. Teirfboniſt: Abteſt: 9 Miange 12 des yſtliſte eingetratzen unter N. 2802. Abonnement: 80 Pfe. monatlich, Brhigerlehn 10 Pfg. monatlich, Nie Poſt bez, iſtel. Poſtauſ⸗ ..30 pro Quartal, Inſerate: Die Folonel⸗Zeile 20 Pig. Die Neklamen⸗Zeile 60 Pfg. Eliigel⸗Rummern 8 1 18 Doppel⸗Rummern 5 Pfg. (Badiſche Bolkszeitung.) H 6, 2 annheimer der Stadt Maunheim und Umgebung. (108. Jahrgang. Erſcheint wöchentlich ſieben Mal⸗ gelefenſte und verbreitele Jeitung in Maunheim und Amgegend. tokationsdruck und Verlag der 1 Dr. H. Haaß'ſchen Buüch⸗ 50 Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil: 1 Eruſt Otto Hopp. für den lokalen und prov. Theil: (Mannheimer Volkshblatt.) Ernſt Müller. für den Inſeratentheil: pfel. Druckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Auſtalt.) (Das„Mannheimer Journal“, iſt Eigenthum des fand icen Bürgerhoſpitalg.) ſämmtlich in Mannheim. N 6, 2 Nr. I41. Zweites Blatt. Im Dieſterweg⸗Verein hielt dieſer Tage Herr Dr. Markuſe, prakt. Arzt hier, einen ſehr inſtruktiven Vortrag unter dem beſcheidenen Thema:„Plaudereien aus der Kinderſtube“. Das ſehr zahlreiche Publikum legte den Beweis dafür ab, daß Vorträge gemeinnützigen Inhalts ſtets„ein⸗ ſchlagen“, namentlich, wenn die Herren Referenten— wie Herr Dr. Markuſe— es verſtehen, in wiſſenſchaftlicher und doch allgemein⸗ verſtändlicher Weiſe zu ſprechen. Herr Dr. Markuſe verbreite ſich zunächft unter der Deviſe„mens sana in corpore sang“ über die Ernährung der Kinder, die von früheſter Jugend auf eine zweck⸗ mäßige, den Verdauungsorgantsmen des Kindes entſprechende ſein müſſe. Im höchſten Grade beklagenswerth ſei es, daß beſonders in den beſſer ſituirten Kreiſen, die natürliche Ernährung des Kindes durch die Muttermilch immer ſeltener werde, immer größer die Zahl der künſtlichen Kinderernährungsmittel. Das allgemein üblichſte ſei bekanntlich die Kühmilch; dieſe werde aber meiſtens dem Kinde nicht in der Zubereitung(durch Waſſer und Zuckerzufatz) geboten, ſondern in ihrer vollen, käſehaltigen Schwere, welche die ſchwachen Verdau⸗ ungsorgane des Kindes nicht bewältigen können. Man wundere ſich dann auch noch, daß trotz der„kräftigen“ Milch ſich das Kind nicht dementſprechend entwickle, ja kränkle. Vom 9. Lebensmonat an ſei ein normal entwickeltes Kind in Folge Erſtarkung der Schleimhäute und der Entwicklung der Zähne im Stande, auch gemiſchte Nahrung, wie Bouillon, fein gemahlenes Fleiſch, Obſt u. ſ. w. zu ſich zu nehmen. Auch bei der Verabreichung dieſer Speiſen müſſe die größte Vorſicht angewandt werden, damit die immer noch ſehr ſchwachen Verdauungsorganismen nicht zu ſehr angeſtrengt würden, was ſofortige Magenbeſchwerden und Katarrhe zur Folge habe. In entſchiedenſter Weiſe wandte ſich hierauf Herr Dr. Markuſe gegen die Verabreichung von alkoholenthaltende Getränke an Kinder; ſtatt daß man das Kind am Sonntage mit in's Wirthshaus nehme und ihm hier Bier und Wein verabreiche, ſei es vernünftiger