Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2736. Abonnement: 60 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlic durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Neklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Rummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) Maurn (Mannheimer Volksblatt.) (107. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. E 6, 2 Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Maunheim und Angegend. Verantwortlich: kür den volitiſchen u. allg. Theil;: FJ..: Ernſt Müller. für den lakalen und prov. Theil? Ernſt Müller, für den Inſeratentheil: Fark Apfel. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Maunnheimer Journal“, iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 79. Sonntag „21. M e ärz 1397. (Gelephon⸗Ar. 218.) Iun eeeee IIIIIIiin ee —̃— IIiiiIIiIIIIIIIIIIII -O M 0 Mndund e D— οf‘ 0 Was tönt ſo laut, was klingt ſo hell, Als wenn des Lenzes Stürme ſauſend Als wenn vom Berge QDuell um Quell Zu Strömen ſchwellend thalwärts brauſen d Mir däucht, ich hör im ſtillen hag Die erſten Vögel wieder ſingen— Das iſt fürwahr der hohe Tag, Den wir ſo oft voll Luſt begingen. Ja, wieder kam der Tag im März, Da aller Freude Unospen ſprangen, Und höher ſchlägt das deutſche Herz Und tiefer röten ſich die Wangen. Der große Haiſer ging dahin, Er ſchied, doch ſtarb er nicht den Seinen, Die nun mit dankerfülltem Sinn In ſeinem Namen ſich vereinen. Wie wir ihn ſahen hehr und mild, So thatenfroh vor wenig Jahren, So wollen wir ſein edles Bild Im treuen Herzen uns bewahren. Und iſt er auch dem Auge fern, Und kehrt er uns auch nimmer wieder: Sein Leben ſtrahlt, ein lichter Stern, Im reinſten Glanz auf uns hernieder. Wer ward ihm je an Siegen gleich d Wem ward ſo hoher Ruhm beſchieden d Sein Denkmal iſt das Deutſche Keich Und Schlachten ſchlug er für den Frieden. Doch heller als der ſtolze Schein, Mit dem der KRuhm ſein Haupt umkränzte, Strahlt doch der Thräne Edelſtein, Der in dem Blick der Liebe glänzte. Mir däucht, ich hör im ſtillen Hag Den erſten Sang der Vögel wieder.— An ſeines Haiſers Sarkophag Uniet Deutſchland im Gebete nieder.— Und wie es mutvoll ſich erhebt Da hallt es brauſend durchs Gelände Wie Sturmesgruß, der aufwärts ſchwebt: „Getreu und furchtlos bis ans Ende!“ Gregor Andermann. 0 0 Wunununaunnh SNe S eeuneun d 0 eeee, e e e 8 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim 21. März 1897. Charakterzüge vom alten Kaiſer Wilhelm. Von Fedor v. Köppen. Je weiter wir uns von der Lebenszeit unſeres großen deutſchen Kaiſtre Wilhelm des Erſten entfernen, deſto heller ſtrahlen in dem Bilde des Großen Kriegshelden, des Neubegründers und Mehrers des Deutſchen Reichs an Gütern und Gaben des Friedens, auch ſolche Züge, welche ihn, den edlen Menſchen und Menſchenfreund, auch unſerem Herzen menſchlich näher führen. Dahin gehören die liebens⸗ würdigen Eigenſchaften des Herzens und Gemüts, feine kernige deutſche Bieberkeit, ſeine Güte, Milde und Beſcheidenheit, der kindlichfromme 15 den auch Solche, die ihn nicht teilen können, tief verehren nüſſen. Kaiſer Wilhelm hat es im Glanze der Fürſtenmacht, auf den böchſten Stufen menſchlicher Ehren nie vergeſſen, daß der Fürſt doch auch Menſch— vor Gott nur Menſch iſt. Er hat in dem Geringſten ſeiner Untergebenen, auch in ſeinem Feinde, Kba. immer nur den Menſchen geſehen und geehrt, der als ſolcher ſein Nächſter, ſein ruder war. Uns iſt ein Zug von ihm bekannt aus der Zeit, wie er— damals noch Prinz von Preußen— von vielen Seiten angegriffen und ver⸗ kannt, als das Haupt einer finſteren Reaktlon und mit dem Beinamen „der Kartätſchenprinz“ geſchmäht, unbeirrt durch Haß und Erbitterung ſeiner Gegner, jene reine menſchenfreundliche Milde bewährte, die ihn vor unſerem Herzen hoch erhebt. Es war in einem Gefecht während des Aufſtandes in Baden (1849) wo der Prinz bekanntlich den Oberbefehl über die preußiſchen Truppen gegen die Inſurrektionsarmee führte. Der Kampf nahte ſeinem Ende. Die Aufſtändiſchen flüchteten in größeren und kleineren Haufen dem Gebirge zu. Der Prinz von Preußen hielt nahe an dem Ausgange eines Dorfes, das die preußiſchen Truppen ſoeben genommen hatten. 525 gewahrte ſer einige hundert Schritte vor ſich im Feld einen verſprengten Freiſchärler, welcher von preußiſchen Soldaten un⸗ mittelbar auf den Feren verfolgt, das Dorf zu erreichen ſuchte, wo er vielleicht in einer Hütte eine ſchützende Zuflucht zu finden hoffte. Da ſchallten ihm plötzlich Schüſſe von der Umzäunung des Dorfes entgegen. Erſchöpft brach der Freiſchärler, welcher bereits die Bajonette ſeiner Verfolger in der Seite zu fühlen glaubte, in die Kniee, warf die Flinte von ſich und machte in ſeiner Verzweiflung ein gewiſſes Notzeichen. Sofort ſprengte der Prinz mit einigen Galoppſprüngen auf den Verfolgten zu und übergab ihn dem Schutze ſeiner Leibwache. Er ließ Erkundigungen über den jungen Menſchen einziehen, und als dieſe ergaben, daß es nur Verführung und Verirrung geweſen, durch die er auf den falſchen Weg geraten ſei, was er jetzt aber tief beklage und bereue, und daß er ſich ſonſt ehrlich und brav geführt habe, verſah der Prinz ihn aus ſeiner Taſche mit den nötigen Mitteln, um ſchon am folgenden Tage die Reiſe über Holland nach Amerika antreten und ſo jeder weiteren Verfolgung entgehen zu können. Es iſt oft hervorgehoben worden, in welcher rührenden Weiſe Kaiſer Wilhelm die Verdienſte ſeiner Untergebenen anzuerkennen wußte. Dies zeigte er in der Kriegszeit 1870/1 bei jeder wackeren That eines einzelnen Kriegers, die 1 berichtet wurde. Nach dem Gefecht bei Campigny vor Paris(2. Dez. 1870), wo Deutſche und Franzoſen in einem und demſelben Dorfe hart an einander gerieten, erfuhr König Wilhelm von dem braven Verhalten eines Grenadfers vom pommerſchen Armeekorps, der das wiederholte Signal zum Zurückgehen durchaus nicht hören wollte, ſondern hart⸗ näckig dabei hlieb, erſt ſeine Patronen verſchießen zu müſſen, bevor er zurückgehen dürfe. Erſt als ſeine Patronentaſche leer war und er faſt allein den Franzoſen gegenüber lag, ſprang er auf und eilte durch den dichteſten Kugelhagel, noch im Zurücklaufen die Fauſt gegen die Fran⸗ Nian ballend, zu ſeinem Regiment zurück, wo er auf die Frage ſeines egimentskommandeurs:„Kerl ſind denn wirklich Deine Knochen noch heil? die Antwort geben konnten:„Zu befehlen, Herr Oberſt!“ Am anderen Tage ward der Pommer nach Verſailles zum König befohlen. Derfelbe redete ihn freundlich an mit den Worten: „Mein Sohn nun erzähle mir einmal genau: Wie war die Ge⸗ ſchichte mit Deinen Patronen?“ „Ew. Majeſtät“, erzählte der Pommer nach ſeinem eigenen Bericht, „zum Komplimentenmachen war da nämlich keine Zeit und man konnte auch vor dem Geknalle ſein eigen Wort nicht hören.“ Als da nun von unſern Hörnern das Signal„Langſam zurück“ erſchallte, da hab' ich mich blos umgedreht und gerufen:„Ach was, ich verſchieße erſt meine Patronen“.„Das iſt das Ganze geweſen, Ew. Majeſtät, weiter hab' ich nichts verbrochen. Das haſt Du Recht gemacht, mein Sohn!“ ſagte der König. „Haſt Du ſchon zu Mittag gegeſſen?“ „Nein, Majeſtät, ich bin noch mundnüchtern.“ „Und haſt wohl tüchtigen Hunger?“ Zu beſehlen, Ew. Majeſtät, aber der Durſt iſt auch nicht ſchlecht.“ „Nun, dann iß bei mir zu Mittag,“ ſagte der König lachend und winkte dem Pommern, ſich an dem gedeckten Tiſche niederzulaſſen, Was es da alles zu eſſen gab, das hat der Pommer nicht berichtet. Er erzählt nur, als letztes Gericht zum Satteſſen ſei ein großer Kalbsbraten und eine Schale mit Kartoffeln auf den Tiſch gekommen. Dieſes Gericht habe er dann auch ganz allein aufgegeſſen, darauf ſich den Mund gewiſcht und den König angeſehen. Darauf der König: efl wohl noch ein Stückchen haben, mein Sohn?“ „Zu befehlen, Ew. Majeſtät! wenn noch ein bischen da iſt“—— antwortete der Pommer. „Da lachte die ganze Geſellſchaft,“ der Pommer, und unfer lieber König lachte auch, daß er ſich die Seiten hielt und ſagte: Nein, nein, laß nur gut ſein, jetzt kommt ein anderes Gericht.“ Dabei winkte er einem Adjutanten, der kam auf mich zu und hängte mir das Kreuz auf die Bruſt.—„So hab ich mir,“ ſchließt der Pommer,„das eiſerne Kreuz durch ehrliches Einhauen verdient.“— Das Kriegsleben König Wilhelms des Erſten bot auch manche gemütlich heitere Epiſoden. Zu ſeinen ſtändigen Umgebungen während des Krieges 1870/% 1 gehörte der königl. Hofrat Ludwig Schneider, früher königl, Hofſchauſpieler, auch preußiſcher Landwehrunteroffizier und Herausgeber des„Soldatenfreund“, welcher ſich durch ſeine treue Anhänglichkeit an das Königshaus die beſondere Gunſt des Königs Wilhelm erworben hatte. Während des Krieges hatte Schnelder dem Könige jeden Morgen einen Auszug aus den heimiſchen— auch aus franzöſiſchen— Zeitungen mit den Nachrichten, für die er ein be⸗ ſonderes Intereſſe bei dem Könige vorausſetzte, vorzulegen, zugleich mit einer Art von kleiner Chronik derjenigen Ortſchaften, in welchen der König ſein Hauptquartier nahm. Eines Morgens, als ſich das königl. Hauptquartier in dem Städichen E. befand, zögerte Schneider nach dem Vortrage noch ein Weilchen, dann hub er an: „Darf ich mir geſtatten, Ew. Majeſtät darauf aufmerkſam zu machen, daß hier an dem Orte eine Dame lebt, die ſich über Allerhöchſt Ihre Ankunft hierſelbſt ganz beſonders gefreut hat. „Das wäre die erſte Franzöſin, der die Ankunft der Preußen Freude macht,“ verſetzte der König ungläubig. „Und doch iſt dem ſo,“ bemerkte Schneider.„Erinnern ſich Ew. Majeſtät noch der königlichen Hoftänzerin Mademoiſelle Polin?“ „Der kleinen anmutigen Perſon, die auf der Berliner Bühne in dem hübſchen Genrebild von Ihnen die Pikarde ſpielte!“ „Dieſelbe, die durch ihre Anmut und Liebenswürdigkeit den ihr zu edachten soufflet des Landwehrmanns Fritz in einen balser ver⸗ wandelte,“ antwortete Schneider erfreut. Es ſei hier für diejenigen, welche die reizende kleine Bluette„der Kurmärker“ und die Pikarde von Ludwig Schneider nicht kennen, er⸗ gänzend eingeſchaltet, daß in derſelben der kurmärkiſche Landwehrmann Fritz Schulze die zudringliche Galanterte, mit welcher ein franzöſiſcher Chaſſeur zur Zeit der franzöſiſchen Invaſion 1807 ſeine Schweſter in der Heimat behandelt hat, bei dem Gegenbeſuch der in Frankreich 1814 durch Ohrfeigen rächen will, die er unter allen ſeinen Kands⸗ männinnen austeilt:„Hat das Ohrfeigen geregnet von der Grenze bis Paris!“ Da ſcheitert der grauſame Racheplan des Kurmärkers an der reizenden kleinen Pikarde, die ihn, ſo oft er die Hand zur Ausführung ſeines Vorhabens erhebt, anbllckt,„mit Augen, ganz wie unſer Karnickel zu Hauſe.“ Schließlich erläßt ihr der Kurmärker„die Feige vor das Ohr von ihr“ und empfängt dafür zum Dank von der Pikarde eine Guß vor die bouche von ihm.“ „Sie hat eine Villa an der Rue de Paris und genießt einen vorzüglichen Ruf.“ „Und ſie freut ſich über meine Ankunft?“ 35 „Sie wünſcht nichts ſehnlicher, als Ew. Majeſtät einmal ehrerbietig begrüßen zu dürfen.“ „Nun, dieſer Wunſch kann ihr erfüllt werden. So fragen Sie bei ihr an, ob ihr mein Beſuch heute Nachmittag angenehm iſt.“ „Dieſe Frage kann ich Ew. Majeſtät ſchon jetzt in ihrem Namen mit gutem Gewiſſen von ganzem Herzen bejahen. Sie wird unendlich beglückt ſein, Majeſtät!