2 — 10⁵ d. 2 4 Telegzramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2736. Abonnement: 60 Pfa. monatlich, WBeingerlahn 10 Pfg. msuatlich, Furch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ehlag M..30 pro Quartall Inſerate: Hie Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pig. (Badiſche Volkszeitung. Mannt der Stadt Mannheim und Umgebung. jeimer (107. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. On Verantworklich: für den volttiſchen u. allg. Thetkz ..: Ernſt Müller. für den lokaten und prov. Theil 5 Ernſt r den Inſeratentheil: Karß Apfel. 4 Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ Fruckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt. (Das„Maunheimer Journal“, iſt Eigenthum des katholiſchen (Mannheimer Volksblatt.) e ee E 6, 2„ Stleſenſte und verbreitelſte Jritung in Mannheim und Amgegend. E 6, 2 ban mitte bn Raete Nr. 59. Montag, 1. März 1897.(Aelephon⸗Mr. 218.) ——————̃—— ee— e r————̃— Aus der Kommiſſion für das Handels⸗ geſetzbuch. Mit berechtigter Spannung verfolgt man in kaufmänniſchen Kreiſen die Verhandlungen der Reichstagskommiſſion für das deutſche Handelsgeſetzbuch, welches nament⸗ lich für die Handlungsgehilfen wichtige und für ſie günſt ge Aenderungen gegen den ſeitherigen Zuſtand bringen ſoll. Leb⸗ hafte Genugthuung werden die Wähler unſeres Reichstagsabge⸗ ordneten darüber empfinden, daß Herr Ernſt Baſſer⸗ mann von der Kommiſſion für das deutſche Han⸗ delsgeſetzbuch zum Referenten für das Plenum des Reichstags ernannt worden iſt. Zur Vervoll⸗ ſtändigung unſerer Mittheilungen über die bisherigen Ergebniſſe der Berathungen der Kommiſſion veröffentlichen wir noch folgende ergänzende Berichte: Berlin, 25. Febr. In der heutigen Fortſetzung der Berathungen der Reichstags⸗Commiſſion für das Handelsgeſetzbuch ſtanden, wie ſchon kurz gemeldet, zur Berathung die§§ 73 und 74, welche die vielumſtrittene und außerordentlich wichtige Frage der Coneurrenzcelauſel behandeln, Vereinbarungen, welche die gewerbliche Thätigkeit des Hand⸗ lungsgehülfen nach ſeinem Austritt aus dem Geſchäft einſchrän⸗ ken und ihn dadurch in ſeinem Fortkommen hindern. Hierzu lag zunächſt vor ein Antrag der nationalliberalen Abgeordneten Baſſermann und Münch⸗Ferber, dem§ 73 beizufügen: „Eine Beſchränkung darf ſich höchſtens auf eine Zeildauer von drei Jahren, vom Tage des Austritts an gerechnet, erſtrecken. Beträgt das Jahresgehalt des Handlungsgehülfen weniger als 3000., ſo iſt eine Beſchränkung unzuläſſig. Für die Dauer der Beſchränkung iſt dem Handlungsgehülfen die Hälfte ſeines bisherigen Gehaltes, weiter zu zahlen. Als Gehalt im Sinne Neſer Beſtimmung gelten auch Tantismen und Naturalbezüge.“ Ein Antrag Gamp will dem Vertrag zwiſchen Principal und Handlungsgehülfen dann die Gültigkeit verſagen, wenn durch die Beſchränkung das Fortkommen unter Berückſichtigung der beſondern Verhältniſſe und Bedürfniſſe des betreffenden Ge⸗ ſchäftsganges in unbilliger Weiſe erſchwert wird. Eine ſolche Erſchwerung liegt nicht vor, wenn dem Handlungsgehülfen die Erlangung des im letzten Jahre bezogenen Gehalts geſichert wird. Ein ſocialdemokratiſcher Antrag wollte in erſter Linie von der Concurrenzelauſel überhaupt nichts wiſſen. Die Abſtimmung ergab die Annahme des§§ 73 nach der Regierungsvorlage unter Hinzufügung des Antrages Baſſer⸗ mann und Münch⸗Ferber, der den Handlungsgehülfen ihre volle wirthſchaftliche Freiheit nach drei Jahren zurückgibt. Alle übrigen Anträge werden abgelehnt.§ 74 findet unverändert die Billigung der Kommiſſion. Auf Aufrage des national⸗ liberalen Abg. Muͤnch⸗Ferber, ob nach der Regierungsvoclage der Clauſel nur inſoweit die Geltung verſagt werde, als ſie zu weit gehe, ſie dagegen im übrigen gültig bleiben ſolle, er⸗ widert der Vorſitzende Abg. Spahn, daß die Vorlage in dem Sinne zu verſtehen ſei. In der Freitagsſitzung der Reichstagskommfſſion für das deutſche Handelsgeſetzbuch wurden die§§ 75 bis 79 ohne er⸗ hebliche Erörterungen genehmigt. Zu§ 80 beantragten die Abgg. Roeren und Genoſſen, daß Verletzung der Pflichten gegen den Lehrling mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark beſtraft wird; gleiche Strafe trifft den, der entgegen den Vorſchriften des§ 80 Handlungslehrlinge hält. Geh. Rath Hoffmann macht darauf aufmerkſam, daß dieſer Antrag viel weiter geht als der§ 148 in der Gewerbeordnung. Der nationalliberale Abg. Baſſermann ſtellt an die Regierungsvertreter die An⸗ frage, warum im Handelsgeſetzbuch von den Verpflichtungen der Lehrlinge analog der Gewerbeordnung nichts enthalten iſt. §80 wird mit dem Antrag Rembold angenommen. Geh.⸗ Rath Hoffmann hält in Beautwortung der Aufrage Baſſer⸗ mann§ 127 der Gewerbeordnung nicht für allgemein an⸗ wendbar beim Handelsſtande.§ 81 findet Bewilligung nach der Regierungsvorlage. Damit iſt der ſechſte Abſchnitt erledigt und die Kommiſſion tritt in die Berathung des ſiebenten, der von den Handlungsagenten handelt. Zu§ 82 ſteht der An⸗ trag der nationalliberalen Abgeordneten Baſſermann und Münch⸗Ferber zur Crörterung, der den Eingang folgen⸗ dermaßen faſſen will:„Wer, ohne als Handlungsgehülfe an⸗ eſtellt zu ſein, ſtändig damit betraut iſt, für einen andern...“ att„für das Handelsgewerbe eines andern,“§ 82 bleibt nach der Regierungsvorlage, ebenſo die§8 83 bis 89,§ 90 handelt don der Kündigungsfriſt, welche für den Schluß eines Kalender⸗ vierteljahres ſechs Wochen ſein ſoll. Dazu beantragt Abg. Baſſermann§ 90a: Die Vorſchriflen dieſes Abſchnittes kommen auch zur Anwendung, wenn ein Agent im Betriebe ſeines Handelsgewerbes, ohne ſtändig damit betraut zu ſein, für einen andern Geſchäfte vermittelt oder im Namen des andern abſchließt. Das gleiche gilt, wenn ein Kaufmann, der nicht Handlungsagent iſt, im Betriebe ſeines Handelsgewerbes für Anen andern Geſchäfte vermittelt oder im Namen des andern übſchließt. Der Autrag wird abgelehnt,§ 90 nach der Regier⸗ ingsvorlage angenommen. Die§§ 91 bis 102 werden nach merheblicher Beſprechung genehmigt. Zu§§ 95 und 97 be⸗ Ktragen die Abgg. Baſſermann und Münch⸗Ferber, zu ſtreichen. Der Antrag wird zu§ 95 genehmigt, zu§ 97 abgelehnt. Damit iſt das erſte Buch des Geſetzentwurfs er⸗ ledigt. Es kommt zur Berathung zweites Buch, Handelsgeſell⸗ ſchaften und ſtille Geſellſchaften. 1. Abſchnitt, offene Handels⸗ geſellſchaften. Die§§ 103 bis 175 werden ohne weſentliche Berathung glatt bewilligt. Die nächſte Sitzung findet am Donnerſtag ſtatt; ſie beginnt mit den Aktiengeſellſchaften. —— Erinnerungen aus großer Zeit. Als eins der vornehmſten und glücklichſten Geſchenke für die deutſche Nation zur Feier des hundertſten Geburtstages unſeres Heldenkaiſers liegt jetzt die Feſtſchrift vor, die Prof. W. Oncken in Gießen unter dem Titel„Anſer Heldenkaiſer“ geſchrieben hat und die jetzt vom Comité für die Kaiſer Wilhelm⸗Gedächtniß⸗ kirche zu Berlin zum Beſten des Baufonds im Verlag von Schall u. Grund in Berlin herausgegeben wird. Keiner unſerer Geſchichts⸗ forſcher war ſo ſehr berufen, die Geſchichte des erſten deutſchen Kai⸗ ſers in volksthümlicher Weife zu beſchreiben, wie gerade Prof. Oncken deſſen großes Geſchichtswerk über unſer Jahrhundert in allen Hän⸗ den iſt. Was aber der Arbeit ihren beſonderen Werth gibt, das ſind die mannigfachen Briefe und Urkunden, die zum erſten Male auf Grund einer beſondern Anordnung des regierenden Kaiſers hier veröffentlicht werden. Geſchichtlicher Werth und menſchliches Inte⸗ reſſe knüpft ſich ganz beſonders an die eigenhändigen Briefe, die Kaiſer Wilhelm an die Kaiſerin vor Beginn des Krieges geſchrieben hat. Wir heben hier vor allem die beiden Briefe vom 18. Juli 1870 hervor, die, unmittelbar nach der Brüsquirung des Königs durch Benedetti geſchrieben, den friſcheſten Eindruck von jenem welt⸗ geſchichtlichen Hergang wieder gegeben. Sie liegen jetzt im Faeſi⸗ miledruck vor und lauten wie folgt: Ems, 13./7. 70. Herzlichen Dank, daß du des heutigen ſonſt ſo lieben Jahres⸗ tages ſo freundlich gedacht! Die Emſer Damen ſind enchantirt von ihrer Aufnahme und ihrem Aufenthalt bei dir zurückgekehrt und ein⸗ gerückt im Schloß. Ich ſprach ſie nur kurz auf der Abendpromenade, da ein heftiger Regen uns auseinanderjagte. Das große Ereigniß der Tagesfrage iſt das alleinige Geſpräch, ſeitdem an dieſem Morgen das Kölner Extrablatt die erſte Kunde des Zurücktritts des Throncandidaten brachte. Ich ſendete dasſelbe ſofort auch Benedetti, der mir ſagen ließ, daß er die Nachricht be⸗ reits geſtern Abend aus Paris erhalten hätte, woraus folgt, daß man es in Paris früher wußte als ich. Er kam auf die Promenade und ſtatt ihn satisfait zu finden, verlangte er von mir, daß ich à tout jamais erkläre, daß ich nie wieder meine Zuſtimmung geben würde, wenn etwa dieſe Candidatur wieder auflebte, was ich natürlich ſehr entſchieden zurückwies, um ſo mehr, da ich noch gar keine Details direkt erhalten hätte, und als er immer dringender und faſt imper⸗ tinent wurde, ſagte ich zuletzt, mettons que votre Empereur lui-meme dieſe Candidatur aufnähme, ſo würde ich ja mit meinem geforderten Verſprechen ihm entgegentreten müſſen! Kurzum, er ſchien inſtruirt zu ſein, dieſe Forderung mir abzupreſſen, die er ſogleich nach Paris melden wollte, um mich zu irgend einer offtziellen Kundgebung zu veranlaſſen, die ich bei der ganzen Sache bisher zu vermeiden hatte, aus der bekannten Stellung, die(ich) zu derſelben ſeit 6 Monaten einzunehmen verpflichtet bin; d. h. als Gouvernement habe ich nichts mit der Sache zu thun. Ich lege hier die Briefe bei, die ich ſoeben erhielt.— Bitte dich, ſie mir noch heute zurückzuſenden, da ſie mir immer nöthig ſind zur Hand zu haben; auch mein Brief an Leopold vom 21. Juni liegt in Copie bei. Des Fürſten Raiſonnement über künftige Kriegsfragen iſt ſehr richtig. Die Poſt wartet. ¼3 Uhr. Dein W. Ems, 13./7. 70. Der zweite Brief lautet: Die Benedettiſche Prätention früh iſt nicht allein ge⸗ blieben; Werther berichtet ſoeben ſeine erſte Unterredung mit Gramont⸗ Ollivier, in der ſie, ipsissima verba, geſagt haben: Die Hohenzoklern Candidaten⸗Beilegung ſei überhaupt Nebenſache, die Verheimlichung der Unterhandlungen ſei eine Vertetzung des Kaiſers und Frankreichs, alſo die Hauptſache; dieſe müſſe gutgemacht werden, und dies ſei durch ein Schreiben meinerſeits an den Kaiſer N. zu erreichen, in welchem ich ausſpräche, daß ich nicht die Abſicht gehabt, den Kaiſer und Frankreich zu beleidigen; dies Schreiben könne publique werden und in der Kammer als Vertheidigung Preußeus paradiren! Hal man je eine ſolche Iuſolenz geſehen? Ich ſoll alſo als reuiger Sünder auftreten in dieſer Sache, die ich gar nicht angeregt, geführt und geleitet habe, ſondern Prim, und den läßt man ganz aus dem Spiele! Leider hat Werther nicht ſofort nach ſolcher Zumuthung das Zimmer verlaſſen und ſeine Interlocuteure an den Miniſter Bismarck verwieſen. Ja, ſie ſind ſo weit gegangen zu fagen, ſie würden Benedetti mit der Sache beauftragen! Der wollte heute Abend abreiſen; nachdem ich durch Anton hatte ſagen laſſen, daß ich eine zweite Unterredung in der bereits heute früh definitiv abgelehnten Sache nicht ertheilen könne, zu der er per Telegramm nochmals angewieſen worden war, hat er ſich unerwartet raſch gefügt, was berechtigt, an⸗ zunehmen, daß er die neue Forderung bereits erhalten hat!! Leider muß aus dieſen unbegreiflichen procedles geſchloffen werden, daß ſie uns coüte qui coute herausfordern werden und daß der Kaiſer malgreé lui von ſeinen unerfuhrenen kfaiseurs überflügelt iſt. Somit wird die Lage in wenig Stunden wieder ſehr ernſt. Eben kommt ein Telegramm von Stuttgart, in welchem Varnbüler ſagt, die belei⸗ digenden Zumuthungen Frankreichs von heute ſeien ſo verletzend für Württemberg, daß er den franzöfiſchen Geſandten beauftragt habe, ſofort nach Paris zu ſchreiben, daß man ſich dergleichen verbitte. Worauf das gehet, wiſſen wir aber hier noch nicht. Uebrigens baben Bray und Varnbüler den franzöſiſchen Geſandten ſchon in den letzten Tagen geſagt, daß, weun Preußen angegriffen würde, ganz Deutſchland wie ein Mann aufſtehen werde. Das iſt ſehr brab— wenn es geſchähe! Morgen komme ich zum Diner. Dein W. Wir knüpfen an dieſe beiden großartigen Briefe von jenem denk⸗ würdigen Tage, der die Entſcheidung der Kriegsfrage zur Folge hatte, hier noch den erſten Brief an, den der Kaiſer nach dem Ab⸗ ſchied von Berlin und von der Kaiſerin am 2. Auguſt von Mainz aus an die Kaiſerin Auguſta gerichtet hat. Er lautet: Maynz,./8. 