Telegramm⸗Adreſſe: der Stadt Mannheim und Umgebung. Verantwortlich: 15 Fonrnal Mannheim.“(Mannheimer Volksblatt.) fur 00 Theil: 1. 805* ttv opp. 95 In der ngi0 8 unter 9(N für den 2248 18 155 Theil: 8 rn üller. „ Bringerlehn 10 Pfg. monattic, nolattensdruct und Lerlag des durc die Peſt dez. inel. Poſtauf⸗* eeeee 150 ſchlag N Quartal.(Erſte Mannheimer Typograph. 14 Die Colonel⸗geile 20 Bfg. 0s. Jahrgang.)(Das anh e peiiſe⸗ 5 Oie Reklamen-Zelle 60 Pfg. Erſcheint wöchentlich ſieben Mal⸗ iſt Aegeee „ E 6, 2 Skleſeuſte und verbreitelſte Zeitung in Maunheim und Amgegend. E 6, 2 ſammifſth in Raunheln 57 Nr. 36. So.intag, 6. Februar 1898.(Gelephen⸗Ar. 218.) )!!!!!!!!õ TTdd Vorſcht walfen muß, Er wiſß, 8 g. Hu Lentr.) ſpricht ſich über die Rede des Vorredner ie Kirche in Kampfesſtimmung iſt, Vorſicht walten muß. Er wiſſe 8 8 Deutſches Reich. aus und We Gaß die ne immer auch für die Bedürf; welchen Einfluß ein Biſchof auch auf das nicht katholiſche Leben hat. niſſe der Arbeiter eingetreten ſei. Er ſpricht ſich gegen die Tren⸗] Der Verweſer des Erzbisthums habe allerdings eine Rede gegen + 1 Heab 102 N — .. ˙¹mꝛmAꝛꝛ¹¹ͤ 7r² A 1 ö 7 — 845 als daß man die Kirchenſteuer erhöhe. Abg. Frhr. v. Stockhorner(konſ.) folgt dem Wunſche des Rultusminiſters bezüglich der Erzbiſchofsfrage und nur ein Punkt des Berichts gebe ihm einen vorübergehenden Anlaß zu einer Be⸗ 18 5 75 . 6 94 geriin ſie dui 1 miedelri; r lber Handelsverträge hervorrufen könnte. ehek Senatoren, welche die Möglichkeit eines ſolchen Vorgehens 2 Aus Bayern. Das Staatsminiſterium des Jnnern hat dem Landlage eine aus acht Paragraphen beſtehende Nobelle zum Vereinsgeſetz vorgelegt. Die wichtigſten Beſtimmungen ſind folgende: Voll⸗ jährige Frauensperſonen dürfen an öffentlichen Verſammlungen politiſchen Charakters Theil nehmen; minderjährige bleiben da⸗ gegen ausgeſchloſſen. Volljährigen Frauensperſonen wird fer⸗ traßener die Theilnahme an politiſchen Vereinen auf dem Gebiete —der beſonderen Berufs⸗ und Standesintereſſen der Erziehung, 500 des Unterrichts, der Armen⸗ und Krankenpflege und dergleichen - Rugeſtanden. Die politiſchen Vereine durfen mit anderen Ver⸗ ireinen in Verbindung treten. N Von deſr Marine. Die Verzoͤgerung in der Fahrt der zweiten Diviſion des Kreuzergeſchwaders, das bei der Inſel Sokotra liegen bleiben mußte, bis die„Gefion“ die bei der Jnſel Perim nicht ange troffenen Kohlendampfer gefunden und herbeibeordert hatte, iſt durch den Bruch einer Kolbenſtange der Maſchine des Kreuzers „Deutſchland“ verurfacht worden. Hierdurch entſtand eine Ver⸗ zögerung um 24 Stunden. Der ſchadhafte Kolben wurde auf hoher See in der Nähe von Aden ausgewechſelt. Aus Kiaotſchau. Zahlreiche Privatbriefe von den Beſatzungen unſerer in der Kigotſchaubucht liegenden Schiffen geben ein deutliches Bild von den dortigen Zuſtänden. Die Deutſchen befinden ſich in friedlichem Einvernehmen mit der Bevölkerung, die zum großen Theile vom Gemüſebau lebt. Die Preiſe für Nahrungsmitiel ſind ſehr niedrig. Die Temperatur betrug Ende des vorigen Jahres 5 Grad unter Null, die Kälte wurde unangenehm empfunden, weil die Schiffe aus wärmeren Breiten kamen und warme Unterkleider fehlten. Das Landungskorps des Kreuzer⸗ geſchwaders hat die Räume für das Seebataillon in einen ganz wohnlichen Uuſtand gebracht. Die Angabe, daß bei der Ein⸗ nahme— chineſiſchen Lagers 25 Chineſen gefallen ſeien, iſt erfunden. Die Chineſen ſind mit Sack und Pack abgezagen, ehe ein Schuß von deutſcher Seite gefallen war. Das amerikaniſche Obf. Es liegt auch nicht der geringſte Grund vor, age sie „Köln. Ztg.“, von einer Ueberfluthung des deutſchen Macktes mit amerikaniſchem Obſte zu ſprechen, und deshalb überhaupt zu Gunſten des deutſchen Obſtbaues Sperrmaßregeln zu ver⸗ langen. Vor allem aber weiß jeder Mann, der deutſche Ver⸗ hältniſſe auch nur einigermaßen kennt, daß der gegenwärtige Reichskanzler Fürſt Hohenlohe⸗Schillingsfürſt unter keinen Un⸗ ſtänden in irgend eine Maßregel einwilligen wird, die auch nur den Schein einer abſichtlichen Verletzung oder Umgehung Die amerikaniſchen Deutſchlands ausſprechen, ſchließen da zu Unrecht von ſich auf Deutſchland. Die Behandlung der deutſchen Zuckereinfuhr nach ven Vereinigten Staaten von Nordamerika iſt geradezu eine Verletzung des deutſchen Meiſtbegünſtigungsrechts. Das iſt oon der amerikaniſchen Regierung ſeinerzeit gerade heraus an⸗ erkannt und ausgeſprochen worden. Die Amerikaner ſollten ſich hüten, zu hetzen und mit Steinen zu werfen, da ſie ſelbſt im Glashauſe ſitzen. Sie müſſen doch mindeſtens auch von der Schädlichkeit der Schildlaus Kenntniß haben, denn nach unſern Nachrichten haben bereits einzelne der amerikaniſchen Bundes⸗ ſtaaten ſich wegen der Gefahr der Uebertragung dieſes Inſektes zum Schutze der eigenen Obſtpflanzungen gegen die benachbarten Bundesſtaaten vollſtändig abgeſperrt. Die Herren Senatoren werden einſehen müſſen, daß, was ein Bundesſtaat gegen den andern zu ergreifen für nothwendig hält, mindeſtens auch für das Ausland anwendbar ſein muß. Badiſcher Landtag. 32. Sitzung der Zweiten Kammer. *Karlsruhe, 4. Februar. (Schluß.) Abg. Hauß(nat.⸗lib.) beſpricht die Verlegung einer Stiftungs⸗ ſchaffnet nach Offenburg, nach einer ganz katholiſchen Stadt, und wendet ſich gegen verſchiedene Aeußerungen des Abg. Flüge. Er ſei dafür, daß lieber eine Dotation von 400,000 Mark gewährt werde, merkung, und zwar der Zuſtimmung. Er ſei vollſtändig damit ein⸗ werande, daß die nach Maßgabe des Bedürfniſſes ge⸗ währt werden möge. Wenn Flüge behauptet habe, daß epang. Geiſt⸗ liche als Penſionäre nach größeren Städten verziehen, ſo müſſe er dem widerſprechen. Das Gegentheil ſei richtig. Es verdiene alle Anerkennung, daß dieſe Greiſe im Silberhaar ihrem Wirkungskreiſe lreu bleiben. Als Vertreter des Landbezirks Karlsruhe verweiſe er auf den 1 Pfarrer von Spöck, der bis in das achtzigſte Lebensjahr in Spöck amtirte und wenige Wochen nach ſeiner Penſtonirung ins Grab gelegt werden mußte. Abg. 6 eck(Soz.) 9 5 die Ablehnung des Budgets dureh ſeine Partei, ähnlich wie Heimburger. Er beſtreitet auch die Noth⸗ wendigkeit der Dotation in ſachlicher Hinſicht. Es ſei möglich, alle Ausgaben für Kultuszwecke auf dem Steuerwege aufzubringen. nung von Staat und Kirche aus. Sein Ideal beſtehe darin, daß der Staat alle Bedürfniſſe befriedige. Vor Allem habe er ſich über die Mißſtände durch den Vollzug des Altkatholikengeſetzes ausſprechen wollen, insbeſondere über die Mißſtände in Konſtanz. Abg. Flüge(wild.⸗lib.) wendet ſich gegen die Ausführungen des Abg. Wacker und betont, daß er mit ſeinen geſtrigen Ausfüh⸗ rungen lediglich bezweckt habe, Ausgaben und Einnahmen in ein richtiges Verhältniß zu bringen. „Abg. Binz(nat.⸗lib.) würde es für richtig halten, daß die Kirche ihre Bedürfniſſe aus eigenen Mitteln beſtreiten würde. Aber nach den praktiſchen Verhältniſſen ſei es nun nicht anders zu machen. Wo ſich Nothſtände zeigen, muß der Staat helfend eintreten. Er habe auch hier und da von geringen Einnahmeverhältniſſen der kath. Geiſtlichen gehört, daß aber der Nothſtand ſo groß ſei, wie hier ge⸗ ſchildert wurde, könne er doch nicht glauben. Der Staat habe ein dringendes Intereſſe an der Pflege religiöſer Geſinnungen und ſo⸗ mit auch der Kirche. Er freue ſich deßhalb, daß durch die Dotation der Zuſammenhang zwiſchen Staat und Kirche gewahrt werde. Kopf habe gewünſcht, daß die kulturkämpferiſchen Neigungen aufgegeben werden, dann werde auch der Frieden kommen. Hier ſei wohl das Wort„Kulturkampf“ nach zwei Seiten hin zu verſtehen. In dieſer Hinſicht ſei aber in beiden Lagern gefündigt worden. Gerade bei Jenen, welche den religiöſen Sinn zu pflegen haben, werde nicht immer die gebotene Zurückhaltung beobachtet. Er erinnere daran, daß an einzelnen Plätzen im Religionsunterricht konfeſſtonelle Wahlpolitik getrieben wurde. Der Kulturkampf liege weit hinter uns. Daraus daß der Staat im Intereſſe des Friedens nachgegeben habe, könne man noch nicht den Schluß ziehen, daß die Regierung oder gar der Kiberalismus an dem Kampfe Schuld ſeien. Wenn er auch zugeben müſſe, daß manche in jener Zeit entſtandenen Geſetze ſeine Zuſtimmung nicht gefunden hatten, ſo müſſe er doch betonen, daß der Kampf von der anderen Seite unterhalten und fortgeführt wurde. Ueber die Forderungen des Centrums werde er erſt volle Klarheit haben, wenn er, Wacker, ſein ganzes Programm entwickle. Wir wiſſen, was er zunächſt ver⸗ langt, wir wiſſen, was weiter im Hintergrunde ſteht und wir wiſſen auch, was das Ende dieſer Forderungen iſt. Aus der Perſpektive, die er eröffnete, erſehen wir, daß wir nicht zu einem Frieden kom⸗ men, auch wenn wir die Forderungen erfüllen. Der Kampf hat nicht aufgehört, nicht einmal die Friedensſtimmung iſt auf jener Seite vorhanden. Die leidenſchaftliche Kampfesſtimmung iſt im Gegentheil gewachſen. Die nationalliberale Parkei muß, getreu ihren Grund⸗ ſätzen, auf dem Qui viye ſtehen, weil die andere Seite es ſo will. Er halte es nach den Erklärungen nicht für angängig, ſich mit der Erzbiſchofswahl zu beſchäftigen, er müſſe aber betonen, daß in kath. Partei die Schuld an der Verzögerung der Beſetzung in die Schuhe Gegenden, die bislang noch liberal waren, der nationalliberalen geſchoben werde. Die Verhandlungen haben gezeigt, wie unberechtigt die Behauptungen ſind. Er habe zur Regierung das Vertrauen, daß ſich die Beſetzung nicht früher herbeiführen ließ, aber er hege den Wunſch, daß ſie baldigſt erfolge. Miniſterialrath Hübſch: Man könne der Regierung die Aner⸗ kennung nicht verſagen, daß ſie den berechtigten Wünſchen der Katho⸗ liken entgegengekommen ſei. Aber dies ſei nur möglich, ſoweit keine geſetzlichen Beſtimmungen dagegen ſprechen. In Konſtanz ſei dies der Fall. Da kein anderes kirchliches Objekt gegen die Spitals⸗ pfarrkirche eingetauſcht werden kann und eine Einräumung des Mit⸗ benutzungsrechts die Frage nicht löſt, ſo iſt gegenwärtig nicht der Zeitpunkt, in Konſtanz eine Aenderung herbeizuführen. Abg. Pfiſterer(Antiſ.) ſpricht gegen die Bewilligung der Mittel für den iſraelitiſchen Kultus. Abg. Kopf(Ctr.) mißbilligt es, daß in den Schulen Wahl⸗ politik getrieben worden iſt und polemiſirt gegen den Abg. Binz. Der Berichterſtatter Fieſer will ſich mit dem Abg. Wacker nicht in Einzelheiten einlaſſen, zumal ſich hierzu noch Gelegenheit bletet. Insbeſondere die Rechtsauslegung Wackers wolle er außer Betracht laſſen, da der Staatsminiſter ihn gebeten habe, im Intereſſe der Sache dies zu unterlaſſen. Er laſſe die höheren Intereſſen walten. Die Regierungserklärung habe Wacker den ganzen Zauber ſeines Auf⸗ tretens nehmen müſſen. Es habe ſeither den Anſchein gehabt, als ſpreche Wacker im Auftrage des Domkapitels, um deſſen Rechte zu wahren. Dieſe Anſicht ſei nach der Regierungserklärung nicht mehr hallbar. Die Trennung zwiſchen Staat und Kirche ſei nicht möglich, weil dann auch ihre Gebiete auseinanderfallen. Es wäre ein Konflikt in ſolchen Fällen unvermeidlich. Und namentlich in Zeiten, wenn Staat und Kirche ſich verſöhnen, dann werde den Demokraten und Sozial⸗ demokraten bald die Freundſchaft mit dem Zentrum vergehen. Von der finanziellen Seite aus könne man gar nicht zu der Trennung kommen. Unſere ganze hiſtoriſche Entwickelung erfordert, daß Kirche und Staat ſich vertragen und daß der Staat helfend, wo es noth⸗ wendig iſt, mit ſeinen Mitteln eingreift. Unſer Staat baut ſich auf dem Aufſchwung chriſtlicher Humanität auf. Wenn wir anſehen, daß heute der Staat den Armen und Arbeitsunfähigen Rechtsanſprüche auf Staatshilfe zuerkennt, ſo haben wir ein Bild der Entwickelung, wie ſie nur der chriſtlichen Kultur entkeimen kann. Unſer moderner Staat konſtruirt aus ethiſchen Forderungen einen Rechtsſtandpunkt, was die chriſtliche Humanität früher als Werk der Wohlthäligkeit übte. Noch nie hat ſich ſo ſehr die chriſtliche Ethik bethätigt wie heute. Der Staat und die Kirche haben nicht nöthig, einander zu befehden. Sie müſſen einen Pakt mit einander ſchließen, aber nicht zur Erfüllung hierarchiſcher Gelüſte, ſondern zur gemeinſamen Arbeit in Ethik und Kultur. Das wäre ein Tag des Segens. Eine Grenze der Verpflichtung des Staates gegen die Kirche müſſe es geben. Er hoffe, daß die kathol. Kirche zu der allgemeinen Steuer übergehe. Bei dem Budgetpräſidenten, der gerade durch ſeine Mäßigung ſich auch auf dieſer Seite des Hauſes unumſchränkte Anerkennung in ſteigendem Maße erworben habe, müſſe er ſich über den tempera mentvollen Angriff gegen das Altkatholikengeſetz wundern. Wenn die Regierung dieſes aufheben würde, ſo würde der Altkatholicismus dies als eine brutale Vergewaltigung durch den Staat anſehen. Wenn der Gegenſatz zwiſchen dem römiſchen Katholieismus und dem Altkatholicismus rechtlich für den Staat nicht exiſtirt, kann er auch keinen rechtlichen Einfluß haben. Solange die Konſtanzer Römiſch⸗ Katholiken die Stefanskirche und das Münſter haben, können ſie doch gewiß den Altkatholiken die kleine Spitalkirche gönnen. Kollege Binz habe mit ſeinem Hinweis auf die Wahlpolitik in der Religionsſtunde den Prof. Scheuermann gemeint. Er hoffe, daß das Miniſterium ſich damit beſchäftigt habe. Wacker habe ſich darüber verletzt gezeigt, daß er, Redner, den Erzbisthumsverweſer näher qualiſieirt habe und Geck habe die Sozialdemokraten gehalten. Dabei ſteigt aber die Beuruhigung des Volkes und er duldet die geiſtliche Propaganda. Er glaube, daß dieſer Herr ein Freund des ultramontanen Wahlfeldmarſchalls ſei. Wenn mir die Liſte eingereicht würde, ſo würde ich den Erz⸗ bisthumsverweſer nicht als perſong grata gelten