffnung der Verſammlung bemerkt, daß der erſt in's Leben gerufene Verein den Winter über eine größere Anzahl von Vorträgen abhalten wird, und daß man heute damit den Anfang mache. Herr Naturarzt F. Fick führte in ſeinem nun folgenden Vortrag aus, daß heute für die Magenſpeiſe, d. h. im Eſſen und Trinken, mehr geſorgt werde als für die Hauptnahrung, die Luft, ohne die überhaupt ein Menſch nicht über ein paar Minuten leben könne. Wohin wir heute blickten, ſei der Noth⸗ ſtand dieſer Art zu bemerken. Am Lufthunger und den daraus entſtehenden Uebeln leiden die meiſten unſerer Mitmenſchen. Ein verkehn es Athmen ſei die Hauptſchuld, dem die ſchlechte Luft, an die wir Kulturmenſchen meiſt gewöhnt ſeien, Beihilfe leiſte. Die heutige einſeitige Beſchäftigung bedinge Berufskrankheiten; ferner ſchlechte Kleidung und ſonſtige Modethorheiten beeinträchtigen die äußere Lunge, die Haut, ganz beſonders. Nach Beſprechung der Entwicklung der Lungenkrankheiten weift Redner nach, daß, was die Heilung dieſer gefürchteten Krankheiten anbelange, die mediziniſche Wiſſenſchaft machtlos ſei, und daß auf der Jagd nach den Bazillen der arme Kranke zu Grunde gehe. Naturgemäße Behandlung wie gute Luft, richtige Diät, Athemgymnaſtik ſeien die richtigen, ſo oft erprobten Heilfaktoren. Zum Schluß erklärt Redner, in dem dem⸗ nächſt ſtattfindenden zweiten Theile des Vortrages über Heilung der Lungenſchwindſucht ausführlicher zu ſprechen. Reicher Bei⸗ fall lohnte den Redner. In der nun folgenden Dis⸗ kuſſton beſprach Herr Kehl, Vorſitzender des Naturheil⸗ vereins Worms, die Beſtrebungen der Naturheilvereine, wo⸗ dei ihm eine gute Portion Mutterwick trefflich zu ftatten kam. Herr Naturarzt F. Geiſe von hier machte einige Ausführungen über die Heilfaktoren der neueren Naturheilkunde. Herr Hering ſtattete dem Referenten den Dank der Verſammlung ab und wies zum Schluß darauf hin, was der Verein anſtrebe: Alles, was ſich zeige auf dem weiten Gebiete der Naturheilkunde, würde beſprochen, und ſei insbeſondere in ſozialer Beziehung der ſanitären Verhältniſſe ſowie der Impfgegnerfrage viel zu khun. Eltern und Erzieher fordert er insbefondere auf, dem Vereine beizutreten und ſo zur Schaffung einer geſunden Generation der geſammten Menſchheit zu nützen. Der Maunheimer Taubſtummen⸗Club„Freuudſchaft“ wird Samstag, 24. dſs., Abends 8 Uhr, im Saale der„Liedertafel“ das fünfte Stiftungsfeſt mit theatraliſch⸗muſikaliſcher Abendunterhal⸗ tung und Tanz veranſtalten, wozu das reichhaltige und intereſſante S— Buntes Feuilleton. eber das neue Gedenkblatt des Kaiſers ſchreibt das „B..“:„Den Tapferen, die in der Schlacht gefallen, ſetzt man ein Denkmal, aber die Namen aller Derer, die in Friedenszeiten im Dienſte des Vaterlandes ihr Leben laſſen, vergehen, ohne daß ſie verewigt werden. Dieſe Thatſache hat dem evangeliſchen Troſtbund, gelegentlich des Unterganges des Kanonenbootes„Iltis“ die Anreg⸗ ung gegeben, dem Kaiſer den Entwurf zu einem Gedenkblatte vorzu⸗ legen, das den Angehörigen der zur See Umgekommenen zur Erin⸗ nerung überreicht werden ſoll. Der Kaiſer hat dieſer Idee ein leben⸗ diges Intereſſe entgegengebracht und auch ſeinerſeits einen Entwurf gemacht, der von dem e Bohrdt ausgeführt worden ift. Es iſt ein Blatt in Farbendruck, das ſowohl durch Stimmung wie Linienführung als auch durch den einfachen compoſitionellen Gedanken wirklich erhebend wirkt. Auf einem hellgeſtaltenen Fond ſteht zur Linken eine Germania, die einen ſchwarz ümflorten Kranz über den Namen des Gefallenen hält. Den oberen Rand ſchmückt ein Kreuz, hinter dem in Zierſchrift der Text beginnt, der ſich dann über die obere rechte Hälfte des Blattes verbreitet. Den unteren Rand bildet ein Band mit einem Spruch und dem Bilde des Hei⸗ landes in einem ſchwarz umrahmten Medaillon. Zu Füßen der Germania iſt die Flagge in deutſchen Farben hingeſunken. Ihre Spitze ragt in ein Bild hinein, das unter der Schrift Platz gefunden gat. Auf blauer See ſehen wir ein Schiff mit vollen Segeln den Leuchtthurm paſſiren, um in den heimathlichen einzulaufen. Von ſeinem Top weht der Heimathswimpel, die Flagge iſt auf Halb⸗ maſt gezogen, zum Zeichen, daß ein Todter an Bord iſt. Im Text des Blattes iſt Raum geblieben, wo der Name des Verewigten ein⸗ gezeichnet wird. Das würdige Gedenkblatt wird eine ſchöne Er⸗ iunerung ſein für alle Diejenigen, deren Angehörige im Dienſte des Vaterlandes den Heldentod zur See geſtorben ſind. So viel wir hören, ſollen dieſelben Blätter auch an geeigneten Stellen auf⸗ gehängt werden, wo ſie von den Mannſchaften der deutſchen Marine geſehen werden. So wird den Verewigten auch unter ihren Kame⸗ kaden ein Ehrendenkmal errichtet.“ 5 — Von der Weſtfäliſchen Pforte. Der Wittekindsberg, auf welchem das am 18. Oktober eingeweihte Kaiſer Wilhelms⸗Denkmal errichtet wurde, war den heidniſchen Germanen ein heiliger Ort. Er hieß urſprünglich Wedigenberg, auch Wiehenberg, Geweihter Berg. An Stelle des heidniſchen Tempels daſelbſt ließ Biſchof Milo im Jahre 933, in welchem Kaiſer Heinrich der Vogler die Ungarn bei Merſeberg beſtegte, ein Nonnenkloſter errichten. Als dieſes Kloſter baukällig wurde, fand keine Erneuerung auf dem Verge, wo um die gemeinſamen Intereſſen zu vertreten. Sehr bedauert wurde, daß die Brauereien in der Verſammlung nicht vertreten waren. „Spezialitätentheater im Saalbau. Wer ſich amüſtren will, muß jetzt nach dem Saalbau gehen, wo ein ganz vorzügliches En⸗ ſemble jeden Abend Vorſtellungen gibt, die ſich ebenſo durch Humor, als durch Chie und Eleganz auszeichnen, welche frei ſind von allem Unſchönen und Undezenten. Da iſt zunächſt die Liederſängerin Frl. Joſephine Arden, eine höchſt ſympathiſche Erſcheinung mit einem klangvollen weichen biegſamen Organ, das entzückt und feſſelt. Neu in Mannheim ſind die Produktionen von Miß Aldele und Miß Victoria an der[Cryſtallpyramide, die ſie ausführen mit vollendeter Grazie und feinem Künſtlerſinn. Sehen muß man die großartigen Evolutionen der Geſchwiſter Geretti am Horizontal⸗Reck, um ſie richtig beurtheilen zu können. Das iſt ſaubere, tadelloſe Arbeit, an der Jedermann, welcher ſich für höhere Turnerei intereſſirt, Freude und Wohlgefallen hat. Viel Humor und Heiterkeit bringt der Clown Tanti mit ſeinen dreſſirten Hunden, kleine vierfüßige Künſtler, ge⸗ lehrig und gehorſam im höchſten Maße. Die zwei Damen FComets“ am ſchwebenden Doppeltrapez bringen neue Trics. Gewandt und behend turnen dieſe beiden Damen ſich ein⸗ ander überbietend in den gewagteſten und ſchwierigſten Uebungen. Mit Recht ſagt das Programm von dem Cgquilibriſten Sebaldus Schäffer, daß er das Beſte in ſeinem Genre bietet, und dieſe Behauptung will etwas ſagen angeſichts der großen Konkurrenz, die gerade auf dem Gebiete der Equilibriſtik beſteht. Das Fach des Komikers hat eine glückliche Vertretung in dem Gefangshumoriſten Ernſt Ludwig gefunden. Den Schluß der Vorſtellungen machen die Marmorbilder der Schweſtern Diana, die in ihrer Farbenpracht und ihrem Farbenreichthum, ſowie durch ihre geſchmackvolle Aus⸗ führung, vor Allem aber durch ihre feſſelnden ſinnreichen Motive entzücken. Das Enſemble hat in der Stadt bereits einen ſehr guten Ruf erlangt. Allabendlich ſtrömen Hunderte hinaus nach dem um hier einige heitere und genußreiche Stunden zu verleben. »Der rege Beſuch im Kaiſer⸗Pauorama zeugt davon, daß dasſelbe ſeine Anziehungskraft auf das hieſige Publikum bewahrt hat. Wer wollte ſich auch für den mäßigen Eintrittspreis die Auf⸗ nahmen vom Berner Oberland entgehen laſſen? Wer ſeine Thäler, Berge und Städte beſucht hat, ſieht ſich im Panorama in die Natur zurückverſetzt und hat dort einen rechten Genuß und eine Erinnerung an die Schweizer Berge und Thäler, wie ſie ihm ſobald nicht wieder werden dürfte. Und wer die Schweiz mit ihrem Gotthard nicht kennt, der erhält eine Anſchauung von dem, was Natur und Menſchen dort geſchaffen, wie ſie ihm durch das ſchönſte und treueſte Bild nicht gegeben werden kann, denn das Kaiſer⸗Panorama bietet die Natur und was drinnen iſt zum greifen, eine Kunſttechnik, welche die organiſchen Formen ſelbſt körperlich hinſtellt und nicht nur durch Farbe oder Zeichnung ihren Schein hervorbringt. Statiſtiſches aus der Stadt Mannheim von der 41. Woche vom 4. Oktbr. bis 10. Oktbr. 