Telegramm⸗Adreſſe: 0 i i 5 „Jentnal Mannhelm. Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. Verantwortlich: (Mannheimer Volksblatt.) für den politiſchen u. allg. Theil: —* Paul Hartwig. 5 In unter 9 N für 95 Wen dae Theil: Abonnement: ee 9 ee He gegerue 9 eeee 4 Gringerlohn 10 Pfg. monatlich, Rotationsdruck und Verlag der durch die Poſt bez. inel. Poſtauſ⸗ 0 1 9 Dr. H. Fantee Buch⸗ ruckerei, ſchlag eee(Erſte 4 Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. 407. Jahrgang.)(Das„Maküheimer Die Neklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. E 6, 2 Erſcheint wöchentlich ſieben Mal⸗ Seleſeuſte und verbreitelſte Jeitung in Maunheim und Amgegend. ournsl“, iſt Eigenthum des 1se 0 ſämmtlich in Mannheim. E 6, 2 Nr. 207. Deutſches Reich. InDie Fideikommiſſe in Preußen am Ende oes Jahres 1895. Von der Geſammtfläche des preußiſchen Staates mit 34,854,542,3 da umfaßte der Fideikommißbeſitz nach dem neueſten Vierteljahrsheft der preußiſchen Statiſtik am Ende des Jahres 1895 mit 2,121,635,8 na ziemlich genau 6 v. H. Darüber hinaus gehen die Provinzen Schleſien mit 13,66, Brandenburg mit 7,65, Weſtfalen mit 7,54, Schleswig⸗Holſtein mit 7,28 und Pommern mit 6,64 v..; Poſen hält ſe) faſt genau auf dem Durchſchnitte, die anderen Provinzen bleiben darunter, am meiſten Hannover mit 2,13 und die Rhein⸗ provinz mit 2,65 v. H. Unter den Regierungsbezirken haben Oppeln mit 18,93, Stralſund mi 18,86, Sigmaringen mit 16,32 und Breslau mit 12,68 v. H. den ausgedehnteſten Fideikommißbeſitz, während dieſer in Gumbinnen und Stade noch nicht 1 v.., in Danzig, Hannover, DLüneburg, Trier und Aachen zwiſchen 1 und 2 v. H. der Geſammt⸗ fläche umfaßt. Die Fideikommißwaldungen umfaßten 2,74 v. H. der Geſammtfläche und 11,65 v. H. der Waldfläche des Staates, von der Geſammtfläche der Fideikommiſſe aber 45,00 v. H. Da die Wald⸗ fläche des Staatsgebietes nur 23,50 v. H. der Geſammtfläche aus⸗ macht, ſo ſind die Waldungen bei den Fideikommiſſen faſt doppelt ſo ausgedehnt als im Durchſchnitte des Staates. Von der Geſammt⸗ fläche der 1045 Fideikommiſſe entfallen 88,79 v. H. auf ſolche von mehr als 1000 ha Umfang und 29,10 v. H. auf die 29 ſehr großen Fideikommiſſe mit mehr als 10,000 ha Fläche. Die fämmtlichen 1045 Fideikommiſſe vertheilen ſich auf 939 Fideikommiß⸗ beſitzer. Die Fideikommiſſe von 10,000 ha und darüber befinden ſich mit dem größeren Theil ihrer Fläche in dem Beſitze von Inhabern aus regierenden oder ſtandesherrlichen Häuſern, während von dem BAUeberreſt der größere Theil auf fürſtliche Familien entfällt, die nicht zum hohen Adel gehören. Die Anzahl der Erweiterung beſtehender Fideikommiſſe oder Fideikommißtheile betrug 41 mit einer Fläche 5 von 3385,1 ha, durch Neugründung von Fideikommiſſen fand 11 Mal ein Zugang ſtatt, der ſich auf 7 neubegründete Fideikommiſſe mit 9106,3 ha vertheilt. Dem ſtand an Abgängen außer geringfügigen Verkleinerungen beſtehender Fideikommiſſe die Auflöſung von zwei Fideikommiſſen mit 699,8 ha gegenüber. Von den beſtehenden Fidei⸗ kommiſſen ſind 785 mit 1,70 Mill. ha oder 80,02 v. H. der Geſammt⸗ fläche bereits urſprünglich als Fideikommiſſe begründet worden, wäh⸗ rend 260 mit 0,42 Mill. ha oder 19,98 v. H. der Geſammtfläche aus Lehen hervorgegangen ſind. Was die Entſtehungszeit der Fideikom⸗ miſſe anbetrifft, ſo rühren von der Geſammtfläche rund drei Fünftel aus der älteren Zeit bis zum Jahre 1850 her und etwa zwei Fünftel kommen auf die zweite Hälfte des gegenwärtigen Jahrhunderts, 14 Frankreich. Aus der Handelsbilanz! In der Handelsbilanz Frankreichs iſt der größte Unter⸗ ſchied zwiſchen Ankunft und Verkauf bei den ruſſiſchen Bundes⸗ genoſſen zu finden. Die Franzoſen zahlten den Ruſſen 253 Millionen, wovon 98 auf Getreide fielen, während die Ruſſen bloß für 35 Millionen Ankäufe in Frankreich machten. Die Pariſer Preſſe conſtatirt denn auch mit Schmerzen, daß die Fe Ruſſen trotz aller Freundſchaft die Produkte der deutſchen In⸗ diuſtrie denen der franzoͤſiſchen vorzuziehen fortfahren. —— Amerika. * Zur Beſitzergreifung Hawai's. Ueber die wahren Urſachen der plötzlichen Beſitzergreifung der Hawai⸗Inſeln durch die Vereinigten Staaten werden folgende ergänzende Mittheilungen bekannt: Sämmtliche Zucker⸗ 0 pflanzungen auf Hawai gehören ſei! mehreren Jahren einigen nordamerikaniſchen Kapitaliſten, die zugleich hervorragende Mit⸗ glieder des Zuckertruſts ſind. Vor Kurzem machte nun eine japaniſche Geſellſchaft den Verſuch, ebenfalls auf einigen der Inſeln größere Zuckerpflanzungen anzulegen, wozu ſie auch aus J Ispan Acheſter enfähren wolle Sonntag, 1. Auguſt 1397. (Gelephau⸗Ar. 218)0 Dieſelben hätten zu weit niedrigeren Löhnen gearbeitet als die Arbeiter, die den ameri⸗ kaniſchen Pflanzern zur Verfügung ſtanden. Daher fürchteten die Letzteren eine Entwerthung ihrer Pflanzungen durch die japaniſche Konkurrenz und ſetzten es durch, daß die Regierung von Hawai die Landung der japaniſchen Arbeiter verbot. Hie⸗ gegen erhob Japan auf die Beſchwerde der geſchädigten Dampfer⸗ geſellſchaft hin Einſpruch, worauf die Regierung in Honolulu, angeblich weil ſie von Jopan bedroht wurde, ſofort den An⸗ nexionsvertrag mit der Regierung in Waſhington abſchloß. Der ganze Vorgang ſpielte ſich genau nach den Weiſupgen der be⸗ theiligten amerikaniſchen Zuckerleute ab. 5 Aſien. Kaufmänniſche Zuſtände in Perſien. Von den kaufmänniſchen Zuſtänden Perſiens entrollt der Bericht eines europäiſchen Konſularagenten in Iſpahan ein nichts weniger denn anmuthendes Bild. Darnach ſind die perſiſchen Bankiers und Handeltreibenden im Allgemeinen zwar ehrlich— aber nur ſo lange ſie ihre Rechnung dabei finden. Iſt das nicht der Fall, dann hört auch ihre Ehrlichkeit auf, und für gewöhnlich finden ſie, daß ſie mit der Unehrlichkeit weiter kommen. Wenn ein perſiſcher Geſchäfts⸗ mann einen Wechſel acceptirt, ſo iſt ſein erſter Gedanke, wie er es wohl am beſten anſtelle, ſich der Honorirungspflicht zu entziehen, ſein zweiter Gedanke, die Zahlung ſo lange hinauszuziehen, als ihm nur immer glücken will. Wohl um ihren Unterthanen in dieſer ſchönen Praxis Vorſchub zu leiſten, hatte der perſiſche Handels⸗ miniſter daran gedacht, als Regel zu beſtimmen, daß die Accep⸗ tirung eines Wechſels ſeitens eines dritten den Ausſteller aus der Wechſelverbindlichkeit entlaſſen ſollte, doch iſt es bis jetzt bei dem bloßen Vorſatz geblieben, da der earopäiſche Handel gegen dieſe Neuerung unisono Verwahrung einlegte. Kein europäiſcher Geſchäftsmann acceptirt daher jemals, ganz ſo wie die perſiſche Reichsbank es hält, einen Wechſel, der nicht die Unterſchrift zweier durchaus ſolventer Indoſſatoren aufweiſt. Anderer ſeits acceptirt der perſiſche Geſchäftsmann, der ſich z. B. ſchriftlich zur Abnahme einer von ihm beſtellten Waarenſendung verpflicht hat, dieſelbe nur, wenn er es mit Vortheil thun kann, ſonſt lehnt er die⸗ ſelbe einfach rundweg ab. Nach ſeiner Anſchauung ſind Verpflicht⸗ ungen nur für den Europäer, nicht aber für ihn bindend. Wenn ihm der Abſender Schwierigkeiten macht, ſo geht der Perſer zu einem Mollah, der ihm alsbald aus dem Koran einen Satz nachweiſt, der die Nichtigkeit des abgeſchloſſenen Contraktes darthut. Damit iſt deun die Sache erledigt, da in Perſien, wie überhaupt im Orient der Koran die oberſte Rechtsquelle auch für das bürgerliche Leben bildet. Das iſt alles noch der Typus des„ehrlichen“ perſiſchen Geſchäftsmannes, der unehrliche macht ſich die Sache noch leichter. Er hat kein Capital und alſo auch keinen Eredit, ſondern muß jedes Geſchäft durch Baar⸗ zahlung erledigen. Er beginnt nun damit, daß er einem europäiſchen Hauſe eine kleine Beſtellung aufgibt, die er Zug um Zug durch Baarzahlung begleicht. Das wiederholt er mehrere Male nach einander undser hat dann im Verlauf einiger Jahre das Renommé eines zuverläſſigen, ſolventen Kaufmanns erworben, riskirt er einen Hauptcoup, indem er eine ſehr bedeutende Ordre gegen Wechſel auf⸗ giebt. Letztere werden am Verfalltage natürlich nicht eingelöſt, der Wechſelſchuldner macht bankerott und der Europäer iſt ſein Geld los. Dieſſeitigen Geſchäftsleuten, welche nach Perſien Handelsbezieh⸗ ungen unterhalten oder ſolche anknüpfen wollen, kann daher im eigenen Intereſſe nur dringendſt gerathen werden, keinerlei Waaren⸗ ſendungen zu expediren, ehe ſie ſich nicht gegen etwaige Böswillig⸗ 92b und Unreellität ſeitens des Empfängers vollſtändig gedeckt aben. Wolkenbrüche und neberſchwemmungen. Das„Berliner Tageblatt“ bringt folgende Zuſammenſtellung: Ungeheure Regenmengen ſind in den letzten Tagen niedergegangen, Stürme, Hagelwetter und Gewitter wurden aus den verſchiedenſten Theilen des Reiches und aus dem Auslande gemeldet. Heute liegt FFFF Buntes Feuilleton. Das Muttermal als Verräther. Im vorigen Sommer befand ſich der Ingenieur Edmund Göllbitz auf einer Urlaubsreiſe im Salzkammergute. Im Coupé machte er die Bekanntſchaft einer liebenswürdigen jungen Dame. Das Paar unterhielt ſich in heiter⸗ ſter Laune, bis Herr Göllbitz in der Station Auſſee von ſeiner Reiſe⸗ genoſſin Abſchied nehmen mußte. Etwa eine Stunde ſpäter entdeckte er im Hotel das Fehlen ſeiner Brieftaſche. Er erſtattete Anzeige und reiſte mit dem erſten Zuge am nächſten Tage nach Gmunden, um dort die Dame, die ihm dieſen Ort als ihr Reiſeziel angegeben und die ſich zweifellos die Brieftaſche angeeignet hatte, zu finden; allein die Verfolgungsreiſe hatte keinen Erfolg. Seither war er auch nicht wieder der ſchönen Unbekannten begegnet, bis er ſie dieſer Tage in„Venedig in Wien“ in Geſellſchaft eines Herrn erblickte. Er veranlaßte das Paar, ihm auf das Polizeibureau zu folgen. Dort fragte der Begleiter der Dame Herrn Göllbitz, welche Beweiſe er für ſeine Behauptung erbringen könne, und dieſer antwortete: „Täuſche ich mich nicht, ſo hatte meine Coupegefährtin an ihrem linken Unterarm ein etwa bohnengroßes Muttermal.“ Darauf be⸗ gann die Dame zu weinen, und der Herr, ſichtlich aufgeregt, erkun⸗ digte ſich, welche Summe die abhandeu gekommene Brieftaſche ent⸗ halten habe.„350 Gulden“, laute die Entgegnung.„Ich bitte um Ihren Namen und Adreſſe, ich werde Ihnen den Betrag morgen zu⸗ ſenden.“ Der Ingenieur wollte jedoch auf dieſen Vorſchlag, da er zeine Garantie für die Erfüllung des Verſprechens hatte, nicht ein⸗ gehen und erklärte, er müſſe wenigſtens das Nationale der Dame feſtſtellen laſſen. Nun machte der Herr einen zweiten Vorſchlag, der acceptirt wurde. Er blieb bei Herrn Göllbitz als Geiſel zurück, während die Dame ſich aus„Venedig“ entfernte, um in einem Wagen 2 heimzufahren und das Geld zu holen. In der That hatte der Inge⸗ nieur eine Stunde ſpäter ſeine längſt ſchon verloren gegebenen 350 fl. Wer das Paar iſt, hat er nicht erfahren. Die Drachenhöhle auf der Inſel Maforca wurde von dem bekannten Höhlenforſcher E. A. Martel im September 1896 er⸗ forſcht. Während dieſe im tertiären Kalkſteine gelegene unterirdiſche Grotte bisher nur bis zu einer Tiefe von 800 m bekannt war, iſt es Martel nach ſeinem jetzt der Pariſer Akademie der Wiſſenſchaften er⸗ ſtatteten Berichte gelungen, 2 km weit in das Innere vorzudringen. Dabei wurde ein See von 177 m Länge, 30—40 m Breite und—9 m Tiefe entdeckt, einer der größten unterirdiſchen Seen, die man bisher kennt. Das Merkwürdigſte an der Drachenhöhle iſt ihr Zuſammenhang mit dem Meer, deſſen Waſſer durch zwei Oeffnungen in die Höhle Zugang hat. Die eine davon iſt die Taubengrotte, deren Eingang 40 m bereit und 10 m hoch iſt; nach dem Innern zu verengt ſie ſich derart, daß ſie dem Menſchen ein Vordringen in die Höhle unmöglich macht, nur das Meerwaſſer findet hier bei hohem Stande Zutritt in das Innere. Alle Theile der Höhle, die mit dem Meer in Verbindung ſtehen, ſind mit kleinen Seen oder Tümpeln von ſtehendem Waſſer be⸗ deckt. Obgleich keine Spur von einem unterirdiſchen Fluß entdeckt wurde, ſo muß doch ſüßes Waſſer vom Lande her Zutritt haben, da der große See nur ſehr ſchwach ſalzig iſt und zu etwa Dreiviertel aus Süßwaſſer und nur zu Einviertel aus Meerwaſſer beſteht. Iſt bei einem heftigen Sturme beſonders viel Meerwaſſer in die Höhle ge⸗ drängt worden, ſo fließt es nach dem Sturme durch die vorhandenen Spalten wieder nach dem Meere hinaus, nachdem es den größten Theil ſeines Salzes in der Höhle zurückgelaſſen hat. Dieſer Charakter der Drachenhöhle als einer„Meeresgrotte“ macht ſie zu einem einzigartigen Naturgebilde für ganz Europa. Da die Erforſchung auf Veranlaſſung des Erzherzogs Louis Salvator von Oeſterreich ſtattfand, taufte Martel den großen unterirdiſchen See nach dem bekannten Luſtſchloſſe der öſterreichiſchen Kaiſerin in Iſtrien am Adriatiſchen Meere Lago Miramar. Die Höhle iſt auch nicht ganz unbevölkert; Martel fand darin eine Anzahl blinder Inſecten, da⸗ gegen blieb die Suche nach Fiſchen in den Seen ohne Erfolg. — Amerikaniſche Millionäre als Locomotivführer. Die Mitglieder des nordamerikaniſchen Millionärklubs, deſſen Mitglied⸗ ſchaft allerdings an den