25 eee 5 Konſervative. vativen und freiſ. Vereinigung, 1 zwiſchen freiſ. Vereinigung trumsmann und Telegramm Adreſſe: „Journal Mannheim.““ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2802. Abonnement: 60 Bfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, Durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 8 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. 6, 2 der Stadt Maunheim und Umgebung. (108. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Seltſenſte und verbreitelſte Jeilung in Maunheim und Umgegend. 5 Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Thell; Eruſt Otto Hopp. für den lokalen und prov. Theil? Eruſt Müller. (Mannheimer Volksblatt.) für den Inſeratentheil: 0 1 r I fll Karl Apfel Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haaz'ſchen Buch⸗ druckerei, (Erſte e Typograph. Anſtalt.) (Daßs„Mannheimer Jouengt“, iſt Eigenthum des kafholiſchen Bürgerhoſpitals. ſämmtlich in Mannheim. Nr. 166. Montag, 20. Juni 1898. E 6, 2 Die Reichstagswahlen. Preußen. 1. Oſtpreußen: 17 Wahlkreiſe. Gewählt ſind 11 Konſervative, 1 Sozialdemokrat, 2 Centrumsleute. Stich⸗ wahlen: 3, davon 1 zwiſchen einem Konſervativen und einem Litthauer, 1 zwiſchen einem Konſervativen und einem Sozial⸗ demokraten, 1 zwiſchen einem Konſervativen und einem von der freiſ. Volkspartei. 2. Weſtpreußen: 13 Wahlkreiſe. Gewählt ſind 5 Konſervative, 3 Polen, 1 Nationalliberaler. Stichwahlen: 4, davon 1 zwiſchen einem Konſervativen und einem Sozial⸗ demokraten, 1 zwiſchen einem von der freiſ. Vereinigung und einem Sozialdemokraten und 2 zwiſchen Konſervativen und Centrumsleuten. 3. Brandenburg mit Berlin: 26 Wahlkreiſe. Ge⸗ wählt ſind: 4 Konſervative und 3 Sozialdemokraten. Stich⸗ wahlen: 16, davon 6 zwiſchen Konſervativen und Sozial⸗ demokraten, 4 zwiſchen Konſervativen und der freiſ. Volkspartei, 4 zwiſchen Sozialdemokraten und der freiſ. Volkspartei, 1 zwiſchen einem Konſervativen und Ahlwardt(Antiſemit) und 1 miſchen einem Konſervativen und einem Nationalliberalen. Aus drei Kreiſen fehlen noch beſtimmte Nachrichten. 4. Pommern: 14 Wahlkreiſe. Gewählt ſind: 10 Stichwahlen: 4, davon 2 zwiſchen Konſer⸗ und Sozialdemokraten und 1 zwiſchen freiſ. Vereinigung und einem Antiſemiten. 5. Poſen: 15 Wahlkreiſe. Gewählt ſind 10 Polen und 2 Konſervative. Stichwahlen: 2, davon 1 zwiſchen einem Konſervativen und einem Centrumsmann und 1 zwiſchen zwei Polen(Volks⸗ und Hofpartei). Ein Kreis fehlt noch. 6. Schleſien: 35 Wahlkreiſe. Gewählt ſind; 14 Centrumsleute, 5 Konſervative und 1 Sozialdemokrat. Stich⸗ wahlen: 13, davon 7 zwiſchen der freiſinnigen Volkspartei und den Konſervativen, 3 zwiſchen Konſervativen und Sozial⸗ demokraten, 1 zwiſchen der freiſ. Volkspartei und einem Natio⸗ nalliberalen, 1 zwiſchen der freif. Vereinigung und einem Kon⸗ ſervativen und ein zwiſchen der freiſ. Volkspartei und einem Sozialdemokraten. Zwei Kreiſe fehlen. 7. Sachſen(Provinz): 20 Wahlkreiſe. Gewählt ſind: 4 Konſervative, 1 Nationalliberaler, 1 Centrumsmann, Sozialdemokrat. Stichwahlen: 12, davon 4 zwiſchen Nationalliberalen und Sozialdemokraten, 4 zwiſchen Konſerva⸗ tiven und der freiſ. Volkspartei, 3 zwiſchen Konſervativen und Sozialdemokraten und 1 zwiſchen einem Konſervativen und der freiſ. Vereinigung. Ein Kreis fehlt. 8. Schleswig⸗Holſtein: 9 Wahlkreiſe. Gewählt ſind: 2 Sozialdemokraten, 1 Konſervativer und 1 Däne. Stich⸗ wahlen: 3, davon 1 zwiſchen einem Antiſemiten und einem Sozialdemokraten, 1 zwiſchen einem Konſervativen und einem von der freiſinnigen Volkspartei und 1 zwiſchen der freiſ. Vereinig⸗ ung und einem Sozialdemokraten. Zwei Bezirke fehlen. 9. Hannover: 19 Wahlkreiſe. Gewählt ſind: 1 Nationalliberaler, 1 Centrumsmann, 1 Sozialdemokrat. Stich⸗ wahlen: 15, davon 7 zwiſchen Nationalliberalen und Welfen, 4 zwiſchen Nationalliberalen und Sozialdemokraten, 2 zwiſchen Sozialdemokraten und dem Bund der Landwirthe, 1 zwiſchen einem Welfen und einem Sozialdemokraten und 1 zwiſchen einem Nationalliberalen und einem Konſervativen. Ein Kreis fehlt. 10. Weſtfalen: 17 Wahlkreiſe. Gewählt ſind: 8 Centrumsleute. Stichwahlen: 9, davon 2 zwiſchen dem Centrum und Nationalliberalen, 1 zwiſchen einem Konſervati⸗ ven und einem von der freiſ. Volkspartei, 1 zwiſchen einem Kon⸗ ſervativen und einem Nationalliberalen, 1 zwiſchen einem Cen⸗ einem Sozialdemokraten, 1 zwiſchen einem Chriſtlichſozialen und einem Nationalliberalen, 1 zwiſchen einem von der freiſ. Volkspartei und einem Nationalliberalen, 1 zwi⸗ ſchen einem von der freiſ. Volkspartei und einem Sozialdemokra⸗ ten und 1 zwiſchen einem Nationalliberalen und einem Sozialde⸗ mokraten. 11. Heſſen⸗Naſſau: 14 Wahlkreiſe. Gewählt ſind: 3 Antiſemiten, 2 Centrumsleute, 2 Sozialdemokraten und 1 Nationalliberaler. Stichwahlen: 6, davon 1 zwiſchen einem Sozialdemokraten und einem Centrumsmann, 1 zwiſchen einem von der freiſ. Volkspartei und einem Sozialdemokraten, 1 zwiſchen einem Centrumsmann und einem vom Bund der Land⸗ wirthe, 1 zwiſchen einem Nationalliberalen und einem Sozialde⸗ mokraten, 1 zwiſchen einem Konſervativen und einem Sozial⸗ demokraten und 1 zwiſchen einem Konſervativen und einem An⸗ tiſemiten. 12. Rheinprovinz: 36 Wahlkreiſe. Gewählt ſind: 25 Centrumsleute und 1 Sozialdemokrat. Stichwah⸗ len: 9, davon 4 zwiſchen Nationalliberalen und dem Centrum, 2 zwiſchen Centrum und Sozialdemokraten, 1 zwiſchen einem von der freiſ. Volkspartei und einem Sozialdemokraten, 1 zwi⸗ ſchen einem Nationalliberalen und einem Sozialdemokraten und 1zwiſchen einem Konſervativen und einem Centrumsmann. Ein Kreis fehlt noch Bayern. 1. Oberbayern: 8 Wahlkreiſe. Gewählt ſind 6 Ceu⸗ trumsmänner und 1 Sozialdemokrat. Stichwahl: 1 zwiſchen einem Nationalliberalen und einem Sozialdemokraten. 2. Nieder bayern: 6 Wahlkreiſe. Centrumsmänner und 2 Bauernbündler. 3. Pfalz: 6 Wahlkreiſe. Gewählt iſt 1 National⸗ liberaler. Stichwahlen: 5, davon 3 zwiſchen National⸗ liberalen und Centrumsleuten, 1 zwiſchen einem Nationalliberalen und einem Sozialdemokraten und 1 zwiſchen einem vom Bund der Landwirthe und einem Sozialdemokraten. 4. Oberpfalz: 5 Wahlkreiſe. Gewählt ſind 4 Cen⸗ trumsleute. Ein Kreis fehlt. 5. Oberfranken: 5 Wahlkreiſe Gewählt iſt 1 Cen⸗ trumsmann. Stichwahlen: 4, davon 1 zwiſchen einem Nationalliberalen und einem Sozialdemokraten, 1 zwiſchen einem vom Bund der Landwirthe und einem Sozialdemokraten, 1 zwiſchen einem Centrumsmanne und einem von der freiſ. Volkspartei und 1 zwiſchen einem Centrumsmanne und einem Sozialdemokraten. 6. Mittelfranken: 6 Wahlkreiſe. Gewählt ſind 1 Sozialdemokrat, 1 Centrumsmann, 1 Konſervativer und 1 Bauernbündler. Stichwahlen: 2, davon 1 zwiſchen einem Sozialdemokraten und einem Nationalliberalen und 1 zwiſchen einem Demokraten und einem vom Bund der Landwirthe. 7. Unterfranken: 6 Wahlkreiſe. Gewählt ſind 3 Centrumsleute. Stichwahlen: 2, davon 1 zwiſchen einem Centrumsmanne und einem Bauernbündler und 1 zwiſchen einem Centrumsmanne und einem Sozialdemokraten. 8. Schwaben und Neuburg: 6 Wahlkreiſe. Ge⸗ wählt ſind 4 Centrumsleute. Stichwahlen: 1 zwiſchen ſchl Nationalliberalen und einem Centrumsmanne. Ein Bezirk ehlt. Sachſen(Königreich): 23 Wahlkreiſe. Gewählt ſind 7 Sozialdemokraten, 3 Nationalliberale, 2 Antiſemiten, 1 Konſervativer und 1 vom Bund der Landwirthe. Stich⸗ wahlen: 9, davon 5 zwiſchen Konſervativen und Sozial⸗ demokraten, 3 zwiſchen Nationalliberalen und Sozialdemokraten und 1 zwiſchen einem Antiſemiten und einem Sozialdemokraten. Württemberg: 17 Wahlkreiſe. Gewählt ſind 4 Centrumsleute, 1 Konſervativer und 1 Sozialdemokrat. Stich⸗ wahlen: 11, davon 4 zwiſchen Nattonalliberalen und Demo⸗ kraten, 3 zwiſchen dem Bund der Landwirthe und Demokraten, 2 zwiſchen Nationalliberalen und Sozialdemokraten, 1 zwiſchen einem vom Bund der Landwirthe und einem Sozialdemokraten und 1 zwiſchen einem Demokraten und einem Sozialdemokraten. Baden: 14 Wahlkreiſe. Gewählt ſind 3 Centrums⸗ leute. Stichwahlen: 11, davon 7 zwiſchen Nationalliberale und Centrumsleuten, 3 zwiſchen Nationalliberglen und Sozial⸗ demokraten und 1 zwiſchen einem vom Bund der Landwirthe und einem Centrumsmann. Heſſen: 9 Wahlkreiſe. Gewählt ſind 1 Nationalli⸗ beraler, 1 von der freiſ. Volkspartei und 1 Sozialdemokrat. Stichwahlen: 5, davon 3 zwiſchen Nationalliberalen und und Sozialdemokraten, 1 zwiſchen einem Antiſemiten und einem Sozialdemokraten und 1 zwiſchen einem Centrumsmann und einem Sozialdemokraten. Ein Kreis fehlt. Mecklenburg⸗Schwerin: 6 Wahlkreiſe. Gewählt: Niemand. Stichwahlen: 5, davon 2 zwiſchen Konſervaliven und Sozialdemokraten, 2 zwiſchen der freiſtnnigen Vereinigung und Sozialdemokraten und 1 zwiſchen einem Konſerpativen und einem Nationalliberalen. Ein Kreis fehlt, Sachſen⸗Weimar: 3 Wahlkreiſe. Gewählt: Nie⸗ mand. Stichwahlen: 3, davon 1 zwiſchen einem Konſer⸗ vativen und einem Sozialdemokraten, 1 zwiſchen einem National⸗ liberalen und einem Sozialdemokraten und 1 zwiſchen einem von der freiſ. Volkspartei und einem Sozialdemokraten. Mecklenburg⸗Strelitz; 1, Wahlkreis, Gewählt iſt 1 Konſervativer. Oldenburg: 3 Wahlkreiſe. Gewählt iſt 1 Centrums⸗ mann. Stichwahlen: 2, davon 1 zwiſchen einem National⸗ nalliberalen und einem von der freiſ. Volkspartei und 1 zwiſchen einem von der freiſ. Volkspartei und einem Sozialdemokraten, Braunſchweig: 3 Wahlkreiſe. Gewählt iſt 1 Kon⸗ ſervativer. Stichwahlen: 2, davon 1 zwiſchen einem Na⸗ tionalliberalen und einem Sozialdemokraten und 1 zwiſchen einem von der freiſ. Vereinigung und einem Sozialdemokraten. Sachſen⸗Meiningen: 2 Wahlkreiſe. Gewählt iſt 1 Sozialdemokrat. Stichwahl: 1 zwiſchen einem National⸗ liberalen und einem von der freiſ. Volkspartei. Gewählt iſt Sachſen-Altenburg: 1 Wahlkreis. 2 Wahlkreiſe. Gewählt iſt 1 1 Konſervativer. Koburg⸗Gotha: Sozialdemokrat. Stichwahl: 1 zwiſchen einem von der freiſ. Volkspartei und einem Sozialdemokraten. Anhalt: 2 Wahlkreiſe. Gewählt iſt Niemand. Stich⸗ wahlen: 2, davon 1 zwiſchen einem Nationalliberalen und einem Sozialdemokraten und 1 zwiſchen einem vom Bunde der Landwirthe und einem Sozialdemokraten. Schwarzburg: 2 Wahlkreiſe. Gewählt iſt Niemand. Stichwahlen: 2, zwiſchen Nationalliberalen und Sozial⸗ demokraten. Waldeck: 1 Wahlkreis. Gewählt iſt Niemand. Stich⸗ wahl: 1 zwiſchen einem Nationalliberalen und einem An⸗ tiſemiten. Gewähl, ſind 4 (Gelephou⸗Ar. 218.) Reuß: Gewählt ſind 2 Sozialdemo⸗ kraten. Lippe: 2 Wahlkreiſe. Gewählt iſt Niemand. Stich⸗ wahlen: 2, zwiſchen Konſerpativen und der freiſ. Volks⸗ partei. 5 Wahlkreiſe. Gewählt ſind 4 2 Wahlkreiſe. Freie Städte: Sozialdemokraten und 1 von der freiſ. Vereinigung. Elſaß⸗Lothringen: 15 Wahlkreiſe. ſind 7 Elſäſſer, 2 Konſervakive, 1 freiſ. Demokrat, 1 unabhäng⸗ iger Klerikaler und 1 Sozialdemokrat. Stichwahlen: 3, davon 1 zwiſchen einem Elſäſſer und einem Unabhängigen, 1 zwiſchen einem Nationalliberalen und einem Elſäſſer, und 1 zwiſchen einem Elſäſſer und einem Sozialdemokraten. * 25* Nach dieſem Ueberblick ſind gewählt 50 Konſervative Landwirthe), 83 Centrumsleute, 32 Sozialdemo⸗ kraten, 13 Polen, 9 Nationalliberale, 5 Anti⸗ ſemiten, 7 Elſäſſer, 1 Däne, 1 von der feei Volkspartei, 1 freiſ. Demokrat, 1 vbon der freiſ. Vereinigung und 1 unabhängiger Kle⸗ rikaler. Zur Stichwahl kommen noch: Nationalliberale mit Konſervativen: 4. Nationalliberale mit Centrumsleuten: 18. Nationalliberale mit der freiſ. Volkspartei: 8. Nationalliberale mit Welfen: 7. Nationalliberale mit Sozialdemokraten: 31. Nationalliberale mit Antiſemiten: 1. Nationalliberale mit Elſäfſern: 1. Nationalliberale mit Chriſtlichſozialen: 1. ** * Konſervative mit Sozialdemokraten: 23. Konſervative mit Centrumsleuten: 4. Konſervative mit der freiſ. Volkspartei: 20. Konſervative mit der freiſ. Vereinigung: 4. Konſervative mit Antiſemiten: 2. Konſervative mit Litthauern: 1. Das Centrum mit Sozialdemokraten: 7. Das Centrum mit dem Bund der Landwirthe: 3. Das Centrum mit der freiſ. Volkspartei: 1. Die freiſ. Volkspartei mit den Sozialdemokraten: 12. Die freiſ. Vereinigung mit den Sozialdemokraten: 6. Der Bund der Landwirthe mit den Sozialdemokraten: 6. Die Welfen mit den Sozialdemokraten: 1. Die Antiſemiten mit den Sozialdemokraten: 3. Die Demokraten mit dem Bund der Landwirthe: 4 Die freiſ. Vereinigung mit den Antiſemiten: 1. Die Elſäſſer mit den Sozialdemokraten: 1. Die Polen unter ſich: 1. Welch' lehrreiches Bild von der Zerriſſenheit der Partejen! Wie ſagt doch der alte Freiheitsſänger? „O ſammelt, ſammelt Euch, zerſtreute Haufen, Legt Euer kleines Werkgeräth bei Seiten, Wollt nicht Euch um die Mörtelſteine raufen!