+ zugeſteht: 1) daß ſie mit ihren Telegramm⸗Abdreſſe: „Journal Mannheim.“ In der eingetragen unter 5 1. 0* Absnnement: 60 Mig. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) Maunheimer der Stadt Mannheim und Umgebung. (107. Jahrgang. Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. burnal. Berantwortlich: für den volitiſchen u allg. Theil! J..: Ernſt Müller. für den lokalen und prov. Pheil (Mannheimer Volksblatt.) 1 110 r den Inſeratentheil: Karß Npfel. Rotationsdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Büch⸗ druckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt. (Das„Mannheimer Journal“, iſt Eigenthum des kafholiſchen 4 ee E 6, 2 Stleſenſte und verbrritelſte Jeitung in Maunhein und Amgegend. E 6, 2 ee ee Nr. 140. Sonntag, 23. Mai 1897.(delephon⸗Ar. 218.) 7TTTTTTTTTTTT FPFT7TTTTFTTTTTTTTTTTTTTTTTT——— Deutſches Reich. Nochmals die Mannheimer„Volksſtimme“ und die Zellſtofffabrik. E Waldhof, 21. Mai. Es iſt Recht und Pflicht der Preſſe, auf Uebelſtände hinzuweiſen und dadurch ihre Beſſerung herbeizuführen. So könnte man ſich auch nur freuen, wenn die„Volksſtimme“ in der Zellſtofffabrik Mißſtände, falls ſie wirklich vorhanden ſind, aufdeckt in dieſem Sinne. Daß es aber der„Volksſtimme“ mit ihren Angriffen gegen das„König⸗ reich Zellſtoff“ garnicht um die Beſeitigung von Mißſtänden zu thun iſt, ſondern um Wahlmache und Bethätigung ihres politiſchen Haſſes, haben wir neulich behauptet und hat ſie uns durch ihre Antwort auf unſern Angriff auf's Neue bewieſen. Statt den Reichstagsabgꝛordneten Dr. Clemm auf Grund ſeiner nationalliberalen Grundſaͤtze ſachlich zu bekämpfen, zieht man es vor, den Commercienrath Clemm perſönlich zu verdäch⸗ tigen. Sie iſt ja unanſtändig und unſittlich dieſe Kampfesart, aber ſie zieht bei der urtheilsloſen Menge und das iſt für die Volksſtimme“ die Hauptſache. Wir haben uns gewundert über die Offenheit, mit der ſie ohne Feigenblatt für ihre Blöße Angriffen auf das„Königreich Zellſtoff“ nicht die Fabrik eigentlich meine, ſondern den Reichs⸗ kagsabgeordneten und 2) daß ihr Haß eigentlich nicht Herrn Dr. Clemm ſelbſt gelte, ſondern nur nur dem nationalliberalen „Volkstribunen“. Sie hat damit auch auf's Neue bewieſen, wie berechtigt ihre oft zur Schau getragene ſittliche Entrüſtung über die Verletzung an Wahrheit und Recht iſt. Nicht als ob in der Zellſtofffabrik Alles tadellos wäre, das zu behaupten, fällt uns nicht ein. Aber es iſt grobe Unwahrheit, wenn man dem Publikum glauben machen will, es ſei dieſe Fabrik vor andern hart und inhuman. Wäre ſie das, ſo köunte ſie ihre Arbeiter nicht halten. Wenn dieſe gerne ſich halten laſſen, wenn gar viele die ausgetreten waren, mit Freuden wieder in die Fabrik zurückkehren— trotz der ſocialiſtiſchen Hetze—, ſo geſchiehts offenbar deßhalb, weil man ſich hier beſſer ſtellt als anderwärts. Daß ein unzufriedener Meiſter der„Volksſtimme“ ſein Leid klagt, daß er durch Conventionalſtrafe gehindert ſei, in ein Concurrenzunternehmen überzutreten, ändert daran nichts, denn jeder Kundige weiß, daß ohne dieſe Konventionalſtrafen dem Verrath von Geſchäftsgeheimniſſen Thür und Thor geöffnet würden. Daß die Fabrik nicht jede Lohnerhöhung genehmigt, wird kein Verſtändiger ihr zum Vorwurf machen. Wenn die Volksſtimme davon redet, daß wir den Arbeitern den jährlichen Menage⸗Zuſchuß von 36,000 M. vorgeworfen hätten, ſo iſt das falſch; von einem„Vorwerfen“ war nicht die Rede. Die Be⸗ merkung ſollte nur zeigen, daß die Zellſtoff⸗Arbeiter manches haben, was Andere miſſen müſſen. Und nun der Hauptcoup der Volksſtimme, wenn ſie mit Hülfe von Adam Rieſe dem „werkthätigen Volk“ vorrechnet, welches Einkommen Kommerzien⸗ rath Clemm aus der Fabrik ziehe! Man kennt ſeine Leute, man weiß genau, daß ſolche Rechnungen Eindruck machen. Ob ſie richtig iſt, die Rechnung, oder nicht, können wir leider nicht ſagen. Der Artikelſchreiber iſt mit dem„Angeklagten nicht ver⸗ wandt oder verſchwägert“, ſo daß uns leider keine Zahlen zur Verfügung ſtehen. Wäre die Rechnung richtig, ſo würde ſte nur beweiſen, daß Fabrikdirektoren ebenſo wie die Bankdirek⸗ toren ein erkleckliches Sümmchen verdienen, woran kein Menſch gezweifelt hat. Wenn die Volksſtimme ſich gerne beſchäftigt mit den großen Einkommen, ſo könnte ſie dem„werkthätigen Volk“ auch einmal erzählen, wie viel der ſozialdemokratiſche Meiſter Singer mit ſeinen Mäntelnäherinnen verdient hat, oder wie piel Einnahmen der Redakteur Liebknecht am Vorwärts bezieht. Wenn die ſozialdemskratiſchen Großen einmal mit ihren Arbei⸗ ———— Buntes Feuilleton. — Zu der Eiſenbahnkataſtrophe bei Gerolſtein werden jetzt noch zahlreiche Einzelheiten berichtet, welche das ſchreckliche Ereig⸗ niß in ſeiner ganzen Entſetzlichkeit illuſtriren: Das Geſchrei der Verwundeten iſt in dem eine Viertelſtunde entfernt liegenden Gerol⸗ ſtein gehört worden. Die Leichen waren gräßlich verſtümmelt und ineinandergequetſcht. So ſtand zum Beiſpiel ein Todter mit dem Stiefel vollſtändig im Leibe einer anderen Leiche. Der Rumpf eines Anderen war dreimal durchgeſchnitten, hier fehlte ein Arm, dort ein Bein, da lag eine Hand, noch mit der Manſchekte bekleidet. Gerol⸗ ſteiner Feuerwehr wurde durch Signale zur Hilfeleiſtung requirirt. Von Gerolſtein, Hillesheim, Jünkerath und Trier waren Aerzte bald zur Stelle und ließen den Verunglückten die erſte Hilſe an edeihen. Auch Geiſtliche erſchienen auf der Unfallſtelle. Die Einwohner von Pelm, Gerolſtein und den umliegenden Ortſchaften ſowie das Bahn⸗ perſonal leiſteten nach Kräften hilfreiche Hand; die Frauen von Pelm brachten in aufopfernder Liebe Leinwand und halfen die Ver⸗ wundeten verbinden. Die Leichname wurden zum Zwecke der Per⸗ ſonenfeſtſtellung auf das angrenzende Feld gelegt und ſpäter in dem alten Poſtgebäude von Gerolſtein aufgebahrt. In der aufs Eifrigſte betriebenen Unterſuchung ſagten mehrere Zeugen vor dem Staatsan⸗ walt aus, es ſei längere Zeit vor Eintritt der Kataſtrophe ein Achſenbrand bemerkt und dem Zugperſonal davon Mittheilung ge⸗ macht worden. Die begleitenden Offiziere und Mannſchaften retteten ſich, indem ſie kühn die Böſchung hinab ſprangen. — Radfahren— eine mittelalterliche Strafe. Ein älterer Herr, der nach vieljähriger Amtsthätigkeit in einer ländlichen Pfarre llach der ſchleſiſchen Hauptſtadt überſtedelte, um dort ſeinen Lebens⸗ zbend zu verbringen, machte ſeinem Erſtaunen über das durch die fabfahrer ſo ſtark veränderte Bild des Verkehrslebens in folgender Poſttarte Luft, die uns aus dem Leſerkreis zur Vefügung geſtellt tern ihre Einnahmen werden getheilt haben, dann, aber erſt dann, wird man auch von Andern die Durchführung der all⸗ gemeinen Gleichheit verlangen können. Die Volksſtimme ſollte endlich aufhören, den Unſinn, daß die Werthe von den Arbeitern allein geſchaffen werden, weiter zu kolportire- Die Arhbeit der Maſſe iſt blos ein Faktor, zu dem die beiden andern, In⸗ telligenz und Kapital, kommen müſſen, wenn Werthe geſchaffen werden ſollen. Das weiß die Volksſtimme wohl, aber ſie redet nicht davon, weil es ihre Gläubigen nicht gerne hören. Was die nächſten Wahlen anlangt, um die ſich für die Volksſtimme doch Alles dreht, ſo wird man ja ſehen; am Ende geht's der Volksſtimme dabei wie den Griechen in der jüngſten Zeit. ̃ Hilfskreuzer. Der auf der Werft des„Vulkan“ am 4. Mai vom Stapel gelaufene neue Doppelſchraubenſchnelldampfer des Norddeutſchen Sloyd„Kaiſer Wilhelm der Große“ iſt als Hilfskreuzer für die k. rliche Marine vorgeſehen und ſoll, ſoweit bis jetzt bekannt, zwölf Schnellfeuergeſchütze erhalten. Gbenſo iſt der im nächſten Monat auf der Werft von F. Schichau in Danzig von Stapel laufende, ebenfalls für den Norddeutſchen Lloyd in Bau befindliche Doppelſchraubenſchnelldampfer, welcher den Namen„Kaiſer Friedrich“ erhalten ſoll, als Hilfskreuzer vorgeſehen. Die kaiſerliche Marine erhält damit im Kriegsfall einen werthvollen Zuwachs, der zwar für den Gefechtswerth unſerer Flotte nicht in Betracht kommt, der aber immerhin für Kaperzwecke, eventuelle Truppentransporte und vielleicht auch für den Aufklärungsdienſt von großer Bedeutung iſt. Das weſentlichſte Moment dabei iſt die vorausſichtlich große Geſchwindigkeit der neuen Dampfer, welche mit 22 bis 23 Meilen Fahrt alle bisherigen Handelsdampfer und die meiſten exiſtirenden Schnellkreuzer aller Marinen übertreffen dürften. Als ein ſehr wefentliches Moment kommt dabei noch in Betracht, daß die Schiffe im Stande ſind, außerordentlich große Kohlenmengen aufzunehmen und weit länger als einer der Kreuzer der Kriegsmarine die höchſte Geſchwindigkeit aufrecht zu erhalten. Militärdienſt in Deutſch⸗Südweſtafrika. Die mehrfach angekündigte Verordnung, betreffend die Erfüllung der Dienſtpflicht bei der Kaiſerlſchen Schutztruppe für Südweſtafrika, wird nunmehr im„Armee⸗Verordnungsbl.“ veröffentlicht. Danach werden in Zukunft wehrpflichtige Reichs⸗ angehörige, welche in dem Südweſtafrikaniſchen Schutzgebiet ihren Wohnſitz haben, zur Ableiſtung ihrer aktiven Dienſtpflicht auf ihren Wunſch in die Schutztruppe für Süd weſtafrika ein⸗ geſtellt. Nach beendeter aktiver Dienſtzeit in der Schutztruppe treten ſämmtlliche Mannſchaften zum Beurlaubtenſtande des Heeres oder der Kaiſerlichen Marine über. Diejenigen Mann⸗ ſchaften des Beurlaubtenſtandes, welche der aktiven Dienſtpflicht ganz oder theilweiſe in der Schutztruppe für Südweſtafrika ge⸗ nügt haben, ſind, ſo lange ſie ihren dauernden Aufenthalt im Südweſtafrikaniſchen Schutzgebiete haben, vom Dienſte im Heere oder in der Kaiſerlichen Marine zurückgeſtellt, können aber innerhalb der für das Heer beſtimmten Grenzen zu Uebungen in der Schutztruppe herangezogen werden.— Die Kaiſerliche Schutztruppe für Südweſtafrika rekrutirt ſich ſchon jetzt zu einem Theile aus Eingeborenen: Witbois und Baſtards. Wird nun mit der zweifellos bevorſtehenden dichteren Beſied⸗ lung des Landes mit deutiſchen Coloniſten auch eine ſtärkere Rekrutirung aus dieſen hinzutreten, ſo werden die Soldaten⸗ nachſchübe aus der Heimath in abſehbarer Zeit ganz aufhören können. Die jetzt veröffentlichte Verordnung bedeutet alſo nicht nur eine Erleichterung für die Ausgewanderten ſelbſt, ſondern wird auch vortheilhaft für das Budget des Schutzgebietes ſein. erlin, 21. Mai. — Ein Polizei⸗Mord in Italien. Rom, 17. Mai, „Das Polizeiweſen war ſeit undenkbaren Zeiten die ſchwache Seite der italteniſchen Staaten, wie es die des neuen Italiens iſt. Unfähigkeit und Brutalität paaren ſich darin ſo lieblich, daß es wird:„Intereſſant iſt es mir, daß hier in Breslau noch die mittel⸗ alterliche Strafe des„Räderns“(allerdings in modiftzirter Form) zur Anwendung gelangt. Der Verurtheilte wird nämlich(in einer befonderen Sträflingstracht) auf ein Rad geſetzt und muß es durch eine ſteberhafte Thätigkeit in Bewegung erhalten. Man ſieht hier viele dieſer Unglücklichen an ſich vorüberſauſen, die Augen ſtier vor ſich hingerichtet, den Leib krampfhaft zuſammengekrümmt, auf holprigem Pflafter bis ins Mark erſchüttert, die Beine ſtrampelnd, als brennte Feuer darunter. Ja ſelbſt weibliche Weſen unterliegen hier dieſer grauſamen Folter. Man kann nicht ohne inniges Mitleid ſehen, wie dieſe armen Frauenzimmer— mag ihr Verbrechen noch ſo groß ſein— ihre Strafe abſtrampeln, während das gefühlloſe Publikum ihnen mit höhniſchem Grinſen nachſchaut.