“ „Gut denn, ſo melden Sie mich bei ihr, und Stie kommen mit, Schneider! Aber nicht vor der Dämmerſtunde, nicht vor 6 Uhr, es könnte ſonſt ihr Patriotismus in Mißkredit kommen, ſehen mich ihre Landsmänninnen. Zu der befohlenen Stunde fand ſich der Hofrat Schneider pünktlich bei dem Könige ein, folgte ihm an den Wagen und nahm auf die e des Königs dieſem gegenüber den Platz auf dem Rück⸗ itz ein. Mademoiſelle Polin empfing ihren hohen Beſuch auf der Schwelle ihres Hauſes und führte ihn, entzückt über die ihr widerfahrene hohe Ehre, in ihre Salons. Der König ließ ſich in den für ihn bereitſtehenden Plüſchſeſſel nieder und begann mit ihr eine lebhafte Unterhaltung über ihre jetzigen und früheren Verhältniſſe, in welcher die königl. Hoftänzerin a. D. zur beſonderen Genugthuung des Berliner Hofrats erklärte, daß ihre Kunſt weder in Petersburg noch in Paris, noch ſonſt irgendwo ſo zur Anerkennung gekommen ſei, wie in Berlin, wo die damals junge und ſchöne Jüngerin Terpſichores ihre erſten choreographiſchen Triumphe feierte. Dabei känzelte das alte Dämchen mit jugendlicher Grazie um den Stuhl des Königs, welcher eine Taſſe Thee mit dem berühmten Gebäck von Commerey von ihr zu nehmen geruhte, wobei die liebens⸗ würdige Wirtin nur bedauerte, daß ihr nicht mehr zu bieten vergönnt ſei;„oder dürfte ich“— „Sie könnten mir wohl noch einen Genuß bereiten,“ ſagte der König in heiterer Stimmung, halb ſcherzend, wenn Sie jetzt noch einmal den kleinen dramatiſchen Schwank aufführen wollten, mit dem Sie mir in Berlin einſt ſo große Freude gemacht haben. Die Acteurs 5 19 dieſelben wie damals, und für das dankbare Publikum ürge ich.“ Mit der pünktlichen Subordination eines preußiſchen Landwehr⸗ unteroffiziers ſprang der alte Hofrat Schneider auf, zog mit einem ſchnell gefundenen Stück Kreide einen Strich mitten durch den Salon: „So, hier iſt die Bühne,“— ſtellte in der gegenüberliegenden Saal⸗ thüre drei Stühle nebeneinander:„und hier iſt die Mauer der Ferme in der Pikardie,“— er gah ſeiner Kollegin einen Wink. Dieſe war für einige Augenblicke in ihrem Boudoir verſchwunden, jetzt erſchien ſie auf der Bühne als reizende, junge Pikarde, ſprang auf einen der Stühle, welche die Bank an der Mauer des Meierhofes darſtellten, und blickte hinaus: Voila, encore un regiment!—— Hofrat Schneider war inzwiſchen gleichfalls für einige Augenblicke verſchwunden, jetzt kehrte er zurück in der Uniform eines kurmärkiſchen Landwehrmanns— an preußiſchen Uniformen war ja damals kein Mangel in Frankreich— pochte an das Thor und präſentierte der Pikarde auf der Spitze ſeines Bajonetts ſein Quartierbillet:„Iſt das acet hier, iei? das die beiden Künſtler ihre Rollen noch ganz 8 zeigte ſich, richtig inne hatten. Der alte König in ſeinem Lehnſtuhl ſah aus vollem Herzen lachend ihrem Spiele zu. Ein heiterer Jugendtraum zog in dieſen Augen⸗ blicken an ſeiner tiefernſt geſtimmken Seele vorlber. Dann empfahl er ſich dankend ſeiner liebenswürdigen Wirthin und begab ſich in ſeine Wohnung zurück, um am andern Morgen mit ſeinem Hauptquartier den denkwürdigen Marſch über die Argonnen gen Sedan anzutreten. Die Franzöſin, Mademoiſelle Polin aber beging den Landesverrat an dieſem Abend noch recht innig für den roi de Prusse zu beten. Als Kaiſer Wilhelm die Braut erkor. Ein Exinnerungsblatt zur Jahrhundertfeier. Von Karl Neumann⸗Strela. (Nachdruck verboten.) Es war kalt, und die Menſchen ſtanden im Schnee. Aber ſie drängten ſich doch in den Straßen von Weimar, denn es gab viel zu ſehen. Am 14. Februar 1829 kamen die Herrſchaften aus Preußen dort an; als die Reiſewagen ſichtbar wurden, erkannte man die preu⸗ ßiſchen Adler an den Mantelkrägen der Kutſcher ſchon aus der Ferne. Im erſten Wagen war Kronprinz Friedrich Wilhelm, doch dem Herrn an ſeiner Seite jubelten die Leute ganz beſonders zu. Das war der Held dieſer Freudentage: ee der Si Die Heldin derſelben, die Braut, trat ihm in holdeſter Jugend⸗ Blüthe entgegen: Prinzeſſin Auguſta, die Tochter des Großherzogs Karl Friedrich und ſeiner Gemahlin Maria Paulowna. Am 30. September des berühmten Kometenjahres 1811 geboren, hatte Frau von Schiller das Kindchen noch vor der Taufe geſehen.„Es liegt“, ſchrieb ſie,„ſo vornehm und ſo vernünftig da, daß man ſich gar nicht wundern würde, wenn eine Krone mitgeboren wäre.“ Unter Leitung der trefflichen Mutter ward Auguſta ſorgſam erzogen, und tief prägte ſie ihr ins Herz, daß Wohlthun und Glück bereiten der kbhſtlichſte Demant in einer Fürſtenkrone ſei. Von liebenden Eltern bewacht, hatte Prinz Wilhelm die erſten Lebensjahre mit den Geſchwiſtern verlebt. Das Unglück des Vater⸗ landes 1806 unterbrach ſeine Spiele; auch er mußte vor den Franzoſen nach Königsberg fliehen, war aber dennoch in dieſer Thränenzeit auf Stärkung ſeiner leiblichen und geiſtigen Kräfte bedacht. Im altpreu⸗ ßiſchen Sinne ſtrengſter Pflichterfüllung er ogen, legte er bei ſeiner Einſegnung das Gelöbniß ab:„Meine Kräſte gehören der Welt, dem Vaterlande, Ich will daher unabläſſig thätig ſein in dem mir ange⸗ wieſenen Kreiſe, meine Zeit aufs Beſte anwenden und ſo viel Gukes ſtiften, als in meinem Vermögen ſteht.“ Erſt nach der Leipziger Völkerſchlacht zog er ins Feld. Sein Muth und ſeltene Tapferkeit im Kampfe bei Bar⸗ſur⸗Aube erwarben ihm das eiſerne Kreuz. Nach dem Friedensſchluſſe führten ihn Reiſen vielfach in die Ferne; er war in Rom und zur Vermählung ſeiner Schweſter Charlotte in Petersburg. Wieder heimgekehrt, war ſein Streben und Mühen hauptſächlich auf die Pflege des preußiſchen Heeres gerichtet. Schon ſah es mit freu⸗ digem Stolze auf ihn, pries ihn als Muſter militäriſcher Tüchtigkeit; und nachdem er 1818 General⸗Mafor geworden, ward er einige Jahre ſpäter zum kommandirenden General des dritten Armeekorps ernannt. Prinz⸗General! So traf er an jenem Februartage in Weimar ein, wo er ſchon öfter geweſen war. Bef ſeiner erſten Anweſenheit hatten Schillers Söhne Medaillen von ihm erhalten. Dann gehörte er dort zu den Gäſten, die den Vater Karl Friedrichs, den Großherzog Karl Auguſt, bei der Feier ſeines fünfzigjährigen Regierungs⸗Jubi⸗ läums begrüßten. ſeine Freundſchaft mit Goethe, Schiller, Wieland und Herder, die Karl Auguſt dauernd an Weimar zu feſſeln wußte, hat er ſich einen bedeutſamen Antheil an der Entwickelung des deutſchen Geiſteslebens geſichert. Ein dritter und läugerer Aufenthalt Prinz Wilhelms daſelbſt erfolgte 1827, als ſein Bruder Karl,„die ſchöne Geſtalt mit frommen Zügen und liebeklaren Augen,“ mit der Prinzeſſin Maria, der älteren Schweſter Auguſtas, das Verlobungsfeſt beging.„Prinz Wilhelm“, ſchrieb damals Bunſen,„iſt ganz beſonders ein ernſter und männlicher Charakter, den man nicht ſehen kann, ohne ihm von Herzen ergeben zu ſein und ihn aufrichtig hoch zu achten.“ Auf einer Reiſe nach Petersburg, um ſeine Schweſter zu beſuchen, kam er dann 1828 wieder nach Weimar. Die Herzogin war mit den Enkeln in Wilhelmsthal; ihr Gemahl Karl Auguſt begab ſich nach Berlin, und auf der Heimfahrt, in Graditz bei Torgau, berührte ihn der Tod vit leiſer Hand. Er ſtand am Fenſter, ſchöpfte friſche Luft und ſank entſeelt in die Arme ſeines Adjutanten. Die Trauerkunde vernahm Prinz Wilhelm in i wo er den Freiherrn von Gagarn traf, der über ihn ſchrieb:„Er iſt die edelſte Geſtalt, der Impoſanteſte von Allen. Dabei ſchlicht und ritterlich, munter und wohlgelaunt, doch immer mit Wllrde.“ Prinzeſſin Auguſta, fügte Gagern hinzu, ſcheine ihn ſehr anzuziehen, und die Berliner träumten ſchon von einer Verbindung, Im nächſten Jahre ſollten die Träume der Berliner in Erfüllung gehen. Im Auftrage Friedrich Wilhelm III. begab ſich der Miniſter von Jordan nach Weimar. Bei den Eltern und der Großmutter der Prinzeſſin warb er im Namen ſeines Monarchen um die Hand der erſchien der Prinz als Bräutigam. Am 16. fand die offtzielle Ver⸗ lobüngsfeier ſtatt. Als im Saale die Kerzen auf den Kron⸗ und Wandleuchtern ſtrahlten, begab ſich Kapellmeiſter Hummel mit den Muſikern auf die Eſtrade. Der Hofmarſchall gab das Zeichen, und die Herrſchaften erſchienen mit ihren Gäſten, unter denen Göthe und deſſen Privatſekretär Hofrath Eckermann waren. Dieſem lag auch die Erziehung des Erbprinzen Karl Alexander, des jetzigen Großherzogs, ob, der damals 11 Jahre zählte und 1853 zur Regierung gelangte. Gleich ſeinem Großvater Karl Auguſt, beſitzt er den rechten Sinn und das tiefe Verſtändniß für Kunſt und Wiſſenſchaft. Was ihm die Pflege der Dicht⸗ und Schauſpielkunſt, der Malerei und Baukunſt (Wiederherſtellung der Wartburg) verdankt, wird Unvergeſſen bleiben. nach und Alter, und das Konzert begann. Erſt wurden klei⸗ nere Tonſtücke ausgeführt; eigens zu dieſem Tage geſchaffen hatte, zum Ausdruck bringen. Den erſt ſanften und friedlichen Klängen tigams und des Großvaters der Braut. d Dann rauſchte es auf in vollen Akkorden. Die Kriegstrompete ertönte, rief zum Kampfe, die Schlacht begann. Das war bei Bar⸗ſur⸗Aube, wo der Prinz ſo tapfer geſtritten. Schon aber, wieder ſanft und friedlich, miſchten ſich zarte Klänge hinein, und wie auf Zephirflügeln wallten ſie ſtärker, ſchmei⸗ chelnd, jubelnd daher. Geigen und Harfen drückten das Glück der er⸗ wachenden Liebe und die ſeligſte Herzensempftndung des hohen Paares aus, während ein dreiſtimmiger Chor ertönte: „Sei geſegnet dieſe Stunde, Wo ſich Herz an Herz erkannt! Glück und Heil ſo ſchönem Bunde, Da ſich einet Herz und Hand! Segen ſproß auf dieſem Grunde, Schöner Zukunft Unterpfand!“ Da die Verlobung am Geburtskage Maria Paulownas geſchah, ward ſie um ſo gnende gefeiert. Als die Tafel vorüber war, fuhr der Freiherr von Egloffſtein ſofort nach Berlin, um dem Könige die vollzogene Verlobung zu melden. Ueberall gab ſich die innigſte Theil⸗ nahme kund, und in einem Briefe an Goethe ſchrieb der Staatsrat⸗ Schultz:„Theuere Unterpfänder der innigſten Gemeinſchaft hat Weimar durch die beiden trefflichen Prinzeſſinnen dem preußiſchen Lande gege⸗ ben. Wie hoch es ſich dadurch um die Welt und unſere Zukunft zunächſt verdient gemacht hat, ahnen wir in froheſter Zuverſicht. Wer könnte Tage ſo ſchöner Hoffnungen ohne die herzlichſte Theilnahme vorüber gehen laſſen!“ * 0 Der fürſtliche Bräutigam blieb noch ſechs Wochen in Weimar Die den Schnee von Straßen und Parkwegen verſcheuchende Sonne lockte ins Freie, und in dem ſehr einfachen Wagen, der ſogenannten Droſchke, die Karl Auguſt meiſt zu benutzen pflegte, fuhr das hohe Paar nach den Luſtſchlöſſern hinaus. Das eine derſelben, Belvedere, ward öfter beſucht. Unweit davon, am rechten Ufer der Ilm, ſteht die Walkmühle, die damals der Familie Vent gehörte. Großvater und Großmutter Vent, ihr Sohn Fritz und deſſen Frau Karoline waren brave Leute, die mit„ihren“ Herrſchaften, wie Karoline von den Schloßbewohnern ſagte,„in wirklicher Freundſchaft“ lebten. Zuweilen machte die Großmutter ihnen einen Beſuch; Sonntagskleid mit ſilbernen Knöpfen, 98 ein großes ſchwarzes Tuch und den Treſſenmantel an. Frau Karoline brachte Weintrauben, Aepfel und Birnen ins Schloß, und Prinzeſſin Auguſta hatte ihrem Papagei die Worte gelehrt:„Auguſta, die Karoline iſt da!