— Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2672. Abonnement: 60 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal, Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zelle 60 Pfg, Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Badiſche Volkszeitung.) H 6, 2 ver Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (106. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Seleſeuſte und verbrrilelſtt Zeitung in Maunheim und Amgegend. Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Therk: Chef⸗Kebakteur Dr. H. Lagler, für den lokalen und proy. Theil Ernſt Müller, (Mannheimer Volksblatt.) für den Inſeratentheil: Kark Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haaz'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Mannheimer Journat, iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. 6, 2 Nr. 323. Zum Tod des Fürſten Otto zu Stolberg⸗ Wernigerode. Berlin, 20. November. Der Tod des Fürſten Otto zu Stolberg⸗Wernige⸗ rode reißt eine ſchwer zu ſchließende Lücke in die Reihe der Großen des Reiches. Ein vollendeler Grandſeigneur vom Scheitel bis zur Zehe, hat der Verſtorbene wiederholt in ſchwie⸗ rigen Zeiten ſeine ganze Kraft in den Dienſt ſeines Monarchen und des Vaterlandes geſtellt und kein Opfer geſcheut, wenn es galt, ſeine Perſönlichkeit einzuſetzen für eine Sache, die des Schweißes der Edlen werih war. Beſonders hervorzuheben in dieſer Beziehung dürfte der Dienſt ſein, den Fürſt Stolberg — damals noch Graf— Deutſchland leiſtete, als er vom Fürſten Bismarck mit der Miſſion betraut wurde, im Jahre 4878 die Zuſtimmung des Kaiſers zu dem mit Deſterreich⸗-Ungarn abzuſchließenden Bündniß zu Lrwirken. Der Kaiſer weilie in Baden⸗Baden, und Fürſt Stolberg hatte es nicht leicht, die gewünſchte Unterſchrift zu Erhalten. Dreimal mußte der Furſt wieder kommen, und mit Arhränen in den Augen gab der alte Herr ſchließlich die Ein⸗ will gung, nachdem Graf Stolberg erklärt hatte, daß er andern⸗ falls die Entlaſſung des Fürſten Bismarck aus ſeinen Aemtern erbitten ſolle. Wie ſchwer es dem Kaiſer wurde, ſein Placet zu dem Bündnißvertrage zu geben, iſt begreiflich genug und erhellt auch daraus, daß er ſofort den Generalfeldmarſchall v. Manteuffel nach Alexandrowo zum Zaren ſandte, damit dieſer über die defenſive Natur des neuen Bündniſſes beruhigt werde. — Nach der Annexion von Hannover war Fürſt Stolberg mehrere Jahre Oberpräſident der neuen Prov nz. Seiner vornehmen und concilianten Perſönlichkeit gelang es, die Ueberleitung der alten in die neuen Verhältniſſe ſo ſchonend wie möglich zu geſtalten. Und dabei legte er ſehr viel Gewicht darauf, ſich mit einem Slab von Beamten zu umgeben, die ebenſo wie er ſeloſt das suaviter in modo, fortiter in re zu ihrer Lebens egel machten. Männer wie der heutige Ku tusm niſter Dr. Boſſe und andere namhafte Perſbulichtetten ſind unter ihm groß und einflußreich geworden. Nach dem Abſchluß des deulſch öſte re chiſchen Bündniſſes, den Fünſt Stolterg als Botſchafter des Deutichen Reichs in Wien vorbereitet hatte, wurde er in das Staa sminiſterium berufen und war einige Jahre Vicekanzler. Zu vornehm, um in die Arena des Parlamenskampfes hinabzuſtei en, was nach der Inaugurirung der„Pilitik der kaiſerlichen Botſchaft“ erforderlich ſchien, trat er 1881 ſeine Funk ionen au Heren v. Boetticher ab. 1884 nahm er das erſte Hofamt, das des Oberſtkammerers, an und machte zu Zeiten ein großes Haus in Berlin, während gleich zeitig ſein Schloß in Wernigerode einen Lieblingsaufenthalt für die Größten und Großen des Reiches bildete, und ſein fürſt⸗ lt“er Beſitz ſich unter ſeinen Augen einer unausgeſetzten, vor⸗ züglichen Pflege zu erfreuen hatte. Mit allen Eigenſchaften ausgeſtattet, die ihn zum Präſidenteu einer Erſten Kammer qualifterien, wu de Fürſt Stolberg ſchon im Jahre 1872 Prä ſident des Herrenhauſes und blieb in dieſer St llung, bis er zum Botſchafter in Wien ernannt wurde. Als der an ſeiner Stelle genählte He zog von Ratibor— der Halbbruder des jetzigen Reichskanzlers— geſtorben war, wurde er am 20. März 1893 wederum zum Herrenhaus⸗Paäſidenten gewählt. Der Friedensſchluß Italiens mit Abeſſynien ſtellt ſich, im parlamentariſchen Sinne geſprochen, immer mehr als ein entſchiedener Sieg des Miniſteriums di Rudini dar, als ein Vor⸗ gang, welcher die Poſition-des Miniſteriums weſentlich verſtärkt und gegen alle Ueberraſchungen ſichert. Nun kann Rudini getroſt die Kammer eröffnen, er wird ſie in jeder Weiſe zufriedengeſtellt und ge⸗ fügig finden, denn er kann auf zwei große Erfolge, den Abſchluß des Handelsvertrags mit Tunis und den Friedensſchluß mit Menelik, hinweiſen. Die Oppoſition, welche ſich von ihrer urſprünglichen Be⸗ ſtürzung erholt hat und in ihrer Preſſe das ſchwerſte Geſchütz gegen den Friedensſchluß vorführt, wird es allerdings nicht unterlaſſen, an dem Vertrage auch in der Kammer ſcharfe Kritik zu üben. Sie wird aber ſchon deßhalb wenig damit ausrichten, weil, wie aus guter Quelle verlautet, der Friedensvertrag, welcher weder neue finanzielle Opfer erfordert(da der Erſatz der Aufwendungen für den Unterhalt der Gefangenen aus dem noch nicht aufgebrauchten Eredit für Erythräa beſtritten werden kann), noch augenblicklich eine Verände⸗ rung in dem afrikaniſchen Beſitzſtande mit ſich bringt, der Kammer gar nicht zur Genehmigung, ſondern nur zur Kenntnißnahme vor⸗ gelegt werden wird. Das erhellt ſchon daraus, daß die tele⸗ graphiſche Kunde von der Ratificirung des Friedensvertrages vorgeſtern Nacht nach Djibuti geſandt wurde, ohne irgendwelche Reſerve bezüglich der Approbirung ſeitens des Parlaments. Ob der Verſuch, eine Discuſſion über den Friedensvertrag zu eröffnen, vom Miniſterium zurückgewieſen werden würde, mag zunächſt dahin⸗ geſtellt bleiben. Die Gelegenheit, die afrikaniſchen Angelegenheiten und das Abkommen mit dem Negus zu kritiſiren, wird ſich der Oppoſition deſſenungeachtet bieten. Heißt es doch, daß von ver⸗ ſchiedenen Seiten in der Kammer der Antrag geſtellt werden ſolle, dem Miniſterium für den Dank und Anerkennung auszuſprechen. Ein ſolcher Antrag, dem ſich zweifellos auch die äußerſte Linke faſt vollzählig anſchließen ſolle, da die meiſten Abge⸗ ordneten dieſer Richtung Rudini ſchriftlich oder telegraphiſch zu dem eee beglückwünſcht haben, gäbe den Crispinianern ſofort elegenheit, mit ihrer abweichenden Anſicht hervorzutreten. Viel erörtert wird zur Zeit die Frage, ob Rudinl die Kammer auflöſen und Neuwahlen ausſchreiben oder mit den gegen⸗ Dienſtag, 24. November 1896. wärtigen Volksvertretung weiter arbeiten werde. Die„Opinione“ bemerkt zu dieſen Erörterungen in einer offenbar offiziöſen Note: „Man diskutirt über die Lebensdauer, welche der Kammer noch beſchieden ſein wird; unſere Meinung geht dahin, daß die Entſchei⸗ dung dieſer Frage einzig und allein von der Kammer ſelbſt abhängt und von der Arbeit, welche ſie zu leiſten im Stande ſein wird. Sie wird auch von der Anerkennung, die ſie ſich durch ruhige und leiden⸗ ſchaftsloſe Berathungen und weiſe und ernſte Beſchlußnahmen zu verſchaffen im Stande ſein wird, abhängen.“ Dieſe inſpirirte Aeußerung, welche beweiſi, daß das Selbſtgefühl des Miniſteriums ſtark gewachſen iſt, ſcheint nicht auf eine lange Lebensdauer der Kammer hinzudeuten. Natürlicherweiſe beſchäftigt ſich auch die italieniſche Preſſe noch immer mit dem Friedensſchluſſe. Es iſt wohl nicht zu viel geſagt, wenn man behauptet, daß mit wenigen Ausnahmen die geſammte Publiziſtik für die Regierung und den Major Nerazzini Worte der Anerkennung findet. Eine Ausnabme machen die grundſätzlich anti⸗ miniſteriellen Organe, obwohl ſelbſt einzelne ſonſt zu Crispi haltende Blätter den Vertrag im Großen und Ganzen gutheißen. Diejenigen crispinianiſchen Joürnale, die es nicht fertig bringen, dem Cabinet ein freundliches Wort zu gönnen, legen plötzlich dem ſogenannten Protektorat Italiens über Abeſſynien, das inſ Vertrage von Utſchalli ſtipulirt worden war, fakliſch aber nie beſtanden hat, einen überaus hohen Werth bei und behaupten, daß man ſich mit ſeiner Preisgebung eines koſtbaren Pfandes entäußert habe. Die Aner⸗ kennung der Unabhängigkeit Abeſſyniens, ſowie der Erſatz der Koſten für den Unterhalt der Gefangenen ſei eine unauslöſchliche Schmach für Italien. Ja, der Friede iſt nach Anſicht dieſer Blätter nicht einmal ein dauerhafter, denn die Clauſel, welche die definitive Grenzregulirung vorbehält, birgt ihres Erachtens den Keim zahl⸗ loſer Streitigkeiten, ja, wohl gar die Gefahr eines neuerlichen Krieges in ſich. Die Herren ſehen überall Fallſtricke und Hinterliſt des Negus und bedenken nicht, daß Menelik ſich der einzigen Garantie, die er beſitzt, der Gefangenen, gewiß nicht entäußern würde, wenn es ihm nicht eruſtlich um den Frieden zu thun wäre. Ein Mitglied des Cabinets Rudini, Miniſter Sineo, hat heute übrigens einer Gruppe Sengtoren und Journaliſten in der beſtimmteſten Weiſe erklürt, daß der Text des Friedensver⸗ trags mit der telegraphiſchen Mittheilung genau übereinſtimme; es ſei kein Wort hinzugethan und keines weggelaſſen worden. Es ſei eine Lächerlichkeit, von geheimen Klaufeln und Konventionen zu ſprechen. Aber wenn man ſelbſt annehmen wollte, daß die Schwarz⸗ ſeher recht haben und die Regelung der Grenzfrage zu neuerlichen Verwicklungen führen könne, was würde Italien in dieſem Falle durch den 1 verloren haben? Es ſtünde beim Ausbruch neuer Kämpfe eben dork, wo es jetzt ſteht, mit dem ungeheuren Unter⸗ ſchied, daß es nicht mehr durch die 1800 gefangenen Landeskinder in ſeiner freien Aktion gehemmt wäre. Die Freude über den Friedens⸗ ſchluß iſt eine große und andauernde. Das Miniſterium erhält täg⸗ lich eine ganze Reihe ſolcher Kundgebungen. Man kann ſagen, daß der Friedensſchluß mit Menelik im ganzen Lande ebenſo populär iſt, als der Krieg mit Abeſſynien unpopulär geweſen iſt. Daß auch die Perſon des Negus angeſichts des von ihm eingehaltenen ritterlichen Benehmens und des leicht entzündlichen Sinnes ber Slalieuer mit einer Art Popularitätsgoriole iln, kann nicht wunder⸗ nehmen. Man kann getroſt behaupten, daß Menelik, falls er ſeiner zu Nerazzini geäußerten Abſicht, Italien beſuchen zu wollen, wirklich Folge leiſten ſolte mit aufrichtiger Herzlichkeit empfangen werden ingeeen würde. Wer hätte das noch vor acht Monaten für möglich ge⸗ halten?! Politiſche Ueberſicht. * Mauuheim, 24 November. * Das„Leipziger Tageblatt“ druckte neulich den Artikel„Fürſt Bismarck und die Franzoſen“ ab, den auch wir geſtern wiedergegeben haben, und fügte zu der Be⸗ merkung der„Hamb. Nachr.“: Der franzöſiſche Wuthausbruch gegen den Fürſten Bismarck ſei ein neuer Beweis für die großen und unvergänglichen Verdienſte, die ſich letzterer für ſein Vaterland auf Koſten Frankreichs erworben habe, hinzu: „Von Neuem erworben hat durch die Enthüllungen über das ruſſiſch⸗franzöſiſche Aſſecuranzabkommen; denn dieſe ſind es, die den Ausbruch blinder Wuth in dem„Courrier de Londres“ veranlaßt haben, weil ſie einen tüchtigen Schuß eiskalten Waſſers in den über⸗ ſchäumenden Wein der Pariſer Zarentage gegoſſen und es den verleidet haben, auf die abſolute Sicherheit des ruſſiſchen undesgenoſſen zu ſchwören. Aber wir halten es dabei nicht für irrelevant, daß das ſaubere franzöſiſche Blatt in England erſcheint. Die autochthone franzöſiſche Preſſe, ſelbſt die chauviniſtiſche, hat ſeit den Hamburger Enthüllungen entſprechend der St. Petersburger eine kaum erwarkete Zurückhaltung gezeigt, mindeſtens iſt in Paris kein Artikel gegen den Fürſten Bismarck und gegen Deutſchland er⸗ ſchienen, der an Gemeinheit, Rohheit und infernaliſchem Haß auch nur im Entfernteſten an die Leiſtung des anf engliſchem Boden wachſenden Blattes heranreichte. Dagegen hat die engliſche Preſſe ſeit geraumer Zeit ſich gegen Deutſchland eines Tones befleißigt, der dem in dem„Courrier“ angeſchlagenen durchaus würdig iſt, und da Bismarck's Enthüllungen in erſter Linie gegen England ge⸗ richtet ſind, gegen das ſie Frankreich, Rußland und Deutſchland zu gemeinſamer Abwehr aufrufen, vermag man ſich des Verdachtes nicht zu entſchlagen, daß jener Artikel von engliſchem Empfinden inſpirirt iſt, kann man ſich doch denken, wie es in engliſchen Ge⸗ müthern gegen Bismarck kochen muß!“ Die„Hamburger Nachrichten“ bemerken hiezu: „Ueber die Urſachen der Reſerve, welche die Pariſer Preſſe ſich dem Fürſten Bismarck gegenüber auferlegt hat, wird man verſchie⸗ dener Meinung ſein können. Daß ihr„Ausſöhnung“ zu Grunde läge, iſt ſehr unwahrſcheinlich; viel einleuchtender iſt das Motiv der Schonung der franzöſiſch⸗ruſſiſchen Beziehungen, denn es liegt auf der Hand, daß dieſe durch eine franzöſiſche Bismarckhetze im gegen⸗ wärtigen Augenblick beeinträchtigt werden können.