Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte 2uc aden unter Nr. 2786. 50 Is. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag R..80 pro Quartal, 1 ce e Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 ſe Einzel⸗Nummern 8 Pfg. —. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2 der Stadt Mannheim und Umgebung. Maunheimer Journal. (107. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal⸗ Geleſeuſte und verbreiteiſte Jeitung in Mauuheim und Amgegend. (Mannheimer Volksblatt.) Berantwortlich: kür den volitiſchen u. allg. Tgeil; J..: Eruſt Müller. für den lokalen und prov. Theil 10 dan 1 r den Inſeratentheil: Farß Rpfel Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haaz'ſchen Buch⸗ druckeret, 5(Erſte ee Typograph. Anftalt.) as„Mannheimer Journgl“, iſt Eigenthum des kaß eliſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheint. E 6, 2 Nr. 187. Das Eiſenbahnunglück bei Gerolſtein. Ueber das von uns ſchon geſtern kurz gemeldete Eiſen⸗ bahnunglück bei Gerolſtein liegen hente folgende ausführliche Meldungen vor: In armen hatten ſich am Dienſtag mehrere hundert Re⸗ 0 beim dortigen Bezirks⸗Commando zu einer vierzehntägigen ebung geſtellt. Dieſe Reſerviſten wurden in einem Militär⸗Son⸗ derzuge über Köln und die Eifelſtrecke nach Metz befördert, wo ſie bei den dortigen Truppentheilen ihre Uebung leiſten ſollten. In dem Zehn befanden ſich nahezu tauſend Reſerviſten, von denen neun ehntel nach Metz, der Reſt nach Mörchingen beſtimmt war. Der Sonderzug traf Dienſtag Nachmittag gegen ½6 Uhr in Köln ein. Nowd und wohlgemuth waren die Reſerviſten, als ſtie im Kölner auptbahnhof Aufenthalt hatten und keiner von ihnen konnte ahnen, welcher Gefahr er entgegen ging. Als der Zug auf der Eifellinie ſich Nachts kurz nach 12 Uhr zwiſchen Hillesheim und Gerolſtein auf offener Strecke befand, wurde er bei ſtarkem Gefälle durch Brechen einer Kuppelung auseinander Wenige Sekunden nach der Trennung der beiden Zug⸗ heile ſtieß der anfangs etwas hintere Theil, der bei perſtärktem Gefälle nun ſchneller als der vordere Theil fuhr, auf dieſen mit ſolcher Gewalt, daß bei dem Zuſammenſtoße mehrere mit Reſerviſten beſetzte Wagen zertrümmerk wurden. Die Größe des Unglücks ließ ſich in den erſten Minuten nicht überſehen. Von Reſerviſten, die in den zertrümmerten Wagen ſich befanden, waren neun getödtet und 35 mehr oder minder erheblich verletzt. Erſt nach 768 d gelang es, in der Dunkelheit Klarheit über die Größe es Unglücks zu erhalten. Die Strecke Köln⸗Trier war bis geſtern Mittag 12 Uhr geſperrt. Soweit die Urſache ermittelt iſt, liegt keine Fahrläſſigkeit oder ein perſönliches Verſchulden vor; eß iſt eine ener Kataſtrophen, wie auch die ruſſiſche bei Elwa, denen der enſch machtlos gegenüberſteht. Aus zuverläſſiger Quelle erfaͤhrt die„Köln. Zig.“ noch Folgendes: Das Unglück hat ſich zugetragen, als der Zug die ſtarke Curve in Höhe des Gerolſteiner Schloßbrunnens auf Pellen zu paſſirte. Bei dem Anprall wurden ſieben Wagen theils ganz, theils nur in einzelnen Abtheilen zertrümmert, ſo daß die Wagen und deren Theile ſich quer über das Geleiſe ſtellten. Aus dem Cr⸗es der zer⸗ trümmerten Wagen ertönten fürchterliche Schmerzenskedail Die Un⸗ verſehrtgebliebenen ſprangen nach dem Unglücke, deſſen füchwere ſie noch nicht ahnten, aus den Abtheilen, um ihren veiunglückten beizuſtehen. In den erſten Minuten war bei der Dunkel⸗ eit nichts zu machen, und es dauerte auch dann noch geraume Zeit, bis aus Gerolſtein die durch die Hülferufe aus dem Schlafe ge⸗ Bewohner zur Unglücksſtätte eilten. Die meiſten der odten, von denen 11 noch gegen 12 Uhr geſtern Mittag an der Un⸗ glücksſtelle lagen, ſcheinen erſt längere Zeit nach dem Unfall geſtorben zu ſein. Das Zugperſonal war gezwungen, um wenigſtens ſo ſchnell wie möglich Licht zu ſchaffen, die Trümmer eines aus dem man die Todten und Verwundeten heraus⸗ 1 eholt hatte, anzuzünden. Bei dieſer traurigen Beleuchtung erſt onnte man nach den Todten und Verwundeten ſuchen. Ein Arzt aus Jünkerath, wo das Unglück zuerſt bekannt wurde, fuhr mit einer Maſchine zur Unglücksſtätte. Bald trafen auch Aerzte aus Gerplſtein und den benachbarten Orten ein, welche nach Kräften Hülſe leiſteten, während Geiſtliche aus Gerolſtein mehreren der Ster⸗ benden die Tröſtungen der Religion ſpendeten. Bei dem Anprall wurden ein Bremſer und zwei Reſerviſten aus einem Wagen in einen neben dem Bahndamm befindlichen Waſſertümpel geſchleudert und ſind, da ſie ſchwerverletzt waren, ertrunken. Die am ſchwerſten Verletzten wurden nach Gerolſtein ins Krankenhaus geſchafft. Den Pes Morgen über umſtanden Hunderte die grauſige Unglücksſtätte. er Zug, der 86 Achſen hatte und etwa 1100 Reſerviſten mit ſich te, wurde von zwei Güterzugmaſchinen ohne Carpenter⸗Luft⸗ remfe gefahren. Wie die des hintern Zugtheiles ſich ndla iſt noch nicht feſtgeſtellt. Die Geleiſe waren bis zum Mittag noch nicht wieder frei. Gerolſtein, 19. Mai. Ueber den des Eiſenbahn⸗ unglücks äußerft ſich die königliche Eiſenbahninſpektion 2 in Trier folgendermaßen: Geſtern Abend 11 Uhr 30 Min. entgleiſte der Militärſonderzug, beſtehend aus 32 Wagen mit Reſerviſten für die Garniſon Metz, auf der Giſenbahnſtrecke Hillesheim⸗Gerolſtein. Es wurden 9 Reſerviſten und 1 Bremſer getödtet und 35 Reſerviſten und 2 Fahrbeamte zum Theil ſchwer verletzt. Nach den bisherigen Erhebungen iſt als Urſache der Entgleiſung anzunehmen, daß der ug auf der genannten Strecke geriſſen und der hintere Theil des⸗ elben auf den vordern Theil aufgelaufen iſt. Metz, 18. Mai. In dem verunglückten Militärzug befanden ſich 5 Offiziere und 1124 Reſerviſten der Regimenter 98, 180, 135 und 143. Jünkerath, 19. Mai. Die aus der ganzen Gegend bis Ehrang E Aerzte waren ſobald als möglich zur Stelle, um den erletzten ärztliche Hülfe zu gewähren. Es war eine grauſige Arbeit, die Todten und Verwundeten aus den Trümmern der zerſtörten Wagen hervorzuziehen. Ein anderer Militärzug, der ebenfalls nach Metz beſtimmt war, lag in Folge der Geleisſperre hier in Jünkerath und konnte erſt heute Mittag die Weiterfahrt antreten. Elberfeld, 19. Mai. Unter den Todten bei dem Eiſenbahn⸗ unglück zwiſchen Hillesheim und Gerolſtein befinden ſich: Hugo Albert, Chriſtian Broicher, Hermann Brun, Peter Kraft, Karl Kramer, ſämmtlich aus Barmen, Ernſt Abraham aus Elberfeld, Karl Kinz aus Ronsdorf und Karl Engels aus Hagen. Trier, 19. Mat. Der erſte Rettungszug mit einigen dreißig Schwerverwundeten traf gegen Mittag hier ein. Deutſches Reich. Das badiſche und das preußiſche Vereinsgeſetz. *Mannheim, 20. Mai. Bei der Beſprechung der be⸗ kannten reaktionären Novelle zum preußiſchen Vereinsgeſetz war ſowohl in einem Theile der dieſer Novelle freundlich gegen⸗ überſtehenden Preſſe als auch ſpäter im preußiſchen Abgeord⸗ netenhauſe vom Fürſten Hohenlohe behauptet worden, daß in der badiſchen von dem liberalen Miniſter Jolly geſchaffenen Vereinsgeſetzgebung vom Jahre 1867 analoge Beſtimmungen heſteben, wie ſie Preußen jetzt ſchaffen wolle. Darauf erwidert Donnerſtag, 20. Mai 1897. (Gelephon⸗Ar. 218) —————— die Münchener Allg. Ztg., deren Leiter längere Zeit in Baden Staatsanwalt war— und, beiläufig bemerkt, ein Sohn des verſtorbenen Miniſters Jolly iſt—, Folgendes: Gewiß, das angeführte Geſetz enthält, dem Wortlaut nach, eine ſolche Beſtimmung, nur iſt ihre Bedeutung, wie ſich aus den Verhandlungen der badiſchen Landſtände und einer Praxis von bald einem Menſchenalter ergibt, eine total andere als die der neu vorgeſchlagenen Machtbefugniſſe der preußiſchen Polizei. Das, was in dem badiſchen Vereinsgeſetz niedergelegt iſt, beſteht in Preußen ſchon länger als ein Jahrhundert zu Recht und iſt in keinem geordneten Staatsweſen zu entbehren. Das badiſche Geſetz enthält thatſächlich nichts Anderes, als was in§ 10 Titel 17 Theil II des allgemeinen preußiſchen Land⸗ rechts dahin ausgedrückt wird, die Polizei habe zur Erhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung und zur Ab⸗ wendung der dem„Publico“ oder keinzelnen Mitgliedern des⸗ ſelben bevorſtehenden Gefahren die nöthigen Anſtalten zu treffen. Beſtände dieſe Geſetzesbeſtimmung nicht, ſie verſtünde ſich ganz von ſelbſt. Was ſie feſtſetzt, iſt die erſte und oberſte Pflicht des Staates, iſt die Grundregel, ohne welche ſich ein öffent⸗ liches Weſen, Republik oder Monarchie, gar nicht denken läßt. Auf Grund dieſer Beſtimmung hat die Polizei das Recht, bei einem gefährlichen Brand, um deſſen Weiterver⸗ breitung zu verhüten, benachbarte Gebäude einreißen zu laſſen. Auf Grund dieſer Beſtimmung hat die Polizei nicht nur das Recht, ſondern auch die Pflicht, eine Volksverſammlung, welche nachweisbar und unmittelbar zu dem Zwecke ſtattfände, dem gegenwärtigen preußiſchen Miniſter des Innern in ſeinem Miniſterium Unter den Linden die Fenſter einzuwerfen, nicht bloß aufzulöſen, was eine einigermaßen verſpätete Maßregel wäre, ſondern von vornherein und rundweg zu verbieten. Mit der Verſammlungs⸗ und Vereinsfreiheit hat eine derartige Maßregel nicht das geringſte zu thun. Die Verhütung von Verbrechen und Vergehen bleibt die ſelbſtverſtändliche Aufgabe der Polizei, ſie iſt in der Reichsſtrafprozeßordnung gewahrt, Vereins⸗ und Verſammlungsrecht darf und ſoll jedoch nur po⸗ litiſcher Bethätigung, nicht aber der Ausführung ſtrafbarer Handlungen dienen. Dieſen und keinen andern Sinn hat die angezogene badiſche Beſtimmung. Kein Menſch hat ſie je an⸗ ders ausgelegt und ſie hat ihre Stelle in dem badiſchen Ver⸗ einsgeſetz nur deshalb gefunden, weil in dem Bürgerlichen Geſetzbuch Badens eine dem preußiſchen Landrecht entſprechende Geſetzesvorſchrift ſich nicht findet. Das Ideal der konſervativen Bad. Land poſt. *Mannheim, 20. Mai. Das Organ der badiſchen Konſervativen die„Bad. Laudp.“ widmet der preußiſchen Vereinsgeſetznovelle einen längeren Artikel, in welchem ſich fol⸗ gende bezeichnende Stelle findet: Ein Herrſcher, der mit dem„Stock in der Hand“ das Geſindel zu Paaren triebe— das wäre heute viel eher das Ideal weiteſter Volkskreiſe, als dies ſchwächliche Kuſchen vor der Bös⸗ mäuligkeit ſozialdemokratiſcher Agitatoren. Es iſt eine Fäl⸗ ſchung der öffentlichen Volksmeinung, wenn man das Verlangen nach einer kräftigeren autoritäreren Handhabung der Geſetze den Umſtürzlern gegenüber in Abrede ſtellt. Die„Bab. Landpoſt“ vergißt, daß die oſtelbiſchen Junker mit ihren maßloſen Forderungen auf wirthſchaftlichem Gebiete und mit ihrer keineswegs einwandfreien— um uns milde aus⸗ zudrücken— Agitation zur Vermehrung der Unzufriedenheit im Lande ihr gut Stück beigetragen haben. Sollten vielleicht auch dieſe Erzeuger der Unzufriedenheit mit dem„Stock in der Hand“ zu Paaren getrieben werden? Jedenfalls würde dies ein recht anmuthiges Bild abgeben. Wenn bei den nächſtjährigen Reichstagswahlen nationalgeſinnte Männer von Sozialdemokraten aus dem deutſchen Parlament verdrängt werden, dann fällt vielfach die Schuld auf die Agi⸗ tation, welche von konſervativer Seite gerade gegen die natio⸗ nalliberale Partei entfaltet wird. Wenn die Herren oſtelbiſchen Agrarier etwas beſcheidener in ihren Forderungen und in ihrer Agitatſon aufgetreten wären, dann würde die Zerſetzung der bürgerlichen Parteien keine ſo großen Fortſchritte gemacht haben und die Sozialdemokratie keinen ſo gut vorbereiteten Boden zur Ausſtreuung ihres Samens finden. Vom deutſchen Reichstag. *Berlin, 19. Mai. In der geſtrigen Sitzung des Reichs⸗ tags wurde der Antrag Lieber, den ganzen Geſetzentwurf betreffend den Servistarif und die Claſſeneinthei⸗ lung an die Kommiſſion zur nochmaligen Berathung zurück⸗ zuweiſen, mit den Stimmen des Zentrums und der Nationol⸗ liberalen angenommen, nachdem der nationalliberale Abg. Hammacher für den Autrag geſprochen hatte. Es folgt die Fortſetzung der zweiten Berathung des Geſetz⸗ entwurfs über das Auswauderungsweſen. In der Schlußabſtimmung wird das Geſetz angenommey. Ebenſo werden die Reſolutionen betreffend die Vermehrung der Konſulate in den Ausſchiffungshäfen und Anſtedlungs⸗ gebieten, ferner eine Reſolution betreffend die Erleichterung der Wehrpflicht für die Deutſchen im Auslande angenommen.