und für die Geſundheit der Kinder erſprießlicher, wenn man es in die friſche, freie Luft führe. Der Alkoholgenuß führe in ſeinem Ende in's Irren⸗ und Zuchthaus und ſei unſagbar ſchädlich, inſonderheit den Kindern, einerlei, ob er ihnen in Form von Bier, Branntwein, Wein oder Champagner zugeführt werde. Nachdem der Herr Referent ſich in äußerſt beredter Weiſe über die Kleidung, Bettung und Schutzpockenimpfung, welch' letzterer er ſehr das Wort redete, geäußerk, bemerkte er noch, daß Abhülfe— bezüglich der Impfung— allerdings geſchaffen werden müſſe bei der großen Anſammlung der Kinder anläßlich der ſtaatlich angeordneten Impfungen, weil hierbei zu leicht Krankheiten übertragen werden köunten.— Ferner betonte Redner die nicht genug zu empfehlenden, gymnaſtiſchen Uebungen(das Turnen) von Jugend an und ſpendete dem modernen Schulweſen hierin ein beſonderes Lob, das von den Zeiten der philanthropiſchen Schule an, das Turnen pflege; trotz alledem ſollten ſich noch immer mehr die Deutſchen in Bezug auf Abhärtung und Stählung der körperlichen Ausbildung die Engländer zum Vorbild nehmen. In ziemlich detaillirter Weiſe verbreitete ſich hierauf Herr Dr. Markuſe noch über die Pflege der Zähne, der Augen, Naſe und Ohren und gab ſehr lehrreiche Winke hierüber. Dann betonte er ausdrücklich die Nothwendigkeit der ſpeziellen Anſtellung von Schul⸗ ärzten, wie ſolche in verſchiedenen Städten bereits vorhanden ſeien. Dieſen liege nicht nur die hygieniſche Ueberwachung der Schul⸗ räume u. dergl. ob, ſondern auch u. a. die zeitweilige Unterſuchung der Schüler ſelbſt. Nachdem Referent noch die am Häufigſten vor⸗ kommenden Kinderkrankheiten beſprochen und betont hatte, daß eine Krankheit zu verhüten ſtets beſſer ſei, als ſie zum Ausbruch kommen zu laſſen, gipfelte ſein Vortrag in der Pädagogie, die eine umfaffende, auf Phyſiologie und Pſychologie gegründete Wiſſenſchaft geworden, wobel er auch das ſoziale Gebiet berührte. Nachdem er den Stand der Pädagogik von heute mit bewunderungswerther Sach⸗ und Fach⸗ kenntniß charakteriſirt hatte, zeigte er, wie man von Jugend an das Mittwoch, 25. Mai 1898. Kind zu einem Charakter erziehen, den Verſtand und das Herz har⸗ moniſch bilden, früheſtens das Kind an Ordnung, Reinlichkeit ꝛc. nicht nur, ſondern auch an Wahrhaftigkeit, Liebe und Mitgefühl ge⸗ gen Menſchen und Thiere— letztere ſolle man nicht durch Raufen ze. quälen laſſen— exwecken und pflegen müſſe. Mit einem poetiſchen Worte ſchloß Redner ſeinen hoch intereſſanten, häuftg von geſundem Humor durchwürzten Vortrag, dem das zahlreiche Publikum mit wachſendem Intereſſe folgte. Reicher Beifall lohnte den äußerſt ge⸗ wandten, tüchtigen Redner.