aller Angelegenheiten an das Reich, welche einer einheitlichen * Behandlung vom deutſchnationalen Standpunkte bedürfen, jeder Anlaß und jeder Anreiz verſchwunden iſt, ſei es ſeitens des Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 273 (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 60 Bfa. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlic, Durch die Poſt bez. inel. Poſtau ſchlag M..80 pro Quartal. Inſerate: Die Folonel⸗Zeile 20 Pig. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 8 5 Doppel⸗Nummern 5 Pfg 6, 2 ber Stadt Maunheim und Umgebung. annheimer Journal. 3 (108. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal⸗ Stleſene und verbreilelſte Zeilung in Maunheim und Umgegend. Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil: 5 Eruſt OStto Hopp. für den lokalen und prov. Theil: Eruſt Müller. für den Inſeratentheil: (Mannheimer Volksblatt.) (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“, iſt Eigenthum des kakholiſchen Bürgerhef 0 fämmtlich in Mannheim. 6, 2 Nr. 37. Deutſches Reich. Mißtrauen zwiſchen Süddeutſchland und 5 Norddeutſchland zu ſäͤen, die bei der Gründung des deulſchen Reiches beſeitigte politiſche Mainlinie wenigſtens in der Stimmung des Volkes wiederherzuſtellen, dazu ſind ſeit einiger Zeit Beſtrebungen im Gange. Die oppoſitionelle Preſſe hat ſich beeifert, dieſelben fuͤr ihre Zwecke auszunützen und eine unzufriedene Stimmung gegen Kaiſer und Reich in den ihr zugänglichen Kreiſen der füddeuiſchen Bevölkerung zu erzeugen. Bedauerlicher Weiſe nicht ohne Erfolg, namentlich nach der Richtuug, daß in Theilen der ſüddeutſchen Bevölkeruug die Befürchtung und der Glaube erweckt worden ſind, daß Preußen Willens ſei, ſich in die inneren Angelegenheiten anderer Bundesſtaaten ein⸗ zumiſchen. Und doch iſt zu einer derartigen Befürchtung nicht der geringſte Anlaß vorhanden. Auch nicht eine Thatſache kann angeführt werden, wodurch auch nur der Schein einer beabſichtigten Einmiſchung Preußens in die inneren Angelegenheiten der ſüddeutſchen Staaten hervor⸗ gerufen werden könnte. Darin liegt gerade der große Werth unſerer nationalen Einigung, daß ſeit Wiedererrichtung von Kaiſer und Reich die einzelnen Staaten Deutſchlands in dem Reiche ſelbſt den beſten und treueſten Hüter ihrer verfaſſungs⸗ mäßigen Selbſtſtändigkeit haben, und daß mit dem Uebergang Reichs, ſei es vou Seiten des größten Bundesſtaates, in die in⸗ nern Angelegenheiten der übrigen Bundesſtoaten einzugreifen. Mißverſtändniſſen mancher Art entgegenzutreten, welche mit dazu beigetragen haben, Mißtrauen und Unzufriedenheit in Süddeutſchland zu erzeugen, und den Beweis zu liefern, daß in der ſüddeutſchen Bevölkerung die Treue zu Kaiſer und Reich genau ſo ſtark iſt wie in andern Theilen Deutſchlands, iſt die Aufgabe einer neubegründeten„Süddeutſchen Reichskorreſpondenz“, die unter der Leitung des früheren langjährigen Redakteurs des Generalanzeigers(Mannheimer Journal), jetzigen Chef⸗ redakteurs der„Karlsr. Ztg.“, Herrn Julius Katz ſteht. Herr Katz hat bereits früher die das Heidelberger nationalliberale Programm einleitende und die das Kartell von 1887 vor⸗ bereitende Correſpondenz geleitet. Die neue Correſpondenz beab⸗ ſichtigt die ſübdeutſche Sinnesart den Norddeutſchen verſtänd⸗ licher zu machen, als dies bisher zum Theil der Fall war, und anderſeits auch bei den Süddeutſchen Verſtändniß zu verbreiten für die norddeutſche Art, zu denken und zu fühlen. Auf dieſe Weiſe ſoll die Correſpondenz zugleich den Intereſſen der ſüͤd⸗ deutſchen Staaten und deren Bewohnern und den Intereſſen von Kaiſer und Reich in wirkſamer Weiſe dienen. Von der heſſiſchen Ludwigsbahn— Arngeſichts der großen Bedeutung, welche dieſe Bahn für die ſüddeutſchen, insbeſondere für die badiſchen Bahnen hat, bleiben die Einrichtungen des dortigen Betriebes auch für un⸗ ſere Verhäſtniſſe nicht ohne Einfluß. Bei der Bildung des preutziſch⸗heſſiſchen Eiſenbahndirektionsbezirks Mainz im vorigen Jahre wurde der Bezirk in ſechs Betriebsinſpektionen einge⸗ theilt. Nach dem kilometriſchen Umfange erſchienen damals die Bezirke nicht ſo umfangreich; die ſtarke Verkehrszunahme, welche alle Erwartungen weit übertraf, und aller Wahrſcheinlichkeit nach dauernd ſein wird, ließ alsbald erkennen, daß zwei der neugebildeten Betriebsinſpektionen, und zwar Mainz und Worms, zu groß bemeſſen ſind. Die Vorſtände der genannten beiden Inſpektionen waren nicht im Stande, dieſe in der Weiſe zu verwalten, wie es in dem Intereſſe der Sicherheit des Betrie⸗ bes und der ordnungsmäßigen Durchführung des Verkehrs ge⸗ boten iſt. Die Zuweiſung von Hilfskräften hat die erwünſchte Entlaſtung nur zum Theil herbeigeführt, weil auch dann noch die den Vorſtänden obliegenden Geſchäfte zu umfangreich ge⸗ blieben ſind. Eine gründliche und für den Betrieb durchaus förderliche Verbeſſerung würde erzielt werden, wenn die Zahl der Betriebsinſpektionen vermehrt wüͤrde. Es iſt daher in Aus⸗ ſicht genommen, eine ſolche neue Inſpektion mit dem Sitze in Bingen, und zwar bereits am 1. April dieſes Jahres, einzu⸗ kichten. Ueber die Errichtung eines Kaiſer Frledrich⸗ Denkmals in Berlin verlautet: Kaiſer Wilhelm II. hat bekanntlich früher die Ab⸗ ſicht geäußert, aus eigenen Mitteln ſeinem hochſeligen Vater ein Denkmal zu errichten, für welches der Platz ſchon beſtimmt iſt, und deſſen Geſtaltung der Kaiſerin⸗Wittwe Friedrich überlaſſen bleiben ſoll. In der vorigen Seſſion des preußiſchen Landtags in von Führern verſchiedener Parteien die Abſicht kundgegeben worden, die Mittel für ein ſolches Denkmal des allverehrten Kaiſers Friedrich auf Staatskoſten zu übernehmen. Nun iſt beim deutſchen Reichstage eine Petition eingegangen, welche be⸗ antragt, das Kaiſerdenkmal aus Reichsfonds zu errichten. Die Petition iſt in der betreffenden Kommiſſion bisher noch nicht verhandelt worden. Bei uns in Süddeutſchland wird dieſe Armeen ſiegreich geleitet, den ſein hohes militäriſches Amt ſo oft nach Süddeutſchland geführt hat, und der ſich bei uns un⸗ tilgbarer Sympathien erfreut hatte, ſeitens des Reichs ein Denkmal zu errichten, jedenfalls lebhaften Anklang finden. Das deutſche Volk wird gewiß dieſe Dankesſchuld gerne abtragen. Sonntag, 27. Februar 1398. Kurze Nachrichten. Der angeblich Bismarck'ſche Vorſchlag, die Regie⸗ rung ſolle gegen die Parteidiäten beziehenden Abgeordneten ein⸗ ſchreiten, wird auch von dem nationalliber.„Hannov. Courier“ zurückgewieſen: Doß die vorgeſchlagene Maßregel praktiſch empfehlenswerth iſt, möchten wir bezweifeln: es würde ſich immer ein Weg finden, das Verbot in einer formell unfaßbaren Weiſe zu um⸗ gehen.... Es iſt daran zu erinnern, daß Anträge auf Diätengewährung im Reichstage mit ſtets wachſender Mehrheit wiederholt angenommen ſind. Auch von der national⸗ liberalen Fraktion tritt der größere Theil für Diäten ein. Die Meldung, daß eine internationale Zucker⸗ konferenz im Laufe des Monats Maärz ſtattfindet, iſt unrichtig. Am 20. Februar hat Frankreich um einen Auf⸗ ſchub von acht Wochen erſucht; auch Holland hat ſich für einen Aufſchub ausgeſprochen. Ueber die Unterſuchung des amerikaniſchen Petroleums haben die preußiſchen Miniſter des Innern, des Handels und des Kultus einen Erlaß an die Regierungspräſi⸗ denten gerichtet. Es ſollen nämlich zahlreiche, und zwar aus⸗ ſchließlich amerikaniſche Petroleumſorten, obgleich ſie dem durch die Veordnung feſtgeſetzten Entflammungspunkt von mindeſtens 21 Gr. C. nach dem Abel'ſchen Apparat eniſprechen, ſowohl eine ungenügende Leuchtkraft beſitzen, ſowie auch wegen ihrer Exploſiousgefahr gefährlich ſein. Gutachtliche Aeußerungen ſollen eingeholt werden. Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe wurde am Samstag über die Interpellation v. Brockhauſen u. Gen. ver⸗ handelt, die folgenden Wortlaut hat:„Die Unterzeichneten rich⸗ ten unter Bezugnahme auf den Beſchluß des Hauſes der Abge⸗ ordneten vom 9. Juni 1896 betr. die Beſteuerung der Waaren⸗ häuſer, Bazare und Verſandtgeſchäfte an die königliche Staats⸗ regierung die Anfrage: Welche Maßnahmen hat die königliche Staatsregierung in Ausſicht genommen, um die Schäden und Gefahren, die dem gewerblichen Mittelſtande durch die den De⸗ tailhandel mit Waaren verſchiedener Gattungen betreibenden großkapitaliſtiſchen Unternehmungen entſtehen, thunlichſt einzu⸗ ſchränken?“ Gegen die amerikaniſche Schildlaus ſind Sei⸗ tens der Regierung Maßregeln geplant, die in einer Reviſion der deutſchen Gartenkulturen beſtehen. Auch iſt die Herausgabe einer populären Schrift beſchloſſen worden, die als Leitfaden für Unterſuchungen dienen ſoll. Eine biologiſche Verſuchsanſtalt für wiſſenſchaftliche Erforſchung wirthſchaftlich nutzbarer Lebeus⸗ beziehungen von Pflanzen und Thleren ſoll, wahrſcheinlich nahe bei Berlin, errichlet werden. Konſervative, Freikonſervative und National⸗ liberale im Wahltreiſe Eſchwege⸗Witzenhauſen⸗Schmalkalden haben ſich für die bevorſtehende Reichstagswahl dahin geeinigt, die gemeinſame Kandidatur des freikonſervativen Laudtagsabge⸗ ordneten Fleiherrn v. Chriſten⸗Werleshauſen aufzuſtellen. Aus Stadt und Tand. »»Mannheim, 27. Februar 1898. „Verſehungen und Ernennungen. Aktuar Robert Herold wurde beim Landgericht Mannheim etatmäßig angeſtellt. Verſetzt wurden: Ridinger, Wenzeslaus, Betriebsaſſiſtent in Mannheim, unter Ernennung zum Betriebsſekretär zur Zentralverwaltung, Vogel, Karl, Expeditionsaſſiſtent in Lauda, nach Mannheim, Bender, Wilhelm, Expeditionsaſſiſten in Müllheim, nach Mann⸗ heim, Wildhirt, Johann, Reſerveführer in Offenburg, nach Mannheim, Schäfer, Jakob, Reſervefuhrer in Freiburg, nach Mannheim. * Die Schulden der Stadt Maunheim betrugen am 1. Ja⸗ nuar 1898 18 816 271,11 Mark. Im verfloſſenen Jahre wurden von den Schulden M. 212 171 zurückbezahlt, während im Jahre 1898 die Amortiſationsquote 272 099,67 Mk. betragen wird. Die Schulden Mannheims werden bekanntlich demnächſt durch Aufnahme eines neuen 6 Millionenanlehens eine beträchtliche Erhöhung erfahren. „Finanzielle Zuwendungen aus der Stadtkaſſe erhalten im Jahre 1898: Verein für öffentliche Bibliothek 4000., Volks⸗ bibliothek 4766., Alterthumsverein 6705., Großh. Hofantiqua⸗ rium 2702., Verein für Naturkunde 500., Germaniſches Mu⸗ ſeum in Nürnberg 100., Gewerbe⸗ und Induſtrieverein 1000., Arbeiterfortbildungsverein 500., Turnverein 300., Verein für Geflügelzucht 200., Muſikverein 150., Beiträge an minder⸗ bemitkelte Muſikbefliſſene zu Koſten ihrer Ausbildung 2000., Kaufmänniſcher Verein 2200., Verein badiſcher Lehrerinnen 500 Mark, Arbeitsnachweisanſtalt 1200., Verein Knabenhort 1500., Verein für Kinderpflege 500., Volksküche 3000., Gartenbau⸗ verein Flora 200., Kochſchule für ſchulentlaſſene Mädchen und junge Frauen 1000., Frauenarbeitsſchule des Frauenvereins 1650 Mark, für den Ankauf von Gemälden für die ſtädtiſche Gemälde⸗ Anregung, dem zeiten deutſchen Kalſer, welcher dle ſüddeutſchen fammlung ſind 10,000 Mark in zen Etat eingeſetzt worden. Ins⸗ (Jelephen⸗Ar. 218)0 ſgeſammt gibt die Stadlkaſſe für wiſſenſchaſtliche Vereine, Anſtalten u. ſ. w. 47,453 Mark. „Geldablieferungen in die Stadtkaſſe. Die verſchiedenen ſtädtiſchen Unternehmungen liefern für 1898 in die Stadtkaſſe fol⸗ gende Betriebsüberſchüſſe ab: Gaswerk M. 410,195,75, Waſſerwerk M. 174,678,74, Abfuhranſtalt M. 24,568,47, Schlachthaus M. 11,418. Hierzu kommen dann noch die Beträge für die Amortiſation des Anlagekapitals, welche von den verſchiedenen ſtädtiſchen Unternehm⸗ ungen an die Stadtkaſſe zurückbezahlt werden. Der Viehhof liefert keinen Ueberſchuß, ſondern nur ſeine Amoritiſationsquote an die Stadtkaſſe ab. „Das Schulgeld von der Bürgerſchule iſt im ſtädtiſchen Budget 1898 mit M. 44,200 eingeſetzt worden, gegen M. 46,800 im Vorjahre. Verein gegen Haus⸗ und Straßenbettel. Bei der vor⸗ geſtrigen Generalverſammlung wurde zunächſt der Jahresbericht erſtattet. Nach demſelben betrug die Mitgliederzahl am Jahres⸗ ſchluſſe 1767 gegen 1804 im Vorfahre, ſie iſt ſomit um 37 zurück⸗ gegangen. Den Mindeſtbeitrag von 25 Pfennig monatlich bezahlen 959 Perſonen, während 808 größere Beiträge leiſteten. Unterſtütz⸗ ungen durch Naturalverpflegung erhielten 5626 Perſonen gegen 6135 im Vorjahre, daher diesmal 509 Perſonen weniger. Dieſer weiter erfreuliche Zurückgang der um Uaterſtützung Nachſuchenden iſt zweifellos den beſſeren wirthſchaftlichen Verhältniſſen des Berichts⸗ jahres zuzuſchreiben. Die größte Frequenz der Reiſenden entfällt auf den Monat Januar, die niederſte auf den Monat April. Die Kaſſenverhältniſſe ſind befriedigende. Dieſer Jahresbericht wurde in der Generalverſammlung gutgeheißen, ebenſo die Rechnungsablage pro 1897, und der Vorſtand entlaſtet. In der hierauf folgenden Borſtandswahl wurden die ſeitherigen Mitglieder Herr Bürgermeiſter Bräunig, Herr Samuel Noether, Herr Erwin Paul, Herr M. Seubert, Major a.., und an Stelle des durch ſeine Ver⸗ ſetzung ausgetretenen Herrn Amtmann Dr. v. Grimm der Herr Amtmann Oskar Schäfer neu gewählt. Als Reviſoren wurden Herr Friedrich Becker, Friedhofverwalter und an Stelle des aus⸗ geſchiedenen Herrn Fr. Ad. Walter, Herr Carl Bender, angeſtellt deim ſtatiſtiſchen Amte dahier— vorbehaltlich ſeiner Annahme— neugewählt. Bei dem Brande in Neckarhauſen konnten die Bewohner der nieder⸗ gebrannten Wohnhäuſer nichts retten als das Leben, ſind deßhalb Menſchenfreunde die herzliche Bitte, die hart Betroffenen mit Gaben zu unterſtützen. Deutſche Nationalfeſte auf dem Niederwald. Nunmehr hat auch die Stadt