70. Die ſchwere Abſchiedsſtunde liegt nun hinter uns und wenn ſie durch die Jubelfahrt, die ich 36 Stunden lang machte, wie ver⸗ klungen erſcheinen könnte, ſo liegt ſie doch gleich ſchwer mir im die Worte„in Ermangelung eines abweſchenden Ortsgebrauchs“ Herzen. Denn die Zukunft iſt unſicher und erſt nach ſchwere Kämpfen wird ſich Gottes Wille kund thun. Darum iſt jeder Jubel ruf mir wie ein Schrei der Mahnung, was Alles erwartet wird, ſe daß mein Inneres dieſen Jubel nicht theilt! Und dennoch müfſſer wir Gott danken, daß die Meinung ſo iſt, wie ich ſie in dieſen 3. Stunden gewahrte! Ja, es war ein Triumphzug, der in den großez Städten unermeßlich war, namentlich in Köln! Freilich wurde die Reiſe mit ihrer Langſamkeit dadurch recht fatiguant und aufregend doch habe ich mich komplett erholt von den letzten Tagen un Stunden in Berlin, da es doch ſtets längere Intervallen der Reiſen gab und die Hitze nicht zu groß war. In Coblenz waren trotz de ſpäten Nachtſtunden eine Menge der bekannten Damen erſchienen was mich tief gerührt hat! und die Eriunerung der lieben rühigen Zeit kontraſtirend wirkte. In Düſſeldorf war die Fürſtin Antoinett auf dem Perrdn und wir nahmen den Thee à 5(Karl und Fritz Mecklenburg) in einem Cabinet allein. Sie waren beide ſehr er⸗ griffen beim Wiederſehen und ſehr ernſt, wie natürlich! Ich ſagt darum auch an Antoinette, ſie müßten dieſe Wendung der Ange⸗ legenheit auch als eine von der Vorſehung gewollte Schickung betrachten, wo wir Menſchen nur die Werkzeuge ſind, die Gott ſich zur Erreichung ſeines Willens ausſucht. In Köln waren die Damen Oppenheim, Joeſt, Meviſſen Bräuning anweſend. Um ½6 Uhr waren wir hier, von Louis (Großherzog von Heſſen) an der Eiſenbahn empfangen, die am Garten des Palais, das er mir eingeräumt hat, hielt, alſo ſehr be⸗ quem. Im hier bereits gehaltenen Kriegsrath iſt konſtatirt worden, daß der Feind immer ruhig an der Saar ſteht und nichts unter⸗ nimmt. Es ſcheint aber, daß er ſeit zwei Tagen ſeine Komplet⸗ tirungen erhalten hat und ſich mehr ſüdlich von Saarbrücken con⸗ centrirt. Heute iſt die Hitze hier drückend, die Verpflegung wird ſehr ſchwierig, weil jetzt Alles aus unſerm Oſten herbeigeſchafft werden muß. Eben kommen zwei Landwehr⸗Bataillone aus Meſchede und Attendorn, die excellent ausſahen. Holſtein iſt mit aller Haupt⸗ ſachen fertig, aber wie auch in Koblenz, ſind die Hauptzierden der Promenade noch nicht angegriffen, ſelbſt die Bauten nicht, aber Alles iſt vorbereitet, in drei 27 55 realiſtrt zu werden. Nun lebe wohl! Möge deine edle Thätigkeit gute Früchte tragen. Ueberall iſt die Wohlthätigkeit im beſten Gang. Fürſt Pleß reiſt mit uns. Dein treueſter Freund W. Unterwegs bekam ich noch ein Telegramm von Bernſtorff(Bot⸗ ſchafter in London), dem die Queen von Vermittlungs⸗Vorſchlägen ſprach, die wir, wenn wir ſie formulirt geſehen, vielleicht hätten ge⸗ währen können, aber durch die franzöſiſche Kriegserklärung iſt alles mit einemmale überflüſſig geworden. Sollte man es für möglich halten, daß als einer der Gründe der Kriegserklärung aufgeführt wird, daß ich Benedetti nicht habe empfangen wollen, während ich ihn dreimal empfangen habe und nur das 4. Mal refuſirte, weil er mir ſagen kließ, er müſſe mir nochmals den bereits beſtimmt abgeſchlagenen Antrag wiederholen, und ſah ich ihn doch noch zum Abſchied, als ich nach Koblenz fuhr! Man muß wabrlich die Kriegsluſt bis über die Ohren haben, wenn man ſolche Gründe zu einem Kriege anführen kann! So iſt alſo, zu 129 ͤbrigen, auch noch dieſe perſönliche Beleidigung hier hinzu⸗ getreten! Profeſſor Oncken iſt in der Lage, nicht weniger als 28 ſolcher eigenhändigen Briefe des Kaiſers an die Kaiſerin aus der Zeit vom 5. Juli bis zum Tage nach Sedan zu veröffentlichen, die im Ganzen 22 Folioſeiten ſeiner Feſtſchrift bilden. Auch aus den nach Sedan geſchriebenen acht Folioſeiten füllen⸗ den Feldbriefen über das Friedensprogramm, Kaiſerfeier und Friedensſchluß können wir die Stellen, die das höchſte Intereſſe herausfordern, hier nur kurz andeuten. Schon am 7. September zieht der König in Reims gegenüber Velleitäten zur Friedensver⸗ mittelung, die auf Integrität Frankreichs gerichtet ſeien, klar und feſt ſeine Friedensbedingungen. Er ſchreibt der Königin mit der Bitte, der Großfürſtin Helene von Rußland dieſen Standpunkt zur Rückſprache mit dem Zaren klar zu legen, folgendes: „Wie dies möglich iſt, begreift man nicht! Selbſt aus Petersburg kommen ſolche Andeutungen, weil Landabzweigung(Elſaß und deutſch Lothringen) ein neuer pomme de discorde ſein würde, als wenn das linke Rheinufer dies nicht auch ſchon ſeit 55 Jahren geweſen ſei, ſodaß um Ruhe zu haben, wir logiſchermaßen jenen das linke Rhein⸗ ufer abtreten müßten. Im Gegentheil, um Deutſchland von 11 reichs ſteten Gelüſten auf Einfälle in Deutſchland endlich ſicher zu ſtellen, muß jene Länderabtretung verlangt werden, Elſaß vor allem. Dies iſt auch die allgemeine Stimme in ganz Deutſchland und wollen ſich die Fürſten dieſer Stimmung entgegen ſtemmen, ſo riskirten fie ihre Throne; denn die Opfer, die ganz Deutſchland an Menſchen und Geld nun bringt, verlangen einen Frieden, der dauernd ſei, und das iſt nur möglich, wenn das Land genommen wird, was Deutſch war, und iſt es gewiß vermeſfen, von ſolchen Dingen heute ſchon zu prechen, wo der Krieg noch in vollem Gange iſt; wenn aber andere bereits davon ſprechen, daß das und das nicht ſein ſollte, ſo haben wir ein m ſagen, was wir nicht zugeben würden, wenn es erſt ſo weit iſt.“ Am 13. Oktober ſchreibt der König aus Verſailles unter Er⸗ wähnung einer amerikaniſchen Anerkennung über den Werth unſerer aus der ganzen ſittlichen Bildung unſeres Volkes hervorgehenden Militärinſtitutionen:„Das iſt das Richtigſte und Wahrſte, was je darüber geſchrieben iſt und was ich ſo oft dir ſelbſt als das charakteriſtiſche unſerer Inſtitutionen darſtellte, und weshalb man nicht dankbar genug meinem Vater und Bruder ſein kann, einen ſolchen unausgeſetzten Werth auf die ausgebreitete Schulbildung ge⸗ legt zu haben, denn das hat nun in einem halben Jahrhundert die ſchönſten Früchte getragen.“ Unmittelbar nach der Kaiſerprokla⸗ mation in Verſailles ſchildert er der Kaiſerin eingehend die Feier, indem er mit folgenden Worten beginnt: Gben kehre ich vom Schloſſe nach vollbrachtem Kaiſerakt zurück! Ich kann Dir nicht ſagen, in welcher möroſen Emotion ich in dieſen letzten Tagen war, theils wegen der hohen Verantwortung, die ich nun zu übernehmen habe, theils und vor Allem über den Schmerz, den preußiſchen Titel verdrängt zu ſehen! In einer Kon⸗ ferenz geſtern mit Fritz, Bismarck und Schleinitz war ich zuletzt ſo zu übertragen. Erſt nachdem ich in inbrünftigem Gebete mich an Gott gewandt habe, habe ich Faſſung und Kraft gewonnen! Er wolle geben, daß ſo viele Hoffnungen und Erwartungen durch mich in Erfüllung gehen mögen, als gewünſcht würden, an meinem red⸗ lichen Willen ſoll es nicht fehlen! Und noch einmal heißt es aus Verſailles vom 27. Februar 1871⸗ „Wie hat Gott uns geſegnet in dieſen ſeben Mongten. Kaum moros, daß ich drauf und dran war, zurückzutreten und Fritz alles 2. Seite. General Anzeiger. Malnheim, 1 März; glaubt man alles, was erreicht iſt, obgleich man es ſelbſt erlebte, und wie wird einſt die Geſchichte dieſen Zeitabſchnitt darſtellen! Wenn Bordeaux die Ratifikation ausſpricht, ſo iſt das ruhmvolle Werk auf eine Art beendet, wo Gottes Hand mehr wie ſichtlich iſt, und immer muß ich es wiederholen, wie wir Gott preiſen und ihm danken müſſen, daß er uns auserwählte und würdig fand, ſeine Werkzeuge zur Löſung ſeines Willens zu ſein! Wenn man die Leiſtungen des Heeres im einzelnen verfolgt, ſo muß man ſagen, daß jeder in demſelben von oben bis unten in ſeiner Stellung von einer Geſinnung und einem Geiſte beſeelt war, der allein ſolche Thaten von Heldenmuth und Ausdauer ausführen konnte und das iſt wiederum Gottes Werk. Wenn unſer Feind auch wacker ge⸗ fochten hat, ſo fehlt ihm dieſer Geiſt, der zum Siege führt, der ihm verſagt ward, weil er unterliegen ſollte. Nur in dieſer Auffaſſung iſt unſer Ruhm und unſere Ehre mit Demuth zu ertragen. Gott ſei geprieſen für ſeine Gnade! Wilhelm. Aber auch noch in dieſen Schlußtagen erregten die Engländer abermals ſein Mißfallen. Unter dem 14. Februar finden wir in einem Briefe folgende Stelle: Ich habe die Rede der Queen geleſen und bin ſehr unangenehm frappirt geweſen über die zweimaligen herzlichen Stellen für Frank⸗ reich, während das Weltereigniß in Deutſchland mit der einfachen Bemerkung erwähnt wird, daß ſie ihren Glückwunſch ausgeſprochen habe und von den Siegen kein Wort geſagt hat. Ich geſtehe, daß ich doch von ihr erwartet hätte, daß ſie es bei ihrem Miniſter durch⸗ ſetzen würde, von ihren eigenen, ſofort ausgeſprochenen theilnehmen⸗ den Gefühlen für Deutſchlands Thalen, Opfer und immenſen Erfolg ein Wort zu ſagen. Beſonders bemerkenswerth iſt noch der letzte Ausſpruch des Kaiſers. Nach der Rückkehr nach Berlin hatte am 21. April der Kriegsrath ſich für die Zurückziehung von zwei Armeekorps aus Frankreich ausgeſprochen. Der Kaiſer aber erklärte ſich in einer ausführlichen Erwiderung an das Staatsminiſterium außer Stande, für eine ſolche Maßregel die Verantwortung zu übernehmen, legte ſeine Gründe eingehend dar und leitete ſie mit dem gerade in dieſem Zuſammenhange beſonders denkwürdigen Satze ein:„Niemand im Staate iſt wohl mehr als ich berufen, das Wohl aller Klaſſen der Bevölkerung und den Wohlſtand des ganzen Landes im Auge zu aben.“ Möchten jederzeit alle Herrſcher in Deutſchland ſich dieſes ahrſpruches bewußt bleiben. Und damit kommen wir zum Schluſſe. Je mehr man des Kaiſers ungeſchminkte, aus offenen Sinne und warmem Herzen ftrömende Worte lieſt, um ſo mehr muß wachſen die Hochachtung, Liebe und Verehrung, die das ganze deutſche Volk dieſem großen und erfolgreichen Herrſcher widmet und entgegen⸗ bringt. Seine Sinnſprüche hat er am 24. April 1873,„im drikten Jahre des neu erſtandenen Deutſchlands“, in einer Tafel zuſammen⸗ gefaßt, die der Feſtſchrift gleichfalls im Faeſimiledruck beigefügt ſind. Sie lauten:„Erſt wägen, dann wagen!“„Suum cuique!“„Höre beide Parteien!“ Dann„Gott mit uns!“ Mit dieſen Sprüchen in Herz und Sinn, und nicht bloß auf der Zunge und in der Feder, Weife man jedes Ding an und erwarte den Ausgang! Nach dieſen Sinnſprüchen hat der Kaiſer ſein Leben eingerichtet und für des deutſchen Reiches und des deutſchen Volkes Ruhm, Macht und Ehre unermüdlich und mit beiſpielloſem Erfolge gewirkt. Nie wird ihm Deutſchland das vergeſſen. Sie ſind der ſchönſte Schmuck und der größte Werth dieſer Er⸗ innerungsfeier, und das deutſche Volk kann unſerem Kaiſer nur dankbar ſein dafür, daß er dieſen großen nationalen Schatz aus dem Geheimniß des königlichen Hausarchivs, in dem er bisher verborgen war, durch Oncken hat heben laſſen und zum Gemeingut aller vater⸗ landliebenden Deutſchen gemacht hat. Welches Intereſſe der Kaiſer für das beſte Zuſtandekommen dieſer Feſtſchrift, die unter der Leitung des Prof. Röſe, des Direktors der chalkographiſchen Abtheilung der Reichsdruckerei, reich und geſchmackvoll ausgeſchmückt worden iſt, an den Tag gelegt hat, das beweiſen auch zwei Tafeln bei Beginn und am Schluſſe des Werkes. Auf dem Titelblatt befindet ſich ein Faeſimile folgenden mit ſeiner kräftigen großen Handſchrift niedergeſchriebenen Wahrſpruches:„Meine Kräfte gehören der Welt, dem Vaterlande, Wahlſpruch Wilhelms des Großen und auch der meinige. Wilhelm J. K. 29./11. 1896“, und das Schlußblatt weiſt im Holzſchnitte eine Zeichnung des Kaiſers, die als Apotheoſe für den kaiſerlichen Groß⸗ Vater gedacht iſt, in der Mitte ein Sarkophag, von einem antiken, auf Schwert und Scepter ruhenden offenen Helin gekrönt, auf der Vorderſeite des Sarkophags das lebenswahre Medaillonbild des greiſen Kalſers, von der Inſchrift umgeben: Eregi monumentum aere Perennius, links davon ſteht der deutſche Michel, ähnlich wie auf dem Knackfusſchen Gemälde,„Niemand zu Lieb und Niemand zu Leid“, die Rechte ſenkt das gezückte Schwert zu Boden, während die Linke einen Lor⸗ beerzweig neben dem Medaillon hält. Rechts vom Medaillon aber kniet die Germania in Walkürenrüſtung und trägt auf eiuem Kiſſen die deutſche Kaiſerkrone. An der Wand iſt als Küunſtlerzeichen W. I. R. 96 eingezeichnet, währendedie eigenhändige Unterſchrift lautet:„Dem An⸗ denken Kaiſer Wilhelms des Großen Wilhelm 1..