— Es wäre ſehr zu wünſchen, wenn Herr Dr. Markuſe ſich der Mühe unterziehen würde, ſeinen Vortrag durch Drucklegungdemgro⸗ ßen Publikum“ zugänglich zu machen. Der zweite Vorſitzende des Dieſterweg⸗Vereins, Herr Reinmuth, ſprach an Stelle des erſten Vorſitzenden, der durch auswärtige Ge⸗ ſchäfte verhindert war, dem Herrn Referenten in beredten, warmen Worten den Dank des Vereins aus und betonte, daß der Verein ſich zu einem Volksbildungs⸗Verein, wozu er von Anfang an im Sinne ſeines Schutzpatrons beſtimmt geweſen ſei, auswachſe. Gerade der heutige Vortrag habe gezeigt, daß der Verein mit ſeinem Streben auf dem richtigen Wege ſei, Da dieſer Vortrag der letzte in dieſem Vereinsjahre(Ende Juni) geweſen, ſo danke er im Namen des Vereins allen, die ihre Sympakhie demſelben bisher bewieſen und bitte er, auch im neuen Vereinsjahre den Verein in ſeinem Stre⸗ ben unterſtützen zu wollen. Wir fügen an, daß der Dieſterwegverein mit ſtolzer Befriedigung auf ſeine ſegensreiche, gemeinnützige und uneigennützige Thätigkeit in ſeinem nun zu Ende gehenden Vereinsjahr zurückblicken kann; er verdient die weitgehendſte Unterſtützung in jeder Beziehung. Wir wünſchen ihm auch fernerhin die beſten Erfolge. Nach dem Vortrage fand im Hotel„Drei Glocken“ eine geſellige Zuſammenkunft ſtatt, die ſehr animirt verlief. Sport. * Uthletik. Wie wir bereits berichtet haben, findet in dieſem Jahre ein größeres Athletenfeſt dahier ſtatt, welches dem Athleten⸗ Club⸗Schwetzinger⸗Vorſtadt übertragen wurde. Dieſes Feſt, welches nunmehr am., 3. und 4. Juli auf dem Sportplatze ſeine Ab⸗ wickelung findet, bedeutet das II. Kreisfeſt des IV. Kreiſes des deut⸗ ſchen Athleten⸗Verbandes, welchem Kreiſe im Ganzen 84 Vereine angehören. Die Vorbereitungen zu dieſem Athletenfeſte ſind bereits im vollem Gange. Auf dem Sportplatze werden zwei große Bierhallen ſowie ein Podium, auf welchem die athletiſchen Uebungen zur Aufführung gelangen, errichtet. Neben den athletiſchen Aufführ⸗ ungen, ſoll auch für die Jugend geſorgt werden, denn wie man uns mittheilt, werden bei dieſem Feſte auch Caruſſel, Schiffsſchaukel ꝛc. ꝛc. vertreten ſein, wodurch dem hieſigen Publikum nach allen Richtun⸗ en Unterhaltung geboten wird. Aus den uns bis jetzt gewordenen Mittheilungeu, können wir nur ſchließen, das dieſes Athletenfeſt, welches in ſehr bewährten Händen liegt, zu einem großartigen ſich geſtalten wird, denn durch die von Seiten des feſtgebenden Clubs ausgeſetzten[Preiſe, wie 70 Medaillen, 230 Diplome, Kränze und ſehr werthvolle Ehrenpreiſe, iſt eine ſehr zahlreiche Betheiligung von Seiten der dem IV. Kreiſe angehörigen Vereine zu erwarten. —ů—ů— Bädernachrichten. Bergzabern, 20. Mai. Die von Fremden, welche einer Luftkur oder Erholung bedürfen, gern beſuchte, herrlich am Gebirge gelegene Stadt der Südpfalz erfreut ſich von Jahr zu Jahr einer ſtär⸗ keren Frequenz, ſo daß in dieſem idylliſch gelegenen Städtchen die Nothwendigkeit herantrat, die bereits beſtehenden Kurhäuſer zu ver⸗ größern, bezw. neue erſtehen zu laſſen; wir nennen das von früher her unter dem Namen„Holler'ſche Mühle“ bekannte und renommirte Kurhaus. Da genanntes Kurhaus direkt am Walde gelegen, mit allem Komfort ausgeſtattet