1896. An Todesurſachen für die 25 Todesfälle, die in unſerer Stadt vorkamen, verzeichnet das kaiſer⸗ liche Geſundheitsamt folgende Krankheiten: In— Falle Maſern und Rötheln, in— Falle Scharlach, in 1 Falle Diphtherie und Croup, in— Falle Unterleibstyphus(gaſtr. Nervenſieber), Falle Kindbettfieber(Puerperalſieber), in 5 Fällen Lungenſchwind⸗ ſucht, in 4 Fällen akute Erkrankung der Athmungsorgane, in 2 Fällen akute Darmkrankheiten,(in 1 Falle Brechdurchfall, Kinder bis 1 Jahr.). In 12 Fällen ſonſtige verſchiedene Krankheiten. In 1 Falle gewaltfamer Tod. * Zum Fall Brüſewitz in Karlsruhe. Unſer Karlsruher de⸗Korreſpondent ſchreibt uns unterm 22, 8. Mts.: In ſonſt über militäriſche Dinge ſehr gut unterrichteten Kreiſen wurde heute miß großer Beſtimmtheit behauptet, daß das kriegsgerichtliche Urthei⸗ gegen den Lieutenant von Brüſewitz bereits gefällt ſei, Das ſelbe laute auf 4 Jahre Feſtung und Dienſtentlaſſung().(Dieſe Nachricht erſcheint uns etwas unglaubwürdig. Die Ned.) Der„Schloßbruunen Gerolſtein“ mit der„Krone“ wurde auf den beiden Fachausſtellungen in Wiesbaden und Solingen mit den höchſten Auszeichnungen preisgekrönt. Derſelbe erhielt auf der Ausſtellung in Wiesbaden die ſilberne und auf der Ausſtellung in Solingen die goldene Medaille. Die Zeleidigungsklage des Stadtraths Gruber gegen Ungelenk und Gen. iſt nicht, wie dieſer Tage hieſige Blätter berichteten, zurückgezogen, ſondern nur auf Dienſtag, 27. Oktober vertagt worden. Für Muthmaßliches Wetter am Samſtag, 24. Oktober. Samſtag und Sonntag iſt faft ausnahmslos trockenes und auch mehrfach aufgeheitertes Wetter in Ausſicht zu nehmen. — 8——— 2 die Lage eine ſehr unbequeme war, ſondern ein Neubau in Minden ſtatt. Der Jakobsberg am rechten üfer der Weſer war dem Blitz⸗ und Donnergott Donar geweiht. Die Römer machten aus Donar⸗ berg Antoniusberg, auch Herkulesberg, weil ihnen Donar als Rieſen⸗ bezwinger und Schlangenbändiger dem Herkules gleich erſchien. Chriſtliche Prieſter ſuchten die Bezeichnung Donarberg dadurch zu verdrängen, daß ſie den Gott Donar, den Beſchützer der Landwirth⸗ ſchaft, mit Jakob verglichen und auf dem Berge dem Jacob Ehren erwieſen. Die Benennung des Berges nach dieſem Namen iſt eine allgemeine und dauernde geworden. In Uebereinſtimmung hiermit ſteht die Sage, nach welcher ein Rieſe Hackeran eine Berglücke bei Minden zugeſtopft hat, um den Abfluß der Weſer zu hindern und alle Thalbewohner zu erſäufen, Gott Donar aber herbeieilte und mit ſeinem Blitzhammer den Berg ſpaltete, ſo daß das Weſerwaſſer wieder ablaufen konnte.) — Eine intereſſante Beiſetzung einer Leiche fand am 18. ds. Mts. in dem Germaniſchen Nationalmufeum in Nürnberg ſtatt, Freiherr Leopold Karl Wilhelm v. Borch, der letzte Sproſſe aus dem Hauſe der Grafen von Querfurt, eines von den Ottoniſchen Kaiſern abſtammenden Geſchlechtes, der ſeine Herkunft von Kaiſer Otto III. herleitete, hatte bereits im Jahre 1881 unter Genehmigung der Kreisregierung ein Abkommen mit dem Germaniſchen Nationalmuſeum getroffen, daß gegen eine ſofort zu errichtende Stiftung von 10,000 Mark und auf eine Reihe von Jahren zu zahlende Jahresſumme von 500 Mark ſeine Leiche in präparirtem oder mumifizirtem Zuſtande in einer eingemauerten Niſche des Germaniſchen Nationalmuſeums beigeſetzt werde. Freiherr v. Borch, der früher in Innsbruck, in den letzten Jahren in Homburg vor der Höhe lebte, ſtarb dieſer Tage in Frankfurt a/ M. Seine Leiche wurde nach Nürnberg transportirt und geſtern in's Germaniſche Muſeum gebracht. Vor der Niſche, die den Sarg aufnehmen ſollte, war ein Altar errichtet, wo der alt⸗ katholiſche Geiſtliche die Einſegnung vornahm. Nachdem der erſte Direktor des Germaniſchen Muſeums, Herr v. Bezold, unter einer Anſprache einen Kranz auf den Sarg niedergelegt hatte, wurde der Sarg, welcher die mumiſtzirte Leiche enthielt, in die Niſche verſenkt und letztere dann zugemauert. — Das Schimpfwörter⸗Lexikon hat auch in dem gegen⸗ wärtigen amerikaniſchen Wahlkampfe manchen hübſchen neuen Zu⸗ wachs erhalten. In republikaniſchen New⸗Dorker Blättern wird der demokratiſche Präſidentſchafts⸗Kandidat ein Brülldrachenboß genannt, während ſeine Anhänger mit dem Ehrentitel„mondſcheinleriſche Laz⸗ zaroni“ begrüßt werden. Im Weſten nennen die Silberleute die Republikaner„Goldwanzen“. In einer Zeitung von Kanſas erhielt Gouverneur Tillmann das folgende Kompliment:„Tillmann iſt ein Höchſte Temperatur den 22. Oktober 11,6 1 Tiefſte 15 vom 22/23. Oktober 6,5“ 1 Aus dem Grofherfogthum.* UU Ladenburg, 22. Okt. Die hieſige Landw. Winterſchile cwi Mittwoch, 4. Nov. Vormittags 10 Uhr eröffnet. Am Unterrzßz können junge Leute von 14 bis 20pJahren und darüber theilnehmo Die Landw. Schule iſt nicht nur für Landwirthe; ſondern auch fü Gewerbetreibende zu empfehlen. Der Unterricht befaßt ſich in erſte Reihe damit, die in der Volksſchule erworbenen Kenntniſſe zu er⸗ weitern. Den Schülern wird neben dem land⸗ und hauswirthſchaft⸗ lichen Unterricht Anleitung im Geſchäftsaufſatz, im praktiſchen Rechnend und in der Buchführung gegeben. Würdigen, weniger bemitteltee Schülern ſtehen Stipendien aus Kreismitteln in Ausſicht. Wünſchers⸗ wir, daß die Schule auch in dieſem Winter wieder, wie dies ſe, 1 5 Fall iſt, ſich einer recht zahlreichen Schülerzahl z0% reuen hat. K Karlsruhe, 22. Okt. Von dem Karlsruher Kaiſerdenb ir das bekanntlich von Herrn Prof, Heer hier ausgeführt wird, 25 Bad. Ldsztg. das Reiterſtandbild des Kaiſers ſelbſt, das zu Ende zße vorigen Jahres im Atelier des Künſtlers ausgeſtellt war, im Gid vollerdet und nach Mittheilungen aus Berlin ganz vortrefflich 8 lungen. Die Arbeit an den übrigen Theilen des großartigen Denkmaß! geht unter der fleißigen Hand des Künſtlers flott vorwärts: die dell Kaiſer voranſchreitende Viktoria, eine herrliche Figur, iſt nahez vollendet und von den beiden Reliefs, welche die beiden Langſeite. des Sockels zieren werden, iſt das eine, die Kaiſerproklomation in Verſailles, bis auf wenige Einzelheiten fertiggeſtellt, während das andere, den Antheil der badiſchen Truppen am Feldzuge 1870/%1 dar⸗ ſtellend, eben aus dem Rohen heraus iſt. Der gewaltige Greif, der— die badiſchen Fahnen bewachend— unter das letztgenannte Relief zu liegen kommt, iſt ebenfalls ſchon gegoſſen, und an dem oten Löwen, der zu dem Relief der Kaiſerproklamation gehört, wird eifrii⸗ gearbeitet. Der Künſtler hat ſich mit dem Denkmal eine große Au 1 gabe geſtellt, die er bis in alle Einzelheiten mit aufreibendem Fleißs in vollkommenſter Weiſe zu löſen beſtrebt iſt. Trotz aller Energipc aber dürfte immerhin noch ein Jahr darüber hingehen, bis da nu⸗ Denkmal aufgeſtellt ſein kann. Unter dem Borſitz des Miniſters des — * Karlsruhe, 22. Okt. Innern Eiſenlohr beſchäftigte ſich heute der zum erſten Mal zuſammen⸗ getretene badiſche Gewerberath in vierſtündiger Berathung mit der Frage der Organiſation des Handwerks. Man kam zu del Erklärung, daß dem neuen Geſetzentwurf gegenüber an dem badiſchen Entwurf vom Jahre 1892 über die Gewerbekammern feſtzuhalten ſei, die Zwangsinnungen zu verwerfen ſeien, dagegen die Ein⸗ führung von Handwerker⸗ und Gewerbekammern ſowie die oblfigato⸗ riſche Lehrlingsprüfung zu befürworten ſei. Wfälziſch⸗Hefſiſche Nachrichten. Frankenthal, 21. Okt. Der noch in jungen Jahren ſtehende Studienlehrer Wohlfahrt hat ſich laut„N. Pf..“ aus bis jetzt noch unbekannten Motiven geſtern Abend in ſeiner Wohnung ent⸗ leibt. Hierzu ſchreibt der„Fudw..⸗A.“: Die Nachricht von dem Tode des Studienlehrers Wohlfahrt iſt verfrüht. Obwohl der Schwer⸗ verletzte durch zwei Schüſſe in die Bruſt, nahe der Herzgegend, ge⸗ troffen, hat ihn der Tod noch nicht erreicht.* Kunſt und CTlueater. Großh. Badiſches Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim, Peuſion Schöller. In„Penſion Schöller“ fetzte geſtern Herr Hans Godeck ſein Gaſtſpiel in der Rolle des Fritz Bernhardy fort. Er ſpielts den Afrikareiſenden lebendig und luſtig, faſt ein wenig zu unruhig, aber im Ganzen genommen mit vortheilhafter Wirkung. Herr Fender ſpielte den Philipp Klapproth mit unwiderſtehlicher Komik und lie das Publikum nicht aus dem Lachen berauskommen. Er trug aller⸗ dings ſehr dick auf, aber das ſchadete in dieſem tollen Schwank nicht. Herr Löſch als Bühnenaſpirant mit dem L⸗Defekt war aus⸗ gezeichnet. Die dankbare dramatiſche“ Scene am Schluß des zweiten Akts kann kaum beſſer geſpielt werden. Die Ida war an Fräulein Diſchinger übergegangen, die in letzter Zeit mit Erfolg in kleineren Rollen verwendet wird und die mit vortheilhafter Bühnenſigur ein hübſches Talent zu vereinigen ſcheint. Die tolle Burleste, die auf einer originellen Idee geſchickt aufgebaut iſt, amüſirte das Publikum vorzüglich. 