Frankfurt ſich bereit erklärt, zur Verzinſung des Anlagekapitals, welches die Nationalfeſte auf dem Niederwalde er⸗ fordern, einen jährlichen Beitrag von 4000 M. zu gewähren. *Der Jahresbericht der hieſigen Feuerwehr iſt für das verfloſſene Jahr 1897 erſchienen. Zum Verfaſſer hat der intereſſante, leſenswerthe Bericht den bisherigen verdientey Kommandanten der Feuerwehr, Herrn W. Bouquet. In den Vorbemerkungen heißt es: Die im Jahresbericht pro 1896 in Ausſicht geſtellten Ver⸗ änderungen und Verbeſſerungen in der Organiſation und Ausrüſtung der Mannheimer Feuerwehr ſind im Laufe des Jahres in größerem Umfange eingetreten, als von Anfang beabſichtigt war. Die ſtetige Erweiterung des Stadtgebietes, beſonders die Vereinigung der Ge⸗ meinde Käferthal⸗Waldhof mit der Stadtgemeinde Mannheim, mach⸗ ten auch für das Löſchweſen entſprechende Aenderungen nothwendig. Eine weſentliche Erweiterung hat die Berufs feuerwehr erfahren. Die im Vorjahr in Vorſchlag gebrachte Ausrüſtung derſelben mit einer eigenen mechaniſchen Schiebleiter iſt im Berichtsjahre erfolgt. Die für den Stadttheil Neckarvorſtadt ſeit 1892 beſtandene Abtheilung der Freiwilligen Feuerwehr wurde zu einer beſonderen Kompagnie formirt, was der Bedeutung und dem Umfang dieſes raſch aufblühenden Stadttheiles entſpricht. Die neue Kompagnie er⸗ hielt die Nummer„“, welche das Spritzenhaus der Neckarvorſtadt und die darin befindlichen Geräthe bereits ſeit mehreren Jahren führen. Da dieſe Kompagnie für ſich allein alarmirt werden kann, ſo wurde derſelben der auswärtige Dienſt bis auf Weiteres über⸗ tragen. Durch die Vereinigung der Gemeinde Käferthal mit der Stadtgemeinde Mannheim wurde auch die dort ſeit Jahren vorhan⸗ dene gut organiſirte Feuerwehr dem ſtädtiſchen öſchweſen als V. Kompagnie angegliedert. Dieſelbe behält wie bisher den Dienſt für die Stadttheile Käferthal und Waldhof und hat bei Großfeuer in der Innenſtadt nur auf beſondern Befehl des Kommando's aus⸗ zurücken, wie umgekehrt die Kompagnien der Altſtadt nur auf beſon⸗ deres Verlangen nach Käferthal⸗Waldhof zu Hilfe eilen. Im Laufe des Jahres 1897 wurde in Käferthal die Waſſerleitung eingerichtet und 34 neue Hydranten erſtellt. Die Kompagnie wurde mit den nöthigen Hydrantenausrüſtungen und neuen Schläuchen mit der Storzſſchen Kuppelung verſehen. Eine neue mechaniſche Schiebleiter ſoll noch beſchafft werden, ſo daß dieſe V. Kompagnie, den dortigen Verhältuiſſen entſprechend, bald vorzüglich ausgerüſtet ſein wird. Für den raſch ſich entwickelnden Stadttheil Waldhof⸗Atzelhof wurde der Anfang zu einer Feuerwehr gemacht. Der Stadtrath hat die Erbauung eines Spritzenhauſes daſelbſt beſchloſſen, welches theils mit bereits vorhandenen, theils mit neu zu beſchaffenden Geräthen ausge⸗ rüſtet werden ſoll. Eine Anzahl dortiger Einwohner hat ſich bereits zum Eintritt in die zu errichtende Feuerw.⸗Abth. durch Unterſchrift angemel⸗ det. Für den Stadttheil Lindenhof wurde im Berichtsjahr ein Löſch⸗ zug angeſchafft, beſtehend in einem zweiräderigen Schlauch⸗ und Geräthewagen, auf welchem ſich eine vollſtändige Hydrantausrüſtung, 100 Meter neue gummirte Tane ein Sprungtuch ꝛc. befinden. Zur Bedienung ſind zur Tag⸗ und Nachtzeit eine Anzahl Leute (Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr) zur Verfügung, welche unter Umſtänden ſchon vor dem Eintreffen der Berufsfeuer⸗ wehr an einer Brandſtelle auf dem Lindenhof Hilfe bringen können. Im Jahre 1897 wurde die Berufsfeuerwehr 85 Mal gerufen und zwar 2 Mal wegen Probe, 5 Mal auf blinden Lärm und Unfug, 4 Mal von der Polizei wegen Schlägereien und 74 Mal wegen größeren und kleineren Bränden. Die freiwillige Feuerwehr wurde bei 5 größeren Bränden allarmirt. Der Mitgliederſtand der fretwilligen Feuerwehr betrug am 1. Januar 1897 309 Mann gegen 324 Mann im Vorjahre, iſt alſo um 15 Mann geſunken. Im Schlußwort ſagt 105 Bouquet: Obgleich ich bereits am 13. November 1897 das ommando der Mannheimer Feuerwehr niedergelegt habe, lag mir doch die Pflicht ob, den üblichen Jahresbericht bis zum Schluſſe des Jahres zu erſtatten, und ſchließe ich mit dieſem Bericht meine Thätig⸗ keit für die Feuerwehr. Bei meiner⸗ Ausſcheiden aus dem Korps * Hilferuf für die Brandbeſchädigten in Neckarhanſen ohne Kleidungsſtücke und Hausgeräthe. Wir richten deshalb an alle 2 Seſte⸗ Genernl: Anzeiger! Maunheim, 27. Februarz ſind mir ſeſtens des Verehrk. Stadtraths durch Veranſtarkung eines feſtlichen Aktes im Rathhausſaale und eines Feſtbanketts im Stadtpark außergewöhnliche Ehrungen bereitet worden. Die Theil⸗ nahme der ſtaaklichen und ſtädtiſchen Behörden, von Mitgliedern des Stadtraths und des Stadtverordneten⸗Kollegiums hat dieſen Veranſtaltungen einen erhöhten Werth verliehen und die geſammte euerwehr mit ihrem abtretenden und ihrem neu eintretenden Führer 25 geehrt. Hierfür möchte ich für meine Perſon wiederholk herz⸗ lichen Dank ſagen und die Verſicherung ausſprechen, daß der letzte Tag, den ich als Mitglied der Mannheimer Feuerwehr verlebt habe, durch dieſe Feſtlichkeiten und die dabei zu Tage getretenen Beweiſe von Werthſchätzung ſeitens der vorgeſetzten Behörden, und von An⸗ hänglichkeit, Liebe und Treue ſeitens der Feuerwehrmannſchaft mir unvergeßlich bleiben wird. Auch will ich nicht unterlaſſen, hervor⸗ zuheben, daß mir der dienſtliche Verkehr mit dem Großh. Bezirks⸗ amt, wie auch mit der Feuerwehr⸗Kommiſſion und dem Stadtrath durch das freundliche und liebenswürdige Entgegenkommen dee be⸗ treffenden Herren während meiner ganzen Dienſtzeit zu einem ſehr angenehmen geſtaltet worden iſt. Möge das freundliche Wohl⸗ wollen der ſtädtiſchen Behörden der Freiwilligen Feuerwehr gegen⸗ über auch für die Zukunft andauern, und möge die Feuerwehr ſtets den Geift des Gemeinſinns, der Opferwilligkeit und der Disziplin hochhalten, welcher ſie befähigt und würdig macht, ihre ſchöne Auf⸗ abe zum Wohl ihrer gefährdeten Mitbürger und zum Heile unſerer Vaterſtadt zu erfüllen. *Freiwilliger Eintritt zur Marine⸗Infauterie. Wie wir in Erfahrung gebracht haben, werden beim II. Seebataillon in Wil⸗ helmshaven zum 1. April d. Js. eine größere Anzahl von Dreijährig⸗Freiwilligen eingeſtellt. Die Anmeldungen hierzu müſſen baldigſt mit einem kurzen Geſuch und Meldeſchein beim Kommando des Bataillons direkt erfolgen. Neuban von Kaſernen. Der Stadtrath genehmigte in ſeiner 10 85 Sitzung den Vertragsentwurf mit der Mititärverwaltung ber Erwerb der alten Kaſernengebäude, Verkauf von Bauplätzen zur Erſtellung der Kaſerne und Erſatzbauten, ſowie Verlegung der Kaſerne nach dem großen Exerzierplatze. *Werein für jüdiſche Geſchichte und Literatur. Unter außerordentlich zahlreichem Andrang ſeitens des Publikums ſprach geſtern Abend der belkannte Schriftſteller Herr Carl Emil Franzos aus Berlin im Caſinoſaale über„Fahrende Schüler im Ghetto“. Das Thema ſeines Vortrags ſei der kultur⸗hiſtoriſche Untergrund eines bisher in deutſcher Sprache noch nicht erſchienenen Romans, welcher das jüdiſche Volksleben behandle; bei ſeiner Schilderung lege er jedoch den größten Werth auf das Gemüths⸗, nicht auf das indi⸗ viduelle Leben. Der Roman ſei ſchon ſeit 3 Jahren fertig, aber bis jetzt in deutſcher Sprache noch nicht gedruckt, trotzdem er bereits in verſchiedenen Ueberſetzungen erſchienen ſei. Er habe ſich dabei auf das Gebiet des humoriſtiſchen Romans begeben. Reduyer ſchildert nun den Inhalt ſeines Werkes und namentlich das wechſelreiche Leben ſeines Helden in draſtiſchen Zügen, ſo daß oft lebhafte Heiterkeits⸗ ausbrüche den Worten des Erzählers folgten und bewies Redner damit auf's Neue ſeine genaue Kenntniß des jüdiſchen Volkslebens namentlich im öſtlichen Europa. Faſt 2 Stunden nahm der Vortrag in Anſpruch und reicher Beifall lohnte den beliebten Schriftſteller am Schluſſe ſeiner Ausführungen. * Beſitzwechſel. Der Bauverein Stengelhof, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, hat von ſeinen Bauplätzen im Stengelhof⸗ Gebiet bei Rheinau weiter verkauft: die Bauplätze Stengelhofſtraße 18, 15 und 17. Der Bauverein Steugelhof, G. m. b.., vertheilt für das ahr 1897 eine Dividende von 10 Prozent p. r. t. bei M. 50,000 uweiſung zum Reſervefond und M. 7582.08 Vortrag auf 1898. Aus dem Grogherjogthum. Karlsruhe, 25. Febr. Dem Stadtrath ſind l.„Pf. Pr.“ drei Entwürfe wegen Beſeitigung der Mißſtände des hieſigen Hauptbahn⸗ hofes von der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen zur Begut⸗ achtung zugegangen. Das Projekt einer Höherlegung des Bahnhofes machte die Erſtellung eines theueren Nothbahnhofes erforderlich und verlangt deshalb 22 Millionen Mark. Dabei müßte die Stadt die ihr gehörige Bahn nach Maxau auf ihre Koſten mit einem Aufwand von 2 Millionen hͤher legen, wozu ſie nicht bereit iſt. Der zweite Entwurf beläßt den Bahnhof und ſchlägt eine Ueberführung der Karl⸗Friedrich, Adler⸗ und Kronenſtraße vor. Der Aufwand wird 11 Millionen ausmachen. Dieſes Projekt hat aber kaum Ausſicht auf Verwirklichung, weil das Gefälle der Straße ſehr groß würde und die ungenügenden Räumlichkeiten des jetzigen Bahnhofes beſtehen blieben. Nach dem dritten Projekt ſoll der Bahnhof gegen Sud⸗ weſten in die Nähe der Vorholzſtraße verlegt werden, was einen Aufwand von 17 Millionen erfordern würde. Dieſer Aufwand würde ch aber noch um den Erlös aus dem frei werdenden Terrain des jetzigen Bahnhofes ermäßigen. Gegen dieſes Projekt ſpricht aber der Umſtand, daß die gleichen Verkehrshemmungen ſich in einigen Jahrzehnten zeigen werden, wie ſie jetzt beim Bahnhof beklagt werden und daß die Häuſerbeſitzer und Geſchäfts⸗ leute in der Nähe des jetzigen Bahnhofes ſchweren Schaden erleiden werden. Die Abſicht, eine Kopfſtation öſtlich des jetzigen Bahnhofes zu exſtellen, mußte wegen Mangels des erforderlichen Platzes auf⸗ gegeben werden. Der Stadtrath wird ſich in ſeiner nächſten Sitzung mit der Angelegenheit befaſſen. *Wallburg bei Ettenheim, 25. Febr, Wegen unſeres letzten großen Brandes hat ſich die Staatsanwaltſchaft eingefunden. Die Erhebungen ſcheinen von Erfolg geweſen zu ſein; es iſt wenigſtens nach der„Brsg. Ztg.“ der Sohn eines hieſigen hochachtbaren Bür⸗ gers wegen Verdachts der Brandſtiftung in Haft genommen worden. 0 Freiburg, 25. Febr. Hier brannte das Hintergebäude des Anweſens Thalſtraße 81 nieder. Man vermuthet Brandſtiftung. Pfalf, Heſſen und Uingebung. Speyer, 28. Febr. Zwei Pioniere der 1. Kompagnie geriethen beim Einpaſſtren in die Käſerne im Kaſernenhofe in Streit. Die⸗ ſelben zogen hierbei das Seitengewehr und gingen gegeneinander Ios. Einer erhielt einen Stich in den Oberſchenkel, der Andere einen ſolchen in den Arm. Die Verletzungen ſind ſchwer. * Oberluſtadt, 25. Febr. Herr Bürgermeiſter Ott hier hat ſeine weit über die Grenzen der Pfalz hinaus bekannte Schweine⸗ großhandlung aufgegeben und ſich ins Privatleben zurückgezogen. Kleiue Miitheilungen. In Edesheim ſiel der 19jährige Peter Kuhn aus Maikammer von einem Weinwagen, wurde über⸗ fahren und ſchwer verletzt. Beusheim, 25. Febr, Der in einem Steinbruch bei Wald⸗ Erlenbach beſchäftigte Arbeiter Blöſing aus Seidenbuch war mit Steinſprengen beſchäftigt. Dabei entzündete ſichgeine Ladung zu früh und zerfetzte dem Unglücklichen vollſtändig die beiden Hände. Auch die beiden Augen wurden ſo beſchädigt, daß dem Aermſten das Augenlicht wohl für immer verloren ſein wird Gießen, 25. Febr. Unter dem Verdacht die 78 Jahre alte rau Hartmann von Homburg a. d. Ohm ermordet zu haben, iſt ie 22 Jahre alte Antonie Bock in Frankfurt in Haſt genommen. Dieſelbe ſoll von der Ermordeten vor ihrem Ableben als Thäterin verdächtigt ſein. Die Bock beſtreitet mit aller Eutſchiedenheit, das Verbrechen begangen zu haben. WBamberg, 25. Jebr. Ein Hochſtapler vornehmſter Sorte wurde hier abgeurtheilt. Es iſt dies der 23jährige, wegen Betrugs vorbeſtrafte Lokomotivführersſohn Wilh. Krieg aus Neuſtadt a. H. Dieſer kam vor einigen Jahren zu einem hier wohnenden Verwandten auf Beſuch. Dort lernte er die bildſchöne Tochter eines penſionirten Hofktaſſa⸗Offtzianten kennen und knüpfte ſofort mit ihr ein Verhält⸗ Aiß an. Er gerirte ſich als Studirender der Medizin und ſchwin⸗ delte der Dame vor, er müſſe nun bald ſein Examen machen. Er ging angeblich zu dieſem Zwecke von hier fort, trieb ſich in verſchie⸗ denen größeren Städten als Hochſtapler herum, gab ſich als reichen Seaut we aus und legte ſich auch mehrere Titel bei. Seiner ruut wußte er unter allerhand falſchen Vorſpiegelungen nach und nach 440 Mark abzuſchwindeln. In Bonn wurde der Hochſtapler endlich entlarvt und von der dortigen Strafkammer zu einem Jahr Gefängniß verurtheilt. Von der Fieſtgen Strafkammer erhielt er weitere 5 Monate Gefängniß. Tagesneuigkeiten. — In Breslau erregt großes Aufſehen das Verſchwinden eines Rechtsanwalts der ſich angeblich an dem Nachlaß eines ver⸗ florbenen Generals vergriffen hat. — Aufder Bahn Arco⸗Mori⸗Riva wälzten unbekannte Thäter auf das Geleiſe nächſt dem Loppioſee zwei große Felsſtücke. Der Vormittagszug wurde nur durch die Geiſtesgegenwart des Maſchinenführers vor einer Kataſtrophe bewahrt und konnte unmit⸗ telbar vor dem Hinderniß zum Halten gebracht werden. — Ein Ludwig Steub⸗Denkmal ſoll als Koloſſal⸗ Porträt in der Felswand des Mühlenbüchels bei Brixlegg hergeſtellt werden. — Im Staate Wisconſin hat man ſchöne große Dia⸗ manten entdeckt. Die Fundſtellen liegen in den Endmoränen von Gletſchern aus der Eiszeit. — Einen vulkaniſchen Krater von 100 Fuß Durch⸗ meſſer und 45 Fuß Tiefe hat ein Reiſender im Somalilande in Oſt⸗ afrika entdeckt. — Bei San Franecis co will man eine Geſteinsmaſſe von 8 Millionen Centnern durch 4500 Kilogramm Pulver, die gleichzeitig explodiren ſollen, ſprengen. Die Felſenmaſſe ſoll, ſo plant man, 40 Meter herabſtürzen und das Thal abſperren. Dadurch ſoll das Waſſer aufgeſtaunt werden und die herabgeſprengten Trümmermaſſen brauchen dann nur noch an einzelnen Stellen miteinander vermauert zu werden. Klingt recht— amerikaniſch. Ueber den kleinen Belt wollen däniſche Ingenieure eine 130 Fuß hohe Eiſenbahnbrücke errichten. Die Koſten werden auf 12½ Millionen Kronen berechnet. — Die größte Schule der Welt iſt die jüdiſche Schule Be(London). Sie zählt 3500 Schulkinder und 100 ehrer. