Belegramm⸗ untſeli „Journal Mannhelm.“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2802 (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 60 Bfg. monatlich, Sringerlohn 10 Pfg. monatlich durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag N..30 pro Quartal Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg, Einzel⸗Nummern 8 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. E 6, 2 der Stadt Mannheim und Umgebung. aunheimer Journal. (108. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Seltſeuſſe und verbreitelſte Jeilung in Maunheim und Umgegend. Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theik: 5 Eruſt Otto Hopp. für den lokalen und prov. Theil: Eruſt Müller. für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haaßs'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte Mannheimer Typograph, Auſtalt.) (Das„Mannheimer Journal', iſt Eigenthum des kafholiſchen Bürger oſpitals.) fämmtlich in Mannhbeim,. (Mannheimer Volksblatt.) E 6, 2 Nr. 161. Mannheim, 12. Juni 1898. Loſung:„Baſſermann“! Wenige Stunden trennen uns nur noch von der Reichs— tagswahl und vom entſcheidenden Schlag, ob Baſſermann oder Dreesbach der Vertreter der ſüdweſtdeutſchen Handels⸗ metropole ſein ſoll. Es iſt ſoldatiſcher Gebrauch, daß bei Beginn der Feindſeligkeiten Loſung und Feldgeſchrei ausgegeben werden. Unſer Feldgeſchrei ſei: „Für Kaiſer und Reich“ und unſere Loſung: „Ernſt Baſſermann“! Damit werden alle diejenigen Bürger einverſtanden ſein, ;belche dem beſonnenen Fortſchritt huldigen und die weniger aguf ellenlange Programme, als auf praktiſche, dem Volke nutz⸗ bringende Arbeit ſehen. Recognosciren wir nochmals das TLerrain. Da finden wir wieder das demokratiſche Organ. Es berſucht von Neuem ſeinen Leſern Speiſen vorzuſetzen, wie ſie Ffeit vielen Jahren bei jeder Wahl in Mannheim aus dieſer Küche kurz vor dem Wahltermin ſervirt werden. Es ſind in ber That alte Gerichte, weder die Leſer, noch die alten Demokraten ſelbſt, welche dem Grundſatz der Wohrheit huldigen, werden davon erbaut ſein. Sie ſind nun ſchon ſo oft auf⸗ gewärmt, daß man ohne gerade politiſcher Feinſchmecker zu ſſein braucht, den haut-goüt bald unangenehm empfindet. Wieder ſollen die Nationalliberalen durch Regierung und Beamte, durch die Macht der Honoratioren und den Druck des Geldbeutels gefördert werden.— Sopiel Behauptungen, ſoviel Anrichtigkeiten! Mögen ſich diejenigen umſchauen, denen man derlei Behauptungen immer noch vorzuführen wagt, ob die Natio⸗ nalliberalen von dieſer Gunſt der Regierung oder Beamten pro⸗ fitiren. Gerade das abſolute Gegentheil iſt der Fall. Nicht ein 1 28 „ nziger Regierungsbeamter in hieſtger Stadt, der nationalliberal ſt, und deren gibt es genug, betheiligt ſich aktivo an den Wahlbe⸗ begung. Die ganze Agitation wird von aus Bürgerkrei⸗ 10 g s6 ſen hervorgegangenen Männern geleitet und durchgeführt und wenn in der That im ganzen 11. Wahl⸗ kreis ein einziger Amtmann dabei iſt, ſo fragen wir, gibt es nicht auch Beamte aus Centrumskreiſen, die thätig ſind? Von kecht iſt, iſt dem Andern billig und gerade vom demokratiſchen Standpunkt müßte man es nur gutheißen, daß man Beamte ihre ſt.eigenen Wege gehen und ihre Grundſätze vertreten läßt. Sind t. die Beamten aber Nationalliberale. ia Bauer, das iſt etwas „IAnderes. „ Gleiches Recht für Alle, wir vertreten es, mö⸗ 4 ben es die Herren Demokraten nachahmen und uns mit abge⸗ 965 * andenen Redensarten, die vielleicht vor 25 Jahren am Platz baren, verſchonen. Die Macht der Honoratioren und der Druck des Geldbeu⸗ Ja, wo machen denn ſich die geltend? Das Volk iſt heute aufgeklärt durch die allgemeine Wehrpflicht und die allgemeine chulpflicht, daß es wohl Niemand wagen wird, a beeinfluſſen. Kein liberal denkender Fabrikb lliberaler Wir machen hiermit nochmals darauf aufmerkſam, allen Wahlbezirken Vormittags 10 Uhr beginnt, und u Jeder Wähler kann nur in dem Wahlbezirk w Alles Nähere iſt aus dem grünen Zettel zu erſehen, Unſer Kandidat iſt der bisherige Reichstagsabgeordnete, Herr Rechtsanwalt Ernſt Baſſermann in Mannheim. Wir bitten unſere Mitglieder, TOr 1 UWhr Mittags zu wähleu. dieſen ſchweigt das betr. Organ. Wir meinen, was dem Einen Bürgerſchaft, jede Gemeinde, jedes Volk ſchafft ſich ſein Loos ſel⸗ t, hat es vor ſich ſelber und ‚˖ vor der Nation mitzuverantwo ihrung Mittwoch, 15. Juni 1898. welcher unſerem Wahlzettel für zu ſtimmen, denn wer ſich nicht aus innerer Ueberzeugung einer Partei ſelbſt anſchließt, wird damit nur zum politiſchen Heuch⸗ ler erzogen, und dafür danken wir. Das Verhältniß zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmern hat ſich in den letzten Jahren be⸗ deutend verbeſſert, allein, wenn das demokr. Organ über Beein⸗ fluſſung der nationalliberalen Partei Vorwürfe macht, dann ſolle ſie doch die Arbeiterpartei nicht vergeſſen. Von dieſer kann man's lernen, wiees nicht gemacht werden ſollte. Würden nicht Maſſen von Arbeitern terroriſirt, das Bild wäre bald ein anderes. Es muß um die demokr. Sache in der That ſchlecht ſtehen, wenn man zu ſolchen haltloſen Verdächtigungen ſchreiten muß und dieſe Partei darf ſich nicht wundern, wenn ſich das Volk von ihr abwendet. Alle dieſe Vorgänge öffnen unſern Anhängern die Augen, daß wir mit der Kandidatur Baſſermann den beſten Trumpf ausgeſpielt haben. Die vorgeſtrige Heerſchau der nationalliberalen Partei im Saalbau zeigte zur Genüge, daß ſie im Gegenſatz zu manch ande⸗ rer Partei, die Offiziere, aber kein Heer hat, mit Beiden kräftig ausgerüſtet iſt und in der Lage iſt, mit ihren Truppen unter der Loſung „Baſſermann“ mit Zuverſicht in den Kampf zu gehen. Wir haben einen Kandi⸗ daten, um den uns viele Städte beneiden und für den an einem andern großen Handelsplatzalle Parteien, mit Ausnahme der Sozialdemokraten, einmüthig zuſammen gehen würden. Der Seeplatz Bremen faßt ſeine Miſſion in dieſem Sinne auf, und wir ſind überzeugt, daß viele, viele Wähler anderer Parteien, und ſolche, die keine ausgeſprochene politiſche Meinung haben, ſich auf ſich ſelbſt beſinnen, nur an ihre Heimath denken und um dieſe richtig vertreten zu ſehen, gleich im erſten Wahlgang ihre Stimme Baſſermann geben werden. Alſo mit fliegenden Fahnen vorwärts zum Sieg mit der Loſung: „Ernſt Baſſermann!“ In der elften Stunde. Morgen iſt Wahltag. Wenn wir zu demſelben unſer deutſches Bürgerthum in Stadt und Land ſeit Wochen bereits auf die Schanzen riefen, ſo geſchah es im Gefühl der Verantwortlichkeit, die dieſer Tag auf uns Alle ladet. Es nutzt nichts, daß wir hernach, wenn es zu ſpät iſt, die Fäuſte in der Taſche ballen und es tief beklagen, daß auch dieſer große, ſtarkbevölkerte und wichtige Bezirk, in dem Induſtrie, Landwirthſchaft und Handel, kleine, große und mitt⸗ lere Gewerbe aller Art betrieben werden, an eine Oppoſitionspar⸗ tei verloren gegangen iſt. Heute kann noch vorgebeugt und ver⸗ hütet werden, morgen, mit Ablauf der ſechſten Abendſtunde, iſt es zu ſpät geworden. 5 5 9 Jeder Menſch verdient die Zeitung, die er lieſt, und jede ber. Wer ſein Wahlrecht nicht aus üb „ wenn die Volksperführun daß die Reiehstagswahl Donnerſtag, den 16. Juni d. J. in m 6 Uhr Nachmittags geſchloſſen wird. ählen, in welchem er zur Zeit der Aufnahme der Wählerliſte gewohnt hat. jeden Wähler beigefügt iſt. (Gelephon⸗Ar. 918 Mamh 64539 Das Wahlkomité. Vortage der Wahl, die auf fünf Jahre unſer parlamentariſches Leben feſtlegt. Das deutſche Reich kann nur mit denſelben Kräften förher⸗ lich regiert werden, mit denen es geſtaltet und ausgebaut wurde⸗ Bürger und Bauer, Induſtrie, Landwirthſchaft, Handel und Ge⸗ werbe,— ſie dürfen ſich nicht in Hader mit einander begeben, ſie dürfen am wenigſten als politiſche Macht ſich organiſtren wol⸗ len. Im Kampf der Parteien muß es Sieg und Niederlage ge⸗ ben. Im Widerſtreit der wirthſchaftlichen Intereſſen darf kei ner den anderen bezwingen wollen. Dort muß gegenſei tige Anerkennung und billiger Ausgleich all⸗ überall das Ziel ſein. Dies iſt die Wahlparole der Nationalliberalen. Im wirth⸗ ſchaftlichen Hader drohen unſere hohen Ziele verloren zu gehen, die Opferfreudigkeit und der ideale Sinn, der den Deutſchen auch in trüben Tagen eigen war, der ſie emporgehalten hat in den Zeiten, da unſer Land dem Untergange geweiht ſchien. Erin⸗ nern wir uns heute daran. Erinnern wir uns an den beiſpiel⸗ los erbärmlichen und jämmerlichen Untergang Deutſchlands, der ſeit dem dreißigjährigen Elendskriege ſtattfand. Wir ſind als Ganzes betrachtet ein ſtarrſinniges und geduldiges Volk. Das Saatkorn, das in ſich den Keim beſſerer Zukunft barg, lag die Jahrhunderte lang bedeckt vom Staube des gemeinen Lebens, der Fremdherrſchaft, der kläglichſten Despotie in unſerem Acker. Auf die geiſtige Erhebung durch unſere Goethe und Schiller folgte das Aufſtehen des Volkes in Waffen, die Morgenröthe der bürgerlichen Freiheit. Und wieder lange, bange Jahrzehnte der Erſtarrung alles Lebens. Und dann kam ein preußiſcher Junker, ein genialer Kraftmenſch, der den Reiter in den Sattel hob und meinte, nun würde er ſchon reiten lernen. 2 Das war vor 28 Jahren. Wollen wir Stein um Stein ab⸗ bröckeln laſſen und ſein Werk dem Verderben überantworten? Wollen wir es dulden, deutſche Männer, daß der innere Hader nach einer ſo kurzen Spanne Zeit bereits zerſtört, was die Jahr⸗ hunderte überdauern ſollte? Die Entwicklung des deutſchen In⸗ dividualismus iſt Deutſchlands Stärke und ſeine Schwäche. Iſt das Gefühl der Zuſammengehörigkeit, welches das neue deutſche Reich begründete, bereits wieder im Untergehen begriffen?? Zu allen Zeiten iſt es leichter geweſen, die große Maſſe des Volkes durch demagogiſche Aufhetzung mit Schlagworten zu ver⸗ führen, in ihm die ſchlummernde Begehrlichkeit zu wecken, als ihm mit einer Sammelpolitik und Ausgleichsbeſtrebungen zu impo⸗ niren. Unſere Partei iſt es, die jeder einzelnen Erwerbsklaſſe geben will, was ihr zukommt; ſie iſt es aber auch, die jeder einzel⸗ nen Klaſſe vor Augen führt, daß auch die anderen Klaſſen berech⸗ tigte Intereſſen wahrzunehmen haben; ſie iſt es, die Allen gleich⸗ mäßig empfiehlt, ſich untereinander verſtehen zu lernen und zu verſtändigen. Was unſer Kandidat denkt und beabſichttgt, was er wünſchk und befürwortet, was er verſpricht und geleiſtet hat, davon gibt unſer heutiges Beiblatt Kunde, das wir unſeren Leſern, allen Patrioten, unter dieſen kurzen einleitenden Bemerkungen zur Lek⸗ türe empfehlen. Auf dieſes klare und deutliche Programm hin hoffen wir ihm zum Siege zu verhelfen. Mitbürger in Stadt und Land! Wählt morgen Eruſt Baſſermann Deutſches Reich. Deutſchland und die Philippinen Vor Manila liegen jetzt, da auch der Panzer„Kaiſer“ dortht ahgegangen iſt, unter dem Befehl des Viceadmirals v. Diederichs deutſch * 2 Selfe. ee: aee Mafinbelt, 181 Küfr bereit iſt, in bolfſtem Umfange Deutſchlands Intereſſen in jenem ſelgebiete wahrzunehmen. Daß hiermit derſelbe Abmiral betraut In, dem wir die glüclliche Durchführung der deutſchen Erwerbung n Kiautſchau verbanken, verleiht uns das Bertrauen, daß ſebdes al⸗ kive Eingreiſen in die dortigen Berhältniſſe mit Umſicht und Nachdruck erfolgen wird. Wir haben aber die Hoffnung oder wenigſtens den Wunſch, daß die Zuſammenziehung der deutſchen Streitlräfte in den Philippinen nicht ohne dauerndes Ergebniß bleiben wird. Mit größerm Rechte als fremde Nationen, die eine Feſtſetzung auf den dem enſcen Königreiche verloren gehenden Philippinen erſtreben, kann Deutſchland dort, ohne irgendwie der politiſchen Geſtaltung der Dinge zu nahe zu treien, einen Stützpunkt für ſeine Intereſſen beanſpruchen; denn es wird allem Anſchein nach darauf ankommen, gegen die Zügel⸗ loſigkeit der Eingeborenen eine feſte Poſition zu gewinnen. Eine ſolche iſt in einem Gebiete, in welchem bedeutende deutſche Intereſſen dorhanden ſind, unſeres Erachtens eine Nothwendigkeit, und zwar umſomehr, als unſere Kriegs⸗ und Handelsſchiffe in dem weitgedehn⸗ ten und kommerziell wichtigen oſtaſtatiſchen Gebiete außer Kiautſchau keinen eigenen Hafen beſißen. Aus denſelben Gründen, aus denen von China eine Hafenabtretung verlangt werden konnte, iſt eine ſolche don der allem Anſchein nach bevorſtehenden„Republik der Philip⸗ pinen“ zu beanſpruchen, da der zukünftigen„Regierung“ und den khatſächlichen Zuſtänden dieſer Republik kein größeres Vertrauen ent⸗ gegenzubringen iſt, als denjenigen des chineſiſchen Kaiſerreichs. Wir Hegen daher den Wunſch, daß aus der, das volle politiſche Schwergewicht der deutſchen Intereſſen neben denen anderer Nationen zur Geltung bringenden Anweſenheit eines achtunggebietenden deutſchen Geſchwa⸗ bers ſich nach der angedeuteten Nichtung hin ein greifbares Reſultat ergeben möge. Aus Madrid meldet man von geſtern: Die hieſige Preſſe verharrt in ihrem Optimismus in ihren Betrachtungen über die Zu⸗ kunft des Krieges, und dieſen Optimismus gründet ſie auf die Hoff⸗ mung, daß Deutſchland eine Beſchießung Manilas durch die Amerikaner nic, zulaſſen werde. Eine ſolche Einmiſchung Deutſch⸗ lands auf den Philippinen befürworten die hieſtigen Blätter durchaus und meinen, Spanien dürfe, um ſich die Sympathieen Deutſchlands und des Dreibundes zu erhalten, auch nicht vor einigen Opfern Zurückſchrecken. Natürlich ſtrebe der Dreibund und im Beſondern Deutſchland dafür praktiſche Vortheile an, und zwar vor Allem die Gewinnung von Flottenſtationen auf ſpaniſchem Kolonialboden, Spaniens Zuſtimmung zu einer ungehemmten Entwicklung der poli⸗ tiſchen und vor Allem handelspolitiſchen Stellung Deutſchlands in Marokko und ſchließlich das Zuſtandekommen eines ſpaniſch⸗deutſchen Handelsvertrages. Solche Zugeſtändniſſe würde die öffentliche Mei⸗ mung gern an Deutſchland machen, wenn die deutſche Regierung ihrer⸗ ſeits dafür bereit wäre, unter den Großmächten dahin zu wirken, daß die Amerikaner an weiterm Vorgehen gegen Spanien gehindert wür⸗ den. Uebrigens glaubt hier Niemand, daß die Amerikaner vor dem Ende der Regenzeit größere Unterneb(mungen auf Kuba wagen werden. Ein Gedenktag. Heute bor zehn Jahren ging die Kunde:„Unſer Fritz iſt todt! Kaiſer Friedrich iſt geſtorben!“ von Mund zu Mund, durch die Straßen der Reichshauptſtadt hinaus, hinaus auf die Lande. Die Trauer war ſo allgemein und durchgreifend, daß ſich nur derjenige ein Bild davon entwerfen kann, der jene Zeit miterlebt, und zwar in mög⸗ Kichſter Nähe jener Stätte, die der Brennpunkt dieſes tiefen Seelen⸗ ſſchmerzes war. Wer irgend in der Bevölkerung dunkle Kleider beſaß, krug dieſelben. Der ſchwarze Schleier war bei der Frauenwelt ebenſo ſelbſtverſtändlich wie bei den Männern der Trauerflor um Hut und Arm. Aus den Wohnungen heraus ertönten ſelbſt nicht die leiſeſten Muftkaktordezauf den Geſichtern lag ein Ernſt, der Wiederſchein der Trauer, die in der Bruſt Platz gegriffen. Nach Schloß Friedrichskron pilgerte man in langen Wallfahrtszügen. Man wollte den Ort ſehen, 52 nahe ſein, wo der große Dulder zum ewigen Frieden ausgerungen atte. — Von der Bahre des theuren Todten lenkten ſich die Blicke auf den jungen Monarchen, ſeinen Sohn und Nachfolger in der Würde und Laft, die der Purpur verleiht. Le roi est mort— xive le roi: dieſe uralte Formel mußte, wie bei allen ähnlichen Anläſſen, ſo auch jetzt wieder in ihr Recht treten. Die Trauer um Kaiſer Friedrich hallte freilich noch nach, aber zugleich gebot die Wirklichkeit, daß man dem neuen Herrſcher ein volles, ganzes Intereſſe darbringe. Heute feiert nun unſer Kaiſer ſein 10jähriges Regierungsfeſt. Zu einem kritiſchen Urtheil iſt die Zeit noch zu kurz; aber ſo viel darf ſchon heute geſagt werden, daß Deutſchland ſeine Stellung unter den Böltern der Erde gewahrt hat. Die Blüthe der Gewerbe und Künſte hat ſich nicht nur auf gleicher Höhe gehalten, ſondern ſie hat ſich gemehrt und iſt gewachſen. Wenn wir gerecht abwägen, müſſen wir zugeben, daß der Kaiſer nicht umſonſt geſchaffen hat. Ganz Deutſch⸗ kand wünſcht zu dieſem Tage, daß ihm noch eine lange, erfolgreiche Thätigkeit beſchieden ſein möge. Wir ſind ein monarchiſch geſinntes Volk und wünſchen, daß das Erbe an äußerer Macht und moraliſchen Gütern ungeſchmälert einſt an ſeinen Nachfolger übergehen möge! Hofnachrichten und Perſönliches. Der Kaiſer wird bei Gelegenheit ſeiner Jeruſalem⸗Fahrt das rumäniſche Königspaar beſuchen, Deer öſterreich⸗ungariſche Botſchafter in Berlin v. Szögen vi⸗ Marich feierte geſtern das Feſt ſeiner ſilbernen Hochzeit. Der Großherzog von Heſſen hat den Minſſterialdirektor Dr. Dittmar zum Präſidenten des Juſtizminiſteriums ernannt. Geſtorben ſind: Der Geſchichtsforſcher Profeſſor Vaucher in Genf.— Der h Dr. i90 opf in Marienbad.— Der Enldecde der Trichinenkrankheit, der Erlanger Univerſitätsprofeſſor v. Zenker. 55 Nadine. Von B. von der Lancken, Nachbrus zerbrten:) Fortſetzung.) oft gehörk aber Zeit,“ fuhr Röder fort,„nur nach längerem Aufenthalt in einem Revier thut man aus eigenem inneren Trieb mehr für daſſelbe, als die Pflicht fordert, man muß ſeinen Wald liebgewinnen, und aus dieſer Liebe entſpringt dann das rechte Schaffen und Sorgen dafür,“ 75 „Denken Sie da nicht ein bischen ideal, lieber Freunde Beurthei⸗ len Sie die Untergebenen nicht zu fehr von Ihrem Standpunkte auss fragte bie Gräfin. Vch glaube nicht, gnädige Komteſſe, und ich kann wohl ſagen, ſch habe einige Erfahrung in dieſer Sache; aber es iſt eben nicht ſo kaſch zu machen, dieſe guten und tüchtigen Kräfte herauszufinden oder ſich ſelbſt heranzubilden; letzteres möchte ich nämlich mit den einfachen Schutzbeamten, den Jägerburſchen, am liebſten. Können Sie mir einſge Familien nennen, die von ſogenannter guter Art“ ſind und deren Söhne ſich dazu eignen würden? Zwei Förſter habe ich durch meinen Neffen Klembzow ſchon ins Auge gefaßt: der eine vom Grafen Dohna, der andere vom Baron Sohm, oben bei Labiau; es ſind Oſt⸗ preußen und die haben gute Zeugniſſe. Helmerding muß unker allen Umſtänden zum erſten Januar fort, die Kündigung habe ich bereits mitgebracht und darf wohl um Ihre gütige Unterſchrift bitten, ebenſo die Kündigung für den zweiten Förſter in Laukehmen; mit den beiden en ich die Sache mündlich erledigen. Bitte ſehr, gnädige Gräfin! Nöder zog ſein Portefeuille hervor und entnahm ihm zwei Schriftſtücke, die er bor Aſta Dynar ausbreitete; ſie ſah ihn halb 1— an und legte die große, es ſchöngeformte Hand auf die Papiere. 