Nachweis eines Vermögens von 10 Mil⸗ lionen Dollars(40 Millionen Mk.) geknüpft iſt, haben einen neuen Sport eingeführt, der allerdings an„Maſſtvität“ alle bisherigen Sportarten weit hinter ſich läßt. Bisher hatten ſie es nur durch ihre koſtſpieligen Luſtyachten, die ſie ſelbſt ſteuerten, allen euro⸗ päiſchen Sportliebhabern zuvorgethan; in dieſem Jahre aber haben ſie das Lokomotivführen auf eigenen Eiſenbahnen eingeführt. Der berühmte Millionär Jakob Aſtor ſpielt jede Woche einmal den Loko⸗ motivführer im Expreßzuge der Centralbahn von Illinois. Das iſt eine kleine Nervenſtärkung von 3½ Stunden auf der Hinfahrt und ebenſo lange auf der Rückfahrt. Natürlich ſind die Aktien dieſer Bahnen zum größten Theil Eigenthum der Familie Aſtor. Georg Gould, der älteſte Sohn des bekannten Eiſenbahnkönigs, lenkt jedes⸗ —— eine Reihe von Nachrichten vor, die über ſchwere Folgen des Un⸗ wetters berichten. Aus Lauban in Schleſien wird gemeldet, daß der Queis aus ſeinen Ufern getreten iſt und eine Ueberſchwemmung hervorgerufen hat, wie ſie in ſolchem Umfange noch nicht beobachtet worden iſt, Der Bahndamm zwiſchen Markliſſa und Lauban iſt unterſpült, ſo daß der Eiſenbahnverkehr eingeſtellt werden mußte. Der Schaden, den die Ueberſchwemmung angerichtet hat, iſt unüberſehbar. Eine weitere telegraphiſche Meldung aus Hirſchberg in Schleſien lautet: Das Hirſchberger Thal iſt ſeit geſtern(Donnerſtag) Abend von einer ſehr ſchweren Hochwaſſerkataſtrophe heimgeſucht, welche unüberſehbaren Schaden anxichtet. Mehrere Perſonen er⸗ tranken, viele Straßen der Stadt, zum Theil auch die Häuſer, ſtehen unter Waſſer. Von den Ertrinkenden ertönten laute Hilferufe, doch waren Rettungsverſuche oft unmöglich, weil es an Kähnen mangelte. Ein Jägerbataillon iſt zur Hilfeleiſtung bei den Rettungsarbeiten herangezogen. Die Eiſenbahnzüge ſind ausgeblieben. Aus dem Bade Warmbrunn im Rieſengebirge. Ein ſchweres Unwetter, wie man es ſeit 1886 nicht mehr beobachtete, hat Warm⸗ brunn heimgeſucht. Der mehrere Tage andauernde Regen hatte den Zacken, der ſonſt zur Sommerzeit waſſerarm und träge dahinfließt, ſo anſchwellen laſſen, daß er einem reißenden Strome glich und an mehreren Stellen über die Ufer trat. Am ſtärkſten waren am Mitt⸗ woch Nachmittag die Niederſchläge; in ununterbrochenem Strome ging der Regen nieder, während zu gleicher Zeit ein ſtarker Sturm heulte. In Schreiberhan fand ein Wolkenbruch ſtatt; die ganze Zackenaue war völlſtändig überſchwemmt. Die Bewohner der am Waſſer gelegenen Häuſer waren auf Alles gefaßt. Viele Sommer⸗ gäſte, darunter zahlreiche Berliner, zogen es vor, dieſe„Sommer⸗ friſche“ ſchleunigſt abzubrechen oder zu unterbrechen und ihre Schritte dem ſicheren Heim wieder zuzulenken. Bürgermeiſter Roeſel zu Warm⸗ brunn traf alle Vorkehrungen für den Fall, daß ſchlimme Draht⸗ meldungen aus dem Hochgebirge kommen ſollten. In Heriſchdorf und Warmbrunn drang das Hochwaſſer in verſchiedene Wohnungen ein, und die Inſaſſen wurden gezwungen, ihre Möbel und ſonſtigen Habſeligkeiten aus den Häuſern zu enkfernen, um ſie gegen das ent⸗ feſſelte naſſe Element zu ſchützen. Nachdem das Unwetter ſich zeit⸗ weilig etwas gelegt hatte, goß es Abends gegen 9 Uhr wieder in Strömen vom Himmel herab. Nun wurde auch die Chauſſee von Warmbrunn nach Hirſchberg überſchwemmt. Die Hirſchberger Thalbahn, die bis dahin den Betrieb nicht unterbrochen hatte, wurde von der drohenden Gefahr benachrichtigt, da man mit der Möglichkeit rechnete, daß die Geleiſe unterſpült werden könnten. Eine große Menſchenmenge war noch ſpät Abends auf den Beinen, um an den gefährdeten Stellen dem Toben der Glemente zuzuſchauen. Man beruhigte ſich wieder, als die gefürchtete Meldung vom Hochge⸗ birge nicht kam und ſomit eine weitere ſchwere Gefahr nicht vorlag. Am ſchlimmſten ſind die Landwirthe daran, die die ganze Roggen⸗ ernte noch draußen haben. Ueber Glatz ſind Wolkenbrüche niedergegangen, die ein unge⸗ heures Hochwaſſer hervorriefen. In den niedrig gelegenen Theilen der Stadt ſind die Keller überſchwemmt. Aus Liegnitz. Hinter Goldberg hat das Waſſer ein Stück des Eiſenbahndammes fortgeriſſen. Aus Breslau: Infolge zweitägiger anhaltender Regengüſſe, welche namentlich im Gebirge vielfach wolkenbruchartig waren, wird von ſämmtlichen Zuflüſſen der Oder Hochwaſſer und Ueberſchwem⸗ mung gemeldet, wodurch großer Schaden an Feldfrüchten angerichtet wurde. Viele Brücken ſind fortgeriſſen. In Glatz ſteht der untere Theil der Stadt unter Waſſer. In Schreiberhan iſt die Ueber⸗ ſchwemmung infolge eines geſtrigen Wolkenbruches größer als feit 20 Jahren. Bei Schönau an der Katzbach iſt der Bahnverkehr un⸗ 0 5 Von Gefahr für Menſchenleben iſt bisher nichts ge⸗ meldet: Aus Dresden: Durch außergewöhnliche Regenmengen ſind die Waſſerläufe in Sachſen ſtark angeſchwollen; es wird Hochwaſſer befürchtet. Die Roggenernte iſt theilweiſe verdorben, Aus Zittau meldet ein Privat⸗Telegramm, daß infolge anhal⸗ tenden wolkenbruchartigen Regens Ueberſchwemmungen eingetreten ſind, die alle früheren übertreffen. Das Waſſer iſt noch im Steigen, Es führt ganze Getreidehorken und viele Möbel mit. Häuſer und * mal die Lokomotive desjenigen Zuges, mit dem er eine Vergnügungs⸗ fahrt unternimmt, was in jeder Woche mehrmals vorkommt. Er be⸗ zahlt für dieſe Vergünſtigung jedesmal die doppelte Taxe der Fahr⸗ karte. Der Millionär Clark, der Präſident des Verwaltungsrathes der Union Pacifie⸗Bahn, 140 ſeine Inſpektionsreiſen innerhalb des Bahngebietes ſtets auf der Maſchine zurück. Die Präſident des Auf⸗ ſichtsrathes der Centralbahn von Pennſylvanien, Thompſon, hat ſich bereits den Ruf des geſchickteſten Lokomotivführers erworben, und J. J. Hill, der Großactionär der Great Northern Bahn, hat mit ſeinen beiden Söhnen bereits mehrfach als Lokomotivführer die Ver⸗ einigten Staaten vom Atlantiſchen bis zum Stillen Ocean durch⸗ meſſen.— Ein ſolcher Sport entſpricht allerdings auch ſo recht der Kraftnatur, mit der dieſe amerikaniſchen Geldfürſten faſt ausſchließ⸗ lich behaftet ſind. Andere freilich meinen, die Bevorzugung des Aufenthalts auf der Locomotive ſei die 1 85 der Ginheitsklaffe auf den amerikaniſchen Bahnen. Da man ſich im Eiſenbahnzuge ſelbſt für hohes Geld keinen beſonderen Platz verſchaffen kann, ſo ſucht man dieſen auf der Maſchine. — Auch nicht übel! In dem in Thale am Harz erſcheinen⸗ den„Wochenblatte“ iſt folgendes Inſerat veröffentlicht worden: „Geübter Fremdenfänger“, der bereſts für hieſige Hotels thätig, ag gegen hohe Proviſtion geſucht von H. Zugbaum Hubertus⸗ raße.“ Scherzhaftes. — Sigl, der Preußenfreſſer, veröffentlicht folgenden Stoß⸗ ſeufzer eines Bajuwaren in Garmiſch: „Täglich machts mich hin und hiner, Dieſe Maſſe der Berliner! Und mich faßt ein ſtilles Grau'n, Wie die das Gebirg' verſau'.“ Er iſt doch ein„herrlicher Bua“, der Sigl! — Räubergalanuterie. Strolch(kim Walde eine junge Dame beraubend):„Mein Fräulein, darf ich Sie verſichern, daß an einem ſo reizenden Händchen ein Brillantring gänzlich überflüſſig iſt?!“ — Schmerzlich. Bettler:„Et is wirklich doll uff die Welt! jetzt hab' ick ſchon uff zehn Stellen um'n Stickchen Brot gebeten, und was jeben ſe mir!— Brot! niſcht als Brot!“ eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee 15 13 5 2. Seſte. General⸗ Anzeiger. Maunbelnt, I: Auank. Brücken ſind gefährdet. Der Eiſenbahnverkehr nach Reichenau Oybin—Reichenberg iſt unterbrochen. Das Hochwaſſer ſteigt fortgeſetzt, weiteres Wachſen wird ge⸗ meldet. Der üntere Theil Zittaus iſt völlig unter Waſſer. Der Eiſenbahnverkehr nach Görlſtz iſt ebenfalls unterbrochen. Die Eiſen⸗ bahnbrücke bei Weißkirchen iſt eingeſtürzt, ein Eiſenbahnzug bei Ei⸗ bau iſt entgleiſt. In Ebersbach wurde die Spreebrücke fortgeriſſen, wobei der Zwirnmeiſter Lukas ertrunken iſt. Aus Görlitz: Ein großer Theil Seidenbergs iſt unter Waſſer. Die Seidenberger Fabriken ſind außer Betrieb.— In Zit⸗ tau iſt der Waſſerſtand der Neiſſe 4,50 Meter. Aus Laibach: Nach den heutigen Gewittern folgte plötzlicher Temperaturſturz und es trat Schneefall ein. Aus Klagenfurt: Die Alpen Oberkärntens ſind in Neu⸗ ſchnee gehüllt; aus St. Veit wird eine Ueberſchwemmung gemeldet. In Auſſee ſind die Bäche ausgetreten, die ganze Gegend iſt über⸗ ſchwemmt, Brücken ſind weggeriſſen, der Bahnverkehr iſt eingeſtellt. Aus Reichenberg in Böhmen: Infolge fortwährenden Regens herrſchen im ganzen Norden von Böhmen Ueberſchwemmungen, die große Verheerungen anrichten, Mehrere Menſchen fanden in den Fluthen den Tod. Ein Sladttheil iſt hier vollſtändig unter Waſſer. In verſchie⸗ denen Fabriken ruht die Arbeit, und der Bahnverkehr iſt vollſtändig unterbrochen. An den Ufern der Neiſſe gegen Zittau ſind mehrere Häuſer fortgeriſſen. Aus Teplitz wird telegraphizt: Faſt das ganze Bad Schönau bei Teplitz ſteht unter Waffer. Die Badenden werden durch die Feuerwehr mittelſt Kähnen aus den Fenſtern ins Trockene gebracht. Ein ſeit Dienſtag anhaltender wolkenbruchartiger Regen richtet in ganz Oeſterreich und Ungarn unberechenbaren Schaden an. Von allen Seiten werden Hochwaſſer und Ueberſchwemmungen gemeldet. Aus Wien wird gemeldet: Infolge des andauernden Regenwetters iſt das Waſſer im Wienfluſſe bedeutend geſtiegen. Die Arbeiten an der Stadtbahn ſind ſehr gefährdet. Das Waſſer führt Geröll, hölzerne Pfähle und Balken mit ſich, die ſich an den Pfei⸗ lern ftauen. Die kleineren über den Wienfluß führenden Brücken mußten geſperrt werden.— Auch aus Iſchl und Troppau wird anhaltendes Regenwetter gemeldet. Eine andere Meldung beſagt: Das Regenwetter hielt in den letzten Tagen faſt ununterbrochen an. Namentlich Mittwoch Nach⸗ Mittag zwiſchen 3 und 4 Uhr ergoß ſich der Regen in Strömen, und nach einer kurzen Unterbrechung begann es Abends abermals zu regnen. Infolge deſſen iſt das Waſſer der Wien noch höher ange⸗ ſchwollen und führt unausgeſetzt Holztrümmer von weggeſchwemmten Gerüſten und Slegen mit ſich. Die Fundamentbauten für die Mauern der Wienkhalbahn und Wienregulirung ſind unter Waſſer geſetzt, die Baugruben mit Waſſer gefüllt und die Arbeiten überall unterbrochen. Es dürfte lange dauern, bis ſie wieder aufgenommen werden können. 1 in Berlin gingen heute Vormitttag große Regenmaſſen nieder. Profeſſor Falb, der zur Zeit in Teplitz weilt, machte einen unſerer Korreſpondenten darauf aufmerkſam, daß er bereits in ſeinen 1896 herausgegebenen Wetterankündigungen den 29. Juli 1897 als einen kritiſchen Tag erſter Ordnung angekündigt habe. Er meint, daß vor dem 7. Aüguſt kein beſſeres Wetter eintreten werde, Aus Stadt und Land. Maunheim, 1. Auguſt 1997. 7 5 Der Schlußakt des Großh. Gymuaſiums fand heute Vor⸗ It litag im ſehr gut beſuchten Stadtparkfaale ſtatt, deſſen Podium mit der Büſte des Landesfürſten und geſchmackvoll gruppirten Sträuchern geziert war. Die ſchöne Feier knüpfte an das Balladen⸗ jahr der deutſchen Litteraturgeſchichte, 1797, an, und in den Reden und deklamatoriſchen Vorträgen wurde die Erinnerung an die Dichteriſchen Sthätze geweckt, die wir dieſem wichtigen Jahre in Schillers Schaffen verdanken. Die inhaltsreiche Anſprache des Herrn Direktors Haug ging von dem Gedanken aus, daß Schiller der Dichter des dentſchen Jünglings ſei, wie Uhland der Dichter des deutſchen Knaben und führte näher aus, daß die Subjektivität und der Idealismus in Schillers Werken verwandte Saiten in des echten Jünglings Bruſt ſtets mit beſonderer Sympathie berühre, und daß Schiller ein Dichter ſei, für den ſich der Jüngling begeiſtern dürfe And ſolle, aus dem er Nahrung für feine Ideale ſchöpfen könne. Er beſprach ſodann die drei philoſophiſchen Gedichte des Pro⸗ gramms,„Breite und Tiefe„Lichtund Wärme“„Worte des Glaubens“, deren hohe ſittliche Lehren er darlegte, und wies darauf hin, daß auch die Schlußnummer„Columbus“, melodramatiſche Dichtung von Becker, ſo zufällig ſie auch ins Programm gekommen ſei, auf Schiller bezogen werden könne. Denn auch Schiller ſei ein Columbus, ein Entdecker und Bahnbrecher im Reich des Geiſtes geweſen. An⸗ ſchließend an dieſe Ausführungen widmete er der ſtattlichen Zahl der Abfturienten warme Worte des Abſchieds und der Ermahnung, woxrin er ihnen namentlich Feſthalten am Idealismus 70 der unſerer in Kunſt und Leben ſo ſehr aufs Materielle und Reale gerichteten Zeit nicht verloren gehen dürfe. Als weiterer Redner beſprach der Abiturient Oswald Richter die Schiller'ſchen — Balladendichtungen des Jahres 1797 und ſtattete am Schluß ſeiner Rede dem Lehrerkollegium des Gymnaſtums den Dank der Abiturienten aus für alles Schöne, was man ſie an der Anſtalt gelehrt habe.— Der übrige Theil des Programms beſtand aus Deklamationen Schillerſcher Gedichte, in denen ſich verſchiedene Schüler der höheren Klaſſen auszeichneten, und in Chorgeſängen, die unter Leitung des Herrn Liſchgi beiſallswürdig wiedergegeben wurden. Hervorhebung verdient die ſchon erwähnte melodramatiſche Dichtung„Columbus,“ ber welcher der Abiturient Wilh. Schindele den verbindenden Text ſprach. Nicht vergeſſen darf man ſchließlich den Vortrag einer Chopinſchen Polonaiſe durch den Unterprimaner Fr. Pudel, worin derſelbe bemerkenswerthe techniſche Fertigkeit zend vorzügliche Schulung bekundete. Repertoir des Sommertheaters im Badeuer Hof vom Sonntag, 1. Auguſt bis Freitag, 6. Auguſt. Sonntag,., Nachm. 