“ Deutſches Reich. Ueber den deutſchen Schiffsbau äußerte ſich kürzlich der größte amerikaniſche Schiffsbauer Cramp: Seit 15 Jahren hat Deutſchland begonnen, ſeine eige⸗ nen Schiff fertigzuſtellen. Für die Vorbereitungen waren je⸗ doch Jahre erforderlich. In den Kontrakten mit engliſchen Schiffsbauern war die Bedingung enthalten, daß zugleich mit dem Schiffe auch die Pläne und Zeichnungen, in welchen Alles bis zu den kleinſten Schrauben und Bolzen angegeben war, ab⸗ geliefert werden mußten. Es iſt jetzt vorgekommen, daß für einen derartigen Plan 150,000 Dollars bezahlt worden ſind. Dieſe Pläne wurden von den deutſchen Schiffsarchitekten auf's Sorg⸗ fältigſte ſtudirt mit dem Reſultat, daß Deutſchland gegenwärtig auf dieſem Gebiet mindeſtens ebenbürtig iſt. Die großen eng⸗ liſchen Dampferlinien bauen gegenwärtig wenig oder gar keine neuen Schiffe, mit alleiniger Ausnahme der White Star Linie. Die deutſchen Dampferlinien bauen jedoch enorm große Paſſa⸗ gier⸗ und Frachtdampfer von ſehr bedeutender Fahrgeſchwin⸗ digkeit. Kaum iſt eins vom Stapel gelaſſen, ſo wird ein neues noch größeres in Auftrag gegeben. Es ſieht ganz darnach aus, als ob Deutſchland binnen wenigen Jahren im atlantiſchen Schifffahrtsverkehr England überflügelt haben wird. Vergange⸗ nes Jahr war Hamburgs Schifffahrtsverkehr größer wie der von Liperpol. Hofnachrichten und Perſönliches, Das Kaiſerpaar iſt am Samſtag nach Altona gereiſt und wird von dort Cuxhaven und Kiel beſuchen. Finanzminiſter Dr. v. Miquel hat ſich zur Kur nach Ems be⸗ geben. Kurze Nachrichten. Die am Freitag abgehaltene Sitzung des preußiſchen Staatsminiſteriums, die letzte vor der Sommerpauſe, hat Unterbrochen durch eine kurze Frühſtückspauſe, von 10 Uhr Vormit⸗ tags bis 8 Uhr Abends gewährt. Die Angelegenheit einer anderwei⸗ Gewähll (mit Freikonſervativen, Reichspartei und Leuten vom Bund der Genersi Aüzeizer. Malfinhelmt) 20 Jünßß ngen Organiſation des Staatsminiſteriums mit Bezug auf das Reſ⸗ ort der Waſſerbauverwaltung ſoll nicht endgiltig erledigt worden ſein. Für die Reviſion des Invaliden⸗ und Alters⸗ berſicherungsgeſetzes beſteht die Abſicht, das gegenwärtige eheime ſchriftliche Rentenfeſtſetzungsverfahren bei der Invalidenrente urch mündliche Verhandlungen zwiſchen den Organen der Verſiche⸗ kungsanſtalten und den Rentenempfängern zu erſetzen. Eeine baldige Ankündigung ſteht nach engliſchen Blättern zu er⸗ Parten, daß Deutſchland mittels Pachtung die Samſahbucht ſowie die Mündung des Fluſſes Min in China, an dem der Ver⸗ tragshafen Futſchou liegt, erworben habe. Zwei deutſche Kanonen⸗ Ppote ſeien ſeit geraumer Zeit mit der Vermeſſung der Bucht beſchäf⸗ kigt. Beſtätigung bleibt abzuwarten. Aus Cienfuegos auf Kuba melden amerikaniſche Zei⸗ kungen, daß der dortige deutſche Vicekonſul die Offiziere des„Geier“ Iu einem Bankett eingeladen habe, bei dem ſpaniſche Offiziere in jeder Möglichen Art fetirt wurden, oo Wahlnachrichten. Die Hauptwahl, ſo ſchreibt die„N. A..“, hat den bürger⸗ lichen 7170 e gegeben, die ne Parieseichtung ledes Wäßlers zum Ausdruck zu bringen; jetzt wird es bei den zahl⸗ reichen Stichwahlen, an denen die Sozialdemokraten betheiligt ſind, Eine unabweisliche Pflicht aller Parteien ſeien, ihre Stimmen auf neh zu vereinigen, die den Sozialdemokraten gegenüber⸗ Ueßer das Ergebuiß der Wahlen ſagt die„Köln. Ztg.“ „Zunächſt haben die Sozialdemokraten eine ſehr erhebliche von Stimmen zu vorzeichnen, und auch die Zahl derjenigen Wahl⸗ Kreiſe, in denen ſie theils im erſten Gange gewählt, theils in die Stichwahl gekommen ſfind, iſt in bedrohlicher Weiſe gewachſen, 35 Erſtgewählte und 78 Stichwahlen ſtellen ſtie als die zahlenmäßig ürkſte Partei im Reiche dar, die allerdings was ihre Bertretung n Reichstage betrifft, die große Menge ihrer Mandate in erſter Einie der Zerriſſenheit der bürgerlichen Parteien zu danken haben wird. Die 35 aus eigener Kraft eroberten Mandate kann man ihnen auch moraliſch nicht ſtreitig machen, bei allen Stichwahlen können ſie aber nur dann ſtegen, wenn die bürgerlichen Parteien nicht ihre Schuldigkeit thun, Im Ganzen und Großen ſcheint die richtige Er⸗ kenntniß vorzuherrſchen und das Gefühl, daß die Sozialdemokraten denn doch gefährlichere Gegner ſeien, als die Mitglieder anderer, menn auch noch ſo befehdeter Parteien. Im ſechſten Berliner Wahlkreiſe wo die Sozialdemokratie ſelt 1877 herrſcht, mit Ausnahme einer kurzen Unterbrechung, haben von 142 000 Wahlßberechtigten nur 86 000 geſtimmt, In anderen Wahl⸗ kreiſen ſind die Wahlenthaltungen noch größer. Ein Drittel der zur Wahl Bexrechtigten gibt damit zu erkennen, daß es ihm nur gleich⸗ giltig iſt, wie das Wahlrecht beſchaffen iſt, ſondern daß es ſich über⸗ baupt nichts aus ihm macht. 1 es nicht gelingt, dieſe Gleich⸗ gültigen aus ihrer Trägheit und Ruhe anfzurütteln, wird ſchwerlich auf ein beſſeres Wahlergebniß zu rechnen ſein. Zu den Stichwahlen ſchreibt die„M. A..;“ Preiſtunige und Centrumsmänner haben das gleiche Einer gegenſeitigen Unterſtützung, um den gemeinſamen Gegner Riederzuzwingen. Hoffentlich führt aber die 8 kägige Waffengemein⸗ chaft, die man auf antiſozialiſtiſcher Seite jetzt eingeht, well man. e eingehen muß, zur eind Per eines modus vixendi zwiſchen den gatserhaltenden Parteien, der bei den nächſten Wahlen von vorn⸗ herein die Sammlung aller ſtaatserhaltenden Kräſte wenigſtens überall da möglich macht, wo ein Sieg der Sozialdemokratie ſicher zu erwarten iſt, Bremen iſt hierbei beteits mit dem guten Beiſpiel porangegangen und hat gezeigt, wie weit man mit vereinten Kräften kommen könne. Die Einrichtung der Stichwahlen in früherer und ſpäterer Zeit vielfach bemängelt worden. Jetzt gilt es, die Ge⸗ Legenheit, die ſie bieten, um eine Generalprobe der vereinten Kraft aller nicht auf dem Boden der ſozialrevolutionären Propaganda 900 Parteien zu veranſtalten, nicht ungenutzt vorübergehen zu aſſen. In Bogutſchütz bei Kattowitz dee am Konſervative, Intereſſe an Aus Oberſchleſien. Wahltage die von Sozialdemokraten bedrohten Wahlbvorſteher aus dem Wahllokal flüchten. In Brzenskowitz mußte wegen arger Aus⸗ ſchreitungen die Poltzei eiſſſchreiten. In Grünberg ſind 1500 Schwa⸗ Dronen Ulanen zur Aufrechthaltung der Ordnung eingetroffen.— Die Wahl ergab für Oberſchleſtien ein gewaltiges Anwachſen der Jozialdemokratiſchen Stimmen, die 1898 insgeſammt 4722, diesmal 20 000 ergaben. 1005 die Stichwahl fordern die ſchleſiſchen Sozial⸗ demokraten ihre Parteigenoſſen auf, fär die freiſinnigen Kandidaten inzutreten, „Die nattonallibergle Partei wird nach der„N..“ aus den Stichwahlen noch 45 bis 50 ee Göttingen. Dlenhuſen(Welfe) in Stichwahl nicht mit Eſſer mit 1 11 71 Söch iesbaden, Wahlkreis Höchſt⸗Homburg, Stichwahl zwiſchen Nie e Nabß— aanbeh uterpach.(8. heſſ. Wahlkreig), Stſchwahl zwiſchen Schade (Natl.) und Bindwald(B. Rfp,), e e Badiſcher Landtag. 22, Sitzung der Erſten Kammer, * Karlsruhe, 18, Juni, Die Petitien betr, die Erbauung einer Giſendahn Wertheim⸗ Freudenberg wird berathen ünd vom Berichterſtatter Grafen Hennin, ſowie vom Fürſten Löwenſtein⸗Wertheim warin befürwortet, ie Regierung erklärt, daß ſie die Petition wohlwollend prüfen werde. Der Bericht der Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung über den Geſetzentwurf die Abänderung des Verwaltungsrechtspflege⸗ Vereſnigung der Gemeinde Neckarwimmersbach mit der Stadtge⸗ meinde Eberbach betreffend. Eine längere Debatte entſpinnt ſich über die Abänderung des Geſetzes über die Rechtsverhältniſſe der Dienſtboten. Schließlich wird der Entwurf nach dem Beſchluß der Zweiten Kammer mit allen gegen drei Stimmen angenommen. Aus Stadt und CLand. Maunheim, 20. Juni 1898. Aus der Stadtrathsſitzung vom 17. Juni 1898. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) Die Skizze zu dem Bilde Mannheim aus der Vogel⸗ ſchau iſt eingetroffen. Dasſelbe iſt in allen Theilen, abgeſehen von kleinen Beanſtandungen— wohlgelungen und erhält der Ver⸗ fertiger, Herr Kunſtmaler Grothe in Hannover den Auftrag, das Bild nunmehr definitiv auszuführen. Nach endgiltiger Ablieferung in verſchiedenen Größen piptograpüſe reproduzirt werden. Verſchiedene Urlaubsgeſuche werden verbeſchieden. Es wird zur Kenntniß genommen, daß die zur Prüfung des Projektes für ein zweites Gaswerk vorgeſchlagenen Sach⸗ verſtändigen ſich zur Uebernahme des desfallſigen Amtes bereit erklärt haben. Bezüglich des Projektes für ein neues Volksſchulge⸗ bäude bei der Wespinſtiftung wird auf Anregung der Schulkommiſſion noch eine Entſchließung getroffen, welche dem Bür⸗ Aee in der Dienſttagſitzung bekannt gegeben werden wird. Ein Geſuch der Anwohner der ſogenannten kalten Gaſſe um Anbringung von Holzpflaſter in dieſer Straße und eine Ablenkung des Fuhrwerksverkehrs wird dem Tiefbauamt überwieſen. 1 eines Platzes im Induſtriehafen wird ge⸗ nehmigt, Ein Abkommen mit der Oberrheiniſchen Bank wegen gemeinſchaft⸗ licher Giebelmauer zwiſchen deren Neubau L 1 und dem Schulhaus daſelbſt ſowie wegen Beſtand eines Pilaſterbaues am fraglichem Neu⸗ bau wird genehmigt. Es war in Ausſicht genommen, an der Ringſtraße vor dem U 2 Schulhaus einen Droſchken⸗Halteplatz zu errichten. Da dies jedoch unthunlich iſt, wird an Gr. Bezirksamt das Erſuchen gerichtet, einen anderen Platz zu beſtimmen. Hauptlehrer Emil Hauck und Straßenwart Jakob Hoffmann in Walßhof werden als Hauptleute und Maurermeiſter Gg, Rihm daſelbſt als Vertrauensmann für die 6. Kompagnie(Waldhof) der freiwilligen Feuerwehr beſtätigt, Die Eißladung des Feuerwehrkommandos zu der am Montag, 20, Juni Abends 7 Uhr ſtattfindenden Hauptprobe und Be⸗ ſichtigung der Geräthe der freiwilligen Feuerwehr wird zur Kenntniß gebracht. „Für nachſtehende Vorlagen zur nächſten Sitzung des Bürgerausſchuſſes werden die Referenten ernannt und zwar: 1, Verwendung des Ueberſchuſſes der ſtädtiſchen Sparkaſſe aus dem Jahre 1897; 2,, Herſtellung von Sielen in der Collini⸗, Renz⸗, Roon⸗ und Rondellſtraße betr. 3. Geländetauſch und Verkauf an Baumeiſter Gg. Waibel betr, Dem Mannheimer Regatta⸗Verein wird zu der am 3. Juli ſtattſindenden Regatta ein Ghrenpreis zu dein feither üblichen Werthe zar Verfügung geſtellt. Dem Jakob Hocker in Käferthal und Michgel Kumpf in Waldhof werden die Schuldienerſtellen in Käferthal und Waldhof übertrggen. Wegen der beabſichtigten Herſtellung der Friedrich Carl⸗ Straße fällt die Beſeitigung des zu dieſem Zweck erworbenen Hauſes des M. Schulz nöthig. Das mit Letzterem beſtehende Miethsverhältuiß wird daher auf 1. Oktober l, J. gekündigt, Der vom Tiefbgugmt gefertigte Plan über Eintheilung des Villen⸗Bgublocks zwiſchen der Lamey⸗, Hilda⸗, Werder⸗ und Viktoriaſtraße in kleinere Villen⸗Bauplätze von ca. 300400 Quadrat⸗ meter wird gengehmigt, Das Tiefbauamt wird ermächtigt, den Plan zu verpielfältigen, Das Geſuch der Firma Knaus u. Dann hier um käufliche oder pachtweiſe Ueberlaſſung der vor deren Anwefen, B 6, 16, liegen⸗ den Strecke der ſog.„Gartenſtraße“ wird abgelehnt. Die Lieferung von 30 Stück Ruhebänken für die ſtädt, Anlggen wird der Firma Fuhrmann und Gauß in Frankenthal zum Preis von 18 M. 50 Pfg, pro Stück übertragen. Infolge der Straßenherſteklungen im öſtlichen Stadtheil werden einige ſtädtiſche Pachtäcker zu diefem Zwecke in Anſpruch genommen, Die betreffenden Pgchtverträge werden deshalb aufgelöſt und den bisherigen Pächtern die vertrags⸗ mäßigen Entſchädigungen gewährt. Der zwiſchen der Direktion der ſtädt. Gas⸗ und Waſſerwerke und der Maſchinenfabrik Gebrüder Sulzer in Ludwigshafen abgeſchloffene Vertrag über Lieferung einer Maſchine für das Pumpwerk im Käferthaler Wald(Akkordſumme 78 000 M. ekal Taglohnarbeiter) wird genehmigt, Nach Mittheilung des Großh. Bezirksamts ſind wegen Verun⸗ reinigung der ſtädt. Brauſebädey beſtraft worden: Albert Kohr, Fenſterreiniger von Käferthal mit 3 M.— Bernhard Sack⸗ mann, Taglöhner hier mit 2 M.— Bernhard Heidenreich, Taglöhner in Waldhof mit 3 M.— Karl Zähringer, Schneider von Dienen⸗ bach mit 3 M.— Chriſtian Junginger, Bäcker von Langenau mit 3 M.