il Adxreſſe: ·„Wurnal Männheim.“ — In dek Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2802. Abonnement: 80 Pfg. monatlich, n 5o bun Mal. Poftand e ez. mel. Poſtau Achlag N..80 pro Auartal Inſerate: Die Folosnel⸗Zeile 20 Pig. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg⸗ Einzel⸗Nummern 8 Pfg. Doppel⸗NRummern 5 15 N Umgebung. (N der Stadt Maunheim und heimer (108. Jahrgang. Erſcheint wöchentlich ſieben Mal⸗ verbreitelle Jeitung in Mauuheim und E 6, 2 Nr. 106. Wahlergebniſſe. 1 Es dürfte unſern Leſern intereſſant ſein, da die Wahlen nahe bevorſtehen, einen Ueberblick über die bisherigen Mann⸗ heimer Wahlen und ſpeziell üͤber die letzten Wahlen von 1893 zum deutſchen Reichstage zu gewinnen. Die Bevölkerung des II. badiſchen Reichswahlkreiſes, der Amtsbezirke Mannheim, Schwetzingen u. Weinheim, wurde offiziell auf 179,314 ange⸗ geben, davon die ſtädtiſche Bevölkerung auf 155,980, die länd⸗ liche auf 23,384, die evangeliſche auf 53,8, die katholiſche auf 42,2%,. 1838 wurde Diffens nat. ⸗Ib. mit 6346 Stimmen erwählt. 1871 Lamey nat.⸗lib. mit 7835 St. Die Fortſchrittler er⸗ hielten 3940. 1874 Scipio nat.⸗lib. mit 8370 Stimmen. Das Centrum erhielt 2530, der Fortſchritt 1576, zwei Sozialdemokraten 624 und 423 1877 Scipio nat.⸗lib. mit 7297 Stimmen. Das Centrum er⸗ hielt 2837, der Fortſchritt 2149, die Sozialdemokratie 1689. 1878 erhielten im erſten Wahlgange die Nationalliberalen 7076 Stimmen, die Volkspartei 4016, die Sozialdemokraten 2867, das Centrum 1595, die Konſervativen 175. Bei der engeren Wahl ſiegte Kop fer(Volkspartei) mit 9047 Stimmen über die Nationalliberalen, die 8234 Stimmen bhekamen. 1881 im erſten Wahlgang: Volkspartei 4515, die National⸗ liberalen 4450, das Centrum 1865, die Sozialdemo⸗ kraten 2517, die Konſervativen 331. Bei der engeren Wahl ſiegte Kopfer, Volksp., mit 8476 Stimmen über die Nationalliberalen(6864). 1884 im erſten Wahlgang: Volkspartei 5359, die National⸗ liberalen 5901, die Sozialdemokraten 4846, die Konſer⸗ vativen 535. Bei der engeren Wahl ſtegte Kopfer, Volksp., mit 9596 Stimmen, die Nationalliberalen er⸗ hielten 7563 Stimmen. 1087 Diffené nat.⸗lib. erhielt 12697 Stimmen, die So⸗ zialdemokraten 5128, die Volkspartei 4643 Stimmen. 13890 erhielten die Nationalliberalen 9872 Stimmen im * erſten Wahlgang, die Sozialdemokraten 8701, die Volks⸗ 8 partei 7705. Bei der engeren Wahl fielen auf den Sozialdemokraten Dreesbach, der als Sieger hervor⸗ ging, 14550 Stimmen, auf den Nationalliberalen 12095 Stimmen. 1895 erhielt im erſten Wahlgang Baſſermann nat. ib. 10779 Stimmen, Muſer don der freiſ. Volkspartei 7252, der Sozialdemokrat Dreesbach 10114, Vogel von der Ref.⸗P. 815. Bei der engeren Wahl ſiegte Baſſer⸗ mann nat.⸗lib. mit 15465 Stimmen, der Sozioldemokrat Dreesbach erhielt 13062. Bei den Wahlen von 1893 wurden von den Kon⸗ ſeid ativen in Deutſchland.038.353 Stimmen abgegeben und 72 Mandate gewonnen. In Baden erhielten ſie 23.624 Stimmen und 2 Mandate. Die deutſche Reichspartei erhielt 438.435 Stimmen und 28 Mandate. In Baden nicht vertreten. Das Centrum.468.501 Stimmen mit 96 Mandaten. — JIn Baden 81.081 mit 7 Mandaten. . ——̃— 5 Die Nationalliberalen 996.980 Stimmen mit 58 lk Mandaten. In Baden 84.630 mit 4 Mandaten. zon Die Freiſinnige Vereinigung 258.481 Stimmen wmit 13 Mandaten. In Baden nicht vertreten. Ab⸗ Die Freiſinnige Volkspartei 666.439 Stimmen 55 1 Mandaten) In Baden 24.186 Stimmen und 1 .] Mandat. Die Antiſemiten 263.861 Stimmen mit 16 Mandaten. In Baden 7126 Stimmen, kein Mandat. Die Sozialdemokraten.786.738 Stimmen mit 44 Mandaten. In Baden 37.559, kein Mandat. Außerdem erlangten die Polen 19 Mandate, die Volks⸗ (partei 11, die Elſäſſer und Proteſtler 8, die Welfen 7, die + Dätzen 1. Die übrigen waren bei keiner Fraktion oder Gruppe. Deutſch⸗Soziale und Centrum. Bekanntlich bewirbt ſich die deutſch⸗ſoziale Reformpartei ebenſo eifrig wie erfolglos um ein Wahl bündniß mit dem Centrum. Als Mittel, dieſes„nationale“ Ziel zu erreichen, dient vor Allem die Stellung der Deutſch⸗Sozlaleu zum Jeſu⸗ itengeſetz. Hatte am 1. Dezember 1893 der antiſ. Abg. Hirſchel mit dem Centrum für die Aufhebung des Jeſuitenge⸗ ſetzes geſtimmt, während die Herren Bindewald, Boeckel und Werner ſich der Abſtimmung enthielten, die Abgeordneten Graefe, Hcgenichen, Klemm, Lotze, Zimmermann dagegen ſtimmten, ſo nahmen die Deutſch⸗Sozialen am 2. April 1897 den ent⸗ ſpßechenden Antrag des Grafen Hompeſch an, ohne daß auch nufr einer von ihnen dagegen ſtimmte. Der Zweck dieſes Ver⸗ haltens wurde bald offenbar. Ende Februar dieſes Jahres ſteeckte Herr Liebermann von Sonneberg dem Centrum ſtize Rechte zum Wahlſchacher entgegen. In einer antiſ. SGeltſente und Urnal. Angegend. 5 Verantwortllich: für den politiſchen u. allg. Theil! Eruſt Otto Hopp. für den lokalen und prov. Theil; t 15 925 ö ir den Inſeratentheil: KNark Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte Maunheimer Typograph⸗ Aunſtalt.) (Das„Maunheimer Jouenak⸗, iſt 9015 5 oliſchen ürgerhoſpitals. E 6, 2 lämmtlich in Manndelm. (Mannheimer Volksblatt.) W e Dienſtag, 19. April 1898. —— Verſammlung zu Mannheim nämlich gab er der Hoffnung Ausdruck, daß das Centrum im Reichstagswahlkreiſe Mannheim⸗ Weinheim⸗Schwetzingen für den antiſ. Candidaten Köſter ein⸗ treten würde; als Gegenleiſtung verſprach er dem Centrum die deutſch⸗ſoziale Unterſtützung in Mainz⸗Oppeuheim. Und An⸗ fang März ds. J. erklärte der Abg. Werner in einer Ver⸗ ſammlung des„Deutſchen Antiſemitenbundes“ zu Berlin: Die einzige Partei, mit der man bei den Wahlen ein Kompromiß ſchließen könne, ſei die Centrumspartei. Wie ſehr man auf clerikaler Seite ſolches Liebeswerben ausnützt, zeigt eine kurze, aber ſehr bezeichnende Auslaſſung der„Köln. Volksztg.“ Der antiſ.„D. Gen.⸗A.“ hatte den Frevel begangen, aus den Memoiren des Prinzen Hoheulohe⸗Ingelfingen en ſcharfes Ur⸗ theil über den Jeſuitenorden abzudrucken und„intereſſant“ zu finden. Entrüſtet fragt daher die„Köln. Volksztg.:“„Wie ſtellt ſich Herr Liebermann von Sonnenberg dazu?“— Nun, der wird ohne Zweifel revociren und depreciren, für den„D. Gen.⸗A.“ Gnade erbitten und ſo eine praktiſche Erläuterung geben zu Punkt 2 der officiellen deutſch⸗ſoc. Forderungen: „Freiheit in Rede und Schrift“! Deutſches Neich. Deutſchland und China. Daß die Chineſen gar keine ſo üblen Diplomaten nach ihrer Art ſind, zeigt die von der„Times“ veröffentlichte Denk⸗ ſchrift des chineſiſchen auswärtigen Amtes, des Tſung⸗li-Damen, die dem chineſiſchen Kaiſer im Anfang Februar überreicht wor⸗ den iſt. Die Verhandlungen mit Deutſchland werden da gauz ausführlich dargelegt. Den Brennpunkt bildet folgen⸗ der Abſatz:„Als dieſer Streit mit Deutſchland begann, ver⸗ ſuchten viele der anderen Nationen zu interveniren, und die in Verbindung hiermit erhaltenen Telegramme und veröffentlichten Zeitungsartikel waren außerordentlich. Aber die Verfaſſer die⸗ ſer Denkſchrift beſtanden darauf, daß dies eine Angelegenheit ſei, welche Deutſchland und China nach gemeinſamer Beſprechung allein erledigen ſollten, ohne fremde Intervention; denn ſie waren ſich bewußt, daß dieſe fremden Mächte nicht den Wunſch hegten, China zu helfen, ſondern, daß ſie unter dem Vorgeben, als Vermittler thätig zu ſein, heimlich ihre eigenen Ziele ver⸗ folgten, und daß China ſchließlich dabei noch viel ernſtere Verluſte erleide. Sollte ferner die gegenſeitige Eiferſucht unter den Mächten einen Krieg herbeiführen, deſſen Schauplatz China wäre, ſo würden Chinas Schwierigkeiten noch gewaltig wachſen. Das einzige kluge Verfahren Chinas war daher, dieſe Sache in aller thunlichen Eile zu erledigen.“ Sozialdemokratiſche Abrechnungen. Einen lehrreichen Einblick in die Verwendung der Arbeiter⸗ groſchen, welche in die Kaſſeu der ſozialdemokratiſchen Gewerk⸗ ſchaften und Gewerkſchaftsverbände fließen, geſtatten die vor⸗ liegenden Abrechnungen von zweien dieſer Verbände, des Holz⸗ arbeiter⸗Verbandes und des Metallarbeiter⸗Verbandes. In den Ausgaben der Rechnung des erſtgenannten Verbandes für die Jahre 1895 bis 1897, die in Einnahme und Ausgabe mit 950 987 Mk. abſchließt, ſiguriren u. A. folgende Poſten: Gehälter 25 146,20., Verwaltungskoſten 11 267,13., Agitation 101 835,58., Koſten des Verbandstages 4274,33 M. Das ſind rund 142 000., welche den„Führern“ und Agitatoren des Verbandes in den drei Jahren zugekommen ſind. In ähnlicher Weiſe iſt es um den Metallarbeiterverband beſtellt. Die Jahresrechnung deſſelben für 1897 verzeichnet eine Einnahme von 550 410 M. Unter den Ausgaben erſcheinen u. A. folgende Poſten: 29 915 M. für Verwaltungskoſten, 8009 M. für Koſten der Generalverſammlung, 8995 M. für Agitationen, in Summa 47 000 M. Samoag. Wieder iſt nach zuverläſſtgen Nachrichten die Erregung innerhalb der ſamoaniſchen Bevölkerung auf einen Grad geſtiegeu, daß die Nachricht von dem Ausbruch neuer Kuruhen täglich erwartet werden muß. Damit werden aber von Neuem die Intereſſen Deutſchlands auf der Inſelgruppe in Frage geſtellt, Intereſſen, die vom wirthſchaftlichen wie vom maritimen Geſichtspunkte aus als verhältnißmäßig ſchwerwie⸗ gende bezeichnet werden müſſen. Die„Nat.⸗Lib.⸗Korr.“ erfährt von gut unterrichteter Seite, daß an maßgebender Stelle bereits die Eventualität einer ſtärkeren Machtentfaltung ins Auge gefaßt wird. Daneben dürfte auch der Erwägung Raum gegeben werden, auf welchem Wege dem jetzigen, auf die Dauer abſolut unhaltbaren Zuſtande des Kondominiums Deutſchlands, Englands und der Vereinigten Stagten, das ſich in keiner Weiſe bewährt hat, ein Ende gemacht werden könne. Nicht mit Unrecht werde die Meinung laut, daß ſich aller Wahrſcheinlichkeit nach jetzt eine politiſche Konſtellation ergeben werde, welche der Erfüllung berechtigter Anſprüche Deutſchlands in der Samoafrage beſſere Ausſichten eröffnet. Wie immer aber ſich die Dinge geſtalten werden, daran wird unter allen Umſtänden feſtzuhalten ſein, daß eine Aenderung der beſtehenden Abmachungen nur in dem Sinne und in der Richtung denkbar ſei, daß Deutſchland die Alleinherrſchaft auf der Inſelgruppe uͤbernimmt. Die„Frkf. Ztg.“, der jede weitere Ausdehnung FPFPFPP dee e esd (Celephan⸗Ar. A8.) deutſcher Macht und deutſcher Kolonialbeſtrebungen ein Greuel iſt, läugnet dies ab und meint, die Ver. Staaten und Eng⸗ land würden ſich ablehnend verhalten. Hofnachrichten und Perſönliches. Der Kaiſer wird von Karlsruhe heute wieder in Homburg eintreffen, wird am Freitag in Rumpenheim mit dem Kronprinzen und die Kronprinzeſſin von Griechenland zuſammenkommen und am Samſtag zum Jubiläum nach Dresden reiſen. Der Prinzregent von Braunſchweig, Prinz Albrecht, feiert heute in San Remo ſeine Silberhochzeik. Der Herzog von Altenburg, der Vater der Prinzeſſin, iſt zu dem Feſte dort eingetroffen. Geſtorben ſind: Der Schuldirektor Profeſſor Sommer in Braunſchweig, Grün⸗ der und Leiter des deutſchen Vereins für das höhere Mädchenſchul⸗ weſen.— Der mexikaniſche Geſchäftsträger in Berlin Fr. Lar⸗ renza. — Kurze Nachrichten. Zu den letzten Verhandlungen der badiſchen erſten Kammer ſchreibt der„Schw..“:„Es iſt völlig unrichtig, daß die badiſche Regierung der Einführung des direkten Wahlrechts ſchlechthin ablehnend gegenüberſteht; der Hauptanklagegrund für das bekannte Mißtrauensvotum iſt alſo von vornhinein hinfällig. Die Regierung lehnt lediglich die Einführung eines durchaus uneingeſchränkten Maſſenwahlrechts ab. Nachdem dies ſchon in der Preſſe ſcharf hervorgehoben worden, bleibt es immerhin bemerkenswerth, daß auch in der J. Kammer jene Unrichtigkeit in der Begründung des Miß⸗ trauensvotums in die richtige Beleuchtung geſtellt wurde.“ Im 13. badiſchen Wahlkreiſe Eppingen ſtellen die Conſervativen, wie es heißt, den agrariſchen Vertreter ei e auf, verzichten alſo auf eine eigene Can⸗ idatur. Zu der Mittheilung der„Augsburger Volkszeitung“, daß in der Frage eines eigenen bayeriſchen oberſten Mili⸗ tärgerichtshofes eine Vereinbarung zwiſchen Bayern und dem Reich in der Weiſe angebahnt werde, daß in München ein eigener Senat des Reichsmilitärgerichts eingeſetzt werden ſoll, deſſen Mitglieder der König von Bayern ernennt, und der im Namen des Königs von Bayern erkennt, ſchreibt die„Augs⸗ burger Abendzeilung“:„In der That ſcheinen Verhandlungen über einen Ausgleich in dieſer Sache im Gange zu ſein. Ueber deren Verlauf wird ſtrengſtes Stillſchweigen beobachtet.“ Eine Verſammlung des Bundes der Landwirthe in Meiſenheim ſprach ſich geſtern entſchieden gegen eine Wie⸗ derwahl des Freiherrn von Stumm aus. Ein Redner be⸗ tonte ſogar, im Falle einer Stichwahl müſſe man das Centrum gegen ihn unterſtützen. Aus Homburg⸗Kuſel ſchreibt man: Herr Fitz⸗ Ellerſtadt erklärte, wenn er in den Reichstag gewählt werde, trete er keiner Partei bei. Es verlautet, daß die Nationallibe⸗ ralen ihn als Candidaten dem Landtagsabgeordneten Conrad gegenüberſtellen. Die Harden' ſche„Zukunft“ des Landgerichtes München wegen Otto“ beſchlagnahmt. Auf den Philippinen breitet ſich der kaum unter⸗ drückte Aufſtand wieder über den ganzen Archipel aus, die ſpa⸗ niſchen Beamten und Familien flüchten. Spanien kann ſeine Kolonlen nicht halten. Die Aufſtändiſchen— man will ſie zu religiöſen Fanatikern ſtempeln, um ſie nicht Aufſtändiſche zu nennen— haben verſchiedene Ortſchaften genommen, Telegra⸗ phenlinien durchſchnitten und katholiſche Geiſtliche getödtet. In der entſcheidenden Senatsſitzung des ameri⸗ kaniſchen Parlaments wurden ſonderbare Anſichten laut. Sena⸗ tor Allen ſpielte auf den Beſuch der Botſchafter beim Präſi⸗ denten Mae Kinley am 7. April hin und bemerkte dabei, daß eine ähnliche Scene noch nie vorgekommen ſei. Er pro⸗ teſtirte dagegen, daß die Vertreter der ſogenannten Mächte Europas in das Weiße Haus kämen und dort den Amerikanern ſagten, was ſie zu thun hätten. Er begreife nicht, warum der Präſident denſelben nicht erklärt habe, daß das Land eine Ein⸗ miſchung nicht dulden würde. wurde auf Beſchluß eines Artikels„König Badiſcher Landtag. 