laſſen. Abg. Wacker(perſönlich) beſtreitet, daß er in irgend einem Auftrag über die Erzbiſchoffrage geſprochen habe. Abg. Oug(perſönlich) iſt kaute de mienx auch mit dem ge⸗ 1 1 Syſtem vom Aufbringen von kirchlichen Mitteln einver⸗ anden. Die einzelnen Poſitionen 1, 2, 3, 4 des Kultusetats werden gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen. Abg. Fiſcher 1(Etr.) theilt mit, daß ſeine Fraktion gegen 8 8 48,000 Mark, Staatsbeitrag für altkatholiſchen Kültus, ſtimme, Alle weiteren Poſitionen des ordentlichen und außerordentlichen Etats werden gegen die Stimmen der Sozialiſten,§ 6 auch gegen diejenigen des Centrums angenommen. Schluß der Sitzung halb 3 Uhr. Nächſte Sitzung Samſtag, 5. Febr., halb 10 Uhr Vorm. Aus Stadt und Land. Maunheim, 5. Februar 1898, * Um den Frachtſatz für Getreide zwiſchen Maunheim und der Schweiz den badiſchen Bahnen zu ſichern, iſt der Tarif ſehr niedrig gehalten und beträgt z. B. für den Waggon von Mann⸗ heim bis Kreuzlingen 88 M. 80 Pf., während er für die gleiche Strecke Mannheim⸗Konſtanz 110 M. ausmacht. Die Schweizer Müh⸗ len ſind alſo, ſo wird aus Konſtanz geſchrieben, bedeutend im Vor⸗ theil und da auch im Grenzverkehr das Mehl in kleineren Mengen wieder frei eingeht, ſo leiden die oberbadiſchen Mühlen empfindlich unter dieſen Verhältniſſen. Die Handelskammer Konſtanz iſt nun bei Großh. Miniſterium in einer Eingabe vorſtellig geworden; an⸗ dere oberbadiſche Handelskammern werden ſich anſchließen; es wird beſtimmt eine weſentliche Ermäßigung des Frachtſatzes erwartet. Die Theiluahme des weiblichen Geſchlechts an dem Er⸗ werbsleben. Dieſes Thema wird gewiß viele unſerer Leſer in⸗ tereſſiren. Nach dem neuen ſtatiſtiſchen Heft entſielen im Jahre 1895 von 100 Erwerbthätigen 77,1 auf das männliche und 22,9 auf das weibliche Geſchlecht. Da im Jahre 1882 die entſprechenden Zahlen 77,7 und 22,3 geweſen waren, ſo iſt auch für Mannheim die im ganzen Reich, in Baden und in anderen Städten beobachtete Ent⸗ wickelung zu Tage getreten, daß nämlich das weibliche Geſchlecht in verſtärktem Maaße am Erwerbsleben theilnimmt. Indeſſen iſt für Mannheim das Eindringen der Frauen in die berufliche Thätigkeit nur in ſehr langſamem Tempo erfolgt und es läßt ſich überhaupt kaum ausmachen, ob nicht die ſchärfere Erfaſſung weiblicher Erwerhs⸗ thätigkeit bei der letzten Zählung allein ſchon hinreicht, um den ge⸗ ringen Unterſchied zu erklären. Anders iſt es im Reich, wo die Differenz 1,1½ oder gar im Großherzogthum, wo ſie 7,4% beträgt. Von den Selbſtſtändigen iſt annähernd ein Viertel, vom niederen Hilfsperſonal faſt ein Fünftel weiblichen Geſchlechts, beim höheren Hilfsperſonal tritt dieſes ganz zurück. Weitere ſtatiſtiſche Beiträge ſür die Stadt Mannheim, die im Auftrage des Stadtraths vom hieſigen ſtatiſtiſchen Amte herausgegeben werden, ſind erſchienen. Intereſſant iſt hier zunächſt eine Vergleichung der beruflichen Zuſammenſetzung der hieſigen Ein⸗ wohnerſchaft im Jahre 1882 und 1895. 1882 waren in Mannheim 1268 Perſonen in der Landwirthſchaft beſchäftigt, 1895 nur noch 1126. Die Induſtrie hat die ſtärkſte Zunahme erfahren, indem in ihr 1882 25,807 Perſonen, dagegen im Jahre 1895 44,828 Perſonen beſchäftigt waren. Handel und Verkehr zeigt eine Steigerung von 11,259 auf 28,377. Während in dem fraglichen Zeitraum die ganze Bevölkerung um 63,2 pEt, gewachſen iſt, hat ſich der in der Indu⸗ ſtrie beſchäftigte Theil um 78,7 pEt. erhöht. Handel und Verkehr hat eine Zunahme von 64,4 pCt. erfahren. Statiſtiſches aus der Stadt Maunheim von der 8. Woche vom 16. Januar bis 22. Januar 1898. An Todesurſachen für die 43 Todesfälle, die in unſerer Stadt vorkamen, verzeichnet das kaiſer⸗ liche Geſundheitsamt folgende Krankheiten: In— Falle Maſern und Rötheln, in— Falle Scharlach, in 1 Falle Diphtherie und Croup, in— Falle Unterleibstyphus(gaſtr. Nervenfieber), in— Falle Kindbettfieber(Puerperalfieber), in 6 Falle Lungenſchwind⸗ ſucht, in 11 Fällen akute Erkrankung der Athmungsorgane, in— Fällen akute Darmkrankheiten,(in Falle Brechdurchfall, Kinder bis 1 Jahr—.). In 24 Fällen ſonſtige verſchiedene Krankheiten. In 1 Fällen gewaltſamer Tod. »Augriff auf eine Reeenſentin. Frau Richard ſendet „Generalanzeigers“ abge⸗ uns zu der in der letzten Nummer des druckten Berichtigung des Herrn Hofopernſängers Abel folgende Erklärung: 8 ad 1. Ich verwahrte mich ſofort gegen den brüsken Ton, den Herr Abel gegen mich anſchlug, mit Len nachdrücklichen Worten: Bitte, bitte, Sie ſcheinen weder zu wiſſen vor wem Sie ſtehen, noch wo Sie ſich befinden, indem ich einen Schritt auf ihn zutrat. Daraufhin ad 2, 3 u. 4 ſchwang er dreimal mindeſtens die Krücke ſeines Stockes vor meinem Geſicht und ſchrie in höchſter Erregung:„Sie! Sie]! Sie!e und ſchleuderte mir die Zeitung ins Geſicht, die dann zu Boden fiel, worauf ich ſagte:„Jetzt wird es mir aber zu bunt!“ und nochmals energiſch auf ihn zutrat. Hierauf verſetzte er mir einen ſo heftigen Fauſtſchlag auf die Magengegend, daß mir der Athem momentan verſagte, drehte ſich um und ſchrie:„Solch ein Lumpenpack!“ Herr Abel hat weder meinen gerade ſchlafenden erkrankten Mann, noch dieſer ihn ge⸗ ſehen, derſelbe kam erſt aus einem anderen Zimmer heraus, als Herr Abel längſt die Treppe hinunter geeilt w 0 ad 5. wurde durch das heftige Aufreißen der Thür ſeitens des Herrn Abel durch dieſe an den 1 5 undbe befindlichen Ofen geſchleudert. Die Spuren davon ſind noch auf dem Fußboden zu ſehen. Dieſe meine Angaben nehme ich auf meine Ehre und Gewiſſen. (Anm. d. Red. Selbſtverſtändlich ſi U 81„Selbſtverſtändlich ſind gerichtli i bald eingeleitet worden.) wee Der Centralverein für Steuotachygraſte Mannheim⸗ hierin ſchwarzen Undank geſehen. Er ſei der Meinung, daß, ſolange Ludwigshafen hielt am Donnerstag Abend ſeine Generalverfamm⸗ — ieif General? Anzeiger; —— canfwem, er Nerrnßw,. Ung do, Kacd bein Jahresbericht hat der Verein in jeder Beziehung 15 erfreutiche Fortſchritte gemacht. Die Mitgliederzahl iſt eine eigende. Auch die Kaſſenverhältniſſe konnten günſtig genannt wer⸗ den. Die neu gewählte Vorſtandſchaft ſetzt ſich aus folgenden Herren zuſammen: Haus Hering, Rud. Silberſchlag, Ernſt Na u⸗ mann, Eruſt Plag, Bernh. Aberlbe und Moritz Aberle. Ferner wurde beſchloſſen, daß der Verein außer dem für die Vereinsmit⸗ Mirre eingerichteten Debattenkurſus, auch in nächſter Zeit neue nterrichtskurſe für Anfänger beginnt, wozn Anmeldungen jetzt ſchon entgegengenommen werden. Maunheimer Alterthumsbverein. Wie aus dem Inſerat in unſerer letzten Nummer erſichtlich iſt, wird im Vereinsabend am nächſten Montag Herr Major Seubert über die Geſchichte des Feuerlöſchweſens einen Vortrag halten. Beſitzwechfel. Der Bauverein Stengelhof, Geſ. mit beſchr. Haftung, hat von ſeinen Bauplätzen im Stengelhofgebiet bei Rheinau weiter verkauft die Bauplätze Wilhelmſtr. 3 und Stengelhofſt. 18. Ein neuer Badeort. In König(Odenwald) ſind Stahl⸗ guellen entdeckt worden. Ein Konſortium kapitalkräftiger Perſonen hat bereits Gelände angekauft und läßt demnächſt umfaſſende Tief⸗ bohrungen vornehmen. Der Zuſchuß von 25,000 Mk. iſt geſtern vom Stadtrath dem Verein für Feuerbeſtattung Maunheim⸗Ludwigshafen behufs Er⸗ richtung eines Krematoriums definitw bewilligt worden. Für die ſtädtiſche Gemäldeſammlung ſoll das im Kunſt⸗ verein ausgeſtellte Bismarckportrait von Lenbach angekauft werden. * Eiue Million für den Durchbruch der Planken. Der hieſige Stadtrath hat geſtern deſinitiv beſchloſſen, dem Bürger⸗ ausſchuſſe eine Vorlage zur Genehmigung zu unterbreiten, in der ſich die Stadt bereit erklärt, zum Durchbruch der Planken 1 Mill. M. zur Berfügung zu ſtellen. Die hohen Koſtenforderungen, welche die Beſttzer der niederzureißenden Häuſer erheben, machen es der Stadt unmöglich, den Durchbruch ſelbſt zu bewerkſtelligen, da dieſer Weg die Stadtkaſſe zu ſehr belaſten würde. Dagegen glaubt man, daß ſich vielleicht ein Conſortium findet, welches bereit iſt, mit Hilfe des ſtädtiſchen Zuſchuſſes von 1 Million Mark den Durchbruch auf eigene Koſten auszuführen. Auch wäre es ja möglich, daß ſich zu dieſem Zwecke die Angrenzer ſelbſt zuſammenſchließen. Dieſer Be⸗ ſchluß des Stadtraths erſcheint uns ſehr geceptabel und wir zweifeln nicht, daß auf dieſem Wege der Durchbruch der Planken erreicht wird, ohne die Stadt vor ein allzu großes Riſiko zu ſtellen. Zu gleicher Zeit wird dem Bürgerausſchuſſe für ſeine nächſte Sitzung die Vorlage des Stadtraths zugehen wegen anderweitiger Ausge⸗ ſtaltung der Planken durch Erſtellung einer 14 Meter breiten Fahr⸗ bahn und von zirka je 7 Meter breiten Gehwegen, die von Bäumen flankirt werden. Stadtiſche Subventlouen wurden geſtern vom Stadtrath bewilligt: dem Wöchneriunenaſyl 5000 Mk., dem Knabenhort 1500 Mk., dem Rennverein 5000 Mk. und der Volksbibliothek 3000 Mk. Aus dem Großherfſogthum. Ladenburg, 4. Feb. Einem längſt gefühlten Bedürfniſſe und erſehnter Wunſch hieſiger Gewerbetreibender wurde dieſer Tage durch die Gründung eines Gewerbe⸗Vereins in hieſiger Stadt ent⸗ ſprochen. Dem Verein, welcher ſein Hauptaugenmerk auf Pflege und Verbeſſerung des Lehrlingsweſens in jeder Hinſicht richtet, die Gewerbetreibende durch Errichtung einer Bibliothek, durch gewerb⸗ liche Vorträge und dergl. unterſtützt, welche letztere wie wir erfahren in Bälde in Ausſicht ſtehen, traten ſogleich zirka 70 Gewerbetreibende bei. Möge dieſer neue gemeinnützige Verein unterſtützt durch die teſige Einwohnerſchaft zum Segen des Handwerkerſtandes in der tadt gedeihen. Heidelberg, 4. Febr. Die Koſten für das zu errichtende Kaiſer Wilhelm⸗Denkmal dürften ſich nach neuen Feſtſtellungen guf 45 000 Mk. belaufen.— Der Ludwigsplatz vor der Univerſität ſoll in Anlagen, die denjenigen des Paradeplatzes in Mannheim nicht nachſtehen, umgewandelt werden.— Neuerdings tritt man mit der 195 1 ein Konverſationshaus mit einem Muſeumsumbau zu erbinden. Babſtadt, 4. Febr. Der Beſitzer des Schloſſes, Herr Baron b. Gemmingen läßt das alte ſchwache Gebäude abtragen und an deſſen Stelle ein neues Schloß, mehr dem Bauſtyl der Neuzeit ent⸗ ſprechend, aufführen. Baden⸗Baden, 4. Febr, Nach dem„Bad. Tgbl.“ hat Bild⸗ dauer Reinhold Begas hier ein Grundſtück mit herrlicher Ausſicht an der Frieſenbergſtraße erworben, um daſelbſt eine Villa zu er⸗ ſtellen, in der er mit ſeiner Famitie künftighin einen Theil des Sommer verbringen wird. Pforzheim, 4. Febr. Im benachbarten Neuhauſen ſind 5 Häuſer und 5 Scheunen niedergebrannt, Vfalz, Heſſen und Umgebung. Ludwigshafen. 4. Febr. Den Petenten um Aufhebung des Oktrois auf billige friſche iſt der Beſcheid ſeitens des hieſigen Bürger⸗ meiſteramis geworden, daß zu einem definitiven Entſcheid in der Sache die Einwillung der Regierung abgewartet werden muß, da 255 bekanntlich der behördlichen Genehmigung edarf. * Mainz, 4. Febr. In Sachen der Unterſuchung der Zuſtände im dem Gaswerk fand in der Privatwohnung des Herrn Heſſemer eine eirca fünf Stunden dauernde Hausſuchung durch mehrere Be⸗ amte der Kriminalabtheilung ſtatt. Die geſammte umfangreiche Pri⸗ vatkorreſpondenz des Herrn Heſſemer wurde bei dieſer Gelegenheit einer eingehenden gründlichen Durchſicht unterzogen. Das in der Stadt umlaufende Gerücht, daß die unterſchlagene Summe weit rößer ſei als 17,000 Mark, hat ſich bis jetzt noch nicht bis zu that⸗ fächlichen Mittheilungen verdichtet,. Marburg, 4. Febr. In einer Familie des Dorfes Züſchen hatten zwei kleine Kinder Wunden an den Händen erhalken, ohne daß man die Urſache zu ergründen wußte. Erſt dieſer Tage, als bei dem heftigen Aufſchreien eines der Kinder die Mutter leiſe an das Bettchen trat, bemerkle ſie, wie eine Ratte auf demſelben 55 und an dem Kinde nagte. Die Verletzungen waren ſo, aß der Arzt geholt werden mußte. Frautfurt, 4. Febr. Die energiſche Bekämpfung der von Preußen geplanten Schifffahrtsabgaben auf dem kanaliſirten Main gat zu einem erſten Erfolg geführt. Nach einer Eutſcheidung des Miniſteriums der öffentlichen Arbeiten iſt die bereils zum 1. April geplante Einführung der Abgaben vertagt worden. Kaſtel, 4. Febr. Die noch im Rheine befindlichen Trümmer des großen Kohlenſchifſes, das im vorigen Jahre mit voller Laſt un⸗ terhalb der Straßenbrücke geſunken iſt, werden gegenwärtig von dem hieſigen Schiffbauer Herrn Kaspar Rühl gehoben. Köln, 4. Febr. Im Prozeß gegen den Schutzmann Kiefer verkündete das Gericht ſoeben einen freiſprechenden Uitheils⸗ ſpruch. Das Gericht konnte in der Handlung Kiefers bei der Ver⸗ haftung des Fräulein Faßbinder weder eine vorſätzliche noch eine laage e ſtrafbare Handſung erblicken. Auch den von der Neben⸗ lage eingezogenen Eventualdolus konnte die Strafkammer nicht als gegeben erachten.(Kiefer hatlte bekanntlich das Per Faßbinder, eine anftändige Dame, auf der Straße verhaftet, weil er glaubte, ei mit einer Dirne zu thun zu haben.) Diedenhofen, 4. Febr. Das Champagnerhaus J. Champion u. Co, in Rims iſt in Conecurs geralhen. Das Geſchäft hatte in Ueckingen bei Diedenhofen eine Filiale. Tlieuter, Aunſt und Miſfenfchaft. Spielplan des Groſßh. Hof⸗ und Nationaltheaters in Maunheim in der Zeit vom 6. Februar bis 13. Februar. Sonntag, .;(B)„Undine“. Kühleborn: Herr Henry Mohwinkel als Gaſt. Montag,.:(4)„Die Lolenbrüder“. Dienſtag,.:(à)„Der fliegende Holländer“. 