4 Uhr:„Der Trompeter von Säckingen“, Abends 8¼ Uhr:„Die beiden Waiſen“, Montag,.:„Die Radfahrer von Purzelshauſen“, Dienſtag,.: Beneſice für Herrn W. Wilhelmy:„Der Salontyroler“, Mittwoch,.:„Trilby“, Donnerſtag,.:„Don Cäſar“, Freitag,.: Beneſiee für Frau Amalie Mandl:„Von 7 die Häßlichſte“. Spielplau des Saiſon⸗Theaters Kaiſerhütte. Sonntag, 1. Auguſt, Nachmittags 4 Uhr zu halben Preiſen:„Maria Stuart“, Bolksvorſtellung. Abends 8¼ Uhr„Mutterſegen“. Montag, den 2. Auguſt zum 2. Male:„Kean“ oder„Leidenſchaft und Genie“, Cha⸗ kakterluſtſpiel. Dienſtag, 3. Auguſt:„Die Dragoner“, franzöſiſcher Schwank. Mittwoch, 4. Auguſt:„Der Pfarrer von Kirchfeld“, Volksſtück. Donnerſtag, 5. Auguſt:„Gretchens Polterabend“, Luſt⸗ ſpiel. Freitag, 6. Auguſt und Samſtag, 7. Auguſt:„Der Andere“, Senſationsſchauſpiel. Die Geſellſchaft„Euphonie““ Mannheim, die ſchon öfters größere Theaterſtücke, wie„Anna Lieſe“,„Die Ahnfrau“,„Die Räuber“,„Mathilde“,„Der Wilderer“,„Wilhelm Tell“ 2c. zur Auf⸗ führung gebracht hat, wird am Samſtag, 7. Auguſt d.., Abends 8Uhr un Katſergarten, Neckarvorſtadt, zu Gunſten der Hagel⸗ beſchädigten Badens und Württemberg„Die Räuber“ v. Schiller aufführen. Jäger zu Pferde. Mit dem 1. Oktober dieſes Jahres ſoll elne aus etlichen Armeekorps zufammengezogene Abtheflung in der alten Dragoner⸗Kaſerne in Karlsruhe unkergebracht werden mit der Bezeichnung Jäger zu Pferde“,. Die Uniform dieſer Leute würde beſonders auserwählt werden und jener der preußiſchen Huſaren zum Theil entſprechen. Zu dieſer Abtheilung ſollen aus den Truppen⸗ theilen nur die intelligenteſten Leute gezogen werden, da dieſe ſpeziell zum Meldungs⸗ und Ordonanzdienſt ausgebildet werden. Dieſe Nach⸗ vicht bedarf jedenfalls nach der Beſtätigung. Aus dein Großherzogthum. Neckarau, 31. Juli. Zu Gunſten der Hagelbeſchädigten von Eppingen und Umgegend vekanſtalten der Sängerbund und der Tuürnverein Neckarau unter Mitwirkung der Kapelle Petermann aus Mannheim morgen Sountag, 1. Auguſt, Nachmittag 4 Uhr im Saale des„Badiſchen Hof“ in Neckarau ein Concert, verbunden mit türneriſchen Auſſührungen. Um Jedermann den Beſuch des Concer⸗ tes zu ermöglichen, und dadurch ein Scherflein zur Linderung der e ennee d Eintrittspreis für dſe Perſon auf 20 Pfg. feſtgeſetzt, ohne der wei⸗ tergehenden Wohlthätigkeit Schranken zu ſetzen. Wir möchten hier⸗ durch die verehrliche Einwohnerſchaft von Mannheim auf erwähntes Concert ganz beſonders aufmerkſam machen und den Beſuch desſel⸗ ben unter der Verſicherung, einige recht frohe, genußreiche Stunden zu verleben, dringend empfehlen. F. Badeuweiler, 30. Juli. Die Mitglieder unſeres Kurorcheſters begingen dieſer Tage ein ſchönes Feſt. Seit 25 Jahren iſt Herr Kapellmeiſter Anton Götz hier thätig. Die zahlreichen Beſucher unſeres Kurortes erinnern ſich gewiß gerne des wackeren Direktors, der friſch und unermüdlich ſeines Amtes waltet. Die Kunſtgenoſſen übergaben ihrem Direktor ein ſchönes Andenken. Zugleich mit dem Vater ſind 3 Söhne hervorragende Mitglieder des Orcheſters; einer derſelben, Herr Ferdinand Götz, feiert mit dem Vater das 25jähr. Jubiläum ſeiner hieſigen Kunſtthätigkeit. Glück auf den Braven! Geſchäftliches. Unter den verſchiedenen auswärtigen Brauereien, die gegen⸗ wärtig Bier nach Mannheim liefern, nehmen unſtreitig die Karls⸗ ruher Brauereien einen bevorzugten Platz ein. So kommt neuerdings im Reſtaurant„Tatterſall“, Ecke der Seckenheimer⸗ und Schwetzingerſtraße, von der Brauerei Fr. Hoepfner in Karls⸗ ruhe ein Bier zum Ausſchank, welches in Bezug auf reine geſunde Brauart, delieiöſen Geſchmack und zweckmäßige Behandlung beim Verzapfe das Prädikat vorzüglich verdient und deßhalb in immer weiteren Kreiſen wohlverdiente Beachtung und Anerkennung findet. Wir können daſſelbe allen Bierkennern und Freunden eines wirklich guten Stoffes nur beſtens empfehlen, zumal der Preis der gleiche iſt wie bei den hieſigen Bieren, indem nicht wie anderweit /0, ſondern volle ½ Liter nur 10 Pfennige koſten. Tleater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Ueber Ernſt Kraus als„FJauſt“ ſchreibt die Berliner„Poſt“: Geſtern Abend hatten wird Gelegenheit, Herrn Kraus als Fauft in Gounods Oper„Margarethe“ zu ſehen. Er hat ſich in dieſer Parthie hier ſeltener hören laſſen, als in Wagner⸗Rollen. Doch macht er auch als Gounodſcher Held einen bedeutenden Eindruck, Er greift ſtark und kraftvoll, mit begehrender Männlichkeit zu, wo die Gounodſche Muſik nur zu leicht zur Weichlichkeit und Süßlichkeit herabzieht. Und doch gelingt ihm die ſchmeichelnde Kantilene in Margarethes Garten faſt vollendet ſchön. Der Ton quillt leicht und rein hervor und behauptet ſich neben dem Orcheſter ſtets ſieghaft. Manchmal mißfällt noch die allzu helle Ausſprache gewiſſer Vokale; aber der Sänger hat auch in dieſer Beziehung weſentlich Fortſchritte gemacht. In der Darſtellung weiß Herr Kraus überall harmoniſch und edel zu wirken und den Schwung der Jugend durch eine geſetzte Anmuth zu hemmen.“ oe. Mannheimer Kunſtverein. Von den ſeit vergangenen Sonntag ausgeſtellten Novitäten verdienen einige beſondere Beach⸗ tung; vor Allem ein intereſſantes Kinderbildniß von A. M. Renz (Paris), das für die neuere franzöſiſche Malerei höchſt charakteriſtiſch iſt. Wie die Bilder unſeres Menzel in ihren ſchlichten, naturwahren Farben durchaus nicht auf ſchnelles Gefallen und Auffallen berechnet ſind, ſo bedarf es auch bei den neueren franzöſiſchen Gemälden Jrealiſtiſcher Art des intenſiven Eingehens auf ihre der Wirklichkeit gerecht werden wollenden Darſtellungen, um ihnen Genuß und Belehrung abzugewinnen. Jenes Kinderportrait iſt, wenn auch nur ſkizzenhaft gehalten, mit dem gewiſſenhafteſten und ehrlichſten Wirklichkeitsſinne geſtaltet, reich an feinen Tönen, die man in der Alltäglichkeit nur zu leicht überſieht, und überraſchend wahr in der Wiedergabe des Geſichtchens mit ſeinen lebhaften Augen und ſeinem drollig verzogenen Mündchen. Durch ein ehrliches Ringen nach Wahrheit zeichnet ſich auch J. Marx(Heidelberg) aus. Sein ſtimmungszartes Gemälde„In Gedanken“ iſt Realiſtik im beſten Sinne des Wortes und hält ſich völlig frei von der verlogenen Stilkomödie ſo mancher mittelalterlichen Finſterlinge. F. Schmid's(Breitenbach) Gemälde einer halbentkleideten, ſich im Spiegel betrachtenden Schönen fehlen die Weichheit und der Schmelz der Fleiſchtöne und damit der eigenkliche coloriſtiſche Reiz. Zwei Bilder von M. Uſadel(Düſ⸗ ſeldorf)„Aus der Empirezeit“ und„Abend im Park“ erſcheinen doch zu fremdartig und geſucht, um uns für jene Zeiten wieder er⸗ wärmen zu können. Mit einem größeren Coſtumebild beweiſt E. Loujot nur, daß er ſeine Arbeiten auf kleinere Leinwanden be⸗ ſchränken muß, wenn er die Freude an ſeiner meiſterhaften Klein⸗ malerei nicht beeinträchtigen will. Meyer⸗Baſel hat nach dem großen Erfolg ſeines jetzt in der neuen Münchener Pinakothek be⸗ findlichen farbenprächtigen Gemäldes„Mohnfeld“ in coloriſtiſcher Beziehung mehr und mehr den goldenen Mittelweg eingeſchlagen und eine Reihe Bilder mit faſt gleichmäßig abgeſtimmtem Grundton ge⸗ malt. Trotzdem wird es ein eigener Reiz für den modernen Künſtler bleiben, gerade auch den von der Natur weniger begnadeten nörd⸗ licheren Gegenden möglichſte Farbenfreudigkeit abzugewinnen, wie es von vornehmem Geſchmack zeugt, in den mit Farben überreich eſegneten tropiſchen Landſchaften feinen Stimmungszauber zu er⸗ ennen. L. Wenban unternimmt es, kleinmaleriſche Virtuoſenkunſt⸗ ſtücke auf den modernen Naturalismus zu übertragen und bekundet mit ſeinen Radirungen eminentes techniſches Können. O. Gebler ſtellt wieder eine Variation eines von ihm ſchon oft behandelten Motives„Ueberfall im Schafſtall“ aus, während A. Peterſen, H. Leſſing, C. Wagner und R. Eſchke gute landſchaftliche Gemälde bieten. Für wohlgelungene Stillleben und reiche Blumen⸗ zier haben beſonders die Damen M. und H. Cramer(Hamburg), J. Müller, A. Jung(Karlsruhe) und B. Brückner(Mann⸗ heim) Sorge getragen. Auguſt Strindberg, hat ein neues Werk mit dem Titel„Inforno“ vollendet, Es wird in franzöſiſcher und ſchwediſcher Sprache er⸗ ſcheinen.— Mascagni beabſichtigt mit einigen ſeiner Schüler aus Peſaro im nächſten Winter eine Kunſtreiſe nach Deutſchland zu unternehmen und zwar zunächſt nach Stuttgart, wo er eine Reihe muſikaliſcher Darbietungen dirigiren wird. DTagesnenigkeiten. — Ein Ehedrama wird aus Florenz gemeldet, 555 einer durch verbrecheriſche Mittel herbeigeführten Fehlgeburt ſtarb dort vor einigen Tagen die Gräfin Paolina Carelli, deren Galte, ein Beamter im militäriſchen geographiſchen Inſtitut, als Blumen⸗ züchter und als Radfahrer unter dem angenommenen Namen„Ille⸗ rac“ weit bekannt war. Die Stagatsanwaltſchaft ordnete infolge des Todesfalles die Verhaftung der Hebamme Bezzi an, und es hieß, daß noch mehrere andere Perſonen, unter ihnen Graf Carelli ſelbſt, verhaftet werden ſollten. Das Gerücht ſchien nicht ganz unbegründet zu ſein, denn am 24. Juli hat der Graf, um ſeiner bevorſtehenden 8 zu entgehen, ſich auf dem friſchen Grabe ſeiner Frau erſchoſſen. — Eine katholiſche Frauen⸗Rniverſität wird demnächſt in Wasghington in's Leben gerufen werden. Die Lehrſäle ſollen für mehr als ſiebzehn Jahre alte katholiſche Mädchen und Frauen geöffnet ſein, die eine Hochſchulbildung ſich angeeignet oder ein äqujvalentes Eramen beſtehen. Die Studentinnen der Anſtalt können dort den Titel„Baccalaurens“ oder ſchließlich auch den Titel eines„Doktors der Philoſophie“ erwerben. — Der grofßie allzährliche Pilgerzug nach Mekka, welcher häufig von den ſchwerſten Epidemien begleitet wird, iſt diesmal, trotz der indiſchen Peſt, ziemlich harmlos verlaufen. Wahrſcheinlich liegt es an den kühlenden Nordwinden, welche diesmal geherrſcht haben; an den hygieniſchen Vorſichtsmaßregeln der Behörde konnte es jedenfalls nicht liegen, denn obgleich die türkiſche Regierung jährlich 80,000 Mark für die Reinhaltung der Stadt anweiſt, ſtarrt die Umgebung des Tempels von Schmutz. Von den 80,000 Pilgern ſtarben indeſſen nur gegen 200 während des dreitägigen Feſtes, das vom 12., bis zum 14. Mai dauerte. In Dſchedda, dem Hafen von Mekka, brach die Peſt erſt Anfangs Juni, als die Pilger ſchon fort waren, aus. Woher ſie gekommen iſt, weiß man nicht: vielleicht gus Aſſyrien, wo ſie endemiſch iſt, vielleicht mit einer Karawane aus Hadramant, warſcheinlich aber mit einem Reisſchiff aus Bombay, das von Hadrgmantleuten gelöſcht wurde, er m Aeueſfe Nachrichten und Telegtanme. (Privat⸗Telegramme des„General ⸗ Anzeigers.“) Berlin, 31. Juli. Der britiſche Botſchafter machte bei Ueber⸗ mittelung der Kündigung des Handelsvertrags Vorſchläge betreffs neuer Vereinbarungen. 5 Kiel, 31, Juli. Die Kaiſerin iſt heute früh 8 Uhr von Tegernſee hier eingetroffen. Zu ihrer Begrüßung waren Prinz Heinrich von Preußen, Oberhofmarſchall Fihr. v. Secken⸗ dorff und Aomiral Köſter am Bahnhofe erſchienen. Unter den jubelnden Zurufen einer zahlreichen Menſchenmenge begab ſich die Kaiſerin nach der Jenſenbrücke, um von dort mittels Pinaſſe ſofort nach der„Hohenzollern“ zu fahren.—. Die Miniſter von Miquel und v. d. Recke haben heute Vormittag die Rück⸗ reiſe nach Berlin angetreten. Dresden, 31. Juli. In Löbtau ſiel das neuerbaute noch nicht bezogene Rathhaus und 2 andere Häuſer in Folge der Ueber⸗ ſchwemmung ein, 1 Mann und 1 Kind werden vermißt. 5 *Dresden, 31. Juli. In Thiemendorf im Lößnitzthale bei Chemnitz wurden 12 männliche und weibl. Arbeiter einer Spinnerei bei einer Fahrt über eine Brücke mit ihrem Gefährt von Hochwaſ⸗ ſerfluthen fortgeriſſen und ertranken alleſammt. 7055 Horka, 31. Juli. Die königl. Eiſenbahn⸗Betriebsin⸗ ſpektion Hoyerswerda macht bekannt: die Strecke Kohlfurt— Horka iſt durch Einſturz einer gewölbten Wegeunterführung in Km. 13 infolge Hochwaſſers der Neiße vorausſichtlich auf mehrere Wochen geſperrt. Der Durchgangsverkehr wird über Kottbus—Görlitz geleitet. Wien, 31. Juli. Durch das Hochwaſſer bei Reichen⸗ berg find zahlreiche Menſchen umgekommen. Viele Häuſer ſind verſchwunden. In Grottau ſtürzte ein Haus ein und begrub ſeine Bewohner. In Trautenau büßten ebenfalls mehrere Menſchen das Leben ein. Ein Gleiches wird aus dem Gebiet der Iſar gemeldet. Der Schaden iſt überall unermeßlich. Wien, 31. Julf. Der Hiſtoriker von Arneth iſt ge⸗ ſtorben. „Krakan, 30. Juli. Hier ſind 400 Cigarretten⸗ arbeiterinnen ausſtändig geworden. Sie verlangen die Beſei⸗ tigung der neuen Arbeitsmaſchine. Es wurden einige Fenſter⸗ ſcheiben zertrümmert und die Maſchine beſchädigt. * Wien, 31. Juli. Die bei dem geſtrigen Gerüſteinſturz neben der Schwarzenbergbrucke in's Waſſer gefallenen Arbeiter ſind ſämmtlich gerettet worden, Paris, 31. Juli. General Fredericks und mehrere Mit⸗ glieder der ruſſiſchen Geſandtſchaft regeln gegenwärtig in Havre mit dem Präſidenten Faure die Oetails ſeiner Zuſammen⸗ kunft mit dem Zaren.