— Zu einer Reſolulion Förſter(Antiſ.), die Errichtung einer Auskunftsſtelle über den Geſetz⸗ entwurf beireffend die Beſiedlung deutſcher Schutzgebiete fordert, bemerkt Direktor im Auswärtigen Amt Reichardt, er bitte, die Reſolution abzulehnen, da die Forderung zur Zeit unaus⸗ führbar ſei. Abg. Dr. Hammacher(natl.) ſteht dem erſten Theile der Reſolution ſympathiſch gegenüber, kann aber der For⸗ derung des zweiten Theiles nicht zuſtimmen. Kolonialdirektor Frhr. von Richthofen hofft, daß die Reichsregierung bald in der Lage ſein werde, den Kleinbauern in Südweſtafrika elne auskömmliche Exiſtenz in Ausſicht ſtellen zu können. Leider ſei ihm die Nachricht zugegangen, daß eine Viehſeuche bei den Oſt⸗Hereros ausgebrochen ſei, deren Verbreitung über das Schutzgebiet zu befürchten wäre. Hierauf wird Theil I der Reſolution Förſter angenommen, Theil II jedoch abgelehnt. Es folgt die Fortſetzung der drilten Berathung des Marga⸗ rinegeſetzes. Die Berathung beginnt mit der namentlichen Geſammt⸗Abſtimmung. Von 290 Abgeordneten, die ſich an der Abſtimmung betheiligten, ſtimmen 186 für das Geſetz, 101 dagegen, bei 3 Stimmenenthaltungen. Somit iſt das Marga⸗ rinegeſetz angenommen. Sodann wurde die zweite Berathung der Handwerker⸗ vorlage begonnen.— Abg. Viereck(Soc.) beantragt die Einführung von Zwangsinnungen, ſowie gemiſchter Innungen für verwandte Gewerbe. Der Antrag wurde abgelehnt. Paragraph 81 und 81a, betreffend die fakultativen Innungen, 5 angenommen. Sodann wird die Berathung guf morgen vertagt. Briefe vom griechiſch⸗türkiſchen Hriegs⸗ ſchauplatze von Wolf v. Metzſch⸗Schilbach. Smoleusky, der Heros. Die unherviſche Poſt. Wer hat eigentlich geſiegt? Um Domodo hat ſich die griechiſche Armee geſammelt. Augen⸗ ſcheinlich nur um neue Kräſte zu ſammeln für einen weiteren eiligen Rückmarſch bis Revent⸗Fuoka oder bis Lamia⸗Zeituni. Auch Smolensky,„der Heros“, wie griechiſche Zeitungen ihn nennen, behauptend er habe bei Veleſtino im Türkenblute gewadet, iſt im Rückmarſch über Almyras. In der Nacht, in welcher die Hauptarmee von Pherſalos auf Domoko zurückging, erhielt Smolensky den telegraphiſchen Befehl vom Armeeoberkommando:„Hauptarmee geht auf Domoko zurück, tretet Rückzug auf Volo an.“ Smolensky dankte augenſcheinlich nicht ſehr froh für dieſe Zumuthung, deren Folge eine Gefangennahme ſeines Detachements ſein mußte, und er telegraphirte daher um Ordre bittend nach Athen. Vom Kriegs⸗ miniſterium traf die Antwort ein: Rückzug über Volo 201 Almyros. Auch das leuchtete dem Führer nicht ein und er bat um eine Weiſung, die ihm möglich machte, ſich ohne Eklat aus der Affaire zu ziehen. Die letzte Drahtantwort lautete: Rückzug mit voller Bewegungsfreiheit antreten. Das war dann ſchließlich das, was Smolensky wollte und es iſt ihm zu danken, daß er nicht in unfinniger Weiſe den Leonidas in einer unhaltbaren Situation und mit halt⸗ loſen Truppen ſpielen wollte. Bei ſeinem Rückzuge, dem die Türken folgten, gelang es ihm nicht, völlig geſchloſſen zu bleiben, ein kleiner Theil ſeines Detachements wurde gegen Volo hin abgedrängt, ſtel jedoch den Türken nicht in die Hände, denn die im Golf von Volo liegenden Schiffe nahmen Truppen und Geſchütze an Bord und landeten ſie ſpäter an der Küſte gegenüber Almyros, ſo daß Smolensky hier alle ſeine Getreuen wieder beieinander hatte. Das war nun auch ein Rückzug, aber doch ein ehrenhafter, gegenüber einem wirklich überlegenen Feiud und in voller Ordnung. Smolensky bleibt immer der Held des Tages, wenn er auch thak⸗ ſächlich nicht mehr geleiſtet hat, als man von jedem beliebigen deutſchen Bataillonskommandeur verlangt. Halbwegs vernünftig geführt würde ohne Frage die griechiſche Armee allerdings mit gleich mittelmäßiger Haltung zurückgegangen ſein. Angeſichts der völligen Planloſigkeit kam es eben überall zür Flucht, ſo daß mir ein engliſcher Freiwilliger, den ich fragte, ob er bei der großen Panik dabei geweſen ſei, antworten konnte, verzeihen Sie, bei welcher Panik meinen Sie, wir haben 1, 2, 8 Paniken er⸗ lebt, die Griechen ſind aus der Panik, genau betrachtet, gar nicht herausgekommen. Ganz Theſſalien und Epirus iſt geflohen zu Waſſer und zu Lande und meinetwegen mochten ſie fliehen, nur eine Kategorie von Flüchtlingen hatte meine eniſchiedene Mißbilligung, die Poſtbeamten. Sie waren ſtets unter den erſten, die ihre beweglichen Zelte abbrachen. Nach dem kritiſchen Charfreitag von Lariſſa wars einfach aus und alle mit jeglicher Poſtverbindung und nur die Telegramme gelangten „nach Europa“, welche einzeln durch beſondere Boten bis Athen ge⸗ ſendet wurden, ein Luxus, den ſich nur große engliſche Blätter er⸗ lauben konnten, welche gleichzeitig drei ja ſelbſt vier Berichterſtatter auf dem Platze hatten. Ein Telegrama, welches ich von Bolo nach Athen abſendete, volle ſieben Tagen ehe die Türken kamen, war ſechs Tage unterwegs, während es ſonſt recht gut in ſechs Minuten am Orte ſeiner Beſtimmung hätte ankommen können. Ebenda hatte ich eine Anzahl Briefe in einen Poſtkaſten geſteckt, die nach mehreren Tagen noch immer in dem Kaſten lagen, ich konnte ſie deutlich darin erkennen, es war mir aber rein unmöglich, ſie heraus zu bekommen, denn bei dem Verſuch, ſie ſelbſt aus ihrem Gefängniſſe zu befreien, wäre ich beinahe eingeſperrt worden. Wo mögen ſich meine Berichte von damals jetzt befinden. Vielleicht hat ſie Edhem Paſcha unter anderen Poſtſendungen mit Beſchlag belegt. Vielleicht ſind ſie auch ſchließlich doch noch nach Deutſchland gelangt und als gänzlich ver⸗ auth 10 den Papierkorb gewandert. Wer vermag das hier zu ent⸗ räthſeln. Jedenfalls habe ich mir geſchworen, nie wieder einen Feldzug auf der Seite des Befiegten mitzumachen. Freilich, wer will im Voraus ſagen wer ſiegt. Man höre und ſtaune, gibt es doch heute noch in Griechenland Leute, die alſo ſchlußfolgern: Die Türken haben viel mehr Verluſte erlitten, als wir Hellenen(ſte ſagen die 7fachen Verluſte), alſo ſind wir doch die Sieger und was die Flucht anbe⸗ langt, ſo war die Sache eigentlich recht ſchlau von uns inſcenirt. Kommt da der Türke nach Pherſalos und denkt, jetzt willſt Du die Griechen aber einmal ordentlich zuſammenhauen, und wie er früh einxückt? Ah, da war ſchon Alles fort nach Domoko und der Türke war der Geleimte. Ja, ſo ſchreiben verſchiedene griechiſche Zeitungen

2Selte. General⸗ Anzeiger. 25 Malinheim, 20. Mak. und ich habe gehört, wie dieſe Art von Auffaſſung Ungekheilten Betfall fand. Schade, daß der Krieg ſchon zu Ende geht. Die Griechen haben entſchieden noch lange nicht genug Keile bekommen. Aus Stadt und Land. Maunheim, 20. Mai 1897. Aus der Stadtrathsſithung vom 14. Mai 1897. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) Dem Gntwurf der Satzungen für die neu errichtete Ober⸗ ealſchule hat der Stadtrath zugeſtimmt, gleichzeitig ergeht an den Gr. Oberſchulrath der Antrag auf Grrichtung einer weiteren etatmäßigen Reallehrerſtelle an genannter Anſtalt. Jungen Leuten, welche ſich dem Kaufmänntſchen Beruf wibmen wollen, ſoll ausreichende Gelegenheit geboten werden, eine lanmäßige, theoretiſche und praktiſche Vorbildung zu erlangen. Man at babei vorzugsweiſe kaufmänniſches Rechnen, Buchführung, Kennt⸗ niß der Handelsgeſetze, Wechſellehre, Schönſchreiben ꝛc. im Auge. Zur Prüfung der Frage im Benehmen mit der Handelskammer und dem Raufmänniſchen Verein wurde eine Kommiſſion ernannt. Ein Geſuch um Zulaſſung auswärts wohnender Kinder zum 1 der hieſigen Volksſchule wurde widerruflich ge⸗ nehmigt. Verſchiedene Urlaubsgeſuche ſtädtiſcher Beamten werden nach Antrag erledigt. Die encn von Käferthal und Waldhof wird dem Wend. Giſenhauer hier um deſſen Angebot von 2 Pfg. pro Dampe und Brennſtunde unter der Vorausſetzung übertragen, daß Herſelbe ſeinen Wohnſitz in einem dieſer Stadttheile nimmt. Der Neuanſtrich des Hochreſervoirs im Waſſerthurm wird an die Tünchermeiſter Jungblut und J. Schmidt um deren Angebot von 109 M. vergeben. Mach den dem Oberbürgermeiſter erden die Bauarbeitender Kaſernen⸗Erſatzbauten, Vderen Grſtellung neuerdings auch ein Theil des großen Exerzier⸗ Pplatzes in Frage kommt, vor dem Jahre 1899 nicht in Angriff ge⸗ nommen werden. Von der Firma K. Ferd. Heckel hier werden eine Zeichnung, verſchiedene Photographſen und eine geſtochene Stahlplatte über Bilder der Stadt Maunheim aus der Vogelſchau Täuflich erworben. Dem Martin Schneider wird in proviſoriſcher Weiſe die Konſtatirung und Erhebung der Gebühren für Benützung der Neckar⸗ vorlands⸗Lagerplätze übertragen. Eine Ginladung des Vereins für Vereinfachte Ste⸗ nographie hier zu dem am 15, und 16 ds. Mts. in Mannheim 5 edbeſen ſtattfindenden Verbandstage wird zur Kenntniß Debracht. Ebenſo wird eine Einladung des Gartenbauvereins Flora“ zu der auf Samſtag, den 22. ds. Mts. anberaumten Vertheilung von Stecklingspflanzen an Schüler⸗ innen der Volksſchule mitgekheilt. Der Sübweſtlichen Baugewerksgenoſſenſchaft werden anläßlich ihrer am 95. und 26. ds. Mts. hier abzuhaltenden Genoſſenſchaftsverſammlung eine größe Anzahl des von der Stadtgemeinde herausgegebenen in den nächſten Tagen erſcheinenden Führers durch Mannheim zur Verfügung geſtellt. Zugleich wird beſchloſſen, daß ſowohl an den beiden bezeichneten Tagen, wie auch während der Zeit des ſich unmittelbar anſchließenden Tonkünſtlerfeſtes, d. i. alſo vom 25. bis inel. 31. Mai die ſtädt. Springbrunnen in Betrieb geſetzt werden ſollen. Das Hochbauamt theilt mit, daß der Regenapparat im Hofthegater in den jüngſten Tagen einer Unterſuchung unter⸗ worfen und dabei in durchaus ordnungsgemäßen Zuſtande befunden wWorden ſei. Ferner macht das Hochbauamt auf ergangene Anfrage die Mit⸗ theilung, daß die kürzlich in einem hieſigen Tageblatte erſchienene Notiz, wonach eine Putte vom Paradeplatzbrunnen be⸗ ſchädigt ſei, nicht zutreffe und auf einem Irrthum bezw. einer Täuſchung beruhen müſſe. Dem Verein„Knabenhort“ wird die fſeither bewilligte ſtädtiſche Subvention von 500 M. auf 1000 M. erhöght. Es iſt Fürſorge getroffen, daß die Den kmalpyramide im Induſtriehafengebiet ihrer hiſtoriſchen Bedeutung wegen erhalten bleibt. Der Fleiſcherinnung ſoll nach Vorlage der Abrechnung über die Koſten des XIX. deutſchen der in Ausſicht geſtellte Beitrag der Stadtgemeinde mit 1000 Mk. ausbezahlt werden.— Wegen GErweiterung der Pumpſtation wird Großh. Bezirksamt ein neues Projekt vorgelegt. Die durch dieſe Erweiterung erforderliche Erwerbung eines Gebäudes ſoll auf fole bereits gegebenen Grundlagen im Wege der Expropriation er⸗ olgen. Von einem Erlaß Großh. Miniſteriums des Innern, wonach die Genehmigung zur Verwendung von Anlehensmitkeln für Herſtel⸗ lung von Holzpflaſter um das Schulhaus R 2 nur unter der Bedingung ertheilt wird, daß der aufgewendete Betrag binnen 4 Jahren aus laufenden Mitteln wieder erſetzt wird, wird Kenntniß genommen. Ein nachträglich eingekommenes Concurrenz⸗Angebot auf Ererichtung einer elektriſchen Centrale kann nicht mehr in Betracht gezogen werden. Zur Uebernahme der Obligationen für das neue An⸗ lehen werden beſtimmt die Herren Bürgermeiſter Bräunig, Stadt⸗ vath Duttenhöfer und Mainzer. Mit Grlaß Gr. Bezirksamts vom 11. Mai iſt zum Schulhaus⸗ Geweiterungsbau K 5 die baupolizeiliche Genehmigung er⸗ theilt worden. gewordenen Mittheilungen Der Verkauf von Flaſchenbier ꝛc. ꝛc., durch Hauſtrer im Bauterrain des Induſtriehafens ſoll durch Aufſtellung von Tafeln verboten werden. Die Herſtellung eines Asphalt⸗Ueberzugs auf der Betonfläche im Springbrunnen⸗Baſſin beim Waſſerthurm wird dem Pfläſtermeiſter Heinrich Eiſen um 3 M. 30 Pfg. pro am S 858 M. übertragen. Die Herſtellung der Entwäſſerungs⸗Anlage der Turnhalle K 6 wird der Firma Bouquet und Ehlers um M. 1628,08 übertragen. Die Lieferung von 40 lfd. m Hauſteine für die Spring⸗ brunnen⸗CEinfaſſung der Anlage K 6 und vor der Hildaſchule wird dem Karl Hergenhahn in Ludwigshafen um M. 35 pro lfd. m übertragen. Die Herſtellung der Cement⸗ und Beton⸗Arbeiten zum Haut⸗ und Fettlager des neuen Schlacht⸗ und Viehhofes wird dem A. Engel hier um M. 1096,68 übertragen. Die Herſtellung eines Terrazzobodens in der Leichenhalle zu Käferthal(ſtatt des vorgeſehenen Steinplattenbelags) wird genehmigt. Der Grundanſtrich der eiſernen P⸗Träger für den Schlacht⸗ hof⸗Neubau wird dem Tünchermeiſter Adam Keiſtler hier um das Angebot von M. 1947.— übertragen. Die Herſtellung des Siels in der Tatterſallſtraße zwiſchen Seckenheimer und Moltkeſtraße wird der Firma Fuchs und Prieſter um das Angebot von 1828,40 Mk. übertragen. Folgende Baugeſuche werden dem Bezirksamt zur Vor⸗ beſcheidung vorgelegt: 1. Erbauung eines sſtöckigen Wohnhauſes durch Jakob Friedel in Waldhof, befürwortet; 2. Erbauung einer Villa durch Geh. Kommerzienrath Ph. Dif⸗ fené, Friedrichsring Nr. 8, befürwortet; Genehmigt reſp. befürwortet werden! 6 Geſuche um Wirthſchaftskonzeſſion, 2„ Erlaubniß zum Kleinverkauf von Branntwein, .