4 ſländer: Herr Henry Mohwinkel als Gaſt. Mitt⸗ woch.:(Arfgeb. Abonnem.) Volksvorſtellung:„Was ihr wollt“. Donnerſtag, 10.:(B) Neu einſtudirt:„Der Miſanthrop“. Hterauf: „Die gelebeten Frauen“. Freitag 11.:(4)„Hänſel und Gretel“. Samſtag, 12.: B)„Romeo und Julia“. Romeo; Herr Victor Senger als Gaſt. Sonntag 18.;(4)„Sylvang“, Herr Adolf Pempel, Toncert⸗Organiſt am Kaim⸗Saal in München veranſtaltet bier am Mittwoch, 16. Februar, ein Orgel⸗ Concert unter Mitwirkung ſeiner Gattin Hedwig Dempel. Das Programm lautet: Orgel Concert von Adolf Hempel, Coneert⸗ Organiſt am Kaim⸗Saal, Organiſt und Chor⸗Dirigent an der Markuskirche zu München, unker Mitwirkung von Frau Hedwig Hempel, Concert⸗ und Oratorien⸗Sängerin(Sopran). Programm: 1. Toccata und Fuge,-moll, 2. Arie„Ich will dir mein Herze ſchenken“ von Bach. 3. Präludium.⸗dur, 4. Arie„Höre, Iſrael von Mendelsſohn, 5. Sonate-moll, Satz J und III von Ritter. 6. Lied:„Sei ſtill“ von Kaff. 7. Adagio Des-dur von Liſzt,(Aus den„Conſolations“ für Pianoforte, Orgel⸗Bearbeitung des Compo⸗ niſten.) 8. Lieder von Hempel a)„Wanderers Nachtlied“, b)„Bitte“. 9. Freie Improviſation. . Mannheimer Kunſtverein. Unter den neu eingegangenen Kunſtwerken fällt ein Gemälde von H. Glöckner(Dresden) ſchon durch ſeine ungewöhnliche Größe zuerſt in die Augen. Es iſt ganz im Geiſte der Dresdener akademiſchen Schule gemalt und verkörpert den„Herbſt“ in der üblichen mythologiſch⸗allegoriſchen Weiſe. Das Colorit ſcheint nicht von des Gedankens Bläſſe augekränkelt zu ſein, es iſt faſt nüchtern einfach und klar. Der hieſige Maler J. Fehr ſtellt zwei Bilder, ein Genreſtück und ein Herrenportrait aus. Während das erſtere eine Verbindung der Hellmalerei mit dem anekdotiſchen Genre beabſichtigt, bewegt ſich das Letztere mehr auf dem Boden klaſſiſcher Tradition. Auf dunklem Grunde mit flotter, kräftiger Technik gemalt, weiß dieſes Portrait von der Richtigkeit der Charakteriſtik des Dargeſtellten zu überzeugen. Ein neuer Cyklus von Gemälden Hans von Volkmanns bringt viel des Wabren und Schönen, obhne ſo vollwerthig zu ſein, wie die von demſelben Künſtler hier zuletzt ausgeſtellte Bilder⸗Collektion. Beſonders auf den größeren Gemälden erſcheint nicht Alles in vollendeter plaſtiſcher Geſtalt, während die Geſammtſtimmung immer mit tiefſter Wahrheit erfaßt iſt. Unter einer Anzahl Radirungen der Worpsweder Künſtler ragen diejenigen von Fritz Overbeck weit hervor. Dieſer Künſtler hat ſich durch keinerlei Augenblicksmode von dem geraden Weg zu Licht und Wahrheit abbringen laſſen, dafür werden ſeine Blätter auch dauernden Werth behalten. Atueſte Nachrichten und Telegramme. Wien, 5. Febr. Das„Neue Wiener Tageblatt“ betont, der Moment zu einer öffentlichen Stellungnahme gegenüber der Kandi⸗ datur des Prinzen Georg von Griechenland war bisher nicht vorhanden, und die Dreibundmächte ſeien nur von dem aufrichtigen Beſtreben geleitet, Alles zu verhindern, was den europäiſchen Frie⸗ den unmittelbar oder mittelbar alteriren könnte.— Der„Peſter Lloyd“ weiſt darauf hin, daß die Aktion Europas dem Zurückdräugen der griechiſchen Aſpiration gegolten habe, die jedoch gekrönt würde, wenn trotz der erlittenen Niederlage das eintreten würde, was im beſten Falle die Frucht eines Sieges hätte ſein können. Prag, 5. Febr. En im Landtag eingereichter An⸗ trag der iſchechiſchen Abg. Herold und Pacak einen Geſetz⸗ entwurf, wonach das Köuigreich Böhmen ein einziges untheil⸗ bares Ganzes bildet, die tſchechiſche und die deutſche Sprache in ganz Böhmen gleichberechtigte Landesſprachen ſind, alle an den böhmiſchen Landtag gerichtelen Reſkripte, Entſcheid⸗ ungen, Anträge und RegierunSmittheilungen in tſchechiſcher und deutſcher Sprache erlaſſen werden müſſen, die tſchechiſche und deutſche Sprachen bei allen Staats⸗ und Landesämiern Amts⸗ ſprachen ſind, die im Lande angeſtellten Staaits⸗ und Landes⸗ beamten beider Landesſp achen mächtig ſein, und die öffeutlichen Aufſchriften, Bezeichnungen und dergleichen der Staats und autonomen Landesbehörden in beiden Landesſprachen ausgeführt ſein müſſen. Die Staats⸗ und Landesbehörden müſſen die Verhandlungen und Erledigungen in der Ernreichungsſprache durchführen. Der Antrag wurde dem Sprachenausſchuß über⸗ wieſen. Paris, 5. Febr. In dem Duell, das in Folge des Wort⸗ wechſels in der Kammer zwiſchen den Deputirten Millerand und Lavertujon ſtattfand, wurde erſterer am rechten Arme verwundet. * Rom, 5. Febr, Die Deputirtenkammer nahm mit großer Mearheit eine von der Regierung gebilligte Tagesordnung au, die beſagt, die Kammer ſei von der Opportunität der zeit⸗ weiligen Zulaſſung einer Herabſetzung der Getreide⸗ und Mehlzölle überzeugt. * Neapel, 5. Febr. An Bord des hier eingetroffenen Lloyd⸗ dampfers„Fürſt Bismarck“ wurden auf der Ueberfahrt von Amerika wei Verbrechen verübt. Einer deutſchen Dame, Lily Theuer⸗ auft, wurden 40,000 Franes geſtohlen, ohne daß der Thäter entdeckt wurde. Außerdem wurde ein Schiffſtewart von einem Paſſagier ſpaniſcher Nationalität erſchoſſen. Der Mörder wird in Genua den Behörden übergeben werden. * Petersburg, 5. Febr. Die„Nowoſti“ bekämpfen die Poſition der deutſchen und der öſterreichiſchen Blät⸗ ter gegen die Kandidatur des Prinzen Georg von Griechenland für den Poſten des Gouverneurs von Kreta und ſagen: Wenn der Wiederſtand des Sultans gegen die Kandi⸗ datur des Pinzen Georg wirklich von Berlin und Wien ge⸗ nährt werde, ſo könnte die Augelegenheit mit der Auflöſung des europäiſchen Concerts enden, und Rußland, England und Frankreich würden in der orientaliſchen Frage überhaupt und in der kietiſchen Flage insbeſondere wieder freie Hand haben. Was Oeſterreich und Deutſchland durch eine ſolche Wendung gewinnen wuͤrden, ſei ſchwer zu verſtehen. Das Blatt ſchließt: „Die Theilung der Mächte in zwei Lager könnte indeß Reſul⸗ tale ergeben, deren man ſich weder in Wien noch in Berlin erfreuen werde.“ London, 5. Febr. Aus Vonny(Weſtafrika) wird gemeldet: Die Expedition, die gegen die Stämme im Edibalande operirte, hatte ein eruſtes Gefecht zu beſtehen. Die Kapitäne Middleton und Fen⸗ ton wurden verwundet. Fenton iſt inzwiſchen geſtorben. * Konſtantinopel, 5. Febr. Die erſten Dragomane der Bot⸗ ſchaften erſchienen im Palaſte, um den Sultan aufzufordern, die Räumung Theſſaliens zu beginnen. Der erſte Sekretär Taſſim Bey antwortete im Namen des Sultans, daß dieſer die Angelegenheit dem Miniſterrathe unterbreiten werde. * ſtanea, 5. FJebr. Die Nationalverſammlung hat Sphakianakis zum Präſidenten wiedergewählt. Corunna, 5. Febr. In einen Verhör erklärten mehrere Anarchiſten, die in Barcelona Hingerichteten ſeien unſchul⸗ dig geweſen; der wahre Urheber des Prozeſſions⸗Attentats weile gegenwärtig in London. Dieſe Mittheilung macht großes Aufſehen. * Waſhington, 5. Febr. Zwiſchen der Regierung der Ver⸗ einigten Staaten und dem japaniſchen Geſandten iſt ein Abkommen über die Rechte der Japaner auf Hawa ii zu Stande gekommen. Danach ſollen die Japaner auf Hawaii, wenn die Juſel von den Vereinigten Staaten annektirt wird, auf diefelben Rechte Auſpruch haben, wie die in den Vereinigten Staaten lebenden Japaner. Es heißt, durch dieſes Abkommen werde der Widerſtand Japans gegen die Annektirung Hawatis durch die Vereinigten Staaten beſeitigt, * * (Privat ⸗Telegramme des„General⸗ Auzeigers.)“ * Berlin, 5. Febr. Die Militärſtraſprozeßkommiſſion nahm den Paragraphen 170 betreffend die Oeffenſlichkeit mit dem Autrag Lieber an. Die Beſtimmungen über die Zulaſſung der Vertheidiger wurden dahin abgeändert, daß alle Verihei⸗ diger 1 80 0 05 werden, wenn es ſich um bärgecliche Bergehen handelt. * Kiel, 5. Febr. Wäßhrend der Abfahrt der Ablöſung der Wache der Kaiſerlichen den„Gaarden“ nach Kiel wurde eine Dampfpinaſſe durch den Wellenſchlug der Sre zuum»elk⸗ tern gebracht. 9 Matroſen und 3 Werftarbeiter ſind ertrunken, während 3 Matroſen durch das Schulſchiff„Rhein“ gerettet wurden. „Eſſen,(Nuhr), 5. Febr! In der geſtrigen Beiraths. ſitzung des Rheiniſch-⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikates wurde der Richtpreis und damit auch der Verrechnungspreis für Coks⸗ kohlen vom 1. Januar ab auf 8 M. pro Tonne feſtgeſetzt. Bremen, 5. Febr. Die Rettungsſtation Stolpmünde telegraphirt: Am 5. d. M. verunglückte das Fiſch rboot Nr. 36. Die aus drei Mann beſtehende Beſatzung ſind durch das Neitungungsboot„Generalpoſtmeiſter“ gerettet worden. Wien, 5. Febr. An ſämmtlichen hieſigen Hochſchulen herrſcht Rahe. Graz, 5. Febr. An der hieſigen techniſchen Hochſchule ſind die Vorleſungen vorlänfta eingeſtellt worden. Graz, 5. Febr. Der Rektor der Univerſität hat die vorläufige Einſtellung der Vorleſungen verfügt, indem er ſich die Anwendung der akademiſchen Disziplinargeſetze gegen diejenigen vorbehält, welche die Schuld an den jüngſten Vor⸗ kommniſſen tragen. Paris, 5. Febr. Das„Echo de Paris“ verſichert, als das Ergebniß eines Miniſterrathes werde der Kriegs⸗ miniſter dem Präſidenten Faure ein Dekret unterbreiten, durch welches die ſtrafweiſe Penſionirung des Oberſten Picquart vollzozen werden ſoll.— Der„Aurore“ zufolge iſt zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Möline und dem Kriegs⸗ miniſter ein Konflikt ausgebrochen, weil der Kriegsmin ſter 1 ſich für ein weiteres gerichiliches Vorgehen gegen Picquart, Meéline dagegen für die Verſſtzung in den Ruheſtand ausge⸗ ſp ochen habe.— Dasſelbe Blatt erfaͤhrt, Caſimir Perier und der ehemalige Miniſter Dupuy hälten kürzlich General Mercier erſucht, nach Paris zu kommen und ihn kategoriſch aufgefordert, zu erklären, ob er tharſächlich dem Kriegsgericht in dem. Prozeſſe Dreyfus ein geheimes Schriftſtück habe vor⸗ legen laſſen. Mercier habe dies eingeſtanden. Caſimir Perier und Dupuy hätten nun heftige Vorwürfe erhoben, worauf General Mercier ſein Vorgehen wit der Staatsraiſon gerecht?, fertigt habe. Miniſterpräſident Méline wurde von den Er⸗ e klärungen des Generals Mercier verſtändigt. Paris, 5. Febr. Hervorragende Vertreter der hieſigen ⸗ Kolonialkreife veranſtalteten geſtern Abend zu Ehren des Prinzen Heinrich von Orleans aus Anlaß der bevorſtehenden Abreiſe desſelben nach Abeſſynien ein Bankett. Bei dewſelben hielt der Prinz eine Anſprache, in der er daran erinnerte, daß Menelik ihn und ſeine Freunde mit der Organiſation einer ſehr großen Aequatorialpiovinz betraut habe, welche gleichſam ſeine militäriſche Grenze und ſeinen Pufferſtaat bilden werde. Der Prin; ſagte dann weiter: Wir werden beſtändig unſere N Augen auf das Thal des oberen Nil gerichtet halten, der be⸗ 8 droht iſt, in den britiſchen Schraubſtock eingepreßt zu werden, jedoch dank den kühnen Expeditionen unſerer Forſcher und des guten Willens Meneliks bald die franzoͤſiſchen Fahnen an ſeinen Ufern ſchen wird. Der Prinz ſprach ſodaun von dem Ko⸗ louialwerke Feankreichs und deutete gleichzeiſig auf das Bündniß mi Rußland hin, welches auch ſchon bereiis— deutliche Erfolge auf dem Boden Afrikas verheiße. Sodann 4 gedachte er der Entſendung deutſcher Kriegs ſch ffe nach Ching und ſprach von den Abſichten Euglands hinſichtlich des ganzen Nilthales, und fügte hinzu, das Jutereſſe Frankrichs müſſe über den Parteien und den formellen Intereſſen ſtehen. Der Prinz ſchoß: Ich we nß, daß dunkles G woͤlk ſich am Horizont 4 zuſammenballt, daß Stürme ſich erheben über die Peäne, die man uns zuſchſeibt. Was thut es? Die Zukunft ſteht bei Gott! 1 Wir werden gehen, wel wir an die koloniale Größe Frank⸗ reichs glauben, weil wir an Gerechtigkeit, Freiheit und Wahr⸗ heit gla iben!(Beifall.) “ London, 5. Febr. Der Engländer Robert Breton iſt zum Vier⸗Geueralinſpektor der Zoͤlle China's ernaunt worden. Balfour gab geſtern vor ſeinen Wählern eine gewundene und verklauſulirte Erklärung der Lage in China und der Slellungnahme Euglands zu derſelben. England wüuͤnſche kein Gebiet in China, mit Ausnahme der ns higen ſtrategiſchen Punkile, es wünſche nicht, die Laſten eines neuen Indiens zu tragen. Englands Verantwortlichkeſten in Aſien ſeien bereits recht große, und es durfte nicht mehr zu verlangen wünſchen, als das durch Verträge bereits geſicherte Recht der Gleichheit in den Hande saugelegenbeiten. 5 Mannbeimer Getreide- Wochenberieht vom 5. Februar. Unter vielfachen Schwankungen Amerikas schliesst die Woche mit Weizen recht fest; Amerika erhöhte seine Forderung für Kansas II wieder auf Mk. 170, wällrend Laplataweisen immer noch sehr knapp angeboten ist und für Februar Steamer gute Durohschnitts- qualität Rosario Santa FE Mk. 168 verlangt wird. Russland drängt sich gar nicht an den Markt und man fühlt hindurch, dass seine Leistungsfähigkeit für diese Campagne nicht mehr sehr in die Wag⸗ schale fallen kann. Norddeutschland ist nicht mehr mit grossen Mengen am Markte und wenn wir alle diese Verhältnisse zusammen- fassen, bietet sich ein recht festes Gesammtbild. Roggen ist sehr knapp angeboten und demzufolge recht fest; die Nachfrage ist aber schwach. Gerste. Braugerste fest; bessere Qualitäten Pfälzer Braugerste sind kaum mehr noch vorhanden und werden hochgehalten. Futter- gerste unverändert ſest. Hafer unverändert. Mais unverändert. Die heutigen Notirungen sind: 75 Weizen. Red Winter II M. 174 7 Kansas II 1 170 50 Manitoba 1 181 2 Californler I 7 172— 579 Nicolajeff„ 159—185 Theodosis 1 172—186 Saxons va, alter„ 166—170 Sibirischer, neuer„ 171—174 8 Neuer Laplata f. a. d. Febr./ März, 165 Uruguay 1 172 Roggen, Nicolajeff, 9 pud 10%/15„ 114 amerikanischer Western„ 110 Gerste, russische Futtergerste„ 86—88 8 Hafer. russischer„ 112—138 amerikanischer weisser 1 110 Mais Mixed Pfflzer Weizen M. 20.75.