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Spielplan des Großh. Hof⸗ und Nationaltheaters in Maunheim in der Zeit vom 27. Februar bis 6. März. Sonntag, 27.;(A)„Donna Dianna“. Montag, 28.:(B)„Auf eigenen Fußen“. Dienſtag, 1. März: VII. Akademie⸗Concert. Mittwoch,.:()„Der Miſanthrop“,„Die gelehrten Frauen“, Donnerſtag, 3.(B) Neu einſtudirt:„Die Entführung aus dem Serail“. Freitag,.:(A) „Doktor Klaus“. Sonntag,.:(B) Neu einſtudirt:„Götterdämmerung“. Jetzt haben auch die Newyorker Künſtler ihre Seceſſion. Die Maler und Bildhauer, welche einen Theil ihrer Studienzeit in Europa verbracht haben, ſcheinen zwiſchen ſich und gewiſſen„min⸗ derwerthigen Künſtlern“ das Tiſchtuch zerſchneiden zu wollen. Vor Kurzem haben ſich zehn Künſtler von der Ausſtellung der„Society of American Arts“ zurückgezogen und gedenken im März oder April ihre eigene Ausſtellung abzuhalten. Jetzt wird bekannt gegeben, daß im Herbſt eine große Kunſtausſtellung in New⸗Pork ſtattfinden ſoll, wobei indeß nur Werke von Künſtlern Aufnahme finden ſollen, welche in den„Beaux Arts“ in Paris ihre Studien gemacht haben. 6 LArronge feiert am 8. März ſeinen ſechszigſten Ge⸗ urtstag. Der Schauſpieler Coquelin will ſich und ſeinen großen Er⸗ folg als Cyrano de Bergerae durch den Bildhauer Puech verewigen laſſen. Aber weder Thon noch Bronce, noch Marmor ſind dem berühmten Mimen gut genug. Puech wird zwei Statuetten an⸗ fertigen, von denen die eine in Silber, die andere in Gold gegoſſen werden ſoll. Ein amerikaniſches Theater in Paris. Der Direktor des in Newyork, Alexander Lichtenſtein, und zwei dortige roßkapitaliſten beabſichtigen in der Abtheilung der Vereinigten Staaten der Weltausſtellung von 1900 ein amerikaniſches Theater aufführen zu laſſen, wo die hervorragendſten Kräfte Amerikas Vor⸗ ſtellungen geben ſollen. Ueber dem Theater wird ein großer, ſchwe⸗ bender Garten angebracht. Bis jetzt ſind 750 000 Dollar für das Unternehmen gezeichnet. Dem ſpaniſchen Maler Velazquez will der„Verein für ſchöne Künſte“ in Madrid ein Denkmal ſetzen. Es ſoll im nächſten Jahre bei Gelegenheit der 300. Wiederkehr ſeines Geburtstages ent⸗ hüllt werden. In Paris hat man dem Maler ſchon vor einigen Jahren ein Reiterſtandbild errichtet. Aeueſie Rachrichten und Celegramme. (Privat ⸗Telegramme des„Geueral ⸗ Anzeigers.)“ Karlsruhe, 26. Febr. Der Kronprinz von Schwe⸗ den und Norwegen iſt heute Mittag 12 Uhr 385 Min. von Slockholm kommend hier eingelroffen. *Berlin, 26. Febr. In Folge einer Aufforderung des Referenten Dr. Lreber gab Staatsſekretär Tirpitz heute in der Budgetkommiſſion des Reichstags folgende Erklärung ab: „Mit Ermächtigung des Herrn Reichskanzlers gebe ich die Er⸗ klärung ab, daß nach meiner Anſicht das Flottengeſetz für die verbündeten Regierungen unannehmbar wird, wenn dasſelbe nicht die geſetzliche Sicherung bietet, 1) daß die Flotte in dem Umfange, wie ſie vom Bundesrath und Reichstag als noth⸗ wendig anerkannt wird, auch innerhalb der von den verbün⸗ deten Regierungen für möglich erachieten Zeit hergeſtellt, und 2) daß die für nothwendig erachtete Flotte auch eine im Kriege brauchbare Beſchaffenheit erhalten wird. Ich bin gern bereit, meine Herren, nach beſten Kräften mitzuwirken, nach einer Faſſung der fraglichen Beſtimmung zu ſuchen, die Ihren Wün⸗ ſchen beſſer entſpricht. Ich bin auch gern bereit, eine andere Faſſung, falls ſie nur den zuerſt angeführten Zweck des Geſetzes nicht in Frage ſtellt, dem Bundesrathe gegenüber zu befür⸗ worten. „Berlin, 26. Febr. In der heutigen Sitzung der Bud⸗ geteommiſſion erklärte Abg,. v. Hertling(Centr.), die Mitthei⸗ lung, daß er bei dem Kaiſer eine Audienz hatte, iu deren Verlauf auch die Marinevorlage beſprochen worden ſei, ſei in allen Theilen unzutreffend. *Berlin, 26. Febr. Nach dem Ergebniß der Kommiſſions⸗Be⸗ rathungen iſt die Annahme des Geſetzes über die Poſt⸗ dampfer⸗Subvention geſichert. Alle Paragraphen wurden angenommen. Es liegen zwar noch einige Anträge zu dieſem Geſetz vor, die aber bald zur iate erledigt ſein werden. Der An⸗ trag des Zentrumsabg. Müller⸗Fulda darunter, die Dampfer ab⸗ wechſelnd von Hamburg und Bremen abgehen zu laſſen, iſt inſofern gegenſtandslos, als dies, wie in der Begründung der Vorlage dar⸗ gethan iſt, ohnehin geſchehen wird. »Kiel, 26. Febr. Heute fand hier in Gegenwart des Chefs der Ma ineſtation der Oſtſee, Admiral Köͤſter, die Ver⸗ eidigung der Rekruten der I. Matroſen⸗ und I. Werftdivi⸗ ſion ſtatt. Braunſchweig, 26. Febr. In dem Disziplinarverfahren gegen den Paſtor Schall hat die Disziplinarkammer auf Dienſt⸗ entlaſſung erkannt. „Fulda, 26. Febr. Am Montag findet hier eine Berathung der preuß ſchen Biſchöfe ſtatt, Krefeld, 26. Febr. Amtlich wird gemeldet: Geſtern Abend fuhr der Schnellzug Köln⸗Venloo bei der Ein⸗ fahrt in den Bahnhof Kaldenkirchen auf eine Rangir⸗ Abtheilung. Ein Güterarbeiter wurde getödtet, fünf Be⸗ amte wurden unerheblich verletzt. Reiſende ſind nicht beſchä⸗ digt worden. Der Materialſchaden iſt bedeutend. Die Ver⸗ kehrsſtörung iſt beſeitigt. Wien, 26. Febr. Wegen Theilnahme an den jüngſten Kundgebungen wurden 3 Hörer am Polytechnikum relegirt, 20 erhielten eine einfache Rüge. Die Landtage von Pola und Laibach beſchloſſen die Entſendung ron Huldigungsabſendungen an Kaiſer Franz Jo⸗ ſef anläßlich ſeines 50jährigen Regierungsjubiläums. den 11. April, als Jahreswende der vom König Ferdinand 7. im Jahre 1848 ſanktionirten ungariſchen Verfaſſungsgeſete, als Nat onalf ieſtag erklärt. Paris, 28. Febr. Meniſter Barthon gedenkt ſcharfe Maßregeln gegen einige belgiſche Blatter wegen der Kommentare derſelben zum Zolaprozeß zu ergreifen.— Unterſuchungsrichter Bertulus ſoll die Ueberzeugung gewonnen haben, daß die dem Oberſt Pecquart zugegangenen anonymen Drohbriefe von dem Geheimpoliziſten Souffrain abgeſandt ſeien.— Einige Blätter proteſtiren gegen die Maßregelung des Profeſſors Grimanx, welcher ja ebenſo wie General Boisdeffre nup ſeine Zeugen⸗ pflicht erfüllt habe. In Bare⸗le⸗Oue haben, wie dem Temps gemeldei wird) die Antiſemiten mehrere jüdiſche Läden geplündert und ver⸗ wüſtet.— Die Compagnie Transatlantique hat noch keine Nachrichten über den überfälligen Dampfer Champagne erhalten. * Bukareſt, 26. Febr. Die Seſſion der Kammer iſt bis zum 15.(27.) März verlängert worden. Loudon, 26. Febr. Depeſchen aus Hongkong berichten aus chinefiſcher Quelle, daß franzöſiſche Streitkräfte in Kuan⸗ Amemoan, 240 engliſche Meilen jüdweſtlich von Hongkong ge⸗ landet ſeien, und den Chineſen ihre Abſicht mitgetheilt haͤtten, daſelbſt Gebäude zu errichten. „Nach einer Meldung aus Singapore ſtattete Prinz Heinrich in Begleitung des Gouverneurs von Singapore 110 15 Admirals Bridge dem Soltan von Johore einen Be⸗ ſuch ab. Ernte⸗ und Marktberichte. Mannheim, 24. Febr.(Tabakbericht.) Im Tabakgeſchäft herrſcht Ruhe; die Preiſe bleiben unverändert. Die Zurückhaltung der ſüddeutſchen Fabrikanten im Einkauf iſt darauf zurückzuführen, daß ſie ſich ſpeziell mit 96er Tabaken ſtark verſehen haben. Auch hört man ziemlich viele Klagen über einen ſtillen Gang der Fabrikation, Die Konkurrenz in der Cigarrenfabrikation iſt eben in den letzten Jahren gerade in Süddeutſchland ſehr geſtiegen und macht ſich nach und nach fühlbhr. In den anderen Gegenden Deutſchlands haben ſich die Cigarrenfabrikanten mit den 96er Tabaken nicht ſo ſehr be⸗ laſtet und profitiren jetzt am 97er Produkt, das in der Qualität nicht viel hinter dem 96er Tabak zurückſteyht und im Preiſe immerhin —5 Mk. billiger iſt. Die Schneidgutfabrikanten ſehen ſich in Anbe⸗ tracht der billigen Preiſe der 97er Tabake, welche ſich zwiſchen 20 und 30 Mk. bewegen, veranlaßt ſich auf längere Zeit vorzuſehen, und iſt hierin, ſowie in Elſäſſer Schneidgut zu 20 Mk. ſowohl vom In⸗ als vom Auslande nicht unbedeutend gekauft worden. Eine Partie von 1000 Zentner 95er elſäſſer Tabake wurde zu 20 Mark ebenfalls für den Export genommen. In entrippten Tabaken fanden Abſchlüſſe in Ablati⸗Einlagen von 85—90 Mk. verſteuert ſtatt. Auch ſoll bereits ein größerer Poſten entripptes Umblatt für England abgeſchloſſen ſein. In alten Tabaken bleibt die Situation unver⸗ ändert, d. i. Mangel an 96er Tabak, dagegen ältere Jahrgänge ver⸗ nachläſſigt. Rippen wenig belebt. Die Verſuche mit kieſelſaurem Kali,(Martellin), ſcheinen in ziemlich großem Umfange, ſowohl in Baden als im Elſaß vorgenommen zu werden. In hieſiger Gegend ſind bereits zirka 100 Faß verkauft, die ſich auf mehrere 100 Pflanzer vertheilen, da, wie es nicht anders zu erwarten und zu wünſchen iſt, dieſe neuen Düngungsverſuche yorerſt nur in kleinem Maßſtabe vor⸗ genommen werden. Dagegen ſoll im Eiſaß, wo dieſe Düngungsart ſchon ſeit mehreren Jahren erprobt wird, die Verwendung des Mar⸗ tellins in dieſem Jahre in großem Maßſtabe geſchehen. Die Badiſche Schifffahrts⸗Aſſekuranz⸗Geſellſchaft beſchloß in ihrer heutigen Auſſichtsrathsſitzung für das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr der Generalverſammlung eine Dividende von 15 Prozent, wie im Vorjahre, vorzuſchlagen. Mannbeimer Getreide-Wochenbericht vom 26. Februar. Amerika hat gegen Ende der Woche etwas abgeschwächte Tendenz gemeldet, so dass die anfangs der Woche eingetretene Stei- gerung wieder verloren ging. Die Offerten von Amerika sind trotzdem spärlich und nur Mk.—2 per Tonne billiger.— Das Angebot aus KRussland und Laplata ist ebenfalls schwach bei hohen Forderungen, Weiche Weizen anhaltend sehr begehrt, und sind diese Woche grössere Abschlüsse in Walla-Walla- und Calif-Weizen zu Stande gekommen. Norddeutschland perlangt bei ganz knappem An⸗ gebote unrentable Preise, und lässt dies darauf schliessen, dass unsere mländischen Vorräthe schon stark zusammengeschmolzen sind. Roggen hält feste Tendenz. Braugerste ist unverändert; Futtergerste fest und höher. Hafer fest, bei guter Nachfrage, Mais fest, von allen Seiten stark begehrt. Die heutigen Notirungen sind: Weizen. Red Winter II VM. 178 Kansas II 7 178 Manitoba 1 5„ 186 2 Californier I 71 177 Nicolajeff 5„ 167—186 8 Theodosia„ 178—186 6 Saxonska, alter„ 168—174 85 Sibirischer, neuer 5„ 172—176 8* Neuer Laplata f. a, d. Febr./März„ 168—170 Uruguay„ 178 8 Roggen. Nicolajeff, 9 pud 10/15„ 115 7 amerikanischer Western„ 115 85 Gerste, russische Futtergerste* 91 8 Hafer, russischer 5„ 114—188 amerikanischer weisser„ 114—118 Mais Mixed„ 74— 75 Pfälzer Weizen M. 21—21.50 „ Roggen„ 15.50—15.75 „ Braugerste, Pfälzer,, 19.50—20.25 „rheinhessisch, 20—20.50 per 100 Klle „ Badische„ 19—19.50 ab hier Neue Californische Chevalier, 20.50 Montana 55„ 21.25 Hafer badischer„ 14.25—15.50 [Sebrüder Reis, Mobelfabrik N 2, 22, nuchst dem Speisemarkt. Grosses Lager gediegener Holz-& Polstermöbel 1gemer Fawrikatlen. 83007 Lager und Alleinverkauf bedeutendster Mehrjährige Garautie. 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Stisiliens ſtolzer König ſaß im Dom, Der Bruder vom guten Papſt Urban zu Rom, Robert, des deutſchen Kaiſers Bruder auch, Die Vespermeſſe hört' er nach altem Brauch, Am Sankt Johannistag im vollen Ornat Mit Rittern und Herren lauſcht' er dem Magnifikat. Die Prieſter ſangen; der König das Wort vernahm, Das halb verſchwommen zum Ohr ihm ſeltſam kam, U Des Liedes Refrain:„Deposuit potentes 8 De sede et exaltavit humiles“. Der Herrſcher voll Würde ſein königlich Haupt bewegt Und den Schreiber des Hofs, den gelehrten, läſſig frägt, Was das Wort bedeute? Der Schreiber die Antwort gab: „Die Niedrigen hat Er erhöht und ſetzte ab Die Mächtigen.“— Zornig der ſtolze König lacht: „Wer,“ ſagt er,„entſetzt mich meiner Herrſchermacht? Doch gut iſt's, daß auf lateiniſch der Prieſter ſingt, Auf daß kein Schall des Worts zum Volke dringt.“ Er ſprach's und lehnt' ſich zurück und gähnte tief, Bis eingelullt vom Geſang er ſanft entſchlief. Doch als er vom langen Schlaf zuletzt erwacht, War leer die Kirche, kein Licht erhellte die Nacht, Nur hier und dort ein glimmendes Kerzlein brannt', Deß trüber Schein im Kreuzgang flackert und ſchwand. Der König fuhr auf, und um ſich erſchrocken er ſchaut', Nichts Lebendes ſah er und hörte keinen Laut. Er tappt' umher, verſchloſſen war Thür und Thor, Er klopft', er ſchrie, doch Niemand lieh ihm Ohr, Er klagte laut, und ſchrecklich droht' er dann, Die Menſchen rief er umſonſt und die Heiligen an. Das Scho hallte ſpöttiſch und ſonderbar, Als lacht' in der Krypta der todten Mönche Schaar. 39 8 von draußen her der Küſter hört en Lärm und das Klopfen, das laut die Nachtruh' ſtört', Er glaubte, daß Dieb' einbrächen am heiligen Ort, Er nahm die Laterne voll Furcht und frug:„Wer iſt dort?“— Faſt zornerſtickt rief trotzig der König hervor: „Ich bin's! Der König iſt's! Schließ auf das Thor!“— „Ein Trunkenbold iſt's, ein Gauner und Vagabund!