„ Zurückſtellung bezw. Befreiung vom Militär⸗ dienſte, 3 Ausſtandsgeſuche. Nicht befürwortet werden: 2 Geſuche um Befreiung bezw. Entlaſſung vom Militärdienſte. Aus der von der Armenkommiſſion vorgeleglen Zuſammenſtellung über die der Wärmehalle iſt erſichtlich, daß die Wärmehalle in der Zeit vom 7. Dezember 1896 bis 20. Februar 1897, während 7 Wochen, im Ganzen von 2173 Perſonen beſucht war. Ein Vergleich mit dem Vorjahr ergibt: 1895/96: 1896/97: 4878 2178 a. Geſammtzahl der Beſucher 313 197 b. Durchſchnittszahl der Beſucher pro Woche Ernennung zum Hoflieferauten. Der Großherzog hat dem Kaufmann Adolf Sexauer, Inhaber eines Teppich⸗ und Möbelſtoff⸗ Geſchäfts in Karlsruhe und Mannheim, auf Anſuchen das Prädikat „Hoflieferant“ verliehen. *Nachdem der Groſtherzog von Baden vor Kurzem die Gnade gehabt hatte, das Protektorat über den Verein der Ba⸗ dener in Berlin zu übernehmen, hat derſelbe nunmehr der Unter⸗ ſtützungskaſſe des Vereins aus der Großh. Handkaſſe den Betrag von 500 Mark überwieſen. * Bildung eines Radfahrer⸗Detachements im 14. Armee⸗ corps. Nach einer Verfügung des Kriegsminiſteriums darf während der diesjährigen Manöver im 14. Armeecorps ein Radfahrer⸗ Detachements gebildet werden, bei welchem nur Fahrräder mit Pneumatikreifen zur Verwendung kommen ſollen. Diejenigen Reſerviſten, welche zu einer freiwilligen 20tägigen Uebung im Manöver behufs Verwendung beim Radfahrer⸗Detachement bereit ſind und ihre eigenen Fahrräder(mit Pneumatikreifen) mitbringen wollen, können ſich alsbald beim Bürgermeiſteramt ihres Wohnſitzes anmelden. Als Entſchädigung für Abnützung der eigenen Räder während des gedachten dienſtlichen Gebrauchs wird ein Betrag bis zur Höhe von 25 Mark pro Kopf bezahlt. Bemerkt wird noch, daß nur geübte Radfahrer, welche durchaus brauchbare Touren⸗ maſchinen(nicht Rennräder) beſitzen, in Frage kommen können. * Umbanu der Bühne des hieſigen Hoftheaters und Ein⸗ führung des elektriſchen Lichts. In unſerem geſtrigen diesbezüg⸗ lichen Artikel befindet ſich ein Irrthum. Die Vorlage iſt erſt von Herrn Oberbürgermeiſter Beck dem Stadtrath zur Berathung zugeſtellt worden und nicht, wie es bei uns heißt, vom Stadtrath an den Bürgerausſchuß. An den Letzteren wird die Vorlage erſt gelangen, wenn der Stadtrath ſie genehmigt hat. o Pfarrer Kneipp geſtorben. Wie uns mitgetheilt wird, iſt Pfarrer Kneipp in Wörrishofen in der vergangenen Nacht geſtorben. * Eiuer unſerer beliebteſten Mitbürger und ſtädtiſcher Be⸗ amter, Herr Chriſtian Hafa, feiert heute, ſo ſchreibt man uns, in voller geiſtiger Friſche und Geſundheit ſeinen 77. Geburtstag. Wer den beſcheidenen und biederen Mann, der in ſeinen langjährigen Stellungen ſowohl beim Militär wie in ſtädtiſchen Dienſten nur ſeine Pflicht und Schuldigkeit gethan hat, kennt, wird ihm von gan⸗ zen Herzen wünſchen, daß er noch recht oft dieſen ſchönen Tag erle⸗ ben möge. Nicht unerwähnt ſoll ſein, daß Hafa ſich auch als Dich⸗ ter recht gut bewährt hat. Wenngleich der heutige Jubilar, trotz ſeines hohen Alters, noch nicht zu einer äußeren Decorgtion gelangt iſt, ſo dürfte dies wohl auch ſeiner allzubekannten Beſcheidenheit zu⸗ zuſchreiben ſein. Wir wünſchen unſerem Mitbürger zu ſeinem heuti⸗ gen Wiegenfeſte die beſten Wünſche für ſerneres Wohlergehen. « Die aus Aulaß des häufigen Auftretens der Maul⸗ und Klauenſeuche gebotene ſtrenge veterinärpolizeiliche Ueberwachung des Viehverkehrs hat in der letzten Zeit in den betheiligten Kreiſen zu Klagen über die Höhe der durch dieſe Maßregeln verurſachten Koſten geführt. Insbeſondere fühlten ſich die Viehhändler durch den 19. Dezember 1895 belaſtet, weil ſie in diefen Fällen den Bezirksthierärzten für die vorzunehmende Unterſuchung des der ötägigen Beobachtung unterworfenen Handelsviehs neben den Gebühren für die Ausſtellung der erforderlichen Geſundheits⸗ zeugniſſe noch Reiſekoſten und Diäten zu zahlen hatten, welche im einzelnen Falle bis zu 14 Mark anſteigen konnten, wenn der Ge⸗ ſchäftsort von dem Wohnſitz des Bezirksarztes weit entlegen war. Weiterhin bildeten die für die Erwirkung von Geſundheitszeugniſſen auf Viehmärkten erwachſenden Ausgaben den Gegenſtand der Be⸗ ſchwerde, wobei darauf hingewieſen wurde, daß die Einnahmen einzelner Bezirksthierärzte aus dieſen Gebühren unverhältnißmäßig hohe ſeien. Das Großh. Miniſterium des Innern hat daher die Frage, ob und in wie weit eine die berechtigten Wünſche der Betheiligten thunlichſt befriedigende Aenderung der einſchlägigen Gebührenordnung möglich erſcheine, einer eingehenden Prüfung unterzogen, welche zur Erlaſſung der neuen Verordnung vom 27. April betreffend die Gebühren der Sanitätsbeamten 15 amtliche Verrichtungen geführt hat. Nach dem nunmehr gelten⸗ en Recht werden die in Rede ſtehenden veterinärpolizeilichen Ver⸗ richtungen— inſofern ſie vorſchriftsgemäß von den Bezirksthier⸗ ärzten vorzunehmen ſind— künftig unmittelbar aus der Staatskaſſe entlohnt, und es treten an Stelle der bisher üblichrn Gebühren für Geſundheitszeugniſſe ſolche für die Unterfuchung der Thiere, welche Gebühren aber einen beſtimmten Betrag nicht überſteigen und nur anläßlich der geſundheitspolizeilichen Ueberwachung der Viehmärkte und anläßlich der am Wohnort des Bezirksthierarzles vorzunehmen⸗ den Beſichtigung von Handelsvieh in Anrechnung gebracht ſwerden dürfen. In beiden Fällen ſind die Marktgemeinden und Viehhändler erſatzpflichtig. Dagegen wird den Bezirksthierärzten in jenen Fällen, inwelchen eine Unterſuͤchung außerhalb ihres Wohnortes bewirkt worden iſt, nur die entſtandenen Reiſekoſten und Diäten, welche bisher den Vieh⸗ händlern zur Laſt fielen, zugebilligt, während von den letzteren an Stelle des Rückerſatzes dieſer Koſten eine mäßige Gebühr zu Gunſten der Staatskaſſe zur Erhebung gelangt. Hiernach werden die Viehhänd⸗ ler weſentlich entlaſtet, indem ſie künftigin weder die Geſundheits⸗ zeugniſſe, welche die Bezirksthierärzte auf Viehmärkten oder im An⸗ ſchluß an eine vorzunehmende Unterſuchung eines kontumazirten Viehbeſtandes ansſtellen, noch auch im letzteren Falle Reiſekoſten und Diäten, ſondern nur noch eine mäßige Gebühr für die Unter⸗ ſuchung von zum Verkauf beſtimmten, der fünftägigen Qugrantäne unterliegendem Vieh zu entrichten haben, welche 2 Mark für einen und 1 Mark für jeden weiteren Viehbeſtand beträgt. Im Ganzen werden aber für alle an einem Tage vollzogenen Unterſuchungen dieſer Art höchſtens acht Mark erhoben, die gleichmäßig auf die betreffenden Thierbeſitzer auszuſchlagen ſind. Wohnen beiſpielsweiſe vier Händler, deren Vieh nach Ablauf der fünftägigen Quarantäne zu unterſuchen iſt, in einer Gemeinde, ſo hat jeder derſelben ohne Rückſicht auf die Größe des Viehbeſtandes eine Gebühr von nur 1,25 Mark zu entrichten. Es iſt ſonach den Händlern die Möglichkeit geboten, die an und für ſich gegen bisher weſentlich niedrigeren Taxen durch gegenſeitiges Benehmen in Hin⸗ ſicht auf die Einſtellung von unterſuchungspflichtigem Vieh noch weiter zu verbilligen. Auf der anderen Seite hat die Verordnung von der Normirung von Gebührenſätzen für die Fälle Umgang ge⸗ nommen, in welchen die Ausſtellung von Geſundheitszeugniſſen als ein amtliches Geſchäft im engeren Sinne nicht zu betrachten iſt, ſon⸗ dern ebenſowohl vom Bezirksthierarzt als vom Thierarzt und vom Fleiſchbeſchauer geſchehen kann, indem ſie hier die Entlohnung der Privaten Vereinbarung überließ. Schuelle und ſichere Berechnung beim Skat. Es werden wie ſonſt die Reſultate gekürzt, reſp. abgerundet, ſodann mit der Anzahl der Spieler multiplizirt und jedem Spieler auf ſein Konto geſetzt, hierauf werden die abgekürzten Geſammt⸗Reſultate zuſammen⸗ gezählt und die gleiche Summe wieder auf das Konto jedes Spieler geſetzt und von der dort befindlichen Summe abgezogen. Die über⸗ ſchießende Summe ſind Gute(plus), iſt die letztere Summe größer als die vorſtehende, ſo ſind dies Schlechte(minus). * Ueber die Probebelaſtung der Eiſenkonſtruktion des Linden⸗ hofüberganges erfahren wir, daß man zu der Belaſtung 16,000 Zentner Kies verwendete, der auf der einen Seite aufgeſchüttet wurde. Da es während der Belaſtung ſtark regnete und der Kies infolged in naß wurde, erfuhr das Gewicht deſſelben noch eine be⸗ träch⸗JaolNugerung. Das Reſultat der Velaſtung war ein ſehr günſteufe trat eine Senkung von 25 Millimetern ein, die aber nach diSatclaſtung wieder zurückging. Der Kies iſt nunmehr auf der anderen Seite der Eiſenkonſtruktion aufgeſchüttet worden. Der Uebergang wird ſchon in der allernächſten Zeit dem Verkehr über⸗ geben werden. *Ein Erzeugniß der Kuuſtſchloſſerei. In dem Schaufenſter des Herrn Willmann, früher Lehmann u. Schmitt, F 1, 8 iſt ein von Herrn Joſef Neuſer, Schloſſermeiſter dahier angefertigter Kron⸗ leuchter für Gasbeleuchtung ausgeſtellt. Derſelbe wurde in gothiſchem Styl, nach dem Entwurf des Herrn Architekten Möller, hier, aus⸗ geführt. Sämmtliche Theil ſind Handarbeit aus Schmiedeeiſen und blank gebeizt. Beſonders hervorzuheben iſt es, welch große Technik der Schmiedekunſt es erforderte, den Kronleuchter für Gasbeleuchtung herzuſtellen. Die Arbeit beweiſt wieder, wie hervorragend beaſe fähig die Werkſtatt des Kunſt⸗ und Bauſchloſſers Joſef Neuſer iſt. * Der Singverein„Juvenia“ feierte am vergangenen Sonn⸗ tag im oberen Saale der Liedertafel ſein 7. Stiftungsfeſt durch Ge⸗ ſangsvorträge, Theatral. Aufführungen und nachfolgenden Ball. Eingeleitet wurde die Feſtlichkeit durch ein Chorlied der Sänger des Vereins, welches correct geſungen wurde und dem Dirigenten genannten Vereins Herrn F. Kaufmann alle Ehre macht. Der erſte Vorſitzende Herr K. Paul begrüßte die Anweſenden und des Innern vom brachte zum Schluß ſeiner Anſprache ein Hoch auf die er⸗ ſchienenen Gäſte, ſowie ganz beſonders auf die Damen des Vereins aus. Es folgten nun abwechſelnd geſangliche humoriſtiſche und dek⸗ lamatoriſche Vorträge der Herren A. Rode, Gg. Neumann und K. Paul, ſowie zum Beſchluß des Programms der einaktige Schwank„Ein in Gedanken ſtehen gebliebener Regenſchirm.“ Frl⸗, Vollzug der Vorſchrift in§ 33 der Verordnung Großh. Miniſteriums] J. Kobl, ſowie die Nlleder Rode, De. Neu⸗ e Die kleine Comteſſe. Novelle von Philipp Wengerhoff. (Nachbruc verbsten.) 200 Fortſetzung.) Frau v. Wilde war ſelbſt ſo erregt über dieſe Angelegenheit, daß ihr Liens Schweigen oder kurze Antworten gar nicht bemerklich wurden. Nun ſie ſich dem Platze näherten, von dem aus ihre —— auseinander liefen, beſann ſie ſich noch auf ein faſt vergeſſenes ork. „Sie haben noch keine Nachricht von Juſtine erhalten, weil die es ſich in den Kopf geſetzt hat, Sie ſelbſt damit zu überraſchen.— Das Brautpaar kommt morgen Vormittag zu Ihnen, um Ihnen die voße Neuigkeit perſönlich mitzutheilen. Juſtine wünſchte ſich dieſes ſo ſehr, da mußte Alfred wohl nachgeben, ſo wenig paſſend er dieſe ei fand, und ſo lebhaft er ſich dagegen ſträubte.— Ihr Groß⸗ mütterchen wird den Beſuch doch annehmen?— Ich freute mich recht, daß ich es Ihnen vorher ſagen konnte— ich bin gar keine Freundin von Ueberraſchungen.“ 5 Lien verſtcherte mit blaſſen Lippen, wie ſehr Großmama ſich ſreuen werde, und auch, daß Juſtine es keinesfalls ihr anmerken würde, daß die Kunde von dieſem Ereigniſſe ſchon dis zu ihnen gedrungen ſei—— und dann lief ſie ſchnell die Straße entlang, um, wie ſie ſagte, die verſäumte Zeit einzuholen. Nun kam alſo der Moment heran, dem ſie ſeit ſechs Monaten Angſtlich ausgewichen war— nun würde ſie ihn wiederſehen, der ihr ſo Schlimmes angethan, und würde ihn wiederſehen neden ſeiner Braut, ihrer beſten Freundin.—— Wenn ſie nur wüßte, wie ſich das geſtalten ſollte— wie er ſich ihr nähern— wie ſie ihn empfangen würde.— Wenn ſie es doch nur fertig drächte, ganz undefangen zu ſein— wenn ſie doch nur nicht unter ſeinen Blicken erröthete oder erblaßte!— Juſtine war eine ſo ſcharſe Beobachterin— wenn ihr etwas aufſtel ſie mit Fragen in ihn drang—— und er in zärtlicher Bräntigamsſtimmung nicht widerſtand und idr von dem Vergangenen erzählte, und— natürlich nach ſeiner Auffaſſung davon ſprach— eniſetzlich!— Ihr Herz klopfte plötzlich ſo laut, daß ihr der Athem verfagte— ibre Kuiee zitterten, ſie konnte nicht weiter und trat ſchnell dem Geländer der Brücke, über welche ſte gergde ging, näher, um ſich 7775 zu halten. Daß ſie auch ſo allein war— daß ſie Niemandem von jener Erfahrung hatte ſprechen dürfen— daß ſie Niemanden beſaß, an den ſie ſich lehnen, auf den ſie ſich nun ſtützen konnte—— ſtützen—— Niemand?!— VI. Sonntag Vormittag elf Uhr— noch viel zu früh für einen Beſuch, aber Baron Volkmer war in ganz deſperater Stimmung, als er ihn antrat, ſo ging auch dieſer geſellſchaftliche Fehler ſchon in einem hin. Dieſe acht Tage der Ungewißheit, dieſes Hangen und Bangen — dieſes Hoffen und Fürchten— dieſes ſchnelle Näherkommen der Entſcheidungsſtunde, wenn er in trüber Stimmung ſich befand— dieſes langſame Rinnen der Zeit, wenn ein Hoffnungsſchimmer ihn beſeligte— es war nicht länger zu ertragen. Er war ganz nervös geworden und fühlte ſich am Ende ſeiner Kräfte. Mochte nun kommen, was kommen mußte— er war bereit, den Streich zu em⸗ pfangen. Geſenkten Hauptes ging er durch die Straßen und die Treppen hinan. Auf dem Geſicht des alten Wiemer würde er wohl ſchon ſein Schickſal leſen— der Alte war ja das Barometer für die Stimmung im Hauſe. Er klingelte— die Thür öffnete ſich, und— er ſtand vor Lien. Sie war ganz erblaßt, dunkle Schatten umgaben ihre Augen, in denen tiefe Erregung zitterte, auch die Hand, die ſie ihm entgegen reichte, bebte und fühlte ſich kalt an wie Eis.