—21.25 „ Roggen„ 15.50—15.75 „ Braugerste, Pfälzer,, 19.50—20.25 „rheinhessisch,, 20—20.50 per 100 Kilo Badische„ 19—19.50 ab hier Neue Californische Chevalier„ 21 Montaua 4 Hafer badischer 0 14.25—15.50 7 9— 4 4 7 EN 122 7 zufſo iſt Munmbelim 6. Februar. General Anzeiger. A. SM Rede des Abgrorduelen Baßermann. Zu dem Etat der Reichsjuſtizverwaltung ſprach am Montag der Abg. Baſſſermann im Reichstage: Meine Herren, von ſo geſetzgeberiſchen Materien ſtehen zur Zeit wenig⸗ ſtens in den Kreiſen der Intereſſenten zwei im Vordergrunde der Dis⸗ kuſſion, über welche ich mir geſtatten möchte, hier einige kurze Be⸗ merkungen zu machen. Das Eine iſt die Frage der Sicherung der Bauhandwerker und das Zweite die der Errichtung kaufmänniſcher 1¹ DtSchiedsgerichte. Was die Frage der beſſeren Sicherung der Bauhandwerker betrifft, nunmehr ein Entwurf vorgelegt, der auf Veranlaſſung des König⸗ ge lich preußiſchen Staatsminiſteriums von einer Kommiſſion, beſtehend ber aus Vertretern der betheiligten Miniſterien, die zur Berathung dieſer Wa Frage zuſammengetreten war, ausgearbeitet worden. denmiſſion haben auch Vertreter des Reichsamts des Innern und des An dieſer Kom⸗ 9,Reichsjuſtizamts theilgenommen, und es iſt dieſer ausgearbeitete Ent⸗ wurf mit dem Wunſche veröffentlicht worden, daß nunmehr die öffent⸗ liche Diskuſſton ſich mit den dort feſtgeſetzten Grundſätzen beſchäftigen 5 Smöge. Es wird daher wohl auch Anlaß vorliegen, hier in Plenum des Hil Reichstags mit kurzen Worten darauf zu ſprechen zu kommen. „ Meine Herren, ich begrüße den Fortſchrit, daß die Frage der Weſſeren Sicherung der Bauhandwerker nunmehr greifbare Geſtalt in 1Form eines Geſetzentwurfs gewonnen hat. Der Reichstag und wohl zrauch die verbündeten Regieruugen haben zuletzt aus Anlaß eines von mir eingebrachten Initiativantrags Gelegenheit gehabt, ſich zur Frage des Schutzes der Bauhandwerker zu äußern, und es hat am 22. Januar 1896 der Reichstag eine Reſolution angenommen, die ſich in dem Sinne ausſpricht, daß ein Schutz nothwendig iſt, daß die jetzigen Verhältniſſe nicht befriedigend ſind. Es kann 55 heute als die weitaus herrſchende Meinung betrachtet werden, daß in einzelnen Städten ein Syſtem der Ausarbeitung der Bauhandwerker und zum Theil auch der Bauarbeiter ſtattgefunden hat und ſtattfindet, ferner daß die Selbſthilfe, die man oft in den Vordergrund geſtellt hat, abſolut nicht zureichend iſt für die 1 g Bauhandwerker, daß ſie vermöge ihrer wirtſchaftlichen Lage nicht in der gerdi Lage ſind, ſich jeden Kontrahenten auf ſeine Zahlungsfähigkeit anzuſehen, daß ſie namentlich im Intereſſe der Aufrechterhaltung ihres Arbeiterbe⸗ ſie Zurſtandes genöthigt ſind, Kontrakte abzuſchließen, ohne daß der Eigen⸗ ung thümer des Bauplatzes oder der betreffende Bauunternehmer die nöthige beah Garantie für eine ſpätere Befriedigung bietet. Es iſt auch auf dieſem ſtraßz Gebiet die Erſcheinung zu konſtatiren, die wir auch auf anderen Ge⸗ ean bieken feſtſtellen mußten, beiſpielsweiſe bei der Reform des Handelsge⸗ ſetzbuchs, daß das Recht der freien Vereinbarung zwingendem 1 ſbehör MRecht weichen muß, da die wirthſchaftliche Lage der ſich Gegenüber⸗ miedelrtehenden eine zu ungleiche iſt. Man kann alſo als feſtſtehend be⸗ brs Altrachten, daß die Meinung weitaus der meiſten derjenigen, die ſich mit dieſer Frage beſchäftigt haben, dahin geht, daß das Syſtem, welches es ermöglicht, daß der Eigenthümer des Bauplatzes oder der Bauunter⸗ nehmer die ſaure Arbeit der Bauhandwerker lukrirt, ohne ſeinerſeits irgend eine Gegenleiſtung zu machen, den Charakter des Unmoraliſchen trägt, infolge deſſen eine Reform nothwendig iſt. Der Grundſatz des Reformvorſchlags der erwähnten Kommiſſion iſt der, es ſoll der Bauſtelleneigenthümer, der Bauunternehmer, der Hypothekargläubiger ohne Entgelt den Mehrwerth nicht lukriren, der durch die aihatwerker in dem Neubau geſchaffen iſt, vielmehr ſoll den letzteren das Recht auf den Mehrwerth verbleiben. Was die Arbeiten der von mir erwähnten Kommiſſion anlangt, ſo begrüße ich es, daß eine reichsgeſetzliche Regelung ins Auge gefaßt iſt. Das ſcheint mir durchaus nothwendig zu ſein, da die Erſcheinung gleichmäßig in allen Theilen des Reichs, namentlich in großen Städten zu Tage tritt, und da wir zu dieſer Geſetzgebung in das nunmehr reichsgeſetzlich geregelte Hypothekenweſen eingreifen. Was das in dem erwähnten Entwurf gewählte Syſtem anlangt, ſo liegt es mir naturgemäß fern, dasſelbe ausführlich darzulegen. Das Syſtem deckt ſich in den weſentlichen Punkten mit dem Antrage, den wir in dem Jahre 1895 eingebracht haben, der dahin zielte, den Bau⸗ handwerkern eine dingliche Sicherung auf den Mehrwerth zu ge⸗ währen. Man will nach dieſem Entwurf Neubaubezirke feſtſtellen laſſen durch die Landesbehörden, alſo die Bedürfnißfrage ſtellen, ob und für welche Bezirke ein ſolches Geſetz zur Anwendung kommen ſoll. Ich habe bereits früher in dieſem hohen Hauſe darauf hingewieſen, daß wir es nicht für erforderlich halten, daß ſh alle Theile des Reichs, nament⸗ lich das platte Land, derartige Vorſchriften erlaſſen werden, daß der Schwerpunkt der ganzen Regelung darin liegt, daß in den großen Städten den Bauhandwerkern der nöthige Schutz wird. Man wählt das Syſtem, eine Sicherungshypothek zu gewähren für die Geſammtan⸗ ſprüche der Bauhandwerker und Arbeiter, die innerhalb einer beſtemm⸗ ten Friſt von 6 Monaten nach der Abnahme des Baues geltend ge⸗ macht werden. Was dieſe Neubaubezirke anlangt, ſo ſcheint es mir in der That zweifelhaft, ob in dieſem Umfange die Bedürfnißfrage geſtellt werden ſoll, wie es in dem Entwurf geſchehen iſt, oder ob nicht vielmehr bei einer gewiſſen Einwohnerzahl, die darauf hinweiſt, daß die Stadt be⸗ reits einen erheblichen Umfang angenommen hat, und wie das nach der Statiſtik wahrſcheinlich iſt, auch immer weiter wachſen wird— z.., wie ein Vorſchlag gemacht iſt, bei einer Einwohnerzahl von über 50 000 das Geſetz ohne weiteres ſchlechtweg zur Anwendung kommen ſoll, weil in ſolchen Städten regelmäßig eine ſehr erhebliche Neubauthätigkeit ſttattfindet. 5 Nun, gegenüber dem öffentlichen Entwurf wurden ſofort in der Piteratur von manchen Seiten wieder die alten Bedenken laut, daß, enn man eine Einſchätzung des Grund und Bodens beim Baubeginne ornehmen läßt und damit das Objekt feſtlegt, auf welches die Hypo⸗ beihekargläubiger greifen können, daß man damit auch ausſpricht, daß jede Wertherhöhung, die durch irgend welche Konjunktur eintritt, gegen⸗ über der Schätzung den Bauhandwerkern zu gute komme. Das iſt ja gewiß, daß unter Umſtänden ſich der Fall ereignen kann, daß in der Zeit von der erſten Abſchätzung bis zur Abnahme des Baues eine Wertherhöhung des Grund und Bodens eintritt. Allein ſchließlich wird das kein Unglück ſein, wenn dieſe Wertherhöhung den Bauhandwerkern in erſter Linſe zu gute kommt; denn ſie erleiden einerſeits auch die Gefahr der Werthverminderung, die gegenüber der aufgeſtellten Taxe ja zu ihren Laſten geht. 8 Ferner ſagte man, jede derartige Taxation ſei mit gewiſſen Be⸗ denken verbunden, man lege gewiſſermaßen von Obrigkeits wegen den Werth einer Bauſtelle feſt, und dies äußere Wirkungen vielleicht in der Richtung ungeſunder Spekulation bezüglich der Nachbarplätze, für die bis dahin ein minderer Werth angenommen iſt. 0 ch kann dieſe Bedenken nicht für zutreffend erachten. Wir haben Schätzungen von Grund und Boden auch bei anderen Dingen, z. B. bei der Auſnahme von Hypotheken, bei der Einſchätzung für ſtaatliche und private Brand⸗ kaſſen. Auch da werden unter Umſtänden die Sachverſtändigen ſich über den Werth nicht ſofort einigen können— frotzdem beſteht die Nothwendigkeit, zu einer abſchließenden Taxation zu kommen. Es kommt auch in Prozeſſen oft vor, daß Sachverſtändige verſchieden urtheilen— trotzdem muß man ſchließlich zu einer Entſcheidung kommen, was als richtige Taxe anzuſehen iſt. Ich bin nicht der Anſicht, daß eine Gefährdung des reellen Hypothekenverkehrs durch das Geſetz her⸗ beigeführt wird. Wer Geld auf eine unbebaute Bauſtelle gibt, wird doch, wenn er ein reeller Geſchäftsmann iſt, die Bauſtelle inſofern beleihen, als ſie wirklichen Werth beſitzt, und ſich mit auf zukünftigen Werth einlaſſen; er wird namentlich nicht darauf ſpekuliren, daß ſpäter andere Leute kommen und durch einen Neubau den Grund und Boden werthvoller machen. Nun wird weiter in den Vordergrund geſchoben das Interimiſtikum von ſechs Monaten von der Bauabnahme bis zum Ablauf dieſer Friſt, in welchem allerdings unſicher iſt, bis zu welchem Höhebetrag Hypo⸗ theken für Bauhandwerker zur Eintragung gelangen. Nun das Interi⸗ miſtikum mag für Bauſpekulanten fatal ſein, das gebe ich zu; aber die Materie wird ſich überhaupt niemals ſo regeln laſſen, daß man allen betheiligten Intereſſen Rechnung trägt. Man wird abwägen müſſen: welches ſind die ſchwerwiegenderen Intereſſen? Und da ſollte ich meinen, fallen die Intereſſen der Bauhandwerker ſchwerer ins Gewicht als die derer, welche lediglich aus ſpekulativen Gründen Hypotheken hingeben. Dieſe ſechs Monate mögen allerdings die Aufnahme von Hypotheken etwas erſchweren; allein iſt es in der That ein wirthſchaftliches Intereſſe, das wirthſchaftlich ſchwache Unter⸗ nehmer ſo bauen, daß ſie ſofort den letzten Dachziegel unter eine Hypo⸗ thek ſtellen? Iſt es nicht viel richtiger, wenn ſich jeder nur auf ſolche Unternehmungen einläßt, für die ſeine wirthſchaftlichen Kräfte aus⸗ reichen. Bei den früheren Verhandlungen wies man ſchon auf eine Reihe von Fällen hin, in denen namenloſes Unglück für die Betheiligten durch ſolch leichtfinniges Vorgehen herbeigeführt werde. Die Frage der Baugel der hergabe iſt ja ſehr richtig, wenn man die Bauthätigkeit nicht einſchränken will. Nach dem Entwurf— und das ſind die von uns damals hervorgehobenen Geſichtspunkte— ſoll darüber gewacht werden, daß die Baugelder in der That auch in die Hände derer gelangen, für die ſie beſtimmt ſind: der Bauhandwerker und der Bauarbeiter. Das iſt nicht zu viel verlangt. Wer ein ſolches Geſchäft betreibt, ſoll es ſorgſam und loyal betreiben. Das kann ſo geſchehen, daß man die Auszahlungen in der Weiſe vornimmt, daß die betreffenden Bauhandwerker auf das Komtor beſtellt werden, wo ſodann die gemeinſchaftliche Auszahlung der Bauhandwerker vorgenommen wird. Nun ſagt man: die Hypothekenbanken werden ſich dann zurück⸗ ziehen. Das befürchte ich nicht; denn ſte ſind ſchließlich darauf ange⸗ wieſen, ihr Geld gegen gute Sicherung auszuleihen, und ſie werden die Unbequemlichkeit, daß ſie das Gelangen der Gelder in die richtigen Hände überwachen müſſen, nicht ſo hoch einſchätzen, daß ſie lieber das Geſchäft völlig aufgeben. Ich möchte eine Frage noch kurz ſtreifen, die auch früher ſchon wiederholt debattirt wurde und auch im Entwurf eine Rolle ſpielt. Das iſt die Frage, ob auch die Lieferanten von Baumaterialien zu privilegiren ſind. Dieſer Privilegirung ſteht allerdings ein Geſichts⸗ punkt entgegen: wenn man die Lieferanten von Baumaterialien nicht privilegirt, ſind die Handwerker ihrerſeits in der Lage, ein dingliches Vorrecht zu bekommen auf den Werth, der durch die Baulieferanten in den Bau hineingeſteckt iſt. Das iſt unzweifelhaft eine Unbilligkeit, die für die Gleichſtellung der Baulieferanten mit den Bauhandwerkern ſprechen würde. Die Bauhandwerker werden bei dem Prinzip, das der Entwurf aufgenommen hat, ein ſehr gutes Geſchäft machen. Ich möchte dieſe Frage als eine offene betrachten, die einer genauen Erwägun bedarf, eine offene namentlich auch in Rückſicht darauf, daß vielfach die 5 ſelbſt als Lieferanten von Baumaterialen auftreten werden. Der ſchwächſte Punkt der jetzt vorgeſchlagenen Regelung iſt der, daß der Bauhandwerker kontrahiren muß mit dem Eigenthümer der betreffenden Liegenſchaft. Ja, da muß man in der That ſagen, iſt die Gefahr einer Umgehung eine ſehr nahe liegende; es können Stroh⸗ männer vorgeſchoben werden, die nichts beſitzen und die nöthige Garantie für Bariedigung nicht geben. Ich ſollte aber glauben, daß man bei der demnächſtigen Berathung einer reichsgeſetzlichen Vorlage auch in dieſer Beziehung zu einem befriedigenden Reſultat kommen wird. Der Entwurf, welcher im preußiſchen Staatsminiſterium ausgearbeitet worden iſt, gibt bereits einen Fingerzeig. Er ſtellt feſt, daß da, wo ein Strohmann abſichtlich vorgeſchoben worden iſt, um die Schädigung der Bauhandwerker herbeizuführen, beziehungsweiſe mit dem Bewußt⸗ ſein, daß eine ſolche Schädigung herbeigefuͤhrt wird, der betreffende Eigenthümer ſchadenerſatzpflichtig nach dem bürgerlichen Geſetzbuch wird. Nun dieſer Gedanke wäre zweifellos noch weiter auszubauen, vielleicht in der Richtung, daß man den Bauſtelleneigenthümer einfach zum Garanten macht für denfenigen, dem er den Bau überträgt. Was die ganze Materie anlangt, muß man ſagen. bei den viel⸗ fach komplizirt gewordenen wirthſchaftlichen Verhältniſſen, bei den neuen Formen, die das wirthſchaftliche Leben erzeugt, liegen hier ſchwierige Aufgaben für die Geſetzgebung vor. Ich kann verweiſen auf die Materie des unlauteren Wettbewerbs, die ſehr lange Zeit, jahrelang gebraucht hat, bis ſie eine greifbare Geſtalt in Form eines Geſetz⸗ entwurfs gewonnen hat. Ich verweiſe ferner darauf, wie ſchwer es auch heute noch vielen Richtern fällt, in den Geiſt dieſes Geſetzes ſich hineinzudenken, und wie wir bei manchen Entſcheidungen, die auf Grund des unlauteren Wettbewerbgeſetzes erfolgen, uns ſagen müſſen: damit wird der Sinn nicht getroffen, den die geſetz⸗ gebenden Faktoren in dieſes Geſetz hineinlegen wollten. (Sehr richtig l) Ich wollte das nur betonen, um zu ſagen, ſolche Materien ſind ſtets ſchwierig zu faſſen. Allein man wird ſchließlich doch einmal zu⸗ greifen müſſen, man wird Grundlngen durch ein Geſetz ſchaffen müſſen. Ein ſolches Geſetz wird nicht ſofort allen Anſprüchen genügen; aber es werden auf Grund desſelben, genau wie es bei den von mir eben berührten Materien geſchehen muß, Erfahrungen