95„Waltersborf— Rieben— Leumann 6²0 nationalliberale Candidat Berr Ernſt Baſſe ann — alle Drei fort?“ fragte Kurze Nachrichten. Die letzte Lebeuzmiltelpreistabelle der„Statiſt. Kotr.“ nerdient beſondere Beachtung wegen der eigenthämlichen Verhältniſſe, die ſich im Mai d. J. auf dem Getreidemarkt abgeſpielt haben. Es läßt ſich an der Hand dieſer Tabelle feſtſtellen, daß eine ähnliche Steigerung der Preiſe für Wei⸗ zen und Roggen, wie ſie vom April zum Mai d. J. ſtattge⸗ funden hat, in der neueren Zeit überhaupt noch nicht vorge⸗ kommen iſt. Der Weizen iſt im Durchſchnitt aller Marktorte um 30, der Roggen um 20 Mark für 1000 Kg. geſtiegen. Im Jahre 1891, dem letzten, in welchem ein ploͤtzliches Auſtei⸗ gen der Getreidepreiſe ſtattfand, iſt vom April zum Mai beim Weizen nur eine Steigerung um 27 und beim Roggen um 15 Mark erfolgt. Rechnet man noch den März hinzu, ſo iſt im Jahre 1898 der Weizen in 2 Mouaten um 47 und der Roggen um 30 Mark geſtiegen, während 1891 die Steigerung beim Weizen 35 und beim Roggen 22 Mark betrug. In Brünn in Mähren kam es aus Anlaß der Palacky⸗ Feier der Tſchechen zu ungeheuren Straßentumulten. Die Tſchechen brachten etwa 50,000 Sokoliſten, Feuerwehrmänner u. ſ. w. aus Böhmen, Mähren und Schleſien nach Brünn. Die deutſche Be⸗ völlerung, zumeiſt mit Kornblumen geſchmückt, war faſt vollzählig in den Straßen. Der Prager Bürgermeiſter Dr. Podlipny wurde am Bahnhofe mit furchtbarem Johlen empfangen. Die Menge warf ihm faule Eier an den Kopf, ſelbſt Steine flogen gegen ihn. Als er durch die Stadt fuhr, wiederholten ſich die Kundgebungen. In einer Straße wurde ſeinem Wagen ein Fäſſerwagen entgegengeſtellt. Zwi⸗ ſchen Deutſchen und Tſchechen fanden blutige Zuſammenſtöße ſtatt. Deutſche und tſchechiſche Reſtaurants wurden mit Steinen bombar⸗ dirt. Beim Feſtzuge der Tſchechen nach Karthaus erneuerten ſich die Unruhen. Podlipnh mußte Nachmittags in aller Stille Brünn ver⸗ laſſen. Zahlreiche Perſonen ſind verwundet, über hundert verhaftet. Abends erneuerten ſich die Ausſchreitungen, doch machte das Regen⸗ wetter ihnen bald ein Ende. Das amerikaniſche Schatzamt hat dem Kapitän des deutſchen Dampfers„Schleswig“ eine Geldſtrafe von 50 Dollars auferlegt, weil er ſich von den engliſchen Behörden in Kingſton kein Geſundheitsatteſt hatte ausſtellen laſſen, als er den Hafen verließ. Nachdem der Kapitän die Strafe erlegt hatte, wurde das Schiff frei gegeben. Der Geſandte der Südafrikaniſchen Republik, Dr. Leyds, wird während ſeines Aufenthaltes in London Verhand⸗ lungen zur Aufnahme einer Anleihe im Betrage von 5,000.000 Pfund Sterling eröffnen. Wahlnachrichten. Die Zählkandidaturen der Sozialdemokraten. Mit Stolz theilte der„Vorw.“ jüngſt ſeinen Leſern mit, daß jetzt auch für den letzten Wahlkreis im Reiche, den Wahlkreis Meppen⸗Lingen, der früher beſtändig vom alten Windthorſt vertreten worden iſt, ein Kandidat in der Perſon eines Genoſſen gewonnen ſei. Nunmehr, ſo ſchreibt das Blatt, ſteht unſere Schlachtordnung ohne Riß dem Feinde gegenüber. Es iſt richtig, die ſozialdemokraliſche Partei hat in jedem der 397 Reichstagswahlkreiſe einen Kandidaten aufſtellen können. Aber dieſes Kunſtſtück, das zur Zeit des Sozialiſtengeſetzes ihr vielleicht einige Schwierigkeiten bereitel haben würde, da damals nicht jeder Genoſſe bereit war auf den etwas exponirten Poſten eines ſozialdemokratiſchen Kandidaten zu treten, iſt heute nicht ſchwer zu nennen. Es kann von jeder andern Partei auf der Stelle nach⸗ gemacht werden, zumal wenn ſie ſich dieſelbe Freiheit nimmt, wie die ſozialdemokrgtiſche, die kurzer Hand einen Genoſſen in Stettin als Kandidaten für ſämmtliche Wahlkreiſe Weſtpreußens aufſſtellt. Derartige Schlachtordnungen ohne Riß haben für den Ernſtkampf ſo wenig zu bedeuten, wie Schlachtlinien, die nur von Offizieren ohne Soldaten oder ohne Soldaten in der nöthigen Anzahl markirt werden. In dem Meppener Wahlkreiſe, den der Genoſſe Schumann, wie der„Vorw.“ zu hoffen vorgibt, als zweite Perle von Meppen erobern wird, ſind nach der„V..“ bei der letzten Wahl— 67 Stimmen zu Gunſten der Sozialdemokratie abgegeben worden. Und ſehen wir uns die Kandidatenliſte der Partei einmal etwas näher an, ſo finden wir, daß 16 aufgeſtellt ſind in Wahlkreiſen, in denen bis⸗ her noch keine Stimme zu Gunſten der Sozialdemokratie abgegeben wurde, 19 in ſolchen, in denen bis 100 ſozialdemokratiſche Stimm⸗ zettel gezählt wurden, und 100, in denen es die Partei des Zukunfts⸗ ſtaates auf 500 bis 1000 Stimmen gebracht hat. In all dieſen Wahlkreiſen— und es mußten dazu auch noch eine Anzahl von Kreiſen gerechnet werden, in denen die Sozigldemokratie über 1000 Stimmen verfügt— kann die Kandidatur eines Sozialdemokraten nur die Bedeutung einer Zählkandidatur haben. Als Warnungs⸗ ſignal für die ſtaatserhaltenden Parteien iſt dieſe Kandidatenaus⸗ Pane ja recht nett, ſonſt hat ſie weiter keinen Zweck. Die Sozial⸗ emokraten genießen außerdem noch des Vortheils, daß man die Namen ihrer Kandidaten meiſt nicht zu veröffentlichen braucht. Sie ſind in vielen Fällen völlig unbedeutend und gleichgültig und könnten ebenſogut durch Nummern erſetzt werden. Unter „Genoſſen“ iſt das ganz egal. Der Brei verwiſcht die Namens⸗ Unterſchiede. » Das armſeligſte Schriſtſtück im ganzen Wahlkampfe iſt zweifellos der Wahlaufruf des demokratiſch⸗freiſinnigen Wahlkomitees. Da wird zunächſt wieder die erlogene Mär aufgetiſcht, daß der ſeine im Jahre 1893 gemachten Verſprechungen bezüglich der Höhe der Ge⸗ treidezölle nicht erfüllt habe. Es heißt da: Den Landwirthen wurde glauben gemacht, daß ihr Heil in hogen Getreidezöllen zu finden ſei und daß Herr Baſſermann für dieſelben eintreten werde. Er that das Gegentheil. So viel Worte, ſo viel Unwahrheiten. Zunächſt hat in Wirk⸗ lichkeit eine Herabſetzung des Getreidezolles in der letzten Legis⸗ laturperiode nicht ſtattgefunden, denn der 3½ Mark⸗Zoll iſt bereits geſchaffen worden durch den deutſch⸗öſterreichiſchen Handelsvertrag, der vor 1893 vom Reichstag genehmigt wurde, alſo zu einer Zeit, in welcher Herr Baſſermann noch gar nicht im Reichstag ſaß. Der ruſſiſche Handelsvertrag hat nicht die Wirkung einer weiteren Ermäßigung des Getreidezolles gehabt. Das kiegt klar auf der Hand und man muß ſchon die Abſicht haben, die Dinge abſichtlich auf den Kopf zu ſtellen, wenn man es wagt, das Gegentheil zu behaupten. Uebrigens wiederholen wir, daß Herr Baſſermann niemals erklärt hat, gegen den ruſſiſchen Handelsvertrag zu ſtimmen. Weiter heißt es in dem demokratiſch⸗freiſinnigen Wahlaufrufe, daß Herr Baſſermann kein liberaler Mann ſei, weil—— er für die Militärſtrafprozeßreform geſtimmt habe. Dieſe Behauptung iſt ge⸗ radezu köſtlich und ſtellt der Naivetät des Wahlaufrufsverfaſſers ein herrliches Zeugniß aus. Bekanntlich haben auch die Frei⸗ finnigen unter Gugen Richters Führung für die Militärſtrafprozeßordnung geſtimmt. Nach der Logik des Wahlaufrufs ſind alſo auch die e S nigen keine liberalen Männer mehr. Die Konſequenzen ſind geradezu ſchrecklich. Man bedenke, daß die eine Hälfte der „N. B..“ demokratiſch, die andere Hälfte aber freiſinnig und ſomit nach der Anſicht des demokratiſch⸗ freiſinnigen Wahlaufrufs nicht mehr liberal iſt. Das iſt ja eine ganz ſchauderhafte Geſchichte, Und wie kann der Candidat Vogel mit ſolchen reaktionär geſinnten Leuten, wie es die Freiſinnigen und ein Theil der„N. B..“ ſind, zuſammenſitzen! Auch muß er ſofort dafür ſorgen, daß das Wort „freiſinnig“ nicht mehr in ſeinem Wahlaufrufe vorkommt, wenn er ſeinem Rufe, ein patentechter Volksmann zu ſein, nicht einen un⸗ heilbaren Schaden zufügen will! Weiter heißt es in dem demokratiſch⸗freiſinnigen Wahlaufrufe, daß„Herr Baſſermann durch ſeine Zuſtimmung für die Militär⸗ vorlage im Jahre 1893 die ſchweren Laſten des Volkes noch um ein Bedeutendes vermehrt habe.“ Das iſt(der Wahlſchwindel in höch⸗ ſter Potenz! Nicht eine bedeutende Vermehrung der Laſten, ſondern geradezu eine Erleichterung der⸗ ſelben hat die Militärvorlage dem deutſchen Volke gebracht, denn ſie ſchenkte uns die zweijährige Dienſt⸗ zeit. Doch halt! Es iſt ja die neue Börſenſteuer geſchaffen wor⸗ den! Das iſt ſelbſtverſtändlich eine ſchreckliche Belaſtung des deut⸗ ſchen Volkes! Die armen Börſenleute! Wie ſchwer gedrückt ſis durch dieſe neue Steuer werden. Es iſt einfach nicht mehr zun Aushalten! Da muß Wandel geſchaffen werden, ſonſt gehen ſie zu Grunde. 4 Weiter ſagt der demokratiſch⸗freiſinnige Wahlaufruf, daß ſich die hervorragendſten Vertreter der hieſigen Induſtrie und des Handels gegen den Sammlungsaufruf erklärt haben. Das iſt mit Verlauß mindeſtens eben ſo unrichtig als richtig! Weiter brauchen wiß wohl nichts zu ſagen! Daß eine mäßige Erhöhung der Getreidezölle eine weitere Es ſchwerung des Getreidehandels herbeiführen werbe, iſt auch eine Entdeckung der Verfaſſer des demokratiſch⸗freiſinnigen Wahlaufruſss zu der die Fachleute nur mitleidig lächeln werden, denn ob ſie das Getreide zu einem Zoll von 3½ Mark oder zu einem ſolchen von 5 Mark kommen laſſen müſſen, hat auf den Gang ihres Geſchäfts ſicher nicht den geringſten Einfluß. Und nun die Erhöhung der Getreidezölle! Früher waren die Demokraten und Freiſinnigen gegen jeden Getreidezoll! Heute 5 haben ſie ſich bereits mit einem ſolchen von 3½ Mark ausgeſöhnt, Früher waren in den Augen der Demokraten und Freiſinnigen diejenigen Leute, welche für die Gee⸗ treidezölle ſtimmten, die ſchlimmſten Reaktionäre, heute ſtimmen ſie ſelbſt für einen Zoll von 3½ Mark, Iſt man aber heute bei einem 3¼ Mark⸗Zoll noch ein liberalet Mann, warum ſoll man es da nicht auch bei bei einem Zoll von 4½j—5 Mk. ſein? Von einer Erhöhung des Zolles um 1 M. oder 1,50 M. kann es doch wahrhaftig nicht abhängen, ob man libergl iſt oder nicht. Die nationalliberale Partei hielt geſtern Abend in Neckarau im„Badiſchen Hofe“ eine gut beſuchte Verſammlung ab, in welcher Herr Fabrikant Eſch den Vorſitz führte, Herr Baſſermann entwickelte in einſtündigen intereſſanten Ausführungen ſein Programm, worauf Herr Prof. Mathy noch eine längere Anſprache hielt, Beide Reden wurden mit großem Beifall aufgenommen, Aus der Mitte der Verſammlung wurde die Anfrage geſtellt, wie ſich—5 „Und die beiden jüngeren, unverheiratheten?“ 8 „Bleiben! Sie ſind weitaus tüchtiger und zuverläſſiger als die Jalten, und wenn wir ihnen die Erlaubniß in Ausſicht ſtellen, zu hei⸗ rathen, ſo werden ſie ſich ihre Poſttion durch doppelte Pflichttreue zu erhalten ſuchen, außerdem haben ſie wenigen verwandtſchaftlichen Anhang hier in der Nähe, was ich auch vorziehe.“ „Die Anderen werden, weil wir ihnen außer der geſetzlichen Zeit kündigen, nicht darauf eingehen oder eine Vergütung beanſpruchen. Es iſt etwas despotiſch, ihnen mitten im Vierteljahr damit zu kommen.“ „Verzeihen Sie, Gräfin, wenn ich Ihnen zuletzt mittheile, was ich zuerſt hätte ſagen ſollen,“ bemerkte Röder jetzt und ſeine Stimme bebte leiſe;„ich habe geſtern und vorgeſtern eine Kaſſenreviſion vor⸗ genommen, und das Reſultat war ein derartiges, daß die Betreffenden ſich nicht wundern werden; ich war auch zu dem Zweck nach Laukehmen gefahren, und leider fand ich's dort nicht beſſer.“ Gräfin Dynar war bleich geworden, die Hand, die noch auf den Papieren ruhte, ballte ſich langſam zur Fauſt und in den dunklen, ſprechenden Augen blitzte Zorn und Entrüſtung. „Elende, unredliche Buben!“ ſagte ſie,„alſo ſo ſteht es, ſo— o pfui!“ 5 Sie ſtand auf, verſchränkte, wie ſie das immer that, wenn ſie über etwas nachdachte oder wenn ſie etwas erregte, die Arme unter der vollen Bruſt und blickte, die Lippen feſt auf einander gepreßt, vor ſich hin, während ſie raſch hin und her ging. Endlich ſagte ſie: auch?“ Es war Roͤder eine ordentliche Erleichterung, daß er nicht mit einem bedingungsloſen„Ja“ darauf antworten mußte. „Sein Alter, ſeine Kränklichkeit haben ihn ſchlaff gemacht in der Handhabung ſeiner Pflichten,“ ſagte er,„dadurch ſind Unordnungen und Unredlichkeiten möglich geworden, wie ich ſie gefunden habe.“ Die Gräfin ließ ſich vor ihrem Schreibtiſch nieder. „Bitte, reichen Sie mir die Papiere!“ Röder trat heran und übergab ihr das Geforderte; kährend ſie las ſtand er ſeitwärts und blickte durch das Fenſter auf den Hof hin⸗ Es ſind Jamilienväter, muß es ſein, lieber Röder?“ , Gnädige Gräftn, es muß ſeinl antworiete Nöder betinunt. aus; es verging längere Zeit, die ſe zur Durchſicht der Papiere brauchte, und Röder's Augen wandten ſich endlich in das Zimmer und auf die Frau zurück; ſie hatte den Kopf in die eine Hand geſtützt und hielt in der andern die Feder, die noch unſchlüſſig über dem Papiere ſchwebte; plötzlich ſah ſie auf. „Helmerding wird entlaſſen,“ ſagte ſie,„aber ich will noch be⸗ merken, daß er eine jährliche Penſion von eintauſendachthundert Mark bezieht bis an ſein Lebensende, er mag ſie verzehren, wo er will, eine Frau hat er nicht mehr, ſeine ältere underheirathete Tochter bekommt nach ſeinem Tode die Hälfte.“ „Das iſt außerordentlich großmüthig gehandelt gegen einen Be⸗ amten, der aus Hochmuth und Eigenſinn eine Stellung behielt, der er nicht mehr gewachſen war,“ bemerkte der Forſtmeiſter. „Dieſer Vorwurf trifft ihn nicht allein, ich war khörichterweiſe zu weichherzig, um längſt einen Strich unter die Sache zu machen, vielleicht auch zu unbeholfen und rathlos; jedenfalls will ich nicht, daß ſcach und gebrechlich, in Noth geräth; Noth macht die Menſchen oft e 105 „Noth? Aber, gnädige Gräfin, er hat ſehr anſtändige Erſparniſſe gemacht in der Zeit ſeiner amtlichen Thätigkeit, ich will nicht ſagen, auf unrechtmäßige Weiſe, da er bis vor vier Jahren unter höherer Kontrolle ſtand, trotzdem— fünfzehnhundert Mark Penſion ſind durch⸗ aus anſtändig und auskömmlich.“ „Gut, ich füge mich, aber der ſuche bleiben neunhundert Mark unter allen Umſtänden,“ und, als fürchte ſie noch einen Widerſpruch, tauchte ſie raſch die Feder ins Tintenfaß, fügte die Zahlen in das Schriftſtück ein, ſetzte in kurzen kräftigen Zügen ihren Namen darunter, reichte es Röder und ließ dann die zweite Unterſchrift folgen. Hierauf entzündete ſie eine Wachskerze und beglaubigte beide Schriftſtücke durch 9 das große gräfliche Familtenſtegel! „So!“ ſagte ſie, das Licht löſchend und an ſeinen Platz zurück⸗ ſchiebend, das wäre abgethan. Wiſſen Sie, lieber Forſtmeiſter, Sie haben ſich eine rechte Plage aufgeladen in ihrem neuen Wirkungs⸗ kreis, Sie werden ſich wenig ſelbſt angehören können.“ (Fortſetzung folgt.] 2 in mn irk⸗ zis⸗ eits 16 ag, eit, tag ng e8 die enn len den „ — 2 2 Mannheim, 15. Juni. General⸗ Anzeiger. 8. See? Baſſermann zu der Befreiung der unteren Klaſſen von den directen Steuern ſtelle. Herr Baſſermann erwiederte, die Sache gehe den badiſchen Landtag an, jedoch ſei er perſönlich der Anſicht, daß man Einkommen bis zu 1000 Mark nicht mit direeten Steuern belaſten ſolle. Herr Apotheker Müller feierte Herrn Baſſer⸗ mann in einem Hoch und gelobte im Namen der Neckarauer Par⸗ teifreunde kräftiges Eintreten für Herrn Baſſermann am 16. Juni. Hierauf ſchloß Herr Eſch, nachdem er noch einige ermahnende Worte an die Zuhörer gerichtet, die Verſammlung. — merkſam. Inach M 6, 19, ferner die Errichtung Nationalliberale Wahlverſammlung in Weinheim. Der Nationalliberale Bezirksverein Weinheim hielt am Samſtag Abend in ſeinem 3. Stadtbezirk eine Wählerverſammlung ab, die von über 250 Wählern beſucht war und ſich ſomit durch eine ebenſo impoſante Zahl der Beſucher wie die Verſammlungen der früher ſtatt⸗ gefundenen Zuſammenkünfte der beiden anderen Stadtbezirke aus⸗ zeichnete. Aus Raummangel mußten wir leider den Bericht zurück⸗ legen und wollen jetzt nur noch kurz erwähnen, daß die Redner Direktor Dr. Bender⸗Weinheim, Profeſſor Buſch⸗Mannheim, Bezirksrath Müller⸗Heiligkreuz, Herr Dr. Schopfer⸗Wein⸗ heim und Herr Bluck⸗Waldhof, Anſprachen hielten, denen die Zu⸗ hörerſchaft mit großer Aufmerkſamkeit lauſchte. Die Verſammlung war in animirter Stimmung, verlief in anregender Weiſe und machte 5100 8 den nationalliberalen Kandidaten recht ausſichtsreichen indruck. Aus Stadt und Cand. Mauuheim, 15. Juni 1898 „Ernennungen und Verſetzungen. Buchhalter Hermann Schick beim Männer⸗Zuchthaus Bruchſal wurde in gleicher Eigenſchaft an das Landesgefängniß Freiburg und Buchhalter Karl Waeſch beim Landesgefängniß Bruchſal in gleicher Eigenſchaft an das Männerzuchthaus Bruchſal verſetzt. Betriebsaſſiſtent Karl Hof⸗ mann in Heidelberg wurde unter Ernennung zum Betriebsſekretär zur Centralverwaltung, Stationsverwalter Friedrich Link in Neckar⸗ ſteinach unter Ernennung zum Güterexpeditor nach Heidelberg, Be⸗ triebsaſſiſtent Adolf Hertlein in Neckarelz zur Verſehung der Stationsverwalterſtelle nach Neckarſteinach und Expeditionsaſſiſtent Heinrich Rüdinger in Mosbach zur Verſehung der Betriebsaſſi⸗ ſtentenſtelle nach Neckarelz verſetzt. Manöver. Wie verlautet, finden die Herbſtübungen des 14. Armeekorps auf der Baar und im Hegau ſtatt. Giltigkeitsdauer der Fahrkarten. Vom 20. Juni l. J. ab wird die Giltigkeitsdauer der Rückfahrkarten im Bodenſeeverkehr, die bis dahin nur drei Tage betrug, allgemein auf 10 Tage erhöht, ſo daß ſich dieſe bis zur Mitternacht des zehnten Tages erſtveckt. Die bisherige Beſtimmung, wonach einzelne Feſttage bei Berechnung der Giltigkeitsdauer nicht mitgezählt wurden, tritt außer Kraft. Unſerer heutigen Nummer liegt die am Montag im Saal⸗ bau zu Mannheim gehaltene Candidatenrede des Herrn Ernſt Baſſermann bei. Wir machen unſere Leſer ganz beſonders hierauf auf⸗ — 6 nationalliberale Verſammlungen finden heute Abend ſtatt und zwar in Sandhofen im Adler, in Rheinau in der Wirthſchaft„Heß“, in Wohlgelegen im Lokal„Wilhelmshöhe,“ Käferthalerſtraße 252, in Oberflockenbach in der„Krone“, in Rippenweier im„Pflug“ und in der Schwetzinger Vorſtadt dahier in der Kaiſershütte. Sitzung des Bezirksraths vom 14. Juni. Genehmigt werden folgende Schankwirthſchaftsgeſuche ohne Branntwein: des Georg Dirſch, 9. Querſtraße 29, des Wilhelm Wagert, 12. Querſtr. 