“ Faſſen wir den erſten Geſammteindruck über das prächtig ausgeſtaltete Werk zu⸗ ſammen, ſo iſt es der, daß es ein deutſches Volksbuch im beſten Sinne des Wortes iſt, das in keiner Familie fehlen wird, die deutſche Art und deutſche Vaterlandsliebe pflegt und des unauslöſchlichen Dankes 75 den erſten deutſchen Kaſſer immer und gern eingedenk bleiben w Deutſches Reich. HBerlin, 27. Febr. Wir erhalten den in Nachſtehendem wieder⸗ gegebenen, höchſt intereſſanten Bergleich über die größten gegenwärtig Lxiftirenden Dampfer aller Handelsflotten, aus welchem gleichzeitig die Ueberlegenheit der deutſchen Rhederei erhellt. Es gibt gegen⸗ wärtig im 8 5 18 Dampfer, von denen jeder über 500 Fuß lang iſt. Drei von dieſen Schiffen ſind ſogar über 600 Fuß lang. An der Spitze ſteht als größtes Schiff der Gegenwart der Doppelſchrauben⸗ Schnelldampfer des Norddeutſchen Lloyd in Bremen, welcher den Namen„Kaiſer Wilhelm der Große“ erhält. Das Schiff iſt 625 N Laug 66 Bil breit, ſeine Maſchinen indiziren 30 000 Pferde⸗ kräfte, ſeine Schnelligkeit wird 22 Meilen in der Stunde betragen. Ihm zunächſt an Intereſſe ſteht der bei Schichau in Danzig im Bau befindliche Doppelſchrauben⸗Schnelldampfer des Norddeutſchen Lloyd „Kaiſer Friedrich“. Derſelbe iſt 580 Fuß lang, ſeine Maſchinen in⸗ diziren 26000 Pferdekräfte und werden ihm eine Geſchwindigkeit von 23 Meilen in der Stunde verleihen, ſo daß der Schnelldampfer Kaiſer Friedrich den ſchnellſten Paſſagierdampfer der Gegenwart darſtellen wird. Von den 18 in Rede ſtehenden Dampfern haben 14 einen Raumgehalt von mehr als 10 000 Tonnen, vier einen Raumgehalt zwiſchen 8000 bis 10 000 Tonnen. Von den größten Schiffen gehören nicht weniger als acht der deutſchen Flotte an, davon ſechs dem Norddeutſchen Lloyd in Bremen und zwei der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie. Fünf Schiffe führen die engliſche Flagge, vier die amerikaniſche, ein Schiff die franzöſiſche Flagge.(Bad. Tagbl.) England. London, 26. Febr. Trotz der Sorgen, die uns Kreta und Athen, Macedonien, Armenien, Konſtantinopel und der Friede Europas bereiten, darf die parlamentariſche Unterſuchung über Jameſons Einfall in Transvaal und über die Chartered Company nicht einfach mit Schweigen übergangen werden. lichen politiſchen Kreiſe hier gewährt ſie in der That viel mehr Intereſſe, Unterhaltung und Sport, als die auswärtige Politik, die ſogar den meiſten Parlamentariern ziemlich fremd und wenig anregend erſcheint. Die Unterſuchung dagegen bewegt ſich in ange⸗ nehmen Zickzack auf einem Gebiete, das jedem vertraut iſt, und wenu ſie auch bis jetzt keine überraſchenden und aufregenden Auf⸗ ſchlüſſe gebracht hat und wohl auch nicht bringen wird, ſo wirft ſie doch manche grelle Lichter auf bisher unklare Stellen der Ereigniſſe, die vor Jahresfriſt alle Gemüther in Bewegung und Auſwallung brachten. Ceeil Rhodes hat geſtern ſein drittes Verhör überſtanden. Der Thronerbe befand ſich wieder, wie bei den frühern Gelegen⸗ heiten, unter den Zuhörern. Er kam etwas ſpäter und ſchüttelte im Vorübergehen mit der ihm eigenen Liebenswürdigkeit Rhodes, der bereits der weitern Vernehmung harrte, freundlich die Hand. Auf der erſten Bank ſaßen neben Rhodes, bis dieſer vortrat und auf dem Zeugenſtuhl Platz nahm, außer ſeinem Bruder, dem Oberſten Rhodes, Phillips, Beit, der Grenzkommiſſar Newton und Sir Graham Bower(Sekretär des Generalgouverneurs am Cap in deſſen Eigen⸗ ſchaft als Oberkommiſſar für Südafrika) auch Dr. Jameſon. Rhodes, den erſt Sir Henry Campbell⸗Bannerman, dann die Herren Ellis, Sädney, Buxton und Blake, letzterer früher Miniſterpröſident in Canada, ins Gebet nahmen, zeigte ſich faſt noch mehr als in der Sitzung vorher und im Gegenſatz zu dem erſten Verhör als ein ſicherer, gewandter und zur Polemik geneigter Zeuge. An manchen Stellen, wo man es bei der Wichtigkeik der Sache nicht erwarten ſollte, erweiſt ſich auch jetzt ſein Gedächtniß als ſchwach, doch erklärt er gewöhnlich dabei ſofort ſeine Bereitwilligkeit, ſich zu beſinnen und ſpäter die verlangte Auskunft zu geben. Beſon⸗ ders ſcharf ging ihm geſtern Sir Campbell⸗Bannerman mit Fragen über ſeine Verhandlungen mit dem Generalgouverneur und Oberkommiſſar unmittelbar vor, bei und nach dem Einfall Jameſous zu Leibe. Cecil Rhodes beſtätigte, daß er ſich lebhaft bemüht habe, die Hinausſchiebung der Proklamation gegen Jameſon wenigſtens für einen weitern Tag durchzuſetzen. Der angebliche Grund war, daß die Forderung nach ſofortigem Erlaß der Proklamation von außerhalb des Kabinets kam, was Rhodes als Premier durchaus unſtatthaft ſchien. Hier ließ der Zeuge die Gelegenheit nicht vorübergehen, den Liberalen einen Hieb zu verſetzen, indem er Sir Henry Campell Bannerman vorhielt, die Sache ſei ganz ähnlich wie in Kreta geweſen.„Der einzige Unterſchied“, rief er ſcheinbar erregt,„war der, daß die kretiſchen Aufſtändiſchen nicht Landeseinwohner und nicht Ihre Landsleute ſind, während die Auf⸗ ſtändiſchen in Transvaal das Land bewohnten und Ihre Landsleute waren, Ein weiterer Unterſchied— zu Labouchere gewandt— iſt, daß die erſtgenannten Ihre Theilnahme genießzen, die andern aber nicht damit bedacht wurden.“ Das war für den ſtreitbaren La⸗ bouchere etwas ſtark und alsbald folgte das Wort der Entgegnung: „Gibt es auch Goldgruben in Kreta?“ Rufe: Ordnung! Ordnung! und Ziſchen machten dieſem kleinen Zwiſchenfall ein Ende. Als jedoch kurz darauf Sydney Buxton ſich bei dem Zeugen erkundigte, wann er zuerſt von verfaſſungsmäßigen zu geſetzwidrigen Mitteln übergegangen ſei, kam Rhodes ſofort wieder auf Kreta zurück:„Was verſtehen Sie unter unverfaſſungs⸗ mäßig?“ fragte er.„Nennen Sie es auch unverfaſſungsmäßig, die Aufftändiſchen auf Kreta zu unterſtützen?“„Wir wollen es außer⸗ verfaſſungsmäßig(ertra-constitutional) nennen,“ warf der iriſche Canadier Blake mit guter Laune dazwiſchen und übernahm nun ſelbſt das Kreuzverhör. Rhodes nahm zwiſchen dem Frage⸗ und Antwort⸗ ſpiel ein leichtes Frühſtück und zeigte ſich ganz unbefangen. Zwiſchen ſeinem Butterbrok warf er bei Erörterung der Unzufriedenheit in Johannesburg ein zündendes Wort hin:„Die unſerer Raſſe eigene Empfindung, daß diejenigen, die Steuern zahlen, auch einen Antheil an der Regierung haben ſollten, die über ſie geſetzt iſt“.. Die ganze Verſammlung lachte, ruhig und ſtill vergnügt. Und ſo verlief das Verhör faſt wie im Rauchzimmer eines Clubs. Man ſieht mit Intereſſe dem Augenblick entgegen, wenn Labouchere das Verhör auf⸗ nimmt und wahrſcheinlich viel von Finanzen die Rede ſein wird. Nach Rhodes ſollen zunächſt Newton und Sir Graham Bower ge⸗ hört werden. Vier Stunden die Woche in zwei Sitzungen verſprechen keinen ſchnellen Fortgang und es könnte ſich leicht ereignen, daß die Tagung verronnen und die Bereinbarung der Botſchafter in Kon⸗ abgeſchloſſen wäre, ehe die Unterſuchung halb beendet ein wird. Rumänien. Bukareſt, 28. Febr. In der Bukareſter Geſellſchaft ſpricht man ſeit Wochen von einer Scandalgeſchichte, in welcher der Miniſter des Aeußern Herr Stoicescu eine recht fatale Rolle ſpielt. Se. Excellenz hakte, wie die„Epoca“ ſchreibt, ſich nicht nur um die Angelegenheit der auswärtigen Abtheilung, ſondern auch um die intimen Angelegenheiten eines jungen Cavaliers Namens Georges San⸗Marin gekümmert und dieſem jungen Herrn bei der Ent⸗ eeeeeeee Für die eigent⸗ führung der Tochter des Abgeordneten Lecca, eines Millionärs, Vorſchub geleiſtet. Herr Lecca, der gekränkte Vater, verfolgt nun den Miniſter und will für die erfahrene Schmach durch eine thätliche Beleidigung Stoicescu's Rache nehmen. Vergebens waren alle Außſöhnungsverſuche, die der Miniſter unternahm, ſelbſt die Vermittelung Demeter Sturdza's blieb fruchtlos, und ſo blieb Hertn Stoicescu nichts übrig, als den Schutz der Polizei anzurufen. Die Sache iſt auch dem König Carol zu Ohren gelangt. Lecca bewarb ſich um eine Audienz und zeigte dem König die don Stoicescu ge⸗ ſchriebenen Briefe an Fräulein Lecca, Beweiſe für die Thatſache, daß der Miniſter nicht nur bei der Entführung die Hand im Spiele ge⸗ habt, ſondern daß das Mädchen, ehe es dem Cavalier San⸗Marin folgte, zwölf Stunden in der Wohnung Stoicescu's zugebracht habe. Auf den Ausgang der ſeandalöfen Geſchichte iſt man in Bukareſt auf's Höchſte geſpannt. Wie nachträglich gemeldet wird, ſoll Stoi⸗ cesku ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht haben. 5 Aus Stadt und Jand. Maunheim, 1. März 1897, In Audienz empfangen wurde am Samſtag vom Großher⸗ zog Herr Geheimer Kommerzienrath Philipp Diffens von hier. Ordensverleihung. Der Großherzog hat dem Geheimerath und Profeſſor Dr. Willy Kühne an der Univerfität Heidelberg das Kommandeurkreuz I. Klaſſe Höchſtihres Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. *Verſetzung. Mit Entſchließung Großh. Generaldirektion der Staatseiſenbahnen vom 25. Februar d. J. wurde Expeditionsaſſi⸗ ſtent Wilhelm Breidert in Radolfzell nach Siugen verſetzt. *Sonntagsruhe an der Poſt. Wie man erfährt, hat die hieſige Kaiſerliche Oberpoſtdirektion in dem Beſtreben, den Poſt⸗ beamten an den Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertagen den Dienſt zu erleichtern, Anordnung dahin getroffen, daß bei ſämmtlichen Poſtanſtalten des Bezirks an den Rachmittagen der Sonn⸗ unb Feiertage die Poſtſchalter nur noch während einer Stunde— von öbis 6 Uhr— offen zu halten ſind, und daß bei den Zweigpoſtanſtalten in den größeren Städten an den genannten Tagen des Nachmittags der Schalterdienſt ganz ruht. Den vielbeſchäftigten Poſtbeamten iſt dieſe Erleichterung wohl zu gönnen. Die Einrichtung entſpricht übrigens auch den all⸗ gemeinen Beſtrebungen nach einer größeren Sonntagsruhe im Ver⸗ kehrsdienſte. *Durchgangszüge in Baden. Vom 1. März d. J. ab kommen auf den Badiſchen e e ebenfalls ſogenannte Durchgangs⸗(.) Züge, wie ſie auf den Preußiſchen Staaksbahnen ſchon ſeit einiger Zeit beſtehen, zur Einführung. In den A 2 zügen 12 und 1 wird nämlich nach Vereinbarung mit den Königlichen Preußiſchen Verwaltungen eine aus 85 öel.) Wagen./II. Klaſſe gebildete Abtheilung geführt, die von Baſel(Abf. 2˙ Nachm.) über Heidelberg—Frankfurt-—Eiſenach bis Berlin Anh. Bhf.(Ankun 66 Vorm.) und Leipzig(Ank. 4% Vorm.), ſowie von Berlin Anh. Bhf.(Abfahrt 9˙à Abends) und Leipzig Thür. Bhf.(Abf. 11˙ Abends) bis Baſel(Ankunft 15“ Nachm.) durchläuft. Ein Wagen dieſer Züge verkehrt ferner zwiſchen Männheim und Berlin über Friedrichsfeld⸗ Darmſtadt. Auf der ſüddeutſchen Strecke Baſel bezw. Mannheim⸗ Frankfurt werden für die Benützung der Durchgangswagen Platz⸗ kartengebühren bis auf weiteres nicht erhoben. Zur Bequemlichkeit und Erleichterung für den durchgehenden Reifeverkehr iſt aber die Maßnahme getroffen, daß die Reiſenden bei der Fahrt nach dem Norden die von Frankfurt a. M. ab erforderlichen Platzkarten ſchon auf der ſüddeutſchen Strecke im Zuge beim Schaffner löſen können. Ein Zwang, dies zu thun, wird aber in keiner Weiſe ausgeübt, doch empfiehlt es ſich für den Reiſenden, von dieſer Vorauslöſung Ge⸗ brauch zu machen, um ſich den Platz ab Frankfurt unbedingt zu ſichern. Irgend ein beſonderer Zuſchlag wird dafür nicht erhoben, die Platz⸗ gebühr beträgt auch hei der Vorauslöſung für Entfernungen bis zu 150 km einſchließlich 1 Mk., über 150 Em 2 Mk. für die./II. Klaffe. Auf den Ausgangsſtationen der Züge Baſel und Maun⸗ heim wird ferner ein Vorverkauf für Platzkarten ein⸗ gerichtet. Der Vorverkauf beginnt am Tage vor der Abfahrt, und zwar in Baſel(Badiſcher Bahnhof) um 3 Uhr Nachmittags, in Mannheim(Hauptbahnhof) um 6 Uhr Abends und ſchließt in Baſel eine Stunde, in Mannheim eine halbe Stunde vor Zugsabfahrt. Von da ab, ſowie für Reiſende, die auf den Unkerwegsſtationen zugehen, werden die Platz⸗ karten nur im Zuge durch den Schaffner abgegeben. Nach der Löſung einer Platzkarte wird der eingenommene Platz als„belegt“ bezeichnet und bleibt dem Reiſenden bis zur Erreichung ſeines Reiſezieles ge⸗ ſichert. Einer der zwiſchen Baſel und Berlin durchlaufenden Wagen iſt mit einem Buffet ausgerüſtet, es können daher in allen Wagen⸗ abtheilungen des Durchgangszuges warme und kalte Speiſen und Getränke verabreicht werden. Außer dem regelmäßigen Zugbegleit⸗ perſonal werden die Durchgangszüge noch von„Dienſtfrauen“ be⸗ gleitet, die für Reinhaltung der Gänge, Wagenabtheilungen und Toiletten zu ſorgen und Damen auf Wunſch hilfreiche Hand zu leiſten haben. Sammlung für Rudolph Falb. Ferner ſind bei uns eingegangen: Transport. Mk. 528.12. Von der Ober⸗Prima b des Gymnaſiums„.50, Summa Mk. 535.62. Weitere Beiträge nimmt ſtets gerne entgegen Die Expedition des„General⸗Anzeigers“. Patent⸗Liſte badiſcher Erſinder. Angemeldet von. Deutſche Accumulatoren⸗Geſellſchaft Gebr. Körner, Mannheim: Abſchmelzſicherung mit in Paraffin gebetteter Seberlälung,— eeeeeeeee Gelöſte Räthſel. Romau von G. M. Robins. Autoriſirte Meberſetzung von L. A. H. (Nachbruck berbsten.) (Fortſetzung.) „Wenn die Hoffnung fehlſchlägt, Miß Florence,“ fuhr Molly fort,„wenn ſie fehlſchlägt, müſſen Sie morgen zu Herrn Potter gehen und ihm Daubres Drohungen mittheilen.“ „Unmöglich!“ »Es kann Ihr und mein Tod ſein! Aber bedenken Sie, wenn Sie nicht reden, ſo tragen wir die Schuld am Tod des Oberſten.“ „Aber was kann ich ſagen, wie kann ich es erklären?“ rief Flo⸗ renee heftig zitternd. „Sie müſſen nur ſagen, Eiferſucht ſei der Grund. Potter verab⸗ ſchent Daubre und hält ihn für einen Abenteurer, es iſt alſo kein weifel, daß er Ihnen glaubt.“ „Aber ſehen Sie denn nicht,“ rief Florence,„daß dadurch der Tod des Oberſten nur einige Tage aufgeſchoben, aber nicht endgiltig verhindert wird? Das würde ſie ſogar nur noch mehr gegen ihn aufbringen.