iſt, Bergzabern hübſche Waldpartien ete. beſitzt, dürfte wohl den Erholungsbedürftigen ſowie Rekonvales⸗ zenten durch die Herren Aerzte Bergzabern als klimatiſcher Kurort empfohlen werden. — Buntes Feuilleton. — Wie Kaiſer Wilhelm J. dachte. In dem neueſten Poſchinger'ſchen Bismarckbande heißt es: Die großartigen Huldi⸗ gungen, die am 80. Geburtstage dem Fürſten Bismarck dargebracht wurden, wurden von manchem Höfling inſofern beklagt, als ſie ge⸗ wiſſermaßen als geeignet gedeutet werden konnten, den Kaiſer ſelbſt in Schatten zu ſtellen. An demſelben Tage ſollte es aber klar wer⸗ den, daß der Kaiſer in ſeiner großen Seele nicht ſo dachte und fühlte. Im Laufe des Jubiläumstages ſelbſt wurden die von ihren Königlichen und Großherzoglichen Höfen nach Berlin eitſandten Miniſter vom Kaiſer zur Audienz befohlen. Als wir da zur be⸗ ſtimmten Stunde erſchienen, trat der Kaiſer an uns heran, ſprach ſeine Freude über den feſtlichen Tag aus, trug uns auf, unſeren ebe Herren zu danken für ihre Theilnahme an demſelben und loß mit den Worlen:„Alle Ehren, die meinem Kanz⸗ werden, empfinde ich wie mir ſelbſt erwieſen.“ — Sie kommt. Ein unternehmender Impreſario beabſichtigt, ſeinen„Stern“, die berühmte Sängerin Trillerina, in der Hauptſtadt ſingen zu laſſen. Um das Publikum vorher recht neugierig zu machen, annoncirte er in den geleſenſten Zeitungen eine Woche 17 5 blos die Worte: Sie kommt!“ Am achten Tage hatte er vor, die Neugierde des Publikums zu befriedigen und einrücken zu laſſen, wer kommt. Wer beſchreibt aber ſein Entſetzen, als er am ſiebenten Tage in der⸗ ſelben Zeitung lieſt: Sie iß da, die anerkannt beſte Fettglanzwichſe, die Schachtel zu 15 Pfennig. Zacharias Schlaucherl, Schnipfer⸗ ſtraße 19. — em erſchlichenen Prüfungszeuguiß und ſeinen olgen 9115 Aaleld berichtet: Im September v. J. ſiel der Apolheterlehrling Richard D. aus Krefeld bei der in Düfſeldorf ab⸗ gehaltenen Prüfung als Apothekergehilfe durch und ſollte noch ein halbes Jahr lernen. Das Prüfungsergebniß wurde auf dem Be⸗ rechtigungsſchein zum einjährigen Dienſt und auf dem Lehrzeugniß vermerkt. D. ließ ſich nur eine beglaubigte ſeines Be⸗ rechtigungsſcheins zum einjährig⸗freiwilligen Militärdienſt und 11 0 ſeinem Lehrherrn ein Duplikat ſeines Lehrzeugniſſes ohne einen Ver⸗ merk über das mißglückte Examen ausſtellen. Damit D. 15 Dezember v. J. nach Metz, meldete ſich doch ſchon vor Ablauf halben Jahres zur Prüfulg und beſtand ſie mit dem Prädilat„rech gut“. Der Regierungspräſident in Düſſeldorf wies aber die Krefelder — ͤ ͤ! ̃¾—————————— Polizeiverwaltung an, auf Grund der 88 29 und 53 der Gewerbe⸗ ordnung gegen D. auf Entziehung des Prüfungszeugniſſes zum Apothekergehilfen klagbar zu werden. Der Bezirksausſchuß erkannte auf Entziehung des Zeugniſſes, weil es erſchlichen ſei. Der Lehrherr, Apotheker H. in Krefeld, iſt wegen des doppelt ausgeſtellten Lehr⸗ zeugniſſes disziplinariſch mit 200 Mk. beſtraft; außerdem