— Man meldet den Tod des ruſſiſchen Geſandtſchaflsſekretärs in Paris Naryſchkin. Brüſſel, 31. Juli. Der Handelsvertrag zwiſchen England und Belgien wurde von ſeiten Englands gekündigt; er erliſcht nach 1 Jahre. eulo“ zu Folge, iſt die Lage in Liſſabon und Oporto fſüfmer noch unruhig. Die Truppen ſind conſignirt; es treffen Ver⸗ ſtärkungen ein. Im Zollamte wurde die Munition beſchlag⸗ nahmt. Patrouillen durchziehen die Straßen. Zahlreiche Ver⸗ haftungen ſind vorgenommen worden. *Madrid, 31. Juli. Nach amtlichen Depeſchen aus Hapanng haben daſelbſt neue Zuſammenſtöße ſtattgefunden. 90 Aufſtändiſche wurden getödtet, 19 gefangen genommen. Die Aufſtändiſchen griffen Mariano in der Nähe von Havanng an, wurden aber zurückgeſchlagen. ' Liſſabon, 31. Juli. Nach einer Drahtmeldung aus Lorenzo Marquez von geſtern haben die portugieſiſchen Truppen im Gaza⸗ 10 5 te geſchlagen; letztere erlitten einen Verluſt von Kounſtantinopel, 31. Jult. Die auf heute anberaumte Sitzung in Tophane wurde vertagt, wegen mangelnder Inſtruktion des eng⸗ liſchen Botſchafters. Loudon, 30. Juli. Der König von Siam iſt heute Abend hier eingetroffen und am Bahnhofe vom Herzog von Cambridge empfangen worden. London, 31. Juli. Die„Times“ melden aus Kon⸗ ſtantinopel von geſtern, die Botſchafter erhielten von ihren Regierungen die Inſtruktion, ſich dem deutſchen Vorſchla 11 betr. Errichtung einer ausländiſchen Kontrolle für die helleni ſchen Finanzen anzuſchließen. die nächſte Sitzung in Sachen der Friedensverhandlungen ſtatt⸗ finden.— Wie demſelben Blatte aus Athen gemeldet wird, macht die griechiſche Regierung die äußerſten Anſtrengungen, die Mittel zur Zahlung der erſten Rate der Kriegsentſchädigung 0 ibee 81. Juli 1 etersburg, 31. Juli. Infolge ei emmun Kertſchlſend 150 Merſonen A Ja ie 16 15 aufgefunden wurden, vermuthet man, daß die übrigen ins Meer ge⸗ ſchwemmt worden ſind. Mannheimer Handelsblatt. Aktienbrauerei Homburg v. d. Höhe vormals A. Meſſer⸗ ſchmitt. Die Aktien dieſes Unkernehmens, für welche bis jetzt ein offizieller Markt noch nicht vorhanden war, ſollen demnächſt durch die Oberrheiniſche Bank an der hieſigen Börſe zur Einführung ge⸗ langen. Wir entnehmen dem zur Ausgabe gelangenden Proſpekte, daß das Aktienkapital Me 500,000 beträgt, und daß der Abſatz der Brauerei, welcher ſeit Umwandlung de eine Aktiengeſell⸗ e von Jahr zu Jahr geſtiegen iſt, ſich pro 1895/96 auf 20,726 He toliter belaufen hak. Auch in der Zeit vom 1. Octbr. 1896 bis heute iſt wieder ein Mehrabſatz von ca. 1000 Hekt. zu verzeichnen. Nach Fertigſtellung der im Bau begriffenen neuen Anlagen(Sied⸗ haus u. Keller) kann die Produktion auf 40,000 Hekt. erhöht wer⸗ den. Die Rentabilität des Unternehmens war durchſchnittlich eine normale; in den beiden letztvergangenen Jahren betrug die Dividende 7¾. Für das laufende Jahr follen die Ausſichten ebenfalls günſtige ſein. Wir verweiſen bezüglich der Details auf den im Inſergten⸗ theil veröffentlichten Proſpekt und bemerken noch, daß Kaufordres auf die Aktien zum erſten Courſe entgegengenommen werden durch die Oberrheiniſche Bank in Mannheim, eidelberg, Straßburg und Ludwigshafen a. Rhein, ſowie durch die Bankfirma Weil u. Benjam in in Mannheim. LAmerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 30. Juli. New⸗Hork Chieago Monat Weizen Mals Schmalz Caffee Weizen Mals Schmalg Juni— eee e Juli)T 430 Auguſt——.————————— Seßtember 80¹ 32576.—.90 74 27V 432 Oktober—41———————.— 5 81˙8 64%80—.—.05 757% 2825—.— März——— 1585—)„cſ4——.— Mai——.— 8 5 Zum Einj.-Freiwilligen- u. zum Fähnrichexamen, sowie für Tertia bis.-Prima(.—8. Kl.) von Gymnasien und Realschulen bereitet das Institut Fecht in Karlsruhe(.) vor.— Individueller Unterricht in kleinen Abtheilungen; sorgfältige Aufsicht u. Ver⸗ pflegung.— Seit 1877 erhielten von 482 Geprüften 445 den Be- rechtigungsschein; darunter in 9 Prütungen je alr seine Abiturien- Prasn,— Hintyitt anloygeſt, 14022 Infolge deſſen wird am Samſtag 4 2 13 66 14 1 0 1 Madrid, 30. Juli. Der portugfeſiſchen Zeitung e 8 6 5 e eee * 8 1 er⸗ 2 ihr ren en⸗ den ſich iſſe ſter er⸗ piet ge⸗ Eer⸗ irz ter it⸗ re 0 4 2 ˙ 8. Seite. General.Anzeiger. Mamheien, 1. Nugeft Bäderbrief. (Nachdruck verboten.) Wildbad, den letzten Juli. „Alſo wirklich wieder in Wildbad?“ „Was wollen Sie— cu revient toujours à ses pre- miers amours! Ich habe nun einmal ein Faible für das liebliche Schwarzwaldbad.“ „Begreiflich, ſo lange Sie leidend waren und die Heil⸗ quellen Wildbads ſozuſagen Wunder an Ihnen thaten. Aber jetzt— vollſtändig kurirt—— kann Ihnen da der Aufent⸗ halt genug bieten, um Sie zu unterhalten?“ „Wuͤrde ich ſonſt wiederkommen?“— „Aber was feſſelt Sie denn hauptſächlich hierher?“— „Alles! Die Natur, die Luft, das angenehme Leben, die bunt durcheinandergewürfelte Geſellſchaft— die Ruhe, der Komfort und— last not least— das vorzügliche Eſſen! Denn ſehen Sie, ſo bin ich nun halt einmal. Allein Natur zu kneipen, vertrage ich auf die Dauer nicht. Drum ſind mir auch die Landaufenthalte mit Kuhfleiſch und Pellkartoffeln, oder die Bergtouren, wo es„Müli“ und ſelbſtgemachten Fromage de main gibt, ſo verhaßt. Wenn ich auf Reiſen gehe, will ich gut leben, ſonſt bleibe ich zu Hauſe.“ „Und wo geben Sie denn in Wildbad Ihren Leib in Ver⸗ pflegung, Sie Genußmenſch fin de siscle!“ „Bei Klumpp. Der Name verbürgt Ihnen ſchon die Vortrefflichkeit der Aufbewahrung.“—— „Erzählen Sie mir ein wenig von Wildbad!“— „Es kommt darauf an, was. Daß ich das berühmte Heilbad für Rheumatiſche erſt für Sie entdecken ſoll, das wer⸗ den Sie mir wohl nicht zumuthen. Seine wunderthätigen Quellen zu rühmen, iſt auch überflüſſig. Man weiß ja, daß ficherer, wie die Mutter Gottes zu Kevlar, die hieſigen Bäder es Manchem,„der herkam auf Krücken“, ermöglichten,„jetzo auf dem Seil zu tanzen“. Was ſoll ich alſo die Vorzüge des Bades als ſolches preiſen? Es hieße Eulen nach Athen tragen! — Dabei geſtatte ich mir übrigens berechtigten Zweifel, ob es wirklich jemals Leute gab, die ſolche Nachtvögel in die Haupt⸗ ſtadt des alten Hellas zu tragen beabſichtigten. Es ſoll zwar allerhand Käuze geben, aber man darf auch dieſen nur Dinge nachſagen, die im Bereiche einer geſunden Möglichkeit liegen.“ „Schweifen Sie nicht ab. Ueber Athen haben wir in der letzten Zeit genug gehört, und auch ſein Eulenimport in⸗ tereſſirt mich nicht!“ „Wollen Sie wiſſen, wie viel Bäder in Wildbad in den letzten Tagen ausgegeben worden ſind? Ueber 1300 pre Tag, — das beweiſt, daß der Fremdenbeſuch heuer ein vorzüglicher iſt. Alle Nationalitäten ſind vertreten. Wir haben Englän⸗ der, ſteif auch ohne Rheumatismus oder Iſchias, mit ihren breitabſätzigen Damen. Die jüngeren davon werden meiſtens in kleinen Heerden auf dem Tennisplatze graſend, angetroffen. Dann find Franzoſen da, aber dieſe doch nur in vereinzelten nach Moſchus duftenden Exemplaren. Dagegen ſind wieder vieke Ruſſen hier anweſend. Die Vorliebe der Ruſſen für Wildbad rührt noch aus Gortſchakoffs Zeiten her, der jedes Jahr einen längeren Aufenthalt hier nahm. Man erkennt ſie ſofort an ihren vornehmen Allüren, den fauſtgroßen Edelſteinen die ihre Damen tragen und an den Augenbrauen, welche aus⸗ ſehen, wie die Zahnbürſten. Holländer, Amerikaner, Italiener und— faſt hätte ich ſie vergeſſen und ſie bilden doch das Hauptcontingent,— unſere lieben Landsleute,— die Deutſchen aus aller Herren Länder und Gauen, beſonders aber aus jenen, in welchen„die Schwabenſtreiche“ zu Hauſe ſind,— das ſind im großen Ganzen die Kurgäſte Wildbads. Die Hotels ſind gut beſucht, in den Privatwohnungen wurde ſeither Sturm ge⸗ läutet und die höchſten Preiſe bezahlt. Billig iſt der Aufenthalt hier überhaupt nicht. Aber es wird Gutes für das Geld ge⸗ boten und das iſt viel werth. Zudem muß man in Betracht ziehen, daß der Ort nur zwei Monate Sa:ſon hat, within es vollſtändig gerechtfertigt iſt, wenn die Wirthe, die den ver⸗ wöhnteſten Anſprüchen nachkommen, auch einen Vortheil von dem Fremdenbeſuche haben wollen. Wenn man zwiſchen—7 auf dem Kurplatz— ein groß⸗ artiges Kurhaus à la Baden⸗Baden oder Homburg, gibt es hier nicht— auf⸗ und abwandelt und den vorzüglich aufge⸗ führten Weiſen lauſcht, mit welchen Herr Muſikdirektor Carl täglich dreimal das Publikum erfreut, ſo erblicken wir im Menſchenſtrome, unter all' den fremd hergereiſten Gäſten, auf einmal viele alte Bekannte. Nicht nur wirkliche Bekannte, ſolche die zu den Stammgäſten— und deren gibt es hier maſſenhaft— gehören, nein, auch imaginäre, wenn ich mich ſo ausdrücken darf. Den dort hat man doch ſchon geſehen — und jenen auch— und dieſen gewiß!— oder waren es nur Leute, die ihnen ähnlich ſahen? Hat man ihre Bekannt⸗ ſchaft in Romanen gemacht,— von der Bühne herunter, oder hat man dieſe fremden Leute wirklich ſchon einmal irgendwo getroffen? Ich weiß es nicht. Ich beſinne mich auch nicht mehr, ob ich jemals etwas Anderes geſehen habe, als dieſes Badeleben und Treiben hier, ob ich jemals etwas Anderes that, als herum ſpazieren, oberflächliche Unterhaltungen führen, wo⸗ bei ich den ſo gerne erzählten Krankengeſchichten ängſtlich aus⸗ weiche, Beobachtungen machen, über die ich mich hier amüſtre, während ich ſie zu Hauſe höchſt unintereſſant fände,— kurzum, hter in der himmliſchen Luft, bei dem ruhigen Behagen, in dem man ſeine Tage hinlebt, geſtärkt durch die köſtlichen Bäder, kräftigen ſich die abgenutzten Nerven und die lieblichen Verſe Juſtinus Kerners: „Quält Schmerz und Krankheit Deine Glieder, Macht welk Dein Herz der Menſchen Qual— Verlaß die Welt und ſteig' hernieder In dieſes unterird'ſche Thal!“ die der Dichter ſeinem lieben Wildbad widmete, tönen mir, wie wohlthuende Muſik in die Seele.— Hier bin ich Menſch, hier darf ich's ſein!“ „Aber ſagen Sie mir, iſt dieſes ſtille thatenloſe Leben, ohne beſondere geiſtige Anregung, nicht doch auf die Dauer ermüdend? Und dann Ihre Feder— gibt die ſich zufrieden, wenn ſie ſo gar keinen Stoff zur Verarbeitung findet?“ „O, geiſtige Anregung haben wir ſchon zur Genüge. Da iſt in aller erſter Linie das Theater da, welches unter Leitung des Jatendanzraths Liebig aus Altenburg, ganz vorzügliche Vorſtellungen herausbringt. Dann werden Concerte mit namhaften Künſtlern veranßaltet, kleinere Feſte arrangirt, kurzum der kgl. Badekommiſſär, Herr General v. Karaß, verſteht es ſchon, was man ſo ſagt, Leben in die Bude zu bringen. Und meine Feder? O, für die hätte ich gerade eben 970 Romanſtoff gefunden, wenn ich ſie in Aktion treten laſſen wollte. „Ein Romanſtoff? O bitte, erzählen Sie.“ „Die Handlung iſt vielleicht nicht neu, intereſſant immer. —— Im vorigen Jahre ſah ich hier ein junges Ehepaar mit einem allerliebſten dreijährigen Knaben. Der Herr ſchien eines leichten Fußübels wegen hier zu ſein, die Familie war zu ſeiner Geſellſchaft mitgekommen. Er nnd ſie, beide auffallend ſchöne Leute. Aber Gegenſätze, vollſtändige Gegenſätze. Sie, klein und zierlich, mit dunkeln Augen und Haaren, ſprudelte vor Uebermuth und Lebensluſt. Sie war immer in Bewegung, das reinſte Queckſilber. Und ſo elegant. Das iſt man in Wildbad eigentlich gar nicht ſo recht gewöhnt und es föllt auf. Täglich erſchien ſie Mittags am Kaffeeplatz in anderer Toilette und es war eine wahre Luſt, ſie anzuſehen, wenn ſie mit dem herzigen Kleinen, begleitet von einer älteren Dienerin, die Anlagen hergetrippelt kam. Ihr Gatte war blond, eine große, ſtattliche Erſcheinung, aber ernſt, furchtbar ernſt. Alles an ihm war Ruhe und Gemeſſenheit. Ich ſah ihn nie lachen. Auch dann nicht, wenn ſeine reizende Frau, in einem großen Kreis von Kavalieren, deren es hier, junge und alte, in Fülle gibt, durch ihre ſprühende Munterkeit Alle bezauberte. Dennoch mußte er ſie ſehr lieb haben. Sein Blick folgte ihr ſtets voll Zärtlichkeit. Einmal traf ich ſie in einem abgelegenen Theil der Enz promenade. Ich hörte wie ſie darüber klagte, ihren Fächer vergeſſen zu haben. Sofort ſtand der Gatte auf und machte, trotz ſeines leidenden Fußes, den Weg zurück in's Hotel, um den gewünſchten zu holen.„En Muſter⸗Ehemann“, dachte ich bei mir. Einige Tage ſpäter ſaß ich oben am Hexenthurm. Eine Dame ſtieg den Weg dazu herauf, ganz allein. Es war die ſchöne junge Frau. Von der anderen Seite her kam ein Herr. Beide ſahen mich nicht. Ihr ſchönes Geſicht glühte vor Freude, als ſie im ſtillen Walde ſich begrüßten und dann zu⸗ ſammen einer abgelegenen Bank zuſchritten. Der Vorfall gab mir zu denken, aber ich vergaß ihn wieder, zu dem die ſchöue Frau mit dem Gatten bald darauf abreiſte. Dieſes Jahr fiel er mir jedoch wieder ein. Der blonde Herr mit ſeinem Bübchen iſt wieder hier. Auch die alte Dienerin iſt mitgekommen. Nur Madame fehlt. Geſtorben kann ſie nicht ſein, denn Vater und Sohn tragen nicht Trauer. Der Kleine hat die Kinderkleidchen mit den erſten Höschen vertauſcht. Er iſt noch herziger, wie früher. Das Geſicht des blonden Mannes iſt nicht mehr ernſt; es iſt finſter.