47, des Karl Theodor Englert, Schwetzingerſtraße 46, der Eva Hecht, H 2, 11, des Andreas Brems, 18. Querſtraße 17. Ferner wurden Na e genehmigt: das Realſchankwirthſchaftsgeſuch des Chriſtian Kühner mit Branntwein, ferner die des Heinrich Hornig ohne 251 nach Haus Nr. 790 in ohne Branntwein, von E 9, 24 einer Betriebskankenkaſſe für die Fabrik Drais Fahrradwerke in Mannheim⸗Waldhof. Ab⸗ gelehnt wird das Geſuch des Georg Müller, Mittelſtraße 91, um Erlaubniß zum Branntweinverkauf unter 1 Liter ſowie das Schankwirthſchaftsgeſuch des Philipp Friedrich Baier II in Sand⸗ hofen. Abgewieſen werden die Kläger in Sachen der Angrenzer der III. Querſtraße, Karl Walter u. Gen. dgegen die Stadtgemeinde Mannheim, Herrſtellung der XII. Querſtraße betr. Nicht genehmigt wird das Baugeſuch des Wilhelm Weber in Sandhofen, genehmigt dagegen der Piſſoiranſchluß der Liegenſchaft D 5, 6 an die Kanali⸗ ſation. Vom Bezirksrath gehört werden: die Entrichtung der In⸗ validitäts⸗ und Altersverſicherungsbeiträge für die Arbeiter der Firma Süperbe⸗Fahrradwerke Carl Kircher u. Cie. in Mannheim, der Firma Erſte Mannheimer Holztyvenfabrik Sachs u. Cie. in —— SZSFrSrrrr— Buntes Feuilleton. — Ein„h“ zu viel. Im Jahre 1845 war die jugendliche Königin Viktoria von England nebſt dem Prinzen Alberk, ihrem Gemahl, Gaſt des preußiſchen Königspaares auf der herrlichen Rhein⸗ burg Schloß Stolzenfels. Auf dem Wege dahin nahm die Königin kurzen Aufenthalt in Köln, wo ihr zu Ehren eine allgemeine Be⸗ leuchtung veranſtaltet wurde. Die große Anzahl der herrlichſten Trans⸗ parente war noch lange der Gegenſtand des Stadtgeſprächs und der Berichte zahlloſer Blätter, aber keines erregte mehr Aufſehen als der kurze Spruch auf ölgetränkte, von einigen Kerzen beleuchteten Papier, das über dem Ladeneingang eines Lebensmittelhändlers prangte. Der gute Mann hatte dem Gaſt ſeiner Vaterſtadt mit dem Zurufe des in England allgemein üblichen„God save the Queen!“ eins beſondere Ehre erweiſen wollen, unglücklicherweiſe aber hatte er ſich zur Aus⸗ führung ſeines löblichen Gedankens an einen Stubenmaler gewendet, zum„Deutſchen Kaiſer“, F 4, 9, Wirthſchaftstransferirungsgeſuche Branntwein, von Haus Nr. Neckarau, des Karl Kupfer, der beffer in ſeinem Fache, als in der engliſchen Sprache bewandert ein mochte, denn das Segenswort trug einen Buchſtaben zu viel, ein berflüſſiges„u4, wodurch der Sprüch lautete:„God shave the Queen!“ Da ſich mit allerbeſtem Willen dieſe vier Worte nun nicht anders überſetzen laſſen als:„Gott raſire die Königin“, ſo iſt das heitere Aufſehen leicht erklärlich, deſſen ſich die ſeltſame Huldigung für die engliſche Königin erfreute. — Der Schuſterjunge mit 300,000 Gulden. Die Geſchichte ſpielt in Wien. Der Vater hatte ſich um das Kind nicht gekümmert und die Mutter es an eine Fremde verſchenkt. Da es ein illegitimer Knabe war, führte er den Namen der Mutter, Franz Sklenar. Nach zwei Jahren wurde der Name des Knaben in einem Senſationspro⸗ zeſſe genannt, und heute iſt das Söhnchen des Schuſtergeſellen und einer Wäſcherin der Beſitzer eines Vermögens von 300,000 Fl., das ſich durch Zinſen raſch vermehren wird. Das reiche Kind iſt jenes, welches die Wirthſchafterin Barbara Hörl ihrem Herrn und Freunde, dem Privatier Walcher, untergeſchoben hatte, um in den Beſitz ſeines 600,000 Fl.⸗Nachlaſſes zu gelangen. Nach dem Tode des Privatiers trat der Betrug zu Tage. Barbara Hörl wurde zu vier Jahren Kerker verurtheilt, und um das dem untergeſchobenen Kinde teſta⸗ mentariſch vermachte Vermögen entſpann ſich ein Zivilprozeß, den die einzige Schweſter des Verblichenen anſtrengte. Schon während der Strafverhandlung hatte die Schweſter, Frau Höfft, erklärt, daß ſie dem Kinde, da es nun einmal ihr Bruder lieb gewonnen, min⸗ deſtens 200,000 Fl. abtreten werde. Dieſer Tage iſt nun ein gütlicher Vergleich zwiſchen dem Rechtsvertreter des Kindes und Frau Höfft zu Stande gekommen, indem ſich die rechtmäßige Erbin verpflichtete, dem Knaben dreimalhunderttauſend Gulden zu überlaſſen. Das Glück des Kindes hat eine— Eheſchließung zur Folge. Seine Eltern, der Schuſtergeſelle und die Wäſcherin, entbrannten nämlich in heftiger iebe zu dem Kinde, vereinigten ſich nach Jahren der Trennung und Mannheim und der Firma Ph. Holzmanneu. Cie. Baugeſchäft in Mannheim. * Die Einweihung der Heidelberger Steruwarte wird eine Feier von größerem Umfang werden. Außer dem Großherzog wird noch die Großherzogin zu der Einweihung nach Heidelberg kommen, außerdem Mitglieder der Kammern, ſo daß ein Zug von etwa 50 Wagen die Feſttheilnehmer auf die Sternwarte bringen wird. Der geſtrigen Heidelberger Schloßbeleuchtung wohnten zahl⸗ reiche Schauluſtige aus unſerer Stadt bei. Auch von anderwärts war der Andrang des Publikums ein ſehr ſtarker. „CEuphonie“ nennt ſich eine Geſellſchaft von Dilletanten in der Neckarvorſtadt, die ſich zur Aufgabe geſetzt haben, Volksſchau⸗ ſpiele und einfache Dramen zur Aufführung zu bringen. Wir müſſen geſtehen, dnuß die Darbietuagen beſagter Geſellſchaft, ſoweit wir ſie im Laufe des letzten Winters zu beobachten Gelegenheit hatten, durch⸗ aus recht gute waren. Der Beſuch der Vorſtellungen, der bis vor wenig Wochen gegen Entrichtung eines Eintrittsgeldes Jedermann ermöglicht geweſen, war ſtets ſo ſtark, daß immer vor„vollbeſetztem Hauſe“ geſpielt wurde.— Am kommenden Sonntag 19. Jum, Abends ½8 Uhr tritt die Euphonie auf's neue vor die Oeffentlichkeit, indem ſie im Saale des Kaiſergarten“ das Original⸗Schauſpiel„Entehrt“ von E. Henle aufführt.— Behördlicher Anordnung zufolge wurde der Euphonie der Verkauf von Eintritkskarten nicht mehr geſtattet. Nun haben ſich die„Euphoniſten“ zu einem Verein mit Statuten und monatlichen Beiträgen verbunden, damit die ſo beliebten und beſuchten Vorſtellungen auch fernerhin ſtattfinden können. Programme, welche zum freien Eintritt berechtigen, geben die einzelflen Mitglteder, ſowie der Vorſtand recht gerne an Freunde und Gönner ab. »Ortskrankenkaſſe Maunheim I. Im Monat Mai 1898 wur⸗ den vereinnahmt an Krankenkaſſenbeiträgen 44,691 Mk. 47 Pfg., verausgabt an Krankengeld 4 Wochen 11,828 Mk, 75 Pfg. Wöchnerinnenunterſtützung 481 Mk. 75 Pfg, Familienunterſtützung 293 Mk. 38 Pfg., Unfallzuſchuß(vom Arbeitgeber wieder rückzuer⸗ ſtatten) 170 Mk. 36 Pfg. Der Mitgliederſtand bezifferte ſich An⸗ fang des Monats auf 12862 männliche, 3761 weibliche, Ende deſſelben auf 18115 männliche, 3750 weibliche Perſonen. Anmel⸗ dungen gingen ein 4945 St., Abmeldungen 4687 St., Lohnveränder⸗ ungen wurden gemeldet 539 St. Am Krankenſchalter wurden abge⸗ geben 981 Talons für praktiſche, 446 Talons für Spezial⸗ und Zahn⸗ ärzte, Die Geſammtſumme der Erkrankungen(mit Erwerbsunfähig⸗ keit) 595, der Todesfälle 8. An Invaliditätsbeiträgen wurden ver⸗ einnahmt 12,863 Mk. 74 Pfg., Beitragsmarken wurden verklebt Lohn⸗ klaſſe II 469, III 11,922, IV 27,829. Quittungskarten wurden am Schalter abgegeben 1763 St. * Der Geſaugverein„Teutonia“ Feudenheim, welcher ſich zum erſtenmal an einem Wettgeſang betheiligte, errang ſich in Rintheim b. Karlsruhe am Sonntag, 12. Juni in der Abtheilung von 30—40 Sänger, unter ſchwerer Konkurrenz, den 1. Ehrenpreis beſtehend aus einer goldenen Medaille, nebſt ſilbernem Pokal. In den Rhein ſtürzte in Ludwigshafen vorgeſtern Abend unter der Rheinbrücke das Pferd ſammt Fuhrwerk des Fuhrmauns Joſeph Flick, welches durch den über die Brücke fahrenden Eiſen⸗ bahnzug ſcheute. Das Pferd iſt ertrunken. Kiesnachen geſunken. Vorgeſtern iſt an der Mündung des Mühlauhafens ein Kiesnachen, Herrn Gräff in Mannheim gehörend, durch Anfahren eines größeren Kahnes geſunken. Die Mannſchaft konnte gerettet werden. *Muthmaßzliches Wetter am Donnerſtag, den 16. Juni. An der mittleren und unteren Oſtſee liegt nunmehr ein Luftwirbel von 750 mm., während im ganzen Oſten Europas das Barometer unter Mittel fteht. Der Hochdruck im Nordweſten Europas hat eine Abſchwächung erfahren und die für Dienſtag angekündigte zunehmende Bewölkung und unfreundliche Temperatur iſt bereits eingetroffen. Für Donnerſtag und Freitag ſteht fortgeſetzt größtentheils trübes und ziemlich unbeſtändiges Wetter in Ausſicht. Aus Ddeint Großherzogthum. * Buchen, 18. Juni. Bei der geſtrigen Feier der Enthüllung des Kriegerdenkmals in Altheim erplodirte ein Böller. Ein 15jähriger Knabe wurde getödtet, einem andern gleichalterigen wurde ein Fuß abgeſchlagen. Fünf weitere Knaben würden mehr oder minder ſchwer verletzt. Wertheim, 13. Juni. Heute fand hier eine Verſammlung ſtatt, in der beſchloſſen wurde, energiſch für den Bau einer bad. Bahnlinie von Wertheim nach Freudenberg und von dort nach Milten⸗ berg zu arbeiten. Energiſch ſprach man ſich gegen das bayeriſche Projekt aus, das die badiſchen Mainorte unberührt laſſe. Es wurde beſchloſſen, an die badiſche Regierung eine Petition zu richten, und eine Deputation gewählt, welche beim Großherzog in der Bahnan⸗ gelegenheit vorſtellig werden ſoll. Von der Tauber, 14. Juni. Freiherr von Zobel zu Meſſel⸗ hauſen hatte letzten Samſtag bei der Jagd das Mißgeſchick, eine Frau zu verletzen. Gefahr iſt jedoch nicht vorhanden. Breiſach, 15. Juni. Vor einigen Tagen ſtürzte ſich von der Rheinbrücke ein, anſcheinend den beſſeren Ständen angehörender, un⸗ bekannter junger Mann in die hochgehenden Fluthen des Rheines. Der Lebensmüde ſoll ein Student von Freiburg ſein. Ein Nerven⸗ leiden iſt die Urſache. Wfalz, Heſſen und Alingebung. Ludwigshafen, 14. Juni. Im neuen Rheinhafen ertrank geſtern der bei den Tiefbau⸗Unternehmern Bouquet u. Ehlers in Mannheim beſchäftigte Tagner Georg Peter Eünthert aus Munden⸗ heim, indem er beim Waſſerholen das Hebergewicht bekam und ias Waſſer ſtürzte. Die Leiche wurde gelandet. F Frankenthal, 13. Juni. Die Strafkammer verurtheilte heute den 16 Jahre alten Dienſtknecht Ludwig Beckenbach von Heidel⸗ berg zu? Monaten Gefängniß, weil er in Böhl den Koffer einer Dienſt⸗ magd erbrach und aus demſelben 5 Mk. Geld und einen goldenen Ring ſtahl. „Kaiſerslantern, 14. Juni. Herr Landgerichtspräſident J. Müller, hier, wurde ſeinem Anſuchen entſprechend unter Anerkennung ſeiner langjährigen erſprießlichen Dienſtleiſtung in den dauernden Ruheſtand verſetzt. „Fraukfurt, 14. Juni. Der Raupmörder Frank, welcher den Mordanfall auf den Geldbriefträger Schmidt verübt hat, 5 nun⸗ mehr in das Unterſuchungsgefängniß übergeführt, Er legte bis jetzt ein höchſt freches Betragen an den Tag, ſingt und pfeift und meint: „Den Kopf koſtet's nicht!“ Dem unterſuchenden Beamten bekannte er ſich offen als Anarchiſt, der Alles für ſeine Brüder, das Volk, thue, deshalb war er auch ſehr ungehalten, daß er von ſeinen„Brü⸗ dern“ durchgeprügelt worden iſt. Frank gibt zu, er ſei ſchon zwei⸗ mal wegen Betrugs beſtraft, den er bei Einkäufen in Läden began⸗ gen habe. Er iſt im Großen und Ganzen geſtändig. Wenn ihm ſein Mordanſchlag geglückt wäre, ſo würden ihm etwa 1000 Mk. zur Beute gefallen ſein, denn von den 6000 Mk., die Schmidt zur Auszahlung mitbekommen, waren bereits, wie die Quittungskarten ausweiſen, etwas über 5000 Mk. beſtellt. Gerichtszeitung. Maunheim, 14. Juni.(Strafkammer II.) Vorſttzender: Herr Landgerichtsdirektor Dr. Weſt. Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde: Herr Ref. Koch. 1) Der 28 Jahre alte Tüncher Valentin Strauß von Wein⸗ heim führte am 4. Nov. v. Is. einen raffinirten Betrug aus. Angeb⸗ lich im Auftrag des Metzgers Friedrich Dötter, der ihm aber kein Sterbenswörtchen geſagt hatte, handelte er der Ehefrau des Stefan Pfläſterer ein Paar Schweine zum Preis von 109 Mark auf Kredit ab und verkaufte die Schweine dann dem erwähnten Dötter gegen 98 Mark baar, welchen Betrag er für ſich behielt. Schon einige Wochen vorher hatte er der Ghefrau des Valentin Randoll in Wein⸗ heim eine Zehnmarkſtück geſtohlen. Das Urtheil lautete auf ſechs Monate Gefängniß. 2) Der 36 Jahre alte Schiffer Peter Michel von Rotterdam auf„Tauerei 40“ löſte am 24. März d. J. ein Tau, womit ſein Schiff im Binnenhafen angemehrt war, ohne die noch im Schiffe ar⸗ heitenden Kohlenträger zu warnen, los, das Schiff trieb vom Lande und ein das Schiff mit dem Lande verbindendes Gangbord fiel mit dem gerade daſſelbe paſſtrenden Kohlenträger Sebaſtian Sattler die Böſchung hinab, ſodaß Sattler eine ſchwere Quetſchung des Ober⸗ ſchenkels erlitt. Der Schiffer wurde der fahrläſſigen Körperverletzung angeklagt. Das Gericht fand jedoch nicht, daß er ſich einer ſträflichen Untrlaſſung ſchuldig gemacht, ſondern daß ein unglücklicher Zufall obgewaltet habe. Michel wurde deshalb freigeſprochen. Vertheidiger: .⸗A. Dr. Katz.— ) Als gelegentlich der Pferderennen der Rittmeiſter ö. Eſchbor ſtürzte und eine große Menge ſich um den Offtizier der berittenen Jäger verſammelte, wurde dem ebenfalls herzugeeflten Landwirth Jof. Neuburger im Gedränge von einem Taſchendieb die Uhr aus det Taſche gezogen. Am andern Tag wurde der Dieb bereits erwiſcht, als er einer Bauersfrau, die auf der Meſſe vor einer Bude ſtand, die Börſe mit 4% 50 J und einer Eiſenbahnkarte nach Mosbach im Werthe von 3 90„zog“. Der Taſchendieb wurde als ein inter⸗ nationaler Gauner erſter Sorte, als der vielbeſtrafte 22 Jahre alte Hausdiener Hubert van Düſſel aus Vlierden(Holland) erkannt⸗ Trotz ſeines Leugnens wurde er zu 2 Jahren Zuchthaus, Siährigem Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht verurtheilt. 4) Der 29 Jahre alte Architekt Eduard Imhoff von Mainz, der im April d. J. die 15jährige geiſtig zurückgebliebene Tochter eines in der 15. Querſtraße wohnenden Gärtners verführte. erhielt 3 Mo⸗ nate Gefängniß. Vertheidiger:.⸗A. Dr. Kaßz. 2 5) Wegen unerlaubter Ausſpielung erhielt die Hauſtrerin Roſa Schwab 3 Geldſtrafe. 6) Die Berufung des 18 Jahre alten Maurers Joh. Bieder⸗ mann von Feudenheim, den das Schöffengericht wegen Körperver⸗ letzung zu 1 Monat Gefängniß verurtheilt hatte, wurde als unbe⸗ gründet verworfen. Vertheidiger:.⸗A. Dörzbacher timmen aus dem Publikum. Das Mannheimer ſozialdemokratiſche Blatt brachte neulich einen Artikel über die im Gaſthaus zum„Luſtgarten“ hier abgehaltene Reichstagswahlverſammlung. Unter Anderem wurde mir darin der Vorwurf gemacht, daß ich— Stimmung für die Antiſemiten machen wolle und ich ſei durch den Hauptredner Auguſt Dreesbach gründlich abgeführt worden u. ſ,. w. Ich habe hierauf Folgendes zu ertareg Es iſt richtig, daß ich gegen manche Behauptungen Dreesbachs mehrmals das Wort ergriffen habe, insbeſondere bin ich warm für die deutſche Flotten⸗ und Heeresvorlage eingetreten und habe die Genehmigung des Reichstages zur Beſchaffüng der erforderlichen Geldmittel für die Vermehrung der Kriegsflotte als eine eiſerne Nothwendigkeit für den Schuütz der deutſchen Handelsflotte im Kriegsfall mit auswärtigen Mächten für erechtfertigt erachtet. Herr Dreesbach iſt mir hierauf die Antwort ſchuldig geblieben und hat nur mit ſchwachen ausweichenden Redensarten geantwortet. Folglich habe ich im Großen und Ganzen dem Herrn Dreesbach heimgeleuchtet und nicht er mir. Ich verwahre mich ferner ganz ausdrücklich da⸗ — errrrrrremnee ——„ ließen ſich kürzlich trauen, um nun auch die geſetzlichen Rechte über ihren 300,000 Fl.⸗Sohn zu erlangen. — Das Handwerk der Einbrecher erfordert zahlreiche Eigenſchaften. Zu ſeinem Schaden mußte dieſer Tage in Paris Auguſt Rampon einſehen, daß ihm eine ehrenvolle Laufbahn in ſei⸗ nem Fache aus körperlichen Gründen für ewig verſchloſſen iſt. Be⸗ ſagter Rampon, der unter ſeinen Kollegen den Namen„Crampon“ (Klette) führt, wurde nämlich in einer Wohnung der Rue Galande, in die er zu Fachſtudien gedrungen war, überraſcht und ſuchte den neugierigen Perſonen, die ſo wenig Achtung vor den Fortbildungs⸗ beſtrebungen des jungen Mannes zeigten, zu entſchlüpfen. Mit einem mächtigen Satze ſchwang er ſich in eine Luke und blieb in ihr mit dem Oberkörper nach außen und der unteren Hälfte nach innen ſtecken. Er war zu dick für ſein Gewerbe und wird nunmehr eine — Entfettungskur in dem Gefängniſſe durchzumachen haben. — Der belgiſche Sozialiſtenführer Emile Vandervelde, ein überzeugter Bekämpfer des Alkohols, der in der That in der belgiſchen Arbeiterſchaft verwüſtend wirkt, hielt neulich einen Vortrag gegen die Trunkſucht. Da er es mit einer ſehr trinkfrohen Zuhörerſchaft zu thun hatte, glaubte er ſchweres Geſchütz auffahren zu müſſen und er⸗ zählte, des zu erzielenden Eindrucks ſicher, von einem Schwein, das ein Faß Alkohol ausgeſoffen habe und dann krepiert ſei. Die Wirkung dieſes Beiſpiels war eine unerwartete. Aus der Saalecke heraus wurde der Redner von einem Alkoholiker unterbrochen, der über dieſe Stoffverſchwendung empört in die entrüſteten Worte ausbrach:„Ge⸗ ſchieht dem Vieh ſchon recht, als ob der Schnaps für die Schweine da wäre.“ — Als der engliſche Thiermaler Landſeer ſeine erſte Reiſe nach Schottland machte, intereſſirten ihn die Hunde in einem Dorfe derart, daß er ſie nicht nur aufmerkſam muſterte, ſondern auch eine ganze Anzahl ſkizzirte. Bei Fortſetzung ſeiner Reiſe am nächſten Tage war er nicht wenig erſtaunt, an vielen Bäumen erhängte und im Dorfteich zahlloſe ertränkte Hunde zu ſehen. Er hielt einen kleinen Bengel an, der ein junges Hündchen mit einen um den Hals gebundenen Stein zum nächſten Waſſer trug, und fragte nach dem Grunde. Da erfuhr er denn zu ſeiner größten Verwunderung, daß die Dörfler ihn für einen Steuerbeamten gehalten hätten, der alle Hunde, die er ſah, notirte, um die Eigenthümer wegen der etwa nicht bezahlten Hundeſteuer zur Anzeige zu bringen. — Ueber den richtigen Oukel Sam macht ein amerikaniſches Blatt folgende Mittheilungen:„Nur die wenigſten Leute, ſogar unter den Amerikanern, wiſſen, daß ein„Unele Sam“ wirklich gelebt hat, und wie ſein Name dem Vaterland übertragen wurde. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts kamen zwei Brüder Ebenezer und Samuel Wilſon, noch blutjunge Leute, zu Fuß von der Stadt New⸗ ork nach Troy am Hudſonſtrom, wo ſie eine Ziegelei gründeten. e wurden bald wegen ihrer Gemüthlichkeſt zu ſehr beliebten Bürgern des Städtchens; namentlich wurd Samuel von den Kindern ſehr geliebt, denn ſie machten ſich häufig den Spaß, ſeine langen Taſchen zu durchwühlen, um darin Confekt und ſelbſtgemachte Spiel⸗ fachen zu finden. Die Kinder vergötterten ihn einfach und benannten ihn„Uncle Sam“. Aus dem Kindermund iſt der Beiname„Unele Sam“ entſtanden und Samuel Wilſon bekam bald keinen anderen Namen für ſich zu hören. Später begründeten die beiden Brüder eine große Schlächterei, und im zweiten Kriege mit England erhielten ſie 1812 die Lieferung von Rindfleiſch für einen Theil der Bundes⸗ armee. Der Kontrakt wurde ſo gewiſſenhaft ausgeführt, daß dem noch jungen„Unele Sam“ die Stelle eines Privat⸗Inſpektors durch die Bundesregierung angeboten wurde. Er erwies ſich als unbeſtech⸗ lich und zwang alle Lieferanten, gediegene Waaren für die Armee zu ſchaffen. So kam es dann, daß die Offtziere und Soldaten bald in dem Zeichen„U..“, das„Unele Sam“ auf alle von ihm beſich⸗ tigten und angenommenen Waaren ſetzte, eine Bürgſchaft für deren Güte ſahen. Als nun junge Leute aus Troy, die„Unele Sam“ per⸗ ſönlich kannten, in die Armee eintraten und die Buchſtaben„U. S. (United States) auf den Waaren ſahen, meinten ſie, ihr alter Freund habe die Anfangsbuchſtaben ſeines Beinamens darauf geſetzt und nannten dieſe Waaren„Uncle Sams Rindfleiſch“,„Uncle Sams Brod“ u. ſ. w.„Unele Sams“ Waaren bedeuteten alſo: ſolide, gediegene Wagren. In dieſem Sinne verbreitete ſich der Ausdruck, So wurde alſo durch Unkenntniß der Thatſachen aus ſeinem Bei⸗ namen die Perſoniftzirung des Vaterlandes. — Ein Baum, der an Nutzbarkeit wohl auf der ganzen Erde nicht ſeines Gleichen hat, iſt die Carnahuba⸗Palme, die vor⸗ wiegend in den Provinzen des nordöſtlichen Hochlandes von Bra⸗ ſälien gedeiht. Ihre Wurzel dient als Arzneimittel, ihr Stamm liefert das zäheſte, prächtigſte Bauholz und wird zu Querbalken, Dachſparren, aber auch zur Anfertigung von Brunnenröhren, Muſik⸗ inſtrumenten u. ſ. w. verwendet, aus gewiſſen Theilen des Baumes werden Wein und Eſſig bereitet; andere liefern zuckerhaltige und ſtärkehaltige Stoffe. Seine Frucht dient als Viehfutter; ihr Fleiſch ſchmeckt angenehm, die ölige Nuß erſetzt den Kaffee. Das Mark des Stammes iſt korkartig; der Stamm ſcheidet eine Flüſſigkeit aus, die der Milch des Kokosnuß, und ein Mehl, das dem Maismehl gleicht. Aus dem Baſt werden Hüle, Matten, Körbe und Beſen gefertigt. Ganze Schiffsladungen davon kommen nach Europa und kehren in Geſtalt von Strohhüten theilweiſe nach Braſtlien zurück; auch zum Dachdecken wird dieſer Baſt verwendet. Das koſtbarſte Ergebniß dieſes Baumes iſt jedoch das Wachs, das man aus ſeinen Blättern gewinnt. Dieſer Carnahuba⸗Baum, der jedem Wetter, auch der größten Dürre trotzt, wächſt in Braſilien als Unkraut und dient den Bewohnern in Fällen von Hungersnoth als Nahrung und Surrogat für faſt alle anderen Produkte. Wunderbarer Weiſe hat man noch nicht verſucht, dieſen nahezu wunderthätigen Baum in andere tropiſche Länder, namentlich in die engliſchen Kolonien, zu verpflanzen, die ein ähnliches Klima haben. e e, Weueral⸗ Anzeiger. Maunheim, 15, Juitte gegen, daß ich die Judenfrage angeſchnitten habe, es iſt von mir in dieſer Hinſicht kein Wort gefallen. Ich habe keinerlei Veranlaſſung, gegen meine Mitbürger, weder gegen Juden noch gegen Chriſten, mit welchen ich mehr oder weniger in freundſchaftlicher, ſowie ge⸗ ſchäftlicher Bezietzung ſtehe, feindſelig aufzutreten, Ich ſuche mit denſelben möglichſt in Frieden zu leben, freundlich zu verkehren und in ſteter Fühlung zu bleiben. Dies bildete von jeher die ehrliche Grundlage meines Charakters.— Dagegen hat es Herr Dreesbach an jenem Abend gewagt, mich perſönlich anzugreifen, indem er Anſpielungen auf meine angepliche„Vergangenheit“ machte, Ich habe denſelben nicht provozirt und habe ihn brieflich aufgefordert, zu revoziren, bei Vermeidung gerichtlicher Weiterungen, Ich laſſe mich in der öffentlichen Meinung keineswegs in unbegründeter und ungerechtfertigter Weiſe brandmärken.— Im Uebrigen halte ich mich weder für berechtigt noch verpflichtet, den Sittenrichter über Fer Dreesbachs Vergangenheit zu ſpielen. Im ungekehrten Falle ätte ſich ohne Zweifel Herr Stadtrath Dreesbach etwas derarkiges on mir ganz entſchieden guch verbeten. Dies zur Steuer der Wahrheit. J. Fr. Scolg. Ladenburg, 14, Junt 1895. Tagesneuigkeiten. — Für den Kaiſer und die Kaiſerin werden Baracken⸗ Lager hergeſtellt, die auf der Reiſe nach Jerufalem benutzt werden ſollen. Zur Ginweihung der Erlöferkirche daſelbſt werden ſich viele evangeliſche Paſtoren einfinden. — Geſtern vor 50 Jahren bewilligte die Nationalverſamm⸗ ung in g. M. einen Kredit von 6 000 000 Thalern, mit derxen Hilfe man die erſte deutſche Flotte zu ſchaffen gedachte, In der deutſchen Schule zu Kairo ſprachen von 108 Kindern 91 arabiſch, 54 deutſch, 27 engliſch, 16 italieniſch und 4 griechiſch. Dem Glaubensbekenntniß nach waren; 59 evangeliſch, 25 katholiſch, 12 iſraelitiſch, 9 mohamedaniſch und 5 griechiſch⸗ orthodox. — In Marſeille wurde gegen einen Kaufmann die ſtraf⸗ erichtliche Unterſuchung eingeleitet, weil er einen ſchwindſüchtigen ngeſtellten durch Unterſchiebung eines Strohmannes bei Pariſer und Londoner Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaften für 1 300 000 Fres. verſichert hatte, „—In Odenkirchen, Rheinprovinz, bezahlten die Stadt⸗ päter fünf Pfennig für jeden Spatz, um die Sperlingsplage zu be⸗ ſeitigen. Das koflete aber ſoviel, daß dieſe Prämie wieder aufge⸗ hoben worden iſt, eDer tauſendfährige Roſenſtock am Dom zu Hildes⸗ heim wurde durch Kalkmilch von ſchädlichen Paraſtten befrelt und ſteht jetzt in voller Blüthenpracht. „li Der König und die Könſgin von Siam beſuchten Härzlich den deutſchen Miniſterreſidenten v. Seldeneck in Bangkok; 2 war dies eine ganz außerordentliche Ehre und Bevorzugung. Das Königspaar nahm bei dieſer Gelegenheit eine Anzahl pon Ge⸗ ſchenken entgegen, die der Großherzog von Baden als Erinnerung un die füngſte Anweſenheit des Königs von Sigm in Baden über⸗ ſandt hatte. In Neagpel wurde die Gattin des Senators Baſſing auf der Straße von einem Meuchelmörder überfallen und getötet. Im Steinbruch bei Sulzbach wurden durch Rut⸗ 925 des Geſteins drei verheirgtheie Arbeiter verſchüttet. Sie waren ofort todt. — In Brüfſel wurde ein Denkmal für die deutſchen Krieger enthüllt, welche im Kriege von 1870 insbeſondere nach der Schlacht bei Sedan als Verwundete nach Brüſſel transportirt wurden und dort ſtarben. eEAuf der ruffiſchen Südweſteiſenbahn entgleiſte bei Kiew ein Perſonenzug auf hohem Bahn⸗Damm. Die Lokomotive, der Tender und die zwei erſten Perſonenwagen ſtürzten in einen Sumpf hinab, die übrigen Wagen blieben guf dem Damm. 15 Paſ⸗ ſagiers und 2 Bahnbedienſiete erlitten theils ſchwere Verletzungen. Theater, Kunſt und Wiflenſchaft. Großh. Badiſches Hof⸗ und National⸗Theater in Mauuheim. „Der Freiſchütz. Die geſtrige Freiſchütz⸗Aufführung fand unter Mitwirkung gweier auf Engagement gaſtirender Sängerinnen ſtatt. Frln. Olga Pewny, von der Intendanz zurAushülfe in den durch Frau Sorgers Abgang frei werdenden jugendlich dramatiſchen Partien für das Rächſte Jahr beſtimmt, ſang die Agathe, die ſich an unſerer Bühne ſonſt einer ſo vortrefflichen Vertretung erfreut, und ließ uns recht deutlich den Werth der muſtkaliſchen und darſtelleriſchen Leiſtung unſerer Agathe erkennen. Frl. Pewuh iſt eine routinirte Sängerin, bie über ein kräftiges Organ verfügt; doch iſt daſſelbe über die Friſche und den Schmelz der Jugend hinaus, was beſonders im Piano hervor⸗ kritt, es klingt in der Höhe meiſtens recht unangenehm und neigt ſehr häufig zum Detoniren. Das Spiel kam nicht über ein gewiſſes kon⸗ ventionelles Maß hinaus und ließ vor Allem die poetiſche Sinnigleit bermiſſen, welche dieſe recht deutſche Mädchenfigur ausſtrahlen ſoll. Frl. Fladnitzer, die das Aennchen ſang, hatte auch in dieſer Rolle einen ſchönen und durchaus berechtigten Erfolg; die Stimme klang Feleh und überwand ſicher und ſauber die muſikaliſchen Schwierig⸗ Feiten ihrer Partie. Ihr Spiel verdient wiederum beſondere Hervor⸗ bebung, Der ganze Eindruck ihrer Leiſtung befeſtigte das günſtige Kürtheil, das wir von dieſer Sängerin als einer ſehr verwendbaren und empfehlenswerthen Kraft gewonnen haben. Dr. W. Das Zuſpätkommen in unſerem Theater nimmt immer mehr Aberhand. Die Nachzügler, die geſtern Abend in hellen Haufen an⸗ erückt kamen, ſtörten ihre Mittheaterbeſucher in höchſt unangenehmer eiſe im Genuß der Ouvertüüre. Was nützt es, wenn das Orcheſter die herrliche Freiſchützouvertüre noch ſo ſchön ſpielt, wenn fort⸗ währendes Stuhlklappen, Schemelrücken, Entſchuldigen und Begrüßen, ſowie außerdem ein doch in erſter Linie zu beſeitigender Lärm au der Bühne(wie ſchon öfters in letzter Zeit) das Orcheſter begleitet? Das Zuſpätkommen im Theater bedarf dringer Abhilfe. Aber wie? Am beſten durch das Publikum ſelbſt, indem jeder, der es mit ſeiner Beit einrichten kann— und das iſt doch bei der Mehrzahl unſerer hegterbeſucher und ⸗Beſucherinnen der Fall— auf rechtzeitiges Eintreffen im Theater bedacht iſt, oder wenn er ſich verſpätet, die übrigen Thegterbeſucher nicht im Genuß einer ſchönen Quvertüre ſtört, ondern mit ſchuldiger Rückſichtnahme deren Ende bis zum Aufſuchen eines Platzes abwartet. Repertolr⸗Entwurf der Fraukfurter Stadttheater, Opern⸗ Hhaug, Mittwoch, 15.:„Der Zigeunerbaron.“ Donnerſtag, 16.; „Das Erbe.“ Samſtag, 18.:„Das Erbe.“ Sonntag, 19.; Lu⸗ Lrezia.“ Hierauf:„Der Bajazzo.“ Montag, 20.;„Precioſa. Schäuſpielhaus. Mittwoch, 15.:„Marig Stuart.“ 9 17.:„Einberufung.“ Samſtag, 18.:„Hamlet.“ Sonn⸗ ag, 19.;„Die Fourchambault.“ In München, gelangt am 21. Juni zur erſtmaligen Aufführung „Dinnober“, bamokiſtiſch⸗ Hhantaſti che Handlung in drei Aufzügen von E. T. A. Hoffmanns Erzählung„Klein Zaches, genannt Ziunober“. Dichtung und Mufik von Siegmund v. Hausegger. In der diesjährigen Plenarverſammlung der Hiſtporiſchen Kommifſton bei der bairiſchen Akademie der Wiſſenſchaften wurde an Stelle Arneths der Geh. Hofrath v. Sickel, Direktor des öſter⸗ keſchiſchen hiſtoriſchen Inſtituks in Rom, zum Präſidenten, und an Stelle des Prof, v. Cornelius Prof. v. Heigel zum Sekretär gewählt. JIn Seſenheim wird am 26. Junf ein originelles Feſt vorbe⸗ reitet. Die Straßburger Germaniſten, an deren Spitze die Profeſ⸗ ſoren Martin und Henning und der Privatdozent Dr. Joſeph ſtehen, werden an dem genannten Tage in Seſenheim eine Aufführung der von Goethe mit der für Corong Schröder geſchriebenen uſik veranſtalten. Die Theilnehmer werden von Straßburg mit Extrazug nach dem Dorfe befördert; dort findet zunächſt eine Feier auf dem Goethehügel und alsdann ein Banket im Garten der „Krone“ ſtatt. Abends erfolgt gegemedaßgches Zug nach der Mo⸗ erhrücke zur Aufführunn des erwähnten Stückes. Aus Berlin wird gemeldet: Der von der nächſten Spielzeit ab für das kgl. Schauſpielhaus engagirte Herr Rudolf Chriſtians wird nicht in den Verband des Schauſpielhauſes eintreten. Nachdem alle ſeine bisherigen Bemühungen geſcheitert ſind, aus dem Vertrag entlaſſen zu werden, hat Herr Ehrſſtaus an den Generalintendanten Graſen Hochberg ein Schreiben gerichtet, in dem er erklärt, daß der Spielplan und ſlans Beſchäftigung an der königlichen Bühne ſeiner künſtleriſchen Individualuct nicht entſprechen, und daß er ſich völlig außer Stande fühlt, im Rahmen des königlichen Schauſpielhauſes eine erſprießliche Wirkſamkeit zu entfalten. Er ſcheide gus dem Ver⸗ tragsverhältniß, nehme alle Folgen auf ſich und erbiete ſich, die ver⸗ eeeee Konventionalſtrafe von 10000 Mk. zu zahlen. „Der Dresdener Küuſtlerſtreit, Wie verlautet, hat ſich Ober⸗ bürgermeiſter Geheimer Finanzrath Beutler der Aufgabe unterzogen, einen Ausgleich der Differenzen zwiſchen dem Verein bildender Künſtler(der Sezeſſion) und dem Akademiſchen Rathe herbeizuführen. Er arbeitet zu dieſem Zwecke ein Statut aus, das die Machtverhält⸗ niſſe der einzelnen Korporationen bei künftigen Ausſtellungen regeln ſoll, Für den Fall, daß dies Statnut von der Kunſtgenoſſenſchaft, dem Verein bildender Künſtler und dem Akademiſchen Rathe ange⸗ nommen werden würde, ſo würde die Sezeſſion, die bekanntlich ihre Betheiligung an der nächſtjährigen großen deutſchen Kunſtausſtellung zu 85 abgelehnt hat, ihren diesbezüglichen Beſchluß rückgängig machen. Daß Wiener Makart⸗Deukmal. Im Wiener Stadtpark fand, wie bereits kurz gemeldet die feſtliche Enthüllung des Makart⸗Denk⸗ mals von Tilgner ſtatt, Der Wiener Maecen Nicolaus Dumba feierte das Andenken des großen Farbenzauberers in ſchwungvollen Worten, Hierauf übernahm der Vizebürgermeiſter das Monument in Obhut der Stadt, Ueberaus ſympatiſch berührten die Dankes⸗ worte des Sohnes Makarts. Der junge Mann ſprach ſchlicht und beſcheiden. Feierlicher Geſang leitete die einfache, aber eindrucksvolle Feier ein und ſchloß ſie ab. 7 Aeueſte Aachrichten und Ctlegramme. Der ſpaniſch⸗amerikaniſche Krieg. London, 14. Juni. Die Landungskruppen in Key Weſt unter General Shafter, die zum Aufbruch nach Santlago eingeſchifft ſind, betragen: 773 Offiziere und 14,500 Mann, meiſtens reguläre Truppen mit Ausnahme des 74. Newyorker⸗ und des 2. Maffachu⸗ ſetts⸗Regiments. Dazu kommen 8 Kapallerieſchwadronen unter dem Befehl Rooſeveldts. 32 Transportdampfer haben ſie aufgenommen, die von 16 Bedeckungsſchiffen begleitet werden. Waſhington, 14. Juni. Das amerikaniſche Marinedeparte⸗ ment berichtet, es habe ſich herausgeſtellt, daß ſich das Geſchwader 1 in einem Zuſtande befinde, der ihm nicht geſtatte, in See zu gehen. Admiral Sampſon hat an das Marinedepartement telegraphiſch gemeldet, Lieutenant Beue habe ſoebeneine Aufklärungsfahrt gegen den Hafen von Santiago unternommen. Die geſammte ſpaniſche Flotte befinde ſich im Hafen. Die bei Guantanamo gefallenen Ameri⸗ kaner ſeien auf barbariſche Weiſe verſtümmelt worden, Die Spanier machten geſtern Morgen wieder einen erfolg⸗ loſen Verſuch, das amerikaniſche Lager bet Guantanamo zu nehmen. Die Vorpoſten, von denen man glaubte, daß ſie gefangen ſeien, ſind zurückgekehrt. Shanghai, 14. Juni. Aus Manila wird der„Frfk. Ztg.“ gemeldet, daß die Aufſtändiſchen ſich zwei Kilometer weit außerhalb der Stadt befinden. Manila iſt vollſtändig eingeſchloſſen und jede Nacht finden Kämpfe ſtatt. Die Aufſtändiſchen verſuchen Manila zu nehmen, um dort eine ſelbſtſtändige Regierung zu errichten, ehe die Landungstruppen der Amerikaner eintreffen. Sobald dieſe angelangt ſind, wollen die Amerikaner die Stadt beſchießen.— Der deutſche Konſul hat 300 Deutſche und Schweizer auf einem Dampfer in Sicher⸗ heit gebracht. Wien, 14. Juni. Die Deutſchnationalen bereiten ein all⸗ gemeines Sonnenwendfeſt mit Höhenfeuer als Mahnung zu kampfbereiter Gemeinbürgſchaft vor, Brünn, 14. Juni. Geſtern Abend fanden an mehreren Punkten der Stadt Reibereien zwiſchen Deutſchen und Tſchechen ſtatt. Die Polizei ſchritt wiederholt ein, zerſtreute mehrfache An⸗ ſammlungen und verhaftete mehrere Perſonen. Lemberg 14. Juni. In den letzten Tagen fanden in verſchiedenen Ortſchaften antiſemitiſche Ausſchreitungen ſtatt, bei denen die jüdiſche Bevölkerung bedroht wurde. Es wur⸗ den Plünderungen verüht und viele Fenſterſcheiben in den von Juden bewohnten Häuſern eingeſchlagen. Militär ſtellte die Ordnung wieder her. Paris, 14. Juni. Hier trifft demnächſt eine abeſſiniſche Geſandtſchaft unter Führung Lagardes ein. Der Zweck der Ge⸗ ſandtſchaft iſt, im Namen Meneliks dem Präſidenten Faure zu danken für die Sympathiebeweiſe, die Frankreich gegenüber Abeſ⸗ ſinien gegeben hat. Sie wird aus neun hohen Würdenträgern und zwei Ras beſtehen und Felix Faure reiche und zahlreiche Ge⸗ ſchenke überbringen, die in großen Kiſten verpackt ſind. Dieſe Ge⸗ ſandtſchaft geht einem Beſuche vorauf den Menelik ſpäter ſelbſt in Paris abſtatten wird. Dasfranzöſiſch⸗engiiſche Riger⸗Abkommen wird dem Vernehmen nach heute unterzeichnet werden. Nach der amtlichen Zollſtatiſtik betrug der Werth der fran⸗ zöſiſchen Einfuhr in den erſten fünf Monaten des laufenden Jahres 1,860,165,000 Fres. gegen 1,639,655,000 Fres. im glei⸗ chen Zeitraum des Vorjahres, der Werth der Ausfuhr in derſel⸗ ben Zeit 1,376,612,000 Fres. gegen 1,569,562,000 Fres. im ent⸗ ſprechenden Zeitraum des Vorfjahres. Konſtantinopel, 14. Juni. Es werden neue von den Montenegrinern begangene Grenzverletzungen und Mordthaten gemeldet. Die Pforte hat bei der montenegriniſchen Geſandtſchaft Verwahrung eingelegt und dem Muteſſarif aufgetragen, ſtrenge Maßnahmen anzuwenden.— Der armeniſche Patriarch hat ſeine Entlaſſung gegeben.— Das ruſſiſche Schiff Czag paſſirte mit 500 Soldaten auf der Fahrt nach Kreta die Dardanellen. London, 14. Junji. Oberhaus. Der Kriegsmini⸗ ſter theilte mit, es ſei nach Erwägung der Umſtände beſchloſſen worden, die bei dem Einfall Jameſons in die Südafrikaniſche Republik betheiligten Offiziere, welche damls entlaſſen wurden, mit Ausnahme von Willonghby und Frank Rhodes auf halben Sold wieder einzuſtellen, weil ſie Opfer der Verhältniſſe waren. Nepyork, 12. Juni. Der deutſche Konſul in San Domingo berichtet daß die dortige Regierung dem deutſchen Beſitzer eines Geſchäfts eine Strafe von 200,000 Doll, auferlegte, weil das Geſchäft vordem dem Revolutſonär Jimenes gehörte. Ein deutſches Kriegs⸗ ſchiff iſt angeblich unterwegs, * (Privat⸗Telegramme des„Geueral⸗ Auzeigers.)“ Peſt, 15. Junj. Der Präſident des Magnatenhauſes, Toch, iſt geſtorben. Paris, 15. Juni. Das Kabinet wird morgen ſeine Ent⸗ laſſung einreichen. Es heißt, Ribot werde die Neubildung übernehmen. Neuyork, 15. Juni. Aus dem amerikaniſchen Lager von Guantanamo verlautet, daß die Amerikaner bis dahin erfolg⸗ reich geweſen ſeien. Die Lage ſei indeß ernſt, da die Truppen durch den beſtändigen Kampf gegen die faſt keinen Augenblick ausſetzenden Angriffe der Spanier erſchöpft ſeien und ſchon auf⸗ ibegt wären, wenn ihnen nicht die Kanonen der amerikaniſchen riegsſchiffe Schutz gewährten. Die Spanier haben das ameri⸗ kaniſche Lager auf allen Seiten eingeſchloſſen. Einzelne rückten in der Nacht durch Gebüſche gedeckt bis auf 30 Pards an das Lager heran. Die Mitwirkung der Aufſtändiſchen am Sonntag war kein Erfolg, dieſelben gaben Salven auf die Amerika⸗ ner ab, die ſich nur ſchwer behaupten konnten.