70. Sitzung der Zweiten Kammer. *Karlsruhe, 18. April, Vor Eintritt in die Tagesordnung gedenkt der Präſident der ſeit dem letzten Gedächtnißakte verſtorbenen Volksvertreter, vor allem des Prinzen Wilhelm von Baden, dem er ehrende Worte der Anerkennung widmet. Nicht bloß im badiſchen, ſondern im ganzen deutſchen Volke werde dieſer heldenmüthige Prinz unvergeßlich bleiben. Sodann gedenkt er der früheren Abgeordneten Bürgermeiſter Karl Grether in Schopfheim, Weinhändler Theodor Frey in Eber⸗ bach, Oberlandesgerichtsrath Anton Schmidt in Karlsruhe, Bezirks⸗ geometer Stephan Leicht in Offenburg, Landgerichtsrath Franz Junghanns, Landgerichtspräſident Anton Baſſermann in Mann⸗ heim, Geh. Rath Franz Anton Wally in Karlsruhe und des Miniſterpräſidenten Karl v. Grimm in Karlsruhe, die alle im Laufe des letzten Jahres durch den Tod apgerufen wurden. Abg. Hauß(utl.) erſtattet den Bericht über das Spezialbudget der Oberrechnuugskammer für das Jahr 1898 und 1899 und bean⸗ tragt: fämmtliche Ausgaben des ordentlichen Etats§ 1 bis mit 89 für die beiden Jahre 1898 und 1899 im Betrage von 210,112 M. und ſämmtliche Einnahmen des ordentlichen Etats§ 1 bis mit§ 3 eintz Genueral Anzeizer. Mannbeim, 19. Aprfrrt. für dieſelben Jahre 1898 und 1899 im Betrage von 804 Mark zu genehmigen. Zämmtliche Anträge werden einſtimmig angenommen. Abg. Heimburger(Dem.) erſtattet den Bericht über das Budget des Finanzminiſteriums für die Jahre 1898 und 1899. Abg. Wilckens(nat.lib.) bemängelt es, daß die Zollnieder⸗ lage in Heidelberg zu weit vom Güterbahnhof entfernt iſt und eine Schienenverbindung nicht beſteht. Steuerdirektor Glockner legt dar, daß ein Theil des Heidel⸗ berger Handels kein Intereſſe an der Verlegung habe, weßhalb Vor⸗ ſicht geboten war. Es haben ſich aber auch Schwierigkeiten inſofern herausgeſtellt, als ein geeigneter Platz in der Nähe des Güterbahn⸗ hofs nicht gefunden wurde und die Koſten nicht im Verhältniß zu dem Gewinn ſtehen würden. Auch ſei zu berückſichtigen, daß die Heidelberger Bahnhofsverhältniſſe noch nicht endgiltig geregelt ſind. Abg. Greiff(nat.⸗lib.) iſt befriedigt darüber, daß die Regierung die herrſchenden Schwierigkeiten wenigſtens anerkennt. Er ſei aber der Meinung, da nun doch einmal durch den Brand des Marſtallgebäudes neue Verhältniſſe geſchaffen werden müſſen, daß man lieber ſofort ein Definitivum ſchaffen und die Zollniederlage nach dem Güterbahnhofe verlegt werden möge. Abg. Venedey(Dem.) bittet um mildere Handhabung des 5 21 des Beamtengeſetzes, der den Behörden das Recht zuerkennt, ei Dienftvergehen die Zulagen einzubehalten, Finanzminiſter Buchenberger hält die Kammer nicht für den geeigneten Ort, um zu unterſuchen, ob die Anwendung des§ 21 berechtigt war. Es müßte vor allen Dingen die Beſchwerde ſub⸗ ſtantürt werden. Er könne nur feſtſtellen, daß die Diseiplinarbe⸗ fugniſſe ſehr human angewandt worden ſind. Er habe allerdings die Erfahrung gemacht, daß vielfach die Beamten, die es mit ihrer Pflicht nicht allzu genau nehmen, das Pflichtwidrige ihres Verhal⸗ tens nicht erkennen und dann dritten Perſonen gegenüber ſich be⸗ ſchweren. Das Syſtem des Gehaltstarifs wäre unhaltbar, wenn unter den Beamten die Meinung entſtehen ſollte, als ob eine Zulage erlaſſen werden könnte. Abg. Keller(nat.⸗lib.) dankt für das Entgegenkommen der Regierung bei Erbauung der Zollniederlage in Mannheim. Abg. Dreesbach(Soz.) wünſcht, daß die Arbeitszeit im Zoll⸗ hafen zu Mannheim für einzelne Zeiten beſtimmt feſtgeſetzt werde. Miniſterialrath Göller bemerkt, daß ſeit Einführung des elek⸗ triſchen Lichtes und ſonſtiger Betriebsverbeſſerungen die gleichmäßige e an der Arbeitszeit in den verſchiedenen Jahreszeiten grund⸗ ätzlich nichts mehr gegen ſich habe. Auch müſſe der Mannheimer Zollhafen bei Regelung ſeiner Arbeitszeit auf die Betriebe auf der andern Rheinſeite Rückſicht nehmen. Abg. Venedey(Dem.) betont gegenüber dem Finanzminiſter, daß das Haus wohl kompetent ſei, über die Ausführung der Geſetze zu wachen. Eine Namhaftmachung der einzelnen Fälle verbiete ſich im Intereſſe der Bedienſteten ſelber. Abg. Fieſer(nat⸗lib.) hat den Finanzminiſter nicht ſo ver⸗ ſtanden, als ob er ſich einer Ueberwachung der Geſetzesausführung durch das Haus entziehen wolle. Der Finanzminiſter ſei bekannt genug dafür, daß man ihm eine rigoroſe Geſetzes handhabung nicht zutrauen kann. Die von Venedey vorgebrachten Beſchwerden ſeien nicht auf ihre Berechtigung kontrollirbar. Wenn er aber von Geld⸗ ſtrafen in Höhe von 15 Mark oder Haftſtraſen von 1 und 2 Tagen ſpreche, ſo ſeien dies Sätze, die bei Disziplinarerkenntniſſen ſehr ſelten vorkommen. Er gebe zu, daß er, wenn er die Sache kennen würde, vielleicht auch eine zu hohe Beſtrafung feſtſtellen würde. Jedenfalls ſei es viel ſchlimmer, was Venedey vorſchlage, daß beim erſten Vergehen auf Dieſtſtentlaſſung erkannt werde. Dienſtentlaſſung ſei das Aeußerſte und es ſollte auch im äußerſten Falle darauf er⸗ kannt werden. Es müſſe aber zwiſchen einem braven, pflichttreuen und einem ſchlechten Beamten unterſchieden werden können. Steuerdirektor Glockner ſtellt aus der Praxis feſt, daß auf Arreſt und Geldſtrafen bis zu 15 Mk. bei Disziplinarerkenntniſſen nur äußerſt ſelten erkannt werde. In den letzten 12 Monaten ſei nur ein einziger Mann mit 15 Mk. Geldſtrafe belegt worden. Wenn eine Kommiſſion deſſen Akten einſehen werde, ſo würde wohl keine einzige Stimme, auch 1 5 diejenige des Abg. Venedeys nicht, ſich für 5 erheben. Dieſer Mann ſei auch ſeiner Vertrauensſtellung als 1 8 1 7 enthoben worden. Abg. Dreesbach(Soz.) meint, die Zollverwaltung wolle aus Sparſamkeitsrückſichten, um die Ausfälle mit dem Schweiß des Ar⸗ beiters zu decken, die Arbeitszeit verlängern. Wenn irgendwo eine geſetzliche Feſtlegung der Arbeitszeit berechtigt ſei, ſo ſei es bei den Hafenarboſtern der Fall. Er bittet zugleich, daß die Steuerbeamten, die allerdings innerhalb des Stadtbereichs, weite Wege zu machen haben, eine Enkſchädigung erhalten. Nach Käferthal ſei heute noch ſo weit als früher. Seit es aber nach Mannheim einverleibt ſei, werden keine Diäten mehr bezahlt. 5 Abg. Fieſer(nat.⸗lib.) iſt auch dafür, daß den Beamten eine Eutſchäbigung, die ſie früher genoſſen haben, nicht verloren gehe. Auch empfehle er eine humane Feſtſetzung der Arbeitszeit im Mann⸗ heimer Zollhafen, Die allgemeine Berathung wird geſchloſſen. Bei der Einzelberathung bittet Abg. Fieſer(natl⸗lib.), daß bei Beſprechung über den Ankauf des Kaufhauſes in Mannheim ſowohl der Finanzminiſter als der Miniſter des Innern anweſend ſind. Er ſchlage vor, daß die Be⸗ rathung bei den abgeſetzten Poſitionen des Miniſteriums des Innern ſtattfinde und daß dann der Finanzminiſter anweſend ſein möge. Abg Dreesbach(Soz. fragt, ob das Brückengeld in Mann⸗ heim aufgehoben werde. Steuerdlrektor Glockner erklärt, daß das Brückengeld dem zufällt, der Vorredner möge alſo dort ſeine Anfrage ellen. Sämmtliche Poſitionen werden genehmigt. Nächſte Sitzung Mittwoch: Unterrichts⸗ und Kultusbudget, Nadine. VBon B. von der Lancken. (Rachbeue verbsten.) 18)(Fortſetzung.) Wie Recht die Frau Hofmarſchallin hatte, wenn ſie beſtrebt war, Nabine dem Herzog gegenüber in möglichſter Unbefangenheit zu er⸗ halten! Wie leicht hätte ſie ſonſt ſeine Worte anders auffaſſen, wie 1 hätte dann ihre Entgegnung berechnend und gezwungen klingen önnen! „O Hoheit,“ rief ſie nun im Ton ehrlicher Ueberzeugung, die ſchönen Augen voll zu ihm aufſchlagend, es kann ja nicht ſein! Der Standesunterſchied, der Großherzog“—— Prinz Louis biß ſich auf die Lippen und konnte ſich eines Gefühles leichten Schreckens nicht ganz erwehren, ſeine Erregung war plötzlich verflogen. Was dachte dies junge Geſchöpf? Welche ernſte, ſchwerwiegende Bedeutung legte es ſeinen Worten bei— ſekundenlang fand der gewandte, erfahrene Mann nicht ein Wort der Enigegnung. Die Achtung vor dem reinen Mädchenglauben verbot ihm etwas zu ſagen, was denſelben zerſtören und ihm vielleicht Nadinens Vertrauen rauben konnte, weitgehende, wohl zu erwägende Konſequenzen ließen eine ernſte Erklärung nicht zu; er begnügte ſich zunächſt, ihre Hand noch inniger zu umſchließen, und ſagte warm, aber mit voller Selbſtbeherrſchung: „Laſſen Sie uns das Beſte von der Zukunft erhoffen, die Er⸗ füllung unſerer Wünſche.“ Noch nie hatte Radine von Tönning in ſolcher Aufregung ihre Toilette beendet, wie zu dem heutigen Ball beim Miniſter, und nie hatle ſie reizender ausgeſehen, als in dem duftigen, ſilbergeſtickten Ge⸗ wande von roſa Tüll, über das ſich Guirlanden von wilden Roſen zogen; in dem glänzenden, ſchwarzen Haar keinen anderen Schmuck, als einen kleinen Strauß derſelben Blumen in dem weichen im Nacken kruhenden Haarknoten. Nachdem ſie noch einmal den Totaleindruck ihrer ganzen Erſcheinung im Spiegel gemuſtert, blieb ſie überle end ſtehen, trat dann an den Tiſch auf dem mehrere Kartons mit Bän⸗ dern, Spitzen und dergleichen Toilettenartikeln ſtanden, und entnahm einen eime kleine Boa von duftig weißem Schwan, ſchlang ſie um Aus Stadt und Tand. e Maunheim, 19. April 1898. „ Die Aukunft des Kaiſers in Karlsrutze. Der Kaiſer iſt geſtern Vormittag 10 Uhr 15 Minuten mit Extrazug von Wiesbaden in Karlsruhe eingetroffen. Der Großherzog, welcher im Parade⸗ Anzug der Marine⸗Infanterie am Bahnhof erſchienen war, begrüßte den Kaiſer auf's Herzlichſte. Mit dem Großherzog war Prinz Karl anweſend, welcher zur Begrüßung des Kaiſers von Baden⸗Baden gekommen iſt. Außerdem waren am Bahnhof zugegen der preußiſche Geſandte von Eiſendecher, ſowie der Oberſtſtallmeiſter von Holzing. Der Kaiſer beſtieg mit dem Großherzog einen offenen Wagen zur Fahrt in das Großh. Schloß, bei welcher der Kaiſer von der zahl⸗ veich verſammelten Bevölkerung lebhaft begrüßt wurde. Die Groß⸗ herzogin empfing den Kaiſer im Hauptportal, umgeben von dem geſammten Hofſtaat, welcher demſelben vorgeſtellt wurde. Die Frau Großherzogin geleitete den Kaiſer in ſeine Gemächer. Hier wurde Thee ſervirt. Die Großherzoglichen Herrſchaften blieben mit dem Kaiſer vereint bis gegen 12 Uhr. Um 1 Uhr fand Frühſtückstafel im Gartenſaal, ſowie Marſchallstafel ſtatt, zu welcher verſchiedene Einladungen ergangen ſind. Während der Tafel ſpielte die Muſik des 1. Badiſchen Leib⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 109. Um 5 Uhr haben ſich der Kaiſer, ſowie der Großherzog und die Großherzogin bei dem preußiſchen Geſandten von Giſendecher und Gemahlin zum Thee angeſagt. Abends 7 Uhr beſuchten die Großh. Herrſchaften mit dem Kaiſer die Vorſtellung im Großh. Hoftheater. „ Reiſe des Großherzogpaares. Der Großherzog und die Großherzogin werden am Mittwoch eine Reiſe in die Rivierg an⸗ treten und gedenken zugleich der Kronprinzeſſin von Schweden in Italien einen Beſuch abzuſtatten. Der Aufenthalt des Großherzog⸗ paares im Süden dauert—3 Wochen. »Errichtung einer Baukſtliale in Maunheim durch die Karlsruher Handelsbauk Es wird uns von zuſtändiger Seite mitgetheilt, daß unſere geſtrige Nachricht von der Errichtung einer Bankfiliale durch die Karlsruher Handelsbank in Mannheim Und von der Uebernahme derſelben durch die Bankfirma Weil u. Benjamin unzutreffend iſt. Wir erklären hierzu, daß uns die Nachricht von ſonſt durchaus glaubwürdiger Seite zugegangen war.— Nachträglich geht uns zu dieſer Notiz folgende Nachricht zu: Kommanditgeſellſchaft Weil u. Benjamin. Das Bankgeſchäft Weil u. Benjamin wird in eine Kommanditgeſellſchaft unter obiger Firma umgewandelt. Die Einlage der Kommanditiſten beträgt eine Million Mark, ſoll jedoch nach Bedarf erhöht werden. Kommanditiſten ſind die Herren Graf Douglas in Karlsruhe, Commerzienrath Viktor Lenel und Jakob Hirſch uud Söhne in Mannheim. Die Firma errichtet ein Zweiggeſchäft in Karlsruhe und liquidirt daſelbſt die Badiſche Handelsbank, vorbehaltlich der Zu⸗ ſtimmung der Generalverſammlung der letzteren. * Werlängerung des Privilegiums der Reichsbank. Vorbe⸗ reituug und Grundſätze ueuer Haudelsverträge. Auf Wunſch der Handelskammer machen wir wiederholt darauf aufmerkſam, daß Abdrücke der Berichte der Herren Max Schinckel⸗Hamburg und Or. Soetbeer⸗Verlin über die beiden obenerwähnten Gegenſtände der Plenarverſammlung des deutſchen Handelstags vom 14. März ds. Irs. den Intereſſenten auf dem Büreau der Handelskammer, D 3, 14 unentgeltlich zur Verfügung ſtehen. Die Keuntniß dieſer beiden als vortrefflich anerkannten Referate dürfte für die Angehörigen unſeres Handelsſtandes von groſſem Intereſſe ſein. „ Umgeſtaltung der Plauken. Wie wir hören, hat der hieſtge Stadtrath beſchloſſen, die auf die Tagesordnung der heutigen Sitzung des Bürgerausſchuſſes geſetzte Vorlage auf Umgeſtaltung der Planken zurückzuziehen, da ſich in den Kreiſen der Stadtverordneten eine große Abneigung gegen dieſes Projekt gezeigt hat, ſodaß deſſen Ablehnung ſicher geweſen wäre. „Patent⸗Liſte. Mitgetheilt durch das Patent⸗ und techniſche Bureau von Paul Müller, Cipil⸗Ingenieur und Patentanwalt in Magdeburg. Vertreter: Joh. Biſchoff, Civil⸗Ingenieur, Mann⸗ heim, M 3, 7. Patent⸗Aumeldungen: B. 21,241. Ver⸗ fahren zur Darſtellung von alkylirten Kanthinen aus 3,7— Dimethyl⸗ harnſäure. C. F. Böhringer& Söhne, Waldhof b. Mannheim. — B. 21,248. Verfahren zur Darſtellung von alkylirten Kanthinen aus Monoalkylharnfäure. C. F. Boehringer u. Söhne, Waldhof b. Mannheim.