— Die Genannten ſind vom ferneren Beſuch der ſtädt Brauſe⸗ bäder ausgeſchloſſen, Die von der pfandgerichtlichen Schätzungskommiſſton vorgenom⸗ menen Schätzungen von Liegenſchaften(21 Stück) werden genehmigt, Geſe es betr. wi i 65 wird angenommen, eben ſo der SUee diel Kreisumkage aus einem Steuerkapital von 530977 792 M. be⸗ trägt 153 983 M. 56 Pfg. Die Stadtkaſſe erhält Anweiſung, dieſen Betrag an die Kreiskaſſe zu bezahlen. Die Feſtſetzung des Kaufwerthes für 7 Neu⸗ und Um⸗ bauten, welche zur Brandkaſſe eingeſchätzt wurden, wird genehmigt. Verſchiedene Wirthſchafts⸗ und Ausſtandsgeſuche ꝛc. werden nach Antrag der Haushaltskommiſſion erledigt. Fünfter Gankriegertag des Rhein⸗Neckar⸗ Militär⸗Gauverbandes und 13. Gau⸗Abge⸗ ordnetentag in Feudenheim. Eine koloſſale Menſchenmenge begab ſich geſtern von hier aus nach dem benachbarten Feudenheim, um dem daſelbſt ſtattfindenden, vom dortigen Kriegerverein veranſtalteten Feſte beizuwohnen. Der ganze Ort prangte im Flaggenſchmuck und die Straßen, durch welche ſich der Feſtzug bewegte, waren außerdem reich mit Grün verziert, Die militäriſchen Vereine aus der näheren und weiteren Umgebung hatten ſich zahlreich eingefunden und viele hatten ihre eigenen Muſikkapellen mitgebracht, ſo daß in den Wirthſchaften ein äußerſt lebhaftes Trei⸗ ben herrſchte. Um halb 11 Uhr Vormittags begann im Rathhausſaale der Ab⸗ geordnetentag, welchem ſeitens des Präſidiums Herr Oberſtlieutenant Platz aus Karlsruhe beiwohnte. Den Vorſitz führte der Gau⸗ Vorſtand, Herr Prof. Mathy. Der erſte Punkt der Tagesordnung betraf den Geſchäftsbericht, erſtattet durch den Schriftführer des Gauverbandes, Herrn Haupt⸗ lehrer G. Hoffmann. Demſelben iſt zu entnehmen, daß der Rhein⸗ Neckar⸗Militär⸗Gauverband am 1. Jan. 1898 21 Vereine mit 4721 Mitgliedern umfaßte, welche ein Vermögen von /% 46,060 hatten. An e und Sterbegeld wurden im Jahre 1897 11,446 ausbezahlt. Den Rechenſchaftsbericht erſtattete der Rechner Herr Bankbeamter Hänger und gibt der Bericht zu keinerlei Beanſtandungen Veran⸗ laſſung. Aus den weiteren Verhandlungen wollen wir hervorheben, daß der nüchſtfährige Abgeordnetentag in Ilvesheim und der 6. Gaukriegertag, welcher nur alle zwej Jahre abgehalten wird, im Jahre 1900 in Neckarhauſen ſtattfindet; damit ſoll zugleich die Enthüllung des dortigen Kriegerdenkmals verbunden ſein.— An den Protektor des Bad. Militär⸗Vereins⸗Verbandes, unſeren Groß⸗ herzog, wurde ein Begrüßungstelegramm geſandt.— Die weiteren Verhandlungen betrafen interne Verbandsangelegenheiten. An die Verhandlungen ſchloß ſich ein gemeinſames Mittageſſen im e Hofe“, welches durch berſchiedene Toaſte gewürzt wurde. Gegen 3 Uhr nahmen die verſchiedenen Vereine Aufſtellung zum Feſtzug, welcher ſich durch mehrere feſtlich geſchmückte Straßen bewegte und ſich ſodann nach dem Schulhausplatze begab. Gegen 4 Uhr nahm ſodann der Feſtakt hier ſeinen Anfang, welchem auch die Herren Geh. Regierungsrath Pfiſterer und Bürgermeiſter Martin, ſowie eine größere Anzahl aktive und Landwehr⸗Offiziere von Mann⸗ heim beiwohnten. Zunächſt begrüßte der Vorſitzende des Krieger⸗ bereins Feudenheim, Herr Uhrig, die Anweſenden und ſchloß mit einem dreifachen Hoch auf unſeren Kaiſer.— Namens des Präſtidiums überreichte Herr Oberſtlieutenant Platz dem Krieger⸗ und Militär⸗ verein Neckarhauſen und dem Militärverein Sandhofen die ihnen von unſerem Großherzog berliehenen Fahnenmedaillen für 25jährige S aie zum Badiſchen Militär⸗Vereins⸗Verband und ſchloß ſeine Anſprache mit einem Hoch auf den Protektor des Verban⸗ des, unſeren allverehrten Großherzog Friedrich. Herr Profeſſor Mathy überbringt die Glückwünſche des Gauverbandes an die bei⸗ den ausgezeichneten Vereine und brachte ein Hoch auf dieſelben aus, was Namens der beiden dekorirten Vereine durch Herrn Bürgermeiſter Zieher von Neckarhauſen mit einem Hoch auf das Präſidium des Militär⸗Vereins⸗Verbandes erwidert wurde. Frl. Uhr ig überreichte unter entſprechenden Worten dem Kriegerverein Feudenheim eine von Irguen und Jungfrauen Wauſber prachtvolle Fahnenſchleife, während Frl. Sophie Hoch den Präſidenten des feſtgebenden Vereins durch einige Worte ehrte. Ein alter Krieger, Herr Knopf von Malſch, feierte in zündenden Worten die Kameradſchaft und hat damit vielen alten Soldgten aus dem Herzen geſprochen.— Bei Coneert und ge⸗ müthlicher Unterhaltung verweilte man noch einige Zeit auf dem Feſt⸗ platze, bis dann der hereinbrechende Abend die fremden Gäſte dem freundlichen Orte entführte, Ball in verfchiedenen Lokglen am Abend ſchloß das Feſt ——— * Das Großherzogspaar trifft heute Montag Mittag 12 Uhr 27 Min, in Heidelberg zu der dort ſtattfindenden Einweihung der neuen Sternwarte ein, Dem Feſte werden auch die Mitglieder der erſten and zweiten badiſchen Kammer beiwohnen. Aus der Haudelskammer. Nach einer Mittheikung der hieſtgen Reſchsbankhauptſtelle wird am 1. Juli kaufenden Jahres in Unna(Weſtfalen) eine von der Relchsbankhauptſtelle in Dortmund abhängige Reichshanknebenſtelle mit Kaſſgeinrichtung ünd beſchrönktem Giro⸗Verkehr eröffnet werden, 2 Erſtellung eines Gewerbeſchulgebäudes. In der letzten Stadtrathsſitzung legte das Hochbaugaint verſchiedene Varianten über die Erſtellung eines Gewerbeſchülgebäudes auf dem in der öſtlichen Sladterweiterung beſtiumten Bauplatze vor mit Bauſummen in der Abſtufung von 1,900,000 M. bis 1,100,000, Das Hochbauamt erhielt den Auftrag, Jue zu entwerfen, nach welchen die Baufumme für das Geſperbeſchulgebäude, auch bei Anordnug des ſtädtiſchen chemi⸗ ſchen Laboratorlums in demſelhen, den Betrag von 1,000,000.— ab⸗ geſehen von dem Bauplatzwerthe— nicht überſieigt. Sollte mit die⸗ ſem Baukapital der für den genannten Bau vorgeſehene Block nicht Die von der Stadtgemeinde Mannheim pro 1898 zu zahlende 7C ee W Aneruch geneten werden, Je ift zu unterſuchen, zu welchem Nadine. Von B. von der Lancken. (Nachdeus verbsten (Fortſetzung.) „Aber gibt es denn an der Bühne keine edlen, zeinen Frauen?“ klef Nadine muthlos,„Frau Faltner⸗Boek war es doch—“ „Ohne Zipeifel gibt es vorzügliche und tugendhafte Künſtlerinnen, mein liebes Fräulein,“ ſagte Gräfin Dynar,„gute Töchter, Gattinnen und Mütter, und es iſt eine unſerer geſellſchaftlichen Ungerechtig⸗ keiten, ausnahmslos die Damen vom Theater zu verurtheilen; aber leider gehen heutzutage viele Mädchen zur Bühne, die von ihrem künſt⸗ leuſchen Beruf und von der Kunſt überhaupt nur ſehr unklare Begriffe haben, und die, beſonders wenn ſie ſchön, oder nur hübſch ſind, ganz andere Zwecke dabei haben— ihrer ſind leider viele— wohl die Mehr⸗ Jahl.— Dieſe ſind eß, die das Anſehen der Künſtlerinnen degradixen Aund herabziehen. Alſo, wenn ich Sie recht verſtehe, Sie fühlen ſich erhüchtert, fühlen ſich hier unglücklichs“ Nadine nickte. ee ſe hat es vorausgeſehen; indeſſen, liebes Kind, ſo ſchnen dürfen Sie ſich nicht entmuthigen laſſen, Sie haben unbeſtreitbar ein ſchüönes Talent und werden in vielleicht nicht zu ferner Zeit dem Ziel, das Ihnen vorſchwebt, ſchon recht nahe gekommen ſein.“ „Muthlos bin ich auch noch nicht, was man im eigentlichen Sinne darunter perſteht,“ ſagte Nadine,„ich ſcheue weder Arbeit noch perſönliche Entbehrungen, aber wenn ich ehrlich ſein ſoll, Gräfin Bhnar, ich glaube, das ganze Thun und Treiben um mich her, wo ich doch mitten darin ſtehe, es wird mich mit immer wachſendem erfüllen, ſo daß ich jenes Ziel darüber aus den Augen Verliere.“ „Wie iſt Ihr Direktore“ „Anfangs ſchenkte er mir beſondere Aufmerkſamkeit, er beſuchte mich einmal, das zweite Mal bat ich die Tochter meiner Wirthin, zu uns hereinzukommen, er empfa 5 gleich darauf und ſagte am näch⸗ kten Morgen, als ich zur Prohr kam, ob ich meine Wirthin und ihre 660 Tochter noch extra dafür hönorire, ſpenn ſie bei mit als Duſenna fün⸗ giren müßten und weshalb ich ſie hereingeruſen. Weil ich allein keine Herrenbeſuche empfange, erwiderte ich. Seitdem hat er ſich nicht wieder ſehen laſſen, hat mir aber auch keine Rolle gegeben, bis das Verſchwinden unſerer Liebhaberin, ich weiß nicht wohin und warum ſte gezogen iſt, meine Aushülfe nothwendig machte. Durch den geſtrigen Erſatz bin ich in ſeiner Gunſt geſtiegen und ich ſoll in näch⸗ ſter Woche vielleicht als Minna von Barnhelm auftreten,“ „Sie haben hierdurch gleich einen Beweis, daß, enn ein Talent wirklich bedeutend, es ſich auch durch eigene Kraft Geltung zu ver⸗ ſchaffen im Stande iſt,“ ſagte die Gräfin,„freilich nicht immer und leicht iſt es nie. Aber Ihnen wird es gelingen, denn wer ſolche Grundſätze hat wie Sie und dieſe auch muthig, allen Vorurtheflen zum Trotz, bethätigt, in dem ſteckt doch ein ganz Theil Energie, und die üſt dazu nöthig.“ Nadine erzählte der Gräfin von ihrer Familie und ihrer Jugend, ſie konnte dabei nicht umhin, Eppenberg zu erwähnen. „Eppenberg? Eppenberg?“ rief Aſta Dynar,„ja, wie iſt mir denn? In der Nähe liegt„Mon caprice“, da kennen Sie wohl den Forſtmeiſter von Röder und ſeine Schweſter?— Natürlich, Meto von Klembzow nannte Ihren Namen.“ „Ich verkehrte dort im Hauſe,“ antwortete Nadin, „Das iſt reizend, ſo finden Sie alte Bekannte bei mir; Röder hat„Mon caprice“ verlaſſen und die Verwaltung meiner Forſten über⸗ nommen. Er war geſtern Abend auch im Theater,“ „Röder? Der Forſtmeiſter?“ rief Nadine, glühend roth werdend. „Ja, wir waren alle zu Schlitten gekommen,“ fuhr die Gräfin 255 ſich den Anſchein gebend, als beachte ſie Nadines Schreck und rregung nicht;„Pareiken liegt nämlich gar nicht weit von Elbing; bei guter Bahn, wie jetzt, fährt man jetzt etwa dreiviertel Stunde, Sie werden das ſelbſt am beſten beurtheilen, wenn Sie zu uns hinaus⸗ kommen, Vielleicht nächſte Woche einmals Wie haben Sie denn Weih⸗ nacht gefeiert?“ „Ganz allein, ohne einen Brief von der Großmutter— o, es war ſo traurig; meine Wirthin holte mich nachher hinüber, da ſah ich wenigſtens einen Bgum.“ 5 Armes Kind!“ Gräfin Dynar legte die Hand auf Nadines Schulter;„wenn Sie mir gleich nach Ihrer Ankunft geſchrieben hätten, wäre das anders gekommen.“ „O, ich konnte nicht gleich ſchreiben, ich hütte es für unheſcheiden Kehaltcg ich 10 90 150 „Sggen Sie mal, liebes Fräulein, haben Sie Katechanins noch recht im Gedüchtniße“ Je Ihren Nadine blickte berraſcht auf, der wohlgeformte Mund der Gri⸗ fin zuckte von einem feinen, humoriſtiſchen Lächeln. „ ſpreche im Ernſt; ſteht da nicht auf die Frage: wer iſt mein Nächſter? die Antwort; alle Menſchen, ſie ſeien Bekannte oder Unbekannte, Freunde oder Feinde? Sehen Sie, dieſe Antwort iſt ſchon oft gusſchlaggebend für mich geworden, wenn äußere Rück⸗ ſichten oder anerzogene Vorurtheile oder die Menſchen mich beein⸗ fluſſen wollten, und glauben Sie mir, wenn ſich Alle dieſe Worte recht tief in's Herz prägten, dann würde Manches beſſer ſein in der Welt. Nun aber für heute Gott befohlen, liebes Fräulein Hobrecht! Ich nenne Sie mit Ihrem Künſtlernamen, damit ich mich am un⸗ rechten Ort nicht verſpreche; ſchenken Sie mir den erſten Tag in der nächſten Woche, den Ste frei haben, ich rechne beſtimmt auf Sie.“ 5 8 küßte dieHand der gütigen Frau und geleitete ſie zur veppe. „Wo wohnt Ihr Direltor?“ fragte Aſta, ſich noch einmal um⸗ wendend; Nadine nannte Straße und Hausnummer— und wenige Minuten ſpäter ertönte Gräfin Dynars feſtes Klopfen an der Thür deß Theaterbureaus, Herr Direktor Wurzelbecher war noch. als Nadine überraſcht, ja er war höchſt verlegen durch den Beſuch der Dame, zumal ein Schlafrock von zweifelhafter Sauberkeit ſeine kleine runde Geſtalt umhüllte. wünſche Herrn Direktor Wurzelbecher zu ſprechen.“ „Mein Name iſt Wurzelbecher, mit wem habe ich die Ehree“ flötete er, die Schnüre ſeines Gewandes ineinander ſchlingend und mit einigen Verbeugungen ſich ſeitwärts hinter dem Sophatiſch her⸗ vorſchiebend, „Gräfin Dynar, Pareiken— ich werde Ihre Zeit nicht lange in Anſpruch nehmen, Herr Duucher. (Jortſetzung folgt.) — Wi Gr. bot her, 0 ur an am. bes rb duft The zu ſchl Nat wor nock ſion han Arſy Pri hall dieſ Bar eine ſche Der den, über Luck Luck ſtan glie! liegt 2 vor bon 1 Seck gu r rſch wur ung⸗ ide Tanz FLuch Achne banz ren vin buhle Char volle ihm, begri allein Chan in 6 Mafinheim, 20. Junt. General⸗ Anzeiger. Stite7 Wunte öffentlichen Zwecke der übrige Platz verwendet werden önnte. Ehrenzeichen für Arbeiter und mänuliche Dienſtboten. Wir machen darauf aufmerkſam, daß das von Sr. Kgl. Hoheit dem Großherzog geſtiftete Ehrenzeichen für Arbeiter und männliche Dienſt⸗ boten auch dieſes Jahr wieder auf das Geburtsfeſt unſeres Groß⸗ Verzogs verliehen werden ſoll. Es kann deshalb den Arbeitgebern ndur empfohlen werden, ihre Anträge auf Verleihung der Medaille s Jhalle— vorgeſchlagen. an Arbeiter oder Dienſtboten thunlichſt bald bei dem Bürgermeiſter⸗ amt zu ſtellen. Ausbau des linken Ufers des Induſtriehafens. Seitens des Stadtraths ergeht an das Tiefbauamt der Auftrag, in die Be⸗ aärbeitung des Projektes für den Ausbau des linken Ufers des In⸗ duſtriehafens alsbald einzutreten. Der weſtliche Theil der Bismarckſtraße bis an den Karl⸗ Theodorplatz ſoll alsbald ebenfalls hergeſtellt werden. Die Mittel zu dieſem Zwecke im Geſammtbetrage von 38 000 M. ſind laut Be⸗ ſchluß des Stadtraths beim Bürgerausſchuß anzufordern. Wahl des Platzes für den Realgymnaſiums⸗Neubau. Nachdem in der Bürgerausſchußſitzung vom 19. April l. J. angeregt worden war, die Platzfrage für den Realgymnaſtums⸗Neubau einer nochmaligen Erörterung zu unterziehen, hat eine beſondere Komiſ⸗ 0 die fragliche Angelegenheit in der Zwiſchenzeit eingehend be⸗ gandelt und dem Stadtrath die Erſtellung des Neubaues auf dem Arſprünglich vorgeſehenen Blocke zwiſchen Tulla⸗, Charlotten⸗ und Prinz⸗Wilhelmſtraße— jedoch unter Aenderung der Lage der Turn⸗ Bauobjekt nebſt Koſtenanſchlag alsbald vorzulegen. Der Singverein hielt am Samſtag Abend in ſeinem Lokale eine geſellige Zuſammenkunft ab, zu Ehren ſeines nach Hamburg ſcheidenden erſten Schriftführers Herrn Heinrich Luckhardt. Der Vorſitzende gedachte der aufopfernden Thätigkeit