— Dieſer Tage ſaß ich in der Trinkhalle. Die Plätze neben mir nahmen der Knabe mit Papa und Kinderfrau ein. Auf einmal hörte ich ihn laut ſchreien:„Dort kommt Mama!“ Er wollte vom Stuhle herunter und der Dame, die er in der Entfernung für die Mutter gehalten, entgegen. Der Va⸗ ter hielt ihn zurück und ſeine Stimme klang hart, als er dem Kinde zuflüſterte: „Du haſt keine Mutter mehr, Harry, wann endlich wirſt Du das begreifen lernen?“ Und als zwei große Thränen über die erblaßten Wäng⸗ lein des lieblichen Kindergeſichtes floſſen, bemerkte ich weiter, wie ſich die Dienerin ſchnell zu dem Kleinen wandte und ihm „Nicht wieder weinen, Harry, Papa wird ſonſt böſe!“— Nicht wieder weinen, armer kleiner Knabe!— Wie viel Thränen magſt Du ihr ſchon nachgewent haben, Deiner leicht⸗ ſinnigen— oder unglückſeligen Mutter, die Du vergeſſen ſollſt auf Befehl, Deines Vaters?——— „Eine merkwürdige Geſchichte!“ „Merkwürdig? Nein. Nur traurig, furchtbar traurig!— Sie hat mich verſtimmt. Laſſen Sie uns einen Spaziergang machen, damit man auf andere Gedanken kommt. Sehen Sie, wie die Sonne lacht— draußen an der rauſchenden Enz, im Schatten der herrlichen alten Schwarzwaldbäume läßt es ſich jetzt gut ſein; dort vergißt man wieder, daß es im Leben auch Dinge gibt, von welchen wir ſagen: Sie gefallen uns nicht!“ A. Hill. Aus dem CTaubwald. Eine Hochſommer⸗Plauderei von Dr. Julius Paſig. (Nachdruck verboten.) Die Sonne ſcheint heiß auf uns nieder und erweckt in uns quälenden Durſt. Sehnfüchtig ſehen wir uns nach Schatten um und erblicken zu unſeren Freude in der Nähe einen herr⸗ lichen Buchenwald. Erquick ude Kühle verheißend winkt er uns zu, näher zu kommen, abwehrend aber ſtrecken uns Dornen⸗ büſche ihre Arme entgegen. Was haben wir zu fürchten? Weder Bär, noch Wolf, noch irgend ein anderes wildes Thier ſtreifen gefahrdrohend umher— ſie alle hat die fortſchreitende Kullu gänzlich verdrängt; ſie ſind alle verſchwunden, die dem luſt⸗ wandelnden Menſchen gefährlich wer en konnten, nur Luſt, Frieden und Freude find im ſchö en Walde geblieben. Es iſt ſo fejerlich und ſtill hier im Halbdunkel der Bäume. Die Sonnenſtrahlen ſuchen verſtohlen Eingang durch das dicht gewobene Grün und werfen wohltzuenden Schatten auf den Weg, auf dem prachtvolle Schillerfaller gaukeln. Dicke Moos⸗ polſter decken mitleidsvoll den Grund und überziehen den un⸗ terſten Theil der Stämme. Was iſt doch ſo ein Baum für ein Kunſtwerk, welch ge⸗ heimnißvolles Leben und Weben birgt ſich in einem einzigen Eichbaum, einer einzigen Buche! Die verſchiedenen Organe, Gefäße und Zellen theilen ſich in ihre Arbeit; dieſe ſchafft Waſſer herbei, jene nährt den Baum mit Luft, andere trinken Licht in vollen Zügen und wieder andere verarbeiten die auf⸗ genommenen Nährſtoffe zu neuen Gebilden. Millſonen neuer Zellen bildet der Baum jedes Jahr. Die inneren Holzmaſſen des Baumes, ja ſein ganzer Stamm laſſen ſich vergleichen, ſagt Wagner in ſeinen Naturſchilderungen, mit den früheren Ge⸗ ſchlechtern eines Volkes, das durch ſeine Geſchichte und ſein⸗ Errungenſchaften die jüngſte Generation kräftigend trägt. So⸗ bald Feldmarſchall Frühling auf den Boden ſtampft, bricht jedes Jahr droben ein Heer neuer Zweige mit Blättern und Blüthen hervor. Die Organe eines geſunden Baumes arbeiten mehr, als zur bloßen Erbaltung des Baumes nothwendig iſt, ſo daß ſtets noch eine Meuge ungeladener Miteſſer gedeckle Tafel finden. Die Zahl derſelben, welche z. B. ein einziger alter Buchen⸗ ſtamm ernährt, iſt äußerſt groß. Da finden wir zunächſt eine — reichhaltige Muſterkarte von Flechten. Lange graue Bärte(Bart⸗ flechte, Usnea barbata) hängen von den Bäumen herab und bewegen ſich leiſe im Luftzuge. Droben, wo die erſten Haupt⸗ äſte entſpringen, hängen grünlich⸗braune, lappige Lungenflechten (Sticta pulmonaria) herab, etwas ttefer folgen verſchiedene Wandflechten und Schüſſelflechten. Welch wohlthuende Abwech⸗ ſelung in Farbe und Geſtalt bietet ſich hier! Die einen in mancherlei Schattirungen von Grau, andere in Gelb, wieder andere in Olivengrün, in's Braune oder in's Röthliche ſpielend, die meiſten kreisförmige Lager bildend, mit ausgeſchnittenen Rändern, wie kleine Sterne und Sonnen; noch andere zieren die glatte Rinde des Stammes mit ſonderbaren Strichen und Streifen, die ausſehen wie Schriftzüge. Hierdurch ſind uns die Flechten zwar ſchon intereſſant ge⸗ nug geworden; noch mehr aber gewinnen ſie, wenn wir ihre Zähigkeit kennen lernen, wenn wir wiſſen, daß ſte ſich nicht nur an Stein, ſondern auch auf Glas und Stahl feſtſetzen. Namentlich in den kaͤlteren Gegenden, wo nichts anderes mehr gedeiht, nimmt ihre Zahl zu. Eine Flechte iſt es, die bei uns in geringer Menge vorkommt, aber dort das hauptſächlichſte Futter der genügſamen nützlichen Rennthiere ausmacht, die Rennthierflechte(Cladonia rangiferina), welche im gewöhn⸗ lichen Leben wohl auch Rennthiermoos genannt wird. Eine Verwandte von ihr erfreut uns durch ihre ſchönen rothen, zünd⸗ kopfartigen Fruchtſtände, die Korallenflechte(Cladonia belli- diflora). Auch auf den höchſten Bergen, wo Schnee und Eis das ganze Jahr nicht vergehen, nicht das geringſte Blümchen mehr vorkommt, iſt kein nackter Fels, kein Stein, wo ſich nicht eine Flechte, und zwar meiſtens die Landkartenflechte, niedergelaffen hätte. Darum werden ſie dem Wanderer, der das Hochgebirge durchzieht, zum lieben Freunde, und immer ergötzt er ſich wieder an ihren hundertfachen Formen. Zwiſchen den Flechtenlagern der altehrwürdigen Buche haben ſich Mooſe angeheftet. Braune oder hellgrüne Leber⸗ mooſe bilden hier ſammtene Wieſenmatten im Kleinen; Gold⸗ mooſe und andere Laubmooſe ahmen mit ihren kugeligen Büſch⸗ chen kleine Geſträuche und winzige Waldungen nach. Die Lebermooſe ſind äußerſt zierliche, meiſt lebhaft grün gefärbte, zarte Pflänzchen. Viele ſind noch Lagerpflanzen, an⸗ dere haben bereits beblätterte Stämmchen. Die erſteren heißen laubige, letztere beblätterte Lebermooſe; es fehlt aber als Haupt⸗ kennzeichen den Blättern ſtets der Mittelnerv. Die Stengel ſind ganz ohne ausgebildete Gefäßbündel, weshalb dieſe Mooſe zu den gefäßloſen Kryptogamen gehören. Die Blätter beſtehen, wie bei den eigentlichen Mooſen, aus einer Schicht gleichge⸗ bildeter, tafelförmiger Zellen. Die Lebermoofe tragen, wie die Laubmooſe, hübſch ausgebildete Früchtchen. Oeffnen ſich nun dieſe, ſo wird ihr Inhalt, der aus ſpiralig gewundenen Zellen, ſogen. Schleuderzellen, beſteht, weit umhergeſtreut. Befindet ſich die Frucht guf einem Stiele, ſo iſt derſelbe von ungemein zartem Bau, in der Regel aber fehlt er ganz; es iſt daun die Frucht dem gleichmäßigen, nicht in Blatt und Stempel geſchie⸗ denen Pflanzenkörper oder dem„Lager“, auch„Thallus“ ge⸗ nannt, eingeſenkt. Die Lebermooſe, welche in vier Familten getheilt werden, ſind über die ganze Erde verbreitet und fehlen nirgends. Ueber ihren Nutzen oder Schaden iſt nicht viel an⸗ veres zu ſagen, als daß ſie eben, wie auch hier, ſehr zur Ver⸗ chönerung der Landſchaft beitragen. Die Laubmooſe ſind im Ganzen den Lebermoofen fehr ahn⸗ lich, ſind aber bedeutend höher entwickelte Pflanzen. Keine einzige hat mehr ein ſogenanntes„Lager.“ Es fehlen ihnen aber, wiewohl ſie ein ähnliches Gebilde befttzen, noch immer die Gefäßbündel. Beinahe überall find die Blätter mit Mittel⸗ rippen verſehen, die aber nicht über den Blattrand hinaus⸗ gehen. Die Blätter ſelbſt beſtehen, wie bereits erwähnt, nut aus einer einfachen Lage von Zellen. Eine Ausnahme davon machen die Torfmooſe, welche deßhalb auch als eigene Familie von den echten Mooſen getrennt werden. Sie ſpielen eine wichtige Rolle im Haushalt der Ratur. Eine eigentliche Wurzel fehlt hnen und nur Wurzelhaare beſorgen deren Geſchäft. Der haupfſächlichſte Unterſchied zeigt ſich aber im Oeffnen der Frucht. Während die Früchte der Lebermooſe ſich durch Klappen öffnen, reißt ſich hier ein Deckel los. Wird derſelbe entfernt, was in der Regel durch Regen, Wind oder ein vorüberfliegendes Inſekt geſchieht, ſo zeigt ſich an der nunmehr offenen Büchſe der Mund mit den daran befeſtigten Zähnen, dem ſogenannten Mundbeſatz. Dieſer fehlt zuweilen, beſonders einem kleinen Mooſe, das man oft auf alten Schindeldächern findet und das deshalb„Nacht⸗ mund“(Gymnostomum) genannt wird. Ein anderes leicht kenntliches Laubmoos iſt das ſchön meergrüne, aber ſelten Frucht tragende Brunnenmoos(Fontinalis), das man oft in den Flüſſen mit den Wellen ſpielen ſieht. Die Laubmooſe ſind über die ganze Erde verbreitet, aber ohne techniſche Verwendung. Die Torfmooſe dagegen, deren Standort feuchte Stellen des Waldes und Sumpfe ſind, tragen viel zur Bildung des Torfes bei, woher ſie auch ihren Namen erhalten haben. Betrachtet man den Stengel eines ſolchen Torfmooſes, ſo kann man nicht ſagen, wo der grünende Theil aufhört und der faulende anfängt, Oben wächſt er immer nach, unten ſtirbt er allmählich ab: ſo reichen ſich Tod und Leben auf nimmer geahnte Weiſe die Ber⸗ ſöhnungshand. Dadurch, daß ſie ungemein große Mengen von Waſſer aufſaugen können(die Zellwandungen ſind zu dieſem Zwecke durchbrochen), ſie wie ein Schwamm behalten und bei heftiger Berührung wieder von ſich geben können, ſchützen ſie die Sümpfe im Sommer vor gänzlichem Vertrocknen und werden auch ſo für den Stoffwechſel in der Pflanzenwelt wichtig. Jedes der zierlichen Gebilde am Fuße des Baumes bietet Stoff zu einer beſonderen Studie, beſonders wenn wir das Ver⸗ größerungsglas dabei zu Hilfe nehmen. Käfer und Spinnen, Milben und Heuſchrecken ſpielen die Wanderer, Jäger und Wild in den kleinen Landſchaften. Motten verbargen ihre Eier in die Ritzen der Borke, und kleine Raupen puppten ſich hinter den Moosbüſcheln ein. Bald aber werden Meiſen und Baum⸗ läufer herzukommen und genaue Muſterung und Ableſe am Baumſtamme halten. 8 Die Buche beherbergt aber häufig, wie auch die Birke, noch einen andern, größern Gaſt als Miteſſer, welcher ihrem freundlichen Wirthe durch ſtarke Saftentziehung ſchadet; es iſt die Miſtel. Dieſe eigenthümliche Pflanze, welche im Alterthum bei den rel giöſen Gebräuchen der nordiſchen Völker eine große Rolle ſpielte und noch heute in England bei der Weihnachts⸗ feier in hohem Anſehen ſteht, bildet einen rundlichen Buſch mit gabeltheiligen Aeſten und lederartigen, ſpatelförmigen immer⸗ grünen Blättern. Die Miſtel kann überhaupt aur auf Holz⸗ ——— U * au; De 5 1 1L. 95 0 ˖ 6 4 5 13 . 10 S . 9* N S0 uns daran, daß Früchte und Samen, 4. Sette. General-⸗Anzeiger. , 1. Auguſt gewachſen leben und kommt auch auf Nadelkäumen vor. Iwſſchen den Blättern ſitzen Knäule kleiner gelbgrüner Blüthen, und zwar auf dem einen Strauche männliche, auf dem andern weib⸗ liche Blüthen. Im Wunter tragen die weidblichen Miſt lſträucher weiße, klebrige Beeren, welche zur Herſtellung von Vogelleim benutzt werden. Dieſelben beſonders von der Miſteldroſſel und dem Seidenſchwanz gern gefreſſen, welche aler die Samenkörner unverdaut wieder von ſich geben und ſie auf dieſe Weiſe ſelbſt auf weit entfernte Bäume verbreiten. Auf dieſen keimen die Samen. Ihre Wurzel heftet ſich an die Rinde an und dringt dann in das Holz ein, wodurch ſie dem Baume, auf welchem die Miſtel ihre Wohnung aufgeſchlagen, Säfte entzieht, welche ſte ſelbſt zu ihrem Unterhalie braucht. Die Miſtel erinnert außer durch Wind und Waſſer oder durch die Bekleidungen von Menſchen und Thieren, auch dadurch verbreitet werden können, daß ſie von Thieren mit dem Futter genoſſen und unverdaut an anderen Stellen ausgeſchieden werden. Der ganze Wald bildet mit allen ſeinen Bäumen und Sträuchern eine große traute Familie. Zwiſchen den alten Stlämmen ſproſſen hunderte junger, noch weißer Keimlinge her vor. Noch weiß und zart, da ſie bis jetzt noch des nährenden Sonnenlichts entb hrten, durchbrechen ſie mühſam die dichte Decke der herabgefallenen Blätter. Die alten Bäume pflegen der heranwachſenden Nachkommenſchaft wie eine Henne ihrer Küchlein. Sie geben allherbſtlich ihr dichtes Laubkleid her, damit die Kinder nicht frieren. Aber auch für die Nahrung der jungen Pflanzen ſorgen ſie, denn die abgeworfenen jungen Zweige und Blätter verweſen bald zu guter Walderde, welche am geeignetſten iſt, die lebensfähigen Samenkörner aufzunehmen und die Keimlinge zu ernähren. Die Blätter und der Wind übernehmen das Amt der Wärterin, ſie decken das Pflegekind warm zu und ſchütteln ihm ſein Bettchen zurecht. Junge Bäumchen, beſonders der Buchen und Tannen, ſind in den erſten Jahren außerordentlich empfindlich gegen den verſengen⸗ den Sonnenſtraht und den ſcharfen Oſtwind, der das zarte Pflänzchen bald zur Mumie austrocknen würde. Sie bedürfen nothwendig des kühlen Schattens, den der ausgebreitete Laub⸗ ſchirm der allen Bäume auf ſie wirft, und ſie gedeihen nur in der feuchten Luft, wie ſie der Hochwald erzeugt. Sind ſie ein⸗ mal unter dem Schutze und der Aufſicht ihrer treuen Eltern zu groen Bäumen herangewachſen, ſo kommen ſte auch da nicht zu kurz. Drunien flechten ſich zwar ihre Wurzeln ineinander, droben die Zweige; trotzdem erhält jeder ſeinen Theil Licht und Luft, jeder ſeine Port on Erde und Waſſer. Wind und Bienen tragen die Blüthenſtäubchen als Frühlingsgrüße von Baum zu Baum, der Herbſtwind ſchüttelt die abgefallenen Blä'ter durch⸗ einander und führt ſo der Mutter Erde neue Nahrung zu. Ein zerſtörtes Leben. Skizze aus Weimars Blüthezeit, Von C. Gerhard. Nachdruck verboten.) Ein herrlicher Sommermorgen des Jahres 1777 war an⸗ gebrochen. Noch lag der Thau wie blitzender Diamant in den Keſchen der Bluthen im Park zu Tiefurt bei Welmar, aber die Sonne warf allmählich immer glänzendere Strahlen durch das Geäſt der Bäume und küßte die leuchtenden Tropfen fort. Umgeben von alten Linden liegt das Sommerſchlößchen der Herzogin⸗Mutter Amalie; neck ſch riß der Morgenwind duftende Blüthen von den Zweigen und ſtreute ſie durch die geöffneten Fenſter in die winzigen Zimmer und auf den in der Veranda gedeck en Frühſtückstiſch. Mit Behagen ſchlürfte die hohe Frau ihre Chokolade; lebhaft unterhielt ſie ſich mit ihren Getreuen! Plötzlich erklang es in der Ferne wie Hufſchlag und Räderrollen, und ein glänzender Zug brauſte heran. i Unſere Leben vom Weimar!