iſt ihm die während der nächſten drei Jahre Lehrlinge aus⸗ ubilden. — Die Bezeichnung„Teckel“ für unſeren deutſchen Dachshund, der ſich jetzt auch in Frankreich großer Beliebtheit erfreut, erregt das Mißfallen der Pariſer, ſo daß ſich ein Fachgelehrter des„Figaro“ zu folgender„ſprachwiſſenſchaftlichen Erörterung“ veranlaßt gefühlt hat:„Früher nannte man den Teckel in Parts„basset allemard“ oder auch einfach auf deutſch„Dachshund“. Jetzt hat man aber entdeckt, daß dieſes Thier ſchon auf uralten Denkmäler Aegyptens(0 abgebildet und dort den Namen„Teckel“ führt. Es entſtammt alſo dem Lande der Pharaonen, nicht dem Vaterlande Bismarcks. Aus Bewunderung für das ehrwürdige Alter ſeiner Raſſe haben ihm die Archäologen und Jäger nicht nur Frankreichs, ſondern auch Deutſch⸗ lands den Namen ſeiner Ahnen, der Landesgenoſſen der Kleopatra und des Seſoſtris, wiedergegeben. Deshalb ſagt man nicht mehr „Dachshund“, ſondern„Teckel““— In Deutſchland wird man dieſe Erörterung des franzöſiſchen Fachmannes gewiß mit Interreſſe auf⸗ nehmen. Nur eine Frage: Sollte das ägyptiſche Denkmal mit dem Bild und dem Namen„Teckel“ nicht etwa in der berühmten Sammlung„räthſelhafter Inſchriften“ erſchienen ſein, welche von den Alterkhumsforſchern der„Fliegenden Blätter“ herausgegeben wird? Möglich iſt es immerhin, daß der Franzoſe Aegypten mii Babylon verwechſelt hat und daß die bewußte Inſchrift nichts anderes iſt als das bekannte: UENE TEKEL UPHARSIN. — Der Tod des Polizeidirektors von Warſchau, Greſſer, ruft die Erinnerung an ein keckes Schelmenſtück wach, das vor einigen Jahren in Rußland große Heiterkeit erweckte. Ein auch in Berlin bekannter Klown Durow gab eines Tages in Petersburg, wo der gefürchtete Greſſer damals als Polizeiminiſter ein ſtrenges Re⸗ giment führte, eine Vorſtellung. Durow, der gleich den meiſten anderen Zirkusleuten und Vertretern des fahrenden Volkes ſchon mit einer ganzen Reihe Greſſerſcher Strafbefehle beglückt war, beſchloß, dem verhaßten Polizeigewaltigen, der in einer Loge der Vorſtellung beiwohnte, einen Streich zu ſpielen. Der Klown krat als rufſtſcher Jude mit einer Anzahl abgerichteter Schweine auf und radebrechte (Gelephon⸗Alr. 218.) Bad Tönnisſtein in der bultaniſchen Vordereifel zwi⸗ ſchen Brohl a. Rhein und Laacher See liegt in dem durch ſeine Nakur⸗ ſchönheiten ſeit altersher bekannten Brohthal. Inmitten von ausge⸗ dehnten Waldungen mit gemäßigter Sommerwärme bietet es an Spazierwegen, Ausſichtspunkten, Ausflügen ete, dem Naturfreunde die abwechslungsvollſten Genüſſe. Hier iſt ein wirkliches Leben in der freien Natur möglich, entfernt von allem Geräuſch der Großſtadt und des täglichen Lebens. Dieſe idylliſche Lage war bereits den Römern bekannt. Urſprünglich kurkölniſch, wurde es ſpäter fiskaliſch und von dem Nachbeſitzer vollſtändig renovirt und zum komfortahlen Aufenthalt eingerichtet. Es iſt ein altes Bad mit altbewährten Kurmftteln, die Quellen zeichnen