— Er brachte kein Wort über ſeine Lippen, da ſagte ſie haſtig mit gedämpfter Stimme: „Ich erwartete Sie, Baron Volkmer, und wollte Sie gern allein ſprechen. Wiemer hade ich deshalb fortgeſchickt, und Groß r weiß es nun nicht, daß Sie hier ſind— wollen Sie einen Augenblick mit mir in mein Zimmer treten?— und ſie öffnete eine Thür vom Korridor aus und machte eine auffordernde Handbewegung. Er trat näher und ſ uf der Schwelle. Dieſer kleine Raum erſchien ihm wie ein Heilig— wie ein Abdruck ihrer kindlich reinen Seele.— Ueberall B und Bäume, üderall Vogelbauer mit ihren zwitſchernden B Näghtiſchchen, hier ih ſpruch darüber.— E gar nicht ähnlich dem dre er „Comteſſe Lien.“ begann er dann mit ſtockender Stimme, „Comteſſe Lien— Ihre Großmama—— b 7 den Verlangen, d „Ja, Baron Volkmer— Großmama hat mir Alles geſagt— und wieder eine Pauſe zwiſchen Beiden—,„Sie wiſſen es doch, ſagte ſie dann, leiſe und ſchvell ſprechend,„daß ich Sie ſehr gern leiden mag— aber ich denke—“ und nun ſah ſie ihm mit einem ſo kindlichen, unſicheren Blick an—„ich denke, das iſt doch wohl nicht genug, um ſich— zu heirathen.“ „O Lien, theuerſte, geliebte Lien, ſollte es meiner heißen Liebe nicht gelingen, ein wärmeres Gefühl in Ihnen für mich zu erwecken? —“ Er hatte ihre Hand ergriffen, die ſie ihm ruhig überließ.„In dieſen kleinen Händen liegt mein Schickſal, Theuerſte— Sie können mich unſäglich unglücklich machen.— Ich liebe Sie unausſprechlich, Lien— ich habe, ſeit ich Sie kenne, keinen anderen Gedanken mehr gebabt als Sie— keinen anderen Wunſch, als Ihren Beſitz—— ſaſſen Sie mich für Ihr Glück leben, Geliebte— laſſen Sie mich um Ihr Herz werben, ich habe die Zuverſicht, daß es mir einſt gehören wird, denn— es iſt doch frei, Lien?“ Sie hob den Kopf ſchnell in die Höhe und ſah ihn an, während das Blut ihr lebhaft in die Wangen ſtieg. „Ja“, ſagte ſie feſt,„ganz frei“, und als ob ſie es noch einmal bekräftigen müßte, wiederholte ſte:„ganz ſrei.“ Er lächelte. e ſind noch ſo jung— Ihr Herz kennt noch kein Verlangen n Begehren— warum ſollte es, wenn es erwacht, nicht für mich ſchlagen, dem Sie das Theuerſte auf Erden ſind?— Wollen Sie mich nicht glücklich machen durch Ihr„Ja“?— Sie haben mich ja gern, Lien, Ihr Herz iſt frei— Sie lieben keinen Anderen und haben doch auch noch keinen Anderen geliebt.“—— „Nein,“ ſagte ſie wieder mit jener „nein— ich hade keinen Anderen geliebt—— wenn ich es mir eine Zeit lang auch eingebildet habe.“ Er fuhr erſchreckt zurück und ließ ihre Hand los. „Sehen Sie, ſprach ſie, ſeine Erregung gar nicht bdeachtend, weiter—„die Liebe ſoll doch ewig ſein und alles tragen und alles verzeihen— und von dieſen Zeichen ſtimmt keines, und nicht eine Spur jener Empfindung, die ich für Liebe hielt, iſt nun in meinem Herzen.“ Gortſetzung folgt.) eigenthümlichen Betonung, ne, e —*

Ne n — * N eerr ee PFDrn ennn *= duengDnA 7 d * l. * b⸗ * l Mafſiheim, 20. Maf. General⸗ Anzeiger. 3 Seite. mann, Pfiſterer, Paul und Hofelzer ſpielten flott und ſicher und ernteten mehrmalige Hervorrufe. Anſchließend folgte ein hübſch arrangirter Ball, welcher gegen 4 Uhr ſein Ende erreichte. Der Singverein„Juvenia“ hewies durch dieſen Abend, daß de e⸗ ſanglich recht gute Fortſchritte gemacht hat. „Der Orcheſter⸗Verein Maunuheim III. Stiftungsfeſtes Samſtag, 22. Mai, Abends 8 Uhr in den Sälen des„Badner Hofes“ durch Veranſtaltung eines großen Concertes mit gut gewähltem Program, das nur klaſſiſche Werke zu Gehör bringen wird. Als Soliſt hat Herr königl. preußiſcher Kammer⸗ muſiker R. Bärtich ſeine gefl. Mitwirkung zugeſagt. Das Orcheſter leitet Herr Dirigent L. Becker, der den Verein erfreulicherweiſe in ſo kurzer Zeit auf eine bedeutende Stufe muſikaliſchen Könnens ge⸗ bracht hat. Den Angehörigen des Vereins iſt ſomit ein genußreicher Abend in Ausſicht geſtellt. Ein Forſchritt der Zeit. Aus Neuſtadt a. H. wird unterm Geſtrigen berichtet: Ein junger, elegant gekleideter Kaufmann be⸗ ſuchte heute in Begleitung eines den Koffer tragenden Dienſtmannes ſämmtliche hieſigen Geſchäfte von Straße zu Straße und ſtellte ſich als ſtellenloſer Kaufmann vor, um zu— fechten. Auch ein Fort⸗ ſchritt! *Ein ſchweres Gewitter kündigte ſich geſtern Nachmittag un⸗ ſerer Stadt durch ſtarken Donnerſchlag an. Das Unwetter verzog ſoll es in der Umgebung von Schwetzingen und ſich jedoch, dagegen Heidelberg arg gehauſt haben. 'Muthmaßliches Wetter am reitag, den 21. Mai. Die allgemeine Wetterlage hat ſeit geſtern keine weſentliche Veränderung erfahren. Durch die Auflöſung der Depreſſion im Süden und Süd⸗ oſten Europas iſt in ganz Mitteleuropa eine ſehr warme Temperatur verurſacht worden, die dem kühlen Erdreich mangels eines Luftdruck⸗ gefälls reichliche Nebel entlockt. Letztere gehen, wo ſie aufſteigen, nach verhältnißmäßig kurzer Friſt als Gewitter nieder. Demgemäß iſt auch für Freitag und Samftag bei vorherrſchend trockenem und eee, noch immer vielfache Gewitterneigung in Ausſicht 1„ ee e, t begeht die Feier ſeines der meteorologiſchen Station gunheim. 3 3. 8288 8 8. 3 Ss 88 Datum] Zeit ds 8 3 Bemert⸗ ee mm S 38 9. April Morg. 720754,2416,2 2 9.„ Mittg. 220752,622,4 NW'2 9. Abds. 920752,8 17,8 N 2 0. Mai Morg. 7˙0752,0416,1 N2 Lic e Temperatur den 19. W i 23,2 iefſte 4 vom 19% Mai 13,0 Aus dem Großherzogthum. Sandhauſen, 19. Mai. Bei St. Ilgen wurden zwei Männer von mehreren raufluſtigen Burſchen ohne jeden Grund über⸗ Lche roh behandelt. Es wurden 4 Burſchen aus Sandhauſen erhaftet. Plaukſtadt, 18. Mai. Der verheirathete 28jährige Georg Mitſch von hier, welcher auf der Rheinau beſchäftigt iſt, wollte geſtern Nachmittag um halb 8 Uhr während die Maſchine im Gange war, einen Riemen auf die Transmiſſion legen, wurde aber von dieſer derart erfaßt, daß ihm beide Beine völlig abgeriſſen wurden ud der Tod ſofort eintrat. Er hinterläßt eine trauernde Wittwe zit einem Kinde. Weinheim, 18. Maj. Auf das an Se. Kgl. Hoh. den Groß⸗ erzog abgeſandte Huldigungstelegramm iſft folgende Drahtantwort Lingelaufen:„Den zur Verleihung der Erinnerungsmedaille verſam⸗ nelten Vereinen des Gauverbandes danke ich herzlich für die mir gewidmeten Worte der Treue und Hingebung. Ich erwidere dieſe verthe Hingebung mit herzlichen Wünſchen für das der deſammten Vereinsmitglieder und wünſche den Vereinen Weinheim nd Hemsbach ein ferneres nützliches Gedeihen. Friedrich, Groß⸗ erzog. Karlsruhe, 18. Mai. Hr. Aſſeſſor Dr. Schmieder theilte dem Herrn Oberbürgermeiſter mit, daß er die Summe von 75,000 Mark der Stadt zu wohlthätigen Zwecken überwieſen habe. Von dieſer Buntes Feuilleton. Ueber die Gewinner des„großen Looſes“ der preußi⸗ ſchen Lotterie, wird dem„B..“ aus Neiſſe, wohin erſteres be⸗ kanntlich in der Samstagsziehung der preußiſchen Klaſſenlotterie gefallen iſt, Folgendes geſchrieben:„Unſere Stadt ſcheint vom Glück beſonders begünſtigt zu ſein, denn bereits vor drei Jahren fiel das größe Loos der preußiſchen Lotterie hierher, ferner im vorigen 5 ein Gewinn der nämlichen Lotterte in Höhe von 200,000 Mar und zwar der letztere in diefelbe Kollekte, in die jetzt der Haupttreffer gelangt iſt. Der Kollekteur, Stadtrath Fritz Hoſſmann, beabſichtigt, die ihm für das Glücksloos zufließende Proviſion zu gemeinnützigen Zwecken der Stadt zu überweiſen. An dem Looſe waren faſt ausſchließlich kleine Leute betheiligt und zwar ſind es im Einzelnen Kaufleulte, Handwerker, zum Beiſpiel einige Schneiderge⸗ ſellen, Hoboiſten, Blenſtmädchen, Kellner und Kellnerinnen, ein Brief⸗ träger ünd ein Landmann, die nun am Gewinn Theil nehmen. Sel⸗ ten ift alſo wohl Fortuna ſo wenig blind geweſen, wie diesmal. Faft alle glücklichen Gewinner nahmen die Fügung des Schickſals mit ziemlicher Gleichmuth hin. Am Sonntag ſah man einige von ihnen beim Sektfrühſtück; dieſe Extravaganz iſt ihnen aber an dieſem Tage gewiß nicht übel zu nehmen.“ — Für den Grunewald bei Berlin ſchwärmt auch das preu⸗ ßiſche Heerenhaus. Graf v. Tſchirſchky⸗Renard hat dort mit Unter⸗ ſtützung von 60 Mitgliedern folgenden Antrag eingebracht:„Das errenhaus 0 beſchließen: die Staatsregierung zu erſuchen, dem andtage der Monarchie einen Geſetzentwurf vorzulegen, der fol⸗ gende Beſtimmungen enthält: I. Das Forſtrevier Grunewald wird zum Stadtpark erklärt. II. Es unterbleiben vom Inkrafttreten dieſes Geſetzes an und für alle Zeiten Kahlhiebe und Einſchläge aller Art in dem geſammten Revier. Nur die nothwendigen Auf⸗ an Dürrlingen, Windbrüchen, durch etwaigen uſektenfraß geſchädigten Bäumen ꝛc, ſowie die zur Erhaltung und rgeugung eines möglichſt ſchönen und alten Waldbeſtandes forſt⸗ wirthſchaftlich gebotenen Durch⸗ und Aufforſtungen werden vorge⸗ nommen.“ Dem Antrag iſt folgende beigegeben:„Wie ſchonend auch in dankenswertheſter Weiſe die königliche Forſtver⸗ waltung den Grungwald behandelt, ſo bleibt er doch immer ein ſts⸗ kaliſcher Wald, der, wie rückſichtsvoll auch immer, nach ſtskaliſchen Grundſätzen und auf Ertrag verwaltet wird. Endlich kommt die Axt doch in die alten, herrlichen Beſtände und zerſtört und muß zer⸗ ſtören eine Waldespracht, wie ſie ſchon jetzt und noch viel mehr in langer Zukunft in unmittelbarer Nähe keiner Großſtadt der Welt mehr anzutreffen iſt und ſein wird. Es erſcheint zur Vermeidung dieſes drohenden Uebels den Antragſtellern um deshalb nur der Weg des Geſetzes gangbar, weil nur dieſer die ſichere Gewähr bietet, daß auch in fernen Zeiten vielleicht weniger ſchönheitsfreudige Verwalt⸗ ungen veranlaßt werden, dieſe Perle eines Forſtes unberührt 5 laſſen, denn, wenn auch ſtcherlich anderenfalls der Grunewald forſt⸗ männiſch ſtels einen ſehr guten und wohlgepflegten Eindruck machen wird, E wird niemals das erreicht, was durch vorſtehenden Antrag bezweckt werden ſoll, nämlich die Heranbildung eines durch die 5 errichteten und durch die Kunſt der Axt verſchönten— Ur⸗ waldes.“ — Die elegauten Pariſer Lebemänner werden in neueſter Zeit nach ihrer Lieblings⸗Knopflochblume kurzweg„Gardenias“ ge⸗ nannt. Gegen die„Gardenias“, die dem hiſtoriſch gewordenen Rufe franzöſtſcher Ritterlichkeit beim Bazarbrande ſo arge Schande ge⸗ macht haben, wendet der„Figaro“ ſich in einem ſcharfen Artikel. Es ſchien anfangs, ſchreibt das leitende Boulevardblatt, daß die „Gardentas“ nicht im Bazar zugegen waren, denn in der Liſte der laſſenen Städte gehöre, wollte ein pfälziſcher Telephon⸗Abonnent, der zählt überhaupt nur 16 Abonnenten, meiſtens große Fabriken. Für Summe ſind beſtimmt: 50,000 Mk. zur Errichtung einer Stiftung für hieſige Arme, 15,.000 Mk. für das hieſige Diakoniſſenhaus, 5000 Mk. für das hieſige Vinzentiushaus und 5000 Mk. für den Badiſchen Frauen⸗Verein. 88 Karlsruhe, 19. Mai. Die Grundſteinlegung für das Kaiſer⸗ denkmal findet morgen Donnerſtag Vormittags ſtatt *Aus der Baar, 18. Mai. Württembergiſche Blätter berichten Folgendes über eine myſterihſe Angelegenheit: Die am Ufer des Aachfluſſes bei Friedrichshafen gefundene Leiche iſt nun von einer Frau Namens Nilling aus Geiſingen, Amt Donaueſchingen agnos⸗ zirt worden. Die Frau behauptet, der Todte ſei ihr Ehemann Johann Georg Rilling, gebürtig aus Sucht im Elſaß. Derſelbe ſei auf einer Geſchäftsreiſe begriffen geweſen, habe etwa 300 M. baares Geld, einen Heimatsſchein, Revolver, Tabaksdoſe ꝛc. bei ſich gehabt und ſei am 30. v. M. über Mülhauſen, Straßburg nach Konſtanz abgereiſt, wo er noch am 2. d. M. alſo 2 Tage vor ſeiner Auffind⸗ ung als Leiche, mit ſeinem Schwiegerſohne zuͤſammen geweſen ſei. Da bei dem Todten wohl die Taſchenuhr, auch ein leeres Porte⸗ monaie, aber kein Geld gefunden worden iſt, ſo vermuthet man, daß Rilling ermordet und dann ius Waſſer geworfen worden iſt. Säckingen, 17. Mai. Ein ſchrecklicher Unglücksfall trug ſich in der benachbarten Schweiz zu. Der bei Herrn Th. Konetzky in Stellung befindliche Kutſcher Nickert, handhabte ein Gewehr und legte, in der Meinung, die Waffe ſei nicht geladen, auf die ebenfalls anweſende Fabrikarbeiterin Theodora Schmidt von Gündelwangen, mit der er ein Verhältuniß hatte, an; von einer Schrotladung durch Kiefer und Mund getroffen, ſtürzte das bedauerliche Opfer leicht⸗ ſinniger Unachtſamkeit tödtlich getroffen nieder und verſchied nach wenigen Augenblicken. Der unglückſelige Schütze hat ſich ſelbſt dem Landjäger geſtellt, Pfälziſch⸗Hefſiſche Nachrichten. Frankenthal, 19. Mat. Geſtern Mittag wurde im Rhein in der Nähe der Petersau eine Leiche geländet, welche man als die des Germersheimer Schutzmannes Hahn erkannte. Der Leichnam iſt mit der Uniform bekleidet, ſoll mehrere Stiche in der Bruſt und dem linken Arm aufweiſen. Da man den Unglücklichen in ſder Mörſcher Gemarkung aufgefunden, wurde er auf Koſten dieſer Gemeinde in einen Sarg gelegt und hierher ins Spital verbracht. Wo heute die gerichtliche Obduktion der Leiche ſtattfinden wird. Hahn wurde be⸗ kanntlich ſeit mehreren Wochen vermißt und man vermuthete, daß er von zwei Handwerksburſchen, die er arritiren wollte, in den Rhein geworfen worden ſei.