it E 2 8 „ enee(Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung.(Maunheimer Volksblatt) für den poittſchen m alig. Thell: In der Poſtliſte eingetragen unker 7 1 5 Eruſt Otto Hopp. 11 1 Nr. 2802.(N für den 8 Theil: — 14 t er. Abonnement: 0 9 fülr 90 paſteeden 60 Bfg. monatlick, Karl Apfel. 5 be 1 5 5 398 0 1 lur e Boſt bez. incl. Poſtauf⸗ 8 Dr. H. Haaz'ſchen druckerei, 4 ſchlag ae 115 Quartal.(Erſte manea ee 0 Die Colonel-Zeile 20 Pfg. 408. Jahrgang.)(Das nnne Jourual', Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. ift egee — E 6, 2 Seleſeuſte und verbreilelſte Jtilnng in Mannheim und Amgegend. E 6, 2 ſümmiiied in Mannbeun 2 Nr. 185. Samſtag, 9. Juli 1398.(Gelenhon. Ar. 218.) Neeeee—————— Das Proportional⸗Wahlſyſtem. Die Sozialdemokratie verlangt nach dem Erfurter Pro⸗ graämm das Proportionalwahlſyſtem, d. h. die Vertheilung der Reeichstagsabgeordneten im Verhältniß zur Zahl der abgegebenen Stimmen. Es iſt nun intereſſant zu prüfen, wie ſich das Par⸗ teiverhältniß nach dieſem Wahlſyſtem in Folge der letzten Wah⸗ len geſtalten würde. Es ſind rund 7,600,000 Stimmen ab⸗ gegeben worden, das macht bei 397 Abgeordneten durchſchnitt⸗ llich auf 1 Abgeordneten 19,133 Stimmen. Die Umrechnung führt nun zu folgender Tabelle, die nicht ganz genau ſein kann, —— weil nur runde Zahlen geſetzt ſind und die Bruchtheile der Stimmen ſowie die Wilden nicht mitgezählt ſind: — 7 Zahl der Abgeordneten 115 5 Abgegebene Stimmen 15 ach dein 110 aden a0 1 5 Proportional] wirklichen Syſtem Ergebniß Abgeordnete Soeialdemokrat. 2,120,000 111¹ 56—55 Centrum.„15830,000 69 104 +85 Nationalliberale 1,160,000 60 50—10⁰ Conſervative 900,000 47 53 + 6 N Volkspart. 500,000 26 28 + 2 Antifemiten 310,000 16 12— 4 Freiſ. Vereinigg. 230,000 11 13 + 2 Reichspartei„„ 220,000 11¹ 21¹ +10 Polenn 80000 9 14 + 5 Bayr. Bauernbd. 140,900 7 4 3 Südd. Demokrat. 120,000 6 8 + 2 Welfen 100,000 5 9—+ 4 Elſäſſer.„„ 90,000 5 1⁰ + 5 e 1 2 2 10 Summa 7,475,900 397 777/ 72 5 Darnach ſind alſo die Sozialdemokraten, die Nationallibe⸗ ralen, die Antiſemiten und der Bayr. Bauernbund zu kurz ge⸗ kommen, während alle anderen Parteien im unberechtigten Ge⸗ winn ſind. Im Allgemeinen ſind die ländlichen Wahlkreiſe mit bünner Bevölkerung im Vortheil über die dichtbevölkerten, in⸗ duſtriereichen, namentlich großſtädtiſchen Bezirke. Diaß indeſſen bei Einführung des Proportionalwahlſyſtems ganz andere Verhältniſſe herauskommen würden, verſteht ſich von ſelbſt; denn dann würden alle Parteien in jedem Wahl⸗ kreis einen Zählkandidaten aufſtellen, was bisher nur die Sozial⸗ demokraten gethan haben, während die Nationalliberalen und Conſervativen und einzelne andere Parteien auf ganz ausſichts⸗ loſe Kandidaturen verzichteten. Jedenfalls wird aus unſerer Tabelle klar, daß die Zuſam⸗ menſetzung des Reichstages ein ſehr ungenaues Bild der politi— ſchen Anſchauungen des deutſchen Volkes gibt, und wenn nach dem Wunſche der Sozialdemokratie über Geſetzesanträge nach dem Vorbilde der Schweiz direkt durch das Volk und nicht diurch den Reichstag abgeſtimmt werden ſollte, ſo würden ſich oft ganz überraſchende Abſtimmungen ergeben. 9 —.— Süddeutſchland und der nationale Gedanuke. Wenn das Ergebniß der jüngſten Reichstagswahlen auch unberkennbar ein weiteres Anwachſen der für die Umſturzkan⸗ didaten abgegebenen Stimmenzahl darthut, ſo daß insbeſondere die drei ſüdweſtdeutſchen Hauptſtädte Karlsruhe, Stuttgart und Darmſtadt von der Sozialdemokratie erobert werden konnten, ſo hat doch dafür andererſeits auch der nationale Gedanke bei uns im Süden, Dank dem mannhaften Eintreten der nationallibera⸗ len Bevölkerungskreiſe für die Sache von Kaiſer und Reich eine Lebenskraft und Zähigkeit erwieſen, welche das Vertrauen be⸗ gründet, daß ihm, und nicht ſeinen Widerſachern, die Zukunft des Vaterlandes gehören wird. In dieſem Vertrauen kann uns auch die Wahrnehmung nicht irre machen, daß die werbende Kraft der ſozialdemokratiſchen Irrlehren einſtweilen noch auf der gan⸗ zen Linie im Vorrücken begriffen erſcheint. Denn in Wahrheit berdanken bei uns im Süden die Umſturzapoſtel ihre Wahlerfolge weniger dem eigenen Verdienſt als der ihnen bezeugten, mitunter einfach ſkandalöſen Connivenz ſeitens der ultramontanen und volksparteilichen Demagogen. Beſonders in Baden bildete der ſanatiſche Haß, den Ultramontane und Sozialdemokraten der liberalen Partei geſchworen, den Kitt eines Wahlbündniſſes, das an Unnatürlichkeit ſeines Gleichen ſucht. In beiden gegneriſchen Lagern war und iſt man ſich ſehr wohl bewußt, daß im offenen, lohalen Kampfe die Poſttionen des nationalen Gedankens ſo gut wie uneinnehmbar ſind; deßhalb bediente man ſich ſeinen Vertretern gegenüber unlauterer Waffen und brachte es auf dieſe Art zu einem Erfoge, auf den das Wort des Pyrrhus paßt: Noch einen ſolchen Sieg, und ich bin verloren! Wenn, wie wir wünſchen und annehmen zu dürfen glauben, wählten Reichstags durch keine intern die nächſten fünf Jahre legislatoriſcher Thätigkeit des neuge⸗ rr 2—— ationalen Verwickelungen kriegeriſcher Natur unterbrochen werden, ſo wird die öffentliche Meinung überreiche Gelegenheit finden, an der Hand der That⸗ ſachen die Argumente, mit denen bei uns von Ultramontanen und Sozialdemokraten gegen die nationalliberale Partei und die Politik des Kaiſers und der verbündeten Fürſten zu Felde gezogen wurde, auf ihren inneren Werth oder richtiger inneren Unwerth zu prüfent. Und das Ergebniß dieſer Prüfung kann gar nichts anders als zu Gunſten der Wortführer und Vorkämp⸗ fer des nationalen Gedankens ausfallen. Jeder Zuſtand trägt ſeine Berechtigung und die Tendenz ſeiner Fortentwickelung in ſich. Das iſt in Süddeutſchland aber eben der nationale Ge⸗ danke. Denn wie der nationale Gedanke in der Erhebung aller deutſchen Stämme 1870 gegen den gemeinſamen Feind lebendig war, und zur Wiederaufrichtung des deutſchen Reichs führte, ſo hat die Entwickelung und Konſolidirung der Reichsinſtitutio⸗ nen gerade bei uns im Süden erſt die Vorbedingungen zu dem phänomenalen Aufſchwunge des materiellen Erwerbslebens ge⸗ führt, der heute unzähligen Arbeitern Beſchäftigung und Ver⸗ dienſt gewährt, die in ihrer Verblendung durch ultramontane oder ſozialdemokratiſche Schlagworte nur Haß und Groll gegen eine Ordnung der öffentlichen Dinge haben, welche ſie als den Quell ihrer Exiſtenzmöglichkeit ſegnen ſollten. Wenn die natio⸗ nalen Vertreter Süddeutſchlands im Reichstage ſtets deſſen ein⸗ gedenk bleiben, daß die breite Maſſe der Wähler zum Verſtänd⸗ niß des nationalen Gedankens erſt ganz langſam und mühſelig erzogen werden müſſe, und daß ſolche Erziehung weit wirkſamer durch Thaten als durch Worte geſchieht, ſo werden ſie es nicht ſchwer finden, an der Hand des legislatoriſchen Verhaltens der Ultramontanen und Sozialdemokraten den heimiſchen Mandats⸗ ertheilern dieſer letzteren den klaffenden Widerſpruch ihrer partei⸗ politiſchen Theorien und ihrer parlamentariſchen Praxis nachzu⸗ weiſen. Und wenn dieſe Volksvertreter vor der öffentlichen Mei⸗ nung auf Grund ihres parlamentariſchen Verhaltens ſich entpup⸗ pen werden als das, was ſie wirklich ſind, nämlich ſei es als die Schleppträger des vaterlandsloſen Jeſuitismus oder des nicht minder vaterlandsloſen Sozialismus, die dieſem Moloch unbe⸗ denklich die edelſten Intereſſen des deutſchen Erwerbslebens, der deutſchen Induſtrie, der deutſchen Landwirthſchaft, der deutſchen Arbeit, zum Opfer bringen, dann wird man auch in den Kreiſen der bisherigen ultramontanen und ſozialdemokratiſchen Wähler anfangen, die nationale Sache, die volksfreundliche Politik des Kaiſers und der verbündeten Fürſten mit anderen Augen anzu⸗ ſehen, und der deutſchnationale Gedanke, der bei uns im Süden ſchon zu einer Zeit in Proſa und Dichtung gefeiert wurde, als ſich der ſkeptiſche Norden noch kühl abſeits hielt, wird wie ein Phönix aus der Aſche der ultramontanen und ſoziademokratiſchen Irr⸗ lehren emporſteigen. —— Deutſches Reich. In den parlamentariſchen Kommiſſionen wird in Karlsruhe jetzt mit großem Eifer gearbeitet, um vor Schluß des Landtags, der auf den 14. Juli in Ausſicht genom⸗ men iſt, noch möglichſt viele Vorlagen ſpruchreif zu machen. Die Juſtizkommiſſion hat bereits einen Theil der auf das Bürgerliche Geſetzbuch bezüglichen Entwürfe durchgearbeitet und ihre Bericht⸗ erſtatter beeilten ſich, die mit großer Sorgfalt und vielem Geſchick zuſammengeſtellten Ergebniſſe der Kommiſſionsberathungen der Oeffentlichkeit zu übergeben. Es liegen vor: der Bericht über die Schlußredaktion des Entwurfs(erſtattet vom Abg. Fieſer) und die Berichte zu den Artikeln 14, 27—29(erſtattet von den Abgg. Breitner und Gießler).— Die Petitionskomiſſion beſchloß, die Bitte von Mitgliedern des bad. Bauernvereins und verſch. Ge⸗ meinden des Landes um reichlichere Abgabe von Laubſtreu aus Staats⸗ und Gemeindewaldungen der Regierung empfehlend zur Kenntnißnahme zu übreweiſen.— Die Petitionen des Komitees für das Eiſenbahnprojekt Mosbach⸗Mudau und des Komitees für das Eiſenbahnprojekt Eberbach⸗Mudau⸗Buchen beſchloß die Kommiſſion für Eiſenbahnen und Straßen der Regierung zur Kenntnißnahme zu überweiſen. Ueber die größere oder geringere Berechtigung des einen oder andern der angeſtrebten Bahnpro⸗ jekte will ſich die Kommiſſion erſt dann äußern, wenn Seitens der Regierung eingehende techniſche Erhebungen gemacht worden ſind. Nach dem Wunſche der Kommiſſion ſoll die Linie ſo gewählt werden, daß möglichſt vielen Gemeinden des Odenwalds die Wohl⸗ that einer Bahn zu Theil wird Ein Deutſchamerikaner ſchreibt der„N. Z. Ztg.“ einen ſehr bemerkenswerthen Brief über amerikaniſche Zuſtände und Verhältniſſe. Es heißt in demfelben: „Die Leute leben ſich hier in eine Selbſtgefälligkeit hinein, in eine Geringſchätzung alles deſſen, was nicht U. S.(United Staates) iſt, die als Kraft erſcheint, wenn von Erfolg begleitet, aber als hohle Großthuerei einem ebenbürtigen Gegner gegenüber. Den Haupt⸗ irrthum begehen nach meinem Dafürhalten die Yankees, indem ſie in„der Republik“, ihren politiſchen Einrichtungen, ihre wahre Ueber⸗ legenheit über die ganze Welt erblicken. Denn wer mit offenen Augen die Sachlage betrachtet, erkennt ſofort, daß das Mehr poli⸗ tiſcher Freiheit hier einzig in der Möglichkeit beſteht, daß jeder viel⸗ leicht Präſident werden kann, während in Deutſchland natürlich keiner daran denkt, ſich je mit der Kaiſerwürde zu befaſſen; ferner daß jeder wirklich ſchreiben und ſagen darf, was er will, und ſeien es die unflätigſten Lügen und Gemeinheiten, ohne Beſlrafung zu befürchten denn das bedeutet hier„freie Rede und Schrift— während in Europa einem eine Ehrbe⸗ leidigungsklage oder ein Majeſtätsbeleidigungsprozeß dabei droht. Abgeſehen hiervon erfreuſt Du Dich in Deutſchland oder der Schweiz einer viel größeren Freiheit in Allem, was ſich auf Rechtspflege, Schule, Beſitz u. ſ. w. bezieht, als in den Vereinigten Staaten. Und gar wenn Du an die Beamten denkſt. Nicht daß es hier nicht auch ehrliche und verläßliche Beamte gibt, aber im Ganzen werden die Aemter vertheilt für geleiſtete Dienſte bei Wahlen der höheren Be⸗ amten, vom Präſtdenten abwärts. Alſo das Amt iſt da, um dem Mann etwas zu bieten, ihn zu belohnen. Er macht daraus, was er kann, und allgemein gilt der für einen Gſel, der an der Krippe ſtand und die gute Gelegenheit verſäumte, ſeine Säcke zu füllen. Tauſend Europäern geht es wie mir: Aus einem Republikaner bin ich hier, ich will nicht geradezu ſagen ein Monarchiſt geworden, aber jeden⸗ falls ein Feind des landläufigen„Stimmviehrepublikanismus“ Hofnachrichten und Perſönliches. In Odde, Norwegen, fand geſtern die Feier der Enthüllung des Denkmals für den verunglückten deutſchen Lieutenant v. Hahnke ſtatt. Kaiſer Wilhelm erſchien um 7 Uhr an der Stelle, auf der ſich das Denkmal befindet. Zu ſeinem Empfange hatten die Mannſchaften der„Hohenzollern“, des Kadettenſchulſchiffs„Molkte“ und des Aviſo „Hela“, ſowie 80 Mann des norwegiſchen Kriegsſchiffes„Harald Harfagr“ Aufſtellung genommen; 40 Mann vom letzteren ſtanden zu Ehren des Kaiſers in Parade und begaben ſich nach der Ankunft des Kaiſers wieder an Bord