“ * Bei der Einweihung des Prieſterſeminars in Poſen hat der Oberpräſident der Provinz, Freiherr v. Wilamowitz⸗ Möllendorff eine politiſch zu beachtende Auſprache gehalten. Er ſprach darin den Wunſch aus, daß aus dem Neubau wür⸗ dige Prieſter hervorgehen, welche in voller Hingabe an ihren —̃———— (Celephon⸗Ar. 218.) geiſtlichen Beruf einzig danach trachten, die echte Gottesfurcht im Volke zu verbreiten uad mit ihr die Liebe zum Nächſten, den Gehorſam gegen die Geſetze, die Treue dem Könige. Dann fuhr er fort: „Auͤch Eure Erzbiſchöfliche Gnaden haben ſoeben in warmen Worten darauf hingewieſen, daß der Prieſter berufen iſt, inmitten des politiſchen, confeſſionellen und nationalen Parteigetriebes, welches Haß und Leidenſchaft zeitigt, ſein Herz davon frei zu halten und im Hinblick auf das leuchtende Bild des Heilandes das göttliche Gebot der Liebe auszubreiten in gleicher unverbrüchlicher Treue zu ſeinem himmliſchen wie zu ſeinem irdiſchen Könige. Die Staats⸗ regierung kann nur dringend wünſchen, daß dieſe Mahnungen alle⸗ zeit beherzigt werden, dieſe Erwartungen in Erfüllung gehen. Die Sorge des Stgats iſt auf das Wohl und Gedeihen dieſes Landes und aller ſeiner Bewohner gerichtet. Wer die Vochältniſſe dieſer Provinz genau kennt, welche ebenſo die Heimath Eurer Nneee lichen Gnaden als die meinige iſt, weiß, welchen großen Einfluß die Geiſtlichen in ibren Gemeinden ausüben können und vielfach auch thatſächlich ausüben. Möchte deshalb das landes v äterliche N egiment Seiner Majeſtät unſers Allergnädigſten Königs und Herrn jederzeit und überall willigen Gehorſam, möchte es auch in allen Prieſtern der Erzdibeeſe treue und aufrichtige An⸗ hänger finden. Erfüllen ſich dieſe Hoffnungen, wird dieſes ſchöne, neue Haus eine Pflanzſtätte echter Gottesfurcht und Königstreue, ſe wird auch der heutige Tag zu einem Ausgangspunkte des Friedens und des Segens für die Angehörigen der Erzdiöceſe wie der ganzen Provinz werden, wozu Gott helfen möge.“ *In einer Disc plinarunterſuchung„wider Uubekannt“ iſt der Zeugnißzwang gegen die„Frankf. Zig.“ ange⸗ wendet worden, und zwar zur Ermittelung des Verfaſſers eines Artikels„Der Reichsmilitäretat 1897/98“, in welchem eine Ueberſicht über die vorausſichtliche Geſtaltung des Milktär⸗ etats'geben wurde. Es ſind deshalb bereits der Berliner Vertreter und der verantwortliche Redakteur der„Frankf. Ztg.“ vernommen worden. Bei dem Verfahren wird davon ausge⸗ gangen, daß der Artikel Mittheilungen aus einer noch uicht veröffentlichten Bundesrathsvorlage enthalte. Dieſe Voraus⸗ ſetzung, bemerkt das genannte Blaft, ift aber eine durchaus willkürliche und durch Form und Inhalt jenes Artikels nicht zu begründende; denn es iſt durchweg die Rede von„voraus⸗ ſichtlichen“ Forderungen des Militäretats, und die aufgeführten Einzelpoſitionen ſiud theils ſchon direkt bekannt geweſen, theils waren ie aus früheren Ankündigungen zu combiniren, ohne daß man dazu irgend eine noch nicht veröffentlichte Vorlage einzuſehen brauchte. Dann aber heißt es: „Der„Reichsanzeiger“ hat die Hamburger Enthüllungen als Verrath von Staatsgeheimniſſen charakteriſtrt und dieſe Charakteriſtik iſt am Montag im Reichstage vom Fürſten Hohenlohe unter eigener Verantwortlichkeit beſtätigt worden. In welchem Lichte erſcheint nun, ſo müſſen wir heute leider fragen, vor dem Auslande und vor der eigenen Nation eine Regierung, die ſich nicht rührt, wenn Staatsgeheimniſſe der Oeffentlichkeit preisgegeben werden, dagegen ſofort alle Hebel der Macht in Bewegung ſetzt auf den vagen Verdacht hin, es könne an irgend einer Amtsſtelle eine Indiskretion durch Mittheilungen an die Preſſe begangen ſein? Die „Frankfurter Zeitung“ unter der Folter des Zeugnißzwangs in einer Disziplinarunterſuchung gegen Unbekannt wegen Miedergabe von Ziffern des Militäretats, die einkundiger Mann ohne ſonderliche Mühe combiniren konnte, die„Ham⸗ burger Nachrichten“ trotz Verraths von Staatsgeheim⸗ niſſen, trotz eines mit Zuchthaus bedrohten Ver⸗ brechens unbehelligt— kann man für eine Regierung, die ſich auf ſolchem Widerſinn ertappen läßt, ein anderes Urtheil haben, als es in dem bibliſchen Bilde vom Mückenſeigen und Kameelſchlucken ent⸗ halten iſt?“ Die am 1. Jauuar 1897 in Kraft trelende Ge⸗ werbeordnungsnovelle veranlaßt bekanntlich einige Er⸗ gänzungen und Aenderungen der bisher in Kraft b findlichen, vom Bundesrath unter dem 31. Oktober 1883 und 8. November 1889 beſchoſſenen Ausführungsbeſtimmungen zur Ge⸗ werbeordnung. Durch den vorgeſtrigen Bundesrathsbeſchluß hat zunächſt die Ziffer 1 dieſer Beſtimmungen folgende Faſſung er⸗ halten: I. Geſchäftsbetrieb der Handlungsreiſenden. 1) Gold⸗ und Silber waarenfabrikanten und Großhändler ſind befugt, auf Grund de nach§ 44a ertheilten Legitimationskarte auch außerhalb des Ge meindebezirks ihrer gewerblichen Niederlaſſung, ſofern dieſe im In lande liegt, perſönlich oder durch in ihrem Dienſte ſtehende Reiſend Gold⸗ und Silberwaaren an Perſonen, die damit Handel treibeß feilzubieten und zu dieſem Zweck mit ſich zu führen, vorausgeſetzt aß die Waaren, welche ſie feilbieten, übungsgemäß an die Wieder verkäufer im Stück abgeſetzt werden. Daſſelbe gilt von Taſchenuhren Bijouterie⸗ und Schildpatwaarenfabrikanten und ⸗Großhändlern, ſo wie von Gewerbetreibenden, welche mit Edelſteinen, Perlen, Kamee und Korallen Großhandel treiben. 2) Weinhändler ſind befugt, au Grund der nach 8 44s ertheilten Legitimationskarte nach anberhal des Gemeindebezirks ihrer gewerblichen Nieberlaſſung, ſofern dieſe im Inlande liegt, perſönlich oder durch in ihrem Dienſte ſtehende Reiſende ohne vorgängige ausdrücklich Aufforderung Beſtellungen auf Wein(Traubenwein einſchließlich Schaumwein) bei anderen Perſonen zu ſuchen als bei Kaufleuten oder ſolchen Perſonen, in deren Geſchäftsbetriebe Waaren der angebotenen Art Verwundung finden, ſowie bei Kaufleuten an anderen Orten als in deren Ge⸗ ſchäftsräumen. Das Gleiche gilt für den Handel mit Erzeugniſſen, der Leinen⸗ und Wäſchefabrikation und mit Nähmaſchinen. 4 »Die Reiſe des ruſſiſchen Botſchafters in Kon⸗ ſtantinopel, von Nelidoff, nach Peteröburg, hat in türkiſchen Kreiſen den tiefſten Eindruck gemacht und groß Beſorgniß hervorgerufen. Man glaubt, daß unmittelbar nag ſeiner Rückkehr die orientaliſche Frage energiſch in Angr; genommen werden wird, ſo daß ſchon in der nächſten Zeit ſie am Goldenen Horn wichtige Dinge ereigneu werden. Dit Nachricht, daß Nelidoff die zwiſchen Hanotaux und— 2. Setie. Geueral⸗ Auzeiger. Mannheim, 24. November⸗ die egyptiſche Frage anſchneiden will. worden. Sie hat den Frieden * italieniſchen Colonie noch nicht einperleibt; Widerſtand finden, da alle Welt über di ſeligen aheſſyniſchen Krieges froh iſt. Mit ſchieden, was mit dieſem holländiſchen geſchehen ſolle. Nunmehr wird ma ihren Weg nach Adis⸗Abeba finden. gegenüber. achtet wird. Die ruſſiſchen Blätter bringen orientaliſchen Frage: die gegenwärtige Lage des„kranken“ Mannes; ſind die Kriege mit der Türkei unter der Träume von der Wiederherſtellung von By einer Frau entſtand bei uns die orientali lam g änzend und rückte ſein Territorium für i Grenze im Süden vorwärts. Alle 8 Frauen waren an Katharina II. denken, nicht vergeſſen, die ihren brechen, und ihm Byzanz geſammelten Kräften erobern— und das hat kopa ſteht gegenwärtig mit dem Islam in Afrika, E beſtegen wird— und wann? iſt eine Frage der dem Wege fuͤrchtbarer Anſtrengungen ſeiner Europa zu der Ohnmacht herabgedrückt, in den Aus dem Parteileben. eib. Korreſpondenz“ u. A. bemerkt: in Paris vorbereiteren Maßregeln gegen die Türkel mißbillige, dürfte auf einem Irrthum beruhen. Zwiſchen den beiden Diplomaten ſind keine feſten Abmachungen zu Stande ge⸗ kommen; dieſe ſollen eben jetzt in Petersburg zu Ende geführt werden, nachdem auch jetzt der franzöͤſiſche Botſchafter dorthin zurückgekehrt iſt, Uebrigens macht bei Ordnung der Angelegen⸗ bbeit ſchon jetzt ein gewiſſer Gegenſtand zwiſchen Riußland ſich geltend. Rußland hat kein große keeiner finanziellen Kräftigung der Türkei, während Frankreich mi ½ an den tͤrkiſchen Werthen betheiligt iſt. ðkbKreiſen glaubt man befürchten zu müſſen, daß ſich die Türkei „Kdieeiner Finanzkontrolle der Mächte wird fügen müſſen, und daß AAls erſtes Ergebniß der beginnenden Aklion die Eröffnung des Bosporus und der Dardanellen für Rußland zu verzeichnen ſein wird, beſonders da man zu gleicher Zeit in Petersburg Herr p. Plö der Unzuläfſigkeit politiſchen Partei beutung“ durch den des Herrn v. Plötz er ſeine Einwände nicht nur als reinliche Scheidung Sozialen verſtehen können Abneigung des Herrn gen, noch weit prononeirter enthebt uns vor der Hand de och einzugehen, als darin di aſſus(der einen Reſolution) 8 n Angehörigkeit zu einer anderen Aus Stladt und Land. antragt,„weil deſſen„Aus⸗—9 Dieſes Auftreten „wie er ohne man hätte ihn ſonſt Die Neuwahlen zum Stadtrath, ſervativen und Chriſtlich⸗ welche geſtern ſtattfanden, hatten das erwartete Ergebniß: es wurden igens mitgetheilt wird, iſt ˖ d 15 iſinnig⸗ demokratiſch⸗ſozt ldemokratiſch⸗ ſich anter die Parteidisziplin on der vereinigten freiſinnig⸗demokra iſch⸗ ozta h⸗ irtentag hervorgetreten. ultramontanen Koalition aufgeſtellten 11 Kandidaten gewählt. Die Rede des Frhru v. Man⸗ nationalliberale Minorität enthielt ſich zum größten Theile der Ab⸗ e Stellung zur nat.⸗lib. ſeh ſei geſagt, daß die natiönat ſtimmung. Sowett die nationalliberalen Wahlberechtigten an der Richt im Urne erſchienen, gaben ſte, mit wenigen Ausnahmen, theils weiße⸗ un, von der abfokuten Selbſtſtän⸗ theils zerſplitterte Zettel ab. Die Aufſtellung einer eigenen Kandi⸗ igehen und dieſe anſtatt durch ſach⸗ datenliſte, von der die hieſige lich een 7 vorwar von der nationalliberalen Partei nie beabſichtigt. Neeiggie de 1 5 an Einer Beſprechung der Perſonen der neuen Stadtrathsmitglieder iſt, enthalten wir uns, getreu unſerm in der verfloſſenen Wahlkampagne Volksſchulgeſetz ſiel, e laſſen“, eine Parole, die allerdings von den Gegnern mißachtet wor⸗ zu den iſt. So viel glauben wir jedoch ſagen zu dürfen, daß manche m Reichstag, Frei⸗ Namen der neuen Stadtrathsmajorität bei ihrem Bekanntwerden 1 5055 0 1 in der Bürgerſch anläßlich de„Geburtstage 1% ſich i8„ eiiene⸗ keatiſchen Parte en Haltung, bei der Präſtdial⸗ 5 ſich bis tief in die Reihen der freiſinnig⸗demokratiſchen P nbrüderſchaft erſtreckt. merſt zu be⸗ Der neue Stadtrath kann bereits nächſte Woche feine Thätig⸗ 0 tſchluſſe auch keit beginnen, zu ſtreichen be reiſinn zu befür macht den Sa 6; ſo verſtändlich aßt worden wäre; Frankreich und Intereſſe an Wie uns übr In kmk ſch r Mühe, auf die n türkiſchen Partei behandel Paptei nach den Erfahr en ſich veranlaßt fühlen ka ſchließungen abzi wa durch plötz eſtimmen zu 1 liche Erwägung ſervativer Seete b and es auch nur als fkon⸗ „ Auß Rom 18,, wird dem„B. B..