5 Dr. W. Kreuttner⸗Concert. Das geſtern Abend im Caſino⸗Saale ſtatt⸗ gehabte Concert des Herrn Opernſängers Kreuttner, welches unter Mitwirkung der Herren Muſikdirektor R. Bärtich und Hof⸗ muſikus Poſt, den beſten Verlauf nahm, hatte einen vollbeſetzten Saal aufzuweiſen. Herr Kreuttner, bewies ſich wieder als der kreff⸗ faulmauliger Feigling und ein Kriecher, den alle anſtändigen Menſchen verachten und verabſcheuen.“ Ein farbiger Geiſtlicher in Virginien ſprach von der Kanzel, ehe der demokratiſche Präſidentſchaftskandidat Bryan ſeine Agitationsrede im Staate begann, das folgende Gebet; „Wir wollen die Politik von der Kirche fernhalten, wir können es aber doch nicht helfen, Dich, Herrgott, zu bitten, auf den armen, elenden Sünder Bryan Acht zu geben, der im Bunde mit dem Satan in unſeren Staat dringen will. Wir bitten Dich, laß ihn kein Unheil anrichten, und wenn es nicht zu viel verlangt iſt, vergieb ihm ſeins täglichen Sünden und dann klopf ihm im nächſten November den Pelz tüchtig aus.“ 5 — Weinhumor. Obwohl das Weinjahr 1898 im Allgemeinen nicht gut gerathen iſt und von ihm nur mit„ſaurer Miene“ gs⸗ ſprochen wird, ſo gibt es doch in unſeren deutſchen Weingauen Leute, die ſich darum den Humor nicht rauben lafſen. Einer dieſer Humo⸗ riſten hat bekanntlich dem neuen Wein in einer fröhlichen Tafelrunde den Namen Li⸗Hung⸗Tſchang gegeben, weil der„98er“ ganz wie der ſchlaue Chineſe viel verſprach und wenig hielt. Aus Rache, die auch dem ſauerſten Wein gegenüber ſüß bleiben ſoll, ſoll dem alten Herrn in China ein Faß 96er(keine Ausleſel) ge⸗ widmet werden. Uebrigens iſt es nicht das erſte Mal, daß ſchlechte Jahrgänge mit politiſchen Vorgängen in Berbindung Se wurden. So wurde z. B. der„78er“, der im Allgemeinen ebenfa ſehr reich an Säure war, an manchen Orten„Schipka“ getauft. Hoffentlich trifft's auf den„96er“ zu, was unverbeſſerliche Optimiſten von Li⸗Hung⸗Tſchang noch erwarten, nämlich: daß das Beſte noch — nachkommt. — Militäriſcher Gedankeuſplitter. Der Realiſt iſt am glük⸗* lichſten beim Sekt, der Idealiſt beim Parademarſch. Mikado. 2 Reflexion eines Ehemaunes.„Merkwürdig, je mehr Bä⸗ der meine Frau beſucht, deſto mehr ſitze ich auf dem Trockenen k⸗ Boshaft. Wirth:„Der Ochſe, von dem Ihr Beefſteasß herrührt, bat drei Preiſe bekommen!“— Gaſt:„Auf des Rennbahn?“ 2 — Beweis. Nachbar:„Hat Ihr Sohn eine gute Praxis n der Stadt?“— Hausherr(deſſen Sohn Medizin ſtudirt hah: e ich habe ſchon vier Todtenſcheine geſehen, die er ausge⸗ tellt hat.“ —,Höchſter Grad der Liebeshitze. und ich ſag 45 ich verliebte mich ſo in meine ſchöne Reiſegefährtin, daß ich Wärmeregulator im Coups auf kalt ſtellen mußte. — Darum.„Warum beſucht der Weinhändler niemals fenn Kunden?“—„Er fürchtet, man könute ihm von feinem Wen vorſetzen.“ 5 F 4. Seite Geueral⸗Auzeiger. Mannberm,. „ ache und muftkaliſch ſichere Sänger, als welchen wir denfelben ſchon ſeit einer Reihe von Jahren kennen; der Vortrag des Reeitatiws und der Arie aus dem„Nachtlager“, ſowie der Arie aus Lortzings „Wildſchütz“ haben hierfür den beſten Beweiß erbracht; aber auch „„ 4 als Lieder⸗ und Balladenſänger legte Herr Kreuttner Zeugniß für ſeine Befähigung ab; die bekannte Löwe'ſche Ballade„Die Uhr“ dürfte kaum beſſer zu Gehör gebracht werden, als dies durch den Concertgeber geſchah.— Gröffnet wurde das Concert durch die 1.moll-Sonate von Tartini vorgetragen durch die Herren Bärtich und Poſt. Letzterer Herr ſpielte dann noch die Paraphraſe über das Preislied aus den„Meiſterſingern“ von Wagner⸗Wilhelmy und 1 eine Compoſttion„Heyre Kati“ von Hubay, in welcher der Künſtler feine glänzendſte Technik auf dem von ihm geſpielten Inſtrument entfalten konnte und welches ihm auch reichen wohlverdienten Ffall eintrug. Die Klavierbegleitung zu den einzelnen Geſang⸗ und RMuſikſtücken hatte Herr R. Bärtich übernommen und führte die⸗ 19— ſelbe in der discreteſten und feinfühligſten Weiſe aus, eine ſehr an⸗ ſtrengende Aufgabe, denn Herr Bärtich kam wäyrend des ganzen Loncerts nicht von ſeinem Inſtrumente. Ueber Herrn Heinrich Graß von hier, der am Sonntag in olmar zum erſten Mal als Tonio in den Bajazzi auftrat, leſen puyir in den dortigen Blättern:„Herr Graß hat ſehr ſchönes und uilut gebildetes Skimmmaterial, einen leicht anſprechenden Bariton, [fdem zwar die Tleſe noch fehlt, in der mittleren und höheren Lage dmdaber von ſehr ſchönem, ſympathiſchen Stimmklang. Dazu kommt Rnoch ein lebendiger und ſicherer Vortrag, alles Gigenſchaften, die Herrn Graß bald zu einem beliebten Mitgliede unſeres Künſtler⸗ — bderſonals machen werden.“(„Colm. Ztg.“)— Herr Graß, von 15 Unwohlſein erholt, ſang und ſpielte den Tonio(Taddeo). Ar geſtel uns zum Mindeſten ſo gut als ſein Vertreter aus Frei⸗ Hurg. Herr Graß hat die Rolle vertieft und vollſtändig nach den 11 Wientereſſen des Dichterkomponiſten wiedergegeben. Schon im Prolog 7 Atuſtand Herr Graß durch ſeine glänzenden Stimmmittel und die 4 Ir piiß durchbrechende ſeines Geſanges wiederholte sſtürme zu entfeſſeln.“(%C.⸗lothr. Volkspartei“)— Herr 2 raß war bekanntlich ein Schüler des Herrn Guſtav Renner in omdwigshafen. eg Sinſouie pathstique von Peter Tſchaikowsky. Erſte Auffü⸗ gung in Mannheim in der am 27. Oktober ſtattfindenden II. Muſika⸗ b5 iſchen Akademie. Petei Tſchaikowsky, geſtorben am 25. Okt. 120 1893, der bekannteſte ruſſiſche Tonſetzer neueſter Zeit, ſchuf außer 75 ehwielen anderen Werken auch 6 Sinfonien, von denen die 7 75 ſpathstique(Nr. 6) als diejenige, welche er kurz vor ſeinem Tode bollendete, gewiſſermaßen ſein Schwanengeſang genannt werden kann. 9 Die Schönheiten, welche die Sinfonie enthält, beſtehend in Origina⸗ lität, kühner Phantaſte neben ſtarker Ausdrucksfähigkeit und erſtaun⸗ licher Technik, wurden überall da, wo die Sinfonie pathetique bisher 3 Ligufgeführt wurde, ſelbſt von den zahlreichen Gegnern Tſchaikowskys, lrückhaltslos anerkannt. Obwohl die Partitur der Sinfonie über einen zu Grunde liegenden Gedankengang keinerlet Angaben enthält, 5 iſt doch unſchwer zu erkennen, daß es ſich um die muſikaliſche 0 K eſtaltung eines Helden handelt, deſſen ganzer Lebenslauf mit ſeinem 5 HRingen, ſeinen Freuden, ſeinen erfehnten Triumphen und tragiſchem f 5 6505 Ende durch ſie geſchildert wird. Dem I. Satz geht ein Adagio von 118 Takten voraus, das in breiter Form einen Theil des Hauptthemas ivom darauf folgenden Allegro ma non troppo enthält(-molh), 0 Dieſes Motiv, zärt wiedergegeben durch gethellte Violen und Celli, Gläßt bald einen energiſchen und leidenſchaftlichen Charakter wu durchblicken, Der Held ſcheint gegen die Schwierigkeiten, die 1 f0 das Schickſal entgegenſtellt,(durch ſcharf rythmiſche 6 ofaunenſätze auf's treffendſte charakteriſirt) anzukämpfen. Nach und Nach beſänſkigen ſich die gewaltigen Klänge und es erklingt in be⸗ d rückender Anmuth ein von Violinen und Celli gedämpft(Ddur) wieder gegebenes liebliches, Glück und Seelenfrieden wieder⸗ ſe ſpiegelndes, Motiv, Man möchte recht lange dieſen Tönen lauſchen, im doch: das Schickſal ſchreitet Wpaneen vorwärts; ein ſcharf uͥ. markirter Akkord, im grellſten Fortiſſimo, bringt die Mahnung Ai deſſelben. Die Verzwelflung befällt den Helden auf's Neue, ſein Scselenkampf tobt figee und es ſcheint Alles über ihn herein —— brechen zu wollen, Da kritt wieder das e e Motiv auf, ([dieſes Mal in lur) und zieht ſich lieblich bis zum Ende des Satzes hin; gleichſen den Helden von Neuem in tiefen Frieden hüllend 15 Aund ſeiner Seele Ruhe und Erquickung gönnend.