— San Francisco, 15. Junf. Der zwefte Theil der Expedition der Amerikaner nach den Philippinen wird morgen abgehen. Chicago, 15. Juni. Der bekannte Spekulant Armur hat den geſammten Caſſa⸗Weizen, an 4Millionen Buſhel, angekauft. Die Lage erfährt hierdurch große Klärung. Das Blatt„Poſt“ ſagt: Die Verluſte Leiters beziffern ſich auf wenigſtens fünf Mill. Dollars. Allgemeinen, daß der heute von Amerika gemeldete Zuſammenbruch der Leiter'ſchen Spekulationen, der dort geſtern einen ſcharfen Rück⸗ gang herbeiführte, zur Geſundung des Marktes beitragen werde. Preiſe per Tonne cif Rotterdam: Saxonska M. 170—182, Kanſas prompte Verſchiffung M. 175, Juli⸗Augüſt⸗Verſchiffung M. 143, Red⸗ winter pr. Verſch. M. 177, Juli⸗Auguſt⸗Berſchiffung M. 143, Mani⸗ toba I. M. 198, La Plata M. 169—183. Ruſſiſcher Roggen M. 99—107, Weſternroggen M. 100—106, Mais mixed M. 69, Donau⸗ mais M. 77. Futtergerſte M. 87. Weißer amerik. Hafer M. 115, Ruſſiſcher Mittelhafer M. 114, Prima ruſſiſcher Hafer M. 127—135. Frankfurter Eſſekten⸗Speietät vom 14. Junt. Oeſterreichiſche Kreditaktien 304½, Diskonto⸗Kommandit 200, Banque Ottomane 111.20, Bank für induſtr. Unternehmungen 119.60, Oeſterr.⸗Ungar. Staatsbahn 311, Lombarden 70 ½, Norkhern 65.40, 3 proz. Portu⸗ gieſen 19.50, Spanier 38.80, Türken O 26.90, Dresdner Bank 161.80, Wiener Bankverein 228 ½ 4 proz, Serb. Goldr. 59.90, 8 proz. Mexi⸗ kaner 23.90, Schuckert Elektr.⸗Aktien 263.10, Laura 204, Bochumer 227.80, Helios 196,50, Allgem. Lokal⸗ und Straßenbahn 218.50, Gotthard⸗Aktien 139,20, Schweizer Central 142.80, Schweizer Nordoſt 99.60, Schweizer Union 78, Jura⸗Simplon 85.60, 5proz. Italiener 91.70, Mannheimer Effektenbörſe vom 14. Juni. Heute notirten Badiſche Brauerei Vorzug 185., Gutjahr Aktien 129,25 à 129 bz. u.., Bad. Schifffahrts⸗Aſſec. 570., Pfäölzer Nähmaſchinen 157.50, Maunuheimer Hafen⸗Verkehr vom 11. Juni. VI. Schiffer ev. Kap. Schi Kommt von Ladung Etr. Denkhaus Friedrich Duisburg Kohlen 25568 Schweitert Gebr, Marx Altyip Backſteine 80⁰0 Jakob Blüm 1 71 55 500 Loh Kronprinz Rührort Kohlen 420⁰ Egner Kv. Gemingen 2 12 Veith, Lelſt Hhauſen Gyßs 2200 Bauer Gott mit uns Speyer Backſteine 70⁰ Herklotz Hoffnung 1 9 690 Mülßig Franz Antwerpen Sand 1600⁰ Hafenbezirk T. Vom 13. Juni: Kuſſel Prinz Judwig Heilbronn Steinſalz 1515 Hauc Sophie— + 2364 Lenting Amſterdam 8 Amſterdam Stückgüter 1400 Merthes Ruhrot 18 Rotterdam Getrelde 16042 Naimuth Guſtav Heilbronn Steinſalz 2190 Newyork, 14. Juni. Schlußnotirungen: 135 14. 13. 14. Weizen Juni———Mais September 37¾87¼ Weizen Juli 83.— 83¼] Mais Dezember 38“(/88% Weizen September 75¼] 75¼] Kaffee Juni.70.60 Weizen Oktober—=Kaffee Juli.70.65 Weizen Dezember 75— 75] Kaffee September.80.70 Mais Juni——— KFaffee Dezember 5,90.80 Mais Juli 86/ 36¼ Kaſſee März.—.95 Mais Auguſt Chicago, 14. Juni. Schlußnotirungen: 14. 18. 18. 14, Weizen Juli 79— 77½ Mais September 5 33—⁰L Weizen September 70¼ 70% Schmalz Juli.72 Mais Juli 32¼ 32ſ¾' Schmalz Sept..87.82 Usberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. Nelw⸗Vork, 14. Junj,(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Linie, Ank⸗ werpen). Der Dampfer„Friesland“, am 4. Juni von Antwerpen abgefahren, iſt heute wohlbehalten hier eingetroffen. New⸗Dork, 10. Juni.(Drahtbericht der White Star Linie Liwerpool.) Dampfor„Majeſtic“, am 1. Juni ab Liverpool, iſt heute hier angekommen. 8 Mitgetheilt durch die General⸗Vertreter Gundlach KBärenz klau in Mannbeim, B 4. 7. 8 Waſſerwärme des Rheines am 15. Juni: 15 R. Waſſerſtandsnachrichten vom Mouat Juni. Pegelſtationen Datum: Nvom Rhein: 10. 11. 12. 13. 14. 18. Bemerkungen; Walehn:: 63,52 9618061 f64 6,69 8 1 8 8 0 0 7 7 25 7 7 7 Sinin en 3,58 3,53 3,29 Abds, 6 U. 1 JJ 3,90 3,97 8,88 N. 6 u, Lauterbuegg 4,95 5,31 5,85 Abds. 6 U. Maxau 4J44,70 5,15 5,51 5,46. Germersheim„ 4,58 5,20 5,39.-P. 12 U Maunheim 44,59 5,02 5,51 5,50 5,58 5,55 Mgs. 7 U. Maginz 1I1.96 2,56 2,61 2,57.-P. 12 U. Bingen 42,59 2,94 3,03 8,00 10 u. ,,ß, 3,62 3,66 3,58 2. Koblen;z 3,19 3,92 3,91 3,75 10 U. JC( 4,174,40 4,28 2 U. Ruhrort J3,00 2,40 1,88 3,92 9 U. vom Neckar: Maunheim 4,61 5,26 5,50 5,61 5,68 V. 7 U. Heilbrounn 2,45 2,40 1,88 1,65 V. 7 UN. 1 immer das Billigſte, und dies trifft ganz Das beste ist beſonders zu bei dem in allen Haushalz tungen beliebten, anerkannt beſten Waſch⸗ und Reinigungsmnittel Dr⸗ Thompſon's Seifenpulver, Man gchte aber genau auf die Schutz⸗ marke„Schwan“, da minderwerthige Nachahmungen angebolen werden, 62729 Von einer guten Schuhwichſe verlangt man, daß ſie raſchen halt⸗ baren Glanz erzeuge. Wer Gentner's Wichſe in rothen Doſen mi dem Kaminfeger probirt, wird finden, daß dieſe Wichſe, wenn ſtar mit Waſſer verdünnt und ſchwaäch auf's Leder aufgetragen, mit 15 paar Bürſtenſtrichen den ſchönſten Glanz erzeugt, 549 Zurückgesetzte Sommer— 552 111 8 Reter Waschstoffe zuw Kleid ſur M. 1. 50 2 0 0 6„usoliden Sommorstoff„„„ M.80 „ Sammer-Mouveauſes„„„ N..10 5 im Ausverkauf.] s„ Loden, vorzügl Oual, dop br.„ N 8 66 ⸗ Ausserordentllehe Gelegenheitskänte, Muster in modernsten Kleider, und Blousenstogen auf Verlangen u extra nedusirten Preisen tranco ins Haus, Modebilder Cratis. versenden in einzelnen Metern ſrange in's Haus Oettinger& Co.. Frankfurt.., Versandthaus- Separgt- Abtheilung( Stoff 2, ganzen hn=ug..75 für Herrenstoffe Cheviat.85 46198 — ree FLDirrrrrrr Höohste Auszeſchnungen: Höchste Auszelchnungen: 1ag, Strassburg 1896. MWolie, f G. Crosaſ. Hofligferanten, Runststrasse. Ss LeER von vediegenen Hoſa- und Folster- Hôbeln. 1 SDECOHATOEAH. S g lge, oedumms.— Yideoaaι SHataue. 2 e nee eee enenee Mannheimer Getreidemarkt vom 14. Juni, Man glaubt im *2 — 4 5— 155 5 + + S 1 .ͤe-ggarnrng cen-er n 2 — — —*— Die Fertigung eines im Ortsbauplans für uch Feudenheim betr. ick⸗(161) Nr. 34889 1. Der Ge⸗ de. meinderath Feudenheim bean⸗ ſas tragt die Feſtſtellung von Bau⸗ ed⸗ und Straßenfluchten für das ut Gelände weſtlich vom Ort an M. der nach Mannheim führenden 9 Straße(Gewann Unterfeld, au⸗ Waſſerbett, Schelmenbuckel und 15, Augaſſe). Die beantragten 35. Fluchten ſind an Ort und Stelle che durch Pfähle und 970 5 an⸗ me ſchaulich gemacht. Der hierüber 5 gufgenommene geometriſchePlan 8585 liegt während der nächſten 14 tu⸗ auf dem Rathhauſe in 80, Feudenheim zur Einſicht der xi⸗ Betheiligten offen; während die⸗ ner ſer Friſt ſind etwäige Einwend⸗ 50. ungen gegen die beabſichtigte oſt Anlage bei Ausſchlußvermeiden 70 entweder heimürgermeiſteramt ˖ Feudenheim oder bei dem unter⸗ en zeichneten Bezirksamt geltend bz. zu machen. 64746 50. Mannheim, den 11. Juni 1898. Großh. Bezirksamt: Pfiſterer. Hekauntmachung. Die Planlegun der Straße 1 60 0 des Rangirbahnhofs im Lindenhof betr. Nr. 34599 J. Unter Bezug auf unſere Bekanntmachung vom 24. März v. Is. Nr. 152141 in Nr. 85 des Amtsblattes von 1897 bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß der Plan über die endgiltig feſtgeſetzten Bau⸗ und Sträßenfluchten für die ſüdlich vom Hauptbahnhof projektirte Parallelſtraße während 14 Tagen zu Jedermanns Einſichtnahme auf dem Rathhauſe dahier auf⸗ gelegt 555 64740 4. annheim, 11. Juni 1898. 77 Gr Bezirksamt: 3—⁰ Pfiſterer. .60 5 Oeffentliche Juſtellung 0 kiuer Alage. 95 No. 29177. Der Verrechner des Sicherheitsfonds des Gewähr⸗ und Pfandgerichts in Ladenburg, Joehann Pilger daſelbſt, Prozeß⸗ 4 evollmächtigter: Rechtsanwalt 3½ Dr. Kaufmann hier, klagt 72 gegen den ledigen Metzger Jakob .89 Seßler, früher zu Heddesheim jetzt an unbekannten Orten, 500 Grund der da der Beklagte aus arlehen an nk⸗ den Kläger 300 Mark nebſt Zin⸗ en ſen und 5 Mark Koſten ſchülde und die Zuſtändigkeit des Gr. lie Aumtsgerichts hierſelbſt vereinbart iſt ſei, mit dem Antrage auf Ver⸗ Artheilung des Beklagten zur Zahung von 8os Mark nebſt 1 2½% Zins aus 800 Mark vont 4. inz als 10. Februar 1897 an bis zum ac teming tage und von da Amtsgericht Mannheim, 15., Juni, General⸗Anzeiger 5. Seite?f digungsbkafl. Amts- und Kreis⸗Berkün 3% Zins aus 800 Mark durch gegen Sicherheitsleiſtung Horläufig vollſtreckbares Urtheil. Der Kläger ladet den Beklag⸗ ten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsſtreits vor das Großh. N zu Mannheim, Zimmers, zu dem auf Donners⸗ fag, den 29. September 1898, VBormittags 9 Uhr beſtimm⸗ ten Termin. 64701 Zum Zwecke der öffentlichen uſtellung wird dieſer Auszug der Klage bekannt gemacht. Mannheim, 11. Junf. 1898. Mohr, Gerichtsſchreiber des Gr. Amts⸗ gerichts. Jwangsverſteigerung. Donmnerſtag, den 16. d. Mts. Nachm. 2 uhr werde ich im Pfandlokale Q 4, 5 hier, im Vollſtreckungswege gegen Baarzahlung Screibclſe Kiſſelreif, 1 Büffet, 1 reibtiſch, 2 Sopha, 1 Verti⸗ kov, 1 Conſol mit Spiegel, 1. Regulator, 1 Holzkoffer, 1 ſchwarzen Rock, 1 ſchwarze Hoſe, braunes Jaquet, 1 braune Weſte, 1 Dynamo⸗Maſchine, 1 Schaltbrett mit Strommeſſer, ae e Ausſchalter, Sicherung und Blitzſchützvor⸗ kichtung, verſteigern. 64748 Die Dynamo⸗Maſchine mit Schaltbrett ꝛc. wird beſtimmt verſteigert. Mannheim, 15. Juni 1898. Baumann, Gerichtsvollzieher. Sroßh. Badiſche Staata⸗ Eiſenbahnen Zu dem Neubau eines Be⸗ amtendoppelhauſes an der Gon⸗ kardſtraße im Lindenhofſtadttheil ollen die Grab⸗ Maurer⸗, Stein⸗ auer⸗(Neckarthal⸗ oder Main⸗ eine, h. hellfarbige Sandſteine), Perputz⸗ immer⸗ Schreiner⸗, Glaſer⸗ Schloſſer⸗, Wlehtter⸗umd Tüncherarbeiten im Wege der öffentlichen Verdingung im Ein⸗ zelnen oder im Ganzen ver⸗ geben werden. Koſtenanſchläge, in welche von den Bewerbern die Einzelpreiſe einzutragen find, werden auf der Kanzlei des Unterzeichneten, wo⸗ e auch die Pläne und Be⸗ ingungen zur Einſicht aufliegen, auf Verlangen abgegeben. Zeichnungen und Verdingungen nach auswärts nicht ver⸗ andt. Die Angebote ſind längſtens bis zu der am 25. Juni 1898, Bormittags 10 uhr ſtattfindenden Verdingungstagfahrt einzu⸗ Zuſchlag bl Für den Zuſchlag bleibt eine Friſt von 3 Wochen vorbehalten. Mannheim, 8. Juni 1898. Fahndung. In der Nacht vom 10,/11. Juni d. Js. wurden in Weinheim zwei Cinbruchsdiebſtähle verfſücht. Die drei unbekannten Thäker wurden jeweils durch die Polizei geſtört. Bei dieſer Gelegenheit erlitt ein Polizeibedienſteter nicht unerhebliche Verletzungen durch Meſſerſtich und Schläge mit einem etwa 60 om langen vier⸗ kantigen Brecheiſen. Der he⸗ treffende Polizelbedienſtete brachte aber auch durch einen Säbelhieb einem der Thäter eine vermuthlich Verletzung am Kopfe bei. Indem ich auf dieſe Kopf⸗ wünde als Kennzeithen be⸗ ſonders hinweiſe, bitte ich um Fahndung nach den Thätern und Mittheilung von Anhaltspunkten, die zur Ermittelung derſelben dienen können. Die Thäter, welche den Dialekt der hieſigen Gegend ſprechen, können weiter nur dahin be⸗ ſchrieben werden, daß zwei der⸗ ſelben hell(grau?), der Dritte dunkel gekleidet waren, daß der eine der hell Gekleideten eine graue Mütze, der andere einen rauen Hut und der dunkel Ge⸗ leidete einen ſchwarzen, ſteifen Sichhun trug, 6464⁴ Mannheim, 12. Junt 1898. Der Gr. Staatsanwalt: Morath. Sleinkohlenlieferung. Nr. 1027. Das evangeliſche Bürgerhoſpital dahier bedarf für den Winter 1898/99 eirca 1000 Centner Ruhrer Steinkohlen beſter Qualität, deren Lieferung im Submiſſionswege vergeben werden ſoll. Angebote hierauf wollen mit der Aufſchrift„Steinkohlen⸗ lieferung betreffend“ verſehen, bis zum 20. d. Mis., Vor⸗ mittags 11 uhr bei der Hoſpital⸗ verwaltung F 6, 4½ eingereicht werden, bei welcher auch die Lieferungsbedingungen eingeſehen werden können. 64598. Mannheim, 10. Juni 1898. Der Stiftungsrath; Martin. Kallenberger Bekanntmachung. No, 17183. Wir bringen hiermit zur Fiadte e en Kennt⸗ Riß, daß von heute ab für Auf⸗ ſtellung von Möbelwagen auf dem Lagerplatz am Neckarvor⸗ land, ſowie auf den beiverſeitigen Neckarvorländern eine Platz⸗ miethe von 1 Mark pro Tag und Wagen an die Stadtkaſſe zu entrichten iſt. 64168 Mange 1. Juni 1898. tadtrath: Bräunig⸗ Schaum. Bekauntmachung. Die Anſtreicherarbeiten zu den Oberlichten der Verbindungs⸗ halle, die Waſſerleitungsarbeften und Terrazzogrbeiten für das neue Wirkhſchaftsgebäude der Schlachthofanlage ſollen im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. 64581 Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis ſpäteſtens Samſtag, den 18. ds. Mts., Vormittags 11 uhr bei unterfertigtein Amte einzu⸗ reichen, woſelbſt dieſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter eröffnet werden. Liefer⸗ ungsverzeichniſſe können gegen Erſtattung der Umdruckgebühken daſelbſt in Empfang genommen werden. Mannheim, 11. Juni 1898. Hochbauämt: Uhlmann. Liegenſchaftsverſteigerung Infolge richterlicher Verfügung wird der Mathias Muhlhäuſer's Wittwe, Marig Thereſia geh. Leiſt, dahier Dienſtag, 5. Inli 1898, Mittags 3 Uhr, im Rathhauſe dahter nachſtehende Liegenſchaft zu Eigenthum ver⸗ ſteigert, wobei der Zuſchlag er⸗ folgt, wenn der Schätzungspreis oder mehr geboten wird. Ein vierſtöckiges Wohn⸗ aus Nr. 18 der Keppler⸗ traße, mit Ladenlokal im Antern Stock und Dach⸗ wohnung, einſ.Karl Eyer, Cheſ Helnrich Miefenba Ehefrau, im Flächenma von 200 am. ODer Hof eräumig, worin ein ähnlicher Bau errichtet werdenkann, angeſchlagen „zu 28 000 Mk. 84698. Mannheim, 10, Juni 1898. Der Vollſtreckungsbeamte: Kuenzer. Freimwillige Herſteigerung. Donnerſtag, 16. Juni d.., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal q 4,5 im Auftrage der Frau E. Blaſer hier wegen Geſchäftsgufgabe: 1 vollſtändiges Bett, 2 Ma⸗ tratzen, Pfülben, Bilder Spiegel, Küchen⸗ und Kleiderſchränke, 1 Anrichte, Tiſche, 1 Kanapee, Stühle, Nachttiſch,1 Regulateur, Piaſchen b 6 Fl 8 aſchen Champagner, Fl. Branntwein, Waſchzuber, 2 Bett⸗ laden, Bierplättchen, Teller, e e Waſchkörbe, emden und Sonſtiges gegen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ſteigern. 6474⁵ Mannheim, den 6. Juni 1898. Futterer, Gerichtsvollzieher. s wird forfwähr, z. Bügeln Bahnbauinſpektor, (Glanzbügeln) angenommen. 89005 M 2. pvarterre, Bekanntmachung. Die Reichstag swahlen betr. Nr. 29 120, I. Der Bezirksrath hat in den Sitzungen vom 12. und 14. Mai d. J beſchloſſen für die bevorſtehende Reichstagswahl vom 16. Juni d. J. die Wahlbezir ke und Wahllokaſe, wi⸗ untenſtehend feſtzuſtellen und als Wahlvorſteher und Stellvertreter die beigeſetzten Perſonen zu er nennen. nehmen. Wahllokal. Wahlvorſteher. Die Gemeindevorſtände werden angewieſen, Belegblatt oder Auszug zu den Wahlolte, 15 IX. Mannheim. Stellvertreter de⸗ Wahlvorſtehers, Wenzſtallgebauude oder ein 8 Abgrenzung der Wahlbezirke. 1. Großh. Schloß. 4X—6, B—8, 0 1. 2. 0—9, D—8. 8. D—8, E—8 4. F—8, G 8 8. G 2, 4, 5, H 1, 2, 3, 5 6.& 6, 7, 8, H 6 7. HE 4 u. 7, J 7 8. H 8 u. 9, J 8 K 7, 8, 9 u. 10 .] J—8, K 1, K 8 10. J—6, K 2,—6 11. H 10, 11 u. 12, J 9 u. 10 Mühlau u. Schiffe 12.] L—15, M 1 18. M—7, NJ—7 O 2 u. 3 14. 0 4+1, P—7, Q1 u. 2 15.—7, R—38 u. 6 16. R 4 U. 5, R 7, 8—8 17. 8—6, T—4 18. I 5 u. 6, J—8 19. U4—56, Mofünderr ees⸗ richsring, Lameyſtr., Neckar⸗ 77 10 Neckarvorlandlinks, Parkſtr, Prinz Wilhelmſtr, Rennplatz, Noſengarten, Roſengartenſtr. Ruprechtſte. Tullaſtr., Welſche Gärten. Augartenſtr.; Bahnhof⸗ platz, Bismarckplatz, Kafſer⸗ king, Kleinfeld, Mollſtr. Moltkeſtraße, Nheinhäuſer⸗ platz, Rheinhäuſerſtraße, Secken Anterhelt links u. rechts, Unterhellung, Vieh⸗ hofſtr., Werderſtraße. Schwetzingerſtraße, links u. rechts, Thoräckerſtraße. Amerikanerſtraße, Kepp⸗ lerſtraße, große und kleine Merzelſtraße, Tatterſall⸗ ſtraße, große und kleine Wallſtadtſtraße. Friedrichsfelderſtraße, Kleinfeldſtraße, Traitteur⸗ ſtraße. Perſonen⸗ und Rangir⸗ bahnhof, das ganze Lin⸗ denhofgebiet. Dammſtraße, Langſtraße, 1. bis 5. Querſtraße. Mittelſtraße, Riedfeld⸗ ſtraße. 6. bis 11. Quer⸗ ſtraße. 12.—19. Querſtr., Rhein⸗ inſel, Induſtriehafengebiet Alte Frankfurterſtr. am Bäckerweg, am Exerzier⸗ platz, Feudenheimerſtraße, eee e Lee äferthalerſtraße, Lange Rötterweg, Neckarvorland vechts, Riedſtraße, Speck⸗ weg Spelzengärken Wald⸗ hofſtr., Weinheimerſtr. Stadttheil Käferthal 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. Stadtiheil Waldhof ohne 30. Spiegelmanufaktur. Aula, A 4, Zimmer 3, Eingang rechts. Aula A 4, Zimmer 1, Eingang links. Rathhaus, 2. Stock, Großer Saal. Rathhaus 2. Stock, Zimmer Nr. 15. Schulhaus K 2 Zimmer Nr. 1, Eingang gegen K 1. Mädchenſchulhaus K 5, Zimmer s, Eingang gegen J 5. Mädchenſchulhaus K5, Zimmer 4, Eingang gegen J 5. Kngbenſchulhaus K 5, Zimmer Nr. 2, Ein⸗ gang gegen Ringſtr. Schulhaus K 2, Zimmer Nr. 2. Knabenſchulhaus K 5, Zimmer 4, Eingang gegen Ringſträße. Balnth aſchaft ggel tage Centralgükerbahnhof. Schulhaus L 1, Zimmer Nr. 24, Eingang Schloßſeite. Realgymnaſium N 6, Zimmer 5. Schulhaus R2, Zim. 8, gegenüber R 8. Schulhaus R 2, Zimmers,gegenüberk1 Schulhaus R 2, Zim. 1, gegenüber 8 2, Friedrichsſchule U 2, Zimmer Nr. 2, gegenüber Bauhof, Frledrichsſchule U 2, Zimmer 7, gegen U 1. Friedrichsſchule U 2, Zimmer Nr. 4, gegen die Ringſtraße, Schulhaus, Seckenhei⸗ merſtraße, Zim. Nr. 3. Schulhaus, Seckenhei⸗ merſtraße, Zim. Nr. 4. Kemner'ſches Anweſen, Kepplerſtraße 22. Luiſenſchule, Turnhalle Reſtguration Renners⸗ hof, Gontardſtr. 2. Altes Neckarſchulhaus, Zimmer Nr. 5. Altes Neckarſchulhaus, Zimmer Nr. 12. Hildaſchule, Zim. 12, gegenüber Laſigſtraße, Reſtauration Zahn, 1. Querſtraße 2, am Meßplatz. Nathhaus, 405 Schulhaus. Schulhauß. Spiegelmanufaktur(Theil vom Waldhof). 31 Manuheim, den 14, Mai 1 898. StadtrathCommerzien⸗ rath Dr. Glaſer. Ludwig Johann Peter, Möbelfabrikant. Julius Thorbecke Fabrikant. Wilhelm Stachelhaus, Kaufmann. .Dyckerhoff,Fabrikant. Auguſtin Bender, zabrikant. Otto Sido, Apotheker. Alfred Duttenhöfer, Stadtrath. Wilhelm Fulda, Stadtverordnet⸗Vorſt. Bernhard Herſchel, Stadtrath. Johann Riehm, Direktor Karl Horſtmann, Kfm. Hermann Barber, Stadtrath. Stadtperord.