des„Harald Harfagr“ um die Rückkehr des Kaiſers abzuwarten. Eine große Menſchenmenge erwartete den Kaifer, der Admiralsuniform trug, ſowie den langen ſtattlichen Zug der Marinemannſchaften, der ſich durch das herrliche Odde⸗Tha hinaufbewegte. Kurze Nachrichten. Der Sozialdemokrat Liebknecht hat in einer Rede in Elberfeld erklärt, die Vernichtung der ſpaniſchen Flotte ſei eine größere Waffenthat, als die Schlacht bei Sedan. Die Ausſtellung der Deutſchen Landwirth⸗ ſchaftsgeſellſchaft in Dresden ſchließt mit einem Fehl⸗ betrag von 100 000 M. ab. 5 Die techniſchen Vorarbeiten für den Neubau der König⸗ lichen Bibliothek in Berlin werden eifrig betrieben. Es handelt ſich dabei um einen Bau von ſehr erheblicher Größe, der mindeſtens Raum für 4 Millionen Bände bieten ſoll Profeſſor Koch hielt in der deutſchen Geſellſchaft Geſundheitspflege zu Berlin einen Vortrag über ſeine in Indier geſammelten Erfahrungen, über den Urſprung und über die Aus⸗ breitung der Beulenpeſt. Sie ſei eine Bakterienkrankheit. Red⸗ ner ſchloß, die Krankheit habe ſich ſchon jetzt in den äußerſten Winkel verkrochen. Man könne auf ihr gänzliches Verſchwinde hoffen, denn ſie vermöge der vordringenden Kultur nicht Stan zu halten. In Helmbrechts ſind wegen Wahlunruhen nachträg⸗ lich 30 Perſonen verhaftet worden. In Peſt hatten ſich drei Sozialdemokraten verbündet, u gegen den König Franz Joſef einen Dynamitanſchlag zu üben. Aus den Vernehmungen geht hervor, daß der Plan kein ernſten Charakter beſitzt. Er hätte kaum jemals zur Ausfü rung kommen können. Zwei der Angeklagten geſtanden, die Dynamitbombe an einer Stelle hingelegt werden ſollte, wo der König niemals vorbeikommt. Der dritte der für Rechnung derchineſiſchen Reg rung auf der Werft des„Vulcan“ bei Stettin erbaute Panze der Kreuzer Nai Shen, iſt nach Swinemünde gegangen, um vo dort aus die Probefahrt in See zu unternehmen. Die ſpäter Ueberfahrt nach China leitet Kapitän Krebs aus Bremen. Aus Kiautſchou meldet der North Ching Hera es beſtände die Abſicht, den ganzen Ort Tſingtau zu verlegen. Die Kruppſche Geſellſchaft will eine Mole und Werfte bauen, die den Dampfern völlige Sicherheit bieten ſollen. Von dem ne Ort Tſingtau wird auch die geplante deutſche Eiſenbahn au gehen. Sie wird die Stadt Kiautſchou berühren und nach Tſi⸗ nanfu, der Haupſtadt der Provinz Schantung, gehen. Nach der Anſicht des North China Herald muß Tſingtau nach Vollendu der Bahn jedenfalls ein wichtiger Handelshafen werden. In dem unter die Oberherrſchaft Trans vaals geſte ten Swazi⸗Lande in Südafrika gährt es, und Dinge ſpitzen ſich, in einer äußerſt bedenklichen Weiſe zu. Badiſcher Landtag. 110. Sitzung der Zweiten Kammer. Karlsruhe, 8. Juli. Abg. Weber⸗Offenburg(Ctr.) berichtet über den Nachtrag zum Spezialbudget des Miniſteriums des Innern für 1898⸗99— Titel 17— Verwaltung der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßen⸗ baues— Paragr. 21a der Ausgabe und Paragr. 4 der Einnahme, und beantragt Genehmigung mit der Maßgabe, durch das Verwaltungs⸗ gericht entſcheiden zu laſſen, ob bezüglich der Pflaſterung der Land⸗ ſtraßen innerhalb des Ortsbereichs der Paragr. 17 oder 18 des Pfla⸗ ſterungsgeſuches in Anwendung kommen ſoll. 755 Nach kurzen Bemerkungen des Abg. Hug(Ctr.) und Wilckens (natlib.), auf deſſen Anregung der Zuſatzantrag zurückzuführen iſt, und des Miniſterialdirektors Schenkel, der ſich mit dem Antrag einverſtanden erklärt, wird der Antrag angenommen. Abg. Lauck(Ctr.) berichtet über die Bitte der Gemeinde Ha pach um eine Staatsbeihilfe für Getmeindezwecke und beantragt empfehlende Ueberweiſung der Petition an die Regierung zur Kenn nißnahme. Abg. Birkenmaher(Ctr.) befürwortet die Annahme d Geſetzes. 17 Miniſterialdirektor Schenkel ſagt Berücſſichtigung meinde noch in dieſem Jahre zu. 2n Selte⸗ N* General⸗ Anzeiger. Malinheim, 9, Julf⸗ Der Kommiſſtonsantrag wird angenommen. Abg. Lauck(Etr.) berichtet über die Bitte mehrerer Kanzlei⸗ diener, die wandelbaren Bezüge für Reinigung und Heizung auf das Gehalt nicht anzunehmen und beantragt empfehlende Ueberweiſung an die Regierung zur Kenntnißnahme. Nach längerer Debatte wird der Kommiſſionsantrag angenommen. Abg. Reichardk(natlib.) berichtet über die Bitte der Rath⸗ ſchreiber im Großherzogthum Baden um Ausdehnung des Gemeinde⸗ beamtenfürſorgegeſetzes in den Paragr. 2 und 4, ſowie um Fürſorge für die von der Wohlthat des Geſetzes ausgeſchloſſenen Gemeinde⸗ beamten und beantragt Ueberweiſung der Petition an die Regierung gur Kenntnißnahme als Material zu einer künftigen Rebiſton des Gemeindebeamtenfürſorgegeſetzes. Die Kommiſſion hält den gegen⸗ wärtigen Zeitpunkt nicht für geeignet zu einer Rebiſion des Geſetzes, da wegen der Grund⸗ und Pfandbuchführung die Stellung der Rath⸗ ſchreiber anders organiſirt werde. Der Kommiſſtonsantrag wird angenonmen. Abg. Leimbach(natlib.) berichtet über das Geſuch der ge⸗ ſchäftsführenden Kommiſſtion des Städtetags der mittleren Städte Badens um Abänderung des Fürſorgegeſetzes für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte, insbeſondere mit Rückſicht auf Paragr. 46 des Geſetzes, und beantragt Ueberweiſung an die Regierung als Material für eine künftige Geſetzesreviſton, die beſchloſſen wird. Abg. Fieſer(natlib.) beantragt Drucklegung⸗des Berichts. Wird beſchloſſen. Abg. Venedey(Dem.) berichtet über die Petition der Städte der mittleren Städteordnung, die Berechtigung der Oberrealſchulen Beztw. die Einführung des wahlfreien lateiniſchen bezw. griechiſchen Unterrichts an allen Realmittelſchulen, ſowie die Abänderung der Ver⸗ orbnung vom 3. April 1884 und 27. März 1895 betr., und die Ein⸗ gabe der techniſchen Staatsbeamten zum gleichen Gegenſtand. Es wird darin gefordert, daß die Oberrealſchulen zum Studium des Jorſtfachs, der Medizin und zum Eintritt in den höheren Eiſenbahn⸗ dienſt berechtigen ſollen. Er beantragt empfehlende Ueberweiſung an die Negierung zur Kenntnißnahme und die Petition der Staats⸗ 155 zu erklären. n der Debatte betheiligen ſich die Abgg. Heimburger, Fie er, Köhler, Kopf, Staatsminiſter Nokk, Geh. Rath Schete unb die Argg ſwnze und Armbruſter. er Kommiſſionsantrag wird ſchließlich angenommen. Vächſte Sitzung: Samſtag. ſhließich ang Sus Stadt und Land. Maunheim, 9. Juli 1898, Sus der Stadtvathsſitzung vom 7. Juli 1898. (Nitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) Die Voxtage an den Bürgerausſchuß wegen Abſchließung deines Dien vertrags mit dem l. Bürgermeiſter wird guenehmigt. Die für die Wahl des II. Bürgermeiſters am 2, Juli er. wirdaufmehrſeitigen Wunſch Dienſtag, von 12 bis 1 Uhr ausgedehnt. 5 Anläßlich der bevorſtehenden Aenderung des Ortsſtatuts über die Zahl der Bürgermeiſter und Stadträthe wird beſchloſſen, die Zahl der Stadträthe mit Rückſicht auf die Einverleibung Käferthals und Neckaraus von 18 auf 28 zu erhöhen. Die Erſatzwahl in das Stadtverordneten⸗Kol⸗ egium für den 1 Herrn Samuel Nöther und den zum Stadt⸗ 110 gewählten Herrn Dr. Sally Stern wird für Dienſtag, 19. 90 er. Nachmiktags 2/—8½¼ Uhr in Ausſicht genommen, ebenſo Naesoe in den Stiftungsrath der Fa⸗ 8 80 459 ftung an Stelle des Herrn Andreas ertdie Miträge des Raektorats wegen Einrichtung des Hand⸗ fertigkeitsunterrichts und der Werkſtätten im Verbindungsbau 5 werden genehmigt. Z. ſollen 16 Hauptlehrerſtellen neu Auf 1. September d. e Anträge der Schulkommiſſion werden n zur w i ſe en 8 eiteren Behandlung an die Großh. Kreis⸗ or dem Saalbaueingang ſoll ein 10 Meter pflaſterter Straßenübergan hergeſtellt werden. Dem Fabrikanten Marco Roſa wird die Herſtellung der ehwege vor dem Theatermagazin A 3, der Luiſen⸗ ſchule L1 und dem Großh. Inſtitut Los in Cementglatt⸗ ſtrich aum das Angebot von 2375 Mark übertragen. Die Lieferung von eiſernen PTrägern zum Maſchinen⸗ un d Keſſelhaus des neuen Schlachthofs wird der Firma M. Wsen m hier um das Angebot von 1435 M. 25 Pfg. übertragen. Die Ausführung der Terrazzo⸗, Waſſerleilungs⸗ und Anſtreiche rarbeiten zum Wirthſchaftsgebände des neuen Schlachthofes werden zugewieſen wie folgt: 1, Die Terrazzoböden dem Fabrikanten Marco Roſa um das Angebot vont 2% Die Waſſerleitungsarbeiten dem Spengler⸗ meiſter Kark Schatt um das Angebot von 8, Die Anſtreicherarbeiten dem Tünchermeiſter A. Albert um das Angebot von Die Ausführung der Firma Ph. Fuchs u. Wig. Übertragen. breiter ge⸗ 960.— 887 M. 50 Pfg. 846 M. 50 Pfg. neuen Aborte im Hoftheater wird der Prieſter hier um ihr Algebot von 6275 M. 18 Bezirksrathsſitzung. Das Geſuch des Karl Weigel um Erlaubniß zum Betrieb einer Schankwirthſchaft in L 15, 6 wurde in der letzten Bezirksrathsſitzung nicht abgelehnt, wie geſtern in Folge eines Druckfehlers berichtet, ſondern von der Tagesordnung abgeſetzt, um in einer ſpäteren Sitzung zur Verhandlung zu kommen. Heidelberger Schloßbeleuchtung. Am nächſten Montag findet eine Schloßbeleuchtung ſtatt, im Auftrage einer größeren Anzahl von auswärtigen Herren, die hier eine Zuſammenkunft haben. »Nationalfeſte auf dem Niederwald. Aus dem Vertrag, der zwiſchen dem Reichsausſchuß für die deutſchen Nationalfeſte und der Gemeinde Rüdesheim abgeſchloſſen werden ſoll, dürfte Fol⸗ von allgemeinem Intereſſe ſein: Der Ausſchuß erklärt Rüdesheim⸗Niederwald zum dauernden ſtändigen Feſtort. 5 Die Nationalfeſte ſollen, wenn dies irgend durchführbar iſt, im Jahre 1900 beginnen, und vom Jahre 1900 ab gerechnet, in vier⸗ oder fünfjährigen Zwiſchenräumen einander folgen. Jeder parteipoliti⸗ ſche oder confeſſionelle Charakter iſt dem Feſte fernzuhalten. Beide Theile verpflichten ſich für alle Zeiten, dem vaterländiſchen und idealen Intereſſe des Nationalfeſtes in erſter Linie zu dienen. Die Feſtſtätte kann in den Zeiten, die vor oder nach einem Nationalfeſt liegen, von der Gemeinde des Feſtortes koſtenfrei, von anderen Ge⸗ meinden, Vereinen und dergleichen gegen eine Gebühr in Benutzung gezogen, ſowie gegen ein Eintrittsgeld von Jedermann beſichtigt werden. Bei der Benutzung und Beſichtigung der Feſtſtätte iſt je⸗ doch der Charakter des Nationalfeſtes, als einer geweihten Ein⸗ richtung des deutſchen Volkes zu wahren. Der Landfeſtplatz muß eine Ausdehnung von etwa 60 Hektar haben. Als Waſſerbahn für ſportliche Zwecke— Rudern und Schwimmen wird die rechts⸗ ufrige Strecke zwiſchen Rüdesheim und Geiſenheim in Ausſicht ge⸗ nommen, unter Mitbenutzung des Rüdesheimer Hafens. „VBom 450jährigen Juhiläumsſchießen der k. priv. Schützen⸗ geſellſchaft Aſchaffenburg erhielt G. Hoppe aus Mannheim je einen Silberbecher auf Jagd⸗ und Feldmeiſterſcheibe und einen Serienpreis auf Standmeiſterſcheibe, Karl Pfund aus Mannhoim erhielt einen ſilbernen Pokal auf Feldmeiſterſcheibe, eine Kiſte Sekt auf Stand⸗ meiſterſcheibe und zwei Feſtprämien. Becher erſchoſſen haben ſich in Landau ferner u..: Auf Feld: Roth⸗Mannheim; auf Stand: Georg Grüner aus Lud⸗ wigshafen und Jacob Hoffmann ſowie Emil Roſtler aus Heidelberg. *Das Laudauer Schützenfeſt hat mit der im Programm vor⸗ geſehenen Ballonfahrt nebſt Fallſchirmabſturz mehr Glück gehabt, als wie das vor zwei Jahren abgehaltene Mannheimer Schützenfeſt. Während bei uns Frl. Paulus zweimal aufſtieg, jedesmal aber den von ihr in Ausſicht geſtellten Fallſchirmabſturz unterließ, bot die für das Landauer Schützenfeſt engagtirte Luftſchifferin Miß Potty den dortigen Beſuchern des Schützenfeſtes dieſes intereſſante Schauſpiel. Der„Land. Anz.