“ — Ein eee Deutſch wird von den Pariſern ver⸗ zapft. Wenigſtens erzählt ein Reiſender von ſeinem jüngſten Auf⸗ enthalt daſelbſt Folgendes: Ein Pariſer Herr rühmte im Geſpräche mit einem Deutſchen, wie viel Bier bereits in Paxris getrunken werde. On lui donne, fährt er fort, des divers noms: LoE-xinbro; haqusre- brö; busre-cherliquez-brö-oSe. So wenigſtens müßte man ſeiner Ausſprache nach orthographiren. Er meinte unſer„Löwenbräu“, „Hackerbräu“, und„Bürgerliches Bräuhaus.“ Unſer Deutſcher wußte lange nicht, was das für Namen ſeien, obwohl ſie ihm ſehr be⸗ kannt ſind. — Eine Wiederbegegnung. Pariſer Blätter erzählen: Es war in einem der geſuchteſten Pariſer Salons. Mehrere Damen plaudern bereits über die wichtigen Tagesereigniſſe. Unter ihnen befindet ſich eine Heldin der Kataſtrophe, die ohne ernſtliche Brand⸗ wunden entfliehen konnte, deren Geſicht aber noch die Spuren ande⸗ rer Verletzungen trägt. Ein junger Mann tritt ein, überaus liebens⸗ würdig, mit reichlichem Blumenſchmuck, Gruß im Kreiſe ringsum. Plötzlich ein erzwungenes Lächeln und in der Stille erhebt ſich die Hare und harte Stiamme der jungen, aus dem Unglück geretteten einzig und allein dem bon seus und der unendlichen Lammesgeduld der Bevölkerung zuzuſchreiben iſt, wenn der öffentliche Gottesfrieden nicht längſt aus dem Leim gegangen. Daß die italieniſche Polizei die Gefangenen prügelt, iſt ein alte Geſchichte; daß ſie ſte aber beſeitigt, wußten wir nicht. Mitte April hatte ein arbeitsloſer Schloſſer Namens Acciarito verſucht, den König auf der Fahrt zum Rennplatz zu erdolchen; die Polizei, die bei dem Atktentat ſo wenig Geſchick dewieſen, ſetzte darauf alle Hebel in Bewegung, um ein„anarchiſtiſches Komplot“ zu konſtruiren und ſich durch den Einfang möglichſt vieler„Ver⸗ ſchworenen“ in recht gutes Licht zu rücken. Man verhaftete alſo en masse darauf los, und unter den Eingeheimſten befand ſich auch ein Tiſchler Namens Romeo Frezzi, der ſich vor Jahr und Tag zuſammen mit anderen Arbeitern, worunter auch Acciarito(der ſpätere Atten⸗ täter), hatte photographiren laſſen. Dieſer Umſtand genügte für die Poltzei, Frezzi, der ein braver, tüchtiger Arbeiter war und ſich eines guten Rufes erfreute, zum Spießgeſellen Aceiaritos zu ſtempeln. Nun tritt aber das Tragiſche ein: Am Abend des 2. Mai, dren Tage nach der Verhaftung Frezzis, lieſt man im ſogenannter „ſchwarzen Buche“ der Quäſtur die unſcheinbare Notiz, der Ver⸗ haftete habe durch Aufſchlagen des Kopfes an die Wand ſeiner Zelle Selbſtmord begangen, und der Gefängnißarzt Malpieri habe kon⸗ ſtatirt, daß dies ſeine Richtigkeit habe. Der angebliche Selbſtmord des„Anarchiſten“ hätte nun gewiß kein weiteres Aufſehen erregt, wenn nicht das ſozialiſtiſche Organ„Avanti“ nachgewieſen, daß es ſich in keinem Falle um Selbſtmord handeln könne, und dringend eine Sektion der Leiche verlangt hätte. Dem Verlangen des„Avanti“ ſchloß ſich die übrige Preſſe an, im Parlament wurde daſſelbe Be⸗ gehren laut, und trotz des heftigen Proteſtes der Polizei wurde zu⸗ nächſt durch zwei Aerzte, de Pedys und Pardo, eine erſte, durch die Univerſitätsprofeſſoren Durante, Marchiafava und Filippi eine zweite Sektion vorgenommen, die feſtſtellte, daß Frezzi thatſächlich im Ge⸗ fängniß ermordet worden war! Das heißt, nachdem man ihn zuvor der grauſamſten Tortur unter. worfen, ſchlug man ihn mit Sandſäcken und Fußtritten todt und warf den Leichnam dann in den Gefängnißhof!!! Die Gerichts⸗ behörde ihrerfeits beſchlagnahmte in der Zelle Frezzis die mit Blut beſudelte Pritſche und ein zerfetztes Taſchentuch, das vermuthlich als Knebel gedient hatte; außerdem wurde ermittelt, daß einige gleich⸗ falls in San Michele Knee ee in der betreffenden Nacht Frezzi verzweiflungsvoll rufen hörten:„Hilfe, man er⸗ mordet mich!“ Drei in demſelben Gefängniß ſtationirte Poliziſteu, der Brigadier Mellace und die„Schutzmänner“() Mazzaglia und Umut, die der That verdächtig find, wurden verhaftet. Ueber die Urſache des Vebrechens hat man zur Zeit nur en. Hätte nicht die ganze italieniſche Preſſe Lärm geſchlagen, ſo würde der Tod Frezzis ſchwerlich ein Nachſpiel vor Gericht gefunden haben, ſintemalen im „demokratiſchen“ Muſterſtaat Italien dem Armen gegenüber Alles und noch einiges darüber erlaubt iſt!ll! Aus Stadt und Land. Maunheim, 29. Mai 1897. „Der Großtherzog von Baden hat die Nachkommen erſter Generation des Reichstagsabgeordneten Freiherrn von 1 8 u Herrnsheim in Worms und des jeweiligen Fideikommißinhabers in den Freiherruſtand verſetzt. Der Bruder des Genannten, Major à la suite Mapimilian v. Heyl wurde, wie ſeine Gemahlin, eben⸗ falls in den Freihervnſtand verſetzt, aber nur für ihre Porſonen. *Erneunung. Der Großherzog hat den der Domänendirektion als Hilfsarbeiter im Kollegium beigegebenen Be irksdomäneninfpektor Morſtz Reinach, unter Verleihung des Titel Domänenrath, zum Kollegialmitglied der Domänendirektion ernannt. * Das Deſizit der Berliner Gewerbe⸗Ausſtellung beträgt nach dem„Lokalanz.“ über 2 Millionen Mark. Die Zeichner des Garantiefonds(rund 4½ Millionen) werden nach dem Grgebniß der Schlußabrechnung mit rund 50 pCt. ihrer Beiträge zur Deckung des Ausfalls herangezogen werden. *Der Führer durch die XXXIII. Tonkünſtlerverſammiung 8 Maunheim(Verlag der„Redenden Künſte“, Conſtantin Wilds erlag in Leipzig), der jedem Feſttheilnehmer und Kunſtfreunde wegen ſeines reichen und aufklärenden Inhalts willkommen ſein wird, enthält u..1 Die Feſtdirigenten der XXXIII. Tonkünſtler⸗ verfammlung,(E. von wgee e v. Weingartner und Richard Strauß) mit Porträts; W. von Baußnern, biogr, Skizze mit Porträt;„Alſo ſprach Zarathuftra v. R. Strauß ————.—.............—— Frau:„Mein Herr, ich bitte Sie, ſich ſofort zurück zu ziehen. Falls Sie nähere Aufklärungen wünſchen, ſo bin ich bereit, Ihnen dieſe vor den Damen hier zu ertheilen.“ er Herr ſtammelt, bricht in ſich zuſammen und verduftet. — Eine kluge Kellnerin.„Nach eine Maß gefällig, Herr In⸗ ſpektor?“—„Aber, Kathi, 8t hab' ich Ihnen ſchon dreimal geſagt, daß ich nichts mehr trinke!“—„Ich hab' halt'meint, als Aner⸗ kennung für Ihre Standhaftigkeit!“ — Aus einem modernen Nomanu... Da ſchlug die Uhr acht, und der Beginn der Sonntagsruhe zwang den ſchänd⸗ lichen Räuber, die Verfolgung aufzugeben. Aribert war gerettet!“ — Vom Exerzierplatz. Unterofſizier:„Kerl, wenn Sie mal 'was richtig iach iſt das doch nur entgleiſte Dummheit!“ — Eingegangen. Schaffner(zu einem Paſſagier, der trotz Zuruf in ein Damencoupe geſtiegen iſt):„So, jetzt bleiben Sie zur Strafe bis zur nächſten Station'rin ſitzen!“ — Macht der Muſik.„Mein Mann ſchwärmt für Muſik! Wenn ich etwas von ihm will, ſpiele ich ihm irgend eine Lieblings⸗ melodie von ihm vor und ſogleich bekomm ich es!“—„Mein Hugo iſt noch ärger!— dch darf nur an's Klavier gehen, ſo fragt er mich ſchon, was ich will!“ — Fortſchritt,„Nun, wie geht's jetzt mit dem Radeln?“— „Koloſſal fortgeſchritten— fahre jetzt die Leute ſchon um, ohne ſelbſt Schaden zu nehmen!“ — Boshaft.„Der Hikki hat ja Ausverkauf wegen Todesfall! Wer iſt denn bei ihm geſtorben?“—„Sein einziger Kunde?“ — Im Schloßpark. Fürſt:„... Wer hat Euch denn mit den prächtigen Kirſchen zu mir geſchickt?“— Bauer:„Ihre durch⸗ lauchtigſte Alte!“ — Verrathen.„. Johann, daß Du mir keine von dieſen 50 Pfennig⸗Cigarren rauchſt!“—„Was— die ſollen 50 Pfennig koſten?!“ J. Seſte. General⸗Anzeiger. aſtkaliſche Analyſe von Guſtav Brecher; Neinſcers Requiem von „Richard; Ueber Berlioz' Lelio von Luiſe Pohl; Brahms als Kammermuſiker von Richard Heuberg er; Analyſe über Robert Kahn's II. Sonate für Klavier u. Violine von Eneſar Hochſtetter. Erläuterungen zu Franz Liszt's Dante Symphonie von Lina Ra⸗ mann; Das Manuheigter Hof⸗ und Nationaltheater, Hiſtoriſche Studie v. Netker. Muſik und Literatur auf der Sächſ.⸗Thüring⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Gewerbeausſtellung zu Leipzig von Dr. Leop. Wulff. Hermann Bahr, Ein literariſches Zeitbild von W. Fred. Der äußerft billige Preis für den Führer beträgt 70 Pfennige und iſt durch alle Buch⸗ und Muſtkalienhandlungen zu beziehen. „Die Lindenhofüberführung wird nicht am nächſten Dienſtag dem öffentlichen Verkehr übergeben, ſondern erſt am kommenden Mittwoch. „Eine impoſante Kundgebung katholiſchen Gemeindelebens war, ſo entnehmen wir dem„N. M..“, der geſtrige ſeſtliche Empfang des Herrn Weihbiſchofs und Erzbisthumsverweſers Dr. Knecht. In dem Nebenzimmer des Warteſaals 2. Klaſſe hatten ſich vor dem Eintreffen des Zuges die Mitglieder des Stiftungs⸗ raths und der Gemeindevertrekung ſowie Abordnungen ſämmtlicher katholiſchen Vereine verſammelt. Alsbald nach dem Eintritt Sr. Biſchöfl. Gnaden, der in Begleitung des Herrn Dompräbendars Schweizer erſchien, begrüßte Herr Pfarrverweſer Becker denſelben mit einer kurzen Anſprache, die den Gefühlen der Freude, des Dankes und der Liebe der Katholiken Mannheims zu ihrem Ober⸗ härten beredten Ausdruck gab. Der Gefeierte erwiderte etwa: Die Stadt Mannheim, die ſeit der letzten Firmungsreiſe vor drei Jahren wieder an Umfung und Einwohnerzahl gewachſen ſei, ſei ſtändig Gegenſtand der Aufmerkſamkeit und Fürſorge der Kirchen⸗ regierung. Wie die kathol. Gemeinde der Zahl nach wachſe, ſo möge der Segen der Firmungstage dazu beitragen, daß auch der Glaube und das religiöfe Leben immer mehr ſich ausbreite ünd erſtarke. Der Empfang durch die katholiſchen Männer Maunheims ſei bereits ein Glaubensbekenntniß, das ihn ſreudig berührt habe, und für das er von ganzem Herzen danke. Die Verſammelten begleiteten hierauf den Hochwürdigſten N zum Wagen und folgten dann ſelbſt in einer Auffahrt von 17 Chaiſen. Die Umgebung des Bahnhofs hielt eine dicht gedrängte Meuſchenmenge beſetzt. Die Fahrt ging durch die Heidelbergerſtraße, die Planken und die Kaiſerſtraße entlang zur Jeſuitenkirche. Beim Eingang empfing den Hochw. Herr die Mann⸗ heimer Geiſtlichkeit, der ſich noch mehrere Herren aus der näheren Umgebung angeſchloſſen hatten. Portal und Hochaltar des altehr⸗ würbigen Gotkeshauſes prangten in Guirlanden⸗ und Blumenſchmuck, die Mädchen der diesjährigen Neukommuntkanten hatten in ihren Feſtkleidern mit Kränzen im Hauptſchiff Aufſtellung ge⸗ nommen, während in der ganzen Kirche einſchließlich der Gallerien ſich die Menge Schulter