“ Ward in der Mühle ein Schwein geſchlachtet, ſo war's für die Prinzeſſinnen ein wahres Feſt. Schon als Kinder, in ihrem achten und zehnten Lebensjahre aßen ſie dort Blut⸗ und Leberwurſt, ſchaukel⸗ ten auf einem Brette, ſtiegen auf den Ackerpflug und warfen mit Holzklötzchen nach den reifen Früchten am Birnbaum. Fritz Vent holte Forellen aus dem Bache, die ſeine Frau ihnen kochte, und auch Prinz In der erſten Reihe vor der Eſtrade nahm das Brautpaar neben den Eltern und nächſten Verwandten Platz. Die Gäſte gruppirten ſich dann folgte das größere Hauptwerk, das Die perſönlichen rlebniſſe des Prinzen u. der Prinzeſſin waren demſelben zu Grunde gelegt. Was ſie in wichtigen Lebensmomenten empfunden, wollte die Muftk reihten ſich Töne der Wehmuth an; ſie galten dem Hinſcheiden der Königin Luiſe und des Herzogs Karl Auguſt, der Mutter der Bräu⸗ dann hatte ſie ihr blaues Wilhelm entſann ſich noch gern der Zeit, wo er, während ſeines früheren Aufenthaltes in Weimar, in der Mühle war. Dort hatte er einſt einen Kloß aus dem Topfe genommen und im Schatten des Birnbaumes verzehrt. Jetzt wieder in Belvedere, ward auch der Der Prinz fragte, ob die Bilder, die ſein Bruder Karl der Familie Vent geſchenkt, noch in deren„Putzſtube“ hingen? Er hörte, daß ſich dieſe Bilderſammlung inzwiſchen vermehrt, und als man ihm ſagte, die Großmutter wäre krank, trat er mit der Braut am Arme bei ihr ein. Wer beſchreibt aber den Stolz der Müllersleute, als das Brautpaar nebſt der fürſtlichen Familie ihnen Die und ein Küchenwagen ſtanden vor der Mühle Straße“ enklang; auf dem Hofe wurde im Freien geſpeiſt, und Karo⸗ linens Kindern erſchien Prinzeſſin Auguſta mit einer goldenen Kette im Haar wie eine„richtige Fee“. Sie theilte reiche Geſchenke aus und ab Fritz Vent eine ſilberne Fiſchkelle; ſcherzend nannte ſie ihn ihren Fiſchkoch, da er ſie häufig mit bewirthet hatte. Bald darauf kehrte Prinz Wilhelm nach Berlin zurück. Wie oft mag die Brieftaube vom Strande der Spree zum Ilmſtrande geflogen ſein, Im Mai wurde die Ausſteuer zur Schau geſtellt;„ganz Wei⸗ mar“ eilte ins Schloß, um die Fülle der koſtbarſten Gewänder, Spitzen, Brillanten und Perlen zu ſehen. Die Scheideſtunde kam näher, und ehe der Bräutigam wieder erſchien, um die Erwählte auf der Fahrt in die neue Heimath zu geleiten, mußte ſie noch Abſchied von allen nehmen, die ihrem Herzen theuer waren. Am 5. Juni beſuchte ſie Göthe, ihm Lebewohl zu ſagen.„Sie iſt wirklich ſo bedeutend als liebenswürdig“, ſchrieb er an Zelter in Berlin.„Mag es ihr wohl ergehen in dem ungeheuer weiten und bewegten Element! Sie ver⸗ bindet frauenzimmerliche und prinzeßliche Eigenſchaften auf eine ſo vollkommene Weiſe, daß man wirklich in Verwunderung geräth, und ein gemiſchtes Gefühl von Hochachtung und Neigung in uns entſteht.“ Am nächſten Tage kam der Bräutigam, mit dem ſie am erſten Pfingſtfeiertage zur Kirche ging. Der Prediger Horn, ihr Religions⸗ lehrer, hielt eine ergreifende Rede, die er mit einem Gebete für die Scheidende ſchloß. Bann verließ Prinz Wilhelm die Stadt, von der Muſik und dem Hurrah der Truppen begleitet. Fünfzehn Minuten ſpäter folgte ihm die Braut, nachdem ſte den Stadtrat und die Jung⸗ frauen empfangen hatte, die ihr einen mit achzehn Roſen durchflochtenen Moyrthenkranz überreichten. Von den Eltern und dem Bruder begleitet, begab ſie ſich zum reich geſchmückten Wagen. Da ſtanden auch ihre Lehrer: Friedrich Wilhelm Schmidt, der ihr den erſten Unterricht er⸗ teilte, Heinrich Meyr, Hummel, Soret, Hand, Horn, Riemer und Lufſe Seidler. Riemer hatte ihr noch einige Federn ſchneiden müſſen, um ſie zum Andenken mitzunehmen. Die Truppen riefen wieder Hurrah, die Muſik ertönte, die Abfahrt begann. Der Zug beſtand aus drei Wagen, die von Huſaren, der Schützen⸗ gilde und reitenden Förſtern bis Eckartsberga, dem Grenzorte, begleitet wurden. Die Grenze überſchritt Prinzeſſin Auguſta zu Fuß. Dort wurde ſie von ihrem Bräutigam empfangen und von der preußiſchen Behörde begrüßt. Die Begleitung verſammelte ſich zum Abſchied, und als die Pferde gewechſelt waren, erfolgte die Weiterfahrt, In Berlin empfing der Oberbürgermeiſter Büſching die Prinzeſſin am Weichbilde der Stadt. Am nächſten Tage, dem 11. Juni 1829 wurde das Brautpagr in der Kapelle vom Biſchof Eylert getraut, und am nächſten Morgen erfolgte der Einzug der Neuvermählten in das Palais Unter den Linden. Demütig in freudigen und mutig in trüben Tagen, wie der Biſchof „guten Nachbarn“ gedacht. „die förmliche Brautviſtte“ machte; „die halbs bei Wechſeln der Ringe zu ihnen ſprach ſo haben ſie bis zum Ausgang ihrer Tage in dieſem Hauſe gelebt. Der Jugendkrone, dem Myrthen⸗ grün, hat ſich die Silber⸗, die Gold⸗ und die Kaiſerkrone geſtellt. Auf dem Hausaltare Wilhelms des Großen brannte ſtets eine helle Lampe, die weithin umſo ſegnender ſtrahlte, da er ſein Haus auf einen Fels gebaut, auf den der Sitte, Zucht, Ordnung, gewiſſenhaften Thätigkeit, des ſtrengen Gehorſams und aufopfernden Wohl vollens gegen jeden, auch den Geringſten, und vor allen Dingen auf Gottesfürcht. Dieſe Tugenden ſtrahlten gleich einer hellen Lampe in alle Schichten der Bevölkerung und wurden die Quelle eines friſchen, thatkräftigen und geſunden Volkslebens. Ja wahrlich, wie es damals bei der Verlobung in Weimar erklang, jene Stunde, wo ſich Herz an Herz erkannte, blieb dem Kaiſerpaare ſtets geſegnet und wird dem Hohenzollernhauſe wie der ganzen Nation An) Feſe dle ne en ee e e eee e Prinzeſſin Auguſta, Herzogin von Sachſen, für den Prinzen Wilhelm. EA umnſing die yide Juſſiomung! und am 14. Fehrnar 1829 immerdar ein Segen ſein. Und nun, an dieſem glorreichen 22. März, id man in Deufſchland und überall wo Deutſche wohnen, des voß -en 2——— 28 —. errrreeree General Anzelger⸗ Masnbeim, 21, Mörz⸗ WMühaus har Ffefelbe in vor⸗ hunderk Jahren geborenen Heldenkalſers um ſo Dankerfiller dedenkf, Jahre 1880 als dem Kafſer einſes Tages zür Kennkniß gebracht Wüde, fae 0 — ei auch an die Worte des Dichters erinnert, die gleichfalls bei Wil⸗ daß Sultan Abdul Hamid gelegentlich zu verſtehen gegeben hahe, wie] trefflicher Weiſe beſungen und da der 8 115 aht an deſe Ver⸗ hbelms und Auguſtas Verlobung erklangen: angenehm es gen d er dem een 12 Sael be durchglüht, ſo darf dasſelbe wohl an und S 33 Herrſcher des deutſchen Reiches eins ſeiner Regimenter verleihen köunte. 6 den 555„dtellich c e er Lunzet we Der Kaiſer würdigte vollkommen die freundliche Abſicht des abiſchn Die Deutſche Kaiſerblume. uud Sein Werk iſt dies! Er knüpſte dieſe Bande und drückte den Wunſch aus, es möge ihm bei einem Aabede Ae Wo deutſches Blut in Mannesadern rollt, und Und weihte ſie zum Segens⸗Unterpfande der Kaiſerliche Dank für die Aufmerkſamkeit überbracht werden allein Wo man dem Deutſchthum Lieb' und Achtung zollt, h die So wirk' es fort, an ſeinem, unſern Theil auf das Anerbieten einzugehen, bekundete der Kaiſer doch keine Neigung. Wo Herz und Lippeß ftinntzen freudig ein zogs, Und ihm, dem Stifter Heil ihm Heill“ Er könne, ſo meinte er beiläufig, nicht wohl etwas annehmen, was er„Feſt ſtebt und treu die Wacht am Rhein“ 1955 nicht auch zu vergeben in der Lage ſei. Wenn er einwillige, daß ihn der Wo man erzählt vom Hohenzollernruhme 1 und Sultan zum Inhaber eines Türkiſchen Regiments ernenne, ſo müßte Da kennt man Dich, Du„Deutſche Kaiſerblume“! 1 die 5 15 a dem l ein ie e Nicht liebeduftend wie das Veilchen zart 11 g ies an ſich würde nun allerdings ein Bedenken nicht rechtfertigen; iften 1900 Kaiſer Wilhelms J. Geburt. wie aber, wenn der Sultan einmal nach Berlin käme? Dann wäre Nicht farbenprächtig nach der Roſen Art, neben 0 8 er, der Kaiſer, gezwungen, bei einer Parade zu Ehren des Sultans Nicht hoch und ſtolz in üpp'ger Tulpenpracht, n ſich(Geburtsanzeige in der Voſſ. Zeitung.) in Türkiſcher Uniform mit dem Fez auf dem Haupte zu erſcheinen, Nein, Deutſch und kreu ſie uns entgegenlacht! klei⸗ Berlin, den 28. Mürz und dies erachte der greiſe Monarch als unzuläßig. Lächelnd bemerkte Echt Deutſch und treu, ich ſag's ihr nach zum Ruhme das! erlin, den 28. März. er, es würde ſich höchſt ſonderbar ausnehmen, er 116 dem Fez Iſt nur die ſchöne„Deutſche Kaiſerblume“! lichen Geſtern Nachmittag, zwiſchen 1 und 2 Uhr, ward die Gemahlin] commandirte, und was ſeine Truppen dazu wohl ſagen möchten,—— Wo man im Freundeskreis beim Becherklang eleg. des Kronprinzen Königl. Hoheit, zur Freude des Königl. Haufes und nein, nein, es geht nicht an, er würde ſich ſelber und gewiß 195 4 8 Bei froher Laune, Spielen und Geſang, Nuſtik des ganzen Landes, von einem Prinzen entbunden. Einige Stunden braven Soldaten ein wenig komiſch Wenn er noch fünger Von deutſcher Frauenlieb' und Treue ſpricht, ngen Fochher ward dieſes ſo frohe Ereignis durch das dreimalige Ab⸗ wäre, hätte die Sache vielleicht einen anderen Anſtrich, aber bei ſeinem Vergeſſet da der Treue Urbild nicht! der feuern von 24 im Luſtgarten aufgefahrenen Kanonen der Hauptſtadt] Alter könne er ſich einer ſolchen Möglichkeit doch nicht ausſetze.“ Füllt Eure Becher, füllt ſie ihr zum Ruhme: zräu? bekannt gemacht, und rief jeden ihrer Einwohner zu herzlichen„ Aus Kaifer Wilhelms Claubenbekenntnis, Unſer 8 Hoch, dreimal Hoch, Du Deutſche Kaiferblume! f in Wünſchen für die erhabene Prinzeſſin und den neuen Zweig des Kaiſer Wilhelm I. legte ſ. Z. 8 Prinz Wilhelm, 1005 5 9 105— Eine ſiunige Feſtgabe wird die Stadt Metz zur hundert⸗ die Königl. Hauſes, unter deſſen Zepter wir glücklich ſind. Dem Ver⸗ mation am 8. Juni 1815 por Oberhofprediger⸗ 1 755 60 lot jährigen Jubelfeier nach Berlin ſenden. Der Metzer Kampfgenoſſen⸗ 13 2 1 8 ſich die hohe Wöchnerin ſo wohl, als es die Nab 155 56 dheten Her en bſtree Glaubens⸗ und Kriegerverein läßt auf den Schlachtfeldern des 16. und 18. Aug. Zares mſtande erkauben. 8 ene ftets 1870 Laub und Blumen pflücken, um daraus einen großen Kranz mei⸗ Predigt⸗Tert. Herzog Georg von Meiningen hat für die Feier bekenntnis ab, und hat an demſelben in unwandelbarer 1 erguee de 59f ele Peppiaton der Vereinigung 55 Schmükung rer⸗ des 100. Geburtstages Kaiſer Wilhelms I. folgenden Predigt⸗Text be⸗ feſtgehalten, auf welche ſich ſein ſpäteres Leben als König und Kaiſer der Kriegergräber nach Charlottenburg überbracht wird, um auf dem tares ſtimmt:„Das Regiment auf Erden ſteht in Gottes Händen; derſelbe feſt aufbaute. 5 ſtehend sweiſe] Sarkophage des Heldenkaiſers niedergelegt zu werden. Die an dem gibt ihr zu Zeiten tüchtige Regenten, Es ſtehet in Gottes Händen, daß Aus jenem Glaubensbekenntniße folgen f 1995 Kranze befeſtigte ſchwerſeidene ſchwarz⸗weiß⸗rothe Schleife trägt in ⸗ es einem Regenten gerathe; derſelbe gibt ihm einen löblichen Kanzler.“ nur ſolche Sätze— dem deutſchen Volke zur Erinnerung— welche 05 goldener Schrift folgende Widmung: — 1797— 22. März— 1897. Die„Straßb. Poſt“ bringt fol⸗ allen Gelegenheiten in dem welthiſtoriſchen Lebenslauf des Kaiſers Gruß von Metzer Helden gräbern! gendes ſangbare Feſtlied, welches manchem Vereine willkommen ſein immer wieder neue Beſtätigung fanden. 5 Wenn Frühling den Grabſchmuck der Helden erneut dürfte; 1. Mein fürſtlicher Stand, ſo gelobte Prinz Wilhelm am 8. Juni Erwachen die Todten im Metzer Gefilde. 