— Im folgenden 1 10 Satze:„Allegrg çon gracia“ herrſcht, hervorgezaubert durch Tſchaikowsty's Melodienreichthum, erweitert durch die wunder⸗ i bdare Stimmführung, eine heitere, ungetheilte Stimmung vor. Der Tonſetzer wendet durch den ganzen Satz den fonſt wenig ge⸗ bräuchlichen/ Takt mit hervorragender Leichtigkeit an. Dieſes Allegro eon grazia dürfte wohl die Freuden und herrlichen Genüſſe 75 im Lebenslauf des Helden darſtellen. Der III. Satz„Allegro maolto vivage“ begiunk mit einem fließend hüpfenden Motiv in ge⸗ ſtoßenen Triolen, die von Streichern und Bläſern abgenommen wer⸗ den. Da erklingt eyſt ſchüchtern, von der Oboe ausgeführt, im 9. Takt ein kriegeriſches Motiv. Dasſelbe übernimmt im weiteren Verlauf ein Inſtrument vom andern, immer deutlicher und dringen⸗ der gegen die fortlaufenden Triolen ankämpfend. Mit geſchickter Technik läßt nun Tſchalkowsky das frühere Nebenthema ſich allmäh⸗ 1 lich zum Hauptthema herausarbeiten, und die früher wichtigen Trio⸗ ken mehr und mehr in den Hintergrund treten. Die in dieſem Satze zum Ausdruck kommende Munterkeit würde den Sieg erringen, ſtünde ihr das Marſchthema nicht ſtets ſtegend entgegen. Die Spannung bis endlich der Marſchrythmus die Oberhand gewinnt. Die ritterlichen Gigenſchaften des Helden treten immer 50 mehr hervor, es verkörpern die gewaltigen Tonmaſſen ſeinen beharrlich verfolgten, endlichen Sieg.— Immer abwechſelnd, zgdiunehmend ſteigen die triumphirenden Figuren, bis ſie in einem überwältigenden Triumphgeſchrei endigen. An dieſer Stelle iſt der Punkt der höchſten Steigerung erreicht. 0 War in dem III. Satz die ſeeliſche Grregung bis zum Culminagtions⸗ punkte geſtiegen, ſo verräth der letzte Satz„Adagio lamentoso“ den Eintritt der Kataſtrophe. Die Todesſtimmung kommt näher, ausge⸗ drückt durch einen Klagegeſang der Violinen und Violen. Um den⸗ ſelben wirkſam zum Ausdtuck zu bringen, verwendet Tſchaikowsky den ganzen Reichthum ſeiner bedeutenden Kunſt. Dem Klagegeſang fuolgt eine neue gewaltige Erregung, die dieſes Mal, zum letzten Male, durch das Motiv des Seelenfriedens(J. Satz) ihreu Abſchluß erreicht. Ein pp. Tamtamſchlag und gehaltene Poſaunenſtöße ver⸗ kiüͤnden das Ende einer raſtlos ſtrebenden Seele. Ein Frieden athmendes, in kaum hörbare Seufzer erſtrebendes Adagio beſchließt die Sinfonie. Faſt könnte man glauben, dem Componiſten hätte ſein eigenes Requiem vor ſeinem geiſtigen Auge geſchwebt. Weingartners finfoniſche Dichtung„König Lear“ kam im erſten Kölner Gürzenich⸗Konzert unter Leitung des Komponiſten mit Erſolg zur erſten Auffü—— Berlin. Der General⸗Intendant der königlichen Schauſpiele SGraf von Hochberg beging vorgeſtern in aller Stille das Jubiläum ſeiner zehnjährigen Amtsthätigkeit. Don Carlos in Paris. Dus Odeon⸗Theater hat dieſer Tage endlich Schillers„Don Carlos“ in einer neuen Proſgübertragung von Charles Raymond herausgebracht. Die neuen Direktoren Gi⸗ niſty und Antoine haben damit ein altes Verſprechen ihres Vor⸗ gaängers Porel eingelöſt, der viel zu verſprechen und wenig zu hal⸗ dken pflegte und ſeiner Zeit nur darum dem„Egmont“ den Vorzug vor dem„Don Garlos“ gab, weil Beethoven für den erſteren einige 5 Muſikeinlagen geſchrieben hat. Raymond, der bis jetzt nur durch eine Poſſe im Palais Royal, die er mit Najac verfaßte, bekannt 1 und hat wohl daran gethan, die Proſa zu wählen ſtatt des diem freien Schiller ſchen Jambus viel ferner ſtehenden ſteifen Ale⸗ 2 gebe xandriners. Er hatzſich in den unumgänglichen Kürzungen zumeiſt An die Uehung der Deutſchen Bühne gehalten. Eine Ausnahme 1 beſe bildet nur der Schluß deß erſten Aktes, wo er unbegreiflicherweiſe Ell die Endfcene zwiſchen Poſa und Carlos geſtrichen, ſo daß der Akt mmi derEinladung des Königs zum Autodafs ſchließt und das ſchöne „el, Wort:„Arm in Arm mit Dir, ſo ſordr ich mein Jahrbundert in 75 Schränken“, verloren geht. ra Sehr oft hat Raymond das Pathos es Originals ſehr ſtark verblaſſen laſſen. So ſagt er für;„Der Knabe Karl fängt an, nur fürchterlich zu werden“, 55 allzuſchüchtern: Lattitude de 1 Iufant commenee à me préoccuper“, und aus den chönen Tagen von Aranjuez“ zu Anfang des kücks iſt eine ganze zanale„Saiſon d Aranjuez“ geworden. Trotz der Kürzungen und ſch. der raſchen Seenenwechſel, die das Odeon für die elf Bilder des 1 5 Stückes ermöglichte, iſt es bei der erſten Vorſtellung als zu lang 15 bdefunden worden, da es von acht Uhr bis nach ein Uhr dauerte. N Vei⸗ Der Eindrück wäre geradezu ungünſtig geweſen, wenn die von dem alten Tailhade großartig geſpielte Scene des Großinquiſttors die Situation nicht einigermaßen gerettet hätte. In Befetzung und Ein⸗ ſtudirung des Stückes ſind leider arge Fehler begangen worden. Durch die Fehler der Darſtellung verleitet, behandelt die Pariſer Kritik Schillers Werk geringſchätzig als Buchdrama. Nur Mendes, der einſt als Heidelberger Studenk ſelbſt einen ſtummen Mönch in Don Carlos ſpielte, urtheilt gerechter. Der Kritiker des„Figaro“ iſt ſo erboſt, daß er die lange Dauer der Aufführung zum Vor⸗ wande nimmt, um einfach zu ſtriken. Aeueſte Nachtichten und Felegraume. Erzbiſchof Dr. Johann Roos F. Freiburg i.., 22. Okt. Gegen 11¼ Uhr heute Vormittag verkündigten die Glocken der katholiſchen Stadtkirche den Tod des Erzbiſchofs Dr. Johann Roos in Freiburg. Nach dem Tode Orbins mit verhältnißmäßig kurzer Zwiſchenzeit und unter Vermittelung eines päpſtlichen Bevollmächtigten gewählt— eine Sendung die da⸗ mals ziemliches Aufſehen erregte kam der Erzbiſchof aus kleineren Verhältniſſen und nur der Pflicht gehorchend in das große Räder⸗ werk des politiſchen Ultramontanismus, eine Stellung, die nur wenig ſeiner Neigung entſprach. In Limburg hatte er ſich der Liebe und Verehrung der Vevölkerung in weitem Umfang zu erfreuen gehabt und er hat die alte Heimath nie vergeſſen. Schon körperlich ermü⸗ det trat er vor zehn Jahren in das verantwortliche Amt und bald hatte der Kirchenfürſt auch für ſeine Geſundheit durch alljährliche Badekuren Sorge zu tragen. Die ſchweren Amtsgeſchäfte wurden vor einigen Jahren durch Weihbiſchof Dr. Knecht übernommen. So trat Erzbiſchof Dr. Roos in den letzten Jahren wenig mehr in die große Oeffentlichkeit und wenn auch ſein Name verantwortlich blieb, ſo waren es doch thatſächlich andere Geiſter und Hände, die das kirchliche Ruder in Baden führten, kampfesfroher als es wohl der Erzbiſchof ſelbſt gethan hätte. Nun hat der müde gewordene Mann die ewige Ruhe und auch den ewigen Frieden gefunden. Es mag ihm zum Ruhme angerechnet werden, daß auch heute zwiſchen Re⸗ gierung und Curie keine offtziellen Streitpunkte beſtehen, die in offenen Brand auszuarten drohen. Erzbiſchof Dr. Johannes Chriſtian Roos war geboren zu Camp (Heſſen Naffau) am 28. April 1828, iſt alſo 68½ Jahre alt gewor⸗ den. Er beſuchte die Gymnaſten in Weilburg und Hadamar und ſtudirte in München und Bonn. 1853 wurde er zum Prieſter geweiht, als welcher er zunächſt in Sachſenhauſen und zuletzt in Limburg wirkte. 1885 wurde er zum Biſchof von Limburg gewählt, ein ſtar⸗ kes Jahr darauf zum Erzbiſchof von Freiburg, Die italieniſch⸗montenegriniſche Hochzeit. Nom, 22. Okt. Zum Einzuge der Prinzen von Neapel und der Prinzeſſin Helene von Montenegro iſt die Stadt feſtlich geſchmückt. Schon ſeit den früheſten Morgenſtunden herrſcht reges Leben. Das Wetter iſt unſicher. Eine große Menſchenmenge hat ſich vom Bahn⸗ hofe bis 1 Quirinal aufgeſtellt. Fürſt Nikita, die Prinzeſſinnen Helene und Anna und Prinz Mirko ſind um 11 Uhr hier eingetroffen und vom König, der Königin, dem Prinzen von Neapel und den übrigen Mitgliedern der königlichen Familie, ſowie von den Miniſtern und Behörden empfangen worden. Rom, 22. Ott. Die Königin⸗Mutter von Portugal und der Herzog von Oporto mit Gefolge ſind heute früh hier eingetroffen und auf dem Bahnhofe in offizieller Weiſe vom König, der Königin und den hier anweſenden Prinzeſſinnen empfangen worden. Vom Bahn⸗ hofe bis zum Quirinal bildeten Truppen Spalier. Nom, 22. Okt. Der Einzug der Prinzeſſin Helene ging pro⸗ grammmäßig vor ſich. Das Wetter iſt ſonnig. Das farbenprächtige Schauſpiel zog große Zuſchauermaſſen an. Das Volk zeigte ein veſervirtes Wohlwollen, das erſt auf dem S loßplatz wärmer wur de, als das Brautpaar mit den Verwandten auf dem Balkon ſich zeigte. Nikita wird entſchieden populär werden; denn er igte offen Freude und Befriebigung, und ein heiteres Lachen wirkte herzgewinnend. Das Volk ſchien mit der Schönheit der Braut zufrieden zu ſein, ob⸗ wohl es die Schweſter Anna für ſchöner erklärte. Herlin, 22. Okt. Bei dem Feſteſſen des Kolonialraths zu Ehren des ſcheidenden Direktors Dr. Kayſer brachte Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg ein Hoch auf das Kaiſerpaar aus. In dem Toaſt auf Kayſer betonte Staatsſekretär Herzog das große Wiſſen und die beſondere Freundlichkeit zu den Mitarbeitern, Der Kolonial⸗ rath hege die Gefühle herzlicher Dankbarkeit, au richtiger Anerken⸗ nung und empfinde inniges Bedauern über das Scheiden Dre Kay⸗ ſers. Die Verſammlung ſtimmte begeiſtert in das Hoch ein. Dr. Kayſer dankte für die in den letzten Tagen und heute empfangenen Freundlichkeiten, Im Koloniglrath ſei nicht nur Wiſſen und Kön⸗ nen, ſondern auch Wollen vertreten. Der Kolonialrath ſei ein Wahr⸗ zeichen für das Land, dem Reich etwas Gutes zu ſchaffen, er ſei eine wirkliche Vertretung der idealen und materiellen Intereſſen. In Dankbarkeit und Liebe werde er der Tage gedenken wo er mit dem Kolonialrath gearbeitet habe. Herton Johann Albrecht von Mecklenburg toaſtete auf den neuen Direktor Freiherr v. Richthofen. Dieſer toaſtete auf die Männer, die im Dienſte der Kolonialidee ihr Leben einſetzten, namentlich Wißmann. Oechelhäuſer toaſtete auf den Schöpfer der deutſchen Kolonfalpolitik, den Fürſten Bismarck. Berlin, 22. Okt. Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht eine Verfügung der Miniſter der Landwirthſchaft, des Innern und des Handels, wonach zur Mitwirkung in verſicherungstechniſchen Fragen ein von den 3 Miniſtern aus Verſicherungsſachverſtändigen beſtehen⸗ der ehrenamtlicher Verſicherungsbe irath ernannt wird. Der Beirath hat Gutachten abzugeben, darf Anträge ſtellen und über eigene Anträge Beſchluß faſſen, ſowie für die Bearbeitung von Ginzelfragen Sonderausſchüſſe wählen. * Berlin, 22. Okt. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ meldet eine an⸗ derweitige Abgrenzung der deutſchen Konſulatsbezirke von Porto Allegre und Rio Grande do Sul. Danach umfaßt erſterer das Ge⸗ biet nördlich des 31. Breitengrades, letzterer den ſüdlichen Theil des Staates Rio Grande do Sul. Gleichzeitig iſt der Amtsbezirk des Konfulates Porto Allegre auf den ganzen Stagt ausgedehnt, ſo daß das Konſulat Rio Grande do Sul dem Konſulate Porte Allegre unterſtellt iſt. *Berlin, 22. Okt, Der Bundesrath lehnte die Reſolution des Reichstages wegen Aenderung der Ausführungs⸗Beſtimmungen betr. den Verkehr mik denaturirten Spiritus ab. Dem Geſetzentwurf für betr. die Beſteuerung der Bergwerke wurde zuge⸗ immt. * Berlin, 22. Okt, Heute Nachmittag ſchoß ein Herr auf drei aus einer Wirthſchaft in der Lothringerſtraße kommende Damen, darunter die beiden Schönen aus Madagaskar. Er erſchoß eine Mulattin und richtete dann die Waffe gegen ſich ſelbſt. Die Leiche der Mulattin wurde nach dem Schauyaufe gebracht, Der Mörder wurde noch lebend in die Klinik in der Ziegelſtraße überführt. Potsdam, 22. Okt. um 11 Ubr Vormittags fand bei der Kaiſepin, deren Geburtstag heute am königlichen Hofe gefeiert wird, kleine Gratulation ſtatt, wörauf ſpäter eine Familienfrühſtücks⸗ tafel folgte, an der auch Prinz Heinrich von Preußen und Prinz Ehriſtian von Auguſtenburg kheilnahmen. Schon vom frühen Morgen ab waren im Neuen Palais zahlreiche koſtbare Blumen⸗ ſpenden, briefliche und telegraphiſche Glückwünſche für die Kaiſerin eiugelaufen. Bremen, 22, Okt. Für die Erweiterung der Bremerha⸗ vener Hafen⸗Anlagen, mit der Anlage eines Trockendocks erfolgt, wozu das Reich einen Zuſchuß leiſten muß, werden in Folge ungenguer Veranſchlagung zu den chon bewilligten 16½ Millionen noch 1 806 100 Mk. nachverlangt. „Görlitz, 22. Okt, Ein geſtern begonnener, Aufſehen erregen⸗ der Mordprozeß im Wiederaufnahmeverfahren gegen den Krämer Emil Pufe⸗Horka, welcher vor 16 Jahren die Dienſtmagd Wetzold⸗ Nieder⸗Rengersdorf ermordet hat, endete vor dem hieſigen Schwur⸗ gericht mit der Verurtheilung des Angeklagten zum Tode. Müunchen, 21, Oet. Staatsrath i. 4. o.., Regierungspräſi⸗ dent a. D. Winfried v. Hörmann iſt heute Nachmittag 8 Uhr nach kurzem Leiden ſanft entſchlafen. Aub, der Führer der * München, 22. Okt. Der Abg. Dr. Ngtionalliberalen in der Abgeordnetenkammer, erklärte in einer Ver⸗ ſamumlung der natianalliberalen Partei:„Was die vom Abgeordneten heim ſcheint werfen ſich ſo ziemlich alle bedeutenden Dr. Schädler befürwortete Abſchaffung der Rege und Aenderung der Thronerbfolge anlangt, ſo können nationalliberalen Abgeordneten nicht die Hand bieten, weil nach der Lage der Dinge nichts anderes als einen Staatsſtre eine Erſchütkerung des monarchiſchen Prinzips erblicken könnte. „Darmſtadt, 22. Okt. Die Kaiſerin Friedrich traf kurz n. 12 Uhr hier ein und wurde am Bahnhof vom ruſſiſchen Kaiſerpaar, dem Großherzogspaar und den übrigen hier anweſenden Fürſtlichkeiten. empfangen. Die Kaiſerin Friedrich fuhr im offenen Wagen mit dem ruſſiſchen Kaiſerpaar und dem Großherzog nach dem Neuen Palais, während die übrigen Fürſtlichkeiten in zwei offenen Wagen folgten. Die Rückreiſe nach Cronberg erfolgt im Laufe des Nachmittags. * Paris, 21. Okt. Der Preßfeldzug gegen Herrn v. Mohren⸗ nur einen einzigen Tag dauern zu ſollen. Heute Blätter als ſeine Ver⸗ theidiger auf, und im Anſchluß daran beginnt die Suche nach den Eingebern des Eeclair⸗Artikels. Radikale Blätter wittern dahinter den Miniſter des Aeußern Hanotaux; der„Gaulois“ vertheidigt ihn gegen die Beſchuldigung. Der„Matin“ ſpielt auf gewiſſe kosmo⸗ politiſche Agenten an, die es ſchon früher verſucht hätten, ihn als Werkzeug Bismarcks hinzuſtellen! Es empfiehlt ſich kaum, ſich in dieſen Familienſtreit einzumiſchen; für Mohrenheim, der ſeine ganze Thätigkeit dem Aufbau der kuſſiſch⸗franzöſiſchen Freundſchaft ge⸗ widmet hat, iſt die Angelegenhett im höchſten Grade beleidigend. Wenn ihr jeder Untergrund fehlt, ſo ſollte er eigentlich Anſpruch dürf entſchiedene Ableugnung von hoher ruſſtſcher Seite erheben zürfen. (Privat ⸗Telegramme des„General⸗ Anzeigers.“) * London, 23. Okt, Die hieſige chineſiſche Geſandtſchaft iſt eines chineſiſchen Arztes habhaft geworden, der an einem Kom⸗ plott zum Sturze der Dynaſtie betheiligt war. Von den Ver⸗ ſchworenen ſind bis jetzt 15 enthauptet worden. Der jetzt feſtgenommene Arzt iſt nach Amerika gegangen und als er zu ſehr ſicher war, ſtellte er ſich eines Tages auf der Geſandtſchaft ein, wo er ſeit 7 Tagen gefangen gehalten wird. Mannheimer Handelsblatt. Badiſche Brauerei.⸗G. Maunheim. Der Bierabſatz be⸗ trug während des Geſchäftsjahres 1. Oktober 1895—1896 67 089 Hektoliier gegen 59 700 Hektoliter im Vorjahre, hat ſich mithin um. 7389 Hektoliter erhöht. Der Reingewinn einſchließlich M. 38 000 Vortrag betrug M. 267 655.24 und wird der Aufſichtsrath der auf den 12. November anberaumten Generalverſammlung vorſchlagen 8 pCt. Dividende auf die Prioritäts⸗Aktien und 4 pCt. auf die Stamm⸗Aktien zur Ausſchüttung zu bringen. Manuheimer Effektenbörſe vom 22, Oktober. Von dem heutigen Börſenverkehr iſt zu berichten, daß Anflin⸗Aktien 427 bz. (— I pEt.), Badiſche Braueret Stamm 70 G. 71 P.(+ 2 pEt), Brauerei Oertge 185.25 bz.., Mannheimer Verſicherung 600 G. (+ M..) 5 Frankfurter Mittagsbörfe vom 22. Oktober, Bei etwas höherem Courſe war die Tendenz der heutigen wohl feſt, das 8 Geſchäft blieb aber ſehr geringfügig. An unſerer örſe waren die Geldſätze unverändert, und iſt hier im Gegenſatz zu Berlin noch kein feſter Zinsfuß für Liquidationszwecke normirt worden. Auf den meiſten Verkehrsgebieten zeigte ſich Kaufluſt, wodurch die Courſe mäßige Bruchtheile anziehen konnten. Gegen Schluß waren Banken auf Realiſtrungen mäßig abgeſchwächt, der übrige Markt verharrte in feſter Haltung.— Privat⸗Diskonto 4½ pt. Frankfurter Effekten⸗Soeietät v. 22. Okt., Abds. 6¼ Uhr. Deſterreich. Kredit 311¼, Diskonto⸗Kommandit 205.70, Berliner Harn chaft 149.75, Darmſtädter Bank 158.80, Deutſche Bank 188.20, Dresdener Bauk 156.25, Banque Ottomane 108.20, Wiener Bankverein 222¼, Oeſterr.⸗Ung. Staatsbahn 308, Raab⸗ Dedenburger 101¾, Zproz. Portugieſen 28.10, 4½proz. do. 39.40, Türken D 19, 4½proz. Argentinier äußere 58.10, Gproz. Buenos⸗ Ayres 28.45, Gproz. Mexikaner 90.90, 3proz, do. 24.20, 1880er Looſe 126.30, Türk. Looſe 29.95, Gelſenkirchen 169.50, Harpener 166.30, Laura 159.70, Bochumer 159, Alpine⸗Aktien 71.60, La Veloce 105.75. Gotthard⸗Aktien 162.30, Schweizer Central 132.50, Schweizer Nordoſt 126.50, Schweizer Unon 88,30, Jura⸗Simplon 88.30, öpros, Italiener 87.20. Maunheim, 22. Okt.