“ eich glaube, auf dieſe Weiſe kann man ihn ganz verhüten, Miß lorenee. Ich werde es thun! Auf uns würde die Rache fallen. Den Jherſten durch einen ſcheinbaren Zufall zu tödten, iſt vielleicht mög⸗ lich, aber, nachdem er gewarnt iſt und Niemand zweifeln kann, von wem der Schlag ausgeht, iſt die Sache anders. Ich zweifle keinen Augenblick daran, wie die Sachen jetzt ſtehen, daß Daubre unſeren Freund morgen erſchießen wird. Er kann es ungeſtraft thun und Wenn wir ſpäter als Zeugen gegen ihn auftreten, was werden dann die Leute ſagen? Sie werden ſagen, das ſei eine unwahrſcheinliche Geſchichte und wenn ſie doch wahr wäre und wir kein Wort der Warnung geſprochen hätten, ſo ſeien wir moraliſch ſchuldig am Tode des Oberſten, Keine Seele würde uns glauben.“ Florence ſaß in tiefem Zagen und hatte ihr Geſicht in den 1 0 verborgen. Endlich ſprach ſie mit ſchwacher Stimme:„Es leibt nur eins übrig, ich muß dieſe Papiere unterzeichnen.“ „Heute nicht, Miß Porte, das müſſen Sie mir verſprechen.“ „Warum nicht heute?“ 400 zSie müſſen großen Muth zeigen bis zum Ende. Außerdem iſt die Sache noch nicht verloren, ich werde heute Abend noch einen Verſuch machen, ihn zu überliſten.“ „Was wollen Sie thun?“ fragte Florence. „Ich bin noch nicht ganz ſicher,“ erwiderte Molly,„aber Miß Florence, wenn ich nicht hier bin, wenn Sie zu Bett gehen, ſo öffnen Sie Ihr Neceſſaire und ſehen Sie unter dem Einſaßz nach.“ „O Molly, Sie werden ſich doch nicht in Gefahr begeben? Ge⸗ 1 jeßt, wo ich vielleicht bald ſterben werde? Bleiben Sie ei mir!“ „Beruhigen Sie ſich, noch ſind wir nicht ſo weit. aſſen Sie Mutz, ich werde Ihnen ein Glas Wein holen. Horch!“ rief ſte plötzlich,„Jemand klopft! Herein!“ Es war Jeſſie, das Hausmädchen.„Entſchuldigen Sie, Fräu⸗ lein,“ fagte ſie zu Florence,„ich wußte nicht, daß Ske hier ſind, die Haushälterin trug mir auf, zu fragen, ob Fräulein Barkers Thee noch länger warm gehalten werden ſoll.“ „RNein, ich danke, Jeſſie, ich komme heute Abend nicht hinab, ich 17 7 noch viel zu beſorgen und habe mir eine Taſſe Chokolade gemacht.“ „Soll ich Ihnen nicht etwas heraufbringen?“ fragte Jeſſie. MNein, ich danke, wenn ich etwas brauche, komme ich hinab.“ Das Mädchen hatte keinen weiteren Vorwand, da zu verweilen, ſte wünſchte ſehr, Miß Trevorns Geſicht zu ſehen, aber die junge Dame wandte ſich nicht um und ſchien ſich ſehr behaglich zu be⸗ finden. Zögernd verließ Jeſſie das Zimmer. „Auch eine Spionin,“ murmelte Molly, „Wie?“ rief Florenee erſtaunt. „Ja, ich wollte es Ihnen nicht früher ſagen; aber daß Sie auf Ihrer Hut ſind. Verrathen Sie Gegenwart.“ „Schrecklich!“ rief Florence. Sie gehört nicht zur Bande,“ ſagte Molly, und weiß auch natürlich nicht, was ſie thut; aber ich bin überzeugt, ſie ſteht in ſeinem Sold. Ich habe ſie ſchon ſeit einer Woche im Verdacht.“ Was liegt daran,“ bemerkte Florence träumeriſch,„für mich wird bald Alles gleichgiltig ſein.“ „Behalten Sie noch 24 Stunden Ihren Mutßh, ich bitte Sie. Seien Sie ſo heiter es iſt beſſer, ſich nicht 10555 als möglich, vermeiden Sie es, mit dem Oberſt zu ſprechen; wir dürfen Daubrs nicht den geringſten Anhalt geben. Aber verzweifeln Sie nicht.“ XXV. Das alte Palmenhaus. „Vor Allem muß ich nun Jeſſie beobachten,“ ſagte Möllh zu ſich ſelbſt, als Florenee umgekleidet und hinabgegangen war. ſte mich ausgehen ſieht, ſo bin ich verloren, aber fehr ſcharfſichtig ſcheint ſie nicht zu ſein.“ Molly ging den Korridor entlang, um etwas heißes Waſſer zu holen. Die Thüre des Lampenzimmers war offen und Jeſſie war dort, „Münſchen Sie eine Lampe, Miß Barker?“ rief ſie. „Nein, ich danke,“ ſagte Molly.„Ich habe genug genäht heute und will ein wenig friſche Luft, ſchöpfen.“ „Jeſſie kam haſtig in die Thür.„Wohin gehen Sie 2⸗ fragte ſie. „Liebes⸗Affairen wahrſcheinlich.“ „Schweigen Sie,“ erwiderte Molly ſcherzend.„Ich bin alt geuug, Ihre Mutter zu ſein. Aber ich werde doch ein blchen hinaus⸗ gehen an das Moor, Sie kennen die Gegend, nicht wahr, Jeſſie?“ „O gewiß, ich bin von hier.“ „Nun, Sie kennen die Nußbaumallee, welche auf die Wieſe hinaus⸗ führt. Kennen Sie mir ſagen, ob man nach Elbridge kommt, wenn man dieſe Allee hinabgeht?“ „O ia, biegen Sie in den Feldweg zur Rechten ein, gerade bei einer Scheune und dann kommen Sie gerade nach der Stallpforte von Elbridge.“ „Und dann komme ich zum Dorfe 2“ „Ja gehen Sie nur immer geradeaus.“ „Danke ſehr,“ erwiderte Molly mit ſehr befriedigter Miene. „In anderthalb Stunden werde ich fertig ſein, um zu gehen.“ „Nun,“ dachte ſie, als ſie in das Zimmer zurückkehrte,„ent⸗ weder läuft ſie nun fort, um dem Spion zu ſagen, welchen Weg ich komme, oder ſie geht nach dem Gewächshaus, um den dort Warten⸗ den zu ſagen, ich denke nicht daran, zu kommen. Nun iſt der gün⸗ ſtige Augenblick oder niemals.“ So ſchnell ſie konnte, kleidete ſie ſich zum Ausgang an und ver⸗ barg unter ihrem Mantel zwei Gegenſtände, welche man 0 K nicht zu einem Abendſpaziergang mitnimumt, daun ſchlüpfte ſie den Korridor hinaus und horchte.(Fortſ. folat.) F. ärs, nun eine tren die ren Die arb ge⸗ daß ge⸗ drin abe. weſt toi⸗ her⸗ eit⸗ ind 11 8 8⸗ un ete 8 S d — Mannheim, 1. Marz. Geueral⸗ Anzeiger. 3. Sekte. Dr. G. Knoevenagel. Heidelberg: Verfahren zur Kondenfatſon von Aldehyden mit Körpern, welche die Methylengruppe zwiſchen nega⸗ tiwen Radikalen enthalten.— Ertheilt an: Th. Bergmann, Gaggenau, u. J. Vollmer, Baden⸗Baden: Vorrichtung zur Erzeugung eines Gaſes aus Luft und Petroleumdämpfen. Nr. 91 581. 5 Maunheimer Alterthums⸗Verein. Mit Rückſicht auf Faſt⸗ nacht wird der Vereinsabend auf Montag, 8. März verlegt. Herr KarlEhriſt⸗Heidelberg hat für denſelben einen Vortrag über mittel⸗ alterliches Beſeſtigungs⸗ und Belagerungsweſen freundlichſt zugeſagt. Kaiſer Wilhelm der Große und die Deutſche Einheit. Unter dieſem Titel iſt ſoeben zur Centenarfeier eine hervorragende Feſtſchrift erſchienen aus der Feder des Herrn Oberinſpektors Wolf⸗ hard von hier. Der Verfaſſer iſt ein langjähriges treubewährtes und erprobtes Mitglied der nationalliberalen Partei. Die Feſtſchrift zeichnet ſich durch eine ſchwungvolle edle Sprache aus und eignet ſich aus dieſem Grunde ſowie wegen ihres patriotiſchen deutſchnationalen Inhalts ganz beſonders als Geſchenk für die heranwachſende Jugend. Der Ankauf dieſer vorzüglichen Feſtſchrift kann den Parteimitglie⸗ dern, ſowie den Lehranſtalten, den militäriſchen Vereinen u. ſ. w. auf das Beſte und Wärmſte empfohlen werden. Der Preis beträgt einzeln 40 Pfennig pro Exemplar; bei Abnahme von über 100 Stück wird entſprechender Rabatt gewährt. Zu haben iſt die Schrift in der Expedition dieſes Blattes. *Eiue intereſſaute Materialprobe. Welch' enormes Gewicht ein aus vorzüglichem Material gebautes, gut konſtruirtes modernes Zwetrad trotz ſeines eleganten leichten Ausſehens tragen kann, zeigte eine intereſſante Materialprobeß der wir am Samſtag Abend auf Einladung im Fabrikhofe der Heßffahrradwerke beiwohnten. Ein 13 Kilo wiegendes Tourenrad neueſten Modells war für dieſe Probe auserſehen. Die Pneumatikreifen desſelben wurden zunächſt bis zur Steinhärte aufgepumpt, dann eine lange, ſtarke Diele der Länge nach auf das Rad gelegt, worauf mittelſt einer Doppelleiter nach und nach 13 Mann das Brett beſtiegen, welches von je zwei an den beiden Enden aufgeſtellten Leuten im Gleichgewicht gehalten wurde. Dieſe Gruppe wurde alsdann von Herrn Photograph Tillmann⸗ Matter aufgenommen. Wie nachher durch Verwiegen der Leute und des Bordes feſtgeſtellt wurde, hatte die Geſammtbelaſtung genau 18 Centner 71 Pfund betragen. Das Rad erwies ſich als völlig un⸗ perändert und bewährte gleich nach der Probe ſeine volle Fahrtüch⸗ tigkeit. Herr Großh. Notar Mathes hatte als Urkunds⸗ perfon der Prüfung von Anfang bis Ende beigewohnt und wird die Vorgänge bei derſelben in einem amtlichen Atteſt als authentiſch beglaubigen. Nach der Probe eröffnete uns Herr Karl Heß einen inſtruktiven Einblick in die Fabrikräume. Ein zahl⸗ kreiches gutgeſchultes Perſonal bildet hier im Verein mit einer Menge ſinnreicher Spezialmaſchinen und Apparate jenen ſicher und planmäßig funktionirenden Organismus, der in wunderbarer Ge⸗ ſchwindigkeit und größter Genauigkeit die blanken Stahlroſſe her⸗ vorzaubert. * Der frühere große Hoftheater⸗Maskenball findet, wie in den Vorjahren, ſo auch diesmal in den ſämmtlichen Räumlichkeiten des prächtig dekorirten Saalbaues ſtatt. Wie uns mitgetheilt wird, ſind die Vorbereitungen in ganz außergewöhnlich umfangreicher Weiſe getroffen worden, ſodaß den Beſuchern des Maskenballes ein herrlicher Abend bevorſteht. Die drei ſchönſten Masken erhalten wieder Preiſe. Der Billetverkauf iſt ein ſtarker, ſo daß ſchon heute ein ſehr zahlreicher Beſuch des Saalbau⸗Maskenballes, mit welchem ſich der Prinz Carneval von Mannbeim verabſchiedet, als geſichert betrachtet werden kann. Carneval in der Liedertafel. Recht luſtig pflegt es in den letzten Tagen der Carnevalszeit in der Mannheimer Liedertafel zu⸗ zugehen. Allerdings iſt es kein Hofleben, wie man es in Mainz, der Lieblingsreſidenz des Prinzen Carneval, findet, und der Glanz fehlt, den dort die Anweſenheit der großen Würdenträger des Narren⸗ reiches verleiht. Mannheim iſt eben nur eine Provinzſtadt des Reiches des Beherrſchers aller Narren und muß daher mit be⸗ ſcheidenen Mitteln rechnen. Ob Seine Hoheit Priuz Carneval auch Maunheim einmal zu ſeiner Reſidenz erheben wird, iſt eine Frage der Zukunft. Wir hoffen es. Es wird dann ſicherlich großartiger und glänzender zugehen als wie heute. Dagegen können wir mit gutem Gewiſſen behaupten, daß die übermüthige Faſchingslaune, die ungebundene alle engherzigen philiſterhaften Schranken im Sturm nehmende Fröhlichkeit, welche ſchon heute die Carnevalsfeſtlichkeiten der Liedertafel durchwehen, kaum noch eine bedeutende Steigerung erfahren können. Wer geſtern Abend von 6 bis 10 Uhr das luſtige Durcheinander, das fröhliche Hin und Her geſehen, wer den ſprudelnden Humor miterlebt, der über der ganzen„maskirten Schlußbierprobe“, wie ſich die Feſtlichkeit im offiziellen Staatsanzeiger des Narrenreichs nennt, gelagert war, der wird geſtehen müſſen, daß in der Lieder⸗ lafel noch echter karnevaliſtiſcher Geiſt herrſcht. der chineſiſche Vicekönig Li⸗Hung⸗Tſchang(Herr Lebkuchen) erſchienen, der den Liedertäflern ſeine Erlebniſſe auf ſeiner europäiſchen Reiße Außerdem hatte ſich von auswärts noch der Beſttzer eines Buntes Feuilleton. — Der alte Blondin, der berühmteſte und furchtloſeſte„Seil⸗ gänger“ der Welt, deſſen Tod dieſer Tage gemeldet wurde, iſt drei⸗ undſiebzig Jahre alt geworden. Noch vor wenigen Monaten hatte er dem„B..⸗K.“ zufolge in Belfaſt ſeine letzte bewunderungs⸗ würdige Vorſtellung gegeben, und erſt vor wenig mehr als Jahres⸗ friſt hatte der rüſtige Greis ſich— vermählt. Seiner bekannten Ueberſchreitung des Niagarafalles wohnte damals der Prinz von Wales bei, der ſich gerade auf einer amerikaniſchen Reiſe befand. Blondin, deſſen Selbſtvertrauen nichts erſchüttern konnte, erbot ſich, den engliſchen Thronerben auf ſeinem Seil über die gähnende Tiefe zu tragen. Man begreift aber wohl, daß der Prinz dankend ablehnte. Soll doch derſelbe Prinz als bloßer Zuſchauer, als Blondin glücklich auf der anderen Seite des Waſſerfalls angekommen war, mit einem tiefen Stoßſeufzer in die Worte ausgebrochen ſein:„Gott ſei Lob und Dank! es iſt vorüber!“ Seine Geiſtesgegenwart verlor Blondin niemals. Als bei einer höchſt gefährlichen Vorſtellung, da er eine Löwin in einem Schubkarren über das Seil fuhr, etwas an dem „wackligen Fuhrwerk“ in Unordnung gerieth, kehrte Blondin, ohne einen Augenblick der Unruhe oder Bangigkeit, ſchnell entſchloſſen zu der Plattform, von der er ausgegangen war, zurück. Was aber war, nach Blondins eigener Ueberzeugung, die allergefährlichſte Vorſtellung, die er je gegeben? Nicht etwa ſein berühmter Seilgang über den Niagara, ſondern der Gang auf einem Seile, das vom Hauptmaſt nach dem Hintermaſt eines in voller Fahrt auf toſender See befind⸗ lichen Dampfers geſpannt worden war! Das Meer ging ſo hoch, das Schiff rollte dermaßen, daß Blondin fünf Mal gezwungen wurde, ſich auf dem Seile niederzuducken, um den Anprall einer Rieſenwelle vorübergehen zu laſſen! Und was war, wieder nach Blondins eigener Ueberzeugung, ſeine hübſcheſte, ſeine gefälligſte Vorſtellung? Als er im Kryſtall⸗Palaſt in London ſein Töchterchen auf einer Schubkarre über ein 120 Fuß hohes Seil fuhr und die junge Dame dabei Blumen über Blumen aus der Höhe über das Publikum hinabſchüttete! Das erſchien ihm ein lieblicherer Anblick, als das Zubereiten eines Ome⸗ lettes auf dem Seile oder ſein Hinüberfahren auf dem Zweirad, oder dergleichen mehr. Er fühlte ſich, vorausgeſetzt, daß er perſönlich die Befeſtigung des Seiles geleitet, in ſchwindelndſter Höhe ebenſo ſicher und gemüthlich, wie in ſeinem Lehnſeſſel daheim. Blondiu war noch bis zu ſeinem Ende eine friſche Erſcheinung, und ſeine lebhafte Ge⸗ ſichtsfarbe, ſeine hellen blauen Augen, ſchienen ſeines ſchneeweißen Haares und Bartes zu ſpotten. Er war weder Raucher, noch Trinker, liebte die Muſik und war am glücklichſten, wenn er im Gärtchen ſeines „Niagarahauſes“ in Egling herumhantiren konnte. 