an Schulter drängte. Nach Be⸗ endigung des vorgeſchriebenen Ceremonfale beſtieg der Weihbiſchof die Kalſzel zu einer ea. dreiviertelſtündigen Anſprache über die Gnade des wahren Glaubens. Vor und nach der Predigt trug der Cäciltenchor ausgewählte Gefänge vor. Nach feierlicher Spendung des biſchöflichen Segens verließ der Herr Weihbiſchof die Kirche in der gleichen Ordnung wie beim Einzug und begab ſich in das Pfarr⸗ gaus der oberen Pfaärrei. Heute Samstag Abend 9 Uhr findet zu Ehren des Weihbiſchofs eine Serenade ſtatt. Die Muſik ſtellt die vollſtändige Grenadierkapelle, während ſich der Sängerchor aus den Mitgliedern der Kirchenchöre und des Arbeitervereins zuſammenſetzt. Die Abreiſe des Herrn Erzbisthumsverweſers erfolgt Sonntag Nach⸗ mittag 5 Uhr 11 Minuten. *Der öffentliche Vortrag im Epang. Vereinshaus findet nicht Sumſtag, ſondern Sonntag Abend ſtatk. Die Orvtsgruppe Maunheim des Deutſchen Schulvereins ur Erhaltung des Deutſchthums im Auslande hielt am 12. d. M. hre Jaähresverſammlung ab. Aus dem Berichte, del der Vorſitzende, Herr Gymmnaſtums⸗Direktor Haug, über die Thätigkeit des Vereins im verfloſſenen Geſchäftsjahre exſtattete, ſei Folgendes hervorgehoben: Wie ſchon früher, ſo vichtete die hieſige Ortsgruppe auch im Jahre 1896 ihr Augenmerk hauptſächlich auf Oeſterreich⸗Ungarn, wo das Deutſchthum durch Slaven, Magyaren und Romanen immer eftiger bedräugt wird, ſo daß es Tauſenden unſerer Stammesgenoſfen ſaſt unmöglich iſt, ihren Kindern die deutſche Sprache zu erhalten. Da gilt es deun auch fernerhin für die deutſchen Schulen dokt beizu⸗ ſteuern, zumal ſo manche unter dieſen weder vom Staat noch auch. von der Gemeinde unterſtützt wird und ohne die Hülfe des Schul⸗ vereins nicht weiter beſtehen könnte. In Sofiag und in Athen, wohtn gleichfalls wieder Unterſtützungen abgezangen find, geſtalten ſich die Schulverhältniſſe immer beſſer; an erſterem Ort beſuchen jetzt 150 Kinder die deutſche Anſtalt, und wenn ſich unter diefen auch ſolche gus vornehmen bulgariſchen Familien befinden, ſo ſpbicht dies deut⸗ lich für das Anſehen, in welchem deutſche Bildung und Er⸗ ziehung dort ſtehen, Die Schule in Athen hat— namentlich dank der Hochherzigkeit einer Berliner Dame, die 15,000 Mark ſtiftete— nun ein kleines Kapitäl betſammen, ſo daß ſie wohl bald auf eigenen Füßen zu ſtehen vermag. Erfreulicher Weiſe konnte die hieſige Ortsgruppe in dem verfloſſenen Jahre ihre Unter⸗ ſtützungen weiter ausdehnen als in den beiden vorhergehenden; es rührt dies daher, daß einem Aufrufe des Vorſtandes folgend, eine erkleckliche Anzahl hieſiger Bürger in den Verein eintrat. Die Zahl der Mitglieder bewegt ſich damit endlich wieder einmal aufwärts, und wenn auch der Stand der achtziger Jahre noch bei Weitem nicht erreicht iſt, ſo berechtigt die nun erfolgte Zunahme doch zu der Holfnnag daß die gute Sache, wie ſonſt im Re ch, ſo auch hier in alnnheim immer mehr Freude finden wird. Denn ganz abgeſehen davon, daß die vielen Millſoyen Deutſcher im Auslände für uns noch einmal von unermeßlicher Wichtigkeit werden können, ſollte doch ſchon das Nationalgefühl, die Freude an unſerem mächtig er⸗ blühtem Volksthum unſeben herzlichen Antheil an den Landsleuten wecken, die mit uns fühlen, welches Stammes ſie ſind, und deutſche Art und Sitte auch in der Fremde hochhalten. Leibder waren ja die Deutſchen im Auslande früher nur zu ſehr bereit, ihre Nationa⸗ lität wie ein abgetragenes Kleid äbzulegen. Jetzt, ſeit das Vater⸗ land ſelbſt groß und herrlich geworden, iſt auch in ihnen der Na⸗ tionalſtolz erwacht. An uns aber iſt esz, ihnen zu helfen, wenn ſte Deutſche bleiben wollen, und dieſe Hilfe will ihnen der deulſche Schulverein gewähren.(Der Jahresbeitrag beläuft ſich auf nur 2 Mark; Anmeldungen wolle man an den Rechuer, Herun Hauptlehrer Iſchter hier 6 7, g richten.) „ Der kleinſte Kellner der Welt ſervirt heute im hieſigen Rheinpark“. Heute früh ſtellte ſich der kleine Herr unferer Redaktion vor. Er zählt 17 Jahren und beſitzt ein Gewicht von nut 25 Pfund. Sein Kökpermaß beträgt 85 Centimeteb. Sonſt iſt der kleine Maun körperlich und geiſtig vollſtändig normal. Ein lebhaftes münteres Weſen zeichuet ihn aus und gewinnt ihm ſchnell die Sympathieen Aller. Sein Gebürksbrt liegt in den ſchweizeriſchen Kanton Agrgau. Die Eltern des Zwerges, die übrigens die gewöhnliche menſchliche Größe beſaßen, ſind ge⸗ ſtorben. Ein Beſuch des Rheinparks wird deshalb Jedermaun eſhe nicht unintereſſante Stunde bereiten. Der kleine Herr hat in allen Städten, in denen er ſich zeigte, die gvößte Aufmerkſamkeit gefunden. Muthmaſfliches Wetter am Sonntäg, 28. Mai⸗ Im Golf von Biskaya ſind die Vorläufer eines neuen Luftwirbets aus den allantiſchen Ozean erſchienen; im Uebrigen dauert der Hochdruck im Nordweſten, wenn derſelbe auch etwas abgeſchwächt wurde, fort und ebenſo die mäßige Depreſſion im Süden und Südweſten. In der Schweiz und im Schwarzwäld haben die gewitterigen Lufteinſeukungen zugenommen. Demgemäß iſt für Sonntag und Montag bei fort⸗ geſetzt warmer Temperatur zwar vorwiegend krockenes und mehrfach heiteres Wetter, dagegen aber auch fortdauernde Gewitterneigung zu erwarten. ——rj5ð1iv᷑Álͤͤ— Heidelberg, 20. Mai. Der ſeit dem 17. d. M. vermißte 37⸗ jährige Jakob Defren von Mutlerſtadt, zuletzt Knecht auf dem Schwabenheimerhof, wurde geſtern früh auf dem Speicher ſeines Dienſtherrn todt aufgefunden. Die Todesurſache iſt noch nicht feſt⸗ geſtellt. Kaiſerslautern, 21. Mai. Aus der geheimen Stadtraths⸗ ſitzung iſt mitzutheilen, duß die ſtädtiſche Anleihe von 1,100,000 Mark der„Pfälziſchen Bank“ zum Angebot von 100,56 übertragen wurde, Minfeld, 20. Mai. Der Ackerer Heinrich Müller von hier zog ſich im Wingert eine unbedeutende Verletzung an der linken Hand zu. Schon nach einigen Tagen zeigten ſich die Spuren von Blut⸗ vergiftung. Trotz ſoſortiger Inauſpruchnahme ärztlicher Hilke griff elbe ſö ruſch um ſich, daß vor fünf Tagen die Verbringunz des Müller in die Rlinſf nach Karlstuhe nöthig wurde. Dork wuürde Müller von ſeinen gräßlichen Schmerzen durch den Tod erlöſt. Bergzabern, 20. Maji. Infolge heftiger Wolkenbrüche, die bei ſchweren Gewittern hier und im Gebirge niedergingen, wurde lt. 2Pf. Pr.“ unſere Stadt heute von einer Ueberſchwemmung heimge⸗ ſucht. Durch ſämmtliche Straßen brauſte das Waſſer und richtete in Kellern, Läden, Scheulern uſw. großen Schaden an. Eine große 155 tiefer gelegener Gärten und Wieſen wurden vollſtändig zerſtört. Mainz, 21. Mai. Bei dem Gewitter, welches geſtern über unſere Stadt zog, ſchlug der Blitz in die Waſchküche der Dettweiler'⸗ ſchen Milchwirthſchaft und Sterikiſiranſtalt. Das dort beſchäftigte 20jährige Dienſtmädchen Appolonia Weber wurde von dem Strahl geſtreift und war 1½ Stunden, während deſſen man ſie nach dem Hoſpital überführt hatte, ohne Beſinnung. Nachtheilige Folgen dürfte der Vorfall für das Mädchen nicht haben. Eine während des Blitz⸗ ſchlags neben der Weber ſtehende Wäſcherin kam mit dem Schrecken davon. In einem Nebenhaus waren Schreiner und Tüncher beſchäf⸗ tigt, die als die Entladung erfolgte, über eilander fielen; ein Schreinerlehrling war längere Zeit arbeitsunfähig. Gerichitsfeitung. Maunheim, 21. Mai.(Strafkammer III.) Vorſitzender: Herr Landgerichtsrath Mauver. Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde: Herr Staatsanwalt Sebold. 1) Der 30 Jahre alte Taglöhner Ehriſtian Kober von Lands⸗ hauſen, zuletzt in Heidelberg, der den unerlaubten Verkehr ſeiner Frau duldete, wurde wegen Kuppelei zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. 2) Die Frau Kobers, des im vorigen Fall Erwähnten, die 28 Jahre alte Wittwe Eliſabeth 19 hrländer von Ziegelhauſen, die 25 Jahre alte Ehefrau Therefe Knell von Ziegelhauſen, be⸗ ſtahlen in der Nacht vom 9. zum 10. v. Mts. in der Wikthſchaft zum„Schwarzen Bären“ in Heidelberg auf freche Weiſe den mit Schmuckwaaren handelnden Italiener Johann Gaſpa vi. Während dieſer kurze Zeit ausgetreten war, nachdem er ſeinen Korb unter den Tiſch, an dem die Angeklagten in Geſellſchaft des 22 Jahre alten Schloſſers Karl Albert Vaierle ſaßen, geſtellt hatte, entnahmen ſie dem Korbe Gaſparis Brochen, Bilderrahmen, Spiegel und Schmuckkäſtchen im Geſammtwerthe von 90 Mk. Züm Glück gelang es der Poltzei, der Bande ihre Beute abzujagen, ſodaß der über ſeinen Verluſt ganz verzweifelle Italiener wieder zu dem Seinen kam, Er überfloß von Dankgefühl:„Oh Polizei in Deutſchland ſehr gut, in Italien hätte nix wiederbekom⸗ men, auch nicht in Frankreich. Oh Reſpekt vor Polizei!“ Das Ur⸗ theil gegen die am häuftgſten vorbeſtrafte und frech leugnende Fahr⸗ länder lautete auf 1 Jahr 3 Monate Zuchthaus, gegen die Knell auf 6 Wochen, gegen die Kober auf 4 Wochen, gegen Baierle wegen Begünſtigung auf 2 Wochen Gefängniß, 3) Der ſchon häuſig vorbeſtrafte 28 Jahre alte Heizer Heinrich Kurzenhäuſer von Eichtersheim, der in der Niicht vom 238. zum 24. v. Mts. in die Kaffeehalle des Cementwerks Heidelberg einge⸗ ſtiegen war und eine Nickeluhr im Werthe von 3 M. und fünfzig Stück Cigarren im Werthe von 2 M. 50 Pf. entwendet hatte, wurde zu 2 Jahren Gefängniß verurtheilt und ihm die bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die Dauer von 8 Jahren aberkannt. ) Wegen Diebſtahls eines Heindes gus einem umfriedeten Hof⸗ raum erhielt der 30 Jahre alte Taglöhner Andreas Klein von Heidelberg mit Rückſicht auf ſeine Vorſtrafen 1 Jahr Gefängniß. 5) Der ebenfalls ſchon wiederholt beſtrafte 26 Jahre alte Tag⸗ löhner Otto Hayde von Heidelberg ſtahl inm Jannar ds. Is, der Wittwe Eruſt Rupprecht Kleidungsſtücke im Werthe von 10 Mark und im März dem Dienſtmädchen Gehrig aus einem Schließkorb Kleiderſtoff, Kleidungsſtücke und Weißzeug im Werthe von 40 Mk. Hayde wuürde zu 1½ Jahre Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverluſt ver⸗ urtheilt. 6) Der 17 Jahre alte Taglöhner Joſef Kamuf von Malſch entwendete in der Nacht vom 25. zum 26. April ds. Is. vem be⸗ trunkenen Asphalteur Könrad Geiß die Taſchenuhr im Werthe von 20 Mark. Auch Kamuf war vielkälliger Dieb, weshalb Urtheil auf 1 Jahr Gefängniß gegen ihn erging. 