— H. 19,288. Zweitaktkraftmaſchine für flüſſigen Brennſtoff. Friedrich Aug. Haſelwander, Adelsheim in Baden.— Sch. 13,263. Heber⸗Spülvorrichtung für Aborte. Otto Schill, Karls⸗ ruhe in Baden.— Patent⸗Grtheilungen: 97,826, Eintauſch⸗ und Preßverfahren bei der Grubengerbung, M. Martin, Homburg Rheinpfalz.— 97,777, Mehrſchariger Kehrpflug, Zuſ. z. Patent 81,749. H. Krehbiel, Bolanderhof bei Kirchheimbolanden, Rheinpfalz.— Gebrauchsmuſter⸗Eintragungen: 91,397. Durch Ein⸗ ſchnitte in der Blende und der vertieften Metallrückwand hindurch⸗ geführter und in den Nuthen der Vertiefung feſtgelötheter Blenden⸗ halter, Becker u. Burchardt, Speyer.— 91,282. Gähr⸗Bottich⸗Kühler, beſtehend aus zwei zu einander rechtwinkelig ſtehenden Abtheilungen, welche je aus einer beliebigen Anzahl Bogen zuſammengeſetzt ſind und durch Verſteifungen am Verbiegen gehindert werden. Otten u. Störzbach, Mannheim.— 91,219. Aus einzelnen ausgefräſten Leiſten zuſammengeſetzter Beſen mit auf Draht aufgereihten Piaſſava⸗ wurzelfaſern oder Borſten und Stielbefeſtigung mittels Blechſchilde und Excenter. Joſ. Martin, Neuleiningen, Pf.— 91,258. Stellbügel für ſelbſtfärbende Stempel ohne auswärts gerichteten Ecken oder Spitzen. Friedrich Klett, Karlsruhe in Baden.— 91,420, Staub⸗ kaſten mit innern, etagenförmig gegenſeitig abgedachten Oeffnungen, oben angeordneter Waſſerberieſelung und untern abnehmbaren Filter. Wilhelm Hartmann, Pforzheim.— 91,289. Spicknadel, beſtehend aus zwei der Länge nach getheilten Hälften. Peter Hexamer, Kreuzuach⸗ iee Baüd.— 91 484. Spannrahmen für unzertrennte Damenröcke. Guſtav Feilhauer, Karlsruhe.— 91,287. Knopf mit durch Feder ſelbſtthätig in ſperrender Lage gehaltenem Fuß. Fühner u. Aßmus, Pforzheim. — 91,548. Klammer für Medaillons, Anhänger u. dgl. mit Vor⸗ richtung zum Einſtecken des Etiketts. Friedrich Haug, Pforzheim.— 91,553. Pumpe, deren Kolben mittels Schneckenradgetriebes und elektromotoriſch bewegt wird. Gotthard Allweiler, Radolfzell in Baden.— 91,361. Faßverſchluß mit in ſeinem Sitze eindrückbarem federnd ſchließenden Ventilkegel. J. L. Leh, Pfeddersheim und Georg Bleß, Mannheim. *Ein Verbaud deutſcher Eiſenwaarenhändler ſoll auf der Generalverſammlung des Verbandes ſüddeutſcher Eiſenhändler in Mainz am 24. April er, durch Verſchmelzung dieſer mit dem Ver⸗ bande weftdeutſcher Kaufleute der Haus⸗ und Küchengeräthe und Eiſen⸗ waarenbranche in Haushaltungs⸗ und Eiſenwaarenbranche Norddeutſchlands gegründet werden. Dieſe Verbände baſiren nicht auf engem, zünftleriſchen Standpunkt, ſondern bilden eine freie Vereinigung auf breiteſter Grundlage zur Wahrung der Intereſſen des Eiſenhändlerſtandes und der verwandten Branchen, insbeſondere auch der Haus⸗ und Küchen⸗ geräthebranche. Sie befaßten ſich anfänglich hauptſächlich mit der Bekämpfung des Bazarweſens. Hierzu traten bald weitere Auf⸗ gaben, wie die perſönliche Annäherung der Collegen, Schaffung nor⸗ maler Verhältniſſe in der Branche und beſonders im Verkehr mit den Fabrikanten, juriſtiſcher Rath, Stellenvermittlung ꝛc. Die Bild⸗ ung dieſes Verbandes iſt eine ebenſo intereſſante als wirthſchaftlich wichtige Erſcheinung auf dem Gebiete des Zuſammenſchluſſes der einzelnen Berufszweige. 50jähriges Geſchäftsjubiläum. In Anweſenheit der höch⸗ ſten Spitzen der Staats⸗ und Gemeindebehörden, ſowie der Familien⸗ mitglieder, zahlreichen Freunde, feierte der Inhaber der hieſigen Firma Carl Leoni, Herr Conſul Leoni, am Samſtag Abend im Schwanen in Neckarau ſein 50jähriges Geſchäftsjubiläum, in Form eines Arbeiterfeſtes. Von den auswärtigen Filialen aus England, Nordamerika und Mexico, deren Seniorchef der Jubilar iſt, waren werthvolle Geſchenke, künſtleriſche Adreſſen ꝛc. eingelaufen, und die Zahl der eingegangenen Telegramme aus beiden Hemiſphären zählte nach Legionen. Nach einer begeiſterten Huldigung der 350 Arbeiter und Arbeiterinnen, begrüßte der Jubilar die Anweſenden und folgten nunmehr bei frohem Mahle zahlreiche Toaſte, Tafellie⸗ der ꝛc. Von den Trinkſprüchen ſeien hier hervorgehoben, diefenigen des Herrn Geh. Reg.⸗Raths Pfiſterer, des Herrn Reichstagsab⸗ geordneten und Stadtraths Baſſermann, des Herrn Bürger⸗ meiſters ſowie der beiden Herren Pfarrer. Gelegentlich des Jubi⸗ läums hat, wie wir theilweiſe ſchon im geſtrigen Stadtrathsbericht mitgetheilt, Herr Conſul Leoni hier eine Stiftung von M. 35000 gemacht und der bereits beſtehenden Carl Leoni⸗Stiftung in Neckarau den Betrag von M. 10,000 hinzugefügt. Im Militärverein hielt am Samſtag Abend Herr Rechts⸗ auwalt Dr. v. Freydorf einen Vortrag über„Jehder echt und Gottesfrieden im Mittelalker“. Nachdem der Redner ein⸗ gangs ſeiner Ausführungen den Begriff Fehde, welcher für die da⸗ malige Zeit ſehr empfindlich geweſen, erklärt hatte, führte er aus, daß um das Jahr 1024 das mittlere Europa von einer furchtbaren Hungersnoth heimgeſucht wurde. Dieſe dauerte drei Jahre und die Berichte der Chroniſten jener Zeit ſeien geradezu ſchaudereregend. Nachdem ſodann im vierten Jahre der Nothſtand einigermaßen über⸗ wunden war, begann, vornehmlich durch die geiſtlichen Orden ange⸗ regt, eine gewallige Aggitation für den Frieden, welche aber bald wieder im Sande verlief und erſt dann von Erfolg begleitet war, als ſich die Biſchöfe der Sache annahmen. Das Konzil von Cler⸗ mont ſetzte die einzelnen Punkte des Gottesfriedens, welcher am Donnerstag Abend begann und bis zum Montag währte, feſt und die Beſchlüſſe dieſes Konzils wurden ſchließlich durch die päpſtliche Gewalt dem Volke verkündet; jeder, der dieſe Punkte übertrat, wurde mit Exkommunikation beſtraft, eine Strafe, die zur damaligen Zeit eine außerordentlich ſcharfe war, oder das Interdikt traf ganze Kreiſe, welche den Gottesfrieden verletzten. Dieſe Maßregeln hatten zur Folge, daß die fortwährenden Fehden weſentlich eingeſchränkt wur⸗ den, trotzdem exiſtirten ſie noch vier Jahrhunderte fort. Auch die weltliche Macht zog gegen die ewigen Fehden zu Felde und um eine Ableitung für die kampfesluſtigen Elemente unſeres Volkes zu ſchaffen, traten imt1. und 12. Jahrhundert die Kreuzzüge in die Erſcheinung⸗ Die Urſachen der unaufhörlichen Fehden waren in den bedauerlichen Rechtszuſtänden des Mittelalters zu ſuchen, welche den Nane hiezu boten. Die Fehden hörten erſt mit Beginn der Einſetzung von wirklichen Gerichten im Anfange des 16. Jahrhunderts auf. Redner zog ſchließlich noch treffende Vergleiche hinſichtlich der Beſtrebungen der Friedensfreunde des Mittelalters und diejenigen der gegen⸗ wärtigen Friedensſchwärmer, erſtere ſeien den letzteren über geweſen. In einem Punkte aber ſeien wir heute bedeutend gegen früher vor⸗ geſchritten, denn wir hätten heute eine Art von Frieden, der dem Gottesfrieden des Mittelalters entſpreche, die Civilbevölkerung ſei heute von dem Kriege vollſtändig ausgeſchloſſen, was früher nicht der Fall war; heuke ſpiele ſich der Krieg nur zwiſchen den Bes theiligten ab, nicht aber zwiſchen gänzlich Unbetheiligten wie früher. Die zweckmäßige Ausbildung mit der Waffe babe mehr für den Frieden gethan als alle Friedensvereine und trotz der Gefährlichkeit der heutigen Waffen hätten ſich die Verluſte im Kriege vermindert. Bildung und Humanität ſeien nicht immer die Faktoren, die zum Frieden führen, das habe Frankreich 1870 bewieſen, denn gegen Ba⸗ den habe ſich die Wuth der Franzoſen damals ganz beſonders ge⸗ richtet. Redner ſweißt ſchließlich noch auf den Marktfrieden des Mittelalters und die kirchlichen Gebräuche in dieſer Beziehung hin und ſchloß mit dem Hinweiſe, daß nur eine ſtarke Macht befähigt ſei, den Frieden zu erhalten. Reicher Beifall wurde dem geſchätzten Redner zu Thel u. nachdem Hr. 19 1 Mathy noch einige treffende Bemerkungen an den Vortrag geknüpft, machte Herr J. Kuhn eine Reihe geſchäftlicher Mittheilungen und widmete dem vor einigen Tagen dahingeſchiedenen Vereinskameraden Zimmermann einen ehrenden Nachruf. Die warmen, von Herzen kommenden Worte des 1 Kuhn, welcher den Aupeſenden mittheilte, daß Zimmermann 7272. den Hals und ſchloß ſie unter dem Kinn mit einer Brillantnadel, ihrem größten und einzigen Werthſtück. Gemmenhaft zart hob ſich das feine Köpfchen von dem weißen Flaum ab.— Die Kammerjungfer der Hofmarſchallin trat ein und überreichte mit vielſagendem Lächeln einen brachtvollen Strauß von Maiglöckchen nebſt einem Brief. „Von wem?“' fragte Nadine ahnungsvoll, indem ſie auch ſchon die Enveloppe löſte und zur Erde fallen ließ. „Louis Herzog von Rothenburg“ ſtand auf der gelblichweißen Karte. Wie die feinen Mädchenfinger zitterten, als ſie jetzt, das Blatt auf den Tollettentiſch legend, die duftige Blumenſpende ergriff, wie das Geſichtchen glühte, das ſich in die thaufriſchen Blüthen drückte! Als die Zofe das Zimmer verlaſſen hatte, ſant Nadine in einen Seſſel— ihre Pulſe flogen. War es denn möglich, war es denkbar? Sie, das arme Fräulein von Tönning und er— ein Herzog,ein ſchöner, geiſtvoller, glänzender Mann, der Prinz eines regierenden Hauſes— er liebte ſie, er warb ihn ennf!!k „Gnädiges Fräulein, der Herr Forſtmeiſter ſind im Salon. „Jetzte mein Gott, wie ſpät iſt es denn?“ „O, kaum ſieben Uhr. Gnädiges Fräulein haben ſo früh Toi⸗ lette gemacht, Frau Hofmarſchallin fangen eben an.“ „Ich komme!“ Nadine warf einen Tüllſhawl über die Schultern und ging in den Salon. Hier 0 bemerkte ſte, daß ſie das Bouquet noch in der Hand hielt. Röder ſtand mit dem Rücken nach der Thür an einem kleinen Tiſch über ein Album gebeugt, er mußte ihren Eintritt nicht gehört haben, denn erſt, als ſie ihm einen guten Abend bot, wandte et ſich um; aber nicht wie ſonſt ſtreckte er ihr zur die Por⸗ entgegen, er ſtand regungslos und blickte ſie an. Die dunklen Por⸗ tieren zu beiden Seiten der Thür bildeten den Rahmen für ein wunder⸗ liebliches Frauenbild, ſo hatte er ſie noch nie geſehen. „Nadine!“ ſtammelte er, Nadine!“ Dieſe Anrede, ſein ganzes Weſen verwirrte ſte, unſicher trat ſte näher, ihn zu begrüßen, und ſah lächelnd zu ihm auf. Da übermannte ihn das Empfinden, das er ſonſt ſo ſtreng im Zügel zu halten wußte, es drängte ihm Worte über die Lippen, die er nicht ſagen wollte. „Nadine, wie ſchön ſind Sie“, flüſterte er bewundernd,„zürnen Sie mir nicht, daß ich es ſage,“ fügte er weich und bittend hinzu, „es iſt der Ausdruck wahrer Ueberzeugung.“ In dieſen letzten Worten war er wieder der Alte und auch Nadine fand ſich ſelbſt wieder und rief freundlich: „So gut gefalle ich Ihnen heute Abend, Herr von Röder? Nun, das freut mich; o, ich weiß, Sie haben einen diſtinguirten Geſchmack, und wenn Sie ſagen, daß Sie nichts an meiner Toflette zu tadeln finden, dann weiß ich, daß ſie iſt, wie ſie ſein muß. v. Röder war ihr im Stillen dankbar, daß ſie ihm leicht über ſeine Erregung forthalf, und auf ihren Ton eingehend, ſagte er: „Da Sie mein Urtheil hören wollen, Fräulein bon Tönning, ſo will ich Ihnen offen ſagen, was mir nicht an Ihrem Anzug gefällt— die kleine Schwanenbog.“ „Ach!“ rief Nadine bedauernd,„ſte kleidet doch ſo gut!“ „Gewiß— aber ſie paßt nicht zu dieſem Koſtüm. In dieſem alles Geſuchte iſt nicht ſchön.“ „So ſoll ich die Boa abnehmen?“ fragte ſte. „Sollen? Nein— ich bitte darum.“ Sie löſte die Brillantnadel und den weichen Schwan vom Halſe, und weil er die Hand danach ausſtreckte, gab ſie ihm denſelben. „Schenken Sie mir die kleine Boa,“ bat er. Scherz und ſagte lachend: „Meinetwegen!“ Dann trat ſie vor den Spiegel. „Ich glaube, Sie haben recht, Herr von Röder; aber vielleicht über die Schulter nach ihm zurückwendend. „Ja!“ ſagte er, und Nadine huſchte hinaus. Als ſie gegangen war, drückte Röder ſeine Lippen auf die Schlba⸗ ſchwinden auf einem Seſſel lag. 5 (Fortſetzung folgt.) Köln und dem Verbande der Intereſſenten der Kleide, mit den friſchen Maiblumen in der Hand, ſind Sie die ver⸗ körperte Poeſie des Lenzes, dazu dieſer Pelz— das iſt geſucht, und Sie nahm es füt lege ich meine Perlenſchnur ume— was“ fuhr ſie fort, das Köpfchen nenboa und kieß ſie lächelnd in die Bruſttaſche ſeines Rockes ver⸗ „Sollſt ſie in glücklicherer Stunde Dir auslöſen mit einem Kuß, holdes Kind, murmelte er und nahm gedankenlos den Strauß, vdez „ * 2— eeeeeere— Drr., r 5 in wWa⸗ ver⸗ duuß, deb N Genernl Anzeiger. 8. Hef ſieben, noch in ſehr jugendlichem Alter ſtehende Kinder als Voll⸗ waiſen hinterlaſſen, da die Mutter erſt im vergangenen Spätjahr geſtorben, machten auf die Verſammelten einen ſo tiefen Eindruck, daß eine ſofort vorgenommene Sammlung zur Linderung der dringendſten Noth der armen Waiſen ein ſehr ſchönes Reſultat er⸗ gab.