des Scheiden⸗ den, ſprach in herzlichen Worten den Dank des Vereines aus und Überreichte als Zeichen der Anerkennung und zur Erinnerung Herrn Luckhardt einen werthvollen Ring. Durch den Weggang des Herrn Luckhardt verliert der Sing⸗Verein ein brauchbares, tüchtiges Vor⸗ ſtandsmitglied, den die beſten Wünſche des Vorſtandes und der Mit⸗ glieder für ſeine fernere Zukunft in ſeine neue Heimath begleiten. des nationalliberalen Wahlkommitees Blattes bei. — Eein Flugblatt liegt der heutigen Nummer unſeres PEE———— Eiue ſehr charakteriſtiſche Verhandlung fand am Samſtag bor dem hieſigen Schöffengericht gegen den Redakteur Guſtav Jaeckh bon der hieſigen ſozialdemokratiſchen„Volksſtimme“ ſtatt, welcher ſich wegen Beleidigung des Altbürgermeiſters Jakob Seitz in Seckenheim und des dortigen Rathſchreibers Herrn Ludwig Sauer zu verantworten hatte. In Nummer 72 und 74 der„Volksſtimme“ bbſchienen zwei Artikel, in denen Herrn Bürgermeiſter Seitz der Vor⸗ wurf gemacht wurde, daß er ein eingefleiſchter Sozzenfreſſer, ferner als Arbeitgeber ein großer Lohndrücker ſei, daß er als Oberhaupt 9 Ar Gemeinde Seckenheim bei der Vergebung von Stellen und Arbeiten parteiiſch handle und nur diejenigen, welche in ſeinem Ge⸗ ſchäft wären, bei der Vergebung eines Gemeindedienſtes berückſichtige, um ſie dadurch für die niedrigen von ihm bezahlten Arbeitslöhne guf Koſten der Gemeinde Seckenheim zu entſchädigen. Die Beweis⸗ gufnahme war eine ſehr umfangreiche und ergab die vollſtändige Haltloſtgkeit der in der„Volksſtimme“ gegen Herrn Seitz erhobenen Vorwürfe. Es wurde erwieſen, daß ſich in der Cigarrenfabrik des Herrn Seitz Arbeiter befinden, die ſchon 20, 30 und 40 Jahre in dieſer thätig ſind und einen guten Lohn beziehen. An der Urheber⸗ ſchaft der Artikel ſcheint der Buchbinder Peter Sponagel in Secken⸗ heim mit betheiligt zu ſein, welchem die Gemeindearbeiten entzogen worden waren, da er in den Wirthſchaften über die Gemeinderäthe ſowie über Herrn Bürgermeiſter Seitz allerlei Vermuthungen mittheilte. Dem Herrn Rathſchreiber Sauer war in den Artikeln vorgeworfen orden, daß er für ſeine Privatgeſchäfte das Rathhaus benütze, daß er bei dem Privatverkauf eines großen Geländes an eine Firma die etreffenden Grundbeſitzer durch den Gemeindediener auf das Rathhaus 25 4 beſtellt und ſie zu Gunſten des Käufers beeinflußt habe, die Grund⸗ ſtücke billiger herzugeben, für welche Thätigkeit er eine gute Proviſion bekommen habe. Die Verkäufer hätten ſpäter eingeſehen, daß ſte zu billig verkauft und„gemacht“ worden ſeien. Dieſe Behauptung wurde durch die Ausſagen der Verkäufer vollſtändig widerlegt, die be⸗ kundeten, daſt ſie für die Grundſtücke mehr erlöſt hätten, als ſie werth ſeien. Der Angeklagte Jäckh mußte ſchließlich ſelbſt zugeſtehen, daß ſeine Beweisanträge vollſtändig mißlungen und er von ſeinen Ge⸗ kwährsleuten falſch unterrichtet worden iſt. Jäckh erhielt eine Geld⸗ ſtrafe von 100% ebentuell 14 Tage Haft; ferner wurde den Beleidig⸗ len die Befugniß erkannt, das Urtheil je ein Mal im„Generalanzeiger“ und in der„Volksſtimme“ bekannt zu machen. Die ganze Verhand⸗ kung hat wieder auf das Eklatanteſte gezeigt, was auf die Artikel der„Volksſtimme“ zu geben iſt, welche in einer geradezu empörenden Weiſe Beleidigungen und Verleumdungen gegen ehrenwerthe Männer kichtet, ohne auch nur den Schatten eines Beweiſes zu haben. Das UUUUUUwVwVWwVw!Vł!!!!!xxx Buntes Feuilleton. — Eine Ohrfeige hoch zu Rad. Eine ganze Kavalkade von ungen Damen und Herren in Hamburg machte einen Ausflug nach Eiderſtedt, wo man ſich Nachmittags und Abends mit Spiel und Tanz unterhielt. Unter der Geſellſchaft befanden ſich auch der eines Aſſekuranzgeſchäftes und deſſen Braut, welche Zu⸗ chneiderin in einem Weißwaarengeſchäfte iſt. Dieſe hatte ſchon den Unzen Nachmittag ſcheel zugeſehen, daß der Bräutigam eine ihrer bevorzugte. Beim RNachhauſefahren ſteigerte ſich der SGrimm, weil der Treuloſe fortgeſetzt an der Seite der Neben⸗ buhlerin fuhr. Als man beim Millernthor eben auf die Glacis⸗ Chauſſee eingebogen war, legte ſich die Zuſchneiderin plötzlich mit voller Macht in die Pedale, jagte an den Buchhalter heran und gab ihm, während er mit ſeiner Begleiterin in angelegentlichem Geſpräch begriffen war, eine ſo kräftige Ohrfeige, daß der Nichtsahnende nicht allein ſelbſt mit dem Rad ſiel, ſondern auch ſeine Dame mit in den Chauſſeegraben riß. Ohne einen Blick auf die in wirrem Knäuel un Graben liegenden Menſchen und Näder zu werfen, fuhr das ähergiſche Fräulein mit den Worten davon:„Wenn Dir das nicht gefällt, kaunſt Du mich ja verklagen.“ — Ju China, ſo ſchreibt ein neuerer Reiſender, wurden die Niederlagen durch die Japaner vom Volk tief gefühlt, aber man lleß es ſich nicht merken. In der Pekinger„Hofgazette“, der älteſten Seitung der Welt, die wie die acta diurna der Römer in alle Theile des großen Reiches geſandt wird, ſchrieb man dieſe Niederlage einer ſchlechten Konſtellation der Geſtirne zu und klagte, eine gewaltige Springfluth habe die Seebefeſtigung zerſtört, welche doch durch die Ppaniſche Tapferkeit erobert worden waren. E. 5 Nach dem Kriege kieben die mandſchuriſchen Bogenſchützen ihre Bogenübungen, als ob ſie nie die furchtbaren Wirkungen des japaniſchen Gewehrfeuers an ihrem eigenen Leibe erfahren hätten, und vor dem Nordthor des KLantons ſchoſſen die mandſchuriſchen Reiter von dem Rücken ihrer ſchuellen Steppenroſſe mit dem Pfeil nach dem aufgeſteckten Ztel. Ein ſoher Mandarin, der den Uebungen eines deutſchen Kriegsſchiffes beiwohnte, äußerte mit Erſtaunen zu den deutſchen Offtzieren:„Bei kuch kommandirt einer und alle gehorchen; bei uns kommandiren Alle, und Alles geht durcheinander.“— In dem berüchtigten Opium⸗ . be Der Stadtrath trat in ſeiner letzten Sitzung dieſem Vorſchlage bei und beauftragte das Hochbauamt, das generelle iſt eine Handlungsweiſe, die nicht ſcharf genug gebrandmarkt werden kann. *Grobe Exzeſſe im hieſigen Landesgefäuguiſſe verübte der Spengler Eduard Stalf aus Walldürn, welcher daſelbſt wegen Diebſtahls ein Jahr Gefängniß zu verbüßen hatte. Stalf ſchlug am 9. April die ſämmtlichen in ſeiner Zelle befindlichen Gegenſtände zufammen, verſtellte die Thüre, indem er das Bett vor dieſelbe rückte, damit ſie nicht aufgemacht werden konnte und warf eine größere Anzahl Papierdüten zum Fenſter hinaus. Als die Thüre mit Gewalt erbrochen wurde, ſchleuderte er einem Aufſeher ein gefülltes Tintenglas in das Geſicht, ſo daß ſeine Kleider und das Geſicht voller Tinte war. Da ein Eindringen in die Zelle in Folge des wüthenden Gebahrens des Inſaſſen nicht möglich war, wurde er durch zwei ſtarke Waſſer⸗ ſtrahlen gehörig eingeweicht. Stalf flüchtete ſich in eine Ecke und ſuchte durch Vorhalten eines Tiſchbrettes ſich zu ſchützen. Der Burſche erhielt 5 Wochen Gefängniß. *Unfall, Heute früh brachte der ledige Rangirer Walther Selbach, gr. Merzelſtr. 29 wohnhaft, im Rangirbahnhof die linke Hand zwiſchen die Puffer zweier Wagen, wodurch er eine bedeutende Quetſchung erlitt. Er wurde in's allgemeine Krankenhaus verbracht. * Muthmaßliches Wetter am Dienſtag, 21. Juni. Luftwirbel von je 755 mm liegen nunmehr über der oberen Nordſee, über Finn⸗ land und in der Umgebung des rigaiſchen Meerbuſens. Ueber der ſüdlichen Hälfte von Großbritannien, dem deutſchen Reiche links der Oder, Böhmen, der Schweiz, Norditalien und Frankreich liegt ein Hochdruck von 765 mm, über der Normandia ein ſolcher von 770 mm. Die nordiſchen Depreſſionen dürften bald wieder aufge⸗ löſt werden. Für Dienſtag und Mittwoch ſteht faſt ausnahmslos trockenes und auch vielfach heiteres Wetter in Ausſicht. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station W0 taunheim. 2 88 S 8 22 3. En 3 8 8 datun geit S ngen 8 F28 8 mm.——. 19, Juni Morg. 710757,6 16,8 SSWᷣͤ 2 19.„ Mittg. 2557578 18,6 ſtill 197 Abds. 920758,4 16,6 ſtill 20.„ Morg. 76758,0/ 15, 2 NMN 2 13 Höchſte Tempergtur den 19. Juni + 19,2 Tiofſte 5 vom 19/%0. Juni + 15,0 Zur Rathhaus⸗ und Kaufhausfrage welche am nächſten Dienſtag, 21. Juni im hieſigen Bürgerausſchuß zur Verhandlung kommt, erhalten wir folgende Zuſchriften: Die ſtadträthliche Vorlage ſtellt den Herren Stadtverordneten zum Zweck der Erbauung eines neuen Rathhauſes drei Stellen zur Wahl: am Paradeplatz, am Zeughausplatz und am Friedrichsplatz. Bei den Verhandlungen über die Abtretung des gerariſchen Kaufhaus⸗ theiles lehnte es die Regierung ab, das Bezirksamt an den Waſſer⸗ thurm oder den Zeughausplatz zu verlegen, mit der ausdrücklichen Begründung, daß das Gebiet jenſeits des Kaiſerring als außerhalb der Stadt, das Zeughaus als abſeits des eigentlichen Verkehrs, auch durch ſeine Umgebung, ſich für eine öffentliche Amtsſtelle nicht eigne. Sollte das, was für das Bezirksamt maßgebend war, für das Rath⸗ haus nicht ebenſo maßgebend ſein? Das Zeughaus⸗Rathhaus müßte als Beigabe noch einen großen Theil der Infanteriekaſerne erhalten und mit einer Ueberbrückung, wie an der hieſigen Kunſtmühle, mit dem Verwaltungsgebäude verbunden werden. Könnte dieſe Lage in einem verkehrsarmen Stadttheil den berechtigten Wünſchen der Einwohner, der Brückenverkehr der nöthigen Raſchheit des Ver⸗ waltungsapparates entſprechen? Die Baukunſt dürfte ver⸗ geblich auf Mittel ſinnen, dieſem architektoniſchen Zwilling auc nur ein leidlich ſchönes Geſicht zu en Der Platz am Waſſerthum iſt ſchön gelegen, bietet die größte Raumfläche für die Verwaltung, auch für ſehr ſchöne Dienſtwohnungen, aber liegt für abſehbare Zeit außerhalb der Stadt und des eigentlichen Ver⸗ kehrs, unmittelbar an einer Fabrikvorſtadt. Er kann wohl in hun⸗ dert Jahren recht geeignet ſein, heute iſt er Zukunftsmuſtk. Jede größere und bedeutende Stadt hält am Grundſatz feſt, ihr Rathhaus in das Centrum, in die Altſtadt zu ſtellen. Millionen werden dafür geopfert, weil man weiß, welche ungeheuren Nachtheile und Wider⸗ wärtigkeiten mit einer abfeitlichen Lage verknüpft ſind. Jeder, der nur eine Mark bei der Stadtkaſſe zu bezahlen, zu holen oder einer Vorladung zu folgen, der eine Auskunft zu holen oder ſonſtige Ge⸗ ſchäfte zu beſorgen hat, dieſe hunderte von Menſchen, die täglich auf dem Rathhaus zu thun haben, wollen und ſollen dieſe Stelle nah und leicht erreichen können. Elektriſche Bahn, Fuhrwerk, Fahrrad! Nicht jeder hat das Geld hierzu, die Mehrzahl geht und—— ver⸗ wünſcht die Einrichtung. Die Herren Stadtverordneten werden ſich wohl überlegen müſſen, ob ſie die Verantwortung für alle dieſe Ver⸗ wünſchungen auf ſich nehmen mögen. Wohl aus dieſen Erwägungen und in der Ueberzeugung den Wünſchen der ganzen Einwohnerſchaft zu ent⸗ ſprechen, hat der verehrliche Stadtrath das Kaufhaus zum Rathhaus vorgeſchlagen. Leider iſt der Koſtenüberſchlag der Vorlage ſehr un⸗ klar gehalten, doch von nicht amtlicher Seite iſt eine bisher nicht wiederlegte, überaus mäßige Berechnung, nach der die Mehrbelaſtung für die Stadt nur 48396 Mark jährlich beträgt, veröffentlicht werden. Selbſt wenn die Berechnung ſich höher ſtellte, bliebe die Belaſtung nur wenig ſtärker, als die für das Zeughaus und ſehr weſentlich geringer, als die für den Friedrichsplatz. Will man die Koſten weiter verringern, laſſen ſich die Einnahmen aus den Kaufhaus⸗ Läden durch Verpachtung oder in Selbſtvermiethung weſentlich ſteigern, wenn man die Kaſſen eine Treppe hoch legte, der Weg wäre immer noch viel kürzer, als der nach dem Waſſerthurm. Bei A lehnung der Vorlage wird die Regierung wie ſie ausdrücklich erklärt hat, um die ihr erforderlichen Räume zu gewinnen ihren Theil drei⸗ ſtöckig bauen, die Privalbeſitzer haben andere Pläne und Intereſſen und können zum Mitbauen vechtlich nicht gezwungen werden. Das wäre das Ende des Kaufhaus⸗Mommentalbaues! 88 Mögen die Herren Stadtverordneten und die Herren Miniſter in Karlsruhe dieſe ſchwerwiegenden Gründe reiflich in Betracht ziehen, ehe ſie ihr letzes Wort ſprechen. Videaut consules ge quid res publica detrimenti capiat. 2 Zum Kaufhausprojekt, In einer der letzten Nummern Ihres geſchätzten Blattes berechnes ein Freund dieſes Projekts den dazu nöthigen Aufwand um einige hunderttauſend Mark geringer, dagegen für den Bau am Friedrichsplatz um ebenſoviel höher wie es die genauen und unparteiiſchen Berech⸗ nungen der ſtädtiſchen Beamten ergeben haben, und verſchiebt auf dieſe Weiſe den Zinsaufwand für ſpäter um ein gutes Stück zu Gunſten dieſes Projekts. Daß aber auch die von ihm ermittelten Zahlen beim Kaufhaus ſich auf nur 10,000 Quadratmeter, beim Zeughaus auf ca. 18 500 Quadratmeter, am Friedrichsplatz auf ca. 17500 Quadratmeter, alſo beinahe das Doppelte an erzieltem Platze belaufen, das wird wohl⸗ wseilich nicht mit angeführt. 