“ berichtet über dieſes Wagniß: Plötzlich wölbt ſich etwas Weißes über dem ſchwarzen Punkt, der Miß Polly vorſtellt, der rieſige Fallſchirm hat Luft gefaßt und trägt nun ſeine Herrin ſanft, aber ziemlich ſchnell, wieder zur Erde zurück. Manchmal wurde die Dame von einem Windſtoß zur Seite geblaſen, ſo daß ſie und der Schirm eine ſchiefe Linie bildeten, um dann in die entgegengeſetzte Richtung getrieben zu werden. Aber gerade und feſt kam Miß Polly unten an; hinter dem Schänzel landete ſie auf einem Ackerfeld. Miß Polly war eine Viertelſtunde nach der Auffahrt wieder auf dem Feſt⸗ platz, als ob nichts geſchehen wäre. Der Fallſchirm der Miß Polltg beſteht aus Battiſt, hat ſieben Meter Durchmeſſer, kein Geſtell, ſon⸗ dern 22 Leinen und eine Mittelleine, an der die Dame befeſtigt iſt. Durch den jähen Sturz zieht die Mittelleine den„Kopf“ des Ballons abwärts, die entgegenprallende Luft füllt nun den Schirm, die Seiten⸗ leinen ſpannen ſich und der„Fall“ beginnt. Die Belohnung für das ſeltene Schauſpiel und ſeine Darſteller betrug 600 M. Als 3. Bürgermeiſter unſerer Stadt gewählt zu werden, ſoll, wie wir hören, Herr Amtmann von Holland in Donaueſchin⸗ gen, Ausſicht haben. Für die neuerrichteten Hauptlehrerſtellen in Maunheim ſollen nachfolgende Herren präſentirt werden: Baumann, Wipf, Ruckenbrod, Ihrig, Strohbach, Becker, Gellert, Wiederkehr, Wicken⸗ häuſer, Spieß, Strohmeier, Reichel, Traum, Kaltenbach, Siegmund und Weis, ſowie eine Lehrerin Namens Frey. *Mit der Vorlage des Stadtraths auf Errichtun dritten Bürgermeiſterſtelle in Maunheim hat ſich der Bürger⸗ ausſchuß in ſeiner nächſten Dienſtag, 12. d. Mts., Abends 8½ Uhr ſtattfindenden Sitzung zu befaſſen. Der ſtadträthliche Antrag lautet: „Verehrlicher Bürgerausſchuß wolle: 1. ſeine Zuſtimmung ertheilen, daß das Ortsſtatut vom 27. Oktober 1897 über die Zahl der Bürgermeiſter und Stadträthe folgende Faſſung erhält:„Der Stadtrath der Hauptſtadt Mannheim beſteht aus dem Oberbürgermeiſter, drei Bürgermeiſtern und dreiundzwanzig Stadt⸗ räthen;“ 2. den Stadtrath exmächtigen, eine für die fragliche Stelle geeignete Perſönlichkeit im Wege direkter Verhandlung oder öffent⸗ lichen Bewerbungsausſchreibens zu ermitteln, und mittels vorläufiger Vereinbarung einen Jahresgehalt von erwa 8000., ferner Ruhe⸗ gehalts⸗ und Verſorgungsberechtigung nach Maßgabe der ſtädtiſchen Dieuſt⸗ und Gehaltsordnung, unbeſchadet weitergehender Anſprüche nach 8 19d der St.⸗O. in Ausſicht zu ſtellen.“ * Silberne Hochzeit. Herr Accordant Chriſtian Braun feiert mit ſeiner Gemahlin Katharina Braun geborne Edinger am 11. Juli das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Silberne Hochzeit. Am Sonntag, 10. dſs. Mts. feiert Herr Wilh. Behrens, Gärtner bei der hieſigen Stadtgärtnerei, welcher beim II. bad. Dragonerregiment den Feldzug 1870%1 in hervorragen⸗ der Weiſe mitgemacht, mit ſeiner Frau Luiſe, geb. Göbel, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. *Der ev. Kirchenchor der Friedenskirche wird am Sonn⸗ tag, 10. Juli a. e. zur Feier des Kirchweihfeſtes den Chor:„Hoch thut euch auf!“ von Chriſtoph Willibald v. Gluck(nach Pfalm 24) vortragen. Syuode der evangel. Diözeſe Maunheim Heidelberg. Am Mittwoch fand die allzährliche Synode der ebang. Diöbzeſe einer und 7, Februar 1875 Synode, welche von Decan Ruckhaber geleitet wurde, ward mit einer Anſprache des Vorſitzenden eröffnet und nach 32ſtündiger Dauer mit Gebet geſchloſſen. Die Verhandlungen brachten zwei größere Vorträge: den einen von Stadtpfarrer Simon von hier über die Thätigkeit des Vereins zur Errichtung einer Erziehungsanſtalt für konfirmirte Knaben, der die baldige Eröffnung der geplanten Anſtalt den andern von Geheimrath Prof. Dr. in Ausſicht ſtellen konnts; 3 5 Schröder in Heidelberg über ein Kapitel des neuen bürgerlichen Geſetzbuchs, die Ehenichtigkeit und ⸗Anfechtung betr., die Fortſetzung eines von dem genannten Synodalen vor 2 Jahren gehaltenen Vor⸗ trags über die Beſtimmungen hinſichtlich der Eheſchließung nach dem neuen Geſetz. Den eigentlichen Schwerpunkt der Verhandlungen bil⸗ deten die Debatten im Anſchluß an die Berichte über das religibs⸗ 5 ſittliche Leben in den 3 Gemeinden der Dißzeſe, Mannheim, Heidel⸗ berg und Neuenheim. Die Beſprechung der Statiſtik des Mann⸗ heimer Berichts gab Veranlaſſung ſowohl von geiſtlicher wie von welt⸗ licher Seite der tiefgehenden Mißſtimmung in weiten Kreiſen der ebang. Bürgerſchaft darüber Ausdruck zu geben, daß bei der Be⸗ ſetzung des erlebigten Bürgermeiſterpoſtens in Mannheim abermals ein Angehöriger der römiſch⸗katholiſchen Konfeſſton in erſter Linie zur Wahl vorgeſchlagen wird, während doch die ebang. Bevölkerung, die ſowohl die abſolute Mehrheit als auch den ſteuerkräftigſten Theil der Geſammtbevölkerung ausmacht, wohl erwarten durfte, daß ihre Intereſſen wenigſtens in der Weiſe berückſichtigt würden, daß einer der höchſten Beamten unſerer Stadt auch der evang. Konfeſſion ange⸗ hören ſollte. Mit der Rechnungsablage und den geſetzlich vorgeſehenen Neuwahlen fand die Synode ihren Abſchluß. *Unfall. Geſtern Vormittag 9 Uhr verunglückte der 62 Jahre alte Frachtbriefträger Johann Zähringer in einem Haus der Güterverwaltung(Mühlau) dadurch, daß er in dem Hausgang mit dem Fuß in einer Strohmatte hängen blieb und auf den Boden ſtürzte. Allgem, Krankenhaus gebracht. Verhaftet wurde in Ludwigshafen der Maurer Gg. Fiſchet 7 *3 1 Er erbielt eine Zerſplitterung am Knie und wurde ins aus Mannheim, weil er dem Kutſcher Albert Rieſer in der Wrebde⸗ ſtraße einen Stich in die Stirne verſetzte. Gine Abſchlagszahlung für ſeine rohe That wurde dem Fiſcher durch einige Kutſcher zu Theil, welche denſelben einholten und nach allen Regeln der Kunſt durch⸗ prügelten. Koukurſe in Baden. Mannheim. Ueber das Vermögen des Spezereihändlers Konrad Schmenger. Konkursverwalter Kauf⸗ mann Georg Fiſcher. Prüfungstermin: 1. Sept. Muthmaßliches Wetter am Sonntag, 11. Juli. Der nach Skandinavten gewanderte letzte Luftwirbel iſt nun nahezu aufgelöſt, ebenſo die Depreſſton über Mittel⸗ und Unteritalien. Der über dem ſüdlichen Theile Englands und über Frankreich liegende Hochdruck von 770 wm beherrſcht deswegen die allgemeine Wekterlage, ſo daß auch in Süddeutſchland die gewitterigen Lufteinſenkungen faſt ganz aufgehört haben, Für Sonntag und Montag iſt bei nur noch ſpo⸗ radiſcher Gewitterneigung größtentheils trockenes und heiteres Wetleb zu erwarten. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Mannheim. 3 3. 8 8 Datum Zeit 8 8 8 8 8 808 48— 8——5 „% 880 mm d—— E 8. Juli Morg. 79757,3 15,8 NMW 4 8.„ Mittg. 2d756,0 19,4 NNW'ãa 8.„ Abds. 950757,4 15,4 NöRW 6 9.„ Morg. 750757/5 12,4 N4 öchſte Temperatur den 8. Juli +. 20,0 e iefſte 5 vom 8/9. Juli + 11,0 Aus dem Großherzogthum. OHeidelberg, 8. Juli. Am 17. dſs. Mts. findet hier in der Wirthſchaft zum grünen Laub im Stadttheil Neuenheim die Verſamm⸗ lung des Bezirksvereins Baden⸗Pfalz des deutſchen Fleiſcher⸗Verban⸗ des ſtatt.— Die Fleiſchpreiſe ſind von der hieſigen Metzgerinnung kürzlich erheblich herabgeſetzt worden, nachdem ein Metzger damit den Anfang gemacht hakte. Der Mann hatte die Lieferung für die Krankenhäuſer aus irgend einem Grunde verloren oder aufgegebe und wandte ſich nun mit den Lieferungspreiſen an das Publikum, Walldorf, 8. Juli. Lehrer S. Ließberger, welcher bei dem Walldorfer Wahlkrawall betheiligt war, wurde nach Königsbach bei Wilferdingen verſetzt. 5 „Eberbach, 8. Jult. Der ledige Gepäckſchaffner Volk aus Beerfelden ſiel auf der Strecke Hetzbach⸗Schöllenbach in dem Krähbergs tunnel auf bisher unaufgeklärte Weiſe aus dem Gepäckwagen und ſtürzte unter die Räder des Wagens. Erſt auf der Station Schöllen⸗ bach bemerkte man, daß Volk fehlte. Er wurde im Tunnel ſchwer verletzt aufgefunden. Dem Unglücklichen mußten die beiden Füße amputirt werden. Bruchſal, 8. Juli. Bürgermeiſter Petermann richtete anläßlich des Scheidens des Oberbürgermeiſters Dr. Gautier aus ſeinem Amte an die Stadtverordneten folgende Anſprache:„Ich erachte es für meine Pflicht, heute an dieſer Stelle noch einmal an die zehnzährige, für Bruchſal ſo erſprießliche Amtsthätigkeit des Herrn Oberbürgermeiſters zu erinnerü, auf Schritt und Tritt be⸗ gegnen wir hier ſeinen Werken, in denen er ſich ſelbſt bleibende Denkmäler geſetzt hat. Seine Verdienſte um Bruchſal ſind unver⸗ Maunheim⸗Heidelberg dahter in der Concordienkirche ſtatt. Die wiſchbar auf den Blättern der Selcechee unſerer Stadt eingeſchrie⸗ „Erwinl“ Sturm und ſahen dazwiſchen hinauf nach dem Himmel. Durch die „Nadine! Nadine!“ zerriſſenen grauen Wolkengebilde, die, vom Winde getrieben, in grotesk Nadine. Von B. von der Lancken, 5(Nachbeuc serbsten,) 853)(Fortſetzung.) Die Augen, das Geſicht mit den vorgehaltenen Händen ſchützend, ſtürzte ſie weiter, bis ſie zum Tode erſchöpft, durchnäßt, an allen Glie⸗ dern zitternd, unter einem Baum am Waldweg zuſammenbrach. Ent⸗ ſetzt preßte ſie ſich gegen den Stamm. Sollte Gott ihre Bitte er⸗ füllen und ſte abrufen wollen aus einem Leben, das ſie ſo müde gemacht, daß ſie meinte, es nicht mehr ertragen zu können?— Ein ſchwerer brechender Aſt— ein ſtürzender Baum— und Alles wäre borüber!—— Sie dachte nicht weiter.——— War es ein Spiel ihrer erregten Sinne, als ſie jetzt menſchliche Stimmen zu bernehmen glaubte? Ihr Name wurde gerufen, nein geſchrieen, angſtvoll— flehend— „Gokt, Allmächtiger, wer iſt es wer ſucht miche“ ſtieß ſie herbot, und ſich mit einer erneuten Kraftanſtrengung halb emporrichtend, ſtreckte ſie lauſchend den Oberkörper vor— nein! nein! es war keine Täuſchung. Da— noch einmal, es konnte nicht weit ſein. Sie enn empor und warf ſich dem Sturm enigegen, der ihr den Schall zutrug: „Nadine!— Nadine!—“ Eine fieberhafte Aufregung machte ſie erbeben, ſie kannte dieſe Stimme, ſie hätte ſie unter Tauſenden erkannt,— ſie rief Antwort— das Brauſen des Sturmes übertönte ihren Ruf, ihre Kräfte fingen auf's Neue an zu verſagen, ſie ſchwankte. Abet endlich, nicht weit von ihr eine hohe Männergeſtalt, zwei Arme, die ſich ihr entgegenſtreckten. „Nadine!“ Der Mann rief es jauchzend hinein in Sturm und Unwetter, er faßte die ſchwankende Frauengeſtalt an den Schultern— ein Wort Ipräch ſie, kaum hörbar, und doch erfüllte dies eine Wort des Mannes Bruſt mit unausſprechlicher Seligkett, Sie ruhte an ſeinem ſtürmiſch klopfenden Herzen, ſein heißer Athem, keuchend hervorgeſtoßen, ſtreifte ihre Wange, ſekundenlang flog es wie ein Beben durch die hohe kraftvolle Geſtalt. Ein gewaltiges, krachendes Geräuſch über ihnen ließ Röder erſchreckt zur Seite ſpringen, Nadine mit ſeinem Körper ſchüßend,— ein brechender Aſt ſtürzte zur Erde, ihm die Mütze vom Kopfe reißend, ihm Stirn und Antlitz ſtreifend. Brennender Schmerz und raſch fließende Blutstropfen ver⸗ riethen ihm, daß er verwundet ſei— gleichviel! er gönnte ſich keine Raſt mehr. Die Geliebte in ſeine Arme faſſend, kämpfte er mit faſt übermenſchlicher Anſtrengung gegen Sturm und Regen. Das Unpetter ſchien ſeinen Höhepunkt erreicht und überſchritten zu haben; der Orkan ließ nach, Regen und Hagel hörten auf. Röder hafte mit Nadine den Weg zur Förſterei erreicht; auf einem kleinen Raſenhügel unter einer breitäſtigen Buche, deren Stamm einigermaßen Schutz gewährte, ließ er ſie niedergleiten. In demſelben Moment ſchlug ſie die Augen auf— Röder hatte ſich abgewandt, um mit dem Taſchentuch das noch immer von ſeiner Stien kropfende Blut zu ſtillen. Erſchreckt richtete ſich Nadine auf, ſte ſah die Blutſpuren auf ihrem Mantel, auf Röders grüner Uniform, ſah das blutige Tuch in ſeiner Hand. „Großer Gott! was iſt geſchehen? Sie ſind berwundet! verwundet — für mich— oh— Herr von Röder!“ ſie ſprang empor und eilte auf ihn zu. „Es iſt nichts, wenigſtens nicht der Rede werth,“ ſagte er, das Tuch in ſeiner Taſche bergend. Doch, doch! Sie bluten ja immerfort. Nein, nein! laſſen Sie mich,“ rief ſie, da er ſie wehren wollte. Sie zog ihr eigenes Tuch her⸗ vor und führte ihn zu dem Hügel; er ſetzte ſich— mit zitternden Händen legte Nadine einen Verband an. „Schmerzt es ſehr?“ fragte ſie, angſtvoll in ſein Antliß ſchauend. Nein, garnicht!“ und dabei lächelte er und ſah ſie an mit flehen⸗ den Blicken, die ſich tiefer und tiefer in die ihren ſenkten, bis Nadine erröthend die langen Wimpern niederſchlug. Röder ſtand auf, nahm Nadnes Hand und zog das Mädchen neben ſich; ſo ſtanden ſte gegen den Vaumſtamm gelehnt, lauſchten auf den ſich allmählig beruhigenden wechſelnden Formen vorüberflogen, lugte es hie und da ſchon wieder blau, von den Bäumen ringsum tropfte es ſchwer zur Erde, und die Buche, unter der ſie Schuß geſucht, ſchüttelte, wenn hin und wieder ein ſtärkerer Windſtoß durch ihre mächtige Krone fuhr, eine Legion alttzernder, funkelnder Regenperlen über die beiden Menſchenkinder, die ſich immer noch an den Händen hielten, ſo ſtill, ohne ein Work zu reden— zu tief hatte ſie der Ausbruch der elementaren Gewalten erſchüttert,— gehörten ſie beide doch zu denen, die im Schaffen, wie im Zerſtören, den Willen eines allmächtigen lebendigen Gottes erkennen T und verehren! Wenn ſte in den Wald hinein blickten— welch' ein Bild der Verwüſtung bot er! Nicht weit von ihnen lag ein herrlicher, kraftſtrotzender Baum entwurzelt, gebrochen, und ſie— ein Nichts im Vergleich zu jenem, der Jahrhunderte überdauern konnte, der ſchon ſo manchem Skurm getrotzt!