ſich durch ſtärkſten Gehalt an Kohlenſäure und namentlich an Lithium und anderen Alkalien aus. Der Aufenthalk iſt in erſter Linie für Herz⸗ und Nervenkranke von außerordentlichem Erfolg, wobei neben den vorzüglichen Bädern auch die abſolute Ruhe und Waldluft als nicht zu unterſchätzender Faktor mithilft. Der Lithium⸗, ſonſtiges Alkalien⸗ und Eiſengehalt der Trinkquellen im Verein mit den therapeutiſch ſo wichtigen Moorbädern ſind für Gicht und Frauenleiden mit beſonderem Erfolge in Gebrauch. Der jährlich wiederkehrende Beſuch von kurbedürftigen Aerzten zeugt augenfällig für die Güte des Bades und ſind ſolche bereit, über Tönnisſtein etwa gewünſchte Auskunft zu geben. Bad Schimberg in der Schweiz. Die Saiſon in Luzern hat dieſes Jahr ſehr gut angefangen. Die aus Italien und den ſonnigen Gegenden des Südens zurückkehrenden Fremden haben ihren gewöhnlichen Aufenthalt an den reizenden Ufern unſeres Sees genommen und ſehen ſich ſchon nach Alpenſtationen um, wo ſie während der warmen Sommerzeit Ruhe und Kühle finden möchten. Seik einigen Jahren wählen viele Schweizer und Fremde regelmäßig das Bad Schimberg im Entlebuch(Kt. Luzern) zu ihrem Aufenthalt. Dieſes in einer Höhenlage von 1425 Meter am Fuße des Schimberges erbaute Kurhaus liegt in einer maleriſchen, vor Winden geſchützten Gegend, inmitten lieblicher Alpentriften, auf einem grünen an reigen⸗ den Waldſpaziergängen reichen Plateau.— Bad Schimberg bietet einen doppelten Vortheil: es iſt ein bevorzugter Luftkurort und beſitzt zwei berühmte Heilguellen.— Die ſtaubfreie an Sauerſtoff reiche Luft iſt außerordentlich rein und kräftigend. Zahlreiche reizende Spaziergänge und größere Ausflüge, die ohne Mühe in der Umgebung gemacht werden können, bilden einen Hauptanziehungspunkt für die Kurgäſte. Vom Kurhaus ſelbſt hat man eine prächtige Ausſicht auf das maleriſche Schimbergthal und die ganze Centralſchweiz und von einem nahe gelegenen öhepunkt breitet ſich ein unvergleichliches, vom Säntis bis über den Montblanc hinaus ſich erſtreckendes Panorama vor den Blicken des entzückten Beſchauers aus. Die Flora bietet eine Fülle der verſchiedenen Alpenblumen. In dem geräumigen Kurhaus findet der Gaſt ein fröhliches, ungezwungenes Leben, das ihm in den vier oder fünf Wochen, die die Kur in Anſpruch nimmt, in der idylliſchen Gegend oft nur allzuraſch dahinflieht. Die Mineralquellen, eine alka⸗ liſche Schwefelquelle und eine eiſenhaltige, ſind von mediziniſchen Autoritäten ſehr geſchätzt und erweiſen ſich äußerſt wirkſam bei allen chroniſchen Katarrhalleiden, Leberanſchwellungen, Aſthma, Blutarmuth und Bleichſucht. Um nach Schimberg zu gelangen, nimmt man auf der Station Entlebuch— Linie Bern⸗Luzern— die Poſt, die in drei Stunden das Bad erreicht Geſchüftliches. ortſchritt auf jedem Gebiet. Auch das, was nicht ſichthar⸗ 1775 bei der Toilette eine große Rolle. Das ſollte man namentlich ei den zum Schließen der Taille zu benutzenden Halten