“ geſchrieben: Die Kam⸗ mer iſt, wie ſcyon kurz gemeldet, auf den 30. November einberufen sſchluß mit Abeſſynien nicht zu beſtätigen, ſondern einfach zur Kenntniß zu nehmen, da er weder neue Geldopfer verlangt, noch eine Territori mit ſich bringt. Die acht oder zehn Millionen Lire, Negus für den Unterhalt und den Transport der Kriegsgefangenen zu bewilligen haben wird, ſind noch aus der Afrika⸗Anleihe des ver⸗ floſſenen Frühfahrs verfügbar und die Aufgebung des Königreiches iars durch die Italiener kann die Regierung ebenfalls aus eigener achtvollkommenheit verfügen, weil dieſe Landſtriche offiziell der varen. Uebrigens würde er Vertrag pon Adts⸗Abeba im Parlamente keinen nennenswerthen e Beendigung des unglück⸗ Wendepunkt in Klexrikalismus alveränderung ginn dieſer Seſſion haben die Konf ffel voran, unter Verleu National⸗Liberalen Smarck eingenommen n Stimmzettel die jetzt partei und den des Fürſten Bi aufgegebene Waffe Die Thaten haber tei mit dieſem En Aee Metter g mehrheit fähig und vor Allem willens iſt, die vor den 1 Partei guch der Tivoli⸗ gemachten großen Verſprechungen zu erfüllen. Die neue Mehrhei en auf ihre Zuverläſſig⸗ tritt ein gutes Erbe an. Ihre Vorgängerin war eine weiſe und ob es der konſervativen Par lange dieſe Beweiſe feh chen klerikal⸗konſervative Denn das hat die konſe zu verdanken, daß Niemand Vertrau ſchluſſe iſt auch die Frage der Wegnahme des t Erledigt. Das Priſengericht hatte noch bekanntlich Waffen und Munttion für den Negus an n es vielleicht ohne Weiteres einem Rheder zurückgeben, der die Ladung des Schiffes in Dſchibuti wird löſchen laſſen. Von dortaus werden dann die 60,000 Flinten Die Hauptarbeiten, welche die Kammer zu erledigen hat, ſind die Genehmigung des Handelsvertrages mit Tunis und die Berathung des Staatshaushaltes. letzteren anlangt, ſo ſieht ſich die Kammer nicht mehr einem Defieit Die Finanzreformen, die das Cabinet Crispi durchge⸗ 1 7 hat, erweiſen ſich als wirkſam. Jeder Monat bringt Mehrer⸗ räge der Steuern und Zölle, ſo daß es möglich iſt, die Rüſtungs⸗ ausgahen zu erhöhen, ohne neue Einnahmequellen zu erſchließen. Das Militärbudget wird von 232 wieder auf 244 Millionen Lire ebracht und das Marinebudget von 94 auf 102 Millionen L inimum deſſen, was zur Anfrechterhaltung der gegenwärtigen Or⸗ ganiſation der Wehrkraft zu Lande und zu Waſſer für nöthig er⸗ Deutſcher Reichstag. Berlin, 28. Nov. Eingegangen iſt der Handelsvertrag mit Ni zung der Fuſtiznovelle wird (Centr.) begründet einen wonach die Unterſuchung ng von Spuren einer ſtr zuläſſig ſein ſoll. Antrag abzulehnen,: 15 en ſich die Abgg. Stadt⸗ kann ſich die neue Mehrheit ſchätzen, daß noch 7 Mitglieder der früheren .) und Freiherr v. Gült⸗ Centr.), Förſter Volksp.) und der 1 Aldann wird der Antrag einen Abſatz anzufügen, Perſon behufs Verfolgu gegen den Willen der Geheimrath v. Le eren Debatte betheilig Marquardſen(nat Schmidt⸗ Warburg Haußmann erialrath Lan gfeld. genommen. Nach§ 112 Abſatz 1 dar Unterſuchungshaft genommen hagen(Soc), v. lingen(Rp.), Beckh(fr. Vol burgiſche Miniſt Rintelen an weitblickende Sachkenntniß, Arbeitsluſt und unermüdlichen emſigen ein Angeſchuldigter nur dann in gelegentlich der hundertſten Wiederkehr des Todestages der Fatharina II. Aufſätze, in denen die Bedeutung der großen Herrſcherin eingehend gewürdigt wird. Die ſchreibt aus dieſem Anlaſſe über die Rolle Nußlands in der ſeiner That vernichten oder jedoch ſoll nach Abſatz 2 ründung bedürfen, wenn andſtreicher iſt. Die Abgg. Frohme antragen zu Abſ geſtatten, wenn bezw. Mitſchuldige 9 zu machen, rdacht keiner weiteren Be⸗ igte ein Heimathsloſer oder (Soz.) und Stadt atz 1, die Unterf chtsgründe durch zu einer relig hatſache nicht erachtet „Heimathsloſer odere geſtri an welcher ſich Lenthe betheilige Thatſachen ſi der Angeſchuld 0 nd aktenkundi „Row. Wr.“ hagen(Soz.) be⸗ „„ Die Gegenwart ſind die Wirren in Kon uchungshaft immer nur dann zu Thatſachen angegeben iöſen oder politiſchen ſtantinopel und die Vergangenheit „Großen Frau“, die zanz und das Vorrücken iſche zum Schwarzen Meer; gangenheit die Hochzeit Iwans III. mit der Grbin von Unter den Schlägen des Islam ſiel, mit Soja Paleologos. Dank Partei ſoll als ſölche T ſollen außerdem die W̃ Nach längerer Debatte, noch Haußmann(d. und Geheimrath v. n, wird der Antrag ab⸗ en ſche Frage. Dank einer Ein weiterer Antra § 114 wird angenommen. Nach§ 128 iſt d vöffentlichen Klage erlaſſene Wochen die öffentliche eventuell bis auf vier er vor Erhebung fzuheben, wenn nicht binne s kann dieſe Friſt Wochen verlängert werden. Ein Antrag Sch midt⸗Warbur „um zwei Wochen“ g̃llzu großes Unglück. Dank einer dritten Frau beſiegte Rußland den Js⸗ mmer bis zur natürlichen ve Ausländerinnen von eburt, aber Rufſinnen nach ihrem Geiſt und Streben. wollen wir auch der Gattin Gatten überredete, das Tatarenjoch zu d ih als Erbe zubrachte, Lächelt nicht, Ihr Herren! Hiſtoriſche Erbſchaften können ganze Jahrhunderte hindurch warten, man kann ſie in Theilen, langſam, in Angriffen mit wieder Rußland gethan. Eu⸗ wo weite Reiche tirn; ob Guropa Zukunft, aber in Uropa hat Rußland am allermeiſten gethan, um die Kraft dieſes Feindes der Chriſtenheit zu verringern. Das katholiſche Europa hat en Kampf mit ihm in den Kreuzzügen begonnen, unterwe übergehend Byzanz bemächtigt, das orthodoxe Rußland a Söhne den Islam ir imer ſich in unſeren Tagen befindet. Den geſunden Mann hat es gerade durch ſeine 15 Kreuzzüge zu einem„kranken“ und ſterbenden gemacht.. 9(Centr.), den letzten Paſſus „wird angenommen. Desgleichen Zu 8 187 wird ein vom A welcher die Vollmachten der Klage für ſtempelfrei erklärt. Einige weitere P miſſion angenommen. Zu 8§ 144 beantragt Ab wonach in Strafſfachen, welch gerichte gehören, nur Rechtsa dürfen. Der Antrag wird a Beſtimmung nur für die Har Nachdem noch zu§ 150 genommen wurde, wo nur ſoweit Anf Anſprüche des geſte en, vertagt das Haus Auf der Tagesordnurn Auer betreffend den ruſſiſchen treffend die Beſteuerung b aragraphen werden in der Faſfung der Com⸗ eine beträchtliche Kraft repräſentiren, Stirn gegen S (Centr.) einen Zuſatz, gkeit der Geſchworenen⸗ heidigern beſtellt werden Zuſatz, daß dieſe bend ſein ſoll. g. Munckel(freiſ. hlte Vertheidiger auf ſoll, als durch ſeine gers vermindert oder hung auf morgen die Interpellation feine Lederwagren und be⸗ ne in Sachſen. g. Stephan e zur Zuſtändi nwälte zu Vert nigenommen mit dem iptverhandlung maßge ein Zuſatz des Ab nach der gewä Thätigkeit die Üten Vertheidi beſeitigt werd die Weiterberat ſteht außerdem der Conſumverei Ueber den unter Ausſchluß jeder Art von Oeffentlichkeit ſtatt⸗ gehabten konſervativen Delegirtentag wird in der„Nat.⸗ wegen Manuheim, 24. November 1896. 4 „Volksſtimme“ in dieſen Tagen faſelte, unentwegt feſtgehaltenen Grundſatz:„Perſonen aus dem Spiel zu aft eine große Enttäuſchung hervorgerufen haben, Es wird ſich ja bald zeigen, ob die neue Rathhaus⸗ tüchtige Verwalterin des ſtädtiſchen Hausweſens und hinterläßt wohl⸗ gefüllte Kaſſen, blühende Finanzen, einen mit größter Peinlichkeit geord⸗ neten und geregelten Verwaltungsapparat, Das Bett iſt ſomit wohl zu⸗ bereitet— die neue Mehrheit braucht ſich nur hineinzulegen. Wir werden der neuen Majorität genau auf die Finger ſehen. Vor allen Dingen werden wir darauf achten, daß die Stellen und Aemter nicht Antrag, bei 8 103 wieder außerhalb des Rathhauſes vergeben werden, wie dies unter des Körpers einer der früheren demokratiſchen Verwaltung geſchehen iſt, und daß nicht afbaren Handlung die Parteiangehörigkeit als Maßſtab der Befähigung für ein Amt angeſehen wird, wie dies vor 1887 der Fall war. Sehr glückli Majorität im Collegium ſitzen, die ſich auszeichnen durch große Fleiß im Dienſte der Stadt. Dieſe Thatſache gereicht auch dem⸗ jenigen großen Theil der hieſigen Bürgerſchaft, welcher der jetzigen Mehrheit des Stadtraths mit dem Gefühl der Sorge und des baugen Zweifels gegenüberſteht, zum Troſte. Wenn die„N. B..“ in ihre⸗ letzten Nummer davon ſpricht, daß die ſtädtiſchen Fragen in „modernem und wahrhaft freiheitlichem Sinne“ gelöſt werden müßten, ſo ſtimmeu wir vollſtändig mit ihr überein, nur wird die ſtädtiſche Verwaltung kaum moderner und freiheitlicher geſtaltet werden können, als wie ſie unter dem nationalliberalen Regime geformt wurde, und ſie wird kaum unmoderner zu führen ſein, als wie dies vor 1887 geſchah. Viele der neugebackenen Stadt⸗ rathsmitglieder werden ſehr bald merken, daß es zwei grundverſchie⸗ dene Dinge ſind, ob man in unverantwortlicher Weiſe im„Badner Hof“ und im„Saalbau“ weitgehende Forderungen ſtellt und ſeine Volksfreundlichkeit in bengaliſchem Lichte zeigt, oder ob man in ver⸗ antwortlicher Weiſe über ſtädtiſche Fragen zu beſchließen hat. Von den 11 geſtern neugewählten Stadtrathsmitgliedern er⸗ hielten: Rau, Heinrich, Brauereibeſitzer 72 Stimmen, Wachenheim, Eduard, Bankier 70 5 Roſe, Max, Kaufmann 70 Henz, Chriſtian, Privatmann 69 0 Keſſelheim, Chr., ſen., Kaufmann 69 Duttenhöfer, Alfred, Kaufmann 68 4 Dreesbach, Auguſt, Kaufmann 65 5 Mainzer, Iſaak, Kaufmann 65 5 Barber, Hermann, Inſtallateur 65 50 Geis, Anton, Wirth 65 15 Vogel, Karl, Meſſerſchmied 65 Abgeſtimmt haben im Ganzen 80 Wahlberechtigte. Zerſplitterte Stimmen fielen auf die ausgetretenen Stadtrathsmitglieder Fre 9 tag, Kaltenthaler, Ludwig, Sperling, B. Kahn, Jordan, Ladenburg, ſowie auf die Bürger Rich. Sauer⸗ beck, B. Fuhs, Dr. Stern, G. Kallenberger und Emil Anna. Ernennung und Zutheilung. Der Großherzog hat den orſtpraktikanten Philipp Reinhardt von iegelhauſen unter des Titels Forſtaſſeſſor zum Zwetten Beamten der Forſt⸗ verwaltung ernannt. Forſtaſſeſſor Philipp Reinhardt wurde Roman von M. E. Braddon. (Aus dem Engliſchen von L. A..) 3¹(Fortſetzung.) MNadame? uwillkürlich das kleine Papier alten hatte. Aber ſie gab keine Antwort. e in allen Straßen ausſchreien. Sie kalt laſſen. Bluroſſet bittet Sie, dieſes Opiat zu nehmen. Er verbeugte ſich und verließ das Zimmer, vef war. * nächſten Augenblicke Geſicht war bleicher, er fragte zärtlich na ſtand er im Zimmer neben Valerie. er es zuletzt geſehen hatte, und eſer Veränderung. Gaſton, ſagte ſie. Du kannſt Dich ſt verändert, ſagte er beſorgt. Bin ich das Die Spur der Schlange. als zur Zeit, da ch der Urſache di nicht darüber wund Auch die Stimme i Opfer eines Trugbilds? Das kleine Zimmer war nur dur führte ſie nach dem Kamin ſah Du wirſt mir kaum glauber daran zweifelte, ob Du es wirk Alles hat mich ſo auf ch in einen Lehnſtuhl am n Füßen nieder und bl legte ihre kleine Hand auf ſein dunkles chte ihre Gedan chtete ihn, aber Pah, Gaſton, rief ſie, Du bi und ich mache Dir nicht einmal V verurſacht haſt. (Nachdruck verboten.) Kaminfeuer erhellt. Er Ziemlich kläglich, murmelte Marolles. Ich hätte ihm wirklich 1 1925 Beſſeres zugetraut. Werden Sie ihn morgen Abend empfangen,, ſagte er, daß ich einen Augenblick Die falſche Nachricht, die Sie kannte ſo wohl die Tragweite dieſer Frage, daß geregt, daß Du mir ganz verändert erfaßte, das ſie von Bl Fener, er ließ auf einen ckte in ihr Geſicht auf. Sie Haar und ſah ken in dieſem ſie liebte ihn noch i ſt heute voll unſinni orwürfe über die So llig ich Deine Ent r Wahrheit auszuf Grund zu hundert ich nicht mehr, und zu glauben, Du ſeieſt zu einer Sie werden ihn morgen empfangen, fonſt wird morgen Abend zjanz Paris die romantiſche, aber leider lächerliche Heirath erfahren, die Geſchichte wird in allen Zeitungen ſtehen und die Witzblätter erden Karvikaturen darüber bringen, die Zeitungsverkäufer werden Aber wie ich ſchon ſagte, Sie ſind erhaben über Ihr Geſchlecht und vielleicht wird der ganze Skandal Schemel zu ihre ihm ſcharf in Augenblicke zu leſen? Sie vera ger Phantaſten, rge, die Du mir Sieh, wie bereitwi ſchuldigung an⸗ nahm, ohne einen Zweifel an ihre üchtig oder argwöhniſch, Ich hätte glauben können, ich hätte ſogar ſo thöricht ſein können, Anderen gegangen, die Du mehr liebe lrief er vorwurfsvoll und führte ihre Hand an ſeine Nein, ſagte ſie lachend, das wä Weibes geweſen. Könnte ich ſo etr Horch, ſagte er, indem er ſich h Was? Ein Geräuſch an dieſer Thüre. ſte doch unten im Vorzimmer? Ich werde ihn morgen Abend in der Dämmerung ſehen, flüſterte ſie mit heiſerer Stimme. Und das wird das letzte Mal ſein. Dann alſo gute Nacht, ſagte Marolles. Aber halt, Monſteur Nein, ſagte er lachend, als ſie ihn argwöhniſch anblickte, Sie —15 ganz ruhig ſein, bedenken Sie, Sie haben mich noch nicht zahlt. re ein Einfall eines eiferfüch was von Dir glauben, Gaſto aſtig erhob, haſt Du etwas gehört? Iſt Finette dort? Ich verließ · es iſt Niemand dort. Das iſt wieder eine Deiner Thüre, ſetzte ſich ſchöne Geſicht. dem Feuer gerichtet, und ſie Ihbre hohlen, thränenloſen Augen waren auf den Brief gerichtet, den ſie in der Hand hielt. Sie dachte an die Zeit, wo ſie zum erſten Mal dieſe Han ſchrift erbtickt hatte, wo ein Unbedeutender 5 1— mit den einfachſten Worten ihr ein koſtbarer Talis eſen k. Nein, Gaſton wilden Phantaſte Er ſchaute zweifelnd na ihren Füßen und blickte Ihre dunkeln * 195 Dier kurze Wintertag ging zu Ende und durch die Dämmerung chritt ein junger Mann in einem dicken Ueberrock raſch durch die Preite, ſtille Straße, in welcher das Gartenhaus ſtand. Er blickte ſich um, um ſich zu überzeugen, daß er nicht beobachtet werde, ergriff die aber wieder zu Augen waren nach der Bezirksforſtei Pforzheim zugetheilt. d then Flammen? Ihre verlorenen Hoffnungen? as Geſpen 1 40 Glückes? Das Bild einer langen, einſamen Zukunft? Streckte ſich kein warmender Arm aus, um ſie von einer ſchrecklichen That zurückzuhalten? Mit der linken Hand noch immer auf ſeinem dunkeln aar, das ſie ſelbſt jetzt nicht ohne Zärtlichkeit berühren konnte, ſtreckte ſie die Rechte nach einem 25855 Tiſchchen aus, auf welchem eine Kryſtall⸗ e und Gläſer ſtanden. ch muß 5 von Deinen Phantaſten kuriren, Gaſton. Mein Arzt beſteht darauf, daß ich jeden Tag beim Frühſtück ein Glas von dieſem alten Madeira trinke, den mein Onkel ſo ſehr liebt. Man hat den Wein noch nicht weggebracht, Du mußt ein Glas trinken. Gieße ein, hier iſt die Flaſche, ich werde das Glas halten. Sie hielt das geſchliffene Glas mit ſicherer Hand, während Gaſton den Wein eingoß. Bei dem flackernden Licht goß er einige Tropfen auf ihr Kleid, und ſie lachten Beide darüber. Ihr Lachen war das hellere. Noch eine dritte Perſon lachte, aber ſtill. Es war Marolles welcher an jener halb offenen Thüre ſtand. Aha, ſagte er zu ſich ſelbſt, es geht beſſer, als ich dachte. Ich fürchtete, dieſes hübſche Geſicht werde ſie ſchwankend machen. Einen Augenblick erhob Gaſton das Glas zwiſchen ſeine Augen und dem Feuer, Der Wein Deines Onkel iſt nicht ſehr klar, ſagte er, aber ich würde den ſchlechteſten ſrſſig in der letzten Schenke in Parts trinken, wenn Du ihn mir reichſt, Valerie. Als er das Glas leerte, ſchlug die Uhr auf dem Kamin ſechs. Ich muß gehen, Valerie! Ich ſpiele Gennaro in Lucretia Borgia und der Kaiſer wird heute Abend im Theater ſein. Wirſt kommen? Ich werde nicht gut ſingen, wenn Du nicht da biſt. Na ja, Sie führte 91 5 an die Stirne. iſt Du krank? fragte er ängſtlich. Nein, nein, es iſt nichts. Gehe nur, Gaſton, Du darfſt Seine Majeſtät nicht warten laſſen. Er umarmte ſie und drückte ſeine Lippen auf ihre Stirn. Sie ſchauderte und drängte ihn zur Thüre. Fortſetzung folgt.) ————— Klinke der kleinen Pforte, und als er ſie offen fand, trat er ein. ſchien ſeine Gegenwart vergeſſen zu haben. Was ſah ſie wohl in —. Verſe: 75 Mannheim, 24. November. General⸗ Anzeiger. 