5 — Orientaliſches aus der— Pfalz. Man ſchreibt der „Irkft. Ztg.: Die Wirren im Orient, die die weſt⸗ europäiſche Welt wieder beſonders aufregen, haben bei uns die Er⸗ innerung an eine Zeit wachgerufen, in der die nun in drei bezw. vier Theile verfallene Pfalz am Rhein noch ein Kurfürſtenthum war und die pfälziſchen Potentaten den Kurfürſtenhut gerne mit irgend einer Königskrone vertauſcht hätten. Kurfürſt Friedrich V. von der Pfalz hatte auch wirklich eine Königskrone erwiſcht(die⸗ jenige Böhmens), glücklicher war er freilich dadurch nicht geworden. Was Fritzchen kann, dachte nicht lange darauf Kurfürſt Johann Wilhelm, kann ich auch und er ſtreckte die kühne Hand erzählte. Von auswärts war Gänſe⸗Cireus eingefunden, deſſen vier dreſſirte Gänſe wahrhaft ſtaunenswerthe Leiſtungen boten. Man ſollte es kaum für möglich halten, daß der Direktor(Herr Schmitt) die Dreſſur ſeiner Thiere auf eine ſolche Höhe bringen konnte. Es iſt ſchade, daß der Cireus in Folge anderweitiger ehrenvoller Engagements noch in der Nacht Mannheim mittelſt Extrazugs verlaſſen mußte. Außer dieſen aus⸗ wärtigen Gäſten traten noch verſchiedene einheimiſche Größen auf. Die Hauskapelle in Bergmannskoſtüm ſpielte luſtige Weiſen und auch die Chorlieder trugen dem Charakter des Abends Rechnung. All⸗ ſeitige Bewunderung und ungetheilten Zuſpruch fanden die prächtigen Schinkenknochen, welche Herr Obermeiſter Daniel Groß als ſpezielles Geſchenk für den Prinzen Carneval mitgebracht hatte und die nur allzu viele Liebhaber hatten. Erſt ſpät ſchloß das Feſt mit dem wehmüthigen Abſchiedsliede:„So leb' denn wohl, Du altes Haus!“ Am Samſtag Abend war die Liedertafel im Saalbau verſammelt, wo eine karnevaliſtiſche Unterhaltung ſtattfand, die ſehr ſtarken Be⸗ ſuch aufzuweiſen hatte. Der reiche Damenflor war theils in hübſchen Maskenkoſtümen, theils mit kunſtvollem Kopfputz erſchienen. Das zwei Meter lange, humoriſtiſch abge⸗ faßte Programm enthielt natürlich nur Nummern heiteren Genres, deren Auswahl eine recht glückliche war. Da wurden wir zunächſt in die Geheimniſſe eines veritablen Töchterinſtituts einge⸗ weiht und zwar betraten wir die Anſtalt gerade zur Zeit der Sing⸗ ſtunde, in welcher 20 Damen und Edelfräuleins aus allen Geſell⸗ ſchaftskreiſen von Lüneville der Inſtitutsvorſteherin(Herr Werlin) das Leben ziemlich ſauer machten. Das Zuwerfen von Liebesbriefen, Blumen und Kußhänden ſowie das Ueberreichen von voreiligen Heirathsanträgen war verboten. Wir verabſchiedeten uns von dem Inſtitut mit dem bekannten Bewußtſein, eine fröhliche Viertel⸗ ſtunde verlebt zu haben. Dann traten wir in ein Operettenhaus, in welchem die Operette„Guten Morgen Herr Fiſcher“ aufgeführt wurde. Die Mitwirkenden waren nur Sterne erſter Größe, nämlich Herr Voiſin, Frau Sauer, Fräulein Brunn, Herr Riſt, Herr Lebkuchen und Frau Opernſängerin Fender⸗Unger. Um Ver⸗ wechſelungen vorzubeugen, theilte Herr N. Fiſcher⸗Riegel mit, daß er zu obigem Fiſcher aus Hamburg in keinerlei verwandtſchaftlichem oder ſonſtigem Verhältniſſe ſtehe und ſein Damen⸗Mantel⸗Geſchäft in unveränderter Weiſe weiterbetreibe. Daß wir das Operettenhaus, in welchem ſo Köſtliches geboten wurde und in dem Herr Hofſchau⸗ ſpieler Fender als Regiſſeur fungirte, nur ungern verließen, verſteht ſich von ſelbſt. Von der Operette ging es zum Spezialitäten⸗ Theater, wo Direktor Bimmel mit ſeiner Klüuſtlerſchaar ein Gaſtſpiel gab. Vielleicht haben weitere Kreiſe ein Intereſſe daran, dieſe hervorragenden Leute kennen zu lernen. Es ſind die erren Auguſt Wunder, Otto Riſt, Burkhardt, Voiſin, Schultheis und Steiner, ſowie die Damen Carl Bomatſch und Adam Groß. Endlich beſuchten wir noch ein recht dummes Zwillingspaar(Herren Werlin und Lebkuchen), welches uns jedoch ganz wieder Erwarten mit recht geiſtvollen und zutreffenden lokalpolitiſehen Anſpielungen aufwarteten, wieder ein Beweis für die Richtigkeit des Sprichwortes, daß manche Leute gar nicht ſo dumm ſind als wie ſie ausſehen. Endlich hatten wir noch Gelegenheit, einen aus waſſerächten Tirolern gebil⸗ deten Halbchor zu bewundern. Gegen Mitternacht waren wir ge⸗ nügend geſättigt von all den großarkigen Genüſſen des Abends und wir ſchwangen hierauf noch zur Erholung einige Stunden das Tanzbein. 15 Muthmaßliches Wetter am Dienſtag, den 2. März. Ueber Skandinavien und Nordrußland dauert der Luftwirbel noch fort, weßhalb der Hochdruck über Frankreich und dem deutſchen Reiche links der Oder langſam abgeſchwächt wird. Ueber Spanien und Italien behauptet ſich aber der Hochdruck in unverminderter Kraft, weßhalb das größtentheils bewölkte, aber in der Hauptſache trockene Wetter auch am Dienſtag und Mittwoch bei fortgeſetzt milder Temperatur noch andauern wird. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Maunheim. — 22 8 2 2½„ 5 Datum Zeit 8 8 8 5 88 888 ae 5— 2 2. 828—— ngen S 28 mm] G2 f 28. Febr. Morg. 72759,2 18 ſtill 28.„ Mittg. 220756,612,00 bi 28.„ Abds. 9⸗½754,% 78,84 ſtill 1. März Morg. 75750,7 6,8 S 4 öchſte Temperatur den 28. Februar + 13,2 0 Leſſe 4 vom 28. FJebruar auf 1. Mürz + 6,4 nach einem—„Königreich Armenien“ Und das kam ſo: Ein ſchlauer Armenier Namens Orfy, ein ſpekulativer Kopf, hattte den ſtrebſamen Kurfürſten davon zu überzeugen verſtanden, daß die guten Armenier nichts ſehnlicher wünſchen, als dem Johann Wilhelm die armeniſche Krone aufs Germanenhaupt zu ſetzen. Orſy, kaufmänniſch geſchult wie er war, verſtand es, etwa ein Dutzend armeniſcher„Fürſten“ und ſogar die Kaiſer von Oeſterreich und Rußland, ſowie den damaligen König von Polen für die romantiſche Idee zu gewinnen. Das Geld ſoll auch bereits vorhanden geweſen ſein. Auch der Kriegsplan war ſchon fertig, der Aufruf zur„Be⸗ freiung der Chriſten“ in Armenien war bereits vorher wirkſam be⸗ kannt gegeben, kurz, Alles war fix und fertig bis zur— Aus⸗ führung! Wie es in den Annalen der Geſchichte heißt, ver⸗ hinderten Differenzen mit dem franzöſiſchen Nachbar die Reali⸗ ſirung des von Orſy ſo fein ausgeklügelten Planes. Ganz umſonſt wird der Armenier freilich ſeinen Schlaukopf nicht angeſtrengt haben. Dafür konnte Johann Wilhelm eine Zeit lang als „Armenierbefreier“ ſchwärmen und mit einer Königskrone ſpielen. Was ihn dieſes Amuſement koſtete, darüber berichtet Klio nichts, ein „ſchöner Batzen“ wird es ſchon geweſen ſein. Ein pfälziſches Blatt, das an dieſe lehrreiche Hiſtorie ebenfalls erinnert, bemerkt naiver Weiſe dazu, es ſei ein„höchſt ſonderbar anmuthendes Schauſpiel“, wie Johann Philipp die proteſtantiſchen Chriſten in der Pfalz, im „angeſtammten“ Lande, in rückſichtsloſer Weiſe in derſelben Zeit verfolgte, in der er die Chriſten in Armenien—„befreien“ wollte. Wer in der Weltgeſchichte Beſcheid weiß, wundert ſich über dieſen Widerſpruch Johann Wilhelms nicht im Geringſten, das Geſchäft ſo mancher Fürſten brachte das ſchon ſo mit ſich. — Recht entſchloſſen hat ſich die Bäuerin T. in dem Dorfe Wendlitz gezeigt. Ihr Mann hatte im Kreiſe von Bekannten das Wirthshaus aufgeſucht und dort des Guten zu viel gethan, worauf die Geſellſchaft beſchloß, ihn ſeiner Frau auf einer Schubkarre heim zu bringen. Davon hatte die T. Wind erhalten und kurzer Hand ſich entſchieden, den Schimpf von ſich abzuwenden. Kaum hatte die luſtige Geſellſchaft die Straße betreten, als Frau T. mit einem Gegenſtand, der einem Beſen unheimlich ähnlich ſah, auf die Be⸗ gleiter ihres Mannes einſchlug und ſie in die Flucht trieb, dann aber den geliebten Ehemann ſicher nach Hauſe brachte. Mit dieſem Siege noch nicht zufrieden, erſtattete ſte bei einem Gendarmen Anzeige über den Vorfall, und die Polizei hat zu ſcharfen Maßnahmen gegriffen. Nicht nur dem in Betracht kommenden, ſondern auch dem zweiten Gaſtwirth im Orte iſt Polizeiſtunde auf 10 Uhr auferlegt worden, deren Durchführung mit aller Strenge betrieben wird. Außerdem haben die an jenem Abend verſammelt geweſenen Gäſte Geldſtrafen über je 10 Mk. erhalten. Damit ſind dieſe aber durchaus nicht ein⸗ verſtanden, und ſo wird die Kneip⸗, Befen⸗ und Schubkarrenange⸗ legenheit demnächſt das Gericht beſchäftigen. Die ausgeſchnittenen Toiletten und die Aerzte. Es gibt, wie das„Lpz. Tgbl.“ bemerkt, wirklich keinen Stand, der ſo wenig Achtung vor dem Schönheitsſinn und der Modefreudigkeit unſerer Damen hat, wie die hochweiſen Aerzte. Ihre Angriffe richten ſich jetzt— wenigſtens in England— gegen die ausgeſchnit⸗ tenen Ball⸗ und Soireetoiletten.„Die Kleider ſind,“ ſo führt ein gelehrter Medizinprofeſſor aus,„doch nur gemacht, um vor der Kälte zu ſchützen. Die Kälte aberziſt des Abends bei intenſivem Licht den aus. Aus dem Großherzogthun. * Heidelberg, 28. Febr. Auf 1. April d. J. iſt die Enthüllung unſeres hieſigen Bismarck⸗Denkmals in Ausſicht genommen. Für dieſen Tag ſind verſchiedene Feſtlichkeiten, wie Feſteſſen und ein Bankett der Bürgerſchaft im großen Muſeumsſaale, geplant.— Die Feier des 100. Geburtstags des Kaiſers Wilhelm J. wird hier durch Feſtgottesdienſte, Schulfeſtlichkeiten und einen am 22. März im großen Muſeumsſaale abzuhaltenden Feſtakt begangen werben, in welchem Geſangsvorträge ſtattfinden ſollen und Herr Profeſſor Dr. Schäfer die Feſtrede halten wird.— In der Verſammlung des großen Ausſchuſſes der nationalliberalen Partei wurden die Herren Hofrath Cantor und Stadtrath Ammann als Delegirte zum Landesausſchuß der nationalliberalen Partei und die Herren OSber⸗ amtsrichter Dr. Reichardt und Weinhändler Karl Ueberle zu deren Stellvertreter durch Zuruf wiedergewählt. Dem Landesausſchuß, der am 7. d. Mts. in Karlsruhe eine Verſammlung abhält, gehören noch die Herren Geh. Hofrath Georg Meyer und Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens als Mitglieder des engeren Ausſchuſſes, Dr. Wilckens auch als Landtagsabgeordneter, ſowle in dieſer letzteren Eigenſchaft die Herren Stadtrath Leimbach, Kreisſchulrath Strübe und Konſul Weber an. Freiburg, 28. Febr. Dem von einer Spezial⸗Kommiſſion vor⸗ gelegten Programm zur Feier des 100jährigen Geburtstages des Deutſcgen Kaiſers Wilhelm I.(22. März 1897) iſt vom Stadtrath die Juſtimmung ertheilt worden. Wfälziſch⸗Helſiſche Nachrichften. DLudwigshafen, 28. Febr. Kurz vor Beendigung der Ar⸗ beit wurde geſtern Abend dem Hafenarbeiter Johann Winkler im Zollhafen von dem Dampfkrahnen das rechte Bein zerſchmettert. Der Verunglückte wurde nach dem ſtädtiſchen Krankenhauſe ver⸗ bracht, wo ihm das verletzte Bein amputirt wurde.— Im ſtädt. Brauſebad wurden von Montag bis Samſtag Abend über 1000 Bäder genommen, der beſte Beweis für die Nothwendigkeit der Er⸗ richtung genannter Anſtalten. »Germersheim, 26. Febr. Kaum hat ſich die Aufregung über den Tod des Sekonddieutenants Barth gelegt, ſo durcheilt ſchon wie⸗ der die Kunde von einem neuen Selbſtmorde die hieſige Stadt. Den von Knittelsheim ſtammenden, zu ſeinem hier verheiratheten Sohne verzogenen Privatier Humbert fand man in ſeiner Wohnung er⸗ hängt vor. Humbert iſt ſchon lange Zeit krank und ſoll ſich beſon⸗ ders in letzter Zeit ſchwermüthig gezeigt haben. Er ſtand im 72. Lebensjahre. Aus der Pfalz, 28. Febr. Der allgemeine Theilnahme er⸗ regende Unglücksfall, der die Familie des Verwaltungs⸗Afſtſtenten der pfälziſchen Eiſenbahnen, Herrn Eduard Fiſcher in Schifferſtadt, auf ſo plötzliche Art ihres Ernährers beraubte, bildet in der hie⸗ ſigen Gegend noch immer den Gegenſtand lebhafter Beſprechung. Namentlich wird allſeits mit großer Befriedigung vernommen, daß der Verſtorbene die Vorſicht beſaß, ſich gegen die Folgen körperlicher Unfälle verſichern zu laſſen und daß die Oberrheinſſche lee Geſellſchaft in Mannheim den auf den Todesfall verficherten Be⸗ trag von M. 5000 ſofort zur Auszahlung brachte. Das Vorgehen der Geſellſchaft, in ſolchen Fällen, ohne erſt lange auf Erfüllung der Formalitäten zu warten, ſogleich den Bedürftigen hilfreich an die Hand zu gehen, liefert neuerdings einen Beweis dafür, von welch wahrhaft humaner Auffaſſung der Pflichten einer Verſiche⸗ rungs⸗Geſellſchaft dieſes Inſtitut, das nebſt einer Anzahl hieſiger Induſtriellen auch die Pfälziſche Bank zu ſeinen Gründern zählt, geleitet iſt und rechtfertigt vollauf die ſtets wachſende Beliebtheit, deren es ſich in den weiteſten Schichten der Bevölkerung zu erfreuen hat. Es verdient noch ſpeziell hervorgehoben zu werden, daß unter dem Eindrucke dieſes Ereigniſſes zahlreiche Perſonen Verſicherungen bei der Oberrheiniſchen Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Mannheim ab⸗ ſchloſſen; dies iſt jedenfalls, wenn man bedenkt, daß der Verun⸗ glückte für eine Verſicherung von M. 5000 für den Todesfall, M. 10 000 für den Invaliditätsfall und M. 5 Tagesentſchädigung für den Fall vorübergehender Erwerbsunfähigkeit eine Jahresprämie von nur M. 21.45 entrichtete, nicht nur dem guten Rufe der Ge⸗ ſellſchaft, ſondern auch der Wohlfeilheit der Verſicherung ſelbſt gu⸗ zuſchreiben.