(Dieſe Vermuthung ſcheint ſich beſtätigen zu wollen. D. R. d..) Neuſtadt, 15. Maj. Dem„Weinh. Anz.“ wirdzgeſchrieben: Nach der unlängſt erfolgten Bekanntmachung, wonach Weinheim an der Bergſtraße in den Kreis der zum pfälziſchen Sprechgebiet zuge⸗ ſich gerade vorühergehend in Weinheim aufhielt, von dort aus nach Hauſe ſprechen. Allein das war ihm gar nicht möglich, da Weinheim keine öffentliche Sprechſtelle beſitzt und nicht einmal ein Gaſthof da⸗ ſelbſt Telephon⸗Anſchluß hat. Weinheim mit über 10,000 Einwohner die Pfalz iſt demnach die Zulaſſung von Weinheim in die Sprech⸗ grenze vorerſt nur von geringem Werthe. Neuſtadt mit 16,000 Einwohner hat ca. 220 Abonnenten auf das Telephonnetz. Landau, 18. Mai. Ein frecher Betrug wurde hier ausge⸗ führt. Ein junger Mann hatte ſein Fahrrad zum Verkaufe aus⸗ geſchrieben und es fand ſich ein Liebhaber ein, der, nachdem das Nähere wegen des Preiſes beſprochen war, das Rad auch probiren wollte. Er ſetzte ſich alſo auf das Rad und radelte davon, und bis heute iſt er noch nicht zurückgekehrt. Pirmaſeus, 18. Mai. Geſtern wurde, l,„Pf. Pr.“, auf dem Hofe des Anweſens des Kohlenhändlers Simon Jung auf dieſen durch einen Fab rikſchuſter mit einem Revolver ein Atkentat verübt, und nur dem Umſtande, daß der Revolver verſagte, dankt Jung ſein Leben. Die Urſache des Vorkommniſſes war, daß drei Zwicker durch den Hof hindurch gehen wollten, was Jung denſelben ver⸗ weigerte. Während ſich zwei entfernten, blieb der dritte ſtehen und beantwortete die wiederholte Mahnung, ſich zu entfernen, mit dem Herausziehen des Revolvers. Als der Schuß verſagte, hetzte Inn ſeinen Hund auf den Burſchen, worauf dieſer die Flucht ergriff Drei Arbeiter des Jung verfolgten denſelben, aber erſt nach langem Ringen nahmen ſie ihn feſt und lieferten ihn der Polizei aus. Während ſeiner Verſolgung hatte der Burſche feinen Revolver wie⸗ der ſchußfertig gemacht und gab auf ſeine Verfolger mehrere Schüſſe ab, glücklicherweiſe ohne zu treffen. Der Lerhaftete heißt Otto Gampfer, iſt 22 Jahre alt und aus Donſieders. weſenheit wäre nicht merkwürdig, denn dieſe Geplagten haben ſo viel zu thun, daß ſie wahrſcheinlich nicht Zeit finden, einen ſolchen Bazar zu beſuchen.„Morgens im Bois de Boulogne, Nachmittags bei Wettrennen, Abends auf dem Ball man muß eben überall hingehen, wo man ſich amufirt, überall, wo Frauen ſind, man muß ſte umſchwärmen, ſie umflattern, ihnen die Dienſte der cayaliere sexveni leiſten, ihnen die Steigbügel halten, wenn ſie ausreiten wollen, ihnen den Arm reichen, wenn ſie aus Buffet gehen wollen, ihnen, wenn ſie das Theater verlaſſen, in die Pelzumhänge hinein⸗ helfen, vor Allem— und das iſt ja der höchſte Triumph des Mannes! — tadellos mit ihnen walzen“„Nicht Einer iſt unter ihnen, der ſich nicht entehrt glaubte, der im Wirbel des Tanzes ſeiner Dame auf den Fuß träte. Aber, junger Mann, das wäre weniger ent⸗ ehrend, als ihnen— wie Einer oder der Andere es im Bazar ge⸗ than, auf die Köpfe zu treten.“ Man ſollte glauben, bei der Kata⸗ ſtrophe hätten viele„Gardenias“ verunglücken müſſen. Aber ſtatt deſſen iſt unter dieſen jungen Leuten nicht ein einziges Opfer, kein Todter, kein Verwundeter, nicht der mindeſte Beſchädigte.„Das iſt,“ meint der ⸗Figaro“,„wirklich zu wenig, und man muß annehmen, daß dieſe Herren keine andere Menſchenfreundlichkeit übten, als die bei ſich ſelbſt beginnt.“„Dort warten ſie, die Gardenjas“, darüber beſteht kein Zweifel mehr: die Frauen tragen noch ihre Spuren. Einige Minuten vor der Kataſtrophe bewegten ſich dieſe Horniſſen mitten unter dieſem eleganten weiblichen Bienenſchwarm und ſchwärmten um jede Verkaufsbude. Wie hätte dieſes Feſt ſtattfinden können ohne Männer? Da war eine Stätte der Anmuth, des Lächelns, der rei⸗ zendſten Frauen und reichen heirathsluſtigen Erbinnen, denen man den Hof machen konnte: welch' herrliche Anwendung des Nachmit⸗ tags für einen Gardenia! Und einen Moment ſpäter wälzte ſich dieſe Jugend ſpäter gegen die Thüre mit einer Wucht und Begeiſte⸗ rung, in der man umſonſt das geſucht hätte, was man früher„kuria francese“ genannt, Alles mit den Füßen niederſtampfend, ſchlagend und beißend, und alle dieſe ſchönen Tänzer und bekannten zllirtsurs“ (Kurſchneider) waren in wilde Thiere verwandelt, zerquetſchten mit ihren Sohlen und ſchlugen mit ihren Stöcken die unglücklichen Frauen, die dieſe Art Cotillonftguren nicht kannten. Im Augenblicke waren ſie auf der Straße, dem Lichte, der Freiheit, der Liebe zurückgegeben, nicht ein Haar ihres ſeidenweichen Bartes war verſengt, die ſchöne Harmonie ihrer Friſur war nicht geſtört, und die Flamme, die ſengende Flamme hatte nicht einmal ihre makelloſe Gardenie welk gemacht.“ Wieder einmal, ſagt der Verfaſſer des Artikels über die Feigheit und Rohheit der„Gardeénias“, erwies ſich, daß die Frauen edler und hochherziger ſind, als wir Männer.„Meine Pflicht iſt es, mich erſt nach den Anderen zu retten,“ ließ ſich eine Stimme ver⸗ nehmen. Es war diejenige der Herzogin von Alengon, die ihren Heroismus mit dem Leben bezahlt hat. Und eine Frau that, als ein ihrer Mutter folgendes Mädchen Platz machen wollte, die Aeuße⸗ rung:„Gehen Sie voraus, Fräulein, ich will eine Tochter nicht von ihrer Mutter trennen.“ Die Seelengröße wäre alſo in dieſem Falle ganz und gar auf Seite der Frauen, während die Männer ſich ge⸗ radezu erbärmlich hielten. — Die Entgleiſung des ruſſiſchen Militärzuges. Bei Kataſtrophen in Rußland erweiſen ſich meiſt die anfänglich veröffent⸗ lichten Verluſte an Menſchenleben als viel zu niedrig beziffert, ſo im Vorjahre auf dem Chodynskifelde, und ſo jetzt auch wieder beim furchtbaren Eiſenbahnunglück bei Elwa. Jetzt erſt werden nägere Einzelheiten über das ſchreckliche Unglück bekannt. Als der 33 Wagen zählende Militärzug mit zwei Bataillonen des Krasnofjarkiſchen Infanterie⸗Regiments von Station Elwa auf der ſtark geneigten Bahn weiterfuhr, gerieth er ganz unerwartet in eine überſchwemmte Gegend. Den von Natur ſumpfigen Thalkeſſel hatte ein kurz zuvor Werichtszeitung. Manuheim, 18. Mai.(Strafkammer II.) Vorſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Dr. Tadenbach. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Morath. 1) Wegen mehrerer im Viger 1891 verübter kleiner Diebſtähle hatte ſich der 30 Jahre alte igarrenmacher Johann Hilbert von Sandhaufſen zu verantworten. Er konnte jetzt erſt zur Verantwortung gezogen werden, weil er inzwiſchen fünf Jahre Fremden⸗ legionär geweſen iſt. Mit Rückſicht auf ſeine früheren Vorſtra⸗ fen erhielt Hilbert 6 Monate 1 Woche Gefänguiß. 2) Die Berufung des 20 Jahre alten Maurers Adam Franz von Feudenheim, den das Schöffengericht wegen Körperverletzung zu 1 Gefängniß verurtheilt hatte, wurde als unbegründet ver⸗ worfen. ) Einen raſenden Angriff führte am 24. März ds. Js. im Thale bei Steinklingen der 46 Jahre alte Steinbrecher Luigi Sala von Vorni di Sotto(Italien) auf ſeinen Landsmann, den gleichalterigen Johann Mazzuppo, der ihm als Aufſeher vorgeſetzt war, aus. Bei der Lohnauszahlung ergaben ſich Differenzen. Mazzuppo wollte Sala einen Abzug machen für Lohn, den er früher einmal zu viel empfaugen, was ſich Sala nicht gefallen laſſen wollte. Mazzuppo ſchalt Sala einen Schuldenmacher, er möge ſich als ledigen Menſchen ſchämen, er ſei verheirathet und mache keine Schulden. Nun drang Sala mit dem Meſſer auf den Aufſeher ein und verſetzte dieſem, der ſich vergeblich mit einem Stock zu ſchützen verſuchte, in raſcher Folge drei wuchtige Stiche, einen in den Unrerleib, einen in die rechte Bruſtſeite, der die Lunge traf, und einen in den Hals. Wochen⸗ lang beſtand für den Schwerverletzten Lebensgefahr. Sala be⸗ hauptete heute, er habe ſich im Zuſtande der Nothwehr befunden, doch wurde dies durch die vernommenen Zeugen widerlegt. Der An⸗ geklagte, wie der Verletzte, der ſich der öffentlichen Klage(unter Aſſiſtenz des Rechsanwalts Dr. Katz) als Nebenkläger angeſchloſſen hatte, konnten ſich auf Deutſch ausdrücken, dagegen diente für die Vermittlung der Ausſagen der andern als Zeugen vernommenen italieniſchen Arbeiter Herr Prof. Specht von hier als Dollmetſch. Die Verhandlung endete mit der Verurtheilung Sala's zu 1 Jahre 9 Monaten Gefängniß. Sala erklärte, daß ihm die Strafe zu hoch ſei. Er wurde darauf in Unterſuchungshaft zurück verbracht, Maunheim, 19. Mai.(Strafkammer.) Vorſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Ullrich. Vertreter der Gr. Stgatsbe⸗ hörde: Herr Staatsanwalt Dr. Mühling. 1) In der Sitzung der gleichen Strafkammer vom 1. Februar d. J. war der 42 Jahre alte Spezereihändler Philipp Küpfer⸗ ſchmitt von Neckarau wegen falſcher Anſchuldigung zu 6 Wochen Gefängniß verurtheilt worden. Er hatte mit ſeinem Dienſtmädchen Marie Schwinger unerlaubte Beziehungen unterhalten, welchen ein Kind entſproſſen war. Da Kupferſchmitt ſich weigerte, einen Er⸗ nährungsbeitrag zu leiſten, überhaupt die Vaterſchaft in Abrede ſtellte, ſo ſchickte ihm die Schwinger Poſtkarten und Briefe, theilweiſe mit der Unterſchrift eines gewiſſen Meuſel, ihres Liebhabers, verſehen, die ſte ſelbſt angefertigt hakte, in welchem ſie ihm ſeine Pflicht vorhielt, Kupferſchmitt zeigte ſchließlich die Schwinger wegen Urkundenfälſch⸗ ung und Beleidigung bei der Stagtsanwaltſchaft an. Die Schwinger wurde jedoch freigeſprochen, Kupferſchmitt wegen falſcher Anſchuldig⸗ ung unter Anklage geſtellt und verurtheilt. Auf die Reviſton des Angeklagten hob das Reichsgericht das Urtheil der Strafkammer auf und verwies die Sache zur nochmaligen Verhandlung an die I. In⸗ ſtanz zurück. Der höchſte Gerichtshof war der Anſicht, daß Urkun⸗ denfälſchung und Beleidigung durch dieſelbe Handlung begangen ſeien und letztere nicht, wie geſchehen, geſondert behandelt werden dürfe. die Begründung des Reichsgerichts. Verth.:.⸗A. Dr. Lö b. 2) Wegen einiger unbedeutender Betrügereien, begangen jedoch im wiederholten Rückfall, wurde das 23 Jahre alte Dienſtmädchen Barbara Weinsheimer von Gaugrehweiler zu 5 Monaten Ge⸗ fängniß verurtheilt. 3) Vor dem Schmoller'ſchen Laden verſuchte der 17 Jahre alte Taglöhner Johann Rieſterer von hier eine Recognoscirung einer fremden Taſche. Er wurde jedoch beobachtet und feſtgenommen. Der junge Dieb wurde zu 6 Wochen Gefängniß ver⸗ urtheilt. 4) Wegen Vergehens im Sinne des§ 176 Ziff. 3.St. G. B. er⸗ hielt der 18 Jahre alte Bäcker Auguſt Helcher von Heddenheim 6 Monate Gefängniß. 6) Die Berufung des Taglöhners Wilhelm Kupſch von hier, den das Schöffengericht wegen Ruheſtörung und Thätlichkeiten zu 18 Tagen Haft verurtheilt hatte, wurde für begründet erachtet und die Strafe auf 1 Woche herabgeſetzt. 6) Verworfen wurde die Berufung der Dienſtmagd Margarethe Metzger von Böhl, die wegen gewerbsmäßiger Unzucht der Lan⸗ ————„„„..— See verwandelt, deſſen Waſſermaſſen den an dieſer Stelle eine Curve machenden Bahndamm überflutheten und unterwühlten; 25 Minuten früher war ein Poſtzug über dieſelbe Stelle noch glücklich gefahren. Trotz der frühen Nachmittagsſtunde herrſchte in Folge des ſtarken Gewitters mit Regen und Hagelſchlag ziemliche Dunkelheit, die den Lokomotivführer des Militärzuges die Gefahr und die Warnungs⸗ zeichen des Bahnwärters zu ſpät erkennen ließen. Er bremſte ſofort, doch ſchon ſtürzte der Bahndamm unter der Lokomotive ein und in demſelben Augenblick bildeten die 16 nächſten, davon 5 dicht mit Soldaten gefüllten Wagen einen haushoch aus dem Waſſer empor⸗ ragenden Trümmerhaufen. Die Zuginfaſſen ſelbſt hatten nur wenig Möglichkeit, einander Hülfe zu bringen, doch geſchah alles nur irgend Mögliche ſofort. Schwerverwundete Soldaten bargen die Körper der todten oder kaum noch athmenden Kameraden und die Offtiziere ſprangen in's Waſſer, um die vom Strome Fortgeſchwemmten auf das Land zu ziehen. Wie gewaltig die Strömung war, ergibt die Thatſache, daß ein Soldat weit ins Feld hinausgeſchwemmt wurde. Die Bataillonskommandeure ließen Gräben ziehen, um das Waſſer abzulenken. Viele Menſchenleben wurden durch dieſe Maß⸗ regel gerettet. Wie vielen aber konnte gar kein Beiſtand geleiſtet werden? Entſetzlich mußte der Feldwebel der 9. Kompagnie, Bai⸗ danow, der inzwiſchen geſtorben iſt, leiden; unter Trümmern hervor hörte man ſeine Rufe:„Brüder, ich lebe, befreit meine Füße!