⸗Vorſtand Max Stockheim,. Adam Karcher, Badbeſitzer. Tarl Theod, Schlatter, Weinhändler. Franz Freytag, Stadtr. Iſaak Mainzer, Stadtr. Heinrich Rau, Stadtr. Georg Kallenberger, Stadtverordneter. Ludwig Reuling, Stadtrath. Friedrich Wachenheim, Agent. Anton Geiß, Stadtrath Friedr. Löwenhaupt, Stadtverordneten⸗ vorſtand. Chriſtian Keſſelheim, Stadtrath. Max Roſé, Stadtrath, e Prieſter, ngenieur. Wendel Karl Solz, Direktor. Joh. Phil. Hermann, Stadtrath. Dr. Otto flein, Chemiker. Peter Pfanz, Stadtrath. Großherzogliches Bezirksamt: [Pfiſterer. WilhelmMayer⸗Dinke Kaufmann. Otto Hafner, Wurſt; Fabrikant. Emil Hirſch, Kaufin Exwin Paul, Kauf⸗ mann. Johann Dettweiler, Oekonom. Philipp Ficks jr., Fruchthändlet. Friedrich 1000 8 Stadtverordneter. Emil Reinhard, Stadtverordneter. Alex. Heberer, Stadtverordneter. Dr. S. Stern, Rechts⸗ anwalt. Adolf Blumhardt, Architekt. Sigmund Mohr, Kfi Dr, Auguſt Hohenemſer Banquier. Adam Aulhach, Stadt perordneter, J. G. Nuber, Stadtverordneter. Adolf Schmitt, Kaufmann. Karl e Archltekt. Adolf Pfeiffer, Kaufm. Heinrich Irſchlinger, Stadtverordneter, Frledrich Lehr WMaumelſer Wilhelm Schreiber, Agent. Viktor Lenel, Kommerzienrath. Johannes Forrer, Kaufmann. riedrich Rohrer, auunternehmer. Otto Böhringer, Ingenieur. Carl Benz, FJabrikant „B. Sperlin Jet hndlers Wilhelm Haſenbach, Dlrektor, Carl Sinner, Fabrikant. Dr. Mathias Latten, Chemiker. Karl Wagenmann Expebitor. 63754 Vorſtehende Bekanntmachung Großh. Bezirksamts wird hiermit mit dem Anfügen öffentlich verkündet, daß die Wahl am in ſämmtlichen Wahldiſtrikten Donnerſtag, den 16. Juni d. J. Vormittags 10 Uhr beginnt und um 6 Uhr Nachmittags geſchloſſen wird. II. Ausfertigung hiervon erhalten die Herren Wahlvorſteher und Stellvertreter zur gefälligen Kenntnißnahme. Mannheim, den 25. Mai 1898. Bürgermeiſt eramt: Martin. Winterer. Zwangs⸗Nerſteigerung. Donnerſtag, den 16. Juni, Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokale%,5 ter gegen Baarzahlung 9195 15 verſteigern: Chiffoniere, Kleiderſchränke Kommoden, Kanapee, 1 Nachmittags werde ich im Pfand ulius Knapp Treiwillige Perſteigerung. Dounerſtag, den 16. Juni, 4 0 im 75 des ſer; Eine Parthie Frühjahrs⸗ u. Sommer Lodenjoppen Großh. Jablſchr Flaals, Eiſenbahnen. lokal Q 4, 5 Donau⸗Rhein⸗ und Main⸗ errn Umſchlagsverkehr. 4747 Mit Giltigkeit ab 1. Julk l. die Artikel Jahres werden nebrachoholzeztrakt und ſtanienholzertrakt in den Nachttiſche, Regulgteur, Tiſche und Havelocks Ausnahmetarif 1 des Tarifs Bilde, Siegel 1 Pähmaſchine, gegen Sdee im Voll⸗ vom Januar 1898 aufge⸗ 1 Crueiſix, 2 Ueberzieher, Weiß⸗ ene e öffentlich ver⸗ nommen. 64638 zeug, 1 Damenuhr und andere ſteigern. Karlsruhe, 11. Juni 1898. Schmuckſachen, Glas und Por⸗ Manngelm 14. Juui 1898. Generaldikektion. zellan, 1 Forbflaſche Wachholder, irkel, N e ee Gerichtövollzeeher. b. ee,, Anheim, 15. Juni aunt Nopper Tüchtige Kleidermacherin d 992 Nr. 64612 an Gerichts volleleher. empfiehlt ſich. K 4, 28, 4, St. n die Exped. ds, Bl. ib eine erſte halbjährliche hauptkaſſe in Berlin, bei wſſeneinrichtung erfolgen. 4 Gegründet 1838. Beſonberestaatsaufſicht. 5 Auskunf Nüller⸗E Mark. Acherung. Bortreter in Mannheim: * odes Pflichttreue aus. Unsern verehrlichen Berlin, den 11. Juni 1898. Der Sſellvertreler des Reichskanzlers Graf Poſadowsky. zu Berlin. 105 Verſicherungen mit Gewinnantheil von ſofort beginnenden Joder aufgeſchobenen Renten mit gleichbleibenden oder ſteigenden Bekrägenzur Erhöhung des Einkommens u. Alters 3 derſorgung. Nucſtenerverſichernn„Geſchäftspläne und elhardt 5 Holhaer Febensverſichernn Verſicherungsbeſtand am 1. März 196: 784%½ʒ ůMiſlionen Nark. Bankfönds am 1. März 1698: 282½ Millionen Dividende im Jahre 1898: 30 bis 136% der Jahres⸗Normalprämie— je nach dem Alter der Ver⸗ traurige Nachricht, dass unser Mitglied, Herr Heinrich Frey AMontag Nachmittag plötzlich verschieden 18t. Mannheim, den 15. Juni 1898. Bekanntmachung. Auf die für das Jahr 1898 feſtzuſ tzende Divi⸗ eude der Reichsbankantheile wird vom 15. d. Mts. Abſchlagszahlung von ein ind dreiviertel Prozent oder 52 Mark 50 Pfeunig ür den Dividendenſchein Nr. 7 bei der Reichsbank⸗ den Reichsbankhaupiſtellen, Reichsbankſtellen, der Reichsbankkommandite in Inſter⸗ urg, ſowie bei ſämmtlichen Reichsbanknebenſtellen mit 64682 Milonen Mart. aunheim B2,3 95 5 51187 ichler. e 8, 28. 27200 Anzeige. 8 Heute früh verſchied plötzlich infolge eines unglücksfalles mein langjähriger, treuer Arbeiter Franz Wahlheimer. Der Verlebte war in meinem Geſchäfte ſeit 28 Jahren thätig und zeichnete ſich durch ſeltene Ich werde ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, 14. Juni 1898. August Poth, Dachdeckungsgeſchäft, 64705 Bezirksverein Mannheim. Todes-Anzeige. Mitgliedern hiermit die Der Vorstand ae au erweisen. Fasdhgveteih„pagfaphis“ Todes-Anzeige. Hlerdurch benachrichtigen wir unsere Mitglieder von dem Ableben unseres passiven Mitgliedes, Herrn Heinrich Frey und ersuchen wir dem Verblichenen die letzte Ehre 64731 Mannheim, den 15. Juni 1898. Der Vorstand. Camemberts, Neufchateller, Rogue⸗ fort, Münſter, Romatour ꝛc. Pumperuichel, 25 Pfg. Tafelbutter Ungar. Salumi hochfeinſtes Fabrikat Feinen Aufschnitt Aechte delicate Caſtlebhag⸗ Matjeshäringe Maltakartoffel Das feinſte in Himbeersaft N Herm Hauer, 0 2,9. Große Vorhänge werden ewaſchen u. gebügel hei billig⸗ er Berechnung. 5, 19, parterre. Mfistter Räse Rehe, ſehr billig 2 Sqlegel und Ziemer in allen Größen Geflügel und in großer Auswahl. J Knab, Breite⸗Str. Teinste Cervelat- und Salami-Wurst per Pfund Mk..— empfiehlt 64759 deorg Dietz, Biarzz, Telephon 559. 2, 8. Berliner Hundekuchen, anerkannt gedeihlichſtes Futter ür 8 empfiehlt am fü beorg Dietz, Markt. elephon 559, 64758 8. Seite. Genueral⸗Anzeiger⸗ Mannheim, 15. J Nationalliberaler Verein Mannheim. Agitationslokale am Wahltag, 16. Juni1898. Centralagitationslokal: Aeckarkthal, JTJ, 5. Oberſtadt 1 Café zur Oper, C 3, 21/22. 3. Diſtrikt Weinberg, D 5, 4(Zimmer vom Thoreingang rechts.) Unterſtadt I Prinz Max, H 3, 3. Jungbuſch⸗Mühlan Platauengarten, J 9, 33. Oberſtadt II Scheffel⸗Eck, M 3, 9. Unterſtadt II Zähringer Hof, Q 2, 9ſ/10. Schwetzinger Vorſtadt Reſtaur. ene traße 37. Lindenhof Bender'ſche Wirthſchaft, Lin⸗ denhofſtr. 20. Neckar⸗Vorſtadt Reſtaur. Förderer, Mittelſtr.61. Waldhof Metzger'ſche Wirthſchaft vis. -vis vom Bahnhof. Von Abends 8 Uhr an: Zuſammenkunft im Ballhaus zur Entgegennahme des Wahlreſultats aus ſämmtlichen Bezirken des XI. Wahlkreiſes. Der Vortand. CASINO. Die Bücherausgabe findet von Mitt⸗ woch den 15. ds. an ſtatt. 64588 64726 Der Vorstand. Sonntag, den 19. Juni 1898. Familien-Ausflug nach Edeuksben⸗Waldhans⸗Ludwigshöhe per Extrazug. Anmeldungen ſind bis längſtens Donnerſtag, 16. Juni, Abends bei Herren Baum⸗ ſtark& Geiger einzureichen. Der Vorstand. Süngerbund. Sonntag, den 19. Juni, Familien⸗Ausflug nach Heppenheim. Näheres durch Rundſchreiben. 6475 Der Vorſtand. Rheinfahrt Gesang-Vereins Badenia uach dem Niederwald. Sountag, den 26. Juni ds. Is. unternimmt unſer Verein eine Rheinfahrt nach dem Niederwald⸗Denkmal, wozu wir unſere Mitglieder nebſt Freunden und Bekannten des Vereins 75 einladen. te Abfahrt von Mannheim erfolgt die Rückkunft in Mannheim Abends ½12 Uhr Fahrkarten zum Preiſe von 2 Mk. 60 1105 für Hin⸗ und Rückfahrt ſind bei unterzeichneten Stellen erhältlich: Reſtauration Brauch, I 5, 15, Reſtaur. Bell, 8 1, 2, Reſtaur. Bremer Eck, N 4, 1, Reſtaur. Stopfer, 0 9, 2, Reſtaur. Bachus, G 4, 7, Reſtaur. Bauer, Zum Tatterſall.“ Reſtaur. Kaicher, R 4, 8, Reſtaur. Lemmer, 8 2, 21, Pae Bayersdörfer, O 1, 15, Friſeur Frank, 8 3, 1, Friſeur präcis 5 Uhr Morgens, 64707 ändel, H 7, 7, Buchbinder Lampert, R 8, 15b, Stöcker, Eigarren⸗ aden, N 8, 18, Schlemper, Meſſerſchmied H 4, 26, Kreßmann, Wirth T 2, 1/18, Grether, Kappenmacher G 3, 9, Biundo zur Reichspoſt Q 1, 11. NB. Die Fahrt findet auf einem von uns gemietheten erſt⸗ klaſſigen Salonboote der Niederl. Dampfſchiffrhederei ſtatt und bürgen dieſe Boote für rechtzeitige Ankunft. chluß der Fahrkartenausgabe am 19. Juni ds. Js. Der Vorstand. Vom Vom 70. bis 25. 10. bis 25, Juni Juni Inventur⸗Ausverkauf ſämmtlicher Damenkleider⸗ ſtoffe, Leinen⸗ u. Baum⸗ wollwaaren, Gardinen, Teppiche ꝛc. 1c. 15 Carl Emil Herz Mannheim Paradeplatz Lunttstras: In ſehr guter Lage Mannheim's(Oberſtadt) iſt ein Haus mit über 22 Mtr. Frontlänge, mit großen trockenen Kellern, Hof, Einfahrt, Magazin ꝛc. für jegliches Geſchäft, auch für Läden gut geeignet, preiswerth zu verkaufen. 64204 Näh. bei Architekt Arne Möller, C 8, 1. 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Raſtlos ſchreitet dieſe Bewegung fort, opferwillig die Genoſſen in Stadt und Land, vorbildlich in ihrer Agitation und in ihrer energiſchen Thätigkeit für die bürgerlichen Par⸗ teien. Und das nicht nur in Deutſchland, nein in allen großen Kulturſtaaten dieſelbe Bewegung, einerlei ob wir hinſehen auf Frankreich, nach Belgien, wo kürzlich die Wahlen ſich voll⸗ dogen, ob wir hinſehen nach England, wo die Gewerkſchafts⸗ bewegung vielfach in politiſche Bahnen überleitet, ob wir blicken nach Rußland, wo erſt jüngſt ein neues Organiſations⸗ ſtatut der ſozialdemokratiſchen Partei veröffentlicht worden iſt. Dieſer mächtigen Bewegung gegenüber die bürgerlichen Par⸗ teien zerſplittert, uneinig, ſich bekämpfend; die ſogenannten oberen Schichten vielfach in vornehmer Zurückhaltung,(Bravo) ein Bild, mit Recht den Spott und Hohn der Sozialdemokratie herausforderd, der uns auch in reichem Maße zu theil ge⸗ worden iſt. Der Sozialdemokratie ſteht eine Wahlparole zur Seite, zugkräftig und aufrüttelnd; uns fehlt heute eine ſolche. Jene kämpft für die Erweiterung der Rechte des vierten Stan⸗ des, ihre Bewegung trägt ausgeſprochen den Charakter e ner Klaſſenbewegung, kämpft für die Zertrümmerung der heutigen Geſellſchaftsordnung, für ein nebelhaftes Zukunftsgebilde, kämpft vor Allem um die Erreichung der politiſchen Macht in unſerem Staatsweſen. Und dieſer Bewegung gegenüber ſteht das Bür⸗ gerthum uneins und zerſplittert, der Kampf zwiſchen Mittelſtand und Großkapitalismus iſt entbrannt, der Nothſtand der Land⸗ wirthſchaft klopft an die Pforten des Staates, religiöſe und Raſſengegenſätze machen ſich geltend oder man ſucht ſie in den Reeihen der bürgerlichen Parteien künſtlich hervorzurufen. Es wuäre ein eitles Beginnen, auf eine baldige Beſſerung zu hoffen; wer die deutſche Nation kennt, weiß, daß dieſe Hoffnung eine Thorheit iſt. Manche Parteien ſuchen nach einer zugkräftigen Wahl⸗ parole. Freiſinn und Demokratie vor Allem, ſie klammern ſich an die Behauptung: Das allgemeine Wahlrecht iſt bedroht, in die Wählermaſſen hineingeworfen durch den Cen⸗ trumsabgeordneten Müller⸗Fulda, Quellenangabe verweigert, im Reichsanzeiger zweimal von den verbündeten Regierungen widerlegt, auch all die anderen Fabeln, daß von einem bairiſchen Miniſter, von einem weimariſchen Miniſterialrath die betreffen⸗ den Geſetzentwürfe ausgearbeitet worden ſind, die auf eine Aenderung des Wahlrechts abzielen, nicht zur Wahrheit geworden, wiſſen wir heute noch nicht, woher das Gerücht ſtammt. Die nationalliberale Partei hält an dem beſtehenden Wahlrecht für den Reichstag feſt, darüber können Zweifel nicht beſtehen. Die nationalliberale Partei hat es auf ihren Parteitagen klar zum Ausdruck gebracht, daß derjenige, welcher an dem beſtehenden Wahlrecht rütteln will, ſich außerhalb des JRahmens der nationalliberalen Partei ſtellt. Das habe ich als Referent ausdrücklich feſtgeſtellt. Und nun ſagt man, Ja, dieſer und jener Mann, das und jenes Preßorgan haben ſich begen das Wahlrecht ausgeſprochen, haben es als unhaltbar ezeichnet. M. H. das war der Fall ſeit das Reich und das Wahlrecht beſteht, daß manche Perſon mit dieſem Syſtem nicht einverſtanden waren. Aber die Eutſcheidung über das Wahl⸗ recht liegt nicht bei den einzelnen Männern und nicht bei der Preſſe, ſondern bei den großen Parteien und in deren Verant⸗ wortlichkeitsgefühl, und dieſe werden ſich hüten, das Wahlrecht anzutaſten und dadurch die Gefahr von Umwälzungen, Unruhen, ja von Revolutionen in Deutſchland heraufzubeſchwören. Es wird ſich im Reichstage keine Majorität finden für die Ab⸗ Waffe oder Aenderung des jetzigen Reichtagswahlrechts. enn wir manche Nachtheile dieſes Wahlrechts ſehen, ſo „müſſen wir immer wieder auch die Vortheile hervorheben, welche es gebracht hat. Es hat verhindert, irgend welche Klaſſengeſetzgebung zu treiben, ſondern es konnten im Gegen⸗ theil die Arbeitereintereſſen, die Intereſſen des Mittelſtandes und der Landwirthſchaft gleichmäßig eine weitgehende und energiſche Vertretung finden. Dieſes Wahlrecht hat bis jetzt auch in entſcheidenden Zeiten nicht verſagt. Wenn der Reichs⸗ zag nationale Forderungen abgelehnt hat, iſt es bei einem 86481˙9 ander Ding iſt, ob, man ein Wahlrecht neu einführt, oder ein be⸗ Militärſtrafprozeßordnung herbeizu Appell an das Volk immer gelungen, eine Mehrheit in den Reichstag zurückzuführen, welche dieſe Forderungen bewilligte. Meine Herren! Ich hatte in dieſen 5 Jahren Gelegenheit, mich für die Aufrechterhaltung dieſes Wahlrechts im Reichstage öffentlich auszuſprechen. Ich bineingetreten für die Einführung von Diäten angeſichts des ſchlechten Be⸗ ſuchs des Reichstags, in der Hoffnung, daß dadurch dieſem Miß⸗ ſtand geſteuert werde, und mit Rückſicht darauf, daß in Folge der Diätenloſigkeit ſich der Kreis derjenigen Perſonen immer mehr verengt, die bei den Wahlen als Kandidaten auftreten können. Ich bin auch eingetreten für eine beſſere Wahrung des Wahlge⸗ heimniſſes, dafür, daß die Vorſchriften für das Reich Geltung bekommen, die in Baden zur Einführung gelangt ſind und bei der letzten Wahl zur Anwendung kamen. Nun kommen die Geg⸗ ner und ſagen, ja, wenn aber ſo viele Nationalliberale und Kon⸗ ſervative in den Reichstag gewählt werden, daß die alte Kartell⸗ mehrheit wieder hergeſtellt wird, dann iſt das Wahlrecht gefähr⸗ det, denn man hat mit dem Reichstag vom Jahre 1887 ſchlechte Erfahrungen gemacht. Man hat die Volksrechte angetaſtet, in⸗ dem man an Stelle der dreijährigen Legislaturperiode die fünf⸗ jährige einführte. Meine Herrn! Das iſt eine Frage, die mit dem Wahlrecht nichts zu thun hat. Sie iſt in den verſchiedenen Ländern verſchieden geregelt, und in dem freiheitlichen England beſtehen z. B. ſiebenjährige Legislaturperioden. Ich bin kein Freund der Verlängerung der Legislaturperioden geweſen, weil unter langen Wahlperioden in den bürgerlichen Parteien das politiſche Leben leicht einſchläft, während die Sozialdemokratie raſtlos weiterarbeitet. Ich kann übrigens darauf hinweiſen, daß auch der Freiſinn, und er jammert ja gerade heute über die fünfjährigen Legislaturperioden, nicht immer gegen die Verlänge⸗ rung war. So hat der Abgeordnete Bamberger ſ. Zt. erklärt, daß längere Legislaturperioden wünſchenswerth ſeien, und auch der verſtorbene Zentrumsführer Windthorſt hat ſich in ſeiner Rede vom Dezember 1885 prinzipiell für die Verlängerung der Wahlperioden ausgeſprochen. Aus der Thatſache der Einführung der fünfjährigen Legis⸗ laturperiode die Folgerung zu ziehen, daß wir reaktionäre, volksfeindliche Politik treiben, iſt völlig unberechtigt. Dann ſagt man weiter: Ja, wenn ihr Anhänger des derzeitigen Reichstags⸗ wahlrechts ſeid, warum habt Ihr es für den badiſchen Landtag nicht eingeführt? Das geht mich zunächſt nichts an, weil ich kein badiſcher Landtagsabgeordneter bin. Wenn ſich aber im badi⸗ ſchen Landtag das Beſtreben dahin geltend gemacht hat, die gro⸗ ßen Städte nicht ganz den Sozialdemokraten auszuliefern, ſon⸗ dern durch Schaffung gewiſſer Cautelen eine Vertretung der Minoritäten zu ſichern, ſo kann ich darin etwas Verwerfliches nicht finden. Ich verweiſe auf die Rede, die der Abgeordnete Dr. Lieber gehalten hat, in der er darauf hinwies, daß es ein ſtehendes Wahlrecht ändert und dadurch die ſchwerſten Konflikte hervorruft. Das iſt auch mein Standpunkt. Früher ging man in freiſinnigen Kreiſen viel weiter! Man wollte auch für die Communalwahlen das Wahlrecht, wie es für den Reichstag be⸗ ſteht, einführen. Leyn dieſer Schwämerei ſind die Herren um Eugen Richter kurirt. So weit gehen ſte mit ihren freiheitlichen Tendenzen aus praktiſchen Gründen nicht mehr. Meine Herren! Ich habe im Reichstag Stellung genommen gegen das Umſturzgeſetz. Ich kann darauf hinweiſen, daß ich in Frankfurt gewarnt habe, dieſen Weg zu betreten. Mir iſt es viel lieber, wenn die Sozialdemokratie Gelegenheit hat, ſich offen auszuſprechen, und wir darnach unſere Bekämpfung derſel⸗ ben einrichten können. Ich kann, was all dieſe liberalen Fragen anlangt, ferner darauf hinweiſen, daß ich in den 5 Jahren im Reichstag wiederholt eingetreten bin für ein freiheitliches Reichsvereinsgeſetz für die Aufrechterhal⸗ tung und Erweiterung des Coalitionsrechts, daß ich eintrete für die Freizügigkeit, für die freie Ent⸗ faltung der Kräfte des Einzelnen und für die Fernhaltung jeder ſtaatlichen Einmiſchung in dieſer Beziehung. Für die Erweite⸗ rung des Coalitionsrechts bin ich eingetreten dadurch, daß ich die Beſeitigung des Verbots der Verbindung politiſcher Vereine untereinander beantragte. Dieſes Verbot iſt thatſächlich bei der Auslegung, welche dem Vereinsgeſetz durch die Regierungen zu Theil wird, eine Schranke, die heute noch dem Coalitionsrecht entgegenſteht. Das ſind Thatſachen, die man nicht beſtreiten, nicht aus der Welt ſchaffen kann. Wenn im Uebrigen immer wieder die Zuverläſſigkeit der nationalliberalen Partei auf dem Gebiete der Erhaltung der liberalen Errungenſchaften ange⸗ zweifelt wird, ſo verweiſe ich auf die Thatſache, daß das von der Regierung dem preußiſchen Landtag vorgelegte reaktionäre Candidatenrede des Herrn Ernſt Baſſermann gehalten in der nationalliberalen Wahlverſammlung am Montag, den 15. Juni im Haalbau in Mannheim. Vereinsgeſetz durch den einmüthigen Widerſtand der National⸗ liberalen zu Falle gebracht worden iſt. Damals war die national⸗ liberale Partei, ja ſogar ein Bruchtheil derſelben, in der Lage, dieſes Vereinsgeſetz zu Stande zu bringen. Sie hat das nicht gethan, ſondern feſtgehalten an ihren liberalen Anſchauungen. Wir haben uns dann beſtrebt, die Verbeſſerung der führen. Es iſt dies ein Ziel, welches unſere Partei ſeit langen Jahren unaus⸗ geſetzt verfolgt und bis in die letzten Jahre hinein namentlich durch den Mund des jetzt verſtorbenen früheren Parteiführers Herrn Marquardſen energiſch angeſtrebt worden iſt. Wir haben verlangt die Einſührung der Grundſätze der Mündlich⸗ keit, der Oeffentlichkeit und der Unmittelbarkeit des Beweis⸗ verfahrens; dieſes Streben iſt ſchließlich auch in Erfüllung gegangen. Da iſt wohl der demokratiſche Führer Haußmann nach Berlin gereiſt und hat eine fulminante Rede gegen dieſes Geſetz gehalten. Und in einem heutigen Flugblatt wird mir als reaktionäre That vorgeworfen, daß ich für dieſes Geſetz geſtimmt. M..! Ich habe nicht nur dafür geſtimmt, ſondern ſogar in den langen Berathungen in der Kommiſſion und im Plenum durch verſchiedene Reden meine ganze Kraft eingeſetzt, daß etwas zuſtande komme, und endlich der alte, verzopfte Zuſtand unſeres bisherigen Strafprozeßverfahrens modernen Grundſätzen Platz mache. Auch bei dieſem Geſetz haben die Herren von der demokratiſchen Fraktion an Kleinigkeiten ge⸗ hangen, und die großen Fortſchritte nicht ſehen wollen. Aber die Herren Demokraten mußten erleben, daß ſogar Herr Eugen Richter die Fortſchritte anerkannte, welche das Geſetz gegen den ſeitherigen Zuſtand brachte und infolge deſſen mit ſeinen freiſinnigen Parteigenoſſen für das Geſetz ſtimmte. Was ſollen angeſichts dieſer Thatſache die Vorwürfe bedeuten, die mir voen demokratiſcher Seite jetzt wegen meiner Abſtimmung für dieſes Geſetz, durch das große Fortſchritte erreicht worden ſind, ge⸗ macht werden?