3. Seite. 27 7 Nochmals das Unglluſtige Ergebulß der diesjährigen inanzpraktikantenprüfung. Die„Karls. Ztg.“ ſchreibt ſizibs: Die vor einiger Zeit von der„Karlsr. Ztg.“ gebrachte Mittheilung über das ungünſtige Ergebniß der diesjährigen Prüfung für den höheren Finanzverwaltungsdienſt hat inzwiſchen zu mancherlei Be⸗ trachtungen in öffentlichen Blättern Anlaß gegeben. Wir haben im allgemeinen keinen Anlaß, auf dieſe Betrachtungen einzugehen, müfſen indeſſen der unlängſt vertreienen Meinung, es ſeien die Auforder⸗ ungen an die Kandidaten neuerdings außerordentlich geſteigert wor⸗ den, ſo daß das Beſtehen der Prüfung faſt nur noch Sache des Glückes ſei, nach der uns zuſtehenden Kenntniß der Verhältniſſe mit Beſtimmtheit widerſprechen. Jene Meinung hat in den thatſächlichen Verhältniſſen keinerlei Stütze. Die Anſprüche an die Kenntniſſe der Kandidaten ſind im Laufe der Jahre weder gewachſen, noch iſt die Beurtheilung der Arbeiten durch die Prüfungskommiſſäre eine ſtrengere geworden als ſie früher war. Und auch in der letzten Staatsprüf⸗ 90 iſt in keinen Beziehungen eine Abweichung von der früheren Prüfungspraxis eingetreten, wie auch in den Perſonen der Prüfungs⸗ kommiſſäre Aenderungen nicht Platz gegriffen hatten. Im Miſſious⸗Frauenverein wird kommenden Mittwoch, den 25., Herr Pfarrer Schwöbel eine Vorleſung halten, wozu die Mitglieder ſich jedenfalls zahlreich einfinden werden. Löſch⸗Granate Labbe. Wie wir vernehmen, wurde die Generalvertretung für Baden und die Pfalz der Feuerlöſch⸗Granate Labbe Herrn G. H. Spalding, E 7, 3, übertragen. Bekanntlich hat die am vergangenen Mittwoch vorgenommene Probe mit den Granaten ein äußerſt günſtiges Reſultat geliefert. Kaiſer⸗Café, B 1, 1. Dieſes Cafe iſt ſeit einigen Tagen in die bewährte Bewirthſchaftung des Stadtpark⸗Reſtaurateurs Wil⸗ helm Ehrenfels übergegangen, der gewiß keine Mühe ſcheuen wird, dieſen ſchönen Räumen die Beachtung zu verſchaffen, die ſie in Folge ihrer günſtigen Lage und hübſchen Einrichtung verdienen. Wir können mit Genugthuung konſtatiren, daß ſich der Verkehr ſeit Wiedereröffnung bedeutend gegen früher gehoben hat, wozu aller⸗ dings auch der Umſtand beitragen dürfte, daß Herr Ehrenfels ein vorzügliches Pilſner Bier für 10 Pfennig per Glas zum Ausſchank bringt. Dieſe neuen Verhältniſſe dürften gewiß dazu beitragen, daß ſich nunmehr die auf die Rentabilität dieſes Ekabliſſements ge⸗ ſetzten Erwartungen auch erfüllen werden. »Unglücksfall. Heute früh zog ſich ein in P 6, 20 bedienſtetes Dienſtmädchen, Anng Leonhard, durch Umwerfen einer brennenden Petroleumlampe an Armen und Beinen bedeutende Brandwunden zu. Beabſichtigter Selbſtmord. Geſtern Nachmittag warf ſich beim Zuge Nr. 17 der Nebenbahn Mannheim⸗Heidelberg auf dem Hochwaſſerdamm in der Nähe der Heſſiſchen Ludwigsbahn⸗Brücke der ledige Arbeiter Otto Segner aus Steinbach in ſelbſtmörderiſcher Abſicht wenige Meter von dem Zuge auf das Bahngeleiſe. Derſelbe wurde jedoch von dem Bahnräumer der Lokomotive zur Seite ge⸗ ſchoben und nur am rechten Fuße überfahren. Der Locomotivführer brachte den Zug ſofort zum Halten, worauf der Verletzte, welcher äußerte, er habe ſich überfahren laſſen wollen, in das hieſige Kranken⸗ haus befördert wurde. *Muthmaßliches Wetter am Mittwoch, 25. Nov. Ueber ganz Mitteleuropa liegt nunmehr ein ziemlich gleichmäßig hoher Druck mit dem Maximum von 775 mm über Norddeutſchland. Eine größere Störung ſteht vorläufig noch nicht in Ausſicht, weßhalb das größtentheils bewölkte, auch vielfach neblige aber trockene Wetter auch am Mittwoch und Donnerſtag noch andauern wird. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Maunheim. 5 8 2 82 8 8 2 e. S 3 8 Datum[ Zeit 8 8 8 5 8 38 ee 125— 2 2—— 85 83 Uunger 8 3 S 5 mm.& 5 23. Novbr. Morg. 750768,8 2,8 NE 2 23.„ Mittg. 2768,1 4,4 NE2 23.„ Abds. 920768,0 3,4 N 3 24.„ Morg. 780767,7 2,4 N 2 5 Höchſte Temperatur den 23. November 4,8 0 Tiefſte 75 vom 23/24. November 1,0 Aus dem Grofherzogtllum *Kehl, 22. Nov. Im„Wilden Mann“ hier kam es zwiſchen Korbmachern und herumziehenden Schirmflickern zu blutigen Streit⸗ händeln, wobei zwei Perſonen bedeutende Verletzungen erhielten. Der Hauptſchuldner gewann das Freie und wurde in der Wohnung ſeiner Eltern verhaftet. Derſelbe ſetzte ſich in Gemeinſchaft mit ſeinen Eltern und ſeiner Frau zur Wehr und griff die anweſende Gensdarmerie und Polizei thätlich an. Gensdarmerie⸗Wachtmeiſter äch le erhielt dabei erhebliche Verletzungen und mußte ärztliche ilfe in Auſpruch nehmen. Der Hauptſchuldige, Michael Bachin⸗ ger, entfloh und konnte l.„Bad. Ldztg.“ bis heute nicht in Sicher⸗ heit gebracht werden. *Pforzheim, 23. Nov. Zwei alte Leutchen, die zuſammen nahezu 130 Jahre zählen, haben ſich neulich hier verlobt und werden demnächſt ihre Hochzeit feiern. Offenburg, 23. Nov. Die heutigen Bürgerausſchußwahlen brachten, wie vorauszuſehen war, den vereinigten Ultramontanen und Demokraten den Sieg; in der zweiten Klaſſe wurden nämlich 5 Demokraten und 5 Centrumsleute gewählt. Morgen wählt die Klaſſe der Höchſtbeſteuerten, welche ſich wahrſcheinlich für die natio⸗ nalliberale Liſte entſchließen wird. Im Ganzen würden dann 10 Nationalliberale, 10 Centrumsleute, 5 Demokraten und 1 Sozial⸗ demokrat neu in den Ausſchuß gewählt ſein. Die Entſcheidung Buntes Feuilleton. — Die„Hagener Freie Preſſe“ widmet der„Köln. Ztg.“ wegen ihrer Haltung gegen den Fürſten Bismarck folgende „Zu Köln, zu Köln, dem heil'gen Köln Erſcheint die„Kölniſche Zeitung“, Darin gelangt in wicht'gen Fäll'n Berliner Geiſt zur Bereitung: Ein Bischen Gift, ein Bischen Koth, Darüber ſüßer Speichel, Daß für den Fall, daß Klage droht, Es ausſieht wie Geſchmeichel. Sie räth dem Fürſten Bismarck kühn, Er ſolle den Mund nur halten, Und gleich darauf da warnt ſie ihn, „Die herrlichſte aller Geſtalten“, Die jeder Mann in Deutſchland liebt Und„über Alles“ ſchätzet; Worauf ſie ihm einen Fußtritt gibt Und möglichſt mit Chorkalk ätzet, „Der Kaiſer“, ſo ſchreibt daſſelbe Blatt, „Nal feſt des Reiches Führung, „Nur ſchade, daß er die Kraft nicht hat, 85 ſtürzen die Nebenregierung; „O, fände ſein Auge doch endlich die Spur „Aus ihren verwickelten Netzen „Wir wiſſen„die feurige Herrſchernatur“ „Sonſt weit über— Bismarck zu ſchätzen!“ Der Kaiſer verirrte mit einem Blick Sich in des Blattes Spalten, Dann gziog er die Augen erzürnt zurück Und befächl, es nicht mehr zu halten; Und da es auch Bismarck zur Seite ſchob Als gar zu feadenſcheinig, So ſind der Kerzſer und Kanzler gottlob einem wenialktens einia! —— darliber, 55 die Narſonallſberafeß Die arhhausmaforttät behallen oder nicht, liegt bei den swatzlen, natürlich nur, wenn ſie 8 591 erſten Klaffe ſiegen. t alſo morgen: Alle Mann an or » Freiburg, 23. Nov, Eine rückſtchtslofe Handlung, die ſich gegen die Geſundheit des konſumirenden Publikums richtete, wurde vor die vorgeſtrige Strafkammer gezogen. Angeklagt iſt der Metzger⸗ meiſter Wilhelm Friedrich Mayer von Müllheim, wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittelgeſetz. Am 27. April ließ derſelbe eine Kuh ſchlachten, die von der Tuberkuloſe durchſeucht war. Aus dem Fleiſch machte er Fleiſchſchwartenmagen, Lioner⸗ und andere Würſte. Am 12. Mai ſchlachtete er eine zweite Kuh, die nur etwas weniger durch⸗ ſeucht war, das Fleiſch, welches wie das der erſten Kuh, ſtank, ging denſelben Weg. Die inneren Organe und Gedärme ließ er vergra⸗ ben, dieſelben waren voller„Eiterperlen“, welche ſich ſogar bis in die Bruſthöhle gezogen hatten. Der Metzgerburſche Bieg, welcher bei Mayer gearbeitet, hatte ſpäter die Anzeige gemacht. Auch Mehl verwendete Mayer in die Wurſt. Wenn die Anzeige auch aus Rache erfolgt war, ſo durfte die Handlung als Thatſache betrachtet werden, denn zwei frühere Lehrlinge machten die gleichen Angaben, wie der Geſelle Bieg. Aus den Anordnungen ging auch hervor, daß der Meiſter um die Beſchaffenheit des Viehes gewußt hatte, denn die Schlachtung mußte am Morgen, früher als ſonſt, vorgenommen wer⸗ den. Lunge, Leber, Nieren, Herz waren von„Perlen“, wie ſie ſag⸗ ten, die Eiter enthielten, befallen und das Fleiſch ſtank. Als ſie daſ⸗ ſelbe aus dem Schlachthaus heimbrachten, erhielten ſie den Auftrag, es nur gleich zu verhacken, damit es wegkommt. Mayer erhielt lt. „Bad. Pr.“ 8 Wochen Gefängniß und 100 M. Geldſtrafe. Wfälziſch-Helſiſche Machrichten. *Pirmaſeus, 22. Nov. Geſtern Abend ſtürzte in einem im Bau begriffenen Hauſe des Bauunternehmers Friedrich Morgenthaler in der Rodelbener⸗Straße der Giebel einer noch nicht vollendeten Mauer ein. Mehrere Arbeiter ſtürzten vom Gerüſt herab, davon wurden zwei leichter und einer ſehr ſchwer verwundet. *Hochheim, 23. Nov. Die Ausſtrömung des Gaſes hat leider nun auch das zweite Opfer gefordert, denn der Gemeinde⸗Einnehmer Georg Hellwig II iſt ſeiner Frau im Tode gefolgt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theater⸗Nachricht. Die geehrten A⸗Abonnenten werden höfl. erſucht, die Eintrittskarten zu der am 26. d. Mts.gſtattfindenden Benefize⸗Vorſtellung„Die Geier⸗Wally“ Mittwoch den 25. ds. an der Tageskaſſe in Empfang zu nehmen. Muſikverein. Der Muſtkverein wird am nächſten Sonntag den Cyklus ſeiner hiſtoriſchen Konzerte, den er im vorigen Jahre unter lebhaftem Intereſſe des kunſtſinnigen Publikums mit einer Aufführung von Troubadourliedern begonnen hat, fortſetzen und eine Anzahl von Liedern aus der Zeit des deutſchen Minne⸗ ſangs zur Wiedergabe bringen. Beſonderes Intereſſe wird dabei erwecken die Wiedergabe zweier Stücke aus dem„Sängerkrieg auf der Wartburg“ und des Bußkiedes von Tannhäuſer aus der Jena⸗ iſchen Liederhandſchrift in den uns erhaltenen Originalmelodieen. Die erſtgenannten Stücke hat der bekannte Muſikhiſtoriker Prof. F. M. Böhme in Dresden, der ſchon mehrere Lieder des Mittelalters neu herausgegeben hat, eigens für dieſe Aufführung des Muſikver⸗ eins bearbeitet. Der Chor wird zwei Minnelieder in einfacher vier⸗ ſtimmiger Harmoniſirung von W. Stade ſingen, auf deſſen Minne⸗ liederbearbeitung Liszt gelegentlich einmal in ſeinen Briefen auf⸗ merkſan macht. Herr Hofopernſänger Kromer wird die Solo⸗ Lieder vortragen. Dem Konzerte wird ein Vortrag des Herrn Dr. Friedrich Walter vorausgehen, worin ein einleitender Ueber⸗ blick über die Minnefänger, ihre Dichtungen und ihre Muſik gegeben wird, ſodann dem Programm entſprechend, im Speziellen auf den Wartburgkrieg und auf die Sänger Heinrich v. Ofterdingen und Tannhäufer, und ſchließlich— was jedenfalls beſonderes Intereſſe finden wird— auf die Quellen eingegangen wird, die der Wagner⸗ ſchen Tannhäuſerdichtung zu Grunde liegen. Philharmoniſcher Verein. Oſſip Gabrilowitſch, der ſo raſch berühmt gewordene Klaviervirtuoſe ſcheint auf unſer kunſtliebendes Publikum eine große Anziehungskraft auszuüben, da wie wir hören, das heute Abend im Hoftheaterſaale ſtattfindende Konzert ſehr ſtark beſucht werden ſoll. Der junge kaum 19jährige Künſtler, iſt nach ſeinem, mit ſenſationellem Erfolge gekröntem Auftreten in Berlin, woſelbſt er drei Konzerte in raſcher Aufeinanderfolge gab, auch in einem Leipziger Gewandhaus⸗Konzerte begeiſtert gefeierk und bereits von den bedeutendſten Konzertinſtituten Deutſchlands zur Mitwirkung gewonnen worden. Es iſt daher jedenfalls von großem Intereſſe, den Künſtler kennen zu lernen. Derſelbe ſpielt: Toccata und Fuge von Bach⸗Tauſig, Gavotte von Rameau, Nocturne Des⸗dur von Chopin, Humoreske von Tſchaikowsky und Valſe As-dur von Rubin⸗ ſtein. Fräulein Dörfler aus München, welche in dem Konzerte des Philharmoniſchen Vereins zum erſten Male vor die Oeffentlichkeit tritt, iſt eine Schülerin der Galliera; die junge Sängerin beabſich⸗ tigt, ſich der Bühne zu widmen. Wir werden von ihr eine italieniſche Arie von Petrella, ſowie Lieder von Brahms, Schubert und Corne⸗ lius hören. Das unter der Leitung des 11 8 Muſikdirektors Th. Gaule ſtehende Orcheſter bringt die Sinfonie Nr. 5-dur von Haydn, ſowie die Ouverture zu der Oper„Fierrabras“ von Schu⸗ bert zu Gehör. Das Böhmiſche Streichquartett hat einen ſörmlichen Sieges⸗ zug durch die größeren Städte Hollands ausgeführt, wo ſie das im Allgemeinen etwas nüchterne Publikum geradezu hingeriſſen haben. Auch in Paris. im Cirque'hiver, wohin Lamoureux das Quartett geladen hatte, zeigte das Publikum die höchſte Begeiſterung für deutſche Kammermuſik. Auch in verſchiedenen Städten Deutſchlands, wie Frankfurt, Göttingen ꝛc., traten die Herren zum erſten Male auf, berall, wie auch bei uns in Mannheim, mit ihren Leiſtungen das Auditorium begeiſternd. Fraukfurt, 22. Nov. Ibſen's„Rosmersholme, ſehr ſorgfältig einſtudirt, fand beim Publikum verſchiedenartige Aufnahme. Allge⸗ mein wurde der zjzweite Akt mit athemloſer Spannung entgegenge⸗ nommen, bei den übrigen wurden manche Längen in der Converſation ————ů Und wer zum Kanzler nicht halten will, Der fühle wie der Kaiſer Und gehe hin und rein'ge ſtill Von dieſem Blatte die Häuſer. Und wär es doch mit Bismarck hält, Der thue ganz das— gleiche, Damit das lappigſte Blatt der Welt Verſchwinde rings im Reiche.