7) Die Berufung des Fuhrknechts Adolf Herold von Angel⸗ thüren, der vom Schöffengzricht wegen Sachbeſchädigung 8 Tage Haft erhalten hatte, würde für begründet erachtet und Hexrold frei⸗ geſprochen. Wheater, Kunſt und Wiſſeufauft. Spielplau des Großh. Hof⸗ nud Nutivnaltheaters in Mannheim in der Zeit vom 23. Mai bis 1. Junt. Sonntag, 28,.: (B)„Der Prophet“. Fides: Fräulein Bertha Spiegel als Gaſt. Montag, 24.:(4) Zum erſten Male:„Liebelei“, Hlerauf:„Post lestum“. Dienſtag, 25.:(Aufgeh. Abonnem.) Volksvorſtellung:„Re⸗ naiſſauee“. Mittwoch, 26.:(&)„Gernot“, Waltrüdis: Frauermine d' Albert als Gaſt. Dienſtag, 1. Juni:(B)„Geueſius“. Geneſlus: Herr Gruſt Kraus als Gaſt. In der permanenten Ausſtellung des Knuſtvereins ſiud neu ausgeſtellt: Albert Dreßler„Waldiſineres“,„Weg in Ramsau“, Capri“ und fünfzehn Acllarelle; Jul. Fehr„Waäldſtudie“; A. Rieger„Gute Karten“,„Schlechte Karten“; Anton Schöner Paſtellſtudie“ und„Bilvniß“; Otto Kirberg„Glücklich daheim“; C. Heiniſch„Eingeſchneit“; K. Weyßer„In Leimen bei Heidel⸗ berg“; A. Knoog„Sieſta“; ferner achtzehn Oelgemälde von Her⸗ mine v. Preuſchen. Spielplau des Groſth. Hoftheaters Karlsvuhe für die Zeit vom 28. bis 31. Mal. a) Im Hoftheater Karlsruhe: Sountag, 28.:„Kaiſer Heinrich“. Montag, 24.:„Der Wildſchütz oder Die Stimuſe der Natur“. Dienſtag, 25.:„Der fliegende Hol⸗ länder“. Dounerſtag, 27.„Wilhelm Tell“. Freitag, 28.„Alön“. Samſtag, 29.:„Die Glocken von Corneville“. Sonntag, 30.: „Margarethe“. Montag, 31.:„Die Journgliſten“. Die letzte Vor⸗ ſtellung vor den Theaterferien findet am Sonutag, 20. Junf, ſtatt. b) Im Theuter in Baben: Montag, 24.:„Er muß auf's Land“. Mittwoch, 26.? Zum erſten Male:„Die Glocken von Cobne⸗ ville“.— Am 5,., 8. und 10. Juni d. J. wird Richard Waguers „Ring des Nibelungen“ im hieſtgen Hoftheater zur Parſtellung ge⸗ langen. Hierauf wird ein beſonderes Abonnement eröffnet. Am 22. Mai 1897 waren 25 Jahre verfloſſen, ſeit Richard Wagner— an ſeinein 59. Gebürtslage— auf dem lieblichen Hügel zu Bayreuth den Grundſtein ſeines Feſt⸗ ſpielhauſes legte. Friedrich Niehzſche, deſſen Mutter bekanutlich jüngſt geſtorben iſt, wird von ſeiner Schweſter, der verwittweten Frau Eliſabeth Förſter, von Raumburg nach Weimar geholt. Zum Aufenthalte iſt bie 150 einſamer romantiſcher Bergeshöhe gelegene Billn Silber⸗ blick angekauft. Die Bibliothek Nietzſches iſt bereits in Weimar. — Keueſte Rachrichten und Kelegramme. Wiesbaden, 22. Mai. Der kraiſer ſoll mit den Plane um⸗ gehen, das bei Wiesbaden belegene, dem Großherzog von Luxemburg gehörige Jagoſchloß Platte, das ihim wegen ſeiner prächtigen Wald⸗ lage ſchbu lange außerordentlich gefällt, zu erwerben. Budapiſt, 2. Mai. In dein Heizraum der Kunſtſchloſſerei von Fodor in der Waitzener Straße in udapeſt brach in der Nacht zum Freitag Feuer aus, durch welches das ganze Haus einge⸗ äſchert wurde. Vier Gehilfen kamen dabei ums Leben, etwa zehn wurden mehr oder minder ſchwer verletzt. ** 8 (Privat ⸗Telegramme des„Geueral ⸗ Auzeigers.“) Wörrishofen, 22. Mal. Das Befinden des Prälaten Kneipp iſt heule Morgen etwas beſſer, doch iſt die Hoffuung auf völige WWedergeneſung nur ſehr gering. “Paſſau, 22. Mai. Prinz Lubwig von Bayern iſt geſtern Abend 11 Uhr zur Theilnahme au der Jahresverſamm⸗ lung des Vereins zur Hebung der Fluß⸗ und Kanaiſchifffahrt in Paſſau eingeiroffen. Würzburg, 23. Mai. Die„Fränkiſchen Volksblätter“ demenliten die Blättermeldung, daß die Würzburger theologiſche Fakullät zu der bekannten Schrift des Uuiverſitälsrektors Prb⸗ feſſor Schell in Würzburg Stellung und dem Verfaſſer vorge⸗ Maunheim, 23. Mai. halten habe, daß ſie dieſe Schrift weder billige noch die darſn vertretenen Anſichten thelle. Ebenſowenig hat die theologiſchz Fakultät den Profeſſor Dr. Ehrhard beauftragt, eine Gegen⸗ ſchrift gegen die Schel ſche Schrift zu veröffentlichen. Prof, Dr. Ehrhard hat perſönlich den„Fränk. Volksbl.“ erklärt, daß er das jetzige Stadium der Koutroverſe nicht für den ge⸗ eigneten Augenblick halte, um ſeinerſeits in die Debatte einzu⸗ greifen. 65 Wien, 29. Mai. Die hieſigen Zeitungen melden überein⸗ ſümmend, daß für die auf kommenden Montag angeſetzte nächſte Sitzung des Abgeordnetenhauſes neuerdings die erſte Leſung des Ge⸗ ſetzes über die Gerichtsgebühren als erſter Gegenſtand auf die Tages, ordnung gebracht werden ſoll.(Da kaun ja der Spektakel vom letzten Dienſtag von Neuei losgehen. Die R. 5..) %%„Budapeſt, 22. Mai. Die Blätter erörkern die Nolhwendigkeit eines Ausgleichsproviſoriums, da die parlamentariſchen Verhällniſſe Oeſterreichs es fraglich erſcheinen ließen, ob der Ausgleich, ſelbſt wenn in der Ouolenftage eine Einigung zwiſchen beiden Regierungen zu Stande käme, rechtzeitig erneuerk werden könnte. *Paris, 22. Maf. Bei Angers ſind 7 Pioniere waͤh⸗ rend eines Manövers ertrunken. London, 22. Mai. Den„Times“ wird aus Conſtantinopel vom 20. gemeldet, die Botſchafter hätten ihre Inſtruktionen dahin erhalten, daß die Forderungen der Pfopte, einer Abtretun Theſſaliens ſeitens Griechenlands an die Türkei nicht geſtattet, eine Grenzregulir⸗ ung der theſſaliſchen Grenze jedoch bewilligt werden könnte. Auch ⸗ der geforderte Betrag der Kkiegsentſchädigung müſſe herabgeſetzt werden; auch an eine Abſchaffung der Capitulationen könne nicht gedacht werden. Dagegen dürften einige Abänderungen der be⸗ ſtehenden Verträge, der Abſchluß eines Auslieferungsvertrages zwiſchen Türkei und Griechenland möglich ſein. Die Botſchafter werden dieſe ihre Inſtruktionen, dem türkiſchen Miniſter des Aus⸗ wärkigen, gemeinſchaftlich zur Kenntniß bringen. „ London, 22. Mai.„Datly Croniele“ erfährt, daß der Staats⸗ ſekretär der Südafrikaniſchen Republik Dr. Leyds ſich nach Trans⸗ paal begibt, um die Vorſchläge Chamberlain's wegen Beilegung der beſtehenden Differeſzen züt überbringen, und daß jetzt ſehr gute Aus⸗ ſichten auf eine friedliche Löſung der Schwierkgkeiten vorhanden ſeien.— Aus Montevideo gehen der„Times“ voll 20. dſs. Mts. Nuchrichten zu, die gänzlich darguf hindeuten, daß der Aufſtand in⸗ folge des Sſeges des Generals Villar über Lemas als erloſchen zu betrachten iſt. Cran, 22. Maj. Zahlreiche arabſſche Bänden ſiud in den Dörfern der Umgebung erſchienen; um Plünderungen zu verhüten, es twerden große militäriſche Maßgahmen gelroffen. Laltin, 21. Mat, Die Auſſtellung belder Almeen ent⸗ lang ſind weiße Flagzen gehißt. Der Kronprinz hat in einem Tagesbefehl der Armee den Waffeuſtillſtand verkündigt. Die Feſtſtellung der neutralen Zolle dürch eine Cemmiſſton höheret Offiziere wird morgen erfolgen. »Oran, 21. Maf. Die ſeit 2 Tagen hier vekanſtalteten Kundgebungen gegen die Juden haben zu 19 Verhaftungen ge⸗ führt. Die Garuſon iſt konſignirk. Nachdem der geſtrige Tag verhältnißmäßig ruhig geweſen wär, ſteigerte ſich gegen Abend die Aufregung wieder, Ein Mann Namens Märkochal feuerte aus ſeinem Hauſe auf die Menge und verwundete einen Menſchen ködtlich, Mal dochai wurde verhaftet. Mehrere an⸗ dere Perſonen wurden leicht dürch Revolberſchüſſe verletzl. Auch in dem Dorfe Caſſaigne ſind getzen die Juben getichtete Un⸗ rußen ausgebrochen. Die Araber pländerlen dort die Läden der Juden. Athen, 22. Mai. Sobald die Friedensbediugungen auf⸗ geſtellt ſein werbden, ſoll die Kameger einberuſen werden. Waſhington, 28. Maj. Auf dem Wellpoſt⸗Congreß hat China die Abſicht erklärt, dem Weltpoſtverein beizutreten; Die Feſt⸗ ſtellung des Zeitpunktes bleibt vorbehalten, Auch Korea wird den Anſchluß erklären. Die Auſchlußerklärung des Oranje⸗Freiſtaats iſt in Vorbereitung. Rußlaud und Britiſch⸗Jndſen haben in der Kommiſſion die Abſicht erklärt, der internationalen Poſtpacket⸗ Uebereinkunft beizutreten. ——— Deutſcher Reichstag. Berlin, 22. Mai. Am Bundesrathstiſche: Handelsmigiſter Brefeld. Fortſetzung der 2. Berathung des Gefetentwurfes betr. Abände⸗ rung der Gewerbeordnung(Handwerkervorlage). Die Berathung wird fortgeſetzt mit 100 a bis ff, weitere Beſtimmungen über die fakultativen Zwangsinnungen. Zu 8 100 beantragt Köpſch (freiſ. Vereinigung) die Streichung von Beſtimmungen, daß die be⸗ theiligten Gewerbetreibenden zu einer Aeußerung für oder gegen die Einführung des Beitrittszwanges auch nur durch ortsübliche Be⸗ kanntmachung aufgefordert werden können. Regierungsrath Wilhelmi ſpricht gegen den Antrag, welcher Koſten verurſachen würde. Die Abgg, Ofann und Richtker befürworten den Autrag, Eine perſönliche Aufforderung zur Abſtimmung ſei das Mindeſte, was man bei der Wichtigkeit der Sache verlangen könnte. Nedbe 5e v. Brefeld: Es iſt nicht anzunehmen, daß die Mehrheik der Abſtimmenden immer mit der Mehrheſt der Be⸗ theiligten zuſammentrifft. Wer aus Judolenz nicht von den Liſten Einſicht nimmt oder ſeine Stimme nicht abgibt, muß dann mit der Errichtung der Zwangsinnung einverſtanden ſein. Abg. Richtder beantragt, daß die Bekanntmachung der projek⸗ tirten Bildung der Junung in der ortsüblichen Weiſe ſtaltzufinden häbe. Da die Abſtimmung über den Ankrag Richters zweifelhaft erſcheint und der Präſident von Buol vorſchlägt, die Abſtimmung zu wiederholen, weil fortwährend neue Abgeorduete den Saal be⸗ treten, beantragt Richter namentliche Abſtimmung, während Abg. Gröber(Zenkrum) dies für Geſchäftsordnungsmäßig nicht zuläſfig hält. Es folgt eine erregte Geſchäftsordnungsdebatte, an derem Schluß Präſident Buol die Auszählung vorſchlägt. Dieſelbe ergibt die Anweſenheit von 161 Abgeordneten, und zwar 58 für und 103 gegen den Antrag. Das Haus iſt demnach nicht beſchlußfähig. Nächſte Sitzung 2 Uhr. Um 2 Uhr eröffnet v. Buol wiederum die Sitzung. Die Be⸗ rathung beginnt mit dem Antrage Richter zu§ 100a. Bei der Ab⸗ ſtimmung iſt das Bureau zweifelhaft. Es erfolgt Auszählung. Die⸗ ſelbe ergibt die Anweſenheit von 178 Abgeordueten und zwar 65 für und 118 gegen den Antrag, Das Haus iſt alſo wiederum be chluß⸗ unfähig. Nächſte Sigung 2 Uhr 30 Min. Tagesordnung: Servis⸗ Takif. Um 2 Uhr 35 Minuten eröffnet Präſident von Buol die Sitzung. FJortſetzung der Verathung des Geſetzentwurfs betreffend den Servistarif und die Klafſeneintheflung der Orte. Abg. Lieber berichtet über die Beſchlüſſe der Kommiſſton. Bezüglich einer Reihe von Ortſchaften hat die Kommiſſiou die Ver⸗ ſetzunng in eine höhere Klaſſe beantragt. Dieſe Anträge werden an⸗ genommen. Eine Reihe von Anträgen aus dem Hauſe auf Ver⸗ ſetzung von Ortſchaften in eine höhere Klaſſe wird äbgelehnt. J. Wiekerskeimer's, Präparator der Kgl. Univerſität zu Berlin, Motten⸗Vertilgungs⸗ Eſſenz à Fl. 50 Pf. und M..—, ½ Ltr. 275., ½ Ikr. 5., Waunzen⸗ Vertilgungs⸗Eſſenz a Fl. 50 Pf. und 1., ½ Liv. .25., Lir. 4 M. iſt zu beziehen durch die Kgl. Hofl. J. F. Schwarzloſe Söhne, Berlin SwW., Maärkgrafenſtr. 