5 (Weiſe: Deutſchland, Deutſchland u. ſ..) 1816, ſoll mich immer auf die größeren Verpflichtungen, die er Zum Gruße dem Kaiſer im Geiſterchor Laßt' die frohen Lieder ſchallen, mir auferlegt, und die größeren Verſuchungen, mit denen ich Erdröhnt es wie Schlachtruf eherner Schilde: chah, Aus des Herzens heißem Drang! zu kämpfen habe, erinnern.—„Wir ſtanden zu Dir in dringender Noth, fuhr Laßt hinauf zum Himmel hallen, 2. Ich will es nie vergeſſen, daß der Fürſt auch Menſch iſt; das Die Treue der Helden vernichtet kein Tod!“ die Was einſt tief im Herzen klang. dieſelben Geſetze, welche auf Andere gelten, auch ihm berde] Dem Heldenkaiſer am hundertjährigen Geburtstage in treuer Liebe heil⸗ Unſerm edlen Heldenkaiſer, ſchrieben ſind, und daß er wie die Anderen, einſt über ſein Ver⸗ gewidmet von der Vereinigung zur Schmückung der Kriegergräber rat⸗ Der die Einheit uns errang, halten wird gerichtet werden--. 725 bei Metz.“ mar Deutſchlands Retter, Deutſchlands Kaiſer, 3. Bei allem Guten, welches mir zu Teil wird, will ich dankbar zege⸗ Deutſchlands Vater klingt mein Sang. auf Gott blicken, und bei allen Uebeln, welche mich treffen, will— unft 5 12 5 abſic unterwerfen, feſt überzeugt, daß er überall mein 5 85 Wer Rettungslos begann zu ſi eſtes beabſichtigt. 1 5 hme Deutſchlands tern für 1 4. a der Welt, dem 857510 15 will daher ¹ eET 1 K m J. Keine Hoffnung wollte winken unabläſſig in dem mir angewieſenen Kreiſe thätig ein, meine Dunkler ward es Jahr für Jahr, Zeit auf das Beſte anwenden und ſo viel Gutes ſtiften, als es dee Den de ach den Da zu Gottes Ehre 8 in meinem Vermögen ſteht. Der unſeres Reiches ſchöner Morgen war! nar⸗ König Wilhelms Heldenſchaar; Ich will ein aufrichtiges herzliches Wohlwollen gegen galle Dein Kaiſer lebt, mag auch der Leib zerfallen! 755 Prenene flog vom Fels zum Meere 11 0 Herbeen, denn ſie ſind meine Brüder Die Hülle ſank, der Geiſt ſpricht zu uns allen uten Preußens ſieggewohnter Aar. i kte f edar!“ Jaar———— 6. Ich will alles aufbieten, daß das Volk der Heuchelei und Bos⸗ Und lebt im Volke 5 bard Sieh', von ſeiner Flügel Wehen heit zerſtört, und das Schlechte und Schändliche der Verachtung Das iſt der Grundgedanke des Tages, der heute wieder⸗ die Sinkt des Nebels dunkle Nacht. preisgegeben werde. 5 kehrt, des Tages, den ſo oft die Klänge der Freude durch⸗ und Glänzend ſahen wir auferſtehen 2. Nie will ich das Gute vergeſſen, das mir pon Menſchen iſt er⸗ rauſchten, bis— das Lied verklang und die Todtenklage vec⸗ 1 efb Unſeres Reiches gold'ne Pracht wieſen worden, mein ganzes Leben ſollen die mir werthbleiben, llend üb den Erdkreis ſchwebt Pol zu Pol Die den Sieh, die Raben ſind zerſtoben, die ſich um mich verdient gemacht haben.— ſhallend über den Erdkrei e een ee ilen Barbaroſſa iſt erwacht! 8. Ich will dem Glauben der Chriſten, für den ich mich jetzt be⸗J Jahre ſind gekommen und gegangen. Im Drange der Pflichten, un aut umwoben 11 155 7 0. in 15 halten, und die das Leben den Völkern wie dem Einzelnen auferlegt, bleibt un 51755 elms heilige Macht erz immer mehr für ihn zu erwärmen ſuchen.— pfel heilg cht, 9. Dem höchſten Weſen bin ich die größte Ehrfurcht ſchuldig, ich 1 1 e 1 Abeht Nae agei Was die Waffen uns errungen, will ſie tief in meinem Herzen bewahren, und in meinen Worten] und auf den Stätten der Vergang 5 Laan er feſt mit ſtarker Hand. und Werken blicken laſſen. IHZukunft hoffnungsvolles Grün. Was aber die Zeit mit ihren die eutſchlands Stämme hielt umſchlungen 10. Auf Gott will ich unerſchütterlich vertrauen, ihm Alles anheim Geſchehniſſen nicht zu verdrängen und zu vernichten vermag, 1755 Seiner Liebe feſtes Band. 12 1 1 0 das iſt die Erinnerung, die in freudiger Dankbarkeit fork⸗ Mi ü en ſuchen; 8 mit Weihte er ſc ſeden Sand und nichts peamg BV lebt allezeit, die uns wiedergibt, was wir verloren haben, Raſtlos war der Nimmermüde 11. Ich will keinen Menſchen unrecht thun und keinen hart ſein, damit wir frohgemuth und ſtark werden, zu erwerben, was Selbſt noch an des Grabesrand⸗ 1 115 en a 15 fſe dpider 11 1 wir von unſern Vätern erbten, und zu mehren, was ſte er⸗ 13 ch ſes eingeſtehen und es auf alle Weiſe wieder gut zu warben. So ſoll uns der heutige Tag finden, der hundertſte 87 0 25 geſchaffen, 1 achte es vier höher geltebt zu ſein, als ge⸗ Geburtstag 98 Wig 11 die 91 19 at ſein el treu 4 5— f en ſteht das Volk in Wuſßen 12. Die Pflichten des Dienſtes will ich mit gleicher Pünktlichkeit er⸗Saeculum dem deulſchen Volke ſchenkte. Welch eine Zeit der eſt um ſeinen Thron geſchaart; füllen und meine Untergebenen zwar mit Ernſt zu ihrer Schul⸗ Verwirrung und Berirrung empfing das Königskind, das zu Und da ſein getreues Walten Kraft und Milde innig paart, Wird von Allen hoch gehalten Deutſches Schaffen, deutſche Art. Wilhelms Treue war die Sonne, Die einſt unſre Nacht erhellt. digkeit anhalten, ihnen aber auch mit freundlicher Güte be⸗ gegnen.— — Schiller in Berlin und Kaiſer Wilhelm J1. Als der ehe⸗ malige Prinzregent von Preußen zum hundertſten Geburtstage Schillers(10. Nopember 1859) das Andenken des großen Dichters durch eine dauernde Stiftung, den viel beſprochenen Schiller⸗Preis, zu ehren beſchloß, mag ihm wohl auch eine Stunde aus ſeinen Kinder⸗ Hohem berufen war, und welch eine Kindheit ward ihm be⸗ ſchieden. Nicht blühten ihm die Roſen harmlos heiterer Jugend⸗ zeit. Die Donner verlorener Schlachten durchhallten ſeine jrüheſten Tage und des Baterlandes Noth las der junge Prin; aus der königlichen Mutter grampollem Angeſicht. Und als der vom großen Friedrich ererbte Ruhm des Vaterlandes er⸗ rro⸗ i ̃ Schiller i i. 0 f5 5 hli 0 Veen eiee gae kean eee und ˖ l' es e litz, als der corſiſche Eroberer verheerend wie der Sturm durch 15 Drum aus tiefſtem Herzen hall' e ſchehen in einer Audienz, die Königin Luiſe dem in Berlin weilenden licz, Von dem Jura bis zum Belt: verehrten Dichter gewährte. Schillers Berliner Aufenthalt und die] die deutſchen Lande zog, da brach das Herz der edlen Königin. oft eeeee Alles, geknüpften haben e 0 zu 1810 5— Das war die Saat, die eine ſchwere Zeit ſäte in das Ge⸗ rörterungen gegeben, ſeiidem Friedrich Adami in ſeinem(1849 er⸗ 5 8 Höniasſ C. W. Faber, Mülhauſen. ſchienenen) Buche„Luiſe, Königen von Preußen“ zum erſten Male müth des Königsſohnes. Aber ſie entkeimte und ſchlug Wurzeln 17 von der Mutter des künftigen deutſchen Kaiſers einen herrlichen in dem jungen Herzen und wuchs empor, ungeſehen, doch ſtark 110 Aug Kaiſer Wilhelms Leben. Der im Verlage von Wilhelm] Brief veröffentlichte, aus dem die Thatſache einer Berufung Schillers und verheißungsvoll. Wie er der Mutter Vermächtniß wahrte, 50 Köhler in Minden in W. erſchienenen Feſtſchrift„Kaiſer Wilhelm nach Verlin 9 780 ſchien. König Friedrich Wilhelm III. hatte wie er die Saat der ſchweren Zeit wachſen und reiſen ließ, 1 Liſeen entnehmen wir folgende ungemein charakteriſtiſche 10 i 090 efehl gegeben, in 5 wie er ſtill ſchaffend die Werke der Zukunft vorbereitete.— piſoden: ür die um das Vaterland wohlverdienten Krieger aufzuſtellen. In 5 5 5 8 Im Jahre 1887 erkrankte der Kaiſer wieder ſehr ſchwer an ſeinem Bezug darauf ſchrieb die ine„Das ift 375 Funlen mehr, aus Niemand ſah es. Er aber erblickte den Zweck ſeines ſchaffens⸗ obl Blaſenleiden, und zwar in Folge einer Erkältung, die er ſich durch dem vielleicht doch noch die Flamme Gottes ſchlagen kann, welche reichen Daſeins in der Wiederherſtellung der alten Kraft des 125 ſeinen Dienſteifer zugezogen hatte. Er war in Kiel und fuhr mit der die Geißel der Völker verzehrt. Hat es denn nicht, wie in Spanien, Vaterlandes, und unbekümmert um die Anfeindungen von 9 Pommerania“ nach der Landungsbrücke zurück. Wegen der friſchen auch in Tyrol ſchon gezündet? Auf den Bergen iſt Freiheit! Klingt rechis und links ging er ſeines Weges ſtandhaft und beharr⸗ 18 Briſe, die ſehr energiſch wehte, bat man den Kaiſer, die ſchützende Ca⸗ dieſe Stelle, die ich jetzt erſt verſtehe, nicht wie eine Prophezeiung, 1 Nich Tlen ion die Schipierigkel it d . Hite aufzuſuchen, aber er blieb auf der Commandobrücke, wo es am wenn Sie auf das Hochgebirge blicken, was ſich auf den Ruf ſeines ſch. Nicht ſchre len ihn ie Schwierig eiten, mit enen er zu 1 zugigſten war, und erklärte entrüſtet: 5 5 Hofer erhoben hat?—— Ach, auch in meinem Schiller hab' ich kämpfen hatle, bis das erſte große Werk ſeines Lebens, die 15„Das wäre noch beſſer! Die Matroſen wollen ihren Kaiſer, den wieder und wieder geleſen. Warum ließ er ſich nicht nach Berlin Heeresreform, zur That wurde. Man verſtand ihn nicht, weil die ſie ſelten geuug zu ſeben bekommen, doch nicht in der Cajüte, ſendern bewegen! Warum mußte er ſterben? Ob der Dichter des Tell“ auch man den hohen Flug ſeines weitausſchauenden Geiſtes nicht bder dn Deck wiſſen! Da hätie ich auch ja mit dem Wagen zurückkehren verblendet worden, wie der Geſchichtsſchreiber der Eidgenoſſen Wer laß in der Seele dieſes d M 0 en können. Wenn ich einmal auf dem Schiff bin, bleibe ich auf der(Johannes Müller in Dienſten Napoleons)? Nein, nein! Leſen Sie kannte. es in der ieſes deutſchen Mannes das, 15 Commandobrücke, da iſt mein Platz!“ nur die Stelle: Nichtswürdig iſt die Nation ꝛc.“ Schiller hegte was die Vergangenheit mit Flammenſchrift hinein geſchrieben i Kurze Zeit vorher wollte der Kaiſer, das Garde du Corps⸗Regiment allerdings den Wunſch und fühlte das Bedürfniß, einige Monate im hatte? Wer kannte das Gelöbniß, das er der geliebten Mutter 00 in Potadam beſichtigen und bei dieſer Gelegenheit das neue Offtzter⸗[Jahre unter annehmbaren Bedingungen in der preußiſchen Haupt⸗ mit in die Gruft hinabgegeben? Wohl lebte im deutſchen 15 Faſino des Regi nents einweihen. Schlechtes Wetter verhinderte ihn, ſtadt zu verbringen, dem Schauplatze größerer und freierer Verhält⸗ Volke der T 11 ff Reich, die S 5 die wuitairiſche Beſichtigung aul zuführen, während die ſpäter eintretende niſſe, als derjenigen im kleinen Weimar, das ihm aber trotzdem lieb Volke der Traum vom großen deutſchen Reich, die Sehaſucht 150 Beſſerung der Witterung ihm geſtattete, bei der Einweihung des Caſinos geworden war. Es ſcheint jedoch erwieſen, daß die angeknüpften nach der Vereinigung der deutſchen Stämme. Doch der zugegen zu ſein. Bei dem Fruhſtück im Caſino bemerkte der KaiſerVerhandlungen zu keiner Berufung geführt haben. Die innere Wahr⸗Blick war uns trübe geworden in der langen Nacht 0 zu dem neben ihm ſtzenden General v. Albebyll.„Nun werden die haftigkeſt der hohen Briefſtellerin bleibt dabei unangetaſtet, deren der Ohnmacht und Schwäche, des Kleinmuths und der ih, Leute denken: Dienſt thun konnte er nicht, aber frühſtücken das ſchöne Begeiſterung für den Genius Schillers dieſen mit dem hundert⸗ 5 beir 85 70 185 kann er! 5 jährigen Gedenktag Kaiſer Wilhelms in einen gewiſſen idealen Zu- Zerriſſenheit, ſodaß wir den Weg nicht finden konnten, 2„ Um dieſelbe Zeit hatte ein nach Berlin commandirter höherer ſammenhang bringt, der zum Heile führte. Sein heller Blick durchdrang das 11. Offtzier beim Kaiſer eine Audienz. Der Monarch ehrte den Offtzier—,Kaiſerblumen⸗Sekt. Hinweiſend auf die Annonce im In⸗ Chaos. Er fand die großen Mitarbeiter Bismarck, Moltke 5 durch eine längere Unterhaltung. Bei dieſer wurde auch des alten, ſeratentheil in einer der letzten Nummern unſeres Blattes über die und Roon und wußte ſie dauernd feſtzuhalten. Und als das 10 verdienten Generals H. gedacht. Kaiſer⸗Blume dürſte den vielen Freunden dieſer bekannten Sekt. Heer di ˖ 60 iner Tüchtigkeit abl „Ja, ein tüchtiger General,“ ſagte der Kaiſer,„ſchade, daß er nicht marke eine nähere Mittheilung über die Einführung dieſes Mouſſeur Heer die erſten Proben ſeiner Tüchtigkeit ablegte im heißen in mehr reiten kann!