— Die Frühjahrsgeneralverſammlung findet am kommenden Samstag und die alljährliche Zuſammenkunft der badiſchen, pfälziſchen und heſſiſchen Kriegervereine am Sonntag, den 24. April in Worms ſtatt. »Verſetzt wurde Expeditionsaſſiſtent Auguſt Tröndle in Immendingen. Einen ſehr anerkennenswerthen Standpunkt hat das Großh. Bezirksamt in Karlsruhe eingenommen, das von jetzt an bei erſtmaligen Zuwiderhandlungen gegen gewiſſe Vorſchriften von einer Beſtrafung abſehen will. *Heftige Gewitter, die am Samſtag und Sonntag nieder⸗ gingen, werden aus mehreren Gebieten des Hofgaues und des Ober⸗ landes gemeldet. Die Vögel beginnen jetzt zu niſten und es iſt deshalb am Platze, daran zu erinnern, daß beſtraft wird, wer unbefugt Gier oder Junge von jagdbarem Federwild oder von Singvögel ausnimmt. Das Begräbniß des verſtorbenen Hanptlehrers A. Baus⸗ pach fand geſtern Nachmittag 4 Uhr ſtatt. Das überaus große Trauergefolge, das hinter dem mit Blumen und Kränzen reich ge⸗ ſchmückten Sarge ſchritt, bekundete, welche Hochachtung und Liebe dem Verblichenen im Leben entgegengebracht worden ift. Auf dem Friedhofe wurde der Sarg zunächſt in die Kapelle getragen. Hier ſang ein Chor unter Leitung des Herrn Hauptlehrers Leodegar Weber einen ergreifenden Trauerchor, worauf Herr Stadt⸗ pfarrer Ah les eine tiefempfundene Rede hielt, in der er den Ver⸗ blichenen als Menſchen, Lehrer, Patrioten und Familienvater ſchil⸗ derte. Im Anſchluß hieran ſang der Chor noch ein Lied, worauf man den Sarg nach der Gruft krug. Hier wurden nach der Ein⸗ ſetzung der Leiche Kränze niedergelegt: Von Herrn Hauptlehrer Büchner im Namen der Mannheimer Lehrerſchaft und des Peſta⸗ lozzivereins, von Herrn Hauptlehrer Ghinger im Namen des badiſchen Lehrervereins, und von Herrn Profeſſor Mathy im Namen der nationalliberalen Partei; Herr Mathy feierte den Verblichenen als einen treuen Herold für Kaiſer und Reich, deſſen Geſänge oft tiefe Begeiſterung in uns hervorgerufen haben, ſein Bild werde unter uns fortleben. Nach Herrn Mathy ſchmückte noch ein Vertreter des Ladenburger Liederkranzes das Grab des Heimge⸗ gangenen mit einem Kranze. Eine gräßliche Blutthat wird aus dem nahen Oftersheim gemeldet: Am Sonntag Abend zwiſchen 10 und 11 Uhr wurde in Oftersheim der ledige 26 Jahre alte Fabrikarbeiter Franz Walter von Hockenheim, wohnhaft in Oftersheim nach vorhergegangenem Streite durch einen Stich in den Hals, welcher die Schlagader durch⸗ ſchnitten hatte auf der Straße vor dem Gaſthaus zum Ochſen ſo ſchwer verletzt, daß derſelbe, nachdem er ſich noch ca. 150 Meter weit fortgeſchleppt hatte, vor dem Gaſthaus zum Adler mit einem lauten Aufſchrei zuſammenbrach und ſofort todt war. Als muth⸗ maßliche Thäter wurden zwei Burſchen, ein Bierbrauer und ein Bierkutſcher von Schwetzingen verhaftet. Auch wurde ein Mühl⸗ burſche von Oftersheim, der in den Streit verwickelt war, gefänglich eingezogen. * Konkurſe in Badeu. Säckingen. Ueber das Vermögen des Bäckers Guſtav Gromann in Säckingen; Prüfungstermin: Samſtag, 14. Mai. ee eee der metsorologiſchen Station —— aunheim. 1. Je⸗ 2 28 8 dae en, e e e 8 88 828 K. 8 8 88 18. Auit Morg. 750745,0 +,5 N4 18,„ Mittg. 20745,8 49)2 NNW a 18.„ Abds. 96½749,90 78% NRW 2 19.„ Morg. 78753,6 4¼4 NNW'̃2 zehſte Temperatur den 18. April I. 9,5 ioffte 4 vom 18/19. April + 6,1 Aus dem Grofherfogthum. e Liedolsheim, 18. April. Mehrere hier auf Urlaub weilende Grenadiere vergnügten ſich damit, über ein eiſernes Geländer zu ſpringen. Ein Grenadier der 8. Kompagnie vom Regiment 109, der im erſten Jahr diente, wollte ebenfalls den Sprung ausführen, bplieb aber hängen und ſchlug mit dem Kopf auf die ſteinerne Treppe. Der Mann iſt ſeinen Verletzungen bereits erlegen. +Karlsruhe, 18. April. Welche Bedeutung man auch außer⸗ halb unſerer Reſidenz, dem zu erbauenden Stichkanal beimißt, dürfte baraus hervorgehen, daß die Firma Lenz u. Cie. beabſichtigt, von Ettlingen aus ein Verbindungsgeleiſe der Albthalbahn an zu legen. Damit follen die Holzinduſtriewerthe ſüdlich von Karls⸗ tuhe und die Steinbrüche des Albthales für die Rheinkorrektion nutzbar gemacht werden. Die Handelskammer und der Stadtrath haben ſich befürwortend zu dieſem Projekt geäußert. Walldürn, 18. April. Auf dem hieſtgen Bahnhofe wurde in das Bureau des Stationsgebäudes eingebrochen und aus dem Kaſſen⸗ ſchränkchen 800 Mark geſtohlen. Der That dringend verdächtig ſind vier Italiener. J Ebdesheim, 18. April. Hier ſtürzte an dem Neubau des Alois Chriſtmann das unferkige Kellergewölbe ein. Glücklicher⸗ weiſe waren die Arbeiter beim Frühſtück. „Konſtanz, 18. April. Gegen einen hieſigen Bierbrauer wurde wegen Steuerhinterziehung eine Strafe von 138,000 Mk. verhängt. Der Beſtrafte hat ein Gnadengeſuch eingereicht. Mfalz, Beſſen und Umgebung. * Mutterſtadt, 18. April. Hier brannte die Scheune des Maurermeiſters Joh. Koch völlig nieder. Brandſtiftung wird ver⸗ muthet. Neuſtadt, 18. April. Vor einigen Tagen brannte in Vorder⸗ Falkau der Ganterhof nieder. Nach Verhaftung des Eigenthümers — Eiuer, der alles beſſer hat und verſteht. Es iſt gewiß ein Zeichen von Neid, nicht ertragen zu können, daß ein anderer von irgend welchen Dingen auf der Welt mehr habe, als man ſelbſt be⸗ ſitzt. Ich möchte auch nicht gern für neidiſch gelten und glaube auch, es nicht zu ſein. Nein, ich gönne es jedem anderen, daß er mehr Geld hat als ich, mehr Glück, mehr Verſtand, ſelbſt daß er mehr Tugenden hat, beſſere Freunde und feſtere politiſche Grundſätze. Dennoch bringt mich ein Mann aus meinem Gleichmuth, der alles beſſer und von allem mehr haben will als ich und andere. Ich lernte ihn von dieſer Seite zuerſt im Seebad kennen, als ich einmal einen ungewöhnlich großen Steinbutt zu ungewöhnlich billigem Preiſe er⸗ handelt hatte. Da hörte ich von ihm ſofort, daß er am Tage vorher einen Fiſch derſelben Art gekauft habe, der noch einmal ſo groß ge⸗ weſen ſei und halb ſo viel gekoſtet habe wie meiner. Nachher wurde mir klar, daß alles, was er beſaß oder erwarb, geſehen oder erfahren hatte, dieſem Fiſch entſprach. Er hatte auch Roſen, wie es ſie anderwärts gar nicht gab, und ſeine Veilchen blühten vier Wochen früher als die in anderer Leute Gärten. Er hatte immer die erſten Kirſchen und die letzten Krebſe gegeſſen. In ſeinem Keller lagen Weine— gekoſtet hatte ſie freilich Niemand— wie ſelbſt Rothſchild ſte nicht beſaß, und Cigarren— nur hatte er gerade dieſe nie bei ſich— Eigarren führte er, nach denen man ſelbſt in der Havanna vergeblich ſuchen würde. Er hat merkwürdigere Dinge erlebt als ir⸗ gend ein Abenteurer und iſt öfter in Lebensgefahr geweſen, als alle Afrikareiſende zuſammen. Gegen die Zahnſchmerzen, die er gehabt hat, ſind unſere Zahnſchmerzen nichts, und als einmal auf Kinder⸗ krankheiten die Rede kam, hörte ich von ihm, daß ſeine Kinder be⸗ deutend kräuker gemeſen ſeien, als aller anderen Meuſchen Kinder. Koßbihl ſtellte ſich heraus, daß derſelbe am Tag vorher ſchon Zmal „angefeuert“ hatte, allein erſt das 3. Mal gelang ihm ſein Vor⸗ haben. Schlauerweiſe hatte man vorher das Werthvollſte in Koffer gepackt und bei Seite geſchafft. Und das führte zu Entlarvung des Thäters. EGin Sohn der Familie, dieſes Jahr Erſtkommunikant, der offenbar hatte einpacken helfen müſſen, meinte nach dem Brande ganz naiv zu den Umſtehenden, es nehme ihn nur wunder, wie ſein neuer Kommunionhut ausſehe, den man in den Koffer gepackt habe. * Neuſtadt, 18. April. Wie der„Pf..“ mittheilt, hat ſeit ca. 14 Tagen Herr Kaplan Seelinger hier ſeine Pfarrei heimlich verlaſſen. Man vermuthet, daß er als älterer Kaplan ſich in ſeiner Karrière zurückgeſetzt fühlte. » Dürkheim, 18. April. Der aus dem Amtsgerichtsgefängniß entſprungene Schuhmacher Gläßer aus Freinsheim wurde bereits wieder feſtgenommen. Der Ausreißer hatte ſich in ſeine Wohnung in Freinsheim begeben, hier machte er ſich reiſefertig und ging dann gegen Worus, wurde aber bald von der Gendarmerie verfolgt und in Dirmſtein dingfeſt gemacht. Alzehy, 18. April. In der letzten Amtsgerichtsſitzung ereig⸗ nete ſich der einzig daſtehende Fall, daß die reichſte Frau von Al⸗ zey, Frau B. ſen. Ww. einem hieſigen Handwerker ſeine Forderung vom Jahre 1895 mit 53 M. dadurch ſtreitig machte, daß ſie Ver⸗ jährung vorſchützte, und daß ſich genannte Frau hierzu extra einen Rechtsanwalt aus Mainz kommen ließ. Mainz, 18. April. In dem Hauſe große Bleiche 32 werden eben die Parterrelokalitäten zu einem modernen Laden umgebaut. Am Samſtag machte ſich ein eigenthümliches Kniſtern bemerkbar, es zeigten ſich bedeutende Sprünge und die Faſſade bauſchte ſich aus⸗ wärts. Schleunigſt zogen die Einwohner der oberen Stockwerke aus und um den drohenden Einſturz zu verhüten, wurden raſch mächtige Stützbalken herbeigeholt und der raſtloſen Thätigkeit der Maurer gelang es, die Faſſade zu ſtützen. Es war unter den Fenſtern des erſten Stockes zu viel Mauerwerk herausgebrochen und zu wenig Stützen verwendet worden, wodurch die Gefahr des Einſturzes ent⸗ ſtanden war. Kreuzuach, 18. April. Im benachbarten Dorfe Waldböckel⸗ heim wurde der ſiebzigjährige Bauer Peter Wickert III. von einem Radler überfahren und durch den Fall ſo ſchwer verletzt, daß er verſtarb. Der Fahrer iſt ein Lehrer. 5 Sport. *Jäger wird es intereſſiren, zu hören, daß der„Süd⸗Verein für Prüfung von Gebrauchshunden zur Jagd“(Sitz in Heidelberg) am 23. April d. J. bei Lampertheim(bei Mannheim) eine deutſche Jugendſuche d. h. eine Feldprüfung für junge Vorſtehhunde, gewölft im Jahr 1897, abhält. Neben anſehnlichen Geldpreiſen ſind zahl⸗ reiche Ehrenpreiſe geſtiftet. Zur Uebernahme des Preisrichteramtes haben ſich bereit erklärt die Herren: Eugen Heyne⸗Jünkerath b. Trier, Großh. Oberamtsrichter Dr. Reichardt⸗Heidelberg, Prem.⸗Lieut. Vierordt, Drag.⸗Regt. 21, Bruchſal, Fabrikant Karl Rehfus fr.⸗Kehl. Die Prüfung beginnt am 23. April morgene 8 Uhr; Rendez-vous iſt im„Gaſthof zum Bahnhof“ in Lampertheim. Gäſte ſind dem, die Elite der ſüddeutſchen Jägerei einſchließenden rührigen Verein natürlich ſehr willkommen, und wir können jedem das edle Waidwerk vom idealen Geſichtspunkt auffaſſenden Jünger des heiligen Hubertus empfehlen am 23. April nach Lampertheim zu fahren. Gerichtszeitung. *Maunheim, 18. April. Heute früh begann die Tagung des Schwurgerichts Mannheim für das II. Quartal 1898. Den Vorſitz ſitz führte Landgerichisdirektor Dr. Weſt. Die Staatsanwaltſchaft war durch ihren erſten Beamten, Herrn Staatsanwalt Geiler, vertreten. Beiſitzende Richter waren die Herren Landgerichtsrath Babo und Amtsrichter Müller. 1. Fall. Ein durch die Unterſuchung klar geſtelltes und von dem Angeklagten zugeſtandenes Verbrechen war Gegenſtand des erſten Falles, der zur Verhandlung gelangte. Am 14. Jan. d.., Abends, hatten mehrere Arbeiter der chemiſchen Fabrik von G. Zimmer nach Schluß der Fabrik eine Bierreiſe unternommen, die ſie durch verſchiedene Wirthſchaften führte. Es befanden ſich dabei der 22 Jahre alte Bernhard Stay von Unterſchönmattenwaag und der 17 Jahre alte Karl Horn aus Großrinderfeld. In der Mannheimer Bier⸗ halle traf Stay den Maurer Joh. Mich. Ebinger, den er vom Landesgefängniß her kannte, wo dieſer wegen eines Nothzuchlverſuchs internirt war, während Stay eine Strafe wegen Diebſtahls verbüßte. Er lud Ebinger ein, ſich anzuſchließen, was dieſer auch that und auf Anregen auch einen Humpen ſtiftete, der in der„Rothen Roſe“ ge⸗ trunken wurde. Gegen 10 Uhr war man im„Letzten Feuſterln“ an⸗ gekommen. Hier trank Ebinger nur ein Glas Bier, das er bezahlte, worauf er ging. Unmittelbar darauf erhoben ſich auch Horn und Stay, welche bemerkt hatten, daß Ebinger Geld beſaß, und aus⸗ gemacht, ihm daſſelbe abzunehmen, ihn zu machen, wie ihr Kunſtaus⸗ druck lautete. Ebinger war kaum auf der Straße angelangt, als ihm Stay von hinten über die Arme den Leib umfaßte und Horn zurief: „Auf Kollege! Auf dieſes Signal ſprang Horn hinzu und langte Ebinger das Portemonnaie aus der Hoſentaſche, worauf er davon ſprang. Ebinger wollte ſchreien, allein Stay drückte ihm mit den Worten:„Alter Freund!“ die Gurgel zu, bis Horn um die Ecke ver⸗ ſchwunden war. Alsdann ließ er ſein Opfer frei, ging in die Wirth⸗ ſchaft zurück und ſagte hier: Der Horn hat was Schönes geſchafft, der hat dem's Portemonnaie weggenommen. Ebinger ſah ſich in⸗ zwiſchen nach Schutzleuten um und Stay konnte gleich durch die Schutz⸗ leute Steiger und Reichel verhaftet werden. Horn ſagt, er ſei nach der That nach der Neckarbrücke gelaufen, um ſich in ſeine in der Neckar⸗ vorſtadt gelegenen Wohnung zu begeben. Unterwegs habe er ge⸗ glaubt, es folge ihm Jemand und in der Angſt habe er das ge⸗ ſtohlene Portemonnaie, ohne es nur geöffnet zu haben, in den Neckar geworfen. Stay habe ihn zu der That angeſtiftet und dabei geſaglh⸗ „Wenn er was ſagt, muß er verr....“ Das Portemannaie hatte übrigens noch etwas über 20 Mk. enthalten. Die Angeklagten waren wie ſchon ausgeführt, in vollem Umfange geſtändig, ſie ſuchten ſich mit Betrunkenheit zu entſchuldigen. Der Staatsanwalt erfſuchte bez. des vielfach, darunter zweimal wegen Taſchendiebſtahls, alſo eines ähnlichen Vergehens, vorbeſtraften Angeklagten Stay mildernde Um⸗ ſtände auszuſchlteßen. Die Geſchworenen erkannten auch dement⸗ ſprechend, während dem jugendlichen Horn mildernde Umſtände zu⸗ gebilligt wurden. Das Gericht erkannte darauf gegen Stay wegen erſchwerten Straßenraubls auf eine Zuchthausſtraſe von 5 Jahren und 5 Jahren Ehrverluſt, gegen Horn auf eine Gefängnißſtrafe von 6 Monaten, abzüglich der Unterſuchungshaft. Als Vertheidiger waren die Rechtsanwälte Dr. Oppenheimer(für Stay) und Dr. Strauß (für Horn) aufgetreten. —ͤ———.—..—̃̃K— KÜ—ͤͤ—————.——— Oft dachte ich, wie ärgerlich es ihm doch ſein müſſe, nicht ſagen zu können, daß er höher nach Norden hinaufgekommen ſei als Norden⸗ ſkjöld und höher auf das Gebirge hinauf als Alexander v. Humboldt. Auch daß er nicht behaupten konnte, der älteſte Menſch auf der Welt zu ſein, muß ihm mitunter Kummer bereitet haben. Doch da er noch lebt, kann er auch noch einmal im Alter allen ſeinen Mit⸗ menſchen über ſein. Trotz alledem würde ich nichts gegen ihn haben, wenn er mir nicht manchen Genuß verdorben hätte. Er machte mir aber dies und jenes, was er übermäßig herausſtrich, zuwider und ſo gunz beſonders auch Gegenden, die er beſucht hatte.