ſich ſammeln laſſen. Allein wir können eins ſagen, was die Bauhandwerkerfrage anlangt, wird angeſichts der zweifellos beſtehenden Mißſtände die Agitation nicht ruhen, und je eher wir zu einem Geſetz kommen, das eine zuper⸗ läſſige dingliche Sicherung der Baulieferanten⸗ und Bauarbeiteran⸗ ſprüche gewährt, deſto beſſer. Ich möchte im Anſchluß an dieſe Materie nur ganz kurz noch eine zweite Handwerkerfrage berühren, die auch bereits dieſes hohe Haus, zuletzt im Jahre 1887, beſchäftigt hat. Das iſt§ 369, Ziffer 1 des Reichsſtrafsgeſetzbuchs, der beſtimmt, daß Schloſſer, welche ohne Genehmigung des Inhabers einer Wohnung Schlüſſel anfertigen, mit Geldſtrafe oder Haft belegt werden können, alſo Perſonen, die handwerksmäßig Schloſſerarbeiten verrichten. Es iſt ſchon in früheren Verhandlungen des Reichstags darauf hingewiefen worden, daß der legislatoriſche Gedanke, der in dieſer Geſetzesbeſtimm⸗ ung ſeinen Ausdruck gefunden hat, den heutigen Verhältniſſen nicht mehr entſpricht. Es liegt mir hier vor eine Eingabe des Vereins ſelbſtſtändiger Schloſſer in Mannheim, in der es heißt— ich darf wohl dieſe kurzen Worte vorleſen—: Vor etwa 23 Jahren, als obiges Geſetz erlaſſen wurde, hatte dieſer§ 369 ſeine Berechtigung, da zu dieſer Zeit das Anfertigen und der Verkauf von Schlüſſeln und Schlöſſern noch ganz in den Händen der Schloſſer lag. Durch die fortſchreitende Ent⸗ wickelung der Großinduſtrie iſt die vollſtändige und in Maſſen⸗ fabrikation betriebene Anfertigung der Schlüſſel und Schlöſſer in die Hände der Fabrikanten übergegangen. Es ſind beiſpiels⸗ weiſe nur etwa 24 Schlüſſel erforderlich, um jede Haus⸗ oder Zimmerthür in den letzten 10 Jahren in Mannheim gebauter Häuſer zu öffnen. Man iſt ferner in der Lage, dieſe 24 und noch viele andere Schlüſſel fertig paſſend bei jedem hiefigen Eiſenhändler zu kaufen, und da den Händlern der Verkauf der Schlüſſel nicht verboten iſt, ſondern nur den Schloſſern, ſo geben erſtere denſelben bereitwilligſt an Jedermann käuflich ab, während die Schloſſer nur an ihnen bekannte unverdächtige Leute der Strafandrohung wegen verkaufen dürfen. So liegen thatſächlich die Verhältniſſe; wenn ſie aber ſo liegen, muß man wohl ſagen, daß dieſe Beſtimmung vollkommen veraltet iſt, und daß ſie entweder als überflüſſig überhaupt zu beſeitigen iſt, oder daß das Privilegium der Fabrikanten und Eiſenhändler, wie es heute durch die Entwicklung ſich herausgeſtellt hat, eben beſeitigt werden muß. Ich möchte alſo den Wunſch ausſprechen, daß bei der Reviſion des Reichs⸗ ſtrafsgeſezbuchs oder durch ein beſonderes Geſetz dieſen Beſchwerden Abhilfe geſchaffen wird. Ich komme ſodann zu einem weiteren Wunſch. Aus Anlaß der Verabſchiedung des Binnenſchifffahrtsgeſetzes hat der Reichstag zwei Reſolutionen beſchloſſen; die eine Reſolution ging dahin, daß das Dis⸗ pacheverfahren reichsgeſetzlich geregelt werde. Dieſem Wunſch iſt Gewährung geworden in richtiger, durchaus ſachgemäßer Weiſe in dem Geſetz über die freiwillige Gerichtsbarkeit, wo die Ordnung erfolgt iſt. Der zweite Punkt bezieht ſich auf den Befähigungsnachweis im Schiff⸗ fahrtsgewerbe.§ 140 des Binnenſchifffahrtsgeſetzes beſtimmt, daß über den Befähigungsnachweis eines Schiffers durch den Bundesrath Beſtimmungen getroffen werden können, und es hat der Reichstag bei der dritten Leſung dann eine Reſolution angenommen, es möge bei der Einführung von Beſtmmungen über den Befähigungsnachweis den Schifffahrtsſchulen nach Thunlichkeit Berückſichtigung zu Theil werden, und ihnen bei Ertheilung der Befähigung für den Schiffführer beſondere Begünſtigung zu Theil werden. Nach der uns zugegangenen Zuſammenſtellung iſt dieſe Reſolutjon des Reichstags dem Herrn Reichskanzler überwieſen worden, und ſchweben zur Zeit noch dort die Verhandlungen. Ich möchte es nun als dringend wünſchenswerth bezeichnen, daß dieſe Verhandlungen demnächſt auch zum Abſchluß geführt werden, und ich möchte mir heute oder bei der dritten Leſung Antwort darüber erbitten, inwieweit dieſe Erhebungen gediehen ſind. Die Frage iſt ja eine ſehr wichtige; ſie ſpielt in den Intereſſentenkreiſen eine ſehr erhebliche Rolle. Es iſt beiſpielsweiſe in der vorjährigen Tagung der preußiſchen Rheinſchifffahrtskommiſſion auch darüber lebhaft diskutirt worden, daß das Perſonal ſich zuſehends ver⸗ ſchlechtert, und daß eine Menge Leute namentlich auf dem Rhein fahren, die nicht die nöthige Befähigung für die Führung eines Schiffes haben. Die Frage iſt in zweifacher Beziehung wichtig: einmal für die Sicherung während in Junahme begriffen iſt, und außerdem die Größe der Schiffsgefäße fortwährend anwächſt, damit aber auch die Schwierigkeit in der Leitung eines ſolchen Schiffes, ſodann aber auch mit Rückſicht auf den ganzen Stand, der nur dann in der Lage iſt, den Kampf gegen die großkapitaliſtiſchen Schifffahrtsgeſellſchaften zu führen, wenn ihm ſelbſt eine tüchttge Ausbildung zu Theil geworden iſt; nur dann iſt er in der Lage, das Geſchäft, das er treibt, vollkommen zu verſtehen und den Konkurrenzkampf aufzunehmen. Es iſt endlich bei dieſer Materie darauf hinzuweiſen, daß die Schifferſchulen meines Erachtens auf die Dauer nicht gehalten werden können, wenn ihnen nicht beſondere Vergünſtigungen eingeräumt werden. Wir waren beiſpielsweiſe in Mannheim in dieſem Jahre ſchon in der Lage, unſere dortige Schifferſchule mangels Betheiligung ſchließen zu müſſen. Am Niederrhein liegen die Verhältniſſe etwas günſtiger; allein es iſt doch allgemeim darauf hingewieſen worden, daß, wenn dieſen Schifferſchulen nicht beſondere Begünſtigungen in der Richtung einge⸗ räumt werden, daß ſie für die Ertheilung der Befähigung Vorrechte genießen, ſie dann dem Rückgang und dem Untergang unterworfen ſein werden. Ich komme endlich noch zu einer letzten Frage; das iſt die Frage der kaufmänniſchen Schiedsgerichte. Auch in dieſer Materie liegt eine Reſolution des Reichstags vor, welche aus Anlaß der Verabſchiedung des Handelsgeſetzbuchs beſchloſſen wurde. Ich halte dieſe rage ſpruch⸗ reif. Die verbündeten Regierungen haben bereits im Jahre 1896, vor der Einbringung des Entwurfs des Handelsgeſetzbuchs, Erhebungen veranlaßt, und es ſind damals ſchon eine Reihe Gutachten erſtattet worden. Meine Herren, die Auffaſſungen in den Kreiſen der betheiligten Prinzipale und der betheiligten Gehilfen ſind vollſtändig zu überſehen. Aus den Aeußerungen der Gehilfenverbände, aus der Fachpreſſe der Gehilfen geht hervor, daß man dort ſich einmüthig auf den Boden ſtellt, es ſeien kaufmänniſche Schiedsgerichte mit beiſitzenden Prinzipalen und beiſitzenden Gehilfen oder mit einem beiſitzenden Prinzipal und einem beiſitzenden Gehilfen durchaus nothwendig. Aber auch eine Reihe von Handelskammern hat ſich zuſtimmend gegenüber dieſem Gedanken ausgeſprochen; ich verweiſe z. B. auf die eingehenden Aeußerungen, die in letzter Zeit auf neuerliche Erhebungen erfolgt ſind, die ſeitens der Einzelſtaaten und der verbündeten Regierungen veranlaßt wurden, auf die Aeußerungen der Handelskammern von Frankfurt am Main und Köln, die ſich auch für die Einführung kaufmänniſcher Schieds⸗ gerichte ausſprechen. Was die Frage der Ausgeſtaltung anlangt, ſo iſt ein Geſichts⸗ punkt klargeſtellt. Nachdem man durch das Gewerbegerichtsgeſetz die Wahl der Beiſitzer eingeführt hat, wird man hier zwei Kategorien, bei denen die Verhältniſſe zum Theil ähnlich liegen, von dieſem Prinzip nicht abgehen können, ſondern man wird die Richterwahl auch bei den kaufmänniſchen Schiedsgerichten zulaſſen müſſen. Das gibt allerdings eine Divergenz gegenüber den Handelsgerichten, wo die Handelsrichter berufen werden; allein dieſe Divergenz kann uns nicht abhalten, dem Geſichtspunkt zuſtimmen, daß, wie bei den Gewerbegeſchiedsgerichten, ſo auch hier die Richterwahl einzuführen iſt. Iſt dieſer Punkt entſchieden, dann wird die zwelte Frage die ſekundäre ſein, wie die Gerichte zu geſtalten ſind, ob als ſelbſtſtändige Schiedsgerichte, ob ſie an die beſtehenden Gewerbegerichte, oder ob ſie an die Amtsgerichte anzugliedern find. Der Verband kaufmänniſcher Vereine hat ſich in einer Eingabe vom 28. Auguſt 1896 für die An⸗ gliederung an die Amtsgerichte ausgeſprochen. Ich wäre der Anſicht, daß da, wo der genügende Prozeßſtoff vorhanden iſt— und das wird ſich ja ſtatiſtiſch feſtſtellen laſſen—, ſich ſelbſtſtändige Schiedsgerichte empfehlen, allerdings mit einem unabhängigen Juriſten als Vorſitzenden. Die Vortheile, die dieſe Gerichte haben, ſind ja bei auderer Gelegen⸗ heit genügend hervorgehoben worden; ſie ſtehen den Parteien näher, ſie haben die Sachverſtändigen im Richterkollegium, und es erübrigt da⸗ durch die Erhebung von Gutachten, wenigſtens in einer Reihe von Fällen, in denen die Kenntniß der Branche bei den betreffenden Richtern vorhanden iſt, und ſie vermeiden das Eine, was bei den Handels⸗ gerichten nicht geleugnet werden kann, daß in allen Fragen, bei denen Gehilfen als Prozeßparteien auftreten, die Sache nicht einſeitig durch die Brille des Prinzipals angeſehen wird, ſondern dem Urtheil des Prinzipals das Urtheil des Gehilfen an die Seite geſetzt wird; ſte er⸗ möglichen ein raſcheres Verfahren, kurze Einlaſſungsfriſten ſind noth⸗ wendig, und ich bin mit Rückſicht darauf entgegen den Vorſchlägen, die in anderer Rückſicht gemacht werden, auch der Anſicht, daß ohne jede Rückſicht auf die Höhe des Streitwerthes ſolchen Schiedsgerichten die Entſcheidung in erſter Inſtanz übertragen werden muß. Sie ſind endlich in der Richtung vortheilhaft, daß der Anwaltszwang beſeitigt, und dadurch eine Verbilligung des Verfahrens herbeigeführt wird; da⸗ mit müßte allerdings auch eine richtige Regelung der Gerichtskoſten⸗ frage im allgemeinen 1 09 in Hand gehen. Meine Herren, ich habe dieſen Punkt zur Sprache gebracht mit Rückſicht darauf, daß ſch eine baldige Vorlage über die kaufmänniſchen Schiedsgerichte für wünſchenswerth erachte. Wir haben das Handels⸗ geſetzbuch verabſchiedet und wir haben die Beſtimmungen über die Ver⸗ hältniſſe der Handlungsgehilfen und Lehrlinge bereits am 1. Januar 1898 in Kraft treten laſſen. Unter dieſen Beſtimmungen befindet ſich auch die Frage der Auslegung von Konkurrenzklauſeln. Meine Herren, bei der Konkurrenzklauſel iſt dem richterlichen Ermeſſen ein weiter Spielraum gegeben. Der Richter muß entſcheiden, ob die Beſchränkungen der ſpäteren Erwerbsthätigkeit des Handlungsgehilfen nach Ort, Zeit und Gegenſtand die Grenze überſchreitet, die eine unbillige Erſchwerung des Fortkommens darſtellt. Meine Herren, wenn ſolche ſchwierigen Fragen vorkommen— und dieſer Frage anzuſchließen, wäre die weitere Frage der wichtigen Entlaſtungsgründe—, dann iſt es allerdings wünſchenswerth, daß über dieſelben nicht lediglich von Prinzipalen bei den Handelsgerichten geurtheilt wird oder von einem Amtsrichter, ſon⸗ dern daß dann die Aburtheilung erfolgt durch ein Gericht, bei dem auch die Gehilfen mit ihrem Urtheil zu Worte kommen. Ich glaube, daß durch weitere Erhebungen in dieſen Fragen Aufklärungen nicht zu erwarten ſind. Die Klarſtellung iſt ſchon heute in vollem Umfang er⸗ folgt, und ich möchte daher dem Wunſch Ausdruck geben, daß wir baldigſt eine Vorlage über die Einführung kaufmänniſcher Schieds⸗ (Bravol) gerichte erhalten. Zum Poſtzeitungstarif. Am 4. Dez. v. J. tagte in Berlin die Geſchäftskommiſſion Dentſcher Zeitungsverleger, die ſich mit der von einigen größern politiſchen Zeitungen angeregten Abänderung des Poſtzeitungs⸗ tarifs beſchäft gte. Wir halten es gerade jetzt angeſichts der Beſtrebungen jener größern politiſchen Zeitungen(den Staats⸗ ſekretär des Reichspoſtamts zu beſtimmen, dem diesbezüͤglichen Wunſche Gehör zu verſchaffen), für angezeigt, nochmals die weſentlichſten Punkte, welche gegen eine Abänderung des Poſtzeitungstarifs mit Recht geltend gemacht werden, kurz und bündig zuſammenzufaſſen. Es bürfte hinlänglich bekannt ſein, daß der verſtorbene Reformalor unſeres Poſtweſens, Staatsſekretär v. Stephan, für eine im Sinne jener obenerwähnten Preßorgane vorzu⸗ nehmende Abänderung des bisherigen Poſtzeitungstarifs ſchlechter⸗ dings nicht zu haben war. Dem klaren Blicke v. Slephaus war es nicht entgangen, daß durch eine Abänderung des bis⸗ herigen Tarifs dem Poſtfiskus größere Einnahmen nicht er⸗ wachſen würden, wohl aber ein Heer von Mißſtänden wach⸗ gerufen würde, daß geeignet ſchien, nach ſozialpolitiſcher Richtung hin die unerquicklichſten Folgen zu zeitigen. Was Herr v. Stephan nicht zu bewilligen in der Lage war, glaubt man nun von ſeinem Nachfolger, der ja für zeitgemäße Re⸗ formen ein ausgeſprochenes Faible beſitzen ſoll, mit Leichtig⸗ keit erreichen zu können. Nun kann aber eine Erhöhung des deulſchen Poſtzeitungstarifs ſchlechterdings nicht als eine zeit⸗ gemäße Reform bezeichnet werden. Es ſind vielmehr ledig⸗ lich egoiſtiſche Sonderintereſſen, welche von etwa fünfzig größeren Zeitungen zur Erhöhung des gegenwärtigen Tarifs geltend gemacht werden. Jene theuren politiſchen Zei⸗ des Verkehrs, und da iſt es von Bedeutung, daß der Verkehr fort⸗ tungen ſtellten bekanntlich die Forderung auf, daß in Zukunft 4. Seite. General- Anzeiger. Mannbelm, 8. Febrnar⸗ bei Berechnung der Speditionsgebühr das Hauptgewicht auf die Menge des den Abonnenten gelieferten Papiers und erſt in zweiter Linie auf die Häufigkeit des Erſcheinens und den Abon⸗ nements⸗ oder Einkaufspreis zu legen ſei. Daß bei Zugrunde⸗ legung einer ſolchen Beſechnung für den Fiskus ſowohl als auch für die unabhängige billige Preſſe mit ihren zirka 5400 Zeitungen die ſchwerwiegendſten Folgen heraufbeſchworen wür⸗ den, iſt evident, Vor