“ So murrte der Küſter und holte das Schlüſſelbund, Er drehte den rieſigen Schlüſſel, das Thor ſprang auf, Es ſtürzt' ein Mann hervor mit eiligem Lauf, Faebr, halbnackt, ohn' Hut und ziemlich Gewand, r dreht' ſich nicht um, kein Wort zur Entſchuld'gung er fand, Er ſprang in das Dunkel in Haſt, das ſchwarz und dicht, Und ſchwand aus den Augen ihm bald wie ein Geiſtergeſicht. Der König Robert, der Bruder vom Papſt Urban, Der Bruder des deutſchen Kaiſers, voll Zorn und Wahn, Im goldverbrämten prächtigen Anzug nicht, Barhäuptig, kothbeſprengt das bleiche Geſicht, Gekränkt, gehöhnt, verzweifelnd vor Aerger faſt, weiter und donnerte laut an's Thor vom Palaſt; Er eilt' durch den Hof und ſtieß die Pagen all 85 Seit' mit Macht, und ſelbſt den Seneſchall, r flog die Treppen hinauf in wilder Wuth, Geiſterhaft loht' um ihn der Fackeln Gluth, Von Saal zu Saal— der Atkhem ihm faſt gebricht— Wohl hört er Stimmen und Rufen, doch achtet er's nicht, Bis endlich er ſtürzt in des Feſtfaals Pracht hinein, Da wogt der Duft, da funkelt der Lampen Schein!— Gin andrer König dort ſaß auf dem goldnen Thron, Mit ſeinem Ring, mit Purpurgewand und Kron', Der König ſelbſt an Form, an Wuchs und Geſicht, Doch hold verklärt von engelsreinem Licht! Ein Engel war's; es füllt' ein göttlicher Strahl Mit himmliſchem Glanz den feſtlich verzierten Saal, Und jeder Gaſt das Weh'n des Geiſtes empfand, Doch Niemand den Himmelsſohn im König erkannt'. Der thronberaubte Monarch auf den Engel ſchaut' Entſetzt und regungslos und ohne Laut, Doch der erwidert' den Blick, der zornig und wild, An göttlicher Ruh', mitleidig, ſanft und mild, d ſprach:„Wer biſt Du? Weswegen erſcheinſt Du hier?“ Der König Robert entgegnet verächtlich ſchier: „Ich bin der König und fordre mein gutes Recht, Betrüger, fort, der Thron ſich und Macht erfrecht!“ Das Wort war kühn, aufſprangen die Gäſte vom Tiſch Mit zornigem Muth und zogen die Schwerter friſch; Doch unbeirrt und heiter der Engel begann: „Nein, König nicht, des Königs Narr fortan! Die ſpitze Kappe mit Schellengeläut' ſei Dein, Dein Lagergenoß und Freund ſoll der Affe ſein; Den Dienern gehorche, den Knechten in Haus und Stall, Und ſäubre den Saal und wiſche den Staub in der Hall'!“ Taub war man zu König Roberts Drohn und Flehn, Man ſtieß ihn fort, zum Stalle mußt' er gehn, Lachend und witzelnd eilten die Pagen voran, Man öffnete weit die Thür für den luſtigen Mann; Es ſank ſein Muth, wie den lauten Ruf er vernahm, Der ſchallend und lärmend vom Saal der Trabanten kam, Daß rings die gewölbte Decke widerklang, Das höhniſche Wort:„Der König lebe lang'!“ Jon traf des nächſten Morgens Schimmer kaum, o wacht' er auf und dacht':„Es war ein Traum!“ Doch es kniſtert das Stroh, da juſt er regte die Hand, Die Kappe mit Schellen am Bett er liegend fand; Mißfarbig und nackt die Kammerwand erſchien, Mit lautem Stampfen grüßten die Roſſe ihn, Und dort im Winkel enkdeckte ſein Auge bald Den Lagergenoß, des Affen Ungeſtalt. 5 Es war kein Traum; wie Staub und Aſche zerfiel Die Luft der Welt, die einſt ihm baß geſiel. Die Tage kamen und ſchwanden, es kehrt' zurück Der Inſel die goldene Zeit, das ſaturniſche Glück, Des Engels Hand gab Segen und frohes Gedeihn, Es triefte das Land von Oel und Korn und Wein, 35 Schooß des flammenden Berges tief, neeladus, der Rieſe, gefeſſelt ſchlief. Der König Robert ertrug ſein herbes Geſchick ſtiller Wuth, mit ſaurem, umdüſtertem Blick. n bunte Lumpen gekleidet, im Narrengewand, Die Blicke fremd und ſtier in's Leere gewandt, Mit kurzgeſchorenem Haar, wie ein Mönch ſo kahl, Vom Höfling verlacht, verhöhnt vom Pagen int Saal, Der Tafel Abhub ſein Mahl— der Aff und der Narr Von gleichem Rang— doch blieb er verſtockt und ſtarr. Und traf der Engel ihn wo und forſchend fragt', Im Ernſte halb, und halb im Scherz geſagt, Db mild, doch feſt, auf daß er den König belehrt', Die ſammtne Scheide enthielt' von Stahl ein Schwert: „Biſt du der König?“— ſo wallte ſein bittres Leid 5 hoch empor, des Herzens Härtigkeit, r hob die Stirn und unentwegten Sinns 5 Entgegnet' er ſtolz:„Ich bin der König, ich bin'!“— Der Jahre drei verzogen mit raſchem Flug, Da kam von Geſfandten ein prächtig geſchmückter Zug, Vom deutſchen Kaiſer die Botſchaft brachten ſie her, Es ſolle der König nach Rom ziehn über das Meer, Berathung zu halten zum Wohl der Chriſtenheit, Am Donnerſtag der heiligen Oſterzeit. 8 Mit großer Freude der Engel die Gäſt' empfing, Und reich ſte beſchenkt' er mit manchem köſtlichen Ring, Mit Gnadenketten und ſtattlichen Sammtgewand Und ſellnen Juwelen aus fernem Mohrenland. Dann zog mit ihnen er luſtig und wohlgemuth Zam ſchönen Italien fort auf blauer Fluth. Der Kurzweil bot das blühende Land genug, Gar langſam wallte der Reiſigen ſchimmernder Zug, Es wehten die Federn, es blitzte das edle Geſtein, Es prangte der goldne Sporn im Sonnenſchein. Doch ſieh! Dem Heergeſind zu Hohn und Spott Auf ſcheckigem Gaul erſchien in ſchlenkerndem Frott, Von manchem Fuchsſchwanz den Mantel bunt umlockt, Begleitet vom Affen, der feierlich hinten hockt', Der König Robert, es ſchrie das Volk und rannt' Ihm nach in den Städten, durch die der Zug ſich wand. Der Papſt empfing ſie mit großem Gepräng' in Rom, Es ſchmetterten laut die Trompeten am Petersdom, Die Brüder umhalſt' er mit zärtlichem Liebeskuß Und ſpendete urbi et orbi den Segensgruß. Doch während er noch beim Engel ſtand und ſprach, Robert, der Narr, durch die lauſchende Menge brach, Er drang auf den Papſt und den deutſchen Kaiſer ein Mit wilder Geberden unziemlichem Toben und Schrei'n: „Vor Euch Siziliens echter König ſteht, In mir Euren wahren Bruder Robert Ihr ſeht, Doch dieſer Mann, deß Aehnlichkeit Euch trügt, Ein falſcher König iſt's, der ſchnöd' Euch belügt. Kennt Ihr mich nicht? Gibt Antwort meinem Schrei Kein Laut der Bruſt, daß ich der Bruder ſei?“— Verwirrt der Papſt, bewegt und zweifelnd ſtand, Zum heitern Geſicht des Engels ſein Blick ſich wandt', Doch lachend der Kaiſer ſprach:„'S iſt ſeltſam faſt, Daß einen Tollen am Hof als Narren Du haſt!“ Mit Schmach und Schanden ward der närriſche Thor Zurückgedrängt, und Niemand lieh ihm Ohr. Mit Kirchengang und Gebet verfloß die Zeit, Der Oſtermontag naht' in Herrlichkeit, Des Eugels Gegenwart, ſein himmliſcher Schein Erfüllt' die Stadt mit Lichtglanz fromm und rein, Er rührte der Menſchen Herz zur Andachtsluſt, Daß Chriſt vom Tod erweckt, fühlt' jede Bruſt, Und ſelbſt der Narr auf dem ärmlichen Lager von Stroh Genoß der Gottesgabe des Lebens frob. Er ſpürt' im Innern des neuen Geiſtes Macht, Der Groll verflog, und göttliche Demuth erwacht', Das Rauſchen der Schwingen ſein tiefſtes Sein durchdrang, Wie Chriſt zu Himmelshöhn empor ſich ſchwang. Geendet war der Beſuch, zum Donauſtrand Reiſte der deutſche Kaiſer in's Heimathsland, Nach Hauſe der Engel kehrt', und Dorf und Stadt Sahö'n ſich am Glanz des prächtigen Zuges ſatt, Der langſam ſich wand durch die blühenden Auen einher, Bis gen Salern, von dort zu Schiff über Meer. Und als er wieder ſaß im Königsſchloß, Im feſtlichen Saal, umringt vom Dienertroß, Vom Kloſter ſcholl des Angelus frommer Sang, Aus andrer, beßrer Welt ein Heimwehklang, Die Ritter und Knechte der Engel von ſich wies, Den König Robert er vor ſich treten hieß. Und als ſie beid' allein, da rief er ihm zu: „Bift Du der König?“— Doch Robert in ſtiller Ruh', Die Hände faltet' er betend auf der Bruſt Und ſprach:„Dir iſt's, o Gotteskind, bewußt! Mein Herz iſt fündig, laß mich gehn und ziehn, In ſtiller Kloſterzelle betend knie'n, Laß barfuß mich dem Dienſt des Höchſten weihn F. Reu und Buße, bis die Seele rein!“ in ſtrahlend Lächeln zog um's Engelsgeſicht, Durch's Zimmer flog ein Schein vom ew'gen Licht, Und durch das offne Fenſter, hell und klar, Erſcholl der Sang der frommen Beterſchaar, Die Antwort ihm in Worten Gottes gab: „Die Niedrigen hat Er erhöht und ſetzte ab Die Mächtigen“. Leis und ſüß darnach erklang Melodiſch tief ein anderer Himmelsſang, Ein Saitenakkord, der fäufelnd ſanft entwich: „Du biſt der König, und ein Engel ich.“ Der König Robert ſtand im Abendſchein, Er hob die Augen, und ſieh! er war allein, Doch trug er, wie vor 201 verfloßner Zeit, Den Königsmantel und goldbeſetzt das Kleid! Die Ritter und Höflinge kamen und fanden ihn In ſtillem Gebet am Thron demüthig knien. 6. O. ö Pariſer Brief. (Eigenbericht, Nachdruck verboten.) O. W. Paris, 22. Febr. Es iſt entſchieden; es gibt diesmal kein Boeuf gras und keinen Faſchingsaufzug, und wenn man den peſſimiſtiſchen Stimmen Glauben ſchenken darf, die jetzt überall laut werden, ſoll dieſe für das Pariſer Volksleben ſo charakteriſtiſche Feier überhaupt aus der Liſte der National⸗ feſte verſchwinden. Der Pariſer Karneval, ſeit jeher der anemiſche Bruder der lebenskräftigen und luſtſprühenden Karnevals von Venedig und Rom iſt heuer vollends darnieder, als ob er wirklich auf dem Wege wäre, an Auszehrung dahin⸗ zuſtechen. Es wäre dem leichten Charakter der letzten Faſchings⸗ tage wenig angemeſſen hier die ernſten und prinz piellen Ur⸗ ſachen dieſer Verdüſterung einer Volksſeele ergründen zu wollen, die unmitle baren Urſachen aber liegen auf der Hand: ſie ſind ökonomiſcher, ſozialer und metzorologiſcher Natur. Die erſte Bezeichnung bezieht ſich auf die allgememen Klagen über ſchlechte Geſchäfte; in den Cafs's und Vergnügungslokalen geht es weniger lebhaft zu als ſonſt, auf den Straßen wogt keine fröhliche Menge; man bleibt gerne daheim, man fürchtet Kund⸗ gebungen, die zu Thätlichkeiten werden könnten. Und ſo ging es auch an dem Faſchingsſonntag, dem erſten der drei luſtigſten Tage des Jahres in der Stadt gar nicht ſo luſtig zu. Jede elwa noch aufflackernde Fröhlichkeit wurde überdies von dem froſtigen Winde verlöſcht, der unermüdet kalte Regentropfen vor ſich herjagte. Nur hie und da ſah man eine Maske vor⸗ überhuſchen oder hörte den traditionellen achtjährigen Küraſſter⸗ hauptmann mit dunner Kinderſtimme„Vive Tarméèe!“ rufen, ein Ruf, den man in letzter Zeit unter eruſteren Umſtänden zu hören gewohnt war. Die Koufetti und Papierſchlangen flogen nur vereinzelt durch die Luft und während ſie im ver⸗ gangenen Jahre auf den Boulevards ganze Berge bildeten, blieb diezmal nur ein dünner Teppich zurück, der noch vom Regen in unerfreulicher Weiſe aufgeweicht wurde. Die ge⸗ wohnten Scherzgefechte verſammelten wohl auf dieſem oder jenem Boulevard eine kleine Zuſchauergruppe, aber alles dies ging ohne Laune vor ſich; es fehlte eben das heilige Feuer. Und wie könnte es auch anders ſein? Die Dreifus⸗Affaire laſtet ſeit Monaten wie ein Alpdruck auf den Gemüthern und der Zolaprozeß mit ſeinen ergreifenden Vorgängen und den Schreckensgeſpenſtern, die er im Gefolge führt, nimmt alle Geiſter in Anſpruch, ſo daß weder die Luſt noch der Ge⸗ danke an Vergnügungen zur Entfaltung kommen kann.„Und das hat mit ſeinem Briefe Emil Zola gethan“— köunnte man in e ner ſehr freien Anwendung des Loreley Liedes ſagen. Die Anziehungskraft, die Zola gegenwärtig übt, iſt vielleicht weniger verhängnißvoll als diejenige der blonden Jungfrau, aber daſſu iſt ſie bedeutend koſtſpieliger. Bei den letzten Verhandlungen zahlte man 50 und 60 Fres. für einen Platz im Gerichtsſaal. „Nie hätte ich gedacht, daß ich auch einmal in den Juſtizpalaſt kommen werde, um Geld zu verdienen!“ rief vergnügt ein pro⸗ feſſioneller Tazedieb, der ſeinen Platz um 30 Fres. verkauft hatte. G kauft werden die Plätze meiſtens von Damen, die ſich an den Verhandlungen zahlreich betheiligen. Es kommen Damen aus den politiſchen, militäriſchen, litterariſchen und Beamten⸗ kleiſen. Eine Dame aus dem Generalſtab ließ ſich jüngſt zu dem menſchenfreundlichen Rufe hinreißen, man möge Zola vier⸗ theilen. Am eifrigſten und ausdauernſten jedoch iſt eine Gruppe von Damen, welche allgemein unter dem Namen„Les dames de la Defense“ bekannt, von Frau Zola angeführt wird. In einer Ecke des Saales bilden ſie eine Art Salon der Unab⸗ hängigen, wo Beamte, Advokaten, Zeugen und Journaliſten in den Zwiſchenpauſen ihren Beſuch abſtatten und zwiſchen be⸗ legten Brödchen und Bonbons ihre Eindrücke austauſchen. Keiner Uniform iſt hier der Zutritt geſtattet, mit Ausnahme des Oberſten Picquart, der jedoch von der Bagünſtigung keinen Gebrauch macht. Und nach beendigſer Sitzung eilt Alles klopfenden Herzens den Wagen zu um der drohenden Gefahr zu entfliehen, von einer tapferen Gruppe der Dretfusſiſten oder Eſterhaſianer angegriffen zu werden. Bisher waren die einzigen Opfer dieſer Straßenunruhen: der Sohn des Seine⸗Präfecten, der eine Nacht auf dem Polizeibureau zubrachte, wel er irgend Jemand dringend anzuſpeien rieth, und— die Frau des Polizeidirektors, deren Wagen vor dem Pol zeigebäude ſelbſt angegriffen wurde. Wenn man vor der vielen Tragik nicht nachgerade die Gewohnheit des Lachens eingebüßt hätte, man müßte die feine Ironie des Zufalls köſtlich finden, die gerade zwei Funktionäre, denen die Ordnung und Sicherheit der Stadt anvertraut iſt, unter den herrſchenden Unruhen leiden ließ. Aber wenn in der ſchweren Atmoſphäre, die über der Erde laſtet, auch alle guten und fröhlichen Geiſter ſich ängſt⸗ lich ducken, zwei göttliche Knaben gibt es, die unbekümmert um alle zolianiſchen Kataſtrophen ihre welterhaltenden Funktionen jederzeit mit gleicher Freude üben: es iſt der Amor und der Hymen. Eines ihrer letzten Werke, dem ein Duft der Zukunft anha tet, hat in den letzten Tagen viel von ſich reden gemacht, Die Ehe zwiſchen einem männlichen und weiblichen Arzte iſt in unſeren