„Denn überall, wo er geweſen war, da war es natürlich auch am ſchönſten. So iſt mir durch ihn zuerſt der Spreewald, dann der Harz und endlich die Schweiz, ohne daß ich etwas davon geſehen hatke, verleidet worden. Da kam aber doch der Tag, an dem ich mir ſagte, daß ich ein großer Thor ſei, mich durch ſolche Vorurtheile gefangen nehmen zu laſſen. Da ward mir auch klar, daß es nicht Neid ſei, was gegen jenen Mann mich ſo aufregte, ſondern der Aerger darüber, daß er ſo un⸗ menſchlich log. Nein, ein Neidhammel bin ich nicht und wills auch nicht werden, ſelbſt wenn jener für zehn Pfennige eine Forelle kauft, die zwei Fuß lang iſt. Ein dringendes Bedürfuiß geht ſeiner Befriedigung ent⸗ gegen! In der Oſternummer des„Ill. Wiener Extrablatts“ hat eine Dame einen Aufruf zur Gründung eines„Vereins der bluten⸗ den Herzen“ erlaſſen, in dem alle vom Schickſal Verfolgten, alle Ge⸗ täuſchten und Betrogenen Troſt und gegenſeitige Ausſprache finden ſollen. Der Aufruf hat der Dame eine ſolche Fülle von Zuſchriften eingetragen, daß ſie demnächſt eine Gründungsverſammlung der Leidensgenoſſen und Genoſſinnen einberuſen wird. Das wird jeden⸗ falls eine ſehr gemüthliche Veranſtaltung werden, und da die menſch⸗ ), In frivoler Weiſe verletzte der 26 Jahre alte Ziegelsfarbeiter Friedrich Hettmannsperger von Altlußheim am 10. Januar ds. Is. vor dem Amtsgericht Schwetzingen den von ihm geleiſteten Zeugeneid. Gegen die Wittwe Rembert war von dem Vater des Angeklagten in ſeiner Eigenſchaft als Vormund ſeines minder⸗ jährigen Sohnes Jakob Klage wegen Forderung eines Darlehens erhoben und Friedrich Hettmannsperger wurde als Zeuge vernommen. Es lag eine Quittung von ſeiner Hand vor, wonach er beſtätigte, am 29. Juni 1895 von Frau Rembert die Summe von 192,50 Mk. erhalten zu haben. An jenem Termin vor dem Amtsgericht Schwetz⸗ ingen ſtellte Friedrich Hettmannsperger die Behauptung auf, die Quittung ſei durch Einſchreiben des Wortes Hundert und Einfügens einer 1 vor 92 geſälſcht. Thatſächlich habe die Wittwe Rembert nur 92 M. 50 Pfg. bezahlt. Auf dem Vorhalt, daß die Lücke zwiſchen der Ziffer und der durch Buchſtaben dargeſtellten Zahl, wenn man das Wort Einhundert wegnehme, doch auffallend ſei, erwiderte er, er habe das Wort„ſage“ hineinſchreiben wollen, habe es aber ver⸗ zillen. Der Sachverſtändige, Hauptlehrer Dr. Meuſer, erklärte, ie ganze Ouittung ſei zu einer und derſelben Zeit, von derſelben Haud, mit derſelben Tinte und jedenfalls in einem Zuge nieder⸗ geſchrieben. Da der Rechtspraktikant Dr. Jorns, der die Ver⸗ eidigung des Angeklagten vorgenommen, ſich nicht genau erinnern konnte, ob er denſelben über ſein Recht belehrt habe, die Ausſage ablehnen zu dürfen und das Gleiche beim Actuar der Fall war, der in jener Sitzung das Protokoll geführt hatte, ſo wurde in den Fragebogen eine bezügliche Frage nach§ 157 Abf. 2 R. St. G. B. aufgenommen. Ein ſolches Verſehen iſt ſtrafmildernd in Betracht zu ziehen. Der Angeklagte, der auch heute nicht von ſeiner abſurden Behauptung abwich, wuͤrde von den Geſchworenen unter Beziehung des erwähnten Milderungsgrundes für ſchuldig erklärt und zu 1 Jahre Gefängniß verurtheilt. Verth.:.⸗A. Dr. Roſenfeld.— Wie aus einer Bemerkung des Staatsanwalts Morath zu entnehmen, wird gegen den Peter Hettmannsperger vorausſichtli noch wegen Anſtiftung zum Meineid vorgegangen werden. 3. Ein weiterer Meineidsfall kam in der Nachmittagsſitzung, in welcher Herr Landgerichtsrath Könige den Vorſitz führte und Staatsanwalt Dr. Mühling als Vertreter der Staatsbehörde fungirte, zur Verhandlung. Es handelte ſich um ein Nachſpiel zum Prozeß des Eiſendrehers Ewald von Neckarau, der wie gemeldet, am letzten Dienſtag von der Strafkammer wegen Beleidigung des Kaplans Steinbach in Neckarau zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt worden iſt. Ewald war in ſeinem anfänglichen Legnen durch die Ausſagen des Eiſendrehers Georg Muley und des Schloſſers Zeil⸗ felder beſtärkt worden, die geſehen hätten, wie Ewald in der Nacht vom 8. zum 9. Januar ds. Is. dem Geiſtlichen gefolgt war, aber von nichts zu wiſſen vorgaben. Als Muley im Vorverfahren auf ſeinen Eid als Zeuge vernommen wurde, erklärte er insbeſondere 1. er habe nicht geſehen, daß von den drei Männern, die in der kritiſchen Nacht in der Schulſtraße von dem Geiſtlichen überholt wurden, Einer ſich von den Uebrigen getrennt habe und dem Kaplan gefolgt ſei. 2. Von den gebrauchten Ausdrücken habe er nicht ein einziges verſtanden. 3. Es ſei nicht wahr, daß er Zeilfelder verlaſſen habe und einige Schritte weitergegangen ſei, um zu ſehen, was vornen bor⸗ gehe. 4. Er habe nicht den Ausdruck gebraucht:„Von uns bekommen Sie nichts heraus.“ Durch das Geſtändniß des Anfangs ebenfalls nicht bei der Wahrheit gebliebenen Zeilfelder in die Enge getrieben, räumte er ſpäter und auch heute, wenn auch nicht direkt und offen ein, in Beziehung auf die obenerwähnten Punkte die Unwahrheit geſagt zu haben. Er wurde des wiſſentlichen Meineids, begangen unter dem Strafmilderungsgrund des Paragraphen 157 Abſ. 2.⸗St.⸗G.⸗B. (wenn er die Wahrheit auf die eidliche Einvernahme geſagt, hätte er auf Grund ſeiner früheren unwahren Angaben wegen Begünſtigung beſtraft werden können) ſchuldig erklärt und zu 1 Jahre Gefängniß abzüglich 2 Monate der Unterſuchungshaft verurtheilt, ferner wurden ihm die Ehrenrechte auf 5 Jahre aberkannt. Vertheid.:.⸗A. Dr. Katz. Da Ewald als erklärter, Muley und Zeilfelder als verkappte Sozialdemokraten gelten und das„Neue Mannheimer Volksblatt“ ſ. Zt. die Beleidigung des Geiſtlichen auch von politiſchem Geſichts⸗ aus beleuchtete, ſo hakte der Prozeß einen gewiſſen politiſchen Hinter⸗ grund. Schluß 8 Uhr Abends Tagesnenigkeiten. — Bei Köln verſuchte auf dem Fort Müngersdorf ein wegen Fahnenflucht zu 8 Monaten Feſtung verurtheilter Soldat, nachdem er bereits 3 Monate verbüßt hatte, zu entfliehen. Der aufſichts⸗ führende Gefreite gab 4 Schüſſe auf den Flüchtling ab, worauf 12 2 in Bruſt, Arm und Bein getroffen tödklich verletzt zuſammen⸗ rach. — In Gronau bei.⸗Gladbach iſt die Druckerei und Ap⸗ pretur Vandelden total abgebrannt. Der Schaden iſt koloſſal. — Untergegangen iſt in der Nordſee das Papenburger Segelſchiff„Helene“, Kapitän Goldſchwer, mit Eis von Schweden nach Emden unterwegs, gleichfalls untergegangen iſt der Geeſtemün⸗ der Fiſchdampfer,„Präſident Herwig“. Vermuthlich iſt die Beſatz⸗ ung des letzteren Schiffes, beſtehend aus 13 Mann, ertrunken. — In Erlangen begeht das Corps„Onoldia“, das älteſte deutſche Corps, im Juli d. J. ſein hundertjähriges Jubiläum. — In Belmont bei Roanne(Frankreich) verſtarb eine Frau Marguerite Chemin im Alter von 114 Jahren. — In Coblenz entgleiſte geſtern auf dem Ehrenbreitſteiner Bahnhof die Lokomotive eines Güterzuges und die nächſten ſechs Wagen, Ein Bremſer liegt anſcheinend ſchwer verletzt unter den Trümmern. — Aus Berlin wird in der Güntherſchen Mordſache mitgetheilt: Eine Zeugin beeidete, am Abend des Mordes auf dem Wege zum Thatorte die Günther am Arme eines Mannes geſehen zu haben. Die Zeugin erkannte in dem Begleiter mit vollſter Beſtimmt⸗ heit den Bräutigam wieder, einen Schlächtergeſellen, mit dem Vor⸗ namen Emil. Die Polizei gibt eine genaue Perſonalbeſchreibung des Thäters, deſſen Aufenthalt unbekannk iſt. Theater, Kunſt und Wiſſenſcchjaft. Vom Theaterſpielplan. In der Oper ſind folgende Auf⸗ führungen in Ausſicht genommen: Mittwoch 27. April„Die luſti⸗ gen Weiber“, Freitag 29. April„Barbier von Sevilla“, Dienſtag 3. Mai„Fledermaus“, Mittwoch 11. Mai„Waldmeiſter“, ferner Rienzi, Der Blitz, Stumme von Portici, Künſtlerherzen, Heimchen am Herd. Auf dem Gebiet drs Schauſpiels: Montag 25. April „Der Erbförſter“, Donnerſtag 28. April„Im weißen Rößl“, Freitag 6. Mai„Einſame Menſchen“, Donnerſtag 12. Mai„Das grobs Hemd“, ferner Heimath, Fauſt II. Theil und König Lear. eeeeeeeee 1 ſo werden die Vereinsabende jedenfalls recht abwechslungs⸗ reich ſein. — Wozu braucht der Ohrwurm ſeine Zauge? Die mäch⸗ tigen Fortſätze an den Hinterleibsringen der Ohrwürmer werden von Laien wohl allgemein als eine gefährliche Waffe angeſehen. Daß dieſe Fortſätze Greiforgane ſind, ſteht auch feſt, doch iſt es bisher äußerſt langwierig und mühevoll geweſen, die Art der Thätigkeit, die durch die Zangen verrichtet wird, feſtzuſtellen. Erſt nach vielen vergeblichen Verſuchen gelang es M. v. Rimakowicz, nach einer Miktheilung in der Siebenbürger naturwiſſenſchaftlichen Geſellſchaft, einen Ohrwurm zum Fliegen zu bringen und daber die hauptſäch⸗ lichſte Verwendung der Hinterleibsorgane zu beobachten. Die Ohr⸗ würmer können ihre wunderbar vielfach zuſammengefalteten Hinter⸗ flügel nämlich nicht aus eigener Kraft entfalten und flugfähig machen. Während dies den Käfern und andern Kerfen durch ent⸗ ſprechende Körperbewegung noch gelingt, bedürfen die Ohrwürmer dazu der Aume ihrer Zange. Will ein Ohrwurm ſein Flügel entfalten, dann hebt er den Hinterleib derartig nach aufwärts und vorne, daß die Spitzen der Zange oberhalb der ſich gleichzeitig etwas hebenden Flügeldecken zu liegen kommen. Hierauf wird der linke Zangenarm unter den rechten Flügel geſchoben und dieſer durch einfaches Streichen entfaltet. Während der rechte Flügel ohne weitere Stütze offen bleibt, verrichtet der rechte Zangenarm die gleiche Arbeit am linken Flügel. Je ſchwieriger die Entfaltung der Flügel bei der einen oder anderen Art iſt, deſto nollkommener muß die Entwicklung der Zange ſein, dem entſprechend ſind auch die Formen mit kräftigen viel ſchwieriger zum Fliegen zu bringen. Die mächtigen Zangen, die beim erſten Anblick eine ge⸗ fährliche Waffe zu ſein ſcheinen, dienen alſo einem wohl wichtigen, lichen Herzen lekauntlich aus den verſchiedenſten Urlachen zu bluten aber ſonſt ganz harmloſen Zwecke, —— enern Angeiger Mannhelm, Tg9. Aßrtl!t Weingartner⸗VBorleſung. Weingartners muſikaliſch⸗drama⸗ tiſche Dichtung„Oreſtes,“ die der Verfaſſer nächſten Donnerſtag im Caſinoſaal zum erſtenmal vorleſen wird, hat eine der Sagen zum Gegenſtand, die ſich an den„Trojaniſchen Krieg“ unmittelbar anſchließen. Agamemnon, der ſiegreich heimkehrende Heerführer, wird beim Betreten ſeines Hauſes von ſeiner Gattin Klytaimneſtra, die ihm wegen der Opferung ihrer Tochter Iphigeneia heimlich grollt, ermordet. Ihr Sohn Oreſtes rächt des Vaters Mord, indem er Klytaimneſtra und ihren Buhlen Aigiſthos erſchlägt. Doch die Erynien, die Göttinnen der blutigen Vergeltung, verfolgen den Muttermörder, bis er ſich nach langer Irrfahrt zu Athenes Tempel flüchtet. Der weiſen Göttin gelingt es, Oreſtes zu entſühnen und die Rachegeiſter in Spenderinnen des Segens und Hüterinnen des Friedens zu verwandeln.— Zu Weingartners Vorleſung werden auch Schülerkarten ausgegeben, die an der Abendkaſſe und im Vor⸗ verkauſ(Hofmuſikhandlung K. Ferd. Heckel) zu erhalten ſind. Auf das Konzert von Frl. Lucie Jacobi, das heute Abend unter Mitwirkung des Herrn Hofmuſikus Kruſe ſtattfindet, machen wir nochmals empfehlend aufmerkſam. Das intereſſante und reichhaltige Programm läßt einen ſtarken Beſuch des hieſigen Pub⸗ likums ſicher erwarten. Eine Rembraudt⸗Ausſtellung wird demnächſt in Amſterdam ſtattfinden. Die Mehrzahl der bedeutenderen Sammler der Nieder⸗ Lande und des Auslands ſollen ihre Rembrandts für dieſe Ausſtellung herzuleihen verſprochen haben. 5 Kapellmeiſter Richard Strauß wird im November dieſes Jahres in den Verband der Berliner Hofbühne treten. Die Ver⸗ Handlungen ſind unter Wahrung der loyalſten! Rückſicht gegenüber der münchener Hoftheaterleitung geführt worden. Von der Anknüpfung der Engagementsverhandlungen wurde dem Intendanten der Hof⸗ muſtk, Baron v. Perfall, wie dem Intendanten des Hoftheaters, Herrn v. Poſſart, offizielle Anzeige gemacht. Richard Strauß war ent⸗ ſchloſſen, nicht in München zu bleiben. Berliner Lortzingdenkmal. Zur Errichtung eines Denkmals in Berlin für dden allzu früh heimgegangenen, echt volksthümlichen Komponiſten Albert Lortzing hat das hierzu gebildete Komitee bereits einen Fonds von etwa 2000 Mk. geſammelt. Die Generalintendanz der königlichen Schauſpiele hat die Veranſtaltung einer Vorſtellung zu dieſem Zwecke zugeſagt. Freiwillige Beiträge werden in der NRendantur des Mufikerverbandes, Beſſelſtr. 