— ſie waren ſicher behütet hindurch⸗ gegangen durch die Gefahren der letten Stunde, geſchützt von der Hand ihres Gottes. Stiller und ſtiller wurde es in der Natur und jetzt lächelte ſogar ein Sonnenſtrahl auf die Erde herab— hie und da ertönte ſchon ein zwitſcherndes Vogelſtimmchen, ein neugieriges Eichhörnchen wagte ſich 800 hervor, ſchüttelte das naſſe Fell und hüpfte von Zweig zu eig. Abder und Nadine athmeten kief auf; das Mädchen verſuchte leiſe, ihre Hand aus der ſeinen zu befreien, aber nur noch feſter um⸗ ſchloß er die feinen Finger. Nadine,“ ſagte er dann weich,„laſſen Sie mir die Hand. Wollen Sie ſie mir nicht laſſen? wollen Sie nicht hören, was ich Ihnen zu ſagen habe, was ich Ihnen nirgends lieber ſagen möchte als hier, und nie lieber als in dieſer Stunde?“ Sie neigte den Kopf, ihre Bruſt hob und ſenkte ſich raſcher, flammende Röthe deckte ihre eben noch ſo bleichen Wangen. „Nadine, ich liebe Sie— liebe Sie über Alles!“ Sie fand kein Wort, die Seligkeit, die ihr Herz lte, war groß, ſie erwiderte nur den Druck ſeiner Hand⸗ e „„Nadine!“———— Gortſetzung folgt.) 22 —ſ 0 1 75 mik Mannheim, 9. Jult. Geueral⸗ Anzeiger. 8. Selt: uer ben, und ſein Name wird untrennbar mit dem Namen der Stadt 5 empfing den Beſuch des britiſchen Bolſchafters, der die Beileids⸗ zere 9 Bruchſal verbunden ſein. Ich glaube, 28 iſt nicht zu viek geſagt, 7855 Gerkeixtszeituns, bezeugung ſeiner Regierung anläßlich des Untergangs der Bourgogne dis wenn er als der zweite Gründer Bruchſals bezeichnet wird. Er Maunheim, 8. Juli.(Schwurgericht.) Vorſitzender: Herr übermittelte. für ſcheidet ohne Groll und ohne Bitterkeit mit dem Bewußtſein, ſeine Landgerichtsrath Wals, Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Aus amtlicher Feſtſtellung ſcheint ſich zu ergeben, daß die talk Pflicht getreu und ſeine Aufgabe erfüllt zu haben, und unſere Pflicht Staatsanwalt Morath. 05 Rettung des gliſchen Schiffes und der Untergang der Bourgagne Dr. iſtt es, ihm ein bleibendes, treues und dankbares Andenken zu be⸗ 11. Fall. Meineide bei Alimentationsprozeſſen ſind nichts allein auf die Stellung der beiden Schiffe zueinander zurückzuführen hen wahren. Seltenes. Eine Verletzung des eidlichen Gelöbniſſes bei einer der⸗ iſt. Der franzöſiſche Dampfer, der ſchneller ging als der engliſche A Karlsruhe, 8. Juli. Die 24 Jahre alte ledige Modiſtin] artigen Gelegenheit hat ſich auch die 24 Jahre alte Dienſtmagd Segler, rannte mit der Steuerbordſeite etwas oberhalb ſeiner Keſſel⸗ ung Katharina Berres zu Schulden kommen laſſen. Sie hatte unehelich räume und auf ein Drittel ſeiner Länge den Vordertheil des Segel⸗ br⸗ Luiſe Krug aus Frankfurt a. M. tödtete ihr Kind unmittelbar 25 Zs Regen em nach der Geburt, indem ſie es mit der Bettdecke erſtickte. Die Leiche geboren und für das Kind gegen den Architekten Wilhelm Link eine ſchiffes an, wobei der Kranbalken des Seglers die Steuerbordſeite bil⸗ des Kindes ſchob ſie in den Ofen, um ſte zu verbrennen. Bei einer Alimentationsklage anhängig gemacht, in der ſie falſche Ausſagen der Bourgogne aufriß. Der Segler wurde durch den ſtarken Stoß Ofenreinigung wurde einige Wochen ſpäter der ſtark verkohlte Leich⸗ gab. Die Angeklagte erhielt 1 Jahr Zuchthaus. Vertheidiger Rechts⸗ zwar erheblich erſchüttert, konnte ſich aber mit Hülfe ſeiner waſſer⸗ nam gefunden, was zur Entdeckung der That führte. Die Ange⸗ anwalt König. 5% dichten Schotten halten. Angeblich haben ſowohl Bourgogne wie del⸗ klagte wurde vom Schwurgericht zu 2½ Jahren Gefängniß ver⸗ 12. Fall. In frivoler Weiſe hat der 53 Jahre alte Landwirth Cromartyſhire mit Sirenen und Nebelhörnern vorher Sig⸗ ni⸗ urtheilt. Johann Jakob Schreiber III. von Altlußheim wegen einer Bagaz nale abgegeben. Von den Ueberlebenden ſind 162 in ell⸗, Wertheim, 8. Juli. Geſtern feierte einer unſerer wertheſten tellgeſchichte drei junge Burſchen von kaum 16 Jahren zum MeineidBoſton eingetroffen. Ein Franzoſe, der gerettet wurde, ſagt, er der Mitbürger, Landtagsabgeordneter und Gemeinderath Hermann Klein] angeſtiſtet. Der 16jährige Sohn Schreibers ſchoß in der letzten ſchäme ſich des Betragens ſeiner Landsleute gegen die Frauen und Be⸗ ſeinen ſiebenzigſten Geburtstag. Neujahrsnacht den ihm in den Weg laufenden Hund des Waldhüters Kinder. Ueberhaupt herrſchte auf der Bourgogne ſoford große Un⸗ als ae Harbet Drei Kameraden des Burſchen, die ordnung und Disziplinloſigkeit der Mannſchaft. Auch wird getadelt, mie 8 bann 911 5 ar 1 5 Friedrich Seemuth, Heinrich Er ächſte daß Kapitän Deloncle nicht den ſüdlicheren Curs eingeſchlagen hatte, ng; Vfalz, Beſſen und Umgebung. 90 f rauth ſahen bei dieſer Aſſaire zu. Schon am 55 hſten bei dem die Gefahr von Zuſammenſtößen erheblich geringer ſein ſoll, heil» Ludwi„„] Morgen kam der alte Schreiber zu dieſen Jungen uns bearbeiteſe ſowre, daß er rrotz des Nebels mit großer Geſchwindigkeit fuhr, wahr⸗ 55 2 igshafen, 8. Juli. Vermißt wird das 3 ½ jährige ſie, daß ſie ſeinen Sohn nicht verrathen ſollten. Wenn ſie die ſcheinlich um der Prämie für eine brillante Reiſe theilhaftig zu hre Rind Robert Ziemer, deſſen Eltern Bismarckſtraße 108 wohnen.] Wahrheit ſagten, würden ſie ſelbſt dreifach beſtraft werden, erſtens, wer ieſe Ansſich f 86 87 der Der Kleine iß kleid i 7 11 fi 15 n inden, werden. Dieſe Ausſicht auf den„beſien Record“ hat ſchon manches Der e iſt bekleidet mit heller Blouſe, dunkelgeſtreifter[weil ſie auch geſchoſſen hätten, zweitens, weil ſie ſich als Minder⸗ 3 64 ſe, K 1 5 8 5 Unglück herbeigeführt. Präſident Faure erwiderte auf das Telegramm ge Hoſe, Knopfſtiefel und baumwollgeringelten Strümpfen ohne Kopf⸗ jährige ſo ſpät auf der Straße herumgetrieben und drittens müßten des deutſchen Kaiſers:„Ich bin lebhaft bewegt durch das Telegramm nen hedeckung. 8 ſie den Hund bezahlen. Als die Jungen nach längerem Sträuben durch das Ew Majeſtät mir Ihr Beileid anläßlich der furchtbaren Fudwigshafen, 8. Juli. Am diesſeitigen Rheinufer wurde dem ſie einvernehmenden Gendarmen doch die Wahrheit ſagten, Kakaſtrophe der Bourgogne übermittelte, und danke für die ſo hoch⸗ hre heute Abend bei dem ſtädtiſchen Freibad die Leiche eine buckeligen machte er ihnen keinen Vorwurf, ſondern beſtürmte ſie, jedenfalls herzigen Gefühle, die Ew. Majeſtät für die Familien ausſprechen der Mannes geländet, die ſchon ſehr lange im Waſſer lag. Perſonalien vor dem Schöffengericht ſtandhaft zu bleiben und ſeinen welche durch dieſes ſchreckliche Ereigniß in Trauer verſetzt wurden 25 mit konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. Sohn nicht zu verrathen. Sie ſollten nur kalt bei der Sache Die„Centr. News“ ſchreiben: Kapitän Deloncle und ſeine Offi⸗ dene e 8. Juli. Les Petits Fils de Jois de bleiben, damit die Herren ihnen nichts anſähen. Das ziere denahmen ſich wwis Müänter in der That fanden abe 55 ge⸗ omp., i i i Schöff 11 1585 8 85 5 ins., in Hayingen(Lothringen) wurde das Recht thaten dann auch die Buben in Schwetzingen vor dem Schöffenge linde auszudrütken, ihre Bemühungen keine gebührende Unterſtüzung, zuerkannt, in hieſiger Gemarkung ein Manganerzbergwerk zu er⸗ richt, wohin ihnen der heutige Angeklagte wie ihr böſer Geiſt folgte, Wäre es anders geweſen, ſo hätten wenigſtens die Frauen und Kinder her öffnen. indem er ſagte:„Ich will' mal ſehen, wer meinem Johann's Genick 85 0 l de⸗(JWorms, 8. Juli. Unſere Bürgerſchaft hat dem ſcheidenden bricht.“ Unter dieſem unheilvollen Einfluß erklärten die drei Jungen gerettet werden können, denn 50 Minuten verſtrichen zwiſchen der ing Oberbürgermeiſter Dr. Küchler, welcher bekanntlich heſſiſcher Finanz⸗] am 18. Februar dſs. Is. in der Schöffengerichtsſitzung zu Schwetzin⸗ Kolliſion und dem Untergange des Dampfers. Unmittelbar nachdem eil, unniſter geworden iſt, große Ehrungen bereitet. Geſtern wurde ihm gen nach abgelegtem Zeugeneid, ſie hätten in der Neujahrsnacht kei⸗ die„Cromartyſhire“ den Dampfer angerannt hatte, ſank er ſchwer ch⸗ ein glänzender Fackelzug gebracht, an dem ſich zirka 2000 Fackel⸗] nen Hund geſehen, und wüßten von der ganzen Geſchichte nichts. nach der Steuerbordſeite über, und dieſes Sinken nahm beſtändig zu, träger mit 6 Muſikkorps betheiligten. Ganz Worms war auf den Sie hätten nur einen Hund bellen gehört. Es iſt klar, daß dieſe bis um ein Viertel nach ſechs Uhr der große Ozeandampfer unterging; zen Beinen. Als Küchler auf dem Balkon ſeines Hauſes erſchien, um⸗] Ausſagen, die mit den Ausſagen der Zeugen vor dem Gendarmen ſeine Keſſel explodirten, während er ſank. Die ſämmtlichen Offtziere uf⸗ brauſte ihn ein nichtendenwollender Jubel. in ſchrofffſtem Widerſpruch ſtanden, die Richter ſtutzig machen mußten. ſtanden im letzten Augenblick auf der Brücke, und ſie fanken mit ihrem Darmſtadt, 8. Juli. In der geſtrigen Sitzung der Stadt⸗ Gegen die kaum eidesmündig gewordenen jungen Leute wurde ein] Schiffe unter. ach verordneten theilte der Oberbürgermeiſter mit, daß über die Er⸗JVerfahren wegen Meineids eingeleitet und die Strafkammer verur⸗ Es waren beinahe fünfzig Kinder an Bord, aber ſie wurden öſt, richtung eines neuen Armeekorps und über den Sitz des eventnell zutheilte Jeden zu 1 Jahr Gefängniß. Für dieſes Unglück, das über ebenſo wie die Frauen zur Seite gedrückt in dem wilden ſelbſtſüchtigen aln bildenden Generalkommandos, für das angeblich Mainz, Darmſtadt drei brave 1 kam, iſt dem hartnäckigen in ſeinem böſen Wil⸗] Kampfe um das Leben. Ein Paſſagier ſagte mir heute Nachmittag: uck und Frankfurt in Frage kommen ſollten, noch nichts feſtſtehe. len ſo konſequenten alten Schreiber die Verantwortung aufzuladen. Ein guter Rebolver in einer kräftigen Fauſt fehlte“, und damit iſt, aß Mainz, 8. Juli. Vor der Strafkammer des hieſigen Land⸗ Die Geſchworenen erklärten ihn heute für ſchuldig. Das Urtheil wie es ſcheint der Fall charakteriſt 8 Erſt drei Uhr Nach nitt 8 inz gerichts begann heute unter ſtarkem Andrang des Publikums der lautete auf 3 Jahre Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverluſt. Außerdemerreicht 5 170 1 All 01 1955 nal 5 Wucherprozeß gegen den früheren Bäckermeiſter Auguſt Weimer, den wurde ihm die Fähigkeit, als Zeuge oder Sachverſtändiger vernom⸗ ſt 1155 5 5 bi ampfer„Grecian bon der Allan⸗ eeee 85 teß Maer J. 150 und den Agenten Sebaſtian Prag, alle drei in men zu werden, aberkannt. nuſcgeme gb aen Wuſfagzere ine ongenee e Mainz wohnhaft und gegen den penſtonirten Lehrer kob 1 3 5 in Saghen heim Der WGewcherie ſſt 155 frübere Vüchd keg Ernte⸗ und Marktberichte. marthſhire“ ſelbſt wurde vor dem Sinken nur durch die enorm ſtarke Johann Wirth, der im Jahre 1887 an den Buchdruckereibeſitzer Oskar z Mannheim, 8. Juli.