Zeiten noch überhaupt eine Seltenheit und dieſe wird in dem vorliegenden Falle noch dadurch geſteigert, daß be den eine gewiſſe Berühmtheit zugeſprochen wird. Dokto: Caſtelli batte ſeinen vielbeneideten Poſten des Arztes der republikaniſchen Garde verlaſſen um den Feldzug nach Mada⸗ gaskar mitzumachen und ſeine verdſenſtvollen Leiſtungen in den ſchweren Etappen von Majunga bis Tananariva brachten ihm das Kreuz der Ehrenlegion ein. Madame Chellier, die erſte Algiererin die ein Doktordiplom erlangte, wurde wiederholt in wichtigen mediziniſchen Miſſionen nach Algier entſendet. Ihre Kenntniß der arabiſchen Dialekte und vor Allem ihre Eigen⸗ ſchaft als Frau ermöglichten ihr in die arabiſchen Familien einzudringen, die ſonſt den maͤnnlichen Civil! und Militär⸗ ärzten verſchloſſen bleiben. Der Name der„Tebika“, wie die Doklorin von den Arabern genannt wird, iſt bekannt und ge⸗ achtet bis in die unterſten Schichten Kabyliens. Solche ver⸗ einzelte Ereigniſſe, weiche auf eine Fortentwickelung und Er⸗ neuerung der Ehe auf ernſteren und edleren Glundlagen in Zukunft hinweiſen, ſind geeignet, uns über den offenbaren Niedergang des gegenwärtigen Familifenlebens theilweiſe zu tröſten. Daß der letzlere eine nicht einmal allzu bedauerliche Thatſache iſt, wird Jedem klar, der mit nachdenklichem Ernſte die Sittenſchilderunzen aus dem Leben der mittleren Bourgeois⸗ Kreiſe betrachtet, welche uns von den modernen Dramatikern Woche um Woche in allen Pariſer Theatern vorgeführt werden. Die ungewöhnliche Pracht der Ausſtattung und die Gewagtheit der Situattonen bilden die Hauptanziehung dieſer Luſtſpiele, und wenn man die ungetrüste Genußfreude beobachtet, welche dieſe Aufführungen gerade Denjenigen bereiten, die ſich getroffen fühlen ſollen, ſo iſt man beinahe verſucht, zu glauben, daß die beißende Satyre, die ſich aus der Darſtellung entrollt, nicht nur unempfunden, ſondern auch vom Verfaſſer unbeabſichtigt iſt. So erregt das neue Luſtſpiel von Lavedau„Nouveau jeu“, das ſeit einer Woche im Theatre Bar éles ſich des größ⸗ len Erfolges bei Publikum und Kritikern erfreut, den Verdacht, daß der Autor eigentlich nur eine Augenweide und eine Befriedigung der Skandalſucht beabſichtigt habe. In der That bieten die in jedem der 5 Akte wechſelnden Toiletten der Haup darſtellerinnen und Dekorationen der Juterieurs das Hoͤchſte an Luxus und Pracht. Und was könnte man für den blaſirteſten Geſchmack pikanteres und reizvolleres erſinnen, als die Einrichtung, daß während zweier Akte die Handlung im Bette vor ſich geht. Den Reiz mag noch der Umſtand erhöhen, daß die ſogenannte „anſtändige“ Frau die zweifelhaften Freuden des Ehebruches unter Zittern und Zagen im kalten, öden Hotelzimmer genießt, während ihr Gatte dieſelbe mit der„großen Kokette“ in fürſt⸗ licher Pracht und ungetrübter Luſt ſich zu Gemüthe führt. Nur ſo nebenbei können diejenigen, die ſich dafür intereſſiren, er⸗ fahren, wie es um das Pariſer Familienleben beſtellt iſt. Hier iſt eine hochaugeſehene bürgerliche Familie, deren grauhaariges Oberhaupt die Tage in der ganzen und die Nächte in der bolben Welt zubringt. Dort ſieht man eine Familienmutter der Maitreſſe ihres Sohnes Aufmerkſamkeiten erweiſen, eine Toleranz, die dadurch gerechtfertigt erſcheint, weil ſie von ihm eine gleiche für ſich fordert. Der junge Ehemann ſchickt in derſelben Stunde, da er ſeinen Eid vor dem Traualtare ge⸗ leiſtet, ſeiner Maitreſſe eine Depeſche:„Ewig Dein!“ und die junge Frau begleitet ihren Treubruch mit den cyniſchen— aber nur allzu wahren Worten:„Ich thue doch nur, was Alle thun!“ Die giftigſte Spitze der Sawre iſt aber darin zu ſuchen, daß es gerade die Halbweltlexin iſt, welche in aufrich⸗ tigen und begeiſterten Worten die Heiligkeit des Familienlebens vertheidigt. Für ſie iſt eben ein unerreichbares Ideal, was für die Anderen ſchon ein verlorenes Paradies iſt. Der be⸗ liebte Autor dieſes ſenſationellen Stückes bewirbt ſich gleich⸗ zeitig mit dem zweiten dramatiſchen Schrifiſteller Peal Hervten um ein fauteuil in der Akademie bei den nächſen Naiwahlen. Die Schwierigkeit iſt groß, zu eutſche den, welcher deg den belden früher in die Schaar der 40 Uuſterolſchen aufgeno aen Serben ſoll. Es iſt über dieſen Gegenſtand eine heltere Sttoshe m Umtauf: „Pour rajeunir PAcademie en wWame— Lesusl&es Jeux convient il qu'elle demme7— Elle aresit avec Pun„nouveau jeu“.— Mais avec Penze elle auruit PHervien!“(Lair vieuz). 4. Seſte. General- Anzerger. 27. Fertugt Der Birnenſtaat und die Scheuk'ſche Entdeckung.“) Ein Beltrag zur Beurtheilung der letzteren. Von Friedrich Thieme. (Nachdruck verboten.) Wohl ſelten hat eine Nachricht ſo großes und berechtigtes Aufſehen erregt, wie in der jüngſten Zeit die über die wunde⸗ bare Entdeckung Profeſſor Schenks. Jeitungen und Zeitſchriften haben die ungehenre Tragweite derſelben, vor Allem in natio⸗ nalökonom ſcher Beziehung, eingehend erörtert, daß es ſich er⸗ übrigen dürfte, hier noch darüber zu ſprechen. Unſtreitig würde Profeſſor Schenk, wenn die Meldung ſich bewahrheitet, der Welt einen enormen Dienſt leiſten; ober eben nur dann — wenn ſich die Nachricht beſtätigt. Nur zu oft hat in den letzten zwanzig Jahren die Verkündigung irgend einer groß⸗ artigen Enideckung, die ſich bei näherer Betrachtung als arge Täuſchung herausſt lte, die Menſchen in Aufregung verſetzt. Und Schenk ſelbſt ſchweigt ſich über die Hauptſache, das von ihm eingeſchlagene Verfahren, noch aus und beſchränkt ſich auf die Behauptung gelungener Experimente, ſodaß die berufenen Vertreter der Wiſſenſchaft ein abgeſchloſſ nes Urtheil über die Entdeckung bisher noch nicht zu fällen vermochten. Bemerkenswerth iſt jedoch, daß die Möalichkeit der Sache nicht direkt in Abrede geſtellt wird. So genaue Kunde uns die moderne Wiſſenſchaft auch über die mechaniſchen Vorgänge, welche zur ſchließlichen Verſchmelzung der Protoplasmen und Zellkeime führen, Auskunft zu geben vermag, ſo dunkel erſcheint zur Zeit noch die Entſtehung der Geſchlechter ſelbſt, ſo Idaß man ſich über die geradezu naiven Hypotheſen nicht wundern darf, welche in Beireff dieſer wichtigen Frage zahlreiche Laien aufgeſtellt haben. Manche Frauen ſind ſo feſt davon über⸗ zeugt, die willkürliche Erzeugung des einen oder anderen Ge⸗ ſchlechts in ihrer Güwalt zu haben, und in der Lage zu ſein, das Geſchlecht ſchon vor der Geburt mit Sicherheit zu be⸗ ſtimmen, wie vielleicht Schenk ſelbſt. Die Chineſen behaupten von altersher im Beſitz des Geheimniſſes zu ſein, ohne bisber den Beweis der Wahrheit geliefert zu haben. Auffallend iſt nun allerdings die überwiegende Zahl der männlichen Geburten im himmliſchen Reiche, wo das Weib bekanntlich nur geringe Achtung genießt. Abgeſehen aber davon, daß wir nicht wiſſen, inwiefern gerade die Thatſache dieſer Verachtung im Laufe der Jahrtauſende irgendwie phyſiſch eingewirkt haben kann, dürfte die häufige Beſeitigung der weiblichen Neugeborenen durch die chineſiſchen Väter zur Löſung des Räthſels beitragen. Doch ſelbſt Gelehrte und Aerzte, wie der Araber Raſes und der Franzoſe Millot, verſuchten die intereſſanſe Frage durch die ſon⸗ derbarſten Hypotheſen zu löſen, deren nähere Beleuchtung wir unz jedoch hier verſagen müſſen. Unſere Abſicht iſt nur, das Intereſſe des Leſens auf einen Vorgang zu lenken, der geeignet iſt, ihm das Verſtändniß der Materie und ihre Beurtheilung zu erleichtern, und der, obgleich er nicht direkt den Kern der Schenk'ſchen Entdeckung berührt, doch gewiſſe Schlüſſe auf die Möglichkeit oder Nichmöglichkeit derſelben geſtattet. Es handelt ſich— wie wir gleich vorausſchicken wollen— um eines der intereſſanteſten Staatsereigniſſe des Bienenſtaates, das zwar keinen eigentlich analogen Vorgang darſtellt, aber doch die Einwirkung der Nahrung und der äußeren Verhält⸗ niſſe auf die Entwicklung des Körpers und ſeiner Eigenſchaften ſowie die Moͤglichkeit der willkürlichen Aenderung und Geſtal⸗ tung dieſer Entwicklung durch Nahrung und äußere Velhältniſſe in der ſeltſamſten Beleuchtung zeigt. Sonderbarerweiſe iſt bis letzt Niemand darauf gekommen, in der Pieſſe aus Anlaß der Senſationsnachricht auf die betreffende Erſcheinung hinzuweiſen, obgleich dieſelbe unſeres Erachtens gerade jetzt hohes Intereſſe erregen muß. Aus dieſem Grunde ſei es uns geſtattet, ſie in Erinnerung zu bringen. Bekanntlich ſetzt ſich der Bienenſtaat aus dreierlei körper⸗ lich weſentlich verſchiedenen Individuen zuſammen: Den Arbeits⸗ bienen, den Drohnen und der Weiſel oder Königin. Die Drohnen, welche aus unbefruchteten Eiern hervorgeben, ſind Männchen, die Königin iſt das einzige fortpflanzungsfähige Weibchen, die Arbeitsbienen ſind verkümmerte We bchen. Ein Stamm enthält etwa 200 bis 800 Drohnen und 20000 bis 30000 Arbeiter. Alle drei Individuen weiſen— was zu wiſſen für unſeren Zweck von erheblicher Bedeutung iſt— bemerkenswerihe Unterſchſede in Bezug auf ihre körperliche Organiſation und ihre Entwicklung auf. Die Arbeitsbienen ſind die kleinſten Angehörigen des Stamm⸗3. Ihre Aufgabe iſt, die Verrichtung der zur Erhaltung des Staats nöthigen Arbeiten, daber ſind ſie mit allen hierzu erforderlichen Werk⸗ zeugen ausgeruͤſtet: einen Giftſtachel, kräftigen Kinnbacken, den zum Sammeln des Blüthenſtaubes erforderlichen ſogenannten Körbchen an den Hinterbeinen und einem förmlichen kleinen chem ſchen Labaratorium im Innern des Leibes, wie Taſchen⸗ berg in Brehm's Thierleben die Einrich ung tieffend bezeichnet, wo Honig, Wachs und der Sp iſebrei für die Brut je nach Bedürfniß hergerichtet werden. Die Drohnen ſind größer und beſitzen einen kurzen, dicken Körper ohne Stachel; ihre einzige Aufgabe iſt die Befruchtung der Königin. Die Weiſl zeichnet ſich durch den lä gſten Körper von Allen aus, auch iſt ſie mit einem ſcharfen Stachel bewehrt, während ihr die Körbchen und Bürſtchen an den Hinterfüßen fehlen. Sie bedarf deren auch nicht, da ihre Arb it im Staate einzig im Eierlegen beſteht. Der verſchſedenen Organiſation geht natürlich eine entſprechend verſchiedenartige Entwickung voraus. Die für die Drohnen⸗ eier beſtimmten Zellen ſind gröͤßer als die für die Arbeits⸗ bieneneier beſtimmten, und in einer noch größeren und auch der FJoem und Stellung nach abweichenden Zelle entwickeln ſich die Koniginnen. Selbſt die Dauer der Entwicklung iſt verſchieden, denn ſie beirägt für die Drohnen 24, für die Arbeiterin 20 und für die Weiſel 16 Tage. Der körperlichen Differenz und derjenigen der Beſchäftigung und Lebens veiſe entſpricht ſogar die Lebensdauer der einzelnen Indioduen, indem die Arbeits⸗ bienen nur wenige Monate(mährend der Hauptarbeite.t im Sommer ſogar nur ſechs Wochen) alt werden, die Weiſel da⸗ gegen ein Alter von vier bis fünf Jahren erreichen kann. Doch nun zur Hauptſache. Der Bienenſtaat kommt, wie auch andere Staaten, manchmal in die Lage, daß er keine, Rezentin beſitzt. Irgend ein Unfall rafft die Weiſel hinweg, ehe man für Erſatz hat ſorgen können. Höͤren wir nun, wie ſich dann die Bienen zu helſen wiſſen. Sind noch ungedeckelte Zellen mit Eern oder Larven vorhanden, ſo wird— wie Da nach aus Wien eingegangenen Nachrichten Profeſſor Schenk bereits in allernächſter Zeit ſeine Enkdeckung ſ veröffentlichen beabſt 5 8 elbigen der vorliegender Aufſatz von hohem Intereſſe ſein. Wir empfehlen drlondeszn an ee L. Taſchenberg berichtet— in größier Eile eine Zelle mit einem Ei oder einer ſehr jungen Made zu einer königlichen umge⸗ baut. Man trägt ſie ab, entfernt die darunter liegenden, um Raum zu gewinnen, und die runde Form und ſenk echte Lage iſt im Nu hergeſt lüt. Kö igliches Futter wird vorgeleg, und — die Anſtrengungen waren nicht erfolglos, zur beſt mmten Zeit geht ein fruchtbares Weſbchen aus dem Umbau hervor. Geſetzt aber, dieſes Hilfsmittel iſt nicht anwendbar, weil alle Zellen bereits verſchloſſen ſind. Nun, auch dann weiß ſich die Biene zu helfen, wenn ſie auch ihren Zweck nicht ſo vollkommen wie im vorliegenden Falle erreicht. Es wird nämlich dann aus der Zahl der Arbeiter ein möglichſt großes Exemplar ausgewählt und feierlich zur Königin beſtimmt. Die Auserwählte wird von der Verpflichtung zur täglichen Arbeit entbunden, ſie ge⸗ nießt Ruhe und aufmerkſame Pflege, und es wird ihr auch das für die Königin beſtimmte b ſſere Futter gereicht. Und was geſchieht? Die bisherige Arbeiterin verwandelt ſich in die Königin und erfüllt auch deren Pflichten, indem ſie Eier zu legen beginnt, allerdings nur Drohneneier, da ihr die Befrucht⸗ ung fehlt. Ziehen wir nun für unſeren Zweck aus dem Geſagten die Schlüſſe. Als Hauptſchluß ergibt ſich, daß die Bienen es in ihrer Gewalt haben, willkürlich diejenigen Individuen zu er⸗ zeugen, deren ſie für ihr wohleingerichtetes Gemeinweſen be⸗ dürfen, ferner, daß ſie ihren Zweck durch den Einfluß der Nahrung und der äußeren Umgebung erreichen. Die Königin hat es zunächſt in der Gewalt, die Eier zu befruchten oder nicht zu befruchten und dadurch nach Belieben und Bedarf ent⸗ weder aus einem gewöhnlichen Arbeilsbienenei durch andere Nahrung und Pflege eine Königin, alſo ein weſentlich anderes geartetes Weſen, heranzubilden oder eine Arbeitsbiene, die weder die Größe noch Organiſation einer Weiſel beſaß und eine gänzlich andere Lebens veiſe führte, nach Willkür durch Nahrung und Pflege in eine eierlegende Königin zu verwandeln, und zwar Beides in erſtaunlich kurzer, nur nach Tagen oder Wochen zu bemeſſender Zeit. Dieſe Vorgänge zeigen, wie ungeheuer der Einfluß rein äußerer, ja zum Theil mechaniſch zu nennen⸗ der Umſtäude auf die Emwick ung iſt. Wir ſehen ferner dar⸗ aus, daß der Einfluß von Nahrung und Pflege unter Umſtä den einen ſolchen Grad erreichen kann, daß dadulch nicht nur ein organiſtites Weſen aus einem Ei entwickelt wird, welches urſprünglich ein ganz auderes Individuum zu erzeugen beſtimmt war, ſondern daß ſogar die ſchon vollendete Organiſation be⸗ ſeitigt und eine völlig andere an ihre Stelle geſetzt werden kann. Die ſo bewirkte willkürliche Veränderung erſtreckt ſich ſogar auf die Lebensdauer. Die Arbeitsbiene hätte nur wenige Wochen oder Monate gelebt; die aus demſelben Ei künſt ich entwickelte Königin bringt ihr Liben auf ebenſov el Jahre! Der Bienenſtaat gibt uns hierdurch aber auch ein Abbild der großen ſozialen Tragweite der Schenk'ſchen Entdeckung— immer vorausgeſetzt, daß ſie nicht auf einer Selbſttäuſchung des Gelehrten beruht. Die Bienen erzeugen nach Willkür ſoviel von jeder Art Indivpiduen, als ſie für die Exiſtenz und das Gedeihen ihres Stagtes nothwendeg haben— iſt dos nicht eins der ſocialen Idealen, welche manche Phantaſten bereits als die mögliche Folge der Schenk'ſchen Entdeckung an die Wand malen? Leider hat der Menſch den Bienenſtaat nſe in ſeiner Entweſcklung beabachten können; ſo wie er jetzt iſt, iſt er ſeit den älteſten Zeiten menſchlicher Kultur; faſt ſcheint es uns, als hätten ſich die Bienen zu irgend einer Zeit verabredet, ihr Leben in der ihnen eigenthümlichen Weiſe einzurichten, als hätten die Klügeren unter ihnen geſagt:„Wozu ſollen wir alle die Geſchäfte des Eierlegens und auch das der Ernährung, des Baues u. ſ. w. verrichten, wie es die Vögel than? Es genügt bei unſerer erſtaunlichen Fruchtbarkeit, wenn ſich eine von uns ſpeziell dieſer Verrichtung widmet, wävrend wir anderen das Uebrige beſorgen.