“ und konnte doch viele Stunden nicht an ihn heran. Nicht weit von ihm lagen, zum Glück außerhalb ſeines Geſichtskreiſes, die Leichen ſeiner Frau und ſeines jüngſten Kindes, etwas weiter ab der zerriſſene Leichnam ſeines zweiten ſechsjährigen Kindes, nach deren Ergehen er immer wieder fragte. Menſchliche Hülfe blieb lange aus. chier unfaßlich erſcheint der Grund des ſpäten Eintreffens der Dorpater, Der Stationsvorſteher in Elwa ſoll nämlich den Sanitätszug aus Dorpat mit den Chirurgen der Univerſität nicht zur Unglücksſtätte haben abgehen laſſen, weil geſetzlich„Privatperſonen“ von dem Ort ſolcher Kataſtrophen fern zu halten ſeien! So dumme uſchen gibt es doch nicht auf der Welt, oder ein momentaner Wahnfinn hat die Urtheilskraft umnebelt; aber erzählt wurde, es habe nach Peters⸗ burg telegraphirt werden müſſen, bevor die geübten, ſachkundigen Chirurgen mit allem Material ausgerüſtet ihren erlahmenden Col⸗ legen zu Hülfe kommen durften. Nachträglich verlautet noch, der Militärzug hätte keine der neuen Momentbremſen gehabt. — Frauenmorde. Newyork, 15. Mai. In der letzten Zeit iſt dis Stadt Newyork durch eine Reihe von Frauenmorden in Schrecken verſetzt worden. Die Opfer trugen ſämmtlich Juwelen, ſo daß dein Zweifel beſteht, daß Raubmorde vorliegen. Die Verbrecher vnfolgten die Frauen in ihre Zimmer, wo ſie ſie mit einem kurzen Strick er⸗ droſſelten. Die Morde ſind in verſchiedenen Theifen der Sladt ver⸗ übt worden. Geſtern Morgen erſcholl das Geſchrei einer Jrau aus dem oberen Stockwerk eines billigen Logirhauſes. Einer ber Vor⸗ übergehenden hörte es und ſtand ſtille, als plötzlich das Feuſter ein⸗ geſchlagen wurde und der Ruf„Mord“ erſcholl. Bald nachher ſtürzten zwei Männer aus der Eingangsthüre des Hauſes und flohen nach verſchiedenen Richtungen. Einer wurde von einem Poliziſten bab J und der Andere auch bald verhaftet. Als die Polizei in das Zimmer der Frau drang, fand ſie eine Flaſche Chisroſohm neben dem Bette ſtehen und auf dem Fußboden einen kurzen, lu eigen⸗ artigem Knoten gedrehten Strick liegen, der auch bei fenberer Frauen⸗ morden angewandt worden war. Die Frau war ſehr faut alnd konnte ſich deshalb ihrer Mörder erwehren, bis ihre Hilferufe ſie ver⸗ ſcheuchten. Die Verhafteten erzählen verſchiedene Geſchichlen. Der Polizei ſind ſie als berüchtigte Geſellen bekannt. Man hufft, daß 1 5 Polizei gelingen werde, die geſammte Mörberbande zu ver⸗ aften. Werunglügten konnte ingn ihre Namen nicht finden, Ihre Ab⸗ losgebrochenes furchtbgres Unwekter(Wolkenbruch) in einen tiefen Heute erfolgte Kupferſchmitts Freiſprechung. Dem Urtheil unterlag

Seite General⸗Auzeiger. Mafthelnt, 201 Wüd despolizeibehörde überwieſen worden war und dagegen Berufung eingelegt hatte. Sport. Baden⸗Baden, 18. Mai. Der Nennungsſchluß für das „Alte Badener Jagdrennen“(Unionklubpreis 10,000 Mark) hat 32 Anterſchriften gebracht, darunter 5 franzöſiſche, 3 engliſche und eine belgiſche, Sehr gut haben die Nennungen für die„Großen Badener Handieap⸗Steepte⸗Chaſe“(25,000.) abgeſchloſſen, indem für die⸗ ſelbe 49 Unterſchriften abgegeben wurden, darunter 4 franzöſiſche, 4 engliſche, 1 belgiſche und 1 däniſche. Frankreich hat für die„Alte Badener“ ſeinen beſten Steepler„Imperator“ genannt, vom übrigen Ausland ißt durchweg ein gutes Material genannt worden, während Deutſchlands beſtes Materfal in den Nennungen vertreten iſt. Die Internationalität des Meetings wird durch obiges Reſultat ſchon im Voraus dokumentirt. Tlieater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Badiſches Hof⸗ und National⸗Theater in Mauuheim. Der Troubadour. Verdi's Troubadour erſchien geſtern, wie ſchon einige Male in dieſer Saiſon, auf dem Repertoire, um das Gaſtſpiel einer Bewer⸗ berin um das Fach der Altiſtin zu eröffnen. Die Folge des allzu häufigen Erſcheinens dieſer Oper iſt, wie der Beſuch der geſtrigen Aufführung bewies, ein beutlich ſchwindendes Intereſſe für dieſelbe. Als Azusena ſtellte ſich geſtern Frl. Bertha Spiegel dem hie⸗ ſigen Publikum vor und ſie erzielte in diefer dankbaren Rolle, die ein abſchließendes Urtheil nicht ermöglicht, einen bemerkenswerthen Grfolg. Die ſtimmlichen Mittel erſchienen ſympathiſch und in dra⸗ matiſcher Beziehung ausdrucksfähig. Hie und da machte ſich eine ewiſſe Unſicherheit, die wohl in Zuſammenhang mit leicht begreif⸗ icher Aufregung ſtand, geltend, ſo z. B. un Duett mit Manrico im zweiten Akt. Im Ganzen genommen aber machte die Leiſtung des Gaſtes einen günſtigen Eindruck. Das Spiel verrieth Temperament und Verſtändniß, in der Maske war ihre Azucang wohl etwas zu gerathen. Mit der eingehenden Beurtheilung der geſang⸗ ichen und darſtelleriſchen dieſer neuen und vorläufig letzten Bewerberin um das Fach der Frau Seubert wird man zu⸗ wärten müſſen, bis ſte am Sonntag die ſchwierigere und umfang⸗ reichere Partie der Fides geſungen hat. Dr. W. Herr RKammerſänger Knapp hat dieſer Tage in Amſterdam bei den dortigen Götterbämmerung⸗Aufführungen mit großem Gr⸗ folg an zwei Abenden ben Gunther geſungen. In der Prophetaufführung am Sonntag wird Herr Krug erſtmals den Johann von Leyden ſingen. Fraukfurter Stadttheater. Zu den am 22. und 26. ſtattfin⸗ denden Aufführungen von„Triſtan und Iſolde“ und„Die Meiſter⸗ finger von Nürnberg“ ſind folgende Gäſte gewonnen worden: Kam⸗ merſänger Heinrich Pogl aus München(Triſtan), Hofopernſänger Anther aus Dreßden(Stoltzing) und Fritz Friedericus aus Berlin(Beckmeſſer.) Wiesbaden. Se. Majeſtät der Kaiſer empſing nach der Vor⸗ ſtellung des„Barbier von Sevilla“ im Königl. Theater in ſeiner Loge den Generalmuſtkdirektor Hofrath Schuch und Frl. Wedekind, denen gegenüber er ſich ganz entzückt über die reizende Aufführung ausſprach. SGraf Hochberg hat, gelegentlich ſeines Aufenthaltes in Wies⸗ baden, den„Burggraf“ von Joſeph Lauff für das Berliner Schau⸗ ſpielhaus erworben. Wiesbaden, 18. Mai. Als paſſender Abſchluß eines ſommer⸗ läch⸗ſonnigen und ſchwülen Tages ſolgte heute im kgl. Theater„Ein Sommernachtstraum“ als dritte Feſtvorſtellung. Se. Maj. wohnte derſelben bis zum Schluſſe bei und gab wiederholt ſeinen lebhaften Beifall kund. Der Kaiſer ſchien ſich in heiterſter Stimmung zu be⸗ finden und unterhielt ſich ſehr animirt mit dem ihm zur Rechten ſitzenden ruſſiſchen Botſchafter Graf Oſten⸗Sacken, General v. aneken und Herrn Intendanten von Hülſen. Auch die heutige Aufführung war in ein größtentheils neues Gewand, durch Neubearbeitung für die hieſige Bühne, gekleidet und ließ an Farbenpracht und allem poetiſchen Zauber der Seenerie nichts zu wünſchen ührig. Herr Ka⸗ pellmeiſter Schlar dirigirte und brachte mit dem bewährten Orcheſter die duftige Mendelsſohn'ſche Muſtk in feinſinnigſter Weiſe zu Gehör. Das reichlich zur Geltung kommende Ballet zeichnete ſich durch beſonders grazibſe Tanzarrangements und geſchmackvollſte Koſtüme aus. Alle Darſteller fügten ſich dem Rahmen der ſchönen Bilder würdig ein und ſind befonders erwähnenswerth außer den hieſigen Künſtlern: Frl. Willig als liebreizende Helene, Frl. Lange als Titania, 225 ättgens als zierlichſter Puck, Herr Faber als Theſeus, Herr odius als Demetrius u. ſ. w. Die Gäſte des Abends: Frl. Scholz aus Köln als Hermia, Frl. Krona aus 1 als Oberon, Herr Wieſantz aus Büſſeldorf als Lyſander und Herr Conrad Dreher aus München als Zettel. Letzterer hatte, trotzdem Dialektrollen ihm noch mehr zuſagen, mit den größten Lacherfolg erzielt, da er es verſtanden, auch den ernſteſten Mienen ein fröhliches Lachen abzugewinnen. Die fämmtlichen Mitwirkenden dürfen mit vollſter Befriedigung auch guf dieſen Abend zurückblicken. Pollini und Biauchi. Am Aushang des Müunchener Standes⸗ amtes iſt das folgende Aufgebot zu leſon:„Es wollen die Ehe ein⸗ gehen: Thegterdirektor Nicolaus Pollini, wohnhaft in Hamburg, Sohn des Graveurs Pohl und ſeiner Ghefrau Refina, geborene Kohl, uletzt wohnhaft in Frankfurt a.., und Bianca Schwarz, genannt anchi, Königliche Kammerſängerin in München, Tochter der ver⸗ 99587 Privatisve Natalia Schwarz, zuletzt in Salzburg wohnhaft geweſen.“ Verlin, 19. Mai. Hermann Sudermann las jüngſt ſein bibli⸗ ſches Drama in einem Vorſpiel und fünf Akten„Johannes“ Herrn Dir, Brahm vor, der es für das„Deutſche Theater“ erwarb. Den Johannes wird Herr Kainz ſpielen. Die deutſche Kommiſſion, welche gegenwärtig unter der Lei⸗ tung des Geheimrath Koch dem Studium der Beulenpeſt in Indien oblfegt, dürfte in allernächſter Zeit Bombay verlaſſen und nach Deutſchland zurückkehren. Die immer unerträglicher werdende Hitze in Bombay macht den Aufenthalt in Indien für unſere Landsleute immer unleidlicher, ſo daß die öſterreichiſche Expedition bereits die eimreiſe angetreten hat. Auch hat unſere Kommiſſion den weſent⸗ chen Theil ihrer Aufgabe, die in der näheren Erforſchung des Weſens der Beulenpeſt beſtand, erfüllt. Die Arbeiten der von den verſchiedenen Regierungen nach Bombay entſandken wiſſenſchaftlichen Kommiſſtonen haben unſere bisher höchſt mangelhafte Kenntniß von dem Weſen der Beulenpeſt weſentlich gefördert und der Antheil der deutſchen Kommiſſton an dieſen Arbeiten iſt ein ſehr bedeutender. Namentlich iſt es von Werth, daß wir durch die gemeinſchaftlichen Arbeiten der nach Bombay entſandten Forſcher zum erſtenmale Ge⸗ naueres und Zuverläſſigeres über das Weſen des Krankheitserregers der Peſt, ſeine verſchiedenen Arten der Uebertragung und ſein Ver⸗ halten gegen äußere Einflüſſe erfahren haben. Damit ſind zugleich Anhaltspunkte für die Löſung einer der wichtigſten Fragen, nämlich der Bekämpfung der Beulenpeſt, gegeben. Atueſe Aachrichten und Erlegramme. Vom griechiſch⸗türkiſchen Kriege. Wien, 19. Mai. Die„Politiſche Korreſpondenz“ meldet aus Konſtantinopel: Es verlautet, daß außer dem Zaren auch der deutſche Kaiſer im Sinne der ſofortigen Gewährung eines Waffen⸗ ſtillſtandes direkt beim Sultan intervenirt habe. eWien, 19. Mai. Nach der„Polit. Correſp.“ berechnet man die türkiſchen Kriegskoſten wie folgt: Bahntransporte 18 Millionen Franken, Seetransport 1 Million, Erhaltungskoſten der Truppen 9,2 Millionen, Anſchaffung von Kriegsmaterial mit Abzug von 50 Procent für das vorhandene 7 Millionen, Invalidenpenſtonen 2 Millionen, W durch die griechiſche Flotte 2 Millionen, Rechenfehler 2 Millionen, Geſammtſumme 86 Millionen. 5Paris, 19. Mai. Die„Agenee Havas“ meldet: Die Mächte ſind einſtimmig für eine nach den tärkiſchen Kriegskoſten zu berechnende Kriegsentſchädigung, obenſo für eine auf ſtrategiſchen Gründen be⸗ ruhende Grenzregulirung, weiſen jedoch jeden Verſuch zurück, an den Capitulationen zu rühren. London, 19. Mai. Dem„Standard“ zufolge hatte der Aga gerathen, den deutſche Geſandte in Athen der Königin Zaren um ſeine Intervention zu bitten. Die griechiſche Regierung dabe ſich inzwiſchen auf das Aeußerſte vorbereitet gehabt. Eine briefe der Serien 68, 64 und 65 vornehmen, ng follte proklamirt werden und der König wollte pitze der Armee treten. Die Nachricht von der Nieder⸗ lage bei Domokos ſei vorgeſtern Nacht wie ein plötzlicher Schlag gekommen, da die Telegramme des Kronprinzen immer ge⸗ meldet hatten, daß die Griechen ihre Stellungen behaupteten. Der italieniſche Militärattache meldet, daß die Griechen ihre halbe Artillerie verloren und verhältnißmäßig wenig Widerſtand geleiſtet hätten.— Smolenki's Brigade wurde, wie die„Central News“ meldet, blos hinausmanövrirt. Eine türkiſche Brigade ſei zwiſchen die griechiſche Brigade gekommen und habe ſie in zwei Theile ge⸗ ſpalken, von denen der eine Theil über Mizela nach Gardiki geht und der andere Stylida, weſtlich von Lamia, zu erreichen verſucht. 0 0 hoffe, daß beide die Seeküſte erreichen und ſich einſchiffen önnen. * Konſtantinopel, 18. Mai. Der plötzliche Frontwechſel des Sultans bei Gewährung des Waffenſtillſtandes iſt lt. Frkf. Itg. nicht ein Erfolg der europäiſchen Diplomatie, ſondern ein perſön⸗ licher Sieg des Zaren, der neuerdings den ungeheueren Einfluß Ruß⸗ lands im Mildizkiosk bekundet. Authentiſch erfahre ich, daß dem Sultan geſtern Nachmittag ein Telegramm des Zaren Nikolai zu⸗ ging, in dem dieſer, an die Freundſchaft und Generoſität des Sultans appellirend, um die Einſtellung des weiteren Vormarſches der türkiſchen Armee erſucht und dem Sultan ſeine ſtete Dankbarkeit für die Erfüllung dieſes Wunſches zuſichert. Bevor noch der Miniſterrathin der Nacht zuſammentrat, ließ der Sultan gleich nach dem Empfang der Depeſche des Zaren durch den Kriegsminiſter Riza Paſcha an Edhem Paſcha den kategoriſchen Befehl zur Einſtellung aller Bewegungen ergehen und überſandte gleichzeitig dem Zaren eine in den wärmſten Worten abgefaßte Depeſche, in der er anzeigt, daß er glücklich ſei, die Wünſche ſeines kaiſerlichen Freundes ſofort erfüllen zu können. Der Miniſterrath gab dann ſeine Zuſtimmung zur Einſtellung der Feindſeligkeiten und wies Edhem Paſcha an mit dem Kronprinzen Konſtantin die näheren Bedingungen des Waffenſtillſtandes zu ver⸗ einbaren. Konſtautinopel, 20. Mai,(Privattel.) Nach einer Depeſche des Blattes„Sabah“ erſchienen die türkiſchen Truppen geſtern Nachmittag vor Domokos und rückten in die Stadt ein. Der Widerſtand der Griechen war heftig und ihre Verluſte groß. Der Rückzug glich einer Panik, In den beſetzten Gebieten herrſcht vollkommene Ruhe. * Konſtautinopel, 20. Mai.