“ — Liszt und Koutski. In Bülows Schriften erzählt der ver⸗ ſtorbene Meiſter auch folgende Anekdote über die Begegnung Liszts mit dem polniſchen Pianiſten Antoine v. Kontskt, dem Komponiſten der allgemein bekannten Salonkompoſition„Le réveil du lion“, aus dem Jahre 1852 in Weimar:„In ſeiner prächtigſten ſpaniſchen Uniform à la Marfori präſentirte ſich der hofkonzertſüchtige polniſche Märtyrer beim großherzoglichen Hofkapellmeiſter und überreichte ihm als Gaſtgeſchenk feierlich das erſte Exemplar ſeines neueſten Geiſtes⸗ kindes inſtruktiven Geſchlechtes, betitelk:„'indispensable du pianiste“. „Lieber Freund, wenn Sie wieder Humbug machen wollen, ſo machen Sie ihn wenigſtens etwas weniger Rokoko. Sehen Sie, ich für meine Perſon, der ich doch auch nicht ſo ganz unerfahren bin, ich kenne nur ein wirkliches indispensable du pianiste, nämlich— ein Paar anſtändige Beinkleider.“ — Die entführte Fürſtentochter. Ueber den Maler Folchi, welcher die Prinzeſſin Elvira von Bourbon entführt hat, erfährt man nach Mittheilungen der„Neuen Freien Preſſe“ aus Kreiſen der römiſchen Ariſtokratie noch Folgendes: Folchi gehört einem vor⸗ nehmen Adelsgeſchlechte an, welches ſtets unverſöhnlich der klerikalen Richtung treu blieb und deſſen Mitglieder im Vatikan ſehr geſchätzt ſind. Folchi betrieb anfangs die Malerei als Dilettant. Nachdem er jedoch ſein Vermögen theils verloren, theils mit ſeinen großen Lebeusanſprüchen aufgebraucht hatte, mußte er als Maler ſeinen Unterhalt erwerben. Don Carlos unterſtützte ihn in ſeinem Berufe, indem er ihm Aufträge verſchaffte und ſelbſt Bilder bei ihm beſtellte. In letzter Zeit wurde er auf das Schloß des Don Carlos berufen, um dort ein Wandgemälde zu ſchaffen und auch ſonſt an der Deko⸗ ration mitzuwirken. Dabet entwickelten ſich jene romantiſchen Be⸗ ziehungen zur Prinzeſſin Elvira, welche mit der Entführung endeten. Don Carlos blieben dieſe Beziehungen kein Geheimniß und er ſandte ſeine Tochter nach Rom in das Haus des Fürſten Maſſimo, wo ſte empfunden. Ein großer Theil des Auditoriums wurde von der mächtig wirkſamen, conſequent entwickelten Handlung und glänzenden Aufführung zu ſtürmiſchem Beifall hingeriſſen, andere machten ihrem Mißvergnügen durch Ziſchen Luft. Spielplan der vereinigten Stadttheater zu Frankfurt a. M. Opernhaus. Dienſtag, 24. Nov.:„Don Juan“. Donners⸗ tag, 28.:„Rienzi“. Samſtag, 28.:„Mikado“. Sonntag, 29.: Nach⸗ miktags:„Schöne Helena“; Abends:„Don Juan“. Montag, 30,; „Das Heimchen am Herd“. Schauſpielhaus. Dienſtag, 24. Nov.:„Liebelei“.„Frankfurt im Feindesland“. Mittwoch, 25.:„Rosmersholm“. Donnerſtag, 26.: „Hölleubrücke“,„Mein Papa“. Freitag, 27.:„Bockſprünge“. Sams⸗ tag, 28.: Zum erſten Male:„Der Sohn des Kalifen“, Sonntag, 29.: Nachm.:„Bockſprünge“; Abends:„Der Sohn des Kalifen“. Montag, 30.:„Nosmersholm“. Wiesbaden, 22. Nov. Geſtern wurde von der ſeit Kurzem hier anſäſſigen ſchon öfter mit Auszeichnung genannten Konzertſängerin räulein Fanny Canſtadt,(einer früheren Schülerin der hochge⸗ chätzten Hofopernſängerin Fr. Seubert⸗Hauſen in Mannheim) im großen Caſinoſaale, gemeinſam mit dem Klaviervirtuoſen Rudolph Niemann, des Geigenfürſten Wilhelmi, ehemaligen ſtändigen Beglei⸗ ter, ein Konzert abgehalten, das ihr die Herzen aller Anweſenden gewann. Namhafte Kritiker und Künſtler von Fach, welche dem Konzerte beiwohnten, erklärten einſtimmig, daß es ein wahrer Ge⸗ nuß geweſen ſei, den Liedern der jungen Sängerin zu lauſchen. Auch die Wahl des Programms war eine ganz ungewöhnlich ſinnige. München, 21. Nov. Der M. Korreſpondent des Schwäh,. Merkur ſchreibt: Seit 1½ Wochen läuft das Gerücht, täglich ſich verſtärkend, durch alle thealerfreundlichen Kreiſe, daß Prof. Poſſart, der Leiter unſerer Hofbühne, der Weiterführung der Intendanz wegen zahlreicher Konflikte mit verſchiedenen Mitgliedern müde geworden ſei und ſeine Stelle als Münchner Hoftheaterintendant niederlegen wolle. Auch mit dem ſo ſehr einflußreichen Hofrath und Hofſekretär Ritter v. Klug ſei Poſſart in Konflikt gerathen. Die ämmtlichen Gerüchte ſind, wie ich aus beſter Quelle heute melden kann, voll⸗ ſtändig unwahr. Poſſart denkt nicht daran, den von ihm mit Ruhm begleiteten Poſten aufzugeben, und verkehrt mit Herrn v. Klug nach wie vor auf dem freundlichſten Fuße. Berlin, 22. Nov. Hektor Berlioz'„Benvenuto Cel⸗ lini“ wurde bei ihrer erſten Aufführung im königlichen Opernhaus, wie wir der National⸗Zeitung entnehmen, in einzelnen Theilen mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Ein dauernder Erfolg iſt aber nicht zu erwarten, weil die Handlung zu oft ins Stocken geräth und die melodiſche Erfindung zu ſchwach iſt. Berlioz verſucht hier, ſich dem Ton der Pariſer Oper der dreißiger Jahre, vorzugsweiſe der komiſchen anzupaſſen, wodurch ſeine großen Gigenſchaften zurückgedrängt werden, ohne daß er es ſeinen Vorbildern anf ihrem Gebiete gleichzuthun ver⸗ möchte. Die Mitwirkenden, an der Spitze Kapellmeiſter Weingartner, widmeten dem Werk ihre ganze Kraft. Herr Kraus als Benvenuto Cellini überraſchte durch ſorgfältige Behandlung der Koloratur und des Fallſetts. Frau Herzog überwand die dramatiſche Unbedeutend⸗ heit ihrer Partie durch Meiſterſchaft des Geſanges. Die Ausſtattung ließ nichts zu wünſchen übrig. Die nächſtjährige Tonkünſtler⸗Verſammlung des allgemeinen deutſchen Muſikvereins dürfte ſich aller Vorausſichk nach zu einem impoſanten Feſte geſtalten. Schon jetzt ſind die Vorbereitungen dazu im Gange. Am Samſtag Abend hat der geſchäftsführende Aus⸗ ſchuß abermals eine Sitzung abgehalten, in welcher von der Kon⸗ ſtituirung der Ausſchüſſe Kenntniß genommen und eine Subkommiſſion mit der endgültigen Auswahl der Mitglieder des großen Ausſchuſſes betraut wurde. Dem Letzteren werden dem Vernehmen nach außer den Mitgliedern der Ausſchüſſe auch eine große Anzahl ſonſtiger angeſehener Parſönlichkeiten unſerer Stadt angehören. Der Finanz⸗ Ausſchuß dürfte ſchon in den nächſten Tagen über die Aufſlellung eines proviſoriſchen Voranſchlages Beſchluß faſſen. Eine iutereſſante Epiſode, wie ſie in der Theatergeſchichte zu den Seltenheiten gehört, ſpielte ſich vorgeſtern in Depreczin ab Man, gab das franzöſiſche Luſtſpiel„Csak parosan“(„Nur paar⸗ weiſe“) und die Aufführung des etwas frivol angehauchten Stückes verürſachte unter den puritkaniſchen Debreczinren e Das Publikum ziſchte, pfiff, johlte und verließ ſchließlich das Theater. Hinterher kamen am nächſten Tage die dortigen Blätter, welche in heftiger Weiſe in den Chorus der entrüſteten Calviner einſtimmten. Das Publikum ſchimpft mit auf das Stück, geht aber doch ins Theater denn als der Theaterdirektor, der ſich von dem wüſten Geſchrei und Gejohle nicht abſchrecken ließ, dasſelbe Stück wieber anſetzte, war das Theater innerhalb zwei Stunden ausverkauft! Geſchäftliches. Bei der jetzigen kalten Jahreszeit iſt es eine große Wohl⸗ that, eine Erfindung zu haben, welche jedes Haus, jedes Zimmer vor unangenehmer Zugluft ſchützt und das heftige Zuſchlagen der Thüre verhindert. Dies wird nur durch den einzig hydrauliſchen Thürſchließer und Zuſchlaghinderer„Zephir“ erreicht. Dieſes Fabrikat, welches vor ca. 1 Jahre, von einer hieſigen Firma, Sigm. Simons, D 6, 9,/11 auf den Markt gebracht wurde, hat ſich ſo großartig be⸗ währt und eingeführt, daß obengenannte Firma gar nicht allen Be⸗ ſtellungen des In⸗ und Auslandes ſofort nachkommmen kann. Wir haben uns ſelbſt von der Güte und dem tadelloſen Funktioniren des Feners überzeugt, daß wir ihn nur Jedem auf das Beſte empfehlen önnen. „ Immer näher rückt das Weihnachtsfeſt und immer näher die Sorge:„Was ſoll ich ſchenken?“ Da dürften es uns unſere Leſer wohl Dank wiſſen, wenn wir ihnen aus der Menge der ſich anbietenden Rathgeber den beſten etwas näher bringen. Es iſt dies der ſoeben erſchienene Weihnachts⸗ katalag der bekannten Firm Mey& Edlich in Leipzig⸗Plagwitz, den wir ganz beſonders empfehlen möchten. Er enthält auch dies⸗ mal ſo viel des Schönen und Praktiſchen, daß gewiß Niemand ihn unbefriedigt aus der 2 7 5 geben wird. Die Verſendung geſchieht unberechnet und portofrei. dQm——.——.———————ñkñ——̃—— ihren Roman vergeſſen ſollte. Von da aus erfolgte aber die Ent⸗ führung. Ein Bruder Folchis iſt Monſignore und in einflußreicher Stellung beim Vatikan. Man weiß noch nicht, in welchem Orte Frankreichs 5 und Prinzeſſin Elvira ſich befinden. — Die Amtswohnung des Präſidenten der Vereinigten Staaten in Waſhington wird bekanntlich„Weißes Haus“ genannt, Der Name iſt auf den vierten Präſidenten der Vereinigten Staaten, James Madiſon, zurückzuführen. Im Jahre 1814 ſteckten die Eng⸗ länder die Amtswohnung des Präſidenten in Brand. Die Mauern wurden aber wenig beſchädigt, nur vom Rauch geſchwärzt, Geld war rar, und ſo ließ der Congreß das Haus weiß anſtreichen. Madiſon ſchrieb an einen Freund:„Kommen Sie und beſuchen Sie mich, wenn Sie wollen. Sie werden mich ſtets im„Weißen Hauſe“ finden. — Die verſtorbene Frau Vauderbilt hat nach einer Meldung aus New⸗York das meiſte von ihrem hinterlaſſenen Vermögen im Betrage von 4,400,000 Mark ihren armen Verwandten zugewandt. 1,000,500 Mark erhält die regelmäßig von ihr beſuchte Barkholomäus⸗ kirche in New⸗Pork. — Den Luſtſpieldichter Dufresuy mahnte einſt ſeine Wäſcherin um 300 Livres, die er ihr ſchuldete. Da ſie nicht gehen wollte, über⸗ gab er ihr ſeinen Wohnungsſchlüſſel und ſagte:„Schön— bleib hier! ich komme erſt in acht Tagen wieder; aber ſage bloß: Warum wirſt Du mit einem Mal ſo dringend?“—„Ich will heirathen, und brauche mein Geld.“„Was?“ Heirathen mit 300 Livres?“— „O nein, ich habe noch 2700 Livres zu Hauſe.“—„Und wen willſt Du heirathen?“—„Einen Lakaien.“„Einen Lakaien? Bringe mir die 2700 Livres ich bin mehr als ein Lakai und heirathe Dich ſofort!“— Das Mädchen willigte mit Freuden ein, und das wunderbare Paar ließ ſich noch am ſelben Tage trauen. Ob e Ehe glücklich wurde, verräth der Biograph nicht. — Moderne Heldin.„Ihr Fräulein Tochter, Herr Kommer⸗ zienrath, iſt gegen die Herrenwelt aber ſehr ſpröde!“—„Allerdings! Sie weiß meine Millionen tapfer zu vertheidigen!“ — Titelſucht. Viſitenkarte. Georg Wurzengruber, erzherzog⸗ licher Nachbar in Wallowitz. — Mißverſtäuduiß. Vater:„Du mußt, bevor Du in der Schule etwas ſprichſt, immer erſt überlegen.“— Karlchen;„Ach Papa, das Ueberlegen beſorgt ſchon der Herr Lehrer.“ 4. Selte. Mit Recht wird F. Wolff u. Sohn's Odoſta Jahn⸗ waſſer jedem anderen Präparat vorgezogen, da es einen wirklich fſeinen, äußerſt angenehmen Geſchmack hat und zur Pflege des Mundes wie Erhaltung der Zähne ein Mittel von ganz hervorragender Wirkſamkeii und bis heute noch unübertroffen iſt. Käuflich in den beſſeren Parfümerie⸗, Droguen⸗ und Friſeurgeſchäften, wo auch Proben zu erhalten ſind. Aeueſte Nachrichten und Eelegrammt. Berlin, 24. Nov. Das Kaiſerpaar beſuchte geſtern Vor⸗ mittag die Friedenskirche in Potsdam und legte im Mauſoleum am Sarge des Kaiſers Friedrich III. Kränze nieder. Die Ankunft des Kaiſers und der Katſerin in Plön erfolgt um 3 Uhr heute Nach⸗ mittag; die Kaiſerin wird dort verbleiben, während der Kaiſer gegen 5½ Uhr die Reiſe nach Kiel fortgeſetzt, wo er morgen der Ent⸗ hüllung des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Denkmals und darauf der Vereidigung der Marine⸗Rekruten beiwohnt.