“ Alle haben ſich natürlich im Laufe der Zeiten für ihre beſondere Thätigkeit auch eine beſondere Organiſation erworben, ja man darf vielleicht ſogar den kühnen Schluß zie hen, daß wir in dem gegenwärtigen Verfoöhren der Bienen hinſichtlich der Enweckelung hrer Brut den auf kurze Zeit zuſammengedrängten Vorgang der Eniwicklung dieſes Verfahlens ſelbſt vor uns h ben, gleichwie nach Darwin viele Thierarten bei ihrer Entſtehung alle Stadien ihrer früheren und allmählichen Entwicklung wi derholen. Was nun auch der Leſer je nach ſeiner A ſchauung und Parteiſtellung von dem im Bienenſtaate tadikal durchgeführten Prinzip der ſyſtematiſchen Arbeitstheilung, die ſich bis auf die Erzeugung der neuen Staats⸗ kinder und die willkürliche Regulirung der Anzahl der Staats. bürger erſtreckt, in ſonaler Hinſicht halten mag: intereſſant bleibt die Thatſache doch und zur Beuriheilung der Sch enk'ſchen Eatdeckung gibt ſie uns in mehr als einer Beziehung werth⸗ volle Momente und Vergleiche an die Hand! Handelsnachrichten. (Driginalberichte. Nachdruck verboten.) OwW. Hopfen. Mannheim, 21. Febr. Die Wochenumſatz⸗ ziffern, die in der vorigen Berichtsperiode noch die, im Verhältniß zur fortgeſchrittenen Saiſon, hohe Ziffer von 1000 Ballen aufwieſen, ſind der diesmaligen Berichtsperiode weſentlich geringere, nämlich 500—550 Ballen geweſen. An dieſen Umſätzen iſt zunächſt der deutſche Kundſchaftshandel betheiligt; wiederum ſtanden grünliche Mittelqualitäten in Frage, doch konnten ſich die Preiſe bis zu 80 M. nicht immer behaupten. Ueberdies haben ſich die Beſtände hier nicht unweſentlich reduzirt, und ſo kommt es, daß die gutfarbigen und in Qualität ebenfalls ſehr befriedigenden ruſſiſchen Hopfen auch dies⸗ mal wieder ernſthafte Beachtung fanden. Man zahlte dafür 80—88 Mk. per 50 Kilo. Von feinen inländiſchen Qualitäten ſind nennens⸗ werthe Abſchlüſſe nicht zu unſerer Kenntniß gelangt, und müſſen die bezüglichen Notirungen zur Zeit mehr als nomimelle betrachtet wer⸗ den. Allgemeine Notirungen: 25—100(25—110) und 100—180 (110—180.) Der Export entwickelte in unſerer diesmaligen Berichts⸗ periode nur eine ſehr ſchwache Thätigkeit, nur in älteren Jahrgän⸗ gen kamen einige Verkäufe zu Stande, zu Preiſen von 10—15 Mk. per 50 Kilo. O. W. Zucker. London, 25. Febr,(Vom engliſchen Markt.) Auf dem Robzuckermarkte berrſchte während der letzten acht Tage ein durchaus ſtetiger Ton, aber der Privatverkehr bewegte ſich in beſcheidenen Grenzen, vornehmlich offenbar, weil die Eigner die mäßigen zur Verfügung ftehenden Mengen ungemein feſt auf Preis hielten. 580 Tonnen Eryſtallized, die auf dem Auktionswege zum Angebot kamen, fanden ſchnell und zu etwas erhöhten Sätzen Nehmer. Rübenzucker beſeſtigte ſich am vorigen Montag, und blieb ſeitdem feſt, obwohl nur beſcheidene ſpekulative Umſätze zu verzeichnen waren Die Notirungen ſchloſſen ungefähr einen halben Penge höher als vor acht Tagen, und die Raffineure erwieſen ſich als flotte Käufer von 75% Sekundaprodukt zu 7 8 1½ d bis 78 2¼ d für fair bis good f. o.., doch machten ſie nichts in 88% deutſchem. Das Geſchäft in franzöſiſchen Cryſtalls kam in Folge erhöhter Forderungen der Verkäufer zum Stillſtand, die für Nr. 8 prompt 11 8 4½ d d. f. und L verlangten. Rufſiſche Cryſtalls werden noch immer nicht gehandelt. * Spekulationskäufer von 88% deutſchem Zucker waren zuletzt zu 4 9 8 3% d per laufenden Monat im Markte, doch forderten Eigner etwas mehr. Einheimiſche raffinirte Waare behauptete ihre Preiſe während der Berichtswoche jeweil gut, und leidliche Umſätze fanden in den meiſten Qualitäten ſtatt. Ausländiſche lag während des erſten Theiles der Woche arg vernachläſſigt. Kleine Verkäufe waren nur in Says Cubes zu 12 6 6 d, in Meyer zu 12 8 7% d bis 12 8 9 d, in F..S. zu 12 s per März und zu 12 8 1½ d per April⸗Maf, in..R. prompt zu 12 8 7½ d, in..R. zu 12 8 7½ d, in 8. u. 1. ſowie..B. und..G. zu 12 8 7½᷑ d und in geſchnittenem.0, Broden zu 12 8 6 di zu verzeichnen Kontinentaler Granulated, und zwar erſte deutſche Marken, entwickelte anfänglich Schwäche, befeſtigte ſich jedoch bald unter dem Einfluſſe wachſenden Begehres. Die letzte Notiz für deutſchen war 11 8 ¼ d. Holländiſcher Cruſhed war feſt, und leidlich umfängliche Transaktionen fanden in..R. prompt zu 11 ͤs 10½ d ſtatt. Von öſterreichiſchem Produkt iſt noch immer nichts angeboten. Die Geſammteinfuhr während der letzten Woche belief ſich auf 10,000 Tonnen gegen 2500 Tonnen in der entſprechen⸗ den Woche des Vorjahres. OW. Metalle. New⸗Pork, 25. Febr.(Wochenbericht per Kabel). In den erſten Tagen der letzten Woche charakteriſirte unſeren Kupfermar' eine ruhige, aber feſte Haltung. Schließlich ſtellten ſich jedoch, durch die ſtatiſtiſch günſtigePoſition von Kupfer ängſtlich gewordene Baiſſiers ein, die umfangreiche Deckungskäufe vornahmen, die halbmonatlichen europäiſchen Statiſtiken zeigken eine abermalige Abnahme der ſichtbaren Vorräthe, einheimiſche Konſumenten ent⸗ wickelten rege Kaufluſt, Kupferaktien ſtiegen, und infolge dieſer Hauſſe⸗Einflüſſe verwandelte ſich die anfängliche Apathie des Marktes in bedeutende Aktivität. Die Notirung für Lake Superior Ingots zog daher noch weiter an, und alle Anzeichen ſprechen auf Dollar 11⅜.— Dit Spekulation legte für Zinn reges Intereſſe an den Tag, und da der flotte Konſumbegehr der letzten Zeit außerdem nichts von ſeiner Schwimmkraft einbüßte, ſo ſtand einem abermaligen Steigen des Artikels nichts im Wege. Straits notirt nun Doll. 14.10, — Im Weißblechgeſchäft vollzog ſich der Verkehr unter großen Schwierigkeiten, da die Käufer eine ungemeine Zurückhaltungspolitit beobachten. Hinſichtlich der Bildung eines Syndikates iſt man bis dato noch zu keinem endgültigen Entſchluß gekommen. Die offizielle Notiz für vollwichtige E. C. Cokes Bleche, ſowie für Waleſer weiſt keine quotirbare Veränderung auf.— Der geſammte GEiſenmarkt iſt in einer höchſt uneinheitlichen Verfaf⸗ ſung. Während der Bedarf allenthalben ein ungewöhnlich großer iſt, entwickeln die Preiſe ſowohl für Nord⸗ als Gußeiſen ungemeine Schwäche. Die Veranlaſſung hierzu bietet die ganz rieſige Production, und die einzige Löſung der ungeſunden Verhältniſſe würde deren Einſchränkung bilden. Man beginnt eine ſolche nun als einzige Rettung, wenn auch ungern, ins Auge zu faſſen. Der Geſchäftsgang der letzten Woche auf dem hieſigen Roheiſenmarkte zeichnete ſich durch Ruhe aus. Die Preiſe für No. 2 Nordgußeiſen und Südpuddeleiſen ſind nominell unverändert, doch wurde in der Mehrzahl der Fälle unter ihnen verkauft. Chicago hatte vornehmlich Abſchlüſſe in Süd⸗ eiſen zu verzeichnen, in Pittsburg fanden beträchtliche Verkäufe in Nord⸗ und Südeiſen ſtatt, Philadelphia berichtet über Mangel an Neuaufträgen, in St. Louis und Birmingham wurde nichts von Be⸗ lang gemacht und auf all' dieſen Märkten hatten die Fabrikanten Konzeſſionen zu bewilligen.— Stahlſchienen bleiben unter ſtar⸗ kem Begehr. Die Notiz beträgt unverändert Doll. 18. OW. Kaffee. Newyork, 25. Febr.(Wochenbericht per Kabel“ Unter den Käufern effektiver Waare herrſcht eine unverkennbare Baiſſeſtimmung, aber die hieſigen Hauſſiers machten während der letzten acht Tage große Anſtrengungen, eine Preisſteigerung zu ver⸗ anlaſſen. Ihr Erfolg war ein nur ſehr beſcheidener, wozu ein Ge⸗ rücht nicht wenig beitrug, demzufolge die Abnahme der ſichtbaren Vorräthe, die trotz der ungeheuren braſilianiſchen Zufuhren am 1. d. Mts. feſtgeſtellt wurde, einen künſtlichen Urſprung gehabt haben ſoll. Unmöglich iſt das natürlich nicht, denn ein ſolches Ma⸗ növer iſt ja erſt vor einigen Jahren einmal ausgeführt worden. Damals war die Geſammtlage indeß auch eine ganz andere, und es iſt dieſes Mal kaum anzunehmen, daß irgend Jemand hoffen könnte, durch das Verſtecken von ein paar hunderktauſend Sack einen nennens⸗ werthen Einfluß auf den Kaffeemarkt auszuüben. Wie dem aber auch ſei, die Situation erſcheint als eine durchaus ungewiſſe, ſchon um der Ausſichten für die nächſte Ernte willen. Inzwiſchen iſt man nun auch noch hinſichtlich der bereits mehrerwähnten Ermittlungen des Santos⸗Ausſchuſſes, der den kommenden Ertrag auf Grund der⸗ ſelben auf nicht mehr als 4½½ Millionen Sack berechnet, im höchſten Grade mißtrauiſch geworden, Während der letzten acht Tage ver⸗ ſchwanden mehrfach alle Verkäufer vom Markte, aber die Wirkung, die das hervorrief, entſprach kaum den von den Betreffenden geheg⸗ ten Erwartungen. In Rio de Janeiro wurden bisher während der Saiſon 3,192,000 Sack gegen 2,564,000 Sack im Vorjahre und in Santos 5,081,000 Sack gegen 4,081,000 Sack empfangen. An erſterem Platze lagern nun 807,000 gegen 282,000 Sack in 1897, und an letz⸗ terem 860,000 gegen 461,000 Sack. Die Terminpreiſe gewannen per Saldo gegen die Vorwoche ſämmtlich 5 Punkte. Terminſchlußpreiſe: Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. 10.Febr.5,60 5,65 5,65 5,70 5,75 5,80 5,85 5,90 5,95 5,95 6,— 6,05 17.„ 5,65 5,70 5,70 5,75 5,80 5,85 5,90 5,95 6,— 6,— 6,05 6,10 Terminumſätze 68,500 Sack gegen 69,500 Sack in der Vorwoche, alſo in dieſer Woche 6000 Sack weniger. E‚· NN—˖˙ ⏑ 17. Februar. Kaffeepreis 67——%/%/ 8/ 68½ 8. per Pfd⸗ Terminumſ. 17,750— 16,500 5,000 5,750 18,500 63,500 Sack, OW. Petroleum. New⸗Mork, 286. Febr.(Wochenbericht per Kabel,) Auf dem Petroleummarkt herrſchte zwar auch während der letzten acht Tage wieder ein ſtiller Ton, und effektive Wagare erſuhr keinerlei Preisveränderung, doch führte die Notirung der Pipe Line Certificates oder Credit balanees at Oil City mehrere unerwartetze Aufwärtsbewegungen aus. Dieſe einſt, ſelbſt an der Effektivbörſe ſo beliebt geweſenen Spekulationsobjekte haben ſeit geraumer Zeit völlig leblos gelegen, und notiren in Folge der Erhöhung 68 0. gegen 65 C6. in der Vorwoche. Es wäre ſchwer, die Gründe feſtzuſtellen, welche dieſen Preisaufſchlag veranlaßten, zumal derſelbe als Vor⸗ läufer einer gleichen Bewegung in effektiver Waare ſchon darum der Berechtigung zu entbehren ſcheint, weil die Situation für eine Hauſſe in Petroleum wohl nicht ungeeigneter ſein könnte als zur Zeit. Aus Englaud liefen neuerdings Verichte ein, über die großen Anſtreng⸗ ungen, die die ruſſiſchen Produzenten daſelbſt unter Führung der Rothſchilds machen, um dem amerikaniſchen Petroleum Terrain ab⸗ zugewinnen. Die unmittelbare Folgen dieſes Konkurrenzkampfes iſt ein ſchlechterer Geſchäftsgang denn je. Für Standard white(70 pEt. raffinirt) ließ ſich die Nachfrage ſehr ſchwach an und dasſelbe ſchloß hier auf 5,40 und in Philadelphia auf.85 Dollar. Petroleum in Fäſſern notirt 5,95 Doll Der Frachtſatz für Verſchiffungen nach Europa beträgt 2,60—3,00 M. Der Röhrenlauf 695,000 Barrel, Verſchiffungen aus den weſtlichen Regionen 549,000 Barrel. Geſchäftliches. * Wenn ein Feind in das Land kommt, dann ſinnt man auf Mittel, mit denen man ihn ſicher bekämpfen kann. Dies läßt ſich auch bei dem Ausbruch von Krankheiten anwenden und dürfte jetzt ein ſolches Mittel, wo Diphteritis überall vorkommt, unſern Leſern willkommen ſein Daß die Citrone reſp. deren Saft auch bei dieſer Seuche von großartiger Wirkung iſt, dürfte ziemlich bekannt ſein. Doch wie Alles, ſo hat auch dieſes ſeine Schattenſeite. Der Saft von Citronen iſt für die kleinen Patienten zu ſcharf und werden die Luftwege dadurch noch mehr zuſammengezogen, vermiſcht man ſolchen mit Waſſer, dann verliert er an ſeiner Eigenſchaft. Dieſem Uebel hat der Naturheilkundige 1 V. Trippmacher in Ladenburg dadurch abgeholfen, daß er dem Citronenſaft größtentheils von ſeinem Präparat Früchte⸗Säfte⸗Eſſenz zuſetzt. Dieſe Miſchung wird milder, von den Patienten lieber genommen und verliert der Citronenſaft dadurch nicht an der Wirkung, ſondern wird ſolche dadurch noch erhöht. Der Citronenſaft lockert den Belag, die Früchte⸗Säfte⸗Eſſenz macht die Athmungsorgane geſchmeidiger und löſt, wodurch die Natur des Patienten in den Stand geſetzt wird, den gelockerten Belag aus⸗ zuſtoßen Mit dieſem einfachen Mittel ſind ſchon viele, darunter auch ſolche, welche ſich ſchon in einem vorgerückten Stadium be⸗ fanden, gerettet worden; aus dieſem Grunde kann ſolches nicht dringend genug empfohlen werden. 