29. Alleinverkauf E. Schröder, B 8, 15. Ehemiſch reiner Milchzucker, ſämmtliche Kindernährmittel, Soxylethapparate. Alle edarfsartikel zur Pflege der Wöchnerinnen und Säuglinge billigſt bei 33567 Drogerie M. Kropp, Kunſtſtraße, N 2, 72 * rin eu- of. 11% ge⸗ us⸗ in⸗ ſte Be⸗ es-⸗ ten ſſe * Maunheim, 28. Mal. Genetal? Anzelgel 81 Seite. Rede des Herrn Reichstagsabgeordneten Ernſt Baſſermann. Bee der erſten Berathung des Geſetzentwurfs zum Vereins⸗ geſetze im Reichstag hielt unſer Reichstagsabgeordneter Ernſt Baſſermann am letzten Dienſtag eine ſehr bemerkenswerthe Rede, in der er die Stellungnahme der nationalliberalen Partei zu der Frage kennzeichnete ̃ Die Rede dürfte von weitgehendem Intereſſe ſein und theilen wir ſie deshalb im Wortlaut mit; Meine Herren, die nationalliberale Fraktion des Reichs⸗ tags hat es abgelehnt, den Initiativantrag der Herren Abge⸗ ordneten Rickert und Genoſſen mit zu unterzeichnen. Es iſt zunächſt meine Aufgabe, hierauf eine kurze Erklärung abzugeben. Der von den Herren Rickert und Genoſſen geſtellte An⸗ trag entſpricht dem früheren Antrag, der unter meinem Namen gelegentlich der Berathung eines Reichsvereinsgeſetzes hier ein⸗ gebracht worden iſt. Wir haben die Unterzeichnung des heutigen Antrags nicht aus ſachlichen Gründen abgelehnt, ſon⸗ dern aus taktiſchen Erwägungen. Meine Herren, die König⸗ lich preußiſche Regierung hat im preußiſchen Landtag einen Ge⸗ ſetzentwurf wegen anderweiter Regelung des Vereinsweſens eingebracht, und hierzu iſt ſie ſtaatsrechtlich nach unſerer Auf⸗ * faſſung vollſtändig berechtigt. Wir waren der Anſicht, daß nunmehr die geſetzgeberiſche Thatigkeit des Abgeordnetenhauſes zu erfolgen hat, und daß eine Parallelaktion im preußiſchen Landtag und im Reichstag als nicht opportun erſcheinen kann. Wir kommen zu dieſer Anſicht aus der Erwägung heraus, daß wir heute nicht abzuſehen vermögen, was aus der Vorlage im preußiſchen Landtag wird, ob insbeſondere die Vorlage nach Ablehnung der Art. 1 und 3 ein ſolches Geſicht gewinnt, unter Beſchränkung auf die Aufhebung des Verbots für die Vereine, untereinander in Verbindung zu treten, vielleicht zugleich mit einer Beſtimmung über die Nichtzulaſſung von Minderjährigen zu politiſchen Verſammlungen, daß die Vorlage in dieſer Ge⸗ ſtalt auch für eine liberale Partei annehmbar erſcheint. Das war in der Hauptſache unſere Erwägung, die Eventualität einer befriedigenden Löſung der Aufgabe im preußiſchen Land⸗ tag, die vielleicht nicht ſehr wahrſcheinlich ſein mag— allein die Möglichkeit zu beſtreiten, dazu liegt doch keine Veranlaſſung vor. War im preußiſchen Landtag ein poſitives Reſultat nicht zu erzielen, dann befand ſich nach unſerer Auffaſſung der Reichs⸗ tag in einer günſtigeren Situation, als er es heute iſt, allerdings vielleicht erſt im Herbſt, aber doch gerade für diejenigen, die auf den ganzen agitatoriſchen Charakter dieſes Vorgehens ein großes Gewicht legen, dann noch in günſtigerer Situation dicht vor den Neuwahlen. Käme im preußiſchen Landtag ein poſi⸗ tives Reſultat nicht zu Stande, dann wäre ein Vakuum in Preußen geſchaffen, und nach unſerer Auffaſſung könnte dann der Reichstag in energiſcher Weiſe einſetzen und die verbündeten Regierungen nochmals vor die Alternative ſtellen, ob ſie das bei Gelegenheit der Verabſchiedung des bürgerlichen Geſetzbuchs gegebene Verſprechen einlöſen wollen. AJn der Sache ſelbſt erkläre ich Namens der nationallibe⸗ ralen Fraktion, daß wir dem Antrag der Herren Abgeordneten Rickert und Genoſſen äeinmüthig zuſtimmen werden.(Bravo! links und in der Mitte.) Nachdem ohne unſee Zuthun die Verhandlung und demnächſt auch die Abſtimmung über dieſen Antrag erfolgt, haben wir in keiner Weiſe irgendwelchen ſachli⸗ chen Grund, von dem Standpunkt abzugehen, den wir früher eingenommen haben, indem wir dem gleichlautenden Antrage zuſtimmten. Ich möchte auch betonen, daß ich es wohl für begreiflich erachte, daß man einen ſolchen Antrag einbringt, Angeſichts des ganzen Charakters der Vorlage, die dem preußiſchen Abge⸗ ordnetenhauſe vorliegt. Die Stellungnahme der nationallibe⸗ ralen Fraktion des preußiſchen Abgeordneteuhauſes iſt geſtern in ſehr eingehender Weiſe von dem Herrn Abgeordneten Krauſe dargelegt worden. Wir ſtehen im Weſentlichen auf der Baſis der Aeußerungen, die von dem Herrn Abgeordneten Krauſe über die preußiſche Vorlage gemacht worden ſind. Wenn ich mich zunächſt zu der Frage wende, die ja auch in der heutigen Diskuſſion einen breiten Raum eingenommen hat, ob die Verſprechungen, die Seitens der verbündeten Regie⸗ rungen beim bürgerlichen Geſetzbuch hier im Hauſe erfolgt ſind, eingelöſt ſind oder nicht, ſo wäre die Frage, wenn man den formalen, juriſtiſchen Geſichtspunkt allein ins Auge faßt, wohl zu bejahen, inſofern in der That in die Vorlage auch die Auf⸗ hebung dieſes Verbots aufgenommen iſt; allein materiell liegt doch die Beantwortung der Frage ganz anders. Und da ſtehe ich im weſentlichen auf dem Standpunkt, den in der heutigen Berathung der Herr Abgeordnete Dr. Lieber und andere Abge⸗ ordnete eingenommen haben. Auch mir ſtehen lebhaft die Ver⸗ handlungen des vergangenen Sommers vor Augen, die Vor⸗ gänge, die ſich damals abgeſpielt haben; es war der feſte Wille der Mehrheit des Reichstags, dieſes antiquirte Verbot aus der Welt zu ſchaffen und dazu den Weg zu gehen, in dem Ein⸗ führungsgeſetz die nöthige Grundlage dafür zu geben. Meine Herren, die Mehrheit des Reichstags iſt zu einem anderen Vorgehen bewogen worden durch die die Erklärung der verbündeten Regierungen, die in erſter Reihe darauf abzielte, eine ſolche öffentlich⸗rechtliche Beſtimmung aus dem bürgerlichen Geſetzbuch auszuſchalten, und welche dieſe Ausſchaltung dadurch zu ermöglichen ſuchten, daß die Zuſicherung ertheilt wurde: dieſe partikularrechtlichen Ver⸗ bote werden aufgehoben werden. Nun, meine Herren, wenn im Laufe der Diskuſſion nach den poſitiven Erklärungen des Herrn Reichskanzlers die Herren Abgeordneten Haußmann, Rickert und Andere Zweifel darüber äußerten, ob eine Vor⸗ lage der preußiſchen Regierung nicht eventuell bepackt werden würde mit reaktionären Beſtimmungen; wenn daraufhin der Herr Staatsminiſter von Boetticher eine beſtätigende Erklärung abgab, dahingehend, die Aeußerung des Herrn Reichskanzlers ſei vollſtändig unanfechtbar— wenn dem entgegen bei der preußiſchen Regierung die Abſicht beſtand, trotzdem das preußiſche Vereinsgeſetz in dem jetzt beabſichtigten Sinne zu verſchlechtern, dann war meiner Anſicht nach die Nothwendig⸗ keit gegeben, dieſer Abſicht öffentlich hier Ausdruck zu ver⸗ leihen(ſehr richtig: links); denn ſonſt mußte in der That der Anſchein erweckt werden: qui tacet, videtur consentire. Wenn man derartige Bedingungen an die Aufhebung des Ver⸗ bots knüpfen wollte, neue Beſtimmungen in dem jetzt beregten Sinne im Auge hatte, dann mußte das offen ausgeſprochen werden, nd dann hatte der Reichstag Gelegenheit, gegenüber dieſer verönderten Sachlage ſeinerſeils Stellung zu nehmen.(Sehr richtig! links.) Das iſt nicht geſchehen, und das betonen wir. Wir ſtehen heute vor einem Geſetz im preußiſchen Landtag, das für eine liberale Partei unannehmbar iſt.(Bravo! links.) Mit der ganzen Entwicklung der Dinge iſt meiner Anſicht nach heute ſchon ein Schaden angerichtet, der nicht ſo leicht reparirt werden kann.(Sehr richtig! links.) Meine Herren, wenn Sie aus den Kreiſen der Parlamente hinausgehen in die breiten Schichten des Volks,— dort hat man für formaliſtiſch⸗juri⸗ ſtiſche Deduktionen ſehr wenig Verſtändniß, man vermag ſich zu der glänzenden Höhe ſolcher Ausführungen nicht emporzu⸗ ſchwingen; aber meine Herren, dort tritt ein bedauerlicher Effekt ein, und das iſt der, daß man vielfach wankend wird in dem Glauben an die Vertragstreue des anderen Faktors der Geſetz⸗ gebung, der verbündeten Regierungen, der bei dieſer ganzen Frage in Betracht kam.(Sehr gut! links.) Dies, meine Herren, iſt die Auffaſſung in weiten Kreiſen unſerer Wähler und insbeſondere eine Auffaſſung, die im Süden breiten und weiten Boden gefunden hat. Meine Herren, der Herr Abgeordnete Rickert hat im Laufe der Begründung ſeines Antrags darauf hingewieſen, daß es wünſchenswerth wäre, zu einer reichsrechtlichen Regelung des ganzen Vereinsweſens zu gelangen. Ich ſtehe im Weſentlichen auf demſelben Standpunkt; auch ich würde es für dringend wünſchenswerth halten, dieſe Materie zu regeln im Wege eines Reichsgeſetzes; und wenn ich mir, auch voll bewußt bin der ganzen großen Schwierigkeiten, die ſich einer ſolchen Regelung entgegenſtellen, ſo hätte man meiner Anſicht nach doch den Ver⸗ ſuch machen müſſen, ein Reichsgeſetz zu ſchaffen. Es war ja ſeiner Zeit eine Kommiſſion eingeſetzt, an der ſich— zu meinem Bedauern muß ich dies feſtſtellen— Vertreter der verbündeten Regierungen nicht betheiligt haben. Die damaligen Kommiſ⸗ ſionsarbeiten haben den Beweis geliefert, daß maßgebende Par⸗ teien, darunter auch das Zentrum, nicht nur willens waren, Rechte zu verleihen, ſondern daß ſie gleichzeitig auch ihre Be⸗ reitwilligkeit erwieſen, auch Schranken aufzurichten gegen miß⸗ bräuchliche Ausnutzung und Ausübung des Vereins⸗ und Ver⸗ ſammlungsrechts. Nun, meine Herren, wir ſind bis heute zu einem Reichsgeſetz nicht gekommen, obwohl meiner Anſicht nach das Reichstagswahlrecht und weiter auch die zivil⸗ rechtliche Ausgeſtaltung des ganzen Vereinsweſens im bürger⸗ lichen Geſetzbuch allerdings ein einheitliches Vereins⸗ und Ver⸗ ſammlungsrecht bedingen würde. Meine Herren, die Vorlage, die dem preußiſchen Landtage vorliegt, hier näher zu kritiſiren, liegt mir nach den eingehenden Erörterungen des heutigen Tages, nachdem ſeitens meiner Partei im preußiſchen Landtag eine klare Stellungnahme geſtern ſchon erfolgt iſt, fern. Für uns ſind dieſe Beſtimmungen unannehm⸗ bar wegen ihres kautſchukartigen und wächſernen Charakters, der in ſeinen Conſequenzen dahin führt, daß man ſchließlich jeder Partei das Recht der freien Meinungsäußerung in Vereinen und Verſammlungen unmöglich machen kann. Meine Herren, man hat auf das badiſche Vereinsgeſetz hingewieſen, unter deſſen Regime wir uns in Baden eigentlich recht wohl gefühlt haben. Man hat darauf hingewieſen, daß im badiſchen Vereinsgeſetz ſich ähnliche Beſtimmungen finden wie in dem jetzigen Vorſchlag der kgl. preußiſchen Regierung. Das iſt nun nicht in vollem Umfange richtig; denn eine Be⸗ ſtimmung, wonach wegen Gefährdung des öffentlichen Friedens in Baden Verſammlungen aufgelöſt werden könne, Vereine geſchloſſen werden können, findet ſich in dem badiſchen Vereinsgeſetz überhaupt nicht(ſehr richtig); und das iſt jeden⸗ falls derjenige Begriff, der am meiſten einen dehnbaren Charakter an ſich trägk. Sodann muß ich des weiteren betonen, daß wir in Baden keine oſtelbiſchen Landrälhe haben(ſehr gut! und Heiterkeit links), und daß in Baden eine reaktionäre Hand⸗ habung unſeres Vereinsgeſetzes einen Sturm der Entrüſtung her⸗ vorrufen würde, der in kurzer Zeit mit dieſer Handhabung wohl das ganze Geſetz hinwegwehen würde.