51 85 Wegen der mangelnden Größe kann auch nach ſeiner Anſicht das Quadrat L 6 mit 8 200 Quadratmeter nicht in Betracht kommen und doch bleiben im Kaufhaus nur 1800 Quadratmeter mehr verfügbar. Es wäre wohl mit Sicherheit anzunehmen, daß es alſo auch da in abſehbarer Zeit an Platz fehlen würde und müßte entweder wieder eine Verlegung einzelner Aemter ſtattfinden, oder die ſo hoch bewertheten Läden für ſtädtiſchen Bedarf in Benützung genommen werden. Dieſe Befürchtung liegt aber bei den beiden andern Plätzen nicht vorr: Dagegen hat der Bau am Friedrichsplatz noch den Vortheil, daß er nach einem für das Ganze aufzuſtellendem Plane für jetzt nur zu etwa zwei Drittel bebaut zu werden braucht, um dem Bedürfniß für lange Zeit zu genügen und dies bedeutet auch wieder ebenſoviel Erſpar⸗ niß. Daß dieſer Platz heute nicht im Zentrum der Stadt liegt, iſt wohl richtig, wenn aber unſer Mannheim ſo ſich weiter entwickelt wie bis⸗ her, wird es gar nicht mehr lange dauern bis ſich dies weſentlich ändert, Und wir bauen ja das Rathhaus auch nicht nur für unſere Zeit. Bei einer Annahme des Kaufhausprojektes, wozu übrigens der verehrliche Bürgerausſchuß ſich wohl nicht verſtehen wird, hätte die Stadt ſich für lange Jahre mit einem Betrage von mindeſtens—8 Millionen von vornherein ſofort gebunden, hätte den dortigen Inte⸗ reſſenten auf Koſten der Stadtgemeinde einen großen Vortheil erwieſen und dem Bezirksamt mit einem neuen Prachtbau an mindeſtens gerade ſo ſchönem Platze wie jetzt die größte Freude bereitet. Bei einfacher Ablehnung des Projekts behält die Stadt freie Hand in ihren Ent⸗ ſchließungen und ſpart mindeſtens—3 Millionen, wenn eine andere Rathhausvorlage einſtens vorgelegt wird.— Das Kaufhaus dagegen wird weder zur Karrikatur, denn dafüt ſorgen ſchon der Staat und die jetzigen Beſitzer in ihrem eigenen Intereſſe, ſondern es wird in verſchönertem und einheitlichem Gewande, wozu ſich bereits die Beſitzer verpflichtet haben auch ohne ernorme Koſten der Stadt eine Zierde für dieſe und den Paradeplatz bilden. ** * Berichtigung. In der in der letzten Freitagsnummer unſeres Blattes zum Abdruck gelangten, von einem hieſigen Bürger aus⸗ gearbeiteten genauen Koſtenberechnung für die verſchiedenen Rath⸗ hausprojekten iſt inſofern ein Fehler enthalten, als der reine Koſtenbetrag für das Kaufhaus⸗Rathhausprojekt ſich nicht auf 1,882,782 Mark beläuft, wie es in Folge eines Druckfehlers hieß, ſondern auf 1,382,782 Mark. Aus dem Grofiherzogthum. Friedrichsfeld, 18. Juni. In Nro. 162 des General⸗An⸗ zeiger wird Hauptlehrer Katzenberger angeſchuldigt, in Nro. 134 der Volksſtimme einen Artikel geſchrieben zu haben, was der Unter⸗ zeichnete als Unwahrheit erklärt. Johann Katzenberger, Hauptlehrer. Schwetzingen, 17. Junj. Der Bürgerausſchuß nahm nach längerer Diskuſſion die Vorlage des Gemeinderaths an, betreffend den Ankauf des Gaswerks um den Betrag von 108,000 M. und die Bewilligung von weiteren 42000 M. für die nothwendigſte Neuher⸗ richtungen beim Gaswerk. * Impftugen, 17. Juni. Der Sohn des Kaufmanns Spies⸗ berger aus Großrinderfeld prallte mit ſeinem Veloziped derart an das eines jungen Mannes aus Külsheim, daß der Erſtere eine Ge⸗ hirnerſchütterung ſich zuzog, an der er geſtorben iſt. *Kouſtanz, 17. Juni, Eine für Konſtanz ſehr erfreuliche Nach⸗ richt kommt aus Bern. Der Staatsſekretär der Reichspoſt, v. Pod⸗ bielski, ſchloß mit der Schweizer Telegraphenverwaltung einen Ver⸗ trag ab über Telephonanſchlüſſe zwiſchen dem deutſchen Reich und der Schweiz. Die Anſchlüſſe erfolgen bei Baſel und Konſtanz. Von Zürich nach Konſtanz iſt der Ban einer direkten Telephonlinie ge⸗ plant. Podbielski, deſſen Eintreffen in Bern der ſchweizeriſche Ge⸗ ſandte in Berlin angekündigt hatte, hatte auch eine Unterredung mit Bundesrath Zemp. Lörrach, 17. Juni. Der 10jährige Sohn des Bürgermeiſters Bühler von Wyhlen wurde auf der Heimkehr vom Felde durch ein Paar ſtörriſch gewordener Ochſen ſo überrannt und durch Schleifen und Fußtritte auf den Kopf und Leib derart ſchwer verletzt, daß der Tod ſchon nach kurzer Zeit eintrat. PMfalz, Peſſen und Uingebung. Erbach i.., 17. Juni. Bei den ſchweren Wetterſchäden am 9. Juni wurde insbeſondere auch der ſüdöſtliche Odenwald durch einen niedergegangeney Wolkenbruch hart getroffen. Zur Linderung der Noth der durch dieſen Wolkenbruch Geſchädigten im oberen Mümlingthal und im Lensbacher Thal nimmt ein Hilfskomitee in Erbach i. O. Geldſpenden entgegen, die an den Schatzmeiſter Herrn kriege glaubten die chineſiſchen Soldaten die engliſchen Truppen mit ihren Schilden zu ſchrecken, auf denen gräuliche Tigerköpfe gezeichnet waren. Sie ſperrten die Flußmündungen mit Ketten ab, die abge⸗ hauene Tigerköpfe trugen, um ſo das Einlaufen der feindlichen Flotte zu verhindern. Auf ihrem Zuge nach Peking ſahen die ver⸗ bündeten engliſchen und franzöſiſchen Truppen in der Ferne gewaltige Befeſtigungen auftragen, die aus Holz und Pappe aufgerichtet waren, um die feindliche Armee vor dem weiteren Vordringen agzuſchrecken, Das iſt chinefiſche Kriegsführung. — Canada iſt mit einem ziemlich kalten Klima bedacht worden. Das hindert aber nicht, daß Wahlkämpfe dort mit derſelben Hitze ausgefochten werden, wie anderwärts. Einmal ſtand bei einer ſolchen Wahlcampagne ein Mr. F. als Gegenkandidat einem Mr. M. gegenüber, und Beide bekämpften ſich mit großer Erbitterung. Als Mr. M. auf der Rednertribüne ſeinen Opponenten in die Enge trieb, warf er ihm vor, er ſei einmal Gefängnißwärter geweſen und aus dem Amte gejagt worden. Als die Reihe, zu ſprechen an Herrn F. kam, erhob ſich dieſer, und redete die Verſammlung folgender⸗ maßen an:„Meine Herren, wenn es jemals ein Beiſpiel von ſchwärzeſtem Undank in der Welt gegeben hat, ſo haben Sie es ſo⸗ eben mit eigenen Ohren gehört. Dieſer gute Mann wirft mir vor, daß ich einmal Gefängnißwärter geweſen und fortgejagt worden bin. Allerdings, er hat Recht, die Sache verhält ſich ſo. Wollen Sie aber wiſſen, meine Herren, aus welchem Grunde man mich entlaſſen hat? Man hat mich meines Amtes enthoben, weil ich aus übel an⸗ gebrachter Weichherzigkeit darauf einging, dieſem ſelben Herrn M. zur Flucht aus dem Zuchthauſe zu verhelfen, in dem ich den Poſten eines Gefängnißwärters bekleidete!“ Es iſt wohl unnöthig, zu er⸗ wähnen, daß ſich dieſer Grund in der That als durchſchlagend er⸗ wies. Nicht Mr.., ſondern Mr. F. hatte die Ehre, ſeinen Diſtrikt im Parlamente zu vertreten. — Das Pferd. Aufſatz eines elſäſſiſchen Einjährig⸗Frei⸗ willigen: Das Pferd iſt eine von die erſte Thiere und ſchönſte ünter den gezogene Thiere des Menſchensbrauchbart zum ſchafen und zum Reuden. Es beſteht aus vier fußen ein Kopf den es immer in die Höh heb und die Oren immer aufſtellt als wie ein Haas, hört es etwas rauſchen oder gehen, ſo heb es den Kopf in die Höh hin und hor, ſchauen ob Jemant bei ibm vorbeut aing. Es beſteht auch aus einem Schwanze mit Horen umgeben es ſtelt in immer heraus ſo feſt als wie ein ſtecken, wenn kalopieret oder Trapp. Das Pferd beſteht aus einem langen Halſe mit Har bedegt, wo man kaum brauchen kann; es iſt immer hibſch und ſchön man kann es Träthieren wie man will, aber man muß ihm immer kurtſes fourage geben Haber und Klein, um es in die Wieftedet erhalten. Man braucht das Pferd zum Reiten und zum ziehn der Bauerſmann braucht es vür zu ſeinem Agerbau, der Reiter hat es um zu Reiten in die Krieg, vür zum Frieden entgegengehen es iſt ein angelegenes Thier. — Der intereſſaute Fuſt. Das jüngſt in England erſchienene „Tagebuch eines Politikers“ enthält ein heiteres Vorkommniß aus der Jugendzeit des Prinzen von Wales und ſeiner Geſchwiſter. Der verſtorbene Lord., der einen mißgeſtalteten Fuß hatte, ſollte die Königin Viktoria in Windſor beſuchen. Vor ſeiner Ankunft berieth die Königin mit ihrem Gemahl, dem Prinzen Albert, ob es nicht beſſer ſei, den jungen Prinzen von Wales auf dieſes körperliche Ge⸗ brechen, damit er keinen Taktfehler beging, vorher aufmerkfſam zu machen, oder ob man den Fall ſeinem eigenen richtigen Gefühl über⸗ laſſen ſolle. Man entſchied ſich für das letztere. Lord& erſchien. Der mißgeſtaltete Fuß rief keine peinliche Bemerkung des kleinen Prinzen, der bei dem Empfauge gegenwärtig war, hervor. Aber am nächſten Tage fragte er die Königin:„Wo iſt Lord?“ Die Königin antwortete:„Er iſt nach London zurückgekehrt.“„O, wie ſchade. Er hatte mir verſprochen, ſeinen Fuß zu zeigen.“ Der Prinz hatte den armen Lord im Korridor abgefaßt und ihm das Verſprechen ab⸗ genöthigt, ſeinen Fuß beſichtigen zu laſſen! — Der Bürgermeiſter einer größeren Stadt, ein ſehr aufge⸗ blaſener Herr, hat einige Stationen von ſeiner Metropole entfernt eine Gemeindejagd gepachtet. Eines Abends kommt er vom Anſtande und iſt im Zweifel, ob er einen Fußpfad, der durch ein Getreidefeld führt und den Weg zum Bahnhof abkürzt, einſchlagen ſoll. Zufällig iſt ein biederer Landmann in der Nähe, und es entſpinn ſich fol⸗ gendes kurze Geſpräch:„Du, ſag' mir doch, darf ich dieſen Weg be⸗ nutzen?“—„Jau, det därfſt Du!“—„Weißt Du denn nicht, wer ich bin; ich bin der Bürgermeiſter aus., der Eure Jagd gepachtet hat!“—„Und wenn Du voch der Burgemeſter aus B. viß, de; Weg därfſt Du doch gehen!“ —— General! Anzeiger. 16 J Wick dahier zu ſenden ſind. Dem Fomſtee gehbben Mer aus Erbach, Michelſtadt, Beerfelden, Reichelsheim uſw, an. “ Darmſtadt, 17. Juni, In der Schwurgerichtsverhandlung egen die Karl Reuter Chefrau, Karoline geb. Weyand von Neu⸗ ſenburg, 28 Jahre alt, beſtätigten die Zeugenausſagen die fort⸗ geſetzten Mißhandlungen eines armen Kindes durch ſeine unnatür⸗ liche Mutter, Die Frau hatte ein uneheliches Kind ſo mißhandelt, daß ſelbſt der Ehemann wiederholt Anſtoß daran nahm, Nach dem Gutachten des Sachverſtändigen iſt der Tod durch die Schläge her⸗ beigeführt worden, welche die Angeklagte ihrem Kinde mit einem Handbeſen auf den Kopf verſetzte. Die Angeklagte erhielt zehn Jahre Zuchthaus. Mainz, 17. Juni. Zwiſchen der Stadt und der Eiſenbahn⸗ Abkommen getroffen, wongch die Stadt die elee⸗ direktion wurde ein triſche Beleuchtung der geſammten Bahnanlggen, des Verwaltungs⸗ u. ſ. w. übernimmt, ſobald das Electrieitätswerk fertig iſt. te in der Stadt angeſtellte Umfrage wegen Abnahme electriſcher Gnergie ergab bis jetzt, daß 28,000 lühlampen, 650 Bogenlampen und 550 Pferdekräſte zum Betrieb für Motoren veelgngk werden; man rechnet auf Verdoppelung dioſer Zahlen. Gerichtszeitung. Manußbeim, 20. Junt, Wir werden erſucht, mitzutheilen, daß die Ling Appel, welche der am 15, d. M. vor der hieſtgen Strafkammer wegen Kuppelei verurtheilte Taglöhner Guſtav Weiß von Söllingen in den Abendſtunden ſpaziren W8 0 hat, nicht 1. identiſch iſt mit der in der 15, Querſtraße 59 wohnenden Karoline Appel, Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Badiſches Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Die Walküre, Die Walküre hat hier unter den einzelnen Theilen des Rings die meiſten Aufführungen erlebt, ſie iſt daher erklärlicherweiſe dem Inſtrumentalkörper weſentlich vertrauter als etwa das Rheingold. Bei der geſtrigen Wiedergabe intereſſirte von den Mitwirkenden auf der Bühne, bei denen allen ein Einſetzen des beſten Könnens zu konſta⸗ tiren war, am meiſten unſer neuer Vertreter des Wotan, der den nach dem Rheingold auf ihn geſetzten Erwartungen in erfreulichem Maße entſprach, Herr Mohwinkel iſt zwar noch nicht ganz ſicher mit ber überaus anſpruchsvollen Partie des ungeſtrichenen Wo⸗ dan verwachſen, was ſich geſtern beſonders in mehrfachen rythmiſchen Kolliſtonen mit dem Dirigenten zu erkennen gab, doch war der Ein⸗ druck ſeiner Leiſtung in Spiel und Geſang wiederum der, daß ſich der Sänger für dieſe Rolle vorzüglich eignet und bei weiterer Verboll⸗ kommnung der Wiedergabe ein ſehr bemerkenswerther Wotandarſteller werden wird. Sein ſchönes Organ kam beſonders im dritten Akt kraft⸗ voll zur Geltung. Dem Siegmund des Herrn Krug ſind große Fort⸗ ſchritte nachzurühmen, ſowohl was die dramatiſche Deklamation, als das innere Erleben der Partie betrifft. Auch Frl. Heindls Brün⸗ hilde iſt großzügiger geworden. Mährend ſie am Schluß der Todver⸗ kündigungsſcene viel zu ſehr zurückhielt, war ſie bemüht, der groß⸗ artigen dramatiſchen Steigerung des dritten Akts nach beſten Kräf⸗ ten gerecht zu werden. Der trefflichen Verkörperung des finſteren Recken Hunding durch Herrn Marz iſt ſchon öfters mit Anerkennung gedacht worden. Der Fricka des Frl, Spiegel ſo wenig auch dieſe Beſetzung zu billigen iſt und genügt, muß das Verdienſt zunehmender Sorgfalt und Sicherheit in der Ausführung ihrer wichtigen Scene Zuerkannt werden. Die plötzliche Abſage der Frau Sorger hatte das Zuſtandelommen der Vorſtellung gefährdet; burch die Bereitwilligkeit Dder immer hilfsbereiten Frankfurter Intendanz wurde in leßzter Stunde ein Erſatz gefunden in der herzogl. ſächſ. Kammerſängerin ffat Paula Ralph vom Frankfurter Stadtthegter, deren Sieg⸗ inde in Anbetracht der raſchen Uebernahme der Partte in einem frem⸗ den Enſemble Anerkennung verdient. Das nicht ſonderlich große und micht ſehr umfangreiche Organ der Frankfurter Dame, für deren Künſtlerintelligenz ein gutes Spiel ſprach, mag ſich für weniger dra⸗ matiſche Rollen beſſer eignen als für die Sieglinde. Dem geſtrigen Walkürenenſemble wäre gründlicheres Studium, namenklich beſtimm⸗ dete Präziſton der Einzeleinſätze zu wünſchen geweſen, r. W. Koſchatkonzert. Wie nun bereits feſtgeſetzt, findet das Kon⸗ zert unter perſönlicher Leitung des Componiſten Thomas Koſchat zam Samſtag, den 25. Juni, Abends 8 Uhr, im Konzertſaal des Hof⸗ kheaters ſtatt. Das Münchener Hoftheater begeht am Freitag, dem 24, Juni ohannistag), den 30, Jahrestag der erſten Aufführung von Richard agners„Meiſterſinger von Nürnberg“. An dieſem Abend wird Fat Friebrichs den Beckmeſſer übernehmen. Der Prinz⸗Regent at dem Ghrenmitglied der Berliner Hofoper, preuß. Kammerſänger G. Betz, welcher bei der Erſtaufführung des Werks in München die Rolle des Hans Sachs kreirte, die kgl. Judwigsmedaille für Miſſenſchaft und Kunſt verliehen, Denr Wiesbadener Tonuküunſtler⸗Verein veranſtaltete vor inigen Tagen ſeinen tetzten Geſellſchaftsgbend dieſer Sgiſon, im oneert⸗Saale der Loge„Plato“. Einen hervorragenden Antheil an beſſen ausgezeichneten Verlauf hatte unſer genialer Landsmann Muſik⸗ direktor Hochſtetter. Wie wir der Wiesb. Preſſe entnehmen be⸗ währte ſich derſelbe aufs Neue als hervorragender Klavier⸗Virtuoſe, deſſen hochentwickelte Technik, ſowie geiſtig belebte Vortragsweiſe allgemeine Würdigung ſeitens eines ſehr diſtinguirten Zuhörer⸗ kreiſes und der geſammten Wiesbadener Preſſe fand.