“ willkommen ſein, der einem hiſtoriſchen Moment im Leben unſeres Strauß, da blitzte es verſtändnißvoll auf hier und dort⸗. 15 j 8 h 5 195 915 h kſſch 1955 n des dem 25jährigen Regierungs⸗ Langſam wich der Zweifel dem hoffenden Muth. Da aber a auch nicht mehr reiten und ich ſage Ihnen,“.. hier neigte ſich jubiläum ſeine Entſtehung verdankt. üthi 15 der Kaiſer dicht an das Ohr des Offiziers...„wenn ich ein ge⸗ Die Herren Gebrüder Hoehl in Geiſenheim a. Rhein gründeten 155 S55105 e ee e 11 5 115 1985 15 aan wöhnlicher General wäre, ſo hätte ich längſt meinen Abſchied bekommen!“] im Jahre 1868, nachdem ſie viele Jahre in der Champagne in der die Schu er ergangenhei heimzuzahlen, als das eulſche Alles Theatraliſche— ſoweit es ſeine Perſon betraf,— war ihm Branche thätig waren, eine Mouſſeuxfabrik. Im Jahre 1886 bei Volk unter ſeinen genialen Führern ruhmbedeckt und ſieggekrönt of verhaßt, ebenſo alles Unwahre. Gelegenheit des 25jährigen Regierungsjubiläums unſeres hochſeligen heimkehrte, da ging ein Jauchzen durch das Land ſoweit die Es giebt ein berühmtes Bild, das die Unterſchrift trägt:„Majeſtät, wir haben geſiegt!“ Es bezieht ſich auf den Abend der Schlacht von Gravelotte und ſtellt den Kaiſer auf einer Leiter ſitzend dar, die mit einem Ende auf einem todten Perde, mit dem anderen auf einem um⸗ geſtürzten Wagen neben dem brennenden Hauſe liegt. Moltke kommt mit freudeſtrahlendem Geſicht und macht die Meldung, welche die Kaiſers Wilhelm des Großen brachten dieſelben ihre neue Marke Kaiſer⸗Blume in den Handel. Das Etiket dieſer Sektmarke zeigt auf ſilbernem Grunde in einfacher Schönheit die Kornblume, be⸗ kanntlich die Lieblingsblume unſeres erſten Kaiſers. Schon im Jahre der Einführung dieſer Marke erhielt die Firma auf der erſten deutſchen Weinausſtellung in Frankfurt a. Main für die vorzügliche deutſche Zunge klingt, und freudig zahlte das Volk auch ſeinem erſten Kaiſer die alte Schuld des Dankes und der Veehrung. Nun war das in die Vergangenheit gerichtete Sinnen Eins geworden mit den Träumen der Zukunft, Eins geworden in den herrlichen Thaten der Gegenwart. Ja, wer ſie offenen , Unterſchrift bildet. Als dem Kaiſer dieſes Bild vorgelegt wudde, Qualität des Sektes eine goldene Medaille und wurde ſeitdem nicht 1 N ſe ſchüttelte er den Kopf und ſagte:„Sonderbar! Was denken ſich nur nur auf allen Ausſtellungen, die ſie beſchickten, mit den höchſten Auges mit durchlebt hat, jene Tage, der wird ſie nimmer ver⸗ er die Leute dabei? Von einer Schlacht, die ich ſelbſt commandirt habe, Auszeichnungen prämiirt ſondern auch von drei Höfen zu Hoflie⸗ geſſen. Das Herz wird ihm höher ſchlagen, ſo oft er ihrer 10 werde ich doch, wenn ich Abends vom Pferde ſteige, wiſſen, ob ſie ge⸗ feranten ernannt. gedenkt und noch die kommenden Geſchlechter werden ſagen: 5 wonnen oder verloren iſt! Das wird mir doch nicht gemeldet!“ Daß dieſer vorzügliche Sekt, welcher guten Erſatz für franzö„Es war eine Zeit, köſtlich und werth, darin gelebt zu haben.“ 9, Eine intereſſante Epiſode, die nur ſehr wenigen Eingeweihten be⸗ ſiſche Champagner bietet, raſch Anerkennung fand und in allen Doch nicht der Ruhm ſiegreicher Schlachten war es, den 8 1 t ſein dürfte, veröffentlicht ein Herr aus der militäriſchen Umge⸗ Kreiſen eingeführt wurde, bedarf wohl kaum der Erwähnung. Aber Kai ah Die bluti 5 5 des Kaiſers in Folgendem:„Es war, wenn ich nicht irre, im] nicht nur Männer, ſondern auch Frauen wurden von der Kaiſer⸗] der große Kaiſer erſtrebte. Die blutigen Kriege waren der 4. Seſte. ̃ General- Anzeiger. Mannbelm, 21. März⸗ mit Lorbeeren beſtreute Dornenpfad, der zur Einheit, zum Frieden führte. Mehr als den ruhmgekrönten Helden feſern wir in ihm den Hüter des Friedens. Wir wiſſen ja, wie ſein Herz ge⸗ blutet hat bei dem Anblick der Opfer des Rieſenkampf 8 und die Thränen, die ſein välerliches Auge den gefall nen Söbnen des Vaterlandes weinte, glänzen gleich Edelſteinen in der Keiſe krone des neuen deulſchen Reich 3. Der Ruhm erweckt Be⸗ wu derung, ein großer Geiſt heiſcht Ehrfurcht, was aber die Liebe eines gauzen großen Volkes ſordert, das iſt nur die Liebe, die ihm gegeben wird. Und das große Herz unſeres Kaiſers war erfüllt von der Liebe zum deutſchen Volke, es um⸗ faßte es ganz und ſchlug nur für das Vaterkand und des Vaterlandes Glück. Das iſt's zumeiſt, was uns zu ibm ziehl, mit unwiderſtehlicher Gewalt. Das eruſte Auge des kaiſerlichen Herrn, das ſo mld zu lächeln wußte, ſtrahlte den ganzen Reſchthum ſeiner Seele aus auf Alle, die ihm nahe ſtanden. Und wer hätte ihm nicht nahe geſtanden im deutſchen Volke?— Und doch waren auch die letzten lich vollen 20 Jahre ſeines thatenreichen Lebens nicht ohne tiefen Schatten.— Wir empfinden es als einen dunklen Fleck in der Geſchichte des deulſchen Volkes und denken daran mit Schmerz, daß es eine Hond gab, die ſich gegen das tbeure Haupi erheben konnte zur meuchleriſchen That!— Vielleicht war das das herbſte Weh, das ihm von Menſchenhand zugefügt ward. Doch gerade in den Tagen des ſeeliſchen Schmerzes hat ſich des deutſchen Volkes Liebe doppelt geoff nbart und ium gezeigt, daß des Volkes Empfinden nichts gemein hat mit dem Frevel eines Verirrten. Und noch einmal zeigte ſich die Liebe des deutſchen Volkes in ihrer ganzen Tiefe. Da bebte jedes Herz in tiefem Weh, denn das des gelicbten Kaiſers hatte aufgehört zu ſchlagen. Klagend trugen die Glocken die Trauerkunde von Ort zu Oit und Alles, was die Seele barg an Verehrung und Liebe entfloß der Seele in heißen Thränen. Neun Jahre erſt ſind ſeitdem vergangen und hundert ſeit der Geburt des Kaiſers. Fürwahr, e ne lange Lebensdauer liegt dazwiſchen, ein Leben voll treuer Pflichterfuͤllung, geſegneter Aibeit und reicher Liebe. Die Geſchichte verzeichnet die Tyaſen dieſes Lebens und Denkmäler verkünden ſenen Ruhm. Wir, die wir ihn kannten, wir bedürfen der Zeugen aus Stein und Erz nicht. Sein hehres Bild iſt lebendig in unſern Herzen und was er uns war, erzählen wir unſeren Nachkommen, da⸗ mit die Kunde vom Kaiſer des neuen deutſchen Reiches lebendig erhalten bleibe in ſeinem Volk und forttöne von Jahrhundert zu Jahrhundert. Seinem Gedächtniß weihen wir dieſen Tag, nicht im 0 Schmerz, ſondern voll Freude darüber, daß Gott em deutſchen Vaterlande dieſen Fürſten geſchenkt und ſo lange erhalten hat, voll Dank, daß er uns durch ihn erhoben hat zu nie geahnter Größe. Ja, mit freudigem Stolz wollen wir uns des Großen und Herrlichen erinnern, das uns zutheil geworden iſt. Voll Ehrfurcht wollen wir ihm der Liebe Spenden in die Giuft legen, aber den ſchönſten Dank bringen wir ihm dar in den Thaten der Treue, die wir heute dem zweiten Kaiſer Wilhelm zu halten geloben, wie wir ſie dem erſten gehalten haben. Was uns der große Kaiſer ſchuf, ſoll uns ein heiliges Vermächtniß ſein, deſſen wir uns werth er⸗ weiſen, das wir feſt in Ehren halten wollen: die Einheit, die Kraft und die Ehre des Vaterlandes! Ein friedlicher Tag in Athen. Von Wolf v. Metzſch⸗Schilbach. Athen, 14. März. Vor Dienſtag geht keine Poſt„nach Europa“ ab, ſo verſichert in unglaublichem Franzöſiſch der Poſtbeamte. Da kann man denn endlich einmal wieder ſo recht mit Ruhe den Sonntag feiern und merkwürdig, ganz Atben ſcheint ſich verabredet zu haben, nach den Aufregungen der verfloſſenen Woche in Ruhe und Frieden den Tag des Herrn zu genießen. Es hat wirklich heute nur eine einzige große patriotiſche Kundgebung ſtattgefunden, im Uebrigen aber iſt Alles ruühig auf Wache und Poſten. Schon in aller Frühe lenkte ich meinen Schritt hinauf auf die Siof, des die Stadt weit überragenden Lykabettos, deſſen ſtolzen 15 die heilige Georgskirche krönet. In den Straßen der Stadt herrſcht ſonntägliche Ruhe, auf den Exerzierplätzen, die ſich hier am Ende des Weichbildes ausdehnen, werden keine Reſerviſten„abge⸗ richtet“, nur eine Geſellſchaft dienſtfreier Eſel ergeht ſich auf der weiten Fläche, da und dort ein wenig von dem ſpärlichen Grün abweidend. Hinter den letzten Häuſern am Fuß des Berges ſtellt der kleine Ageſtalos mit dem zerlumpten Agamenmon ſeine Schlag⸗ netze nach Vogeln aus, führt eine jugendliche Tochter Griechenlands 0 buntſcheckige Ziegen zur Weide, während ihr Verehrer, ein noch nabenhafter Burſche, ſich daneben auf einem Stein niedergelaſſen hat und mit anſcheind geringem Sachverſtändniß den Mechantsmus einer doppelläufigen Vorderladerflinte prüft. Als ich mich ihm näherte, läßt er effektvoll beide Hähne zugleich niederſchnappen. Das Ding war natürlich ungeladen und die Manipulation daher gänzlich ungefährlich. Nach einer Stunde mühſamen Bergaufklimmens habe ich die luftige Höhe erreicht. Welch' herrliche Rundſchau belohnt mich, dank der durchſichtigen, klaren Luft, wie ſie nur der kennen lernt, welcher im Orient gereiſt iſt, liegt die ganze Stadt mitſammt der Akropolis und dem Meere im ferneren Hintergrunde, gleichſam greifbar nahe vor oder richtiger unter mir. Der Anblick Atheus von dieſer Warte aus iſt großartig und einzigartig zugleich, und wenn ich zurückdenke, um nach einem Vergleiche zu ſuchen, ſo fällt mir der Rundblick ein, den ich vor noch nicht ganz einer Jahresfriſt zur Krönungszeit von den Sperlingsbergen aus auf Moskau hatte. Athen bietet eis un⸗ vergleichlich liebenswürdigeres, freundlicheres Bild, als die alte akenſtadt an der Newa, großartiger freilich mit ſeinen goldenen uppeln und ſeinem mächtigen Kreml iſt Moskau. Doch jede der beiden Städte will unter anderem Geſichtspunkt betrachtet ſein: Moskau iſt eine alte, reiche, in ſich gefeſtigte, mächtige Stadt, Athen en ſeiner großen Vergangenheit eine junge, in vielen ſeinen heilen verzwelfelt amerikanſſch angelegte Stadt, die nur wenig ſchöͤne und nicht einmal viele nur mittelmäßigen Auſprüchen ge⸗ nügende Bauten aufzuweiſen hat. Aber der duftig blaue Himmel, die ſtolze Höhe der Atropolis, die edlen Linien des eat ane b und im Hintergrunde der glatte Silberſpiegel des Meeres, nicht zum Theil endlich auch der erhabene Klang der geſchichtlichen amen all' dieſer Landſtriche, ſie wirken doch ganz überwältigend auf den ſtillen Beſchauer dieſer Herrlichkeiten. Doch eine mit vollem Behagen bis ins Kleinſte durchgeführte Einzelzeichnung des Bildes, das Athen vom Lykabettos aus bildet, elne Zeichnung in Worten, die oft dem Schrifiſteller beſſer gelingt als dem Maler mit ſeinen Farben, ſte kann hier nicht Raum finden in dem engen Rahmen flüchtig auf's Papier geworfener Reiſeſkizzen, die Wanderbildern gleich am Auge des Leſers vorüberziehen ſollen. Die Sonne ſteht nun ſchon hoch im Zenith ihre Strahlen, die im verfloſſenen Winter hier auch nicht die leiſeſte Schneeſchicht weg⸗ zuwiſchen Gelegenheit fanden, denn nicht einmal die Höhen des honig⸗ reichen Hymettos hüllten ſich in ein winterliches Kleid, dieſe ſüdliche Sonne die hier ſchon jetzt, wie bei uns in Deutſchland im hohen Sommer wirkt, zwingt uns zur Rückkehr in die ſchattigen Straßen der Stadt. Die Glocken läuten ſchon von all den niedrigen Thürmen der zahlreichen aber kleinen und baulich durchweg nicht eben ſchönen Kirchen der Stadt, ſie bezeichnen zugleich das Ende des Gottes⸗ dienſtes, wie auch den Beginn eines überaus regen Geſchäftsleben auf der Agora, wo der kleine Mann der vom Lande gekommene Arbeiter, die Frauen der Bürger und Bauern ihre Einkäufe beſorgen. Daß dieſer Markt gerade jetzt, wo die Landbevölkerung aus einem guten Theil des Peloponneſes hier zuſammengeſtrömt iſt, ſich unter die Waffen zu ſtellen ganz beſonders lebhaft und bewegt ſein müſſe, halte ich mir wohl denken köunen, das Treiben in den engen Kauf⸗ ſtraßen und auf dem verhällnißmäßig kleinen Marktplatze überraſchte mich dennoch.