88 an. 10 he, er er hr ne eit en n, r⸗ e ſſe 18 9⸗ er bs ſt 95 in ch el, 0 0 4 1 ——— General⸗Anzeiger. 5. Selfe? —— (64) Nr. 3279 Il. Die Muſterung der Militärpflichtigen des Aushebungsbezirks Mannheim findet am:.,.,., ., 10., 11., 12., 14., 15., 16., 17., 18., 21., 22., 23., 24., 26., 28., 29., 30. und 31. März und 1. und 2. April d. Is. je⸗ weils Vormittags ½8 Uhr beginnend, im Gaſthaus zum „Badner Hof“ Lit. G 6, 3 dahier ſtatt. Es haben zu erſcheinen: 1. Am Sauſtag, den 5. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1876 aus der Stadt Mannheim, deren Famklienname mit dei Buchſtaben A bis mit F anfängt, 9 8 Rückſtändigen aus früheren Jahrgängen aus dem ganzen ezirk. 2. Am Montag, den 7. März d. Js. die Pflichtigen des Jahrgangs 1876 aus der Stadt Mannheim, deren Familienname mik den Buchſtaben G. bis mit K anfängt. 3. Am Dienſtag, den 8. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1876 aus der Stadt Mannheim, deren Famllienname mit dem Buchſtaben L bis mit R aufängt, ſowie die Pflichtigen der Jahrgänge 1876, 1877 und 1878 aus der Gemeinde Ilvesheim. 4. Am Mittwoch, den 9. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1876 aus der Stadt Mannheim. deren Familjenname mit den Buchſtaben 8 bis mit anfängt. 5. Am Donnerſtag, den 10. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1876 aus der Stadt Mannheim, deren Familienname mit den Buchſtaben bis mit L anfängt, ſowie die Pflichtigen der Jahrgänge 1876, 1877 und 1878 aus der Gemeinde Feudenheim. 6. Am Freitag, den 11. März d. Is. die Pflichtigen der Jahrgänge 1876, 1877 und 1878 aus dem Stadt⸗ theil Küferchal⸗Walhaf 7. Am Samſtag, den 12. März d. Is. die Pflichtigen der Jahrgänge 1876, 1877 und 1878 aus der Ge⸗ melnde Neckarau. 8. Am Montag, den 14. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1877 aus der Stadt Mannheim, deren Familienname mit den Buchſtaben A bis mit E anfängt. 9. Am Dienſtag, den 15. Maärz d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1877 aus der Skadt Mannheim, deren Familienname mit den Buchſtaben F. bis mit anfängt. 10. Am Mittwoch, den 16. März d. Is die Pflichtigen des Jahrgangs 1877 aus der Stadt Maunheim, deren Familienname mit den Buchſtaben K bis mit M ſanfängt. 11. Am Donnuerſtag, den 17. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1877 aus der Stadt Mannheim, deren Familienname mit den Buchſtaben N bis mit R anfängt, ſowie die Pflichtigen der Jahrgänge 1876, 1877 und 1878 aus den Gemeinden Saudhofen und Schaarhof. 5 12. Am Freitag, den 18. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1877 aus der Stadt Maunheim, deren Familienname mit den Buchſtaben 8 bis mit anfängt. 13. Am Montag, den 21. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1877 aus der Stadt Mannheim, deren Familienname mit den Buchſtaben Webis mit Z anfängt, ſowie die Pflichtigen der Jahrgänge 1876, 1877 und 1878 aus den Jemeinden Ladenburg und Wallſtadt. 75 14. Am Dienſtag, den 22. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1878 aus der Stadt Mannheim, deren Familienname mit den Buchſtaben A bis mit D anfängt. 15. Am Mittwoch, den 23. März d. J. die Pflichtigen des Jahrgangs 1878 aus der Stadt Mannheim, deren Familienname mit den Buchſtaben E bis mit 0 anfängt. 16. Am Donnerſtag, den 24. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1878 aus der Stadt Mannheim, deren Familienname mit den Buchſtaben U bis mit Janfängt, ſowie die Pflichtigen der Jahrgänge 1876, 1877 und 1878 aus der Gemeinde Neckarhauſen. 1 17 Am Samſtag, deu 26. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1878 aus der Stadt Mannheim, deren Familienname mit den Buchſtaben K bis mit L anfängs. 18. um Montag, den 28. März d. Js. die Pflichtigen des Jahrgangs 1878 aus der Stadt Maunheim, deren FJamilienname mit den Buchſtaben M bis, mit R anfängt. 19. Am Dieuſtag, den 29. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1878s aus der Stadt Mannheim, deren Familienname mik den Buchſtaben bis mit + aufängt. 20. Am Mittwoch, deu 30. März d. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1878s aus der Stadt Mannheim, deren Familienname mit den Buchſtaben Ubis mit 2 aufäugt, ſowie die Pflichtigen der Jahrgänge 1876, 1877 und 1878 aus der Gemeinde Schriesheim, 21. Am Donnerſtag, den 31. März d. Is. Zugänge und Gefangene. Am Freitag, den 1. April d. Is., Vorm. 8 Uhr, findet die Verbeſcheidung der rechtzeitig eingekommenen Reklamationsgeſuche ſtatt und haben die Betheiligten an dieſem Tage wiederholt zu erſcheinen. Am Samſtag, den 2. April d. Is., Vorm. 8 Uhr. 5 ginnt die Looſung der Pflichtigen des Jahrgangs 1879, ſowte dek Pflichtigen lieng Abrgge Naweit ſolche ohne ſhr Verſchulden noch nicht gelooſt haben Jedem Meſlitärpflichtigen iſt das perſönliche Erſcheinen im Looſungstermin überlaſſen. Für die Nichterſchienenen wird durch ein Mitglied der Erſatz⸗ kommiſſion gelooſt werden. Jeder Milktärpflichtige, gleichviel ob er ſich tim 1. 2. oder 9. Militärpflichtjahr befindet darf ſich im Muſterungstermin frei⸗ willig ſech Aushebung melden, ohne daß ihm hieraus ein beſon⸗ deres Recht auf die Auswahl der ee oder des Truppen⸗ (Marine⸗) Theils erwächſt. Durch die freiwilllige Meldung ver⸗ zichten die Pilftärpflichtigen auf die Vortheile der Looſung und ge 5 in erſter Linie zur Aushebung. ie Pflichtigen haben zur Muſterung in rein⸗ lichem und nüchternen Zuſtande zu erſcheinen Wer durch Krankheit am Erſcheinen im Mnſterungstermine verhindert iſt, hat ein ärztliches Zeugniß einzureichen. Dasſelbe iſt, wenn der auszuſtellende Arzk nicht Staatsarzt iſt, bürger⸗ meiſteramtlich zu beglaubigen. 8 Militärpflichtige, welche in den Terminen vor den Erſatzbe⸗ hörden nicht pünktlich erſcheinen, können, ſofern ſie nicht dadurch zugleich eine härtere Straſe verwirkt hahen, mit Geld bis zu 80 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft werden. Außerdem können ihnen von den Erſabdebörden die Vortheile der Looſung in werden.(8 267 W. ⸗O.) Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als unſicherer Dienſtpflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und zum Dienſt eingeſtellt werden. 1 Die Fflichtigen der Jahrgänge 1877 und 1976, ſowie früherer Jahrgänge haben ihre Looſungsſcheine mitzubriugen te Bürgermeiſterämter werden beauftragt, dieſe Verfügung in ihren Gemeinden ortsüblich wiederholt bekannt zu machen. Die Herren Bürgermeiſter ſelbſt haben mit den Pllichtigen ihres Ortes im Muſterungstermine zu erſcheinen. Mannheim, den 22. Februgr 1898. Größh Bezirksamt: v. Merhart. 56160 5 Zum elmässigen, wöchentlichen Aufziehen und Reguliren von Zimmer-, Comptoir- ete. Uhren empfiehlt sich 872; Sarl PFischel, Uhrmacher. 4, I. D 4,.! Tagesordnung der am Donnerſtag, 3. März 1898, Vorm. 9 Uhr beginnenden Bezirksrathsſitzung. 1. Geſuch des Friedrich Frey um Erlaubniß zum Betrieb einer Schankwirthſchaft ohne Brannt⸗ weinſchank in L 6, 12. 285 2. Gleiches Geſuch der Joſef Kreis Wittwe, 11. Querſtraße 48. 8. Gleiches Geſuch des Friedrich Bauer, Tatterſallſtraße 27. 4. Gleiches Geſuch des Karl Hiller, Mittelſtraße 112. 5. Geſuch des Karl Friedrich Kuhn um Uebertragung ſeiner Schankwirthſchaftskonzeſſion ohne Branntweinſchank von Bellen⸗ ſtraße 49 nach Eichelsheimerſtr. 4. 6. Geſuch der Karl Marguth Ehefrau um Erlaubniß zum Branntweinſchank in ihrer Wirth⸗ ſchaft Gr. Wallſtadtſtk. 65. 7. Geſuch des Joſef Jung aus Kohlſtatt, Bezirk Jungbunzlau in Böhmen, um Erlaubniß zum Betrieb des Gewerbes als Schau⸗ ſplelunternehmer. 8. Piſſoiranſchluß der Liegen⸗ ſchaften Ecke Rheinauſtr. 11 und Eichelsheimerſtr. 25. 9. Maßregeln gegen die Schaf⸗ räude. 10. Ernennung der Schätzer ur Abſchätzung der auf polizeil. Anordnung getödteten Thiere. 11. Die Einleitung der Ab⸗ waſſer der Sinner'ſchen Fabrik in Käferthal in den Sandloch⸗ weiher betr. Sämmtliche auf die Tages⸗ ordnung bezüglichen Gegenſtände liegen während 3 Tagen zur Einſicht der Betheillgten ſowie der Herren Bezirksräthe auf dies⸗ ſeitiger Kanzlei auf. Mannheim, 26. Febr. 1898. Großh. Bezirksamt: Pfiſterer. 56376 Ausſchreiben. Nr. 245. Bei einem wegen mehrfachen Diebſtahls Ange⸗ ſchuldigten wurden folgende Ge⸗ genſtände beſchlagnahmt, deren Eigenthümer bis jetzt nicht er⸗ mittelt werden konnten: 1 Nickelweckeruhr, 1 Nickel⸗ tiſchglocke, 1 braunledernes Ci⸗ garrenetui zum Zuſammenſchie⸗ ben, 1 ſchwarzledernes Klapp⸗ ortemonnaie, 1 grüngeſtickter eldbeutel mit 2 Ringen, 12 Stück weiße runde Bleiſtifte, 1 neue Kleiderbürſte, 3 Stück Scheeren, 1 hölzerne Cigarren⸗ ſpitze, 1zerbrochene Meerſchaum⸗ ſpitze, 1 gewöhnliches Taſchen⸗ meſſer mit ſchwarzem Hefte, 1 Bierglasunterſatz von Nickel mit Filzeinlage, 2 zerbroch. Meſſing⸗ Uhrketten, 1 Metall⸗Uhrketten⸗ Anhängſel mit dem Bildniß von Kaiſer Friedrich, 1 braun⸗ carrirte Buxkinjuppe, 1 blaue Cheviothoſe mitdunkeln Streifen, 1 blaue Cheviotweſte mit dunkeln Streifen, 1 dunkelgraue Buxkin⸗ ſel 1 braun⸗ und grau ge⸗ treifte Buxkinhoſe, 3 weißleinene Herrenhemden, gezeichnet„F..“, 1 Paat braunwollene geſtrickte Haudſchuhe, 1 Paar ſchwarzwol⸗ lene 4 Handſchuhe, ein blaues Halstuch mit braunen und weißen Streifen, 2 rothe Taſchentücher mit breiten weißen Streifen, 1 weißes Taſchentuch mit rothen Streifen, gezeichnet „.“, 1 weißes Tafchen, ziemlich groß. 56832 Perſonen, welchen Gegenſtände dieſer Art im Laufe des letzten Jahres und Januar d. Is. ent⸗ wendet worden ſind, werden er⸗ ſucht, hiervon der Krimimalpoli⸗ zei dahier, bei welcher die ſtände aufbewahrt werden, An⸗ zeige zu machen. Mannheim, 22. Februar 1898. Großh. Unterſuchungsrichter. Ketterer. Hekanntmachnug. Nr. 4207. Wir bringen zur öffentlichen Kenntniß, daß wir mit ee des Groß⸗ herzoglichen Bezirksamts dahier einen Straßen⸗ und Nummerir⸗ ungsplan für den Stadttheil Waldhof aufſtellen ließen. Darnach erhalten die Straßen in den en Stadttheil folgende Namen: 1. Sandhofer⸗Straße. Altrhein⸗Straße. Sandtorfer⸗Straße. Wald⸗Straße. „Feldſtraße⸗ Sandſtraße. Wachtſtraße. .Langeſtraße. übenſtraße peckweg. A e Alte Frankfurtecſtraße. Schießplatzſtraße. 14. Weſtliche Bahnhofſſtraße. 15. Oeſtliche Bahnhofſtraße. Die betreſſenden Straßen werden mit Straßenſchildern verſehen. Der obengenannte Straßen⸗ und Nummerirungsplan liegt 8 Tage lang auf dem Polizeiwacht⸗ lokal des Stadttheils Waldhof zur Einſicht auf. 56364 Mannheim, Is. Februar 1898. Stadtrath: Bräunig. Schemenauer. 10. 11 12. 18. aofmännsſ Werein Hannheim. (Abth. für Stellenvermittlung.) empfehlen wir unſere Vermitt⸗ lung auch bei Beſetzung von Lehrlingsvakanzen. 588⁰ Der Borſtand. Geehrten Handlungshäuſern ſch Hekauntmachung. Verpachtung der Be⸗ dürfnißanſtalt auf dem Marktplatze& 1 betr. No. 1584. Die Bedürfnißan⸗ ſtalt auf dem Marktplatze G 1 ſoll vom 1. April d. 8 an, zunächſt auf ein Jahr im Sub⸗ miſſtonswege verpachtet werden. Pachtangebote ſind mit der Aufſchrift: Angebot für die Bedürfnißanſtalt“ verſehen, bis zum 56865 Montag, 14. März d. IJ, Vormittags 11 Uhr anher einzureichen. Die Pachtbedingungen können im Rathhauſe Zimmer No. 18 eingeſehen werden. Mannheim, 18. Februar 1898. Bürgermeiſteramt: Bräunig. Lemp. afmännsgze, Werein N N 0 Mannheim. Dienſtag, den 1. März a.., Abends 8½ Uhr im Stadtpark-Saale Vortrag des Herrn Dr. Adalbert von Hanſtein, Schriftſteller aus Schöneberg bei Berlin, über: „Die Frauen in der Kultur⸗ geſchichte des neunzehnten Jahrhunderts.“ Für Nichtmitglieder ſind Tages⸗ karten à Mk..50 in unſerem Bureau, in der Hofmuſikalien⸗ handlung K. Ferd. Heckel, in der Muſikalienhandlung Th. Sohler und im Zeitungskiosk hier, ſowie in der Baumgart⸗ ner'ſchen Buchhandlung in Lud⸗ wigshaſen zu haben. DBie Karten ſind beim Ein⸗ tritt in den Saal vorzuzeigen. (Die Tageskarten abzugeben.) Die Saalthüren werden punkt 8¼⁰ͤ Uhr geſchloſſen. Ohne ſtarte hat Niemand Zutritt. Rinder ſind vom Beſuche ber Vor⸗ leſungen ausgeſchloſſen. 6132 Der Vorſtand. Kneipp-Verein. Montag, 28. Februar 1898, Abends 3½ Uhr wird Herr Prior Reile aus Wörishoſen im Kneipp⸗Verein Ludwigshaſen im Saale des „Pfälzer Hof“ einen Vortrag über: „Die Heilwirkungen des Wassers“ halten. 56340 Wir beehren uns die verehr⸗ lichen Mitglieder hierzu freund⸗ lichſt einzuladen. Eintritt frei. Der Vorſtand Pelocibedien⸗Herein Maunheim., Sountag, 27. Februar F 22 5 rühschoppen ½12 uhr im„Dentſchen Hof“ mit.⸗Caviarbrödchen. Um zahlreiches Erſcheinen bittet 56366 Der Vorſtand. Turn⸗Verein. s —5 55 Gegründet LES. e Euruhalle u6 Die Uebungs⸗ abende ſind wie folgt feſtgeſetzt: Montag: Kürturnen, Mittwoch: Männer⸗ Riegenturnen. Camſen tiegenturnen. amſtag: Männerturnen. eweils von 8 bis 10 Uhr. ie Vereinsabende finden in der Regel alle 14 Tage im Lokal „Rother Löwe“, I 1, 4 ſtatt und werden beſonders durch die Zeitung beka unt gemacht. Anmeldungen zum Beitritt in den Verein beliebe man ſchriftlich an den Vorſtand zu richten, auch werden ſolche an den Ule ungs⸗ abenden in den Turnhallen efit⸗ gegengenommen. 27301 Der Vorſtand. Forſtbezirk Schwetzingen. eee erſteigerung. Samſtag, 5. März d. Js., Morgens 10 Uhr anfangend, werden mit Borgfriſt im Wirthshaus zum Pflug in Brühl, verſteigert: 200 Pappelſtämme und Ab⸗ nitte. 