Allem kennzeſchnen ſich dieſe Forderungen als direkt kulturfeindliche Beſtrebungen, da ſie gerade die Lektüre des kleinen Mannes und ſomit das einzige Bildungsmittel, das dieſem an die Hand gegeben iſt, in nicht zu billigender Weiſe vertheuern wollen. Wollte die Poſt den Sirenklängen jener 56 größern Zei⸗ tungen blindlings Folge leiſten, ſo würde ſie ſich nur in ihr eigenes Fleiſch ſchneiden, da durch eine Erhöhung des Poſt⸗ zeitungstarifs die Ex ſienz gar vieler Zeitungsdruckereien be⸗ droht werden und die Poſt ſelbſt eine empfindliche Einbuße an ihren aus Portis, Tel phon⸗ und Telegramm⸗ Gebühren reſul treuden Einnahmen erleiden würde. Die ſelbſtſüchtigen Beſtrebungen jener 50 größern politiſchen Zeitungen werden übrigens auch dadurch charakieri⸗ ſirt, daß ſie einen Punkt des heutigen Poſtzeitungstarifs, der zu Gunſten der theuern politiſchen Zeitungen ſpricht, abſichtlich verſchweigen, nämlich den Tarif fuͤr die Beſtell gebühr. Der⸗ ſelbe beträgt für eine Tageezeitung, die wöchentlich—7 mal erſcheint, pro Quartal 40 Pfg., bei den theuern poli⸗ tiſchen Tageszeitungen, die täglich 2 mal(auch 3 mal) erſcheinen, alſo mindeſtens doppelt ſo oft zugeſtellt werden müſſen, als die kleinen Tagesblälter, pro Quartal nur 50 Pfg., ſodaß die Preisdifferenz trotz doppeller Arbeitsleiſtung nur 10 Pig. beträgt. Die theuren politiſchen Zeitungen haben alſo abſolut kein Recht zu erkläſen, daß aus dem jetzigen Zeitungstarif nur die billige Tagespreſſe einen Nutzen ziehe. Nach anderer Richtung fällt bei auch nur obe flächlicher Prüfung der Sach lage ſofort in die Augen, daß die po niſchen Tagesblätter mit ihren hohen Abonnementspreiſen ausſchließlich von den Mehr⸗ bemittelten gehalten werden, und daß es demzufolge nur im Weſen einer ausgleichenden Gerechtigkeit liegt, wenn die finan⸗ Fell beſſer Si uirten auch zu Guuſten des Fiskus einen höhern Poſttarif zahlen. Vas Beſtleben, der billigen Tagespreſſe hinſichtlich des Poſtzeitungstarifs größere Opfer aufzuerlegen, kann als ein gegen die geiſtigen Errungenſchaften, deren wir uns gegenwärtig erfreuen, gerichtetes Attentat nicht ſcharf genug gib andmarkt werden. Wer ſt es denn anders, als gerade die billige Tagespreſſe, die das Heim des kleinen Mannes mit geiſti⸗ ger Nahrung verſogt und dasſelbe mit dem wohlthuenden Lichte der Bildung erwärmt und erhell!? Die billige Tagespreſſe verrichtet in dieſer Beziehung elne wahrhafte Kulturaufgabe, der von Staatswegen weileher die Wege geebnet werden ſollten, als man ſich bemüht, ihr durch einen geradezu unge heuerlichen Poſtzeitungstarif allerlei Hinder⸗ niſſe aufzuthürmen. As ein weiteres Moment muß hervorgehoben werden, daß die billige Tagespreſſe, die immer treu zu Kuiſer und Reich ſteht, einen feſten Damm gegen die ſozialdemokratiſche Preſſe und deren Veih tzungs⸗ theorie darſtellt. Alſo empfiehlt es ſich auch von dieſem Ge⸗ ſichtspunkte aus, der billigzen Tagespreſſe nicht den Brotkorb h her zu hängen. Wenn teotz alledem der Staatsſekretär des Reichspoſtamtes v. Podbielski deim Drängen jener 50 größeren politi chen Zei⸗ tungen nachgeben ſollte und eine E hoͤbung des Poſtzeitungs⸗ tariſs eintreten laſſen würde, ſo müͤß e wenigſtens andererſeits das Poſtregal e ne Aenderung erfahren. Nach den jetzt geltenden Beſtimmungen dürfen näml ſch Zeitungen, welche über zwei Meilen vom Verlagsorte enifernt abounirt ſind, nur durch die Poſt befördert werden, was als eine außer⸗ ordentlich erſchwerende Beſchränkung des Zei tungsbetriebes bezeichnet werden muß Das Poſt regal müßte daher bei einer eintretenden Ercöhung des gegen⸗ wärligen Poſtzeitungstarifs inſofern verkürzt werden, als es dann den Zeitungsverlegern geſtaulet ſein müßte, ihre Zeitungen bis auf eine Entfernung von mindeſtens 10 Mellen vom Verlagsorte aus ohne Inanſpruchnahme der Poſt ſelbſt befördern zu können. Das wäre das mindeſte Aquivalent, welches der billigen Tagespreſſe für die Verih uerung des Tarifs geboten werden köunte. Ein anderer Ausweg iſt abſolut nicht moͤglich. Wenn man des weitern berückſichtigt, daß'rade der der zeitige Slaaisſekretär des Reichespoſtamtes Reformen bereite einführte, wie auch für die nächſte Zukunft in Ausſicht ſtellte, die insgeſammt auf eine Verbilligung der bisher erhobenen Gebüßhren hinauslaufen, ſo läßt ſich dies ſchlecherdings nicht mi der geplanten Erhöhung des Poſtzeitungstarifs, der keine Verkehrserleichlerungen, ſondern nur Verkehrserſchwerungen zei tigen wird, in Eilklang bringen. Warum auf der einen Seſte alle nur moglichen Erleichterungen, auf der andern aber Hemm⸗ niſſe, die nicht allein die Exiſtenz der Zeitungsverleger, ſondern auch unſere kräftig aufſrebende Jnduſtrie bis in das innerſte Lebensmark bedrohen? Handelsnachrichten. (Driginalberichte. Nachdruck verboten.) Olivenöl. OW. Rizza, 5. Febr. Die Lage des Olivenmarktes ändert ſich wenig, die Tendenz Uegt nach wie vor oben. An faſt allen Plätzen, deren Produklion eine gute, iſt die Olivenernte ſo Remlich beeudel und es läßt ſich alſo jetzt ſchon beurtheilen, daß der Oelertrag dieſer Kampague kein ſehr reichlicher ſein wird. Auch die Quglität läßt viel zu wünſchen übrig. Von erſten Sorten wird nur wenig vorbanden ſein, die zweiten und gewöhnlichen bilden die große Mehrzahl. Die Preiſe der beſſeren Oele werden daher ihren hohen Staudſ unkt aller Vorausſicht nach nicht nur behaupten, ſondern wahrſcheinlich noch ſteigen. Von den Oelen von Graſſe kamen einige weitere Proben au den Markt und nach vielen Schwierigkeiten einige kleine Loſe zum Preiſe von 125—130 Frks. per 100 Kilo zum Verkauf. Sehr zahlreich ſind die zirkulirenden Proben ſpaniſcher Oele, aber die Qualität iſt meiſt eine ſehr mangelhafte, ſo daß der Umſatz darin gering bleibt. Einige Transaktionen wurden in kalabriſchen Oelen gemacht und trotzdem die Qualität nichts weniger als ſchön, werden die abermals geſtiegenen Forderungen bewilligt, Statt 140—.145, wie in der Vorwoche, wurden in der letzten 150—155 Fr. er 100 Kilo gezahlt. In neuen tuneſiſchen Oelen fand kein Ge⸗ ſ ſtatt; dieſelben notiren jetzt 135—138 Fr. Alte Oele dieſes rſprungs wurden gebandelt, mehrere Umſätze kamen zu 120—125 fyr. per 100 Kilo zu Stande. Andere alte Oele Iagen Mil. VBon auber⸗ halb iſt die Nachfrage gleich Null, und es dürften noch mindeſtens 14 Tage vergehen, ehe die Verſendungen wieder lehhafter werden. Sardinen. OW. Nantes, 5. Febr. Das Geſchäft war während der letzten Zeit ziemlich lebhaft und beſonders in den kälteren Tagen fanden zahlreiche Verſendungen ſtatt, Wie aus Douarnenez berichtet wird, hat dort wieder ein reichlicher Sardinenfang begonnen, ja es hieß ſogar einige Fabriken ſeien bereits von neuem gebffnet, um mit der Präparation anzufangen. Die Nachricht von dein Fang iſt richtig und hat durchaus nichts erſtaunliches, denn es finden ſich häufig um dieſe Zeit ſogenannte treibende Sardinen, auch„Coweuſes“ geheißen, in ziemlichen Mengen ein. Die Fiſche ſind aber ölig und hart und können nur friſch gegeſſen oder eingeſalzen werden. Da nun die Bote, die herausgehen, nicht ſehr zahlreich ſind, ſo bringt ledes einzelne eine ſehr reichlichen Fang mit heim. Zur FFabrikation von Oelſardinen eignen ſich die Fiſche aber nicht. Auch dürfte es den Fabriken, die nun bereits länger als einen Monat geſchloſſen ſind, die ihr Perſonal zum großen Theil entlaſſen und ihr Material beiſeite gebracht baben, ſelbſt im beſten Falle nicht lohnen, wieder aufzumachen und mit neuer Arbeit für kürze Zeit zu beginnen.— Die Nolirungen baben ſich in letzter Zeit nicht verändert, ſie be⸗ haupten ſich aber ſehr feſt. Cakao. O. W. Aus Port⸗of⸗Spain(Trin.) ſchreibt man uns unter dem 31. Dezember: Das Wetter zeigte ſich in letzter Zeit ziemlich günſtig, aber in den Ebenen enthält der Boden noch zu diel Feuchtigkeit, was auf einen Theil der jungen Früchte nachtheilig einwirkk, ſodaß ſie guf den Bäumen ſchwarz werden. Trotz der Feiertage waren übrigens die Zufuhren vom Lande ziemlich bedeu⸗ kend und werden in den nächſten Wochen jedenfalls noch ſteigen. Im Februar jedoch dürfte ein größerer Rückgang eintreten und Ende desſelben von der gegenwärtig in der Einholung begriffenen Ernte nur noch wenig verbleiben. Die Nachfrage iſt fortgeſetzt eine ſehr lebhafte geblieben bei ſteigenden Preiſen. Infolge der letzten Tele⸗ gramme aus London und den Vereinigten Staaten hat die Hauffe ſogar eine ganz unvorhergeſehene Bedeutung gewonnen. So nolirt Cakao jetzt je nach Qualität 15 bis 16 Piaſter 50 und es ſcheint, als ob dieſer hohe Standpunkt bald noch überſchritten werden wird. Die Ausgänge beliefen ſich während der letzten 14 Tage auf 4,931 Sack für Europa und 3,022 Sack für die Vereinigten Staaten gegen 1,139 Sack für Europa und 3,960 Sack für die Vereinigten Staaten in 1896. Der Geſammteyport vom 1. Januar bis zum 31. Dezem⸗ ber 1897 betrug 129,384 Sack gegen 128,641 in 1896 und 157,0g in 1895. OW. Zucker. London, 5. Febr,(Vom engliſchen Markt.) Im Rohrzucker⸗Geſchäft blieb es während der letzten acht Tage ſtill, und obwohl keine Verſteigerung abgehalten wurde, fand doch nur eim geringfügiges Geſchäft in Cryſtallized zu ſallenden Preiſen ſtatt. Die Geſammteinfuhr während der vorigen Woche belief ſich auf 6300 Tonnen gegen 4900 Tonnen in dem entſprechenden Zeitraum von 1897. Rübenzucker ging zu Anfang leidlich flolt zu alten Prei⸗ ſen, doch während der letzten Tage entwickelten die Notirungen einige Untegelmäßigkeit. Die Raffineure zeigten ſich kaufluſtiger als ſeit geraumer Zeit, und leidlich große Umſätze kamen daher zu 9 8. bis 9 8./ d. in deutſchem 88 pct. und zu 7 8. 1½ d. bis 7 8 ¼ d. in Sekunda Produkt, prompt k. o. b. vor. Franzöſiſche Cryſtalls lagen leblos mit Verkäufern von Nr. 3 zu 10 3. 10½ d. f. o.., in⸗ deß ruſſiſche Waare nur ganz nominell notirte. Einheimiſcher raffi⸗ nirter Zucker blieb durchweg ſtill, denn nur kleine Poſten wecheelten zu theilweiſe reduzirten Preiſen die Beſitzer. Faſt noch ſchleppender ging das Geſchäft in ausländiſchem raffinirtem Erzeugniß, obwohl die Berkäufer recht nachgiebig geſtimmt waren. Man handelte Says Brode zu 11 s. 9 d. per Februar, Says Cubes zu 12 8. 9., W. S. R. prompt zu 12 8. 10½½., Meyer zu 12 8. 7½ d. und 12 8. 6., E..S. zu 12 8. und S..G. zu 12 s. 7½, d. Sehr geringfügig blieb das Geſchäft in öſterreichiſchem Cruſhed, von dem T..D. und P. T. V. prompt zu 11 s. 9¼ d. k. o. b. angeboten war. In holländiſchen kamen nur kleine Umſätze in..R zu 11 s. 10% d, vor. Kontinen⸗ taler Granulated entwickelte zu Anfäng der Woche Feſtigkeit, doch nach und nach griff Schwäche Platz, die indeß wieder verſchwand, nachdem ein Preisſall von ½ pCt. ſtattgefunden hatte. OW. Petroleum. New⸗PYork, 5. Febr.(Wochenbericht per Kabel.) Der Petroleummarkt verkehrte auch während der letzten acht Tage wieder in luſtloſer Haltung, wenn auch bei feſter Tendenz. Raffinirte Waare frug man nur äußerſt ſpärlich, d. h. die Einkäufe werden nach wie vor auf den unmittelbaren Bedarf beſchränkt und Pipe Line Certificates oder Credit Balances of Oil City lagen völlig leblos zu 65 cent. Bemerkenswerth iſt nur die Abnahme, welche der Röhrenlauf neuerdings erfahren hat, denn indeß er wäh⸗ rend geraumer Zeit ſtets gegen 700,000 Barrels pro Woche betrug, exreicht er neuerdings nicht einmal 600,000 Barrel. Wie es heißt, ſoll Mr. Rockefeller große Anſtrengungen machen, um den Senat reſp. Congreß zu geeigneten Schritten zum Schutze der amerikaniſchen Petroleuminduſtrie, d. h. alſo der Standard Oil Company, zu ver⸗ anlaſſen. Natürlicherweiſe handelt es ſich dabei darum, dem ameri⸗ kaniſchen Oele auf den Staatsbahnen in Deutſchland dieſelben Rechte wie dem ruſſiſchen zu ſichern. Standard white(70 pCt. raffiuirt) ſchloß hier bei ſchwachem Begehr auf Doll..40 und in Philadelphia auf Doll..35. Petroleum in Fäſſern notirt Doll..95. Der Frachtſatz für Verſchiffungen nach Europa beträgt M..50—8. Röhrenlauf 579,000 Barxel, Verſchiffungen aus den weſtlichen Regionen 651,000 Barrel. Metalle. OW. New⸗Pork, 5. Febr.(Wochenbericht per Kabel.) Der Ton unſeres Kupfermarktes war in der letzten Woche ein äußerſt feſter, veranlaßt durch ſteigenden einheimiſchen Conſumbegehr, rege Exportnachfrage, ſowie die günſtige ſtatiſtiſche Poſition des Artikels. In Folge dieſer Hauſſe⸗Einflüſſe ſtieg der Minimalpreis von Lake Superior Ingots auf 11 Dollar, und die ganze Haltung des Marktes deutet auf eine Fortentwickelung der Aufwärtsbewegung. Dafür iſt um ſo mehr Ausſicht vorhanden, als in Folge des be⸗ endeten Streikes in der engliſchen Maſchinenbauerei Großbritannien in der unmittelbaren Zukunft ſteigendes Intereſſe für unſeren Artikel entwickeln dürfte, welche Erwartung in Folge der Abnahme der europälſchen Kupfervorräthe und des flottken inländiſchen Bedarfes für unſeren Markt doppelt berechtigt erſcheint. Trotzdem iſt man jedoch in hieſigen Intereſſentenkreiſen— die Hauſſirers au genomm ſen — hinſichtlich der nächſten Zukunft des Markles, augeſichts der enormen Kupferproduktion nicht allzu ſanguiniſch geſtimmt. Es zeigte ſich das in den Anfangstagen der Berichtswoche. Die Hauſſe⸗Speku⸗ lanten veranlaßten durch rege Agitation ein jähes Emporſchnellen der Rio Tinto und Auaconda Kupferaktion, vermochten jedoch nicht, ein plötzliches Fallen derſelben kurz vor Abgang dieſes Berichtes zu verhindern.— Zinn trug eine durchaus feſte Haltung zur Schau, und Straits behauptete ſich daher auf dem erhöhten Standpunkt der Vorwoche. Die ſtatiſtiſche Poſition iſt eine unverändert geſunde, da alles Zinn, das hier importirt wird, unmittel⸗ bar in die Hände der Konſumenten übergeht. Straits notirt Doll. 18.85.