„Es ſpottet einfach jeder Beſchreibung“ ſagt der Be⸗ richterſtatter gern dann, wenn er der Phantaſie ſeines Leſers das überlaſſen will, was ſeine Feder müde iſt zu ſchildern. Immer, wohin ich auf meinen Reiſen gekommen bin, habe ich mir gern die Märkte mit ihrem bunten Getriebe angeſehen, in Verona und in Sſamara, in Peſt und in Tomsk, in Paris und Niſchnij Nowgorod, überall fand ich lohnende Ausbeute bei meinem Streben, Land und Leute kennen zu lernen. So auch hier. Wie drängt ſich da Alles, auf der Agora, welcher Aufwand an Worten, Minen, Geſten, wenn ſich einer der Reſerviſten für ein paar Drachmen eine wollene Unterjacke kauft, um des Nachts auf dem theſſaliſchen Kriegsſchauplatze nicht von der Kälte leiden zu müſſen. In einem Athem kommt er von den Wolljacken auf die Politik zu ſprechen und von der Politik wieder auf das begehrte Kleidungs⸗ ſtück.„Du meinſt, Kürie“, ſagt mein Begleiter, daß der Bauernſohn aus Pharä nur in den blauen Tag hineinſchwatzt, o nein, würdeſt Du mehr von unſerer Sprache verſtehen und genauer ſeiner„viel⸗ gewandten“ Rede zu folgen im Stande ſein, ſo könnte Dir nicht entgehen, daß er nur auf das gute Herz und auf den patriotiſchen Sinn des Verkäufers einwirken will, der ihm, den muthig in den Krieg ziehenden die Wolljacke billiger ablaſſen ſoll, als es ſonſt wohl geſchehen würde. Und in der That, der liſtenreiche Redner hatte einen Erfolg, er bekam zwar die Jacke nicht billiger, aber der Händler ſchenkte ihm ſchließlich noch ein Paar wollene Socken „auf den Weg.“ Auch wieder echt griechiſche Pfiffigkeit, der Preis⸗ nachlaß hätte gewiß nicht imponirt, aber die geſchenkten Socken, das war eine That, die ſich rühmen ließ. Und wie trennten ſich die Beiden?„Geh' Adelfe,“(Bruder) ſprach der Verkäufer„und erzähle Deinen Freunden das mit den Socken.“ Da hat er ſchon wieder ſpekulirt der Grieche mit all' ſeinem Patriotismus. Das Geſchäft im Kleinen ſteht hier zur Zeit in Blüthe, die vom Land hereinkommenden Reſerviſten haben faſt alle ein hübſches Sümmchen Geld in der Taſche und laſſen mit recht ſüdländiſcher Leichtlebigkeit etwas draufgehen. Viele haben daheim das Noth⸗ wendigſte verkauft, ehe ſie der Einberufungsordre folgten und denken nun gar nicht daran, was werden wird, wenn ſie nun heimkommen und das Leben wieder ſeine Anforderungen an ſie ſtellt. Vo dem, was wir eine geordnete Finanzwirthſchaft nennen, hat der ſonſt ſo kluge Grieche anſcheinend keine rechte Vorſtellung. Die Gläubiger Griechenlands haben in dieſer Richtung bereits ihre Erfahrungen ge⸗ macht. Wie dieſer Kriegsrummel hier die Finanzen des Landes ſchädigt, davon kann man ſich im Auslande nur ſchwer einen Begriff machen. Mit jeder Stunde gehen Tauſende und wieder Tauſende verloren und diejenigen, welche meinen, das Eingreifen der Mächte habe einen recht unidealen, materiellen Hintergrund, müſſen Ange⸗ ſichts der Ereigniſſe nur wünſchen, daß raſch Etwas geſchieht, die ſchwebenden Fragen zu löſen, denn auch ohne Blutvergießen wird Griechenland ſowohl wie die Türkei durch die Rüſtungen ganz empfindlich geſchwächt, vielleicht vor einen völligen finanziellen Ruin geführt, denn die Hunderttauſende und Millionen, welche reiche Griechen als Geſchenke dargebracht haben, wiegen in der That weder die direkten noch indirekten Koſten dieſes Kriegsvorbereitungs⸗ ſchauſpiels auf. So bin denn auch ich ſchließlich von der Agora wieder auf die Politik gekommen. Mit den Wölfen muß man heulen, und es iſt ein großes politiſches Wehegeheul, das einem un⸗ abläſſig hier in die Ohren klingt, im Salon, an der Mittagstafel, in der kleinen deutſchen Weinſtube, beim Glaſe Mafrotaphne, auf der Straße und auf der Agora. Merkwürdig, und Jeder heult nach einer anderen Melodie. Die Hauptfrage aber, wird blokirt und wann marſchiren mit den Prinzen die letzten Truppen von hier nach Theſſalien ab, bleibt immer noch unbeantwortet. Morgen werde ich die Ehre haben, Se. Königliche Hoheit den Kronprinzen perſönlich zu ſprechen. Vielleicht, daß ich dann ein wenig mehr über dieſe Fragen erzählen kann. Aber ein„Interview“ ſchreibe ich nicht, das überlaſſe ich Anderen. Aus Stadt und Cand. Mauunheim, 20. März 1897. Ein aumuthiger Kaiſerbecher wurde uns von der erſten elektromechaniſchen Kunſtanſtalt von Wilhelm Storz in Stuttgart überſandt. Wir haben es hier mit einer ſehr feinen und geſchmack⸗ vollen Arbeit zu thun. Der Becher iſt mittelſt einem elektrochemiſchen Verfahren hergeſtellt worden, das, gegenwärtig in ſeinem Anfangs⸗ ſtadium, eine große Zukunft in ſich birgt. Das Silber iſt 0 gal⸗ vaniſchem Weg mit dem Glas innig verbunden und von demfelben nur unter Anwendung von Gewalt lösbar, während die wohlgelungene goldene Prägung a0 dem galvaniſchen Niederſchlag aufgelöthet iſt, Dieſe Becher ſind der Firma C. Heisler und Louis Franz in Verkauf gegeben worden und werden ſtcherlich zahlloſe Liebhaber finden. Den Entwurf zu dem Katſerbecher hat Herr Karl Bader eliefert, der früher lange Jahre in Mannheim wohnte und letzt heilhaber der Firma Wilhelm Storz in Schwäbiſch⸗Gmünd iſt. *Ein von Kaiſer Wilhelm II. entworfenes Gedenkblatt liegt der Geſammtauflage der heutigen Nummer unſeres Blattes bei. Das Gedenkblatt kann auch zum Preiſe von 10 Pfennig pro Stück von unſerer Expedition käuflich erworben werden. Flaggenſchmuck. Hie und da trägt die Stadt bereits Flaggen⸗ ſchmuck. Möge am Feſttage Niemand verſäumen, zum ehrenden Ge⸗ dächtniß an den großen Kaäiſer ſein Haus zu beflaggen. * Die Umgebung des Kaiſer Wilhelm⸗Denkmals erhält einen hübſchen Feſtſchmuck, mit deſſen Herſtellung man ſeit heute friüh beſchäftigt iſt. Ferner wurde der Platz hinterm Waſſerthurm, wo⸗ ſelbſt morgen Sonntag Nachmittag öffentliche Konzerte ſtattfinden ſollen, durch Flaggenmaſte eingeſäumt. „Feſtbankett. Zum dem morgen Sonntag Abend ſtattfinden⸗ den Feſtbankett im Saalbau bleiben die Gallerſen für die Damen reſervirt. Der Zutritt zu Saal und Gallerie iſt dem Publikum von halb 8 Uhr an geſtattet. Tlleater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Spielplan des Großh. Hof⸗ und Nationaltheaters in Maunheim in der Zeit vom 21. März bis 28. März. Sonntag, 21.: ()„Der Prophet“. Johann: Herr Adolf Baſſermann, Fides: Frau Geller⸗Wolter als Gäſte Montag, 22.:(B) Kaiſermarſch. „Fidelio“. Mittwoch, 24.:(4)„Die verkaufte Braut“. Donnerſtag, 25.:(B)„König Heinrich VI.“, 1. Theil. Freitag, 26.:(4) Neu ein⸗ ſtudirt:„König Heinrich VI“., 2. Theil. Sonntag, 28.:(Aufgeh. Abonn. Verpfl. B) Penſionsfonds⸗Benefiz:„Donna Diana“. Theater⸗Notiz. Die Großh. Hoftheater⸗Intendanz theilt viel⸗ fachen Anfragen nachkommend, mit: Es ſind zur Zeit unabonnirt im erſten Rang 22 halbe Plätze, im zweiten Rang 78 halbe Plätze, im dritten Rang 60 halbe Plätze. Aeueſte Nachtichten und Telegramme. (Privat ⸗Telegramme des„General ⸗ Anzeigers.“) Berlin, 20. Marz. Der Reichstag ſetzte die Be⸗ rathung des Marine⸗Etats fort. Abg. Bachem(Zentr.) enklärt, ſie ſeien nicht die Juden des Reichsta js. Das Zentrum ſtimme für die Kommiſſionsbeſchlüſſe. Staatsſekretär v. Poſa⸗ dowsky beſtreitet, daß ein'derſpruch beſtehe zwiſchen ſeinen geſtrigen und ſeinen früheren Ausführungen. Hierauf wird ein Antrag auf Schluß der Debatte angenommen gegen die Stimmen der Soſialdemokraten. Der Titel 14, Erſatz für das Panzerſchiff „Köuig Wilhelm“, 1. Rate 1 Million Mark wird mit 245 gegen 91 Stimmen angenommen. Dagegen ſtimmen die Sozialdemo⸗ kraten, die freiſinnige Volkspartei, die deutſche Voltspartel, die Polen und der bayriſche Bauernbund. Mehrere Elſſäſſer ent⸗ halten ſich der Abſtinmung. Gegen die Bewilligung des Kreuzers ſtimmen das Zentrum, die Sozialdemok aten, die frei⸗ ſinnige Volkspactei, die deutſche Volkspartei, die Polen, der bay⸗ riſche Bauernbund, die Elſäſſer, 2 Antiſemiten, die Welfen, ein Theil der Freiſinnigen Veninigung und der Däne Janſen, für die Be⸗ in lligung die Konſervativen, die Reichs partei, die Narional⸗ liberalen und die Antiſemiten mit 2 Ausnahmen, ein Theil der Freiſinnigeu Vereinigung, Hohenlohe, Graf Bismarck, Röſigke und Ahlwardt. Die Kreuzer werden abgelehnt mit 204 gegen 43 Stimmen. *Berlin, 20. März. Zur Kaiſer Wilhelm⸗Feier hat heute Mittag 12 Uhr ein Feſtakt in der Singakademie ſtattgefunden, welcher die Kaiſerin Friedrich und Prinz Friedrich Leopold beiwohnten, Die Feſtrede hielt Oberpräſident von Goßler. * Königsberg, 20. März. Nach einer aus Petersburg hier eingetroffenen Meldung verſammelten ſich dort die Studenten am Donnerſtag in der Aula der Univerſität und beſchloſſen, ihre Komil⸗ tonen auf allen ruſſiſchen Univerſitäten aufzufordern, für die Stu⸗ dentin Wettroff, die im Gefängniß Selbſtmord beging, Meſſen leſen zu laſſen. Die Zahl der betheiligten Studenten wird auf zirka 1200 angegeben. Sigmaringen, 20. März. Der Prinz⸗Thronfolger von Rumänien und der Fürſt von Hohenzollern ſind heute früh nach Berlin abgereiſt. Wien, 20. März. Das„Fremdenblatt“ meldet aus Pola, daß der Torpedoaviſo„Meteor“ und die Torpedoboote„Krähe“ und „Staar“ mit Beſchleunigung in Ausrüſtung zu treten haben. Prag, 20. März. Bei den geſtern ſtattgehabten Staͤdten⸗ wahlen in Böhmen wurden 7 deutſche Fortſchrittliche, 3 Mit⸗ glieder der deutſchen Volkspartei, 16 Jungtſchechen, ein tſchechi⸗ ſcher Konſervatver(Fürſt Friedrich Schwarzenburg in Bud⸗ weis) gewählt. 