und Deſen beachten. Die von der Weltſirma William Prym jetzt auf den Markt gebrachten neuen Prinzeß und Voktorig Haken und Oeſen ſind eine ſolche Vervollkommnung aller ſeitherigen Verſchlüſſe, daß ſie ihren neuen Namen mit Recht verdienen. Damen, die zu Hauſe ſchneiden, dürften ſie mit der Zeit unentlbehrlich werden. ein entſetzliches Deutſch. Er warf eine Handvoll Münzen auf die Erde, und die Thiere mußten die Geldſtücke aufleſen. Das größte Schwein beſchnupperte erſt eine Kopeke; Durow rief:„Greſſer, reſſer!“ worauf das Schwein ein Fünfkopekenſtück hervorſuchte. Janet wieder ſchrie der Klown ſein„Greſſer, greſſer,“ und das chwein brachte immer eine größere Münzſorte zum Vorſchein. Zu⸗ letzt rief Durow unter dem„wiehernden“ Jubel der Zuſchauer, welche die Anſpielung wohl verſtanden, mit weithin ſchallender Stimme:„Greſſer, greſſer, das Schwein darf nicht ausruhen, wenn's Geld ſieht,“ und das gelehrige Schwein brachte ihm einen Silher⸗ rubel. Dann ſtellte Durow ſeine drei Schweine in Reih' und Glied auf und ſagte:„Du biſt ein großer Schwein— Du biſt ein greſſer und Du biſt ein noch greſſer Schwein als der greſſer!“ Sodann marſchirte er unter nicht endenwollendem Beifall der Zuſchauer mit ſeinen Thieren ab. Sein Glück war jedoch nur von kurzer Dauer, Noch in derſelben Nacht wurde er auf Veranlaſſung des allmächtigen Polizeipräſidenten verhaftet und am nächſten Morgen aus Petersburg ausgewieſen. — Mit der abeſſiniſchen Artillerie ſcheint es, nach Mit⸗ theilungen des ruſſiſchen Stabskapitäns Kraßnow, der kürzlich Abef⸗ ſinien bereiſte, noch nicht weit her zu ſein.„Die abeſſiniſche Ar⸗ tillerie,“ erzählt Kraßnow,„beſteht aus einigen Dutzenden zweizöl⸗ liger italieniſcher Berggeſchütze. Seit dem italieniſchen Feldzuge haben die Abeſſinier große Achtung vor dieſer Waffenart, es iſt ihnen aber noch immer nicht gelungen, ſich die Kunſt des Kanonen⸗ ſchießens zu eigen zu machen. Ganz umſonſt ſtellt man bei Adis Abeba Tag für Tag Schießübungen an— es kommt wenig Vernünf⸗ tiges heraus. Bald legen die Abeſſinier das Geſchoß umgekehrt in die Kanone, bald berechnen ſie die Ladung nicht, ſo daß auf dem Manöverfelde faſt alltäglich Schützen erſchoſſen werden. Der Stolz aber hindert ſie, Europäer zu bitten, ihnen die Schießkunſt beizu⸗ bringen. Ras Mangaſcha, der Beſitzer der meiſten Geſchütze, gab während des italieniſchen Krieges den Befehl, nicht auf Gruppen, ſondern auf einzelne Menſchen zu ſchießen. Und als es ihm nach vielen Schüſſen endlich gelungen war, einen einzelnen Menſchen zu treffen und ganz zu durchbohren, da war er ſehr zufrieden und er⸗ theilte den Befehl, auf dem Viſier einen Einſchnitt zu machen und ſtets danach zu ſchteßen. Solche Schildbürgereien könnte man d⸗ großer Zahl anführen.“ General⸗Anzeiger. 25. Mai. 2. Seite. Geprüfte Lehrerin(ängere Zeit n Paris) wünſcht Nachhilfe⸗ ſtunden zu ertheilen. Offert. unt. 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