(Privattelegr.) Die türkiſchen Blätter feiern begeiſtert die Einnahme von Domokos und Halmyros. en Paſcha hat Inſtruktionen wegen des Waffenſtillſtandes er⸗ alten. „Athen, 19. Mai. Aus Lamia trifft die Nachricht ein, daß deute Vormittag 10 Uhr ſeitens der belden feindlichen Heere die weiße Flagge gehißt worden iſt. Der Kronprinz iſt bevollmächtigt worden, die Feindfeligkeiten einzuſtellen im Hinblick auf den bevor⸗ ſtehenden Abſchluß des Waffenſtillſtandes. In der Stadt Lamia war eſtern Abend eine Panik entſtanden, weil ſich das Gerücht verbreitet hatte, die Strafgefangenen ſeien in Freiheit gelaſſen worden, Das Einrücken einer Truppenabtheilung während der Nacht diente nur dazu, die Panik zu erhöhen. Die Armee des Kronprinzen, die ſich in der Nähe des Othrygebirges neu formit hat, iſt durch die Garde des Oberſten Smolentz und durch ein weiteres Corps, welches ſchon en abgegangen und Oberſt Vaſſos unterſtellt iſt, verſtärkt worden. * Athen, 30. Mai.(Privattelegr.) Miniſterpräſident Ralli hat dem Kronprinzen die Bedingungen des Waffenſtillſtandes mitgetheilt, der in Arta abgeſchloſſen iſt. Die Gruündlage dieſes Waffen⸗ ſtillſtandes ſei die Beſetzung der von den beiden Mächten vor dem Kriege innegehabten Stellungen. Gleichzeitig hat Ralli den Kronprinzen erſucht, dem Kommandanten der türkiſchen Streitkräfte dieſe Bedingungen mitzutheilen und demſelben zu er⸗ klären, daß er, der Kronprinz, von demſelben Augenblicke an die Feindfeligkeiten einſtelle, dieſelben nur im Falle eines Angriffes wieder aufnehme und jede Verantwortlichkeit für die Verletzun des Waffenſtillſtandes dem Kommandanten der türkiſchen Streitkräfte zuſchieben werde. „Athen, 20. Mai.(Peivattel.) Das Miniſterium hielt eine lange Berathung ab und beſchloß, daß die Miniſter des Innern und des Aeußeren nachStylida abreiſen ſollten, um zur Hebung des Geiſtes der Armee beizutragen und bei der Formirung derſelben vor den Thermopylen mitzuwirken. Die Panik, welche geſtern in Lamia war, rief Szenen hervor, die denen in Lariſſa ähnlich waren. * Athen, 20. Mai.(Pvivatt.) Der Theil der griechiſchen Armee, welcher Preveſa angegriffen hatte, lounte den Türken nicht Stand halten und mußte ſich zurückziehen. Trotzdem die Griechen viele der Gefallenen auf die Schiffe brachten, ließen ſie doch noch 200 Todte zurück, Außerdem erbeuteten die Türken eine Fahne und viel Munition. „BVerlin, 19, Mai. Der Abdruck der neueſten vom Kaiſer gefertigten Marinetabelle iſt wie die„Freif, Ztg.“ mittheilt, jedem einzelnen Reichstags⸗Abgeordneten zugeſtellt worden. *Herlin, 19. Mai,. Die Petitionskommiſſion des Reichstages überwies die Petitionen des„Bundes der Landwirthe“ im Kanton Dürkheim a. d. Haardt betr. die Beſteuerung der Kunſtweinfabrikation und Abänderung des Weinverkehrsgeſetzes dem Reichskanzler zur Erwägung. Ueber die Petitionen betr, das Verbot der Kunſtwein⸗ fabrikation und die Einführung des Quebracho⸗Holzzolles wurde zur Tagesordnung übergegangen. * Königsberg i. Pr., 19, Mai. Die Nationalliberalen ſtellen für die Reichstagserſatzwahl den Landtagsabgeordneten Dr. Krauſe auf. Sie verwarfen plötzlich das von ihnen der Volkspartei ange⸗ botene Kompromiß. Wien, 19. Maf. In einer plötzlich einberufenen außerordent⸗ lichen Sitzung des Wiener Gemeinderathes beantragte Bürgermeiſter Dr. Lueger die Abſendung einer Deputation an den Kaiſer behufs Ueberreichung einer Adreſſe, mit der Bitte, der Kaiſer möge anordnen, daß die Sprachenfrage in Oeſterreich im Geſetzgebungswege geregelt werde. Die Adreſſe führt aus, daß im Abgeordnetenhauſe, das durch die Thronrede zu fruchtbringender Axbeit berufen ſei, an Stelle der Arbeit Stürme toben. Die Urſache des Streites ſei der unheilvolle Sprachen⸗ und Nationalitätenkampf. Die Beſeitigung der derzeitigen Wirren ſei nur im Geſetzgebungswege möglich. In der Debatte be⸗ antragte Vogler(liberal) Weglaſſung der Stelle, die gegen die Ob⸗ ſtruktion gerichtet erſcheint. Fochler(deutſchvolkl.), beantragte einen Zuſatz wegen Aufhebung der Sprachenverordnungen, Der erſtere Antrag wurde abgelehnt, der letztere im Kompromißwege angenommen. Die Adreſſe fand im Uebrigen Annahme. *Netw⸗Hork, 19. Mai. Der„New⸗Pork Herald“ meldet, daß Deutſchland, Italien, Holland und Argentinien guf's Reue gegen die Tarifbill proteſtiren, Deutſchland ſpeziell gegen die Differentialzölle. Mannheimer Handelsblatt. Mheiniſche Hypothekenbank. Die Bank wird, wie wir hören, demnächſt eine Verlooſung reſp. Kündigung ihrer 4% igen Pfand⸗ Den Inhabern der Pfandbriefe wird jedoch vorher eine Convertirung derſelben durch Umtauſch in 3/¼% ige neue, bis 1. Juli 1904 undkündbare Pfand⸗ briefe offerirt werden. Frankfurter Effekten⸗Speietät vom 19. Mai. e Kredit 809%, Diskonto⸗Kommandit 201.60, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 161.90, Darmſtädter Bank 156.—, Deutſche Bank 200.30, Dresdener Bank 158.80, Banque Ottomane 108.60, Wiener Bank⸗ verein 224¾, Oeſterr.⸗Oeſterr.⸗Ung. Staatsbahn 305¾, Lombarden 67¼8, Mittelmeer 96.20, Meridionalaktien 180, Prince Henri 96.50, Sproz. Portugieſen 28.60, Ottom. Zoll⸗Oblig. 98.30, Gproz. Buenos⸗ Ayres 30.20, 1860er Looſe 128.70, Türken Looſe 34.40, Allg. Elekt⸗ Aktien 258, do. Schuckert 278.80, Alkali Weſteregeln 180.90, Bad. uckerfabrik 62, Bochumer 157.80, Oberſchl. Eiſen 129, Alpine⸗ Aktien 78, Ungar. Elektr. Akt. 118.80, Wiener Elekt. Aktien 134.20, Gritzner Maſch. 293, Aluminium 139, Gofthard⸗Aktien 158.60, Schweizer Central 136.900, Schweizer Nordoſt 115.30, Schweizer Union 85.50, Jura⸗Simplon 87.10, öproz. Italiener 92.60, do, 92.60 10 000er Caſſa, Zproz. do. 56. e „ Maunheimer Marktbericht vom 20. Mai. Strob per Ztr. M. 1,50, Heu per Ztr. M. 3,30, Kartoffeln von M..40 bis 4,00 per Ztr., Bohnen per Pfd. 100 Pf., Blumenkohl per Stück 50—0 Pf., Spingt per Portſon 20 Pf., Wirſing der Stück 30 Pf., Rothkohl r per Stuck 00 Pf, Weißkohl per Stück 25 Weißkraut per 100 Stück 00 Pfg., Kohlrabi 3 Knollen 20 Pf., Kopfſalat per Stück 10 Pf./ Endivienfalat per Stück 0 Pf., Feldſalat per Portion 90 Pf., Sellerſe per Stück 6 Pf., Zwiebeln per Pfund 8 Pf., rothe Rüben per Portion 10 Pf., weiße Rüben per Port. 00 Pf., gelbe Röben per Portion 10 Pf., Carrotten per Büſchel 10 Pf., Pflück⸗Erbſen per Port. 30 Pf., Meerrettig per Stange 12 Pf., Gurken per Stück 30—00 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 10,00., Aepfel per Pfd. 25 Pf., Birnen per Pfund 30 Pf., Pflaumen per Pfund 00 Pf., Zwetſchgen per Pfund 00 Pf., Kirſchen per Pfd. 40 Pf., Trauben per Pfd. 00 Pf., Pfirſiche per Pfund 00 Pf., Aprikoſen per Pfd. 00 Pf., Nüſſe per 25 Stück 10 Pf., Haſſelnüſſe per Pfd. 35 Pf., Eier per 5 Stück 80 Pf., Butter per Pfd. 1,00., Handkäſe per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 40 Pf., Hecht per Pfd. 1,20., Barſch per Pfd. 00 Pf., Weißfiſche per Pfd. 85 Pf., Laberdan per Pfd. 50 Pf., Stockſiſche per Pfd. 25 Pf., Haſe per Stück 0,00., Reh per Pfd. 1,00 M. Hahn Gung) per Stück 1,50., Huhn (iung) per Stück 1,50., Jeldhuhn per Stück 0,00., Ente per Stück 2,50., Tauben per Paar 1,20., Gans(lebend) per Stück 00,0., geſchlachtet per Pfd. 00 Pf. Spargeln 40—60. Courszettel der Mannheimer Effektenbörſe vom 19. Mai⸗ Obligationen. Staatspapiere. Pfandbriefe. 98 4 Badiſche Obligat. 101.80 G Rühein. Hyp.⸗— Bab. Bbiſg. Matr 10. een ee de e eee „„„ 10%0%%„%„„. 5 ½%„ 3½%„„„„ 1501 10050 55 4 1 T. 100 Looſe 148.— G„„ Communal] 89.—& 1 4, Baher. Obligatlonen 103.80 B Stäͤdte⸗Anlehen.— 9140 8 2½ Farſender d. 8. 1856 191050 0 64 Karlsruher v. J.— 3½% eiſche Keldsantehe. 40800%½ Ludwigshaſen M. 103.— 55 88.— G„ 18070 10 Aane 8 0 31½ Manuſheimer Obl, 1808 1975 5 1 4 805„ 1895 101.— 0 Eiſenbahn⸗Aulehen⸗ Induſtrie⸗Obligationen a Elektr. W. Lahmeher u. Co, 4. Pfalz, Gubw. Mar Rord) 19240 Uene 040 1 104.80 65 4½ Berein Chem. Fabriken 102 50 3½„ conbertirte 100.75 65 4½ Wagh. Zuckerfabrik 101.— G 5 4˙⁰0 Zellſtoſfabrit Walbhof 104.20 5 Akbien. 10 581 1 7 Nrei*..— Srauere Alcgukehn deibelherg 41— Badiſche Bank 116.— Ludwigshüfener Brauerei— G Gewerbebant Spever 80 18.— 6 Mannheir er Aktlenbrauerei 193.— Fandauer Volsbaut sohn Pfalzbrg v. Geſſel u. Mohr 129.50 8 188.70 8 Brauere: Sinner, Grünwinkel 248.— 128.20 8„ Schroeßl Heibelberg 140. 186.— G Schwartz, Speyer 111.25 164.— 80 Schwetzingen 87.50 186.— B Sonne Weltz Speyer 142.50 G 1 167.80 G 5 5 1 Stor 0 ci 15 9 3 E 175 Werger, Worms Wormſer Brauhaus b. Derige 10 0 Pfälziſche Ludwigsbahn 228.80 G Pfälz. Preßh. u. Spritfabr“ 188, „ Maxbahn 158.— G Transport Nordbahn 187.— G und Verſicherung. hemiſche Induſtrie jahr⸗Akti 182 50 G Maua ancere, 8 .⸗G. f. chem, Induſtrie 122.— 8 öln, Rhein⸗ u. Seeſchifffahrt Badiſche Anilin: u. Soda 488.— Köln. 9 55 ether 100 400%— SW Chem. Fabrik Goldenberg 160.— G Gad. Schifffahrt⸗R ſecnsap 800— B eiene a eeene 1 5 Gentzneltale erficherung—8 Ver em. Fabriken 8 nn. ee e en, dee, Weeß eaein Weal Voel 197— 0 Wülrtt. Transportverſich⸗ 850.— Fenſteftfa Waldhof 284.50 C Induſtrie. 1 5 erſabeſt Waghäuſel 60.— G Emaillirfabrit Arrweiler 126.— 8 Zuckerraffinerie Mannheim 114.50 Emaillirwerke Maikammer 167.80 8 Eitlinger ie 85 29 1 el ertt— Brauereien. 83 ihe Maſ inenbon 10— VBad. Brauerei Stamm.— b5 Karlsr. Nähmf. Haid u. Nan 5 1 Wsbeugerel 160.— 8 Mannh. Gun⸗ u. Asbeſtfabr, 7905 Binger Aktienbierbrauerei 126.— Manngeteß 11 8 1178 55 Durlacher 15 vorm. Hagen 160.— 181 heimer Splunerei 84.50 B Eichbaum⸗Braueret 174.— 5 Alg. Nüthm. u. Fahrräderf. 18825 Elefautenbräu giühl, Wormß 112.50 Portl⸗Cementwk. Heſbelberg 12— Berein Speverer Ziegelwerke 88.— An der heutigen Börſe notirten Bad. Brauerei 81 bez, Vorzugs⸗Altlen 166 b5% Brauerei Schwartz 111.25 G. Oggersheimer Spinnerei 68.80 B. Heſßelberger Gemient 158.25 G. Sonſtigeß unperändert⸗ N 5 Schifffahrts⸗Nachrichten. Mannheimer Hafen⸗Berkehr vom 15. Mai⸗ Schiffer ed. Kap. f Konnnt von Labung Eir. Hafenbezirk III. auck Friedeng fürſt Heilbronn Ainſalz 1824 üßig Merker ß 0 Schöler de Gruyter Rußror Koßlen Penniug Amſterdam 5 Amſtendam Stllckglter Jötten Margaretha Hochfeld Britetts Gutjahr Vereinigung 20 Aniwerpen Getrelde 25000 Brans Marie Notterdam Stilckgüter Vom ½7, Mai: Dries Pater Rheln Biebrich Cement 98 Lentz König W. II. v, W. Mainz Cement 1 80 Maher Henriette Chating Amſterbam Stlckgüter 11808 Hobel Badenia 8 Ruhrort 12 700⁰ Möhlen Heilbronn 4 Kohlen 26600 Jangmann Sedan Guſtapgögrg Beſtetts 5480 Hoffmann Frantfurt Ruhrgrt Kohlen 2050⁰ Vom 18. Mai: Neuer Ableiter Hellbronn teikſarz Vonderlinden Neptun Herbingen ucker Buyſer Allegondg. ae Nittgers in h Kohle 190 Rudolf 1 8 19937 Bopſen W. Egan s„ Notterdam Sbllckgüter Amerik. Propnkten-Märkte. Schlußcourſe dom 19, Mat. N TII — Monar Welzen Mais Schmaln Caffee Weizen Mais Schmalg 85 April e Mat I ee ee ee ee ee e Juli 767% 30——.——————.— Auguſt—5 EEN— Seßtember 1e—.— 7 Gfν 280 8 8⁰ Oktober——— 1——.— Dezember 74———1— 175⁰0————— März———— 750—. Waſſerſtaudsnachrichten vom Mongt Mai⸗ Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 15. 16.]17. 18. 19. 20. Bemerkunger Abds. ningen 2,5 2, 95 Kehhl!„J2,98 2,99 8,00 8,0 W 6 U. Lanterbürg 4,36 4,89 4,38 4,85 Abds. 6 Maxan 45 4,44 4,45 4,48 4,42 2 U. Germershein 4,814,28 4,30.P. 12 U Maunheim„ 4,0 1 7 4,25 4,80 4,87 4,28 2 5 Maiug„,½8 1,4 ½41, 1,74„. 19 Bingen 2,22 2,21 10 N. Kaulbbz 2,87 2,54 2,55 2,56 2 U Kobleng 2,70.70 2,70 10 U. Kölnn J292 2,89 2,86 8,85 2 U. Nuhrort 2,46 2,4 9. vom Neckar: Mannheim„„ 4,32 4,81 4,27 4,82 4,29 4,28 VB. 7 U. Heilbroun..„ II,09 109 1,22 1,18 ,08 V. 7 u. Verlooſungen.* Aus bach⸗Gunzenhauſen 7 fl.Lobſe vom Jahre 1858. Ziehung am 15. Mat 1807. Gezogene Serien: Nr. 1a0 176 800 378 532 825 1089 1192 1272 1366 1409 1481 1555 1595 1882 1950 2038 2074 2227 2250 2418 2481 2498 2879 2580 2620 2655 2722 2781 2788 2795 8007 3070 3083 8168 8272 3277 8896 8528 3552 3582 3677 3686 3805 4091 4241 4303 4760 4790 4871 4917 4985. Die Prämienziehung findet am 15. Juni ſtatt.(Ohne Gew. 10 Fr.Looſe vom Jahre 1857. Ziehung am 1. Mat. Auszahlung am 1. Auguſt 1897, Haupt⸗ preiſe: Nr. 8688 à 25 000 Fr. N. 14584 99420 je 500 Ir. Nr. 407 4842 49132 78177 je 100 Fr. Nr. 8422 18936 39116 60820 61613 69678 89405 103085 120982 je 50 Fr. Nr. 1747 6581 17948 28786 35582 41447 43287 59848 67974 77411 78746 90181 108932 114458 141656 J8 25 Fr. Alls übrigen gezogenan MWummerg je 12 Fr.(Ohne.