5 Stichwablen finden am 23. ds. Mts. ſtatt. Linz, 20. März. Bei der geſtern ſtattgehabten Stich⸗ wahl in der Städtekurie wurde der Deutſch⸗nationale Peßler gewählt. * Brünn, 20. März. Der maͤhriſche Großgrundbeſitz wählte nach der Compromißliſte 4 Verfaſſungstreue, 2 Conſer⸗ vative, 3 Mitglieder der Mittelpartei. »Lemberg, 20. März. Die Galiziſchen Handelskammern wählten 3 Kandidaten des polniſchen Centralcomités. Trieſt, 19. März. In dem Dorfe Santa Croce fanden Ausſchreitungen ſtatt. Das Miliſäraufgebot wurde verſtäb kt. In dem Bezirke Parenzo iſt die öffentliche Sicherheit infolge der floveniſchen Agitation bedroht. Von Pola iſt Militär dort⸗ hin abgegangen. Paris, 20. März. Das„Journal offieiel“ veröffentlicht die Bekanntmachung betr. die morgen beginnende Blokade Kretas. Paris, 20. März. Der Unterſuchungsrichter Poitevin iſt aus London mit allen Papieren Artons zurückgekehrt. Er äußerte einem Berichterſtatter gegenüber, die Papiere beſtätigten ſämmtliche Enthüllungen Artons. In Kammerkreiſen verlautet, angeſichts der Errezung und des Unbehagens, welche die Arton⸗ Affaire im Parlament hervorgerufen habe, würden einzelne Deputirte interpelliren, falls die Unterſuchung ſich hinzöge. Madrid, 20. März. Nach einer Depeſche aus Melitta hat zwiſchen den Benidekar⸗Kabilen und dem Stamme der Frajana ein Zuſammenſtoß ſtattgefuden, bei dem 5 Mann fielen und zablreiche verwundet wurden. »Veuedig, 19. Maͤrz. Die Sanitätskonvention iſt heute unterzeichnet worden. Ohne Vorbehalt haben unter⸗ zeichnet die Vertreter von Oeſterreich⸗Ungarn, Belgien, Frank⸗ reich, England, Italien, Luxemburg, Montenegro, Holland und Rumänien; ad referendum haben unterzeichnet die Vertreter von Spanien, Grlechenland, Perſien, Portugal, Serbien und die Türkei; die Vertreter Deutſchlands unterzeichneten untet Vorbehalt in Betreff einiger in Europa zu treffenden Maß⸗ nahmen; die Vertreter der Schweiz unterzeichneten die in Eu⸗ ropa zu treffenden Maßregeln. Die Vertreter Dänemarks, Schwedens und Norwegens und der Vereinigten Staaten traten der Konvention bei, indem ſie zu Protokoll erklärten, ihre Re⸗ gierungen würden ſoweit wie möglich die in der Konvention vorgeſehenen Maßnahmen vor dem zur Ratifikation der Kon⸗ vention feſtgeſetzten Zeitpunkt in Anwendung bringen. Die Vertreter von Deutſchland, Oeſterreich-Ungarn, Frankreich, England, Jialien, Luxemburg, Montenegro, Holland, Portugal, Rumänien, Rußland und der Schweiz ſprachen den Wunſch aus, daß folgende Punkte den betreffenden Regierungen über⸗ mittelt würden: 1) die Mittheilung der Sanitätskonvention von Venedig an den Geſundheitsrath in Tanger und in Ma⸗ rokko, die in der Konvention vorgeſehenen Maßnahmen zu treffen, namentlich das Verbot oder zeitweiſe Beſchränkung der Pilger⸗ fahrten; 2) Vereinheitlichung der prophylaktiſchen Maßnahmen der Behörden von Malta und Gibraltar; 3) Zuſammenſtellung und Aufzeichnung binnen kurzer Zeit alle Beſtimmungen früherer Konferenzen gegen die Cholera und Peſt. Der heute unter⸗ zeichneten Konvention iſt ein allgemeines ſanitäres Reglement beigefügt, welches in 5 Kapiteln alle Vorſichtsmaßregeln ent⸗ haͤlt, die auf der G undlage beruhen, daß die Jucubationsdauer der Peſt 10 Tage beträgt. Athen, 20. März. Die Regierung hat gegen die Be⸗ ſchießung eines griechiſchen Segelſchiffes durch das öſterreichſche ſchiff Der öſterreichiſche Geſchäfisträßer rechtfertigte das Vorgehen des Schiffes als Kriegsſchiff„Sebenico“ Proteſt eingelegt. durch den Angriff auf ein öſterreichiſches Boot hervorgerufen. Der Miniſter des Aeußern, Struzes und der öſterreichiſche Geſchäftsträger Graf Szechenyi kamen überein, das Ergebn ß der zu veranſtaltenden Unterſuchung abzuwarten.— Die Tünken legen an der mace ogiſchen Küſte Torpedos, um die Ausſchiffung griechiſcher Truppen zu verhindern. London, 19. März. Unterhaus. Das Unterhaus ge⸗ nebmigte die Poſuion„Löhne“, ſowie andere Pouen des Marineetats und nahm in dritter Leſung das Geſetz über dis Disziplin des Heeres an. London, 20. März. Die„Times“ melden aus Canen von geſtern: Infolge der Aufforderung des Admirals begaben 4 ſich 4 Führer der Aufſtändiſchen an Bord des italieniſchen“ Flaggſchiffes. Der Admiral hielt eine Anſprache an dieſelben, in welcher er mit ihnen die Verkündigung der Autonomie be⸗ ſprach. Die Inſurgenten weigerten ſich jedoch, eine andere Löſung als die E nverleibung in Griechenland anzunehmen. Parenzo, 20. März. Hier iſt ein Bataillon Infanterie aus Pohla eingetroffen zur Unterdrückung der infolge der Wahlen ſtatt⸗ gefundenen Ausſchreitungen. Montevidio, 19. März. In dem geſtrigen Gefechte bei Payſanda ſiegten die Aufſtändiſchen. die nt⸗ des ei⸗ ay⸗ des Be⸗ al⸗ der gke zen ute her die ier am nil⸗ tu⸗ ſen 200 on ach la, ind N⸗ it⸗ hi⸗ ud⸗ itt. ler er⸗ Eu⸗ ie il, r⸗ n f, r + er lt „ Mannheim, 21. März. General⸗Anzeiger⸗ 7 131 225 1 8 eeeeeee 2322 Sroßh. Badiſche Staats⸗ Eiſenbahnen. um badiſchen Gütertarif iſt mit Giltigkeit vom 1. April l. Is. der III. Nachtrag erſchienen. Berſelbe enthält Entfernungen für die am 1. April l. Is. für den geſammten Güterverkehr zu eröffnende Station Ringsheim ſowie für die vorausſichtlich auf 1. Mai l. Is. für den Güter⸗ verkehr in Wagenladungen zu eröffnende StationWelſchingen, ferner ermäßigte Frachtſätze für Steinkohlen und kohlen wie in der allgemeinen Güterklaſſifikation unter Spezial⸗ tarif IIl genannt, Torf und Torfkohlen, ſowie für Baum pfähle, Rebpfähle(Rebſtecken) und Bohnenſtecken über 2,5 m lang, außerdem die früher ſchon bekannt gegebenen Aenderungen und Ergänzungen des Haupt⸗ tarifs. Durch die Erhöhung der Stationsentfernung Gundels⸗ heim⸗Weizen vonzz63 Km. auf 265 wird eine Frachterhöh die erſt am 1. Mai Is. in Kraft tritt. 31751 er Nachtrag kann durch Ver⸗ mittelung unſerer Güterſtatlonen bezogen werden. Karlsruhe, den 14. März 1897. Generaldirektion. Sroßh. Badiſche Staats⸗ Eiſenbahnen. Mit Giltigkeit vom 1. April I. J. tritt zum Gütertarif Großh. Badiſche Staatseiſenbahnen— Badiſche Nebenbahnen im Privat⸗ betrieb— der II. Nachtrag in Kraft. Derſelbe enthält Entfer⸗ nungen für die am 1. April l. J. für den geſammten Güterverkehr zu eröffnende Station Ningsheim und für die vorausſichtlich auf den 1. Mai l. J. für den Güter⸗ verkehr in Wagenladungen zu eröffnende Station Welſchingen, ferner ermäßigte Frachtſätze für Steinkohlen und Braunkohlen, wie im Spezialtarif 111 genannt, Torf und Torfkohlen, eine Er⸗ gänzung des Waarenverzeich⸗ niſſes des Ausnahmetarifs No. 1 Abth. b durch die Aufnahme von Baumpfählen, Nebpfählen, Reb⸗ ſtecken und Bohnenftecken, ſowie die früher ſchon bekannt gege⸗ benen Aenberungen und Er⸗ gänzungen zum Haupttarif. Der Nachtrag kann durch Ver⸗ mittelung der Güterabfertigungs⸗ ſtellen bezogen werden. 31752 Karlsruhe, den 15. März 1897. Generaldirektion. Proßh. Sadiſche Staals⸗ Eiſenbahnen. Am 1. April l. Js. nitt der Nachtrag VIII zum ſüd⸗öſter⸗ reichiſch ungarlſch ⸗deutſchen Güterkarife in Kraft. Dieſer Nachtrag, durch welchen u. A. die Statlonen Karlsruheqtangier⸗ ben direteen Pertehr anſ⸗ hof in den direkten Verkehr auf⸗ enommen werden, iſt zum Preiſe von 10 Pf. für das Exem⸗ plar bei unſern Verbandſtationen zu erhalten. 31878 Karlsruhe, 17. März 1897. Generaldirektion. Submiſſion für Sielbau⸗Material. Nr. 25514. Die Lieſerung von 31548 eirea: 1900000 Kg. Portland⸗Cement 40⁰0⁰ Ma Steinzeugröhren und Sohlſtücke ꝛc. 100 Idm. Hauſtein⸗Sohl⸗ ſtuͤcke und dergl. 30 obm. Hauſteine der Specialbauten 40000 kg. Eiſentheile, 17000 obm. Rheinſand und Kies, 1000 kg. Dichtungsſtricke, wird hiermit ausgeſchrieben. Die Bedingungen liegen auf dem ſtädtiſchen Sielbau⸗Bureau 7, 17 von Montag, den 22. März 1897 ab zur Einſicht auf und werden Abzüge der Unter⸗ lagen zum Preiſe von Mk..— dezw. Mk. 0,50 abgegeben. Anerbieten verſiegelt an den Stadtrath zu richten und ſpäteſtens Samſtag, 27. März 1397, Vormittags 11 Uhr auf dem Rathhauſe einzuliefern. Den Anerbietenden ſteht es beit der Eröffnungs⸗Verhandlung Ei zuwohnen. Der Stadtrath verpflichtet ſich weder zur Annahme des niedrig⸗ ſten, noch irgend eines der ein⸗ gelaufenen Angebote. Mannheim, 16. März 1897,. Städtiſches Sielbau⸗Bureau. 5 Verſteigerung. Im Auftrag der Erben wird aus dem Nachlaß des Buch⸗ binders Max Lehn hier in J4, 12 b Harterre öffentlich gegen Baarzahlung ver⸗ ſteigert: 7 31697 Dounerſtag, 25. März d.., Nachmittags 2 Uhr: 1 Pappſcheere, 1 Schneidema⸗ ſchine, 1 Kreisſcheere(für rund und oval), 1 Ritzmaſchine, Ar⸗ geitstiſche, verſchiedenes Buch⸗ dinderwerkzeug, verſchiedene Pa⸗ kervorräthe, Schreibwaareuma⸗ erfalien, Pappendeckel, Modelle, ushängkaſten, Lat inrichtung, Jeitern, Schild und Verſchiedenes. Maunbeim, 18. März 1897. Karl Becke“, B 2, 5, Waiſenrichter. 7000 WMi als 2. Hypotheke auf ein neu erbautes 0 zu leihen geſucht. 31296 an die Expedition. Of. u. Braun⸗ 2ůů ů———— I. Ankündigung. In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung wird dem Kaufmann Her⸗ mann Schmitt dahier die nach⸗ verzeichnete Liegenſchaft am Freitag, den 2. April d.., Nachmittags 2 Uhr im hiefigen Rathhauſe öffentlich verſteigert, wobei der endgültige Zuſchlag erfolgt, wenn der Schäß⸗ ungspreis oder mehr geboten wird. 30726 Zeſchreibung der Liegenſchaft. Das dreiſtöckige Wohnhaus Schwetzingerſtraße No. 28(vor⸗ her No. 22) hier mit Kaufladen, Seitenbau, Ouerbau und allem ſchaftlichen Zubehör, neben Lang und Nicolaus „geſchätzt zu M. 80,000.— Cchizigtauſend Mark. Die Steigernungsbedingungen können in hen bei Unterzeich⸗ netem eingeſehen werden. Mannheim, den 1. März 1897. Der Großh. Notar: Eſchbach. II. Liegenſchaftsverſteigerung. Die Erben des verſtorbenen Landwirths Georg Burkard von Wallſtadt laſſen am Mittwoch, 31. März d. Js., Vorm. 10 Uhr im Rathhaus dahier nachbe⸗ ſchriebene Liegenſchaft der Real⸗ theilun wegen öffentlich zu⸗ Eigen u zweitmals verſteigern, wobei der Zuſchlag erfolgt, wenn der Schätzungsprels auch nicht erreicht wird. Lagerbuch No. 34683.— 40 Ar 22 qm Acker die untere lange Gehren, einerſeits Georg Burkard, anderſeits Sehaſtian Sponagel, Tax 2000 Mk. Die Verſteigerungsbedingungen bei uns auf. 31605 Heddesheim, 13. März 1897. Bürgermeiſteramk: Lehmann. Quintel. 2 Verſteigerung. Aus dem Nachlaß der Wenzel, Schuhmacher⸗Wittwe Luiſe geb. Baumeiſter verſteigere ich der Theilung wegen im Hauſe L 14, 8 parterre öffentlich gegen Baarzahlung kommenden Dienſtag, den 23. März 1897 Morgens ½d9 Uhr und Mittags 2 uhr, Polirt in Nußbaum 1 Spiegel⸗ ſchrank, 1 zweithür. Kleider⸗ ſchrank, 2 Comode, 1 runder Tiſch, i rothes Plüche⸗Canaps mit 6 Stühlen, 2 Chiffonier, 1 Comodeſecretair, 2 complette Betten m. halbfranz. Bettſtellen Roßhgarmatratzen, 1 Waſch⸗ tiſch mit Marmorplatte, 1 Nacht⸗ tiſch mit Marmorplatte und 1 Nachttiſch ohne Marmorplatte, 1. Leibſtuhl, 1 Canaps,! rünt⸗ tiſch,1 Schreibtiſch,! Eisſchränk⸗ chen, 1 Badewanne Küchen⸗ möbel, 1 Speiſeſchränkchen, 1 neuer Krankenwagen, Kleiderſtänder, Gaskochherdchen, 1 chineſ. Theeſervice für 6 Perſonen, 3 Regulatoren, Gas⸗ lampen, Vorhänge, Spiegel, Bilder, verſchiedenes Weißzeug, Küchengeſchirr und fſonſtiger Hausrath. 31710 Sollte bie Verſteigerung an dieſem Tage nicht zu Ende ge⸗ führt werden können, wird ſolche darauffolgenden Tages Mittwoch Morgens ½9 Uhr fortgeſetzt. Mannheim, 19. März 1897. Franz Becker, Waiſenrichter. Groſe Verſteigerung. Wegen Aufgabe des eigenen Hausſtandes werden 31566 Dienſtag, den 23. und Mitt⸗ woch, den 24. März, Nachmittags halb 3 Uhr in BB 6 No. 24 3. Stock, gegen bagre Zahlung verſchiedene gut erhaltene Möbel, 1 Kücheneſn⸗ richtung, 1 feine Salonefnricht⸗ ung und Sonſtiges verſteigert: Dienſtags., Verſchiedenes Saagndee Glas, Porzellan, etwas Meißner, Einmachgläſer, Steinhäfen, einige Bügeleſſen, 1 roße Badewanne, 1 faſt neues Sitz⸗ und Fußbad, 3 Waſchgar⸗ nituren, verſchiedene Beſen, 1 Bleiſchrupfer, 1 Fuebe 1 alte Wanduhr, Geſtelle, Eckbretter, Bilder, Spiegel, Teppiche, Vor⸗ hänge, einige Fahnen, 2 Lino⸗ leumläufer, Bügelböcke u. Bügel⸗ bretter, 1 Doppelleiter, Rouleaux, 2 Flaſchengeſtelle, 2 Lampen, Ofenrohre ꝛc. Mittwoch. 