20 I. dankbar entgegen⸗ genommen. Die neue Oper von Sir Arthur Sullivau, die man gegen⸗ wärtig im Savoy Theater in London einſtudirt trägt den ſonderbaren 5 1 Stein der Schönheit“ und behandelt eine geſchichtliche piſode. In der Conferenz für Regelung der Bühnenaus⸗ ſprache, die im Apollofaale des königl. Schauſpielhauſes in Berlin ſtattfand, wurde die Ausſprache der Vocale in deutſchen und fremden Wörtern durchberathen und einſtimmig erledigt, ebenſo die Be⸗ ſtimmungen über Accent, Modulation der Rede und Versausſprache. Ein Wilibad⸗Alexzie⸗Denkmal ſoll demnächſt in Arnſtadt in Thüringen, woſelbſt der Romandichter ſich ein anmuthiges Heim ge⸗ ſchaffen und wo er auch(Ende 1871) geſtorben iſt, errichtet werden. Das Comitsé zur Errichtung des Denkmals wird demnächſt einen be⸗ güglichen Aufruf erlaſſen. Beethovens„Fidelio“, der ſoeben in Monte Carlo wieder einen glänzenden Erfolg errungen hat, ſoll in nächſter Zeit in der Pariſer Komiſchen Oper zur Aufführung gelangen. Bei dieſer Ge⸗ legenheit ſei bemerkt, daß der rührige Direktor der komiſchen Oper, Carreé, ſich gleichfalls entſchloſſen hat, nach dem Vorgange des Varicts⸗Theaters die im Münchener Reſidenzthegter erprobte Dreh⸗ Hühne einzuführen. Die autographiſche Partitur von Roſſinis„Wilhelm Tell“ iſt ſoeben von der Bibliothek des pariſer Confervatoriums käuflich erworben worden. Der bekannte Bibliothekar jenes Inſtituts, Wecker⸗ Uin, hatte ſich, nachdem ihn der greiſe Violin⸗Profeſſor Sauzet vom Conſervatoire auf die Spur des muſikaliſchen Schatzes geleitet, ſeit mehr als zehn Jahren um die Erlangung deſſelben bemüht. Bekannt⸗ lich iſt jene pariſer Bibliothek reich an autographiſchen Pgrtituren berühmter Werke. —— Aeueſte Aachtichten und Celegramme. Der ſpaniſch⸗amerikaniſche Konflikt. Eeinem in Waſhington erſchienenen Extrablatt zu⸗ folge, ſo meldet uns ein Telegramm, ſchloß ſich das amerika⸗ niſche Repräſentantenhaus der Reſolution des Senats nicht an, worauf ein Ausſchuß beider Kammern zuſammentrat. Derſelbe erzielte keine Einigung. Der Senat lehnte es darauf⸗ hin mit 40 gegen 39 Stimmen ab, andere Delegirte für eine neue Konferenz zu ernennen. Newyork, 18. April. Hieſige Blätter melden: Es ſind Anzeichen vorhanden, daß die Bemühungen erfolglos ſein werden, um eine Einigung auf die vom Senate beſchloſſene Entſchließung herbeizuführen, daß vielmehr das muthmaßliche 11 ein Vergleich ohne Anerkennung der kubaniſchen Re⸗ publit ſein werde. Nach einer Waſhingtoner Meldungl der Newyorker„Tri⸗ büne bildet der Senatsbeſchluß den Sieg eines Bündniſſes zwiſchen Demokraten, Polksparteilern, Silberleuten und den Pro⸗Kubanern. Nach anderen Mittheilungen iſt die gegen⸗ ürtige Kriſis eher eine Kriſis der inneren als der auswärtigen Politik. Erwägt man die beſtimmte Stellungnahme des Prä⸗ ſidenten gegen die Anerkennung einer nicht vorhandenen Re⸗ gierung und gegen das Eindringen in ſeine verfaſſungsmäßigen Rechte, ſo müßte die Aktion des Senats falls ſie ſich im Abge⸗ orbdnetenhauſe wiederholt, die Feſtigkeit der republikaniſchen artei gefährden. Was das republikaniſche Abgeordnetenhaus züählt 202 Republikaner, 135 Demokraten, 21 Volkspartei⸗ ker, 1 Fuſioniſten und 35 Silberleute, während der Senat 46 Republitaner, 34 Demokraten, 5 Volksparteiler, 3 Unabhäng⸗ und 2 Silberleute aufweiſt) thun wird, vermag Niemand zu ag Paris, 18. April. Wie dem„Temps“ aus Madrid be⸗ richtei wird macht die Regierung ſich die abermalige Stockung der Dinge in Waſhington zu Nutze, indem ſte ihre Vorberei⸗ tungen für die Tagung der Cortes ergänzt. Das Cabinet glaubt den Zufammenhang innerhalb der Mehrheit und die guten Be⸗ ziehungen mit der Regierungspartei aufrecht erhalten zu können, um auf dieſe Weiſe den Republikanern, Carliſten und unab⸗ hängigen Conſervativen die Spitze bieten zu können, wenn letztere Gruppn, wie ſie beabſichtigen, unzeitgemäße Verhandlungen über die kolonialen und internationalen Fragen heraufbeſchwören. Die 85 ammte Preſſe bereitet die öffentliche Meinung darauf vor, daß Spanien weder von den Mächten, noch von Mac Kinley etwas Günſtiges zu erwarten hat, ſondern ſich anſchicken muß, die männlichen Entſchlüſſe zu unterſtützen, die das Cabinett er⸗ greifen muß, ſobald die Vereinigten Staaten ihre unannehm⸗ baren Forderungen kundgeben. Nach einem Telegramm des„Matin“ aus Havanna hat ſich der kubaniſche Miniſter für öffentliche Angelegenheiten zu den Aufſtändiſchen aufgemacht, um mit den Führern, welche die ſogenannge republikaniſche Regierung darſtellen, nicht bloß über den Waffenſtillſtand zu unterhandeln, ſondern ihnen eine Auto⸗ nomie auf neueren, weit liberaleren Grundlagen als denen der bereits bewilligten Selbſtregierung anzubieten. In der Nacht auf Samſtag hatten amerikaniſche Kreuzer die kubaniſche Küſte mit Scheinwerfern unterſucht. Aus Marſeille wird gemeldet, daß dort große Mengen von Dörrgemüſe für den Bedarf des ſpaniſchen Heeres verſchifft worden 8 5 üi Konſulate Beſuche ab. Barcelona, 18. April. Als die Bepölkerung den Beſchluß des amerikaniſchen Senates erfuhr, entſtand lebhafte Aufregung. An mehreren Stellen wurden patriotiſche Rufe laut. Studenten machten deu Verſuch, zum amerikani⸗ ſchen Conſulat zu ziehen. Sie wurden jedoch zerſtreut. Auch aus Valenca werden patriotiſche Kundgebungen gemeldet. Newyork, 18. April. Die Kriegspartei ſucht nach der „Frkf, Ztg.“ eine Einigung zwiſchen den beiden Häuſern ſofort zu erzielen. Ein diesbezüglicher Beſchluß kann ſchon morgen gefaßt werden. Präſident Mac Kinley iſt entſchloſſen, ſofort vorzugehen. Zahlreiche Spanier reiſen ab. Man befürchtet Indianer⸗Aufſtände, da die Truppen aus dem Innern zurückgezogen ſind. Newyork, 18. April. Man nimmt an, daß im Falle eines Krieges die Einkommenſteuer wieder eingeführt wird, die 1866 be⸗ ſchloſſen wurde. Man glaubt, daß ſie gegenwärtig 700 Millionen Dollar einbringen würde. Dazu käme eine Bierſteur von einem Dollar für das Faß mit einem Betrage von 35 Millionen Dollar. Berlin, 18. April. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ meldet: Ueber London wird verbreitet, daß die Vertreter der europäiſchen Großmächte in dem ſpaniſch⸗amerikaniſche Streitfalle in Waſ⸗ bington neuerdings eine feindſelige Haltung gegen die Regierung der Vereinigten Staaten eingenommen haben. Soweit es ſich um den deutſchen Botſchafter handelt, iſt dieſe Behauptung unzutreffend. Paris, 18. April. Zola wurde, wie ein hieſiges Blatt berichtet, in Mendara, wo er ſeinen Landſitz hat, von jungen Leuten und vom Pöbel beſchimpft und mit Steinen beworfen ſodaß er ſich flüchten mußte. Rom, 18. April. Crispi wurde in Palermo mit 1175 Stimmen gewählt; der Sozialiſt Barbato erhielt 259 Stimmen. Die Zahl der eingeſchriebenen Wähler betrug 3840. Trotz großer Er⸗ regung der Gemüther verlief die Wahl ruhig. Viele Häuſer der Haupt⸗ ſtraßen Palermos waren beflaggt zur Feier von Crispis Wiederwahl. „ Belgrad 18. April. Aus Kumanowo in Altſerbien wird über ernſte Unruhen herichtet.— Wie verlautet, werden die Wahlen für die Skupſchtina Ende Mai ſtattfinden; bald darauf ſoll die Skupſchtina nach Niſch einberufen werden.— Der Miniſterpräſtdent Georgiewitſch unterbreitete dem Könige einen Ukas, wonach die Redak⸗ teure politiſcher Blätter 5000 Franken Kaution erlegen und ein Be⸗ fähigungszeugniß aufweiſen müſſen. *Kairo, 18. April. Die Operationen gegen die Derwiſche ſind bis Ende Juli eingeſtellt worden. * Pokohama, 18. April. Das amtliche Organ meldet, daß Japan von der letzten 4pprozentigen chineſiſchen Anleihe zwet Millionen Pfund Sterling übernimmt. „New⸗Pork, 18. April. Nach der hieſigen„World“ iſt der frühere venezuelaniſche Präſident, General Ereſpo, in einer Schlacht gefallen. Der Zuſammenſtoß mit den Aufſtändiſchen fand am Samſtag ſtatt. Der„New⸗Norker Stgatszeitung“ wurde aus Berlin telegraphirt: „Eine Anzahl deutſcher Offiziere im Dienſt und außer Dienſt haben bei der amerikaniſchen Botſchaft angefragt, ob ein Eintritt in das amerikaniſche Offizierkorps möglich ſei. Von Offizieren im Dienſt iſt dieſe Meldung ſicher falſch. Die Schuhmacher von Köln und Umgegend ſind in einen Ausſtand eingetreten und fordern 10—20 pCt. Lohnerhöhung und 10ſtüpdige Arbeitszeit, ſowie Abſchaffung der Halbſtückarbeit. * (Pribat ⸗ Telegraume des„Geueral⸗ Anzeigers.)“ *Graz, 19. April. Als geſtern Abend einige Bauern⸗ hündler von einer Verſammlung aus Gleichenberg heimkehrten, wurden 8 Gewehrſchüſſe auf ſie abgefeuert. Vier Bauernhündler wurden verletzt. Malaga, 19. April. Die Uuruhen hoben ſich am Sonntag und Montag wiederholt. Ein ſchwarzer Diener des amerikaniſchen Konſuls wurde getödtet. Viele der Ruheſtörer ſind verwundet. »»Shanghai, 19. April. Aus Anlaß der Ankunft des Prinzen Heinrich ſtatteten heute die Konſuln auf dem deutſchen Prinz Heinrich frühſtückte heute an Bord des Norddeutſchen Lloyddampfers„Prinz Heinrich“. Am Abend gibt der chineſiſche oberſte Beamte zu Ehren des hohen Gaſtes ein Ballfeſt. Mannheimer Handelsblatt. *g Getreide⸗Vorräthe in Mannheim. Der Getreidelagerbe⸗ ſtand am 1. April 1898 in Mannheim auf den Privattranſit⸗ lägern betrug nach einer uns zugehenden Aufſtellung: Weizen 388.684, Roggen 59.475, Hafer 42.669, Gerſte 76.141, Mais 34.752 Doppelzentner. Coursblatt der Mauubeimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 18. April. Weizen pfälz. neu. 22.50—22.75 3 Hafer, bad. 15.75—16.25 „ norddeutſcher 22.50—22.75„ ruſſiſcher 16.——17.— „ buſſ. Azima 22.——25.75 8———.— 45 eodoſia—.——.—„ württemb. Alp—.———.— „ Saxonska 22.25—23.—„ amerik. weißer—.——16.50 „ Girka 22.——.50[ Mais amer. Mixed 10.50—10.75 „ Tagauro 22.——22.50„ Donau—.—11.25 „ rumäniſcher—.———.—„ La Plata 5 „ am, Winter—.——23.—Nohlreps, deutſch.—.——28.— „ Chicago II—.——23.—„ unga..— „ Manitoba—.——24.— Wicken 16.50—17.— „ Walla Walla—.——22.50 Kleeſamen deutſch. 1 85.——90.— „ Kanſas 11 22.50—22.75 5 II 70. 0 „ Californier—.——28.—„ neuerPfälzer 50.——60.— „ La Plata 22.50—22.75„ Luzerne 95.— 105.— Kevnen—.— 22.50% Provene. 112.—118.— Roggen, pfälz. 16.25—16.50„ Eſparſette 30.——82.— „ kuſſiſcher—.—16.50] Leinöl mit Fasß—.——39.— „ rumäniſcher—.———.— Rüböl„„—.——62.50 „ norddeutſcher—.———.—„ bei Waggon—.——60.50 Gerſte, hierländ. 18.50—19.— Petroleum Faß fr. „ Pfälzer 19.——20.— mit 20% Tara—.——19.25 „ ungariſche—.———.—[ Petrol. Waggons—.——18.70 Futter 12.25—12.50 Rohſprit, verſteuert—.— 130.50 Werſte rum. 1 1 5 0 905 do. unverſt.—.——24.80 Nr. 2 8—4 Mümmet 77CC0 · Roggenmehl Nr. 0) 25.50 1) 28.25. 888 Weizen neuerdings höher, Roggen, Hafer und Mais feſter und etwas höher, Gerſte unverändert. Biehmarkt in Maunheim vom 00.—18. April 1898.(Amtlicher Bericht der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht: 32 Ochſen: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes, höchſtens 7 Jahre alt 68—72., d) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 66—68., c) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 64—66., d) gering genährte jeden Alters 58—64 M. 28 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 52—54., d) mäßig genährte jüngere u. gut genährte ältere 51—52., e) gering genährte 50—51 M. 600 Färſen (Rinder und Kühe): a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder öchſten Schlachtwerthes 64—66., d) vollfleiſchige, ausgemäſtete he höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 58—64., o) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 56—62., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 48—56., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 40—48 M. 89 ZKälber: à) feinſte Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 78—80., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 74—76., o) ge⸗ ringe Saugkälber 70—74., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M.— Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 00—00., d) ältere Maſthammel 00—00., o) mäßig genährte Hammel und A(Merzſchafe) 00—00 M. 462 Schwein e: O vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bisz zu 1/ Jahren 60—62., 5) fleiſchige 59—60., o) gering entwickelte 58—59., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde bezahlt für das Stück:— Luxuspferde: 000—0000., 78 Arbeitspferde: 300/1000., 16 Pferde zum Schlach⸗ ten: 30—70., 21 Milchkühe: 200—450.,— FJerkel: 00—00.,— Ziegen:—0.,— Zicklein:—0 M. Zu⸗ ſammen 1321 Stück. Geſchäft mittelmäßig. Der Geſammtumſatz der vorigen Woche betrug 2295 Stück. Maunheimer Getreidemarkt vom 18. April. Die Tendenz iſt ſehr erregt, da man fürchtet, daß durch den bevorſtehenden Kriegs⸗ ausbruch die Zufuhren von Amerika erſchwert, vielleicht ſogar durch Blokade verhindert werden. Es fällt dies umſomehr ins Gewicht, als die Leiſtungsfähigkeit Rußlands von jetzt bis zur Erndte bedeu⸗ tend herabgemindert iſt. La Plata iſt für dieſe Saiſon faſt erſchöpft. England, Frankreich und Belgien kaufſen zuſammen, was von ſchwimmendem Californier, Walla und La Plata habhaft zu machen iſt. Die Preiſe von Weizen ſind in ſtarkem Anziehen begriffen. Der Abſatz und die Verladungen ſind enorm. Roggen ſehr feſt und höher. Futtergerſte ſteigend, Mais höher, Hafer feſt und höhen Preiſe per Tonne eif Rotterdam: Saxonska M. 178—183, Kanſas De. 180, Redwinter M. 184, Manitoba I. M. 193, Neuer La Plata M⸗ 179 bis 185. Deutſcher Weizen, ab mitteldeutſche Stationen, M.— Ruſſiſcher Roggen 9 Pud 10/15 M. 118—126, Weſternroggen M. 120. Mais mixed M. 80—81, Donaumais M. 85. Futtergerſte M. 98 bis 100, Weißer amerik. Hafer M. 122, ruſſtſcher Mittelhafer M. 122, Prima ruſſiſcher Hafer M. 132—145. Fraukfurter Eſfekten⸗Societät vom 18. April. Oeſterreichiſche Kreditaktien 299¾, Diskonto⸗Kommandit 195.90, Berliner Handels⸗ geſellſchaft 195.10, Darmſtädter Bank 153.30, Deutſche Bank 195.10, Banque Ottomane 105.40, Nationalbank für Deutſchland 144.90, Dresdener Bank 157.20, Oeſterreich⸗Ungariſche Staatsbahn 294½, Northern 58.50, Lombarden 65½, Spanier 43.10, 6proz. Mepikaner 94.60, do. 3proz. 23.60, Alkali Weſteregeln 190.10, Laura 184.70, Gotthard⸗Aktien 146.00, Schweizer Central 136.90, Schweizer Nordoſt 99.30, Schweizer Union 74.00, Jura⸗Simplon 81.80, Sproz. Italiener 91.40 Bochumer 210.30. Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 18. April. Obligationen. 8 Staatspapiere, Pfaudbrieſe. 4 Badiſche Obligat.— 4 Rhein. Hyp.⸗B. unk. 1902 101.85 6) 3105 15* labhen 101.20 5z 30ů 7.„5 n M. 98.— 55 3½„ Oblig. Mark 102.10 bz 3½%„%„„„,, 1004 89.— 5 3%„ 1886 102.40 55 3½%.ł ⸗a„„ Communal 88.— 55 22„„ 1892/% 102.90 b5 Staͤdte⸗Anlehen⸗ „ 7 3½ Freiburg i. B. 99.75 8 4 4.100 gooſ- 148.— 8 55 ee J. 186.20 G 81 Baher. Obligatſonen 103.85 G 125 Ludwigshafen M. 106.20 G 96.