56322 Das Holz lagert auf den ärariſchen Wieſen im vordern Koller und Spieß, Gemarkung Brühl, neben dem Rhein. und is-Verkündigungsblakt. Der Kaufmännische Verein in Frankfurt (Main) empflehlf für Besetzung offener Stellen selne für Mitglieder und Geschüftsinhaber kostenfreie Vermittlung.(Zweiwöchentl Stellenverzeichnisse an Mit- glieder laut Prospect.) 54654 Der Geschäftsbericht unserer Bank für das. Jahr 1897 gelangt dem- nächst zur Ausgabe, und stellen wir jedem Be- Sitzer unserer Pfand- briefe ein Exemplar desselben bereitwilligst kostenlos zur Ver- fügung. 56867 Man wolle sich dieser- halb an die betr. Bank- häuser resp. an uns direct wenden. Berlin., im Febr. 1898. pommersche Hypotheken- Aetien-Bank. Bekanntmachung. Nr. 488. Es iſt in letzter Zeit wiederholt vorgekommen, daß ſeitens der Inſtallateure die fertiggeſtellten Neubauten die vorhandenen Waſſerleitungen, ohne uns vorher in ftenntuiß zu ſetzen, mit den Hauswaſſerleit⸗ ungen verbunden wurden, wo⸗ durch 100 Mißſtände verſchie⸗ dener Art entſtanden ſind. Da dies nach§ 12 des Regu⸗ lativs nicht ſtatthaft iſt, indem jede neu buaſeen Hauswaſſer⸗ leitung vor Inbetriebnahme ſei⸗ tens eines unſerer Beamten einer Repiſion unterzogen werden erſuchen wir die verehrl. Intereſ⸗ ſenten hiermit dringend, uns von jeder neu anzuſchließenden Haus⸗ waſſerleitung jeweils Mittheil⸗ ung zukomnien zu laſſen, andern⸗ falls wir genöthigt wären, die Waſſerabgabe bef nicht vor⸗ ſchriftsmäßig geprüften reſp. ab⸗ genommenen Leitungen zu ver⸗ weigern. leichzeitig weiſen wir auf den§ 1 Abſ. 2 des beſtehenden Regulativs hin. 58708 annheim, 20. Jan. 1898. ie Direktion der ſtädt. Gas⸗ u. Waſſerwerke. ee Freihändiger Verkauf. Die aus dem A. Hey⸗ mann'schen Brande her⸗ rührenden 56318 Oofreide-Vorräthe ſollen en bloec freihändig ver⸗ kauft werden und werden Intereſſenten erſucht, ihre Anerbieten bis längſtens Montag, den 28. et., Abends 5 Uhr bei Herrn juſſus Wollf E4, 2 oder Herrn WIn. Sohrelber, 8 J, einzureichen. —..— LooooooOOOOOOOOR 8 Deutscher Haarhut elegant, leicht u. dauerhaft in allen Farben und Formen 55866 Mark.50 50 empfehlen 8 Zilke& Cie. 2Hutkfabrik ID 2, 7. nogdoooooooosoo0 Bitte. Wie uns der Hausvater der Arbeiterkolonie Ankenbuck mit⸗ theilt, iſt dort beſonders Mangel an warmen Joppen, ee Unterkleidern, wollenen Socken und Schuhen. Wir richten daher an die Vertrauens, männer und Freunde unſeres Vereins dle herzliche Bitte, wieder Sammlungen genannter und anderer Herren⸗Kleidungsſtücke gefällig veranſtalten zu wollen Und ſolche an Herrn Hausvater Wernigk in Ankenbuck— Sta⸗ tion Klengen bei Frachtgut: und Poſt Dürrheim bei Poſt⸗Send⸗ ungen— gütigſt abſchicken zu Wechſel der gectgeit eim Wechſel der Jahreszeit ergeben ſich ſtets Abgänge von dieſen Gegenſtänden, welche noch brauchbar ſind und zu den Zwecken der Anſtalt Verwendung uden können. Derartige e en⸗ ſtände können auch an die Cen⸗ tralſammelſtelle, Sofienſtraße 25 in Karlsruhe eingeſendet werden und zwar zu ſeder Zeit und das ganze Jahr über. Auch Geld⸗ gaben wären willkommen und wollen ſolche an unſeren Kaſſier, Herrn Revident Zenck in Karls⸗ ruhe, Softenſtraße 25, gütigſt abgeliefert werden. karlsruhe, den 14. Okt. 1897. Der Ausſchuß des Lanbesvereins 2 8 2 2 2 OoSooooαοõ, — Casino-Saal. Montag, 7. Märs 1898, Abends 7½ Uhr, SONCERT von Johanna Haldenwang(Elavier) u. Albert Levi (VVioline), unter gefl. Mitwirkung der Grossh. Hofopernsängerin Fräul. H. Hüübsch. Programm: 1. Sonate für Violine und Klavier, Es-dur v, Beethoven,. 2. Lieder: a) Zigeunermelodien v. Dvorak, b) die Quelle v. Goldmark. 3. Klaviersoli: a) Andante Faxorise v. Beethoven; b) Impromptu und Valse von Chopin. 4. Violinkonzert No. IX, 1. und 2. Satz, von Spohr. 5. Lieder: a) Liebesglück v. Sucher, b) Heut sang ein Vöglein v, Hildach. 6. Klaviersoli: Capriccio,-moll v. Mendelsschn und Rigoletto, Fantasie von Liszt, 7. Terzett; Der Spielmann für Gesang, Klavier und Violine von Hildach. Eintrittskarten: Reservirter Platz Mk..—, nicht reservirter Platz Mk..— sind in den Mustkallenhandlungen von Th. Sohler, K. F. Heckel und Abends an der HKasse azu haben. 56287 Vorein f. Handlungs-Commis von 1858 Kaufm. Verein Hamburg. Bezirks-Verein Mannheim-Ludwigshafen. Zur gefl. Kenntnißnahme, daß unſer diesjähriger Anterhaltungs-Abend verbunden mit Tanzvergnügen am 5. März d. Is., Abends 8 uhr, in den Sälen der Lieder⸗ tafel, K 2, ſtattfindet. 55819 Es wird gebeten Vorſchläge für einzuführende Nichtmitglieder gefl. alsbald bei Herrn Eugen Bauer, B 8, 15, oder im Vereins⸗ lokal Reſtaurant Weinberg ſchriftlich hinterlegen zu wollen. Marine-Ausstellung Mannheim J898. Montag, den 28. Februar 1898, Abends präcis 8 Uhr im Stadtparkfaale: Oeffentlicher Vortrag des Herrn Geheimen Regierungsraths Profeſſor Busley von Berlin über: „Die Kaiserliche Marine“ erläutert durch 36[[Meter große Projektionsbilder. rertr eerer, jedoch nur gegen Karten, welche auf dem Burean der Handels⸗ kammer, DD 3, 14, von Freitag, den 25. Februar, Nach⸗ mittags 5 Uhr an erhoben werden können. 56245 Großer Mayerhof. Morgen Sonntag, den 27. Febr., Nachm. von—7 und Abends—11 Uhr 2 grosse Concerte der Capelle Gallion. ladet ergebenſt ein 56 Nust. Geyer. Confirmanden⸗Hüte in nur guten Qualitäten u. eleganten Formen bei 56874 Emil Kölle, Steiteſtaß“, O 1. 2. Das Knaben-Fenstonat von H. Büchler, Rastatt, übernimmt wie seit Jahren schwächliche, schwer zu er“ nlehende, Seistig schlecht veranlagte, in Schulen mit starken Klassen nicht mitkommende, einer strengen Aufsleht bedürftige Knaben. Dem Elnselnen wird besondere Rüeksicht gewidmet u. die Zöglinge an strenge Ordn, Pünktlichk., Bescheldenh. u. anhalt. Thütigk gewöhnt. Pensionspr, müssig, Prospekt. 55700 Süddeutsche Banl 0 6 Mr. 4 HLANNHEIA D 6 Nr. 4 Telephon Nr. 250. Eröffnung von laufenden Rechnungen mit und ohne Creditgewührung. Provislonsfreie Check- Bechnungen und Annahme der Baareinlagen. Annahme von Werthpapieren zur Aufbe⸗ Wwahrung in verschlossenem und zur Verwaltung in offenem Zustande. Vermiethung von Presorfächern unter Selbst⸗ verschluss der Miether in feuerfestem Gewülbe. An- und Verkauf von Werthpapieren, sowie Ausfuhrung von Rörsenaufträgen an der Mann⸗ heimer und allen auswärtigen Börsen. Discontirung und Einzug von Wechseln aul das In- und Ausland zu billigsten Sätzen. Ausstellung von Checks und Acereditiven auf alle Handels- und Verkehrsplätze. Einzug von Coupons, Dividendenscheinen und verloosten Effelten. Versicherung verloosbarer Werthpapiere gegen Coursverlust und Controle der Verloesungen. 35640 Gernsheim& Wachenheim Bankgeschäft D1 No. 9. Mannheim. Teleph. No. 81. An- u. Verkauf, sowie Umtausch von Werthpapieren Solideste Ausführung aller Börsenaufträge. Discontirung und Incasso von Wecliseln. Abgabe von Cheeks und Acereditiven auf alle euro⸗ pkischen und ibersgeischen Hauptplätze. Eröffnung lautender Reehnungen und Amahme vere zinslicher Einlagen auf 3 Check-Conto, Hostenfreie Controlle von verloosbaren Effeoten. Einlösung von Coupons und werloosten Obligationen, e e und Verwaltung von Werthpapieren, Unentgeldliche Auskunftsertheilunßz uüber Staatspapiere, 4700 Obligationen und Actien jedor Art. Für die zahlreichen, in der Stunde der Trauer ihr gewordenen Beweise wWohlthuender Theilnahme, 36366 dankt herzlich Tamilie Philipp Diffene, für Arbeiterkolonſen im Großher⸗ ſogthum Baben. FFFFFFC ar ge 1a fü 18 Tel — 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 27 Februat. 7 beuar⸗ 24. 19. 19. 19. 19. 19. 19. 19. 19. 19. 19. 19. 19. 19. 19. 19. 19. 19. 19. 19. 19. 23. 24. 24. 24. 24. 24. 24. Feb 16. 16. 18. 17. 15. 16. 18. 14. 18. 17. 13. 16. 18. 16. 15. 17. 18. 19. 18. 18. 14. 18. 18. 15. 19. 17. 18. 16. 18. 47. 18. 20. 15. 19. 19. 20. 21. 16. 20. 19. 21. 20. 18. 15. 21. 18. Februar. 18. — 9 10. 180. 19. 19. 10. 19. 21. 2¹1. 2 „Bch. Spieß, Gottfr. „Herm. Bickel, Fa brikarbeiter u. Karol. Ebel. „Gottl. Huß, Metzger u. Karl Lohrer,? „Mich. 8 22. Jak. Gottl. 23. Dr. Albert Müller, 8 d Civilregiſter der Stadt Mannheim. Verkündete. Adam Matthais, Zimmerm. u. Anna Sponagel. „Chriſtian Kühner, Schmied u. Marig von „Heinr. Weis, Müller u. Bab. gen. Joha. Klinger. Ernſt Ringwald Kath. R „Karl Lenz, Schreiner U. Ludw. Gärtner, Geſ chäftsf. U. 5 Theobald Kiefer, Schloſſermſtr. u. Karol. Joſ. Schmittus, Schloſſer u. Apoll. Rihm. — 2 zeter Diehl, Kanalbauauff. u. Kath. Schneider. Brauerei arb. u. enz. Kath. Hi uiſe Keitel. Haag geb. Bottelberg. Joh. Brudna, Hautboiſt u. Karol. Laux. Jak. Bauſch, Lädebuchf ſchrbe⸗* Kath. Hartmann. Poſtaſſ. u. Elife Klenk. Apfel, Schneider u. Cliſab. Iritz. Agnes Holzapfel. detzger u. Barb. Heinz. Münch, Kfm. u. Eliſab. Henr. Henke. ſcher, Meßzgermſtr. u. Ankonie Hellmuth. Ottenbucher, Schuhm. u. Rofine“ Kath. Greeb. Chz miker u. Marg. Suyders. Metzger u. Frieder. Freund. Eheſchließungen. ranz, Kaufſm. m. Joha. Grünewald. eickel, Buchhdl.⸗Reiſender m. Karol. Häberlein geb. Adolf Fror. Bonnet, Nikol. Wilh. Hertel. Karl Eichling, Former m. Chriſtine Lipp. Joh. Fiſcher, Maurer m. Frieda Treuſch. Konr, Heitzmann, Gürtner m. Marg. Schuhmacher. Karl Gleißner, Eiſenſtoßer m. Karol. Fuchs. Karl Haag, Piechantier m. Julie Ranz. Jak. Frdr. Fiſcher, Schloſſer m. Pauline Würmell. Johs. Emmerich, Schloſſer m. G iſab. Leonhard. Jat. Beilſtein, Keſſelſchm. m. Marie Bangert. Gg. Grimm, Keſſelſchm m. Marie Klehr. Ehriſtian Tietze, Zuſchl. m. Kunig. Götz geb. Schiel⸗ Auguſtin Kölmel, Bäcker m. Soſte Mathern. Gabriel Rupp, Heizer m. Magdal. Reuther. Ludw. Weißenbäch, Tagl. m. Barb. Herzer. Georg Gruber, Tagl. m. Eliſab. Oſter geb. Kropp. Oskar Ludw. Nilli, Schneider m. Emma Göckel. Anton Koch, Fabrikarb. m. Anna Elleſer. Frdr. Lippelt, Locomotivf. m. Emma fromer. Adam Hübner, m. Kath. Pracht. Ludw. Keller, 9⁰ lzfactor m. Joſefine Karl. ak. Waſſer, Bäckermſtr. m. Anna Linnebach. ldam Ebert, Metzger m. Luiſe Rohleder. Karl Kühnle, Eiſendr. m. Ottilie Offner. Emil Lang, Bahnarb. m. Eva Helmſtetter. Heinr. Feilig, Kaufm. m. Marie Merdian geb. Dockner, Eugen Kaufmann, Kfm. m. Marie Wolf. ruar. Geborene: „Kfm. Frdr. Ludw. Palmer e. T. Hel. Eliſab. 5 Buchhalter Gg. Adam Röth e. T. Soſie Eliſab. „Tagl. Frz. Theod. Rödel e. S. Hch. Phil. „Jugenieur Fritz Lidecke e. S. Ferd. Wilh. „Brieftrgr. Ludw. Krauß e. S. Irz. Joſeſ. „Schuhm. Joh. Adam Bartmaun e. S. Karl. „Mag.⸗Arb. Chriſt. Lang e. S. Karl Chriſtian. Locomotivh. Jak. Hch. Müller e. akob. Krahnenf. Märtin Schön e. Hilda. „Bahnarb. 95. Hch. Geiger e. S. Awolj Nonr. 5 20 5 85 Gg. Phil. Kircher, e e. S. Karl Friedr. Küfer Ludw. Braun e. T. Marie Cliſab. „Eiſenhobler Karl Fror. Hagner e. S. Eugen Oskar, Tagl. Adam Stuck e. SO. Adam. „Friſeur Phil. Wetzelsberger e. 75 Karol. „Kellner Gg. flaus e. T. Julia Wagenw.⸗Geh. Leo Fluhrer e. S. Adolf Joh. „Gärkner Frz. Bleile e. S. Irz. Alban. .Steinh. Emil Walter e. S. Jeremias Raimund. „Maler Karl Baſtian e. S. Karl Alex „Fabrikarb. Joh. Kuhn e. S. Karl Frbr. Damenſchn. Joh. d Fiſcher e. T. Irene Alice. Lüdw. Ueberrhein e. T. 0 Anna. Tramba ukutſcher Bernh. Mohr e. einr. .Spezereihdlr. Joh. Wilh. Schulz e. T. Anna Karol. „Schreiner Kark Frdr. Rimler e. S. Jul. Frz. Frdr. Invaliden Mich. Stein e. T. Eliſe. Schmied Karl Wilh. Streicher e. T. Soſie Kath. Schloſſer Frdr. Edelmann e. T Eliſab Eiſendr. Ludw. Schneider e. S Joſ. Eduard. „Schiffszimmerm. Frz Erſurth e. S. Otto. Säger Frz. Kaver Peeifer e. T. Pauline. Gipſer Gg. Ballweber e. T. Aung Luiſe. e Voi 5 Setzer e. S. al. Wilh. rbeiter iſchoff e. T. Karo „Kohlenarb. 50 Guſt. Roßmann e. T. Eliſab. „Keſſelſchm. Frdr. Schwind e. S. Frdr. loſſer Ludw. Aug⸗ Ruithner e. S. Adolf Fror. Wilh. Sauthe⸗ Joh. Brüſtle e. 80 Wilh. Schutzm. Joſ. faeeee e. T. Suſ. liſab. „Tagl. Joh. Schäffner e. 10 Maria. Schloſſer Karl Theod Krug e. F. Anna. Maurer Joh. Nikol. Rettig J0. 85 ſ. Bankaſſiſt. Wilh. Adolß Nend e liſab. Henr. Emilie. Schmſed Joh Schrod e. S. Karl. mied Joh. Chriſt. Kühner e. T. Anna. Eigarrenm. Gregor Schwendemann e. S. Robert. Maſch.⸗Schloſſer Lorenz Jäger e. S. Wilh. e Gg. Aug. Fleſchnnann e. S. Gg. Aug. immerm. Peter Fend e. T. Alice Hermine, bec⸗Maler Karl Joh. Wi nterbauer e. T. Luiſe Wilhe. Fuhrm Adolf Gerwig e. T. 1 „Schmied Martin Thoma 55 T. Hedw. Kath. .Eiſendr. Eduarb Krotz e. Emilie. Dienſtmann Chriſt. Gien e. T. Eliſe. Milchholr. Lorenz Leger e. T. Hel be „Wagenw. Andr. 6. e. S. Karl Hch⸗ Verſ. ⸗Beamten Wilh. Alb. Frdr. Nicolai e. S. Hans Sam. 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Meſſe. /2 Uhr Chriſtenlehre für die Knaben der zwei letzten Jahre. 4 Uhr Faſtenpredigt mit Segensandacht. Mittwoch, den 2. März. ½8 Uhr Abends Faſtenpredigt vom H. H. Kapuzinerpater Chriſtian aus Dieburg, nach derſelben Kreuzwegandacht. NB. Die Kollekten nach den Faſtenpredigten ſind für arme Erſtkommunikannten beſtimmt. Kathol. Bürgerhoſpital. Sonntag, 27. Febr. 7 Uhr Frühmeſſe. ¼89 Uhr Singmeſſe mit Predigt. Der Nach⸗ mittagsgottesdienſt fällt in dieſer Kirche bis aus. Beſte und billigſte Zezugsgnelle für garautirt neue doppelt gereinigte. 1. gewoſchene Bettfedern und Daunen. D 3, 7. Fraukfurter Rollladen- 1. Wellblech-Pabrik f Mainkur Tillmanns 8 Co., 0. ſn. b. l. bei Frankfurt a. M. Stahlblech- und Hols- Rollläden in jeder Grösse und Construction, in anerkannt solidester und durch- aus gachgemässer Ausführung. Rollladen-Artikel jeglicher Art. 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