(Mannh. Börfe). Produkten⸗Markt. Weizen pfälz. neu. 16.50—18.— f Gerſte rum. Brau—..— „ norddeutſcher 18.——18.50 Hafer, bad. 13.75—14.— 05 05 Azimg 18.75—19.50„ ruſſiſcher 14.78—-15.75 „ Theodoſta 19.50—19.75„norddeutſcher—-— „ Sgxonskg 18.75—19.—„ rumäniſcher-— „ Girka 18.25—19.— Mais amer.Mixed 10,25——.— „ Taganrog 18.50—19.25„ Donau—ů— „ rumäniſcher 19.——19.75 88 1 5 10.—.— „am. Winter neuer 19.50—19.75 Kohlreps, deutſch. 25.50——.— „ Walla Walla 19.50—19.75„ Moldau——.— „ Milwaukee 19.50—19.75] Kleefamen dſch. neu. 90.——95.— „ Californier——„ gGiir „ La Plata 19.——19.50„ Luzerne 100.—120.— Kernen 18.25——.— Fidnee———— Roggen, pfälz. 14.252—.— ſparſette 24.50—28.— „ ruſſiſcher 14.50—.—.— Leinbt mit Faß 22.50——.— 5 0—.—— Rüböl„„ 59.——.— Gerſte, hierländ. 15.25—15.50 Petroleum Naarke „ Pfälzer 15.75—16.— mit 20%% Tara 21.85.— „ ungariſche 18.50—18.75 RNohſprit, verſteuert 106.—.— „ ruff. Brau—.——.— Sder do.—.— „ Juttergerſte 12.50——.— Weizenmehl 9 5 5 30.50 28.50 26.50 25.50 24.50 21.30 Roggenmehl Nr. 0 23.— 1) 21.— 5 15 adent und Roggen ruhiger. Gerſte und Hafer ziemlich un⸗ 1 verändert. Maunheimer Produktenbörſe vom 22. Okt, Weizen per 8 Nov. 15.20, Roggen per Nov. 14.—, Hafer per Nov. 14.60. Mais per Nov. 10.25 M. Tendenz: feſt. Auf weichendes Amerika gab 50 Novemberweizen 2 M. per Tonne nach und zeigte ſich dazu größere Realiſationsluſt. Gegründet 1822. F. Göhring, Juwelier, D 1, 4, neben Pfälzer Hof— Paradeplatz. Juwelen, Gold⸗ und Silberwaaren. 2446 Für den Winterbedarf empfehle ich meine vorzüglichen Speiſe⸗ kartöffeln in diverſen Sorten zu Tagespreiſen frei ins Haus. P. bba Viernheim. DDAunAHRKISiden in allen modernen Seidengeweben, per Meter von.50 bis 12 M. zu bekannt billigſten Preiſen in nur ſoliden Qualitäten. 31 Seidenhaud 0 1, 7, Breiteſtraßfe, Auß:ß 66088 Liebhaber von praktiſchem Schuhwerk, finden die reichſte wahl in allen möglichen Schuhwaarenſorten bei Georg Hartmann, größtes Schuhwaarenhaus, N A. 68—. Spezialität: Feine gediegene Schuhwgaren. Alleinverkauf von 4 Otto Herz& Cie. in Frankfurt a. M.(Teleph. 448.) J. Beltermann, E 2, 17 Schneider für feinere Terrenmoden Lager in equiſiten engl. Stoffen. 18462 Auf der bis jetzt unübertroffenen 5 8 Aff-Nähmaschine können nicht allein die ſchönſten und feinſten Näharbeiten in tadel⸗ loſer Vollendung gefertigt werden, ſondern dieſelbe eignet ſich auch zur Anfertigung von Stickereien jeglicher Art in ſchönſter Ausfüh⸗ rung. Allein⸗Verkauf bei 17137 Martin Decker, Mannheim A 3, 4 vis--vis dem Theater⸗Eingang. * IiIiIiiiiinin nnre ge * etn, 23. Oktober⸗ * General⸗Anzeiger. Amks- und Kre 4 85—2 Sekauntuachung. No. 15607. Die Ehefrau des Fahrradhändlers Heinrich Klee Marie geb. Hacker in Neckarau, hat gegen ihren Ehemann bei diesſeſtigem Landgerichte ei Klage init dem Begehren ein⸗ gereſcht, ſie für betechtigt zu erklären, ihr Vermögen von dem⸗ jenigen ihres Ehemannes abzu⸗ ſondern. Termin zur hierüber iſt auf Dienſtag 24. November 1896, Vormittlags 9 Uhr beſtimmt. 20847 ies wird zur Kenntnißnahme 17 Gläubiger andurch veröfſent⸗ icht. Mannheim, 21. Oktober 1896. Gerichtsſchreiber Gr. Landgerichts Schneider. Koukurgverfahren. No. 50,488. Ueber das Ver⸗ mögen der oſſenen Handelsge⸗ ſellſchaft„Diamautſtahl⸗Werk B. Bauſch& Cie.“ in Mann⸗ heim, wird heute Nachmittags 6% Uhr das Konkursverfahren eröffnet. At Konkursverwalter iſt er⸗ naunt: Kaufmann Friedrich Bühler in Mannheim. Könkursforderungen ſind bis zum 20. November 1896 bei dem Gerichte anzu en und wer⸗ den daher alle diejenigen, welche an die Maſſe als Konkursgläu⸗ biger Anſprüche machen wollen, hiermit aufgefordert, ihre An⸗ ſprüche mit dem dafür verlang⸗ ten Vorrechte bis zum genannten Termine entweder ſchriftlich ein zureichen oder der Gerichtsſchrei⸗ berei zu Protokoll zu 11 unter Beifügung der urkundlichen Be⸗ weisſtücke oder einer Abſchrift degae 15 Heſchluß ug 99 wird zur Beſchluß⸗ faſſung Über die Wahl 115 definftiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ es Und eintretenden Falles die in§ 120 der Konkurs⸗ ordnung bezeichneten Gegen⸗ ſtände auf Mittwoch, 11. Novbr. 1896, Vormittags 11 uhr ſowie zur Prüfung der ange⸗ meldeten Forderungen auf Freitag, 27, Nobbr. 1896, Vormittags g uhr vor dem Gr. Amtsgerichte Abth., Zimmer No. 5, 2. Stock, Termin unberaumt. Allen Perſonen, zur Konkursmaſſe.ge Mo 25 Verhandlung pflichtüng auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache äbgeſonderte Befrie⸗ digung in Anſpruch nehmen, demn Konkursverwalter bis zum 20. November 1896 Anzeige zu machen. Mannheim, 21. Oktober 1896. Graßgersge Ammtsgericht 1. Der Gerichtsſchreiber: Miſſel. 20856 Honkursverſahren. Nr. 50166. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Kaufmanns Eugen Maas in Mannheim iſt Termin zur Ab⸗ nahme der Schlußrechnung des Verwalters auf: 20858 Dienſtag, 3. November 1806, Vormittags 9 Uhr vor Großh, Amtsgericht, Abth. 8 hierſel— III. Stock Zimmer 18— beſtimmt. Mannheim, 21. Oktober 1898. Ver Gerſchtsſchreiber Großh. Amtsgerichts. Mohr. Aonkursverfahren. Nr. 48853. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Kaufmanns Ludwig Greſch⸗ gauer, Inhabers der Firma Mannheimer Zahnbürſtenfabrik Greichgauer& Cie.“ hier, ifl Termin zur Abnahme der Schluß⸗ rechnug und Erhebung von Ein⸗ wendungen gegen das Schluß⸗ verzeichniß ſowie Feſtſezung der Gebühren des Gläubigeraus⸗ ſchuſſes auf 20857 ittwoch, 18. Novbr. 1896, Vormittags 9 uhr, vor Großh. Amksgericht 5 hier⸗ ſelbſt— II. Stock, Zimmer 8— heſtimmt, Mannheim, 20. Oktober 1896. Der Gerichtsſchreiber Großherzogl. Amtsgerichts: Mohr, Schluß der Wein⸗ Derſteigerung Freitag, Oktober 1896, in E 2, 14 achmittags 3 Uhr wie: St. Marcedux. Pom mery Grenno, Heydſiek Monopol, Henry Eckel, Kupferberg, Gold, Lugins⸗ land, Krug& Cie,, Siltgmüller, Burgeff Waidmannsheil, ver⸗ ſchiedene Eſſenzen, ferner; 600% Flaſchen Schützenwein . Alles gegen Baarzahlung. Mannheim, 22, Oktober 1896. Jacob Daun, 20879 Waiſenrichter. Ein Vorderplatz im I. Range ganz oder zur Hälfte abzugeben. Gefl. Briefe unt. 0 62559b an Haaſenſtein& Vogler, .⸗G., Manuheim. 20901 Waſſe baubezirk Straßbur(Rhein). Baggermeiſter⸗Geſuch. Zu ſofortigem Eintritt bei der 1 Verwaltung wird ein rmeiſter geſucht, 16 den eines großen Dampfeimer auf der Rheinſtrecke Straßburg—Lauter⸗ burg zu leiten ha Linſtellung gt bis auf Weiteres probe⸗ ſe und Bezahlung nach Ueber⸗ einkunft. 20886 Bewerber wollen ſich ſe mit Zeugniſſen an den Unt U fertigt enden. St 22, Oktober 1896. Der r⸗Bauinſpektor: Waſſer⸗ Neume her. K. Baurath. Kohruerſteigerung. Der Ertrag an Mauerrohr und Streu vom„Altneckar bei den großen Neuwieſen“ wird: Donnerſtag, 29. Okt. 1896, Vormittags 10 uhr „im Badner⸗Hof“ öffentlich loos⸗ weiſe verſteigert. 20880 Mannheim, 22, Oktober 1896 Cultux⸗Commiſſion: Bräunig, eu⸗Submiſſion. ir eröffnen hiermit eine Sub⸗ n auf 20732 10,000 Ztr. prima Wieſenheu, loſe oder in Ballen gepreßt. Die miff eg. Lieferung hat franch Viehhof Mannheim in wöchentlichen Poſten zu erfolgen und muß bis Ende November d. Js. beendigt ſein. Angebote auf dieſe Lieferung ſind his längſtens Montag, 26. Oktober 1896, Vormittags 10 uhr verſchloſſen und mit der Auf⸗ ſchrift„Heu⸗Submiſſion“ ver⸗ ſehen, bei unterzeichneter Stelle einzureichen, an welchem Zeit⸗ punkte die Eröffnung derſelben in Gegeuwart etwa erſchienener Submittenten erfolgt. Es wer⸗ den auch Offerten auf kleinere Mengen berückſichtigt. Das An⸗ gebot tritt erſt nach Umfluß von 8s Tagen, vom Eröffnungster⸗ mine an gerechnet, uns gegen⸗ über, außer Kraft. Mannheim, 10. Oktober 1896. Städt. Schlacht⸗ und Viehhof. Der Direktor; Juchs. 2 Dung⸗Berſteigerung. Donnerſtag, 29. Oktober dis. Js., Vormittags 11 Uhr en wir auf unſerem B im ſtädt. hofe, U 2,5, de ingerer von 101 ferden vom 2. bis inel. 29. November d. Is. in Wochenab⸗ theilungen. 