— 55 1 Maumheimer Obl. 355 10080 55 3½ Deutſche 9 08. 2„5 100.50 85 91% ſche d 19910 55 3½ 75„ 1895 100.50 63 8 97.05 G 3½ Pirmaſenſer 100.60 G 34½ Preuß. Gonſols 106.20 b5 Induſtrie⸗Obligationen 3½„ 5 N 9955 9 4½ Bad. A⸗G f. Nhſchifff 108.50& 45 5 9700 4 Brauerei Kleinlein Heſdelb. 108.— bz GEiſenbahn⸗Aulehen.— enzmühle 5 4 Pfälz.(Zudw. Max Nord) 101 50 bz 4½ Speherer Ziegelwerke—.— 3½„ 10 100.60 b5 4½ Verein Chem. Fabriken 102 50 0 3½„ convertirte 100,50 5z 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 105.— Aktien. Homburger Meſſerſchmitt 115.— 53 Badiſche 128. G 11855 8 50 2 Gewerbebank Speyer 50%E 130.— Pfalzbrgn. v. Geiſel u. Mohr 123.25 8 Brauerel Scrde 1 715 9 5 1.. 5 Pfaälziſche Bank 144.50„ Scwarg, Ppeb 1525 Pfäls, Hyp.⸗Bank 164.90&%% Schwetzingen—05 ſiz Spae⸗ u. Edb. Jandau 188.— G 13 0 Sonne Weltz Speher 149.80 63 Rheiniſche Creditbant 140.50 G 2 7 Storch, Sick„ 109.50 ö3 Rhein. Hyp.⸗Bank 70.50& 75 erger, Worms 80. Eiſenbahnen. 1 5. 8 iean 1 8 . U. Spritfabr..— Pfälziſche Zudwigsbahn 247.— G Pfäls. Preß 10 Nardahr 110 8 N 112 ee und Berſicherung. Heilbronner Straßenbahnen 107.— 5z Gutſahr⸗Attien 139.— 0 Shemiſche Induſtrie, Mannh. Sampemwef 120.— 63 .⸗G. f. chem. Juduſtrie 124.50 ö; 9 370. 8 Badiſche Anilin⸗ u. Soda 419.— b e Schifffahet⸗ Aſfecuranz 570. Ehem. Fabrik Goldenberg 178. G ad. Sifaner 425. 0 Hofmann u. Schötenſack 33.— Continentale Verſicherung.— 6 Verein chem. Fabriken 147.— G Mannheimer Berſt 185— Verein D. Belfabrlten 107.— 55 Dberrhein. Verſceſenſchaft 720.— G Weſteregeln Alkal. Senum 100 70 6 Württ. Transportverſich. 5 orzug 106.70 Zeuſtofffabrit Waldhof 255.— Junduſtrie. 1 Juckerfabrik Waghäuſel 50.20 G Emaillirfabrik Kirrweiler 124.50 Aden eiſintet annheim 112.— 8 8 183.— inger Spin—.— Brauereien. Lunte g 1 1 90— 9 Bad. Brauerei Stamm 82.— arlsr. Nähmf. Hald u. Ne 2. 75 Vorzugs⸗A. 187.50 G Mannh. Gum.⸗ u. Asbeſtfabr. 143.— 83 Binger Aktienbierbrauerei 7958175 5 117. urlacher Hof vorm. Hagen 2 ersheimer Spinnere! eee 5 177.— bz 80 Nähm. u. Fahrräderf. 17750 5 Eleſantenbräu Rühl, Worms 107.50 B Port ⸗Cementwk Heldelberg 172 50 4 Brauerei Ganter, Frelburg 128.— 53 Bereinig. Freiburger Ziegelw. 99 25 5 Kleinlein, Heidelberg 140.— Vevein Speyerer Zlegelwerke 100.25 B Maunheimer Effektenbörſe vom 18. April. An der heutigen Börte notirten Aniln⸗Aktien 419 bz., Brauerei Eichbaum 177 bz⸗ Ludwigshafener Aktienbrauerei 280., Mannheimer Aktienbrauerei 176.50., Brauerei Schwartz 109.25., 109.50., Schifffahrts⸗ Aſſekuranz 570 B. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat April. Datum: ationen 1 5 n 14.15. 16.12. 18. 19. Bemerkungenz Kouſtan?s „„„„„ 2,772,72 2,72 2,73 2,69 2,77 ee„ J2,59 ,49 2,46 2,48 Abbs. 6 U. Kehlns2 2,87 2,80 2,74 9,76 2,80 2,80 N. 6 U. Lauterburg 44,58 4055 4,86 4,87 Abds. 6 U. Maxan. 44,65 4,85 4,40 2,48 4,49 2 1 Germersheim„ 44,50 4,84.-P. 12 U Mannheim 44,89 4,57 4,48 4,82 4,28 4,26 Mgs. 7 U. Mainz„J1,80 19,62,00 1,90 1,785.-P. 12 U. Bingen J2302,45 2,45 2,40 10 U. Kaub. 42,72 2,912,7 20 2,82 2 U. Koblenz J4267 2,86.97 2,92 10 U. Kbln 2,85 8,00 8,24 3,25 8,18 2 U. Ruhrort 2,58 2,89 2,84 9 U. vom Neckar: Mannheim J4,44 4,86 4,84 4,82 4,28 4,81 V. 7 U. Heilbroun 1,90 1,62 1,501½40 1,88 V. 7 U. Im 2 Fre gts 2 1 Veſlacs Cen„—16 Saal Sobeseiads„—20.45 J. Beltermann, Mannheim E 2, 17. 1 1232. Schneider für feinere Herreumoden. 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Eltern, Pflege⸗Eltern, Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlene dem Geſetze zuwider der Impf⸗ ung entzogen bleiben, werden an Geld bis zu 50 M. oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. Für Kinder, welche von der Impfung wegen über⸗ ſtandeuer Blattern oder früherer Impfung befreit ſein ſollen, oder Zt. ohne Gefahr für Leben oder Geſundheit nicht ge⸗ impft werden könuen, ſind die ärztlichen Zeugniſſe dem Impfarzte vorzu⸗ legen. Die geimpften Kinder müſſen bei Straf⸗ vermeiden zu der von dem Impfarzte bei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nachſchau gebracht werden. Maunheim, 15. April 1898. Großh. Bezirksamt: v. Merhart. Hekanntmachung. Das Auswanderungs⸗ weſen betr. (106) No. 223451. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ niß, daß die den nachbenannten Auswanderungsunternehmern für das Großherzogthum ſeiner Zeit ertheilten Konzeſſionen zur gewerbsmäßigen Vermittlung des Transports von Auswan⸗ derern nach 1 Ländern gemäß 8 50 des Reichsgeſetzes über das Auswanderungsweſen vom 9. Juni 1897 mit dem 1. April 1898 erloſchen ſind und etwaige Auſprüche aus der Ge⸗ ſchäftsführung derſelben an die von ihnen geſtellten Kautionen binnen ſechs Monaten bei dies⸗ ſeitiger Stelle anzumelden und e zu begründen ſind. Nach Ablauf leger erfolgen. dieſer Friſt wird die Rückgabe der Kautionen an die Hinter⸗ Namen und Wohnort der Auswanderuugsunternehmer: ean Ebert in Mannheim, h. Jakob Eglinger in Mannheim, Gundlach& Bären⸗ klau in Mannheim, Herold in Mann⸗ heim, Walther und v. Reckow in Mannheim, Michael Wirſching Mannheim. Mannheim, 16. April 1898. Großh. Bezirksamt: v. Merhart. 30611 Bekanntmachung. Herſtellung von Fahr⸗ bahnverſtärkungen betr. (106) No. 340881I1 Im Laufe der nächſten Woche wird mit dem Dampfwalzenbetrieb auf der Lanbſtraße Maunheim⸗Sand⸗ hofen, behufs Herſtellung von Fahrbahnverſtärkungen begonnen Dies wird hiermit mit dem Anfügen öfſentlich bekannt ge⸗ Mmachk, daß die Führwerke wäh⸗ rend der Walzarbeit wegen der Verkehrsſtörung den Anordnun⸗ en des Aufſichtsperſonals der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpek⸗ tion Folge zu leiſten haben. annheim, 16. April 1898. Großh. Bezirksamt: Schagefer. 60610 Stoßh. Hadiſche Slaals⸗ Eiſenhahnen. in 9 in den Tarifen für den üterverkehr mit Bayern vor⸗ geſehene Beſchränkung der Ab⸗ ſertigungsbefugniſſe der Station Großattingen iſt in Wegfall ge⸗ kommen. 60556 Generaldirektion. Agl. Preuß. nud Großh. Heſſ. Slaalsbahn. Es ſind die Arbeiten zum Umbdau des Betriebsgeleiſes zwiſchen Käferthal und Lampert⸗ heim, auf 8 Km. Länge, einſchl. des Transports der Oberbau⸗ aterialien von und nach den Jagerplätzen, zu vergeben. Die edingungen können im Ge⸗ ſchäftszimmer, Bahnhof Neckar⸗ orſtadt, ebote ſind verſchloſſen und ſtens bis 22. 58. Ptts. da⸗ Abſt einzureichen. 60520 Ar.Heſf. Betriebsinſpektion. 5 Aund dalchmenſtetcken aller znt wird angenom. u. gut ausgef. ein M. Kühlhorn, l 2, 12. Impfung der impf⸗ 9 eingeſehen werden. An⸗ ſch flahndung. Entwendet wurde: Vom.—4. April in Traitteur⸗ ſtraße 43, ein Backſteinhammer. Am 6. April in hieſiger Stadt, ein brauner Rohrſtock mit Silber⸗ griff. Am 7. April in Colliniſtraße 8, ein braunledernes Porte⸗ monnaie mit 24 Mark. Vom.—9. April in Käfer⸗ thalerſtraße 67, zwei weiße, ſoge⸗ nannte Rieſengänſe. Am 9. April in U 4, 11, ein Geldbetrag von 3 Mark, ein Fläſchchen Parfüm und 2 Stück 5 Am 9. April in J 3, 9. ein gelbledernes Portemonnaie mit 15 Mark. Am 9. April in G 8, 16, ein braunledernes Portemonnaie mit 90 Pfg. Am 9. April in P 5, 9, ein Glasthürenſchlüſſel. Am 9. April in der großen Merzelſtraße 1, ein Pneumatik⸗ Heßrad, mit der Fabriknummer 1454, ſchwarzlackirtem Geſtell. dae ee e gelben Felgen und engliſchem Sattel. Vom.—10. April in 7. Quer⸗ Fraße 22, zwei 1½ Jahre alte raune Hühner. Am 10. April auf der Mühlau, eine neue ſchwarze Cheviotſuppe und Weſte, eine ſilberne Damen⸗ Remontoiruhr mit weißem Ziffer⸗ blatt, römiſchen Zahlen und Silberkettchen, ein ſchwarzledernes Portemonnaie mit 11 Mark, eine ſilberne Herren⸗Remontoiruhr mit weißem Zifferblatt, römiſchen Zahlen, Sekundenzeiger und glatt⸗ gliedriger, goldener Rette, und 6 verſchiedene Schlüſſel. Am 10. April in P 6, 17/ö18, ein neues Fahrrad aus der Fabrik„Elektra Fahrradwerke Dotzheim“ mit ſchwarzenRahmen, gelben Felgen, vernickelter ge⸗ rader Lenkſtange, an welcher ſich ein blauer Schild mit genanntem, in gelber Schrift angebrachtem Fabrikzeichen befindet, reparirtem Luftmantel und der Polizei⸗ nummer 1193. Am 11. April in L 12, 2, eine längliche goldene, in der Mitte kreisförmige Broche, auf beiden Seiten mit geraden Stäbchen verſehen, eine ſilberne ovale, in der Mitte mit dem Monogramm A. S. perſehene Broche, ein ſchwarz⸗ ledernes, 4fachiges Portemonnaie mit 60 Mark ünd zwei weitere Beträge von 20 und 2 Mark. Am 11. April in Secken⸗ heimerſtraße 29, eine Nickel⸗ Cylinderuhr mit weißem Zier. blatt, römiſchen Zahlen der Nr. 8064 innen am Nückdeckel und Nickelkette. Am 11. April in Waldhof, eine junge, 14 Tage alte Ziege. Am 12. April in C 7, 10, eine getragene, ſchwarze Cheviotſoppe. 2 8 ſchwarzledernes mit 10 Mark. Am 12. April in Mittelſtraße 55, eine Nickel⸗Remontoiruhr mit weißem Zifferblatt, römiſchen Zahlen, Sekundenzeiger und Nickelkette. Vom 12./18. April in U 6, 29, eine getragene, feine ſchwarze Portemonnaie Kammgarnhoſe, an welcher innen am Bund der Name „C. A. Winter Wiesbaden“ auf einem Zwickel geſtickt, einge⸗ näht iſt, eine ältere ſchwarze Tuchhoſe und eine geflickte, ſchwarz und grau geſtreifte Bux⸗ kinhoſe. Vom 13./14. April am Haupt⸗ bahnhof aus einem Reiſekorb, ein Damenkleid aus ſchwarzem Seidenrips, ein grünes Damen⸗ kleid mit Silberborden und grünem Taillenband, eine blaue Stofftaille mit ſchwarzem Band und ſchwarzen Perlen beſetzt, ein roth und weiß getupftes Frauenkleid mit gelben Tupfen, ein weißleinenes Damenhemd, eine weiße mit rothen und eine blaue mit weißen Litzen ver⸗ zierte Kinderſchürze, 2 rothe Kinderkleidchen mit grünem Sammtkragen, eine ſchwarze Kinderſchürze, 2 rothkarrirte Kinderhemdchen, 2 Kinder⸗ Sammtceapes, 2 Sammtmützen, ein Damencapes aus ſchwarzem Sammt mit ſchwarzem Seiden, futter, ein mit Seide gefüttertes ſeidenes ſchwarzes Damencapes, ein Capes aus ſchwarzgeblumtem Stoff mit Seidenfütter, ein 115 Capes mit Rips⸗ and beſetzt, 1 Paar Herren⸗ ſtrümpfe, 5 weißleinene Taſchen⸗ tücher, 4 farbige Taſchentücher mit rothen Streifen, ein weiß⸗ und blau geſtickter Staubtuch halter, eine Hemdenbruſt, ein Sackanzug aus grauem Kamm⸗ garn, 1 ſchwarze Kammgarn⸗ weſte, ein weiß und ein grau⸗ ſeidener Herrenſlips, 5 Steh⸗ kragen, ein katholiſches Gebet⸗ buch, 1 Paar gelbe Damen⸗ ſchnürſchuhe, 1 Paar Frauen⸗ Hausſchuhe, 1 Paar Ninder⸗ ſchuhe, ein Paar ſchwarze Glage⸗ handſchuhe, ein weißleinenes Tiſchtuch, ein Hornkamm, 2 Schmuckkäſtchen mit der Anſicht von Berlin, ein Paar ſchwarze Frauen⸗ und ein Paar gleich⸗ farbige Kinderſtrümpfe, eine ſil⸗ berne Damen⸗Remontoſruhr mit doppeltem Goldrand u ſchwarzer Perlkette. Am 16. April zwiſchen G 5 und 6, ein engliſcher Schrauben⸗ lüſſel. Um ſachdienliche Mittheilungen wird gebeten. 60588 Mannheim, 16. April 1898. Kaiſer, Poltzei⸗Commiſſär. Spengler⸗ u. Juſtall. Behrling geſ. Sut. Gut. Meerſeldſtr. 16. 0 Am 12. April in F 8, 8, ein b und Ripsband Pie halb⸗ E Die Raphael Hirſch Wittwen⸗ u. Waiſen⸗ ſtiftung dahier betr. No. 653. Die Raphael Hirſch Wittwen⸗ und Waſiſenſtiftung dahier hat die Beſtimmung, aus ihren Erträgniſſen a am 6. Juni eine Anzahl dürf⸗ tiger, jedoch der öffentlichen Unterſtützung nicht anheim ge⸗ fallener Wiktwen und Waiſen hieſiger Stadt zu unterſtützen, zu welchem Zwecke pro 1898 Me. 1900.— verfügbar ſind. Unterſtützungsgeſuche, welche eine genaue Darſtellung der per⸗ ſönlichen und ſonſtigen Verhält⸗ niſſe enthalten müſſen, ſind binnen 14 Tagen anher einzu⸗ reichen. 60358 Mannheim, 12. April 1898. Stiftungskommiſſton: Martin. Kallenberger. Bekanutmachung. (98) Nr. 11780. Wir bringen hiermit wiederholt zur allge⸗ meinen Kenntniß, daß Auf⸗ füllungen von ſtädtiſchen Plätzen und Straßenterrains durch Angrenzer oder ſonſtige Private nuür nach vorher einge⸗ holter Genehmigung des Stadt⸗ rathes vorgenommen werden dürfen, und daß eine Vergütung ſeitens der Stadtgemeinde nicht eleiſtet wird, wenn nicht vorher mit dem Stadtrathe eine Vexeinbarung getroffen worden iſt. 59522 Mannheim, 31. März 1898. Der Stadtrath: Bräunig. Schaum. Lagerplat⸗Verpachtung. Zur Verpaachtung weiterer Lagerplätze in der kleinen Quer⸗ gewann jenſeits des Neckars wird hiermit Termin auf Samiſtag, 23. April 1898, Vormittags 11 uhr auf unſerm Bureau R 5,—9 anberaumt, 60893 Plan und Bedingungen liegen daſelbſt zur Einſicht der Steig⸗ liebhaber offen. Mannheim, 14. April 1898. Tiefbauamt Abth. Straßenbau: Kaſten. Vergebung von Fuhrleiſtungen. Nr. 1974. Die Fuhrleiſtungen für das Tiefbauamt auf der ehemaligen Gemarkung Käfer⸗ thal⸗Waldhof ſollen vom 1. Mai ab bis zum Schluſſe des Jahres an einen Unternehmer vergeben werden. Die Bedingungen können auf dem Tiefbauamt Mannheim, wie auch auf dem Rathhauſe in Käferthal eingeſehen werden. Die Angebote ſind ſpäteſtens is 60179 Samſtag, 23. April 1898, Vormittags 11 uhr bei unterfertigter Stelle, R 5, 6/ Mannheim einzureichen. Nach dieſem Termin einlaufende An⸗ gebote ſind ausgeſchloſſen Mannheim, den 12. April 1898. Tiefbauamt: Abth. Straßenbau. Kaſten. Hekanntmachung. Die Erhebung der Steuer von einge⸗ führtem Fleiſch betr. Es wird hiermit bekannt ge⸗ macht, daß mit Genehmigung Gr. Steuerdirektion vom 25. v. M. Nr. 6727 künftigbin die Fleiſchſteuer für das in das Großherzogthum zur Einfuhr gelangende ſteuerpflichtige Fleiſch, welches mit der Eiſenbahn hier ankommt, und zur Beſchau in das Schlachthaus verbracht wird, durch die Aceisſtation im Schlacht⸗ haus zur Erhebung gelangt. Mannheim, 18. April 1898 Die Direction des ſtädt. Schlacht⸗ Viehhofes. 