— Muſikdirek⸗ kox Hochſtetter ſpielte verſchiedene Solopiecen, darunter ein Klavier⸗ ſtück eigener Compoſttlon„Es war einmal“ aus dem Cyelus Dorn⸗ Töschen und wird Letzterem eine glückliche Erfindungsgabe und ent⸗ Jprechende gefällige Form nachgerühmt. ußerdem interpretirte mit den Kammermuſikern Ehrlich und Backhaus das laviertrio Op. 15-moll von Rubinſtein, ein Jugendwerk des gro⸗ ßen Klaviertitanen, welches mit rauſchendem Beifall aufgenommen wurde. Liederſpenden des geſchätzten Baritoniſten Otto Süße ſorg⸗ den für eine angenehme Abwechslung des baich daoen Programms, welches einen würdigen Abſchluß der heurigen Wiesbadener Ton⸗ künſtler⸗Abende bildete. Oskar von Chelius Oper„Haſchiſch“ geht Anfang nächſter e in Braunſchweig, Wiesbaden, Karlsruhe und Koburg in cene. Um das Graf Schackſche Neiſeſtipeudinm haben ſich 16 deutſche junge Maler beworben. Dieſes wurde auf Grund der ein⸗ geſchickten Arbeiten und Studien vom Kollegium der Münchener Akademie der bildenden Künſte dem Kunſtmaler Franz Thomas in München zugeſprochen. Aus Dresden wird berichtet: Bei der Tannhänſer⸗ Aufführung im königlichen Opernhauſe gelegentlich des 25jährigen Hühnenjubiläums von Thereſe Malten brachte das ausver⸗ kaufte Haus der gefeierten Künſtlerin nicht endenwollende ſtürmiſche Dovationen dar. Der König und die Königin wohnten der Vor⸗ ſtellung bei. In Weimar iſt ein Verein für den Hoftheater⸗Neubau ge⸗ ründet worden. Oberbürgermeiſter Pabſt iſt Vorſitzender. Es ſind ereits 16 000 M. gezeichnet. Im Befinden von Georg Ebers iſt Beſſerung eingetreten und iſt Hoffnung auf Rettung vorhanden. Wagesneuigkeiten. — In Berlin feierte am Samſtag der ärztliche Klub in Gegen⸗ wart namhafter Mediziner die Einweihung ſeines neuen Lokals.— Da das Berliner Rathhaus viel zu klein geworden iſt und der Be⸗ dürfniſſen ſchon lange nicht mehr genügt, ſel jetzt in der Nähe ein großes Dienſtgebäude aufgeführt werden. Die Erwerbung von Grund und Boden wird auf etwas über 6 Millionen und der Koſtenbetrag für das neue Gebäude auf über 5 Millionen Mark geſchätzt. — In Saarbrücken hatte ſich ein junger Glasarbeiter in der Strafkammer wegen Körperverletzung mittels Meſſers zu verant⸗ worten und war dieſerhalb zu ſechs Monaten Gefängniß verurtheilt Worben. Als er nach dem Urtheilsſpruch den Sitzungsſaal kaum werlaſſen hatte, brach er im Corridor zuſammen. Die zu Hülfe Eilenden fanden nur noch eine Leiche. Der Unglückliche hatte Gift, wahrſcheinlich Cyanealt, genommen uad ſich auf dieſe ſchreckliche Weiſe den Folgen ſeiner That entzogen. — Stürm, Hagel und Regen richteten im Aarader Komitat in Ungarn, ſowie in Oberitalſen, großen Schaden an. Aeueſſe Nachrichten und Celegramme. Der ſpauiſch⸗amerikaniſche Krieg. (Priuat Telegramme des„Geueral⸗ Auzeigers.)“ Madrid, 19. Juni. Das gelbe Fieber ſoll unter den bei Guantanamo gelandeten Amerikanern ausgebrochen ſein. Ebenſo wurden vom Geſchwader Sampſon's Fiebererkrankungen gemeldet.— Es erhält ſich das Gerücht, Manila habe ſich er⸗ geben und der Gouverneur Auguſtin habe ſeine Amtsthätigkeit eingeſtellt. Die Miniſter erklärten, die Regierung habe keine Nach⸗ richt hierüber bekommen. Sie halte die Nachricht der Meldung jedoch für möglich. Sagaſta erklärte dieſelbe jedoch ſchließlich für unbegründet. Nach dem„Temps“ habe General Auguſtin ſeine Machtbefugniſſe dem Kommandanten von Manila übergegeben, der die Kapitulation Manilas unterzeichnet hätte. Das ſpaniſche Schiff„Puriſſima Concepcion“ iſt mit einer werthvollen Ladung trotz der Blokade in Manzanilla ange⸗ kommen. Die Kundgebung der cataloniſchen Verbindung, unterzeich⸗ net von 35 Vereinen und 18 wenig einflußreichen Zeitungen Cataloniens tadelt die Unordnung und den Mangel an Voraus⸗ ſicht bei der Regierung und führt aus, der Angriff der Vereinig⸗ ten Staaten ſei unqualifizirbar, aber Spanien müſſe in dem un⸗ gleichen und verderblichen Kampfe nachgeben. Die Einwilligung in die Loslöſung eines Theiles ſeines Gebietes würde jetzt weniger ſchmerzhaft und weniger koſtſpielig ſein als ſpäter. Sie würde den Tod von Tauſenden von Soldaten und das Elend der Ar⸗ beiter vermeiden.— Eine amtliche Depeſche aus Santiago de Kuba meldet: Ein vorgeſtern Morgen bei Cabanas von den Amerikanern unternommener Landungsverſuch wurde mit Ver⸗ luſten für dieſe abgeſchlagen.— Der Republikaner Salmeron fordert in der Kammer eine Unterſuchung, damit in aller Form die Behauptung der Amerikaner, daß die Leichen der Gefallenen von den Spaniern verſtümmelt wurden, widerlegt werde. Der Miniſter des Innern erklärte, dieſe Verleumdung ſei nicht einmal eine Unterſuchung werth. Labra verlangt Einſicht in die Schrift⸗ ſtücke über die Ausweiſung der ſpaniſchen Offiziere Caranza und du Boc aus Canada. Karlsruhe, 20. Juni. Die konſervative Parteilei⸗ tung hat geſtern beſchloſſen, im., 10. und 11. Wahlkreiſe für den Kandidaten der nationalliberalen Partei und gegen die So⸗ zialdemokraten zu ſtimmen. In den anderen 7 Wahlkreiſen, in denen ſich Nationalliberale und Zentrumsleute gegenüberſtehen, bleibt es den Konſervativen überlaſſen, für welchen Kandidaten ſte eintreten wollen. Prag, 20. Juni. Geſtern wurde der Grundſtein zu dem Palacky⸗Denkmal in feierlicher Weiſe gelegt. Abg. Herold hielt die Feſtrede.— Der Congreß ſlaviſcher Journaliſten ſandte ein Huldigungstelegramm an den Kaiſer und an mehrere Miniſter. * Wien, 19. Juni. Die in Galizien eingetretene unverkennbare Weite eneg dürfte die Verhängung von Ausnahmemaßregeln ſowie weitere militäriſche Verfügungen überflüſſig machen. * 19. Junf. Bei dem anläßlich der Palacky⸗Feier ſtattge⸗ habten Bankett trat Rieger für Aufrechterhaltung und Fortdauer der Harmonie zwiſchen der Dynaſtie Habsburg und dem böhmiſchen Volke 0 allen flaviſchen Nationglitäten Oeſterreichs ein. Es ſprachen erner der Abgeordnete Krgmaiz, ſowie eine ſlowaliſcher, ein floveniſcher, ein polniſcher, ein rutheniſcher, ein e ein dalmgtiniſcher und ein bulgariſcher Vertreter. Namens der Stadt Moskau hielt Profeſſor Brandt(ein echt ſlaviſcher Name! Red.), eine Anſprache, Krakau, 19. Juni. In den meiſten Bezirken Galtziens iſt Ruhe eingetreten. Dagegen herrſcht in Jaslo noch immer tiefe Erregung. Andauernd werden Schankwirthſchaften überfallen und die Hausge⸗ räthſchaften vernichtet. Das Begräbniß der bei dem Einſchreiten der Gendarmerie getödteten Perſonen erfolgte in Gegenwart einer ſtarken Militärabtheilung. Die Anweſenheit des Statthalters in Gorlice und die energiſchen Schritte der Behörden haben einen beruhigenden Ein⸗ druck auf die dortige Bepölkerung ausgelbt. Nach mehreren Orten iſt wegen drohender Unruhen Infankerie abgegangen. *Paris, 19. Juni. Ribot theilte dem Präſidenten Faure mit, daß er auf die Bildung des neuen Miniſtertums verzichten müſſe. Präſident Faure bot darauf Sarrien die Bildung eines Verſöhnungs⸗ miniſteriums an. Sarrien verlangte, ſich mit ſeinen Freunden be⸗ rathen zu könuen und verſprach, am Montag Nachmittag zu antwor⸗ ten,— Sarrien erörterte heute Vormittag in Beſprechungen mit mehreren der hervorragendſten Führer der gemäßigten Republikaner und der Radikalen die Grundlagen für eine Verſtändigung zwiſchen den bedeutendſten republikaniſchen Fraktionen. Paris, 20. Juni. Sarrien beſprach ſich mit Ribot und Poin⸗ carre über die Frage der Einkommenſteuer. Die Einigung ſcheint ſchwer zu ſein, es ſei denn, daß ein ſchriftlicher Wortlaut ge⸗ funden wird, der jedes Mißverſtändniß ausſchließt. Sarrien wird auch mit Bourgeois konferiren.— Reinach, der als Hauptmann der Landwehr wegen der Wiedergabe eines Artikels im„Siecle“ vor ein Militär⸗Disziplinargericht geſtellt werden ſoll, hat als Zeugen Ge⸗ renal Sauſſier, Senator Ranc, Miniſter Hanotaux, Oberſtlieutenant Picquart und mehrere andere bekannte Perſonen vorgeſchlagen. London, 20. Juni. Der Telegraph meldet aus Waſhing⸗ ton: Unter dem Befehl des Generals Miles wird eine Expedition nach Puerto Rico demnächſt abgehen. *Lomdon, 19. Juni. Die engliſchen Flottenmaneöver ſolleu wegen des Streiks der Kohlenarbeiter unterbleiben, Di Regierung verfügt über reichliche Kohleuvorräthe, hält es aber für geboten, dieſe ſolange nicht zu vermindern, als der Streik fortdauert. * Petershurg, 19. Junt. Der Direktor der Obergefängniß⸗ verwaltung begiebt ſich nach Port Arthur, um die Frage zu löſen, ob die Anſiedelung Stgatsgefangener daſelbſt erfolgen ſolle.— Heute iſt ein Geſetz veröffentlicht betr, die Modfficgtion der Beſtim⸗ mungen für den Import verſchiedener landwirthſchaftlicher Maſchinen, Geräthe, Düngemtittel, chemiſche Produkte und Präparate. Für gänzlich zollfret erklärt werdeir Raupenleim, Staßfurter Salz, auch gemahlen, chlorhaltiges Kali, ſchwefelſaures Kalt, Chiliſalpeter, ſchwefelhaftiger Kohlenſtoff, Pariſer Grün, Präparate gegen Krankheiten der Weinſtöne und Obſtbäume, mehrere landwirthſchaftliche Maſchinengeräthe, Manila⸗ hanfſchnur für Garbenbenbindeappgrate in Mengen bis zu 30 Pud per Apparat. Der Zoll auf Lokomobilen für komplieirte Dreſchmaſchinen und Dampfpflüge wird auf 50 Goldkopeken pro Pud herabgeſetzt. Cettinfe, 19. Juni. Das offtziöſe hieſige Blatt beklagt die gegenwärtigen Ereigniſſe an der türkiſch⸗montenegriniſchen Grenze und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die erleuchtete Politik des Sultans Und die Bemüthungen Europas genügen werden, um die Bewegung in der Umgegend von Berana zu erſticken.— Nach Berichten, die die Regierung in Montenegro erhalten hat, begannen geſtern Mittag die Albaneſen wieder mit den Brandſtiftungen und Grauſamkeiten. Schanghai, 19. Junf. Die belgiſche Anleihe zum Bau einer Eiſeubahn in Peking⸗Hankau iſt definftiv abgeſchloſſen. Japan beabſichtigt, eine Anleihe im Betrage von 150 Millionen mit einem holländiſchen Syndikat abzuſchließen. Waſhington, 19. Juni. Das Maxinedepartement iſt beſorgt, avannah könnte etwa von den anliegenden Inſeln Zufuhr erhalten, Es wird daher beabſichtigt wirkſame Maßregeln zu ergreifen, um die Blockade zu verſtärken.— Admiral Samtſon telegraphirte an das Kriegsdepartement und fragte dort an, wann die Invaſtonsarmee ein⸗ treffen werde. Er ſchildert die Lage rings um die Stadt als kritiſch. Die Stadt müſſe ſofort genommen werden. Alger erklärt die daß Me Kinley und Alger unzufrieden mit dem Verhalten des Gener Miles ſeten und beſchloſſen hätten, dieſen zur Demiſſion zu veranlaſſen, für unbegründet.— Da man eine bedeutend größere Truppenmacht wird nach Cuba ſchicken müſſen, als zuerſt angenommen wurde, wird eine neue Einberufung von Preimillinen näthia werden. In amtlichen Mannbelm, 20. Juuſ: Kreiſen erwartet man, daß die Expedſtſon unſer Shafter morgen am 1 Landungspunkte eintreffen wird.