“ rief die Herzogin aus, und mit ſigendlicher Lebendigkeit eitle ſie den Gäſten entgegen. Voran ſprengten auf feurigen Roſſen der Großherzog Karl Auguſt und Goethe, beide in den damals ſo beliebten Werther⸗ koſtümen. Ihnen folgten zu Wagen die Großherzogin Luiſe mit ihren Hofdamen. Den Schluß bildete ein Leiterwagen, in dem die luſtigen Jünger Thaliens Platz gefunden hatten, denn jed 8 der luſtigen Feſte, welches Karl Auguſt und Goeihe veranſtalte⸗ ten, mußte durch die Kunſt eine beſondere Weihe erhalten. Eine heitere Begrüßung fand ſtatt, der Großherzog war in beſter Laune und machte zuweilen einen etwas derben Scherz, der das Geſicht der anmuthigen Hofdame Chriſtiane von Laßberg in dunkle Gluth tauchte. Sie war noch ſehr jung und wagte es ſelten, in größerem Kreiſe ein Wort in die Unterhaltung zu wel fen. Goethe ſtand in lebhaftem Geſpräch mit ſeiner Gönnerin, der Herzogin Amalie. Der Dichter befand ſich damals in ſeinem achtundzwanzigſten Lebensjahre. Die frei geſchnittenen Züge ſeines Antlitzes, die mächtige gewölble Stirn, die braunen Augen, der ausdrucksvolle Mund ließen ihn Apoll ähnlich ſehen, dem Zauber ſe nes Weſens konnte ſich Niemand entziehen. Als ſich Amalie ihter Schwiegertochter zuwandte, verließ Goethe die Plaudernden und ſchritt tiefer in den Park hinein. Es war ein reizen des Erdenfleckchen, dleſer maleriſche Park, von einem Arm der Ilm durchrauſcht. Träumeriſch ging der Dichter dahin unter den mächtigen Baͤumen Plotzlich ſah er etwas Lchtes durch die Büſche ſchimmern, er beſchleunigte ſeinen Schritt, ein freudiges Lächeln trat auf ſeine Lippen. Durch den Laubengang trat ihm eine ſchoͤne Frau entgegen. Ein weißes Gewand, unter dem Buſen von eſnem goldenen Gürtel gehalten, umſchloß ihre ſchlanke und doch volle Geſtalt; in den ſchimmernden Augen flammte ein Strahl der Liebe auf, als ſie dem Dichter die Hand reichte, die er mit leidenſchaftlichen Küſſen bedeckte. „Endlich Charlotte! Wie ſehr habe ich mich nach Ihnen geſehnt, am Tage bei der Arbeit, Nachts, wenn ich auf meinem Altane ſitzend, zum Sternenhimmel aufſah. In goldenen Lettern ſchien mir am Firmament Ihr Name eingegraben, doch unauslöſchlicher noch in mein Herz. Doch warum bot mir meine Charlotte heule nicht den erſten Gruß? Bei wem weilten Ihre Gedanken 9“ „Bei Ihnen, mein Herr Poet,“ erwiderte ſie heiter,„der Werther ließ mich die Zeit vergeſſen. Aber ſo feſſelnd das Werk auch geſchrieben iſt,— einen ſolchen Liebhaber wünſcht ſich Charlotte von Stein nicht.“ „Und was 0 Du von dem, dem Du Dein Herz u chenkt agte e „Eines Mannes Daſein darf nicht nur durch dſe Tiebe ausgefüllt ſein und er darf es nicht wie ein läſtig Kleid von ſich werfen, wenn ſeiner Neigung keine Erwiderung zu theil wird! Aus ſeinen tiefſten Schmerzen muß ihm das Größte reifen! Das hoff' ich von Ihnen, mein Freund!“ „Bei den Göttern, Charlotie! Dieſe Hoffnung ſoll Dich nicht täuſchen! Alles, was ich ſchaffe, will ich Dir zu Füßen legen. O, warum können wir uns ſo wenig ſein?“ Se drückte einen Kuß auf ſeine Stirn.„Lacht uns nicht das Leben. Nur Thoren greifen nach dem Unerreichbaren. Laß uns unſer Glück genießen!“ „Ja“, rief er feurig,„Du haſt recht, laß uns die Stunden des Glückes genießen! Komm, wandere mit mir unter dieſer Bäume Schatten.“ Arm in Arm ſchritten die beiden weiter in entlegenere Theile des Parkes. Kaum waren ſie verſchwunden, als Chriſtiane von Laßberg hinter dem Gebüſch hervortrat und in die Laube ſchlüpfte. Mit glühenden Wangen ſank ſie auf die Bank. Ein Zufall hatte ſie in die Nähe des grünen Verſteckes geführt und ſie zur Zeugin des leidenſchaftlichen Geſpräches gemacht. So war es alſo wahr, was man ſich in Weimar all⸗ gemein erzählte, daß Goethe die geiſtreiche Hofdame der Herzogin Amalie liebe. Wie ſeltſam, daß ſein Herz ihn zu der bedeutend älteren Frau, zu der Gattin eines andern zog. Und beide waren ſo beglückt, ſo erfüllt von ihrer Liebe! Würde auch einſt in ihre eigene Bruſt dasſelbe beſeligende Gefühl einziehen? Träumeriſch lehnte Chriſtiane ihr Köpfchen an die Laub⸗ wand, da ſtel ihr Blick auf ein kleines Büchlein, den von Frau von Stein vergeſſenen„Werther“. Längſt ſchon hatte ſie den Wunſch gehabt, das vielbeſprochene Werk kennen zu lernen; nun war die Gelegenheit dazu ſo günſtig. Schon die erſten Seiten feſſelten ſte; dann verſank die Welt um ſie her—, ſie liebte, hoffte und litt mit dem unglücklichen Werther, und heiße Thränen ſtürzten am Schluß der Lektüre aus ihren Augen. Glüͤcklich das Madchen, dem ſo hingebende Liebe zu theil wird!“ flüſterte ſte ſchwärmeriſch.„Armer Werther! Wohl verſtehe ich Deinen Entſchluß, zu ſterben! Auch ich würde mein Leben enden, wenn ich meine Liebe verſchmäht wüßte!“——— Einige Stunden ſpäter herrſchte im Park fröhliches Leben; man traf Vorbereitungen zu einer theatraliſchen Aufführung. An einer maleriſchen Stelle errichtete man eine Bühne, und als die Sterne am Himmel flimmerten, begann die Vorſtellung. Einſiedels Oper„Die Zigeuner“ war gewählt worden. Der Herzog, Goethe und einige Damen des Hofes wirkten neben den Schauſpielern von Beruf mit. Zahlreiche Zuſchauer halten ſich auf der hölzernen Brücke, die über die Ilm führt, zuſammengedrängt, um das magiſche Spiel der Lichter auf dem Waſſer zu beobachten. Plötzlich erſcholl ein vielſtimmiger Schrei, die Brücke brach ein, und die Bewunderer fielen in den Fluß. Hilferufe wechſelten mit frohem Gelächter, war doch keine Gefahr mit dem unfreiwilligen Bode verbunden. Chriſtiane von Laßberg war von den Stürzenden mit in das feuchte Element hineingeriſſen worden. Doch noch ehe ſie recht zur Beſinnung kam, fuͤhlte ſie ſich von ſtarken Armen emporgehoben und auf den mooſigen Boden ge⸗ tragen. Sie ſtrebte, ſich aus den Armen ihres Retters frei zu machen; er aber bat:„Nein, mein ſchönſtes Fräulein, Sie müſſen ſchon geſtatten, daß ich Sie bis ins Schloß trage. Er⸗ ſchrecken Sie nicht vor mir, ich bin der Hauptmann von Wrangel, vor kurzem nach Weimar kommandirl“. Sorgſam trug er ſeine ſüße Laſt bis in die Nähe des Schlöͤßchens. Sanft ließ er ſie niedergleiten.„Auf Wieder⸗ ſehen, holdes Fräulem!“ flüſterte er der Verwirrten zu.„Beim Tanz hole ich mir meinen Lohn!“ Als dann der feurige Reigen erklang, Blick des Hauptmannes ſofort Chriſtiane, flog ſie in ſeinen Armen über den Raſen. „Es iſt eine Götterluſt, mit Ihnen zu tanzen!“ ſagte er erregt und küßte ihre Hand. Berauſchend wirkte dieſe erſte Huldigung auf ſie; hingerifſen von der Macht des Augenblickes pauderte ſie munter. Ueberallhin, ſelbſt bis in ihre flammenden Blicke Wrangels. Sie traf ihn von nun an häufig; er paßte ſich ſchnell dem in Weimar herrſchenden Ton an, ließ ſich beret finden, in den Theatervorſtellungen mitzuwirken, und zeigte ſich als geſchmack⸗ voller Balladen⸗ und Liederſäng r. Das Feuer, welches ſeine Augen in Chriſtianes Herz entfacht, wuchs zur mächtigen Liebes⸗ flamme. Und eines Abends lag ſie wonnebebend in ſeinen Armen und erwiderte das Geſtändniß ſeiner Neigung. Nur ein Wer⸗ muthstropfen ftel in ihren Freudenkelch; Wrangel wollte vor⸗ läufig weder ihren Eltern, noch dem Herzogspaare Mittheilung von dem Verlöbn ß machen. Ein Schatten überflog Chriſtianes Geſicht, aber ſchranken⸗ los, wie ihre Liebe, war auch ihr Vertrauen.„Wie Du willſt, ſo iſt es gut!“ lächelte ſie unter Thränen. Wenn ſie auch ſtolz geweſen wäre, ſich vor aller Welt als ſein Eigen zu be⸗ kennen, ſo hatte doch auch das heimliche Liebeszlück ſeinen ſüßen Reiz. Die Sommertage vergingen, der Herbſt brach an, die Hof⸗ geſellſchaft beſuchte die Schlöſſer der Umgegend. Ueberall, in Belvedere, Tiefurt, Ettersberg, Ilmenau, ſelbſt in Jena wurde ſchnell ein Theater hergeſtellt, auf dem man franzöfiſche Luſt⸗ ſpiele, Poſſen, Charaden, zuweilen auch ernſte Kunſtwerke auf⸗ führte. Ein viel gefetertes Mitglied des Liebhabertheaters wurde die neu engagirte Hofdame der Herzogin Luiſe. Leonore von Horn war ein auffallend ſchönes Mädchen mit lebhaftem Tem⸗ perament und blendendem Witz. Arme Chriſttane! Wie ſchnell trat ſtie in den Schatten neben der glänzenden Erſcheinung Leonores! Da ſie der Ripalin geiſtige Ueberlegenheit fühlte, ſuchte ſte die Lücken ihrer Bildung auszufüllen, aber von den w ſſen⸗ ſchaftlichen Büchern ging ſie bald zu Göthes Dichtungen, nament⸗ lich zum Werther über. Ach! eine ſchmerzliche Erinnerung knüpfte ſich für ſte an ihr Lieblingswerk, hatte es doch den Anſaß zu einem erſten Streit zwiſchen ihr und dem Geliebten gegehen. Ihm war Werthers Handlungsweiſe unverſtändlich, er be pöttelte Chriſtianes „Sentimentalität“ und zog oft erbarmungslos in den Staub, was ihr heilig war. Und doch war ihre Liebe zu ihm nur gewachſen; er war ihr Held, den ſie bewunderte, ihr Freund, in deſſen Hand ihr Schickſal lag. fand der ſuchende und leichtbeſchwingt Träume verfolgten ſie die Ihr Schickſal! Nahte es ſich nicht ſchon, um ſie mit ehern zu zermalmen? Ihr Herz erzitterte, wenn ſie — den Geltebten neben Leonore ſah. Dieſelben Blicke voll Gluth und Leidenſchaft, die ihre Seele bezaubert, galten jetzt der Stolzen, Schönen; derſelbe Mund, der ihr Treue geſchworen, ſchien jetzt der Andern hudigende Worte zuzuflüͤſtern. Der Winter brachte zahlloſe Feſte und den Eislauf, den Klopſtock beſungen, Goethe in Mode zu Weimar gebracht. Auf dem Schwanenteich huldigte der Hof dem neuen Sport, an ſternklaren Abenden ſogar maskirt bei Fackelbeleuchtung und den Klängen einer heiteren Muſik. Der elegant ſte Läufer war der Dichter ſelbſt. Wunderſchön ſah er aus, wenn er auf der glänzenden Fläche dahinglitt oder in ſauſenden Bogen Frau von Steins Schlitten vor ſich her ſchob. Wrangel war nur um Leonore beſchäftigt. empfand es immer mehr, ſeine Liebe zu ihr war verrauſcht, jene Liebe, von der er geſchworen, ſie werde Zeit und Ewigkeit überdauern; o, des Jammers, o, der Schmach, ſo ſchnell ver⸗ geſſen zu ſein! Drohte ihr Leid, ſie zu überwältigen, ſo umſchloß ihre Hand den Werther, den ſte ſtets bei ſich trug und in ihr klang es:„Sei ſtill, mein Herz, bald haſt du Ruh!“ Im Januar gab die Herzogin ein großes Maskenfeſt. Ihre Schwiegermutter erſchien en reine grecque, Goethe und Frau von Stein in der Tracht italieniſcher Nobilt, Leonore von Horn und der Hauptmann von Wrangel in ſpaniſchen Coſtümen. Chriſtiane war blaß bis in die Lippen, als ſie das Paar in »leichem Koſtüm ſah; ſobald es möglich war, entſchlüpfte ſte dem Gewühle, und zog ſich in den Wintergarten zurück. Plötzlich drangen flüſternde Stimmen an ihr Ohr, und brennenden Auges ſtarrte ſie auf Wrangel, der Leonore im Arm hielt und ihr feurige Liebesworte zuraunte.„Und Deine blaſſe Chriſtiane?“ hörte ſie die ſpöttſche Stimme des Mädchens fragen. „Mag ſte mich vergeſſen! Ein flüchtig Spielzeug war ſie für mich. Nie hab ich ſie geliebt.“ Ein todesweher Seufzer verklang ungehört.„Ein nie ge⸗ liebtes Weib, ein Spielzeug nur war ich ihm? Weh mir und ihm!“ Sie eilte ins Dunkel der Nacht hinaus.——— Am folgenden Morgen glitten Goethe und Karl Auguſt angeregt plaudernd auf dem Eiſe der Ilm dahin. Plötzlich bemerklen ſie in der Ferne eine Anzahl von Menſchen, und ſich der Stelle nähernd, ſahen ſte, wie man den Körper Chriſtiane von Laßbergs aus den Fluthen zog. Ein geiſterhaftes Lächeln ſchwebte um ihren Mund, ihre Rechte umklammerte den Werther. Auf Goethes Rath trug man die Leiche in das nahe Haus der Frau von Stein. Goethe übernahm die traurige Mit⸗ theilung an die ahnungsloſen Eltern der Unglücklichen und ver⸗ ſuchte ihnen Troſt zu geben. Er ſelbſt fand keinen; es erſchütterte ihn tief, daß ſeine Schöpfung einen ſo unheilvollen Einfluß geübt. Frau von Siein, welche ſeine Empfindungen verſtand führte ihn zu der Leiche und ſagte ſanft:„Sieh, wie ſie J0 ſelig ruht! Sie war zu ſchwach des Lebens Leid zu tragen, darum entzog ſie ſich ihm frühzeitig. Nur große Seelen werden durch das Unglück erhoben, ſind Kämpfer und Sieger zugleich.