(Lebhaftes Bravo.) 5 Die Einführung der Berufung in Straf⸗ ſachen iſt auch eine alte liberale Forderung. Der letzte Antrag, der im Reichstag eingebracht worden und angenom iſt, trägt meinen Namen.(Bravo.) Die Angelegenheit iſt gerade bei der Verabſchiedung des Geſetzes über die Militä ſtrafprozeßreform eingehend erörtert worden. Auch ein Geſetz wegen Entſchädigung unſchuldig Verurtheilter iſt unter Mitwirkung der nationalliberalen Partei im Reichs⸗ tage zuſtan de gekommen. M..! Noch einen anderen Vorwurf erhebt man gegen mich: Meine Zuſtimmung zum Flottengeſetz wird mir vor⸗ geworfen. M..! Mit voller Ueberzeugung, mit ganzem Herzen bin ich eingetreten für die Flotte,(Stürmiſches Bravo) nicht nur eingetreten für die nummeriſche Verſtärkung unſerer Schiffe, ſondern auch für die organiſatoriſche Feſtlegung des Flottenbeſtands, durch welche dem faſt alle Jahre wieder⸗ kehrenden öden Streite um ein einzelnes neues Schiff ein Ende gemacht wurde, und damit einem traurigen Schauſpiel, das wir dem Ausland bisher gegeben haben.(Stürmiſcher Beifall.) M..! In der dieſer Tage ſtattgefundenen demokratiſch⸗ freiſinnigen Verſammlung knüpfte Herr Muſer an eine Aeuße⸗ ung an, die ich in einer vor einigen Wochen von mir gehaltenen Rede gethan, daß ich die ſozialdemokratiſche Bewegung als eine Gefahr für das Reichstagswahlrecht betrachte. Darunt habe ich ſelbſtverſtändlich nicht verſtanden, daß die ſozialdem kratiſchen Abgeordneten Willens ſind, das Wahlrecht aufzuheben. Sie möchten es ja wohl reformiren in ihrem Sinne, in de Richtung, daß ſie die e der Wahlberechtigten auf 21 Jahre herunterſetzen, und auch die Frauen mitwählen laſſen wollen. Das wollen wir aber nicht. Aber daß die Sozialdemokraten die Grundſätze des Wahlrechtes antaſten wollen, das wollte ich natürlich nicht ſagen. Die ſozialdemo⸗ kratiſche Bewegung iſt revolutionär, die ſich richtet gegen d beſtehende Geſellſchaftsordnung. Es iſt dies offen anerkann worden von den Führern. Ob das die Freiſinnigen glauben oder nicht, das ändert an den Thatſachen gar nichts.(S richtig). Ich habe ausgeführt, daß, wenn einmal die Soz demokratie ſtark anſchwillt und zur Macht gelangt, wenn d die Fortführung der Staatsgeſchäfte in Frage geſtellt w daß dann die Gefahr des Confliktes kommt, denn außer Volksvertretung gibt es auch noch eine Regierung, die antwortlich iſt für die Wohlfahrt des Volkes.(Bravo). Das war der Sinn meiner Ausführungeu, und genau das können Sie zeitweilig in der Freiſinnigen Zeilung in lichten Momenten finden. Dort wird manchmal ausgeführt, daß die Sozialde kratie mit ihrem revolutionären Bramabaſiren die Re fördert. Herr Muſer iſt auch in ſeiner Rede auf den Traus der großen liberalen Partei zu ſprechen gekommen M. H. Dieſen Traum habe auch ich geträumt. Ab wer hat uns geweckt aus dieſem Traum? Das war der radi kale Liberalismus, der den Liberalismus in Deutſchland über haupt in den Grund und Boden hinein ruinirt hat.(Stürm. 7 Das iſt erſichtlich für Jeden, der politiſch zu denken auf militäriſchem Gebiete. verſteht. Niemals wirb der Liberalismus im Staate eine Rolle wenn er nicht national zu denken verſteht. Noch heute eidet der radikale Liberalismus an einer Verſtändnißloſigkeit in nationalen Fragen, die heute, 28 Jahre nach der Errichtung des Reiches, geradezu unbegreiflich iſt. Herr Muſer hat in ſeiner Rede auch von den verderblichen und ſchmählichen Sep⸗ tenatswahlen geſprochen. M. H. Wir ſind ſtolz auf die Septenatswahlen, die unſer Vaterland vor ſchweren Conflikten bewahrt haben. Sie haben gezeigt, wie das Volk aufgerüttelt wird, wenn nationale Fragen auf der Tagesordnung ſtehen, daß dann ſtets Männer nach Berlin kommen, welche die Ge⸗ währ dafür bieten, daß ſie für dieſe nationalen Forderungen eintreten. M. H. Ich bin der Anſicht, daß Momente für die Errichtung einer großen liberaleu Partei vorhanden waren. Es iſt nichts daraus geworden, weil ein Zuſammengehen mit den radikalen Liberalen unmöglich iſt wegen der verſchiedenen Beurtheilung nationaler Fragen. Es war bei der preußiſchen Schulgeſetzgebung, als unſer verehrter Führer von Bennigſen den Ruf erſchallen ließ an die Liberalen zur Sammlung. Damals war ein Moment ge⸗ kommen, die Einigung berbei zu führen. Der zweite Moment bot ſich bei der preußiſchen Vereinsgeſetzgebung. Als dann aber die Flottenverhandlungen kamen, ſah man, daß bei den radika⸗ len Liberalen eine abſolute Verſtändnißloſigkeit für die nationa⸗ len Bedürfniſſe unſeres Volkes vorhanden iſt, und es war mit der Möglichkeit der Einigung vorbel. Ich habe auch die Hoff⸗ nung gründlich aufg⸗geben, daß es anders wird. Der politiſche Radikalismut bat den Karten vollſtändig verfahren, er wird aufgerteben werben von der radikaleren Sozialdemokratle. Sehen wir nach anderen Gebieten, z. B. nach der deut⸗ ſchen Kolontalpolitik. Wem heute noch nicht die Augen gufgegangen ſtud, daß wir Kolontalpolitik und Weltpolitik trei⸗ ben müſſen, dem iſt nicht zu helfen. Alle Staaten ſehen wir an der Arbeit, neue Abſatzgeblete für ihre Juduſtrie zu gewin⸗ nen. Sollen wir hinten anſtehen? Was iſt das für eine Kuflik, welche die radlkalen Iberalen an unſerer Kolonfalpoli⸗ tik üben 7 Der zdeſte, nicht ernſte Calkül wird da in Auwen⸗ dung geb acht, als wenn man nicht wüßte, daß Kolonſen ſich nur langſam entwickeln können. Da haͤlt der demokratiſche Führer Haußmanu in Württemberg eine Rede voll Spott und Hobn über Klaotſchon und darüber, daß die deulſche Politik a fauge, chlneſiſch zu werden, in einem Augenblick, wo wir ſtolz ſind guf die deutſche auswärtige Politik.(Bravo]!) Deutſch⸗ land iſt angewieſen, ſich neue Abſatzgeblete zu ſchaffen Ange ſichis der ſtarken Vermehrung der Bevölkerung, Angeſichts des Rückgangs der Kaufkraft der Landwirthſchaft. In ſolchen Zei ten da gelt es nicht nur den helmiſchen Markt zu pflegen, fon⸗ dern mit einer tüchtigen Flotte und kräfllgen Kolonfolpolitik dafür zu ſorgen, daß wir gegenüber dem Auslande nicht zu kurz kommen, daß wir unſere Rolle ſplelen genau wie die an⸗ beren Staaten. Damit, m.., iſt es heut zu Tage nicht ge⸗ than, daß man mit Schlagwörtern wie Militarismus und Marlutsmus um ſich wirft. Wir wollen eine volksthümliche Polltik, d. h. eine Polliik im Intereſſe unſeres Volkes, und hierzu rechnen wir auch dle Stärkung des Deeres und der Flotte. Weshalb iſt Deutſchland ſeit 1870 ſo groß geworden? Weil wir unſere Macht nicht verfallen ließen, ſondern beſtrebt waren, ſie weiter zu bilden in der Konkurrenz der Nationen Das iſt die Urſache, warum unſer Exponthandel gewachſen iſt. Der deutſche Kaufmann, ſo tüchtig und ſtrebſam er iſt, allein hätte er das nicht fertig gebracht. (Bravol) Wir werden, was dleſe Dinge anlangt, genau den nattonalen Boden feſthalten, den wir ſeit 1870/71 eingenom⸗ men haben. Wir werden ſorgen für Aufrechterhaltung unſerer Machtſtellung und Ewelterung unſeres Einfluſſes in der Welt, wir wollen dafür ſorgen, daß wir nicht hinter den anderen Natlonen ſtehen, wir verlangen, wie dies im Reichstag Herr v. Bülow geſagt, unſeren Platz an der Sonne, ohne dadurch anderen Nalionen im Wege zu ſtehen, aber auch ohne uns un⸗ gerechter Weiſe zurüͤckdrängen zu laſſen.(Bravol) M. H. Der Reichstagsabgeordnete Bebel, ein kluger und geſcheiter Mann, hat in dieſen Tagen in Leipzig eine Rede ge⸗ halten, in der er ſagte,„der Tag wird kommen der großen Abrechnung zwiſchen Rußland und Frankreich Keinerſeits und dem Deulſchen Reiche andererſeits.““ M. H. Auf dleſen Tag wollen wir gerüſtet ſein, allerdings nicht mit Milizheer, wie Bebel es will, ſondern mit dem bewährten Heeresſyſtem, dos 1870/1 uns ſo große Erfolge gebracht hat.(Stürmiſches Bravo]) Ich verweiſe auf die Worte des Abgeordneten Dr. Lieber, der im Reichstag am Schluſſe ſeiner Rede bei der Flot⸗ tenvorlage geſagt hat,„die Waffen entſcheiden über die Welt, und nicht die Ueberlegenheit der Kultur. Streitbarkeit und Sinnezeinhelt erhalten die Volker.“„Den Freiſinnigen und Demokraten zur Nachachtung empfohlen.“(Heiterkeit.) I] Auch unſere Stellung in der Polenfrage trennt uns von dem radi⸗ kalen Aberalismus. So ſteht man in der gegenwärtigen Wahl⸗ bewegung, daß in den polniſchen Provinzen, wo ſich ein polni⸗ ſcher und ein deutſcher Kandidat gegenüber ſteht, noch ein frei⸗ kinniger Bewerber eingeſchoben wird. Das iſt nicht die Polltik, welche die Gründung einer großen, liberalen Partei ermöglicht. Dasſelbe gilt im Kampfe gegen die Sozſaldemokratie. Da iſt ein balb verſchämtes, bald weniger verſchämtes Hinüberdrängen nach dieſer Partei zu bemerken. Heute leſen wir ſchon, wie in Mainz, Darmſtadt, Baden, Heidelberg für die radikalen Linken die Loſung ausgegeben wird, gleich im erſten Wahlgange ſozlaldemokratiſch zu wählen und dadurch die Nationalliberalen, oder wer ſonſt als Kanbidat aufgeſtellt iſt, zu verdrängen. So unterſtützt man die Partei des Zukunftsſtaats. Ich habe mich in dieſen Tagen herzlich gefreut über die Ausmalung des Zukunftsſtaates durch die jügendliche Phantaſte des ſozlaldemokratiſchen Führers Lieb⸗ kuecht. Ich beneide Herrn Liebknecht um dieſe friſche Phantaſte. Das Himmelreich auf Erden, das wir allerbings ulcht zu predigen vermögen! M..! Wenn ich nun zurückkomme auf die Nede des Herrn Muſer, ſe ſollte man melnen, die Einführung der zweijährigen Dienſtzelt, eine Errungenſchaft der letzten Militärvorlage, ſel der demokratlſchen und freiſinnigen Fraktlon zu verdanken. Die Herren baben aber gegen dieſe Vorlage geſtimmt, und ſind alſo unſchuldig an der Einführung der zweijährigen Dienſtzelt. Allerdings ſtanden wir in dieſer Frage, ebenſo wie in anderen mllltäriſchen Fragen, auf dem Standpunkt, daß wir die volle Verantwortung der Milltär⸗ verwaftung fordern muͤſſen, angeſichts des waffenſtarrenden Europas, und nicht gewillt nd, Expertwentt auf dem Gebiel der militärſſchen Ausbildung auf die Empfehlung irgend einer rodikalen Partei hin einzuleiten. Mit dem Moment, wo die Militärverwaltung ſagte, ſie komme mit der zweijährigen Dienſt⸗ zeit aus, ſtimmte ihr die Mehrheit des Reichstages zu, und die zweijährige Dieuſtzeit wird geſichert ſein auch für die Zukunft. Mau fagt weiter, die nationalliberale Partei ſei die Partei der Compromiſſe. M..! Das politiſche Leben geht nicht ohne Compromiſſe. Dies hat iusbeſondere auch das Zeutrum am eigenen Leibe erfahren müſſen, ſeitdem es in ſeine jetzige verantwortungsvolle Stelle eingerückt iſt. Bei dem bürgerl chen Geſetzbuch mußten wir eine Reihe von Compromiſſen abſchlteßen mit den Auſchauungen der Zentrumspartei und das Zentrum mit uns. Bei der Militälſtrafprozeßordnung waren ebenfalls Compromiſſe nothwendig. Die Nothwendigkeit von Compro⸗ miſſen hat ſeiner Zeit in einer großen Verſammlung in Mannheim auch der frühere Abgeordnete Sonnemann einge⸗ räumt, und ſelbſt Herr Eugen Richter iſt auf die Stufe der Compromißmacher herabgeſunken. Bei der Berathung der Militärſtrafprozeßordnung mußte er erklären, es ſet wohl nicht Alles erreicht, aber angeſichts der Verbeſſerungen, die in dem Geſetz ſtünden, werde er fuͤr daſſelbe ſtimmen. Die Freiſinnigen ſind denn auch mit zwei Ausnahmen für das Geſetz eingetreten. Herr Eugen Richter iſt wegen dieſer Compromeßmacherei in der ſozialdemokratiſchen Preſſe und in den ſozialdemokratiſchen Verſammlungen in Berlin mit Spott und Hohn überhaͤuft worden. M..! Ich habe in einer früheren Rede ausgeführt, daß ich niemals ein einſeitiger Politiker geweſen ſei. Hert Muſer hat dauauf geſagt, daß ich ein vielſeitiger Politiker ſei. Ich habe allerdings in vielen Fragen im Plenum und in der Commiſſion im Reichstag Gelegenheit gehabt, vielſeitig thaͤtig zu ſein. Ich holte den Politiker nicht für den Beſten, der erſtarrt an veralteten Theorien hängt. Ich glaube, es iſt die Pflicht der Politiker, daß ſte neu auftauchenden Fragen ihre Aufmerkſamkeit ſchenken, ſich mit ihnen beſchäftigen und ſie zu löſen ſuchen. Bei den Freiſinnigen allerdings wird, ſobald elne neue Frage auftaucht, dieſelbe am nächſten Tage in elnem Lettartikel der Freiſiunigen Zeitung gelöſt, und auf dieſe Löſung wird dann die ganze Partei feſtgenagelt. Ob das das Richtige iſt, ſteht allerdings auf einem anderen Watt. Was die großen Fragen der Mittelſtandsbewegung anbelangt, ſo war es uns in den vergangenen fünf Jahren möglich, vielſeinnge Politik zu treiben, neue Wege zu ſuchen, und ich glaube, daß es hier auch gelungen iſt, Erfolge zu er⸗ zielen.(Bravo.) Das gilt vor Allem von dem Handwerker⸗ geſetz. Ich war Vorſitzender der Handwerkerkommiſſion und redlich bemüht, den alten Streit der Handwerker um ihre Organiſation endlich zu ſchlichten und eine mittlere Linie zu finden, die überhaupt die Verabſchiedung des Geſetzes ermöglicht hat. Auch bei dieſer Organiſation hat der raodikale Liberalis⸗ mus verſagt, und Herr Muſer hat ausgeſprochen:„Ja, mit der Organiſation hilft man den Leuten nicht, man muß die Mittel auf einem anderen Wege ſuchen.“ Ich froge Herrn Muſer, hat denn die Organiſation dem Handelsſtand nichis genützt? Ich verweiſe auf die großen Erfolze der deatſchen Handelskamçern und auf die energeiſche Thätigkeit der Handels⸗ kammerſek etäre. Der Handel hat ſich durch dieſe Organiſation auf die Geſetzgebung und die Verwaltung großen Eſufluß zu verſchoffen gewußt, wie man ihn anderen Stäuden nur wünſchen kann. Haben wir nicht die zweite Thatſache zu verzeichnen, daß in Preußen die Landwirthſchaftskammern trotz ihres kurzen Beſtehens die landwirthſchaftlichen Intereſſen in ganz energiſcher Weiſe wahren, daß ſie ſchon mit einer ganzen Reihe von Anträgen und Beſchlüſſen an die Regierung herangetreten ſind? Man ſoll die Organiſation nicht gering ſchätzen, ſondern es als einen richtigen Geſichtspunkt anerkennen, weun ein gemeinſamer Boden für die Berufsgenoſſen geſucht wird. Aehnliche Beſtrebungen machen ſich auch geltend bezüg⸗ lich der Errichtung von Arbeiterkammern und ähnlicher Organi⸗ ſationen. In daß Gebiet der Mittelſtandsfrage gehört auch der Schutz der Bauhandwerker. Ich habe da in einem antiſemitiſchen Organ geleſen, meine Thatigkeit hätte darin be⸗ ſtanden, eine nichtsſagende Reſolution einzubringen, die An⸗ tiſemiten ſeien dagegen viel energiſcher aufgetreten. M. H. Als ich jenen Antrag einbrachte, wurde durch ihn die Frage des Schutzes der deutſchen Bauhandwerker überhaupt erſtmals zur Diskuſſton geſtellt. Ich hatte einen juriſtiſch genau bezeichneten Weg vorgeſchlagen, er wurde aber damals ſeitens der Regie. rung heftig bekämpft und als undurchführbar bezeichnet. Die verſchledenen Parteten konnten ſich nicht zuſammenfinden und es wurde deshald eine Reſolution angenommen, welche überhaupt den Schutz der Bauhandwerker forderte. Es iſt nunmehr von dem preußiſchen Juſtizminiſterium ein Entwurf ausgearbeitet worden, der genau auf den Grundſaͤtzen baſirt, die ich vertreten habe.(Bravo.) Ich hatte mich auch in jeder Debatte heftig zu wehren gegen die Angehörigen der freiſinnigen Partei, welche ſagten, das Geſetz ſei undurchführbar und unzweckmäßig weil die Hypothekenbauken und das Kapital durch das ſelbe vielleicht etwas zu kurz kommen wuͤrden. In das Gebiet der Mittelſtandsfrage gehört ferner die ſtärkere Beſteuerung der Waarenhäuſer, der Filtal⸗ geſchäfte, der Rieſenkonſumvereine, die im Intereſſe der Erhaltung einer Menge ſelbſtſtändiger Exiſtenzen in unſerem Vaterlande nothwendig iſt. Auch in dieſen Fragen habe ich eine zuſtimmende Stellung eingenommen, während die Frei⸗ ſinnigen ſich dagegen erklärten. Ich habe verlangt, daß im Wege der Beſteurung Gerechtigkeit hergeſtellt werde zwiſchen einer großen Anzahl kleiner, ſelbſtſtäudiger Exiſtenzen und den großen kapitaliſtiſchen Unternehmungen, die ſich leider allzu ſehr aus gewachſen haben in Deutſchland.(Bravo) Auch das Geſetz gegen den unlautern Wettbewerb iſt unter meiner Mitwirkung zuſtande gekommen. Ich war gerade derjenige, auf deſſen Veranlaſſung die Generalklauſel hineingekommen iſt, die ermoͤglicht, jeden Schwindel zu faſſen, einerlei in welcher Geſtalt er auftritt. Auch hier die großen Reden der Freiſinnigen gegen dieſe wirkſamſte Beſtimmung. Weiter war ich thatig für die Berſchärfung der Kon⸗ kursordnung, fur die Verſchärfung der Strafbeſtimmungen, und die Erſchwerung des Zwangsvergleichs. Das war meine Thaͤtigkeit in den Fragen der Mittelſtandsbewegung, und gerade auf dieſem Gebiete hat der Reichstag in den vergangenen fünf Jahren viel zuſtande gebracht gegenüͤber den fruͤheren Reichs⸗ tagsperladen, Man kann ſagen, daß der verfloſſene Reichstag aus der Periode der Reden in diejenige der Thalen Abergegangen iſt.