— Der Präſident blieb bei ſeiner Entſchließung, 100 000 Mann erſt nach Havanng zu ſchicken, wenn die Gefahr des gelben Fiebers vermindert oder verſchwunnden iſt und die des Truppen vollſtändig ausgerüſtet, disciplinirt und eingeübt ſein werden, Ja Aus Santiago de Cuba abgegangene Depeſchen melden von einem am Scharmützel das bei Tagesanbruch zwiſchen ſpaniſcher Infanterie, die ſpr in einem Blockhauſe lag, und 2 eine Recognoscirungsfahrt machenden 0 amerikaniſchen Dampfſchaluppen ſtattgefunden hat. Eine Schaluppe Lauf wurde zehnmal getroffen, aber keine Perſon getötet oder verwundet. Vo Als die Kriegſchiffe„Texas“ und„Vixen, zu feuern begannen, zogen Do ſich die Spanier zurück. Das Kriegſchiff„Hankee“ wechſelte am Mon⸗ Rü tag Schüſſe mit einem Fort von Cienfuegos. Eine ſpaniſche Granate explodirte auf der„Pankee“, wodurch ein Mann ſchwer verwundet das wurde. wi! 1 18 Mannheimer Handelsblatt. lan Maunheimer Marktbericht vom 20, Juni. Stroh per Zir. 31 M. 1,40, Heu per Ztr. M. 3,50, Kartoffeln von M. 4,00 bis 8,00 a per Ztr., Bohnen per Pfd..50., Blumenkohl per Stück 80 Pf., Spingt per Portion 00 15 Wirſing per Stück 15 Pf., Rothkohl get per Stück 0000 1 Weiß 7 Skück 15 Pf., Weißkraut per 100 ten Stück 000 Pfg., Kohlrabi s Knollen 20 Pf., Kopffalat per Stück 6 Pf., zeh Endivienſalat per Stück 15 Pf., Feldſalat per Portion 00 Pf., Sellerie an per Stück—00 Pf., Zwiebeln per Pfund 00—12 Pf., rothe Rüben per Portion 20 95 weiße Rüben per Port. 00 7 gelbe Rüben per Portion 00 Pf., Carrotten per Büſchel 8 Pf., Pflück⸗Grbſen per Port. 20 Pf., Meerrettig per Stange 20 Pf., Gurken per Stück 00—30 1 zum Einmachen per 100 Stück 000 Pf., Aepfel per Pfd⸗ 00—40 Pf., Birnen per Pfund 00—00 Pf., Pflaumen per Pfund Pf. ſſt Zwetſchgen per Pen 00 Pf., Kirſchen per Pfd. 18—20 Pf., Trauben, f per Pfd. 00—00 Pf., Pfirſiche per Pfund 00 Pf., Aprikoſen per Pfd.⸗ 8w. 00 Pf., Nüſſe per 25 Stück 00 Pf., Haſſelnüſſe per Pfd. 00 Pf. zur Eier per 5 Stick 30 Pf., Butter per Pfb. 1,20., Handkäſe per den 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 45 Pf., Hecht per Pfd. 1,20., Barſch per Pfd, 00 Pf., Weißfiſche per Pfd. 85 Pf., Laberdan per Er Pfd. 00 Pf., Stockfiſche per 1165 00 Pf., Haſe per Stück ,n0., Ze Reh per Pfd. 1 Mark, Hahn(jung) per Stück 1,75., Huhn a CGung) per Stück 1,75 Pfg., Feldhuhn per Stück 0,00., Ente per Di Stück.50—., Tauben per Paar 90 Pfg., Gans(lebend) per Stück .50—6., geſchlachtet per Pfd. 00 Pf. Svargeln 00 Pfg. Courszettel der Mannheimer Effektenbörſe vom 18. Junt, ent 8 Atene 1 Ver omburger eſſerſchmi 20. 8 Babiſche N 122.— G e Bicute 1 in Gewerbebaut Speher 50% 180.— 6g Wfatsbean. b. Geiſer n Moßt 11 5 dun Bank 135.59 8 Brauerei Sinner, Grünwinkel 248. G 3 Oberrhein. Bank 125.80 b Schroebl Heidelberg 142. Pfälziſche Bant 144.50„ Schwartz, Speher 112.— 6 , e, ee ke heanſſche Greditdank 146.10 ö;„ een 1 lic Rhein. Oyp.⸗Bank 109,60 G„ Werger, Worms 35.— 9 ger Hiſ 95 Wormſer Brauhaus v. Oertge 135.50 be e Pfälz. Preßh. u. Spritfabr. 149.— 6, 1450 f Berſichert Heilbronner Straßendahnen 112.— G VNN 119.80 0 Chemiſche Induſtrie. Aein ee 119,.— 66 G. f. u. In rie 2 öln. Rhein⸗ u. Seeſchi Sobiſah Aahs 1 8990 Bad. Rilck⸗ u. Mitperſich. 400.— bei Chen Fabelt Goldeſiberg 185.— G Bad. Schlfffahrt⸗Aſſecurans 579.—— 1* Chem. Fabrlk Gernsheim 80.— Continentale Verſicherung 420.— Pereſn chemm. Rabrzen 150,26 W Mannßeimer eelc 579.— 9˙— Verein D. Oelfabriten 108.— G Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaft 245.— Weſteregein Alkal, Stamin 196.50& WMürtt. Transportserſich, 780 0 Zellſtofffabrik Wat9 0 NE Induſtrie.— Sicetaien Waghäuſel 56.— G Emafliürfabrik Kirrweiler 125.— ückerraffinerie Mannheim 112.— G Sadne 1 E Brauereien. alte e de 90— Bad. Brauerel Stamm 80.25 8 arlsr, Nähmf. Haid u. Neu— 0 6„Vorzugs⸗A. 185.— G Mannh. Bum, 1. Asbeſtfabr. 180.— 0 Bln er Attienbferbrauerei—.— Mannheimer Lagerhaus 118.— 05 9 Durlacher Hof vorm. Hagen 169.80 Oggersheimer Spinnerei 22—— giſt Gichbaüm⸗Brauerei 75.— Pfelz. ähm, u, Fahrräderf. 157.50 Elefantenbräu Rühl, Worms 107.— G Portl.⸗Cementwk. Heidelberg 170— 1 Hrauerei Ganter, Freiburg 128,— b Bereinig Freiburger Zlegelw. 120.— Bd, Kleinlein, Heidelberg 189.— 8 Berein Spegerer Jiegelwerke 101.— ma Mfaunheimer Eſſektenbbrſe vom 18. Juni, Heute notirten hal Aktiengeſellſchaft für chemiſche Induſtrie 127., Verein chemiſcher ma Fabriken 150,25., Brauerei Eichbaum 175., Gutjahr Aktien bet 119.50 bz. u.., Mannh, Dampfſchleppſchifffahrt 119 bz., Oberrheim Pri Verſicherung 240 G. u. 245 B. Mannheimer Lagerhaus 118 bzo B0 Freiburger Ziegelwerke 120 bz, u. G. Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafen⸗Verkehr vom 14. Junf. ent ee II. Schiffer ev. Kap. 1 Kommt von Ladun Etx, Grieshaber Vigung 19 Antwerpen Stickgt. Gte 17774 Maier Eintracht Jagſtfeld Steinſalz 2563 Unger WVigung 38 Antwerpen Stckgt. Getr 30070 Walter D. A. P. G. 8 Rotterdam Petroleum 31588 Daverveldt Janh Abriana Antwerpen Stckgt. Gtr. 22114 Vom 16. Juni.: Diſtel Aeolue Ankwerpen—— 18764 Lorenz Drei Gebs. Jagſtfeld Steinſalg 2828 G. A,.Z auter Tapenta Glebe Leinbs 400⁰0 Vom 17. Juni: Klgrenaar Vigung 9 Rotterdam Stckgt. Gtr. 12480 Dörich 7 7 75 77 75 40780 Adler— 82 Antwerpen—— 20894 Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Juni. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 15.18. 12. 18. 19. 20, Bemerkungen Kouſtauz 439 77 Waldshut 36,68 4,35 4,49 3,868,78 Hüningen. J3,58 4,184,38 3,97 3,73 Abds. 8 U. Kehl J3,88 4,08 4,42 4,87 N. 6 U. Lauterburg J5,21 5,22 3,48 5,88 Abds. 6 U Maxau. 3J5,84 5,40 5,70 6,12 2 U. Germersheim J5,28 5,24.-P. 12 U MaunheimJ5,55 5,42 5,47 5,72 5,96 6,09 Mgs. 7 U Mainz 12,58 2,54 2,48 2,55 2,76.eF 12 N. Bingen J2,98 2,962,88 10 U. Kaub. J3,61 8,55 8,508,52 2 N. Koblenz J3,63 3,54 3,44 10 Köln„J4,09 ,97 8,84 8,76 ,78 Uu., Ruhrort 3,74 3,59 8,48 9 U. vom Neckar: Maunheim J5,60 5,45 5,50 5,75 5,98 5,96 B. 7 U. Heilbrounnn 11,60 1,90 2,20 1,93 1,69 V. 7 U. I 3, 13. Christian qhle) 3, 13. Specialität: Kinderwagen erster Fabrikate. Spocn 0080 — —— 8 ist das beste Tafel⸗ 1527 5 Sprudel Wasser. In stets 180 rischer Füllung zu haben bei den Haupt⸗ 5*— Maiederlagen. 61870 Onristlan RKühner in Mannheim, Tel. 305 und FEeter Rixius in udwigshafen à. Nh Iel. No, 28., Nähmaschine“ nur allein Mertin Deeker., 4 3, 4. MANNHEIM 4 3, 4. 84088 Wia-lwis dam Dbastaraingans 3 N— 2 2 + 2 m er die die n. 1 die PE * 2 SSSGSS& SSN en eU en in⸗ 3⁰ II — 1 * 7 W⸗ 7 —.— Mäftthelm, 201 Jüng GeneralAngeiges 8. Setfe! Ueber die Lage der Landwirthſchaft und ihre Bedeutung im Wirthſchaftsleben hes deutſchen Volkes theilt das ſoeben erſchienene ſtatiſtiſche Jahrbuch für das Deutſche Reich, Jahrgang 1898, die letzten, amtlich feſtgeſtellten Zahlen mit. Sie haben umſomehr An⸗ ſpruch auf Beachtung, wo in der letzten Zeit unter Hinweis Fauf unkontrolirbare Angaben die alten Unerfreulichkeiten in den BVordergrund geſchoben und agitatoriſch ausgenutzt worden ſind. Dahin gehört die immer wiederholte Behauptung von dem Rückgang der laudwirthſchaftlich benutzten Flächen. Gerade das Gegentheil iſt der Fall. Zunächſt iſt die geſammte be⸗ wirthſchaftete Fläche gewachſen, und zwar in der Zeit von 1882 bis 1895 von 40,1 Mill. auf 42,3 Mill. Hektar. Die landwirthſchaftlich bebaute Fläche hob ſich in derſelben Zeit von 31,8 auf 32,5 Mill. Hektar. Die zweite Behauplung, der immer wieder zu begegnen iſt, lautet, der Bau von Brod⸗ getreide habe abgenommen. Um dieſe Behauptung zu beleuch⸗ ten, ſeien die Zahlen vom Anfang und Ende des letzten Jahr⸗ zehnts einander gegenübergeſtellt; danach betrug die Erntefläche an Hektaren beim 1896 1886 Roggen, 5982 180 5 888 902 Weizen. 1 926 885 1916 638 Das iſt eine Zunahme von rund 145000 ha. Richtig iſt freilich, daß in derſelben Zeit der Anbau von Spelz und zwar um 50000 ha und der Anbau von Gerſte um 65000 ha zurückgegangen iſt. Dieſes Minus wird aber nicht nur durch den Mehranbau von Roggen und Weizen ausgeglichen, ſon⸗ dern guch dadurch, daß der Anbqu von Wieſenheu in dieſer Zeit um ein geringes, der Anbau von Hafer aber um 175000 ha ſtieg und der Anbau von Kartoffeln um 140000 ha, Dieſen Zahlen gegenüber kann die Behaupiung, daß der land⸗ wirthſchaftliche Anbau zurückgegangen ſei, nicht gufrecht erhalten werden. Im Gegentheil, man wird daraus mit Befriedigung entnehmen, daß trotz des Niedergangs der Preiſe, der in den verfloſſenen Jahren beſtand, die Landwirthſchaft die Hände nicht in den Schooß gelegt, ſondern ſich erfolgreich bemüht hat, durch Ausdehnung des Anbaus der ungünſtigen Konjunkturen zu begegnen. Noch erfreulicher wird das Bild, wenn man die Ernte⸗ erträge aus denſelben Jahren gegenüberſtellt. Nach der amt⸗ lichen Aufnahme betrug die Geſammt⸗Erntemenge in Tonnen gerechnet an 1896 1886 Roggen! 7232 320 6092 840 Weizen 3 008 385 2 666 423 Das iſt ein erheblicher Mehrbetrag. Der Minderertrag bei Spelz und Gerſte iſt aber bei weitem nicht ſo groß, wie Amts⸗ man nach der Verminderung der Anbaufläche dieſer Getrelde⸗ arten zu erwarten berechtigt wäre; er betrug beim Spelz 122 000 Tonnen, bei der Gerſte etwa 20 000 Tonnen. Da⸗ für aber erbrachte wieder der Kartoffelban gegen 1896 ein Mehr von rund 4 135 000 Tonnen, der Haferbau ein Mehr von 113000 Tonnen, der Ertrag an Wieſenheu war ebenfalls 1896 höher als 1886 und zwar um 2 Mill. Tonnen. In dieſen Zahlen tritt zu Tage, daß die Landwirthſchaft ſomit nicht nur extenſiv, ſondern intenſtv vorwärts gegangen iſt, und daß auch die Bemühungen, die Erträge vom Hektar zu ſtei⸗ gern, beachtenswerthe Erfolge aufzuweiſen haben, die in keinerlei Weiſe zu dem Peſſimismus berechtigen, den eine zielloſe Agi⸗ tation künſtlich gezüchtet hat. Von der Marine. Von den im Jahre 1895 bewilligten drei Kreuzern II. Klaſſe, nunmehrigen großen Kreuzern, wird als erſter S..S.„Hertha“ demnächſt mit den Probefahrten beginnen. Das Schiff befindet ſich augenblicklich ſchon in Swinemünde und erledigt von dort aus ſogenannte Vorproben, welche Seitens der bauenden Werft, dem Vulcan in Stettin, ausge⸗ führt werden. Hierzu ſind dem letzteren jedoch ſchon einige 70 Mann militäriſchen Maſchinenperſonals Seitens der Marine⸗ verwaltung zur Verfügung geſtellt. Dieſe Maßnahme hat den Vorzug, daß das Perſonal mit den theilweiſe ganz neuen Ma⸗ ſchineneinrichtungen ſchon einigermaßen vertraut iſt, wenn die eigentlichen Probefahrten beginnen. Am Samſtag begab ſich die Abnahme⸗Kommiſſlon der Werft nach Swinemünde und wohnte der Sſtündigen Aknahme⸗ Probefahrt bei, bei welcher die Maſchinen während der Dauer von 2 Stunden die verlangten 10,000 Pferdekräfte leiſten müſſen. Iſt dieſe Fahrt zur Zufriedenheit ausgefallen, ſo wird das Schiff nach Kiel überführt, um auf der dortigen Werft dem Bauvertrage gemäß abgeliefert zu werden. Es wird dann mit militäriſcher Beſatzung in Dienſt geſtellt und beginnt die vor⸗ geſehenen Probefahrten, die eine eingehende Durchprobung der Maſchineu⸗ und Keſſelanlagen unter den verſchiedenſten Ver⸗ hältniſſen darſtellen. So erhalten bei einzelnen Fahrten die Schraubenflügel verſchiedene Steigung, es wird nur mit einer, oder mit 2 oder mit allen 3 Maſchinen gefahren, es wird für die verſchiedenen Geſchwindigkeiten der genaue Kohlenverbrauch beſtimmt u. g. m. Die Probefahrten der Hertha werden in⸗ ſofern noch ein beſonderes Intereſſe darbſeten, als dieſes Schiff eine bis dahin in unſerer Marine noch nicht vorhandene Keſſel⸗ art aufzuweiſen hat, nämlich Belle⸗ville⸗Keſſel. Die„Hertha“ iſt ganz aus Stahl gebaut und beſitzt bei 105 m Länge, 17,4 m Breite und 6,2 m mittleren Tiefgang eine Waſſerverdrängung von 5600 Tonnen. Es ſind drei Enkwickelung von 10,000 Pferdekräften dem Schiff eine größte Geſchwindigkeit von 19,5 Seemeilen(⸗= 36 km) in der Stunde geben ſollen. 18 5 Die artilleriſtiſche Armlrüng beſteht ans—21 em Schnell⸗ ladekanonen in je einem vorn und hinten aufgeſtellten Panzer⸗ thurm von 100 mm Dicke,—15 em Schnellladekanonen in ebenſo gepanzerten Kaſematten oder Drehthürmen, 10—8,8 em Schnellladekanonen und 14 Maſchinenkanonen und ⸗Gewehren. Außerdem ſind 8 Torpedoausſtoßrohre vorhanden. Die Be⸗ ſatzung wird aus einigen 450 Mann beſtehen. Unberechtigte Angriffe. Ein gewiſſer Theil der Preſſe ſucht gegen den Grafen Poſadowsky daraus Angriffsmatertal herzuleiten, daß vor den Wahlen zwar eine Reform der Invallditäts⸗ und Altersver⸗ ſicherung, des Privatverſicherungsrechts ꝛc. in Ausſicht geſtellt ſel, nach den Wahlen aber würden alle dieſe Verſprechungen der Vergeſſenheit anheimfallen; vielmehr müſſe man ſich auf die Verſtaatlichung der Reichsbhank, auf die Gefährdung der Goldwährung gefaßt machen. Das ſind geradezu lächerliche, abſolut aus der Luft ſeer aſt Behauptungen, die nicht durch eine einzige Thatſache ihre Beſtätigung finden. Es iſt zweifel⸗ loß, daß eine Reform der Invaliditäts⸗ und Altersverſicherung ſowie eine Regelung des Privatverſicherungsweſens dem neuen Reichstage ſehr bald nach ſeinem Zuſammentritt werden vor⸗ gelegt werden können. Im Uebrigen hat der Staatsſekretär des Reichsamis des Innern bisher ſtets das gehalten, was er in Ausſicht geſtellt hat, was ſich ſeit Anbeginn ſeiner Thätig⸗ keit im Reichsdienſte an zahlreichen Beiſpielen beweiſen läßt. Selbſtverſtändlich muß er die Zuſtimmung der verbündeten Re⸗ gierungen haben. Den Gedanken der Verſtaatlichung der Reichsbank hat in der Budgetkommiſſion des Reichstages ſelbſt der Abgeordnete v. Kardorff fallen laſſen, und unſeres Wiſſens gibt es kein Mitglied innerhalb der Reichsregierung, welches dieſem Projekt bisher auch nur das geriugſte Entgegenkommen gezeigt hätte. Was endlich die Währungsfrage betrifft, ſo hat, wie ſich aus dem Protokoll der ſog. Silberkonferenz ergibt, in deren Sitzungen Graf Poſadowsky ſeiner Zeit den Vorſttz führte, Abg. Bamberger am Schluß der Konferenztagung in einer längeren Rede ausdrückich anerkannt, mit welcher unpar⸗ teiiſchen Sachlichkeit die Verhandlungen von dem damaligen Staatsſekretär des Reichsſchatzamts geführt waren. Es iſt ſeitdem nichts vorgekommen, was darauf ſchließen ließe, daß Graf Poſadowsky innerhalb der Reichsregierung oder ſonſtwie etwas gethan oder geaͤußert hätte, was auf ſeine Geneigtheit zur Abänderung unſerer Währung ſchließen ließe, — Maſchinen vorhanden, die je eine Schraube treiben und bei und Kreis-Berkündigungsbkalt. Nr. 31929. Zum Handelsre⸗ giſter wurde eiſigetragen: 1. Zu.8. 