(Getreidebericht für den Monat Juni.) Scheidewand bewahrt, womit ihre ſchottiſchen Erbauer ſie verſehen Lehmann ſein Geſchäft für 300 000 Me verkaufte. Nach Leiſtung der Die rückläufige Bewegung in den Getreidepreiſen hat im abgelaufenen hatten“ Auzahlung verblieb ihm eine jährliche Kapitalrente, die bis zum Monat Juni weiter bedeutende Fortſchritte gemacht, und war am— Ein heftiger Orkan wüthete über der Gegend von Jahre 1957 lief. Wirth verbrauchte viel Geld und ſand bei den Ende desſelben ein Rückgang vom höchſten Stand zu verzeichnen, wie Grottamare(Provinz Ascoli, Italien); weite Landſtrecken wurden war die verrufenſte weit und breit. Angeklagten Weimer und Werner pekuniäre Hilfe gegen Verpfändung der Renke, wobei die Agenten die Schlepper gemacht haben. Wirth mußte bei dieſen Darlehen ſich große Abzüge gefallen laſſen und den beiden Agenten bei einzelnen Geſchäften Proviſion bis zu 1000 M. zahlen, bis ſein Vermögen verſchwunden war. Für die Verhand⸗ lungen ſind zwei Tage in Ausficht genommen. Rüdesheim, 8. Juli. An dem Niederwald⸗Denkmal iſt ein Gerüſt aufgeſchlagen zum Zweck der Ausbeſſerung am Steinſockel. Wie es ſcheint, erweiſt ſich das zum Unterbau verwandte Stein⸗ material nicht als genügend wetterweſt; es zeigt ſchon viele ſchad⸗ hafte Stellen. Fraukfurt, 8. Juli. Heute wurden im Frankfurter Wald hinter dem Park Louiſa die Leichen eines Liebespaares aufgefunden. Beide waren durch Revolverſchüſſe in die Schläfe getödtet. Die Urfache des Selbſtmordes konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Das Liebespaar ſind der 20 jährige Paul Daniel von Hanau und die gleichaltrige Marie Rühlmaier von Frankfurt. Saarbrücken, 8. Juli. Bei Altenwald wurden ein Mann und zwei Knaben, welche Lohngelder trugen, von Strolchen über⸗ fallen. Einer der Knaben wurde ſchwer verletzt und deſſen Geld⸗ taſche mit 8000 M. Inhalt geraubt. Straßburg, 8. Juli. Der Mörder der Leonie Laubacher, der Korbmacher Gier, ſtammt aus der Gemeinde Hülzweiler bei Saarbrücken. Hier war er der Schrecken des Dorfes. Seine Familie Der Vater des Mörders, ein Bergmann, hatte 8 Söhne und eine Tochter. Der älteſte Sohn er innerhalb einer ſo kurzen Spanne Zeit gewiß von Niemanden er⸗ wartet werden konnte. Die Weizenpreiſe reduzirten ſich innerhalb 6 Wochen um ca. 60% per Tonne und die Roggenpreiſe um ca. 45 c, per Tonne. Als Haupturſache dieſes ungewöhnlichen Rückganges darf wohl die unbegründete wilde Hauſſe in der zweiten Hälfte des Monats April betrachtet werden. Allgemein glaubte man damals, daß die Volksernährung vor der Ernte durch das wilde Treiben der amerikaniſchen Getreidebörſen gefährdet ſei, während ſich nachträglich herausſtellte, daß die europäiſchen Getreidevorräthe weſentlich größer ſind, als ſolche von den Hauſſiers in die Welt hinaus poſaunt wurden. Die Umſätze im abgelaufenen Berichtsmonat waren von faſt gar keiner Bedeutung, da ſowohl Händler als auch Müller hinſichtlich der neuen Ernte abgeſchreckt ſind und ſich faſt ausſchließlich mit der Räumung ihrer Vorräthe beſchäftigen. Ueber die neuen Ernten im In⸗ und Auslande liegen nur befriedigende, zum Theil ſehr günſtige Nach⸗ richten vor. Sowohl Amerika als auch Südrußland und Rumänien machen heute ſchon ſtarke Offerten in neuer Waare, verſchiffbar in den Herbſtmonaten, eine Erſcheinung, die darauf ſchließen läßt, daß man in den beſagten Ländern hinſichtlich des Ausfalls der neuen Ernten guter Zuverſicht iſt. Die ſich in nächſter Zeit zu bildende Tendenz im Getreidegeſchäft wird auch zum guten Theil von den Witterungs⸗ verhältniſſen abhängen. Immerhin dürften die nunmehr beſtehenden e Getreidepreiſe in der Hauptſache ihren Tiefſtand erreicht abeen, durch Hagel verwüſtet. Drei Landleute wurden getödtet. — In Peſt wurden 18,000 Hagelſchäden, für 25 Millionen Gulden, angemeldet. — In Elberfeld machte Herr Jung den Angeſtellten ſeiner Firma(mechaniſche Weberei) ein Geſchenk von 10,000 und den Ar⸗ beitern von 20,000 /. Ueber dieſe kapitaliſtiſche Gemeinheit eines können die ſozialdemokratiſchen Schundblätter nun wieder los⸗ ziehen. — In Torredel Greco bei Neapel entzündete ſich in einem Karuſſel eine Dynamitpatrone. Der Sohn des Beſitzers wurde ge⸗ tödtet, drei andere Knaben wurden ſchwer verletzt. — Eine 3 Meter lange und 13 Meter hohe Ge⸗ dächtnißtafel für Kaiſer Friedrich wird an der Villa Zirio in San Remo angebracht werden. — Die höchſte Bahn der Er de wird in Ecuador gebaut. Ein Theil derſelben, die von Guayaquil nach Quito führen ſoll, liegt 10,000 bis 12,000 Fuß hoch; 830 Viadukte und Brücken ſind auf de 400 engliſchen Meilen langen Strecke nöthig. ETleater, unſt und Wiſſenſchaft. Karlsruher Hoftheater. Für den raſchen Verlauf des Bühnen⸗ umbaus im Hoftheater war und iſt Alles auf das Sorfältigſte vor⸗ bereitet, um keine Hemmung im Fortgang der Arbeiten aufkommen u laſſen. Nun verlautet aber, daß wider Erwarten Verzögerungen wourde in einem Streite von einem italieniſchen Arbeiter erſtochen. 1 1 1 in einzelnen Lieferungen eingetreten ſind. Gleichwohl hegt man die Die Mutter ſtarb in einer Irrenheilanſtalt. Der Mörder ſelbſt hat 5 e erſtatteten d Erwartung, die Vorſtellungen auf den beſtimmten Zeitpunkt, 1. oder ungefähr 17¼ Jahre theils im Gefängniſſe, theils im Zuchthauſe—. Im franzöſiſchen Miniſterra he erſtakkeken 925 ſpäteſtens 9. September, den Geburtstag des Großherzogs, wie be⸗ zugebracht. Alls Soldat erhielt er 2 Jahre Feſtung, hak alſo im Handelsminiſter und der der Marine Bericht üher den Untergang der abſichtigt, eröffnen zu können. 35 Ganzen 19½ Jahre Strafe verbüßt. Unter der äußerſt friedlichen Bourgogne: Der franzöſiſche Konſul in Newhork hat dem Miniſter Der Mainzer Liederkranz veranſtaltet im Auguſt eine Sänger⸗ 0 Bevölkerung des Dorſes Hülzweiler iſt es heute noch nicht einmal] des Auswärtigen die Verluſtliſte überſandt. Danach ſind gerettet wor⸗ fahrt nach Thüringen; der Verein wird ſich auf ſeiner Reiſe in Caſſel, 10 Sitte, Nachts die Hausthüre zu verſchließen. Wußte man aber, daß den: Niemand von den Reiſenden erſter Klaſſe, 4 der zweiten, 46 Eiſenach, Ruhla und anderen Orten aufhalten. In Ruhla wird er 1 der nunmehr eingefangene Luſtmörder ſich im Dorfe aufhielt, ſo] Zwiſchendeckler, 38 von der Schiffsbeſatzung, 28 vom Civilperſonal, an dem Geburtshauſe des Komponiſten Fried. Lux eine Gedenktafel 5 hieß es allgemein:„Thüre zu, der Gier iſt wieder da.“ ſodaß 565 als ertrunken gelten müſſen. Der Präſtdent der Republik] anbringen laſſen und damit eine Feier verbinden. 8121 Kaſtraten eine große Rolle, obwohl gegen dieſe Unnatur ſchon ge⸗ naſiums, in der hieſigen Bibliothek aufbewahrt wird. Natürlich fehlte 3 Theater und Muſik am kurpfälziſchen Hoſe. wichtige Stimmen ſich erhoben. Das Verzeichniß dieſer Kaſtraten an einem Hofe von ſo ausgeſprochen franzöſiſchem Charakter auch 90(Schluß.) weiſt 7 Sopraniſten und 5 Altiſten auf. Unter den Tenoriſten über⸗ die franzöſiſche Komödie nicht, Sie hatte ihre Bühne zuerſt im Kauf⸗ 1 Die Unterhaltung eines Hoftheaters von dem umfangreichen und ragte alle ſeine italieniſchen Kollegen der Deutſche Anton Raaff, derhaus. 1748 befahl der Kurfürſt die Errichtung einer Bühne im 8 glanzvollen Apparat des Mannheimers war ein koſtſpieliges Ver⸗ berühmteſte Tenoriſt des vorigen Jahrhunderts. Sein Spiel Schloß. Sie befand ſich im linken Flügel, zwiſchen Schloßlirche und 1 gnügen für den Fürſten und ſein Land. Einnahmen waren ja nicht freilich, ſeine Erſcheinung auf der Bühne wird als ſteif und Opernhaus, wo jetzt die Gerichtslokalitäten ſind. Auch in Schwetzin⸗ 6 vorhanden, da niemals Billete verkauft wurden, und die Ausgaben bölzern geſchildert, z. B. von Mozart. Von Baſſiſten iſt vor[ gen wurde während des Sommers franzöſiſche Komödie 5 ſtiegen mit den ſtetig wachſenden Anſprüchen zu einer ungeheuren] Allen Ludwig Fiſcher hervorgehoben. Die Primadonnen dergeſpielt. In Folge von Karl Theodors Beziehungen zu Voltaire . Höhe. Jede Neuaufführung koſtete durchſchnittlich 40,000 Gulden, Maunheimer Oper waren Roſa Gabrieli⸗Bleckmann, dann Dorothea] wurden in den fünfziger und ſechziger Jahren beſonders die 4 mauche Opern ſollen ſogar einen Aufwand von 70—80,000 Gulden Wendling, die Gattin des Flötiſten Wendling, die von 1772—1790 Dramen dieſes Dichters bevorzugt. 1770 entließ der 8 erfardert haben. Zu dieſen Ausgaben für die Ausſtattung kamen zum Entzücken aller Hörer ihre Kunſt in Mannheim und dann in]Kurfürſt die franzöſiſche Komödie. Das war das Symptom einer noch die feſten Beſoldungen für das Perſonal. Im Jahre 1745 München ausübte. Minder berühmt, iſt ihre Schwägerin Eliſabeth deutſchnationalen Bewegung, welche die Mannheimer Künſtler⸗ und betrug der Beſoldungsaufwand für das Sing⸗ und Orcheſterperſonal] Augufte Wendling, die Gattin des Violiniſten Franz Anton Wend⸗ Gelehrtenkreiſe erfaßt hatte und ſich auch auf den Hof übertrug. 24,045 Gulden, 1749: 40,616 Gulden, 1776: 103,688 Gulden. Rechnet ling. Ein Stern der Mannheimer Oper in ihren letzten Jahren war 1765 hatte Chr. Fr. Schwan in Mannheim eine deutſche Buchhand⸗ man hierzu noch die Summen, die Karl Theodor jährlich für Maler Franziska Danzi⸗Lehrun. Im Allgemeinen mußte aber Karl Theodor lung begründet. Zu dem Schwanſchen Kreiſe gehörte Anton v Klein, 5 und Bildhauer, für Gelehrte, für wiſſenſchaſtliche Kunſtſammlungen ſelbſt zugeſtehen, daß er mehr ſeinem Orcheſter, als ſeinem Geſangs⸗ der als Lehrer der Aeſthetik und Philoſophie wirkte und ſich ſelbſt — zahlte, ſo wird man leicht überſchlagen können, daß er im Laufe perſonal den europäiſchen Ruf des Mannheimer Muſiklebens ver⸗ das Hauptverdienſt an der erfolgreichen Durchführung der deutſch⸗ 2 ſeiner langen Regierung viele Millionen für Künſte und Wiſſenſchaft] dankte. 5 nationalen Literaturbeſtrebungen in der Pfalz zuſchreibt. Der Mittel⸗ b auszegeben hat. Den größten Vortheil hiervon batte uatürlich Der Kirchenmuſik, die an dem katholiſchen Hofe der Neu⸗ punkt dieſer Beſtrebungen wurde die 1775 durch ein fürſtliches Dekret * Mannheim; faſt die ganze Stadt lebte von dieſem freigiebigen Hofe, burger und des Sulzbachers natürlich auch eifrig gepflegt wurde, hat begründete kurpfälziſche deutſche Geſellſchaft, deren Zweck war, die deſſun Wegzug der Ruin der Stadt bedeuten mußtke. Der rege der Verfaſſer ein beſonderes Kapitel gewidmet, obwohl direkte Quel⸗ Reinigung der Sprache und des Geſchmacks in allen Ständen des Frenmdenverkehr brachte Geld unter die Leute, und die Neuausſtattung len faſt ganz fehlen und nur etwas über ein Dutzend erhaltene Text⸗] Landes zu verbreiten Nach Kleins Verſicherung ſoll Klopſtock an Leiner Oper machte ſich ſicherlich in der ganzen Stadt bis zu den bücher von Oratorien wenigſtens über dieſen Zweig der kirchlichen] der Begründung der Geſellſchaft thätigen Antheil genommen haben. Handwerkern und Wirthen bemerklich. Muſikpflege emige Anhaltspunkte gewähren. Die kirchlichen Auffüh⸗]Aber obwohl er 1775 vorübergehend einige Tage hier weilte, iſt er — Dieſe Ausſtattungen leitete zuerſt der früher ſchon genannte rungen unter Karl Theodor— von ihrer Bedeutung ſchreibt z. B. doch nicht in nähere Beziehung zum Kurfürſten und zu den hieſigen Bibiena, ſeit Mitte der vierziger Jahre Stefan Schenk, ſeit 1758 Wieland 1777— fanden in der Schloßkirche, aber auch in der Jeſui⸗ literariſcheu Kreiſen getreten. Aber auf manche andre hat Mann⸗ Lorenzo von Quaglio. Dem Letztern verdankt Mannbeim die Er⸗ tenkirche ſtatt. Die einheimiſchen Komponiſten und Kapellnieiſter beim erziehend gewirft, wie z. B. auf Schubart, der mit Wärme bauung ſeines Schauſpielhauſes, das er 1775—77 aus einem ehe⸗ ſorgten in erſter Linie für dieſe geiſtliche Muſik, doch iſt auch hierſeines Mannheimer Aufenthalts gedenkt. Auch Goethe kam mehr⸗ maligen Arſenal umbaute. Auch 2 Neffen von ihm halfen mit bei] jene liberale Vielſeitigkeit zu konſtatiren, die von dem Opernrepertoir mals nach Mannheim, deſſen er ja auch in Hermann und Dorothea“ der architektoniſchen und maleriſchen Ausſtattung. In den Nach⸗ der Blüthezeit gilt. Zu Allergeiligen 1777, kurz vor der Ueberſtede⸗ in freundlicher Weiſe erwähnt. Beſondre Freude machte ihm der 4 kommen eines derſelben blüht dieſe Familie noch heute. Auf die hochinterefſanten und ins Einzelne gehenden Ausführungen über Dekaration und Beleuchtung der Bühne, ſowie über die Koſtümirung der guftretenden Perſonen kann hier nur hingewieſen werden. Eben ſo auf die hierauf folgenden Mittheilungen über die Intendanten der[5ofmuſik,— Hofkavaliere, deren Aufgabe nur repräſentativer Natur war— über Beſoldung, ſoziale Stellung und Dienſt der Mitglieder, Mittheilungen, die den Leſer des Buches zu intereſſanten Vergleichen mit den Verhältniſſen der Jetztzeit veranlaſſen werden. Im folgenden Kapitel kennzeichnet der Verfaſſer die künſtleriſche Bedeutung des Mannheimer Orcheſters, das zu Karl Theodors Jeiten wellberühmt war. Es verdankte dieſen ſeinen glänzenden Ruf der vorzüglichen Leitung, unter der es ſtand, und den hervor⸗ ragenden Mitgliedern, die ihm angehörten. Erſtere iſt früher ſchon genaunt, über die Letztere bringt der Verfaſſer eine reiche Fülle