20798 Mauftheim, 21. Oktober 1896. Städt. Abfuhr⸗Anſtalt. Die Verwaltung. Kegeuſchafts verſteigerung Auf Antraäg der Erben wird aus dem Nachlaſſe der Wund⸗ arzneidiener Rlk. Abam Stöckler Wittwe Marie geb. Schütz von hier die nachverzeichnete Liegenſchaft 20362 am Mittwoch, 28. Oktober, Vorm. 10 Uhr in meinem Amtszimmer O 1, 3 öffentlich zu Eigenthum ver⸗ ſteigert und endgültig zuge⸗ ſchlagen, wenn der Anſchlag auch nicht erreicht wird. Das Wohnhaus N 4 No. 21 hier ſammt Seitenbauten, Quer⸗ bau und allem liegenſchaftlichen Zubehör neben Abraham Maas und J. G. Volz, tax, zu 45000 M. Die Steigerungsbedingungen können in der Zwiſchenzeit bei dem Unterzeichneten eingeſehen werden. Mannheim, 13. Oktober 1896, Großh. Notar. Eſchbach. Welch edeldenkender Menſch leiht einem Fräulein—400 M. gegen monaktiche Rlckzahlung. Gefl Offerten unter 2. W. Nr. 20557 an die Exped. d. Bl. Nachhülfe⸗Anterricht insatein, Franzöſiſch, ſechnen deutſcher Sprachlehre ꝛc. beſonders für jüngere, etwas Heiſ zurückgebliehene, ſchwach eanlagte Schüler, bei denen es meiſtens auch an gutem Willen fehlt, wird von einem jungen, energiſchen Manne unter ſtrenger, aber gerechter Aufſicht extheilt. Zeuguiſſe von gutem Erfolge klegen ſur Einſicht auf. Näheres Kaiſerring 28, 1 Tr. 6274 Es wird ſtets zum esse Waſchen und Hügeln (Glanzbügeln) angenommen, ſowie Vor⸗ hänge aller Art bei ſchöner Ausführung u. billiger Be⸗ rechnung prompt beſorgt. K J, 2, Breiteſtr. Empfehle beſſeren Mittagstisch und nehme noch Abonnenten an. Wiureſauant 9. Gräf ll. 3, La, 20385 Jüßen Apfelwein per Liter 24 Pfg. in Gebinden billiger empfiehlt 18939 Fr. 8 Joh. Hopf, 6 6, 2 Perell Nalserl. Marin Mannheim. Samiſtag, deu 24. Oktober, Abends 3½ uhr Vereins⸗Perſammlung im Vereinslokal „Zum Sport“, P 3, 3. Die Mitglieder, ſowie ehemalige Angehörige der Marine ſind ge⸗ beten, recht zahlreich und pünkt⸗ lich zu erſcheinen. 20855 Der Vorſtand. Verein ehemal. hadiſcher Lib⸗Dragoner. Am nächſten Samſtag, den 24. Oktober, Abends 8 uhr findet in der„Stadt Lück“ Verſammlung ſtatt. 20692 Der 5 Turn⸗Verein Mannheim. Samſtag, 24. Oktbr. er., Abends präcts 9 Uyr »im Vereinslocal Nöther Löwe IV. erdentl. herſanmlung. Tagesordnung: 1. Rechnungsablage über das Jubiläumsfeſt. 2. Ergänzungswahl des Vor⸗ ſtandes. 20627 3. Winterprogramm. 4 Vereinsangelegenheiten. Um zahlreiches und pünkt⸗ liches Erſcheinen bittet 20637 WDer Vorstand. Musik-Verein. Freitag Abend 8 uhr Pxobe fur Bass. 20905 Proobe flür Sopran und Alt in der Aula des Gymnaſiums. Velocipediſten⸗Herein Mannbeim. Abends ½9 Uhr Verſammlung im Vereinslokal, „Zur Neuen Schlange“, Um zahlreiches und pünkt⸗ liches Erſcheinen bittet 6500 Der Vorſtand. eüdlsche Geschichie Littaratu v. Samſtag, den 24. d.., Abends 8½ Uhr im Schullokale der Claus⸗ ſynagoge 20881 Vortrag des Herrn Rabbiner Or. L. Rosenthal hier über Mischnah und Talmud, wozu wir unſere perehrlichen Mitglieder freundlichſt ein⸗ laden und bitten um zahl⸗ reiches Erſcheinen. Der Vorſtaud. 100 Brlefmarken, ea.J80 Zorten 60 Pf. 100 verschſedene überseeische.50 H. 120 bessere en- roplltehe.50 H. bei G. Zechmeyer, Nürnberg. Satzprelaiste grstis, 470 Samſtag Nachmittags 3 uhr Freltag, 25. Okt. 1896, 5. Seſte ete. Schellfiſche, Cabliau. Zunder, Seezungen, Curbot, Hummer, Aſtrachauer Caviar, holländiſche Auſtern, Krammetsvögel, Wildenten, Gansleberpaſteten, Gänſe, Enten, Hahnen, Ponlarden, Rehe, Haſen Straube, N 3, I1, Ecke gegenüber d.„Wilden Mann.“ Düsseldorfer Senf von A. B. Bergrath ſel. Win, in Töpfen mit Steindeckel à 25 und 50 Pfg Alleinverkauf für Mannheim Cheodar Straube, N 3, l, 2 5 gegenüber dem„Wilden Mann“ 20915 Jane Muronen Neue Ktanzfeigen Neue Taſelfeigen. Vele bilfeſtähke belſtr. Bratwirſt. Aitler Epritten Kieler Bütklinge. — FEetyuct⸗Salami Kronenhunmet delſardinen. Ochſenzungen. Sardellen [Bismarckhäringe marinirte Häringe Rollmops, Sardinen. Mainzer Sauerkraut. ete. Neue Conſerven ete. empfiehlt [Carl Weber, 8, 5. Telephon 862. 20868 Spa Bir! Nüff empfiehlt rgel Tomaten Trüffel Anauas Abpricoſen tlen Erdbeeren Rirſchen Melauge Mirabellen 2E Bfirſiche Reineclauden öhanm Screibel. 1896er Conserven. Butterbohnen Prinzeßbohnen Carotten Champiguons Junge Erbſen 20 eeeeeeeeeeeeeeeee! In kürzeſter Zeit verſchwinden alle Unreinlichkeiten der Haut, als: Flechten, rottze Flecke, Hautausſchlüge, übelriechen der Schweiß ꝛc. durch den tägli⸗ chen Gebranch von: 13715 Carbol⸗Cheerſchwefelſeife v. Bergmann& Co,, Drespen, Vorr. à St. 50 Pf, in der Eich horn⸗Apotheke, Marktpl 2 7 Leichner's Fetlpudtr& Schminken 20899 in allen Sorten. Herbert's Puder Feinste franz. Puders Eau de Lys Crsme ſris Erbme Simon Glyderin-.Lanolin-Creme Puderquasten u. Dosen. Gorgonzola Gervais⸗Käſe Gauda-Käüse Kikler Sprotten friſch eingetroffen bei Erust Pangmann, Kunſtſtr. N 3, 12. 20911 empfiehlt Emil Schröder, E 35 15. Teleph. 559. Friſche 20913 Schellſiſche per Pfund 25 Pfennig extra große 35 Pfennig. Kieler Bücklinge geräuchette Schellſiſche Georg Dietz, am Markt. ——— is⸗Verkündigungsb Deeeeeeeer Fall. Weinteſt. Langenbach S A, 15 Zur neuen großes 8 4, 1 Feſthalle. Morgen Samſtag 20895 Schlachtfeſt. Friſche Schellfische und Cabljau aammetssögel lac. Schick, Großh. Hoflieferant. 2. 24, u, d. Theater. Morgen eintreffend: Wesersalm (ſehr billig) 20912 Hummer Seezungen, Blaufelchen Zander, 1 Karxpfen, Aale. Alfred Mrabowski. D 2, 1. Teleph. 488 Friſche Schellſiſche empfiehlt 20898 Carl Fr. Bauer K I, 8, an der Neckarbrücke. Cognace Liqueure Spirituoſen punsch-ESSeHZLe in den bekannt feinen Ouali⸗ täten empfiehlt 20345 Eruſt Dangmann N 3, 12. Teleph. 324. Bitte. r Hausvater der Arbelter⸗ kolonie Ankenbuck theilt uns mit, daß daſelbſt der Vorrath an Jop⸗ pen, Hoſen, Schuhen, Stiefeln, wollenen Hemden, wollenen Socken und warmem Unterzeug beinahe vollſtändig aufgebraucht ſei; ganz beſonders mache ſich der Mangel an Hoſen, wollenen Hemden und Schuhen fühlbar. Mit Rlüückſicht 110 das naßkalte, rauhe Wetter und in Anbetracht deſſen, daß die jetzt eintreſſenden Koloniſten durchweg nur mit leichten, ſehr mangelhaften Klei⸗ dern verſehen ſind, wäre es deß⸗ halb dringend wünſchenswerth, wenn wir bald wieder in den Beſitz von warmen Kleidungs⸗ ſtücken gelangen würden. An die Herren Vertrauensmänner und Freunde unſeres Vereins ergeht daher auch fetzt wieder die gaessgef ich e Bitte, Sammlungen der erwähnten Hleidungsſtücke zu veranſtalten, wobei insbeſondere auf wärmere dem rauhen Klima des Anken⸗ buck 1895 entſprechende Kleid⸗ ungsſtücke abzuheben wäre. Da der Winter por der Thüre ſteht, um arſ Zeit unſere Anſtalt am ſtärkſten beſucht und daher der Aufwand ein größerer iſt, wären auch Geldgaben ſehr er⸗ wünſcht. Dle geſaſnmelten Kleid⸗ ungsſtücke wollen an Haus⸗ vater Wernigk in Ankeubuck — Statlon ſclengen bei Fracht⸗ ut⸗ und Poſt Dütrheim bei Poſt⸗ Sendungen— gef. abgeſendet werden. Auch die Central⸗ Sammelſtelle zu Karlsruhe, So⸗ phienſtr. 25 nimmt zu jeder Zeit und das ganze Jahr über Kleid⸗ Ungsſtücke u. ſ. w. entgegen und veranlaßt deren Weſterbeförder⸗ ung. 19859 Geldgaben bitten wir aus⸗ ſchließlich unſerem Vereinskaſſier, Heren Repident Zenck in Karls⸗ tuhe, Sophienſtraße No., 25 gütlgſt zukommen laſſen zu wollen. Karlsruhe im Oktober 1896. Der Außſchuß des Landesvereins 20910 Vertrauliche Auskünfte über Geſchäfts⸗ Credit⸗, Privaf⸗ und erhältniſſe auf alle Plätze des In⸗ und Auslandes 6 g rückſtändiger Forderungen, ſowie Adreſſenlieferungen er⸗ ledigt g viſſenhaft und prompt das Allgemeine Auskunftsburegn J. L. Bürkel, Mannheim, P 4, 1,(Planken). 14395 Landw. Winterschule Ladenburg.“ Mitttwoch, 4. Nobember, Vormittags 10 1 beginnt das neue Schuljahr. 0 Der Unterzeichnete nimmt federzeit Anmeldungen ent⸗ gegen und ertheilt bereitwilligſt nähere Auskunft, Der Vorſtand; 20877 e 5 Schloß Zell. Fichten⸗Stammholz⸗Verkauf, Am Donnerſtag, 12. November d. J. kommen in de hieſigen Wirthſchaft von Bormittags 10 uhr an im Submiſſton weg zu Verkauf: 2090 ca. 10000 Stück Langholz aller Stärkeklaſſen, 55 4 4 9900 17 Fag e, Bekannte Firmen erhalten Loosverzeichniff Verkaufs bedingungen zugeſandt. eee Schloß Zeil, den 17. Oktober 189g. Fürſtl. Waldburg Zeil'ſche Domäuenkauzlei;. Weiger. Wurzach. 7 Fichten⸗Stammholz⸗Verkauf. Im Auſchluſſe an den oben bekannt gemachten Stammhof Verkauf werden wir am gleichen Tage, von 11 uhr an Schloß Zeil 2094 8 5 79 „ ka. 7000 Stämme Laugholz aller Stärkeklaſſen im Submiſſionswege zum Verkauf bringen. Den uns bekannten Firmen werdeſt Loosverzaachn 11 Verkaufsbedingungen zugehen. Wurzach, den 17. Oktober 1896. Fürſtl. Waldburg⸗Wurzach'ſche Domänenkanzlei: Waldraff. Th. Sohler, O2,1 Vertretung der Hoſpianofortefabrik C. Bechstein in Berline Th. Steinweg Nachf.