⸗ Gerichtszeitung. Mauunheim, 26. Febr.(Strafkammer III.) Vorſitzender: Herr Landgerichtsrath Maurer. Vertreter der Großh. Stagts⸗ behörde: Herr Staatsauwalt Sebold. 1) In der Nacht vom 28. zum 29. Juni v. Irs. wurde aus dem auf dem Lawn⸗Tenmisplatze in Neuenheim gelegenen Häuschen aus den Kiſten, in denen die Garderobe der Spieler aufbewahrt wurde, eine Anzahl Lawn⸗Tennis⸗Schuhe im Geſammtwerth von M. 44 ge⸗ ſtohlen. Als die Diebe wurden der 28 Jahre alte Hauſirer Johaun Hindelang von Heppenheim und der 34 Jahre alte Buchbinder Joſef Haag von Bliesbrücken ermittekt. Sie hakten das den Spiel⸗ platz umgebende Gitter niedergeriſſen, waren in das bezeichnete Häuschen eingedrungen und hatten die Kiſten erbrochen. Beide Diebe waren unbeſtraft, weshalb Hindelang unter Einrechnung einer anderen Strafe zu einer Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 20 Tagen, zarten Schultern der Schönen ebenſo gefährlich wie am Tage, wenn man ſich in wollene Gewänder hüllt, um ſich vor jedem Lufthauch zu ſchützen. Viele Erkrankungen und Influenzafälle ſind lediglich darauf zurückzuführen, daß die Schultern entblößt waren.“ Derſelbe Profeſſor meint weiter, daß ein Perlenhalsband und ſelbſt haſelnuß⸗ große Brillanten durchaus nicht als Erſatz für Schulterbekleidung anzuerkennen ſeien. — Ueber eine Erfindung, die beſtimmt iſt, eine Umwälzung auf dem Gebiete der Photographie hervorzurufen, berichtete in einer kürzlich abgehaltenen Verſammlung der Wiener Photographiſchen Geſellſchaft Herr Regierungsrath Eder. Herr Villedien Chaffagne in Paris hat in Verbindung mit Dr. Adrien Michel Danſae eine Er⸗ findung gemacht, welche es ermöglicht, Photographien mit den Farben, welche den zu photographirenden Perſonen oder Objekten wirklich eigen ſind, herzuſtellen. Das ſeitens der Erfinder bisher geheim ge⸗ haltene Verfahren iſt ein ganz einfaches; man taucht eine gewöhnliche photographiſche Trockenplatte in eine von den Erfindern hergeſtellle Subſtanz, und die Platte wird dann in der Camera auf die bisher übliche Weiſe exponirt, entwickelt und fixirt. Die Beleuchtung iſt ungefähr dieſelbe wie bei den gewöhnlichen Bromſilber⸗Gelatinplakten; es iſt daher möglich, auch Porträt⸗ und Moment⸗Photographien in dieſer Weiſe zu erzeugen. Das nun erhaltene Negativ erſcheint noch nicht gefärbt. Es wird auf geſilbertem Papier kopirt, ähnlich der Albumin⸗Copie; die Farbe gleicht dann der gewöhnlichen Silberkopie. Und nunmehr erfolgt die Behandlung der Platte nach dem neuen Syſtem. Das Farbenbad, in welchem ſich die bisher unbekaunte Subſtanz befiudet, beſteht größtentheils aus den drei Farben Roth, Grün und Blau. Man beſtreicht nun die Platte nach einander mit den Farben, und dann treten die Originalfarben des auſgenommenen Bildes in natürlicher Wiedergabe hervor. — Von einer koloſſalen Bauknoteufälſchung berichtet das 2Berl. Tagebl.“ aus London: Die Bank von Eugland iſt einer Fälſchung, wie ſie in dem letzten Vierteljahrhundert kaum vorgekom⸗ men iſt, auf die Spur gekommen. Es handelt ſich um die Fälſchung von Zehnpfundnoten, von denen, ſoweit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte, tauſend Stück in Umlauf geſetzt ſind. Die Entdeckung war um ſo ſchwieriger, als ſelbſt die Sachverſtändigen das Papier, auf dem die falſchen Noten gedruckt ſind, nicht von dem echten zu unter⸗ ſcheiden vermögen. Es iſt nur möglich, die Fälſchung zu kon⸗ ſtatiren, wenn die Beamten in den ſogenannten„vertraulichen Büchern“ nachſchlagen, welche die Geheimziffer und Marke der Noten enthalten. Die Entdeckung wurde durch einen Zufall herbeigeführt. Obwohl einer der Kaſſirer zwei ihm vor⸗ gelegte gefälſchte Noten für echt hielt, ſchlug er dennoch im Ziffer⸗ buch nach und conſtatirte die Fälſchung. Sofort wurden vierzig Delectives in Bewegung geſetzt, die in allen großen Städten Eng⸗ land und des Continents recherchiren ſollen. Bis jetzt iſt Folgendes conſtatirt: Die Noten tragen das Januardatum dieſes Jahres und ſind ſämmtlich ungewöhnlich täuſchend nachgeahmt; ſie ſind in Wien gedruckt. Die Fälſcherbande muß eine große ſein, da die Noten plötzlich im Januar an einem Tage gleichzeitig in 25 Wechſelbüreaus in Paris in Umlauf geſetzt wurden. Die Abſicht der Bande ſoll ge⸗ weſen ſein, noch mehr Noten während der bevorſtehenden Renunſgiſon in Umlauf zu ſetzen. General⸗Anzeiger. Maninheem, Er Wrge Kaufmann 3 war am 1. Okte Jauuar d. J. t Adolf, in Heidelberg ei Straße geeilt ſe ſchaffen gemacht. Tage dem Vater Grafs ilung, der ſeinen 5 Dieſer erklärte, ſich keiner ſtrafbaren oder unlauteren Handlung chuldig gemacht zu haben und wollte den Adolf zur Zurücknahme ſeiner Verdächtigung veranlaſſen. Am 20. Januar paßte er den Adolf auf dem Karlsplatz ab und forderte ihn auf, ihm in ſeine elterliche Wohnung zu folgen und dort anzugeben, was er Herrn Lindau geſagt habe. Als Adolf ſich weigerte, hielt er ihm einen kleinen Revolver auf die Bruſt und forderte ihn nochmals auf, mit ihm zu gehen, doch ließ ſich Adolf nicht einſchüchtern, ſondern ſetzte ſeinen Weg zu ſeinem Schwager fort, wohin ihm Graf folgte. Der Schwager ließ dann, nachdem er den Sachverhalt erfahren, einen Schutzmann herbeirufen und ſtellte dieſem das Weitere anheim. Graf wurde heute wegen verſuchter Nöthigung zu 20 M. Geldſtrafe eventl. 2 Tagen Gefängniß verurtheilt. 3) Der 50 Jahre alte Müller Michael Rummer von Schönau verſprach einem ſeiner Gläubiger, dem Schreiner J. Sigmund in Schönau, an Zahlungsſtatt eine Fuhre Kohlen zu lieſern. Da er ſelbſt nichts auf Kredit erhalten haben würde, beſtellte er bei Kohlen⸗ händler Friedrich Hendrich in Heidelberg 29 Zentner Schmiede⸗ kohlen im Werthe von 26 Mk. im angeblichen Auftrag Sigmunds. Hendrich erhielt dann ſpäter natürlich kein Geld, da Sigmund bei ihm nichts beſtellt hatte. Wegen Betrugs vom Schöffengericht zu 2 Wochen Gefäugniß verurtheilt, legte Rummer Berufung ein, wurde aber damit abgewieſen. 4) Der 50 Jahre alte Landwirth Johann Ludwig Fieſer von Eppelheim, der 15 Haufen Gerſte, die ihm gepfändet worden waren, theils ausgedroſchen und für ſich verwendet, theils verkauft hatte, war vom Schöffengericht wegen Verſtrickungsbruchs zu 4 Tagen Ge⸗ fängniß verurtheilt worden. Seine hiergegen eingelegte Berufung wurde verworfen. Verth.:.⸗A. Dr. Reiß. 5) Die 27 Jahre alte verheirathete Katharina Sauter in Heidelberg, welche ihrem Hausherrn, dem Schreinermeiſter Traſchütz, 81 Mark Miethzins ſchuldete, fälſchte unter einen Bürgſchaftsſchein den Namen ihres Pflegevaters und übergab das Papier Traſchütz als Sicherheit, damit ſie mit ihren Mobilien ausziehen konnte. Wegen Urkundenfälſchung und Betrugs erhielt die ſchon mehrfach vorbeſtrafte Angeklagte 6 Wochen Gefängniß. 6) Der ebenfalls ſchon wiederholt vorbeſtrafte Taglöhner Peter Schemenauer von Kirchheim ſtahl ſeinen Eltern eine Remontoir⸗ uhr im Werthe von 17 Mark und trieb ſich bettelnd in Heidelberg herum. Da der Vater Strafantrag ſtellte, ſo wurde Schemenauer zu 1 Jahr Gefängniß und 1 Woche Haft verurtheilt. 7) Der 18 Jahre alte Kaufmann Wilhelm Balthaus von Oberhauſen hat, während er auf dem Comptoir der Heidelberger Bereinsdruckerei(Verlag des„Pfälzer Boten“) beſchäftigt war, und einmal nach ſeiner Entlaſſung, zu verſchiedenen Malen mit einem falſchen Schlüſſel ein Pult geöffnet und von dem darin aufbewahrten Geld ſich nach und nach 160 Mark angeeignet. Balthaus wurde zu 4 a Gefängniß, ab 2 Wochen der Unterſuchungshaft ver⸗ urtheilt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Repertoir⸗Entwurf der vereinigten Stadttheater Frank⸗ furt a. M. Opernhaus. Dienſtag,.:„Silvana.“ Mitt⸗ woch,.:„Das Wetterhäuschen.“ Hierauf:„Nachtlager.“ Don⸗ nerſtag,.:„Oberon.“ Samſtag,.:„Glöckchen des Eremiten.“ Sonntag,., 3¼ Uhr. Auf Verlangen:„Schönklärchen.“ 7 Uhr: „Carmen.“ Montag, 8:„Fledermaus.“ Schauſpielhaus. Dienſtag,.:„Die Wildente.“ Mitt⸗ woch,.:„Comteſſe Guckerl.“ Donnerſtag,.:„Nathan der Weiſe.“ Freitag,.:„Die Wildente.“ Samſtag,.:„Fauſt.“ Sonntag, 7. 3½ Uhr:„Pfarrer von Kirchfeld.“ 7 Uhr:„Der Hüttenbeſitzer.“ Montag,.:„Gebildete Menſchen.“ Fraukfurt a.., 27. Febr. Unter rauſchenden Ovationen, die für die herzliche Sympathie, die warme Verehrung ſprachen, welche die ſcheidende Künſtlerin ſich bei dem Publikum erworben hat, ver⸗ abſchiedete ſich heute Frau Marie Schröder⸗Haufſtaengl von der hieſigen Bühne, der ſie 15 Jahre angehört hatte. Mit ihr entſagt eine der größten Geſangskünſtlerinnen der Neuzeit ihrer regelmäßigen Bühnen⸗Thätigkeit. Das preußiſche Kultusminiſterium hat ſich, wie die„Berl, Wiſſenſch. Corr.“ erfährt, an die Wittwe des jüngſt verſtorbenen be⸗ rühmten Phyſiologen du Bois⸗Reymond mit der Litte gewandt, ihm den Katalog der Bibliothek des verſtorbenen Gelehrten zu ſenden. Das Kultusminiſterium ſcheint demnach die Abſicht zu haben, die Bibliothek, deren Werth auf 18⸗ bis 20 000 Mk. geſchätzt wird und die überaus werthvolle phyſiologiſche und phyloſophiſche Werke ent⸗ halten ſoll, anzukaufen. Ein derartiger Entſchluß des Miniſteriums wäre ſicherlich mit Genugthuung zu begrüßen. Arnold Böcklin begeht am 16. Oktober 1897 ſeinen 70. Ge⸗ burtstag. Hamburg, 27. Jebr. Herr Hofkapellmeiſter Felix Weingartner hal kürzlich im Vereln„Berliner Preſſe“ einen außerordentlich in⸗ tereſſanten Vortrag über„Die Symphonie nach Beekhoven“ gehalten. Auf eine an ihn von hier aus ergangene Bitte hat Herr Weingartner ſreundlichſt zugeſagt, dieſen Vortrag am 9. April auch in Hamburg, und zwar zum Beſten der Penſionsanſtalt deutſcher Journaliſten und Schriftſteller zu halten. Um dem widerlichen Treiben der Berufsklatſcher ein Ziel zu ſetzen, hat die Leitung der Wiener Hofoper verfügt, daß die Dar⸗ ſteller, außer bei Erſtaufführungen, nach den verſchiedenen Aeten bürf Zwiſchengeten nicht mehr als drei Hervorrufen Folge leiſten ürfen. In Brugg in der Schweiz iſt in der Nacht zum 23. d. Mts. der älteſte Sohn Felix Mendelsſohn⸗Bartholdys, Dr. Karl Mendels⸗ den Profeſſor der Geſchichte, geſtorben; 1864 hatte er ich in Heidelberg als Privatdozent häbilitirt und wurde 1867 Pro⸗ feſſor in Freiburg i. Br. Wilhelm Kienzis„Evangelimann“ wird nun auch in London egeben werden. Das Werk wird mit Van Dyk, Bisphann und Frau chumann⸗Heink in den Hauptrollen in der diesjährigen Saiſon zur Darſtellung gelungen. Inzwiſchen arbeitet Kienzl an der Don Quixote⸗Partitur rüſtig vorwärts. Sie wird vermuthlich im Laufe des Sommers bei Bote u. Vock in Berlin erſcheinen, ſo daß die könig⸗ liche Hofoper in Berlin wohl in der Lage ſein wird, das Werk zum feſtgeſetzten Termin, Oktober 1897, zur Erſtaufführung zu ringen. Aus Bukareſt wird dem Wiener Froͤbl. berſaſtet: Zu Ehren des Großherzogs von Heſſen wurde im rumöniſchen Nationaltheater das Trauerſpiel„Ullranda“ von Carmen Sylva von der unter der Leitung des Impreſario Schiller ſtehenden deutſchenTheatergeſellſchaft mit Fräulein Barſesen in der Titelrolle aufgeführt, Die königliche Dichterin führte ſelbſt bie Regie. Das Stück hatte großen Erfolg. Jien Schluſſe wurden der Königin ſtürmiſche Ovationen dargebracht. ie Königin ließ den Mitwirkenden ihren Dank ausſprechen.— In Bukareſter literariſchen und künſtleriſchen Kreiſen ſieht man einem Nahe bevorſtehenden Kunſtexreigniſſe mit lebhafter Spannung entgegen. Es handelt ſich um eine Reihe deutſcher Vorſtellungen von Stücken des klaſſiſchen und modernen Repertoires durch einige der erſten Kräfte des Wiener Hofburgthegters im Laufe der Charwoche, Theil⸗ nehmer ſind die Damen Hruby, Lewinsky, Röckel und die Herren Lewinsky, Reimers, Römpler, Engels u. ſ.., denen ſich Herr Klein vom Raimund⸗Theater anſchließen wird. Zunächſt ſind fünf oder ſechs Aufführungen geplant, und zwar:„Nathan der Weiſe“, „Frauenkampf“,„Der zerbrochene, Krüg,„Kabale und Liebe“„Fauſt“ und„Probepfeil“, Die Königin ließ dem Wiener Impreſario Kugel, als dem Veränſtalter dieſes Unternehmens, ihre große Befriedigung über das nunmehr geſicherte Zuſtandekommen desſelben und die Ueber⸗ zeugung ausſprechen, daß auch die gebildete rumäniſche Geſellſchaft dieſem intereſſanten Verſuche, dem erſten, der in ſolcher Weiſe in Bukareſt unternommen wird, die größte Theilnahme enkgegenbringe. ingehörigen auf fenen Kaſſenſchrank zu fahrenen am nächſten ohn alsbald zur Rede Graf am of von dem 6 31 0 acridg 77 1 Aeueſte Aachrichten und Celegramme. 