“ Da zog Frieden in des Dichters Seele; lange ſaß er neben der unter Blumen Gebetteten. Gedanken durch ſeinen Sinn, und er bemerkte: ſilbernen Licht übergoß, den Strophen Ausdruck; Fülleſt wieder Buſch und Thal Still mit Nebelglanz, Löſet endlich auch einmal Meine Seele ganz. Breiteſt üͤber mein Gefilb Lindernd deinen Blick, Wie des Freundes Auge mild Ueber mein Geſchick. Jeden Nachklang fühlt mein Herz Froh und trüber Zeit; Wandle zwiſchen Freud' und Schmerz In der Einſamkeit. Fließe, fließe, lieber Fluß! Nimmer werd ich froh! So verrauſchte Scherz und Kuß Und die Treue ſo! Ich beſaß es doch einmal, Was ſo köſtlich iſt! Daß man doch zu ſeiner Qual Nimmer es vergißt. Rauſche, Fluß, das Thal entlang Ohne Raft und Ruh: Rauſche, flüſtre meinem Sang Melodien zu! Wenn Du in der Winternacht Wüthend überſchwillſt, Oder um die Frühlingspracht Junger Knoſpen quallſt. Selig, wer ſich vor der Welt Ohue Haß verſchließt, Einen Freund am Buſen hält Und mit dem genießt. Was vom Menſchen nicht gewußt Oder nicht bedacht, Durch das Labyrinth der Bruſt Wandelt in der Nacht! Geſchäftliches. „Jetzt iſt die Zeit der Picknicks; welches Vergnügen gewährt es, unter Waldesdom oder auf grüner Flur am Waſſerſaum auf dem Raſen zu lagern und im Freien die Mahlzeit einzunehmen! Aber ausſchließlich kalte Speiſen, ſo delicat ſie auch ſein mögen ge⸗ nügen doch dem an warme Koſt gewöhnten Magen nicht recht. Alſo her mit der Caſſerolle, Feuer angemacht, Waſſer zu Kochen gebracht, und raſch bereitet man mittelſt des echten Liebig's Fleiſch⸗Extrakts nebſt Salz, Ei, ein wenig Butter oder Brotſtückchen eine vortreffliche Bouillonſuppe, die dem ermüdeten Touriſten köſtlich mundet und als kommen läßt. JGoetbens eigene Worte. Chriſtiane Wohl zogen noch ſchwermüthige „Dieſe ein⸗ ladende Trauer hat etwas gefährlich Anziehendes, wie das Waſſer ſelbſt, und der Abglanz der Sterne des Himmels, der aus beiden leuchtet, lockt uns.“) Aber immer ſtiller ward es in ihm, und als der Mond die bleiche Schläferin mit ſeinem gab er ſeinen Empfindungen in falgen⸗ warmes Gericht die Mahlzeit ebenſo erquickend einleitet, wie wohl be⸗ —* ͤ„ 1 TTTTTVVWCTTTVVVVVTTTWTW+——————•—⁊F)7ſ9————— 0 Gluth Stolzen, hien jetzt uf, den zebracht. Sport, ing und fer war auf der Frau zriſtiane rauſcht, Ewigkeit ell ver⸗ imſchloß in ihr ſt. Ihre id Frau re von ſtümen. aar in pfte ſte r, und m Arm e blaſſe ädchens var ſie nie ge⸗ ir und Auguſt lötzlich ind ſich rtſtiane zächeln zerther. Haus Mit⸗ id ver⸗ ütterte influß jährt auf nen! Liegenſchaft K 8, General⸗Anzeiger. 21 Tagesordnung der am wunerſtag, 5. Auguſt d.., Vormittags 9 Uhr beginnenden. Bezirksrathsſitzung. 1. Geſuch der Georg Metz Ehe⸗ au um Erlaubniß züm Betriebe aner Schankwirthſchaft ohne Branntweinſchank im Hauſe nerikanerſtraße 11. 2. Gleiches Geſuch des Johann Kinemuth Schwetzingerſtr. 49. 8. Gleiches Geſuch des Karl Stelzel P 4, 2. 4. Geſuch der Margaretha ezel Ehefrau um Erlaubniß 55 Betriebe einer Gaſtwirth⸗ ſchaft im Hauſe J 6, 8. 5. Geſuch des Philipp Basler um Erlaubniß zur Verlegung ſeiner Wirthſchaftsberechtigung von Bellenſtr. 45 nach G 2, 19/20 und um Erlaubniß zum Brannt⸗ veinausſchank. 6. Geſuch des Martin Reiner m Erlaubniß zur Verlegung iner Wirthſchaftsberechtigung zne Branntweinſchank von 2, 11 nach G 3, 8. 7. Geſuch des Anton Rück um laubuiß zur Verlegung ſeiner Birthſchafts⸗Berechtigung mit Franntweinſchank von 6 2,19/201 zach F 3, 18½, 8. Geſuch des Valentin Müller, 7,% 18/19 um Befriſtung der etheilten Genehmigung zum Wirthſchaftsbetrieh. 9. Geſuch des Martin Köhler m Erlaubniß zum Kleinver⸗ guf von Branntwein im Hauſe ES, 19. 10. Gleiches Geſuch des Wilhelm zern in R 4, 1. 11. Geſuch des Nikolaus Bub im Erlaubniß zum Betrieb der kealſchankwirthſchaft mitBrannt⸗ 0 zum goldenen Schaaf, 7 1, 9½½. 12. Geſuch des Chriſtoph Schaaf in Neckarau um Erlaub⸗ uiß zum Betrieb einer Gaſt⸗ girthſchaft. 18. Die Errichtung eines Pump⸗ Werks durch die Verwaltung der Proßh. Bad. Staatseiſenbahnen im Rheinvorland. 14. Piſſorranſchluß der 14 anu die Kanaliſation. 15. Geſuch der Gr. Bezirksbau⸗ Inſpektion, um Erlaubniß zum Anſchluß des Piſſoirs im Großh. Schloß an die Kanaliſation. 16. Piſſoiranſchluß der Liegen⸗ ſchaft H 4, 16/18 an die Kanali⸗ ſation. 17. Desgleichen der Liegenſchaft O 5, 9/11. 18. Errichtung einer Feld⸗ ziegelet auf Gemarkung Ilves⸗ Hel durch Philipp Ueberle in eidelberg. 19. Geſuch des Ludwig Schäfer in Rheinau um Genehmigung zur Errichtung einer Dampf⸗ ziegelei auf Gemarkung Ilvesheim 20. Einziehung des Feldwegs em Niederfeld bei den Dorfgärten in Neckarau. 21. Die Feſtſetzung der Stra⸗ ßen⸗ und Baufluchten der ver⸗ längerten Friedrich⸗ und Kaiſer⸗ Wilhelmſtraße mit 2 Querſtraßen. 22. Erweiterung des Ortsbau⸗ planes bei der. Gummi⸗ und Celluloidfabrik zwiſchen Seckenheimer und Feu⸗ denheimer Weg. 25. Die Krankenverſicherung des Vorarbeiters Auguſt Feuer⸗ ſtein in Mannheim und ſeiner Unterarbeiter. 15 24. Vertheilung der Preiſe aus der Pfarrer Hermannſchen Dienſt⸗ botenſtiftung. 25. Die Beſteuerung des Wan⸗ dergewerbetriebes. 26. Vorläufiger Erntebericht für Mitte Auguſt 1897. 27. Farrenhaltung in Mann⸗ heim. Sämmtliche auf die Tages⸗ ordnung bezüglichen Gegen⸗ ſtände liegen während 8 Tagen zur Eluſicht der Betheiligten, ſowie der Herren Bezirksräthe auf diesſeitiger Kanzlei auf, Mannbeim, 31. Juli 1897. Großh. Bezirksamt: Pfiſterer. Bekauntmachung. Vollzug der ſtadträth⸗ lichen Beereturen betr. Der Stadtrath hat unterm 27. September 1895 No. 29817 be⸗ ſchloſſen, daß die Rechnungsvor⸗ lage für eine der Stadtgemeinde le Arbeit oder Lieferung ei Vermeiden eines Abzugs von 50% innerhalb eines Monats zu erfolgen habe. Im Intereſſe der Handwerks⸗ meiſter und Lieferanten, welchen Arbeiten bezw. Lieferungen über⸗ tragen 29 gleichzeitig aber auch im Intereſſe eines geordneten Geſchäftsganges, iſt nunmehr des wegen verſpäteter Aee zu erfolgenden Abzugs beſtimmt worden, daß pach Imfluß eines Monats nach beendigter Arbeit oder Lieferung, der A 175 nur noch 2% be⸗ kwagen ſoll, wenn die Rechnüngs⸗ vorlage innerhalb dieſes Monats erfolgt iſtt eſer Abzug erhöht ſich jedoch auf 5% wenn nach Ablauf eines weiteren Monats, alſo zwei Monate nach beendigter Arbeit oder Lieferung die Rechnung 12 ausſteht. 27994 annheim, 22. Januar 1897 Der Stadtrath: Bräunig⸗ Lemp. Nähmaſchinen u. Be⸗ darfsartikel 39215 ſowie Reparaturen billigſt bei C. J. Baſting, Mech.,& 3, 7. Sekanntmachung. Nationalliberaler Verein. 412⁵2 2 25 Die neue Stadt⸗Fernſprech⸗ einrichtung in Achern wird am 1. Auguſt dem Verkehr über⸗ geben. 41202 Von dem gleichen Tage ab werden die Fernſprechtheilneh⸗ mer in Achern zum Sprechver⸗ kehr mit Baden⸗Baden, Bruch⸗ ſal, Bühl(Baden), Colmar(Elſ.), Donaueſchingen, Durlach, Em⸗ mendingen, Ettlingen, Freiburg (Breisgau), Furtwangen, Geb⸗ weiler, Gernsbach,(Murgthal), Heidelberg, Hornberg, Karls⸗ ruhe(Baden), Kehl, Königsfeld (Baden),Konſtanz, Lahr(Baden), Mannheim, Markirch, Mülhau⸗ ſen(Elſ.), Neuſtadt(Schwarz⸗ wald), Offenburg(Babenz, Pforzheim, Raſtatt, St. Georgen (Schwarzwald), St. Ludwig (Elſ.), Schwetzingen, Straßburg (Elſ.), Thann(Elſ.), Triberg, Villingen und Weinheim zuge⸗ laſſen. Die Geßühr für ein einfaches Geſpräch bis zur Dauer von 3 Minuten beträgt im Verkehr mit Baden⸗Baden, Bühl, Dur⸗ lach, Ettlingen, Gernsbach, (Murgthal), Hornberg, Karls⸗ ruhe, Kehl, Lahr, Offenburg, Naſtatt und Straßburg 25 Pfennig, im Verkehr mit allen übrigen Orten 1 Mark. (Baden), 29. Juli DerKaiſerlicheOber⸗Poſtdirector In Vertretung Heunemaun. Sekanntmaczung. Die Konſtatirung der Einkommenſteuer ge⸗ mäß Artikel 15 Abſatz 1 des Einkommenſteuer⸗ Geſetzes betreffend. Nach dem oben angeführten Geſetzes⸗Paragr. iſt Jedermann der in einem Steuerdiſtrikt erſt⸗ mals, od. nach dem ſeine Steu⸗ erpflichtgeruht hat, erſtmals wie⸗ der ein ſteuerpflichtiges Einkom⸗ men ausArbeitod.Dienſtleiſtung bezieht, ſofern das Einkommen nicht aus einer Staatskaſſe fließt, verpflichtet, innerhalb 14 Tagen vom Beginn der fraglichen Thä⸗ tigkeit bei dem Unterzeichneten ſchriftlich od mündlich die erfor⸗ derliche Erklärung abzugeben. Hierauf werden die Steuer⸗ pflichtigen mit dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß Zu⸗ widerhandlungen lunnachſicht⸗ lich durch die im Artikel 26 des e ausgeſprochenen Strafen geahn⸗ det werden. 38004 Mannheim, 15. Junt. 1897. Der Großh. Steuerkommiſſär ür den Stadtbezirk Mannheim Dauth. Sängerabtheilung„Patria“. u unſerem Sonnta g, den 8. August ds ſtattfindenden Vereins- und Tamilien-Ausflug mit Muſik(Kapelle Petermann) nach NeustadtHaardt, Wolfsburg— Lambrecht erlauben wir uns, alle Parteifreunde insbeſondere unſere lieben paſſiven Mitglieder ergebenſt einzuladen. Rückfahrt ab Abfahrt ab Ludwigshafen 713 Morgens. Neuſtadt 82 Ahends. Um die 5770 der Theilnehmer berechnen zu können, bitten wir von den bis Freitag, 6. Auguſt Abends an folgenden Orten aufliegenden Einzeichnungsliſten Gebrauch machen zu wollen: 1. Expedition des Generalanzeigers, 2. in unſerem Lokal „Birkeufeld“, D 6, 3, 3. bei Herr D. Frey,„Zähringer Hof“ 4. bei Herrn Cigarrenhändler Schneider, P 5, und 5. bei Herrn Wirth Martin, 18. nerſtraße. Freitag, 6. und Samſtag, 7. Aug. werden Fahrkarten à 1,40 M. in unſerem Lokal„Birken⸗ feld“ D 6, 3 von—10 uhr Abends im Vorverkauf abge⸗ geben. Wegen des zu erwartenden großen Andrangs bitten wir auch von dieſer Einrichtung geſadlgſt Gebrauch machen zu wollen. Der Vorxstand. Salhſenverein Maunheim. Sountag, den 1. Auguſt, Nachmittags 3 Uhr Großes Sommer feſt in den Lokalitäten des alten Schiesshauses verbunden mit 41005 en u. Kinderbelnſtigung; Carrouſſel, ieſenluftballons aus Seidenpapier mit Fallſchirm. Abends 8 Ahr BAII. Eintritt à Perſon 20 Pfg., Kinder unter 14 Jahren frei. Das Festeomité. Generalſechtſchule Lahr. Verband Mannheim. Der für Sonntag, den 1. Auguſt d. J. beabſichtigte Ausflug nach Worms(Pfeddersheim) findet nicht ſtatt. 41172 Mannheim, den 30. Juli 1897. J 41249 Concert, Vogelſchie Aufſteigen eines Der Vorstand. Das Knaben-Pensionat von H. Büchler, Rastatt, übernimmt wie seit Jahren schwächliehe, schwer zu er-, ziehende, geistig schlecht veranlagte, in Schulen mit starken Klassen nicht mitkommende, einer strengen Aufsicht bedürktige Knaben. Dem Einzelnen wird besondere Rücksicht ge- Widmet u, diezöglinge an strenge Ordnung, Pünktlichkeit, Bescheidenh. u. anhalt. Thäbigkeit gewöhnt. Pensionspr. mässig, Erospeet. 22921 Elziehungsanstalt 1. Dr. Plähn. Realschule zu Waldkirch l. Br., Bad. Schwarzwald. Beginn des neuen Schuljahrs; 23. Septbr. Pension nebst Schulgeld von 750 Mlc.(Vorschule) bis 1100 Mk.(Untersec.) sorg- fältigste körperliehe und geistige Ueberwachung und Fflege, vorzügl. Empfehlungen. Durch Erlaß des Reichskanzleramts hat die Schule das Recht, Zeugniſſe über die wiſſenſchaftl. Befähigung zum einjähr.⸗freiw. Dienſt auszuſtellen. 41086 — Mannheimer Darleih⸗Caſſe. Darlehen können erhalten: Hieſige volljahrige Einwohner und zwar: 1. Gegen Bürgſchaft: a) Auf 6 Monate: bei Stellung eines Bürgen bis Mk. 1000.— b) Auf zwölf Monate oder auf laufende Rechnung und Tilgungszinſen: as) Bei Stellung zweier Bürgen bis Mk. 4000.— bb) do. do. dreier Bürgen bis Mk. 8000.— oo) do. do. von vier Bürgen bis Mk. 12000.— 2. Gegen Verpfündun von Werthpapieren und hpoche⸗ kariſch geſicherten Forderungen, ſowie von hier gelegenen Liegenſchaften: 1790 laufende Rechnung und Tilgungszinſeen. Der Zinsfuß beträgt inel. Ver⸗ waltungskoſten für Darlehen egen Verpfändung von cours⸗ ähigen Werthpapieren 4½% bei den übrigen Arten von Dar⸗ lehen%. 14852 Eingefangen und bei Waſen⸗ 41250 weiblichen Geſchlechts. Großh. Bezirksgmt. 426 Wäh Ferien er⸗ theilt ein Abiturient d. Gym⸗ naſtums Schülern der Real⸗ ſchule, des Realgymn. und Gymnaſtums, die Nachprüf⸗ und ſolchen, die ihre Auf⸗ nahmsprüfung ſchlecht be⸗ ſtanden haben, gründlichen Nachhülfeunterricht. Off. u. Nr. 40968 an die Expedition. Während der Ferien ertheilt ein Primaner des Gymmaſtums gründlichen Nachhilfe⸗unter⸗ richt. Off. unt. Nr. 41089 an die Exped. ds. Bl. 25000 Mark 2. Hypotheke, auf ein hieſiges Prima Sbjekt von pünktlſch. Zinszahler zu mäßig. Beding. per balb oder ſpätek geſucht⸗ Off. unt. No. 41150 an die Exped. dſs. Blattes. Verlaufen. Ein junger Hund Foxterrier hat ſich verlaufen. Mittheilung erbeten an Alfred Bobler, Bahnhofplatz 3. 41237 Vor Ankauf wird gewarnt. 1 Buſſet eichen neu herge⸗ richtet, 4braune Pelncheſeſſel billig zu verkaufen. 41149 Schreiner Kreußel, B 2, 6. meiſter Stamm, E 5, 9, unter⸗ ſchwarzer Spitzer, ungen oder Auflagen erhalten, 228 Maunheimer Unſere Einladeſtelle für Güter nacCn Zotterdam befindet ſich vom 1. Auguſt d. J. ab nicht mehr im alten Rheinhafen, ſondern in der 41240 Werfthalle II e“ hier am Nheinquai. Die Direktion. 