(Braunſchweig), n⸗ Schiedmayer 8 Söhne in Stuttgart, % Aaſerſtſe Uebenech v. Haudaß .Waſeerdichte ZJacken u. Jagdmäntel , Waſeerdigte Amhünge u. Pelleriueumänkel J½% Waſerdichte Radfahrer⸗Pellerinen Waſſerdicte ee u. Kutſcher⸗ — üule Waſſerdichte Beinfleider und Gamaſchen Waſſerdichte Aermel u. Capußen Waſſerdichte Jamen⸗ Pellerinen mit Gaputze 20847 empfiehlt billieſt in allen Preislagen E f B. Oppenkeimer, Mannheim, E 3, J. elephan 923. (Die Kleldungsſtücke ſind theils ſchwarz, theils in den neueſten Modefarben und 5 Loden porrl 1 In der Synagoge. Freitag, 23, Oktober, Abends 5¼ Uhr. Samſtag, 24. Oktoß Hahrene ee 11 55 Weeeee Schrlfterklärüng. Aben r. An den Woc f 5 1 155 Wbendg 5 Uhr 90 ochentagen Morgens Todes- Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten thellken wir ſchmerzerfüllt mit, daß unſere liebe Gattin, Mutter, Groß⸗ mutter, Schwiegermutter und Tante, Frau Luise Kissel, geb. EUngelhard eute Nachmittag ½1 Uhr nach ſchwerem Leiden ge⸗ ſtorben iſt. 20918 Um ſtille Theilnahme bittet Im Namen der trauernden Henkerbliebenen; Chriſtian Kiſſel. Mannheim, den 22. Oktoper 1896. Die Beerdigung findet Samſtag, den 24. ds,. Mis, Nachmittags 3½ Uhr, vom Trauerhauſe 2, Is aus ſtatt. Statt jeder beſonderen Anzelge⸗, Militär-Verein Mannheim. Todes⸗Anzeige. Unſer Kamerad 20908 flerr Joseph Reichle, der von 1878 bis 1876 im I. Württembergiſchen Feld⸗Art. Regt. No. 13 gedtent hat, iſt geſtorben. Die 2 0 findet Samſtag, den 24. Oktober, Uhr von der Leichenhalle des Friedhofes Anſer Berein ſammekt ſich um% Uhr bet Kamerad oeiler, U, 55 Zahlreiche Betheiligung beim letzten Ehrengeleite diefes 5 braven Kameraden erwartet Der Vorstand. für Arbeſterkolsnjen in Baden. Dccl Schwügerin und Nichte im Alter von 24½ Jahren, (Hirſchſtr. 85) 7 SrAmnzzeige. Hieute Morgen ½6 Uhr verſchied nach kurzem ſchweren Leſden meine innigſt⸗ geliebte treue Gattin und Mutter, unſere heißgeliebte Tochter, Schwiegertochter, Schweſter, Betta LiSt geb. Roth Karlsruhe, Maunheim, den 22. Oktober 1896. Die Beerdiaung findet am Samſtag Nachmittag 3 uhr, iedhofes in Karlsruhe 125 ſtatt. Mannheim, 23. 8 7 Oktober 1896. 8 Die tiefgebeugten Hinterbliebenen: Der trauernde Gatle: cito List. Familie: Aug. Roth. von der Leichenhalle des 2 S 2 General⸗Anzeiger. Mannhbein 25—— n e Um das Baarzahlungsſyſtem d. enzuführen, gewähre ich auf meine billigen Preiſe von jetzt ab auf ſämmtliche Artikel wie: J Sefwarze und farbige wollene Kleider- und Seidenskoffe, Teppiche, Möbelstoffe, Porsrenz Tischdecken, Gardinen, Linoleum ete. 20672 S. bei Einkäufen von über M. 20 den hohen RNabatt von 10˙, bei Baarzahlung. —————— — Hert on C- W. WANNER, Mannheim E 8 ler U. WInter-Sason 1 1896007. M1, 1. Breitestrasse MI, 1. 5 Englisches Magazin für vollständige Herrenbekleidung. Ich zeige hiermit den Empfang sämmtlicher Neuheiten in Abtheilung feine Sonfectien. 5 94 f Kin der-Kleidch Knab Anzügen 95 Ich empfeule für die Herbst- und Winter-Jahreszeit eine ausserordentlieh grosse Auswall 8 +5-Kleidchen naben-Anzug 5 88 e ene ene e er Havelocks und Kaisermäntel ſcpderiaguetrtes Kaben-Blousen Ulster-Coats — ö 0 0 8 8 leinzeln) imprägnirt, wasserdieht von MKk. 15 bis MK. 65. Kinder-Kragen Kna be n. osen Schlafröcke und Smokings von MK. 16 an Baby-Mäntelchen und Baby-Kleidchenn Haus- Comptoir- u. J agdjoppen ergehenſt an 18799 Neue aparte Farben und Fagons, fashionable Ausführung. 4 g Meine Cenfsction zeichnet sich besonders durch gute Stoff-Qualitäten und Ausserst elegante Aus. Anerkannt größte Auswahl. führung aus. 20865 5 8 C. W. WANNER, Mannheim J Ludwig Stuhl, 1— 0 MI, I. Breitestrasse. MI, I. neben der Firma neben der Sophie Link. F 1, 10 ſtädt. Sparkaſſe. 8—————— ů ů ů Ginziges Special⸗Kinder⸗Garderoben⸗Geſchäft Maunheims L. Stointnal, Wäschelabrik D 3, 7. Mannheim D 3, 7. Hutfabrik berrenheugenen.59019.0 J, 2 Emil Kölle 0 1. 2. „ mä geſt.Einſätzen„.—,6bis12.— Größte Auswahl in 152 93 Kragen O55. 8, 12 1 Stiden⸗, 9 Velour⸗ und VPr. Lahmann's Rtform⸗Hemden und Hoſen von 2 Mk. an. Verkauf uur gegen Baar. Lod fuhilen in den eleganteſten Formen und 95 Knabenhüte, Kindermützen zu billigſten Preiſen. 19758 Diendit den 27. Oktober 1896 Abends präeis 7 Uhr jm Concert-Saale des Srossh. Hoftheafers ll. Musikalische Akademie. Direktion: Herr Hofkapellmeister E. N. v. Reznicek. Solist: Herr Arrigo Serato aus Bologna(Violine). 1. Gluck. Ouvert. 2. Op.„Iphigenie“ mit Schluss v. R. Wagner. 2. N. Paganini. Goncert l. Viol.(-dur). 3. P. Techenkene Sinfonle pathstique.(Novitüt) 4. a) B. Godard.„Berceuse. b) P. Sarasate.„Zapateado“ für Violine. 5. Weber Bexlios. „Aufforderung zum Tanz,“(Zum ersten Male). Sperrsitz im Saal Mk..50 nur bei K. Ferd. Heckel, e Stehplatz im Saal Mk..50; Stehplatz a. d. Gallerie Mk..50 ebenss sowie in der Musikalienbandl. von Th. Sohler und Abends an der Kasse. 20862 Anfang präeis 7 Uhr. Fnlg f fehrlente, fralerden, daamdtte at. Wir empfehlen unſere Fabrikate: „esta“, Wärmeſchutzmäntel für Dampf⸗ wie Kühlanlagen und Waſſer⸗ leitungen. Geſetzlich geſchützt in allen Kulturſtaaten. dto., Platten zum Ausſchaalen von Wärme⸗ u. Trockenkammern, Keſſeln u. ſ. w. Feuerſichere, freitragende Decken ſin allen Spannweiten; Belaſtungs⸗ fähigkeit: 4000 Ko. pro qm. Geſetzl. geſch. Schoruſteinzüge aus Cement. Geſetzl. geſch 957 ußböden in Cement und Asphalt. Aussserdem: Uebernahme von Cement⸗Beton⸗Arbeiten, Canalifationsröhren aus Portland⸗Cement. Sinziger Moſaikplatten. anen, Giebel⸗ und Firſtverzierungen der Brüggener Thon waaren⸗Induſtrie. Specialität:„Silbergraue“ Ziegeln. Engl. Patent⸗„Cloſets“⸗Specialliäten. Cordelova, dus Neueſte, Beſte und Billigſte für Wand⸗ und Decken⸗Relief⸗ Decorationen. Bauholz Lieferungen. Baumaterialien: Asperger Ban⸗Gyps, Portland⸗Cement, Kieſel⸗ 65 guhr, Schwemmſteine ꝛc. 19607 Sebr. Wilhelmi., „unmhinn u. ee eee — — Für junge Maufleute und Beamte empfehlen wir als beſondere Neuheiten: Hochf. Herhf:⸗Palett„Nerhr“ Treihig Sportfacon à M. 32.— Hochf. Herbſt⸗Paletat„Montanjac“ Zreihig mit Seide d M. 38.— Hochf. Herbſt⸗Paletot„ubon- ireihig Eskimo à M. 42.— af⸗ 1 5 Bohf. gutrgale, Biur- Gr. Bad. Hof⸗ u. Mationalthealer Lreihig Eskimo Ia. Qal. in Mannheim. Hocf. Hohenz.⸗Mautel Freitag, den 23. Oktober 1896. graues Officierstuch M. 37.— 17. Vorstellung im Abonnement B. Hohf. Hohenol⸗Mutel„und⸗ Hamlet. Ia. gran Officierstuch M. 48.— Trauerſpiel in 5 Aufzügeg 115 Shakeſpeare, Überſetzt von egel. Megiſſeur: Herr Jacobi.) —— Pellerin-Mäntel 85 Neme 855 0 von M. 19—45 in 15 feinſten Nouveautes 0 5 15 rth. Weinrestaurant—— Lamm 0e eeee, e Neerten Su ie delen Herr 5 * tes, 0 e 0 90 1 ege E 2, 14. W. Pfeifer, vorm. Rob. Wunder E 2, 14. 66 aſenktan 135 15 empfiehlt ausgezeichnete offene und Flaſchenweine, 1) 3535 6—5 e einen vorzüglichen Mittagstiſch zu M..20 und.50(im Abon⸗ Bernardo, offiere 5(Herr Hildebrandt. nement M..— u..25) ſowie eine reichhaltige Frühſtücks⸗ 59 Osrik, ein Edelmann„Herr Lobertz. Fortinbras, Prinz von Norwegen Herr Ernſt. 04 13 und Abendkarte. 20432 Franzisko, Soldat 1 55 Starke. G 0 T Lereende, Kbnt, gen el d Nealbenbetz e ebr e Swwele Leane e dakonn ne Fel ann Au Aller eili en el. aete ene er e 1 Treppe D 1, 4, 1 Treppe Zelte ebee,; de d 0 empfehle 20648 5 18 e 1 885 neben Pfälzer Hof. 7 e fümmtliche Tranerſymbole für Grabſchmuck. Die Königin Frl. Liſſl. Luciano, Neffe des Königs) Schauſpiel(Oerr Eichrodt. Herren u. Damen vom Hofe, Ofſiziere, Soldaten, Prieſter, Schauſpieler ꝛc. Die Scene iſt in Helſingör. Kaſſeneröſfnung 6 uhr. Aufang ½7 Uhr. Ende 10 uhr. Palm- u. Lorbeerkränze, Kissen, Kreuze etc. zum billigſten Preiſe, in geſchneacvollet, tadelloſer Sarl Hochtritt, E4, Glürtuerei Meerfeldſtr. 80. Blumenhalle. 5 1015 Schutz gegen Nüſſe U. Erkältung —— lete Preiſt. Zwiſchen dem 2. und 3. Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. . Güntßer sKaminauff ahe undenente Ia. Gummischuh e G. Muſterſchutz N frübere. ummisce 2 Sonntag, 25. Oktober. 18. Vorſtellung im Abonnement IB. dieten jede dauernde Vefriebigungz gegen ſchlehtes Ziehen der Kamine u. Rauchen der Saad ee e e 128 15 1 N 7 e Viele andere koſtſpielige Conſtruktionen wurden bisher entfernt und durch meine N 35 1. Hill& Müller 1E 80 erſetzt.— Lieferung auf Probe.— Praſperte mit prima Referenzen 0 Oper in fünf Akten von Richard Wagner 22ͤço³0%J ͤ MAufaug C Uhr. ar, ———