6062⁴ Fuchs. Verſteigerung. F 4, 7..N 4, 7. Kommenden Dienſtag, 19. u. Mittwoch, 20. ds. Mts., jeweils Nachmittags 2 uhr beginnend, werden in dem Hauſe A, 7 nachſtehende Gegen⸗ ſtände öffentlich gegen Baäar⸗ za ng Verſteigert: Eine Parthie Buxkin, fertige Herren⸗ und Kinderanzüge, Jaguetts u. Regenmäntel, blaue Arbeiteranzüge, Leinenwaaren 1 e ꝛc. ꝛc.) Pferde⸗ u. Ügelteppiche, ausgeſtopfte Vögel, eine größere Parthie garantirt rein ilberſeeiſche Cigarren, eine Parthie Wichſe, verſch. Möbel ꝛc. ꝛc. wozu freundlichſt einladet 60538 M. Bermann, Verſteigerung. Wegen Geſchäfts⸗Aufgabe ver⸗ ſteigere ich im Auftrage des aden E. Feſenbecker in einem Ladenlokale F 776055 am: 21. April 1898, Nachm. 2 Uhr anfangend: Bonbonieren, Attrappen, Cho⸗ eoladegegenſtände, Glasſchalen, Bonbongläſer ꝛc. ſowle 2 Theken, 1 Spiegelſchrank, 1 Glasabſchluß, 1 Marquiſe, 1 gebr. Herd gegen Baarzahlung. Aberle. Städt. Gaswerk Lichtſtärke des Leuchtgaſes vom 4 Wll 1898 9185 17. April 1898 dei einem ſtündlichen Ver⸗ brauch einer Flamme von 150 Liter 16,6 Normalkerzen. Bekanntmachung. Die Theilnahme am Fortbildungs⸗ unterricht betr. Nr. 2557. Nach dem Geſetz über den Fortbildungsunterricht vom 18. Februar 1874 haben Knaben noch zwei Jahre und Mädchen ein Jahr nach ihrer Entlaſſung aus der Elementar⸗ ſchule den Fortbildungsunterricht zu beſuchen. 59880 Das Schuljahr 1898/9 nimmt für den Fortbildungsunterricht Mittwoch, den 20. April 18998 ſeinen Anfang, „Die fortbildungsſchulpflichtigen Knaben und Mädchen haben ſich zum Beginne des Unterrichts einzufinden: 1. in der Altſtadt Mittwoch, den 20. April, mittags 1 Uhr in der Friedrichsſchule(die Knaben in der Turn⸗ halle, die Mädchen in der Aula), 2. im Stadttheil Käferthal Spuntag, den 24. April, morgens 7 Uhr im Schulhaus in Käferthal, 8. im Stadttheil Waldhof Samſtag, den 23. April, mittags 1 uéhr im Schulhaus Waldhof. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Eltern, deren Stellvertreter, die Arbeits⸗ und Lehrherren für den Schulbeſuch der fortbildungsſchulpflichtigen, in ihrer Obhut, in ihrem Dienſt oder Brot ſtehenden Knaben und Mädchen verantwortlich ſind. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 50 Mark beſtraft. Mannheim, im April 1898. Der Stadtſchulrat Dr. Sickinger. 5 Gesucht: Ein küchtiger und erfahrener Seilmonteur. Bevorzugt wird ein ſolcher, der auch geübter Seilfaden⸗ ſpinner iſt. Verdienſt je nach Leiſtung. Mk.—5 pro Tag. Mit Zeugniß⸗Abſchriften begleitete Anmeldungen befördert unter Chiffre M. 117 S. Rudolf Moſfſe, Köln./h. 60625 Iwangs⸗Herſteigerung. Mittwoch, 20. April 1898, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im hieſigen Verſtei⸗ gerungslokale g 4,5, gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Eisſchrank, 1 Ausziehtifch, 1 Kleiderſchrank, 1 Kommode u. 1 Tiſch. 60642 Mannheim, 19. April 1898. Hildebrandt, Gerichtsvollzieher, H 4, 19/20. Zwangs-Verſteigerung. Am Mittwoch, 20. April 1898, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4,5 dahier gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 60619 1 Sopha, 1 Bücherſchrank, 1 Waſchkommode mit Marmor⸗ platte, 1 Kommode, 10 Bände Meyer's Converſationslexikon (5. Auflage), 1 Parthie Speſerei⸗ waaren als: 12 Pfd. Gerſte, Seife, Rauchtabak und dergl. Mannheim, 16. April 1898. Schmitt, Gerichtsvollzieher, L 14, 5. Zwangsperſteigerung. Mittwoch, den 20. April, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfändlokal Q 4, 5 i 60622 hier: Kanapee, Chiffoniere, Kom⸗ mode, Tiſche, Stühle, Waſch⸗ kommode, Spiegel, 2 Käfige, Bildertafeln, 3 Service und ſonſtige Gegenſtände gegen Baarzahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern. Mannheim, 19. April 1898. Roſter, Gerichtsvollzieher, C1,12 Imwaugsverſteigerung. Mittwoch, 20. April1898, Nachm. 2 Uhr verſteigere ich im Pfandlokal 4, 5 dahier: 1großer Eisſchrank,1 Piauino, 2 große Spiegel, 1 Fäßchen mit 37½ Liter Rothwein, 1 Ueber⸗ zieher, 1 gold. Ring, 1 Bücher⸗ 0 rank, aus Eichenholz, 1 Kaſſen⸗ ſchrank und 5 Grabſteine im Vollſtreckungswege öffentlich gegen Baarzahlung. 60655 Mannheim, 19. April 1898. Ebner, Gerichtsvoll zieher. Kulmbacher Export-Bier Sanitäts-Bier I. Ranges empfiehlt 60648 Afred Mrabowskl. 2, 1 Teleph. 488. Täglich friſche Kleler Süss-Bücklinge, 3 Stück 20 Pfg. ſſt. Bismarä⸗päringe, per Stück 8 if. per 4 Liter⸗Doſe Mk..80. Rollmöpse,, per Stück 6 Pfg. per 4 Liter⸗Doſe Mk..80. russ. Sardinen, per— 435 8 per Pfund 5 empfiehlt 930847 beorg DietZ. tartt Telephon 559. Eine erſtklaſſige Verſicherungs⸗ Aktien⸗Geſellſchaft mit 8 Neben⸗ branchen wünſcht mit cautions⸗ fähigen geb Herren zwecks Ueber⸗ nahme reſp. Errichtung einer Generalagentur in Maunheim, Worms eventl. auch Domizil nach freier Wahl, mit bedeu⸗ tendem Portefeuille, in Ver⸗ bindung zu treten. Firum von Mk. 2400 ab, vertragsmäßig nach erbrachtem Befähigungs⸗ nachweis 98 proviſionsweiſer Thätigkeit). 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Vorausſichtlich berechtigen ein⸗ fache Fahrkarten mit 30tägiger 60616 Der Vorſtand. Turnverein Mannheim Gegründet 1846. Wiederbeginn der regelmäßigen Uebungsabende am 60617 Dienſtag, den 19. April. Dieſelben finden wie folgt ſtatt: Montag: Kürturnen. Dienſtag: Mäunerturnen. Mittwoch: Riegenturnen. Freitag: Riegenturnen. Samſtag: Mäunerturnen. Jeweils von ½9—½i11 Uhr. Der Borſtand. Blaufelehen Maifilscehe Lebende Rhein⸗ Sehleien heute eintreffend. 60649 Rückreiſe. Alfred Hrabowski D 2, 1. Teleph. 488. Geltungsdauer zur Hin⸗ und Vefannkmachung. Fahrpreisermäßigung zum Mannheimer Maimarkt betreffend. No. 13440. Hiermit bringen wir zur öffent⸗ lichen Kenntniß, daß die am Sonntag, den., Montag, den., und Dienſtag, den 3. Mai bei den Stationen der Badiſchen und Pfalziſchen Eiſenbahnen ſowie der Main⸗Neckarbahn gelöſten ein⸗ fachen Perſonenzugsfahrkarten nach Mannheim(und hinſichtlich der Pfälziſchen Eiſenbahnen auch nach Ludwigshafen) auch zur Rückreiſe benützt werden dürfen, wenn ſie vom Maimarkt⸗Bureau oder vom Secretariat des Rennvereins abgeſtempelt ſind. Dabei gelten die am 1. und 2. Mai gelöſten Karten bis zum 3. Mai; um Mttternacht dieſes Tages erliſcht die Giltigkeit ſaͤmmtlicher Karten. Bei Benützung von Schnellzügen ſind Schnell⸗ zugszuſchlagkarten— je für Hin⸗ und Herreiſe be⸗ ſonders— zuzulöſen. 60588 Mannheim, 15. April 1898. Der Stadtrath: Beck. — Edelmann. Verſteigerung von Pillen-Baupläten. Die Stadtgemeinde Mannheim läßt am Donnerſtag, den 21. April l. Js., Nachmittags 3 Uhr im großen Rathhausſaal dahier folgende Villen⸗Bauplätze in der öſtlichen Stadterweiterung zu Eigenthum öffentlich verſteigern: 1. Werderſtraße Nr. 38 Gg Nr. 1 Eckplatz 2. Sophienſtraße Nr. 88 859,20 Zuſammen 1661,12 qm. 8. Sehene 9 8„ 859,20 qm. 4. Sophienſtraße Nr. 7 0 5 Dwoilrage Nr. 37 Eckplatz n, Zuſammen 1685,834 4qm. Die Plätze werden zuerſt einzeln, ſodaun je zwei zufſammen int Klumpen verſteigert. Der Naſchlag Spreis beträgt 30 M. pro qm. Die Verſteigerungsbedingungen nebſt Plan liegen im Rath⸗ haus Zimmer Nr. 18 zur Einſicht auf. Mannheim, den 25. März 1898. Der Stadtrath: Bränunig. 25 59476 Schaum Petein f. vereinfachte dentſche Steuographie. (Einigungsſyſtem Stolze⸗Schrey) Mannheim. Mittwoch, den 20. April, Abeuds präcis ½9 Uhr im Lokal„Stadt Augsburg“ M4, 10 Vierteljährliches Preiswettſchreiben. Um gefl. recht zahlreiche Betheiligung bittet 60594 Der Vorstand Todes-Anzeige. Am 18. April verſchied in Folge einer Fungen⸗ entzündung unſer Arbeiter Herr 6057 Joh. Pet. Ficolaus aus Feudenheim, nachdem derſelbe erſt vor wenigen ſein 25jähriges Arbeitsjubiläum feiern urfte. Wir werden dem Verblichenen ein ehrendes Andenken bewahren. Tuckerraffinerie Mannhoim. 60576 Todes⸗Anzeige. 5 Heute früh ½9 Uhr entſchlief nach kurzem Krankenlager im 31. Lebensjahr unſer lieber Sohn, Bruder, Onkel und Neffe 60592 Anton Kreitmayer Kaufmann dahier. Nie tranernden Hinterbliebenen. Maunheim, München, Hamburg, Lübeck, Strau⸗ bing und Paris, den 18. April 1898. 30 Die Beerdigung findet Mittwoch, 20. April 1898, Nachmittags ½2 Uhr vom Trauerhauſe E3, loa aus ſtatt. odes-A dass unser lieber Gatte und Vater 8 Jacob Langeloth, gestern Nachmittag/ 1 Uhr, im Alter von 51 Jahren, in Folge 15 eines Schlaganfalles plötzlich verschieden ist. Mannheim, den 19. April 1898. Rosa Langeloth, geb. Wolff 5 Die Beerdigung findet Mittwoch, den 20. ds. Mts., Machmittags 75 4 Uhr vom Sterbehause F 8, 20 aus statt. Dies statt besonderer Anzeige! Fabrikant und Kinder. , San ienstägß, den Iöß. ITpril ISpS, Ibends Uhr im Saale des Casino WMLieder-Abend von Lucie Jacobi, unter gefl. Mitwirkung von Herrn Hofmusikus WIIIy Kruse (Fioline). Program m: I. Arie der Blisabeth aus„Tannhäuser“, Wagner,(Fräul. Lucſe Jacobi). II. EZigeunerweisen, Sarasate,(Herr Willy Kruse). III. Lieder: a) Die Liebe hat gelogen, Schubert; b) Der Nussbaum, Schumann; o) Es muss ein Wunderbares sein, Liszt; d) Das Mädchen und der Schmetterling, 'Albert.(Erl. Lueie Jacobh). Ly. i) Air, Bach; 2) Mazurka, Wieniawskki.(Hr. Willy Kruse). Ve Lieder: a) Du bist mein Praum, Carl Isenmann; b) Wiegen nied(Manusoript), Gustav Fischer;) Stille Sicherheit, Frana; d) Ich liebe dich, Grieg.(Frl. Lucie Jacobh). VI. 1) Träumerei, Schumann; 2) Leabeille, Schubert. (Herr Willy Kruse.) VII. Lieder: a) Immer leiser wird mein Schlummer, Brahms; b) Ständohen, Robert Kahn; c) Mach anf, mach auf, doch leise, mein Kind, Robert Kahn; d) Es blinkt der Thau, Rubinstein; e) Neue Liebe, Rubinstein. Crl. Luoie Jacobi.) Congertflügel von Julius Blüthner, Leipzi aus dem Pianoforte-Lager von K. Ferd. Heckel. Freise der Plätze: Sperrsitz Mk..—, Unnummerirter Sitzplatz Mk.—, Steh- Platz oder Gallerie Mk..—. Billetverkauf in der Hofmusikallenhandlung von K. Fer d. Heokel, in der Musikalienhandlung von T h. Sohler und Abends an der Kasge. 60478 Im Saale der Liederkafel, K 2,32. Mittwoch, den 20. April 1898, Abends präeis 8¼ Uhr WMöffentlicher Vortrag von Robert Scheu über: 60645 „3weierlei Zeichtn der nahen Mitdtrüunſt Chriſti“ (Matth. 24, 29—81 Der Eintritt iſt frei. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Sonntag, den 24. April a. e. Jamilien⸗Ausflug nach Edingen, Dossenheim, Schriesheim. Abfahrt Nachmittags 2 uhr, Nebenbahn. Näheres durch Rundſchreiben. 60648 1 5 wollen bei Herren Baumstark& Geiger AAI 0 —— 1 bis längſtens Frei 90 den 22. ds. Mts. abgegeben werden⸗ Einführungen 10 nur für Herren geſtattet. Zu zahlrei Betheiligung ladet freundlichſt ein Der Vorstand. Efsſor Mannheimer Voteranop-Storbe⸗ Nasso und Spar-Verein. Sonntag, den 24. April 1898, Nachmittags 5 uhr General-Verſammlun im Locale der„Liedertafel“, K 2, 32. Tagesordnung: 1. Feierliche Uebergabe der Verbandsabzeichen an neu aufge⸗ nommene Mitglieder. 2. Bericht über die Vereinslage und Rachnungsablage. 5. und Wahl der Rechnungs⸗Reviſoren. 4. 5 1 Ugemeine Vereinsangelegenhelten. Zu 55 zahlreicher Betheiligung ladet ein 60435 Der Vorſtand. Kanenarbeitsſchule des Frauknuereine Mannheim. Mit dem 2. Mai beginnt der diesjchrige 2. Kurs in ſämmt⸗ Iſchen ſean des weiblichen Handarbeitsunterrichts und in der Betheilſgung wird kunſtgewerbliches Zeichnen und Entwerfen von! Büchfüßhrung. 10 im Spätjahr. Bei genſgender⸗ einem bewährten Fachmann gelehrt. Anmeldungen nimmt von heute ab bis gegen die Mitte des Monats Mai ünſere erſte Lehrerin, Frl. E. May im Schulhaußz M, 1 entgegen während der Schuülſtunden. 5 0 wird guch jede Auskunft gern ertheilt und der Lehrplan unentgeltlich abgegeben⸗ Die von den Schülerinnen gefertigten Arbeiken ſind am 28. Ludwisgshafen 5 Rh. 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April 1898. 6055 Der Borſtaund der Frayenarbeitsſchule. Miederländiſche Dampfſchif⸗Rhederei und Güterbeförderung. Wir bringen hierdurch zur; Kenntniß, daß unſere Perſon 10 boote vom 13. ds. au im Sommerdienſt täglich WNachmittags 2½ 877 Die Haupt-Agenten der Niederländischen Daſupfschiff-Rhederei AKRupper à 92. Aalodon l Bestes und billigstes Zahn- putzmittel. nd Bfeichsucht Von Aratlicher Seite als bestes Stärkungs- mittelauf's Wärmsteſempfohlen. Ferratin ist ein in Verbindung mit Eiweiss herge- stslltes eisenhaltiges Nährpräparat. Es regt den Appetit àn und fördert die Ver- dauung. Ueberraschende ErfolgelIn all. Spotheken u. Progen-Geschäften kkuffich. Fäbrikanten: O. F. Bochringer& Zöhne Waldhof bei Mannheim. von unzchätsbarem Wert für Dam Velche ihre Tolletts au Hause anfertigen. Zu kaufen in allen besseren Posa-; menten- u. Kurzwarengeschäften. — 101 empftehlt im Hof bedeutend reduzirten Preiſen. Tapeten in jeder Preislage, reichſte Auswahl f 5 57906 A. Wihler orm. 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Warum gibt man z. B. den Kindern 80 oft Kaffee, wWo derselbe doch nicht allein nicht nahrhaft ist, sondern auch schädlich auf die Nerven wirkt? Viele Eltern werden auf diese Frage keine Antwort wissen und werden eben die Macht der Gewohnheit Gebt den Kindern so oft als möglich den bewährten Cacao van Houten Ohne theurer zu sein, ist Caao van Houten sehr nahrhaft, fleisch- Dildend, leicht verdaulich und stets be- kömmlich. Die Kinder gedeihen damit. Je. 8, Louis Jeselsohn, L3,“. 543 stätigt von Hunderten von Glanduln ist das ratfone unterstützt. gesetatem Gebrauch. Dr. Hofmann Nach (chronische Katarrhe u. Lungenschwindsucht) Reillbar adureh 7 Forzüglich wirkende und günzlich unschädliche Gtlandulsn ist das Wirksamste Mittel bei jeder Form der Lungenerkrankung. Seine glünzenden Erfolge auch in alten, vorgeschrittenen Krankheitsfüllen werden be- 11 Kranken u. Aerzten. aGlandulen wird e in der Chem. Fabrik von 0„ Meeraue 1. 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