von biographiſchen Mittheilungen, wir z. B. über die Violiniſten Stamitz Vater und Sohn, Chriſtian Cannabich, den Schüler Jomellu's, die Italiener Toeſchi, Ignaz Fränzl, Mitglieder der Familien Cramer und Bohrer, über den Celliſten Franz Danzi, die Flötiſten Martin Friedr. Cannabich und Joh. Baptiſt Wendling, die Oboiſten Lebrun zud Machd u, A. um. Unter dem Geſangsperſonal ſpisllen noch die lung nach Müuchen, fand die Aufführung von Händels Meſſias ſtatt, die zweite in Deutſchland überhaupt. Mozart wohnte am 31. Okto⸗ ber der Hauptprobe bei, war aber von dem Werke gar nicht entzückt. Die Aufführung am 1. Nov. hatte einen totalen Mißerfolg. Ein Bericht darüber ſagt: Alle Zuhörer gähnten. Es blieb beim erſten Theil des Oratoriums, der zweite konnte nicht folgen, weil dieſe trockene Muſik kein Zuhörer aushalten will. Dagegen hatte an dem⸗ ſelben Tage ein Magnificat des Vicekapellmeiſters Georg Joſef Vog⸗ ler großen Beifall gefunden. Dieſer Abbs Vogler war für die letzten Jahre der Mannheimer Reſidenzperiode eine ſehr wichtige Perſön⸗ lichkeit; er wurde der Lehrer Karl Maria v. Webers und Giacomo Meyerbeer's; ſeine Perſon iſt von jeher ſo verſchieden beurtheilt worden, daß es wohl gerechtfertigt erſcheint, wenn der Verfaſſer ihr eine längere Beſprechung zu Theil werden läßt. Kurfürſt Karl Theater war ein Nachahmer der franzöſiſchen Hof⸗ haltung, er war ein Verehrer franzöſiſcher Bildung und Sprache, der in lebhaftem perſönlichem und brieflichem Verkehr mit Voltaire ſtand, der Jeſuitenfreund mik dem Freigeiſt und Kirchenfeind. Auch andere Franzoſen ſanden bei ihm Aufnahme, ſo z. B. der Dichter und fleißige Gelehrte Franz Joſef Teraſſe Desbillons, deſſen hinterlaſſene reichhaltige Bibliothek von etwa 30,000 Bänden, Eigenthum des Gym⸗ Beſuch des Antikenſaales. Das ſtärkſte Talent des damaligen litera⸗ riſchen Mannheim war ohne Zweifel der Kreuznacher Friedr. Müller gewöhnlich der Maler Müller genannt, der von 1774 bis zur Ueber⸗ ſiedlung des Hofes hier weilte. Der Einfluß der deutſchen Geſell⸗ ſchaft auf das publiziſtiſche Leben in Mannheim und in der Pfalz war groß. Er bewirkte den ſchon oben erwähnten Umſchwung in der Oper: 1775 wurde der erſte Beweis dafür, daß auch die deutſche Sprache ſich zur Operndichtung eigne, mit Schweitzers deutſcher Oper Alceſte verſucht. Der Verſuch gelang. Dann ging man einen Schritt weiter: zwei Mannheimer, Klein und Holzbauer, vereinigten ſich zur Bearbeitung einer Oper, die auch ihrem Stoffe nach deutſch war, Günther von Schwarzburg. Eine weitere ſollte folgen, Roſamunde von Wieland und Schweitzer, deren Aufführung aber wegen der Hof⸗ wute und der Ueberſiedlung nach München fürs erſte unterbleiben mußte. Hand in Hand mit dieſem Umſchwung auf der Opernbühne ging der Aufſchwung des deutſchen Schauſpiels. Der Verfaſſer geht den erſten Anfängen deſſelben in Mannheim nach und ſchildert das Auftreten von deutſchen Komödiantentruppen von 1729 bis in die ſiebziger Jahre, wo Sebaſtiani und nach ihm Marchand ein ſteigen⸗ des Intereſſe für das deutſche Schauſpiel erweckten, ſo daß auch der 4. Seſte: SGeuerakAuzeiger. Maünbele, 9. Se Das Bungert⸗feſtſpielhaus. Die vielumſtrittene Frage betr. die Errichtung eines Feſtſpielhauſes in Godesberg iſt nunmehr er⸗ ledigt. Ein Grundſtück von 15 Morgen, das ſich auf dem Höhenzug an der Nähe des v. d. Heydt'ſchen Schloſſes befindet, und von wo Ein prachtvoller Ausblick auf den Ahein, das Siebengebirge ꝛc. ge⸗ wird, iſt von der 975 angekauft und für den des Feſtſpielhauſes überwieſen worden. 85 beeleder hat der Neubearbeitung des„Meſſias“ von Händel nunmehr auch eine ſolche des„Iſrael in Aegypten“ auf dem Fuße folgen laſſen. Bei der Reſtauration dieſes Werkes kam dem Bearbeiter vor allem drauf an, das in der landläufig ge⸗ wordenen Faſſung ſehr vernachläſſigte Gleichgewicht zwiſchen den Chor⸗ und den Solopartien in befriedigender Weiſe herzuſtellen. Mit der Erſtaufführung des Iſrael in der neuen Bearbeitung wurde Der Oratorienverein Augsburg(Chdir. Weber) betraut, dem bekannt⸗ lich zu Oſtern d. J. auch die Ehre der Erſtaufführung des„neuen eſſtas zufiel. 185 Knt iſt beſchloſſen worden, nach dem Muſter der Bib⸗ Riothek in Waſhington eine kaiſerliche Bibliothek zu errichten. Sie ſoll Raum für 600 000 Bände bieten und Leſetiſche für 500 Perſonen örhalten, Die Koſten der Einrichtung ſind auf ungefähr 750 000 Fr. veygnuſchlagt. ——— Zeneſe Nachrichten und Celegramm. Der ſpaniſch⸗amerikaniſche Krieg. Madrid, 8. Juli. Die Regierung befahl dem General Blänco, die Abſendung weiterer Verſtärkungen nach Santiago, daher gehen ſofort 18,000 Mann, meiſtens berittene Guerillas, mit der Bahn nach Santa Clara, von wo ſie in verſchiedenen Co⸗ Lonnen den Eilmarſch antreten. Anderſeits ſoll Gomez die Ab⸗ ſicht haben, nach Havanna zu marſchiren.— Hier nimmt die Mißſtimmung darüber zu, daß der Feind durch Cerveras Ausfall keinen Verluſt erlitten hat.— Aus Havanna wird dem„Impar⸗ rial“ telegraphirt: Der Austauſch der Gefangenen verzögerte die Miederaufnahme des Kampfes bor Santiago. Nach den Erzäh⸗ Lungen der geretteten Matroſen erforderten die Exploſionen auf den Schiffen die meiſten Opfer.— Für alle zukünftigen Möglich⸗ keiten wird das Heer auf 150,000 Mann Infanterie, 14.000 Mann Kapallerie, die Batterien werden auf acht Geſchütze ge⸗ bracht; mit Carabineros und Gendarmerie ſoll das Heer bis zum 15. Juli 200,000 Mann ſtark ſein. Alle Verbindungen mit Cuba ſind unterbrochen. Die Miniſter ſind ſich über das große Prob⸗ lem, ob Krieg oder Frieden, noch nicht ſchlüſſig. In beiden Fäl⸗ den aber erſcheint eine Kriſe unvermeidlich, da unter ihnen zu große Meinungsverſchtedenheiten herrſchen. London, 8. Juli. Das Reuterſche Bureau meldet von Santiago von geſtern: General Shafter theilte den Kommandan⸗ ten von Santiago, General Toral, mit, infolge der Zerſtörung der Flotte Cerveras könnten die amerikaniſchen Kriegsſchiffe frei mit der Armee gegen Santiago zuſammenwirken. Shafter gibt Toral Bedenkzeit für die Kapitulation. Man glaubt jedoch, daß Toräl entſchloſſen iſt, Widerſtand zu leiſten, obwohl General Pando mit den Verſtärkungen nicht eingetroffen iſt, ſich vielmehr auf dem Marſch nach Havanna befindet. Die Ausſichten auf die Bebergabe Santiagos nehmen zu. Das Feuer wurde heute nicht erneuert, obwohl der Waffenſtillſtand wahrſcheinlich zu Ende iſt. An beide Armeen ſollen Mittheilungen gelangt ſein, wonach ſo⸗ wohl in Waſhington als in Madrid Schritte zur Beendigung der indſeligkeiten unternommen ſeien. Wien, 8. Juli. Eine Pariſer Zuſchrift der„Polit..“ betont, daß Spanien es mehr als bedenklich wäre, den ausſichts⸗ loſen Wiverſtand fortzuſetzen. Die ſpaniſche Regierung ſollte den Wunſch nach Frieden irgendwie kundgeben. Amerika werde einer Vermittelung der Mächte nicht unfreundlich begegnen, zu⸗ mal die Union Cuba nicht annektiren wolle und Spanien bereit ein dürfte, die Unabhängigkeit der Inſel anzuerkennen. Das ariſer Kabinet ſei nicht abgeneigt, zur Vermittelung beizu⸗ ragen. Fon regelmäßig die Aufführungen beſuchte. eines Die Erbauung chen Theaters wurde nun in Angriff genommen, und nach den Plänen non Lorenzo Quaglio 1775 bis 77 das ehemalige Schütthaus, das zur Hälfte als Arſenal, zur Hälfte als Fruchtſpeicher gedient hatte, zum Theater umgebaut. Das neue Haus ſollte ein Nationaltheater werden.„Es nur, ob ein deutſches oder ein pfälziſches Nationaltheater. Ge⸗ eint war ein deutſches, zu deſſen Leitung man Gckhof und Leſſing u gewinnen ſuchte, aber erreicht wurde nur ein pfälziſches National⸗ bhenter, in dem dis kleinen Geiſter regierten.“ Erſt unter Dalbergs Leitung begann die urſprüngliche Idee verwirklicht zu werden. Der Verſuch, eine Theaterſchule zu gründen, in der lauter Schauſpieler für den Bedarf des Nationaltheaters heran⸗ ezogen werden ſollten, mißglückte gänzlich. Die Verhandlungen mit fing, deſſen Berufung namentlich von dem für die Idee des Na⸗ naltheaters ſehr begeſſterten Finanzminiſter v. Hompeſch— Dalberg neunt ihn noch in ſpätern Jahren den Begründer des deutſchen Nattonaltheaters in Mannheim— angebahnt worden war, ſind be⸗ kanntlich ebenfalls geſcheitert, Das Verhalten des Hofes gegenüber Leſſing war ein eigenthümliches, faſt taktloſes zu nennen. Wieland hat ja Leſſings wie ſeine eigenen Grlebniſſe in Mannheim in ſeine Abderiten“ verwoben. Die Leitung des Theaters übernahm dann durch Vertrag vom April 1777 Marchand, dem es gelang, durch ein abwechslungsweiſes Repertoire und gute Vorſtellungen ſich die Gunſt des Hofes und des Publikums zu erringen. Seine Geſellſchaft mußte aber 1778 mit der Oper und dem Ballet die Ueberſtedlung nach München mitmachen. Durch kurfürſtliches Reſkript vom 1. Sep⸗ tember 1778 wurde dem Hofkammervicepräſidenten Freiherrn Wolf⸗ gHeribert v. Dalberg die Leitung des Nationaltheaters über⸗ gen, deſſen Bemühungen es dann gelang, nachdem eiue Zeitlang die Seylerſche Truppe von Mainz aus hier gaſtirt hatte, ein ſtändiges, vom Hofe ſubventionirtes Theater zu begründen. Mit dem Jahre 1779 beginnt ſo die neue Periode der Mannheimer Theatergeſchichte, die gekennzeichnet wird durch die Namen Dalberg, Schiller, Iffland. Wir müſſen es uns verſagen, auf die beiden letzten Kapitel ein⸗ gu 185 die eine ausführliche Beſprechung der in Mannheim auf⸗ 10 eten deutſchen Opern und der Beziehungen Wieland's zu Mann⸗ heim, ſowie eine Darſtellung der Erlebniſſe Mozarts in Mannheim enthalten. Der von uns gegebene Auszug ſollte dem Leſer nur einen annähernden Begriff von dem reichen Inhalte des Dr. Walter'ſchen Buches geben. Das, was den eigenthümlichen Reiz des Buches die reiche Fülle des Details nnd der Einzelmalerei, konnte dabei natürlich nicht zum Ausdruck kommen. Es bietet ohne Zweifel einen der werthvollſten Beiträge zur Kulturgeſchichte des dorigen e und die zahlreichen, auf den fleißigſten und mühevollſten achforſchungen beruhenden neuen Ergebniſſe, die es enthält, werden von den Vertretern der Spezialwiſſenſchaften auf muſik⸗ u. literarge⸗ 54588 1 7 Gebiete freudig begrüßt werden. Vor allem wird aber geborenen Mannheimer die Lektüre des Buches, wegen der Menge zokaler Beziehungen, den größten Genuß gewähren. Thd. 8. Juli. Aus dem Hauptquartier des Ge⸗ nerals Shafter vom 7. d. M. wird gemeldet: Der Waffenſtill⸗ ſtand iſt bis Samſtag Mittag verlängert worden, um dem Gene⸗ ral Linares zu ermöglichen, mit Marſchall Blanco und mit der Regierung in Madrid ſich in Verbindung zu ſetzen. Ne59 5 7f, Waſhington, 8. Juli. Genral Shafter und Samp⸗ ſon ſind betreffs des Kriegsplans dahin übereingekommen, daß Sampſon morgen Mittag mit der Beſchießung Santiagos von der äußeren Bucht aus beginnt. Yuragua, 8. Juli. Ein Berichterſtatter hatte eine Un⸗ terredung mit dem gegen ſpaniſche Gefangene ausgewechſelten Lieutenant Hobſon. Dieſer erzählte, während der erſten vier Tage ſeiner Gefangenſchaft ſeien er und ſeine Begleiter im Fort Morro internirt geweſen, wo ſie zwar nicht mißhandelt wurden, aber infolge der Erbitterung der Spanier gegen ſie wegen der Ver⸗ ſenkung der„Merrimac“ mancherlei Unannehmlichkeiten durch⸗ zumachen hatten. Nach Ablauf der vier Tage wurden die Ge⸗ fangenen der Militärbehörde übergeben, die ſie in ein Hoſpital bringen und dort gut verpflegen ließ. Hobſon ſprach ſich voller Hochachtung über Admiral Cervera aus. JIsmaflije(Suezlanal), 8. Juli. Das ſpaniſche Ge⸗ ſchwader des Admirals Camara liegt ſeit geſtern Abend 5 Mei⸗ len von Suez vor Anker. Das Geſchwader Camaras erwartet das Flaggſchiff„Pelayo“, welches wegen einer Ausbeſſerung an der Maſchine in Ismailije zurückgehalten wird. Camare ſtattete tuuf Gouverneur einen Beſuch ab, Salutſchüſſe wurden ausge⸗ tauſcht. JIsmailije, 8. Juli. Das Geſchwader Camaras fährt durch den Kanal zurück, um nach Spanien zurückzukehren. Madrid, 8. Juli. Der ſpaniſche Konſul in Hongkong ka⸗ belt, zwiſchen den Amerikanern und den Eingeborenen auf den Philippinen ſei es zu ernſten Auseinanderſetzungen gekommen. Die Entrüſtung der Eingeborenen ſei darin begründet, daß die amerikaniſchen Verſtärkungen aus Negern beſtehen, gegen die die Philippiner eine unwiderſtehliche Antipathie haben.