(Bravo.) M. H. Wenn nun von HerrnMuſer darauf hingewieſen wor⸗ den iſt daß es ſehr wünſchenswerth war, das Wuchergeſetz einzuftchren, ſo berühren ſolche Reden aus freiſinnigem Munde ſonderbar. Offenbar ſpekulirt man da auf das kurſe Gedächt⸗ niß. Gerade bei der Wuchergeſetzgebung haben genau wie bei den anderen Mittelſtandsfragen die freiſinnigen Abgeordneten große Reden dagegen gehalten, und wiederholt die Beſch uß⸗ unfähigkeit berbeigeführt, zu leſen in der politiſchen Zeilgeſchichte des Jahles 1893. Ich verweſſe weiter auf die ablehnende Haltung der Frei⸗ ſtunigen bei der Erledigung des Börſenſteuergeſetzes. N ich ihren Verſicherungen werde dem reellen Handel ſchwerer Schaden zugefügt. Nichts von den iſt eingetroffen. Auch wegen der Aufhebung des Getreideterminhandel ſind wir von den Fleiſinnigen viel geſchmäht worden. Die Maßregel, welche direkt verurſacht wurde durch die Verhältniſſe in der Berliner Produktenbörſe, hat ſich als nützlich erwieſen. Wenn es noch eines Beweiſes dazu bedunft hätte, ſo bat dieſen die große Preisbewegung in Amerika in den jüngſten Wochen eibracht. Die P eisſchwankungen waren bei uns viel mäßiger als wie in Amerika. Wenn ich mir nun anſehe, was von der anderen Seite, den Herren Muſer und G Jnoſſen vor eſchlagen wird für die Hebung des Mittelſtandes, ſo legt Herr Muſer das Hauptgewicht auf die Abſchaffung der Milttairlaſt und die Aufhebung des kudirekten Steuerſyſtems, welch⸗s durch die Militairlaſt bedingt iſt. M. H. Bis der ewige Friede eintritt, der die Abſchaffung der Mili airlaſten ermöglicht, kann der Mittelſtand in Deutſchlaud laͤugſt zu Grunde gegangen ſein. Iu dieſer Rachlung wird auch der berühmie Beſchluß des badiſchen Landta es, die patriotiſchen Stellen aus den Schullez büchern auszuſchallen, nichts ändern. (Große Heiterteit und Bafall.) Das ſind Phantaſt relen, die vor der rauhen Wirklichteit nicht Stand halten. Was dile in⸗ direkte Buſteuerung anlaugt, ſo iſt dieſe in dim Jahre 1879 on dem Fürſten Bemarck eingeſührt worden zur Eatlaſtung der mittlern und unteren Stände von dem Deuck der direkten Steuern, weil man ſich geſagt hat, daß, wenn die Mil tatelaſten durch die direkten Steuern gelragen werden müſſen, eine voll⸗ ſtändige Verarmung unſeres Mittelſtaudes eintreten würde. M. H. Herr Muſer hat noch weiter geſprochen von der Nothwendigkeit genoſſenſchaftlicher Unterneh⸗ mungen. Das Genoſſenſchaftsweſen braucht nicht erſt er⸗ fanden zu werden, es iſt längſt eingefährt und erfreut ſich der Unterſtützung der deutſchen Bu desſtaaten, auch der bad ſchen Re ierung. Auch im Programm der nationallidexalen Partei wird ihm gſoße Aufmerkſamkeit geſchenkt. Ich verweife ferner auf die großen Ecſolge der durch Miquel eingeführten preußiſche! Kreditkaſſe, die Gelder zu billigem Zinsfuß ausleiht, eine Schöpfung der konſervativen und natiogalliberalen Partet, die gerabe von der freſinnigen Volkspartei heftig bekälmpft worden iſt. In Zuſammenhang mit der Mittelſtandsbewegung ſteht der Antiſemitismus. Die Antiſemiten haben eine Re he von Mittelſtandsfragen aufg griffen, und ſie theilweiſe in den Vor⸗ dertzrund ihres Prograwms geſt lt. Wir waren allezet Gegner des Autiſem tismus, und we den dieſe Gegne ſchaft auch beibe⸗ halten. Es beweiſt dies der Wahl“ampf. In einer Reihe von Kie ſen bedrohen entweder die Nationalliberalen den Beſitzſtand der Autiſemiten, oder umgekehrt. Herr Muſer hat auch gegen den Autiſem tismus geſprochen. Es iſt aber doch iutereſſent, ſich an gewiſſe Vorgänge im badiſchen Lande zu erinnern, an die Wahl des antiſemit ſchen Ab eordneten Pfiſterer durch die auf den demokratſſchen Kandidaten gewählſen Wahlmänuner, an die Thatſache, daß Herr Muſer in einer Polemik mi der N. B. L. die Antiſemiten gegenüber den Nationalliberalen als das kleinere Uebel bezeichnete. Herr Muſer hat alſo früher über den Antiſemitismus weſentlich anders gedacht als wie heute. Ich kann darauf hinweiſen, daß ich bei dem Hondels⸗ geſetzbuch eingetreten bin für die Beſſerung der Lebens⸗ und Vertragsbedingungen der kauf⸗ männſſchen Angeſtellten, für die Einſchräukung der Konkurrenzklauſel, die vielfach in verwerflicher Weiſe ausgedehnt worden war. Auf meine Initiative hin iſt im Einführungsgeſetz zum Handelsgeſetzbuch eine ähnliche Beſtimmung aufgenommen wor⸗ den bezüglich der Gewerbegehilfenundder Privat⸗ beamten in der Induſtrie. Auch in dieſer Richtung haben zweifellos die Beſchlüſſe des Reichstages eine ſehr erheb⸗ liche Beſſerung der Verhältniſſe dieſer Kategorie der Bevölkerung herbeigeführt. Es wird für derartige Privatbeamte auch künftig⸗ hin noch ein reiches Maß von Fürſorge des Staates nothwendig ſein; es gilt dies namentlich auch für die bevorſtehende Re⸗ viſion der Gewerbeordnung, ſowie bezüg⸗ lichdes angekündigtenReichsverſicherungsge⸗ ſetzes hinſichtlich der in der Verſicherungs⸗ branche beſchäftigten Beamten. Was die Beamtenaufbeſſerung anbelangt, ſo iſt es unrichtig, wenn Herr Muſer behauptet, daß die Aufbeſſerung weſentlich von den Demokraten und den Freiſinnigen vertreten werde. Das iſt ſchon angeſichts der Zahl unrichtig, denn die Demokraten und die Freiſinnigen können mit ihren paar Mann im Reichstag ſelbſtverſtändlich die Gehaltsaufbeſſerung nicht durchſetzen. Die Reviſion des Gehaltstarifs im Reichstag iſt das Werk der großen Parteien, die ziemlich einmüthig für die Aufbeſſerung geſprochen und geſtimmt haben. Soweit noch nicht Alles ereicht iſt, was als berechtigt angeſehen werden muß, kann ich darauf hinweiſen, daß der Reichstag die Gehaltsaufbeſſerung für die Unterſtaatsſekretaire verweigert hat, weil die Regierung nicht genügend für die Kategorie der unteren Beamten geſorgt hatte. Für die nationalliberale Partei hat dieſen Standpunkt Herr Hammacher, und zwar wiederholt, vertreten. Auch für die Kriegs⸗Invalidenfürſorge iſt die nationalliberale Partei immer eingetreten. Sie verlangt, daß größere Mittel für unſere alten indaliden Krieger zur Verfügung geſtellt werden. Ich verweiſe in dieſer Richtung auf die Thätigkeit des Grafen Oriola. Es iſt kein Zweifel, daß nachdem im letzten Reichstag eine diesbezügliche Reſolution einſtimmig angenommen worden iſt, die verbündeten Regierungen in der nächſten Legislatur⸗ periode eine Vorlage bringen werden. Ich komme unn zur Sozialreform und muß mich da zunächſt wenden gegen den Aufruf der Zentrumspartei, in welchem geſagt wird, daß die Nationalliberalen der Sozial⸗ reform Widerſtand geleiſtet hätten. Ich bin erſtaunt über dieſe Behauptung angeſichts der Thatſache, daß bei den Arbeiter⸗ — 2 2 + ———— 12— 2 E———“(n— ̃7— 5 8 2. 5 verſicherungs⸗ und den Arbeiterſchutzgeſetzen die nationalliberale Partei in ganz hervorragendem Maße Mithilfe geleiſtet hat, und daß gerade für das Alters⸗ und Invaliditätsverſicherungs⸗ geſetz nur ſehr wenig Zentrumsleute geſtimmt haben, während ees die Nationalliberalen durch ihre Abſtimmung für dasſelbe retteten. Ebenſo lagen die Verhältniſſe bei der ſpäteren Ar⸗ beeiterſchutzgeſetzgebung. Dieſe Behauptungen des Zentrums⸗ aufrufs ſind auch unrichtig, angeſichts der Haltung der national⸗ lliberalen Fraktion des vergangeuen Reichstags. Wir ſind ein⸗ geetreten für die verſchiedenen Reſolutionen, welche fordern die Ausdehnung der Krankenfürſorge bis zum Schluß der 26. Woche und den Beginn der Invalidenfürſorge mit der 27. Woche, anſtatt wie bisher mit einem Jahre. Wir haben uns ferner für die Wittwen⸗ und Waiſenverſorgung ausgeſprochen. Ferner ſind aus unſerer Initiative herausgewachſen eine Reihe von Anträgen gerade auf dem Gebiete des Arbeiterſchutzes, ſo bezüglich der Confektionsbranche, der Haus⸗ und Heimarbeit. Ich muß deshalb den Vorwurf des Zentrums⸗ aaufrufs auf das Entſchiedenſte zurückweiſen. Herr Muſer ſagte in ſeiner Rede, er finde in meiner früher von mir gehaltenen Rede eine gewiſſe Zärtlichkeit flür das Zentrum, die untraditionell und wohl nur darauf beerechnet ſei, in der gegenwärtigen Wahlbewegung zu wirken. M. H. Ich habe in meiner damaligen Rede weiter nichts ge⸗ than, als Gerechtigkeit geübt.(Sehr richtig.) Wer hat denn das Zentrum in ſeine ausſchlaggebende Stellung gebracht? Es war der radikale Liberalismus, der alle gemäßigt Liberalen konſequent bekämpft hat. Nachdem aber das Zentrum ſeine jegtzige Stellung hat, können wir es von unſerem patriotiſchen Standpunkt aus nur begrüßen, wenn dieſe Partei in die nationalen Aufgaben hineinwächſt, können wir es nur begrüßen, was es bei der Militärſtrafprozeßreform, bei dem bürgerlichen Geſetzbuch und bei dem Flottengeſetz gethan hat, und daß es mit uns für das Zuſtandekommen dieſer Geſetze wirkt, können wir es nur begrüßen, wenn das Zentrum Verſtändniß für die deutſche Kolonialpolitik beſitzt, und es ermöglicht, dieſe Politik aufrecht zu erhalten. Das muß jeder Patriot freudigen Her⸗ zens begrüßen. Wir können es auch nur begrüßen, wenn bei der Sozialpolitik und in der Mittelſtandsbewegung wir viel⸗ fach mit dem Zentrum gemeinſamen Boden gefunden haben. (Bravo.) Dabei bleiben wir uns der trennenden Punkte ſelbſt⸗ berſtändlich immer bewußt. Wir wiſſen, daß unſere Auf⸗ 9 85 über die Kirche und die Schule auseinander gehen, daß die Auffaſſung über die Freiheit des Denkens, der Lehre und der Wiſſenſchaft bei uns vielfach eine andere iſt wie in Zentrumskreiſen. Dieſe Kampfobjekte werden zwiſchen dem Hentrum und der nationalliberalen Partei aufrecht erhalten bleibeu. Ich buhle nicht um die Stimmen des Zentrums, noch um diejenigen irgend einer anderen Partei. Nach fünf Jahren angeſtrengter parlamentariſcher Thätigkeit fällt es mir nicht ein, mich vor irgend einer Partei zu verbeugen, um ihre Stimmen zu bekommen. Noch auf einen Geſichtspunkt muß ich hinweiſen: Eine geſunde Sozialpolitik kann nur betrieben werden unter einer ſtarken monarchiſchen Gewalt, die über den Klaſſen⸗, Partei⸗ und Berufsintereſſen ſteht. Angeſichts dieſer Thatſache ſind wir allerdings nicht Anhänger der Monarchie aus Zweck⸗ mäßiglet wie der Abgeordnete Venedey, der auseinander⸗ geſetzt hat, daß ſie Anhänger der Monarchie ſeien, wenn dieſe Vokeatiſche Politik treibe. Wir ſind prinzipielle Anhänger einer ſtarken monarchiſchen Gewalt.(Bravo.) Man hat uns nun auch den Vorwurf gemacht, daß wir richtige Sozial⸗ politik ſchon deswegen nicht treiben können, weil wir an den indirekten Steuern feſthalten. Die indirekten Steuern ſind eingeführt worden von dem Fürſten Bismarck in einer Zeit, als er geſehen, daß es ſo wie bisher nicht weiter gehen konnte. Durch die indirekten Steuern iſt zweifellos die große Maſſe nicht geſchädigt worden, und die Entwickelung nach Oben owie die Perkode der ſteigenden Löhne wurde in keiner Weiſe 28222˖ͤ ˙ — durch die indirekte Beſteuerung beeinflußt. Im Uebrigen aben wir es abgelehnt, in den letzten 5 Jahren nene indirekke teuern zu bewilligen, ich erinnere an die Ablehuung der Tabakfabrikatſteuer und der Weinſteuer. Wenn das Zentrum auch hier ſagt:„Auf ſteuerwirthſchaftlichem Gebiete iſt das Zentrum ein unbeugſamer Gegner der indirekten Beſteuerung“, ſo muß ich daran erinnern, daß im Jahre 1879 die indirekten Steuern mit Hilfe des Zentrums zur Einführung gelangt ſind unter Führung Windthorſts und des Freiherrn v. Frankenſtein. Was die Vermehrung der indirekten Steuern anlangt, ſo hat ausdrücklich im Flottengeſetz eine Beſtimmung Aufnahme er⸗ halten, daß zur Beſtreitung der Koſten neue indirekte Steuern nicht geſchaffen werden dürfen. Man wirft uns vor, daß die nationalliberale Partei Junkerpolitik treibe. Das iſt unrichtig. Wir 95 in unſeren Reihen keine Junker. Was die Großgrundbeſitzer und das Junkerthum anbelangt, ſo wollen wir nicht vergeſſen, daß ein preußiſcher Junker, Fürſt Bismarck, das deutſche Volk und das deutſche Reich in den Sattel geſetzt hat, und daß recht viele Söhne preußiſcher Junker ſeit Jahrhunderten für das Vaterland geblutet haben. Auch in dieſer Richtung laſſen wir uns durch Schlagworte nicht beirren. Was den Bund der Landwirthe anbelangt, ſo kann man es den Landwirthen nicht verdenken, wenn ſie ihre Intereſſen wahren. Allerdings ſchäumt die Bewegung über, aber das findet man immer, wenn ſich unter 155 Drucke lebhaften Mißbehagens neue Formen bilden. Was die landwirthſchaftlichen Fragen anlangt, ſo trete ich ein für einen ausreichenden Schutz der Land⸗ wirthſchaft durch Zölle, und ſcheue ich, wenn der bisherige Zoll ungenügend iſt, auch nicht vor einer Erhöhung zurück. Wir dürfen 15 Landwirthſchaft nicht durch Schutzloſigkeit zu Grunde gehen laſſen. Was die Frage, Schutzzoll oder Frei⸗ andel anbelangt, ſo möchte ich kurz auf eine Erörterung des fegtand e Führers Marx kommen, der 1849 ſpottet über die Aufhebung der Kornzölle in England und den Unter⸗ gang der engliſchen Landwirthſchaft voraushieß. Das ſind Ausführungen eines ſozialdemokratiſchen Führers, die auch heute noch zutreffen. Die Linksliberalen ſuchen es heute ſo darzuſtellen, als ob der Freihandel identiſch ſei mit Liberalismus. Das ſind ganz rückſtändige Anſchauungen. (Bravo.) Im Uebrigen haben die Mannheimer Handels⸗ kammerwahlen erwieſen, daß die Schwärmerei für den abſo⸗ luten Freihandel auch in den Kreiſen des hieſigen Handels nicht allzu ſtark vertreten iſt.(Bravo.) Ich trete ein für die Landwirthſchaft angeſichts der Erfahrung, die man in England mit der Einführung des Kornzolles gemacht hat. Wenn man uns entgegenhält, daß das eine Schädigung der Induſtrie und der Arbeiter ſei, ſo muß ich dieſe Behauptung energiſch be⸗ ſtreiten. Unſere Induſtrie kann nicht allein auf das Ausland reflektiren, ſie iſt auch auf den inländiſchen Markt angewieſen. Zwei Fünftel der Geſammtbevölkerung in Deutſchland ſind in der Landwirtſchaft beſchäftigt. Wenn dieſer große Bruchteil der Bevölkerung ſeine Kaufkraft verliert, ſo übt dies ſelbſt⸗ verſtändlich auch einen Rückſchlag aus auf die Juduſtrie, und damit auch auf die induſtriellen Arbeiter. Deshalb muß auf der einen Seite der Export unſerer Induſtrie nach dem Aus⸗ lande geſchützt, zugleich aber auch für den Schutz der Land⸗ wirthſchaft eingetreten werden.(Bravo.) Die landwirthſchaft⸗ liche Frage kann nicht gelöſt werden durch Aufhebung der Fideikommiſſe, wie Herr Muſer will. Der Schwerpunkt liegt vielmehr in der Zollfrage. Gegen die großen Güter hat der preußiſche Staat bekanntlich längſt Maßnahmen ergriffen. Ich erinnere an die preußiſche Renten⸗Guts⸗Geſetzgebung und an die preußiſche Anſiedelungsgeſetzgebung. Nun die Politik der Sammlung. Sie iſt viel angegriffen und geläſtert worden. Sie hat ihren Urſp ung in einer Rede unſeres Kaiſers. Der Faden wurde weiter ge⸗ ſponnen vom preußiſchen Finanzminiſter Miquel, und durch die immer mehr um ſich greifende Ueberzeuzung, daß die Vertief⸗ ung der Jutereſſeugeg niätze zwiſchen Jndslrie und Landwirch⸗ chajt ſo ſucht weller gehen könne, wenn man nicht ein großes Unglück über unſer Vaterland heraufbeſchwören wolle. Man ſagte ſich, daß man zu einer Einigung zwiſchen Induſtrie und Landwirihſchaft kommen müſſe. Dies iſt aber nur möͤglich, wenn man der Landwirthſchaft in den zukünftigen langfriſtigen Handelsverträgen beſſere Bedingungen einräͤumt, und zwar ſollen eutweder die landwirthſchaftlichen Zölle nicht gebunden, ſondern der autonomen Geſetzgedung des Reiches überlaſſen, oder ein böherer Scutzzoll beſtimmt werden. Das iſt die Politik der Sammlung, welche mit politiſchen Zwecken gax nichts zu thun hat. Wenn die Frage aufgeworfen wird, obd das Ausland keinen Anſtoß an den höheren Getreidezöllen nimmt, oder ob es möͤglich ſein wird, in Handelsverträgen zu höheren Zöͤllen zu kommen, ſo wird dies zu bejahen ſein. Oeſterreich hat bei dem Abſchluß des öſterreich. Handelsvertrages die Herabſetzung des Getreidezolles gar nicht verlangt. Unter dem Sammlungsaufruf ſteht eine ganze Reche von Namen hervorragender Induſtrieller, die ſicher ganz genau überlegt haben, ehe ſie einer derartigen Einigung zuſtimmten, ob nicht dabei etwa die deutſche Induſtrie zu kurz komme. M. H. Man hat mir den Vorwurf gemacht, daß meine Abſtimmung üker den ruſſiſchen Handelsvertrag nicht überein⸗ ſtimme mit meinem bei den Wahlen gegebenen Verſprechen. M. H. Ich habe niemals Verſprochen, gegen den ruſſtſchen Handelsvertrag zu ſtimmen. Ich habe ſtets den Standpunkt eingenommen, daß ich eintrete für die Aufrechterhaltung des Normalzoll's von 3½., nicht aber für die Beibehaltung eines Differentialzolles, wie ihn Rußland bezahlt hat, der aber bekanntlich nur ein Kampfzoll war. Ich bin für den ruſſtſchen Handelsvertrag eingetreten wegen der Aufhebung des Identitäts⸗ nachm ei es, u. der preußiſchen Staffeltarife, weil dieſer Vertrag unſerer Landwirihſchaft genutzt hat. 35 Mit der Polülk der Sammlung wird angeknüpft an die Bismarck'ſche Politik von 1879. Man ſollte meinen, daß ge⸗ rade die Arbeiter mit der damalſgen Einführung der Schutz⸗ zölle zufrieden ſein könnten, denn von 1879 ab dadirt der Aufſchwung der deutſchen Induſtrie, datirt die Periode der ſteigeuden Löhne. Der Weg, der uns überhaupt noch zu Handelsverträgen fuhren kann, iſt derjenige der Politik der Sammlung. Der rumäniſche Handelsvertrag iſt ſeinerzeit angenommen worden mit einer Majorität von nur 24 Stimmen. Wenn es nicht gelingt, unſeren Landwirihen einen hoheren Zollſchutz zu ſichern gegen die Conceſſion der langfriſtigen Handelsverträge, ſo werden wir überhaupt keine Handelsver⸗ träge mehr bekommen, da dann die im Reichstage ſitzende Landwirhe, ſowie die in ländlichen Kreiſen gewählten Abge⸗ ordneten gegen die Handelsverträge ſtimmen werden. Mat ſollte deshalb den Männern, welche bemüht waren, dieſ Einigungspolitik der Sammlung zuſtande zu bringen, dankbar ſein, anſtatt ſte zu ſchmähen und zu ſchelten. M. H. Wie bei den früheren Wahlen, ſo wird auch diesmal die nationalliberale Partei angegriffen von Recht und von Links. Liegt darin nicht die Beſtätigung, daß allezeit die rechte Mitte eingehalten haben!(Bravo). W̃ wollen dieſe Mitte auch beibehalten in der Zukunft, wir werden auch in dieſem Wahlkampf die alte Fahne hochhalten, die uns ſo oftmals zum Siege geführt, doch ſtets unbefleckt aus dem Kampfe herausgetragen wurde. Treten wir ein für die Grund⸗ ſätze eines gemäßigten Fortſchrittes, für die Fortführung der Sozialreform, für die Aufrechterhaltung der liberalen Errungen⸗ ſchaften unſeres Volkes, treten wir ein dafür, daß au⸗ ig jeder Rückſchritt fern gehalten wird, treten wir wirthſchaftlich Schwachen, für den Mittelſtand und die L wirthſchaft, für die deutſche Induſtrie, den deutſchen Handel und die deutſchen Arbeiter mit dem Grundſatze des Schutz der nationalen Arbeit. Laſſen Sie uns auch in Zukunft hoch⸗ halten die Treue zu Kaiſer und Reich.(Stürmiſcher Beifall). Dr. Haas'ſche Druckerei, Mand am.