27. Febr. Der Koſtümball im Weißen Saale des königlichen ſſes bot ein überaus glänzendes, farbenprächtiges Bild. 450 e waren anweſend. Die Damen zeigten ſich in imen des Imperial⸗ und Ineroyableſtils, die Kavaliere in den en des Jahres 1797. hie Mutter der Kaiſerin und drei kaiſerliche Prinzen waren ebenfalls anweſend. Auch die Pagen und die geſammte Dienerſchaft trugen Koſtume von 1797 mitZopfperrücken. Unter den Uniformen fielen beſonders die rothen Bosniaken(ſpäteren Ulanen) ſowie die Huſaren mit Tigerfellen auf. Als die Kaiſerin in herrlichem, koſtbarem Koſtüm erſchien verneigten ſich huldigend die Anweſenden Da extönten plötzlich Trommel und Pfeife: Der Kaiſer in der Uniform des einſtigen Stammbataillons des jetzigen erſten Garderegiments zu Fuß führte der Kaiſerin die Schloßgardekompagnie und die Leibgarde der Kaiſerin vor, vorauf ein Tambour mit großer Trommel, daneben ein Pfeifer. Vor dem Throne erfolgte Halt. Der Kaiſer ließ präſentiren nach dem Reglement von 1797, worauf die Kaiſerin die Front abſchritt. Die Flügeladjutanten waren in die Truppe miteingetreten. Der Kaiſer führte dann die Truppe wieder aus dem Saal. Beim Ein⸗ und Abmarſch ſpielte auch das Muſik⸗ korps in der Muſikloge. Als der Kaiſer in den Saal zurückkehrte, ſprach die Kaiſerin ihren Dank aus. Prinz Heinrich trug die Uniform des 1793er Regiments Nr. 35. Die Muſik ſpielte die Fackeltänze, wie ſie bei der Hochzeit der Königin Luiſe 1793 geſpielt worden, zu dem nunmehr folgenden Rundgang, woran ſich der Tanz ſchloß, be⸗ ginnend mit einer Gavotte, getanzt von 16 Paaren. Unter den weiteren Tänzen war auch der Lieblingswalzer des Königin Luiſe. Gegen 11 Uhr erfolgte die Souperpauſe. Gegen 1 Uhr ſchloß bas Feſt. * Berlin, 28. Febr. Heute iſt die Ordnung der Enthüllung des Nationaldenkmals am 22. März erſchienen. Die Feier iſt eine ſtark militäriſche. Die Feſtordnung iſt vom Reichskanzler auch den Präſidenten des Reichstags und des Landtags mit dem Bemerken zugegangen, es ſei der Wunſch des Kaiſers, daß ſämmtlichen Abge⸗ ordneten Gelegenheit gegeben werde, an der Feier theilzunehmen. Die Präſidenten haben demgemäß die Mitglieder des Reichstags und des Landtags erſucht, ſich über ihre Betheiligung an der Feier ſchleunigſt zu erklären, damit den einzelnen Herren die Einladungen zugeſtellt werden können. Paris, 28. Febr. Die Kollektivnoten wurden Nachmittags in Athen und Konſtantinopel von den Vertretern der Mächte über⸗ reicht. Griechenland erhielt vier Tage Bedenkzeit. — Berlinz NO (Pribat⸗Telegramme des„General⸗ Anzeigers.“) Türkiſche Rüſtungen. Konſtautinopel, 27. Febr. Meldung des Wiener telegr. Corre⸗ ſpondenzbureaus. In Kailar, 20 Kilometer unterhalb der Station Sorowitik der Bahn Saloniki—Manaotin ſoll das Hauptquartier und das Lager der Truppen errichtet werden. Nach Adrianopel ſind bis heute 62, nach Saloniki 70 Waggons mit Geſchützen, Gewehren und Munition abgegangen. Von Muradli wurden geſtern 4, heute 5 Militärzüge mit 1400 Mann und 200 Pferden nach Saloniki ab⸗ gelaſſen. Von morgen ab bis auf Weiteres wird der Perſonenverkehr auf der Eiſenbahn von Hedeagatſch nach Saloniki mit Ausnahme von 2 direkten Zügen in der Woche eingeſtellt. Die Redit, Diviſton von Ueskueb bleibt in ihrem Bereiche zuſammengezogen. Die von Kleinaſien kommenden Redifbataillone werden auf dem Wege vielfach von Muhamendanern verpflegt. *Salomiki, 26. Febr. Hier iſt der Befehl der Pforte eingetroffen, die Entſendung von 72 Redif⸗Bataillonen nach der griechiſchen Grenze zu beſchleunigen. Die Bataillone ſollen unverzüglich aus Aſien über Rodoſto und Tſcholu abgehen, von wo fie in 100 Etſenbahnzügen nach einander hierher gebracht werden ſollen. 9 dieſer Züge werden heute Abend eintreffen. Die Ereigniſſe auf Kreta. * Wien, 27. Febr. Das„Fremdendlatt“ ſchreibt: Durch Verharren bei der bisherigen verhängnißvollen falſchen Politik würde Griechenland zu den begangenen Fehlern einen neuen hinzufügen. Was der Ausbruch der Leidenſchaft war, mußte hinfort als zielloſer Leichtſinn erſcheinen. Europa will Griechen⸗ land nicht demüthigen, eher hat Griechenland eine Demüthigung Europas verſucht. König Georg braucht durchaus nicht abzu⸗ danken, auch das Land dankt nicht ab, ſondern beide fügen ſich dem Willen Europas, welches ſeine beabſichtigte Reformaktion gegen die Türkei nicht durch die griechiſche Separataktion beirren laſſen darf. Griechenland kann ſich mit Ehren zurückziehen, da Kreta einer beſſeren Zukunft entgegengeht. Athen, 27. Febr. Die Deputirtenkammer hielt auch heute noch keine Sitzung ab. Die Mitglieder der Oppoſition traten zu einer Plenarſitzung zuſammen und beſchloſſeu, einen Proteſt an den König zu richten, in welchem erklärt wird, an⸗ geſichts des gegenwärtigen parlamentariſchen Streikes habe die Kroue das Recht zu handeln, um der Verfaſſung Achtung zu verſchaffen; andernfalls, erklärt die Oppoſition, könne ſie keinesfalls für die Lage verantwortlich ſein. Alle Führer der Oppoſition mit Ausnohme Karapanos unterzeichneten den Pro⸗ teſt, welchen drei. Deputirte überreichten.— Das Dekret betr. die Einberufung der Reſerviſten der Jahrgänge 1891 und 1892 iſt heute Abend veröffentlicht worden. Die Maßregel iſt infolge der türkiſchen Mobiliſirung getroffen worden. *Atheu, 1. März. Eine Abordnung von 39 Kretern unter Führung des Biſchofs von Retimo überreichte heute dem König eine Adreſſe, in welcher es heißt: Die Autonomie Kretas würde der Inſel keine endgiltige Beruhigung bringen und nur dazu dienen, eine neue Repolution und neue Gefahren für den europälſchen Frieden vorzubereiten. Aus dieſem Grund ſei das kretiſche Volk feſt entſchloſſen, den gegenwärtigen Kampf fortzuſetzen, die Vereinigung mit Griechenland zu verwirklichen und ein für allemal der auf der Juſel herrſchenden Anarchie ein Ende zu machen. Die Abordnung erklärte ferner, daß ſogar die Muſelmänner auf Kreta die Vereinigung als einzige zweckmäßige Löſung anzuſehen ſich nicht weigern würden. *Athen, 1. März. Nach Mittheilung von Perſonen, die aus Kreta hier eintrafen, gab ein türkiſches Schiff auf den „Theſeus“, als dieſer Lebensmittel zu landen verſuchte, einen blinden Schuß ab. Der„Theſeus“ konnte jedoch einen Theil der Lebensmittel ausſch ffen, bevor er mit Beſchlag belegt wulde, Eine Schaar von 300 Freiwilligen iſt in einer kleinen Bucht der Südoſtküſte gelandet. London, 1. März. Einer Meldung der„Times“ aus Athen zufolge wurde von den Führern der Oppoſition in der Depatirtenkammer erklärt, wenn die Mächte Gewalt gegen Griechenland anwenden, dieſes einen allgemeinen Brand ent⸗ fachen könnten, indem es den Krieg an der macedoniſchen Glenze hervorrufe, wo die Mächle nicht eingreifen köunten. * Ka ea, 28. Febr. Seit heute früh 6 Uhr finden in einer Entfernung von einer Stunde von der Stadt Gefechte zwiſchen G iechen und Baſchi Boſchuks ſtatt. Die Ortſchaften Nerokuru und Tukalaria ſtehen in Flammen. Eine Abtheilung türkiſcher Kavallerie iſt zum Schutze der benachbarten Orr⸗ ſchaften abgegangen. Die verwundeten Türken werden nach Kanea zurückgebracht. Die Kommiſſion für die Reorgani⸗ ſation der Gensdarmerie iſt heute Vormittag zuſammengetreten, hat aber keine Entſcheidung treffen können. Da die Auszahlung der Gehälter nicht mehr ſicher geſtellt iſt, haben die Montene⸗ griner den Dienſt verweigert. Die Entlafſung derſelben iſt wah ſcheinlich. „Kauea, 24. Febr. Die jüdiſchen Einwohner verlaſſen in großer Zahl die Stadt. Bewaffnete Muſelmanen durchziehen fortdauernd die Stadt. In Kandia bewaffnete der Gouverneur nach der Proklamation der Admirale, in welcher zur Einſtellung der Feindſeligkeiten aufgefordert wird, die muſelmaniſchen Freiwilligen, welche mit den regulären Truppen auszogen, um die chriſtlichen Ortſchaften anzugreifen. Beide Theile hatten mehrere Todte. Die Mnſelmanen ſteckten bei der Rückkehr mehrere Beſitzthümer der Chriſten in Brand. Die Befehlshaber der Stationsſchiffe erhoben bei dem Gouverneur Vorſtellungen. *Canea, 28. Febr. Geſtern fand während des ganzen Tages eine Stunde von Retimo entfernt ein Kampf zwiſchen eingeborenen Muſelmanen und Chriſten ſtatt. Beide Theile en litten Verluſte. Die anweſenden 2 Compagnien tuͤrkiſcher Trup⸗ pen griffen nicht in den Kampf ein. Die Muſelmanen zogen ſich zurück. „Canea, 1. März. Die Griechen beabſichtigen, 1500 Mann ſtark und mit 3 Geſchützen verſehen, Hierapetra anzu⸗ greifen. Die Vertheidiger ſollen nur geringe Lebensmittelvor⸗ räthe haben und die Feſtungen ungenügend ſein. Cauea, 1. März. Heute Nachmittag traf der neue türkiſche Militärgouverneur hier ein und ſtattete alsbald den Konſuln ſeinen Beſuch ab. Kanea, 27. Febr. In Beantwortung der jüngſten Prokla⸗ mation der Admirale übermittelten die Aufſtändiſchen dem Admiral Canevaro durch den griechiſchen Kommodare Reineck eine von mehreren Führern unterzeichnete Antwort, in welcher ſie erklären, alle Bande 710 00 Kreta und der Pforte ſeien zerriſſen und die kretiſche Be⸗ völkerung würde keine andere Löſung annehmen als die Union mit Griechenland. Oberft Vaſſos hat das Verſprechen gegeben, bei den Aufſtändiſchen in Selino vorſtellig zu werden, damit die mit ihren Familien in dem 1 eingeſchloſſenen Türken abreiſen könnten. Candia, 27. Febr. In Syra leine der cyeladiſchen, zu Griechenland gehörigen Inſeln) wurde dem deutſchen Kreuzer Lebensmitteln „Kaiſerin Auguſta“ die Einnahme von Kohlen und verweigert. Paris, 1. März. In den Kohlenminen don Monkgueſe bel Lüttich fand ein blutiger Zuſammenſtoß zwiſchen Streikenden und der Gendarmerie ſtatt. Letztere, die mit einem Steinhagel empfangen wurde, erſchoß einen Mann. Mehrere Perſonen wunden verwundet, darunter Frauen. Mautlucau, 27. Febr. In der Grube von St. GEtoy bei Mantlucan hat eine Exploſion ſchlagender Wetter ſtattgefunden. es heißt, ſollen 4 Arbeiter verſchüttet und andere verwundet „ Brüſſel, 1. März. 15,000 Flamen durchzogen zeſtern die Straßen der Brüſſeler Vorſtadt, um die Gleichſtellung dei flamiſchen Sprache mit der franzöſiſchen Sprache zu fordern⸗ Die Kundgebung war ſehr impoſant. *Mannheimer Getreide⸗Wochenbericht. Im Getreidegeſchäfte war es hier die ganze Woche, über ziemlich rühig, weil Amerikg ſtetig abbröckelnde Courſe ſandte, und in Folge deſſen verhielten ſich die Mühlen mit dem Kaufe ſehr reſervirt. Das Angebot von Ruß land und Rumänien indeſſen war nicht dringend; namentlich ſind beſſere Qualitäten von da ziemlich preishaltend. Roggen kuhig, Hafer feſter, Gerſte unverändert, Mais behauptet. Wir notiren am Schluſſe der Woche(per Tonne eit Rotterdam): Weizen Red Wintet Nr. 2 M. 146, Northern Spring Nr. 1 146—148. Nicolgieff 188 bis 148, Krim 138—148, Rumäner 135—145, lata f. a. g. neue Ernte 140, 7 5 5 Nr. 2 142. Roggen ruſſiſcher 90% M. 85 5 ruſſiſcher M. 96—116, amerikaniſcher 86—90, Gerſte ruſſiſche uttergerſte M. 80, Mais Mixed M. 60—62, Laplata Ryeterms Verein Chemiſcher Fabriken Maunheim. Die Direktion legte in der Sitzung vom 27. Jebruar dem Bilanz und Geſchäftsbericht für 1896 vor. Darnach ergibt ſich ein Brutto⸗ Ueberſchuß von über M. 1 100 000, nach Abzug von Skonti, Pro⸗ viſionen, Zinſen, Generalunkoſten ꝛc., Erneuerungen und 5 pEt, Amortiſation ein Reingewinn von rund M. 700 000 ggen rund M. 600 000 des Vorjahres und einſchließlich des vorjährigen Ge⸗ winn⸗Vortrages von rund M. 800 000(gegen M. 700 500). Es iſt beabſichtigt, der Generalverſammlung vorzuſchlagen, eine Dividende wie im Vorjahre, von 8 peEt. ⸗ M. 80 auf die Aktie zu vertheilen; neben weiterer öprozentiger Amortiſation(im Ganzen M. 379 820.70) M. 80 000 für zurückzuſtellen bezw. zu Extra⸗Abſchreib⸗ ungen auf Weldon⸗Chlorkalk⸗Anlage zu verwenden und wieder M. 100 000 auf neue Rechnung vorzutragen. Von Ausſchüttung einer höheren Dividende ſoll abgeſehen werden, um die Uebernahme von M. 134 000 neuen Aktien der Duisburger Kupferhütte aus Betriebsmitteln zu ermöglichen, welche Aktien den erweiterten Säure⸗ 2 7 5 der Vereins⸗Fabriken entſprechend erworben werden müſſen. Mannheimer Marktbericht vom 1. März. Stroh per Ztr. M. 1,50, Heu per Ztr. M. 3,00, Kartoffeln von M. 2,40 bis 400 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00 Pf., Blumenkohl per Stück 30 Pf., Spinat per Portion 20 Pf., per Stück 10 Pf., Roth per Stück 20 Pf., Weißkohl per Stück 10 Pf., Weißkraut per 100 Stück 0., Kohlrabi 6 Knollen 12 Pf., Kopffalat per Stück 15 Pf., per Stück 6 Pf., Feldſalat per Portion 20 Pf., Sellerie per Stück 6 Pf., Zwiebeln per Pfund 6 Pf., rothe Rüben per Portion 20 Pf., weiße Rüben per Port. 10 Pf., gelbe Rüben per Portion 12 Pf., Carrotten per Buſchel 5 P per Port, 00 Pf., Meerrettig per 12 Pf., Gurken per Stück 00 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 0,00., fel per„ 14 Pf., Birnen per Pfund 16 Pf., Pflaumen und 00 per 5 75 iche per Pfun 75 oſen. 00 Pf., Nüſſe per 25 Stück 10 7 75 535 aſſelnüſſe„35 Pf., Eier per 5 Stück 30 Pf., Butter per Jfb. 100 M. Hlndtate R. 