1 vollſtändiges Bett mit Roßhgarmatratze, Bettlade mit Roſt und Bettung, 7 Paar 1 Com⸗ mode, 2 Waſchtiſche, Marmorplatte, Schränke, Stühle, 1 faſt neues Nähtiſchchen, Gas⸗ lüſtre, 1 Nachttiſchchen, 1 großes Sopha mit 2 Seſſel, 1 Vorplatz⸗ conſol mit Spiegel,. 1 Ampel, 1 ſchöner stheiliger Kllchenſchrank, nüßbaum imitirt, Aeſenſchrank; 1 Speiſeſchrank, alles zuſammen⸗ richte. 1 Saloneinrichtung, beſtehend aus 1 Sopha, 2 eſſe 4 Ei le, halbſeide mit Gobelins, 1 el lerſchrank, 1 Bücherſchrank, 1] Tiſch mit hochfeiner Tiſchdecke, Damaſtvorhänge, 1 teppich, 16armiger Candelaber, 1 ſchwarze Säule, 1 feines Buffet und Anderes. Hierzu ladet ergebeuſt ein J. P. Irſchlinger, Taxator u. jonator, G 3, 4. Die M können Montag, den 22. März zwiſchen ½8 und ½5 Uhr Nachmittags angeſehen werden. und Kreis⸗ Verk liegen zu Jedermanns Einſicht einer mit; paſſend, 1 Küchengeſtell, 1 An⸗ Smyrna⸗ Programm Leier des hunderljährigen Geburtstages des bochſeligen Kaisers Wilhelm I. A. Sonntag, 21. März. Vormittags 10 Uhr FJeſtgottesdienſt in der Jeſuiten⸗, Trinitatis⸗ und Schloßkirche. Nachmittags—5 Uhr Doppelkonzert auf dem Platz am Waſſerthurm(bei günſtiger Witterung). Abends 6 Uhr Glockengeläute und Böllerſchießen. „ 7¾ Uhr Muſikaliſcher Zapfenſtreich, von der Schloß⸗ wache ausgehend. „ 8½% Uhr Feſtbankett im großen Saale des Saal⸗ baues(mit Gedächtnißrede, Toaſten, Muſik⸗ und Geſangsvorträgen). B. Montag, 22. März. Morgens 7 Uhr: Wecken der Kapelle des Grenadier⸗ Regiments. Vormittags 10 Uhr: Gedächtuißakt am Kaiſerdenkmal. Marſch(Militärkapelle). „Deutſcher Eichenwald“ v. Iſenmann.(Vor⸗ trag der vereinigten Männergeſangvereine.) Weiheſpruch. „Allgemeiner Geſang„Deutſchland, Deutſchland über alles“— Böllerſchießen und Glocken⸗ geläute. Präſentiermarſch— Niederlegung des Kranzes ſeitens des Regiments. „Dankgebet“, Altniederländiſches Volkslied v. Kremſer.(Vortrag der vereinigten Männer⸗ geſangvereine mit Orcheſterbegleitung) unterdeſſen 7. Niederlegung der Kränze ſeitens der Depu⸗ tationen, Vereine und Schulen. 8. Schlußmarſch(Militärkapelle). Vormittags 11¼ Uhr Parade des Grenadier⸗Regments auf dem Karl Theodor⸗Platze. Nachmittags 1½ Uhr Feſteſſen im Stadtparkſaale. Abends 0 119 Feſtvorſtellung im Gr. Hof⸗ und National⸗ heater. Kaiſer⸗Marſch von R. Wagner. „Fidelio“, Oper von L. von Beethoven. DC. Dienſtag, 23. März. in den verſchiedenen Schulan⸗ Alten. Abends Feſtlichkeiten der einzelnen Bataillone des Grenadier⸗ Regiments. 8 8. „Indem wir dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringen, beehren wir uns, die verehrliche Einwohnerſchaft zu den Feſtlichkeiten ergebenſt einzuladen. Mannheim, 15. März 1897. 31560 Die Festcommission des Stadtraths Beck. Diebold. Mannheimer Tiedertafel. Wir erſuchen unſere getiven Mitglieder, an dem Festbankett im Saalbau Sonntag, den 21. März, Abends 8½ Uhr owie an dem Sedüchtuißat am Kaiſerdenkmal Montag, den 22. März, Vormittags 10 Uhr (Sammlung ½10 Uhr im Kaiſer⸗Café, B 1, 1 ſich recht zahlreich betheiligen und die Vereinsabzeichen 91 zu wollen. Der Vorſtaud, Das Realgymnaſtum Mannheim begeht die hundertſte Wiederkehr des Geburtstages 8. M. des hochseligen Kaisers Wilhelm]. durch eine Schulfeier am Dienſtag, 23. März, nach⸗ mittags 3 Uhr in der Anla der Oberrealſchule. Der Unterzeichnete beehrt ſich hierzu die ſtaatlichen u. ſlädtiſchen Behörden, die Eltern und Angehörigen der Schüler, ſowie die Freunde der Anſtalt und der Jugend⸗ bildung geziemend einzuladen. Mannheim, 18. März 1897. 5 Der Großherzeglaßhe Direktor öhl öhler. Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft. Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß anläß⸗ lich der Gedenkfeier des 100jährigen Geburtstages S. M. Kaiſer Welhelm J. unſere Bureaux und Verladehallen nächſten Lontag Nachmittag geschlossen bleiben. 31867 Mannheim, den 20. März 1897. Die Darectiœen. Für Hausbesitzer! Um ein patent. Gerüſt photogrophiren laſſen zu köͤnnen, ſuche ich ein Haus zum Anſtreichen. Das Gerüſt wird unentgelilich geſtellt. Offerten unter No. 31623 an die Expedition dſs. Blattes. 31667 Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Mittheilung, daß unſer innigſt geliebter Sohn, Bruder, Enkel und Neffe Arthur Aron geſtern Abend 9½ Uhr nach kurzem ſchweren Leiden im Alter von 9 Jahren ſanft entſchlafen iſt. Um ſtille Theilnahme bitten Die trauerſden Hinterbliebenen: Rudolf Aron und Familie. 5 Die Beerdigung findet morgen Sountag, Nachmittags 4 Uhr von der iſraelitiſchen Leichenhalle aus ſtatt. 31886 Maunheim, den 20. Mätz 1897. undigungeblalt Danksagung. Für die zahlreichen, liebevollen Beweise aufrichtiger Theilnahme bei dem uns betroffenen schweren Ver- luste sagen wir unsern innigsten Dank. Im Namen der Hinterbliebenen Josef Olivier. Jacoß Fr d Mannheim, T I. 1 Conſirmanden⸗ alle Neuheiten in empfiehlt zu in ſehr großer Auswahl. 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Dieſelbe hat die Auf⸗ gabe, durch ſyſtematiſch georbneten Unterricht für ihren Beruf aus⸗ zubilden: Baugewerkmeiſter(Naurer⸗ Steinhauer⸗ und Zim⸗ mermeiſter), Bauhandwerker(Schreiner, Glaſer, Schloſſer ꝛc.), ſtaatlich geprüfte Werkmeiſter, Bauführer und Zeichner. — Der Unterricht wird in 8 Klaſſen ertheilt; die ſechſte Klaſſe wird hauptſächlich auch von denjenigen beſucht, welche ſich dem ſtaatlichen Werkmeiſter⸗Eramen ünterziehen wollen. Letztere wird nur im Winter geführt. Die Kurſe ſind halbjährig. II. Bahn⸗ und Tiefbautechniſche⸗Abtheilung. Dieſelbe bezweckt zunächſt die Ausbildung von Technikern des mittleren hahn⸗ und tiefbautechniſchen Dlenſtes, ſowie von ſtaatlich ge⸗ zrüften Werkmeiſtern(, Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt 1895 Nr. XXVII). Dieſe Abtheilung beſteht ebenfalls aus 6 aufeln⸗ anderfolgenden Klaſſen mit je halbjähriger Dauer. Demgegenüber gewähren die unteren Klaſſen dieſer Nötheflung den Bahnmeiſtern die zuu ihrer theoretiſchen Prüfung nöthige Ausblldung. Auch finden Bauführer und Zeichner ſowie event auch und Dammmeiſter geeigneten Unterricht für ihre berufliche Aus⸗ bildung, ſobald dieſelben den Aufnahmebedingungen hin⸗ ſichtlich der Vorbildung und Praxis entſprechen III. Maſchinentechuiſche Abtheilung. Dieſe hat in Weiſe Schloſſer, Mechaniker, Maſchinentechniker und Werk⸗ führer heranzubilden. Bei den Gr. baviſchen Staatseiſenbahnen kann die theoretiſche Ausbildung der Werkführer durch Zeug⸗ niſſe über den erfolgten Beſuch dieſer Abtheilung erbracht werden. Der Unterricht wird hier in 4 Klaſſen mit ebenſalls halbjähriger Dauer ertheilt. 1 1 dbnten dieß für Heranbildung der Gewerbelehrer. Die Kandidaten dieſes Lehrberufs haben 7 Semeſter die Anſtalt beſuchen. Für die Abſolventen eines Seminars iſt vor dem intritt eine mehrwöchentliche praktiſche Thätigkeit dringend er⸗ wünſcht, bei allen übrigen wird der Nachweis einer ſolchen minde⸗ ſtens von der Dauer eines halben Jahres verlangt. Das Schulgeld ban für ſämmtliche Abtheilungen pro Semeſter 30., außerdem 5 jeder neu eintretende Schikler eine Aufnahmstaxe von 5 M. zu entrichten. Das Untevrichts⸗ material hat der Schüler ſeloſt zu beſchaffen. Ueber die Aufnahmebedingungen in die verſchiedenen Abtheil⸗ ungen gibt 8 4 Seite 5 des Programms nähere Auskunft. Die Anmeldungen können jederzeit ſchriftlich erfolgen, doch ſollen dieſelben ſpäteſtens 14 Tage vor Beginn des Semeſters ſtatt⸗ gefunden haben. 5 5 Zum Beſuche eines Semeſters 1 die Ausgaben für Koſt, Logis und Bedienung in Privathäuſern 200—230 M. ſiehe 9200§ 11 Seite 28. 5 1 hie Abgabe der Programme und Anmeldeformulare erfolgt Unentgeltlich. Karlsruhe, in März 1897. Die Direktion: Kircher. .J Harisrüher Bierhlalle 3,4. Samſtag, 20., Sonntag, 21., Montag, den 22 März beginnt der Ausſchank des „Meister-Trunk'“, früher Salvator genaunt, aus der Ritterbrauerei.⸗G. Verbunden mit großem Schlacht⸗Feſt. Es ladet hierzu ergebeuſt ein. 31855 4 auf aufmerkſam, daß J. Ph. Zeyher, 3, A. Bekanntmachung. Das Einſperren der Tauben während der Saatzeit betr. Nr. 7283. Wir machen dar⸗ ie Be⸗ ſitzer von Tauben verpflichtet ſind letztere während der Zeit der Frühjahrsſagt, d. i. von Mitte Februar bis Mitte April Fa u, daß Zuwider⸗ handlungen nach 8 40 0 1 der Feldpolizelorbnung mik Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft werden. Mannheim, 4. März 1897. Bürgermeiſteramt räunig. 30476 Lemp. Bitte. Eine große Anzahl von Confir⸗ manden kann nicht aus eigenen Mitteln ihre Confir⸗ mationskleidung beſchaffen. Wir richten daher an unſere ev. Ge⸗ meindeglieder die herzliche Bitle, uns zu dieſem Zwecke Gaben freundlichſt zukommen zu laſſen. Greiner, R 1, 18. 29953 MNuckhaber, R 3, 3. Aieg, G 4, 5. Ahle 7 2 157 26. Simon, 40. v. Schöpfſer, Werderſtr. 7. F..Lolchter, g l,5 Zempfiehlt ſein reichhaltiges 8 Lager in a8trümpfen undß Cricotwagten vom eringſten bis zumg 8 ſeanſten Geure 65 2Spolts- und Theater- 4 Fricots Waewahr Auswahl. 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Julie Schott. 13 u. den Realschulabsolutorien. Beginn des Sommer- 18. Chriſtian Adolf Bauer Gr. Amtmann u. Camilla Blerſch. emesters am 27. April a,. Jahresbericht u. Prospektus März Eheſchließungen via VIissingen(Folla Düueenbor* 75 e 5 Holland) Gueenboro. 8 1915 1 15 jeder Zeit er- 13. Julius Bennighof, Schreiner m. Erneſtine Kumpf.. 2(auch Sonntags). UsSführung. Sen. Wenle rn Heiter der enl 13 N e e e Luiſe Bad dat Beschleunigte Vendd indung für Süddeutsohlan da Ilustrirte ausfubrlſche 431744 Heinrich Bärmann, Leiter des Pensionats. 15 Hein Har 17 Hchnei eſee, m. Jar Frar Hannheim Abfahrt 1 Im. London Ankunft 2565 Vm. 9 BROSOCHURE= +4 Heinr. Keller, Dec.⸗Maler mit Marg. Schweitder. 5.28 Nm. 15 5.05 NIn. ratis à frandd. 60 5 155 Fedr. Nolle, Schloſſee M. Bürh Fe Preis I. CI. einf. Mk. 73.10; retour I. CI. Muk. 19580 5 Das Knaben-Pensionat von H. Büchler, Rastatt 18. Fror. Roller, Schloſſer m. Barb. Jieſer. ͤ ꝗ 27695 i 8 7 f 2 7 1 18. Hilh. Bogel, Tagl. n. Pauline Köhler. Vom 8. 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Dominikus Löffler e. S. Joſef. S 1 eeeee e Mor 10 Uhr Predigt,! e 18. d. Vicefeldw. Gg. Jak. Barth e. T. Aug. Emilie Agnes. Stadtgfarrer Hitzig, Militär: Morgens 10 Uhr Predigt. s 8 5 Un NII 8„d. Fabrikarb. Gotti. Karl Wieſenmai 8 9 bl. Herr Stadtpfarrer Ahles. Morgens 11 Uhr Ehriſtenlehre. Für Hustende —— 15 5 5 brika b. 555 191 1 f„„ Herr Stadtpfarrer Ahles. Nachmittags 2 Uhr Chriſten⸗ 5 6. d. Fabrikarb. Joh. Joſ. Glaab e. T. Kath. 5 4 8 5 28 22 8— 18. d. 15 55 9 Neuber e, S Frz. Jof N e drge 1 10 1 1000 17 i 8 16. d. Bahnarb. Joh. Andr. Neuert e. S. Heinr. Frdr. oncordienkirche. Morgen alb! r Predigt. Zeugniſſe — eifenpul br 16. d. Kaufm. Gg. Frdr. Schildt e. T. Martha. Herr Stadtvikar Raupp. Morgens 11 Uhr Kindergottes⸗ d üglichkei ——5 17. d. Mechan. Paul Zimmermann e. T. Emma Luiſe. 9 05 Herr Stadtpfabrer Stzig. Abends Uhr Predigt, die ao gen ee 2 ebne 81888 18. p. Fassterr dudne eeölnnger s Laun Nee, Herr lerivtter Wabher Kaisets Brust-Bonbonsg 2 2 und zn Gebrauch 13. d. 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