er=ν ε e e e ASescscessscesss SSSSGaeess dess 8e 1* 2 N Mannheim, 20. Mai. General⸗Anzeiger. 5. Selte Bekauntmachung. Für die Zeit vom 16. bis mit 23. ds. Mts. wird Referendär Franz Simmler mit der Stell⸗ vertretung des Großh. Notars Wörner in Mannheim betraut. Karlsruhe, den 13. Mai 1897. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Aus Anftrag: Trefzer. 86194 Bekauntmachung. Maul⸗ u. Klauen⸗ ſeuche betr. (187) No. 270481J, Wir bringen giermit zur öffentlichen Kenntliß, daß in der Gemeinde Doſſenheim, Amt Heidelberg, die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt. Maunnheim, 18. Mai 1897. Großh. Bezirksamt: v. Merhart. Bekauntmachung. Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betr. (187) Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntniß, daß in der Gemeinde Hemsbach von Neuem die Seuche zum Nusbruch ge⸗ kommen iſt. 86235 Mannheim, den 18. Mai 1897. Großterzaſ. Bezirksamt: v. Merhart. 36234 Freltag, den 21. d. Mits., ½3 Uhr Nachm. in Q 4, 15, part. werden gegen Baar verſt Etwas 8⸗ zeug, H ider, Bilder, 1 Sch it Bank, Miſtheet⸗ Vogelkäfig, 5 hoch, 3 Se opfoſen, 1 Bohrmaſchine 1 vollſt. Bett, 1 ſch. der⸗Kanapee, 1 Waſchkommode mit Marmorplgtte, 1 Nachttiſch⸗ chen und Verſch. J. P. Irſchlinger, Auktionator, O, 24. Zwangsverſteigerung. Freitag, den 21. d. Mis. Nachmittags 2 uhr verſteigere ich im Pfandlokal 4, 5 öffentlich im Vollſteck⸗ ungswege gegen Baarzahlung: 1 Büffek, 1 Kommode, 1 Waſchkommode, 1 Marmorkreuz, 1 Grabſtein, 1 Schreibtiſch, 1 Ladentheke, 1 Glaskaſten, 1 Pult, 1 Konſol mit Marmor⸗ platte, 2 Schaufenſtergeſtelle, 5 Federkragen, 4 Federrüſchen, 188 verſchiedene Straußfedern, 20 Modellhüte, 45 unggrnfrte Filz⸗ üte, 32 Paar Däniſche un Glacehandſchuhe,22 Reſtesammt und Sonſtiges. 36251 e 20. Mai 1897. 2 aa 99 7 Gerichtsvollzieher, Konkurgverfahren. Nr. 24326. In dem Konkurſe über das Vermögen des Kauf⸗ manns Wenzel Wojnke, In⸗ haber der Firma:„Engliſche Serges Manufactur W. Wöjnte“ in Mannheim iſt Termin zur Prüfung der nachträglich ange⸗ meldeten Forderungen vor Großh. Amtsgericht III. hier, III. Stock, immer Nr. 18, beſtimmt auf reitag, den 18. Juni 1897, Vormittags 10 uhr. Mannheim, 19. Mai 1897. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts. Miſſel. Einladung ur Verſammlung des Bürger⸗ ausſchuſſes wurde auf Dreitag, den 21. ati 1897, ben Nal Uhr in den großen Rathhausſaa dahier anlberdunt 15 8 ie Tagesordnung ent⸗ hält 99 80 e 1. Anſtellung eines Ingenieurs als Vorſtand der Kanalbauab⸗ theilung beim Tiefbauamt. 2. Geländeverkauf an Herrn Baumeiſter Friedrich Lehr hier. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu der bezeſchneten Verſammlung hier⸗ mit eingeladen. Manſheim, den 18. Mai 1897. Der Stadtrath: eck. 85884 Winterer. Bürgerſchulgeld. Das Schulgeld für den Beſuch der Bürgerſchule— Pfertelſchre lich 15 Voraus zahlbar— wird Aa d en 28. April bis 28. ult J. Is. am 36238 am 24. und 25. Mai I. IJs. in der Friedrichsſchule, und am 26. Mai l. Is. im .Schulhauſfe Vormittags in den Klaſſen der Schüler und Schülerinnen zum Einzug kommen. pſacht erſuchen 0 das Sgl, en, hierng as Schul⸗ geld für 15 1* Bierdelahr 1897 8 gefälligſt entrichten zu wollen. Maungem, 18., Mat 1897. te Stadtkaſſe Möderer. Juangg⸗Perſteigernug. Treitag, den 21. Mai 1897, Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal Q 4,5 dahier geg. Baarzahlung im Voll⸗ eckungswege öffentlich ver⸗ eigern: 36218 2 vollſtändige Betten, 1 Klavier, 1 Sekretär, 1 Chiffonier, 1 Verti⸗ kop, 1 Küchenſchrank, s Kleider⸗ kaſten, 1 reibpult, 2 Regulg⸗ torxe, 1 Waſchkommode mit Marmorplatte, 1 Nachttiſch, 1 Kommode, verſchiedene Bilder, 1 1 mit 11 Blumen⸗ „1 Stehſpiegel, 1 Kleider⸗ änder Vorhänge, tergld er, Blertr 8. gcene Ran N0 en Champagner, 1 Näh⸗ 1 155 rautſchneider, Tiſche, Sophas, Stühle, 2400 Stück Cigarren und ſonſt noch Ver⸗ ſch Han annheim, 19. Mai 1897. Schotter, Gerichtsvollzieher, A 3, 8. Iwangs⸗Perſteigerung. FNreitag, den 21. Mai d.., Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfändlokal 8550 40 Stütk gertſeuſter, ter, Bierkrüge, nterplättchen, hieran 0 8 kthalerſtraße 23: 200 Stück oſenſtöcke, 300 Stück Epheu 100 Stück Nelkenſtöcke, 50 Stück Spyra, das Erträgniß von ver⸗ Ländern; Kohlrabi, alat, Veilchen, Kohlrüben, Canna, Reſeda, Mimulus, Som⸗ mierflor, Carotten, Gußlen Ge⸗ rantum, Heltotrop, Gurken, Lo⸗ belten, Pyretrum, Levkoyen, Aphonfmus, Prumus, Schnitt⸗ lauch, Rettig und gegen Baarzahlung im Vollſtrecküngs⸗ 9 öffenklich verſteigern. annheim, den 18 Mai 1897. Das Neueste in Weissen alen Farbigen Schürzen Sohwarz. Schürzen IJlagerschürzen Wefssen Kinderklelger, Wolssen u. farb Unter⸗ Nücken empftehlt in reicher Auswahl u. zu ſehr billigen Preiſen. 35963 Friedrich Bühler, D 2, 10. Prallische Artikel für 36252 Radfahrer-Radfahrerinnen. Damen-Hemdhosen. Pluder-Hose n. Sporthemden, Sweaters. Gamaschen u. Strümpfe. F. W. 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Zaruba& Co., Hamburg⸗ 845˙5 Schmeider, Gerichtspollzieher⸗ für den ganzen Feſtchor. usihlest. eh Chor-Probe in der Aula der Oberrealſchule am Freitag, den 21. Mai, Abends 8½ Uhr ee NMemmhgelza. Abtheilung: Schneidermeiſter⸗ Vereinigung. Heute Donnerſtag Abend 9 Uhr im Lokal, Caſino, R 1, 1, 8. Stock Verſammlung wozu wir unſere verehrl. Mit⸗ lieder hiermit freundlichſt ein⸗ aden. 36212 Der Vorſtand. Seedderhalle. Der wegen ungünſtiger Wit⸗ terung am 16. 88. Mis. aus⸗ gefallene Herren-Ausflug nach Jugenheim, Felsberg, Reichenbach, Schönberg findet nunmehr am Himmelfahrtskage Abfahrt 6 Uhr 17 Min. vom Hauptbahnhof. Die Hin⸗ und Rückfahrt er⸗ folgt bei Zu zahlreicher Betheiligung ladet ein 86255 Der Vorſtaud. Helöcipediſten⸗Jerein Maunßbeim. Freitag, 21. Mat 1897, Abends ½9 Uhr Verſammlung im Vereinslokal, „Zur Neuen Schlauge“ 6500 Der Vorſtand. Wagner-Herein. Freitag, 21. Maf, 12 Uhr „Scheffeleck“ Generalperſammlung 1. Rechnungs⸗Ablage. 36239 2. Vorſtands⸗Wahl. 3. Verlooſung von Karten zu den Bühnenfeſtſpielen. Gkezungen, Blalfelhen Winterſalm, Forellen Aſttachaner Capiar Matjes⸗Häringe große Auswahl Reh⸗ ſchlegel it. Straube, N2, I, Ecke, gegenüber dem„Wilden Ma nn“ Düsseldorfer Sanff von A. B. Bergrath ſel. Ww. in Töpfen mit Steindeckel à 25 und 199 75 36262 Alleinverkauf für Mannheim Ahtodor Straube, N 3, l, 8 Ecke, gegenüber d. Wilden Mann.“ Helgoländer Tafel⸗ Schellfiſche Cabliau Backſchollen heute eintreffend. 36259 Alfred Hrabowski, 2,1. Teleph. 488. 5 Kitten Glas 175 5 A e. wird beſtens beſorgt. 29846 21, 4 Laden EN, 4. Getrag. Herren⸗ u. Frauen⸗ kleider, Schuhe und Stieſel kauft Fr. Hebel, K 8, 24. 28188 erenn eemager Um zahlreiches Erſcheinen bittet Nheinlachs, Hummer Himbeer-Saft Musikfest. Die Gintrittskarten für vorgemerkte Abonnements werden von Dienſtag, den 18. d. Mts. ab, diejenigen für vorgemerkte Einzelplätze von Donnerſtag, den 20. d. Mts. ab an der Tageskaſſe des Gr. Hoftheaters abgegeben. 35920 Der Verkauf nicht vorgemerkter Karten beginnt am Montag, den 24. d. Mts. Die bis Sonntag, den 23. d. Mts. einſchließlich nicht abgeholten Karten werden vom Montag, den 24. d. Mts. ab dem Einzelverkauf ausgeſetzt. Geſchäftsführender Ausſchuß: Martin. bad, Leib⸗Dragoner hält am Samſtag, den 22. dſs. Mis., Abends 8 Uhr im „Ballhauſe“, ſein 65987 I. Stiftungs-Fest mit Theater⸗Aufführung, Geſaugsvorträgen und nachfolgen⸗ dem Tanz ab, wozu wir unſere Kameraden mitihren erwachſenen FJamitienangehörigen freundlichſt einladen. Nichmitglieder können nur durch Mitglieder eingeführt werden und müſſen im Beſitze eines Programmes, welches als Einladung gilt, ſein. Dieſelben können bei dem Vorſtand abgeholt werden. Orden und Ehrenzeichen ſind anzulegen. Der Vorstand. denwaldl-CIub. (Section Mannheim⸗Ludwigshafen). 36257 0 Geueralverſammlung des Geſannt⸗Club in Michelſtadt am 23. Mai. Beſprechung wegen Betheiligung und Abfahrt hente Donnerſtag Abend 9 Maunheimer Parkgeſellſchaft. Von Donnerſtag, den 20. Mai ab beginnen wieder die rogelmässigen Concorte ſo zwar, daß an Wochentagen je ein Concert, des Abends—11 Uhr, an Soönntagen je zwei Concerte, Nachmittags—6 und Abends—11 Uhr ſtattfinden werden. Wir erſuchen unſere verehrl. Abonnenten dringend die Abon⸗ nementskarten vorzuzeigen, da ohne ſolche der Elntritt nicht ge⸗ ſtattet werden kann. 36820 Der Vorstand. Alle Sorten Mineral-u. Tafelwasser 189 7er quellſtiſche Jüllung. Himbeerſaft, Brauſelimonade, Eitronen, Orangen empfiehlt Johann Schreiber. 36264 5 Iatz-Vertreter gesucht. Für unsere altberühmte Mineralquelle, vorzüg- liches kohlensaures Tafelwasser, suchen wir einen gediegenen, solventen, bei der Restaurateur- Kund- schaft bestens eingeführten Vertreter, Bierverleger ete. mit Fuhrwerk bevorzugt. Offerten unter G. 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Aus Anlass des Hinscheidens unseres unvergess- Uchen Bruders, Schwagers, Onkels und Freundés ein Oͤide Pfeifer eind uns von Behörden und Vereinen, wie von Freun- den aus Nah und Fern so viele Beweise herslicher Theilnahme zugegangen, dass es uns unmöglich ist, Jedem elnzeln unsern Dank auszusprechen. Wir bitten daher, unsern tlefgefählten Dank hierdarch entgegen nehmen und dam Verblichenen ein freund- liches Andenken bewabren zu wollen. 36254 Mannbelm und Rastatt, den 19. Mal 1897. Lüür die trauernden Hinterbllebenen D Allen, welche unſerer theuren Entſchlafenen die letzte Ehre erwieſen, ſowie für dle Kranzſpenden und die uns aufrichtenden Worte des Troſtes, insbeſondere Herrn Pfarrer Ahles für ſeine erhebende Grabrede unſern kiefeneun e Dank. Namens der trauernden Hinterbliebenen: J. J. Basting und Toehter. Theilnehmenden Freunden und Bekannten widmen wir die ſchmerzliche Mittheilung, daß unſere liebe Muttex, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante Frau 36198 Anna Maria Schrieder WW. geh. Körber, heute Nacht im Alter von 78 Jahren nach ſchwerem Leiden ſanft verſchieden iſt. Wir bitten um ſtille Theilnahme. Mannheim, den 19 Mai 1807. Für die trauernden Hinterbliebenen; Max Schrieder. Die Beerdigung findet Freitag, den 21. l. Mts.,, Nachmittags 4½ Uhr vom Trauerhauſe große Merzel⸗ ſtraße 16 aus ſtatt. Schellfische, Cabljau, Schollen, Soles, Turbots, Rheinsalm, Weſerſalm, Rothzungen, Maifischie, Ph. 6 362635 Schweſter, Schwiegermutt Hau Joha L, 9, Pla: kent. ſchieden iſt. ital. Rothwein per Flaſche ohne Glas 80 Pfgsg. bei 12 Flaſchen S5 Ffg. empfiehlt 36257 f. Korn, 62 U Mineral-Wasse, ſtets friſche Füllungen. Harzer lla Alfred Trauergottesdienſt: in feinſter Quglitüt, Schweſter, Enkelin, garantirt rein empfiehlt 36260 Ernst Dangmann, N 3, 12, Telephon 324. anft entſchlafen iſt. Nordsee-Krabhen (Erevettes) eingetroffen 99258 Alfred Hrabowski. D 2, 1. Telenh. 488. Todes-Anzei Tief betrübt machen wir die Mittheilung, daß unſere liebe, gute Mutter, Die Beerdigung findet Trauerhaus B 6. 16 aus ſtatt. O. er und Großmutter nna Grabert, geb.Orff geſtern Abend 10½½ Uhr im Alter von 81 Jahren nach kurzem Leiden fan 8 Mannheim, Karlsruhe, Ehrenbreitſtein, den 19. Mai 1897. Die trauernden Hinterbliebenen: Hermann Grabert, Premier⸗Lieutenant a. D. 5 Ludwig Grabert, Rittmeiſter 3 le suite des Badiſchen Leib⸗ Dragoner⸗Regiments und Platzmajor. ohauna Warder geb. Grabert. Grabert. BVetty Orff. Warder, Rittmeiſter a. D. nebſt 4 Enkel. Akttas, den 21. Mai, Vormittags 11 Uuhr vom Dienſtag, 25. Mai, Vorm, 9¼ Uhr in der Jeſuitenkirche Todes⸗Anzeige. In tiefſtem Schmerze widmen wir Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, daß unſere liebe, gute, unvergeßliche Tochter renkelin und Nichte E LS A na ee ſchwerem Leiden im Alter von 16 Jahren geſtern Abend Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Jeauette Goldmann geb. Oeſtreicher, Mannheim, den 19. Mat 1897. Die Beerdigung findet Donnerſtag, den 20. ds., Nachmittags 4 Uhr om Trauerhaufe 5 1½ aus ſtatt. 9987

8. Sale⸗ Seneral⸗Anzeiger Manfheim, 20. Mai. Ahelaiſche Bypoſhetenbanſ in Mannheim. Die 4% igen Pfandbriefe der Serien 63, 64 und 65 betreffend. Wir haben beſchloſſen, die Verlooſung unſerer 4% igen Pfandbrieſe der oben genannten Serien vor⸗ zunehmen., Indem wir hiervon Kenntniß geben, erklären wir uns bereit, denjenigen Inhabern%ĩiger Pfandbriefe, welche die Verlooſung ihrer Stücke zu vermeiden wünſchen, dieſe in 35490 3½„/eige Pfandbrieſe unkündbar bis 1904 ohne Aufgeld und unter Gewährung des Zinſes von 4% bis 1. Oktober 1897 umzutauſchen. Dabei iſt vorausgeſetzt, daß die Anmeldung und Einſendung der%gen Siuͤcke vor dem I. Juni d. J. erfolgt. Die Anmeldungen zum Umtauſch werden bei allen Vertriebsſtellen unſerer Pfandbriefe, insbeſondere in Maunheim an unſerer Caſſe und bei der Rheiniſchen Creditbank, „SHeidelberg, Karlsruhe, Freiburg und Kon⸗ ſtanz bei den Filialen der Rheiniſchen Creditbank, „ Frankfurt a. M. bei Herren M. A. von Rothſchild& Söhne, bei der Deutſchen Vereinsbanuk, bei der Filiale der Bank für Handel Induſtrie, „Berlin: bei Herrn S. Bleichröder, bei der Direktion der Diseonto⸗Geſell⸗ ſchaft, bei der Dresdner Bank, Darmſtadt bei der Bank für Handel und Induſtrie, „ Hildesheim bei der Hildesheimer Bank, „Braunſchweig bei den Herren Ludwig Peters Nachfolger, „Oldenburg bei der Oldenburgiſchen Spar⸗ und Leihbank, „Stuttgart bei der Württemb. Vereinsbank, „Baſel bei der Basler Handelsbank, während der bei jeder der genannten Stellen üblichen Geſchäftsſtunden entgegengenommen. Ebendaſelbſt ſind Formulare für die Anmeldungen deponirt. Mannuheim, 10. Mai 1897. Rheiniſche Hypothekenba uk. J. 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Mai, 7 Uhr, Konzert— Hoftheater. B.'Judy, Berg⸗Sinfonie; Tſchaikowsky, Violinkonzert; Prohaska, Cantake; Bach, Adagio und Fuge; R. Strauß, Neue Geſänge; Liszi, Daute⸗Symphonie. (Soliſten: HH. Risler, Petſchnikoff, Dr. Kraus.) Sonntag, 30. Mai, 5 Uhr, Konzert— Hoftheater. Meznicek, Luſtſpiel⸗Ouverture; Cceſ. Franck, Varjat. symph, onchielli, Arie aus Gioconda; Klavierſoli(Liszt u. Chopin); ieder; Bexliogz, Lelio.— R. Waguer, Kaiſermarſch. (Soliſten: Frl. Camilla Landi, HH. Risler, Erl, Kromer., Dr. Kaiſer). Montag, 31. Mai, 11 Uhr, Kammermuſik— Theaterfſaal. Streichquartette von W. v. Baußnern, Dvorak; R. Kahn, Zweite Violin⸗Sonate; Lieder. (Quartett Schuſter⸗Mannheim, HH.R. Kahn, Dr. Wüllner.) Dienſtag, 1. Juni, 11 Uhr, Kammermuſik— Theaterſaal. Streichquartette von Haydn(op. 765), Schubert(.moll), Beethoven(op. 130); Lieder. (Wiener Quartett Roſe, Frl. H. Ritter.) Feſt⸗Opern(unter Leitung der Componiſten): Mittwoch, 26 Mai: Kernot von E.'Albert.— Dienſtag, 1. Juni: Menesius von Weingartner. Preiſe der Plätze: Abonnements für alle 6 Konzevte zu 40 Mk.(I. Rg.⸗Vor⸗ derplatz u. reſ. Saalpl.) 25 Mk. I. Rg.⸗Rückpl. od. Part.⸗ Loge und reſ. Saalpl.) 20 Mk.(Parkett und reſ. Saalpl.) 17 Mt.(II. Rg. Mitte od. Vorderpl. Seite u. reſ. Galleriepl.) 14 Mk.(II. Rg. Rückpl. od. III. Rg. Mitte od. Park.⸗Stehpl. und Saalſtehpl.) 10 Mk.(Parterre u. Gallerie⸗Stehplatz). Einzel⸗Preiſe: Theater: I. Rang Vorderpl. 10 Mk., Rückpl. 6 Mk., Part⸗Loge 6 Mk., Parkett 5 Mk., II. Rg. Mitte u. Vorderpl. Seite.50 Mk., Nückpl..50 Mk., III. Rg. Mitte u. Vorderpl. Seite 3 Mk., Rückpl..50 Mk., Park.⸗Stehpl. .50 Mk., Parterre.50 Mk., Gallerie⸗Loge 1 Mk., Gallerie 50 Pfg. 35932 Saalbau: Saal reſ. Pl. 7,.50 u..50 Mk., Gallerie reſ. Pl. 4 Mk., Saal⸗Stehpl. 3 Mk. Gallerie⸗Stehpl. 2 MRk. Theater⸗Saal: Saal reſ. Pl. 6, 4 u. 3,50 Mk., Gallerie reſ. Pl. 3 Mk., Saal⸗Stehpl..50 Mk., Gallerie⸗Stehpl. 2 Mk. Billetverkauf und Vormerkungen an der Hoftheaterkaſſe 10—1 und—5 Uhr. 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