— Auf Weißbleche kamen beträchtliche Aufträge für Waare per März⸗April⸗Lieferung herein. Der Verkaufsandrang war 7 ein zu großer, als daß ſich die Preiſe hätten aufwärts bewegen önnen und vollwichtige E. C. Cokes⸗Bleche ſchloſſen ſomit unverän⸗ dert auf Doll..05.— Auf dem hieſigen Roheiſenmarkt fan⸗ den Verkäufe von Bedeutung ſtatt, ab und zu jedoch unter den offi⸗ zlellen Preiſen, die nach wie vor Doll. 11.25 für Nordgußeiſen und Doll. 10.25 für graues Südpuddeleiſen betragen. Die Ausſichten für die nächſte Zukunft der verſchiedenen Eiſenmärkte ſind günſtiger, da der allenthalben großen Produktion ein flotter Konſumbegehr die Weage hält. In Birmingham liefen in der letzten Woche Export⸗ anträge in Höhe von 6 bis 7,000 Tonnen ein und in Cleveland wurden 60,000 Tonnen Beſſemer Roheiſen zu Doll..50 per April⸗ Mai⸗Ablieferung umgeſetzt. Auf dem Chicagoer Markte waren die Eiſenbahngeſellſchaften flotte Käufer, wofür ihre beſſere finanzielle Lage als Erklärung dient. Zum Bau des neuen Poſtgebäudes dürf⸗ ten 10,000 Tounen Stahl und Gußeiſen erſorderlich ſein und ein Auftrag dafür wird unmittelbar erwartet. In Philadelphia fanden ausnahmsweiſe große Transaktionen ſtatt, ohne daß die höchſt un⸗ lohnenden Preiſe jedoch geſtiegen wären.— Wir baben über die Bildung eines neuen Stahlſchienen⸗Syndikates zu berichten, was da⸗ durch veranlaßt wurde, daß die kleineren Geſellſchaften die großen in letzter Zeit ungemein unterboten. Das Syndikat ſetzte den Preis von Stahlſchienen auf Doll. 19.— feſt. Stimmen aus dem Publikum. N Ein Skelett im Schrauk. Wenn zwei daſſelbe thun, ſagt eir“ 25 Wahrwort, ſo iſt es nicht das Gleiche. Dieſe Erfahrung ſollte uns 0 vor Allem gegenüber gewiſſen Kaufhäuſern nicht verlaſſen. Bekannt⸗ lich verſuchen es z. B. ee neuerdings auch im lieben„Mannem“, ihre heimiſchen Fahrräder, genannt„Sports⸗ man“, um erſtaunlich geringen Preis bei uns abzuſetzen. Letzterer Umſtand dürfte manchen Anfäuger im Radſport ſozuſagen darauf hrennen laſſen, mittelſt eines ſolchen Vehikels flugs die Zeit beim Schopf zu nehmen. Jedoch Eile mit Weile, denn wie die Saat, ſo die Ernie. Wir ſtellen uns nicht die Aufgabe, die techniſche Qualität dieſer „Kuochenſchüttler“ gar und ganz unter die chauviniſtiſche— pardon vaterlandsloſe Lupe der Kritik zu nehmen, möchten dafür aber mit einem Rieſen⸗Goliath⸗Finger auf einen ſehr weſentlichen Mangel dieſer 15 Maſchinen hinweiſen. Dieſe Amerikaner haben nämlich, wie man z ſagen pflegt, ein Skelett im Schrank. Wir meinen hiermit die Pnel⸗ dei matiks, welche von denſelben verwendet werden.„Bei uns dahoam“ W̃ beſtehen die Pneumatiks aus einem zäh⸗elaſtiſchen Luftſchlauche, der⸗ deſ ſtets und ſehr leicht— ſelbſt auf der Landſtraße— reparirbar iſt, 0 was höchſtens 5 Pfennig koſtet, und den überdies noch eine ſtarke 10 Laufdecke gegen Verletzungen ſchützt, weil eben überall ſpitze und 5 ſcharfkantige Gegenſtände mordbereit auf die ſo wichtigen Pueumg⸗ 5 tiks lauern. Sie aber ſind der Fels, auf den ein Radfahrer Hil bauen muß. Ein ſolcher doppelter Reifen hält zumeiſt „eomme un rocher de bronce.“ Ganz anders da draußen zin der Fremde kalt und leer“. Auf einer hölzernen Felge aufge⸗— littet ſitzt einſam und furchlſam,„bloß ein bloßer Lufl“„ 5 ſchlauch“ von mäßig dicker Wandung und harrt der Dinge, die da 1 tu kommen ſollen. Dem Radler, der mit einem ſolchen aufgeblähten Wanſt einher raſt„auf der eignen Spur“, dürfte es dabei ſehr übel We ergehen. Dieſe amerik.„Luft⸗Reifen“ erleben den Anfang vom Ende aber noch früher als andere Pneumaliks; ſie ſind nämlich, In einmal verletzt, nicht mehr zu repariren, ſondern ge + müſſen durch neue erſetzt werden. 4 „Sehlauchreifen“ werden ja auch bei uns benützt, allein nur auf der idealen Fahrſtraße, wie ſte bloß die Rennbahn darbieten kann j auf der Landſtraße haben ſie ſich ob ihrer hohen Empfind⸗ lichkeit recht ſchlecht bewährt. Tourenräder verden damit eigentlich niemals ausgeſtattet. Selbſt unſere modernſten Touren⸗Luftreifen, wie ſie die erſten Fabriken der Branche bisherg konſtruiren konnten, ſind noch keineswegs vollkommen; wir kommen dem Endeisle jedoch allmählich näher. Dieſer Troſt gilt aber nicht für Käufer der Marke„Sportsman,“ da dieſe Räder— infolge der Form ihrer Radfelgen— nur mitf Schlauchreifen montirbar ſind; auch erſtreckt ſich die vom Lieferanten gewährte halbjährige Garantie nicht auf die Pneu maßz tiks. Ueberhaupt aber haben Schlauchreifen zu allerletzt darauf 1 Anwartſchaft, ihr heutiges Protolyp zum Ideal⸗Reifen entwickelt zu ſehen. Für ſie heißt es: weit genug— iſt gut vor'm Schuß. 7 Wir rufen daher allen Kaufluſtigen zu: Erſt wägen, dann⸗ i wagen! Einige alte Sportsmäuner. 0 P. 8S. Möge ſich Niemand verhehlen, daß der Anfaugs ſo billige bie Sport mit den Erzeugniſſen Amerika's alsbald eine„graſſirende“ Koſtſpieligkeit entwickeln wird. n Literariſches. Von Carl Gehrts' herrlichen Fresken im Treppenßauſe der mi Düſſeldorfer Kunſthalle, welche im vergangenen Jahre enthüllt wor⸗ bdei den ſind, gibt das ſoeben erſchienene, prächtig ausgeſtattete Heft 11 ˖ie der„Modernen Kuuſt“(Verlag von Rich. Bong, Berlin W. 57, 20 Leipzig, Stutigart, Wien. Preis 60 Pfg.) in einer Anzahl ausge⸗ 0 zeichneter Farbendrucke und vieler anderer Bilder eine vorzügliche Dul Anſchauung. Ein großer Reichthum an vorzüglichen Illuſtrationen* zu und Meiſterholzſchnitten laſſen im Verein mit den textlichen Gaben 4 Heft 11 der„Modernen Kunſt“ als eine beſonders werthvolle Leiſtung auf dem Gebiete der Jourualtechnik erſcheinen. Wir können ſtolz ſte ſein, ein ſolches Weltblakt, das in jeder Beziehung den feinſten Ge⸗ ſchmack athmet und von friſchſteim Leben erfüllt iſt, zu beſitzen. Daß ein ſolches, von höchner Schönheit getragenes Heft der„Modernen 1 Kunſt“ uur 60 Pfg. koſtet, verdient aufrichtige Anerkennung, und ſta zwar um ſo mehr, als den Abonnenten des berühmten Weltblattes N und denen, die in das Abonnement eintreten, vier meiſterhaft aus⸗ geführte Kupferdruck⸗Kunſtblätter, die einen prächtigen Wandſchmuck 100 abgeben, zu dem Vorzugspreiſe von nur 4 Mark für jedes Bild ab⸗. gegeben werden, während der Preis für Nichtabonnenten im Kunſt⸗ handel 30 Mark beträgt. *Aus der kaum überſehbaren Fälle der neueſten literariſchen Produktion Frankreichs ragen zwei Romane hervor, deren Schöpfer auch in Deutſchland ſo weit und ſo ruhmvoll bekannt ſind, daß ſchon ihre Namen zur Empfehlung ihrer Werke genügen: Emile Zolas großer Roman„Paris“ und des jüngſt allzufrüh dahin⸗ geſchiedenen, in der ganzen gebildeten Welt ſo tief beklagten Alph. Daudet letztes größeres Werk„Die Stütze der Familie“. Dieſe beiden Romane werden in dem ſoeben beginnenden 8. Jahrgang der Halbmonatsſchrift„Aus fremden Zungen“(Stuttgart, Deutſche Verlags⸗Anſtalt) in deutſcher Ueberſezung veröffentlicht. Das uns vorliegende 1. Heft dieſer Zeilſchrifi, deren ausſchließlicher Zweck es iſt, das deutſche Leſepubliküm mit den hervorragendſten literariſchen Erſcheinungen des geſammten Auslandes bekaunt zu machen, enthält an der Spitze die drei erſten Kapitel von Zolas„Paris“; dann 4 folgen vier kurze Erzählungen, ferner einige reizende ſpaniſche Volks⸗ lieder u. a. m. Ein vorzügliches Porträt Alphonſe Daudets iſt dem Heft beigegeben.— Von„Aus fremden Zungen“ erſcheinen all⸗ monatlich 2 Hefte à 50 Pfg. Das 1. Heft ſendet jede Buchhandlung auf Verlangen zur Durchſicht ins Haus. * Dentſchlands Helden in Krieg und Frieden. Deutſche Geſchichte von ihrem Urſprunge an bis zur Gegenwart, dargeſtellt von Karl Neumann⸗Strela. Zweite wohlfeile Subſkriptions⸗ Ausgabe. Mit vielen Vollbildern und Textabbildungen, 16 Hefte (1281 Seiten) à 50 Pfg. Verlag von Carl Meyer(Guſtav Prior) in Hannover. Die Verlagsanſtalt verſendet die Hefte—9 einer neuen wohlfeilen Ausgabe des ſchuell beliebt gewordenen, von den verſchiedenſten Preßorganen mit größter Wärme empfohlenen Pracht⸗ 2 werkes:„Deutſchlands Helden“, das wegen ſeines unterhalienden, 8 belehrenden und bildendeß Juhaltes eine noch allgemeinere Ver⸗ breitung verdient. Der bekannte Verfaſſer hat es verſtanden, aus 4 dem umfangreichen Gebiete der deutſchen Geſchichte das der Jugend und dem weiteren Publikum Wiſſe swerthe geſchickt auszuwählen. e Die allgemein verſtändliche, feſſelnde, fließende Sprache, mit der die 2 Heldengeſtalten gezeichnet ſind, der warme, vaterländiſche Ton, der 1 50 das ganze, kerndeutſche Buch durchzieht, die eingewobenen hiſtoriſchen 9 Gedichte, welche lebend und erfriſchend wirken, die Text⸗ und Voll⸗ bilder charakteriſiren den inhaltlichen Theil der ausgezeichneten Werkes. Der Einband iſt vornehm und geſchmackvoll, die geſammte Ausſtattung gediegen, „Einen ſehr intereſſanten Ar ikel über die internationale Rhein⸗ korrektion in Vorarlberg, durch gurn g wahlle Abbildungen verdeut⸗ licht, enthält das 18. Heft der Familienzeitſcheift„Jlluſteirte Welt“ (Stuttgart, Deutſche Verlags⸗Anſtalt). Die Thätigkeit der Luftſchiffer⸗ 0 abtheilung des deulſchen Kriegsheeres führt uns ein Bild vor:„Auf⸗ ſtieg des Drachenvollons auf dem Tempelhofer Felde.“ Aus dem 17 reich illuſtrirten Aufſatz„Ein zoologiſcher Garten auf Rädern“ wer⸗ 2 den die meiſten Leſer zum erſtenmal erſehen, wie die Menagerien auf Reiſen gehen. Eine beſondere Zierde des Heftes bildet das dop⸗ ö pelſeitige Tonbild„Grettir der Geächtete vor dem Gottesgericht zu Drontheim 1016“. Der Text bietet außerdem die Fortſetzung des ſpannenden Kriminalromans„Der Frieſenpaſtor“ von Diekrich The⸗ den und den Schluß der Novelle„Eine Heirathsvermittlung“ von 5 Lenka von Egidy, ſowie den Anfang der Erzählung„Unter der 4 Fremdherrſchaft“ von Th. Juſtus. Die„Illuſtrirte Welt“(jedes Heft koſtet nur 80 Pfennig) ſei daber allen unſern verehrlichen Leſern hiermit erneut angelegentiich empfohlen. 9 Sebrüder Reis, Möhelfabrik 73 2, 22 nächst dem Speisemarkt. 77 Grosses Lager gediegener Holz-& Polstermöbel lgener Fabriatioen. 38007 Lager und Alleinverkauf bedeutendster Spezialfabriken. Mehrjährige Garautie. Billigste Freise. eeeemplet gatßzestellte Husterziumer. e* Se W * e e Cnr 45 4 * * ſie 4 7 4 * den auch gers tung Mannheim, 1. Februar 1898. behd Miedelrbeitspferd, noch brauchbar „eir Landwirthe, wird uf dem ſtädt. Vlehhofe des Feuerlöſchweſens. 1 + 2255 8 8 8 7 N e General⸗Anzeigerr.— 55 M 8 5— 5 5 d ene annheim, 8: Febrnar. General⸗Anzeiger. eeeeeeee nauntmachung. Verſteigerung von Bäumen am Lucien⸗ berg betr. Nr. 3876. Wir bringen hier⸗ mit zur Kenntniß, daß am Donnerſtag, 10. Februar 1898, Bormittags 10¼ Uhr zuf dem Gelände Lucienberg im Waldhof, zunächſt dem Ried⸗ deg, die durch die Verlegung der Bahnlinie Neckarvorſtadt⸗ Waldhof in Wegfall kommen⸗ den Bäume, meiſtens Akazien on zum Theil bedeutender Stärke, zur öffentlichen Ver⸗ ſteigerung gelangen. Die Ausbietung erfolgt in 5 Looſen und ſind die dieſelben hildenden Bäume mit der betr. dosnummer bezeichnet. Die Verſteigerungs⸗Beding⸗ ngen, ſowie ein Verzeichniß er zu den einzelnen Looſen ge⸗ zrigen Bäume liegen auf dem iefbauamt währendder Bureau⸗ tunden zur Einſicht offen, wer⸗ vor dem Verſteiger⸗ ingstermin auf Erſuchen der Intereſſenten nochmals bekannt gegeben. Der ſtädtiſche Bauaufſeher Wiederrecht wird am 8. und 9. Februar, Vormittags zwiſchen 10—11 Uhr, ſowie am Verſtei⸗ gerungstag von Vormittags 9 Uhr ab an Ort und Stelle an⸗ weſend ſein und nähere Aus⸗ kunft ertheilen Stadtrath: gez. Bräunig. gez. Schaum. Herſteigerung. Nr. 466. Ein ausrangirtes Rontag, den 7. Febr. d. Js., Vormittags 9 uhr, Heaft Zaarzahlung an Leiſt⸗ bietenden verſteigert. 53709 Manuheim, 19. Jan, 18 98. Die Direktion der ſtädt. Gas-, u. Waſſerwerke. Benanulmachung No. 7058. Wir erſuchen hier⸗ mit unſere verehrliche Kundſchaft, dei Koaksbeſtellungen mittelſt Telephon, behufs räſcherer Erle⸗ digung, ſich jeweils mit unſerem kaufmänniſchen Bürean oder mit dem Gaswerk Lindenhof durch das Stadtamt verbinden zu laſſen 49028 Mannheim, 10. Novbr. 1897 Die Direktion der ſtävt. Gas⸗ u. Waſſerwerke. Dantſagung. Von einem ungenannt wollenden Freunde unſerer ſtalt erhielten wir Fünfhundert Mark den ein n⸗ SN gezogenen Schuld⸗ R. 54938 Für dieſe hochherzige Zuwend⸗ ung ſagen wir dem edlen Spen⸗ der unſeren verbindlichſten Dank. DVerberge zur Heimath. Maunheimer Alterthums⸗Verkin. une den 7. Februar, bends 9 Uhr 54795 im„Scheffeleck“ ereins⸗Abend: Herrn aler Geſchichte auf männsce, Wirein Mannheim. Dienſtag, 8. Februar a.., Abends 3½ uhr im Stadtparkh-Saale Reeitation von Herrn Emil Tſchirch aus Berlin „Deetheven.“ Dichtung von A. Wilbrandt Humoriſtiſches in Vers u. Proſa „Die Mette von Marienburg“ Dichtung von Felix Dahn Für Nichtmitglieder ſind Tages⸗ karten a Mk..50 in unſerem Bureau, in der Hofmuſikalien⸗ handlung K. Ferd. Heckel, in der Muſikalienhandlung Th. Sohler und im Zeitungskiosk hler, ſowie in der Baunigart⸗ ner'ſchen Buchhandlung in Lud⸗ wigshafen zu Anva Die Karten ſind beim Ein⸗ tritt in den Saal vorzuzeigen. (Die Tageskarten abzugeben.) Die Saalthüren werden punkt 8¼ Uhr geſchloſſen. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. Kinder ſind vom Beſuche der Bor⸗ leſungen ausgeſchloſſen. 34599 Der Vorſtand. Der Kaufmännische Verein in Frankfurt (Main) empfiehlt für Besetzung offlener Stellen zeine für Mitglieder und Geschfftsinhaber kostenfreie Vermittlung.(Zwelwöchientl stellenverzeichnisse an Mit- glieder laut Prospect.) 54654 Perfekte Weißnäherin eimpfiehlt ſich im Anfertigen von Braut-Ausſtattungen Her⸗ kenhemden nach Maaß in und caßer dem Hauſe, 54524 Näheres 8, 1, part. Strümvfe und Socken werden prompt und billig an⸗ Rrickt und angewebt. 36172 Januar. 28. 28. 28. 28. 28. 28. 29. 