— Der heute in Wernigerode ſtatt⸗ findenden Beiſetzung des Fürſten Otto zu Stolberg⸗Werni⸗ gerode wohnen in Vertretung des Kaiſers Prinz Friedrich Leopold And in Vertretung der Kaiſerin der dienſtthuende Kammerherr Graf v. Keller bei. Die Majeſtäten ließen koſtbare Kranzſpenden am Sarge des Verewigten niederlegen. Berlin, 23. Nov. Der Geh. Juſtizrath und vortragender Rath im Juſtizminiſterium Kreis iſt geſtorben; ſeit 1894 gehörte er dem Juſtizminiſterium an. Hamburg, 23. Nov. 5000 Hafenarbeiter ſtehen aus, Davon gaben Streikekarten erhalten 787 Ledige, 2655 Verheirgthete mit Kindern. Angebotene engliſche Unterſtützung iſt abgelehnt worden. Wilhelmshaven, 28. Nov. Für die Ende dieſer Woche hier eintreffende gerettete Mannſchaft des Kanonenbootes„Iltis“ iſt ein 0 1 Empfang geplant. Es ſoll die Vorſtellung von euten fämmtlicher Marinetheile, Gottesdienſt und die Enthüllung einer vom Kaiſer geſtifteten Gedenktafel für die Verunglückten in der Garniſonkirche ſtattfinden. Greifswald, 22. Nov. Der stud. chem. Grich Clauß iſt unter dem Verdacht des Vatermordes verhaftet worden. Am letzten Dienſtag Abend ſtarb der Kaufmann Clauß plötzlich, nach⸗ dem er mit ſeinem Sohne einen benachbarten Ort beſucht hatte. Es entſtand alsbald das Gerücht, daß Clauß keines natürlichen Todes geſtorben ſei, und geſtern wurde der Sohn in Unterſuchungs⸗ haft genommen. Breslau, 23, Nov. Bei der Stadtverorduetenwahl in der zweiten Abtheilung verloren die Freiſtunigen zwei Sitze an die Konſervativen. Von den zu wählenden fünfzehn wurden gewählt neun Freiſinnige, fünf Konſervative, ein Centrum. Dresden, 28. Nov. Geſtern Nachmittag wurde hier der In⸗ haber einer Mehlgroßhandlung, Franz Uhlemann mit Frau und 8Kindern in ſeiner Wohnung todt aufgefunden. Der jüngſte 18jähr. Sohn gab noch Lebenszeichen von ſich. Wie die„Dresd. Neueſten melden, handelt es ſich um Selbſtmord durch Kohlen⸗ oxydgas. Köln, 23, Nov. In einer Wohnung brach während der Ab⸗ weſenheit der Ehefrau heute Morgen Feuer aus, in dem ein kleines Kind verbrannte. Das arme Geſchöpf hatte ſchreckliche Brand⸗ wunden an dem ganzen Oberkörper, beſonders im Geſicht, erlitten. Marburg, 23. Nov. Geſtern Abend kam es zwiſchen einigen Burſchen im Alter von 16 und 17 Jahren zu einer Meſſerſtecherei. Ein Burſche wurde ſchwer verwundet. Straßburg, 23. Nov. Der„Straßb. Poſt“ zu Folge wurde durch den Hegemeiſter Krug an der Grenze(Sudel) ein franzö⸗ 9 807 Wilderer erſchoſſen. Krug befand ſich in der Ge⸗ ellſchaft des Gerbereibeſitzers Martin Chogue. Der Wilderer hat zuerſt in einer Entfernung von 10 Metern geſchoſſen und Krug durch mehrere Schüſſe verwundet. Metz, 23. Nov. Der Hauſirer Bernhard Holzach aus Baſel, beſchuldigt, mit dem wegen Laͤndesverrath beſtrafken Schmidtkonz in Verbindung geſtanden zu haben, wurde geſtern Nacht hier aufge⸗ griffen und verhaftet. Der bayeriſche Saatenbericht des München, 23. Nov. ſtatiſtiſchen Amtes klagt ſtark über Mäuſe⸗ und Schneckenfraß. Die —7771705 der Felder wurde verzögert und iſt mehrfach noch nicht endet. Nürnberg, 23. Nov. Der Großhändler Kommerzienrath Volleth, der Vorſtand der mittelfränkiſchen Handelskammer iſt an Lungenentzündung geſtorben, Er erreichte ein Alter von 57 Jahren, 5 Fürth, 23. Nov. Bei der heutigen Gemeindewahl ſiegten? Kandidaten der demokratiſchen Liſte und 5 der liberalen. Stuttgart, 23. Nov, Die Wiedergeneſung des an den Maſern erkrankten Königs iſt ſoweit vorgeſchritten, daß der König geſtern das Bett verlaſſen konnte. Erfurt, 23. Nov. Der chriſtlich⸗ſoziale Kongreß Naumann⸗ ſcher Richtung wurde heute mit einem Hoch auf den Kaſſer eröffnet. Etwa 120 Delegirte aus allen Theilen Deutſchlands ſind anweſend. 15 dem Berichte über das neu aufzuſtellende Programm betonte Ge⸗ eimrath Profeſſor Dr. Sohm⸗Leipzig, die neue Partei wolle an die GSpitze der Arbeiterbewegung trelen und die Sozialdemokratie ab⸗ Iölen. Sie wolle aber weder den Klaſſenkampf, noch wolle ſie kon⸗ feffinell ſein. Recklinghauſen, 22. Nov. Die auf„Zeche General Blumen⸗ thal“ verunglückten Bergleute ſind heute beerdigt worden. Die Leichenſchau hat ergeben, daß 21 der Verunglückten mit Brandwun⸗ den bedeckt waren, einige waren ganz entſetzlich verbrannt; viele hatten ſchwere Knochenbrüche erlitten. Der Betrieb in der Bauab⸗ khetlung, wo ſich das Unglüct zugetragen hat, iſt eingeſtellt worden. Die Zufuhr friſcher Welter war eine reichliche,—7 Kubikmeter. Wie es heißt, ſollen ſich die Wetter an einem in Brand gerathenen, 905 abgeraumten Flötze, das irgendwie Luft bekommen, entzündet en. Wien, 23. Nov. Im Budgetausſchuſſe desAbgeordnetenhauſes Lrklärte bei der Berathung der Stagtsſchuld der Finanzminiſter, daß die Umwandlung der 4/öprozentigen Rente zur Aufnahme der Baarzahlung für die Valutaregulirung ungünſtig wäre, weil ſich mit Rückſicht auf die aus dem Auslande zurückkommenden Papiere ein großes Golderforderniß ergeben würde. Der richtige Zeitpunkt werde erſt ekommen ſein, wenn die niedriger verzinslichen Werthpapiere den Pariſtand erreicht hätten und die 4/ũ9prozentige Rente bedeutend höher notirt werde. Wenn dann eine weitere Konvertirung für eine gewiſſe Zeit ausgeſchloſſen ſei, ſo ſei die Konvertirung ohne große Mobiliſtrung von Kapitalien durchführbar. Dieſer Zeitpunkk ſei 1 jedoch noch keineswegs gekommen und die Sache daher noch nicht Aktuell, Er gebe übrigens zu, daß jede Konverſion für die große Bevölkerung nicht eine Deklaſſirung zur Folge haben könnte. Wien, 28. Novobr. Fürſt Ferdinand von Bulgarien hatte eſtern in Ebenthal eine Zuſammenkunft mit dem Prinzen von Heaus und Gemahlin, da er der Hochzeit aus Gtiquettenrückſichten nicht beiwohnen konnte. Zütich, 28. Nov. Der Checkfälſcher Pfeilſchmid als Greiz, der die Kantonalbank um 27000 Franken beſchwindelte, wurde in New⸗Pork verhaftet. Es hatte ſich bereits ein Haus mit Wirthſchaft gekauft. 55 Bern, 23. Nov. Der Große Rath beauftragte die Berner Megierung, einen Beſchluß über die Betheiligung des Staates beim 15 neuer Eiſenbahnlinien(direkte Linie Bern⸗Neuenburg, Thun⸗ innenthal⸗Genferſee, ſowie eine Million für den Simplondurchſtich) ſo rechtzeitig vorzulegen, daß das Berner Volk im März darüber ab⸗ unmen kann. Paris, 23. Nov. Einen ungeheuerlichen Selbſtmord ver⸗ Abte geſtern der Bäckermeiſter Lacroux in Narbonne. Der Maänn hatte nach einem Streite mit ſeiner Schwiegermutter beſchloſſeu, dey ſeinem Leben ein Ende zu machen, und kroch, um ſein Vorhaben 1 in den glühenden Backofen. Ein Geſelle, der kurz Darauf hinzukam, zog ihn zwar ſofort aus dem Ofen, aber der poſ Meiſter hakte bereits ſo ſchwere Brandwunden erlitten, daß er in hhoffnungsloſem Zuſtande ins Spital gebracht werden mußte. Bordeau, 28. Nov. Bei der geſtrigen Deputirtenwahl hier ſiegte der Sozialiſt Ferret über Deorais, früheren Botſchafter in Wien. Ferret ſtarb jedoch Abends plötzlich in dem Augenblicke der Bekanntgabe des Wahlreſultats. Kopenhagen, 22. Nop. Kronprinz Friedrich iſt, wie das „N. W. Tagbl.“ meldet, am Freitag einer eonſthaften Gefahr 75 Geueral ⸗Anzeiger. Mannhbeim, 24. November⸗ ausgeſetzt geweſen. Auf dem täglichen Spazſergange, den ſer mit ſeinen beiden Töchtern in der Umgebung Kopenhagens unternahm, war er in der Nähe des Hafens angelangt, als ein Stier der auf ein Schiff verladen werden follte, ſich kosriß und auf den Prinzen zuſtürzte. Während die Prinzeſſinnen entſetzt flüchteten, wehrte der Kronprinz das wüthende Thier durch kräftige Stockſchläge ſo lange ab, bis die Wächter herbeieilten und es wieder einfingen. 5* Bombay, 23. Nov. In der Provinz Rajputhna(Hindoſtan) iſt Regen gefallen. In den Gebieten, wo Regenfälle ſtaktgefunden haben, wird die Noth vermindert, aber nicht gänzlich beſeitigt werden. ** (Privat⸗Telegramme des„General⸗ Auzeigers.“) Hamburg, 24. Nov. Den ſtreikenden Schauerleuten ſind von den be Arbeitern angeblich 1000 Pfund Sterling angeboten worden. SHaag, 24. Nov. Der belgiſche Geſandte ſiel beim Radeln und wurde von einem Wagen überfahren. Er erlitt ſchwere Ver⸗ letzungen, Madrid, 24. Nov. Die Verbindung mit den Philippinen, welche ſeit einigen Wochen unterbrochen war, iſt wieder hergeſtellt. Kalkutta, 24. Nov, Die Ernteausſichten haben ſich infolge des eingetretenen Regens in den meiſten Diſtrikten gebeſſert. Wenn der Regen anhält, dürfte die unmittelbare Gefahr der ſchweren Hungersnoth abgewendet werden. Mannheimer Handelsblatt. Bayeriſche Bierbrauerei⸗Geſellſchaft vorm. H. Schwartz in Speyer a. Rh. Wie wir erfahren, waren in der am Samſtag ſtattgehabten 11. ordentlichen General⸗Verſammlung 15 Aktionäre mit 615 Stimmen vertreten. Die Bilanz, ſowie Vorſchläge von Direktion und Auſſichtsrath wurden einſtimmig genehmigt und Decharge ertheilt. Von dem nach reichlichen Abſchreibungen von M. 101 487.75(im Vorjahre M. 78 455.25) verbleibende Reingewinn von M. 126 088.87(inel. Vortrag aus dem Vorjahre)— im Vor⸗ jahre M. 97 901.89— gelangen 7 pEt.= M. 70000 Dividende zur Vertheilung(ſtehe Inſerat); die vertrags⸗ und ſtatutengemäße Tantismen an Direktion und Aufſichtsrath betragen M. 18 758, zur Aufrundung der ordentlichen Reſerve auf M. 120 000 werden M. 28.87 verwendet, der Spezlal⸗Reſerve zur Verfügung des Auf⸗ ſichtsrathes M. 23 000 zugewieſen, das Bureau⸗Perſonal erhält M. 2000 Remuneration und M. 17302 werden auf neue Rechnung vorgetragen. Der Bierabſatz iſt von 59025 Hektoliter im Vorjahre auf 64 128 Hektoliter geſtiegen. 23. Novbr. Umſätze Mannheimer Effektenbörſe vom fanden ſtatt in Eichbaum⸗Aktien zu 172.75, die noch welter geſucht bleiben, Gutfahr⸗Aktien 130, Mannheim Lagerhaus 120.25. Offerirt ſind Schwartz⸗Aktien zu 120 und Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien zu 610 Bf. Coursblatt der Maunheimer Börſe vom 28. November. per Nov. 10.— M. Tendenz: flauer. Weizen ſtagnirend mangels jeder Unternehmungsluſt. Landes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 28. Novbr. 1896 von dem Vorſtand Fritz Kreglinger. Der Getreide⸗ markt verkehrte in etwas ruhiger Stimmung, hervorgerufen durch niedrigere amerikaniſche Börſen. Das Angebot der Exportländer iſt jedoch nicht dringend und bleibt der Bedarf andauernd gut. Landmärkte waren etwas beſſer befahren und mußten Preiſe etwas nachgeben. Dem heutigen Hopfenmarkt waren zugeführt 250 Ballen, verkauft wurden ca. 100 Ballen, Preiſe 10—60 M. Wir notiren per 100 kg: Weizen bayer. 18.50, niederbayer. Ta. 19.25, Ulka 19.50—20.25, Azima Nicolajeff 20.——20.25, do. Roſtoff 19.50—19.75, Saxonska 19.75 Laplata—.—, rumän. 19.75—20.75, Amerikaner 19.75—20.50, Redwinter—.—, Walla⸗ Walla—.—, Northern—.—, Milwauke—.—, Californier—.—, Theodoſta—.—, Dulut—.—, ruſſ.—.—, Kernen oberländ. la. 19.50, fränkiſch—.—, Land—.—, Roggen württemb. 14.—, ruſſ. 15.50—16.25, do. Ja,.—.—, Amerikaner 15.50—15.75, rumän. 15.50 bis 16.25, Gerſte bayer.—.—, pfälzer—.—, ungar.—.—, Nord⸗ deutſche—.—, Hafer Land—.—, Alb 13.—13.50, ruſſ. 15.50—16.50, Amerikaner 15.—, Maisd Mixed 11.—, weißer amerik. 11.25, La⸗ plata 10.75—11, Mehlpreiſe per 100 kg inel. Sack Mehl: Nr. 0: 31.50—32.—, Nr. 1: 29.50—30, Nr. 2: 28.——29, Nr. 3: 50 Nr. 4: 22.50.—23, Suppengries 32.50. Kleie mit Sack 70 M. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 28. Nov. New⸗Nork Chicago Monat ̃ * Weizen Mais Sahmat Caffee Weizen] Mais Schmalz ———.————— November 86— 295789862.————————.— Dezember 86— 295%6⸗.—.— 920 76%¼ 285 8 85 8870 60.—.— 75 55—————.— März 8078——.— 80—.———* Mai 665⁰ 3316—.— 9 2⁵ 801 27/5.30 Auguſt 6————— 2——.——5— September———— 9 35—————.— Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunnheimer Hafen⸗Verkehr vom 18. November, Schiffer ev. Kap. Schlff Kommt von Ladung Hafenmeiſterei II. Köllmann Prinz Joachim Notterdam Getreide 15180 Kllypers Katharina 55 Stückgüter 20252 Sep Petrus Antwerpen 55 13488 Kern D. A..⸗G. 4 Dülſſeldorf Petroleum 18960 Holler Hedwig Heilbronn Steinſalz 1478 Rudolf Bertha Ruhrort Kohlen 12850 Hafenmeiſterei IV. Maus G. Sinuer Maxau Stückgüter 650 Knobel Magdalena.⸗Gemünb Steine 120⁰0 Maier Großh. Friedr. 2 5 1600 Wäſch OStachelhaus Hochfeld Kohlen 21000 Volkenborn Anna Dufsburg 75 10000 Gerlach Gott mit uns Rugrort 2 3500 Walteg Anna Marie 55 3800 Vom 19. November: Hafenmeiſterei II. Geller Nlederrhein 6 Hochfeld Rsheiſen Mellinghoff Fr. Gr. v. Baden Ruhrort Kohlen 17144 Schölch O. Pfeiffer Jagſtfeld Steinſalg 3646 75 Gott mit uns + 75 8646 Ti Schürmann Ruhrort Kohlen 10 Kiepen 1 2 Hafenmeiſterei III. Demmer Morgenröthe Ruhrort Kohlen 16000 Rödig Teutonia Rotterdam 7 7000 Reitz Ruhrort 80 75 Getreide 4000 Waibel Mina Heilbronn Salz 83 Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. New⸗York, 22. Nopbr.