— Am 3. d. wurde von Cavite her Kanonendonner und Musketenknat⸗ tern vernommen. Wahrſcheinlich war ein Kampf zwiſchen Ame⸗ rikanern und Philippinern ausgebrochen. Waſhington, 8. Juli. Präſident Mac Kinley lenkte die Aufmerkſamkeit des Kabinets darauf, daß Amerika in einer äußerſt gefährlichen Lage den anderen Mächten gegenüber ſich befinden würde, wenn es ſeine Flotte verlieren ſollte. Das vor Santiago befindliche Geſchwader wird daher nicht in den Hafen eindringen, um bei dem Angriffe auf Santiago mitzuwirken, ehe nicht die Forts am Hafeneingange zerſtört ſind.— Der Staats⸗ ſekretär erklärte, ihm ſeien keinerlei Eröffnungen bezüglich des Friedens zugegangen. London, 8. Juli. Wie aus Manila vom 4. Juli gemel⸗ det wird, verharrt Admiral Dewey in Unthätigkeit. Man glaubt, daß die Ankunft Merritts in drei Wochen zu erwarten iſt. Kairo, 8. Juli. Da das Geſchwader Camaras wieder nach Spanien fahren wird, iſt ihm geſtattet, Kohlen einzu⸗ nehmen. Wien, 8. Juli. Eine Londoner Zuſchrift der„Polit. Corr.“ über die dermaligen Verhältniſſe Kretas erklärt, im In⸗ nern der Inſel herrſchten anarchiſche Zuſtände, Raub, Mord, Zerſtö⸗ rung ſtänden auf der Tagesordnung, es werde nöthig ſein, eine aus Ausländern beſtehende Gendarmerie zu ſchaffen, die biel Geld koſten dürfte. Fraglich ſei auch, ob England und Rußland ſich beeilen wür⸗ den, ihre Truppenabtheilungen abzuberufen. Wien, 8. Juli. Wie die Abendblätter aus Olmütz melden, fanden geſtern Abend neuerdings Ruheſtörungen ſtatt. Die Ausſchrei⸗ tenden bewarfen die Polizei mit Steinen; dieſelbe machte von der Waffe Gebrauch, verletzte einen Aufrührer und nahm mehrere Ver⸗ haftungen vor. Bozen, 8. Jult. Das Oberlandesgericht in Innsbruck hat das Kreisgericht in Bozen angewieſen, über die Ehrenbeleidigungsklage der Bozener Zeitung gegen denFürſtbiſchof von Trient wegen des Interdicts gegen dieſe Zeitung die Unterſuchung einzuleiten. Paris, 8. Juli. Dem Vernehmen nach beſchäftigt ſich der Marineminiſter mit dem Studium der finanziellen Mittel, um einen Kredit von 160 Millionen zu ſchaffen, der für die Arbeften für die Erneuerung bezw. Weiterentwickelung der Kriegsflotte be⸗ ſtimmt iſt. Laut amtlicher Berichtigung erfolgte der geſtrige Beſchluß der Kammer über den Anſchlag der Rede Cavaignaes einſtimmig, näm⸗ lich mit 574 Stimmen. 19 Deputirte enthielten ſich, und zwar 2 Fortſchrittler, darunter Meline, 3 Radikale und 14 Sozialiſten. 15 Deputirte waren abweſend.— Die Mehrzahl der Blätter erklärt, der Fall Dreyfus könne nunmehr, dank der kräftigen Sprache des ee e Cabaignac, als erledigt angeſehen werden. Der Siecle,„Aurbre“ und einige andere Zeitungen ſprechen dagegen die Ueberzeugung aus, daß eine Durchſicht des Prozeſſes jetzt durchaus unbermeidlich ſei, denn Cavaignac ſelbſt habe in ſeiner Rede den Be⸗ weis geliefert, daß Dreyfus auf Grund geheimer Schriftſtücke ungeſetz⸗ lich verurtheilt wurde.— Infolge der Erklärung des Kriegsminiſters Cavaignae in der Deputirtenkammer werden dem Militärgouverneur von Paris Befehle dahingehend ertheilt, Eſterha 3 h vor eine Unter⸗ ſuchungskommiſſion zu ſtellen. Paris, 8. Juli. Präſident Faure begnadigte den Anar⸗ chiſten Etievant, der zum Tode verurtheilt war, zu lebensläng⸗ licher Zwangsarbeit. Brüſſel, 9. Juli. Lieutenant Dubois, der mit 100 Mann abgegangen war, um Kiou(Congo) zu beſetzen, wurde von Auf⸗ rühren überraſcht. 31 Soldaten wurden getödtet, 36 Gewehre und 15,000 Patronen verloren. Dubois wurde von ſeinen Soldaten verlaſſen und ſchließlich getödtet. Konſtantinopel, 8. Juli. In einem Rundſchreiben, welches die Pforte an die kürkiſchen Vertreter in London, Paris, Petersburg und Rom richtete, proteſtirt ſie gegen das Projekt einer proviſoriſchen Regierung auf Kreta, betonk die Ungeſetzlich⸗ keit der kretenſiſchen Nationalberſammlung und ladet behufs Lö⸗ ſung der Frage zu Berathungen mit der Pforte ein. Valparaiſo, 8. Juli. In Sautiago eteignete ſich ein großer Sturm auf die Bank von Chile(maſſenhaftes Vorweiſen der Bank⸗ noten behufs Baarauszahlung) infolge des Gerüchtes, daß die Bank in Schwierigkeiten gerathen ſei, und die Regierung Papiergeld aus⸗ geben wolle, um zur Rettung der Banken beizutragen. Alle Geſchäfte hier und in Santiago ſind thatſächlich unterbrochen. Man glaubt, die Schwierigkeit werde mit einer verhältnißmäßig wenig beträcht⸗ lichen ftnanziellen Beihilfe Europas überwunden werden. Hongkong, 8. Juli. Nach Berichten aus Canton ſind in Jungtſchin und Lukſchwan in der Provinz Kwann eruſtliche Unruhen ausgebrochen. Die Ruheſtörer ſind überall erfolgreich und rücken auf Wutſchau vor. Der briliſche Konſul und der Zollkommiſſar in Wutſchau haben telegraphiſch um Eitſendung von Kanonenbooten gebekten. Das Kanonenboot„Tweed“ wird ſofort von hier nach Canton abgehen und den Weſtfluß hingufgehen. In Canton herrſcht große Beunruhigung, weil ein Häuptling der Schwarzflaggen ſich bez den Aufrührern befindet. Hongkong, 8. Julfi. Das Kanonenboot„Tweeß iſt Mittags nach Wutſchau abgegangen. Es wird berichtet, daß der Aufſtand ſich nach Kwangſi ausbreitet. Yungtſchin und Pei⸗ liuhſien ſind gefallen, Swachau, Wuchneu und Wutſchau ſind jetzt bedroht 5 8— (Privat⸗Telegramme des„Geueral ⸗ Anzeigers.)“ Brüſſel, 9. Juli. Der Bankier Bouguiaulton iſt hier berhaftet worden. Der Vorfall erregt großes Aufſehen. Der Bankier machte mehrere Tauſend Stück Schaerbecker Looſe nach und veräußerte dieſelben an der Brüſſeler Börſe. Der Drucker Berkram, welcher die falſchen Titres herſtellte, ſowie zwei Agenten wurden gleichfalls verhaftet. Barcelona, 9. Juli. In der Vorſtadt San Markin proteſtirten Frauen gegen die Verabreichung von Lebensmitteln als Almoſen, weil ſie dieſelbe für erniedrigend hielten. Sie ver⸗ anſtalteten eine Kundgebung und verurſachten Ausſchreitungen⸗ Die Polizei und Gendarmerie ſtellten die Ruhe und Ordnung wieder her. Petersburg, 9. Juli. Das deutſche Schulſchiff „Charlotte“ traf geſtern Abend hier ein und ging an der Nikolai⸗ brücke vor Anker. ſchiffe wechſelten mit der Charlotte den Salut. Morgen Sonn⸗ tag empfängt der Oberbefehlshaber der ruſſiſchen Flotte, Groß⸗ admiral Großfürſt Alexis, den Kommandanten der„Charlotte“. Elektrizitäts⸗Aktien⸗Geſellſchaft vorm. W. Lahmeher& Co., Frankfurt a. M. Wie aus der im Inſeratentheil enthaltenen Bekanntmachung erſichtlich iſt, kündigt die Geſellſchaft ihre ſämmt⸗ lichen noch ausſtehenden 4½prozentigen Obligationen vom Jahre 1895 zur Rückzahlung à 102 Prozent auf den 2. Januar 1899. Den Inhabern wird der Umtauſch in neue Aprozentige, jedoch zu 103 rozent rückzahlbare Obligationen unter Belaſſung der Zinſen von 4½ Prozent bis 1. Oktober laufenden Jahres und unter Gewährung einer Converſtonsprämie von 1 Prozent angeboten, falls ſie die Stücke vor dem 20. Juli bei der Oberrheiniſchen Bank in Mannheim und deren Niederlaffungen, oder bei den Herren von Erlanger u. Söhne in Frankfurt a.., oder bei Herrn B. M. Strupp in Meiningen und Gotha deponiren. Die Höhe des von der Geſellſchaft mit einem Conſortium abgeſchloſſenen neuen Anlehens beträgt M. 2,000,000, von denen jedoch nur ca. M..200,000 zur Rück⸗ zahlung, bezw. Converſion des alten Anlehens erforderlich ſind, während der Erlös der veſtlichen ca. M. 800,000 neuen Obligationen zur Verſtärkung der Betriebsmittel der Geſellſchaft dienen ſoll und bei den vorerwähnten Stellen zur Baarzeichnung zum Courſe von 101½½% Prozent aufgelegt wird. Laut Aufſichtsrathsbeſchluß der Ge⸗ ſellſchaft vom 14. Juni 1898 wurde ausdrücklich beſtimmt, daß die Summe der zu emiktirenden Obligationen die Höhe des jeweiligen Aetienkapitals nicht überſteigen darf. Der Geſchäftsgang bei der Elektrizitäts⸗Aktien⸗Geſellſchaft vorm. W. Lahmeyer& Co, war in den letzten Jahren ein ſehr befriedigender. Die Dividende betrug in den letzten 3 Jahren 5, 8 und 10 Prozent. Das voll eingezahlte Aktienkapital der OGeſellſchaft beziffert ſich gegenwärtig M. 4,000,000. Die Aktien notirten zuletzt ca. 189 Prozent. Bezüg⸗ lich aller weiteren Details verweiſen wir auf die oben erwähnte Bekanntmachung der Geſellſchaft. Mauuheimer Getreidemarkt vom 8. Juli. Amerika meldet etwas abgeſchwächte Tendenz, hier iſt die Stimmung ruhiger. Preiſe per Tonne eit Rotterdam: Saxonska M. 156—170, Kanſas pr. Verſch, M. 156, Juli⸗Auguſt⸗Verſchiffung M. 137, Redwinter pr. Verſch. M. 156, Juli⸗Auguſt⸗Verſchiffung M. 188, Manitoba T. P. 178, La Plata M. 158—170, Ruſſiſcher Raagen M. 98—100, Weſternroggen M. 103. Mais mixed M. 75, naumais M. 77 Futtergerſte M. 82. Weißer amerik. Hafer M. 107, Ruſſiſcher Mittelhafer M. 113, Prima ruſſtſcher Hafer M. 124—134. Maunheimer Effektenbörſe vom 8. Juni. Heute notirten Weſteregeln Vorzugs⸗Aktien 106.50., Badiſche Brauerei Stamm 80.50 bz. u. G. Wormſer Brauhaus Derkge 135., Mannheimer Guümmifabrik 129 50 8. Speherer Zegelwerke 105 B. Wiehmarkt in Maunheim vom.—8. richt der Direktion.) s wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht: 332 Kälber: a) feinſte Maſt⸗ 67—70., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 64—67., c) ge⸗ ringe Saugkälber 60—64., 4) ältere gering genährte(Freſſer) 90—00 M. 0 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 00—00., b) ältere Maſthammel 00—00.,) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 00—00 M. 591 Schweine: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 62—64., b) fleiſchige 61—62., c) gering entwickelte 60—61., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde bezahlt für das Stück:— Luxuspferde: 0000—0000., 000 Arbeitspferde: 000/0000., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00—00., 00 Milchkühe: 000—000., 478 Ferkel: 10—15., 0 Ziegen: 00—00.,— Zicklein: 00 M. Zuſ. 1401 Stück. Der Handel mit Ferkel war lebhaft; es wurde ausverkauft; der Kälberhandel war ſchleppend. Waſſerſtaudsnachrichten vbom Monat Juli. Pegelſtationen Datum: vom Rhein:.. 8..8. 9. Bemerkungen: Konſtanz 4,68 Waldshutr J,61 3,58 3,52 8,55 8,48 Hüningen J3,7 3,88 8,84 3,25 3,18 Abds. 6, U. Kehlll J3,913,848,88 3,763,69 N. 6 U. Lauterburg.. J5,22 5,08 5,01 5,01 4,90 Abds. 6 U. Mußaunun 6835½21 5,16 5,17 5,06 2 U. Germersheim 5,88 5,25 5,15 5,195,08 B. P. 12 U Maunheim J65,49 5,34 5,19 5,09 5,07 4,98 8. 7 U. Mainz.J2,58 2,46 3,34 2,25 2,21.-P. 12 U. Bingen J42,99 2,88 2,77 2,65 10 U. Kaulbb. J3,55 3,40 3,28 3,17 8,10 2 M. Koblenz„33,38 3,28 3,17 8,08 3,00 10 U. Kölln„J3,78 3,60 3,518,86 8,25 2 U. Ruhrort J36,29 3,22 3,12 9 U. vom Neckar: Manuheim J5,46 5,46 5,15 5,05 5,08 4,95 8 7 Heilbronn 1,90 1,00 ,99 0,93 0,90 7 Maunheim, 9. Juli. Gegen Flöhe, Schnaten, Schwaben, Ruſſen, Wanzen und Fliegen kauft nur Lahr's Dalma. Gs tödtet in 10 Minuten im Zimmer. Nicht giftig. Hunderte von Dankſchreiben. Nur ächt zu haben in mee zu 15, 30 und 50 Pfg. Staubbeutel 15 Pfg. in Mannheinn in der Drogerie zum Waldhorn, D 3, 1. ist das beste Tafel H wasser. In stets „ We eee Ouristlan Kühner in Mannheim, Tel. 4305 und Peter Bixius i Ludwigshafan a, Nk., Tel. No. 28. Seitlen-Damaste Soiden-Foulards bedruckt Seiden-Basikleider p. Robe,„ 13.80—68.50 per Meter. Seiden⸗armüres, Monopols, Cristalliques, Molre Antique, Duchesso, Mardellines, geſtreifte u. karrierte Seide, und Katalog umgehend.— Doppeltes Briefporto nach der Schweiz. G. Henneberg's Seiden-Fabriken, Zürich(.,& K. fefllafaranb) ſowie ScW²arze, weisse u. farbigs Henneberg-Seitſe v. 78 Pfg. dis Wrt. 18.65 pb. 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Schloſſers Albert Hauſeß, 1 WW 4 T. a. Tagesordnung Mianahen wid ie 2 zreddt 2. Jal. Widmann, Weene Vertha Klein Joha. Noſa, T. d. Tüuchers Gg. Pfahl, 1 J. 4 M a. e— e an eéW Bü ſters] 2. Narl Kö beiſt n Elfſab. Mä„Anna Marg., T. d. Tagl. Joh. Schneider.? M. 14 T. g. . Wahl des 2. Bürgermeiſters] 2. Narl Köbele, Verwaltungsaſſiſt. u. Cliſab. Mätz. 0 Gelierd Jalob 16 J 8 l. 4 T der außerordentlichen Bezirksrathsſitzung vom Donnerſtag, 14. Juli 1898, Vormittags 9 Uhr. mittags 4 Uhr das Konkursver⸗ fahren eröffnet. 