(Sehr richtig l) Das ſind immerhin Unterſchiede, die ich hier zu betonen Ver⸗ anlaſſung nehme. Meine Herren, wie gefährlich die Beſtimmungen ſind, die dem preußiſchen Landtag vorgeſchlagen werden, iſt anerkannt auch in der konſervativeu Preſſe, beiſpielsweiſe in der„Kreuz⸗ zeitung“, in der ausgeführt iſt, daß, wenn einmal die Liberalen wieder ans Regiment kaͤmen, ſie dieſelben Beſtimmungen, die ſie jetzt als erzreaktionär verſchreien, in der größten Schärfe gegen Konſervative und Agrarier anzuwenden in der Lage wären (ſehr gut! links); alſo eine Kritik der Vorlage, wie wir ſie ſchärfer in der linksliberalen Preſſe auch nicht gefunden haben. Wir können uns nicht damit einverſtanden erklären, daß in die Hand der niederen und mittleren Polizeiorgane das Schickſal der Verſammlungen am letzten Ende gelegt wird, daß Polizeibeamte an der Hand derartiger weitmaſchiger Beſtim⸗ mungen darüber zu beſtimmen haben, ob ein Grund zur Auf⸗ löſung einer Verſammlung vorhanden iſt. Wir haben dieſen Zweifel angeſtchts einer Reihe von Vorgängen in der letzten Zeit in verſtärktem Maße empfunden, namentlich auch, wenn wir ſahen, daß eine Reihe von Verwaltungsbeamten in ſehr energiſcher Weiſe auch als Politiker thätig ſind, und wir uns der Gefahr nicht verſchließen können, daß hier eventuell eine ſehr wenig unparteiiſche Handhabung zu gewärtigen wäre.(Sehr richtigl) Wir erinnern uns auch wohl der Zeiten, wo der Liberalismus, als er bereits die ganze nationale Entwicklung Deutſchlands mit in ſein Programm aufgenommen hatte, als ſtaatsgefährlich bezeichnet worden iſt(hört! hört!); und mit Rückſicht darauf wünſchen wir derartige diskretionäre Beſtim⸗ mungen, wie wir ſie in dem Entwurf der preußiſchen Regierung finden, nicht. Es iſt geſtern im preußiſchen Landtag auch über die Ein⸗ zelbeſtimmung bezüglich der Minderjährigen geſprochen worden. In dieſer Richtung Reformen eintreten zu laſſen, ſind wir nicht abgeneigt. Es war übrigens auch die Kommiſſion, die der Reichstag ſeiner Zeit eingeſetzt hat, nicht abgeneigt, in dieſer Beziehung Vorſorge zu treffen. Wenn Sie den Kom⸗ miſſtonsbericht der damaligen Seſſion zur Hand nehmen, ſo werden Sie finden, daß dort ausgeführt iſt, daß es in der That nicht wünſchenswerth iſt, unreife Elemente in politiſche Verſammlungen hereinzuziehen, und daß man Namens der Mehrheit der Kommiſſion auch der Anſicht war, daß die Aus⸗ ſchließung der Jugend aus politiſchen Verſammlungen doch wohl das Richtige ſein würde, Alſo in dieſer Richtung ver⸗ ——— möchten wir Beanſtandungen in dieſer Richtung nicht zu er⸗ heben. Allein auf der andern Seite wären dann auch die Kautelen zu ſuchen, die dafür die nöthige Gewähr bieten, daß nicht ohne weiteres, wenn ſolche jugendliche Perſonen ſich in Verſammlungen finden, auch zur Auflöſung geſchritten werden kann. Nun iſt heute, wie das zu erwarten war, auch die ganze Stellung dieſes Geſetzes und ſeine Wirkung auf die ſozialdemokratiſche Partei hier hereingezogen worden. Es iſt insbeſondere von Seiten des Herrn von Kardorff mit Freuden begrüßt worden, daß hier zum erſten Mal die Königlich preußiſche Regierung ſich wieder aufgerafft hat, um ſchärfere Machtmittel gegen die Sozialdemokratie zu ver⸗ langen. Es hat Herr von Kardorff hier ausgeführt, daß er die bedauerliche Zunahme der Sozialdemokratie, das Anwachſen der⸗ ſelben in den verſchiedenen Staaten von Deutſchland konſtatiren müſſe; er hat gleichzeitig ſeinen Ausführungen aber auch hin⸗ zugefügt, daß nicht zu große Freiheit allein, ſondern eine Reihe der verſchiedenartigſten Gründe hier zuſammenwirken. Ich brauche wohl nicht hier zu erklären, daß wir unſererſeits ein volles Gefühl der ſozialdemokratiſchen Gefahr haben. Wir ſehen, wie die Sozialdemokratie in ihren Führern einrückt in die ſtädtiſchen und ländlichen Vertretungen, in die einzelnen Landtage; und wir ſind die letzten, die die große Bedeutung der ſozialdemokratiſchen Bewegung verkennen würden. Wir haben uns auch immer auf den Standpunkt geſtellt, daß wir bereit ſind, die Regierung in allen den Beſtrebungen zu unter⸗ ſtützen, die auch künftighin ein feſtes Gefüge unſeres Staats ver⸗ bürgen, und daß wir auch die Hand bieten wollen zu Maß⸗ regeln, die geeignet ſind, Mißbräuchen und Ausſchreitungen auch auf dem Gebiete des Vereins⸗ und Verſammlungsweſens zu be⸗ gegnen— aber nicht auf dem Boden derartiger Vorlagen, wie es die jetzige iſt, die ſeitens der Königlich preußiſchen Regie⸗ rung gemacht iſt, nicht auf Grund ſolcher Vorlagen, die weiter nichts bedeuten als überall die Willkür der unteren Polizei⸗ organe. Es iſt im preußiſchen Landtag geſtern ſeitens eines Vertreters der nationalliberalen Fraktion darauf hingewieſen worden, wie wenig wirkſam Polizeimaßregeln ſpeziell gegenüber der ſozialdemokratiſchen Bewegung ſind; und dieſen Ausfüͤh⸗ rungen kann ich mich für meine Perſon auch vollſtändig anſchließen. Die ſozialdemokratiſche Bewegung braucht meiner Anſicht nach zu ihrer Exiſtenz und Fortentwicklung der offi⸗ ziellen Anerkennung ihrer Vereine nicht, ſie beſitzt— das wird jeder Vertreter eines Induſtriebezirks ja ganz genau wiſſen— ihre Vereine in jeder Werkſtatt, in der Thätigkeit von Werkſtatt zu Werkſtatt. Alſo die Partei durch ſolche kleinliche Maßregeln zurückdrängen zu wollen, dürfte ein vollſtändig illuſoriſches Vor⸗ gehen ſein(ſehr richtig! links); und das Gleiche gilt von der Verhin⸗ derung von Verſammlungen. Im Gegentheil bin ich der Anſicht, entgegen den Ausführungen des Herrn von Kardorff: ſeit man beiſpielsweiſe die Herren Sozialdemokraten auf ihren offtziellen Parteitagen öffentlich hat verhandeln laſſen, hat man doch die Erfahrung machen müſſen, daß dieſe Verhandlungen der ſozial⸗ demokratiſchen Partei am allerwenigſten genützt haben(ſehr richtig!), und zwar aus dem einfachen Grunde, weil ſie öffentlich und auch den Genoſſen unter ſich dokumentirt haben, daß doch recht weitgehende Gegenſätze vorhanden ſind, Gegen⸗ ſätze, die in breiten, langen Sitzungen zur Ausſprache ge⸗ kommen ſind. Alſo das war ganz gewiß kein Schaden für die Weiterentwickelung unſerer politiſchen Dinge. Und auch die Erfahrungen, die wir in Sachſen zu verzeichnen haben, weiſen uns doch darauf hin, daß durch Polizeimaßregeln die weitere Entwicklung der ſozialdemokratiſchen Partei ganz gewiß in keiner Weiſe gehemmt wird.(Sehr richtig! links.) Ich meine, daß gerade diejenigen— und dazu gehören doch hervorragende Politiker aller Fraktionen—, die die Anfänge einer Umbildung der ſozialdemokratiſchen Partei in eine radikale Arbeiterpartei zu erkennen glauben, es am meiſten bedauern müſſen, wenn mit ſolchen Maßregeln, wie ſie jetzt ſeitens der preußiſchen Regierung vorgeſchlagen ſind, dieſe ganze Weiterbildung vollſtändig gehemmt würde und wiederum der Fehler gemacht würde, der in Deutſchland des öfteren ſich wiederholt hat, daß man mit ſolchen Maßregeln wieder die Einigung auf dem ganzen Gebiet der ſozialdemo⸗ kratiſchen Bewegung herbeigeführt hat. Ich bin der Anſicht, daß man durch ſolche Vorlagen nur wieder neuen Wind in die Segel der ſozialdemokratiſchen Bewegung bringt. Ich kann meine Ausführungen damit ſchließen, daß ich als Vertreter einer liberalen Parlei dem Bedauern Ausdruck ver⸗ leihe über die Einubringung einer derartigen Vorlage, die— das iſt zweifellos— in weiten Schichten des liberalen Bürger⸗ thums als ein Schlag ins Geſicht empfunden wird. Dieſe Vorlage— das iſt eine weitere Folge— wirft aber auch wie⸗ derum einen neuen Zankapfel zwiſchen ſolche Parteien, die ſonſt in vielen Gegenden und Theilen unſeres Vaterlandes gewöhnt waren zuſammenzugehen. Auch ich möchte der Befürchtung Aus⸗ druck verleihen, daß die Quittung für ſolche geſetzgeberiſche Thätigkeit von den Wählern bei der kommenden Wahlbewegung den verbündeten Regierungen wird ertheilt werden, daß den Vortheil des preußiſchen Geſetzesvorſchlags nur die Sozialdemo⸗ kraten und die radicalen Parteien haben werden. Meine Herren, ich bin der Anſicht, daß es weit nothwen⸗ diger wäre, an Stelle ſolcher Vorlagen dafür zu ſorgen, daß im Lande das vielfach verbreitete Gefühl, daß unſere Regierung der Einheitlichkeit und Stetigkeit entbehre(hört! hört! links), beſeitigt wird, daß das Gefühl der Sicherheit, das vielfach abhanden gekommen iſt, aufs Neue erweckt wird, das Bewußtſein im Volk neu geſtärkt wird, daß wir eine ziel⸗ bewußte Regierung haben, die gewillt iſt, in den Bahnen ruhigen Fartſchritts die weitere Entwicklung unſerer Dinge zu fördern, und wenn endlich dafür geſorgt würde, daß die auf den verſchiedenartigſten, hier nicht weiter zu erörternden Ur⸗ ſachen beruhenden großen Verſtimmungen, die in immer weitere Kreiſe des national⸗ und liberalgeſinnten Bürgerthums ein⸗ ziehen, endlich keine weitere Nahrung erhalten. Wir halten dieſes Geſetz für bedauerlich und werden unſererſeits dem Antrag Rickert und Genoſſen zuſtimmen. (Bravol) 4. Seite⸗ Geleral⸗Anzeiger? VI. Süddeutſcher Verbandstag für „Vereinfachte Stenographie.“ Maunheim, 17. Mai. Geſtern und vorgeſtern tagte in unſern Mauern der VI. füd⸗ deutſche Verbandstag des Süddeutſchen Verbandes für„Vereinfachte Stenographie“(Syſtem Schrey). Schon im Laufe des Samſtag Nachmittags war eine ſtattliche Anzahl von Vertretern der zum Verhandsgebiet gehörenden Vereine trotz des recht ungünſtigen Wetters eingetroffen. Abends 8 Uhr verſammelten ſich die Delegirten der einzelnen Vereine zur Vorberathung der für die Hauptverſamm⸗ lung eingegangenen Arträge, wäyrend ſich die übrigen Stenographen mit zahlreichen Gäſten aus Mannheim im großen Saale des„Ball⸗ hauſes“ zu einer gemüthlichen Abendunterhaltung, woran ſich noch ein kleines Tänzchen anſchloß, zuſammen fanden. Sonntag früh begann ſchon um 9 Uhr der ernſte Theil des Stenographentages mit dem Wettleſen. Es iſt dies eine ganz neue Veranſtaltung und wurde daher ſowohl von den Theilnehmern als auch von den zabl⸗ reich erſchienenen Gäſten, worunter wir namentlich Herrn Stadtrath Mainzer als Vertreter der Stadt Mannheim, ſowie einige An⸗ hänger anderer Syſteme bemerkten, mit beſonderer Spannung perfolgt. Das Reſultat ſiel überaus günſtig aus, da ſelbſt in der Anfänger⸗Abtheilung eine Schnelligkeit von über 300 Silben in der Minute erreicht wurde. Hieran ſchloß ſich das Wettſchreiben in der Schnelligteit von 100, 120, 150, 180, 200 und 280 Silben; auch hier war das Reſultat durchaus befriedigend, da ſehr viele tadelloſe Arbeiten abgegeben wurden. Der vorgerückten Zeit wegen wurde die geſchäftliche Hauptverſammlung einſtweilen ausgeſetzt. Um 1212 Uhr begann die öffentliche Verſammlung unter Vorſitz des Derrn Dr. Mäule aus Stuttgart, in der Herr Fabrikant Wecker⸗ Offenbach a/M. einen etwa halbſtündigen ſehr inkereſſanten Vortrag Geſchäften“ hielt, Redner führte zunächſt aus, daß die Steno⸗ graphie in Deutſchland noch lange nicht die Verbreitung gefunden habe, die ſie verdiene und die ſie in Amerika und England längſt ſchon gefunden habe. In geuannten Ländern gebe es kaum ein Geſchäft von einiger Bedeutüng, in der die Angeſtellten nicht flotte Stenographen ſeien. Er ſchilderte dann in anſchaulicher Weiſe die vielſeitige Verwendung der Stenographie in ſeinem eigenen Hauſe und welche Vortheile er eben durch dieſe Verwendung erziele. Der Hauptgrund, warum wir in Deutſchland ſo weit zurück ſind, findet der Redner in der Mangelhaftigkeit des ſeither hauptſächlich