(Drahtbericht der Compagnie enérale transatlantique). Schnelldampfer„La Gasgogne“, abgefahren am 14. Novbr. 945 Havre, iſt heute Morgen 4 Uhr wohlbehalten hier eingetroffen, Mitgetheilt von dem Bureau für Ueberſee⸗Reiſen C. Herold in Mannheim, N 1, 1, Kaufhaus. Waſſerſtaudsnachrichten vom Mouat November. gewicht zu Mark: — Zicklein—. betrug 2745 Stück. Weizen pfälz. neu. „ norddeutſcher ruſſ. Azima Theodoſia Saxonska Girka Taganrog „ rumäniſcher N 2 „ Walla Walla „ Milwaukee , Californier Maunheim, 28, Nov, bligationen. 5 Staatspapiere, Pfandbriefe. 4 Badiſche Obligat. 101.80 5 1 0 2 Bad. Oblig. Mark /o %„ 1866 102.80 63 FFBFBB; 95 1„„„ 4„.“100 Looſe 140. bs„ 5 5 4½ Baher. Opligationen 102.50 00 Städte⸗Anlehen. 3¹⸗ 0 15 9160 b5 0 t. 8 10 101.75 P 1 8˙ arlsruher v. J. 1 97.25 b Reicsuuteae 1000 95 4% Lubwigahafen M. 104. 65 8 103. 63 17 1 98.—5 b 375 0 3 101.90 b 4 5 3 85 Preuß, Conſols 1087 1 3— Mauftheimer Obl. 1885 100.— P ne e, ſe ie f 5 1 Eiſenbahn⸗Aulehen. Induſtrie⸗Obligationen 5 4½ Elektr. W. Lahmeyer u. Co. 102.50 G 44 Pfälz. Gudtw. Max Nord) 103.50 P 4½ Speyerer Ziegelwerke 108.50 bß 100.80 b5 2½ Nerein Chem. Fabeiken 3½„ konvertirte 100.— b 4½ Wagh. Zuckerfäbrik 101. G —õ Hellſtofffabrik Waldhof 105. G Aktien. e Beitee Kleſnleſ dedelberg 146.— 8 Badiſche Bankk 115.50 G Ludibt Shafenez Bealieke ee Gewerbebank Speher 50%% B 126. G Manuheinler Aktienbrauerei 165.— P Landauer Volksbank 60% E 140. G Pfalzbrau. b. Geiſel u. Mohr 180.— P Mannheimer Bank 186.— 53 Brauerel Sinner, Grünwinkel 252.— P Oberrhein. Baut 4123. P 5 Schroebl Heidelberg 129. 181* 4 6 wetzinge r er Rheiniſche Creditbank 136.45 bz 5 Sonne Welg Speher 141.50 bz 15„ iunge 135. 10„ z; Storch, Sſck„ 126, b53 Rhein. HypieBänk 179.„ Werger, Worms 86.50 P 10 1 junge 167.50 G Wormſer Brauhaus v. Oertge 148. b3 Eiſenbahnen. Pfälz. Preßh. u. Spritfabr. 122.— P Pfälziſche Aaabahe 242.50 G Transport axbahn 154.50 b ſicherun „ Notdbahn 125.—b5 i e 190.—55 Chemiſche Induſtrie, Maung Damofſchleppſchif.. 128.50 W .⸗G, f. chem. Judußrie e e ie, d Codnſ eabrit Golderben. 187. 0 Dad. Schißffagrk⸗alſfeeuranz 650.— Fheu Fabri conees e Continentale Verſſcherun 490.— G V 47.50 8 Maunheimer Verſſcerung 610.— 5 ereln ez, ſabriten 100% 8 Oberrheln. Verſ⸗lgeſelſchaft 248. 7 Weſteregeln Alkal. Stamm 168.50 G Wüttt. Trandportverſich. 2 Vorzug 106.25 bz Induſtrie. Zellſtofffabrik Waldhof 225.80 63 Entaillirſabrit kelerweiler 120. P Juckerfabrit Waghäuſel 61.— P Emaillirwerke Maikammer 129.— P ückerrafſinerie Maunheim 118.— P Eltlinger Spinnerei 132. 53 wraneren, arlsruher Bad. Brauerei 97 7 9 9 76.50 P 8 0 1 Moneabe 1250 0 orzugs⸗A. 182.— b aunh. Gum.⸗ u. Asbeſtfabr. 3 Muger Akttenbſerbrallerel 127.— 05 Maunheimer Lagerhaus 120.25 bz Durlacher Hof vorm. Hagen154.— G Oggersheimer Spinnerei 30,25 G Eichbaum⸗Brauerei 172.75 bz Pfalz. Nähm. u. Fahrräderf. 134—b0 Elefantenbräu Rühl, Worms112.— G Portl.⸗Cementwk, Heidelberg 161.— Verein Speyerer Ziegelwerke 87. G Maunheimer Vieh⸗ und Pfervdemarkt au 23. Novbr. Es waren beigetrieben und wurden verkauft per 100 Ko. Schlacht⸗ 25 Ochſen J. Qual. 140, II. Qual. 136. 574 Schmalvieh I. 132, II. 202, III. 80. 126 Kälber I. 140, II. 135, III. 130. 306 Schweine I. 112, II. 100. — Luxuspferde— Arbeitspferde———. — Ferkel——. 20 Schaſe 24—28.— Lämmer—.— Ziege—.—, Zuſammen 1066 Stlüick. Tendenz ſchleppend. Der Geſammtumſatz der vorigen Woche (Maunh. Börſe). Produkten⸗Markt. 17.——17.75 18.—18.50 18.75—19.25 19.50—19.75 18.50—18.75 18.25—18.75 18.50—19.25 18.75—19.50 „am. Winter neuer 19.75—20.— 19.75—20.— 19.75——.— Gerſte rum. Brau ,ealſſe 1„ er „norddeutſcher „rumäniſcher Mais amer. Mixed „ Douau „ La Plata Kohlreps, deutſch. „ Moldau 35 amerik. 15 Farren I. 108, II. 104, — Milchkühe———. , 18.50—14.— 14.—15.25 —.——.— —— .78— 5 27.—27.50 —— Kleeſamen dſch. neu. 90.——95.— ———.— egelſtationen Datum: 95 Rhein: 19. 20. 21.] 22. 23. 24. Bemerkungen. Kouſtannzz 3,54 Hüningen 2,47 2,40 2,87.83 Abds. 6 U. Kehll J3,27 3,23 3,18 3,163,16 N. 6 U. Lauterburg 44,29 4,24 4,18 4,14 4,12 Abds. 6 U. Maxan„4,514,47 4,42 4,40 4,39 2 U. Germersheim„ J4,32 4,27 4,20 4,10.P. 12 U Maunheim„ 44,32 4,27 4,22 4,16 4,12 4,08 Mgs. 7 U. Mainz 1,67 1,67 1,62,58 1,58.-P. 12 U. Dingen J11 2,09 2,07 10 U. Kanldb J2,51 2,49 2,45 2,4137.015 Koblenz J12,93 2,962,84 2,772,72 10 U. KRöüln, J6,05 3,193,082,962,89 2 U. Ruhrort 2,69 2,72 2,60 2,50 9 U. vom Neckar: Mannheim J4,85 4,27 4,22 4,19 4,15 4,10 V. 7 U. Heilbronn 1,031,00 1,071,07 1,05 V. 7 U. ee e eeee .65— perig ee Wcre Süce 55 16.19— 15 Dollars in Gold etie Engl. Souvereigns% 20.87—82 Literariſches. Zolas allenthalben ſo viel Auffehen erregender Roman„Rom⸗ iſt nunmehr auch in der bekgunten Halbmonatsſchriſt„Aus Zungen“(Stuttgart, Deutſche Verlags⸗Anſtalt) ee 1 0 und gleichzeltig auch in einer Buchausgabe in 5 Bänden(Geheftet M. 1 179 7 gebunden M. 8.—) in demfelben Perlag zur Ausgabe gelaugt Neben dieſem neueſten Werke des ubnſlan Romanciers brachte„Aus fremden Zungen“ noch den großen, in England mit ſenſationellem Erfolge aufgenommenen Roman Der Manksmann“? von Hall Caine, und ein neuer Roman aus dem Finniſchen:„Die Gattin des Pfärrers“ von Juhani Aho, hat ſoeben begonnen. Ferner finden wir in den letzten ſechs eften noch eine Anzahl kleinere novelliſtiſche Arbeiten. Dieſen kleineren gewählten Proſa⸗ werken von modernen Autoreit verſchiedenſter Natlonalität reihen ſich erleſene bbe Gaben von fremdländiſchen Dichtern und Dichterinnen an. Die ubrik„Von Dieſem und Jenem“ endlich enthält aiee literariſche Notizen mannigfachen Inhalts. Literaturfreunden, die ſich über die neueſten und bemerkenswertheſten ausländiſchen Erſcheinungen auf dem Geziet der Belletriſtik durch gute Ueberſetzungen auf dem Laufenden erhalten wollen, ſei dieſe Zeitſchrift auͤfs neue empfohlen. Gegründet 1822. F. Göhring, Juwelier. D 1. 4, neben Pfälzer Hof— Paradeplatz. Juwelen, Gold⸗ und Silberwaaren. 24⁴6 Wer Milch nicht verträgt, verſuche dieſelbe mit etwas Mondamin gekocht, eben nur ſo viel, daß ſie ein wenig ſeimig wird. Dies macht die Miſch bedeutend leichter verdaulich. Browu& Polsen's Mondamin hat einen eigenen Wohlgeſchmack und bürgt am beſten das selaurige nestehen dieſer 155 chottiſchen Firma für die gute Qualität. Mondamin iſt 5 haben in Packeten à 60, 80 und 16 Pfg. in beſſeren Colonial⸗, Delikateß⸗ und Drogen⸗Geſchäften. En Sros für Manuheim und umgegend bei: 18415 Bassermann d Herrschel, Mannheim. Liebhaber von praktiſchem Schuhwerk, finden die reichſte Aus⸗ 5 66988 wahl in allen möglichen Schuhwaarenſorten bei „ La Plata 19.50—19.75„Luzerne 70.——90.— „Kernen 17.75—.—.—„ Provene. 108.—125.— FRoggen, pfälz. 14.25—14.50„Eſparſette 26.——.—.— „kuſſiſcher 14.25—14.50 Leinöl mit Faß 42.——.—.— 75—.——.— Rüböl„„ 68.—.— Gerſte, hierländ. 15.——15.25] Petroleum Faß fr. „ Pfälzer 15.50—16.— mit 20% Tara 21.60——.— „ Ungariſche 18.50—18.75] Rohſprit, verſteuert 106.—.— „ ruff. Brau—.———.—[ 90er do, 24.50.— 575 e 12.——12.25 8 1. Nr. 00 0 1 2 4 Welzenmebt J0.50—28.50l—-.50.—38.80.—.80—21.80 Roggenmehl Nr. 0 23.— etwas niederer. Roggen abgeſchwächt. Gerſte und Hafer ruhig. Maunheimer Produktenbörſe vom 23. Nov. Weizen per — 5 Spezialität: Georg Hartmann, größtes Schuhwaarenhaus, E A. 6½. Feine gediegene Schuhwaaren, Otto Herz& Cie. in 9 Alleinverkau“ Frankfn a. M.(Teleph. 448.) che * von Auf der bis jetzt unübertroffenen Pfaff-Nähmaschien können nicht allein die ſchönſten und feinſten Ne. Aharbeiten in tadel⸗ loſer Vollendung gefertigt werden, ſondern die⸗ ſelbe eignet ſich au zur Anfertigung von Stickereien jeglicher Ar rung. Allein⸗Verkauf bei Nov. 18.20, Roggen per Nov. 14,40, Haſer per Nov. 14.20. Mais Martin Decker. 2 Mo: cheim A 3. 4 in ſchönſter Alsfüh⸗ 17137 —— 4 1 . 17 einzureichen und werden in Mannheim, 24. November. General-Anzeiger. Srkaunlmachung. Betr. Vergebung der Ent⸗ wäſſerungs⸗Arbeiten für den Erweiter⸗ ungsbau des Allg. Kränkenhauſes Litk. R 5. No. 2988. Die Herſtellung der Entwäſſerungs⸗Arbeiten für den Erweiterungsbau des Allge⸗ meinen Krankenhauſes Litr. R 5 ſollen auf dem Wege der öffent⸗ lcher Ausſchreibung, einſchließ lich Material und Arbeit, ver⸗ geben werden, und werden Ofſerten auf Grund des Maſſen⸗ Verzeichniſſes, von welchem Ab⸗ züge zum Preiſe von Mark.— erhältlich, erbeten.! Die Bedingungen, Maſſen⸗ verzeichniſſe ünd Zeichnungen liegen auf dem Hausentwäſſer⸗ ungs⸗Bureau, O 7 No. 17 um⸗ mer No. 5, von Montag, ven 29. November l. J. zur Einſicht aus. 23017 Obengenannte Maſſen⸗Ver⸗ zeichniſſe ſind vollſtändig in Ein⸗ zel⸗ und Geſammtpreiſen aus⸗ gefertigt, verſiegelt und ver⸗ ſchloſſen, mit der vorgeſchriebenen Bezeichnung verſehen bis ſpäte⸗ ſteus Samstag, den 28. No⸗ vember l. J. Vormittags 11 Uhr an das Bürgermeiſter⸗ amt, 2. Stock, Zimmer No. Gegenwart der erſchienenen Sub⸗ mitteuten alsdaun geöffnet. Die Stadt verpflichtet ſich weder zur Annahme des niedrigſten, oder irgend eines der eingelau⸗ fenen Anerbieten, noch zur Mit⸗ theilung von Gründeſt, welche füͤr die Entſcheidung maßgebend waxen. Maunheim, 21. Novbr. 1896. Das ſtä tiſche Hausentwäſſer⸗ ungs⸗Bureau: 3 Kleinbell. Bekauutmachung. Wir verſteigern am Montag, 30. Novbr. d.., Vorm. 10 Uhr im Bauhof U 2, 5 den Vorrath an Lumpen, Knochen, Glas, Meſſing, Zink, Guß⸗u, Schmiede⸗ eiſen, altes Leder, Stleſel, ſowie ö ca.s1000jabgenützte Piaſſavabeſen öffentlich an den Meiſtbietenden gegen bäare Zahlung. 23062 Die Verſteigerüngsbeding⸗ ungen können auf unſerem Bureau eingeſehen werden. Städt. Abführ⸗Anſtalt: Die Verwaltung. Städt. Gaswerk Mannheim Lichtſtärke des Leuchtgaſes vom 15. Nov. 1896 bis 21. Nov. 1898 bei einem ſtündlichen Verbrauch einer Flamme vön 150 Liter =16,00 Normalkerzen. Verſteigerung. Aus dem Nachlaß der feledigen Rentnerin Johannga Hart⸗ mann verſteigere ich der Thei⸗ lung wegen in der Traitteur⸗ ſtraßſe No, 15 parterre öffent⸗ lich gegen Bagrzahlung Freitag, 27. November 1896, Morgens 9 Uhr und Mittags 2 uhr I golfdene lange Uhrkette, 1 Cylinderuhr, s ſilberne Deſſert⸗ meſſer, 1 goldene Broche und Ning, 1 Chiffonier, 2 Kanapee, 1 compl. Bett mit Roßhaar⸗ matraze, 1 Nachttiſch, 1 ovaler Tiſch, 2 Commoden, 2 Spiegel, 6 Rohrſtühle 8 Strohſtühle, 1 Schreibcommode mit Caſſete, 1gr zweithür. Weißzeugſchrank, K 1 Standuhr, 1 Leibfauteuil, 1 Küchenſchrank, 1 Anricht, 1 Waſſerbank, 2 Tiſche 1 Gewehr, Herrenhemden, 1 Kleider, 33 Frauenhemden, 46 verſchiedenes Weißzeug, Küchengeſchirr, Fla⸗ ſchen und altes Eiſen. 23015 Mannheim, 23. Novbr. 1896. Franz Becker, Waiſenrichter. Verſteigerung. M — 0 Aus dem Nachlaß der 5 Katharina Grünewald geb. Grohe verſteigere ich, der Theil⸗ 1 wegen, 23096 t twöch, den 25. Novbr., Vormittags 9 Uhr und Nachmittags 2 uhr in der 14. Querſtraße No. 55, Neine Stiege hoch, gegen Baar⸗ ahlung: 2 Betten, 1 zweith. Kleider⸗ ſchrank, 1 Nachktiſch, 4 Stühle, 1 Tiſch, verſchiedenes Geſchirr, Weißzeug und Bilder. Maännheim, 24. Nopbr. 1896. Franz Becker, Waiſen richter. Zwangs⸗Herſteigerung. Mittwoch, 25. Novbr. d.., Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfändlokal Q 4, 5 dahter: 23104 1 Harmonium, 1 Baudſäge, 1 Büffet, 1 Etr. Leim, 1 Decimal⸗ waage mit Gewicht, 1 Faß mit 100 Liter Cognac, 2 Sack Gerſte, 1 Kommode, 1 Kleiderſchrank, 16 Wirthſchaftstiſche, 100 Stühle, 2 Wirthſchaftsbüffet, 1 Theke mit Bierpreſſion, 1 Parthie Vorhang⸗ ſtoh 97 75 Leittwand, Flä⸗ nell, Battlſt, Bettzeug, 1 Laden⸗ theke, 2 Geſtelle, 1 Pult, 1 Waſch⸗ Beiſchen 8 Spiegel und ſonſt Verſchledenes im Vollſtreckungs⸗ wege gegen Baarzahlung öffent⸗ lich verſleigern. 23104 Mannheim, 24. Novbr. 1896. Ebner, Gerichtsvollzi Ein Fräuſ Unterricht in Stenograph (Syſtem Schrey) Off. unter Nr. 22432 qu die Exped. 22136 ie] Al Amts und Kreis⸗Verkündigungsblatt. iwillige Verſteigerung. Mittwoch, 25. Novor. d.., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Auftrag des Herrn F. Meyer hier, im Pfandlokal „5: 23103 1 Partie Manufaktu⸗, Weiß⸗, Kattun⸗,Tricotage⸗ waaren zc. gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Maünheim, 24. Nopbr. 1896. Ebner, Gerichtsvollzieher. Musikvereln. Dienſtag Nachmittag 3 uhr FProbde für Sopran u. Alt 8 in der Aula des Gymnaſiums. * 2 Casino. Dienſtag Abends 9 Uuhr im 8943 Loeal. Iwaugs⸗Herſteigerung. Mittwoch, 25. Novbr. d.., Mittags 2 uhr werde ich im Pfandlokale Q 4, 5 hier; 23100 Eine Spieluhr mit 11 Blöttern und eine ſilberne Cylinderuhr mit Kette gegen baare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern. Mannheim, 23. Novpbr. 