2 ErKklärung! Infolge der letzten Vorkommniſſe, für welche ich bezirksamt⸗ licherfeits beſtraft wurde, habe ich⸗bei meinem Lieferanten, von dem ich ſchon feit 22 Jahren die Milch erhalte, auf ſtrengſte Unter⸗ ſuchung der vorgekommenen Fehler beſtanden, und erklärt mir derſelbe Folgendes: „Bei Feſtſtellung des Rahmgehaltes zeigte die Mil noch nie unter 10% bis 12%; die Milch wird direkt na dem Melken aus dem Stalle zum Bahnverſandt— alſo friſch und unabgerahmt— gebracht Iſt wirklich die Milch ſchon e geweſen, ſo kann ich mir die Urſache nicht anders erklären, als daß andere Milch, die ich, um den an mich geſtellten Anſprüchen entſprechen zu können von dritter Sefte zukaufte, nicht genügte.“ Indem ich dies dem titl. Leſerkreiſe ergebenſt zur Kenntniß bringe, bitte ich um Erhaltung des mir in 0 reicheim Maaße ſeit Beſtehen meines Geſchäfts gezollten Wohlwollens und bemerke noch, daß ich mich zu dieſer Erklärung insbeſondere deswegen genöthigt fehe, da . um mich durch die mir gewordenen Unannehmlichkeiten noch mehr zu ſchädigen, eine ſolche vorhergehen ließ. Mit Hochachtung! Gebhard Böhler 41245 B 5, 21, kalte Gaſſe. Fort mit den Hoſenträgern! Zur Anſicht erhält jeder frko. geg. frko.⸗Rückſendung 1 Ge⸗ fundheits⸗Spiralhoſenhalter bequem, ſtets paſſ. geſunde Pelis keine Athemnoth, kein Druck, kein Schweiß, kein Knopf. reis 1,25 Mk., 3 St. z Mk. Schwarz ck Co., Berlin 256. Vertr, geſucht. 41262 Annenſtr. 28. Kirchen⸗Anſagen. Katholiſche Gemeinde. In der Jeſuitenkirche. Sonntag, den 1. Auguſt. Kirchenpatronsfeſt.(Heil. Ignatius.) ½6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr Militärgottesdienſt mit e redigt. Halb 10 Uhr Hauptgottesdienſt.(Feſtpredigt, vitirtes Hochamt, Te deum) 11¼ Uhr hl. Meſſe. Halb 3 Uhr feierliche Vesper. IB In der Schulkirche fällt der Gottesdienſt aus. Die Schüler gehen in die großen Kirchen. Untere kath. Pfarrei. Sonntag, den 1. Auguſt. 6 Uhr Frühmeſſe, 7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. Halb 10 Uhr Predigt, nachher Amt. 11 Uhr hoil. Meſſe. ¼ Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen der 2 letzten Jahre. Halb 8 Uhr Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. Kath, Bürgerhoſpital. Der Gottesdienſt fällt, wegen Reſtaurationsarbeiten in dieſer Kirche auf die Zeit von letwa 6 Wochen qaus. Dampffchleypſchiffahtts⸗Geſelſchaft und Kreis-Berkündigungsblakkk 1 Maunheim Hol l. 30 complet einge Nauffager& bf N2, 8 Großes Lager aller Arten ſolkermäbel vom einfachſten bis zum reichſten Geſchmack in folideſter Ausführung. Mehrjährige Garantie. 4 kichlete Muſterräume. Straſburg 1895 F Aufertigung von Eutwürfen im eigenen Atelier. 3 — 9 0 90 — 5 0 Auszeichnungen München 1888. f Köln 1889. Karlsruhe 1891. Ghicago 1898. SSH. 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Blumenspenden dankend verbeten. 41263 9 Verloren goldener Ning mit weißem Stein(An⸗ denken). Abzugeben gegen Belohnung im Verlag. 41259 Glkünden“ (207) Gefunden und bei Gr. Bezirksamt deponirt: 41251 eine Broche, ein Schlüſſel, eine Brieftaſche, ein Regenſchirm, eine Häckelarbeit, ein Manſchettenknopf. Anukunf Ladengeſchäft eventl. mit Haus von zahl⸗ ungsfähigen verh. Leuten zu kauſen geſucht. Offert. unt. No. 41160 an die Exp. dſs. Blattes. FCCCCCCCCT Das Haus Untereſtraße i4 inceidelberg, in welchem ſeit Jahren Metzgerei betrieben worden iſt, iſt unter günſtigen Bedingungen ſofort zu verkaufen oder auch zu vermieth. Auskunft ertheilt 40988 Rechtsanwalt Wagner, Heidelberg. Zu verkaufen wegen Aufgabe des Geſchäfts eine vollſtändige Ladeneinrich⸗ tung, beſtehend in 3 Glas⸗ ſchränken, 2 Theken, 60 große Cartons, verſchiedene Spiegel, eine Parthie Hutſtänder, Laden⸗ ſtühle, 1 Lüſtre, 1 Wormſer Ofen ꝛe. 41280 Laden, E 1, 5. 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Mäl⸗ erei, Wirthſchaftsanweſen der Firma Adam Meſſe ſchli lich der ſich bei der Bierbrauerei und dem Geſchäftsbetriebe ergebenden Nebenprodukte. Die and et kann zur Erreichung und Förderung ihres Zweckes Immobilien erwerben, Wirthſchaften Un pPachten, einrichten und betreiben. kautender Actien a M. 1000 jede, No 1 bis No. 500. 5 Eine Erhöhung des Grundkapitals kann nur durch die Generalverſammlung beſchloſſen werden. Es bleibt derſelben auch vorbehalten, den Mindeſtbetrag nicht unter dem Nominalbetrag, zu welchem die Actien aus⸗ zugeben ſind, ſeſtzuſetzen und zu beſtimmen, ob und in welcher Weiſe ein Recht auf Bezug zugefichert werden ſoll. ſede Actie à M. 1000 hat eine Stimme. er Sitz der Geſellſchaft iſt Homburg v. d. Höhe, doch iſt dieſelbe berechtigt, auch Zweigniederlaſſungen an anderen Orten zu errichten. ichtsrathes ſind die Herren 1) Bank⸗Direktor C. Arnold in..9019 als Neanleunde 2) 4 an.⸗Rath Or. Hitzel in Homburg, ſtellvertretender Vorſitzender, 3) Ed. Oppenheim, L. Klein in Frankfurt a. M. und 5) Eugen Sander, irma Ferd. Sander, M. f Der Vorſtand beſteh ernannt werden. Direktor der Geſellſchaft iſt zur Zeit Herr Otto Volk. f Die Generalverſammlung wird dom Aufſichtsrathe oder vom Vorſtande durch einmaliges Ausſchreiben in den Beeſoi welche mindeſtens 3 Wachen vor dein Verſammlungstage erſchienen ſein müſſen, einberufen. Geſellſchaftsblätter ſind: Deutſcher Reichsanzeiger, Frankfurter Zeitung, Kreiszeitung für den Obertaunus⸗ kreis, Taunusbote in Das Geſchäftsfahr der Geſellſchaft vom 1. Oktober bis 30. September. Die Bilanz iſt pr. 30. September zu ziehen. obilien, Ausſtände und ſonſtigen Vermögensobjecte ſtattfinden ſollen. Bei der Gewinnvert eilung Und ſich auf dieſer Höhe erhält. und die der Direktion und den Beamten laut ihren Anſtellungsverträgen zukommenden Tantismen. Der eſt ſteht zur Verfügung der Generalverſammlung. Die Dividenden der letzten 5 Geſchäftsjahre betrugen: 1891½2:%, 1892/0 4,80%, Geſchäftsjahr von nur 180ſ%08: 70% 1895/00: 70% Die Bilanz und das Gewinn⸗ und Verluſteomto pro 1895/96 ſtellen ſich wie folgt: Bilanzeonto per 30. September 1896. ilten mit Haus Höheſtr. 22 M. 577,432.49 J Actiencapital. M. 500,000.— en und Preſſionen„ 49,760.87 Obligationsanleihe „˙„ 29,214.39] Neſerve und 5% Zinſen„„%„„n *„„ 34,890.09 Accepte 5 5 5 2„ 5,915.15 0 JJJJJJ“ 1,000.—int · 10,103.73 Obligationsziaſen, rückſtändigne„ 4,360.— n 0.407.58 Ereditoren 8 3 5„ Elektr. Beleuchtung Reingewienn; 40,330.36 VVVVVVVVVVVVT„098.51 Verfſicherung, vorausbezahlte 5 4,022.— „ 5 kdddd0 VVVJJV 8 C M. 4,007,396.58 M. 1,007,396.58 heim und Aetienbrauerei Homburg v. d. Höhe vormals A. Meſſerſchmitt das Handelsregiſter des Kgl. Preuß. Amtsgerichtes zu Homburg v. d. Höhe im Sinne des D. H. G. B. 2 Tit. 3 Gerſte weck der ehe iſt der Erwerb und Fortbetrieb der zu Homburg v, d. Höhe beſtehenden Brauerei, Brauſteuernn ſowie die Herſtellüng und der Verkauf von Bier ein⸗ Zinſ Das Grundkapital betrug M. 225000 und wurde laut Beſchluß der ordentlichen Generalverſammlung Heſe bpom es. Jannar 188 auf M. 500000 erhöht und iſt eingetheilt in 300 Stück vollbezahlter auf den Inhaber e 1 0 Maſchinen 109% Fäſſer. Fuhrpark 12% npentar 20% Beleuchtung, Utenfilien, Preffionen 25 Flaſchen 50% 5 Der Aufſichtsrath beſteht aus mindeſtens 5, höchſtens 8 Mitgliedern. Die derzeitigen Mitglieder des Gewinn 18 Die Ackien find unter forklaufenden Nummern von einem Mitglied des Aufſichtsrathes und einem Mit⸗ gltede des Vorſtandes unterzeichnet und mit Talons und Dividendenſcheinen ausgegeben. Die Hypothekenſchulden betragen M.(700 St. 0 500,—)., 4coige an erſter Stelle zu Gunſten aus einem oder mehreren Mitgliedern(Directoren), wel che vom Aufſichtsrath Obligalen, us conceſſ. Landesbank in Homburg hypothekarif eingetragene mit 1050% rückzahlhare 1895 zur Heimzahlung der ſämmtlichen Hypotheken und zur Vermehrung der Betriebsmittel creirt wurden. Die Tilgung geſchieht vom Jahre 1896 ab innethalb 39 Jahren. Die Coupons ſind fällig am 1. April und 1. Oktober. Die e ind zahlbar bei der Geſellſchaftskaſſe, ſowie bei der Oberrheiniſchen Bank in Mann⸗ anderen von der rei ausgegeben werden. 5 5 „Nicht erhobene Dividendenſcheine verfallen 4 Jahre nach Ablauf desjenigen Jahres, in welchem ſte fällig geworden ſind, zu Gunſten der Geſellſchaft. Der Auſſichtsrath beſchſießt auf Antrag der Direktion, ob und welche Abſchreibungen an dem Buchwerthe Wenn ein Talon nicht binnen Jahresfriſt nach Ablauf der zur Erhebung der neuen Dividendenſcheine 9 1 5 feſtgeſetzten Zeit eingereicht iſt, ſo wird derſelbe kraftlos und dem Vorzeiger der Actke die neue Reihe Dividenden⸗ nd zunächſt 5% dem Reſervefond zu jüberweiſen, bis derſelbe den zehnten Theil des Grundcapitals erreicht hat Saehändf Iar ſ 8 Dann kommen 4% Dividende an die Actionäre, dann 10% Tantieme an den Auf⸗ Gewinn⸗ und Verluſteonto per 30. September 1896. 3,987.41[ Vortrag. M. 2,132.15 opfen. bdier 8 5 1Treber))) Reparaturen, Pech, Beleuchtung, Waſſer„ 22,847.87 Malzkeimnee 1 2,986.60 Sf!!! iie)fr 5,497.91 3 JJ1Ji2TTTTT..(. ⁵ dohlen, Fourage, Eis„ 33,177.88 nkoſten 5 2 Gehalte und Löhne 3 f ˙7)75 407.30 32ͤ d 0 FC M. 375,200.05 N. 575,200705 8. 7500 amortiſirt ſind, welche in der außerordentlichen Generalverſammlung vom 9. März eſellſchaft bekannt gegebenen Stellen, woſelbſt auch die neuen Dividendenbogen koſten⸗ Die Bierabſatz ohne Haustrunk war folgender 8 Die Geſellſchaft baut gegenwärtig ein neues Sudhaus und neue Keller, nach deren Fertigſtellung, welch Bäld* Or Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr 1896/7 ſind durchaus befriedigende zu nennen und beträgt 88,540.69 der Mehrabſatz bis 14. Juli 1897 rund 1000 Hectoliter. 5 omburg, im Juli 1897. im Geſchäftsjahre: Hectoliter 1887/88 9486 1888/89 11850 1889/90 12593 1890,½1 12685 1891/½2 15718 1892/½93 15916 1898/94 18867 1894/5 20013 1895/½96 20726 ſich gehen dürfte, die Production auf 40 000 Hektoliter erhöht werden kann. Actienbrauerei Homburg v. d. H. vormals 8 5 Auf Grund des vorſtehenden Proſpectes haben wir die Notirung der M. 500000 Aktien der Kaufordres zum erſten Courſe, deren Berückſtchtigung uns überlaſſen blei Maunheim, im Juli 1807. 85„Aktienbrauerei Homburg v. d. H. vormals A. Meſſerſchmitt an der Mannheimer Vörſe beantragt und klen dieſelben vollſtändig in den Verkehr gebracht werden und zwar erſtmals am Montag, 2. Auguſt a. c. 8 e 5 bt, bitten wir zu richten an die Oberrheinische Bank in Mannheim, Heidelberg, Strassburg und Ludwigshafen a. RKh. Weil& Benjamin in Mannheim. Oberrheinische Barik. Mrosch. 4102³ Vogelgesang. Süddeutsche Bank 55 6 Mr. 4 MANNHEIIH FEröffnung ron laufenden Rechnungen mit und chne editgewüährun Proyisionsfreie G der Baareinlagen. übernimmt unter Garantie wahrung in verschlossenem und zur Verwaltung in offenem Zustande. 5 N Wermiethung von Tręsorfächern unter Selbst-] Werthpapieren, Verschluss der Miether in feuerfestem Gewülbe. usführung von Rörsenaufträgen an der Mann- Offenem Zustande. heimer und allen auswärtigen Börsen. 85 iscontirung und Einzug von Wechseln auf und Ausland zu billigsten Sätzen. usstellung von Checks und Accreditiven auf alle andels- und Verkehrsplätze. Binzug von Coupons, Dividendenscheinen und erloosten Effekten. Versicherung verloosbarer Werkhpapiere gegen ursverlust und Controle der Verloosungen. 38640 Werthpapieren; und Hypothekenzinsen; 8 85— & characoed RBankgeschäkft. Maunhein R 2 9 Stücke; ungen und Einzahlungen nach Auftrag, apieren, Discontirung von Wechkseln. usschreibung von Cheeks, Wechseln u. Credit- en auf alle Plätze der Welt. freie verzinsliche Checkrechnungen. mweehslung von ausländischen Banknoten Sorten. Annahme von Neldern zur Verzinsung. Coulanteste Vermittlung aller in's Bankfach ein- Mannheim und Karlsruhe. Die Badische Bank besorgt hiernach: a. auf Verlangen die Kontrole der Verloosungen und Kündigungen von den bei ihr deponirten] b. den Einzug von Zins- und Dividende-Koupons, verloosten und gekündigten Werthpapieren 0. den Bezug neuer Kouponsbogen und definitiver d. die Ausübung von Bezugsrechten, Konvertir- den Ankauf u. Verkauf von Werthpapieren, sowie alle mit der Anlage von Kapitalien ver- An- und verkauf von Staats- und Werth- bundenen Obliegenheiten, und eröffnet provisions- Bedingungen und Formulare sind von den ontrolen. Vexsicherung von ausloosbaren Effecten.] beiden Bankanstalten unentgeltlich zu beziehen. Direction der Badischen Bank. e,Badische Bank Reele- Nechnungen and Amehne in MannheimundinKarlsruhe nnahme von werthpapieren zur Aufbe-die Aufbewahrung geschlossener Depositen, Sowie die Aufbewahrung und Verwaltung von“ Hypothekendokumenten An- und Verkauf von Werthpapieren, sowie Vermundsehafts. 15 Pflegschafts-Dep ots in ferner: 26011¹ schlagenden Geschäfte. 26173 ypotheken Gothaer Lebensverſicherungs Verſicherungsbeſtand am 1. März von 3J%% an. ahme von Restkaufschillingen ohne Nachlaß ꝛc. bei] Art und Alter der Verſicherung. 0. Kappes, T 6, 9. Vertreter in Maunheim 714½ Rillionen Mark. 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