ver⸗ wendeten Gabelsbergerſchen Syſtems. Er habe dieſes Syſtem früher in ſeinem Geſchäfte einzuführen geſucht, habe aber keine befriedigen⸗ den Erfolge erzielt. Dies ſei ihm erſt gelungen mit dem Syflem, das er heute für das beſte aller Syſteme halte, dem Syſtem Schrey, das allen Anforderungen, die der moderne Geſchäftsmann an die Stenographie ſtelle, in vollem Maaße entſpreche. Reicher Beifall lohnte den Redner für ſeine lebendigen Schilderungen. Hierauf ſprach der Verbandsvorſitzende über die ſtenographiſchen Einigungs⸗ beſtrebungen. Redner bezeichnet die große Zahl der vorhandenen deutſchen Stenographie⸗Syſteme als ein Haupthinderniß der allge⸗ meinen Verbreitung der Stenographie. Deshalb ſei auch der Ge⸗ danke einer Einigung der Slenographieſyſteme mit großer Begeiſte⸗ rung auf dem Verbandstage der Schrey'ſchen Stenographen in Bonn aufgenommen und zwar nicht nur von der Schrey'ſchen Schule, ſon⸗ dern auch von den Stolzeanern und einigen anderen Syſtemen. Die praktiſche Folge daraus ſei, daß ſich eine Kommiſſion gebildet habe, die nun den Verſuch mache, das von den Stenographen längſt er⸗ ſehnte Einheitsſyſtem zu ſchaffen und damit den unſeligen Syſtem⸗ kampf zu beſeitigen, oder wenigſtens zu verringern. Leider ſchließe ſich die Gabelsbergerſche Schule in ihrer großen Mehrheit von den Verhandlungen bis jetzt aus, da ſie im eigenen Syſtem ſchon das Einheitsſyſtem ſähen. Dies ſei ein falſcher standpunkt; wenn dieGabels⸗ Maunbeim, 28. Maf. ſo ſei ſie heute nicht mehr in der Lage, den modernen Anforderungen zu entſprechen. Dieſe modernen Anforderungen ſeien Deutlichkeit und Einfachheit, und da man über dieſe Auforderungen in den Schulen von Schrey und Stolze einig ſei, ſo ſei ein Erfolg der Einigungsverhandlungen zweifellos. Auch dieſer Vortrag fand den ungetheilten Beifall der zahlreichen Verſammlung. Zur Diskuſſion meldete ſich ein Gabelsbergeraner, um die Mittheilung des Redners, daß in Baden die„Vereinfachte Stenographie“ an 18, dagegen die Gabelsbergerſche nur an 17 höheren Lehranſtalten gelehrt werde, zu widerlegen. Der Redner erwiderte darauf, daß ſeine Zahlen auf amtlicher Statiſtik beruhen und daher doch wohl richtig Hierauf nahm der Vorſitzende des hieſtgen Stolzeſchen Stenographen⸗ Vereins, Herr Hauptlehrer Krauß Veranlaſſung, in herzlichen Worten ſeinen Dank für die Einladung und zugleich ſein volles Ginverſtändniß mit den Ausführungen von Schreyſcher Seite auszu⸗ ſprechen. Da ſich ſonſt Niemand zum Wort meldete, wurde die Ver⸗ ſammlung um halb 2 Uhr geſchloſſen. Alsdaun folgte das gemein⸗ ſame Feſteſſen, bei dem es an ernſten und heiteren Tiſchreden nicht fehlte. Um halb 4 Uhr begann die geſchäftliche Verbandsverſamme lung, in der der Vorſitzende einen eingehenden Thätigkeitsbericht er⸗ ſtatkete. Wir entnehmen daraus, daß das Syſtem Schrey im Ver⸗ bandsgebiet und namentlich in Baden einen ganz bedeutenden Auf⸗ ſchwung nimmt. Der vom Kaiſter verleſene Kaſſenbericht wurde genehmigt. Den Nachmittag verbrachten die Stenographen beim Feſtkonzert im Stadtpark. Den Schluß des außerordentlich gelungenen Feſtes bildete eine äußerſt gut verlaufene Abendunterhaltung mit Tanz in Ludwigshafen, womit das IV.Stiftungs eſt des dortigenVereins verbunden war. Bei dieſer Gelegenheit wurden die Preiſe an die Sieger im Wettleſen und Wettſchreiben zur Vertheilung gebracht. ſein dürfen. * Die„Vereinfachten“ und insbeſondere die beiden Mannheimer Vers⸗ eine haben allen Anlaß, mit gerechtem Stolz auf den ſchönen Ver⸗ lauf des überaus gelungenen Feſtes zurückzublicken. über die Forif etzung der Verſteigerung in d 4, 18: Montag, 24. d.., ½ Uhr. 2 Deckbetten, 1 Unter⸗ Vett, 4 Kiſſen, 1 Nähmaſchine, 1 Bohrmaſchinentiſch, 1 Kinderſtz⸗ wagen, verſchiedene große gute Körbe, 1 eiſerner Gartentiſch mit Stuhl, Herrenkleider, ½ Dutzd. gute Bekttücher ꝛc. ꝛc. 36443 J. P. Irſchlinger, Auctionator, O8,. für Lerein⸗ J000 0 (Kaufmänniſcher Berein). amburg, fel. Bäckerſtraße 32. Koſtenfreie Stellenvermittelung; 4840 Stellen in 1896 beſetzt; Penſtons⸗Kaſſe mit Invaliden⸗ Wittwen⸗, Alters⸗ und Waiſen⸗ Verſorgung; Kranken⸗ und Be⸗ gräbnige e, e.., mit Frei⸗ keter über das Beutſche Reich. eber 53 000 Wereins⸗ augehörige. 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Ver⸗ „Verwendung der Fertig,., 8 6, 38 0 fee., J 7, 14 Stenographie in kaufmänniſchen Amts und Kreis⸗Verkündi Oberrheiniſche lerſchernugs⸗Grſelſgaſt n* f Die Herren Actionäre unſerer Geſellſchaft werden hier⸗ kutlicen General⸗Verſaumlung auf Mittwoch, den 26. Mai d.., Bormittags 11½ Uhr im Geſchäftslocale der Geſellſchaft At. N 2 No. 4 hierſelbſt er⸗ gebenſt eingeladen. d Tagesordnung. 5 1. Geſchäftsbericht der Direction, ſowie Bericht des Auf⸗ ſichtsrathes über die Prüfung der Bilanz und der Ge⸗ winn⸗ und Verluſt⸗Rechnung. 2. Beſchlußfaſſung über dem Vorſtande und Aufſichtsrathe zu ertheilende Decharge. 3. Mahl von Aufſichtsrathsmitgliedern(8 26 des Statuts). 4. Wahl der Commiſſion zur Reviſion der Bilanz des laufenden Geſchäftsjahres. Die Bilanz nebſt der Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung, ſowie der Geſchäftsbericht der Direelion mit den Bemerkungen des Aufſichts⸗ rathes liegen vom 11. Mai dieſes Jahres ab in dem Geſchüfts⸗ locale der Geſellſchaft zur Einſicht der Herren Actionäre auf. Mannheim. den 30. April 1897. 3417 Der Aufſichtsrath: Die Direction: gez. Pr. Carl Clemm, Vorſitzender. gez. Osear Sternberg. „KOSMOs“, Mit⸗ und gück⸗Berſicherungs⸗Geſellſchaft in Hamburg. Wir ſuchen allerorts in Baden tüchtige Agenten gegen hohe Proviſion für 8 36399 Unfall-, Haftpflicht-, Einbruch-Diebstahls- und Fahrrad-Diebstahls-Versicherung. Angebote erbeten an die Generalagentur des„Kosmos“ Karlsruhe, Bismarekstrasse 41I. Am Sonntag, den 283. Mai 1897, Abends 8½ Uhr im Evangel. Vereinshaus K 2. 10 Gfkentlicher Vorbrag uüber Das weiße Kreuz und ſeine Bedeutung für Zeit und Ewigkeit, von Herrn Emil Steffan past. em. Damen ſind vom Beſuch ausgeſchloſſen. 36881 Der Bund vom weiſten Kreuz. Eintritt frei. 2 10 2f 2 Mannheimer Sängerkreis. Der auf Sonntag, den 238. ds. Mts. projektirte Familien⸗ Ausflug nach Neckarſteinach wird auf 36196 Donnerſtag(Himmelfahrtstag), 27. Mai lf. Is. verſchoben. Abfahrt 11¼ Uhr vom Hauptbahnhof. Alles Uebrige beſagt das Rundſchreiben. Der Vorſtand. 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Januar d J.— Staatsanzeiger Nr 2— werden die Inhaber der%igen Schuldverſchreibungen der obigen Anlehen, ſoweit ſie nicht zur Rückzahlung gekündigt ſind, hiermit aufgefordert, vom 17. Mai l. J. an ihre Schuldverſchreibungen zur Umwandlung in 3½% einzureichen. Die Umwandlung erfolgt bei der unterzeichneten Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe in Karlsruhe(Umwand⸗ 8 lungsſtelle) in der Weiſe, daß die Schuldverſchreibungen ſelbſt mit einem die Zinsherabſetzung bezeichnenden Aufdruck verſehen(abgeſtempelt) und an Stelle der zurückzugebenden%igen Zinsſcheine nebſt Zinsſcheinanweiſungen mit neuen auf die Dauer von 10 Jahren ausgeſtellten 3½ ſhigen Zinsſcheinen nebſt Zinsſcheinanweiſungen ausgeſtattet werden, deren nächſtfälliger noch bis 1. Oktobſr 1897 eine 4½%ige und erſt von da an eine 8/½% ige Verzinſung gewähren wird. Bei der Einreichung der Schuldverſchreibungen iſt folgendes zu beachten: 1. Die Einreichung kann, ſoweit nicht nach Ziffer 5 etwas anderes beſtimmt iſt, nach Wahl des der Schuldverſchreibungen bei folgenden Anmeldeſtellen geſchehen: f 5 8 Micssees a. bei der Eifenbahnſchuldentilgungskaſſe in Karloruhe, b. bei einer badiſchen Bezirksſinauzkaſſe(Finanzamt, Domänenamt, Hauptſteueramt, Hauptzollamt, Salinen⸗ amt) mit Ausnahme des Domänenamts und Hauptſteueramts in Karlsruhe. Wenn die abzuſtempelnden Schuldverſchreibüngen den Anmeldeſtellen nicht perſönlich eingereicht, ſondern durch die Poſt übermittelt werden wollen, wird dem Einreicher im Intereſſe der einfachen und raſchen Erledigung des Geſchäfts ſowie zur Erſparung doppelten Portois dringend empfohlen, die Sendung nicht an eine der Bezirksfinanzkaſſen, ſondern unmittelbar an die Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe zu vichten. 2. Den einzureichenden Schuldverſchreibungen, die nach Anlehen(1859,61, 1862/64, 1875 20), Litera(Nennwerth) und Nummernfolge zu ordnen ſind, iſt beizugeben: a. Ein Verzeichniß, in dem die Schuldverſchreibungen gleichfalls nach Anlehen, Litera und Nummernfolge 1 Uiden 5 8 00 dende Das zu dieſem Verzeichniß zu verwendende Formular nebſt den etwa erforderlichen Ein wird von den Anmeldeſtellen, ſowie auch von den Steuereinnehmereien b. Die uach dem 1. Oktober 189 7 1 Ziusſcheine nebſt Bueedeakeneüngen(Talons). —75 1 1. 160 5 e nde in Baar betzulegen. 5 die vor oder auf den 1. Oktober 1 igen Zinsſcheine ſind von dem Inhaber der ldver⸗ ſchreibung abzutrennen und auf dem gewöhnlichen Wege einzulöſen. 8. Der Einreichende erhält von der Anmeldeſtelle eine Empfangsbeſcheinigung über die Geſammtſtückzahl Ziasſche Geſammtnennwerth der eingereichten Schuldverſchreibungen und den etwa geleiſteten Baarerſaß für fehlende insſcheine. Wer ſtatt der ſummariſchen Quittung eine Empfangsbeſcheinigung über die einzelnen von ihm eingeret Schuldverſchreibungen zu erhalten wünſcht, hat das nach Ziffer 2 vorzulegende Verzeichülß in debpelter Hegec den Schuldverſchreibungen anzuſchließen, welches ſodann mit Empfangsbeſcheinigung der Anmeldeſtelle verſehen dem Apee ee 7 lbpeſchreib bit d ſch „Die abgeſtempelten Schuldverſchreibungen nebſt den neuen Zinsſcheinen und Zinsſcheinanweiſungen wer 5 Rückgabe der Empfangsbeſcheinigung der Anmelbeſtelle(Ziffer 3) und gegen Nalttulg des Uinenenee die auf die Empfangsbeſcheinigung der Anmeldeſtelle zu ſetzen iſt, ausgefolgt. Der Ueberbringer der mit Quittung des Einreichenden verſehenen Empfangsbeſcheinigung der Anmeldeſtelle(Ziffer 8) zur Empfangnahme der umgewan⸗ delten Schuldverſchreibungen nebſt und Zinsſcheinanweiſungen als bevollmächtigt, ſofern nicht der Ein⸗ reichende rechtzeitig der Anmeldeſtelle eine gegentheilige Anordnung zukommen läßt. 5. Wer die Schuldverſchreibungen mehrerer Gläubiger ſammelt und in Beträgen von nicht unter 25,000 M. bei der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe unmittelbar einreicht, erhält, wenn der Geſammtbetrag der ein ereichten Schuldverſchreibungen mindeſtens 100,000 M. beträgt, eine Vergütung von 15 Pfg. für 1000 M. Nennwerth der abge⸗ ſtempelten Schuldverſchreibungen. 6, Geſuche um Eiunſchreibungen, Umſchreibungen und Aufhebung von Elnſchreibun Einreichung der Schuldverſchreibungen zur Abſtempelung nicht verbunden werden. geſonderten Schreiben vorzulegen. 7. 