1896. Freimüller, Gerichtsvollzieher. Hleiſch, Wurß⸗ u. Jell⸗ Lieferung. Die hieſige Volksküche bedarf in der Zeit vom 1, Jaunar bis 31. Dezember 1397 eirca 4000 Kilo prima geindfleiſch, 3000„ Schweine⸗ Fleiſch u. Wurſt, 50„Schweinefett. Die Lieferungen ſollen im Sub⸗ miſſionswege vergeben werden. Angebote hierauf wollen bis zum 1. Dezember l. J. mit entſprechender Aufſchrift verſehen in unſerm Lokale& 4, 5 einge⸗ eingereicht werden, woſelbſt auch Vormittags von 10—11 Uhr die Lieferungsbeding⸗ ungen eingeſehen werden können. Mannheim, 23. Novbr. 1896. 26042 Der Vorstand. —— 5 Achſchlegel In Jac. Schick, Großherzogl. Hoflieferaut C 2, 24, u. d. Thegter. 23117 Echt Culmbacher Expert Hler (Aetien⸗Brauerei) Engl. Forter Engl. Ale empfiehlt 28118 Alfred Hrabowski, D 2, 1. Teleph. 488. Gervais-Käse stets frisch vorräthig Fromage de Brie Chester Gorgonzola Gouda Tilsiter ete. ete. 23115 Ernst angmann, Kunststrasse, N3, 12. ee Schellfisch treſſen heute ein bei 23043 Wilh. Müller, 5. 26. Prima Wormſer Wurſtwaaken empfiehlt 23068 Auguſt Nolle Tatterſallſtraße 24. Wer erthellt einem jungen Maune Gäbelsberger Steno⸗ graphie? Offert. unt. Nr. 22888 an die Exped. ds. Bl. Suppenwürze iſt friſch ein⸗ getrofſen bei 22995 P. Sehultz, K 2. Piima alter u ſüßer Apfelmoſt in der Apfelmühle, II 8, 9. Bei Beſtellungen von b Liter frei ins Haus. 22418 Achtungsvoll: K. Kälbel. Junges Mädchen erth. bei mäß. Preiſe Nachhülfeunterricht in allen Schulfächern. Gefl. Offert. unter G. A. Nr. 23059 a. d. Exp. 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Näheres im Verlag. 23076 Vertraulſche Auskünfte über Geſchäfts⸗, Credit⸗ Privaf⸗ un Vermögensverhältniſſe auf alle Plätze des In⸗ und Auslandes, Einzug rückſtändiger Forderungen, ppwie Adreſſenlieferungen er⸗ ledigt gewiſſenhaft und prompk das Allgemeine Auskunftsbureau J. L. Bürkel, Mannheim, P 4, 1,(Planken). 14995 Sekanntmachung. In Ser heutigen Tagfahrt wurden durch die Mitglisder des Blürgerausſchuſſes zu Stadträthen gewählt: 28111 g aul eine sechsjährige Amtsdauer⸗ Barber, Hermann, Inſtallateur. Dreesbach, Auguſt, Kaufmann. Duttenhöfer, Alfred, Kaufmann. Geis, Anton, Wirth. Henz, Chriſtian, Privatmann. Mainzer, Iſaac, Kaufmann. Rau, Heinrich, Brauereibeſitzer. .Vogel, Karl, Meſſerſchmied. Wachenheim, Eduard, Banqufer. b. auf eine dreijährige Amtsdauer: 10. Keſſelheim, Chriſtian ſen, Kaufmanſt⸗ 11. Roſe, Max, Kaufmann. Wir machen dies mit dem Anfügen bekannt, vaß die Wahl⸗ akten während 8 Tagen auf der diesſeitigen Regiſtratur zu Jedermanns Einſicht offen liegen und daß etwaige Einſprachen oder Beſchwerden gegen die Wahl binnen 8 Tagen von dieſer Bekanntmachung an bei dem Bürzermeiſteramt oder dem Großh. Bezirksamt ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll mit ſofortiger Bezeichnung der Beweismittel angebracht werden müſſen, Mannheim, den 23. November 1896. Der Oberbürgermeiſter; Beck. Bekanntmachung. Nr. 27578. Da trotz unſerer früheren Bekanntmachungen, wonach die erſt kürzlich verbeſſerte und erweiterte ſtädtiſche Feuer⸗ meldeanlage ihrem Zwecke in jeder Hinſicht nur dann voll und gaug entſprechen kaſin, wenn möglichſt zahlreiche Perſonen im Beſitze von Feuermelderſchlüſſeln ſind, bis jetzt erſt 1745 Schlüſſel abgegeben wurden, während ſich in hieſiger Stadt 3841 Häuſer befinden, ſo erlauben wir uns die verehrlichen hieſigen Einwohner ben ſolcher Schlüſſel wiederholt und dringend aufzu⸗ Es ſollte in jedem Hauſe ein Feuermelderſchlüſſel vorhanden und derart aufbewahrt ſein, daß er bei einem etwaigen Braud⸗ falle für Jedermann leicht zugänglich iſt. Die Schlüſſel ſind auf dem ſtädtiſchen Feuermeldebureau im Kaufhaus zum Preiſe von 50 Pfg. pro Stück erhältlich. Gleichzeitig bringen wir nachſtehend die ortspolizeiliche Vor⸗ ſchrift über Handhahung der öſſentlichen Feuermelder vom 24. September 1890 in Erinnerung, da deren Beſtimmungen vielfach in Vergeſſenheit gerathen zu ſein ſcheinen. Dieſelbe lautet: 9 1. Durch die in der Stadt Mannheim angebrachten ögenklichen Feuermeldeapparate ſoll eine möglichſt raſche Bekanntgabe des Ausbruchs eines Brandes und Algömfrung der Feuerwehr bewirkt werden. Daueben iſt auch die Möglichkeit geboten, in dringenden Fällen poltzeiliche Hülfe herbelzurufen. 2 Die Handhabung des in den roth lackirten Käſtchen ange⸗ brachten Meldeappaxrats iſt nur nach Oeffnung der Thüre mittelſt eines beſonders eonſtruirten Schlüſſels möglich. Der Schlilſſel wird an die Mitglieder der Feuerwehr, die Schutzmaunſchaft und an Perſonen aüsgegeben, welche in un⸗ mittelbarer Nähe der Befeſtigungsorte 5 Meldungsapparate wohnen. Außerdem iſt Jedermann freigeſtellt, ſich auf ſeine Koſten auf der Centralſtelle im aufhaus(frühere Polizeihauptwache) einen ſolchen Schlüſſel zu kaufen. „Jeder Schlüſſel iſt mit einer in ein Verzeichniß der Central⸗ ſtelle einzutragenden Nummer verſehen. Die Inhaber der Schlüſſel haften für etwaigen Mißbrauch derſelben. BVerluſt des Schlüſ zeigen. 90 g= Winterer. Baheriſche Prauerei⸗Geſelſchaft vorm. H. Schwartz Speyer a. Rhein. ſels iſt ſofort auf der Centralſtelle anzu⸗ — 8 3. Um eine Feuermeldung abzugeben, öffnet man die Thüre des Apparats mit dem Schlüſſel dürch eine halbe Umdrehung nach rechts. Alsdann dreht man die iin obern Theile des Apparats angebrachte Kurbel bei Polizeiruf— einmal bei Kleinfener— zweimal bei Großfeuer— dreimal in der Pfeilrichtung nach rechts im Kreis herum. Nach der erſten Kurbelumdrehung erſcheint in der über der Kurbel befindlichen der Büchſtabe„“, nach der zweiten der Buchſtabe„K“ und nach der dritten der Buchſtabe„“. Die nun loszulaſſende Kurhel geht langſam wieder zurück, in derſelben Reihenfolge ver⸗ ſchwinden dieſe Juſchriften und es kommt das weiße Feld im Fenſterausſchnitt wieder zum Vorſchein. 20618 Ein ſchnelles Zurückſpringen der Kurbel bedeutet, daß die volle Umdrehung der Kurbel nicht vollendet war und muß die⸗ ſelbe wiederholt werden. Kurze Zeit nach Zurücklaufen der Kurbel ertönt eine im Innern des Apparats angebrachte Glocke zum Zeichen, daß die Meldung auf der Centralſtelle verſtauden iſt. Sollte das Glockenſignal nicht ertönen, was der Fall iſt, wenn Auigs g ein anderer Apparat Meldung macht, ſo wartet man Weſe Sekunden und gibt die Meldung nochmals in derſelben Vei In der heutigen 11. ordentlichen General⸗Verſamm⸗ lung wurde die Vertheilung einer Dividende von 7% gleich M. 70.— per Actie beſchloſſen. Der Divideuden⸗Coupoß No. 11 gelangt hiernach von heute an bei der Pfälziſchen Bauk und Rheiniſchen Ereditbank in Maunheim, bei den Herren Kahn& Cie. in Fraukfurt a. M. und B. L. Homburger in Karlsruhe, bei der Bayeriſchen Vereinsbauk und Filiale der Dentſchen Bauk in München, bei der Gewerbebauk Speyer, Aectien⸗Geſellſchaft, ſowie an der Geſellſchaftskaſſe in Speyer, zur Einlöſung. 23102 Speyer, den 21. November 1896. Der Aufsichtsrath;: J. Striebinger, Vorſitzender. Mannheimer Liedertafel. Bei der heute vorgenommenen Verlooſung wurder die Actien No. 151, 311, 362, 384, 406 zur Einlöſung gezogen und erfolgt deren Auszahlung gegen Rückgabe der Stücke nebſt Zinsſcheinen und Talons bei der Mannheimer Bank hier. 28101 Mannheim, den 23. November 1896. d. ———— Vorſtan Gelegenh e ab. 9 4. Sobald das Glockenſignal ertönt iſt, muß die Thüre ge⸗ ſchloſſen werden. Der Schlüſſel bleibt ſtecken und kann nür nur mittels eines beſonderen Auslöſeſchlüſſels, welchen die Feuer⸗ wehr und die Schutzmannſchaft mit ſich führt, entfernt werden. ün e gelangt nach ſeiner Auslöſung an den Inhaber zurück. 9 8. Zum Feuermelden iſt nur derjenige berechtigt, der die Braudſtelle genan angeben kaun. Zur Meldung ſoll möglichſt ein in der Nähe der Brandſtelle befindlicher Apparat werden. enn jedoch von einer vom Brandplatze entfernteren Stelle das Feuer gemeldet wird, ſo hat der Melder bei dem Feuer⸗ melder ſtehen zu bleiben, bis die Feuerwache oder die ffeuer wehr bezw. die Schutzmanuſchaft eingetrofſen iſt, oder, falls er hieran ünbedingt verhindert iſt, die Brandſtelle auf die im Kaſten des Melders befindliche Tafel Die Polizei kann nur in auf beſonderen Ausnahmefällen erufen werden, bei großen Auflaufen, ſchweren Verbrechen und nglücksfällen, jede Anrufung der Polizei aus geringfügigen oder nicht dringenden Gründen iſt ſtrafbar. mrNrr * enheitskauf. 1875% Import-Französ. Madeira per Flaſche M..90. 18750½f Import-Französ. Sherry per Flaſche M. 2,90. 18830 Gold-Malaga per Flaſche M..90. Kleinſener wird gemeldet bei Schornſtein⸗ Zimmer⸗ 1870er Import-Französ. Portwein Kammer⸗, Fußboden⸗, Aſchengruben⸗, Düngergruben⸗, Balken⸗ per Flaſche M. 3, 23 23099 3 lagen⸗ oder Kellerbrand. Großfener wird gemeldet in allen anderen Fällen, in welchen das Feuer bereits eine größere erlangt hat, brſonders bei euer in Treppenhäuſern, Lagerräumen und Kellern, in welchen Spirituoſen oder andere leicht entzündliche und brenn⸗ bare Stoffe lagern oder verarbeitet werden, endlich bei Feuer auch kleiuſter Ausdehnung im Großh. Hoftheater. 4 8 4. Außer der Kurbel darf kein anderer Theil des Melde⸗ apparats berührt werden, Ohne dringenden Grund darf der Melder nicht in Betrieb geſetzt werden. Das Probiren mit dem Schlüſſel und Aenderung und Befchädigung des Meldeapparat leitungsdrähte iſt verboten. 8. Wegen vorſätzlicher oder ſuhrläſſger Störung des Betriebs der Anlage, ſowie wegen Beſchädigung öder Zerſtörung derſelben tritt Beſträfung nach§ 817, 318, 304 Reichsſtrafgefetzbuch ein. Muthwillige oder höswillige Alarmirung der 1 0 oder der Feuerwehr wird gemäß 8 36011.⸗St⸗G.⸗G. mit Geldſtrafe bis zu 150 M. oder mit Haft beſtraft. Seſondere Anweiſung für die Behaudlung und Benützung der Privat⸗ Feuermelde⸗Apparate. Außer der für die öffentlichen Feuermelde⸗Apparate erlaſſenen Anweiſung gelten für die Privat⸗JFeuerm elder nachfolgende Be⸗ ſtimmungen: Johannschreiber. Codes⸗Auze * Iik. Verwandten, Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Mittheklung, daß unſer lieber, guter Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel ! 9 0 Friedrich Jäckel, Mechaniker; nach kurzem, ſchwerem Leiden im 47. Lebensjahre heute ſanft entſchlafen iſt. 23075 Mannheim, 23. November 1896. Die trauernden hinterblitbenen. Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmit⸗ tag 2 Uhr vom Trauerhauſe J 4, 13 aus ſtatt. (Dies ſtatt jeder beſonderen Anzeige.) unbefugte und der Zu⸗ 9 1. Die Reviſion der Anlage und Appargte in Bezug auf deren Zuſtand und die Axt der Benützung erfolgt durch ſtädtiſche Be⸗ alftragte, welchen der Zutritt in die Prſpatgebäude und das Probiren der Apparate während der Tagesſtunden jeweils un⸗ weigerlich zu geſtatten iſt. 8 2. Alle ekwalgen für den Inhaber erkennbaxen Beſchädigungen oder Störungen des Feuermelders oder der Leilung ſind unver⸗ züglich auf der Centralſtation(unter dem Kaufhausthurm) anzu⸗ zeigen. Liederhalle. Todes⸗Anzeige. 75 Unſeren verehrlichen Mitgliedern widmen wir durch die Trauerkunde, daß unſer hochgeſchätztes glied und Mitgründer der Liederhalle, Herk Friedrich Jäckel Mechaniker geſtern Mittag 1 Uhr nach kurzem Leiden ſanft ent⸗ ſchlafen iſt.— Wir betrauern in dem allzufrüh Verhblichenen einen aufrichtigen Freund, einen allezeit eifrigen Förderer unſeres Vereinls, dem wir ſtets ein treues und warmes Angedenken bewahren werden. 5 55 Die Beerdiguig findet Mitiwoch, den 25. Nopember, Nachmittags 2 Uhr, vom Traueryauſe J 4, 18 aus ſtatt und erſuchen wir unſere Mitglieder durch recht zahlreſche Betheiligung hieran, dem Dahingeſchiedenen die letzte Ehre zu erweiſen, 2 7 5 Manunheim, den 24. November 1896. 23093 Der Vorſtand. 8 8. 8 Durch bauliche Veränderungen oder Neubauten bedingte oder 1175 ſonſt gewünſchte Verlegungen der Privatmelder und der innerhalb der betr. Grufidſtücke beindlichen Lettungen, ſowie nöthige Repara⸗ turen an denſelben müſſen ſtets ohne Verzug auf Koſten der Be⸗ itzer vorgenommen, dürfen aber nur durch die vom Stadtrathe azu ermächtigten Sachverſtändigen ausgeführt werden. Diesbezügliche Anträge können 0 belm Stadtrath oder mündlich auf der Centralſtation angebracht werden. 4 8 4. Mißbräuchliche Benützung der Anlage kann den entſchädig⸗ ungsloſen Ausſchluß von der ferneren M⸗benützung der Anlage zur Folge haben. 106 Endlich bemerken wir bei dieſem Anlaß, daß die Be⸗ amten des ſtädtiſchen Feuermeldeburenus angewieſen ſind, jeden Intereſſenten auf Wunſch in der Handhabung der ſtädtiſchen Feuermelder perſönlich und mündlich zu Uunterweiſen. Mannheim, den 14. Oktober 1896. Bürgermeiſteramt: Martin, Lemp. 8. 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