197 Firm, Reg. Bd. IV., Firma„Julius Kreit⸗ mair“ in Mannheim: Der In⸗ haber der Firma, Julius Kreit⸗ majir, hat ſeiner Ehefrau Ekiſa⸗ betha geb. Dieme in Mannheim Prokura ertheilt. 2. Zu.⸗Z. 87, Geſ.⸗Reg. Bd.., Firma„H. Kaufmann Sohn“ in Mannheim. Die Siquidation wird von den beiden Theilhabern, Emanuel Kauf⸗ mann und Benedikt Keller, beide in Mannheim, beſorgt und iſt jeder für ſich allein zur Ver⸗ ktretung befugt. Die dem Max Kaufmann in Mannheim ertheilte Prokura iſt dadurch erloſchen. 3..⸗Z. 56, Firm.⸗Reg. Bd..: Firma„Heinrich E. Kaufmann“ in Mannheim. Inhaber iſt Kaufmann Hein⸗ rich Emanuel Kaufmann in Männheim. Der zwiſchen dieſem und Mathilde Kürſchner unterm 80. September 1882 zu Fürth in Bayern errichtete Ehevertrag beſtimint, daß jeder Theil von ſeinem Vermögen 200 M. zur Gütergemeinſchaft einwirft und alles übrige Vermögen von der Gemeinſchaft ausgeſchloſſen und als Sondergut des einbringen⸗ den Theils bleibt. 4. Zu.⸗Z. 57, Firm.⸗Reg. Bd..: FirmaWilh. Dreyfuß“ in Manfheim. Inhaber iſt Wil⸗ helm Dreyfuß, Kaufmann in Mannheim. 5. Zu.⸗Z. 115, Geſ.⸗Reg. Bd. VIII, in Fortſetzung von .⸗Z. 85, Geſ⸗Reg. Bd. VII. Firma„Zerbe& Kaufmann“ un Maunheim, Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. das Waarenlager in Mannheim iſt von der Ehefrau des Theil⸗ Habers Kaufmann in Mannheim übernommen worden und wird von dieſer das Geſchäft in Maunheim unter der Firma „Zerbe& Kaufmann Nachf.“ weitergeführt; das Geſchäft der Zweigniederlaſſung in Worms bezw. das Waarenlager dort wird von dem Thelhaber Zerbe übernommen. Imübrigen findet Liquidation des Geſchäfts ſtatt und iſt Kauf⸗ mann Samuel Levi in Mann⸗ heim zum Liquidator beſtellt. 6. Zu.⸗Z. 58, Firm.⸗Reg. Bd..; Firma„Zerbe& Kauf⸗ mann Nachf.“ in Mannheim. Inhaberin iſt Schneidermeiſter Joſef Valentin Kaufmann Ehe⸗ frau, Louiſe geb. Schön in Mann⸗ heim, die von ihrem Ehemann zum Betriebe des Handelsge⸗ werbes ermächtigt iſt. Joſef Valentin Kaufmann, neidermeiſter in Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. Der zwiſchen denſelben unterm 25. Auguſt 1897 errichtete Ehe⸗ vertrag beſtimmt, daß jeder Theil von ſeinem Vermögen 50 M. zur Gütergemeinſchaft einwirft und alles übrige Ber⸗ sögen von des Gemeinſchaft Mai 1898 zwiſchen dem Geſell⸗ ſchafter Benno Weil und Marie Blum in Mannheim errichtete Ehepertrag beſtimmt, daß jeder Theil von ſeinem Vermögen 100 M. zur Gütergemeinſchaſt einwirft und alles übrige Ver⸗ mögen von der Gemeinſchaft ausgeſchloſſen und gemä .⸗R.⸗S. S. 1500 ff. für ver⸗ liegenſchaftet erklärt wird. 8. Zu.⸗Z. 604, Firm.⸗Reg. Bd. IV., Firma„Friedrich Carbin“ in Mannheim. Die Firmg iſt erloſchen; das Ge⸗ ſchäft iſt von der zwiſchen Fried⸗ rich Carbin und Kaufmann Johann Adam Hambrecht Ehe⸗ frau Katharina geb. Maier in Mannheim errichteten offenen Handelsgeſellſchaft übernommen worden, die es unter der Firma „Carbin& K. Hambrecht“ weiterführt. 9. Zu.⸗Z. 116, Geſ.⸗Reg. Bd. VIII.:„Carbin& K. Ham⸗ brecht“ in Mannheim. Iffene Handelsgeſellſchaft; die Geſell⸗ ſchgfter ſind Friedrich Carbin, Kaufmann in Mannheimund Johann Adam Hambrecht, Kaufmann Ehefrau Katharing geb. Maier in Mann⸗ heim, die von ihrem Ehemanne zum Betriebe des Handelsge⸗ werbes ermächtigt iſt. Die Geſellſchaft hat am 14. Juni 1898 begonnen. Der am 6. Mai 1895 zwiſchen Friedrich Carbin und Charlotte Margarethe Hambrecht in Mann⸗ heim errichtete Ehevertrag be⸗ ſtimmt die vollſtändige Vermö⸗ gensabſonderung gemäßs.⸗R.⸗S. S. 1596 ff, Durch Urtheil Gr. Landgerichts Mannheim vom 8. Januar 1896 wurde Johann Adam Hambrecht Ehefrau⸗ Katharina geb. Maier in Mann⸗ heim für berechtigt erklärt, ihr Vermögen von demjenigen ihres Ehemannes abzuſondern. Johann Adam Hambrecht, Kaufmann in Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. 10, Zu.⸗Z. 715 Firm.⸗Reg. Bd. 1V. Firnia:„G. v. Reckow“ in Mannheim. Der unterm 17. Mai 1898 zwiſchen dem Firmeninhaber Guſtav v. Reckow und Elſe Büttel in Mannheim errichtete Ehevertrag beſtimmt, daß ſeder Thell von ſeinem Vermögen 50 M. zur Saegee einwirft und alles Übrige Ver⸗ mögen von der Gemelnſchaft ausgeſchloſſen und Sondergut des einbringenden Theils bleibt gemäß L. R. S. S. 1500 ff, 11. Zu.⸗Z. 848 Geſ.⸗Reg. Band VII. Firma„Ernſiberger & Mayer“ in Mannheim Der zwiſchen dem Geſell⸗ ſchafter Georg Ernſtberger und Mathilde Mürr in Mannheim unterm 1. Juni 1898 abge⸗ geſchloſſene Ehevertrag beſtimmt, daß jeder Theil von ſeinem Vermögen 50 M. in die Güter⸗ 0 aft einwirft und alles brige Vermögen von der Ge⸗ meinſchaft gusgeſchloſſen und im Stück für Sondergut des einbringenden Theils erklärt wird, u.⸗Z. 696 Firm.⸗Reg. Bd. IV. Firma„Joſef Schuck“ Die Firma iſt erloſchen und damit auch die dem Ottd Haus⸗ mann in Mannheim ertheilte Prokurg. ausgeſchloſſen bleibt, gemäß LN. S. S. 1500 ff. Unttiche ſe u.8, 47, Geſ⸗Reg. Bd.] 12. 0— VII., Firma„Weil& Benjamin“]“ Handelsregiſterelnträge. in Mannheim. Der unterm 17, in Mannheim: 18. 1.⸗Z. 117 Geſ.⸗Reg. Bd. VIII. Firing:„Calwgryl Cie.“ in Mannheim. Oſſene Handelsgeſellſchaft. Die Geſell⸗ ſchafter ſind: Iſrael Hirſch genannt Julius Hermann Calwarh, Cartonnage⸗ fabrikant in Mannheim uſftd Joſef Schuck, Buchbinder in Mannheim. Die Geſellſchaft hat am 20. Mai 1898 begonnen. Der zwiſcheu Iſrael Hirſch ge⸗ naunt Jultus Hermann Calwary und Regine Bick in Nürnberg unterm 28. November 1894 ab⸗ geſchloſſene Ehevertrag ſetzt eine bertragsmäßig verdingte Ehe im Sinne des Nürnberger Rechts mit der Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft feſt, wobei ein jeder Ehetheil Alleineigenthümer alles deſſen iſt und bleibt, was er in die Ehe einbringt und während derſelben erwirbt. Der zwiſchen Joſef Schuck und Katharing Becker unterm 9. Fe⸗ bruar 1889 errichtete Ehevertrag beſtimmt, daß das beiderſeitige Vermögen vollſtändig getrennt bleiben, die Ehefrau die völlige Verwaltung ihrer beweglichen und unbeßeglichen Güter und den freien Genuß ihrer Einkünfte behalten und der Ehemann die Laſten der Ehe allein tragen ſoll. 14. Zu.⸗Z. 118 Gel⸗Reg. Bd VIII. Firma!„Schmitz& Oechelhäuſer“ in Maännheim. ee Die Geſellſchafter ſind: Joſef Schmitz und Wilhelm Oechelhäuſer, beide Kaufleute in St. Johann a. d. Sagr, Die Geſellſchaft hat am 17. Juni 1898 begonnen, 15. Zu.⸗Z. 288 Geſ.⸗Reg. Bd. VII. Firma:„Gebr. Haßler“ in Mannheim. Der zwiſchen dem Geſellſchafter 3 Wilhelm 15 und Marie Kempf in Mannheim unterm 20. Mai 189s erxrichtete Ehever⸗ trag beſtimmt, daß jeder Theil von ſeinem Vetmögen 50 M. zur Gütergemeinſchäft einwirft und alles übrige Vermögen von der Gemeinſchaft ausgeſchloſſen und im Stück für Sondergut ee Theils erklärt wird. Karl Haßler, Glaſer in Mann⸗ heim iſt als gleichbe⸗ rechtigter 5 in die Geſellſchaft e en. Manſtheim, 17, Junt 189s. en Amtsgericht III. Mittermaier. 68802 Große u. kleine lebende Krebſe angekommen, 65071 Herm. Hauer, O 2,9. Einladung. Zur Verſammlung deß Bürger⸗ ausſchuſſes wurde Tagfahrt auf Dienſtag, den 21. Inni 1898, Nachmittags Z ühr, in den großen Rathhausſaal da⸗ hier anbergumt. 64522 Die Tagesordnung enthält folgende Gegenſtände:; 1. Erwerbung des Kaufhauſes, ſowie die Erballung eines Ralh⸗ Hauſes durch die Stadtgemeinde Mannheim. 2. Dienſtvertrag mit Oberin⸗ genieur Eiſenlohr. 8. Erhauung einer evangeli⸗ ſchen Kirche in der öſtlichen Stadterweiterung. .Errichtung eines neuen Volks⸗ ſchulgebäudes in der Schwetzinger Vorſtadt. Die Herren Mitglieder des Bülrgerausſchuſſes werden zu der e Verſammlung er⸗ gebenſt eingeladen. Mannheim, den 7. Juni 1898. er Stadtrath: Beck. Winterer. Bekanntmachung. Berſteigerung der Plätze zum Fleiſch⸗Verkauf auf den i 1 und zwi⸗ ſchen N 6 und 6. Nr. 21526. Zum Verkauf von Fleiſch und Fleiſchwagren ſind auf dem Marktplatze 6 1 ſechs⸗ 1* Plätze, auf jenem Nis und 0 6 zwei Plätze be⸗ ſtimmt. Die Vergebung dieſer Plätze für die Zeit vom 1. Juli bis einſchl. 51. Dezember 1898 findet am Donnerſtag, 28. ds. Mts., VBormittags 11 uhr im 115 en Rathhauſe im Wege 11 er Verſteigerung an den Meiſtbietenden ſtatt. Der Fleiſchverkauf iſt nur an den Haüptſarkttagen, Montags, Donferſtags und Samiſtags, bezw. auf dem Markte N 6 und O s nur Dienſtags und Freitags geſtattet. Die Bedingungen können in⸗ zwiſchen im Rathhauſe, 3. Stock, Zimmer Nr. 31, eingeſehen werden. Es wird bemerkt, daß bie älfte des Steigerungspreiſes ofort baar beim Zuſchlage, der Reſt zum Voraus am 1 October 1898 zu bezahlen 15 Die Steigerer haben fähige Bürgen zu ſtellen, aus⸗ wäris wohnende Steigerer haben behördliches Zeugniß über ihre Aengden vorzulegen. gannheim, den 17. Juni. Das Bürgermeiſteramt. Bräunig. 65036. Kallenberger. Die von Gerichts voll⸗ zicher Freimüller für heute Nachmittag ange⸗ kundigte 65056 Freiwillige Nerfteigerung eines Pferdes findet nicht ſüt Niegenſchaftsperſteigerung. In Rolg richterlicher Ver⸗ fügung wird am! 64926 Moutag, den 4. Juli 1898, Nachmittags ½3 Uhr guf dem Rathhauſe zu Mann⸗ heim die nachbeſchrlebene Llegen⸗ ſchaft des Ludwig Bender, Bäcker hier und deſſen Chefrau Charlotte Ribt Münch öffentlich zu Eigenthum verſteigert. Der 1198 iige uahlef erfölgt, wenn der Schätzüngsprels auch nicht er⸗ reicht wird. ſteigerungsgedinge könſen beim eenee eingeſehen wer⸗ den. 64926 Beſchrelbung der Liegenſchaft. Das vierſtöckige Wohnhaus dahier, Litera K 3, 11, früher 103 ſammt Seitenbauten, Quer⸗ bau und liegenſchaftlicher Zu⸗ gehör im Alachenmaahe Don 340 qm, geſchätzt zu 85,000 M. fünfundachtzigtauſend Mark, jährliches Mielh⸗Erträgniß 6200 Mark Mannheim, 16. Juni 1698. Der Vollſtreckungsbeamte. Großh. Notar: Kutecht. Zahrziſ gerſeigerung, Im Auſftrage verſteigere ich im Hauſe 0 8, 4, 2, Stockföffent⸗ lich gegen Bgarzahlung: Mittwoch, 22. Juni, 1898, Nachmittags 2 uhr 1 Chiffonier, 1zweith. tannener Schrgük, 1 einkh. Schrank, 1 Waſchkommode, 2 Waſchtiſche, 3 Pfeilerkommode, 2 Nachttiſche, 1 Leibſtuhl, IJ. Tiſche und runde Tiſche, 1 Spiegel i. Goldr, 1f T Küchen⸗ und 1 Fliegenſchrank, 1 Kde 1 Kellerſchrank, 1Kleiderſtoc, Hülder, ſtein, Töpfe, Teppiche, Vorhänge und ver⸗ ſchled Hausrath. 65067 Mannheim, 20. Juni 1898. Jacob Dann, Waiſenrichter, Jwaugsverſteigerung. Mittwoch, den 22. Junt, Vorm, ½12 uhr werden im Vollſtreckungswege im Rathhaus zu Ladenburg: 217 verſchiedene Kappen, 62 17 Filz Ute, 11 Portemonnaie, 2 Reſte Tuch, 1 Ladentiſch, 2 Regale, 1 und 1 Tiſch gegen Baarzahlung öffentlich ver⸗ dehen 65034 kannheim, 18. Juni 1898. eißler Gerichtsvollzieher. Awangswenleigerung, Dienſtag, 21. 57 5 1898, Nachmittags 2 uhr werde ich im hieſigen Verſtei⸗ eg 4, 5 gegen bagre ahlung im Vollſtreckungswege ſſentlich verſteigern: 65068 1 Schrank, 1 Seſſel, 1 Hand⸗ koffer, 1 Pfeiſe, 1 Schatulle, elect. Brenner, 1. Seeretär, ein Büffet, 1 Bett, 1 Spiegel, ein Divan, 1 Maunheim, 20. Juni 1998. Dangquarp, Gerichtsvollzieher. Die übrigen Ver⸗ Lameyſtraße Nr. 28) ſchuſſes vom 24. je 2(.⸗Z. 1 u. 2 .88. 8 u. einze jenen der Flumpenvekſteigerung Tiefbauamt zur Elnſicht guf, Maunheim, 14. Juni 1898. ee mit Ausnahme des Plabes Der Plan nehſt Bedingungen liegt im Nathhaus und belm 6 Verſteigerung von Pillen⸗Oauplätzen. Nr. 21,240, Dle Stadigemeinde Mannhelm läßt am Montag, den 4. Juli l.., Nachmittags 3 uhr im großen Rathhausſaale dahier nachperzeichuete Villenbauplätze im öſtlichen Stadttheil zu Eigenthum öffentlich verſteigern: 3 Tamneftraße 100 25 im Flächeninhalt von 801,45 qm. eee ildaſtraße Nr. 4 pl 5 15 3. Hildaſtraße Nr. 3 4 75„ 3801%½8„ lwaſe 1705 2 0 9 915½0„ „Hildaſtraße Nr. 1 arloktenfſr. Nr⸗ 15 Cal. 85 eeee 55 1 arlellenſ Nr. 55 1„ 915,830„ „Charlottenſtr. Nr. 5 Eckpl., 9 9i17ſ0 Zuſammen 6272,/ m. Der ae agen8 beträgt nach Beſchluß des Bürgeraus⸗ em Mai 1898 Mk, 35.— pro qm. Die Plätze werden zuerſt einzeln und dann der Reihe nach 4 und.—8. O. 5 u. 6) zufammen Z, 7, welcher uny verſteigert wird. Dem Stadfrath bleibt es vorbehalten, entweder den eingeſegten Geboten der Einzelverſtel gerung, oder den Zuſchlag zu ahellen 4845 Stadtrath: Dienſtag, den 21. ds. Mts. 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