29. 29. Berkündete. Herur. Wichmann, Maler u. Marg. Holbach. Johs. Emmerich, Schloſſer u. Eliſab. Leonhärd. Nikol. Franz, Kaufm. u. Joh. Grünewald. Karl Neubig, Mag.⸗Arb. U. Karol. Brauninger. Jakob Beſt, Kauſm. u. Marie Wipprecht. Siegfr. Goldſchmidt, Kaufm. u. Wally Peiſer. Adain Hübner, Poſthilfsbote u. Kath. Pracht Gg. Stamm, Kaufm. u. Anng Leonhardt. Wilh. Mündel, Küfer u, Marie Roſ. Scheuermann. 30. Otto Zäuner, Tagl. u. Ther. Lina Heller, 31. Anton Biſchoff, Schloſſer u. Bertha Dietrich. S e Lippolt, Locomotivh. u. Emma Kromer. Februgr. 1. Wilh. Heeß, Eiſendr. u. Magdal. Diehl. 1. Joh Pfründer, Packer u. Anna Gertrude Stiebing. 1. Joſ, Kaiſer, Lokomotivh, u. Eliſab. Kuhn. 2. Phil. Gärtner, Brauereigrb. u. Anna Schäfer. 2. Wilh. Billmann, Schloſſer u. Julie Rieger. 2. Gg. Gruber, Tagl. u. Eliſab. Oſter geb. Kropp. 2 Bahnarb. u. Eva Helmſtedter. 2. Adam Ebert, tzger u. Luiſe Rohleder. 3. Otto Raubinger, Metzger u. Frieda Würfel. Januar. Eheſchließungen. 29, Wilh. Stump, Schloſſer m. Luiſe Rittelmann. 29, Karl Burkhardt, Schneider m. Emma Schuh. Karl Schwab, Fabrikant m. Helene Stmon. Phil. Schlommer, Maſchiniſt m. Luiſe Leonhard, 29. Joh. Bühl, Kutſcher m. Kath. Schaffert, „Hch. Bahm, Fabrikarb. m. Chriſtine Müller. Lonis Klgas, Fabrikarb. m. Kath Bauer, Hch. Rothweiler, Kanalarb. m. Barb. Leiſer. „Chriſtian Ritter, Gußputzer m. Suſ. Rödel. 29. 175 Ginkel, Handarb. u. Kath. Zauner, Val. Alles, Fabrikarb. m. Barb. Menz. Gg,, Klaus, Kellner m. Apoll. Geſchwind. „Julius Lampſon, Kaufm. m. Amalie Schupp. Februar. 1. Anton Kettemann, Conditor m Cresc. Sommer. 1. Frz. Schmitt, Platzaufſ. m. Eliſab. Jäger. „Ludw Wenz, Fabrikarb. m. Sofie Beck. Jakob Müller, Fuhrm. m. Luiſe Müller. „Reinhard Fuchs, m. Aung Charl. Pfletſchinger⸗ „Kaſpax Fink 11, Wirth m. Barb, Häffner. Otlo Beiſel, Kaufm. m. Luiſe Ulrich. Karl Weber, Schneilder m. Paul. Hoffmann. „Julius Lieberg, Kaufm. m. Luiſe Heymann. „Och. Kreutz, Anwaltsgeh. m. Eliſab. Grübel. Januar. Geborene: 21. d Ladmſtr. Gg. Adam Dlehl e. S. Karl. 26. d. Stadtreiſ, Ludw. Frank e, T. Lina. 25. d. Mahlmüller Joh. Ant. Seitz e. S. Anton. 26. d. Buchhalter Hch. Guſt. Conſtantin e. T. Auguſte Anna. 27. d. Mälzer Froß. Herrmann e. S. Karl Wiltelm. 23. d. Schloſſer Peter Faſold e. T. Eliſab. 25. d. Wirth Aug. Klingler e. S. 22. d. Kaufm. Karl Ludw. Henkel e. S. Hch. Frdr. Rud. 28 d. Wirth Gg. Alb. Hoffmann e. S. Gg. Andr. Math. Alph. 27. d. Weichenw. Auguſtin Grohe e. T. Angela. 25. d. Schuhm. Joh, Ernſt Schmitt e. S. Chriſtian Ernſt. 23. d. Wirth Gg. Chr. Schmitt e. S. Hch. Karl. 26 d. Spengler Hch. Weickel e. T. Thereſe. 5 Schuhm. 50 Alois Fürſt e. T. Alice Hermine Martha. Ade Emil 1 Me So c cD g hil. Oehlſchläger e. S. d d d d d d d d d d d d d 1. d5 24. d. Spengler Phil Soruberger e. T. Eliſe Johanna⸗ 24. d. Schloſſer Jak. Hch. e. S. Kärl Hch⸗ 25. d. Schofflet Jak. Herdel e. T. Auna Eliſab. 25. d. Bäcker Chr. Gg. Sinn e. T. Luiſe Kath. Sofie. 25. d. Verſ.⸗Beamten Karl Nech e. T. Math, 27. d. Wagenw.⸗Geh. Hch. Schnabel e. T. Wilhe Bertha. 24. d. Schreinermſir. Adam Haß e. T. Joha. 81085 27. d. Sattler Joſ. Herrmann e. S. Eugen Joſef. 24. d. Gipſer Aug. Altenſtetter e. T. Kaxoline. 25. d. Wirth Guſt. Adolf Schwager e. T Roſa Bertha. 28. d. Maler Theod. Mayer e. S. Jul. Aug. 27. d. Schreiner Ludw Schmltt e. S. Karl Phil. 30. d. Dec.⸗Maler Karl Drolshagen e. T. Marg. 31. d. Schmied Peter Schork e. T. Anna Marid. 24. d. Pabien Karl Aug. Morlock e. T Thekla Antoinette. 27. d. Bahnarb. Aug. Mayer e. S. Karl 28. d. Mechan. Herm. Metzmeier e. S. Paul Alphons. 25. d. Schloſſer Lorenz Abend e. T. Emelie Marg. 27. d. Waſchereibef Aug. Emil Tüngerthal e. T. Ottilie Math. 26, d. Tagl. Adam Laumann e. T. Luiſe Hilda 28. d. Bahnarb. Adam Grabenſtein e T Maria Magdal. 31. d. Schreiner Jof. Beck e. T. Viet. 1 25. d. Maurer Jak. Müller e. S. Karl, 25. d. Monteur Gg Kohl e. T. Anng Maria Kath. 29. d. Handelsm. Karl Wüſt e. S. Oskar Karl Erwin. 28. d. Buchdr. Paul 800 Jul. Müller e. S. Karl Frdr. Daniel. 30. d. Schmied Karl Joſ. Nhein e. S. Karl Ludwig. 30. d. Former 9 Pet. Reinmuth e. S. Joh. Daniel. 30. d. Maurer P 28. d. Kgl. Hauptm. Eduard Hennig Arthur Mittelſtaedt e. S. Ulrich Otto Ferd. 27. d. Kfm. Aug. Schweltzer e. T. Bab. Wilh. Lutſe. 27. d. Bierk. Ludw. Jul. Schmitt e. S Hch. Mart. Wilh. 28. d Lokomotivf. Hch. Kiſtner e. T. Emilie Eliſab. 26. d. Fabrikarb. Joh Pah e. T. Soſie Kath. 29. d. Jabrikarb. Johs Herrmann e S. Hch. Mar. 30. d. Buchh. Jul, Jak. Schärr e. S. Gg. Jul. 7 81. d. Baukdiener Martin Scherer e. T. Hilda Marig. 31., d. Wagenw. Joh. Phil. Schueider e. S. Hch. Wilh. 28. d. Vorarb. Mich. Magin e. S Joh. Frdr. 28. d. Fabrikarb. Bal. Deſvald e. T. KTath. Dor. 29. d. Reiſenden Phll. Klumb e. T. Emilie Marg. 29. d. Kfut. Jak. Horſchler e. S. Karl Albert. Februar. 5 d. Wirth Joh. Beckert e. S. Frz. Kaver. 2. d. Schriftſ. Karl Stumm e. S. Martin Gerh. Herm. * d. Tagl. Jul. Geiß e. T Marg. 1. d. Schreinermſtr. Hch. Koch e. T. Clara. 8. d Fabrikarb. Herm. Seeber e. T. Ellſab. 8. d. Poliſeur Eruſt Frdr. teuerleber e. S. Wilh. Ernſt. 1. d. Weichenſt. Joh. Jak. Ewald e. S. Albert Nikol. Januar. Geſtorbene. 26. d. ledige Fabrikarb. Adam Sieberling, 44 J. 7 M. g. 27. d. ledige Ausläufer Joh. Beßler, 4 J. 7 M. g. 11 Kath. 920 Wwe. d. Bauers Jak. Gottl. Kiefer, 51 J. 10 M. a. 28. d 9270 Pianiſt Rarl Dambach 28 J. 1 Můa. 27. Kath. geb. Herweck, Ehefr. d. Bäckers Joh. Jakob Steffann, 35 J. a. 5 27. Maacde Anna, T. d. Hdlrs. Frz. Stier, 720 1 M. a. 25. Roſa. T. d. Tagl Johs. Wolf, 18 J. 4 M. a. 28. Antonie Hel., T. d. Siebm. Johs. Grießer, 1 M. 18 T. a. 26. Friedr. Karl, S d. Friſeurs Joſ. Schreiner, 7 J 6 M. a. 27. Thereſe geb Glattig, Wwe. des Walſenrichters Gg. Hum⸗ burger, 73 J 8 M. a. 37. Amalie geb Traumann, Wwe. d. Kaufm. Jul. Hirſchhorn, 77 J. 11 M. a. 27. 9115 Joh., S. d. Bahnarb. Joh. Göller 2 M. 13 T. a. 27. Anna Ehriſtine, T d. Schloſſers Peter Baro, 1 J. M. a. 26. Herm. Julius, S. d. Müllers Herm. Baumann, 8 J. 11 M. a. 2t 5 geb. Leib, Wwe. d. Tagl. Frz. Humm 64 J. a. 27. Georg, S d. Fabrikaub. Karl örner, 10 M. 11 T a. Anna Luiſe, T d. Gußp. Karl Müller, 4 M. 18 T. a. Phyil. Aug., S. d. Tagl. Phil. Mangold, 10 M. a. 28. d. verh. Tagl. Adam Kirſchler 59 1 a. Frieba, T. d. Kohlenbdlrs. Kaſpar Alter, 2 M. T. 8. d. led. Tagl. Joh. Künzig, 28 J. 7 M. a. „Jobs., S. d. Schneiders Mathias Boos, 1 J 1 Mag. Jucia geb. Roth, Wwe. d. Schiffers Johs. Pflugheber, 76 4 M. a. VPil Ebriſtian, S. d. Magaz. Chriſt. Ehrler, 10 M. 8 T. a. Cresc. geb Bopp. Wwe. d. Schneiders Karl Joſef Haaf, oh. Maſſing 65 J. 4 M. a. erm. Enkelſtroth, 44 J. 5 M. a. 31. Marie, T. d. Schulelzers Phil. Adam Schmitt, 7 M. 20 T. a. 30. Ernſt. S. d. Fabrikarb. Math. Frz. Müller, 1.1 M a. 29. Liliſe Joh. geb. Brendamour, Wwe. d. Dienſtmanns Emil Dewald, 68 J. u. 29 Marie Marg., T. d. Tagl. Gg. Friedr. Lang M. a 80. 29. „d. 29. d. verw. Schiffer 31. d. verh. Hauſtrer .1,8. Herm. Berger, O1, 8. 21. Heinr. Steſau, S. d. Eiſeng. Grledr. Heinrich 3 M. 18 T, a. ebruar. 1. 1 J. Fl geb. Menz, Ehefr. b. Fabrikarb. Friedr. Dech, 8. 85 „Anna Maria geb. Baumgärtner, Ehefr. d. Werhinſtrs. Joſ. Ant, Schäfer, 59 J. 1 M. g — d. ledige berufsloſe Anna Maria Freeſe, 16 J. a „Hedwig Luiſe, T. d. Kaufm. Johs. Gminder, 11 J. 1 M. a. . d. verh. Spenglermſtr. Frz. Joſ. Berg, 33 J. 4 M. a. .Reg Wilhel., T. d. Fabrikarb. Karl Pfau. 7 M 26 T. a. Elſa, T. d. Wirths Gottlieb Schilpp, M. 6 T. a Oskar Bernh. Friedr., T. d. Meſtgermſtrs. Bernh. Vierling, 5 M. 17 T. 17 T. g. .Kath. Phil. Eliſab., T d. Wirths Frz. Val. Maler, 9 M. 6 T. a. Fee dach⸗ T. d. Tagl. Joh. 1 5 Kolb, 8 J. 10 M. a 3. d. ledige Tagl. Heinr. Schlößmann, 32 J. 5 M. a. Kirchen⸗Anſagen. Kalhsliſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. Sonntag, 6. Febr. /6 Uhr rüh⸗ meſſe. ½7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Militärgottesdienſt mit Predigt ½10 Uhr Predigt u. Amt. 11 Uhr hl. Meſſe. 2 Uhr Chriſtenlehre.(Die Knaben des 3. Jahrgangs kommen um ¼2 Uhr in den Saal.) ½3 Uhr Sakrament. Bruderſchafts⸗Andacht. In der Schulkirche. 9 Uhr Kindergottesdienſt. /11 Uhr Gottesdienſt für die Schüler der Mittelſchulen. Uẽntere kathol Pfarrei. Sonntag, 6. Febr. 6 Uhr 4 9 81 8 Uhr Singmeſſe. ¼10 Uhr Predigt nachher mt. 11 Uhr Amt mit Predigt, anläßlich des Stiftungs⸗ feſtes des kath. Männervereins CTentrum. 2 Uhr Chriſten⸗ lehre für die hädchen der 2 letzten Jahre. ½8 Uhr Oorp.-Christi-Bruderſchaft.½ Uhr Verſammlung des kath. Müttervereins mit Vortrag u. Andacht. Kathol, Bürgerhoſpital. Sonntag, 6. Febr. 7 Uhr hl. Meſſe. /,9 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 4 Uhr Nach⸗ mittagsandacht. Auszug aus den Standesregiſtern der Stadt Ludwigshafen. Januar. Verkündete. 26 Gg. Pet. Schmitt, Brunnenmacher u. Eliſab. Wolff. Wilh. Eich,.⸗A. u. Kath. Zimmermann. 8 „Aug, Friedr. Teubner, Büreaugehilſe u. Jak. Fried. Banspach. .Karl Oskar Peſchel, Maſchinenmeiſter u. Ida Martha Kluge. 900 Nud. Wolfer, Eiſenb.⸗Arb. u. Anna Maria Henrich. 2⁰ τ ο οσ oh. Leonhard, Sodawaſſerfkt. u. Magp. endel „Chriſt. Dav. Link, Kutſcher u. Emilie Emina Biffantz. „Mich. Strauß,.⸗A. u. Kath. Röhm. Alois Schwanninger,.⸗A. ü. Kath. Böhler. Jakob Rockenbach, Schloſſer u. Kath. Weis. Joh Gg Herrmann, Werkmeiſter u. Anna Kern. „Gottfr. Ign. Heim, Zimmermann u. Anna Marig Magin. „Heinr. Ludw. Fettig, Kaufmann u. Maria Eva Dockner. Peter Zorn,.⸗A. U. Annga Mäurer, deb Adam Wilh. Nolb, Locomotivfhr. u. Marg. Thereſig Mayer. ebruar. 1. Wilh. Jung, Tüncher u. Eva Breiſch. 1. Hch. Ad. Kärcher, Gipſer u Anna Wörner. .Simon Steiner, Gipſer u. Barb. ee ee „Albert Faller, Bahnaſſiſtent u, Johannag Quaſt. Wilh. Heiden, Tagner u. Kath. Dörrſam. 800 Hoffmann,.⸗A. u. Annga Maxia Gelbert. „Hch. Wißmann, Tenderwächter u. Wilh. Acker. Januar. d Gelraute. 9. Paul Herm. Hahmann, Schloſſer m. Eva Loh. 29. Valent. Bettwieſer, Spengler m. Anna Lang. 29. Karl 10 Protzer, Modellſchreinei m. Anng Marg. Ott See itſcher, Cigarrenmacher m. Kath. Borne. Februar. 1. Phil. Stichter, Friſeur m. Paul. Emilie Hiller⸗ 1. Guſtar Ladner, Schmied m. Softa Maria Schechter, 3. Martin Geilert, Schneider m. Philipping Scherer. e 58 Saclo 27. Frieda, v. Friedri tt, Schloſſer. 27. Karl Ludwig, S. v. Kacl Ludw. Wolftuem, Schloſſer. 27, Eliſabetha, T. v. Hch. Miener, Tagner. 26. 1 T. v. Guſt. Hammel, Kaufmann. 28. Wilhelm, S. v. 805 Herſchel, Steinhauer. 23. Herm. Ludwig, S. v. Nikol, Berlejung, Bilphauer. 24. Herm. Albert, S. v. Val. Miedreich, Schloſſer. 25. Jakob, S. v. Hch. Ritter,.⸗A. „Arthur Otto, S. v. Dr. Nik. Moritz Weinig, Chemiker. „Emil, S. v. Wilh. Moſer,.⸗A. „Aug. Alb. Friedrich, S. v. Aug. Jul. Pet. Dehm, Schloſſermſtz Phllipp, S. v. Adam Oehlenſchläger, Maſchiniſt. .Hans Phil. Mich., S. v. Mich. Neumann, Schloſſer. Gee S. v. Franz Merz, Fuhrmann. Eliſe Anna, T. v. Hch. Frdr. Gmelin,.⸗A. Michard, S. v. Joſef Noll, Eiſengießer. 29. Autonia, T. v. Joſef Förſter, F. A. Paul Eßuard, S. v. Paul Eb Rich. Linus Stephan, Schloſſerz Mathias, S. v. Jak Koch, Schuhmacher. .Otto, S. v. Konr. Scheurer, Bahmarb. Suſanng, T. v. Jak. Worner, Zimmermann. Georg, S. v. Gg. Nahſtoll, Maurer. .Sofia Paulina, T. v. Joh. Jak. Michel, Schuhmachermſtr. „Georg, S. v. Peier Unger, 1165 Juliang Eliſab., T. v. Bg. Rieger,.⸗A. 29. Anna Kath., T. v. Eruſt Keinath, Führknecht. „Eliſa, T. v. Michael Sgoor Tagner. Eleonora Anna Eliſ., T. v. Gg. Och. Vogel, Kaufm. Ludwig, S. v. Ludwig 80 0 Ausläufer. Julius Wilhelm, S. v. Wilhelm Julius Waldkirch, Buch⸗ druckereibeſitzer. 26. Alfons Murta, T. v. Franz Hilſchmann, Lehrer. 30. Feiedr., S. v. Karl Maier. Sattler. 31 Kath, T. v. Friedr. Platz, Tagner. Februar, Magdalena, T. v. 675 Ulrich, Eiſendreher. Joh Adam Eil,.⸗A. Anna, T. v. 5 „Wilh., T. v. Friedr. Albig, Bankbeamter. . Karl, S. v. Friedr. Wilding, Naurer. Heinrich Wilhelm, S. v. Och Bilz. Schneider. „Kath. Juliana, T. v. Joſ, Franz F⸗A. Januar. eſtörbene: 26. Joh. Boſch, 59 J.., Zimmermann. Emil van der Eeckhaut, 22 J.., led. Matroſe. Franz Fegbeutel, 69 J. a,.⸗A. Martin Baader, 50 J.., Schuhmacher. „Barb., 1 J. 8 M.., T. v. Konr. Schornhäuſer,.⸗A. Kaver Schweighofer, 42 J. a. led. Kupferſchmied 5 Alb. Friedr., 15 T. a. S. v. Friedr. Alb. Goltſchalk, Muſiker. Och. Joſef, 2 M.., S. v. Joſ. Wallenfels,.⸗ A. ranziska, 7 M.., T. v. Paul Lauth gen. Simon,.⸗A. Ludw. Rudolf, 3 9., S. v. Ludw. Rüd. Kappelhöfer, Kfm. Marg Kath., 10 M.., T. v. Gg. Fett, Kaufm. . Peier Malz, 61 J.., Tagner Karl Hofhekr, 59 J. d, kalh. Stadtpfarrer. .Karl, 1 J. 3 M.., S. v. Balth. Dahl, 2 9 Ludw., 7 M.., S. v. Ludw. Hill,.⸗A. ebruar. 12 Wilh. arolina. 10 J. 2 M., T. v. Phil. Traut, Maurer. 2. Kaſp. Balth., 5 M.., S. v. Johann Hirth, 90 8. Wilhelmina, 10 St.., T. v. Priedr. Albig, Baukbeamter. Bei Sterbefällen halte mein größtes und reichhaltigſtes Lager in Sterbekleidern für jedes Alter und in allen Preiſen, Bougquets, Kranzſchleifen, Arm⸗ u. Hutſlor, Blech⸗ Lanb⸗ u. Perlkränzen, ſowie Friedhofkrenzen in allen Größen beſtens einpfohlen. Bei der Maaßnahme für den Sarg können alle Beerdigungsgegenſtände beſtellt werden und 52647 liefere dieſe mit dem Sarge in das Trauer haus. d cD— —— Voranzeige! zu dem Orgel-Concer Componisten u. Tonkünstlors Adolf Hempel, Concert-Organist am Kaim-Saal zu München, unter Mitwirkung der Concert⸗ und Oratorien⸗Sängerin Frau Hedwig Hempel am Mittwoch, den 16. Februar 1898, Abends 8 Uhr in der Concordien Kirche, Ein Theil vom Reinertrag fällt einem hieſigen wohlthätigen Zweck zu Subſeriptionsliſte zirkulirt. 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