66538 Zum Konkursverwalter iſt er⸗ nannt: Georg Fiſcher, Kauf⸗ mann hier. Konkursforderungen ſind ſowie die Ergänzungswahl in das Stadtraths⸗Collegium, welche veide auf „Karl Stiegemann, Schloſſer u. Eliſab. „Adolf Püſchel, Zuckerbäcker u. Maria A „Peter Wellenreüther, Kaufm. u. Marg. Wtilh. Schnörr, Schmied u. Eliſab. Ebert. Moritz Maier, Fabrikant u. Helene Stern. Mauſer. gnes Imholz. Schmitt. Roſalie, T. d. Schmieds Karl Gottlob Schäfer, 1 J. 2 M. d⸗ „Chriſtine Jakobine, T. d. Formers Johs Geil, 2 M. 22 T. a. „Kath. Madie geb. Wollenſchläger, Ehefr. d. Getreidearb. Chriſtof Ziemer, 26 J. 9 M. a. 4 4 5 4 4 5 5 6 6 8 5. 5 7 6 7 8 7 7 6 7 7. ie Die Kanaliſation der Stadt bi dDienſtag, 12. Juli ds. Js. 4. Jakob Hatzenbüßler, Schneider u. Luſſe Blumeyer. Emiiie Georgime, F. 5. Schriſt Juk, Schwetzer 44 Tea⸗ Maunh 5 delk 66675— zum 28. Juli 1098 bei anberaumt ſind, auf mehrfachen 4. Mich. Kanenig Pieſer u. Sofße Nu 18 5„d. verh. Kunſtmaler Konrad Schmieder es F. a. der Mannheim, 8, Jult 1898 Alle Wunſch von Joh. Weber Anfal. u. Anng Galm 5 un Vende Mapha. dzeeletalasb. Fun 20. 0.1 8 0 388 10. 0 5 ili NY ders Phi dlos 80 2 7 a0h0 G ebee welcg an die duſfals Kentece dehm drd. chmttage 5. Juftgch ter, Scoſſn u. aenee Bogel ah geb, edinn Sheſe 8. Heiz 55h, Ap. Feadri 40 J. 800 ker fiſterer. gläubiger Anſprüche machen aus gedenn wird. Gottlieb Kaſt, Schloſſer u. Anng Bogel. nd Adolf S Bek 1 wollen, hlermit aufgefordert, ihre] Mannbeim den 7. Juli 1898. Bernh. Lorch, Kaufm. u. Ida Kaufmann. 8 0 2l Aaen(, 18 T. a. en E anntma⸗ zung. Anſprüche mit dent dafür ver⸗ Der Stadtrath: Nikol⸗ Junghans, Maurer u. Lulſe Kiſtler. Aug. FJohs., S. d Naſchenblerhdlrs Frz. Hucker 2 J. 3 M. a Die Naturalleiſtung für langten Vorrechte bis zu ge⸗ Beck 5 Adalbert Koch, Buchdr. u. Suſ. Filſinger. e e. 258 9 925 Diebold 5 9 Eadre e„ d. led. Paultne Mogg, 81 J. 3 M. G. 0 eben derre e eie eeen de eee L. aee ect eeen aen ee etr. Iiſchriftlich einzureichen oder bei 0 Fuchs, Cigarrenm. u. Frzska. 75 1 e Faßrt 5 n a eeedede Bekanntmachung. Wih Hane Uln Friſch. Barb. geb. Günther, Cheſr. d. Gg. Weinz, d. ⸗ ung au es Reichsge⸗ zu geben unter Beifügung der] Nr. 22050. Wir bringen hier Wilh. Speer, Küſer u. Anng Blind. 0 0 0 f‚ 85 ſetzes vom 13. Februar 1815 ürkundlichen Beweisſtücke oder Ggh Beee Heinr. Storz, Holzarb. u. Marg Eicher O krred I Ek m n heim. 6955 15 5 Art. II 8 ö des Reichs⸗ einer Abſchrift derſelben. hier am 12. Oktober 1806 er⸗ 6. Chriſtof Günther, Schreiner u. Karol. Schmid. ng geſetzes vom 21. Juni 1887, Zugleich wird zur Beſchluß⸗ laſſene ortspolizeiliche Vorſchriftf 6. Val. Böckenhaupt, Bremſer u. Phil. Mackemull geb. Geige. Zu der am Moutag, den 18. d.., vormittags die Naturalleiſtung für die be⸗ faſſung über die Wahl eines über das Offenhalten der„. Irdr. Waſſerkampf, Former u. Frieder. Stich. S Ubr beginnenden Aufnahmeprüfung in die unrerſte für verabreichte Fourage mit einem Aufſchlag von fünf vom Hundert nach dem Durchſchnitt der höchſten Preiſe des Kalen⸗ 195 5 Und eintretenden Falls über die in 8 120 der Konkurs⸗ ordnung bezeichneten Gegen⸗ ſtände auf: holt zur gefälligen Kenntniß⸗ nahme der Intereſſenten: „Das öffentliche Auslegen und Aushängen von Waaren FFCCC „Engelbert Kreil, Tüncher u. Ma „Jak. Dehmpel, Nechtskonſ. u. Jo aul Wilh. Löffler, Mechan. u. Marie Lui Farl Guſt. Wernsdorf, Kfm u. Karol. Sofia Joha. Fehr. ler u. Karol. Benz. hannette Haag geb. Bonn. ſe Helmer. waffnete Macht im Frieden definitiven Verwalters, über die Schaufenſter an Sonn⸗ und„Frdr. Cußnick, Keſſelſchm. u. Annga Maria Schmitt. Klaſſe(Sexta) werden Anmeldungen von heute ab jeden betr., wonach die Vergütung Beſtell eines Gläubigeraus⸗ e Fert Berg, Holzarb. u. Karol. Blankenhorn. 0 05 7 ſtellung eines Gläubigeraus⸗] Feſttagen wieder⸗ Farl Stürt, Verſ.Beamter u. Elſa Wigand. Tag von 7 bis 10 Uhr und 3 bis 5 Uhr auf dem Ge⸗ ſchäftszimmer des Unterzeichneten entgegengenommen. Zur Vorlage müſſen gelangen: 1. Der Geburtsſchein, 5 dermonats, welcher der Leiſt⸗ Donnerſtag, 4. Auguſt 1898, Nerkanfeſt r 2—5 2. Der Impfſchein, 55 ung vorausgegangen, nach dem 11 0 8„Irdr. Sam Mayer, Fabrikant u. Marie Chriſtine Kohlhauer⸗ 8. Das e für den Amtsbezirk maßgeben⸗ſowie zur Prüfung der ange⸗] der 1 Gewerbebetrieb frei⸗ ikol. Riegler, Müller u. Kath. Bardonner. Mannheim, den 8. Juli 1898 785 en Hauptmarktort erfolgt,“ meldeten Forderungen auf: gegebenen Zeit, jedoch nicht. Phil. Hch. Karcher, Buchbdr. u. Eliſe Lehmann. 0 Der Gr Direktor 8 &E werden die für den Amtsbezirk Donnerſtag, 1. Septbr. 1898, während des vormittägigen 7. Karl Frdr. Schenk, Maurer u. Roſine Magdal. Wagner⸗ 8 8 5 1 en Mannheim maßgebenden Vormittags 10 Uhr, Haupigottesdienſies(bon d isJuni. Getraute. Couradi.—8— it⸗ 155—5 91 5 1891 11 le 11 Uhr) und nicht am Chriſt⸗ J59 gl. Zeroni. Vergebung von Bauarbeiten. 5 hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ miin Gudedench Pan e 55 2. Val. 58 0 Bäcker m. Marie Ebert. Die nachſtehenden Arbeiten zum Bau eines Materialſchuppens 63 de 00 e 515 Allen Perſonen welche eine Wüdünſgen. 14. Juni 1898. 2. Aug. raft, Locomotluh. n. Karol. Höger, 55 hier ſollen im Submiſſionsweg vergeben ee die., 4 e Saan in Neüne kne Erde, Mauere, Steinhauer⸗ und WM„„ 1 0—— f rb. m. 5 5 4 8 5 uden,„„„ 85„ kursmaſſe etwas ſchuldig ſind, 68275 Schilling.] 2. Ferd. Brenner, Metalldr. m. Amalie Wohlgemuth. ODachdeckerarbeit zuſ. veranſchl. zu ca. 1800 Mk. ie Hiermit wird unſere Be⸗ wird aufgegeben, nichts au den 2. Joh. Neher, Schloſſer m. Eliſah Behrens. Iimmerarbeit veranſchl. zu ca. 900 Mk. m Launtmachung vom 30. Juni Gemeinſchuldner zu verabfolgen Verſteigerung. 2. Mich. Fiſcher, Aagl. m. Barb. Keller. Blechnerarbeit veranſchl. zu ca. 81 Mk. u. 18393 No. 89679 hinfällig. oder zu leiſten, auch die Vere] Mittwoch, 20. Juli 1898 2. Chriſtian Wagner, Maurer m. Marie Mathes. Glaſerarbeit veranſchl. zu ea. 61 Mk. Mannheim, den 8. Juli 1898.pflichtung auferlegt, von dem und die darduffolgenden Werk⸗ 2. 89 5 Wagner, Faent m. Marie Wehinger. Schloſſerarbeit veranſchl. zu ca. 4e Nk. „%%%%/ Ä̃ò œͤf/P᷑ Pfiäterergrdei deranſl. zu er. z0t M * 808 der Sache chgenderte Befrie⸗ 5 Lelhhauſe 5. Wilh. Elſchter, 50 Unna aber. Der Plan und die Bedingungen ſind auf unſerem Geſchäfts⸗ Bekanntmachung. daung ee Aürkeeund neßnen Pande, aue dem adee dar 7. Hudei Dehe deutenn n E goß Anmer(Fellbandrern) einzuſehen, daſelbſt ſend auch die J0e d, Schießübungen mit dein Konkursverwalter bis zum Lit. 4 Nr. 13290 bis mit Nr.] 7. Rudolf Oeſer Revacteur m. Emma Hohenemſer.. e eee 1 ven 80. 8 1205 en charfen Patronen betr 28. Juli 1898 Anzeige zu machen. 17213, Lit. B Nr. 14870 bis mit 7. Karl Stoll, Großh. Marſtalldiener m. Anng Wendling. ie Angeboze ſind bis Mittwoch, den 20. Juli, Abende *(185) 90 50686rl. Am Dienſlag, Berdch 8 1898. cbts Nez iag welche am 19. ds. 7. Fatl in Fabrikarb. m. 9. 8 Dewald geb. Blüm: verſchloſſen und init entſprechender Auſſchrift 1* Ne„Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgeri 8. nicht öſt ſind n 7. Kar ert, Mag.⸗Arb. m. Kath. Baumann.* ,„ Statf, Haatmublang'öffenllic“ Vere 7. Joh. Seb. Bezler, Bäcermeiſer im Keſa Bchn. Mannheim, den 8. Juli 1898. e„ bis 4 Uhr Nachmittags hält das Handelsregiſteretirggeſteigert 86500 Jun. Condi TVVCC en., Badiſche Grenadier⸗Regiment] Nr. sbss0. Zu.3. 124 des Die Uhren, Gold⸗ 75—— 55 Aachiert f. Wilhe G e 5 Tund khen Uhee 0 2Kaif il I. No. 110“ Geſ⸗Reg. By. IIII, Firmaf pfänder kommen Freitag des 30. d. rt Joſ Weiß e. L. er. 0 1 K E aft C E 1 5 ben Salerve zwiſchen„Nheiniſchegrepitbank' in Mann⸗ 22. ds. Mits., Nachmiitags 30. d. Verſ⸗Beamten Ales, 1190 v. Kloch⸗Kornitz 685 lexander in Katerthal⸗Biernheim⸗Sand⸗ geim mit Zweigniederlaſſung in zum Ausgebot. Auguſt Gottfried Wilh. in de korf, Waldhof Kaferthal Freiburg. Heidelberg, Karlzrühe, Mannheim, den 4. Juli 1898. 28. d. Lokomotivh, Phil, Aug Brunner e. T Roſaſie. 5 te Schießüdungen mit ſcharfen warbe und Die Leihhausverwaltung⸗ 25 5 e e de eeee 285 Miatle Murg Uun kim. 587 wurde heute eingetragen: 7 7. d. rbeite 5 be. T. Batronen ab. n In Kafſerslautern ſtteine weig⸗ Oeffentliche Verſteigerung. 26. d. Baumeiſter Joh. Bapt. Brück e. S. Karl Bernh. Wie b 8, di Actiondte z 8 Die Schießrichtung geht von InKaiſe 5 30. d. Hilfs ter Alois 0 T. Hilda N ir beehren uns, die Herren Actjonäte zur 5 Norden nach Süden miederlaſſung errichtet worden. Montag, den 11. Inli p.., 26. d. Hilfsweichenwärter Alois Henn e. T. Hilda Maria.. Das Betreten dieſes Geländesiſt Farl Naguet und VBoriaiteags ½2 uhr 2. d. Bienglienhänvler Dan Ludw. Gerſtere⸗ T. 15. Eliſe. an dieſen Tagen mit Lebensge⸗ Erich Schuſter, werde ich im Bbrfenlokale 20. 5. Fagahner angewabld, hne. Vab.„ Oldentichen Ceneratwer Samun et fahr Aadanden 1 5 daher 55 beide in Kaiſerslautern, ſind zu 6, 1 hier 29. 5 e Val. Kuhn 5 T. Anng. Mitalieder PVorft 2 29. d..⸗ ˖ Gg. Ri.S. Frz. 0 5ꝶIkit;; Wtizenmehl H2u. 5. Salie 0. Scherr L ie Teer. auf Samſtag, den 10. September a.., 9. durch das gefährdete Gelande Georg Glulc, Marke Bauer Mühlacker, 30. 2 Dr. 85 Koch e. 55 Hans Werner. Mittags 12 Uhr a führen, werden an den genannten] Leopold Feibelmann und 100 Sack Weizenmehl 27. d. Verkmeiſter Kark Deep e. F. Karel. Kliſab. N n Lagen von Morgens früh bis] Rudelf Karcher,.. Marke Heft, Bammenthal, 24. 25 Deentmgnn Win Heß 5 Gertrude. im Lokale der Geſellſchaft einzuladen. 66530 — Abſen 8 100 Sac Weizenmehl J28. d. Verimeiſer ditt. Pef Ehr Krämer e. S. Alfed Albert. Die Tagesordnung bezeichnet der§ 17 der Statuten. „5 Weiſungen der Poſten iſt unter ſund i jeder derſelben zur Ver⸗] Marke Knierim, Oſthofen, 28. d. Faufmaun Ernſt Wafther engels e. S. Theodor Hugo. Mannheim, den 7 Juli 1898 gallen Umſtänden Folge zu leiſten. kretung der Geſellſchaft und ad Müblentaton zahlba gegen n Mannheim, den 8. Jult 1898.] Zeichnung der Firma in Gemeines Monat Banimehe ader duff2s, d. S dibrieſteger Joh. Gg. Trunk Die Direetion. n Großh. Bezirksamt. ſchafk mitd einen anderen Zeiche Caſſa mit eſe Sebnta, aaf] 26, 5. Kaufmang Neinhöld Krühe e. L. Mart in Frzska.—— 3 Hti 50 56539(r. 8 Ur a29. d. Kaufmann Reinhold Krähs e. T. Marie Hedwig. Sternberg. nungsberechtigten efugt. Grund des Art. 343.⸗G.⸗B. Nanfmaen an 5 Mannheim, den 8. Juli 1898. öffentlich verſteigern. 6844130• d. Fabrikarbetter Anton Burkart e. T Marg, 5* 25 Grundſtücks⸗ 3 8. Mannheim, den 7. Juli 1898. 1 5. Weder bh. Belnes e e Noß. Gg Idt Algemeine Renten⸗Auftali ittermaier. Freimüller ee ee 0 5 4 0 8 Freim 5 5— Verſteigerung. Gelände⸗ CCCTTTT 5 2 Nee e G5 Verſteigerung Heffenkliche Hertkeigerung. 2s. 5. Sbeant Stefan e e Stutigart. ee 9„Montag, den 11. Juli d. Js., 29. d. Wi b Leitz e. T Luiſe Mar 1 0 wann Riedwieſen auf Gemarkung] Das dem Unkerländer evang. Bormittags 11 uhr 29. b. Wirth Jako Leitz e. T. Luiſe Marg. 5 aln 1098, Airchenſond geberige Erundſtilc. 0 ime Börſenlokal 20 3 Tagchhner den dan Sen 8880 1 Chriſtoph. debeng⸗Renten⸗nu. Kapitalnerſicherungsgeſellſchaft 5 eee 7.,B. No. B8as im Maaßgee E&, 1 hier 66544 30. d. Taglöhner Kari Irdr. Stetter e T. Magdal. auf Gegenſeitigkeit, unter Aufſicht der Kgl. Württ. * in dem Gollecturbnrean L. 10, 15 5 50 Sack Mehl Ju. 0 Staatsregterung. 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Gertrud Pauline. 2 e e Hrrſe⸗ Herfeigerung Se ee eeee, eeeeenn eee en den l Zuli 1898 zeichnete Gegenſtände gegen Baar⸗ 4. 5 1 5 1 1 55 72 N annheim, den 8. zahlung verſteigert: 1. d. Mälzer Karl Barth e. T. Karol. Kath. B 177 IHH 8 Die Großh. Gymnaſiums⸗ auf dem Halm. 5 pollſtänd. etten, 2 Kleider⸗2. d. Former Joh. Kaſtner e. S. Jak. Joſef. 5 runoO O achfolger 85 e Im Auftrage des Herrn J. 15 1 5 1 5. 5 Secee 5 5 Kull. 5 ge pen Peieere1 Waſchtiſch, 1 Opaltiſch, ein] 3. d. Locomotivg. Peter Keller e S, Kar Joſe ois. 1 ich öf eee Spiegel, verſch. Geſchirr. 4. d. Kaufm. Frierr. Wilh. Hillengaß e. T. Eliſab. Joſefne. Gg. Anneeker, Bildhauer Verdingung. Dieuſtag, 19. Juli 1898, Ferner Weine: 2. d. Modellſchreiner Gabr. Strittmatter e. T. Kath. Eliſab.„5 JJJJJJJJJVVVVJVJVVV%VV%cCc . 171+ 8 18 51. 20 Wl⸗ 5 Ilh. 8. 1*5 Penbt⸗ das Eträgniß r Hee Aebaume, 5 4. d. Vö 55 1 0 575 0d. 8 125 ˙· Käfert 1 eimer, 5 Cognak, wozu] 5. d. Procuri o von Born e. T. Ludw. Frz. 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