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 40 Pf., Hecht per Pfd..20 Barſch per Pfd. 80 Jef, Weißſiſche per Pfd. 35 Pf., Laberban Pfd. 50 Pf., Stockſiſche per Pfd. 25 Pf., per Stück 0,00 Reh per Pfd. 0,00., Hahn(jung) per Stück 1,50., Huhn Gung) per Stück.50., Feldhuhn per Stück ,00 M. Fate per Stück 2,50., Tauben per 1,20., Gans(lebend) per Stück 3,00., geſchlachtet per Pfd. 70 Pf. Waſſerſtaudsnachrichten vom Monuat Februar/ März. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 24. 25. 26. 27.] 28.] 1. Bemerkungen Kouſtanzgzz 2,24 Abds. 6 U. ehhll„„ 3,14 3,04 8,00 2,98 2,80 N. 6 U. Lauterburg„ 44,39 4,26 4,15 4,04 Abds. 6 U. Maxau 44,61 4,50 4,88 4,82 4,25 U. Germersheim„ 44,56 4,43 4,80.-P. 12 U Maunheim 44,88 4,67 4,52 4,39 4,28 4,19 Mgs. 7 U. Maiunz„ 2,42 2,30 2,26 2,21 2,15.-P. 12 U. SBingen„„ J2.89 2,71 10 U. Kaub J3,36,25 3,18 8,10 2 U. Roblenz, 3,68 3,60 10 U. 4,21 4,14 4,04 2 U. Ruhrort 4,53 9 N. vom Neckar: Maunheim„44,91 4,76 4,61 4,48 4,36 4,27 V. 7 à. Heilbronn„„ 1I1,89 1,62„58„49 V. 7 U. » 0 10 E 2 01 ers Nree e .n ag de⸗ iſt 1 ꝛte jer en de hie 8 51— + F S E8A ARFSSSN F An KX. 88 NanSS SS= 823 1 —* eee ee cc e RAA8 * N A HKe +5 660) No. 107591. von demjenigen ihres Ehe⸗ mannes, des Beklagten, abzu⸗ „ſondern. 30148 General⸗Auzeiger. Sekanntmachung. Die Abhaltung der Hezirksraths ſitzungen betr. 7 Wegen Mangel an genügendem Skoff fällt die auf 30128 Donnerſtag, 4. März 1897 gleste Bezirksrathsſitzung aus. Mannheim, 27. Februar 1897. Großh. Bezirksamt: Pfiſterer. Permögengabſanderung. No. 8946. Durch Urtheil Gr. Amtsgerichts hierſelbſt Abth. 9 vom 24. ds. Mis. wurde die 15 rau des Müllers Georg Müller in Schriesheim, Wil⸗ helmine geb. Mutſchler, für be⸗ kechtigt ertlärt, ihr Vermögen Mannheim, 25. Februar 1897. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts: Mohr. Bekanntmachung. Vollzug der ſtadträth⸗ Iſchen Becreturen beir. Der Stadtrath hat unterm 27. September 1895 No. 29617 be⸗ loſſen, daß die Rechnungsvor⸗ age für eine der Stadtgemeinde eleiſtete Arbeit oder Lieferung be Vermeiden eines Abzugs von 15 innerhalb eines Monats zu erfolgen habe. Im der Handwerks⸗ meiſter und Lieferanten, welchen Arbeiten bezw. Lieferungen über⸗ tragen ſind, gleichzeitig äber auch im Intereſſe eines geordneten Geſchäftsganges, iſt nunmehr inſichtlich des wegen verſpäteter Rechnungsvorlage zu erfolgenden 100 1 beſtimmt worden, daß nach Umfluß eines Monats nach beendigter Arbeit oder Lieferung, der Ab a15 nur noch 2% be⸗ tragen 0 wenn die Rechnüngs⸗ vorlage dieſes Mongts 18 erfolgt iſt. 1 ieſer Abzug 10 ſan jedoch auf 5% wenn nach Ablauf eines alſo zwei weiteren Monats, Monate nach beendigter Arbeit oder Lieferung die Rechnung 101 ausſteht. 27994 e 22. Januar 1897. Der Stadtrath: Bräunig. Lemp. Bekauntmachung. Das Kataſter der land⸗ und forſtwirthſchaftlichen Unfallver⸗ ſicherung pro 1896 liegt vom jenſtag, 2. März l. Is., VBorm. 9 Uhr an während 2 Wochen beim Seeretariat für Arbeiterverſicher⸗ ung— Kaufhaus(Allgemeine Meldeſtelle Schalter 5)— inner⸗ der Geſchäftsſtunden(Vorm. 12 und Nachm.—5 Uhr) zur Ein 13 auf. Während dieſer Zeit und weiterer 4 Wochen känn gegen dasſelbe von den Betheiligten bei dem unterzeichneten Bürger⸗ meiſteramt I0 fae oder münd⸗ lich Einſpruch erhoben werden, welcher letztere jedoch nur darauf altern werden darf, daß der nternehmer ins Katgſter nicht aufgenommen, oder mit Unrecht darin aufgenommen wurde oder daß die Abſchätzung der Arbeits⸗ tage hinſichtlich desEinſprechenden eine unrichtige ſei. 30134 Mannheim, 23. Februar 1897. Bürgermeiſteramt: räunig. Schemenauer. Henaunlmachung. Die Stadtgemeinde Mann⸗ eim läßt am 30160 ounerſtag, 4. März l. Is., Vormittags 9 Uhr aus dem Stadtwalde Käferthal 27 Ster forlen Stockholz 2185„„ Prügelholz 1087900 Stück Normalwellen nee 200 Staugen(Gerüſt⸗ und Hopfenſtangen), ferner einige Klötze und Pfoſten digen Baarzahlung an den Meiſt⸗ ietenden öffentlich verſteigern. wird bemerkt, daß am Vormittag zunächſt die Wellen ausgeboten werden. Mannheim, 27. Februar 1897. i 0 räunig. Lemp. Sieigerungsankündigung. Der Erbtheilung wegen wird aus dem Nachlaſſe des ledigen Buchbindermeiſters Max Lehn von hier die nachbe⸗ ſchriebene Liegenſchaft am Dienſtag, 9. März dſs. Is., Nachmittags 3 Uhr im Geſchäftsztmmer des Unter⸗ zeichneteſt— Lit. D 1,3, dahier öffentlich zu Eigenthum ver⸗ ſteigert undendgiltig zugeſchlagen, wenn mindeſtens der Set zufgs⸗ preis geboten wird. 3 Beſchreibung der Liegenſchaft: Das Wohnhaus Liteka J 4, 12b, zeu J 4a, 7, neben Hermann Facroix Eheleute und Friedri Gottlieb Ries Cheleutée, nebf Seiten⸗ und Hintergebäuden, ſo⸗ Wie der vorhandenen Geſchäfts⸗ W. nze 0 10 90% alze geſchäßt zu n dem Anweſen wurde ſeit 2 ren eine Buchbinderei und reibmaterialtienhandlung mit olg betrieben. Die Steigerungsbedingungen können bei dem Anterzeichne en zngeſehen oder in Abſchrift er⸗ en werden. 29861. Maunheim, 17. Febr. 1897. Gr. Notar: — Amks und Kr ei Holz⸗Verſteigerung. Aus hieſigem Gemeindewald werden am 30158 Freitag, den 5. März d.., Vormittags 8 uhr auf dem Rathhauſe dahier: 359 Ster Prügelholz und 5490 Stück Wellen Ifſentlich verſteigert. Sandhofen, 27. Februar 1897. Das Bürgermeiſteramt: Herbel. Im Auftrage der Obervor⸗ mündſchaftsbehörde gebe ſch als Vormund bekannt, daß der Schauſpieler Herr Kurt Gröſſer, zur Zt. in Mannheim ſich aufhaltend, noch minderjährig iſt und demnach den geſetzlichen Beſchränkungen Minderjähriger Unterworfen iſt. 30142 Karlsruhe, 26. Februar 1897. Otto Steinbach, Großh. Rechnungsrath, Jeſtendſtr. 26. Die am 1. April cr. fälligen Coupons unserer Pfandbriefe werden be- reits vom 15. März er. ab an unserer Kasse in Berlin und an den bekannten Zahlstellen eingelöst. 30131 Pommersche Hypotheken- Actien-Bank. Bitte. Eine große Anzahl von Confir⸗ manden kann f nicht aus eigenen Mitteln ihre Confir⸗ mationskleidung beſchaffen. Wir richten daher an unfere ev. Ge⸗ meindeglieder die herzliche Bitte, uns zu dieſem Zwecke Gaben freundlichſt zukommen zu laſſen. Greiner, R 1, 18. 29352 Ruckhaber, K 3, 8. Hitzig, G 4, 5. Ahles, Q 7, 28. Simon, 40. v. Schöpffer, Werderſtr. 7. Bitte. Der Hausvater der Arbeiter⸗ kolonie Ankenbuck theilt uns mit, daß daſelbſt der Vorrath an Jop⸗ pen, Hoſen, Schuhen, Stiefeln, wollenen Hemden, wollenen Socken und warmem Unterzeug beinahe vollſtändig aufgebraucht 5 anz beſonders mache ſich er Mangel an Hoſen, wollenen Hemden und Schuhen fühlbar. Mit Rückſicht auf das naßkalte, rauhe Wetter und in Anbetracht deſſen, daß die jetzt eintreſſenden Koloniſten durchweg nur mit leichten, ſehr mangelhaften Klei⸗ dern verſehen ſind, wäre es deß⸗ halb dringend wünſchenswerth, Beſitz von warmen Kleidungs⸗ 9 9 5 würden. An ie Herken Vertrauensmänner und Freunde unſeres Vereins ergeht daher auch ſect wieder die angelegentlichſte Bitte, Sammlungen der erwähnten Kleidun gsſtücke zu veranſtalten wobei insbeſondere auf wärmer, dem rauhen Klima des Anken⸗ buck mehr entſprechende Kleid⸗ ungsſtücke abzuheben wäre. Da der Winter vor der Thüre ſteht, um welche Zeit unſere Anſtalt am ſtärkſten beſucht und daher der Aufwand ein Ranbett iſt, wären auch Geldgaben ſehr er⸗ wünſcht. Die geſaſtmelten Kleid⸗ ungsſtücke wollen an Haus⸗ vater Wernigk in Ankeubuck — Station Kleugen bei Fracht⸗ gut⸗ und Poſt Dürrheim bel Poſt⸗ Sendungen— gef, abgeſendet werden. Auch die Central⸗ Sammelſtelle zu Karlsruhe, So⸗ phienſtr. 25 nimmt zu jeder Zeit und das ganze Jahr über Kleid⸗ ungsſtücke u. ſ. w. entgegen und veranlaßt deren Weiterbeförder⸗ ung. 1935 Geldgaben bitten wir aus⸗ ſchließlich unſerem Vereinskaſſier, Herrn gishident Zenck in Karls⸗ ruhe, Sophienſtraße No. 25 gütigſt zukommen laſſen zu wollen. Karlsruhe im Oktober 1896. Der Ausſchuß des Landesvereins für Arbeiterkolonien in Baden. K. Teyher& C0., Möbelfabrit Mannheim. 62838 die darauf ſehen, daß ihre Kinder beim Nachhilfe⸗unter⸗ richt in ſtrenge Zucht u. Ordnung ſt fen gelangen, wollen nlach Kaiſerring 28, 1 Treppe. Es iſt das beſonders für jüngere, etwas leicht beanlagte Schüler. Gute Empfehlungen ſtehen zur Seite. Nähere Auskunft wird gerne ertheilt. 13438 Es wird ſtets zum 3626 Waſchen und Hügeln (Glanzbügeln) angenommen, ſowie Vor⸗ hänge aller Art bei ſchöner Ausführung u. billiger Be⸗ rechnung prompt beſorgt. K I1, 2. Breiteſtr. Herrmaun. wenn wir bald wieder in denß J 0 ee Oriskrankenkasse Mannheim I. Wir beehren uns hiermit die Herren Delegirten zu der am Samſtag, 6. März 1897, Abends ½9 Uhr im hinteren Parlerre⸗Lokal der „Gambrinus⸗Halle“ U 1 2 ſtattfindenden 30045⁵ Außerordentlichen General⸗Berſaumluug ergebenſt einzuladen. Tagesordnung: 1. Statutenändecung. 2. Verſchiedenes. Die Herren Vertreter werden um recht zahlreiche Betheiligung erſucht. Der Vorſtand: Friedrich Hofſtgetter, Vorſitzender. Turn⸗Verein. Gegründet 5 1846. “Die Uebungs⸗ abende ſinb wie oaulgt feſtgeſetzt: E 75 Ffriedrichsſchule Montag: Kürturnen, Mittwoch: Riegenturnen. Donnerſtag: Riegenturnen“) Freitag: Riegenturnen und Samſtag: Riegenturnen.“) ) Rur für Jugendturner. Turnhalle in K 5. Mittwoch: Männerturnen. Samſtag: Männerturnen. Jeweils von 8 bis 10 Uhr. ie Vereinsabende finden in der Regel alle 14 Tage im Lokal „Rother Löwe“, T 1, 4 ſtatt und werden beſonders durch die Zeitung bekaunt gemacht. 27301 Der Vorſtand. Anumeldungen zum Beitritt in den Verein beliebe man ſchriftlich an den Vorſtand zu richten, auch werden ſolche an den lebüngs⸗ abenden in den Turnhallen eft⸗ gegengenommen. Manunheimer Alterthums ⸗Perein. Statt heute findet der Vereins⸗Abend am Montag, den 3. März 1897 ſtatt. 30132 30147 Verein für Klass. Kirchenmusik. Heute Montag Abend 8 uhr Probe für die Herren. NMittweoch bend. Fufmannsgze, Werein MHannheim. Donnerſtag, 4. März a.., Abends 3½ uhr im Saalbau-Saale Recitatien des Herrn Emil Milan, Frankfurt a. M. „Inge“, eine Nordſee⸗Erinnerung von Reinh. Fuchs. „Die Brück' am Tay“, Ballade von Theod. Fontane. „Der gute, alte Onkel“, Erzähl⸗ ung von Heinrich Seidel. Für Nichtmitglieder ſind Tages⸗ karten à Mk..50 in unſerem Bureau, in der Hof⸗Muſikalien⸗ Handlung K. Ferd. Heckel, in der Muſikalienhandlung Th. Sohler und im Zeitungskiosk hier, ſowie in der Baumgartner'ſchen Buch⸗ 9handlung in Ludwigshafen zu 30133 haben. Die Karten ſind beim Eintritt in den Saal vorzuzeigen.(Die Tageskarten abzugeben.) Die Saalthüren werden punkt 8¼ Uhr geſchloſſen. Ohne Karte hat Nlemand Zutritt. Kinder ſind vom Beſuche der Vor⸗ leſungen ausgeſchioſſen. Der Vorſtand. Stolze' ſcher Stenographen verein. Mittwoch, den 3. März, Abends 9 uhr in unſerem Lokal„Stadt Augs⸗ burg“ M 4, 10 Haupt-Versammlung, wozn wir unſere verehrten Mit⸗ lieder freundlichſt einladen. 30130 Der Vorſtand. Aachhülfe⸗Auterricht inatein, Frauzöſiſch, iechnen deutſcher Sprachlehre ꝛc. heſonders für jüngere, etwas eiſti e e ſchwach ee Schüler, bei denen es meiſtens auch an gutem Willen ſehlt, 9 55 W 11. 55 energiſchen Manne unter ſtrenger, — 0 gerechter Aufſicht ertheilt. eugniſſe von gutem Erfolge 5 en zur Einſicht anf. Näheres 6274 Kaiſerring 28, 1 Tr. Es wird fortwährend zum Waschen und Bügeln augenommen und prompt uud billig beſorgt. 33863 5, 19, parterre. Große Vorhänge werden ewaſchen u. gebügelt bei billig⸗ ſter erechnung. Statt beſonderer Anzeig e. Emma ſferz David Kahn Verlobte. Mannheim Karlsruhe. G 2, 2. 30166 ede Sran 5 besondere * eIlustrirte ausführlighe BROSCHURE A Aratis& francv. 27693 FECCrCrCr(˖ ͤ ͤ———TTTT „Preisgekrönt Welt⸗ Ausstellung Chicago“. ſealferDilert Höcehste Auszeſiehnuns- „ernu π ονfτν,˖œ“. — „Kaffee-Essenz m Dosen. Anerkannt vorzüglicher u. ausglebiger Kaffee-Zusatz. In den meisten Geschäften a8 naden. 0 Vor 2323 Wird L 2401 Frische Karpfen 80 Pfg. per Pfd. 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Freunden und Bekannten die schmerzliche Mittheilung, dass unsere liebe Schwägerin und Tante Fradu Marie Kaufmann/we. geborene Schreiber heute Nachmittag 4 Uhr nach längerem Leiden sanft ver- Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterhliebenen, Mannheim, den 28. Februar 1897. In Mannheim B 2, 10ʃ beginnt ein neuer Schönschreib- Rursus. 30150 Arbeitsmarkt der Central-Anstalt für Arbeitsnachweſs jeglicher Art. 8 1, 15. Mannheim 8 1, 15. Telephon 818. Stelle finden. Mänuuliches Perſonal. Buchbinder, Bürſtenmacher, Eigarrenmacher, Holz⸗, Metall⸗ Eiſen⸗ u. Gummidreher, Eiſen⸗ hobler, Friſeure, Gärtner, Metall⸗ u. Eiſengießer, Former, Kern⸗ macher, Glaſer, Rahmenmacher, Gipſer, Kaminfeger, Küfer für Keller⸗ u. Holzarbeit, Feinmecha⸗ niker, Sattler für Geſchirr⸗ und Reiſeartikel, Maſchinen⸗ u. Bau⸗ ſchloſſer, Heizer, Hufbeſchlag⸗, Jung⸗, Feuer⸗ u. Kupferſchmied. Schneider, gr. u. H. Stücke, auf Woche, Bau⸗ Möbel⸗ u. Modell⸗ ſchreiner, Stuhlmacher, Schuh⸗ macher, Spengler f. 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