1 5 e gſolgt Schuldverſchreib ägt der G 8. Das Porto für die Einreichung der uldverſchreibungen trägt der Einreichende, das Porto für di die Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe unmittelbar zu bewirkende Rückſendung die Staatskaſſe. Die ongen aa de ſind zur ie 91—5 nicht 80 tet. 9. Die für die Umwandlung zu entrichtende Reichsſtempelabgabe wird von der Umwandlun und auf die Staatskaſſe übernommen. Schlußnoten werden nicht ausgeſtellt. ee Karlsruhe, den 10. Mai 1897. Großherzogliche Eiſenbahnſchuldentilgungskaße. Helm. Die Umwandlung der 4% badiſchen Staats⸗ anleihen von 185961, 186264, 1875, 1878, 1879, 1880 und 1886 in 3˙½ bige beſorgen ſämmtliche Mannheimer Banken und Bankiers koſtenfrei. I. Badische Rothe Kreuz-Geld-Lofferie veranstaltet vom Badischen Landesvereln vom Rethen Kreuz in Kärlsrulie für die Zwecke der Verwundeten- und Krauken- e und im Frieden. pflege im 10 2 34410 2691 ewinne im Gesammtbetrag von 34,000 Mark. Hauptgewinne zu Mark 10,000, 5, 000, 2,000, 1, Oo0O in baarem Gelde. Zlehung am 2. Juni ds. Js. Preis des Looses 1 Mark, 11 Loose 10 Mark. Für Porto und Aishungslisten sind 25 Pfg. mit einzusenden. Versandt auch gegen Nachnahme(25 Pfg. mehr) oder Postanweisung. Loose sind zu besichen; duroh den Seneral-Toosrertrieb zon Franz Pegher, Hofſiefgrant in Karlsrune, Kalserstrasse 78 und die Hauptagentur von Moritza Mersberger in Mannneim, Planken, I 3, I, in der Hx HMeneral-Anzeigers(Maunheimer Journal), J. F, Lans sohn, Heddesheim. den Aalt Plalaten ne⸗ en können mit d Solche Geſuche ſind vielmehr 15 85811 Aeiehneten Verkaufsstellen. en it en ſer en on 8, le zu n. ⸗ en e8 u- —- us 505 nne—— re Fertteter: S. Slebeneck, Lannbeim, r⸗ U6, 22. 28774 if Berlin W. 8, Breslau, Köln. de Leipzig, Stuttgart. 0 De.. Schanz A68 1 2 it ie Sorgältig, reell, schnell, billigsz t. ·* illigite Beragiguelle far: A 5 Ettlinger- iffon U Madapofam 67 Fiaue] Senda Cords“ Fammete] Futterstoffe „ Temen in aſien Breſten Bei Abnahme v. ½ St-25 Mtr. und mehr Engros-Preise. Autter u. Preisliste gratis u. fraueo. J. 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St. Johannis) Herr Paſtor Steffann. Dienſtag 19. Wilh. Mark. Waldmann, Mechan. u. Karol. Weipert. Abend 8½ Uhr Bibelſtunde der Jugendabtheilung des Jünglings⸗ 20. Joſ. Guſt. Heilig, Ingenieur u. Lina Jung. vereins. Miktwoch Abend 87½ Uhr allgemeine Bibelſtunde 20. Joh. Gg. Weſch, Schreiner u. Anna Maria Stöhr.(Altes 121 eeee 8 50 19 0— 5 0 oſbeiz achmittag Uhr 50 5 15. Clemens Becht, Schloſſer m. Ida Kohl eer, i 15. Albert Gärtner, Spengler m. Eliſab. Eiermann! Fr 8 5 permann 15, Andr. Voll, Eiſeng. m. Emma Adelmann. iſt freundlichſt eingelnden allgemeine Bibelſtunde. Jedermanr 15 0 S eee Anna Schneidet, Angeladen. 15. Fer old, Heizer m. Anna Link. Ne 57 787 85 25. Joſe häfer, Auslff.. Wufe Saſts, 5 Mäßzigkeitsverein„Blaues Kreuz“ 25. Frz. auinger, Schloſſermſtr. m. Wilhe. Müller. Freitag Abend 9 Uhr Bibelſtunde. Ev. Vereinshaus 25 55 ne e 18 Heuß. 2510. 25. Leop. Daum, Schmied m. Marg. Deck. 7 7 25. Adam Groß, Magazinier m. 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Eiermann e. S. Joh. Adam. 1Schluß 5 Sfejer Vifer ff 5 18. d. Nangirer Ludw. Falter e. S. Ni Mich. Schluß der Firmungsfeier, Biſchöfl. Segen, Abreiſe Sr. 12. d. Fabrlkarb. Karl FIrdr. Klinger e. T. Anna Eliſe Kath, Biſchöfl. Gnaden. 6 Uhr Beginn der ewigen Anbetung. 9. d. Eiſendr. Eduard Geng e. T. Roſa Luiſe. 6— Uhr erſte Betſtunde.—8 Uhr zweite Beltſtunde m. 18, d. Meßgeh. Ant. Heinemann e. S. Ankon. Maiandacht. Montag, 24, Mai. Morgens 5 Uhr Fort⸗ 15 5 Megger Bant Heß⸗ ſetzung der ewigen Anbetung. 5 Uhr Amt. 6 Uhr hl. d eßger Karl Bernh. Heß e. T. Emma. Meſſe. ½8 hl. Meſſe. ½10 Uhr Amt. 10—11 nächſte 495 ane di Gae G5 Wilh Stunde der Anbetung, 11—12 letzte Stunde. ¼12 Ühr 18. d. Spengler Joh. Egner e. S. e 1 Schluß der ewigen Anbetung, Prozeſſton, Segen, 9. d. Agent Karl Nich, Werner e. S. Nich. Karl Frz⸗ e deum. 13. d. Wirth Karl Adolf Braun e. S. Guſt Adolf.„Ju der Schulkirche. ¼8 Uhr Gottesdienſt für die 0— 55 Helne Kath. Schüler der Mittelſchulen. 9 Uhr 0ef 20 d „8. Tagl. Joſ. Staudt e. S. Wilhelm. Untere kath. Pfarrei. Samſtag, den 22. Mai. Nach⸗ 16. b. Tülnchel Ihriſtof Frdr. Geiſt e. S. 1 mittags Beicht. Halb 8 Uhr Malanbacht Sonntag, 15 10. d. pr. Arzt Dr. Rud. Seb. Leimbach e. T. Luiſe Softe Emeline. 28. Mai 6 Uühr Frühmeſf 1 1 5 10. d. Steueraufſ. Eug. Imhoff. e. T Elſa hr Frühmeſſe. Uhr Singmeſſe. Halb 10 10. d. Bahnarb. Karl Greulich e. S. Georg Heinr. Uhr Predigt nachher Amt. 11 Uhr hl. Meſſe. ½2 Uhr 12, d. Meßzger Mich. Borti e. T. Pauline Emilie. Chriſtenlehre für die Mädchender letztenJahre ½8UhrCorpe⸗ 0 Wilh. 9 Wilh J. Karol, Emilie. e e 1 d mit Predigt. 4. d. Schloſſer Joſ, Geſell e. S. Wilh. Joſ. 2 Montag, 24. Mai. Nachmittags? r Beginn des ewigen 10, d. Gekreidearb. Joh. Jak. Karch e. T. Anna Eliſab. Gebetes für die untere Rfarref bis Abends 6 Uhr. Halb 16 5. Faufm. Theod. Henzler e. S. Eugen Emil..Uhr Maiandacht. Dienſtag, den 25. Mal. Morgens 5 18. d. Cagl. Joſ, Höle e. L. Georgine uhr Amt, nachher Fortſetzung des ewigen Gebetes. Nach⸗ 14. 5. Schloſſer Jat Alchaus e. L. Frieda⸗ ˖ mittags halb 3 Uhr feierlicher Schluß desſelben 11. d. einer Joh. Georg Schmidt e. T Roſalie Eliſab⸗ 95 88 0 9755 15. d. Kaufm. Moritz Lichtenberger e. S. Heinr. Kath. Bürgerhoſpital. 7 Uhr hl. Meſſe. Halb 16, d. Fabrikarb. Johs Köble e. S. Joh. Bernh 9 Uhr alt heu mit Predigt. Der Nachmittagsgoktes⸗ 14. d. Füncher Karl Albert Maier e. T. Clara Roſa. dienſt fällt heute aus. Dienſtag, den 25. Mai. Nachmit⸗ 14. d. Müller Guſt. Adolf Seufert e. S. Wilhelm. tags von—5 Uhr findet in der Spitalkirche die ewige 18. d. Gärtner Jul. Gallus e. S. Rud. Ernſt Jul. Anhetung ſtatt 15, d. Reſtaur. Adolf Delhosg e. T. Luiſe Joſeſine. 1J. d. Faufm. Hch. Hoffſtätter e, T. Wilhelm. Adelheid. Altkatholiſche Gemeinde. 1 5 Schloſſer Aleich Nohrer e ee Sonntag, 23. Mafi. um 10 Uhr Gottesdienſt. ., Schloſſer eich Nohr S. 5 25 2 7 5 15 5. Giſoles Guſt. Friedeborn Kath. Freireligiöſe Gemeinde. d. Eiſeng. Ignaz Grunnginger e. T. Anng. 92 3 8 18. d. Schmieb Wilh. Irdr. Pafer e. S. Heinrich. Aul den 8 10 Uhr, in der 14. d. Fomſt. Gg. Chriſtle e. S. Gg. Karl. ula der Frie rich zmke 2(Eingang Ringſtraße). 18, d. Schneider Ludw. Schindlbeck e. S. Ludw. leh Vortrag des Herrn Prediger Schneider über das Thema: 465. d. Friſeur Karl Johs. Maurer e. S. Karl Johs Jof.„Himmelfahrt und Vergötterung.“ 20. d. Krahnenf, Aug, Gg. Kaſpar e. S. Joh, Narl. Hierzu ladet Jedermann freundlichſt ein. 16. d. Hauptl. Peter Finzer e. T. Elſa Chriſtine Marie. Der Vorſtand 16. d. Maſchineumſtr. Joſ. Müller e. S. Haus Gg. Wilh.— 15. 5 Faßk Cneelt He Engel e. T. aabe 5 5 5 INN 1, S M. E SrHN 1, 8 „d. Tagl. Engelh. Oeſtringer e. S. Karl Engelb. Wilh. 5 14. d. Babnarb. Irdr. Müller e. T. Marie Roſine.„ begenüber der Reichsbank * Mai Geſtorbene Schirm⸗ U. Stockgeſ chüft. 16. Kath. geb. Ewald Ehefr d. Tagl. Adam Hartel, 30 c 8 M. a. I⸗ 5 14. Sabine Zuſſe L. b. Tinchers dudw. 1.89 g SGrößte Auswahl in Sonnen u. 16. Narol. Pauline T. d. 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Keßler, 1 J. 3 M. a. „d. verw. Deconom Georg Kohler, 72 J. 3 M. a. „d. verh. Metallgießer Frdr. Wilh. Jordann, 59 J. 1 M. a. Grab-Denkmäler reichhaltiges Lager. Bruno Wolff, Bildhauer. 30 Mannheim 6 7 30, 11628 Bei Sterbefällen halte mein größtes und reichhaltigſtes Lager in Sterbekleidern für jedes Alter und in allen Preiſen, Bouquets, Kranzſchleifen, Arm⸗ und Hutflor, Blech⸗„ Laub⸗ u. Perlkränzen, ſowie Friedhofkreuzen in allen Größen beſtens empfohlen. 55 Bei der Maaßnahme für den Sarg können 25108 alle Beerdigungsgegenſtände beſtellt werden und liefere dieſe mit dem Sarge in das Tranerhaus. Teleph. 588. d. 19, Karl Herm, S. d. Schiffers Adam Ehrenftigd, 2 M. 18 T. g J2, 4. Fr. Vock. Städt. Sarglieferaun t SGenkealAnzeiger Manftheim, 98. Maf⸗ E Die Beerdigung des verſtorbenen Herrn Premier⸗Lienkenant Otto Eichner findet nicht vom Haupthahnhofe, ſondern von der Leichenhalle des Friedhofes aus morgen, Sonntag, den 23. Mai, Nachmittags 4 Uhr ſtatt. Im Namen der Hinterbliebenen Oto ahl. Danksagung. Für die vielen Beweiſe aufrichtigſter Theilnahme an dem uns durch das Hinſcheiden unſeres unvergeßlichen Gatten, Vaters, Schwiegervaters, Großvaters, Schwagers und Onkels Herrn Martin Bomatsch betroffenen Verluſte, ſowie für die überaus zahlreichen Blumenſpenden, Leichen⸗ begleitung und Betheiligung des Turnvereins ſprechen wir unſeren innigſten Dank aus. Ganz beſonders danken wir Herrn Dr,. Frank für ſeine aufopfernde Thätigkeit und liebevolle Behandlung. 8645⁵0 Mannheim, den 22. Mai 1897. Nie kiefttanernden Hialetbliebenen. Pfälzischen nenmrerelns Neustadt Hassloch Donnerſtag, den 27. Mai 1897, Nachmitkags 3 Ahr. Trlbüne M. 6,—, 1. Platz M..50, 2. Platz 50 Pfg., Wagenkarten M..— 8 bei Herrn Heinrich Brauch in Haßloch. Tribünen⸗ und Wagenkarten bei Herrn W. Wocholl in Neuſtabt a. d. H. Die Pfälziſchen Bahnen gewähren freie Rückfahrt auf einfache Fahrkarte, wenn zugleich m derſelben eine Karte zum Reunen 10 oder eine Maaßünen arte zur Ahſkenpeküng wecgeen ulch Die Schnellzüge Nr. 7 ah 5 Uhr 10 Min. in Neuftadt und 7 5 M 1 ab 1 Uhr 5 Mizu. in Ludwigshafen g. Rh. (ab 1 Uhr 9 Min. in Speyer) werden in Haßloch anhalten. Sonderzug nach Haßloch: ab 2 Uhr Nachmitlags in Neuſtadt, in Haßloch an 2 Uhr 15 Min. Abends gehen von Haßloch Züge ab in der Richtung nach: 8 a. Neuſtadt(Saarbrücken⸗Metz) Schnellzug Nr. 34, ab 8s Uhr in 1 der in Haßloch anhält; ferner die fahrplanmäßigen Züge um 716, 10“ und 1126 Uhr. b. Ludwigshafen: die fahrplanmäßigen Züge um“78 und 1021 Uhr. Die Verlooſung findet unwiderruflich am 1. Juli l. J. ſtatt. Die Gewinnſte ſind am Renntage im Sagle des Gemeindehauſes zu Haßloch ausgeſtellt. Die Vorſtandſchaft des„Pfälz. Rennvereins“ Neuſtadt a. d. H. 66209 Boerliner Schneider-Akademie Gegr. 187 von Rudolf Maurer Keine Filialen. nur getlin W. 8. Friedrichſtraße 65 a. Ich mache hiermit bekannt, daß das 51 beiden Berliner Gewerbeausſtellungen 19 55 und 1896 mit der höchſten Auszeichnung prämiirte Carrs⸗Syſtem nut auf meiher 11 5 85 demie gelehrt wird und werde 55 jede Nachahmun aeg perfolgen. Im letzten Semeſter die meiſten Zuſchneiderſtellen vermittelt. Stellennachweis koſtenſos. Nim 1. und 15. jeden Monats beginnen neue Curſe in der 8 unb Damenſchneiberef.(Spezialität: 95 Zuſchnitt und Bearbeitung von engl. Coſtumes). Illuſtrirke gratis ünd franco. Jubilaumsausgabe 4 Auflage) der Lehrbücher zum S banten „Der practiſche Zuſchneider“ 2 Bände gebunden Mk. 20. 36426 lred NMauxzer, Sechiſen Schneidermeiſter und Lehrer der Fachwiſſenſchaft. 2—— Arme Frau verlor ein Porte⸗ monnaie mit Mk..60 Inhalt zwiſchen M 7 und N 7. zu⸗ Die Bade⸗ U. Schwimm⸗Anſtalt Fntegene für Frauen und Mädchen 3 jist eröffnet. Verloren von D 2, 1 bis Schillerplatz ein Sa mit Juhalt. 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